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    Wie kann man dem Ex-Vorstand von Babcock Borsig den Spaß verderben? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.07.02 23:08:14 von
    neuester Beitrag 27.09.04 00:22:20 von
    Beiträge: 96
    ID: 605.277
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      schrieb am 06.07.02 23:08:14
      Beitrag Nr. 1 ()


      Angesichts von Tausenden Einzelschicksalen die sich durch den drohenden Jobverlust bei Babcock Borsig abzeichnen, finde ich die Worte des Honorarprofessors Dr. Klaus Lederer so was von geschmacklos!!!

      Oberhausen/Kiel (dpa)

      Ich hatte die Wahl und habe mich für den Spaß entschieden.» Mit diesen Worten verabschiedete sich Babcock-Chef Klaus Lederer im März aus Oberhausen Richtung Kiel. Hinterhergeweint haben dem 54-Jährigen nur wenige. «Lederer hat die Interessen des Konzerns verkauft, um seine eigene Haut zu retten», war noch einer der harmlosen Kommentare aus dem Mund von Oberbürgermeister Burkhard Drescher.

      Anders als die meisten Oberhausener will US-Großaktionär Guy Wyser-Pratte den Stuttgarter Honorarprofessor liebend gern wiedersehen, allerdings vor Gericht. Betrug, Selbstbedienung, Täuschung lauten die Vorwürfe in der Klageschrift an das New Yorker Distriktgericht.

      Lederer hatte erst im Januar beim Abendessen im New Yorker Nobelhotel «Four Seasons» sein Vorhaben gepriesen, die Anteile an der profitablen Kieler Werft HDW auf 100 Prozent aufzustocken - und Wyser-Pratte biss zu. Der Amerikaner häufte Babcock-Aktien an und kam auf einen Anteil von 8,2 Prozent - nicht ahnend, dass Lederer zwei Monate später sein HDW-Vorhaben ins Gegenteil verkehren würde. Der Chef verkaufte die Mehrheit und blieb für den «Spaß»-Erhalt auf der Kommandobrücke der U-Boot-Werft.

      Selten wurde ich von einem Konzernchef so getäuscht, betrogen und belogen!! Im Nachhinein wird mir erst so richtig bewusst, wie uns die Babcock-Bande bei der Verschmelzung Balcke-Dürr AG mit BBX über den Tisch gezogen hat!

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 23:35:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      # Agio
      Indem leute eine aufklärende Lobbyarbeit betreiben.
      Rüttgers aus NRW möchte jetzt auch einen Untersuchungsausschuss im Bund fordern wegen der Spendenaffären der SPD in NRW.
      Ich bin auch der Ansicht das es einen Untersuchungsausschuss über den HDW Verkauf geben sollte.
      Avatar
      schrieb am 06.07.02 23:59:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      ja genau!!!

      in die öffentlichkeit damit (der wurde doch bestochen)

      gruß zanker
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 00:16:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      mit honig einschmieren und in einen Ameisenhaufen stecken.
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 00:35:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      Was kann Lets buy dafür ? :D

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      Avatar
      schrieb am 07.07.02 01:26:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ Agio:

      Wenn eine seriöse Gruppe von Leuten halbwegs aussichtsreiche Klagegründe gegen Lederer sammelt, beteilige ich mich sehr gern nennenswert an entstehenden Anwalts- und Gerichtskosten.

      Ich sähe diesen Widerling allzu gern zu Schadenersatz verurteilt, im Zweifel aber noch lieber hinter schwedischen Gardinen - der Gerechtigkeit wegen, zur Genugtuung für die vielen Arbeitnehmer und Zulieferer und auch zur Abschreckung für andere Manager seines Kalibers.
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 02:43:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich schreibe lieber nichts, sonst lande ich noch im Knast wegen Anstifftung zu einer Strafttat.

      Sollte Babcock nicht gerettet werden, dann würde ich mich an seiner Stelle sicherheitshalber ins Ausland absetzen.

      Menschen die glauben nichts mehr verlieren zu können sind manchmal unberechenbar.

      Ist eigentlich traurig das der Steuerzahler dann noch den Schutz dieses Herren bezahlen muß.

      Bye Hansi
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 07:25:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      Lederer wusste dass HDW die Cash Cow für Babcock Borsig war. Als er als BBX-Vorstandsvorsitzender HDW verkaufte nahm er billigend in Kauf, dass das Unternehmen dadurch in eine existenzbedrohende Situation geraten würde. Damit hat er für mich seine Fürsorgepflicht gegenüber der Gesellschaft Babcock Borsig und den vielen tausend Mitarbeitern schwer verletzt. Ein ordentlicher Kaufmann hätte unter Abwägung der Risiken die für die Gesellschaft offensichtlich waren dieses Geschäft nicht getätigt.

      Wo aber waren die anderen Vorstandsmitglieder oder warum hat der Aufsichtsrat das Geschäft nicht verhindert? Diese Argumente wird sich Lederer natürlich zu nutze machen.

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 09:34:27
      Beitrag Nr. 9 ()
      Jungs, die Betriebsrente für ehemalige Beschäftigte des Babcock Borsig Konzern wurde in diesem Monat noch nicht gezahlt. Habe gerade mit einem Rentner darüber gesprochen.
      Die Rentner haben jetzt Angst es könnte ihre Betriebsrente in Zukunft wegfallen. Jedenfalls sind die Rentner mächtig geladen.
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 10:54:32
      Beitrag Nr. 10 ()
      @DENKMALnach,

      ich bin Comroad- Aktionär, hier fand wohl der größte Betrug der dt. Wirtschaftsgeschicht statt ( nicht unbedingt die Höhe der Schadenssumme, sondern die Art und Weise, wie die Bilanzen gefälscht wurden ).
      Da ich auch über eine Klage nachgedacht habe, hab ich mehrmals die SDK angeschrieben und von denen auch Info- Material bekommen.
      Die Aussicht eine Klage zu gewinnen tendiert gegen Null, hier in D scheint es unmöglich zu sein, sich als Kleinaktionär gegen betrügerrische Machenschaften zur Wehr zu setzen.
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 11:07:21
      Beitrag Nr. 11 ()
      887766

      Hi, das mit den Renten ist Unsinn, die übernimmt der Pensions-Sicherungsverein a.G. wo Zwangsbeitragspflicht besteht.
      Kannst Deinen Rentner insoweit beruhigen.

      mfg

      Fanny
      Avatar
      schrieb am 07.07.02 21:16:44
      Beitrag Nr. 12 ()
      IG Metall Chef Klaus Zwickel kritisierte die Banken scharf. Tausende Arbeitnehmer drohen zum Opfer eines Konzernpokers zu werden, sagre er der Bild-Zeitug. Nachdem die Arbeitnehmer bereits auf ihre zustehende Tariferhöhung verzichtet hätten, seien nun die Banken am Zuge. Schluss damit, dass Gewinne privatisiert und die Verluste auf den Rücken der Arbeitnehmer sozialisiert werden, zitiert die Zeitung den IG Metall Vorsitzenden.

      Nachdem der Herr Bundeskanzler Schröder im Umgang mit den Banken Führungsschwäche aufzeigt, welche Demokratische Partei, Herr Zwickel, soll ihrer Meinung nach dieses Programm umsetzen.
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 12:51:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      Recht so Agio,

      man sollte und wird dieser Verbrecherbande das Handwerk legen. Diese Täuschungen werden Dr. L. noch sauer aufstoßen.

      Gruß vonRoll
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 17:24:57
      Beitrag Nr. 14 ()
      Nachdem die Arbeitnehmer bereits auf ihre zustehende Tariferhöhung verzichtet hätten, seien nun die Banken am Zuge. Schluss damit, dass Gewinne privatisiert und die Verluste auf den Rücken der Arbeitnehmer sozialisiert werden, zitiert
      die Zeitung den IG Metall Vorsitzenden.



      der Zwickel hat wohl nicht alle Latten am Zaun, die Leidtragenden sind wohl in ersten Linie die Aktionäre.
      Für die ist ihr Investment ein Totalausfall, das mindeste was man von den AN erwarten kann ist ja wohl das sie dann auf die nächste Lohnerhöhung verzichten müssen.
      Sinnvoller wäre es, die Löhne um 10 oder 20% zu senken.
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 20:23:27
      Beitrag Nr. 15 ()
      Bevor weiteres Kapital von den Kaptalmärkten zur Sanierung
      des Babcock Borsig Konzerns fließt, sollte die Politik endlich einen Untersuchungsausschuss einsetzen.
      Die politischen Parteien verspielen ein großes Vertrauen welches ihnen der Wähler entgegen gebracht hat.
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 20:54:29
      Beitrag Nr. 16 ()
      Es kotzt mich einfach an.
      Avatar
      schrieb am 08.07.02 22:26:23
      Beitrag Nr. 17 ()
      "Welt"
      HDW soll ganz an One Equity Partners gehen

      Auch die Zukunft der Mehrheitsbeteiligung von 25 Prozent an der Kieler HDW scheint dem Bericht zufolge nach den gescheiterten Rettungsversuchen geklärt zu sein. Der Insolvenzverwalter werde das Paket innerhalb von vier bis sechs Wochen ohne Zustimmung der Hauptversammlung an den HDW Großaktionär OEP verkaufen. Durch die Insolvenz ist keine Entscheidung der Hauptversammlung mehr nötig, heißt es aus dem Babcock Aufsichtsrat.

      Bravo, gut gemacht Aufsichtsrat.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 00:18:49
      Beitrag Nr. 18 ()
      2 interessante berichte/kommentare aus der welt von heute (09.07.02) www.welt.de

      "Maximaler Ansehensverlust" I

      Das Ende war voraussehbar, doch die Hilfe blieb aus: Mit Babock-Borsig stirbt ein weiteres Traditionsunternehmen im Stammland der SPD. Für Schröder ist das ein herber Rückschlag im Wahlkampf
      Von Jürgen H. Wintermann
      Friedel Neuber findet in diesen Tagen keine Ruhe mehr. Er ist der Hauptverantwortliche für den Zusammenbruch des Oberhausener Anlagenbauers Babcock-Borsig. 22 000 Beschäftigte hat das Traditionsunternehmen, die nun um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten müssen. Und die Banken lassen Neuber in seiner höchsten Not im Regen stehen.

      Fast ein Jahrzehnt lang hat Neuber, früher Chef der Westdeutschen Landesbank (WestLB), als Aufsichtsratsvorsitzender von Babcock die Strippen in Oberhausen gezogen. Als der von chronischen Verlusten geplagte Kesselbauer Anfang der neunziger Jahre wieder einmal Geld benötigte, sprang im Einvernehmen mit Clement-Vorgänger Johannes Rau die Landesbank als Großaktionärin ein. Das politische Krisenmanagement funktionierte im SPD-Stammland Nordrhein-Westfalen - zumal sich die damals schon sichtbaren Strukturschwächen mit dem Wiedervereinigungs-Boom kaschieren ließen.

      In Oberhausen ging seither nichts an Neuber vorbei. Er war es, der bestimmte, wer Chef von Babcock wurde. Zuerst sein Jagdfreund Heyo Schmiedeknecht, der nach fünf Jahren an der Sanierungsaufgabe scheiterte und in die Wüste geschickt wurde. Dann Neubers schwäbischer Spezi Klaus G. Lederer, ein professoraler Technik-Freak, der alles noch schlimmer und undurchsichtiger machte. Der hemdsärmlige Lederer ließ es denn auch zuletzt gar nicht mehr auf eine Entlassung ankommen, sondern setzte sich vorzeitig nach Kiel ab, zur revierfernen Babcock-Tochter HDW. Die hatte er kurz zuvor im Einvernehmen mit Neuber an einen persönlichen Freund verkauft, an den Chef des amerikanischen Finanzinvestors One Equity Partners, "Dick" Cashin. Ende vergangener Woche fuhr Neuber den auf diese merkwürdige Weise kopflos gewordenen Babcock-Konzern dann endgültig gegen die Wand: Insolvenz, Konkurs, Aktienerosion.

      Ganz unerwartet trat das Ende des Unternehmens wohl nicht ein: "Bei Babcock hatten die Kontrolleure schon viel zu lange geschlafen", kritisiert Hannelore Elze. Die streitlustige IG-Metall-Funktionärin vertritt im Kontrollgremium seit einem Jahr die Interessen der Belegschaft. Doch gegen das Dauerversagen des "Roten Paten", wie Neuber an Rhein und Ruhr tituliert wird, konnte auch sie nichts ausrichten.

      Auch die engen politischen Kontakte Neubers zu Parteifreund und Ministerpräsident Wolfgang Clement funktionieren schon länger nicht mehr richtig. Wegen der gegenseitigen persönlichen Abhängigkeiten ist das System Neuber-Clement einfach nicht korrekturfähig, nicht flexibel genug. Deshalb wird Strippenzieher Neuber jetzt von so manchen Fehlentscheidungen früherer Jahre massiv eingeholt. Die tragische Konsequenz: Neuber findet in der Babcock-Krise, wie auch sein sozialdemokratischer Ministerpräsident, keine Verbündeten mehr. Das ist um so dramatischer, weil das bevölkerungsreichste Bundesland in der Regel den Ausgang der Bundestagswahlen entscheidet. Nun vermasselt ausgerechnet Clement dem Bundeskanzler die von Peter Hartz vorgegebene Rolle des dynamischen Arbeitsplatzbeschaffers. Denn ausgerechnet im Kernland der Partei bricht ein Traditionskonzern zusammen. Die Bevölkerung ist entsetzt: Das Meinungsforschungsinstitut Infratest spricht mit Blick auf die Wahlprozente von einem "maximalen Ansehensverlust" für Gerhard Schröder und seine Mannen in Nordrhein-Westfalen. Parteifreunde in Oberhausen und Duisburg verspüren erste Erschütterungen im Wahlvolk und deuten daraus ein großes Herbstbeben im Stammland an Rhein und Ruhr, das einen Erfolg der Sozialdemokraten in Berlin bei der Bundestagswahl im September gefährden könnte. Tatsache ist: Die Banken haben bei Babcock den Daumen gesenkt, und das politische Krisenmanagement hat versagt. Gestandene Industriebosse an Rhein und Ruhr haben dem Überleben der Oberhausener Kesselschmiede ohnehin schon länger keine Chance mehr gegeben. Bei den Plänen der am Investitionsgütermarkt führenden Konzerne, eine "Deutsche Anlagenbau-Union" zu schmieden, waren sich die Strategen von MAN, Thyssen-Krupp, Ferrostaal und "mg-technologies" über einen Punkt von vorn herein einig. "Auf keinen Fall mit Babcock-Borsig", hieß es unisono unter Hinweis auf "größere Infektionsrisiken für das Ganze".

      Jetzt denken auch die Geldgeber so: Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller ist Düsseldorfer, kennt Babcock-Borsig bestens und lehnt eine finanzielle Hilfe ab. Die Hypo-Vereinsbank mit Sitz im Stoiber-regierten Bayern hat ohnehin keine Ambitionen, mit einer Babcock-Rettungsaktion die politischen Gegner Schröder und Clement zu stützen. Selbst in der WestLB mehren sich kritische Stimmen. "Wenn die Politik da wirklich eine Landesbürgschaft gewährt hätte, wäre das so sicher wie ein verlorenes Darlehen", sagt ein hochrangiger Ministerialer voraus. Auch eine so bewährte Seilschaft wie die Mannschaft von SPD, Gewerkschaft und WestLB hat ihr Verfallsdatum.


