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    Die "armen" Apotheker jammern! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.07.02 13:38:09 von
    neuester Beitrag 16.07.02 10:16:56 von
    Beiträge: 100
    ID: 604.186
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      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:38:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was haltet Ihr davon, dass die deutschen Apotheker Amok laufen gegen den Internetversand von Medikamenten?

      Sie haben heute in Berlin eine Resolution an das Gesundheitzsministerium übergeben und wettern in höchsten und schrillsten Tönen gegen die Marktöffnung.
      Als Gründe für Ihren Widerstand schieben sie unter anderem vor, dass eine Gefahr für die Verbraucher entstehe, weil eine fachgerechte Beratung durch Apotheker nicht mehr gewährleistet sei.

      Nun mal ehrlich! Wenn ich Medikamente benötige, habe ich alle dahingehenden Fragen restlos mit meinem Arzt abgeklärt, der dann auch bei eventuellen Komplikationen für Rückfragen zur Verfügung steht.
      Apotheker haben doch (vielleicht vor lauter Geldzählen) nur selten Zeit oder gar Interesse, sich mit dem Kunden an der Ladentheke zu beschäftigen. Und wenn, dann sind es bestenfalls die Gehilfen in der vordersten Reihe, denen aber auferlegt wurde, nur ja das teuerste Medikament an den Mann/die Frau zu bringen.
      Ausserdem: Soll diese 2-Min-Beratung so teuer bezahlt werden? Ist sie das wert? Wenn ich ein Paar Schuhe kaufe,
      kosten die trotz Beratung und Anprobe auch keinen einzigen Cent mehr als der Preis ausweist.

      Seit wann haben denn die "Verkaufsapotheker" ein ehrliches Interesse an uns Verbrauchern. Das einzige was sie und die dahinterstehende Pharmaindustrie interessiert sind Umsatz und stetig wachsende Gewinne!
      Hier sollen auf unserem Rücken nur ihre Pfründe gesichert werden! Das ist das wahre Interesse dahinter!

      Ich mache schon lange von der Medikamentenbeschaffung über das Internet Gebrauch (docmorris.com)und kann es nur jedem bestens empfehlen.
      Die Medikamente haben gleiche Qualität, wir und die Krankenkassen zahlen keine Medikamentengebühr (für was ist die eigentlich??), man spart Wege und das Ganze ist auch noch 30 bis 40 % billiger.

      Man sollte sich auch organisieren und gemeinsam gegen die geldgeilen Apotheker und für eine Liberaliserung dieses profitablen Marktes eintreten.

      Wie ist Eure Meinung?

      :) WAlex
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:47:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wenn du immer nur im Internet einkaufst kriegst du doch vom netten Apotheker kein Traubenzuckerli mehr, also mir würde da was fehlen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:47:43
      Beitrag Nr. 3 ()
      das ist mal wieder ein beitrag von jemandem, der mit seinem halbwissen prahlen will, um stimmungen zu erzeugen!

      oft hat der arzt eben nicht alle fragen abgeklärt. ein apotheker kennt die zusammensetzung und wirkung der einzelnen medikamente in der regel besser als der arzt. dies habe ich selbst zu spüren bekommen.

      apotheker haben schon lange mehr zu tun als nur geld zu zählen. die preise verfallen und die margen schrumpfen. die neue aud-idem regelung wird das ganze noch beschleunigen. für eine gute apotheke legt man heute locker 400.000€ und mehr auf den tisch. das mann dann auch ein entsprechendes einkommen haben muss, um das ganze am laufen zu halten, ist doch wohl klar.

      im internet gibt es übrigens nur einige wenige medikamente wirklich billiger. das sind die hochpreisigen blutdrucksenker, krebsmedikamente, viagra, usw.,usw.

      versuch doch mal über das internet ne schachtel aspirin oder ein schnupfenspray zu bekommen - fehlanzeige! da gehst du dann gern wieder zum dem netten apother nebenan.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:47:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      stimmte ich voll zu! Apotheker sind Hungerleider!
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:48:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      Du redest nur schwachsinn.

      Laut neuem Gestet sind die apotheker verpflichtet da billigste Medikament abzugeben.

      was ist wenn du nachts dringend medizin benötigst bestellst du im internet oder fährt deine Frau in die Apotheke mit notdienst?
      wohl eher zu notdienst, oder?

      Gibt es bei schuhen eine gesetzlich verordnete Preisbindung oder einen freien wettbewerb?

      Die Pharmakonzerne werden nämlich deinen tollen doc morris zerquetschen, wenn der erst mal gewinne abwirft. dan gibts keine apotheker mehr keine großhändler und 24000 Apotheken mal sagen wir 6 Mitarbeiter sind 120000 neue Arbeitslose deren sozialhilfe du mit deiner tabak- öko- oder was-weis- ich Steuer finanzierst weil du 4 € an einer packung antibiotika gespart hast

      denk mal darüber nach

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      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:50:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich habe am Montag Medikamente übers Netz aus Holland bestellt. Sind heute angekommen.
      Durch Eure Beiträge aufgeschreckt, erfahre ich erst jetzt, daß die Bestellung und der Versand übers Internet verboten ist.
      Kommt jetzt die Polizei zu mir ins Haus?
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:52:56
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich kenne das Geschreie noch von Amazon.com, wie haben die Buchhändler da geschrieen. Das Ergebnis, es gibt ein Nebeneinander zwischen Onlineshop und dem Laden um die Ecke.

      Apotheker verdienen auch noch genug, wenn Sie manche Medikamente 50% billiger verkaufen. Einige werden sterben und das ist auch gut so.

      GGF
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:54:54
      Beitrag Nr. 8 ()
      @grasgefluester:

      einige finanzbetrüger werden auch sterben - und das ist noch besser so!
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:54:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      @wurstmaxe: gib mir doch bitte mal den link deiner apotheke...danke
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:56:48
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ich bestelle meine Medikamente schon lange bei Docmorris.
      Das spart immerhin die Rezeptgebühr.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:57:17
      Beitrag Nr. 11 ()
      also ich bestelle immer bei docmorris (sogar auf rezept dann spare ich mir auch noch die rezeptgebuer)
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 13:58:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      Verdreifacher,

      wo ist das Problem ? Meine Frau ist Arzthelferin, was bei den Apothekern abgeht, spottet jeder Beschreibung. Die Hälft der Apotheken kann Pleite machen, ohne das es jemanden stört. Ich wohne in einer Stadt mit 10000 Einwohnern, wir haben 4 Apotheken, die braucht kein Mensch.

      Würde es sich nicht lohnen, wären die schon lange dicht.

      GGF
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 14:01:23
      Beitrag Nr. 13 ()
      # 6 mach Dir keine Sorgen, ist alles im grünen Bereich.
      Es läuft ein Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof, bis dahin besteht gegen des Internethandelsverbot aufschiebende Wirkung.

      Im übrigen wusste ich gar nicht, dass so viele "Apotheker" hier bei W:0 vertreten sind. Hätte es mir aber denken können, denn wo sollen sie sonst mit der vielen Kohle hin ausser an die Börse.
      Häuser, Häuserzeilen und stille Beteiligungen haben ja die meisten schon genug!:kiss:

      Und - um gleich vorzubeúgen - dies hat absolut nichts mit Neid zu tun. Aber worin liegt die volkswirtschaftliche Bedeutung, dass diese Leistung so hoch honoriert werden muss?

      Ich habe schon des öfteren arme oder verarmte Geschäftsleute aller Coleur gesehen. Einer aus der hochedlen Zunft der Apotheler ist mir allerdings noch nie begegnet.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 14:07:49
      Beitrag Nr. 14 ()
      #3 Verdreifacher,

      spricht Dein Name eventuell dafür, dass Du aus einer drei Apotheken (schön über die City verteilt) gemacht hast oder mehr dafür, dass der dreifacher Medikaamtenpreis des eigentlich gerechtfertigten erhoben wird? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 14:14:10
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wenn Dun nicht schon wieder mist schreiben würdest hätte ich mich jetzt nicht schon wieder gemeldet.

      Ein aprobierter Apotheker darf nur einen Apotheke haben. Nich gleich losbrabbeln sondern auch mal informieren.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 14:18:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      #15 hahahaha,

      und die Frau, die Ex, der Sohn, die Tochter, die Großmutter....und und und. Kommt ganz schön was zusammen über´s Stadtgebiet oder den Landkreis verteilt. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 14:22:10
      Beitrag Nr. 17 ()
      #15
      Das mehrbetriebsverbot kann durch einschaltung von strohmaennern leicht ausgehebelt werden und dies wird nachweislich auch praktiziert.
      Wird zeit dass diese abzockerei zu lasten der versicherten endlich aufhoert.
      Einstweilen sollte man nur im ausland kaufen.
      :)
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 14:39:32
      Beitrag Nr. 18 ()
      ich verstehe die Aufregung überhaupt nicht. Das ist ja genauso als würde ich morgen Unterschriften sammeln, dass ich Euern Job übernehmen darf. Das ist doch ein Witz, wo bleibt hier der Wettbewerb. Dass dafür Rentner herhalten müssen, zeigt doch die Verlogenheit des gesamten Packs. Wer kommt schon auf die Idee solche Unterschriften zu sammeln.

      GGF
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 14:55:24
      Beitrag Nr. 19 ()
      Es wird Zeit das diese Hochburg endlich fällt.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 15:13:07
      Beitrag Nr. 20 ()
      Sein wir doch mal ehrlich, die Apotheker haben doch nur Angst, daß sie, dank Doc Morris, nicht mehr ihren Zweit-Ferrari und die Pferde für ihre Töchter unterhalten können. ;)

      Wie sieht denn das typische "Beratungsgespräch" in der Apotheke aus ???




      - Klingeling.....Kunde kommt zur Tür herein und geht zur Ladentheke.

      - Apotheker: "Guten Tag, was wünschen sie ?"(oder auch: "Guten Tag, kann ich Ihnen weiterhelfen ?"

      - Kunde: "Guten Tag, ich hätte gerne....blablabla....." und legt das Rezept vom Arzt vor.

      - Apotheker nimmt das Rezept von der Theke: "Einen Augenblick bitte............." und geht zu dem Medikamentenregalen.....sucht und sucht....schaut sich die richtige Packung an und geht zur Kasse.

      - Kunde wendet sich auch der Kasse zu zu.

      - Apotheker steckt das Medikament in ein Plastiktütchen und sagt: ".....blablabla Euro, bitte !"

      - Kunde zückt seine Brieftasche, bezahlt, nimmt das Medikament, sagt: "Auf Wiedersehen"

      - Apotheker sagt: "Auf Wiedersehen"

      - Die Tür geht auf und dann wieder zu........."Das Beratungsgespräch" ist zuende.


      So läuft es doch in 99 von 100 Fällen ab.


      Und so ein Apoheker kann doch auch nicht mehr über das Medikament in einem "Beratungsgespräch" erzählen, als im Beipackzettel steht, oder hat er vielleicht "geheimes Wissen", das der Hersteller oder der Arzt nicht hat ???



      H_S
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 15:27:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ich kaufe regelmäßig ein bestimmtes Medikament für meine Augen. Da dieses Medikament nicht verschreibungspflichtig und nur auf Privat-Rezept erhältlich ist, kann jeder Apotheker einen beliebigen Preis verlangen. So kam es, dass ich 51 € in der einen Apotheke und zwei Straßen weiter nur 45 € bezahlt habe. Und auch der es zu 45 € verkauft hat, wird sicher noch Gewinn machen.

      Artenschutz für Apotheker? Ohne mich. Aber irgendein paar schmierige Politker werden das schon hinkriegen. Apotheker haben eine starke Lobby.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 15:40:40
      Beitrag Nr. 22 ()
      @goldenboi,

      die Bundesregierung steht ja (ausnahmsweise?) in dieser Frage hinter den Verbrauchern und ist für eine Marktöffnung.
      Einzig die Apotheker sperren sich.
      Ausserdem würde es Deutschland schwer haben, auf Dauer eine Einzelposition in Europa zu halten.

      #5 ppeschel,

      die Sache mit dem Not-/Nachtdienst ist wirklich ein Problem, das gebe ich zu.
      Aber wetten, dass sich hierfür Lösungen finden lassen?
      Wenn erst ein freier Wettbewerb auf dem Medikamentenmarkt möglich ist, wird es gewiss Apotheker geben, die gegen entsprechende Honorierung gerne diesen Bedarf abdecken.
      Für Geld gibt´s (fast) alles!
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 15:52:00
      Beitrag Nr. 23 ()
      Freier wettbewerb wir auf dem Medikamentenmarkt nicht zugelassen da, 2-3 Pharmariesen die Preise diktiern.
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 16:00:33
      Beitrag Nr. 24 ()
      #23 ... und auch diese Bastion gerät eines Tages in´s Wanken!
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 16:16:55
      Beitrag Nr. 25 ()
      ppeschel,

      abgesehen davon, dass diese Argumentation völliger Quatsch ist, was bitte hat das mit den Apotheken zu tun ?

