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    MAN an Fairchild Dorniers `besten Stück` interessiert - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.06.02 03:31:30 von
    neuester Beitrag 30.06.02 03:43:47 von
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      schrieb am 30.06.02 03:31:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Maschinen- und Nutzfahrzeugkonzern MAN verhandelt derzeit mit dem vor der Zerschlagung stehenden Regionalflugzeugbauer Fairchild Dornier über eine Übernahme dessen Flugzeugkomponentenfertigung.

      "Wir beschäftigen uns mit dem Thema. Der Ausgang der Gespräche ist aber völlig offen", sagte ein MAN-Sprecher am Freitag in München. Der zum Verkauf stehende Fairchild-Bereich, der Leitwerkkomponenten an Airbus liefert, würde Branchenkreise zufolge gut zur MAN Technologie passen. "Das ist die gleiche Branche, der gleiche Abnehmer", hieß es in den Kreisen weiter. Die unter der Flaute im Luft- und Raumfahrtgeschäft leidende MAN-Tochter, die jüngst den Abbau von mindestens 200 Stellen ankündigte, liefert an Airbus bislang Wassersysteme.

      Neben MAN sind Branchenkreisen zufolge noch weitere Firmen an "dem begehrtesten Geschäftsgebiet" von Fairchild Dornier interessiert. So solle der zum italienischen Finmeccanica-Konzern gehörende Flugzeugbauer Alenia, der auch einen Einstieg bei dem Jet-Programm 728/928 prüft, Interesse angemeldet haben. Die auf die Herstellung von Militär- und Transportflugzeug spezialisierte Alenia sei selbst auch stark in der Komponentenfertigung engagiert. Daneben habe auch der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS Interesse an der Komponentenfertigung von Fairchild Dornier signalisiert, hieß es in den Kreisen.

      Vor dem Hintergrund der für Montag vorgesehenen Eröffnung des Insolvenzverfahrens wurde am Nachmittag eine Betriebsversammlung bei Fairchild Dornier einberufen. Die rund 3600 Mitarbeiter hätten dort weitere Einzelheiten über ihre Zukunft erfahren, sagte ein Firmen-Sprecher. Eine Entscheidung darüber, wie viele Arbeitsplätze erhalten werden könnten, sei aber noch nicht gefallen, fügte er hinzu. Nähere Details wolle Fairchild Dornier am Montag bekannt geben.

      © 2002 Reuters Limited
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      schrieb am 30.06.02 03:43:47
      Beitrag Nr. 2 ()
      Neben MAN hat aber auch der führende italienische Flugzeugbauer Alenia Aeronautica (Rom) ein starkes Interesse an Fairchild Dornier geäußert. Und zwar nicht nur am Dornier 728-Modell.

      (...) Nach der Absage des Weltmarktführers Bombardier zur Übernahme des Zukunfsmodells 728 des insolventen Regionalflugzeugherstellers Fairchild Dornier gibt es jetzt offiziell einen neuen Interessenten.

      Fairchild Dornier bestätigte heute, dass der führende italienische Flugzeugbauer Alenia Aeronautica (Rom) mit der Detailuntersuchung (Due Dilligence) des 728-Programms am Firmensitz in Oberpfaffenhofen bei München begonnen hat.

      Alenia Aeronautica hat aber nicht nur Interesse am 728-Programm. Den 3600 Fairchild Dornier-Beschäftigten wurde mitgeteilt, dass die Italiener auch an einer möglichen Übernahme der Airbus-Teilefertigung sowie der Kunden-Betreuung (Customer Support) interessiert sind. Fairchild Dornier ist zum Teil die einzige Lieferquelle für wichtige Bauteile von Airbus-Modellen.

      Der vorläufige Insolvenzverwalter Eberhard Braun teilte der Belegschaft mit, dass er in zwei bis drei Wochen mit ersten Ergebnissen aus der Alenia-Prüfung rechnet. Alenia hatte bereits vor acht Wochen eine erste technische Vorprüfung gemacht und jüngst das Interesse schriftlich mitgeteilt. Der kanadische Bombardier-Konzern wollte Exklusivverhandlungen mit Fairchild Dornier, was der Insolvenzverwalter ablehnte.

      Wie bekannt, soll zum 1. Juli das Fairchild Dornier-Insolvenzverfahren eröffnet werden, weil sich kein Investor für das Gesamtunternehmen gefunden hat. Statt dessen werden jetzt die Einzelbereiche getrennt vermarktet. Unabhängig vom Erfolg eines Käufers für die Modellfamilie 728/928 werden in einem ersten Schritt bis zu 1200 Stellen gestrichen. Weitere 1200 Stellen sind mit dem 728-Programm verknüpft. Fairchild Dornier meldete Anfang April Zahlungsunfähigkeit an.

      Der kanadische Weltmarktführer Bombardier gab am 19.06. bekannt, dass er aus wirtschaftlichen Gründen an einer Übernahme des 728-Programms nicht interessiert ist. Die Investitionen bis zur Markteinführung des 728/928-Programms bezifferte Bombardier auf 1,4 Mrd. $. Wie es in Branchenkreisen heißt, konnte Bombardier nicht die angestrebten Preissenkungen von etwa 20 Prozent bei Zulieferbetrieben durchsetzen.

      Alenia Aeronautica, der größte italienische Luftfahrtkonzern und Teil der Finmeccanica-Gruppe, ist bereits im Bereich Regionalflugzeuge über seine 50 Prozent Beteiligung am europäischen Hersteller von Turboprobmaschinen ATR tätig. Die anderen 50 Prozent hält der deutsch-französisch-spanische EADS-Konzern. Alenia ist auch Zulieferer für Airbus, aber auch ein wichtiger Zulieferbetrieb von Boeing.

      Zwischen der EADS und Alenia gibt es seit Frühjahr 2000 eine Absichtserklärung über ein Gemeinschaftsunternehmen für Kampfflugzeuge (EMAC), das auch die zivile Fertigung von Flugzeugen umfassen sollte. Ende Januar 2002 bestätigte die EADS dann, dass es nach dem Markteinbruch im Zivilflugzeuggeschäft zu einer Neubewertung der Zusammenarbeit mit Finmeccanica/Alenia beim EMAC-Projekt komme.

      Branchenexperten sehen das Interesse von Alenia am Fairchild Dornier-Geschäft in einem möglichen Zusammenhang mit der Sicherung von Arbeitspaketen zur Auslastung der Fabriken. So erwarten die Analysten der Investmentbank CSFB in einer Anfang Juni veröffentlichen Studie zur Finmeccanica-Gruppe einen Umsatzrückgang für das Luftfahrtgeschäft von Alenia in 2002 von rund 1,3 auf 1,2 Mrd. Euro. Die Regionalflugzeuge mit Propellerantrieb (ATR-Konsortium) kämen stärker unter Wettbewerbsdruck durch moderne Jet-Regionalflugzeuge von Bombardier oder dem brasilianischen Hersteller Embraer.

      © 2002 Financial Times Deutschland


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