      "Maximaler Ansehensverlust" II

      Schon früh warnten Anleger davor, Friedel Neuber könnte fragwürdige Preussag-Beteiligungen bei der Babcock-Borsig entsorgen
      Von Guido Heinen
      Es muss an jenem Dienstag im März gewesen sein. Da bahnte sich ein Schweißtropfen den Weg durch die graue Schläfe des mächtigsten Mannes Nordrhein-Westfalens und rann langsam die linke Wange herab. Seit Stunden randalierten aufgebrachte Kleinaktionäre direkt vor seinem Angesicht. Brüllten. Wollten ihm, dem großen Friedel Neuber, doch glatt eine Abstimmung aufzwingen. Nur selten in seinem Leben hat man ihm etwas aufgezwungen, aber auf der Aktionärsversammlung von Babcock-Borsig in Düsseldorf, da passierte es: Der Aufsichtsratsvorsitzende Neuber musste nachgeben. Der "Pate vom Rhein" sah zu, wie seine Familie gegen ihn aufbegehrte.

      Anlass waren die verheerenden Zahlen, die spürbare Schieflage des Konzerns. Und jetzt, da alles ins Rutschen kommt, bedeutet die Protektion dieses Mächtigen plötzlich nicht mehr Macht, sondern Fluch. Neuber, das war über Jahrzehnte hinweg Fleisch gewordene sozialdemokratische Beziehungskultur. Flankiert von seinen uralten Freunden Johannes Rau, der die Politik übernahm, und Heinz Schleußer, der im Finanzministerium für die richtigen Rahmenbedingungen sorgte, konstruierte Neuber ab 1981 über die Westdeutsche Landesbank ein einzigartiges Gewebe aus Politik, Wirtschaft und Sozialdemokratie. Auf Friedel konnte man sich verlassen in der Düsseldorfer Staatskanzlei, die jahrelang von Wolfgang Clement geleitet wurde.

      Die illustre Runde von Politikern und Wirtschaftsführern des "Investmentclub 72", die auf dem WestLB-eigenen Schloss Krickenbeck die Kontakte mindestens so pflegten wie ihre Depots, ist zum Synonym für Neubers Langfrist-Landschaftspflege geworden. Die WestLB, das war auch die geheime rote Kasse für jene berühmten Flüge nordrhein-westfälischer Spitzengenossen, an deren Zielort Privates, Parteiliches und Dienstliches auf bemerkenswerte Weise vermengt wurden. Selbst bei einer Landtagswahl wie in Brandenburg griff die öffentliche Bank schon mal zu Lasten des Steuerzahlers der SPD unter die Arme.

      Stahl hat Neuber gelernt, als Lehrling bei Krupp, in Stahl machte er bis zuletzt bei Babcock-Borsig. Wobei das ja nur noch die Hülle war. Längst war der Konzern für alles zuständig und nichts, für Reisen und Energie und Müll, natürlich. Also mittendrin im unappetitlichen Geschäft, die Firma Steinmüller, die in Köln wegen millionenschwerer Schmiergeldzahlungen ins Gerede gekommen ist, gehört auch dazu. 300 000 Mark will allein der frühere SPD-Funktionär Norbert Rüther von der Firma erhalten haben. Im Ausland stehen auf Nummernkonten weitere Millionen bereit.

      Auch heute noch, Monate nach seinem Weggang von der WestLB, steuert der Sozialdemokrat Neuber die wichtigsten Unternehmen an Rhein und Ruhr: Aufsichtsrat Thyssen-Krupp, Aufsichtsrat Hapag-Lloyd, Vorsitzender des Aufsichtsrates nicht nur bei Babcock-Borsig und der RWE - sondern auch der Preussag. Liegt genau hier der Kern der aktuellen Pleite? Schon früh warnten Anleger davor, Neuber könnte fragwürdige Preussag-Beteiligungen bei der Babcock-Borsig entsorgen. So soll er Babcock 1999 gedrängt haben, Preussag die Mehrheit an HDW und weitere Industriebeteiligungen abzunehmen.

      Schon einmal hatte Neubers WestLB in Sachen Preussag gefingert: Im Frühjahr 1998 übernahm das Land Niedersachsen die marode Preussag Stahl. Der damalige Ministerpräsident Gerhard Schröder präsentierte sich als Retter, gewann die Landtagswahl im März und wurde Kanzlerkandidat der SPD. Später behauptete der damalige Vorstandsvorsitzende Hans-Joachim Selenz, Neuber habe versucht, das Spitzenmanagement bestechen zu lassen, damit das Unternehmen an einen ausländischen Investor gehe - und so Schröders Erfolg verhindert werde.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 00:21:34
      Beitrag Nr. 19 ()
      Viele kleine Hitler in den Chefetagen von Banken und Unternehmen.

      Lederer ist einer davon - einer der Schlimmeren.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 18:33:37
      Beitrag Nr. 20 ()
      Auszug aus einer dpa-Meldung von heute:

      STAATSANWALT PRÜFT ERMITTLUNGSVERFAHREN

      Unterdessen prüft die Duisburger Staatsanwaltschaft die Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens gegen den ehemaligen Konzernchef Klaus Lederer. "Wir prüfen auf Grund der Zeitungsberichte den Verdacht einer möglichen Konkursverschleppung", bestätigte die Sprecherin der Behörde, Gisela Gold-Pfuhl, einen Bericht der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).

      Zudem könnte im Zusammenhang mit dem Verkauf der Anteile an der Kieler Werft HDW der Tatbestand der Untreue oder einer Bankrotthandlung gegeben sein, ergänzte Wirtschafts-Staatsanwalt Rolf Haferkamp. Der US-Großaktionär Guy Wyser-Pratte hat Lederer bereits beim New Yorker Distriktgericht wegen Betrugs, Selbstbedienung und Täuschung verklagt.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 22:24:46
      Beitrag Nr. 21 ()
      # Agio
      Das ist auch mein Verdacht das eine Insolvenzverschleppung vorliegen könnte. Das dürften die Investment-Bänker bez.Abt. der Großaktionäre von Babcock wenig erfreuen, sollte sich der Verdacht erhärten.
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 07:25:45
      Beitrag Nr. 22 ()
      Aktueller Artikel aus der Süddeutschen Zeitung:

      Personalie

      Die Wut der Getäuschten

      Klaus Lederer hat bei Babcock wie ein Alleinherrscher regiert




      Der Mann kann laut werden. Dann laufen die Dinge meist so, wie Klaus Lederer sie haben will. Der 54-Jährige war Chef des Oberhausener Maschinen- und Anlagenbauers Babcock Borsig. Das Unternehmen ist seit vergangenen Freitag pleite und Lederer hat längst einen anderen Job. Als er noch im Amt war, griff Lederer schon mal zur Methode der Einschüchterung, so wird berichtet. Selbst im Aufsichtsrat, der den Vorstand ja eigentlich kontrollieren soll, brüllte er einmal ein Mitglied an: „Wenn Sie so weitermachen, schmeiße ich die Brocken hin“. Der Unglückliche hatte es gewagt, Fragen zur Babcock-Strategie zu stellen.

      „Ruhr-Rambo“, nannte das Handelsblatt den Mann, den der legendäre Friedel Neuber, damals Chef der in Nordrhein-Westfalen allmächtigen Westdeutschen Landesbank, 1997 nach Oberhausen geholt hatte, als die notorisch marode Babcock mal wieder vor dem Abgrund stand.

      Heute sind sich fast alle Beteiligten bis hinauf zum Ministerpräsidenten Wolfgang Clement (SPD) einig, dass Lederer die Schuld trägt an der endgültigen Pleite des Oberhausener Industrieunternehmens, das mit seinen weltweit 22000 Mitarbeitern, rund 8000 davon in Nordrhein- Westfalen, die unterschiedlichsten Dinge produziert – von Kraftwerken bis zu Müllverbrennungsanlagen. Vor dem Haupteingang in der Duisburger Straße in Oberhausen sagt ein wütender Mitarbeiter, wen er dafür verantwortlich macht, dass das Unternehmen abgeschmiert ist, obwohl es Aufträge für über fünf Milliarden Euro in den Büchern hat. „Das ist allein der Dr. Lederer“. Auch Babcock-Betriebsrat Dieter Janßen weiß, wo das Problem des 111 Jahre alten Traditionsunternehmens liegt: Die Führung habe „mit falschen Zahlen jongliert“.

      Noch vor fünf Jahren ruhten alle Hoffnungen auf dem bulligen Zweimetermann mit dem kurvenreichen beruflichen Lebenslauf. Bevor der Ingenieur im Februar 1997 als Sanierer zur Babcock-Borsig AG kam, war er schon bei AEG gewesen, bei BMW, Heidelberger Druckmaschinen und bei der amerikanischen ITT Corporation. Als Lederer kam, hatte das Krisenunternehmen einen Verlust von 434 Millionen DM verbucht.

      Der Neue begann aufzuräumen: Er verkleinerte die Belegschaft, feuerte Manager, verringerte die unübersichtliche Zahl von rund 300 Unterfirmen in dem Dauerkrisenkonzern und schaffte sogar bald ein ausgeglichenes Betriebsergebnis. Aber dann war es mit Lederers Erfolgen auch schon wieder vorbei. Das Schlusskapitel der Babcock-Borsig-Geschichte begann. Autor: Klaus Lederer.

      Lederer, der es sogar bis zum Honorarprofessor in Stuttgart geschafft hatte, brachte die Belegschaft gegen sich auf, weil er im März die knapp über 50-prozentige Beteiligung von Babcock an der Kieler Werft HDW der amerikanischen Investment-Gesellschaft One Equity verkaufte. HDW baut unter anderem U-Boote und gehörte zum Profitabelsten, was Babcock besaß. Besonders wütend aber machte die Mitarbeiter, dass sich Lederer auf den Chefstuhl von HDW zurückzog und den Vorstandsvorsitz bei Babcock aufgab, obwohl er hätte wissen müssen, dass der HDW-Verkauf die sofortige Insolvenz von Babcock bedeuten würde.

      Das Verhalten des Babcock-Chefs löste allgemein in der deutschen Wirtschaft Kopfschütteln aus. „Lederer bewegt sich hart am Rande der Kriminalität“, sagt ein Industriemanager. „In der ganzen Wirtschaft herrscht Entsetzen über dieses Verhalten“. Fragt sich nur, warum der Babcock- Aufsichtsrat dem Treiben Lederers bereitwillig seinen Segen gab. Ein Mitglied des Gremiums sagt heute: „Alle haben sich von Lederer täuschen und beeindrucken lassen.“

      Der Verkauf von HDW war nur vorläufiger Höhepunkt des Lederer-Kurses. Schon vorher hatte es im Babcock-Konzern jede Menge Krach wegen Lederers Methoden gegeben. So bei HDW. Die WestLB, die neben Babcock auch an dem ehemaligen Montankonzern Preussag beteiligt ist, sorgte im Jahr 1999 dafür, dass die Preussag-Tochter HDW an Babcock verkauft wurde. Der Hannoveraner Konzern, der heute TUI heißt, wollte sich zum reinen Reiseunternehmen wandeln.

      Lederer griff zu – im wahrsten Sinne des Wortes. Die profitable Werft, deren Kasse mit den branchenüblichen Anzahlungen der Kunden prall gefüllt war, sorgte für das Überleben von Babcock. Lederer leitete insgesamt eine halbe Milliarde Euro von Kiel nach Oberhausen um. Anfangs gingen die Vorstände von HDW wegen der Ausplünderung auf die Barrikaden. Kurze Zeit später – im September 2000 – war in der Presse zu lesen, der vierköpfige HDW-Vorstand habe drei neue Mitglieder. „Wegen der hohen Verluste“, hieß es offiziell. Heute sind sich die Fachleute sicher, dass die Kritik an diesen Finanztransfers der wahre Grund für den Rausschmiss der HDW-Vorstände war. HDW dürfte nun kaum Chancen haben, das Geld zurückzubekommen.

      Wenn ein Politiker Mist baut...

      Zurück bleibt in Oberhausen der Frust über einen skrupellos wirkenden Manager, der offenbar nur an den eigenen Vorteil dachte. „Wenn ein Politiker Mist baut, wird er abgewählt oder abberufen – wenn ein Konzernchef den Karren in den Dreck fährt, wird er mit einem anderen Vorstandsposten und lebenslanger Dienstwagen-Nutzung belohnt“, sagt Oberhausens Oberbürgermeister Burkhard Drescher (SPD).

      Die Frage ist allerdings, ob sich Lederer an seiner neuen Rolle lange freuen kann. Denn er plant, dass sich bald auch die MAN und ThyssenKrupp mit je 15 Prozent an HDW beteiligen. Beide Traditionskonzerne zeigen sich über Lederers Verhalten verärgert. Ein Manager verrät: „Wir haben erhebliche Vorbehalte gegen Lederer.“

      Karl-Heinz Büschemann

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 19:52:39
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ich finde, der Insolvenzverwalter sollt nicht vergessen ob gegen Lederer Regreßansprüche geltend gemacht werden können.
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 21:55:55
      Beitrag Nr. 24 ()
      Kern eines Sanierungskonzeptes könnte die Rückabwicklung des HDW-Verkaufes sein. Wie wahrscheinlich dies ist, erscheint kaum abschätzbar - ganz abgesehen von der Finanzierung.
      „Wir wollen eine Kernsanierung durchführen und möglichst viele Teile des Unternehmens zusammenhalten.“ Horst Piepenburg, der neue Vorstandschef der insolventen Babcock, hat sich eine Menge Arbeit zurecht gelegt am ersten Arbeitstag bei den Oberhausenern. Ob Piepenburgs Mammutaufgabe dabei zum Wohle der Aktionäre ausgeht, ist zumindest fraglich. Der neue Chef will jedenfalls - zusammen mit Insolvenzverwalter Helmut Schmitz - den Konzern im Sinne von Gläubigern und Beschäftigten gestalten. Taktik? Wahre Absicht? Die Ankündigungen haben erst einmal Musik in den Ohren der spekulativ orientierten Börsianer erklingen lassen.Mehr denn je steht die Frage im Raum, was von Babcock nach dem Insolvenzverfahren übrig bleiben wird, so es erfolgreich abgeschlossen wird oder der vorläufige Antrag zurückgezogen wird. Zum Verkauf steht auf jeden Fall das lukrative US-Geschäft des Anlagenbauers. 225 Mio. Euro habe One Equity Partners, die bereits die HDW von Babcock gekauft hat, für das US-Geschäft geboten, sagt NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) gegenüber der Presse. „Zu wenig“, befindet Piepenburg, man habe bereits mehrere Interessenten und hoffe auf ein besseres Angebot.Ein lukrativer Teil des Konzerns wäre damit verschwunden, ein anderer, eigentlich schon nicht mehr mehrheitlich zum Babcock-Konzern gehörender, soll wieder ins Haus wandern. Insolvenzverwalter Schmitz will den Verkauf der HDW-Anteile an One Equity Partners rückabwikeln. Das sei „ein wichtiger Punkt der Agenda“, sagte Schmitz am Mittwoch. Ob dieser Coup überhaupt gelingen kann, ist aber fraglich. Schmitz sieht dies „im Prinzip möglich“. Immerhin hat es bereits zwei Einstweilige Verfügungen des Landgerichts Duisburg gegeben, die den Oberhausenern den Verkauf der HDW-Anteile untersagt haben - die Letzte am 27. Juni 2002. Gerüchte besagen, dass Lederer, der mit dem Chef von One Equity Partners befreundet ist, einen „Preis unter Freunden“ ausgehandelt hat - mit klaren Vorteilen für den US-Investor. Im Gegenzug habe er den lukrativen Chefsessel bei HDW erhalten. Hier will Piepenbrock, mit Unterstützung des Insolvenzrechtes, ansetzen. Vor diesem Hintergrund erscheint auch die Hilfe von Seiten der Politik in neuem Licht. Schon immer war der Verkauf der HDW durch Babcock an den US-Investor der Bundesregierung ein Dorn im Auge. Im Verteidigungsministerium schrillten die Alarmglocken, nachdem die Transaktion bekannt wurde. HDW gilt weltweit als führend in der Uboot-Technologie. In Berlin fürchtet man, dass US-Rüstungskonzerne Zugriff auf die Technologien erhalten können und sich damit einen erheblichen Wettbewerbsvorteil sichern könnten: Bisher werden in US-Werften mit eigener Technologie weitgehend Atom-Uboote gebaut. Dass Clement - als „Stellvertreter“ des Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) - Unterstützung bei der Rettung des Konzerns zusagt, ist nicht nur aus Arbeitsplatzgründen in Wahlkampfzeiten verständlich. Die in Aussicht gestellten Staatsbürgschaften von bis zu 430 Mio. Euro bleiben weiterhin zugesagt. Und: Clement bleibt optimistisch: „Babcock steht mit dem Rücken zur Wand, aber nicht am Abgrund.“ Wie Beruhigend.So stellt sich vor allem die Frage, wie eine HDW-Rückabwicklung finanzierbar wäre. Am 9. Juni hat Babcock mitgeteilt, für 25 Prozent der HDW-Anteile 350 Mio. Euro erhalten zu haben. Im Portfolio der Oberhausener wäre HDW eine Bereicherung. Für nicht wenige Experten war der Verkauf der HDW der Sargdeckel für eine Babcock, die schon seite Jahren immer wieder in Probleme geriet. Nachdem der Verkauf im März 2002 bekannt wurde, ging es steil bergab. Bis dahin war es nicht zuletzt der Werftkonzern, der Babcock immer wieder über Wasser gehalten hat.Trotz der Kurssteigerungen der letzten Tage bleibt eine Spekulation auf eine Babcock-Sanierung ein Vabanquespiel, auch wenn der neue Vorstand Piepenbrock als ausgesprochener Insolvenz-Fachmann gilt. Der Anwalt hat in 20 Jahren mehr als 1.500 Verfahren durchgeführt und ist damit einer der 20 deutschen Spezialisten auf dem Gebiet der Firmenpleiten. Piepenbrock wird Babcock die nächsten drei Monate führen, bis vom zuständigen Gericht in Duisburg darüber entschieden wird, ob das bisher vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet wird.Lässt sich die Rückabwicklung des HDW-Deals durchsetzen, wäre dies ein echter Gewinn und sollte die Chancen auf eine erfolgreiche Sanierung schlagartig verbessern. Es wäre die Korrektur des wohl größten Managementfehlers, den der geschasste Klaus Lederer bei Babcock je begangen hat. Lederer dürfte übrigens kein Freund der Rückabwicklung-Pläne von Schmitz sein, sitzt er doch gemütlich im Chefsessel der Indurstrieperle HDW - und dürfte diesen ohne viel Federlesens verlieren, sobald es zur Rückabwicklung kommt. Dass sich die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachtes der Insolvenzverschleppung mit Lederer beschäftigt, dürfte den Babcock-Verantwortlichen da sehr gelegen kommen.[(B]