      GGF
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 16:52:39
      Beitrag Nr. 26 ()
      @ #20

      volle Zustimmung, wer lässt sich den vom Apotheker beraten?
      es läuft genau ab, wie du beschrieben hast.

      Gruss tape
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 17:45:52
      Beitrag Nr. 27 ()
      @#26 von tape

      :):):)
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 18:04:35
      Beitrag Nr. 28 ()
      In diesem Zusammenhang mal eine (zugegeben!) provokante Frage:
      Weshalb kann nicht die Ausgabe von verordneten, per se aus der Massenproduktion stammenden Medikamenten gleich beim Arzt angesiedelt werden?
      Der fähige Apotheker könnte dann sein über 10 - 12 Semester angesammeltes Fachwissen für die Herstellung speziell benötigter Mixturen etc. einsetzen.
      Ist es nicht auch für den Apotheker frustrierend, trotz all dieser Fachkompetenz hier ständig nur den Verkaufs- und Übergabe-Otto abgeben zu müssen?

      Oder ist es zutreffend, dass man dererlei Abstriche an die Standesehre gerne in Kauf nimmt, so lange nur die Kohle stimmt?!

      Zugegeben, war nun wirklich sehr provokant (wenn auch mit durchaus inhaltsvoller Fragestellung). :D
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 19:08:21
      Beitrag Nr. 29 ()
      @#28 von WAlexandro

      Deine Frage war nicht provokant, sondern absolut zutreffend.

      Der Arzt gibt die Medikamente zu Einkaufspreis weiter, die Mixturen kann der Arzt, oder seine Helferinnen auch anrühren und die anderen Produkte(Haarpflegeschampoo, Hustenbonbons, Kondome, Kopfschmerztabletten und andere nicht verschreibungspflichtige Medikamente) könnte man in der Drogerie mit Fachberatung kaufen.


      H_S
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 20:41:59
      Beitrag Nr. 30 ()
      so leid es mir tut:

      aus euren worten spricht der neid der erfolg- und besitzlosen!


      schluß, aus und ende!
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 20:47:54
      Beitrag Nr. 31 ()
      nein, das feinsinnige Gespür der Gerechten!!!
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 21:06:43
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Verdreifacher,

      Neid liegt mir fern. Jedem das Seine, wenn er es verdient!
      Aber bei allem Verständis für Deine Reaktion als möglicherweise Betroffener:
      Nun sag uns doch einmal ehrlich, weshalb man z.B. Autos, Maschinen, Geräte, Bücher, Reisen, Früchte, Musik, also nahezu sämtliche Wirtschaftgüter aus dem Ausland und über das Internet ordern kann und WESHALB das bei Arzneien nicht der Fall sein soll/darf?
      Ihr schreit zu Recht immer danach, dass in Deutschland alte Zöpfe angeschnitten werden müssen, wenn es wieder wirtschaftlich aufwärts gehen soll.

      DIES IST AUCH EINER, und zwar einer, an dem eine ganz bestimmte Lobby Interesse hat und der zum Ziel hat, die persönlichen finanziellen Interessen über die des Allgemeinwohls zu stellen!!!
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 21:08:42
      Beitrag Nr. 33 ()
      Die Frage ist nur: "Warum haben Apotheker Erfolg ???"

      Es heißt ja nicht zu Unrecht bei einem Wucherer: "Der hat ja Apothekenpreise !!!"

      Gell ;)

      H_S
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 21:31:39
      Beitrag Nr. 34 ()
      und noch etwas:

      Die nahezu 8 Mio. Unterschriften (wenn sie denn dank vieler Apotheken nicht doppelt und dreifach sind) konnten nur zustande kommen, weil die Klientel quasi in´s Haus kam und die Apotheker jede(n) Oma und Opa bequatschen konnten, zumal sie wegen nicht in Anspruch oder nicht wahrgenommener "Beratungen" sehr viel Zeit für diese Aktion hatten.

      Hätten die Unterschriften mühsam von Haus zu Haus eingeholt werden müssen, wie dies bei anderen Begehren der Fall ist, wäre noch nicht mal 1 Mio. zusammen gekommen. Wetten?

      Weshalb wehrt man sich eigentlich hier so gegen Konkurrenz und Öffnung des Marktes?
      Na ja, mögliche Antworten wurden ja schon gegeben, kommen aber verständlicherweise bei den Wahreren des Besitzstandes nicht an.

      Gute Nacht (Deutschland)!
      Avatar
      schrieb am 03.07.02 21:52:29
      Beitrag Nr. 35 ()
      Verdreifacher,

      tut mir leid, aber Du bist einfach nur primitiv und nicht in der lage sachlich zu diskutieren, ein geistiger Einzeller. Gibt es dagegen was in Deiner Apotheke ? Wenn nicht, werde ich mal bei DocMorris nachschauen ;)

      GGF
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 09:00:08
      Beitrag Nr. 36 ()
      wenn hier jemand primitiv ist, dann vermutlich ein mieser kleiner drücker, der einfach nur gefrustet ist.
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 17:55:17
      Beitrag Nr. 37 ()
      Es wäre sehr schön und würde der Bedeutung der Streitfrage sicher mehr gerecht werden, wenn wir trotz unterschiedlicher Meinungen auf dem Boden der Sachlichkeit und Fairness bleiben könnten.
      Danke!
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 19:39:29
      Beitrag Nr. 38 ()
      Also ich weiß gar nicht, was ihr an den Ärzten so toll findet.
      Der Job der Ärzte ist es eigentlich eine Krankheit zu diagnostizieren und die Therapie festzulegen. Von den Medikamenten selber haben die nur geringe Kenntnisse. Diese Kenntnisse beschränken sich zumeist auf dass was die Vertreter der Pharmafirmen ihnen erzählt haben und auf die Packungsbeilage.
      Der Apotheker hat hier aufgrund seiner Ausbildung wesentlich bessere Kenntnisse über Wirkungen und Wechselwirkungen der Verabreichten Stoffe.

      Deshalb wäre ich erstens für eine Beschränkung des Entscheidungsbereichs der Ärzte auf ihre Kernkompetenz (worüber die Jammern würden, da sie dann nicht mehr nach Griechenland etc.. zu Kongressen eingeladen würden) und zweitens für mehr Wettbewerb bei den Apotheken (Stichwort: Apothekenketten und keine Preisbindung außer bei Monopolmedikamenten.)

      Versandhandel finde ich nicht uneingeschränkt gut, da einige Medikamente nicht effizient an Einzelpersonen versand werden Können und bei anderen Medikamenten (z.B. Betäubungsmittel) der Missbrauch sehr erleichtert wäre.
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 20:06:34
      Beitrag Nr. 39 ()
      @ #38 von SEK

      Wenn die Apotheker mehr Ahnung von Medikamenten haben als die Ärzte, müssten doch eigentlich die Apotheker die Medikamente verschreiben und nicht die Ärzte.

      Da hackt doch was, oder ?????


      H_S :)
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 20:10:31
      Beitrag Nr. 40 ()
      @ Verdreifacher

      ne Schachtel Aspirin gibts in Amiland im Supermarkt zu kaufen ... und übrigens deutlich billiger als in den geldgeilen deutschen Apotheken.
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 20:25:21
      Beitrag Nr. 41 ()
      Bei Doc Morris gibt es Aspirin sehr günstig. :)
      Avatar
      schrieb am 04.07.02 20:49:57
      Beitrag Nr. 42 ()
      ..ich glaubs ja nicht mehr?????

      ...>Der Job der Ärzte ist es eigentlich eine Krankheit zu diagnostizieren und die Therapie festzulegen. Von den Medikamenten selber haben die nur geringe Kenntnisse. Diese Kenntnisse beschränken sich zumeist auf dass was die Vertreter der Pharmafirmen ihnen erzählt haben und auf die Packungsbeilage.
      Der Apotheker hat hier aufgrund seiner Ausbildung wesentlich bessere Kenntnisse über Wirkungen und Wechselwirkungen der Verabreichten Stoffe.<


      Klar, sind beim Apotheker Bildungsinhalte von früher hinreichend....die aus der früheren Ausbildung..
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 16:37:22
      Beitrag Nr. 43 ()
      Monopolkommission hält Internet-Apotheken für zulässig

      Versandapotheken dürfen ihre Medikamente nach Auffassung der Monopolkommission der Bundesregierung bereits heute rechtmäßig in Deutschland übers Internet vertreiben. Nach einem Bericht des Spiegel verweist die Kommission in ihrem Gutachten auf die E-Commerce-Richtlinie der EU, der zufolge für den Internet-Handel die Vorschriften jenes Landes gelten, in dem der jeweilige Anbieter der Ware sitzt. Da die größte Versandapotheke für den deutschen Markt, DocMorris, von den Niederlanden aus arbeitet, wo das Verschicken von Medikamenten nicht verboten ist, sieht die Kommission keine juristischen Hindernisse.




      Die bisher in Deutschland ergangenen gegenteiligen Gerichtsurteile beruhen aus Sicht der Kommission auf "fehlerhafter Rechtsanwendung", schreibt das Nachrichtenmagazin. Das Gremium, das die Bundesregierung in Wettbewerbsfragen berät, halte aus "ökonomischer Sicht eine Öffnung des Arzneimittelmarktes für wünschenswert". (dpa) / (jk/c`t)
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 16:46:12
      Beitrag Nr. 44 ()
      Die deutsche Medikamentenversorgung ist aus 2 Gründen katastrophal:
      1. Es gibt über 60000 zugelassenen Medikamente, die Schweiz hat nur 1/10tel in Worten nur den zehnten Teil, dabei sind die Wirkstoffe alle dabei, die auch in Deutschland da sind. Unsinnige vermehrung und Konkurrenz. Wer benötigt Aspirin in über 400 nahezu identischen Darreichungsformen???? Wobei die billigen oft trotz gleicher "Rezepte" nicht immer gleiche Qualität haben.
      2. Die Apotheker haben eine Gewinnmarge von beinahe 40%.
      Wo gibt es so was noch?!
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 16:58:54
      Beitrag Nr. 45 ()
      ´2. Die Apotheker haben eine Gewinnmarge von beinahe 40%.
      Wo gibt es so was noch?!´

      0190 Dialer/Abzocker
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 17:34:11
      Beitrag Nr. 46 ()
      Kann nicht fassen, daß hier teils ernsthaft Medikamente mit Büchern verglichen werden. Oder völlig ausser acht gelassen wird, daß einige, vor allem kleinere Apotheken dicht machen müßten, ihre Mitarbeiter entlassen und eine dicke Versorgungslücke hinterlassen für alle, die mal schnell Medikamente brauchen. Eine Internetapotheke bringt gar nicht, wenn man nachts ein fiebersenkendes Mittel o.ä. braucht. Bestell mal bei ner holländischen Apotheke und hoffe, daß die schon das Beamen erfunden haben, wenn Du krampfend im Bett liegst. Wer wird dann wieder der Dumme sein???

      Und ganz davon ab, wer weiß, ob Du als Patient auch das richtige Medikament nimmst? Erst recht, wenn noch andere Medikamente im Spiel sind. So mancher Arzt ist damit überfordert. Allein der Apotheker kann dem Patienten da aus der Patsche helfen. Internetapotheken interessieren sich doch einen Dreck dafür, ob eventuell Wechsel- oder Nebenwirkungen auftreten. Hauptsache für die ist doch, daß sie Profit machen. Der Apotheker hat diesen Hintergedanken natürlich auch. Allein schon um seine Mitarbeiter jeden Monat zu bezahlen und keine Versorgungslücke entstehen zu lassen. Der Patient ist ihm im Gegensatz zu irgendwelchen Internetapotheken sehr wichtig und möchte ihn auch möglich gut beraten. Allein damit der Patient auch wieder kommt.

      Von der Gefahr des Medikamentenmißbrauchs mal ganz zu schweigen! Und was kostet das, die ganzen Tablettenjunkies wieder zu therapieren???

      Ich habe damals unterschrieben und würde das jederzeit wiedertun. Im übrigen bin ich kein Apotheker! Nur um möglicher übler Nachrede vorzubeugen.


      Thierri
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 17:41:32
      Beitrag Nr. 47 ()
      @Newark # 45..."Die Apotheker haben eine Gewinnmarge von beinahe 40%."

      Wo lebst Du eigentlich? Ich habe einen Bekannten, dessen Freundin PTA ist. Der Apotheker verdient allerhöchstens 7-8% des Umsatzes per annum. Eine Durchschnittsapotheke macht vielleicht eine oder anderthalb Millionen Mark Umsatz. Der Verdienst eines Apothekers liegt damit bei 80.000 bis 120.000 Euro maximal. Okay, ich verdiene auch nicht so viel. Ein Apotheker trägt aber dafür sehr viel Verantwortung und mußte einiges in seine Bildung investieren. Und eine Apotheke zu kaufen, ist auch nicht so billig. Locker eine halbe Million muß man dafür hinblättern. Wenn nicht mehr. Und was meinst Du, wer seine Lizenz verliert, wenn ein Apotheker ein Medikament aushändigt -selbst wenn der Arzt es verschrieben hat- und der Patient es nicht verträgt?

