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    Mehr Körperschaftsteuerausgaben als Einnahmen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.07.02 09:39:30 von
    neuester Beitrag 30.07.02 18:17:07 von
    Beiträge: 64
    ID: 605.827
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      schrieb am 09.07.02 09:39:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Im ersten Halbjahr, werden die Länder mehr Körperschaftsteuer auszahlen als einnehmen. Tolle Leistung unserer Regierung. Das heißt, daß die Kosten der öffentlichen Hand von dem Mittelstand und den Arbeitnehmern getragen werden. Und das unter Rot/Grün!!!
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 09:49:43
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wäre allerdings jeder Regierung, die die Kst-Sätze absenken wollte, so gegangen, du Schlaumeier.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 09:52:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Egebnis der vierjährigen Mißwirtschaft !
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 09:55:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Einige sind also für HÖHERE Steuern ? :(

      In einer Rezession ? Ihr seit verrückt ! sorry ;)
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 09:56:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      Vier Jahre Mittelstandsmobbing durch die SPD im Auftrag der Gewerkschaften rächt sich jetzt.

      Die Sozis haben tatsächlich gedacht, dass wenn sie die Großkonzerne von jeglicher Steuer befreien schaffen die die Arbeitsplätze die die SPD mutwillig bei kleinen und mittleren Unternehmen vernichtet hat.

      So kann man sich täuschen!

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      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:02:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ihr redet nur halbgares Zeug.

      Nochmal: Jede Regierung, die die Kst-Sätze hätte absenken wollen, hätte diesen Effekt kaum vermeiden können, hat mit rot-grün nichts zu tun. Dieses Wegbrechen der Einnahmen ist temporär und gibt sich sehr bald wieder.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:08:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Neemann
      Natürlich wäre es auch der CDU passiert, wenn sie es so beschlossen hätte. Ich will auch nicht auf die Unfähigkeit irgendeiner Partei hinweisen, sondern die Tatsache an sich.
      Dennoch mußt Du zugeben, daß es für die Sozis schon ein Schuß vor den Bug ist.

      Anderes Thema:
      Die Big Player spielen große Gewinne ein, bekommen Subventionen und lassen Gewinne im Ausland anfallen. Hier gilt es auch Daumenschrauben anzusetzen.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:10:25
      Beitrag Nr. 8 ()
      Zur Info.
      Quelle: Bundesministerium der Finanzen http://www.bundesfinanzministerium.de/wwwroot-BMF/BMF-.336.1…

      Gruß
      dickdiver

      07. Mai 2002

      Steuerpolitische Fakten für Deutschland



      "Mit der Steuerreform 2000 haben wir die größte Steuersenkung in der Geschichte der Bundesrepublik auf den Weg gebracht."

      CDU behauptet:

      Belastung mit Steuern und Sozialabgaben sei höher als beim Regierungswechsel

      Deutschland sei auch hier europäisches Schlusslicht

      Steuerreform sei ungerecht

      Fakt ist:

      Die Belastung mit Steuern und Sozialabgaben ist im EU-Vergleich unterdurchschnittlich.

      Die Daten und Berechnungen der OECD[1] zeigen für Deutschland ein deutliches Bild:

      Die Steuerquote liegt im internationalen Vergleich mit 22,9 % bereits 1999 klar unter dem
      OECD-Durchschnitt von 27,7 % und dem Durchschnitt der EU-Staaten von 30,2 %. Werden auch noch die Sozialversicherungsbeiträge berücksichtigt, so verändert sich die Spitzenposition Deutschlands kaum.

      Auch bei der Abgabenquote[2] hat Deutschland eine im EU-Vergleich günstige Position: Nach OECD Angaben liegt der Wert für die EU im Jahr 1999 bei 41,6 %,für Deutschland hingegen lediglich bei 37,7 % und damit um 4,3 Prozentpunkte niedriger! Der OECD-Durchschnitt liegt mit 37,3 % zwar noch geringfügig darunter. Ursache dafür ist jedoch, dass es in Japan und den USA keine nennenswerten Sozialversicherungsleistungen gibt und die Menschen sich privat absichern müssen.