      Quelle: 4Investors.de
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 11:48:05
      Beitrag Nr. 25 ()
      DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Aktionärsschützer haben Strafanzeige gegen den ehemaligen Chef des Maschinenbau-Konzerns Babcock Borsig AG , Klaus Lederer, erstattet. Hintergrund sei der von der Hauptversammlung nicht genehmigte Verkauf der Mehrheit an der Kieler Werft HDW, die unmittelbar zur Insolvenz geführt habe, teilte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertbesitz (DSW) am Donnerstag in Düsseldorf mit. Die Anzeige stütze sich unter anderem auf die Vorwürfe der Untreue und der vorsätzlichen Insolvenzverschleppung./kp/DP/zb
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 14:28:56
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ich glaube, momentan vergessen die Börsianer ganz das ein Insolvenzverwalter die Gläubigerbanken zufrieden stellen muß.
      Mit dem Kauf an Aktien beim Babcock Borsig Konzerns warte ich ab.
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 18:13:25
      Beitrag Nr. 27 ()
      WamS: Politik gegen möglichen Rückkauf von HAW-Anteilen durch Babcock

      Hamburg(dap-AFX)- Die erhoffte Rückabwicklung des Verkaufs von 25 Prozent der Anteile an der Kieler Howaltswerke Deutsche Werft (HDW), die im Frühjahr an den US-Investor One Equity Partners (OEP) gingen, ist beim insolventen Anlagenbauer Babcock Borsig AG derzeit ungewiss. Wie der neue Vorstandsvoersitzende, Horst Piepenburg, der Welt am Sonntag sagt, werde eine entsprechende Entscheidung erst nach abschließender Beurteilung der sehr komplexen Interessenlage aller Beteiligten fallen. Dies werde einig Zeit in Anspruch nehmen.
      Damit relativiert Piepenburg dem Blatt zufolge die Äußerungen des vorläufigen Insolvenzverwalters, Helmut Schmitz. Dieser habe vergangen Mittwoch gesagt, dass eine Rückabwicklung des Verkaufs ein wichtiger Punkt des Rettungsplans sei. Der Verkauf war umstritten und gilt als Mitursache für die Zahlungsunfähigkeit des Oberhausener Konzerns.
      Neben juristischer Unabwägbarkeiten sei eine Rückabwicklung auch aus politischen Gründen unwahrscheinlich, schreibt die Zeitung. Doe Bundesregierung strebe nämlich eine Sperrminorität deutscher Unternehmen bei der stark im Rüstungsgeschäft engagierten HDW an. So sei vorgesehen, dass sich Thyssen Krupp und die MAN Tochter Ferrostahl zu jeweils 15 Prozent an HDW beteiligen.


      Es zeichnet sich wohl immer ab das die Politik am Untergang des Babcock Borsig Konzerns eine gewisse Mitschuld trägt.
      Auf jedenfall ist es interessant zu beobachten wie man den Streubesitz einens Unternehmen ausgeschaltet hat.
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 20:07:12
      Beitrag Nr. 28 ()
      Gibt es eigentlich auch Dokumente, mit Datumsangabe, von der Bundesregierung seit wann sie sich schon mit der Sperrminorität deutscher Unternehmen bei der stark im Rüstungsgeschäft engagierten HDW befaßt, evtl. doch schon vor dem Anteilsverkauf der HDW-Anteile.?
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 20:18:54
      Beitrag Nr. 29 ()
      Tja, was mich ein wenig wundert: Warum wird erst jetzt groß Lärm gemacht, wo Babcock pleite ist, und nicht vorher? Bis auf Guy waren alle ruhig.

      So traurig es ist: Die ganze Sache ist eine Lektion, für das was in Deutschland abgehen kann, und das noch in so einem Konzern. Was hat denn die ganze Zeit der Aufsichtsrat (incl. Arbeitnehmervertreter) gemacht? Was haben die anderen Vorstände (insb. Finanzvorstand) getan? Wo waren da die Politiker, die in NRW ja doch einen ganz guten Kontakt zu den Firmen haben?

      Nee, für die oben genannten tut es mir wenig leid, einer allein kann gar nicht an allem Schuld sein. Traurig nur, daß die Mitverantwortlichen nicht auf babcock angewiesen sind im Gegensatz zu den 21000 Beschäftigten.

      Gruß,

      Marciavelli
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 21:11:18
      Beitrag Nr. 30 ()
      Auszug aus einer Reuters-Meldung vom 22.7.2002:


      Gegen Lederer läuft seit Freitag voriger Woche ein Ermittlungsverfahren, das auf Grund einer Strafanzeige der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) eingeleitet worden war. Die DSW wirft Lederer unter anderem Untreue zu Lasten der Gesellschafter und Kursmanipulationen vor. Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf will bis Mitte dieser Woche entscheiden, ob das Verfahren von der lokal zuständigen Duisburger Staatsanwaltschaft oder der Düsseldorfer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftssachen bearbeitet werden wird.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 23:33:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      Mir wäre lieber die Düsseldorfer Schwerpunktstaatsanwaltschaft. Bei der Materie ist wohl eine fachliche Kompetenz gefragt. Mit anderen Worten bei dem Aktenstudium müssen Staatsanwälte vom Fach ans Werk.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 22:02:24
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ich empfehle jeden, der an der Story interessiert ist, das neue Capital (Heft 25.7.-7.8.2002)

      Wütende Mitarbeiter haben einen Steckbrief produziert. Slogan: Wanted – The Babcock Killer King.

      Der Gipfel der Selbstbedienung:

      Private Geschäfte – In der prachtvollen Villa in Düsseldorf gingen Firmenangestellte ein und aus zum Wohle des Hausherrn. Intern lief das über die Kostenstelle 000 100. Keine Kleinigkeit war klein genug um sie nicht über Babcock abzurechnen. Es sind Original-Abrechnungsscheine abgedruckt.

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 26.07.02 23:41:41
      Beitrag Nr. 33 ()
      Interessant finde ich bei dem Wirtschaftsmagazin Capital auch die Seiten 48 und 50.
      Dabei zeichnete sich der Wandel bereits im Februar ab. Damals befürworteten die Banken den Verkauf des 25 Prozent-Anteils an der Kieler Werft an den US-Finanzinvestor One Equity Partners um auf diesen Weg ihre Kredite zu reduzieren.
      Wie mir scheint ist auch gleich für die Banken und dem Aufsichtsrat von Babcock Borsig ein Schuldiger ausgemacht, die Wirtschaftsprüfer von Pricewaterhousecoopers (PWC).

      Hoffentlich läßt sich die Staatsanwaltschaft nicht blenden und merkt das eigentlich die Banken und der Aufsichtsrat den Babcock Borsig Konzern gegen die Wand gefahren haben.
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 16:03:49
      Beitrag Nr. 34 ()
      Wir kommen der Sache und der Wahrheit immer näher!

      Was haben die Wirtschaftsprüfer damals errechnet, als sie das Umtauschverhältnis bei der Übernahme mit kriminellen Methoden der Balcke-Dürr AG von 1 : 3 festgelegt haben. Die Balcke-Dürr AG machte Gewinne und zahlte Dividende. Die der Balcke-Dürr AG gehörigen Tochterunternehmungen wie Nordex wurden versilbert. Die Erlöse hat Babcock Borsig eingestrichen.

      Was ist mit dem Spruchstellenverfahren in dieser Angelegenheit? Wer weiß etwas?

      Auch die betreffenden Wirtschaftsprüfer gehörten hinter Gittern. Und das geteert und gefedert! Samt Lederer!

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 23:12:16
      Beitrag Nr. 35 ()
      Ich vermute unsere möglichen Ansprüche aus dem Spruchstellenverfahren – selbst wenn wir Recht bekämen – dürften infolge der Insolvenz der Mutter objektiv wertlos sein. Dabei habe ich eine wunderschöne Bankbestätigung, über meine Balcke-Dürr Aktien zum Stichtag 25.05.2001. Diese habe ich mir vorsorglich ausstellen lassen, damit meine Erben die Ansprüche geltend zu machen können. *lach Ich ging dabei davon aus, dass man die Entscheidung nicht vor dem St. Nimmerleinstag fällen würde. Welcher Irrtum. Die Gesellschaft entledigte sich dem unangenehmen Thema ganz einfach mit einer Insolvenz Hier sieht man die Schwachstelle unserer Justiz – es gibt keine zeitnahen Entscheidungen.

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 00:32:09
      Beitrag Nr. 36 ()
      Ulrich Cartellieri, Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank, will nach eigenen Worten Schaden von dem Geldhaus abwenden. Hier scheinen Düsseldorfer Staatsanwälte ihre Profilierungssucht auf Kosten der Deutschen Bank ausleben zu wollen- mit der Folge eines weltweiten Reputationsschadens für unser Haus und unsere Führungskräfte, sagte Cartellieri dem Magazin Focuc.

      Dies ist eine Äußerung zum Thema: Betroffene Manager kritisieren Untreuevorwürfe wegen Mannesmann.

      Ich hoffe, Deutschlands Manager bauen die Justiz mal so richtig auf.
      Avatar
      schrieb am 31.07.02 15:27:45
      Beitrag Nr. 37 ()
      IBM übernimmt PwC Consulting

      Der US-amerikanische Computerkonzern IBM übernimmt für 3,5 Mrd. US Dollar die Beratungssparte der Wirtschaftsprüfungsfirma Pricewaterhouse Coopers

      Ich behalte mir dies noch vor einen Kommentar zu den Aktivitäten der PwC Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu schreiben.
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 00:19:41
      Beitrag Nr. 38 ()
      Wenn der Deutsche Bank Chef Herr Ackermann sagt: "Deutschland paß auf" , muß ich sagen, ich passe schon lange auf.
      Wie man sich für wenig Geld in ein Unternehmen einkauft, dies dann an die Wand fährt und anschließend ausschlachtet ist eigentlich keine große Kunst.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 19:29:01
      Beitrag Nr. 39 ()
      Der Vorstandsvorsitzender der Landsbank Schleswig-Holstein Dietrich Rümker, ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender bei der HDW Werft. Rümker geht Ende des Jahres bei der Landesbank in den Ruhestand.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 21:23:57
      Beitrag Nr. 40 ()
      lt. Handelsblatt v. 2/3.8.2002

      Rümker gehört dem HDW Kontrollgremium seit Jahren an und hat damit auch die Unternehmensstrategie von HDW Chef Klaus Lederer mit getragen! .....

      ... und damit den Untergang von Babcock Borsig mit zu verantworten. Es ist unfassbar - Unfähigkeit wird noch mit dem AR-Vorsitz belohnt! Leute, wir sprechen vom Aufsichtsrat! als Kontrollkremium! Wo bleibt die Gesamtverantwortung für einen Konzern wie Babcock Borsig?
      Es ist wirklich unfassbar!!! Die Seilschaft reisst nicht ab!
      Warum ermittelt Düsseldorf nicht genau so penibel wie gegen Ackermann? An Lederer mit seinen Helfeshelfern muß man doch
      irgendwie herankommen.

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 13:22:47
      Beitrag Nr. 41 ()
      TUI weist Bilanz-Vorwürfe von Ex-Preussag-Vorstand an Wirtschaftsprüfer zurück.

      Der TUI Konzern hat die Bilanzierungs-Anschuldigungen des Ex Preussag-Vorstands Hans- Joachim Selenz gegen PwC zurückgewiesen.
      Selenz hatte einem Bericht der Zeitung "Die Welt" (Dienstagausgabe) zufolge PwC bei der US-Börsenaufsicht SEC angezeigt.
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 21:22:22
      Beitrag Nr. 42 ()
      In der Wochenendausgabe des Handelsblatts steht folgendes:

      HDW kann durchstarten

      Für die Werft ist die Gefahr der Rückabwicklung des Verkaufs an den US Investor OEP gebannt. Mit einem Auftragspolster von 6,5 Mrd. Euro und einem damit verbundenen Gewinnpotential von über 600 Millionen Euro blicken die Kieler Schiffbauer nun gelassen in die Zukunft.


      Wenn ich daran denke, dass der Falschspieler Dr. Lederer von den 600 Mio. Gewinn dicke Vorstandsbezüge kassiert, wärend die Babcock-Mitarbeiter und Aktionäre in die Röhre schauen, schwillt sich bei mir der Kamm.

      Gibt es denn keine Gelegenheit, den Kerl das Handwerk zu legen??

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 22:10:07
      Beitrag Nr. 43 ()
      Großaktionär Wyser-Pratte klagt gegen Babcock-Manager und TUI [

      Oberhausen (dpa) - Der US-Großaktionär Guy Wyser-Pratte hat nach der Insolvenz des Oberhausener Maschinenbaukonzerns Babcock Borsig unter anderem wegen des umstrittenen HDW-Verkaufs eine Millionen- Klage vor einem New Yorker Gericht erhoben. Die Schadensersatzklage richte sich gegen den ehemaligen Vorstandschef Klaus Lederer, Aufsichtsratschef Friedel Neuber, den TUI-Konzern (vormals Preussag) und den neuen Besitzer der Kieler HDW-Werft One Equity Partners (OEP), erklärte Wyser-Prattes deutscher Anwalt Thomas Heidel in Bonn auf Anfrage.

      Der Anwalt bestätigte damit einen vorab veröffentlichten Bericht des Wirtschaftsmagazins «Capital». Der Schaden belaufe sich auf mindestens 15 Millionen Euro, sagte Heidel. «Die Beklagten, darunter auch die PWC-Wirtschaftsprüfung, haben sich nach Auffassung meines Mandanten zusammengeschlossen, um die Babcock-Aktionäre zu schädigen.»