      Also ich möchte eine Kompetenzperson als Ansprechpartner haben, die sich nicht nebenbei um Gelderwerb kümmern muß, sondern sich ganz auf mich konzentrieren kann.


      Gruß Thierri
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 19:24:37
      Beitrag Nr. 48 ()
      @Thierri

      "Und ganz davon ab, wer weiß, ob Du als Patient auch das richtige Medikament nimmst?..............................Internetapotheken interessieren sich doch einen Dreck dafür, ob eventuell Wechsel- oder Nebenwirkungen auftreten. Hauptsache für die ist doch, daß sie Profit machen."

      Normale Apotheken interessiert es doch auch einen Dreck, ob ob du als Patient auch das richtige Medikament nimmst, oder ob eventuell Wechsel- oder Nebenwirkungen auftreten. Hauptsache für die ist doch auch, daß sie Profit machen !!!!!

      Oder willst du mir erzählen, "normale" Apotheker sind Heilige und Internetapotheker sind Gangster ???

      DOC MORRIS ist ein in den Niederlanden zugelassener, ganz normaler stationärer Apotheker, wie alle anderen in Holland und Deutschland, der aber zum Unterschied auch Medikamente verschickt.

      Bei einem "normalen" Apotheker bekommst du die Medikamente in die Hand gedrückt, du bezahlst und kein Mensch in der "normalen" deutschen Apotheke fragt dich, ob du als Patient auch das richtige Medikament nimmst, oder ob eventuell Wechsel- oder Nebenwirkungen mit anderen Arzeneien, die du nimmst, auftreten.
      Da musst du schon selbst nachfragen. UND das kannst du auch bei bei einem Internetapotheker per Email.

      Also, wo ist denn der Unterschied ????

      Übrigens, woher sollen denn Apotheker im allgemeinen wissen, ob das Medikament, daß der Arzt verschrieben hat, falsch ist ???
      Kennen sie die Diagnose des Arztes ???


      Außerdem ist der Arzt ja dazu da und auch dazu verpflichtet, nach anderen Medikamenten zu fragen, wenn er dem Patienten welche verschreibt und ihm dann auch dementsprechend aufzuklären, wenn der Patient nicht von selbst danach fragt, oder ???

      Außerdem gibt es einen Beipackzettel, in dem alle Wechsel- oder Nebenwirkungen aufgeführt sind. Und der "beratende" Apotheker kann doch in seiner "Beratung" auch nur das wiedergeben, was in diesem Beipackzettel steht und nicht mehr. Wo ist denn da die "Beratung" wenn er mir nur den Text des Beipackzettels zitieren kann ??? Den kann ich auch selbst lesen. Und 98 Prozent der Deutschen sind des Lesens und Scheibens kundig. Nur für die restlichen 2 Prozent ist da die Beratung des Apothekers von Nutzen.

      Meinst du die Apotheker besitzen "geheimes Wissen", daß Ärzte und Arzeneimittelhersteller nicht haben und daher von ihnen nicht an den Patienten weitergegeben wird.(zB. im Beipackzettel) ???


      ..........


      "Der Patient ist ihm im Gegensatz zu irgendwelchen Internetapotheken sehr wichtig und möchte ihn auch möglich gut beraten."


      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh: LoL

      Bist du schon mal in der Apotheke beraten worden ???
      Ich noch nie in meinem ganzen Leben.

      Wo wird man denn da beraten ???

      Du legst im Normalfall das Rezept hin, bezahlst, nimmst das Medikament mit dem Plastiktütchen und verlässt mit einem "Auf Wiedersehen" die Apotheke.

      So und nicht anders läuft das in 99 von 100 Fällen ab !!!


      ........


      "Von der Gefahr des Medikamentenmißbrauchs mal ganz zu schweigen! Und was kostet das, die ganzen Tablettenjunkies wieder zu therapieren???"


      Was denn für Tablettenjunkies ???

      Du bekommst in einer Internetversandapotheke doch auch nur die Medikamente, die dir der Arzt verschreibt und nicht mehr!
      Wenn es einen Missbrauch gibt, dann liegt die Verantwortung beim Arzt und nicht bei der Internetapotheke oder der stationären normalen Apotheke.


      ..................




      "Eine Internetapotheke bringt gar nicht, wenn man nachts ein fiebersenkendes Mittel o.ä. braucht. Bestell mal bei ner holländischen Apotheke und hoffe, daß die schon das Beamen erfunden haben, wenn Du krampfend im Bett liegst. Wer wird dann wieder der Dumme sein???..........."


      Trotz Internetversand werden mit Sicherheit die meisten stationären Apotheken weiter bestehen bleiben. Und die werden Nachtdienst für ihre Kunden machen, oder als Serice die Medikamente per Kurier zu dem kranken Patienten nach Hause an die Wohnungstür bringen.
      Und ???


      .........................


      Wer sagt denn übrigens, das die stationären Apotheken abgeschafft werden sollen ???

      Das sollen sie natürlich nicht !!!

      Es gibt doch Kaufhäuser in jeder Innenstadt und trotzdem Versanshäuser, wie zB. Quelle, Otto, Neckermann, Conrad, usw.

      Trotz des Computerversandhändlers DELL gibt es auch noch den normalen Computerhändler um die Ecke und der macht auch nicht so einen lächerlichen Aufstand wie die deutschen Apotheker.

      Du kannst Bücher im Buchladen kaufen, oder bei AMAZON, also, wo ist das Problem ?????????


      ..................



      "Oder völlig ausser acht gelassen wird, daß einige, vor allem kleinere Apotheken dicht machen müßten, ihre Mitarbeiter entlassen......................"



      Hier hast du den tatsächlichen Grund, für die Apothekeraufregung gefunden.
      Es geht ihnen nämlich eine Dreck um den Patienten, die
      Gründe sind rein wirtschaftlicher Natur. Angst vor weniger Umsatz und Gewinn und vielleicht den Konkurs vor Augen, wenn es möglich ist, daß man im In-und Ausland per Internet oder/und sonstwie Medikamente per Postversand bestellen kann.


      Also erzähl mit bitte nicht, daß ich eine "Kompetenzperson" als Ansprechpartner habe, die sich nicht nebenbei um Gelderwerb kümmern muß, sondern sich ganz auf mich konzentrieren kann und will.


      Das ist der reine Hohn !
      Es geht doch nur um den "Gelderwerb" und mit Sicherheit nicht um die "Konzentration" auf mich.




      H_S :)
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 19:52:56
      Beitrag Nr. 49 ()
      @ thierri,

      selten so gelacht:
      "Und was meinst Du, wer seine Lizenz verliert, wenn ein Apotheker ein Medikament aushändigt -selbst wenn der Arzt es verschrieben hat- und der Patient es nicht verträgt?"

      Wie kommst du denn darauf? Sollten wir vielleicht die Ärzte abschaffen? Noch immer entscheidet der Arzt zumindest den Wirkstoff und trägt auch die Verantwortung. Bis auf eine geringe Anzahl von in der Apotheke selbst hergestellten Medikamenten ist der Apotheker nix weiter als ein Handelstreibender und dort schlägt er weit mehr drauf als 7-8%. Warum kostet den eine Apotheke so viel Geld, weil sie noch immer die Lizenz zum Gelddrucken ist. Und 120000 Euro ist doch ein Hungerlohn, Hä?
      Die Beratung kann man getrost in den Skat drücken, insbesondere den Schwachsinn, den Rot grün sich mit der verschreibung des wirkstoffs ausgedacht hat, die sollten lieber 90% ALLER MEDIKAMENTE abschaffen (siehe Schweiz).
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 20:04:55
      Beitrag Nr. 50 ()
      # 48..."Normale Apotheken interessiert es doch auch einen Dreck, ob ob du als Patient auch das richtige Medikament nimmst, oder ob eventuell Wechsel- oder Nebenwirkungen auftreten. Hauptsache für die ist doch auch, daß sie Profit machen."

      Jeder will Profit machen. Der Apotheker natürlich auch. Er ist gesetzlich sogar dazu verpflichtet, seine Apotheke so zu führen, daß ihre wirtschaftiche Existenz gesichert ist. Etwas anderes zu behaupten, wäre unsinnig.
      Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied. Der Apotheker kennt seine Patienten. Er kennt in der Regel ihren Namen und kann diesen mit einem Gesicht verbinden. Das ist m.E. ein entscheidender Vorteil. Apotheker dürften nicht gerade die dämlichsten Menschen in Deutschland sein. Einige der Patienten haben vielleicht sogar eine Kundenkarte, auf der ALLE in der Apotheke gekauften Medikamente gespeichert sind und bleiben, was die Sache natürlich noch zusätzlich erleichert. Ausserdem will sich vielleicht so mancher lieber in einem persönlichen Gespräch beraten lassen als per E-Mail. Ich würde das nicht gerne tun. Hinzu kommt, daß sich aus Antworten auch zusätzliche Fragen ergeben können, was die ganze Sache per E-Mail doch sehr hinziehen könnte. Schließlich muß man sich doch ernsthaft fragen, wie eine Internetapotheke so eine Aufgabe bewältigen will. Es müßten doch einige Leute eingestellt werden, die allein dazu da sind, um eventuelle Frage der Kunden zu beantworten. Ich möchte nicht wissen, wie hoch die Kosten dafür sein düften. Denn jeden x-beliebigen von der Straße kannst Du für sowas nicht nehmen. Das müßte dann schon mindestens eine PTA sein. Besser ein Apotheker. Und wer will noch Pharmazie studieren, wenn man bestenfalls Angestellter bei einer Internetapotheke wird??? Das sind doch ein paar entscheidende Unterschiede, oder?!


      "Wenn es einen Missbrauch gibt, dann liegt die Verantwortung beim Arzt und nicht bei der Internetapotheke oder der stationären normalen Apotheke."

      Der Begriff REDUNDANZ ist hoffentlich bekannt. Eine der Aufgabe des Apothekers ist nämlich, im Zweifelsfall mit dem Arzt Rücksprache über die gewählte Therapie zu halten und ggf. eine andere zu wählen. Auf diese Sicherung möchte ich keinesfalls verzichten! Ärzte allein sind mir nicht ausreichend genug bei einer solch sensiblen Angelegenheit.


      "Außerdem gibt es einen Beipackzettel, in dem alle Wechsel- oder Nebenwirkungen aufgeführt sind. Und der "beratende" Apotheker kann doch in seiner "Beratung" auch nur das wiedergeben, was in diesem Beipackzettel steht und nicht mehr. Wo ist denn da die "Beratung" wenn er mir nur den Text des Beipackzettels zitieren kann ??? Den kann ich auch selbst lesen."

      Sie wollen mir nicht ernsthaft erzählen, daß Sie genau wie der Apotheker entsprechendes Fachwissen mitbringen, oder?


      "Bist du schon mal in der Apotheke beraten worden ???"

      Ja, das bin ich. In mehreren Apotheken und das auch sehr ausführlich. Darauf würde ich auch nicht verzichten.


      "Es gibt doch Kaufhäuser in jeder Innenstadt und trotzdem Versanshäuser, wie zB. Quelle, Otto, Neckermann, Conrad, usw."

      Es schockt mich allerdings, daß Sie Medikamente, die wesentlichen Einfluß auf unseren Organismus haben können, mit Lebensmitteln oder Kleidnungsstücken vergleichen wollen. Apfel und Birnen.


      Mein Zitat: *Oder völlig ausser acht gelassen wird, daß einige, vor allem kleinere Apotheken dicht machen müßten, ihre Mitarbeiter entlassen....*

      "Hier hast du den tatsächlichen Grund, für die Apothekeraufregung gefunden. Es geht ihnen nämlich eine Dreck um den Patienten, die Gründe sind rein wirtschaftlicher Natur. Angst vor weniger Umsatz und Gewinn und vielleicht den Konkurs vor Augen, wenn es möglich ist, daß man im In-und Ausland per Internet oder/und sonstwie Medikamente per Postversand bestellen kann."

      Niemand hat gesagt, daß ein Apotheker oder ein(e) PTA oder ein(e) Apothekenhelfer(in) nicht auch an seinem/ihrem Verdienst interessiert wäre(n). Aber wieso muß das eine das andere ausschließen??? Der Apotheker und seine Mitarbeiter wollen doch, daß sich der Patient gut beraten fühlt und auch wieder kommen würde, wenn dem so ist. Also haben doch alle etwas davon.
      Ausserdem muß dann so mancher sehr lange Wege gehen. Eine Apotheke um die Ecke gibt es dann nicht mehr. Das ist eine klassische Versorgungslücke.