      Anders lautende Ergebnisse wie z.B. die des Karl-Bräuer-Instituts basieren nicht auf den international üblichen Standards und sind daher nicht vergleichbar.
      (Siehe Abbildung 1: Steuer- und Abgabenquoten nach OECD-Abgrenzung (1999))

      Die Steuerreform ist sozial gerecht und ausgewogen. Mittelstand und private Haushalte profitieren am meisten. Soziale Akzent prägen insbesondere die Tarifreform mit deutlicher Reduzierung des Eingangssteuersatzes und die mehrfachen Erhöhungen des Kindergeldes.

      "Mittelstand und Handwerk sind das Herz unserer Wirtschaft. Sie sind Motor für Investitionen, Wachstum und Beschäftigung. Wir unterstützen sie." "Wir entlasten die mittelständische Wirtschaft."



      CDU behauptet:

      Einseitige Entlastung großer Kapitalgesellschaften

      Mittelstand sei stärker belastet als vorher

      Fakt ist:

      Der Mittelstand ist eindeutiger Gewinner der Steuerreform. Das zeigt schon die soziökonomische Verteilung der Gesamtentlastung. Der Mittelstand erhält einen weit überproportionalen Anteil. Große Kapitalgesellschaften werden per Saldo sogar geringfügig belastet.

      Der Sachverständigenrat zur Beurteilung der Gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat bestätigt, dass Personenunternehmen als Ergebnis der Steuerreform geringer besteuert werden als Kapitalgesellschaften.[3] Dafür gibt es vor allem zwei Ursachen :

      Personenunternehmen können die Gewerbesteuer in pauschalierter Form auf die Einkommensteuer anrechnen, so dass diese Sonderbelastung wirtschaftlich entfällt;


      der progressive Einkommensteuertarif führt im Gegensatz zum Körperschaftsteuertarif bei steigendem Einkommen zu steigenden Durchschnittssteuersätzen. Bei den Kapitalgesellschaften beträgt die durchschnittliche Steuerbelastung vom ersten erwirtschafteten Euro an durchgehend ca. 38,6 %.
      Mit dieser Tarifreform werden etwa 95 % der Personenunternehmen besser als Kapitalgesellschaften gestellt.


      (siehe Abbildung 2: Klarer Vorteil für kleinere und mittlere Personenunternehmen gegenüber Kapitalgesellschaften im Jahr 2005)



      "Wir entlasten vor allem Arbeitnehmer, Familien. Wir haben den Familien zu mehr materieller Sicherheit verholfen durch den Ausbau des Familienleistungsausgleichs. Das Kindergeld wurde seit 1998 in mehreren Schritten um mehr als 40 Euro monatlich deutlich erhöht."
      CDU behauptet:

      Steigende Steuer- und Abgabenlast.

      Fakt ist:

      Die Steuerpolitik der Bundesregierung entlastet gezielt Arbeitnehmer und Familien.

      Die Situation der Arbeitnehmer und der Familien hat sich mit der Steuerreform 2000, der ökologischen Steuerreform, den Familienförderungsgesetzen und der mehrmaligen Erhöhung des Kindergeldes spürbar verbessert. Eine typischeArbeitnehmerfamilie mit zwei Kindern und einem Jahresbruttolohn von 30.000 € wird per Saldo in den Jahren 1999 bis 2003 gegenüber 1998 um folgende Beträge entlastet:

      Nettoentlastung
      1999
      2000
      2001
      2002
      2003

      davon im Monat rd.
      50 €
      91,3 €
      rd. 120,8 €
      rd. 147,1 €
      rd. 171,9 €

      im Jahr
      598 €
      1.096 €
      1.450 €
      1.765 €
      2.063 €



      "Mit diesen Steuersätzen haben wir in Deutschland ein Niveau erreicht, das im europäischen Vergleich attraktiv ist."

      CDU behauptet:

      Die Steuerbelastung deutscher Kapitalgesellschaften sei im internationalen Vergleich sehr hoch. Zu der Belastung durch Ertragssteuern komme noch die Ökosteuer hinzu.

      Bei den Personengesellschaften ginge der internationale Vergleich noch eindeutiger zu Lasten der deutschen Unternehmen aus.

      Fakt ist:

      Die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland steigen überproportional.