      So habe Neuber als Aufsichtsratschef von TUI mitgeholfen, auf dem Weg des Preussag- Konzerns zum Touristikunternehmen wertlose Firmenteile an Babcock zu übertragen. PWC habe laut Klage den Verkauf der Mehrheit an der Kieler Werft HDW durch falsche Testate gedeckt.

      Nach Anzeigen von Wyser-Pratte und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) ermittelt auch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gegen Lederer wegen Untreue und Insolvenzverschleppung. Im Kern geht es dabei um den Vorwurf, Lederer habe Babcock durch den Verkauf der HDW-Mehrheit wissentlich in die Zahlungsunfähigkeit getrieben. Nach der Transaktion war Lederer bei Babcock als Vorstandschef zurückgetreten und führt heute HDW.




      © dpa - Meldung vom 16.09.2002 15:25 Uhr
      [zurück]
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 17:48:28
      Beitrag Nr. 44 ()
      Sollte die Klage von GWP eine positve Wendung annehmen dürfte eine außergerichtliche Einigung im Raum stehen.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 06:50:19
      Beitrag Nr. 45 ()



      Verdacht wegen Insolvenzverschleppung gegen Lederer erhärtet


      Düsseldorf (dpa) - Der Verdacht der Insolvenzverschleppung gegen den früheren Babcock Borsig-Chef Klaus Lederer hat sich nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft erhärtet. «Laut der Gutachten des Insolvenzverwalters Helmut Schmitz hat der Beschuldigte die Zahlungsunfähigkeit des Konzerns monatelang herausgezögert», sagte Behördensprecher Bernhard Englisch. Er bestätigte damit einen Bericht der «Financial Times Deutschland».

      Die Ermittlungen würden sich jedoch noch bis zu eineinhalb Jahre hinziehen, sagte Englisch. «Die Prüfung, ob das Finanzmanagement unzulässig war, ist ein sehr komplexes Verfahren.» Die Düsseldorfer Behörde wolle dabei mit der Bremer Staatsanwaltschaft zusammen arbeiten, die im Verfahren gegen Manager der Vulkan-Werft entsprechende Erfahrungen gesammelt habe.




      © dpa - Meldung vom 18.09.2002 16:41 Uhr


      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 19:45:48
      Beitrag Nr. 46 ()
      Am Sonntag werde ich erstmalig die Partei PDS wählen.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 20:23:22
      Beitrag Nr. 47 ()
      @all

      Wisst Ihr eigentlich, dass der "gute" Lederer:mad: heute die HDW
      von Oberhausen aus leitet?
      Dieser nette Herr hat in Düsseldorf eine Villa und deshalb hat er sich im Oberhausener Centro ein Büro eingerichtet.
      Wo ist die HDW ansässig? In Kiel, glaube ich. Und der Vorstandschef regiert von Oberhausen aus. Auch nicht schlecht.
      Übrigens, als er bei BBX seinen Stuhl räumte hat er gleich seinen langjährigen Fahrer Olaf L. nebst Auto (S500 OB-KL 1000) mitgenommen.

      Sam
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 20:48:24
      Beitrag Nr. 48 ()
      Jetzt mal was im Scherz, wenn das Auto Babcock gehört - und wir Anteilseigner von Babcock sind, könnten wir doch eigentlich das Auto kurzerhand beschlagnahmen - oder irre ich mich da? Wenn Lederer mit uns Wildwest spielt können wir das doch auch?

      Mir steigt jetzt noch die Galle hoch,wenn ich an die außerordentliche HV bei BDAG Balcke Dürr denke.

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 10:47:51
      Beitrag Nr. 49 ()
      Na Agio,

      ist das nicht köstlich?? So was kann man eigentlich gar nicht kommentieren.

      Aus der FTD von Heute:

      Ex-Babcock-Chef bereit zu Rücktritt als HDW- Vorstand Der ehemalige Chef des Industriekonzerns Babcock Borsig, Klaus Lederer, hat einen bevorstehenden Rücktritt von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender der Kieler Werftengruppe HDW angedeutet. Lederer räumte Fehler ein.
      Lederer sagte der "Bild"-Zeitung am Freitag: "Ich klebe nicht an meinem Stuhl und weiß, wie sensibel das Rüstungsgeschäft ist. Wenn es ein Klima des Misstrauens gibt, das dem internationalen Geschäft der Werft schadet, bin ich bereit, meinen Posten aufzugeben."

      Erstmals räumte der Manager Fehler ein: "Es war sicherlich falsch, sich vom HDW-Eigentümer One Equity Partners zum schnellen Wechsel nach Kiel überreden zu lassen. Sechs Monate länger, und die Sanierung von Babcock hätte gelingen können." Zu Vorwürfen der Staatsanwaltschaft Duisburg, dass er die Zahlungsunfähigkeit des Konzerns monatelang herausgezögert habe, sagte Lederer: "Am Ende wird sich herausstellen, dass diese Vorwürfe ausgemachter Blödsinn sind. Ich habe weder falsche Auskünfte zur Finanzsituation gegeben noch eine Zahlungsunfähigkeit verschwiegen. Wir haben wie viele Firmen Schulden vor uns hergeschoben, hätten aber zum fraglichen Zeitpunkt fälligen Zahlungsverpflichtungen nachkommen können.
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 21:15:55
      Beitrag Nr. 50 ()
      Ich hoffe, der Lederer ist auch bereit eine Haftstrafe anzutreten, da gehört dieser Drecksack eigentlich genau genommen hin.
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 21:48:36
      Beitrag Nr. 51 ()
      Im Handelsblatt von heute steht ein Bericht, nach dem sich die West-LB aus politisch-taktischen Gründen zurückzieht.
      Es soll evtl. Härte demonstriert werden. Nach dem Motto, daß nach der Wahl noch genug Zeit ist...
      Gruß - Tante B
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 11:34:22
      Beitrag Nr. 52 ()
      @887766

      wieso "eigentlich"?

      Da gehört der hin, je länger umso besser.
      Leider werden die Schwerstkriminellen mit weißem Kragen
      nicht anständig bestraft.
      Ich hatte niemals auch nur eine einzige Aktie von BBX und
      bin auch kein Angestellter, trotzdem hat dieses Schwein mir
      viel Geld "geraubt".:mad:

      Sam
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 12:04:30
      Beitrag Nr. 53 ()
      Danke TanteB für deinen Hinweis auf den Handelsblatt-Artikel vom Freitag.

      Da die West-LB gerade mal 8,5% hält ist die Vorgehensweise um so unverständlicher..... aber für Insider klar, hatte doch Babcock Borsig der West-LB ein dickes Aktienpaket an Nordex zu 9 Euro auf die Backe gedrückt, und jetzt ist eine Nordex gerade mal 3,50 € wert. Ein drittes mal will man sein Gesicht nicht verlieren, brüstete sich doch die WestLB gerne als Hausbank von BBX. Ein klarer Fall von falschem Stolz.

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 18:29:15
      Beitrag Nr. 54 ()
      So, jetz ist es raus. Die Banken sind Schuld an der Insolvenz des Babcock-Borsig-Konzerns, äußerte sich heute der Lederer.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 13:25:21
      Beitrag Nr. 55 ()
      Sachwalter - Babcock war schon Ende 2001 insolvent

      Der Maschinen und Anlagenbauer Babcock Borsig AG war nach Aussage des Insolvensverwalters Helmut Schmitz schon seit Jahresende 2001 und nicht erst seit dem vorigen Sommer insolvent. "Es spricht vieles dafür, dass die Zahlungsunfähigkeit bereits Ende 2001, spätestens aber Anfang 2002 bestand", sagte Schmitz am Dienstag auf der ersten Gläubigerversammlung im seit September laufenden Insolvenzverfahren.

      Durch Verschiebung von Zahlungsverpflichtungen sei die Insolvenz immer weiter verschoben worden. Babcock hatte am 5.Juli 2002 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zuvor waren Verhandlungen über eine Sanierung am Widerstand der Banken gescheitert.Schmitz sagte, die Insolvenz hätte auch nicht durch den Verkauf der Werften-Beteiligung HDW vermieden werden können. "Durch den HDW-Verkauf kam es zu keinerlei Liquiditätszuflüssen, denn die Liqudität war HDW bereits zuvor entzogen worden.

      Der frühere Babcock-Vorstandschef Klaus Lederer hatte im Frühjahr überraschend den HDW-Verkauf eingeleitet und diesen Schritt später damit begründet die Erlöse gebraucht zu haben. Im Unternehmen war die Trennung von HDW wiederholt als Anfang vom Ende der Babcock bewertet worden.
      Gegen Klaus Lederer und mögliche andere Verantwortliche ermittelt die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft seit Monaten wegen des Verdachtes der Untreue und der Insolvenzverschleppung.

      Commerzbank und die TUI AG bieten jetzt für Reisende, Urlaub auf Pump zu Wucher-Zinsen an.

      Ich hoffe nur, die Justiz kriegt euch zu fassen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 20:29:05
      Beitrag Nr. 56 ()
      mal im ernst würde eine sammelklage mir überhaupt die chance bieten mein geld wieder zu sehen?.

      BBx hat kein geld ( auf einmal ist die Überschuldung wesentlich höher als kurz vor der wahl, wo die politik noch die rettung versucht hatte.

      lederer hebt die finger zum V und nackten mann kann man auch nicht in die tasche fassen.

      also ist doch die ganze aufregung im ende umsonst oder irre ich mich da?
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 21:07:19
      Beitrag Nr. 57 ()
      @ Eastside

      Mich würde schon befriedigen, wenn man dem Lederer den Sportflitzer unter dem Hintern wegpfänden oder sonstiges Privatvermögen beschlagnahmt.

      Es kann doch in einem Rechtsstaat nicht sein, dass diese Brut ganz ungeschoren davon kommt.

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 10:22:31
      Beitrag Nr. 58 ()
      Klaus Lederer hatte schon immer einen robusten Ruf: Das „Managermagazin“ attestierte dem ehemaligen Chef des Oberhausener Mischkonzerns Babcock den Charme eines Möbelschiebers. Eine Meisterleistung war allerdings der Verkauf der Kieler Werftengruppe HDW. Denn die Werftentochter war noch das Beste, was im Babcock-Konzern vorhanden war. Und Lederer ging gleich mit. Er sicherte sich mit dem Verkauf den Chefposten bei HDW. Die Mutter Babcock rutschte dagegen anschließend in beängstigender Geschwindigkeit in die Pleite und war selbst durch massive Interventionen der Politik nicht mehr zu retten. Auch der einstige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Clement konnte den Konzern nicht retten. Pech für Lederer: Der neue HDW-Eigentümer feuerte ihn, als der Babcock-Skandal immer höhere Wellen schlug. Jetzt soll der 54-Jährige in Florida über seine berufliche Zukunft nachdenken.

      ... vielleicht denkt der Kapital-und Arbeitsplatzvernichter Klaus ausnahmsweise mal nicht nur an sich selbst sondern auch mal an vielen Arbeitnehmer die er in die Arbeitslosigkeit getrieben hat.

      Agio
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 10:32:34
      Beitrag Nr. 59 ()
      Kleiner Nachtrag...

      ein Foto von Lederer (aufgenommen vor ein paar Tagen in Florida)


      Avatar
      schrieb am 13.01.03 17:29:30
      Beitrag Nr. 60 ()
      diese Meldung gab es heute bei Reuters


      RTRS - FOKUS 1-Staatsanwälte weiten Babcock-Ermittlungen aus


      Düsseldorf, 13. Jan (Reuters) - Die Düsseldorfer
      Staatsanwaltschaft hat ihre Untersuchung im Zusammenhang mit der
      Insolvenz der Babcock Borsig AG<BBXG.DE> ausgedehnt und
      ermittelt nun unter anderem auch gegen Babcock-Aufsichtsratschef
      Friedel Neuber. Bislang hatten sich die Ermittlungen der Behörde
      auf den früheren Vorstandschef Klaus Lederer konzentriert.
      Inzwischen werde gegen insgesamt acht Personen ermittelt,
      sagte Oberstaatsanwalt Bernhard Englisch am Montag in
      Düsseldorf. Unter anderem werde das Verhalten von Vertretern des
      Aufsichtsrates untersucht, darunter das von dessen Vorsitzendem,
      den früheren WestLB-Chef Neuber, und des Finanzvorstands der
      TUI<TUIG.DE> (früher Preussag), Rainer Feuerhake. "TUI möchte
      sich zu der Sache nicht äußern", sagte ein Sprecher des
      Touristikkonzerns. Das Ermittlungsverfahren sei bekannt. Neuber
      war über die WestLB für eine Stellungnahme zunächst nicht
      erreichbar. Bei Babcock hieß es, man könne die Angelegenheit für
      den Aufsichtsratschef nicht kommentieren.
      In die Ermittlungen sind nach den Angaben Englischs weitere
      ehemalige Vorstände sowie ein verantwortlicher
      Babcock-Mitarbeiter einbezogen.
      Deren Namen wollte er aber nicht
      nennen, da gegen sie auch wegen steuerlicher Fragen ermittelt
      werde und sie damit unter dem Schutz des Steuergeheimnisses
      stünden.
      Für die aus der insolventen Babcock Borsig entstandene
      Auffanggesellschaft gibt es nach Unternehmensangaben zwei
      Kaufinteressenten.

      BEHÖRDE SIEHT ERMITTLUNGSVERFAHREN NOCH IN DEN ANFÄNGEN
      Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Juli vorigen Jahres
      unter anderem wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und
      der Untreue zu Lasten der Babcock-Aktionäre.
      Die Untersuchung
      befinde sich auch ein gutes halbes Jahr nach Eröffnung des
      Ermittlungsverfahrens noch in einem Anfangsstadium, sagte
      Oberstaatsanwalt Englisch weiter. Bislang habe es noch keine
      Durchsuchungen und keine Festnahmen gegeben.
      Die Behörde hatte die Ermittlungen in Reaktion auf eine
      Strafanzeige der Deutschen Schutzvereinigung für
      Wertpapierbesitz aufgenommen. Sie geht unter anderem der Frage
      nach, ob durch den im Frühjahr überraschend verkündeten Verkauf
      der Babcock-Werftentochter HDW die Finanzkrise des ohnehin
      angeschlagenen Traditionskonzerns verschärft worden war. Der
      neue Babcock-Vorstandschef Horst Piepenburg hatte mehrfach
      erklärt, Babcock sei spätestens Anfang 2002 bereits überschuldet
      gewesen.