      Der Apotheker wird hier wohl manchmal als eine Art Verkäufer gesehen und sowieso....man kann sich doch auch selber therapieren. Versuchen Sie es ruhig...ich bin mir nicht zu schade, den Apotheker um Rat zu fragen.

      Das heißt, falls ich in meiner Nähe noch Apotheken haben sollte, wenn ich nachts aufwache und starke Schmerzen habe.
      Dann muß ich wohl doch den Krankenwagen rufen und ins Krankenhaus. Ob das wohl billiger ist, als mich mit einem Taxi schnell zur Apotheke fahren zu lassen??? Raten Sie mal!


      Gruß Thierri
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 20:30:26
      Beitrag Nr. 51 ()
      Thierri,

      ich hoffe Deine Beiträge waren ironisch gemeint, andernfalls kann Dir auch der Apotheker nicht mehr helfen...

      Nun zu mir, ich wurde noch nie in einer Apotheke beraten und ich möchte das auch nicht. Wenn ich ein Medikament verschrieben bekomme, soll es mir der Apotheker ausliefern und das war es dann auch. Eine Internetapotheke kann das genau so gut wie eine Apotheke in meiner Stadt.

      Deine fadenscheinigen Argumente mit Kundenkarte, blablabla. Warum soll das eine Internetapotheke nicht können, auch dort werden Kundendaten gesammelt und im Zweifelsfall erfolg auch eine Rücksprache mit dem Arzt.

      Apotheken wird es weiter geben, wenn auch hoffentlich nicht mehr in dieser Zahl. In meiner Stadt leben 10000 Menschen, wir haben 4 Apotheken. Die braucht nun wirklich kein Mensch.

      Als Satire ist es aber lesenswert !!!

      GGF
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 20:43:22
      Beitrag Nr. 52 ()
      # 51...Wenn Du das nicht willst, dann laß es. Wenn andere es hingegen wollen -und ich bin einer von diesen- dann sollte man sie auch lassen. Deshalb habe ich unterschrieben. Deshalb würde ich es wieder tun. Wenn Du aber einmal schnell ein Medikament bekommen willst oder mußt, hilft Dir auch keine Internetapotheke. Das sollte man nicht vergessen.

      Eine Internetapotheke kann niemals solch eine Logistik einwandfrei durchführen. Kundenkarte okay, aber wer soll das verwalten. Meinst Du eine durchschnittliche Büroangestellte hat Ahnung von Medikamenten? Ehrlich? Netter Witz! Die Internetapotheke müßte hohe Ausgaben auf sich nehmen. Und Rücksprachen mit dem Arzt? Ich bitte Dich.

      Manchmal sollte man sich stärker mit der Materie und deren möglichen FOlgen beschäftigen, bevor man mir-nichts-dir-nichts Entscheidungen fällt. Ist übrigens auch das Problem dieser Regierung. Schnelle Entscheidungen fällen, sie dann aber später nur schwer wieder zurücknehmen können. Kostet unnötig Zeit und Geld.


      Gruß Thierri
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 21:36:23
      Beitrag Nr. 53 ()
      Thierri,

      was würdest Du dazu sagen, wenn morgen jemand eine Unterschriftenaktion startet, in der er fordert, dass Dein Job durch einen anderen erledigt werden soll. Der andere kann das angeblich effizienter und billiger. Nichts anderes ist diese Unterschriftensammlung der Apotheker. Vermutlich gehörst Du zur Gruppe der Rentner, diese sind meiner Ansicht nach die Einzigsten die dort unterschrieben haben.

      Warum gestehst Du uns dann nicht das Recht zu unsere Medikamente im Internet zu bestellen, jeder so, wie er es will. Am Ende wird der bessere gewinnen, Marktwirtschaft halt.

      DocMorris sammelt ja auch keine Unterschriften gegen herkömmliche Apotheken, es wird sie sicher weiterhin geben, aber nicht mehr in dieser Anzahl.

      Warum sollte die Qualifikation der Mitarbeiter der Internetapotheke schlechter sein als die einer gewöhnlichen ? Du stellst hier Behauptungen auf für die es keinerlei Belege gibt.

      GGF
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 23:27:09
      Beitrag Nr. 54 ()
      Also erst bin ich gerade 20 und nun Rentner. :)

      Wer ist zudem "uns". Es wurden mehr als 8 Millionen Unterschriften eingesammelt. Eine Legalisierung in Deutschland stellt eine immense Gefahr dar, was etwa den Mißbrauch oder mögliche Versorgungslücken darstellt. Alle wollen sparen. Okay, kann ich ja nachvollziehen, aber nicht durch so einen Schritt. Soll man die gesetzlichen Kassen auflösen. Soll sich jeder selbst eine Kasse suchen und für Leistungen bezahlen, die er oder sie auch wirklich haben will. Das ist richtiger Wettbewerb.

      Du gehst davon aus, daß eine Internetapotheke für Ihre Kunden auch über den Verkauf hinaus zur Verfügung stünde? Okay. Mal angenommen: Es ist doch nur logisch, daß eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter in einer Internetapotheke im Bereich Service keine Apotheker/in sein dürfte. Und selbst wenn, wer würde das überprüfen? Und meinst Du ein Apotheker studiert erst jahrelang um dann nach Tarif und als Angestellter bezahlt zu werden? Und die Internetapotheke spart doch logischerweise auch, wo sie kann.


      Gruß Thierri
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 23:54:17
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Thierri:
      Du mauserst dich zum Witzbold, obwohl mit gerade 20 Jahren können wir ja von deiner Lebenserfahrung nur lernen!
      Was soll das heißen?????
      "Und meinst Du ein Apotheker studiert erst jahrelang um dann nach Tarif und als Angestellter bezahlt zu werden?"

      Ich habe selten solch Schmarrn gehört. Das bedeutet wohl, dass es keine angestellten Akademiker gibt?
      Wie bescheiden kann man denn noch seine Argumente auswählen?
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 00:02:17
      Beitrag Nr. 56 ()
      Natürlich gibt es angestellte Akademiker, die sitzen aber nicht den ganzen Tag am Telefon und erteilen Ratschläge an Kunden von Internetapotheken. Um sich das vorstellen zu können, brauchen selbst 20jährigen nicht viel Phantasie. Manchmal haben die sogar mehr Ahnung vom Leben als so mancher 50jährige Beamtenschimmel.


      Gruß Thierri
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 01:55:19
      Beitrag Nr. 57 ()
      @Thierri


      Geh doch mal zu www.0800docmorris.com und du wirst sehen, daß du dich nicht nur per Email, sondern auch telefonisch beraten lassen kannst.


      Warum sugerierst du, daß Internetapotheken schlechter ausgebildetes Personal haben sollen ???

      Sie haben es nicht und der Gesetzgeber kann es doch auch so richten, daß nur ausgebildete Apotheker und Fachpersonal den Versand mit allem drum und dran managen, oder ???

      Aber die angeblichen "Gefahren" werden doch nur ins Feld geführt, um den normalen Pharmaziekunden zu verunsichern, zu verängstigen und auf die Seite der Apothekerlobbie zu ziehen. Die Angstkampange soll die wahren Intentionen verschleiern. Die eingeschüchterten Kunden sollen nämlich nicht mitbekommen, daß es den Apothekern nur ums Geschäft geht.

      Das ist leider eine allzuübliche Praxis, die so gut wie von allen Interessensgruppen gefahren wird.Und die lautet: "Wie tarn ich am besten meine eigennütlichen egoistischen Ziele ???.....................Indem ich sie einfach keck als allgemeinwohlförderlich ausgebe.

      So isses und nich andes !!!


      Ps.Ich glaub dir nicht so recht, daß du nicht doch irgendwie mit dem Business verbandelt bist. Dazu klingst du mir zu professional.
      Nichts für ungut. :)



      H_S :)
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 03:40:49
      Beitrag Nr. 58 ()
      @Harry Schotter...Danke, daß Du mich für das kleine Kompliment. EIn Bekannter von mir hat gute Kontakte zu einer PTA. Na ja...es ist seine Freundin. Und ich habe mich desöfteren mit ihm und ihr darüber unterhalten. Deswegen kenne ich mich in der materie etwas aus. In erster Linie bin ich aber Patient. Ich arbeite nicht in einer Apothek, noch habe ich sonst etwas damit zu tun. Ich sehe nur halt immense Gefahren, wenn sich jeder mal ebenso etwas über Netz bestellen kann. Und woher will der Durchschnittspatient wissen, ob er da gerade das richtige zu sich nimmt. Okay, da ist ja noch der Arzt, aber der ist auch kein Halbgott in weiß. Der Apotheker fungiert doch in der regel als "Redundanzeinheit". Er stellt in der regel sicher, daß der Arzt nichts Falsches verschreibt. Er trägt im wesentlichen die Verantwortung, denn er ist es, der dem Patienten die Medikamente aushändigt. Wie aber sieht so ein Fall bei Internetapotheken aus? Erst recht stellt sich diese Frage, wenn es sich um eine ausländische Apotheke handelt! Der Apotheker ist gegen falsche Beratung durch seine Mitarbeiter einigermaßen versichert. Ob das bei DocMorris auch so ist? Ich bin mir da nicht 100%ig sicher. Eine Risiko, das ich nicht überblicken kann, ist in meinen Augen zu groß, es einzugehen.

      Und zur Frage des Personals kann ich nur erwidern, daß ich nicht weiß, wer oder was sich hiner DocMorris verbirgt und welche Auflagen sie in Holland erfüllen müssen. Das Holländer alles ein wenig lockerer sehen, ist ja kein Geheimnis. Stichwort: Bauweise, Coffee-Shops oder RTL. Fakt ist aber dies: Auch DocMorris ist hinter Geld her. Die Frage ist nur, welchen Preis wir bereit sind für unsere Gesundheit zu bezahlen!


      Gruß Thierri

      PS: Ich bin der typsiche Pflegefall, der spätestens mit 45 in Rente geht. Dafür arbeite ich aber auch die ganze Nacht. ;)
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 07:44:12
      Beitrag Nr. 59 ()
      Thierri,

      Du bist mit Sicherheit heute schon ein geistiger Pflegefall, nämlich ein Produkt der PISA Studie. Tut mir leid, aber solch einen Unfug habe ich selten gelesen. Ich selbst bin Softwareentwickler, meine Frau arbeitet in einer Arztpraxis als Arzthelferin. Wenn Patienten über zu hohe Medikamentenrechnungen klagen, werden verschiedene Internetapotheken angeboten. Die Leute nehmen es an, kann man doch bei vielen Medikamenten bis zu 50% !!!!!! sparen. Bei diesem Preis verdienen die Internetapotheken aber auch noch gutes Geld.

      GGF
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 10:28:06
      Beitrag Nr. 60 ()
      @ Thierri,

      # 54: Also, Deine Behauptung, dass die Unterschriften eingesammelt wurden, bestreite ich vehement.
      Sie wurden allenfalls den zwangsläufig ins Haus kommenden Kunden mit allen Mitteln abgeschwatzt, und zwar - dies ergibt sich schon aus der Altersstruktur der potentiellen Kundschaft - hauptsächlich der älteren Generation.
      Insofern muss ich also @Grasgeflüster in seiner Kernaussage Recht geben.

      Ausserdem möchte ich einmal klarstellen, dass doch niemand gezwungen werden soll, seine verordneten Medikamente über den Internetversand einzuholen. Aber warum soll dies nicht denjenigen gestattet werden, die diesen Weg als die für sie machbare und preiswertere Alternative erkannt haben und für sich verantwortungsbewusst damit umgehen können?

      Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Argumente der verehrten Apothekerschaft mehr von der Sorge um den gesicherten Fortbestand des eigenen, persönlichen Wohlgehens diktiert als von aufrichtigem Interesse um das gesundheitliche Wohl der Patienten getragen sind.

      Woher diese plötzlich so aufgewertete Wichtigkeit der Beratung an der Ladentheke? In der tagtäglichen Praxis erfuhr man sie bisher jedenfalls so gut wie nicht. Und wenn, dann bestenfalls auf eigenes Nachfragen und fast immer mit der letztlichen Auskunft, dies doch dem Beipackzettel zu entnehmen und Fragen zur Einnahmedauer, zu Riskos oder zu Unverträglichkeiten mit dem Arzt abzuklären.

      Jetzt, wo es an den eigenen Geldbeutel gehen könnte, wird unter einer vorgeschobenen Sorge um uns Patienten oftmals gerade von denjenigen Apothekern am meisten gejammert, die sich bisher am wenigsten um Kundschaft und deren Beratung kümmerten. Traurig aber wahr (vielleicht sogar verständlich?)!

      Warum können nicht beide Systeme nebeneinander bestehen?
      Warum sind Apotheken in den letzten 2 Jahrzehnten wie Pilze aus dem Boden geschossen, so dass alle paar Straßenzüge eine zu finden ist? Warum befinden sich in meiner Stadt (50.000 Einwohner) von 13 Apotheken allein 5 im Besitze einer einzigen Familie?