      Ausländische Investitionen sind ein guter Indikator für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Die in den letzten Jahren sprunghaft angewachsenen Investitionen aus dem Ausland spiegeln die gestiegene Attraktivität des Standortes Deutschland wider. So haben sich die Auslandsinvestitionen von einstelligen Milliardenbeträgen Anfang der neunziger Jahre in den vergangenen vier Jahren vervielfacht. 1998 erreichten die Direktinvestitionen 25 Milliarden Euro, 1999 waren es bereits 45 Milliarden Euro. Im Jahr 2000 schoss der Wert auf 250 Milliarden Euro - ein Einmaleffekt wegen der Übernahme des Mannesmann-Telephongeschäftes durch die britische Vodafone. Der grundlegende Trend zeigte sich aber dennoch auch im vergangenen Jahr: Ausländer investierten 2001 über 60 Milliarden Euro in Anlagen der Bundesrepublik.[4] Nach einer Studie von Ernst & Young konnte Deutschland im Jahr 2001 seinen Anteil an ausländischen Investitionen steigern, während etwa Großbritannien und Frankreich deutlich Marktanteile verloren haben.[5] Gegen den allgemeinen Trend verbuchte Deutschland im Jahr 2001 in absoluten Zahlen sogar einen Anstieg an Projekten. Diese Daten demonstrieren die gewachsene Attraktivität des Standorts Deutschland durch die Steuerreform 2000. Denn ausländische Investoren achten insbesondere auf die wirtschaftlichen Vor- und Nachteile eines Standorts, während einheimische Unternehmen oft auch aus anderen Gründen im Inland investieren.

      Die Steuerreform hat den Standort Deutschland im internationalen Steuerwettbewerb interessanter gemacht. Dies bestätigen auch verschiedenste Untersuchungen. So kommt die EU-Kommission zu dem Ergebnis, dass Deutschland bei der Besteuerung von Kapitalgesellschaften innerhalb einer Rangliste der EU-Staaten zum Mittelfeld aufgeschlossen hat. Das Institut der Deutschen Wirtschaft stellt der Steuerreform ein noch besseres Zeugnis aus. Danach hat sich die deutsche Position bei den für ein Industrieland wichtigen Investitionen in Maschinen und Anlagen merklich verbessert. Deutschland ist nicht mehr wie noch 1998 Hochsteuerland, sondern hat sich fest im Mittelfeld verankert.

      (siehe Abbildung 3: Effektive Grenzsteuerbelastung des beweglichen Anlagevermögens bei Kapitalgesellschaften; Quelle: Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, 20. Jg., 2002, Heft 2.)

      Die internationalen Vergleiche berücksichtigen zwar ausschließlich die ertragsteuerliche Belastung von Kapitalgesellschaften, die in Deutschland nur 16 % der Unternehmen repräsentieren. Dennoch sind die Ergebnisse für die Bewertung der Reform verwertbar, denn die Steuerreform entlastet schwerpunktmäßig Personenunternehmen und diese werden im Ergebnis nahezu alle geringer besteuert als Kapitalgesellschaften - so auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Jahresgutachten 2001/02.
      Die Situation der deutschen Unternehmen ist also im internationalen Vergleich noch besser, als in den Untersuchungen dargestellt.

      Die Ökosteuer belastet die Unternehmen im übrigen kaum, denn sie profitieren von den geringeren Rentenversicherungsbeiträgen und den ermäßigten Steuersätzen. Bei sektoraler Betrachtung ergeben sich in einzelnen Branchen per Saldo sowohl Be- als auch Entlastungen. Insgesamt profitiert die Wirtschaft nachhaltig von den strukturellen Vorteilen der ökologischen Steuerreform, da erhebliche Innovationspotenziale bei der Entwicklung effizienter Zukunftstechnologien angeregt werden. Und für den Arbeitsmarkt haben Experten positive Beschäftigungseffekte in der Größenordnung bis zu 250.000 Arbeitskräften errechnet.


      --------------------------------------------------------------------------------

      [1] Die OECD verwendet in ihren Statistiken eine andere Abgrenzung, so dass ein direkter Vergleich mit deutschen Statistiken nicht möglich ist.

      [2] Die Abgabenquote beinhaltet neben den Steuern auch noch die Sozialversicherungsbeiträge.

      [3] Vgl.: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: "Für Stetigkeit - Gegen Aktionismus", Jahresgutachten 2001/02, Stuttgart 2001, Tz. 29, 373.

      [4] So die Süddeutsche Zeitung vom 18. April 2002, S. 19.