      INTERESSENTEN FÜR BABCOCK-AUFFANGGESELLSCHAFT
      Für die aus dem Babcock-Konzern hervor gegangene
      Auffanggesellschaft Babcock Borsig Power Systems gibt es nach
      Angaben eines Unternehmenssprechers inzwischen zwei ernst zu
      nehmende Kaufinteressenten. Namen wollte der Sprecher nicht
      nennen. Die Gespräche seien in einem Anfangsstadium. Ein Verkauf
      in der ersten Jahreshälfte 2003 sei unwahrscheinlich. Die
      italienische Recycling-Gruppe Fisia, die sich im November an der
      Babcock Borsig Power Systems mit fünf Prozent beteiligt hatte,
      gehört den Angaben zufolge nicht zu den Interessenten.
      Ein Verkauf der Auffanggesellschaft war wiederholt vom neuen
      Vorstandschef Piepenburg anvisiert worden. Vorrangiges Ziel sei
      es, einem möglichst hohen Preis für die Auffanggesellschaft mit
      ihren 2600 Mitarbeitern zu erzielen, ergänzte der Sprecher.
      Wegen der Aussicht auf einen guten Preis hätten die Gläubiger
      Ende vorigen Jahres der Ausstattung der neuen Gesellschaft mit
      30 Millionen Euro Startkapital zugestimmt. Ein hoher Erlös für
      die Babcock-Muttergesellschaft erhöht die Quote, mit der die
      Forderungen der Gläubiger bedient werden.
      bro/nro


      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 20:34:30
      Beitrag Nr. 61 ()
      Neuber: Werde Posten bei Babcock möglicherweise abgeben

      -Von Anneli Palmen-

      Düsseldorf (Reuters)- Babcock-Aufsichtsratschef Friedel Neuber wird nach eigenen Angaben möglicherweise seinen Posten im Kontrollgremium des Konzerns aufgeben. Er werde jedoch weiterhin seine Mandate als Aufsichtsratsvorsitzender beim Energiekonzern RWE und dem Reiseu8nternehmen TUI behalten, sagte Neuber am montagabend der Nachrichtenagentur Reuters.
      "Wir sind in der Überlegung, den Aufsichtsrat bei Babcock zu verkleinern", sagte Neuber. In diesem Zusammenhang sei es möglich, dass er dem Gremium dann nicht mehr angehören werde. Einen Zeitpunkt dafür nannte Neuber aber nicht. Seine Mandate bei TUI und RWE werde er indes behalten, sagte er.
      Bezüglich der Ermittlungen der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gegen ihn sagte Neuber, er gehe davon aus, dass sich die Vorwürfe in Luft auflösten. Die Behörde hatte am Montag mitgeteilt, sie habe ihre Untersuchungen im Zusammenhang mit der Insolvenz der Babcock BorsigAG ausgeweitet. Nun werde unter anderem auch gegen Neuber sowie gegen TUI-Vorstandschef Michael Frenzel wegen des Verdachtes der Beihilfe ermittelt. Die Behörde ermittelt wegen des Verdachtes auf Insolvenzverschleppung und Untreue zu Lasten der Babcock-Aktionäre gegen insgesamt acht Personen.
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 18:47:53
      Beitrag Nr. 62 ()
      TUI bietet Staatsanwaltschaft Kooperation im Babcock-Verfahren

      Dienstag 18. Februar 2003, 15:57 Uhr
      Die TUI AG gab am Dienstag bekannt, dass der Konzern der Staatsanwaltschaft Düsseldorf eine umfassende Kooperation angeboten habe, nachdem bekannt wurde, dass diese ihre Ermittlungen im Umfeld des so genannten Bacock-Verfahrens auf weitere Personen ausgedehnt habe, unter anderem auch Vorstandsmitglieder der TUI AG

      Man bot der Staatsanwaltschaft eine umfassenende Kooperation angeboten, um die Angelegenheiten möglichst schnell aufzuklären und um die Haltlosigkeit der Vorwürfe Untreue zum Nachteil von HDW - zu belegen. Dabei hatte TUI auch angeboten, sämtliche von der Staatsanwaltschaft benötigten Akten und sonstigen Unterlagen zur Verfügung zu stellen. In Ausführung dieser Zusage hat die TUI heute der Staatsanwaltschaft Düpsseldorf eine Reihe gewünschter Unterlagen ausgehändigt, so die Mitteilung des Konzerns weiter.
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 22:12:46
      Beitrag Nr. 63 ()
      Danke für die Info 887766.

      Wenn ich das schon wieder lese:

      Dabei hatte TUI auch angeboten, sämtliche von der Staatsanwaltschaft benötigten Akten und sonstigen Unterlagen zur Verfügung zu stellen.


      Ist das in einem staatanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren nicht das Normale?

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 23:24:57
      Beitrag Nr. 64 ()
      @ Hallo Agio,

      wenn das Management des TUI-Konzerns die Akten nicht zur Verfügung gestellt hätten, wäre es wahrscheinlich zur Beschlagnahme von Akten gekommen. Das Wort Beschlagnahme verkauft sich in der Öffentlichkeit für ein Touristik-Unternehmen schlecht.
      Da macht es sich immer gut wenn man behaupten kann:"TUI habe die Akten freiwillig zur Verfügung gestellt."
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 23:46:36
      Beitrag Nr. 65 ()
      Die Haftung des Herrn Lederer und seiner Kumpanen ergibt sich glasklar aus dem Bericht von Dr. Scmitz und Horst Piepenburg zur Gläubigerversammlung am 19. November 2002, S. 33:

      Hier heißt es unter dem Stichwort "Zusammenfassung"

      "Vieles spricht unserer Auffassung dafür, daß die Zahlungsunfähigkeit bezogen auf die Unternehmensgruppe und die Insolvenzschuldnerin Babcock Borsig AG bereits Ende 2001/Anfang 2002 bestand."

      Wenn dieser Mensch nicht strafrechtlich belangt werden aknn, weiß ich nicht mehr.:mad:
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 22:31:47
      Beitrag Nr. 66 ()
      Zeitung - US-Finanzinvestor OEP will HDW wieder abstoßen

      Montag 24. Februar 2003, 20:47 Uhr
      Frankfurt, 24 Februar (Reuters) - Der US-Finanzinvestor One Equity Partner (OEP) sucht einem Zeitungsbericht zufolge einen Käufer für die Kieler U-Booe-Werft HDW. OEP reagiere damit auf die restriktive Exportpolitik der Bundesregierung, berichtet das "Handelsblatt" am Montagabend vorab aus seiner Dienstagausgabe unter Berufung auf Branchenkreisen. OEP hatte erst im vergangenen Jahr die Mehrheit an der Traditionwerft von Babcock Borsig übernommen. OEP habe Verkaufspläne bestritten, hieß es in dem bericht weiter.

      OEP hatte dem bericht zufolge offenbar für ein Taiwan-Geschäft auf eine Lockerung der deutschen Exportpolitik spekuliert. Die bundesregierung hat jedoch den Angaben zufolge den Verkauf von HDW-U-Bootemn oder U-Boot-Teilen auch über den Umweg USA abgelehnt. In der Branche und in politischen Kreisen werde nun darüber spekuliert, ob DGW künftig möglicherweise mit Thyssen Krupp oder mit einem französischem Partner kooperiert, schreibt das Blatt weiter. Durch die OEP-Beteiligung und eine Kooperation mit dem US-Konzern Northrop Grumman wollte HDW das Exportgeschäft nach Asien steigern und mit den USA ins Geschäft kommen.

      :lick:
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 10:30:29
      Beitrag Nr. 67 ()
      Hoffentlich sperren sie dem Lederer die noch ausstehenden Tantiemen! :D
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 18:11:11
      Beitrag Nr. 68 ()
      Freitag, 28.02.2003, 17:02
      `WamS`: Staatsanwaltschaft findet neue Beweise im Babcock-Fall
      DÜSSELDORF/OBERHAUSEN (dpa-AFX) - Bei den Ermittlungen um die Insolvenz des Oberhausener Anlagenbauers Babcock Borsig ist die Staatsanwaltschaft Düsseldorf einem Bericht der "Welt am Sonntag" (WamS) zufolge einen wichtigen Schritt weitergekommen. Bei Durchsuchungen von Büros und privaten Räumen vor knapp zwei Wochen seien entscheidende Hinweise gefunden worden. Die Beweismittel hätten sich als besonders ergiebig zur Belegung des Tatverdachts erwiesen, sagte Staatsanwalt Bernhard Englisch der "Welt am Sonntag".

      Im Januar waren die Ermittlungen wegen Insolvenzverschleppung, Finanz-Clearing und Untreue ausgeweitet worden auf den Aufsichtsratschef von Babcock und TUI , Friedel Neuber, TUI-Chef Michael Frenzel, TUI-Finanzvorstand Rainer Feuerhake und die früheren Babcock-Vorstände Gerd Woriescheck, Reinhard Kayser und Fritz Kall. Gegen den ehemaligen Babcock-Vorstandschef Klaus Lederer wird seit dem vergangenen Sommer ermittelt.

      Staatsanwalt Englisch legte auf Grund der neuen Beweise sogar eine Reihenfolge der Beschuldigten fest. Demnach rücken besonders Lederer, dann Woriescheck, Frenzel, Feuerhake und Neuber ins Blickfeld, sagte er. Es sei auch herausgefunden worden, dass die Manager die möglichen illegalen Schritte unter sich ausgemacht haben sollen. Dieser enge Zirkel der Beschuldigten habe protokolliert, dass er die zweite Manager-Reihe aus den Abläufen heraushalten wolle, sagte Englisch./wd/DP/ari


      Hofftlich geht es mal einigen richtig an den Kragen.
      Solche Manager fahren fahren die Deutschland AG in den Dreck, stoßen sich gesund und die Regierung soll es richten.
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 19:06:32
      Beitrag Nr. 69 ()
      # 68 detcaro,

      Guten Abend detcaro,
      eine Frage ist dieser Artikel schon erschienen oder erscheint dieser erst.
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 15:03:05
      Beitrag Nr. 70 ()
      Aufsichtsratssitzung bei Babock: Möglicherweise Milliardenverlust

      Montag 10. März 2003, 12:27 Uhr
      Oberhausen (dpa - AFK) - Mit der Bilanz des Geschäftsjahres 2001/2002 (30.9.) hat sich am Montag der Aufsichtsrat des insolventen Oberhausener Maschinenbaukonzerns Babcock Borsig befasst. Unternehmenssprecher Thomas Schulz wollte Zeitungsberichte über einen Verlust von mehr als zwei Milliarden Euro nicht kommentieren. "Wir werden die endgültigen Zahlen vorraussichtlich erst im April veröffentlichen", sagte er. Personalentscheidungen wegen der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Aufsichtsratschef Friedel Neuber seien am Montag nicht zu erwarten.
      Meine Anmerkung: Friedel Neuber und TUI Chef Michael Frenzel sind langjährige SPD-Mitglieder und genießen das Vertrauen des Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Eigentümer der Landesbank WestLB ist der Staat. Wir werden hoffentlich sehen, wie die Justiz mit diesem Fall verfahren wird.
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 15:23:15
      Beitrag Nr. 71 ()
      URL:http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/magazin/index.htm…

      Auszug aus dem Interview
      Bei Ihnen war vor kurzem der Staatsanwalt und hat Büroräume durchsucht. Es geht dabei um Insolvenzverschleppung beim Mischkonzern Babcock-Borsig und um Untreue bei der Werft HDW, an der die TUI beteiligt war. Mit HDW-Geldern, insgesamt 300 Millionen Euro, sollen unrechtmäßige Löcher in der Babcock-Bilanz gestopft worden sein. Fürchten Sie denn, dass Sie bald vor Gericht stehen wie vielleicht andere Größen der Wirtschaft auch?

      Frenzel: Wir haben uns in der Sache nichts vorzuwerfen. Es wird sich herausstellen, dass die Vorwürfe haltlos sind. Wir haben der Staatsanwaltschaft unsere Zusammenarbeit angeboten und alle geforderten Unterlagen ausgehändigt. Der Sachverhalt ist von außen betrachtet ziemlich komplex, aber wir tun alles, um ihn aufzuklären.

      Erwarten Sie ein Anklage?

      Frenzel: Nein. Wir sind am Anfang eines Ermittlungsverfahrens. Aus unserer Sicht gibt es keine Anhaltspunkte dafür.

      Würden Sie zurücktreten, wenn es zur Anklage käme?

      Frenzel: Die Frage stellt sich nicht. Ich konzentriere mich darauf, den TUI-Konzern weiter nach vorn zu bringen.
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 20:37:24
      Beitrag Nr. 72 ()
      Auszug aus der Pressemitteilung: http://de.biz.yahoo.com/030310/71/3c3ba.html

      Unklar blieb auch, auf welche künftige Zusammensetzung des Aufsichtsrates sich dessen Mitglieder verständigt haben. Seitens der Arbeitnehmervertreter im Gremium hatte es vor der Sitzung gehießen, alle Vertreter der Kapitalseite wollten im Anschluß daran ihre Mandate zurückgeben. Bewerber um die Nachfolge gebe es nicht. Bislang hatte nur der Aufsichtsratchef, der frühere WestLB-Vorstandsvorsitzende Friedel Neuber, zuerkennen gegeben, er werde sich aus dem Aufsichtsrat zurückziehen.

      Der Babcock-Aufsichtsrat war am Montagnachmittag zu seiner Bilanz feststellenden Sitzung zusammengetroffen. Ein Babcock-Sprecher wollte weder über den Jahresabschluss noch über weitere Ergebnisse der Sitzung des Kontrollgremiums Auskunft geben. Über die aktuellen Zahlen werde Vorstandschef Horst Piepenburg voraussichtlich Ende März informieren.
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 23:15:42
      Beitrag Nr. 73 ()
      zu # 37, lege ich die Pressemitteilung: PriceWaterhouseCoopers zu Fusionen in der weltweiten Pharmabranche ab. (Geschäftsmethodik)
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 01:10:13
      Beitrag Nr. 74 ()
      Babcock: Drei Milliarden Euro Verlust

      Oberhausen (dpa) - Nach einem Rekordverlust von mehr als drei Milliarden Euro haben sechs Aufsichtsräte des insolventen Maschinenbaukonzerns Babcock Borsig ihre Mandate niedergelegt. Daruter sind Aufsichtsratschef Friedel Neuber und TUI-Vorstand Rainer Feuerhake, gegen die im Zusammenhang mit der Insolvenz auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen.
      Der hohe verlust der Babcock Borsig AG im Geschäftsjahr 2001/2002 sei ausschließlich durch die Folgen der Insolvenz bedingt, teilte das Unternehmen mit. Der Abschluss weise einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von 2,4 Milliarden Euro aus.
      Die festgestellte Bilanz stelle keinen Konzernabschluss dar, betonte Babcock-Sprecher Thomas Schulz. Die Holding habe durch die Folge-Insolvenzen bei den Tochtergesellschaften auf diese keinen Einfluss mehr. << In erster Linie kommt der hohe Verlust durch die Abschreibung der Forderungen der Holding an die insolventen Tochtergesellschaften zu Stannde>>, sagte Schulz. Die Bilanzzahlen sollen erst Mitte April der Öffentlichkeit erläutert werden.
      Bis dahin soll auch die Neubesetzung des Aufsichtsrates geklärt werden. << Vorstandschef Horst Piepenburg wird auf jeden Fall seinen Vertrag bis Ende Juni erfüllen und nicht in den Aufsichtsrat wechseln>>, stellte Schulz entgegen Spekulationen in Zeitungsberichten klar. In dem Gremium sind nach den Rücktritten von insgesamt neun Aufsichtsräten seit Jahresbeginn nur noch die Gewerkschaftsvertreter sowie der ehemalige Direktor der Holding, Günter Holtmeyer, vertreten.
      Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Insolvenzverschleppung und Untreue gegen die ehemaligen WestLB-Chef Neuber, TUI-Chef Michael Frenzel, TUI-Finanzvorstand Feuerhake und die früheren Babcock-Vorstände Gerd Woriescheck, Reinhard Kayser und Fritz Kall. Gegen den ehemaligen Babcock-Vorstandschef Klaus Lederer wird bereits seit der Insolvenz im vergangenen Sommer ermittelt.
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 01:26:22
      Beitrag Nr. 75 ()
      War gerade auf der Hompage der Deutz AG

      Aufsichtsratmitglied der Deutz AG

      Prof.Dr.Ing.Klaus G. Lederer
      Vorsitzender des Vorstandes der Babcock Borsig AG, Oberhausen.

      Meine Anmerkung: Das sind die Manager-Talente auf die Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann so gerne verweist.