      Ein Schelm, der Böses dabei denkt?


      Dennoch schönen Wochenanfang

      :) WAlex
      am wenigsten um
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 11:17:05
      Beitrag Nr. 61 ()
      Soviel ich weiss wurde DocMorris von deutschen
      Investoren gegründet.
      Und ohne Rezept bekommt man dort auch nichts.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 11:25:32
      Beitrag Nr. 62 ()
      Aus dem Archiv...




      I N T E R N E T

      Aufstand der Medizinmänner

      Die Internet-Apotheke DocMorris kümmert ein Gerichtsurteil wenig. Aus den Niederlanden beliefert sie auch die deutschen Kunden weiter

      Von Jochen Paulus



      Die deutschen Apotheker haben sich zu früh gefreut. "Sieg für die Arzneimittelsicherheit", triumphierte ihr Verband vergangene Woche. Nach mehreren vergeblichen Anläufen vor anderen Kammern hatte das Landgericht Frankfurt/Main der Internet-Apotheke "0800DocMorris" den Versand von Medikamenten nach Deutschland untersagt. Doch die Cyber-Apotheker verkünden ungerührt: "Wir machen weiter." Denn ob sich die in Frankfurt erwirkte einstweilige Verfügung am Standort von DocMorris im holländischen Kerkrade durchsetzen lässt, will man erst einmal sehen. Um der - für den Fall des Verstoßes gegen die Verfügung - angedrohten Ordnungshaft bis zu sechs Monaten zu entgehen, wird bald kein Verantwortlicher des Unternehmens mehr einen deutschen Wohnsitz haben.

      Zur Empörung der heimischen Pillendreher schickt DocMorris weiterhin selbst rezeptpflichtige Mittel nach Deutschland und schenkt den Kunden sogar die Zuzahlung. Dank der justiziellen Gratiswerbung verdreifachten sich bereits die Bestellungen.

      "Wir reden übers Geld und nicht über die Volksgesundheit"

      Bislang hatten die alteingesessenen Apotheken leichtes Spiel mit der Konkurrenz aus dem Internet. Die Online-Dealer sicherten sich mit ihren Geschäftspraktiken einen Ehrenplatz auf der Hitliste virtueller Schrecken gleich hinter Kinderpornografen und Netz-Nazis. Die Web-Adressen deuteten oft auf obskure Plätze wie die winzige Niue-Insel, der reale Standort des Lieferanten blieb dagegen häufig geheim. Verschreibungspflichtige Medikamente gab es auch ohne Rezept, wobei schon mal statt Prozac gegen Depressionen Proscar gegen Prostatabeschwerden geschickt wurde. Und dann war da noch der wegen Schwarzbrennerei und Kokainhandels vorbestrafte Karlsruher Schnapshändler, der alles lieferte, nur keine Beipackzettel.

      Mit solchen dubiosen Figuren wollen die Betreiber von DocMorris nicht verwechselt werden. DocMorris attackiert mit seinen Billigangeboten als erste Online-Apotheke den deutschen Markt nicht vom anonymen Cyberspace aus. An ihrer Spitze steht der niederländische Apotheker Jacques Waterval, ein niederländischer Gesundheitsinspektor kontrolliert regelmäßig. Die Idee kam freilich aus Deutschland. Der Informatiker Ralf Däinghaus hat bereits ein Web-TV-Unternehmen mitgegründet, sein fürs Marketing zuständiger Kompagnon Jens Apermann ist gelernter PR-Mann. Von Hamburg aus suchten sie einen Standort für eine europäische Apotheke, in die sie dann vier Millionen Mark eines Risikokapitalinvestors steckten.

      Drei Apotheker und eine Ärztin im 25-köpfigen Team sollen Seriosität garantieren und online beraten. Laut Apermann prüfen sie auch alle Bestellungen und rufen routinemäßig sogar den verordnenden Arzt an - schon um angebliche Verordnungen von seit Jahren toten Medizinern auszusortieren. Verschreibungspflichtiges wird ohnehin erst geliefert, wenn das Rezept per Post eingetrudelt ist.

      Trotzdem gibt sich die Pharmabranche besorgt um das Wohl ihrer Mitbürger. Der Anwalt von DocMorris konterte in der Frankfurter Verhandlung cool: "Wir reden hier übers Geld und nicht über die Volksgesundheit." Gut vier Millionen Mark Gewinnspanne stehen für DocMorris nach eigener Kalkulation auf dem Spiel.

      Die Apotheken kämpfen hart für das althergebrachte System. An vielen Straßenecken der Republik sichert es gleich einer ganzen Kolonie von studierten Einzelhändlern das Überleben. Keinerlei Wettbewerb stört bislang beim Verdienen - das aufgeblähte Versorgungssystem gedeiht dank festgelegter Preise. Knapp vierzig Prozent des Nettoladenpreises bleiben im Schnitt bei Apothekern und Großhandel hängen - mehr als irgendwo sonst in der EU, wie die Krankenkassen klagen.

      Je teurer ein Mittel, desto mehr bringt es ein. Manch bedauernswerter Patient ist für den Apotheker wie ein Lottogewinn: Etwa 3000 Gaucher-Kranke benötigen als Ersatz für ein fehlendes Enzym Cerezyme. Kostenpunkt: eine Million pro Patient und Jahr. 50 000 Mark darf der Apotheker behalten. Viel beraten muss er dafür nicht - der Kranke braucht sein Leben lang immer dasselbe.

      Cerezyme ist ein extremes Beispiel, doch generell gilt: Die vielen Apotheken leben von teuren Präparaten. An alltäglichen Hustensäften und Schmerzmitteln verdienen sie dagegen kaum etwas. Eine klassische Mischkalkulation also, die nur auf eines wartet: auf ein paar "clevere junge Leute". So nennt selbst die Präsidentin der baden-württembergischen Landesapothekerkammer, Karin Wahl, die Macher von DocMorris. "Genau bei den Hochpreisigen greifen wir an", erläutert Sprecher Apermann und bekennt sich fröhlich zu genau jener Rosinenpickerei, die ihm die Gegenseite vorwirft.

      Dass DocMorris das Internet nutzt, ist also eher Zufall. Die eigentliche Geschäftsidee lautet: Preisgestaltungen ausnutzen. Dafür bieten sich auch die Differenzen für identische Präparate in Europa an. Zwar behaupten die Pharmafirmen und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), die Preise in Deutschland lägen "an drittletzter Stelle". Doch die zugrunde liegenden Rechenkunststücke sind umstritten. "Wir leben davon, dass die ABDA-Statistik nicht stimmt", spottet Andreas Mohringer vom Bundesverband der Arzneimittel-Importeure. Er und seine Kollegen schaffen eifrig die billigeren Arzneimittel aus dem Ausland heran, die dieses Jahr für voraussichtlich zwei Milliarden Mark in den Apotheken verkauft werden. Gemessen am Gesamtabsatz der deutschen Apotheken von fast 50 Milliarden Mark, ist dies nicht viel - weit weniger, als die Importeure zum Sparpreis liefern könnten. Doch wenn der Patient nicht ausdrücklich darauf besteht, sehen die Apotheker selten einen Grund, die billigen Medikamente zu bestellen.

      Daher zeigten sich die Kassen nicht unempfänglich für das erst einmal inkriminierte Angebot von DocMorris. Per Rundschreiben offerierte die Online-Apotheke 800 Arzneimittel, die im Schnitt 17 Prozent weniger kosten sollen. Die Privatversicherer vom Deutschen Ring hüteten sich zwar vor Werbung für DocMorris bei ihren Mitgliedern, doch "ich behaupte nicht, dass uns das unlieb ist", sagt Sprecher Heiko Floeter. Dorothee Becker von der Technikerkrankenkasse wittert im Internet "eine Chance für die Kassen, Geld zu sparen". Schon plädierten die Spitzenverbände der gesetzlichen Kassen in einer Stellungnahme an die EU für den Online-Handel. Die BKK Post plant gar, zwecks Versand von Medikamenten zusammen mit einem Partner aus der Industrie eine "eigene Apotheke hochzuziehen", wie Vorstandsmitglied Ralf Sjuts ankündigt. Seine Kasse überredete bereits fast die Hälfte ihrer Diabetiker, Teststreifen und ähnliche medizinische Hilfsmittel kostensparend beim Versandhandel zu bestellen. Anders als andere gesetzliche Kassen bezahlte die BKK Post bis zum Frankfurter Richterspruch auch Lieferungen von DocMorris, wenn ein Versicherter dort bestellte.

      Die juristische Lage ist nach den widersprüchlichen Entscheidungen deutscher Gerichte verworrener denn je. Nach deutschem Recht ist ein schwunghafter Versandhandel mit Medikamenten verboten. Oder vielleicht auch nicht, weil hierzulande möglicherweise liberalere europäische Regeln gelten. Während der Verhandlung in Frankfurt konnten jedenfalls beide Seiten für ihren Standpunkt das Gutachten eines Professors aufbieten. Im Wirrwarr von Paragrafen und Urteilen fanden die Experten genug passende Munition. So verbot der Bundesgerichtshof im April den Versand von Impfstoffen sogar an Ärzte - weil ja auch bei denen ein "Bedürfnis" nach "Information und Beratung durch den Apotheker" bestehen könne. Um freilich Konflikten mit dem EU-Recht vorzubeugen, fügten die Richter auf Kosten der Logik noch an, Mediziner in Großbritannien dürften ruhig weiter beliefert werden.

      Der Streitfall wird wohl noch Jahre durch die Instanzen wandern. Vielleicht ändert sich vor einem endgültigen Urteil aber die Rechtslage. Die EU-Kommission grübelt schon länger über das Problem und auch Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer beschwört bei dem Thema neuerdings nicht mehr nur die nötige "fachkundige Beratung durch Ärzte oder Apotheker". Prompt witterte die ABDA Verrat: Die Regierung kapituliere womöglich "vor den Machenschaften von Gesetzesbrechern und Geschäftemachern".

      Doch die Standesvertreter sprechen vor allem für die traditionellen Apotheker. Viele Nachwuchskräfte "wollen wettbewerbsfähig bleiben", sagt hingegen die baden-württembergische Präsidentin Karin Wahl und fordert "gleich lange Spieße" für die deutschen Apotheker im Wettstreit mit Online-Dealern: "Wenn schon Internet-Handel mit Arzneimitteln, dann sollen es die machen, die es gelernt haben." Selbst die ABDA will spätestens nächstes Jahr ein "Apotheken-Portal" für Online-Bestellungen eröffnen - übergeben werden soll die Ware aber "vom Grundsatz her in der Apotheke", so Sprecher Esser. Die Hintertür steht jedoch bereits offen: Ausnahmsweise wollen die Apotheker auch Boten losschicken. Die britischen Apotheker sind schon weiter. Anfang des Jahres haben sie Richtlinien vorgelegt, um beim Internet-Handel die Sicherheit zu garantieren. Auch in Deutschland könnten Online-Bestellungen neue Freunde finden, wenn dank der elektronischen Signatur demnächst virtuelle Rezepte ohne ärztliche Originalkrakel möglich werden.

      Das Ende der klassischen Apotheke mit Regalen voll geheimnisvoller Flaschen ist dennoch nicht in Sicht. Selbst in den USA, in deren Weiten Medikamente traditionell auch mit der Post verschickt werden, kommt der Versandhandel nicht über einen Marktanteil von zwanzig Prozent hinaus. Etwa die Hälfte ihrer Mittel brauchen die Kranken ohnehin akut - die bestellt niemand per Tastatur.

      Doch eine Reihe von Apotheken im überversorgten Deutschland könnte es die Existenz kosten, wenn ein Teil des Umsatzes in den Cyberspace wandert. Seriöse Anbieter werden auf die Dauer nicht zu stoppen sein. Selbst in der nicht gerade übertrieben risikofreudigen Schweiz gibt es seit drei Jahren mit der MediService AG eine erste "Direktserviceapotheke". Ein Computer überwacht, dass keine Unverträglichkeiten zwischen den Bestellungen eines Patienten auftreten. Da fast alle Kunden freiwillig einen medizinischen Fragebogen ausfüllen, identifiziert MediService auch problematische Wünsche, die in einer anderen Apotheke nicht auffallen würden. Die Universität Zürich erforschte, wie zufrieden die Patienten mit ihrer neuen Apotheke sind: Der Versender kassierte 9,56 von zehn möglichen Punkten.





      (c) DIE ZEIT   47/2000   
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 11:31:03
      Beitrag Nr. 63 ()
      Danke MOD Thecanadien für Interesse an unserem Thread und Lieferung von Archivmaterial zur Hintergrundaufhellung!