      [5] Ernst & Young: European Investment Monitor, 2002 Report.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:18:11
      Beitrag Nr. 9 ()
      @nunistSchlu,
      nein, gebe ich nicht zu. Ewigkeiten lang wird gezetert, Deutschland sei für internationale Investitionen zu teuer. Die Reform der Unternehmensbesteuerung hat zwar viele Knackpunkte, die ich auch kritisiere, etwa was die Schieflage zur Entlastungswirkung des Mittelstandes angeht oder die höhere Besteuerung der Dividenden von Kleinanlegern - DAS war von rot/grün eigentlich nicht zu erwarten!

      Aber der zeitweise Rückgang der Körperschaftssteuereinnahmen war praktisch unvermeidbar, wenn die Steuersätze deutlich auf 25% abgesenkt werden, um international wieder attraktiv zu sein. Die für das Land positiven Effekte sind dynamisch und machen sich erst im Laufe von Jahren bemerkbar. Ich mache auch darauf aufmerksam, dass in den letzten Jahren der Kohl-Regierung Deutschland einen negativen Saldo der Auslandsinvestitionen zu verzeichnen hatte, der nun wenigstens gedreht hat. Die Steuerausfällt haben fast ausschliesslich mit Steuerrückerstattungen bei Dividendenausschüttungen zu tun - die vieldiskutierte Befreiung von Veräusserungsgewinnen macht kaum 3 Mrd.€ aus, und dabei ist noch fraglich, in welchem Umfang da überhaupt Veräusserungen getätigt worden wären ohne die Befreiung (sprich: Ob diese Steuerausfälle wirklich vorhanden sind, oder ob derlei Steuer gar nicht angefallen wären ohne die Befreiung). Eigentlich ist für die Rückerstattung aus Auflösung alter Gewinnrücklagen ein Zeitraum von 15 Jahren eingeräumt worden, um dieses plötzliche temporäre Wegbrechen der Einnahmen zu vermeiden. Nur lösen die Unternehmen dennoch offenbar schnellstmöglich alte Gewinnrücklagen auf.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:26:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      @dickdiver
      In der Schule hätte der Kommentar einer Lehrerin wie folgt ausgesehen:

      Du hast Dir sehr viel Mühe gegeben und viele Zeit investiert, aber leider das Thema verfehlt. Zensur 6, setzen.

      Mit ähnlicher Mühe könnte man andere Statistiken finden, die das Gegenteil belegen.
      (nebenbei, 40 Euro mehr Kondergeld seit 1998 als Erfolg zu werten, ist eine Fechheit)

      Eine Frage:
      Stimmt die Aussage, daß die Körperschaftsteuerauszahlungen im ersten Halbjahr höher waren als die Einnahmen, und findest Du es richtig?

      Die Investitionsgründe in Deutschland durch ausländische Unternehmen waren vielseitig. Unteranderem Größenwahn einiger Firmenbosse, sowie die ausgeprägt Suventionspolitik in Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:32:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      @nuistSchlu,
      40€ mehr Kindergeld ist keine Frechheit, wieso sollte das sein? :confused:

      Und wenn Du seriöse Statistiken deswegen, weil sie dir nicht in den Kram passen und Du offenkundig nicht in der Lage bist, inhaltlich irgendwas dazu zu bringen, mit einem Satz nebenbei abtust und Dich auf eine Halbgarheit beschränkst als Faktum, dann ist das in der Tat eine 6, setzen.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:38:04
      Beitrag Nr. 12 ()
      Einige JU-Vertreter hier auf dem board sind wohl "Kinder der PISA-Studie"! ;)
      Lese bitte die Gesetze richtig und vollständig, dann brauchst Du auch keinen Nachhilfeunterricht, lieber nunistSchlu. :)

      Gruß
      dickdiver
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:38:45
      Beitrag Nr. 13 ()
      @nunistSchlu
      zu cdu zeiten als meine kinder klein waren
      gabs nichtmal 40€ :p
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:46:25
      Beitrag Nr. 14 ()
      @neemann
      Das Kindergeld reicht nicht mal für den Kindergartenbeitrag.
      Deshalb!


      Ich wiederspreche den Statistiken nicht. Die Rechnung unter diesen Prämissen ist sicherlich richtig. Weiviele "Typische Arbeitnehmer" hast Du in Deinem Bekanntenkreis?
      Ob es mir in den Kram paßt oder nicht, spielt hier überhaupt keine Rolle. Auf die Tatsache an sich muß hingewiesen werden. Und in dem Zusammenhang ist eine rückwirkende Betrachtung wie sich die Steuerbelastung in den Jahren 2000 zu 2001 verändert hat, nicht das Thema.
      Hast Du (privat) schon mal mehr Steuern wiederbekommen, als Du in dem Jahr bezahlt hast?