      :D
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 19:56:46
      Beitrag Nr. 76 ()
      Diese Meldung hat zwar nichts mit Lederer direkt zu tun, trotzdem halte ich sie für bezeichnend:

      Babcock Borsig verkleinert Aufsichtsrat von 20 auf 6 Mitglieder

      OBERHAUSEN (dpa-AFX) - Das insolvente Maschinenbauunternehmen Babcock Borsig AG soll künftig von einem nur noch sechsköpfigen Aufsichtsrat kontrolliert werden. Dies geht aus einer im Elektronischen Bundesanzeiger im Internet veröffentlichten Einladung des Vorstandes zur Hauptversammlung (28. Mai) hervor. Grund ist demnach die durch die Auflösung des Konzernverbundes verkleinerte Zahl der Beschäftigten der Gesellschaft, die Grundlage für die Anzahl der Mitglieder des Gremiums ist. Ursprünglich gehörten dem Gremium 20 Mitglieder an.Für die Anteilseigner der Babcock Borsig AG werden der Hauptversammlung das bisherige Mitglied Günther Holtmeyer sowie Bernd Aido, Roderich Hoffmann und Wolf Dietrich Loose vorgeschlagen. Die vier sollen nach Angaben von Unternehmenssprecher Thomas Schulz ihre Tätigkeit bereits vor dem Versammlungstermin aufnehmen. Die dazu nötige Bestellung durch das Amtsgericht stehe jedoch noch aus, sagte Schulz am Mittwoch in Oberhausen. Wer für die Arbeitnehmerseite im künftigen Aufsichtsrat sitzen soll, wurde nicht bekannt.Im Aufsichtsrat sind nach den Rücktritten von insgesamt neun Aufsichtsräten seit Jahresbeginn derzeit nur noch zehn Arbeitnehmervertreter sowie der ehemalige Direktor der Holding, Günther Holtmeyer, vertreten.Des weiteren soll die Hauptversammlung die Satzung dahingehendändern, dass künftig auch ein einzelnes Vorstandsmitglied die Gesellschaft führen kann. Hintergrund ist das erwartete Ausscheiden der beiden Juristen und Insolvenzspezialisten Horst Piepenburg (Vorstandschef) sowie Helmut Balthasar (Finanzchef). Piepenburgs Vertrag läuft Ende Juni aus. Mitte März war zusätzlich der 48-jährige Babcock-Jurist Georg-Peter Kränzlin in den Vorstand berufen worden.In der Mitteilung weist der Vorstand außerdem darauf hin, dass keine kostenlose Verpflegung durch die Gesellschaft angeboten werde."Es besteht jedoch die Möglichkeit, sich während der geplanten Mittagspause an Imbissständen auf dem Firmengelände auf eigene Kosten zu versorgen", hieß es.

      Noch nicht einmal ein Glas Wasser oder ein trockenes Brötchen bekommt man bei Babcock. Dabei schauen doch gerade die Aktionäre am meisten in die Röhre. Mir fehlen die Worte... ob die Aufsichtsrats-und Vorstandssitzungen auch ohne kostenlose Verpflegung waren?

      Agio :eek: :look: :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.04.03 21:10:59
      Beitrag Nr. 77 ()
      Es gibt mit Sicherheit Aufsichtsräte die in Dubai im "Burj Al Arab" dank TUI ihre Sünden versüßen lassen.
      Avatar
      schrieb am 29.05.03 07:21:03
      Beitrag Nr. 78 ()
      Oberhausen (dpa) - Die Babcock Borsig AG soll nach Abschluss des Insolvenzverfahrens liquidiert werden. Ab dem kommenden Jahr werde die Holding des Oberhausener Maschinenbaukonzerns im normalen Insolvenzverfahren abgewickelt, kündigte Vorstandschef Horst Piepenburg auf der Hauptversammlung des Unternehmens an. Rechtlich hätten die Aktionäre bereits jetzt jeglichen Einfluss auf die Geschicke der AG verloren. «Die Aktien der Babcock Borsig AG sind heute wertlos», sagte Piepenburg.
      Auch die Gläubiger der Holding-Gesellschaft würden ihre Ansprüche nur «im geringen zweistelligen Prozentbereich» erfüllt bekommen, sagte Piepenburg. Daher bliebe für die Aktionäre keinerlei Aussicht auf irgendeine Entschädigung. Die Börsenzulassung sei nur deswegen noch nicht zurückgegeben worden, weil immerhin die theoretische Möglichkeit bestehe, dass ein Investor die AG aufkaufe, um steuerliche Verlustvorträge zu nutzen.
      Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat sollen nach dem Willen von Piepenburg verkleinert werden. Nach der Umstellung des Insolvenzverfahrens von der Eigenverwaltung auf eine normale Abwicklung bis Ende des Jahres soll Vorstandsmitglied Georg-Peter Kränzlin als Alleinvorstand die voraussichtlich bis zum Jahr 2008 andauernde Restabwicklung leiten. Piepenburg selbst strebt den Beiratsvorsitz der Babcock Service GmbH an. Für diesen größten Unternehmensbereich mit rund 2100 Mitarbeitern soll bis Juli ein Investor gefunden werden. Die Energietechnik- und die Umweltsparte sind bereits verkauft.
      Zu dem umstrittenen Verkauf der Anteile an der Kieler Werft HDW an einen US-amerikanischen Investor erklärte Piepenburg, das noch vom alten Vorstand unter Klaus Lederer eingefädelte Geschäft wäre nur mit einem zu hohen Risiko anfechtbar gewesen. Dagegen habe Babcock durch den Verkauf des letzten 25-Prozent-Anteils eine Entlastung von 574 Millionen Euro plus einer Zuzahlung von 60 Millionen Euro erzielt. Piepenburg ergänzte, es sei nicht nachvollziehbar, auf welcher finanziellen Grundlage der alte Vorstand ursprünglich die komplette Übernahme von HDW bewerkstelligen wollte. Um den strafrechtlichen Aspekt kümmere sich die Staatsanwaltschaft, erklärte Piepenburg. Die Düsseldorfer Behörde ermittelt gegen Lederer sowie weitere Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder unter anderem wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und des Betrugs. Erst nach weiteren Klärungen könnten dann auch mögliche zivilrechtliche Schritte im Sinne der Aktionäre geprüft werden, sagte Piepenburg. Nach seinen Angaben hat die Babcock Borsig AG im abgelaufenen Geschäftsjahr als Folge der Insolvenz einen Verlust von mehr als drei Milliarden Euro erwirtschaftet.
      Avatar
      schrieb am 29.05.03 09:24:22
      Beitrag Nr. 79 ()
      Von einem Delisting bin ich ausgegangen.
      Ich wünsche, dass die Verantwortlichen von unserem Rechtsstaat aber eines Tages auch zur Verantwortung gezogen werden.
      Ich schätze nur, dass die SPD´ler alles unternehmen werden um Einfluß auf die Justiz auszuüben.
      Avatar
      schrieb am 29.05.03 18:43:43
      Beitrag Nr. 80 ()
      dpa-afx
      HINTERGRUND: Babcock-Aktionäre: `Möchte wissen, wo mein Geld geblieben ist`
      Mittwoch 28. Mai 2003, 16:50 Uhr






      OBERHAUSEN (dpa-AFX) - Gelacht wurde auf der voraussichtlich letzten Hauptversammlung des insolventen Traditionsunternehmens Babcock Borsig AG am Mittwoch nur einmal - als der Kleinaktionär Siegfried Martschinke den Grund seiner Wortmeldung erläuterte. "Ich habe wahrscheinlich vergeblich gehofft, dass ich dann wenigstens einen Schluck Wasser kriege", sagte der 62-Jährige bitter. Denn der Vorstand hatte den Aktionären den Vorrang der Gläubiger-Interessen so deutlich vor Augen geführt, dass er den ANZEIGE

      Anlegern sogar die Bewirtung mit Mineralwasser und Schnittchen verwehrte. Matschinke bekam dann doch ein Glas Wasser - aber ansonsten ging er wie die übrigen Aktionäre komplett leer aus.
      "Die Aktien der Babcock Borsig AG (Xetra: 663834.DE - Nachrichten - Forum) sind heute wertlos", sagte Vorstandschef Horst Piepenburg deutlich. Dabei war jeder der mehr als 37 Millionen Anteilsscheine noch vor zwei Jahren mit rund 21 Euro gehandelt worden. Heute dümpelt der Kurs bei rund 14 Cent pro Aktie. Die Börsenzulassung sei nur noch nicht zurück gegeben worden, weil die theoretische Möglichkeit bestehe, dass ein Investor das Unternehmen kaufe, um einen steuerlichen Verlustvortrag zu nutzen, meinte Piepenburg. "Da ab Ende des Jahres die Insolvenz im Normalverfahren abgewickelt werden soll, wird dies heute die letzte Hauptversammlung sein."

      MITBESTIMMUNG IST NICHTS MEHR WERT

      Die Aktionäre haben so nicht nur ihr Geld verloren, auch ihre Mitbestimmung ist laut Piepenburg nichts mehr wert. "Rechtlich haben die Aktionäre damit jeglichen Einfluss auf die Gestaltung der weiteren Zukunft der AG verloren", meinte der Vorstandschef. Doch schon im nächsten Atemzug bat er die versammelten rund 350 Anleger darum, einer Satzungsänderung zur Verkleinerung von Vorstand und Aufsichtsrat zuzustimmen. Diese Zustimmung bekam er dann auch mit einer deutlichen Mehrheit von 98 Prozent.

      Dennoch wollten sich die Aktionäre nicht so leicht auf das Abstellgleis der Geschichte des 1891 gegründeten Traditionsunternehmens schieben lassen. Zumal sie angesichts eines Rekordverlusts von drei Milliarden Euro über die knauserige Behandlung durch den Vorstand leicht erbost waren. "Hier geht es schließlich um unsere Interessen und wir werden behandelt, als spiele das überhaupt keine Rolle", schimpfte Matschinke.

      KNIFFLIGE ERMITTLUNGEN DER STAATSANWALTSCHAFT

      Dabei hatten die meisten Kleinaktionäre einen recht bescheidenen Wunsch an den Vorstand. "Ich möchte gerne wissen, wo das Geld geblieben ist, das ich verloren habe", meinte Anne Thieme, die 20 Jahre lang als kaufmännische Angestellte bei Babcock gearbeitet hat. Doch diese Frage konnte Piepenburg auch nur teilweise beantworten. Ansonsten verwies er auf die kniffligen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Vorstandschef Klaus Lederer sowie gegen weitere Vorstände und Aufsichtsräte wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und des Betrugs.

      Auch die Vorgänge um den Kurswechsel bei der Kieler Werft HDW, die statt zur geplanten Übernahme der Werft zum Verkauf der Aktien führten, konnte Piepenburg nur teilweise erhellen. "Welche Finanzierungsgrundlage der damalige Vorstand für den Erwerb der restlichen 50 Prozent der Preussag (Xetra: 695200.DE - Nachrichten - Forum) an HDW gesehen hat, konnte von uns bisher jedenfalls noch nicht festgestellt werden", sagte der Vorstandschef./kp/DP/js

      ---Von Klaus Peters, dpa---


      Ja Anne Thieme, die Selbstbedienungsmentalität der Sozialdemekraten ist unersättlich.
      Avatar
      schrieb am 08.07.03 16:58:49
      Beitrag Nr. 81 ()
      Reuters
      ThyssenKrupp sieht bei HDW die Bundesregierung in der Pflicht
      Dienstag 8. Juli 2003, 14:27 Uhr

      Düsseldorf, 08. Jul (Reuters) - Der Mischkonzern ThyssenKrupp (Xetra: 750000.DE - Nachrichten - Forum) hofft beim anstehenden Verkauf der dem US-Finanzinvestor OEP gehörenden Kieler Werft HDW auf die Unterstützung der Bundesregierung.
      "Die Regierung ist am Zug", sagte ein Sprecher von ThyssenKrupp am Dienstag zu
      einem Zeitungsbericht, wonach zwei französische Rüstungskonzerne Interesse am Kauf der Howaldswerke Deutsche-Werft AG (HDW) gezeigt haben. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) habe schließlich mehrfach für den Erhalt einer deutschen wehrtechnischen Industrie plädiert, erklärte der ThyssenKrupp-Sprecher. Man habe OEP kürzlich ein Kaufangebot für HDW gemacht. Über die Höhe wollte der Sprecher nichts sagen. In Branchenkreisen wird spekuliert, dass der von deutscher Seite gebotene Preis weit hinter dem der französischen Interessenten liege. Von OEP war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

      Die Zeitung "Die Welt" hatte in ihrer Dienstagsausgabe berichtet, vor allem der Rüstungskonzern Thales sei in den Verhandlungen mit OEP schon weit voran gekommen. Außerdem zeige noch der Staatskonzern Direction des Constructions Navales (DCN) Interesse.

      OEP hatte HDW im vorigen Jahr von der inzwischen insolventen Babcock Borsig AG (Xetra: 663834.DE - Nachrichten - Forum) und dem TUI-Konzern erworben und ThyssenKrupp zunächst eine Minderheitsbeteiligung angeboten. Nachdem sich lukrative U-Boot-Exportaufträge wegen des strikten Kriegswaffenkontrollgesetzes und des Außenwirtschaftsgesetzes nicht realisieren ließen, schrumpfte das OEP-Interesse an HDW nach Ansicht von Branchenkennern erheblich.

      HDW ist nach eigenen Angaben vor allem wegen seines Brennstoffzellen-Antriebs führend auf den für das Unternehmen relevanten U-Boot-Märkten. Ein Sprecher bezifferte den Marktanteil an Diesel- und Brennstoffzellen getriebenen U-Booten in den Ländern, in die geliefert werden darf, auf 70 bis 75 Prozent. ThyssenKrupp ist mit seinen Nordseewerken und Blohm + Voss selbst im Marine- wie im Handelsschiffbau vertreten. Im Marineschiffbau kooperieren die ThyssenKrupp-Werften seit Jahren mit HDW in der Auftragsbeschaffung.

      Die Bundesregierung müsse ein Signal geben, ob sie den Verkauf der größten deutschen Marinewerft ins Ausland gutheiße oder nicht, sagte der ThyssenKrupp-Sprecher weiter. "HDW ist jetzt zu hundert Prozent in amerikanischer Hand. Wenn die Werft von Franzosen übernommen würde, wäre das nur ein gradueller Unterschied", sagte er. Schröder habe sein Plädoyer für den Erhalt der heimischen wehrtechnischen Industrie schließlich mit sicherheitspolitischen Argumenten begründet. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, man habe als Auftraggeber für die Rüstungsindustrie ein Interesse daran, dass die entsprechenden Industriezweige gesund seien. Er unterstrich aber, dass sich Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) mehrfach für eine intensivere Zusammenarbeit in der europäischen Rüstungsindustrie ausgesprochen habe.

      bro/ban

      Als erstes sollte mal die Deutsche Justiz den Fall abschließen.
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      schrieb am 10.07.03 10:01:02
      Beitrag Nr. 82 ()
      Das „System Trienekens“: Politfilz und Korruption waren nicht allein eine Kölner Angelegenheit.
      Köln - Einflussnahme gehört zum Geschäft. Das zumindest legt der gestern durch Innenminister Fritz Behrens vorgestellte Bericht der Anti-Korruptionsstelle Task Force nahe. Das Ergebnis der Untersuchung ist ein Paradebeispiel für Politfilz, Müllschiebereien, verdeckte Schmiergeldzahlungen beim Bau von Müllverbrennungsanlagen (MVA) mittels Scheinrechnungen oder Beraterverträgen. Minister Behrens nannte es „unangemessene Einflussnahme auf oder durch politisch Verantwortliche“.

      Dabei war es sein verstorbener Kabinettskollege, Umweltminister Klaus Matthiesen, der die einst mittelständischen Entsorgungsfirmen in die kommunalen Abfallgesellschaften locken wollte, allen voran den Konzern des Viersener Müll-Multis Hellmut Trienekens. Tenor: Ohne das Know-how der Privaten werde man der steigenden Müllmengen nicht mehr Herr.

      Jagdausflug in die Eifel

      Flächendeckend sollten Müllverbrennungsanlagen bis zum Jahr 2005 die Deponien ersetzen. Unter den Entsorgern setzte ein Kampf um Marktanteile ein. Jeder wollte möglichst nahe ran an die kommunalen Politikspitzen in der Hoffnung auf lukrative Beteiligungen. Als in Krefeld eine MVA gebaut werden sollte, lud ein Bauunternehmer Politiker zu Jagdausflügen in die Eifel, Baumaterialien wurden nicht im MVA-Projekt verbaut, sondern in Privathäusern der Entscheidungsträger.