      Gruß
      WAlex :)
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 11:32:28
      Beitrag Nr. 64 ()
      Erinnert mich an die Diskussion vor zig Jahren über die "Tante Emma" Läden und die großen Supermärkte.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 11:35:32
      Beitrag Nr. 65 ()
      @>Newark<, also ich kaufe dort auch ohne Rezept ein. Woher du deine Weisheiten hast weiß ich nicht.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 11:45:00
      Beitrag Nr. 66 ()
      29. April 2002






      GESUNDHEIT

      "Körbeweise Rezepte"

      Obwohl offiziell verboten, boomt der Versandhandel mit Medikamenten in Deutschland. Nun will die Bundesregierung Internet-Apotheken zulassen - gegen massiven Widerstand der Apothekerlobby, aber zur Freude von Krankenkassen und Patienten.



      Glaubt man der Apothekerlobby, dann hat Detlef Kronfeld Glück, dass er noch lebt. Seit etwa einem halben Jahr bestellt der Diabetiker seine Arzneien bei der niederländischen Internet-Apotheke DocMorris. Als chronisch Kranker braucht Kronfeld, wie er sagt, "ewig Medikamente: Blutverdünner, Blutdrucksenker, zweierlei Insulin". Die Arzneien bezieht der 52-jährige Pförtner per Kurier aus den Niederlanden und ist damit vollkommen zufrieden.

      Wenn es nach den deutschen Apothekern geht, dürfte Kronfeld das allerdings nicht sein: Unsicher sei der Versandweg für Arzneien, persönliche Beratung unmöglich - mit im Einzelfall womöglich lebensgefährlichen Folgen.

      Ihn berate der Arzt, nicht der Apotheker, hält Pförtner Kronfeld dagegen. Und er denkt ans Geld: Er und seine Frau sparen so im Jahr rund 450 Euro Rezeptgebühren. "Das ist für mich schon ein kleiner Urlaub, und meine Krankenkasse verdient noch", freut sich der Mann aus Köln. "Für mich ist DocMorris `ne 100 Prozent gute Sache."

      Das sieht Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) inzwischen genauso. Seit der von ihr eingesetzte "Runde Tisch im Gesundheitswesen", an dem Ärzte, Pharmahersteller und Kassen zusammensitzen, vergangenen Montag unter heftigem Protest der Apotheker empfohlen hat, den Versandhandel mit Arzneien zuzulassen, ist auch die Ministerin auf diese Linie eingeschwenkt.

      Wird Schmidts Wille Gesetz, würde damit eine Entwicklung legalisiert, die wohl ohnehin nicht mehr aufzuhalten ist. Denn das Geschäft von DocMorris boomt.

      Zwar ist der Versandhandel mit Medikamenten in Deutschland ausdrücklich verboten. Erst 1998 beschloss der Bundestag mit der Novelle des Arzneimittelgesetzes, dass Medikamente nur in den Räumen einer Apotheke abgegeben werden dürfen. Kranke sollten von fachkundigem Personal beraten werden.

      Doch das ist graue Theorie. Längst versorgen, Arzneimittelgesetz hin oder her, die Pillenhändler mit der Netzadresse "www.0800doc morris.com" Zehntausende Deutsche. DocMorris, eine mit deutschem Risikokapital gegründete Apotheke im niederländischen Landgraaf, beruft sich dabei auf europäisches Recht. Das erlaubt das Geschäft per Post, wenn der Versender eine zugelassene Apotheke ist. Auch nach der E-Commerce-Richtlinie der EU ist der Netzhandel möglich.

      Gegen Ende des Jahres muss der Europäische Gerichtshof den Streit entscheiden. Mehrfach in den vergangenen zwei Jahren - DocMorris eröffnete sein Internet-Geschäft im Juni 2000 - gingen deutsche Apothekerverbände und Pharmafirmen gerichtlich gegen die Händler vor. Als ihnen der Medikamentenversand tatsächlich vom Landgericht Frankfurt untersagt wurde, verfielen die Internet-Apotheker auf einen ebenso einfachen wie genialen Kniff: Die Tablettenschachteln werden seitdem nicht mehr versandt, sondern die Kunden beauftragen per Kreuzchen den Paketservice mit der Abholung - ein feiner juristischer Unterschied. Sonst blieb alles beim Alten.

      Nur die Nachfrage explodierte geradezu. 80 000 Kunden haben die Wahl-Niederländer bereits, davon drei Viertel aus Deutschland. Vergangenes Jahr setzte die Cyber-Apotheke 5 Millionen Euro um, im ersten Quartal dieses Jahres waren es bereits 3,5 Millionen. "Pro Woche wächst der Umsatz um fünf Prozent, in jüngster Zeit sogar noch mehr", freut sich DocMorris-Chef Ralf Däinghaus.

      Erst waren Arzneien ohne Rezeptpflicht der Renner, danach verschreibungspflichtige Medikamente, die die Patienten selbst zahlen mussten, wie Viagra oder Haarwuchsmittel. Jetzt sind es auch Blutfett- und Blutdrucksenker.

      Obwohl verboten, erstatten inzwischen fast alle gesetzlichen Krankenkassen die bei DocMorris eingereichten Rezepte. "Von den 520 deutschen Kassen machen das etwa 490", berichtet Däinghaus. "Die meisten sagen es nur nicht laut."

      Die Kassen profitieren, weil die Preise der Versandapotheke im Schnitt zehn Prozent unter denen normaler Apotheken liegen, manchmal sogar um bis zu 60 Prozent (siehe Grafik Seite 168). Der Grund: geringere Handelsspannen, Mengenrabatte und niedrigere Einkaufspreise in Holland. Liefert die Netzapotheke nach Deutschland, führt sie 16 Prozent Mehrwertsteuer an den deutschen Staat ab. Auch für die Patienten lohnt es sich: Sie sparen die Zuzahlung von bis zu fünf Euro pro Medikament.

      Die Bestellung ist dabei denkbar einfach. Über eine Hotline, per E-Mail, Fax oder Brief können die Kunden ein Bestellformular samt Freiumschlag anfordern. Darin geben sie das Medikament an und die Adresse, an die geliefert werden soll. Dazu kommt noch das Originalrezept vom Arzt, dann geht die Sendung per Post in die Niederlande. Wer möchte, kann seine Bestellung auch im Internet eingeben, muss dann aber das Originalrezept per Post hinterherschicken.

      Zwei Drittel der Kunden nutzen nur den Postweg; insofern ist das Internet bislang Nebensache. Für ihn sei es bequem, die Medikamente an seinen Arbeitsplatz geliefert zu bekommen, so Patient Kronfeld. Gelegentlich hapere es aber mit den Lieferfristen. "Da hab ich auch schon mal mehr als eine Woche gewartet."

      "Die Rezepte kommen gerade waschkörbeweise, da können wir nicht nachkommen, obwohl wir in den vergangenen vier Wochen 20 Leute eingestellt haben", räumt DocMorris-Chef Däinghaus ein. Deshalb werde die Apotheke vorübergehend sogar Verordnungen zurückschicken müssen.

      Konkurrenz steht für diesen Fall schon parat: Anfang des Jahres ist die "Europa Apotheek" im niederländischen Venlo mit einem ähnlichen Konzept wie DocMorris angetreten - ebenfalls als Versandapotheke nahe der deutschen Grenze, mit deutschen Finanziers.

      Richtig Schwung bekommen hat der Pillenboom per Post in den vergangenen Monaten durch die massive Unterstützung der Kassen, die riesige Einsparmöglichkeiten wittern. Nach einer vom SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Pfaff vorgelegten Studie des Internationalen Instituts für Empirische Sozialökonomie könnten die Kassen etwa 500 Millionen Euro im Jahr einsparen, würden chronisch Kranke ihre Medikamente künftig über eine Versandapotheke beziehen. Wissenschaftler der AOK schätzen das Sparpotenzial gar auf knapp eine Milliarde Euro.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 11:46:17
      Beitrag Nr. 67 ()
      Beides aus der Printversion "Der Spiegel"







      "Körbeweise Rezepte" (2)






      Ende vergangenen Jahres gingen die Kassen deshalb in die Offensive. Neun Betriebskrankenkassen (BKK) in Niedersachsen verkündeten, bei seriösen Versandapotheken eingereichte Rezepte erstatten zu wollen.

      Die Gmünder Ersatzkasse (GEK), die ihre über eine Million Versicherten in der Mitgliederzeitschrift über Versandapotheken informiert hatte, wurde vom Bundesversicherungsamt in Bonn aufgefordert, die Erstattung der Medikamente aus dem Netz zu stoppen. Der GEK-Vorsitzende Dieter Hebel protestierte: "Ich erstatte weiter, bis ich ins Gefängnis komme." Die Folge: 160 000 Euro überwies die Kasse im März an DocMorris, im vergangenen September war es nicht einmal ein Prozent davon (1500 Euro) gewesen.

      Der BKK-Landesverband Bayern schloss vor wenigen Wochen einen Vertrag mit DocMorris ab; darin sind gestaffelte Rabatte festgelegt. Außerdem sieht der Kontrakt, den Bayerns Sozialministerin Christa Stewens (CSU) für nichtig hält, ein eigenes Qualitätsmanagement vor. Apotheker müssen für Patienten und Ärzte wochentags von 8 bis 20 Uhr telefonisch erreichbar sein und sind verpflichtet, jedes Rezept fachgerecht zu prüfen.

      Der hämische Hinweis von Bayerns Apotheker-Verbandschef Gerhard Reichert, dass der Patient den Postboten nicht "zu Risiken und Nebenwirkungen befragen kann", zieht also nicht recht. Ohnehin werden Pillen auch in herkömmlichen Apotheken oft gar nicht vom Patienten abgeholt, viele Apotheken liefern selbst nach Hause. Zum anderen zeigen Studien der Verbraucherzentralen, dass es auch mit der Beratung nicht so weit her ist: "Apotheker begreifen sich selbst oft als Einzelhändler im weißen Kittel und beraten allzu selten", urteilt Thomas Isenberg, Leiter des Bereichs Gesundheit beim Bundesverband der Verbraucherzentralen.

      Noch weniger vorteilhaft fiel jüngst eine Stichprobe des ARD-Magazins "Plusminus" aus. Zusammen mit dem Arzneimittelexperten Gerd Glaeske von der Uni Bremen testeten die Journalisten 50 Apotheken in fünf Großstädten: Kein einziger Pillenhändler wies die Testkunden beim Kauf eines Nasensprays auf Nebenwirkungen hin oder darauf, dass das Medikament für Herzkranke nicht geeignet sei. Besonders blamabel für die deutschen Weißkittel: Beim Test der Versandapotheke wurden alle diese Fragen von DocMorris angesprochen und beantwortet.

      Dennoch beschwören die Apothekerfunktionäre unverdrossen Horrorszenarien herauf, sollte der Versandhandel zugelassen werden: Beratung und Nachtdienste seien dann kaum mehr möglich, weil die Versandapotheken sich die Rosinen aus dem Geschäft herauspickten. Gleichzeitig werden Seitenhiebe gegen die lästige Konkurrenz lanciert: Im Leserbrief einer Apothekerzeitung wurden deutsche Apotheker dazu aufgerufen, jede Woche eine Packung des Schmerzmittels Paracetamol bei DocMorris zu bestellen, um den "holländischen Kollegen" lahm zu legen.

      So viel Engagement der Etablierten kann nicht verwundern - es geht schließlich um ein Milliardengeschäft: Im Jahr 2000 konnten die 21 600 Apotheken in Deutschland ihren Umsatz um 4,5 Prozent auf 26,9 Milliarden Euro steigern. Voriges Jahr gaben die Kassen erstmals für Pillen und Salben mehr aus als für Honorare von Praxisärzten: 22,4 Milliarden Euro. Knapp ein Drittel dieser Rekordsumme strichen Medikamenten-Großhändler und Apotheker ein.

      Anders als Textil- oder Lebensmittelhändler, die um jedes Promille ihrer Handelsspanne ringen, brauchen sich Apotheker um ihre Gewinne keine Sorgen zu machen. Die deutsche Arzneimittelpreisverordnung garantiert ihnen üppige Renditen. Durchschnittlich 27 Prozent dürfen sie als "Festzuschlag" auf den Einkaufspreis drauflegen.

      Unter der Hand wird allerdings noch mal abkassiert: In der Branche ist es üblich, dass Hersteller den Apothekern für ein bestimmtes verkauftes Präparat eines umsonst dazugeben, um den Umsatz anzukurbeln. Der Erlös für das zweite Präparat fließt voll in die Tasche des Apothekers. Nach Aussagen von Fachleuten im Gesundheitsministerium macht dies rund eine Milliarde Euro jährlich extra aus.

      Unliebsame Konkurrenz hält sich die Branche mit Standesrecht und altertümlich anmutenden Privilegien vom Hals. Ein nordrhein-westfälischer Landarzt, der es wagte, überzählige Tabletten kostenlos an seine Patienten weiterzugeben, anstatt sie wegzuwerfen, handelte sich prompt eine Klage der örtlichen Apothekerkammer ein.