      Sollte ich dich beleidigt haben, bitte ich es zu entschuldigen. Das war nicht mein Ziel und ist kontraproduktiv.

      Gruß von
      Nun ist Schluß
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:55:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      nuistSchlu,
      wir können gerne sachlich bleiben :)

      Mal zum Kindergeld - ich weiss bestens, was man mit 40€ machen kann und was nicht - ich hab selbst 2 kleine jungs und habe daher in 2002 fast 1000€ zusätzliches Kindergeld im Jahr als vor dem Regierungswechsel.

      Vielleicht sollten wir mal folgende Entwicklung in Erinnerung rufen:

      Das Kindergeld betrug 1982 zum Antritt der Kohl-Regierung 50,-DM monatlich, dieser Betrag wurde 10 Jahre später auf 70 DM angehoben und 4 Jahre später - gezwungen durch das Urteil des BVG! - auf 200,- DM angehoben. Dann nochmals 20,-DM zum 1.1.97 auf 220,- DM. Rot-grün hat alleine in den vergangenen 4 Jahren das Kindergeld um mehr als 80 DM angehoben. Dann höre ich jetzt Stoiber mit dem vollkommen unfinanzierbarem Familiengeld, guck mir die Taten der vergangenen 2 Jahrzehnte an und denke mir, dass der Spatz mir in der Hand lieber ist als die Taube auf dem Dach.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:56:11
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Dickdiver
      @flussaufwerz (übrigens ein lustiger Name)

      Diese ewigen Schuldzuweisungen bringen nichts. Die Zukunft ist Thema. Mir ist es egal wer was verbockt hat. Im Moment kannst Du fast alle Politker jeglicher Gattung in einen Sack stecken und draufhauen. Du trifft immer den richtigen.
      Ich weiß nur, daß meine Belastungen in der Zukunft steigen werden. Ob ich es aus der linken Tasche rausgezogen bekomme und in die rechte Tasche gesteckt bekomme (Fachausdruck:Gegenfinanziert) , hilft nicht weiter.

      Laßt uns Wege aus der Miesere diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 10:58:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      PS.
      Im Jahr vor ihrer Abwahl inmitten neuer Haushaltslöcher kam Herr Solms, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion zu der Zeit, auf die Idee, das Erziehungsgeld komplett und ersatzlos abzuschaffen. Soviel zu der Glaubwürdigkeit von familienfreundlichen Attitüden der FDP vor der Wahl.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 11:01:02
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ich werfe mal einige Frage auf:

      Wieso gibt es für kinderlose Familien das Ehegattensplitting?

      Wie soll die Rentenversicherung finanzierbar bleiben?
      Warum zahlt die BfA für eine Kur?

      Wieso treibt der Staat die Kirchensteur ein?


      Ups, muß mal eben arbeiten, bin gleich wieder da.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 11:02:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      Dickdiver

      Glaube keiner Statistik die Du nicht selber gefälscht hast.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 11:03:17
      Beitrag Nr. 20 ()
      Glaubwürdigkeit und Politik ist ein Widerspruch in sich.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 11:12:22
      Beitrag Nr. 21 ()
      also nachdem ich gesehen habe das sich nach der
      lezten wahl nichts ändert habe ich einfach selber
      kontroliert die bremse reingehaun war
      mehr hier und weniger
      gearbeitet dieses jahr bekomme ich nun auch was raus.
      und das nächste auch privat hab ich deswegen keinen € weniger,
      aber im grunde ist es einfach schwachsinn.

      ps:flussaufwerz hat nicht das geringste mit pisa zu tun. :p
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 11:13:01
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ SPD-Kampa (dickdiver),

      in Deinem Posting steht es:

      "Klarer Vorteil für kleine und mittlere Personenunternehmen
      gegenüber Kapitalgesellschaften ab 2005"

      Nochmal, ab 2005!!!!!!!
      Dann ist es zu spät, bis dahin sterben tausende von diesen
      Betrieben.