      Vor diesem Hintergrund hob Behrens am Mittwoch insbesondere das System „Trienekens“ hervor. Wie kein Zweiter verstand es der Konzernchef, im Rheinland die mächtigen Kommunalfürsten auf seine Seite zu ziehen. In Köln etwa umgarnte er jahrelang die einst vorherrschende SPD unter deren Fraktionschef Klaus Heugel und Geschäftsführer Norbert Rüther. Wann immer die Genossen um Spenden baten; Trienekens öffnete seine Privatschatulle. Der Lohn: Der Konzern stieg Anfang der 90er Jahre in die neu gegründete Kölner Müllofenbetreibergesellschaft AVG ein. Und nun kassierte er gleich zweimal ab. Trienekens-Töchter wurden an der Planung des Baus der Müllverbrennungsanlage beteiligt. Trienekens lieferte den Abfall an und war gleichzeitig maßgeblich an der Preisgestaltung der Abfallentsorgung beteiligt. Am Ende ging auch der Millionenauftrag für die Wartung der MVA an eine Trienekens-Tochter. Das Geschäft mit den Müllöfen glich einer Lizenz zum Gelddrucken.

      Die Politik versorgte Trienekens mit lukrativen Posten in seinen Unternehmen. Dabei vergaß das CDU-Mitglied auch seine Parteifreunde nicht. Der ehemalige Volksschullehrer und Kölner Ratsherr Egbert Bischoff (CDU) wurde in den Vorstand der Kölner Trienekens-Niederlassung gehievt. Geschätztes Jahreseinkommen: über 115 000 Euro. Als 1999 die CDU an die Macht kam und ein Jahr später der Teilverkauf der Kölner Müllabfuhr auf dem Plan stand, schloss die Trienekens-Gruppe üppige Beraterverträge und Honorarvereinbarungen mit CDU-Ratspolitikern.

      Aus dem Erftkreis holte sich der Konzernchef den Frechener SPD-Landtagsabgeordneten Hardy Fuß in die Firmenleitung seiner Tochterfirma UTG, später Isis. Auch hier hält man die Schlüsselfelder der Müllentsorgung in der Hand. Fuß soll zudem laut Kölner Staatsanwaltschaft über Scheinrechnungen Schwarzgeld in Millionenhöhe auf die Konten der Briefkastenfirma Stenna Umwelttechnik geschleust haben. Die Ermittler vermuten, dass aus dieser „Kriegskasse“ des Konzernchefs Trienekens die Schmiergelder für die Müllprojekte nach Deutschland zurückflossen. Trienekens bestreitet dies.

      Auch der SPD-Politiker Fuß hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Doch ein Mitarbeiter der Schweizer Mini-Firma hat nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ den Abgeordneten inzwischen schwer belastet. Detailliert beschrieb der Mann, wie er Scheinrechnungen für angebliche Beraterleistungen an die Trienekens-Gruppe ausstellte. Er habe den Eindruck gewonnen, dass „Herr Fuß speziell für die Stenna der Hauptansprechpartner war“.

      Spende von Babcock

      Auch in Aachen stieß die Task Force auf höchst merkwürdige Auftragsvergaben an Trienekens-Ableger, auf überhöhte Abrechnungen und dubiose Preisnachlässe. Auch hier soll die Politik profitiert haben: Aachens Oberbürgermeister Jürgen Linden muss sich nun der Staatsanwaltschaft erklären. Die Ermittler wurden von der Task Force auf eine Spende des Anlagenbauers Babcock in Höhe von 50 000 Euro zu Gunsten des Zweitligaklubs Alemannia Aachen aufmerksam gemacht. Zu jener Zeit lief der neu gebaute Müllofen nicht, wie er sollte. Das Geld floss just in jenem Moment, als die Aachener Abfallwirtschaft dem MVA-Erbauer Babcock entgegenkam und auf Vertragsstrafen sowie Schadensersatzansprüche in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro verzichtete.


      (KStA)
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      schrieb am 27.07.03 16:21:53
      Beitrag Nr. 83 ()
      dpa-afx
      Babcock-Borsig-Kunstsammlung wird verkauft
      Sonntag 27. Juli 2003, 12:45 Uhr



      OBERHAUSEN (dpa-AFX) - Auch die Kunstsammlung der Babcock-Borsig AG steht ein Jahr nach dem Insolvenzantrag des traditionsreichen Oberhausener Maschinenbaukonzerns in der Ruhrgebietsstadt zum Verkauf. Die rund 200 Kunstwerke aus den Jahren 1850 bis 1950 gehören nach Angaben des Insolvenzverwerters Heinrich Ayrus zu den Posten, die nicht zwingend zur Fortführung des Betriebs in der Auffanggesellschaft BBPS notwendig sind. Zutritt zur Verkaufsausstellung bis Ende August in der Oberhausener Babcock-

      Zentrale allerdings haben nur Aktionäre und Gesellschafter sowie "Babcöcker". Eine letzte Möglichkeit, den Ehemaligen und Beschäftigten zu zeigen, "das ist euer Hintergrund", meint der Insolvenzverwerter.
      Ob Autos, Schreibtische oder Kunst - er verkaufe vom "Besenstiel bis zur Immobilie" - unterschiedslos alles, betont Ayrus. Schließlich bestehe Insolvenzverwertung darin, "für die Gläubiger Masse zu schaffen". Dazu gehöre eben auch der erwartete sechsstellige Betrag aus dem Kunstverkauf.

      Die Werke, zusammengetragen aus den 25 Babcock-Gesellschaften, hingen einstmals in deren Chefetagen. Neben Büsten und Bronzen gibt es nach Ayrus` Angaben rund "80 Prozent Öl auf Leinwand" - darunter Gemälde aus der Zeit der Düsseldorfer Malerschule der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit Oswald Achenbachs italienischen Landschaften, Fritz Ebels Waldszene, Carl Millners Dorfansicht, Richard Fresenius` Segelschiffen oder Julius Seyler Halberg-Kraus` "Diessener Landstraße mit Fuhrwerk und Schafherde" - gehören sie zu den 20 "wirklich wertvollen" Werken der Firmenkollektion.

      Die von einem Kunst-Gutachter taxierten Summen seien zwar "Peanuts" im Vergleich zur Kraftwerkssparte oder den Geschäftsfeldern Umwelttechnik und Service, durch deren Verkauf rund 18.000 der weltweit 21.000 Arbeitsplätze der "Babcöcker" gesichert werden konnten. Die Babcock-Sanierer Helmut Schmitz und Horst Piepenburg hätten es sich aber auch nicht erlauben können, die "Kunst im Keller stehen zu lassen"./lor/DP/as/



      Bislang konnte nicht bestätigt werden, dass Kunstfreunde aus dem Förderkreis "Neubers Erbe" es beabsichtigen die Kunstsammlung des Babcock Borsig Konzerns vor der Auflösung zu bewahren.
      Beobachter gehen davon aus, dass Ex - Vorstände, Aufsichtsratsmitglieder verschiedener namhafter Finanzkonzerne die dem Förderkreis "Neubers Erbe" beigetreten sind einen kleinen gesellschaftlichen Beitrag leisten wollten indem sie die Kunstsammlung erwerben und einem bislang nicht genannten Museum als eine Spende überlassen wollten.
      Der Förderkreis "Neubers Erbe" vertritt die Auffassung, dass sie den Firmengründern der ehemaligen Babcock Borsig AG ein Andenken schuldig sein wollten.
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 08:55:59
      Beitrag Nr. 84 ()
      Neuer Verdacht gegen Manager

      Ber bereits in der Kölner Müllskandal verstrickte Manager Sigfried Michelfelder hat offenbar auch den insolventen Maschinenbaukonzern Babcock Borsig um Millionen gebracht. Der ehemalige Geschäftsführer des Anlagenbauers Steinmüller habe ein Schuldanerkenntnis abgegeben, bestätigte ein Babcock Sprecher. Gemeinsam mit zwei weiteren Managern soll Michelfelder Babcock im Zusammenhang mit einem Kraftwerksbau in China um gut 3 Millionen Euro betrogen haben.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 10:34:13
      Beitrag Nr. 85 ()
      Handelsblatt.com - Unternehmen / Industrie
      Bericht: Durchsuchungen bei PricewaterhouseCoopers
      Samstag 15. November 2003, 14:22 Uhr




      HB BERLIN. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat im Zuge ihres Ermittlungsverfahrens um die Insolvenz des Anlagebaukonzerns Babcock Borsig offenbar Büroräume der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) durchsucht. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab berichtete, beschlagnahmten die Beamten in der vergangenen Woche in den drei PwC-Niederlassungen Düsseldorf, Essen und Hamburg Geschäftsunterlagen über Babcock. PwC hatte die Bilanzen von Babcock testiert.



      Die Staatsanwälte ermitteln seit der Babcock-Pleite wegen des Verdachts der Untreue und Insolvenzverschleppung. Die Behörde erklärte dem Bericht zufolge, die Verdachtsmomente hätten sich jetzt so weit konkretisiert, dass man sich auch von den Prüfungshandlungen der PwC ein genaues Bild machen wolle. Die Prüfungsgesellschaft hatte Betrugsvorwürfe aber stets zurückgewiesen.

      Ins Visier der Staatsanwaltschaft gerieten Anfang 2003 auch der frühere Chef der WestLB, Friedel Neuber, und TUI (Xetra: 695200.DE - Nachrichten - Forum) -Chef Michael Frenzel. Die Manager werden verdächtigt, Beihilfe zur Insolvenzverschleppung und Untreue im Zusammenhang mit dem Verkauf der damals zum Babcock-Konzern gehörenden Kieler Howaldswerke Deutsche Werft AG (HDW) geleistet zu haben. Der Werft könnte illegal Liquidität entzogen worden sein.

      Babcock hatte die HDW-Werft 1999 von der TUI-Vorgängerin Preussag übernommen. Drei Jahre später verkaufte der kriselnde Maschinenbaukonzern die Werft an den US-Finanzinvestor One Equity Partners und war wenig später zahlungsunfähig. Im September 2002 war das Insolvenzverfahren über Babcock eröffnet worden. Daraufhin nahmen die Staatsanwälte Ermittlungen gegen den früheren Babcock-Chef Klaus Lederer auf. Neuber leitete damals den Aufsichtsrat von Babcock.





      Der TUI Konzern ist auch heute noch bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse (PwC) Kunde und lässt seine Konzernabschlussprüfung durch die Wirtschaftsprüfer von PwC testieren.
      Die früheren Babcock-Borsig-Jahresabschlüsse welche von den Wirtschaftprüfern der PwC testiert wurden haben Experten von Roland Berger später korrigiert. Dabei stießen und deckten die Experten von Roland Berger im Zahlenwerk der Babock Borsig Bilanzen vorgenommene Zahlenkosmetik auf. Kurzer Kommentar der Experten von Roland Berger: Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit war jahrelang eine Luftnummer. Die offiziellen Zahlen hatten mit der Realität wenig zu tun.

      Und von alle dem soll der Finanzvorstand vom TUI Konzern Rainer Feuerhake nichts gewußt haben.
      Avatar
      schrieb am 19.03.04 22:51:08
      Beitrag Nr. 86 ()
      Was hört man eigentlich von



      Mr. Vollmundig und seinen feinen Handlanger?
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 08:44:39
      Beitrag Nr. 87 ()
      Hallo Agio,

      ob unser Rechtsstaat die Wirtschaftsstrafsache Babock Borsig über die Bühne bringen kann, da können wir auch nur spekulieren.:D


















      Fortsetzung des Kölner Müllprozesses ungewiss

      VON AXEL SPILCKER, 23.03.04, 19:59h, aktualisiert 24.03.04, 16:34h

      Das Verfahren muss vermutlich neu aufgerollt werden. Das Gericht erwägt, Ex-SPD-Fraktionschef Rüther freizusprechen.
      Köln - Der Korruptionsprozess um den Bau der Kölner Müllverbrennungsanlage steht offenbar vor dem Aus und muss neu aufgerollt werden. Die Staatsanwaltschaft hat 30 Kartons mit Unterlagen vorgelegt, die weder dem Gericht noch der Verteidigung bekannt waren.

      Der Vorsitzende Richter Martin Baur sagte: „Es ist die Frage, ob überhaupt weiter verhandelt werden kann.“ Wegen der Fülle des bisher nur grob gesichteten Materials müsste das Gericht einem Aussetzungsantrag der Verteidiger nachkommen, meinte Baur. Ein Sprecher des Gerichts erklärte, die Verteidigung habe bereits Anträge auf Aussetzung des Verfahrens angekündigt, um das Material zu sichten.

      Der Vorsitzende Richter ist überzeugt, die nachgereichten Beweismittel enthielten „ohne Zweifel“ zahlreiche Unterlagen, die für das Verfahren relevant seien. Baur zeigte sich verärgert: „Das ist mir noch nicht untergekommen. Es ist selbstverständlich, dass man alles vorlegt.“ Er will nun am Donnerstag Vorschläge machen, wie das Verfahren weiter verlaufen könnte.

      Die Staatsanwaltschaft wies die Kritik zurück. Oberstaatsanwalt Norbert Krakau sagte, die jetzt vorgelegten Unterlagen seien von seiner Behörde bisher als „unerheblich“ für den Prozess angesehen worden. „Der Beweiswert ist gleich Null“, meinte Krakau.

      Im Prozess war der Staatsanwaltschaft vorgeworfen worden, wichtige Beweismittel nicht in die Prozessakte aufgenommen zu haben. Baur kündigte für den heutigen Mittwoch eine Beratung des Gerichts an. Am Donnerstag soll eine Entscheidung fallen.

      Wird der Prozess neu aufgerollt, müssten Zeugen wie NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) und der ehemalige Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes neu vernommen werden.

      Seit November müssen sich der ehemalige Geschäftsführer des Anlagenbauers Steinmüller, Sigfrid Michelfelder, der Ex-Chef der Kölner Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft AVG, Ulrich Eisermann, und der frühere Kölner SPD-Fraktionschef Norbert Rüther vor dem Kölner Landgericht verantworten. Im Falle Rüther erwägt die Kammer gar einen Freispruch.
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 14:01:40
      Beitrag Nr. 88 ()
      Unfassbar, Lederer hatte seinerzeit die HDW in einer Nacht und Nebelaktion an One Equity verscherbelt. Man munkelte schon damals, dass One Equity an Lederer eine Provision zahlte. Die Bundesregierung wollte schon im Jahr 2000 den Werftenverbund um das militärische Know how in Deutschland zu belassen – doch das interessierte den Honorarprofessor einen Dreck. Hier die Meldung:

      ThyssenKrupp schließt Werftenverbund

      ThyssenKrupp und One Equity Partners (OEP) haben am 16. Mai 2004 eine unverbindliche Absichtserklärung unterschrieben. Danach sollen die ThyssenKrupp Werften und die Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) zu einem neuen Verbund unter der Führung der ThyssenKrupp Werften GmbH zusammengeführt werden. Hierzu soll OEP ihre sämtlichen Anteile an HDW in die ThyssenKrupp Werften GmbH einbringen. Unter neuem Namen wird eine Unternehmensgruppe mit den wesentlichen Beteiligungen Blohm + Voss GmbH und Blohm + Voss Repair GmbH, Hamburg, Nordseewerke GmbH, Emden, Howaldtswerke-Deutsche Werft AG, Kiel, Kockums AB, Schweden, und Hellenic Shipyards Co., Griechenland entstehen. Der neue Werftenverbund steht für ein Umsatzvolumen von rund 2,2 Mrd. EUR und wird rund 9.300 Mitarbeiter beschäftigen.

      Gemäß der Absichtserklärung soll OEP für 100% der Anteile an der HDW AG 25% der Anteile an dem Werftenverbund und 240 Mio EUR in bar erhalten. Dabei werden 170 Mio EUR aus Barmitteln der heutigen ThyssenKrupp Werften-Gruppe finanziert. ThyssenKrupp Technologies zahlt zusätzlich 70 Mio EUR, um die 75%-Beteiligung und das Recht zur vollen industriellen Führung des neuen Werftenverbunds zu erlangen.