      Tatsächlich könnte es einigen Apotheken an den Kragen gehen, wenn der Versandhandel offiziell legalisiert wird und weiter rasant expandiert. Erreicht er 5 Prozent Marktanteil, "dann müssen 20 bis 30 Prozent der Apotheken in Deutschland dichtmachen", schätzt Maximilian Gaßner, Apotheken-Experte im bayerischen Sozialministerium.

      Unterversorgt dürfte die Bundesrepublik, anders als der Apothekerverband behauptet, aber auch dann nicht sein. Deutschland hat mit die meisten Apotheken in Europa - auf 3800 Einwohner kommt eine. Viele Bewohner der Großstädte haben mehr Apotheken in ihrer Nähe als Metzger oder Bäcker.

      Erfahrungen aus dem Ausland zeigen zudem, dass Versandapotheken und normale Apotheken durchaus nebeneinander existieren können: In der Schweiz etwa lag der Marktanteil der großen Versandapotheke Mediservice im vergangenen Jahr unter einem Prozent. Und auch hier zu Lande können sich gerade mal 39 Prozent der Bürger überhaupt vorstellen, bei einer Versandapotheke zu bestellen.

      Wird erst einmal der EU-Binnenmarkt für Medikamente ganz geöffnet, werden auch feste Preise und das Verbot von Apothekenketten kaum mehr haltbar sein. Hans-Günter Friese, Chef der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, wirft der Bundesregierung deshalb vor, sie leiste der "hemmungslosen Kommerzialisierung Vorschub", den Apothekern drohe die "Enteignung zu Gunsten des Großkapitals".

      Potenzielle Anbieter stehen in den Startlöchern. Am vergangenen Freitag gründete sich in Köln der Bundesverband Deutscher VersandapothekerInnen (BV-DVA). Die Mitglieder, Inhaber großer Apotheken, wollen in Deutschland Medikamentenversand betreiben. Mit dabei ist auch ein deutscher Ableger von Mediservice. Der hat bereits mit einigen Krankenkassen Lieferverträge abgeschlossen, so BV-DVA-Sprecher Thomas Kerckhoff, der gleichzeitig Geschäftsführer von Mediservice Deutschland ist.

      "Das werden komplett neue und auch industrialisierte Strukturen", prophezeit Kerckhoff. So könnten spezialisierte Versandapotheken entstehen, etwa eine, die sich besonders um Diabetiker kümmere und Zusatzleistungen wie eine "Insulin-Hotline" biete. Kerckhoff: "Für die deutsche Apothekenlandschaft wird der Versandhandel ein mittelschweres Erdbeben."

      HEIKO MARTENS, CORDULA MEYER, ALEXANDER NEUBACHER
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:07:35
      Beitrag Nr. 68 ()
      #60 WAlexandro....Nicht nur Omas und Opas gehen in Apotheken, um sich dort Medikamente zu besorgen. Es gibt etwa viele 30jährige, die schon jetzt Probleme mit Blutdruck, Diabetes und allerhand anderen Krankheiten konfrontiert sind.
      nd die Gefahr eine Legalisierung besteht darin, daß -wie zuvor beschrieben- insbesondere kleinere Apotheken, die oft den Bedarf eines ganzes Stadteiles oder Ortes decken geschlossen werden müßten, womit Versorgungslücken entstünden. Die betroffenen Patienten müßten dann eine wesentlich weitere Strecke zu einer anderen Apotheke in Kauf nehmen als bisher.
      Ausserdem nochmal was zu den Preisen: Die Produkte, die über Internetapotheken hauptsächlich vertrieben werden, sind nahezu identisch mit denen von der Apotheke um die Ecke.

      Zudem, ich möchte an dieser Stelle dem Moderator danken, geht es, laut dem Anwalt von DocMorris, bei der Sache um Geld. Schön, daß mal jemand bemerkt, daß es auch bei DocMorris um Geld geht.
      Ich habe -um das erneut auszudrücken- nie behauptet, daß Apotheker Heilige wären. Natürlich sind das auch nur Menschen. Logsich, daß auch sie an ihren Profit denken. Ist doch ganz klar.
      Die Frage ist und bleibt doch nur, ob ich nicht durch die sich heraufbeschwörende Entwicklung, erhebliche Nachteile hinzunehmen habe, nur weil ich ein Medikament womöglich in Holland für ein paar Euro weniger erhalte.

      Nur die großen Apotheken werden dieses Szenario überleben und klaffende Wunde hinterlassen. Aber es gibt ja noch die Krankenhäuser. Also....noch gibt es sie. Vielleicht müssen die in ein paar Jahren auch dicht machen, weil ein anderes Krankenhaus Leistungen zum Billigtarif anbietet. esonders Unfallopfer werden sich darüber freuen. Aber man muß ja sparen wo man kann.

      Und das mehrere Apotheken von nur einer Familie geführt wird, ist rechtlich gar nicht möglich. Jeder Apotheker darf nur eine Apotheke führen und sonst nichts. Wenn er Kinder hat, das müßten im vorgebrachten Fall dann aber schon mindestens 5 sein, hätten sich alle für das Studium der Pharmazie entscheiden und dieses auch durchziehen müssen. Dann wäre so etwas unter Umständen möglich. Genau weiß ich es aber nicht. Es klingt aber recht unwarscheinlich.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:13:37
      Beitrag Nr. 69 ()
      @Thierri:

      In anderen Ländern, bspw. in Holland, funktioniert`s doch auch.

      Warum glauben wir Deutschen eigentlich immer, dass der Weltuntergang kommt, wenn wir mal was ändern?

      Wenn der Bedarf für die "Apotheke um die Ecke" wirklich so groß ist, wie Du sagst, dann wird sie auch überleben.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:20:38
      Beitrag Nr. 70 ()
      Viele der Apotheken sind aber zu klein, um überleben zu können. Dann wird man weitere Wege in Kauf nehmen müssen, was den Patienten doch erheblich einengt. Wenn was geändert werden soll, dann sollte man die gesetzlichen Kassen dicht machen und jeden individuell entscheiden lassen, wo er sich versichert. Was man jetzt vorhatt ist blanker Unsinn. Nur um mehr Leute in die Kassen zu zwingen, wird die Grenze erhöht. Und was bekommt man dort für sein Geld? Hier sollte man anfangen etwas zu ändern! Zudem sollte man vielleicht mehr Geld in die Erforschung von Medikamenten stecken, um so auch Produkte zu erhalten, die u.U. günstiger produziert werden können. Dann kann man auch über die Patentregelung besprechen, aber nicht so.


      Gruß Thierri
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:33:12
      Beitrag Nr. 71 ()
      @Thierri,

      Und ob das stimmt!! Verlass Dich mal darauf!
      Frau und Mann führen je eine Apotheke, deren beide Söhne jeweils auch und die 5. besitzt der Bruder des Mannes.
      Seine Kinder befinden sich noch im Pharmaziestudium (Nachfolge also gesichert).
      Dass natürlich in dieser Großfamilie auch ein paar Ärzte/innen zur Stützung des funktionierden Systems eingeschleust wurden, sei nur mal so am Rande vermerkt.

      Und ob dieser Fall so einmalig in unserer Republik ist, wage ich nun zu bezweifeln.

      Unterstelle mir (wie eingangs schon mal geschehen) nun bitte nicht gleich Neidgefühle.
      Ich gönne jedem das Seine!
      Aber die wahren Interessen dann bitte auch zugeben und nicht mit fadenscheinigen Argumenten argumentieren!

      So lange an Medikamenten noch dicke Batzen zu verdienen sind, wird es immer ausreichend Apotheken geben, die nicht nur den tatsächlich benötigten Bedarf decken, sondern auch die Notdienste sichern. Wetten wir darauf?
      Klaffende Wunden, wie von Dir angedroht, vermag ich keine auszumachen, bestenfalls ein Gesundschrumpfen auf den erforderlichen Bedarf.

      Beim Sterben der "Tante Emma"-Läden vor Jahren gab es jedenfalls derartige Aufschreie nicht!
      Ob es wohl daran lag, dass die aufzugebende Gewinnmarge dort nicht so hoch war?
      Wieder ein Schelm?
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:36:34
      Beitrag Nr. 72 ()
      @WAlexandro:

      Doch, den Aufschrei gab`s auch damals. Befürchtungen, dass die Omi jetzt nicht mehr einkaufen kann, weil es den Laden um die Ecke nicht mehr gibt.

      Wir sind schon Weltmeister in Reformunfähigkeit. Nicht unsere Politiker, wir selbst.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:41:49
      Beitrag Nr. 73 ()
      ja QRainer,

      ja, vonseiten der Verbraucher!!!
      Jetzt aber jammern ausgerechnet die, die über Gebühr an uns verdienen! Feiner Unterschied, oder!?
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:51:03
      Beitrag Nr. 74 ()
      @WA:

      Doch, auch die Einzelhandelsverbände etc. haben schon immer gegen die Konkurrenz auf der grünen Wiese gekämpft.

      Da, wo ich wohne, waren sie damit leider recht erfolgreich. Viele kleinere Läden in der Innenstadt, praktisch keine großen Supermärkte außerhalb. Einkaufen ist ätzend.

      Den meisten Verbrauchern ist der Mega-Supermarkt wahrscheinlich viel lieber, als immer in 10 verschiedene Läden rennen zu müssen.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:56:54
      Beitrag Nr. 75 ()
      @Rainer,

      o.k., Deine Begründung hat schon was für sich. Auch ich bin im Grund dafür, die Kirche im Dorf zu lassen.

      Aber würden die "akademischen Einzelhändler" nicht wirklich diese sprichwörtlichen "Apothekerpreise" abkassieren, gäbe es mit Sicherheit dieses hier in Rede stehende Problem gar nicht.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:58:11
      Beitrag Nr. 76 ()
      lasst Euch doch nicht von einem ärgern, der jemanden in der Familie hat, der eine Apotheke besitzt.

      Das Problem regelt der Markt und das ist auf jedem Fall im Interesse der Verbraucher und das ist das Einzigste was wirklich zählt.

      Warum soll denn ein Apotheker ein Monopol auf sein Geschäft haben, das ist ja wohl ein Witz.

      Die Apotheke in der Stadt wird nicht sterben soviel ist sicher, aber die Flut von Apotheken wird auf ein gesundes Maß reduziert.

      Eine Diskussion mit diesem Thierri ist völlig zwecklos, da er die Interessen der Apotheker und nicht die der Patienten vertritt.

      Warum soll sich ein Verbraucher dafür rechtfertigen wo er seine Medikamente kauft ?

      GGF
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:04:13
      Beitrag Nr. 77 ()
      @WAlexandro...Macht insgesamt aber "nur" 4 statt der behauopteten 5. Ausserdem stehen nur drei davon in direktem Kontakt. So ist das ja auch legal. Kommt nicht oft vor, aber vollkommen legitim. Oder wird gleich jeder SOhn und jede Tochter ein Pharmaziestudium hinlegen, weil das so verlangt wird. Es gibt auch noch sowas wie Berufung.

      Falls ich Dir Neidgefühle unterstellt habe, so geschah dies unabsichtlich. Die wahren Interessen habe ich aber von Anfang an dargestellt:

      Hier aber nochmal:

      -Der Apotheker ist natürlich auch an seinem Profit interessiert. Alles andere zu behaupten wäre undlogisch. ABER...er wird wie kein anderer auf den Patienten eingehen und in rundum beraten. Schließlich -hier kommen wieder die wirtschaftlichen Interessen ins Spiel- will der Apotheker auch, daß sich der Patient wohl gefühlt hat und gerne wieder in die Apotheke zurückkehren möchte. Was ist daran bitte falsch?

      Bei keiner Internetapotheke kann man eine solche qualitative Beratung erfahren. Man sitzt stattdessen vor dem Monitor und befüllt fleißig seinen Einkaufswagen. Warscheinlich mit Medikamenten, die in der normalen Apotheke auch nicht teuerer sind, aber was solls. Und jetzt kann man bestenfalls gleich noch auf irgendein Symbol klicken und schon kommt so ein Kerl wie diese Telekom-Werbeanimation names Robert aus den Tiefen des Cyberspace, um einem zu erklären, wie man am besten bezahlt, ob man auch wirklich alles für seine Gesundheit hat, nicht vielleicht noch ein paar Kondome oder Diaphragmen braucht, schließlich ist das Netz ja anonym und keiner ausser Robert wisse davon. Ausserdem wird man sich nie in die Augen blicken, die Handschütteln oder sich nach der Gesundheit erkundigen. Wir machen Geschäfte und sonst nichts. Danke, Robert. Danke auch.


      Gruß Thierri
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:09:14
      Beitrag Nr. 78 ()
      Heidiho,

      kann von Euch mal jemand schauen, was eine Packung des Mittels Propecia bei DocMorris kostet?