      Meine Meinung: Die Steuerfreiheit von Veräußerungsgewinnen war ein Versehen. Keiner, nicht einmal
      die großen AG`s, rechneten damit.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 11:25:00
      Beitrag Nr. 23 ()
      Entflochten wurden die Unternehmen nur teilweise. Auf Vorstand - und Aufsichtsratebene sowieso nicht.
      Avatar
      schrieb am 09.07.02 11:30:27
      Beitrag Nr. 24 ()
      Einige Lösungsansätze:

      Rentenversicherung:
      Jede Erhöhung des Beitrags zur Rentenversicherung, muß eine Kürzung der Renten in gleicher Höhe gegenüberstehen.
      Auch indirekte Erhöhungen ( Ökosteuer )
      Keine Leistungen mehr, die nicht im Zusammenhang mit der ureigensten Aufgabe einer Rentenversicherung stehen.


      Kirchensteuer:
      Die Kirche treibt ihr Beiträge selber ein.


      Ehegattensplitting:
      Für kinderlose Ehepaare abschaffen. (mit Übergangsfrist)
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 07:17:20
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallo Leute,

      zu #8,

      das was hier das Bundesfinanzministerium im Auftrag der SPD und Grünen wieder geben ist zwar richtig und auch wieder nicht richtig! Um für die Statistik für die OECD hübsch auszusehen lassen wurden einfach die Steuern umbenannt und an andere Stelle wieder generiert. Es sind ja auch keine Unternehmenssteuer wenn ganz nebenbei mal die Ökosteuer erhöht wird um die Sozialkassen zu füllen. Auch wurde ganz neben bei auch die Versicherungssteuer für die Kriegspiele der Bundeswehr erhöht. Auch das sind keine Unternehmensteuer? Es wurde doch alles getan um den Mittelstand mit anderen Steuern und Verwaltungsvorschriften zubelasten! Gerade auf das Klientel Personengengesellschaft war doch die SPD mit ihren Gewerkschaften besonders Geil darauf aus diesen Kreis besonders zu schädigen. Mit neue Verordnungen und neu erfundene Abgaben und gleichzeitger Erhöhung der Sozialabgaben wurden der Mittelstand doch nur entlastet! Ich Frage mich wirklich warum es nur soviele Unternehmenspleiten gibt und diese Pleiten sogar zunehmen? Auf der einen Seite Lauthals verkünden das es eine Steuerermäßigunge gegeben hat und auf der anderen Seite wurde gleich wieder die Steuern- und Abgabenlast erhöht!Es hat nie eine Steuerentlastung gegeben außer für Großunternehmen und in diesen Dichdarm treibt sich am liebsten der Kanzler Schröder und die Gewerkschaften herum! Dort gibt es auch viel mehr Kameras in denen man seine Märchen erzählen kann und behaupten kann man hat angeblich 20 000 Arbeitsplätze gerettet. Ganz anders sieht es beim Mittelstand aus! Sind doch nur 700 000 Arbeitsplätze im Mittelstand vernichtet worden und dort stibt man halt leise. Die SPD und Grüne würden doch mit Handkuss den Mittelstand durch Amerikanisierung der Arbeitswelt moben und vernichten!

      Zu 15,

      wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht!
      Früher gab es neben dem Kindergeld auch noch einen Steuerfreibetrag in der Lohnsteuerkarte die sich sofort auf das Lohngehalt ausgewirkt hat! Heute gibt es zwar mehr Kindergeld dafür darf die gleiche Person auch mehr Steuern bezahlen! Unter dem Strich gabe es zwar eine Verbesserung für die Steuerzahler bis 40 000 Euro/Brutto, wer aber darüber lag wurde auch mit Kinder steuerlich Benachteiligungen! Nur dieser Umstand ist wenigen bekannt, das selbst bei Kindergeld es zu Benachteilungen kam durch unser Glorreiches Steuergesetz und zwar im Bereich zwischen 40 000Euro und 75 000 Euro unabhängig von der Kinderzahl.
      Mit der einen Hand geben und bei der Jahressteuer wieder dank kreativer Steuerverschiebung zurück holen! Verschiebebahnhof der SPD! Erst seit 2002 ist diese Bilanz ausgelichen!

      Bilanz und Fazit: Die SPD hat wirklich nichts für den Mittelstand der Einkommensteuer zahlt und mit Beschäftigte aus der breiten Maße am Hut, sondern sogar das Gegenteil: Zahlt Steuern und arbeitet wie es für Sklaven gehört!( Hat Herr Hartz nicht in Südafrika im Jahr 2000 ein paar tausend Schwarze gnadenlos gefeuert?) Die Steuern wurden nur umverteilt von unten nach oben! Jetzt kommt auch noch eine weitere Verarschung durch die Hartz Kommission und den Arbeitsämter hinzu! Und wieder werden Taschenspielertricks angewendet! Der Mob der Steuerzahler soll weiter bluten.