      Die beteiligten Werften sind im konventionellen U-Boot-Bau und im modernen Überwasser-Marineschiffbau Technologieführer. Durch die Zusammenführung entsteht ein Systemhaus mit starken Positionen im Marineschiffbau. Die Werften haben bereits in der Vergangenheit erfolgreich projektbezogen zusammengearbeitet. Darüber hinaus wird die Unternehmensgruppe auch im zivilen Bereich aktiv bleiben.

      Nach übereinstimmender Auffassung beider Partner können durch die Zusammenführung erhebliche Synergiepotenziale realisiert werden. Die Einzelheiten der Integration werden zurzeit erarbeitet. Bei vorgesehenem grundsätzlichen Erhalt der drei wichtigen deutschen Standorte Kiel, Emden und Hamburg sind wesentliche Effekte aus der Konzentration von Entwicklung, Vertrieb und Fertigung zu erwarten.

      Die Zusammenführung der beiden Werftengruppen folgt der Gemeinsamen Erklärung des Bundeskanzlers und des Bundesverteidigungsministers mit Unternehmen der Rüstungsindustrie vom Oktober 2000. Sie kann entsprechend der von der ThyssenKrupp AG formulierten Strategie zu den Werften einen ersten Schritt auf dem Weg zu einer weitergehenden Konsolidierung des europäischen Marineschiffbaus darstellen. ThyssenKrupp ist bereit, sich an einer solchen Lösung zum gegebenen Zeitpunkt und bei geeigneten Konditionen als Partner zu beteiligen.

      Nach Unterzeichnung der Absichtserklärung werden jetzt die weiteren Vorbereitungen für die Zusammenführung getroffen. Hierzu gehört insbesondere die Durchführung gegenseitiger Due Diligence-Prüfungen. Vorbehaltlich der Zustimmung der relevanten Aufsichtsgremien beider Partner sowie der zuständigen Behörden ist ein Vollzug der Zusammenführung im Herbst 2004 vorgesehen.
      Avatar
      schrieb am 17.05.04 14:34:22
      Beitrag Nr. 89 ()
      Klaus Lederer war nicht der einzige der dem Management angloamerikanischen Investmentbanker nicht wiederstehen könnte.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 20:20:47
      Beitrag Nr. 90 ()
      Staatsanwaltliche Ermittlungen dauern noch an

      Heute am 18. Mai 2004 habe ich der ordentlichen Hauptversammlung der TUI AG beigewohnt.

      Vorstände der TUI AG erklärten den Aktionären gegenüber, dass die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft New York (USA) sowie der der Staatsanwaltschaft Düsseldorf in der Wirtschaftsstrafsache Babock Borsig noch andauern, bez. nicht abgeschlossen wären.

      Für den Free Float des damaligen Babcock Borsig Konzerns dürfte eine neue Rechtssprechung des Bundesgerichtshofes für Unverständnis sorgen.

      In der Rede des TUI-Chefs Dr. Michael Frenzel teilt dieser den Aktionären folgenden Sachverhalt mit.
      Auszug aus der Rede:

      Meine Damen und Herren,
      gemäß des bisherigen Rechtssprechung des Bundesgerichtshofes - der sogenannten Holzmüller-Entscheidung - hatten wir vorgesehen, zum Börsengang der Hapag-Lloyd Ag vorsorglich die Zustimmung dieser Hauptversammlung einzuholen. Erst einige Wochen nach der Einladung zu dieser Hauptversammlung ist eine neue BGH-Entscheidung ergangen, die die bisherige Rechtsprechung überholt hat.
      Danach obliegt die Entscheidung über den Verkauf eines Unternehmensteils in der hier gegebenen Grössenordnung allein dem Vorstand der Gesellschaft. Eine Vorlage an der Hauptversammlung kommt nur noch in Betracht, wenn die Veräußerung nahezu des gesamten Gesellschaftsvermögen in Rede stünde. Dies wäre selbst bei einem vollständigen Verkauf von Hapag-Lloyd nicht der Fall.


      Wie es aussieht ist es gängige Rechtssprechung in Deutschland geworden, dass Aktionäre nicht über ihr Eigentum befinden sollen.
      Avatar
      schrieb am 18.05.04 21:07:51
      Beitrag Nr. 91 ()
      Danke 887766 für deine Sachstandsmitteilung.

      Die neue BGH-Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht für alle Aktionäre. Unfassbar welch Urteile bzw. Entscheidungen möglich sind. Man tritt Aktionärsrechte mit Füßen und wundert sich gleichzeitig, dass in Deutschland keine Aktienkultur entsteht. Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln.

      Gruß Agio
      Avatar
      schrieb am 20.07.04 15:31:02
      Beitrag Nr. 92 ()
      Hallo Agio,

      wahrscheinlich hast Du ebenfalls schon von dem am Montag verkündeten Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofs (BGH) gehört.
      Geprellte Aktionäre können demnach künftig Vorstandsmitglieder von Aktiengesellschaften bei absichtlichen falschen Börsenpflichtmitteilungen leichter auf Schadensersatz verklagen.
      Angewandt wird laut BGH jetzt eine alte Vorschrift des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Demnach kann es eine "vorsätzliche sittenwidrige Schädigung" sein wenn Anleger gezielt in die I)rre geführt werden. Ein Aktionär muss aber nachweisen, dass er die Aktien vor allem wegen der Falschinformationen gekauft hat und die Manager vorsätzlich hehandelt haben.
      Der Vorsatz der Chefs ist immer dann leicht zu beweisen; wenn schon eine strafrechtliche Verurteilung wegen Insiderhandels und Kursbetrug vorliegt. Für die Motivation des Aktienkaufs hat der BGH relativ milde Anforderungen aufgestellt. So kann es schon ausreichen, dass durch eine falsche AD-hoc-Mitteilung eine "Anlagestimmung" zu Gunsten der Aktie erzeugt wurde erst diese den Anleger zu dem rikanten Investment verleitete.

      Im Fall um den Ex-Babock Chefs Prof.Dr. Lederer kennst DU Dich je ebenfalls aus, Agio. Die Frage, Lederer gab bekannt die rechtlichen Geschäftsanteile an der HDW-Werft erwerben zu wollen. Wenig säter gab Lederer den spektaklären Verkauf von 25 Prozent der HDW Geschäftsanteile bekannt. Ferner teilte Lederer mit, der Vorstand habe keinen Entschluss darüber gefasst, ob und gegebenfalls an wen die noch verbliebenen 25 Prozent plus eine Aktie an der HDW veräußert würden. Zudem habe der Vorstand von Babcock Borsig beschlossen, auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über den Verkauf der Beteiligung abstimmen zu lassen. Anderseits hat Lederer ein juristischen Prozeß angstrengt, um zu klären, ob das 25-Prozent-Paket an der HDW-Werft ohne Befragung der Hauptversammlung verkauft werden kann. Lederer hat obwohl er angekündigt hat auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über den Verkauf der HDW Beteiligung die Aktionäre abstimmen lassen zu wollen nie die Absicht gehegt Aktionäre abstimmen zu lassen sonst hätte er nicht den Verkauf zu einer juristischen Streitfrage gemacht.

      Nach meiner Ansicht hat Lederer hier Aktionäre über seine wahren Absichten schlichtweg getäuscht.


      Ich hoffe, ich konnte mich Dir verständlich genug erklären, Agio.
      Es wäre ja nicht schlecht wenn wenigstens ein kleiner Teil von Aktionären dem Lederer ans Leder können.
      Avatar
      schrieb am 24.07.04 06:11:22
      Beitrag Nr. 93 ()
      Im neusten Heft von Capital heißt es, die Staatsanwaltschaft Düsseldorf habe die Priviatvilla Lederers und seine Büroräume durchsucht. Die Recherchen konzentrieren sich auf die Frage, wann Lederer die drohende Pleite erkennen konnte.

      Heute nur schreibt die Welt eher ernüchterndes:


      Babcock-Anklage lässt auf sich warten


      Nach dem das Mannesmann-Verfahren am Donnerstag vor dem Düsseldorfer Landgericht mit Freisprüchen beendet wurde, lässt das zweite große Wirtschaftsstrafverfahren auf sich warten. Nach Informationen der WELT wird die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft in diesem Jahr keine Anklage mehr gegen TUI-Chef Michael Frenzel und den ehemaligen WestLB- und Ex-Aufsichtsratschef des Oberhausener Babcock-Borsig-Konzerns, Friedel Neuber, erheben. "Die Ermittlungen sind sehr komplex und umfangreich. Sie werden noch geraume Zeit in Anspruch nehmen", sagte Staatsanwältin Simone Kämpfer. Einen genauen Zeitpunkt nannte die Anklagebehörde nicht. Seit knapp zwei Jahren ermittelt die Staatsanwaltschaft. Es geht um den Vorwurf der Untreue und der Beihilfe zur Untreue im Zusammenhang mit der Pleite des Oberhausener Misch-Konzerns vor knapp zwei Jahren und Geldtransaktionen in dreistelliger Millionen-Höhe zwischen Babcock und der Tochter Howaldtswerke Deutsche Werft AG (HDW). Mit knapp fünf Mrd. Euro Gläubigerforderungen ist die Babcock-Insolvenz die zweitgrößte Pleite der Bundesrepublik nach dem Zusammenbruch des Kirch-Imperiums. fs
      Avatar
      schrieb am 06.09.04 18:19:39
      Beitrag Nr. 94 ()
      Millionenklage gegen TUI

      Babcock Borsig zieht vor Gericht . Wurde der insolvente Anlagenbauer beim Kauf von TUI-Anteilen an HDW getäuscht?


      Der Verkauf von Anteilen am U-Boot-Bauer HDW macht TUI-Chef Michael Frenzel Ärger. Foto: DPA
      Oberhausen/Hamburg - Neuer Ärger für TUI-Chef Michael Frenzel: Nach den Spekulationen über eine mögliche feindliche Übernahme des Reisekonzerns könnte nun ein fünf Jahre zurückliegender Firmenverkauf ein teures Nachspiel haben. Der insolvente Anlagenbauer Babcock Borsig hat wegen strittiger Unternehmensbewertungen eine Feststellungsklage gegen den Touristikkonzern TUI eingereicht. Dabei geht es um die 1999 erfolgte Übernahme von TUI-Beteiligungen an der Kieler Werft HDW, der Preussag Noell GmbH und der Preussag Wasser- und Rohrtechnik durch Babcock.

      Die Klage sei zum jetzigen Zeitpunkt notwendig gewesen, um eine Verjährung zu verhindern, sagte ein Babcock-Borsig-Sprecher am Wochenende. Grundlage der Klage ist ein von Insolvenzverwalter Helmut Schmitz in Auftrag gegebenes 110-seitiges Gutachten des Bochumer Rechtsprofessors Uwe Hüffer.

      Darin heißt es nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", dass die drei Unternehmen 1999 viel zu hoch bewertet worden waren. So sei der Wert der HDW mit rund 1,3 Milliarden Mark veranschlagt worden, obwohl nach einer Plausibilitätsprüfung eines Wirtschaftsprüfers der U-Boot-Bauer allenfalls 960 Millionen wert war.

      "Die Werthaltigkeit der Sachleistungen ist im Jahr 1999 von zwei Wirtschaftsprüfern und vom Registergericht geprüft worden", hieß es dazu in einer Erklärung des TUI-Konzerns in Hannover. "Wir sehen keine Erfolgschancen für diese Klage und sind als Großgläubiger der Babcock Borsig der Auffassung, dass die hohen mit der Klage verbundenen Kosten zu Lasten der Masse nicht zu rechtfertigen sind."

      In den nächsten Wochen sollen Wirtschaftsprüfer nun ermitteln, wie viel das Unternehmenstrio 1999 tatsächlich wert war. Intern gehe man bei Babcock Borsig von einer Haftung der TUI "in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe" aus, schreibt "Der Spiegel".

      Gegen Michael Frenzel und den ehemaligen WestLB- und Ex-Aufsichtsratschef von Babcock Borsig, Friedel Neuber, ermittelt außerdem noch die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf. Es geht dabei um den Vorwurf der Untreue und der Beihilfe zur Untreue im Zusammenhang mit der Babcock-Borsig-Pleite vor knapp zwei Jahren. dpa/HA

      erschienen am 6. September 2004 im Hamburger Abendblatt
      Avatar
      schrieb am 26.09.04 10:40:10
      Beitrag Nr. 95 ()
      Babcock Borsig stellt Millionenforderungen an HDW
      [Von ftd.de, 19:38, 25.09.04]

      Der insolvente Anlagenbaukonzern Babcock Borsig verlangt 524 Mio. Euro von seiner früheren Tochter, der Kieler Werft HDW. Die Kieler haben noch nicht reagiert, der Insolvenzverwalter droht bereits mit einer Klage.
      Insolvenzverwalter Helmut Schmitz habe diese Forderung gegen die HDW geltend gemacht, sagte ein Unternehmenssprecher am Samstag und bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Grundlage sei ein Rechtsgutachten, dass zu dem Schluss gekommen sei, HDW habe sich beim Verkauf der 50-prozentigen Babcock-Anteile an den US-Finanzinvestor OEP "selbst bezahlt". Dies sei nach dem Aktiengesetz unzulässig, sagte der Babcock-Borsig-Sprecher.
      Ende der 90er Jahre hatte die Kieler Werft Darlehen in Höhe von insgesamt 524 Mio. Euro an die finanziell angeschlagene Mutter gegeben. Beim Einstieg der Amerikaner in die Werft habe OEP die Schulden der Babcock Borsig bei der Tochter mit Einverständnis von HDW mit übernommen. Damit hätten die Kieler nach Auffassung des juristischen Gutachtens ihr Eigenkapital gefährdet, wodurch nun insolvenzrechtlich die Forderung von Babcock begründet sei. Bei einer ausbleibenden Einigung mit dem ehemaligen Mutterkonzern drohte Insolvenzverwalter Schmitz mit einer Klage.

      Babcock-Klage auch gegen TUI

      "Der Insolvenzverwalter will das Geld zurückholen, aber anders als bei der TUI nicht auf dem Klageweg", sagte der Sprecher. Babcock habe die Forderung am 8. September beim HDW-Vorstand geltend gemacht, HDW habe aber bislang nicht reagiert.
      Gegen den Touristikkonzern TUI hatte Babcock ebenfalls Anfang September eine Feststellungsklage eingereicht. Aus Sicht des Unternehmens seien die drei 1999 von der TUI übernommenen Beteiligungen an der Kieler Werft HDW, der Preussag Noell GmbH und der Preussag Wasser- und Rohrtechnik zu hoch bewertet in die Babcock eingebracht worden. TUI teilte mit, die Klage habe keine Erfolgschancen.
      Rund 5000 Menschen haben am Samstag in Kiel gegen den sich abzeichnenden massiven HDW-Stellenabbau protestiert. Sie wehrten sich dabei auch gegen eine Konzentration auf den Bau von U-Booten. Hintergrund ist die geplante Fusion mit den Werften von ThyssenKrupp in Hamburg und Emden. Bis zu 1000 Arbeitsplätze gelten in Kiel als gefährdet.
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      schrieb am 27.09.04 00:22:20
      Beitrag Nr. 96 ()
      jetzt wird es interessant bei babcock.
      nachdem zuerst bei tui geld eingefordert wurde, ist jetzt die hdw an der reihe.
      wenn man die fachpresse genau verfolgt stehen hier die chancen recht gut auf erstattung von geldern.
      babcock verfügt ab jetzt über viel phantasie. kurse von 9 cent sind aus meiner sicht klare kaufkurse.
      sollte sich die spekulation der aktie annehmen, sollten schnell extrem höhere kurse realistisch sein...


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      Wie kann man dem Ex-Vorstand von Babcock Borsig den Spaß verderben?