      Ich komm von der Arbeit hier nicht auf die Seite... Zugriff verweigert...

      Hier in Deutschland zahle ich 200 Euro. Verdammt viel, wie ich finde.

      Gibt es noch andee Internetapotheken?

      Danke

      Greetz
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:10:10
      Beitrag Nr. 79 ()
      @Thierri:

      Begründest Du jetzt, warum Du selbst lieber in der Apotheke vor Ort einkaufen willst, oder begründest Du, warum Du auch mich unter Strafandrohung dazu zwingen möchtest?

      Hier geht es doch nicht um Vor- und Nachteile der Internetapotheke, sondern um die Frage, ob Internetapotheken verboten werden sollen.

      Möchtest Du ganz generell alles verbieten, was Du für Dich selbst ablehnst?
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:12:37
      Beitrag Nr. 80 ()
      @thierri,

      also 4 + 1 bleibt (bei mir) 5 !!
      Nur so zur Klarstellung, ist aber eigentlich unbedeutend. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:13:30
      Beitrag Nr. 81 ()
      So Bitte!







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      Propecia

       
      28 ST 

      57.03 











       
      Propecia

       
      98 ST 

      175.11 
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:14:58
      Beitrag Nr. 82 ()
      @TollerHecht:

      98 Stück für 175,11 Euro. Inklusive Versand.

      Was ist das für ein Medikament?
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:25:00
      Beitrag Nr. 83 ()
      Ein Haarwuchsmittel dass als Nebenwirkung impotent macht
      :D
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:26:27
      Beitrag Nr. 84 ()
      @Newark:

      Ehrlich?
      Dann behalte ich lieber meine Geheimratsecken. :D
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:34:09
      Beitrag Nr. 85 ()
      Danke Euch.

      Impotent macht es keinesfalls. Es hat sich noch keine Frau beschwert!!! :)

      Den Haarausfall dagegen hat es massiv gestoppt. Daher kann ich es nur wärmstens empfehlen.

      Greetz
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:43:40
      Beitrag Nr. 86 ()
      @Hecht:

      Zur Not kann man es ja mit einem anderen rezeptpflichtigen Medikament, dessen Kosten ebenfalls nicht erstattet werden, kompensieren. :D

      "Es hat sich noch keine Frau beschwert!!!" klingt so wie: Holland hat bei der WM 2002 kein einziges Spiel verloren :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:47:52
      Beitrag Nr. 87 ()
      @Thierri,

      lies mal Nr.62.

      Da hast du die Bestätigung für die durch mich angeführte Gewinnmarge von 40%!!!
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:52:09
      Beitrag Nr. 88 ()
      :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:54:38
      Beitrag Nr. 89 ()
      @Hecht:

      Hoffen wir mal, dass Deine "warme" Empfehlung nichts mit dem durch das Medikament verursachten Eingriff in Deinen Hormonhaushalt zu tun hat. :alugh:

      Mal im Ernst: Stoppt es nur den Prozess, oder kommen auch wieder neue Haare?
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:55:26
      Beitrag Nr. 90 ()
      @rainer6767....Doch es geht hier um die Vor- und Nachteile von Internetapotheken. Meines Erachtens sind dabei die Vorteile angesichts der Risiken verschwindend gering.

      @WAlexandro....Ja, vielleicht 5 Personen, aber nur 4 Apotheken. Du hattest die Behauptung aufgestellt, jeder in der Familie hätte eine Apotheke. Das ist so aber nicht korrekt. Was wäre denn daran schlimm, wenn die Familie zusammen in einer einzigen Apotheke arbeiten würden. In dem Fall hättest Du Dich darüber doch wohl kaum aufgeregt, oder?

      Also, überprüf Deine eigenen Aussagen erstmal, bevor Du hier Smilies aufblitzen läßt. ;)


      Gruß Thierri
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 13:58:18
      Beitrag Nr. 91 ()
      @Thierri:

      Und wenn es nur um Vor- und Nachteile geht, die doch jeder Konsument/Patient selbst abwägen kann: Warum hast Du dann Deine Unterschrift für ein Verbot hergegeben?

      Willst Du mich davon überzeugen, dass es besser ist, nicht in Internetapotheken einzukaufen, oder willst Du es mir verbieten?
      Für Ersteres gibt es bestimmt gute Argumente, für Letzteres kaum.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 14:03:22
      Beitrag Nr. 92 ()
      @Rainer6767...Das nenne ich mal eine rhetorische Frage.

      Am liebsten wäre mir natürlich die Einsicht. Denn mit der Freigabe von Medikamenten über das Internet geht man m.E. ein großes derzeit nicht überschaubares Risiko ein. Wei diese aussehen, habe ich schon mehrfach beschrieben. Ich nenne aber mal die wichtigsten: Versorgungslücken, Medikamentenmißbrauch, ungenügende oder falsche Beratung, mehr Arbeitslose, keine Redundanz.........


      Gruß Thierri
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 14:13:42
      Beitrag Nr. 93 ()
      Thierri,

      weißt Du überhaupt was Redundanz bedeutet. Deine vielgeprießenen Apotheker sehe ich nicht als Redundanz zu den Ärzten. Es sind Verkäufer in einem Fachgeschäft, nicht mehr und auch nicht weniger.

      Mit mehr Arbeitslosen bei den Apothekern habe ich kein Problem, da gab und gibt es in anderen Branchen härtere Einschnitte.

      Eine Versorgungslücke wird nicht entstehen, da wir ein Überangebot haben, welches auf ein Normalmaß reduziert wird.

      Zum Thema ungenügende und falsche Beratung. Bitte belege das an Beispielen, Du stellst hier in einer Tour Behauptungen auf, für die es keinerlei Belege gibt.

      GGF
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 14:14:34
      Beitrag Nr. 94 ()
      zu # 90:

      @ Thierri, gaaaanz langsam zum Mitschreiben:

      Mami 1, Papi 1, Söhnemänner beide je 1 (macht 4), + 1 von Papi`s Bruder (4 + 1 ) = insgesamt 5 !
      Hoffentlich bist Du in der Beratung der Apothekenkundschaft besser als im Rechnen.
      Nimm´s leicht (nur witzig gemeinte Anmerkung).


      Gruß
      WAlex (dennoch Smilie setzend!) :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 14:35:57
      Beitrag Nr. 95 ()
      Und ganz allgemein, damit nicht noch eventuell weitere Missverständnisse auftreten:

      Redundanz (lat.) = überflüssiger Informationsgehalt bei der Übermittlung von Nachrichten.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 15:14:58
      Beitrag Nr. 96 ()
      @Thierri:

      Das war mitnichten eine rhetorische Frage. Ganz im Ernst: Warum willst Du mir verbieten, meine Medikamente online zu kaufen?

      Überzeugen lasse ich mich gerne. Verbote mag ich grundsätzlich aber nicht so gerne.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 18:01:02
      Beitrag Nr. 97 ()
      @#92 von Thirri

      Nochmal, auch wenn`s langweilig für dich ist.
      Wo siehst du denn den "Medikamentenmißbrauch" und "ungenügende oder falsche Beratung" ???


      Der Patient kann doch nur die Medikamente "missbrauchen" die der Arzt ihm verschreibt. Wenn der Onkel Doctor ihm sagt: "Ich schreib ihnen die und die Arznei auf für ihre Beschwerden auf.......", und der Kranke nimmt dann diese Medikamente, wo kann sich denn da ein Missbrauch entwickeln ?????

      ER SOLL doch, nach der ärzlichen Untersuchen die
      Medikation zu sich nehmen !!!

      Wenn ihm aber der Arzt Pillen verschreibt, die er garnicht braucht, so kann er sich den "Stoff" für die missbräuchliche Medikation sowohl im Internet als auch beim freundlichen Apotheker um die Ecke kaufen.

      Ja, genaugenommen ist hier sogar die große Dichte an niedergelassenen Apotheken eine große Gefahr für einen Tablettenjunkie , da er von zu Hause nur um die Ecke gehen braucht, um sich seine "Dröhnung" zu holen. Hingegen bei der Internetapotheke muss er erst umständlich bestellen und dann tagelang auf sein "Dope" warten.

      Mal angenommen, du bist ein Schmerzmittelfreak, dann sieht die Situation doch für dich so aus.Asperin bekommst du ohne Rezept. In einer durchschnittlichen deutschen Stadt gibt es 4-5 Apotheken. Du kann also gut und gerne in 5 Apotheken gehen und dort eine Großpackung Asperin kaufen und sie dann zu Hause massenweise einfahren. In Großstädten mit noch mehr niedergelassenen Apotheken könntest du eine noch größere Ausbeute einfahren, oder ?????

      Also, dann doch lieber per Internet.



      .....



      Wenn du dich bei Docmorris beraten lassen willst, geht das per Email oder per Telefon.

      Ruf einfach die Telefonnmmer auf der Startseite: 0800362667747 an.
      Dort wird dir von Montags bis Freitags von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr geholfen. ;)


      H_S :)
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 18:42:20
      Beitrag Nr. 98 ()
      Sonntag, 14. Juli 2002

      Monopolkommission

      Internet-Medikamente zulässig


      Versandapotheken dürfen ihre Medikamente bereits heute rechtmäßig in Deutschland übers Internet vertreiben. Diese Auffassung vertritt nach einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" die Monopolkommission der Bundesregierung.

      Die Kommission verweise in ihrem Gutachten auf die "E-Commerce-Richtlinie" der EU, der zufolge für den Internet-Handel die Vorschriften jenes Landes gelten, in dem der jeweilige Anbieter der Ware sitzt, heißt es weiter. Da die größte Versandapotheke für den deutschen Markt, DocMorris, von den Niederlanden aus arbeitet, wo das Verschicken von Medikamenten nicht verboten ist, sieht die Kommission keine juristischen Hindernisse.

      Die bisher in Deutschland ergangenen gegenteiligen Gerichtsurteile beruhen aus Sicht der Kommission auf "fehlerhafter Rechtsanwendung", schreibt "Der Spiegel" weiter. Die Wissenschaftler, die die Bundesregierung in Wettbewerbsfragen beraten, hielten aus "ökonomischer Sicht eine Öffnung des Arzneimittelmarktes für wünschenswert".

      Niedersächsische Betriebskrankenkassen (BKK) bieten schon seit einiger Zeit einen preiswerteren Bezug von Arzneimitteln über DocMorris an. Wie der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der BKK, Bernd Hillebrandt, Anfang des Jahres erklärte, sind die Medikamente dort 15 bis 60 Prozent billiger als in herkömmlichen Apotheken.




      .................................


      Darum geht`s. Die Apotheker sorgen sich nämlich nicht um ihre Kunden, sondern um den Umstand, daß im Internet die gleichen Medikamente 15% bis 60% billiger sind !!!


      ....................
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 09:51:21
      Beitrag Nr. 99 ()
      Apotheker: Internet-Handel mit Medikamenten verboten

      Der Versandhandel von Medikamenten über das Internet ist nach Ansicht der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) bei der derzeitigen Rechtslage "gesetzlich verboten". Die ABDA widersprach damit der Monopolkommission der Bundesregierung. Diese vertritt nach einem Bericht des Spiegel die Auffassung, dass einzelne Versandapotheken bereits heute rechtmäßig Arzneien übers Internet vertreiben dürfen.




      Dabei verweist die Kommission auf die E-Commerce-Richtlinie der EU, der zufolge für den Internet-Handel die Vorschriften jenes Landes gelten, in dem der Anbieter der Ware sitzt. Da die größte Versandapotheke für den deutschen Markt, DocMorris, von den Niederlanden aus arbeitet, wo das Verschicken von Medikamenten nicht verboten ist, sieht die Kommission keine juristischen Hindernisse. (dpa) / (jk/c`t)
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 10:16:56
      Beitrag Nr. 100 ()
      Auch wenn dies gegen die Interessen der Befürworter der Zulassung des Internethandels von Medikamenten geht (zu denen ich mich zähle), aber nun ist wenigstens mein Glaube an die Rechtstaatlicheit wieder hergestellt.

      Mich hatte im vorausgegangenen Bericht nämlich doch etwas irritiert und gestört, dass eine Regierungskommission angeblich öffentlich auf eine "fehlerhafte Rechtsanwendung" hinweist.
      Ein solches Vorgehen wäre für mich unvorstellbar und enttäuschend gewesen, denn immerhin ist es Grundlage jeder Demokratie, die Gewaltenteilung zwischen Legislative, Exekutive und Jurisdiktion zu garantieren.
      Diese Achse sollte niemand stören, auch wenn man als Regierung noch so gerne eine Öffnung des Marktes hätte.

      Diese wird schon kommen und nicht mehr aufzuhalten sein.
      Da verlasse ich mich voll auf die Entscheiduhg des Europäischen Gerichtshofes.
      Tricks und fragliche Manöver sind gar nicht erforderlich.

      Guten Morgen

      :)WAlex


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