      Der Kanzler Schröder und Herr Hartz von VW würden am liebsten sagen:

      "Die Reichen im Land können auch mit einer verarmte Gesellschaft weiterhin gut leben!" SPD

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 07:43:45
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo numistSchlu,

      wer profitiert eigentlich vom Ehegattensplitting? Es sind doch fast alle Abgeordnete des Bundestages und die Reichen im Land die von diesem Gesetz profitieren! Das Ehegattensplitting ist nur fördlich für Ehepaare ohne Kinder und für besserverdienende desen Ehepartner dahein bleiben kann. Eindeutig ist auch das dieses Ehegattensplitting Kinderfeindlich ist! Auch werden alle Familien bei denen beide Partner arbeiten benachteiligt! Hier wollen alle Parlamentarier weiterhin die Taschen vollschlagen und das aus guten Gründe vollstopfen! Neben gigantische Freibeträge und Ehegattensplitting werden die Steuern der parlamentaria gegen Null gedrückt! Kein Wunder kann weder der Kanzler Schröder noch Scharping zwischen Netto und Brutto noch zwischen den Steuersätze unterscheiden!

      Gruß Albatossa









      SPD will Ehegattensplitting nicht abschaffen


      Zu dem Bericht in der heutigen Ausgabe der BILD-Zeitung, die SPD wolle die Steuervergünstigungen für kinderlose Ehepaare streichen, erklärt der SPD-Generalsekretär Franz Müntefering: Der Bericht in der BILD-Zeitung ist schlichtweg falsch. Die SPD will das Ehegattensplitting nicht abschaffen. Das wäre auch verfassungsrechtlich gar nicht möglich. Das SPD-Wahlprogramm, das am Dienstag vom SPD-Parteivorstand einstimmig beschlossen wurde, ist dazu völlig eindeutig. Darin heißt es:

      „Wir werden das Ehegattensplitting nicht abschaffen, aber zugunsten der Förderung von Kindern umgestalten. Steuereinnahmen, die sich daraus ergeben, werden für Familienförderung und Kinderbetreuung eingesetzt." Diese Position gilt.



      ftd.de, Sa, 11.5.2002, 12:30, aktualisiert: Sa, 11.5.2002, 16:04
      FDP hält an Ehegattensplitting fest
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 08:27:05
      Beitrag Nr. 27 ()
      Albatossa,

      bgzl. Äpfel und Birnen:
      aber Du wolltest doch sicherlich deine Ausführungen zu den Freibeträgen auf die Reform 1996 beziehen, welche die einzige nennenswerte Anhebung des Kindergeldes in 16 Jahren Kohl etwas relativierten, und nicht auf die Anhebungen unter rot-grün seit 1998, nicht wahr? :)
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 08:32:06
      Beitrag Nr. 28 ()
      Bzgl. Ehegattensplitting noch, Albatossa - das es nicht abgeschafft werden kann, also der Hinweis auf das BVG nicht nur eine Ausrede darstellt, ist dir doch wohl auch bekannt. Was soll also die Unterstellung, es halte sich nur der Pfründe der Parlamentarier wegen? :confused: Was hingegen geplant ist - aber nur von rot-grün :D - ist eine Deckelung des sich ergebenden Splittingvorteils, was vermutlich auch durchzusetzen ist.
      Die FDP hält dran fest - hmmm, die wissen auch nicht, was sie im eigenen Programm stehen haben. Da steht was von Familiensplitting, was automatisch mit sich bringen würde, dass die Liberalen den Splittingfaktor für die zweite Person im Haushalt kürzen würden, garantiert nicht bei 2 belassen. Wenn ich also 1 und 1 zusammenzähle, bedeutet das selbstverständlich auch eine Reduktion des Splittingvorteils, der in dem Fall freilich schon bei dem ersten Euro aller Haushalte ansetzt und nicht, wie im Fall der Deckelung, erst bei Haushalten mit höherem Einkommen.
      Laura als liberale vertreterin des kleinen Mannes wirds gefallen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 08:48:39
      Beitrag Nr. 29 ()
      Selbstverständlich kann man das Ehegattensplitting ändern, denn das BVG entscheidet nur nach vorhandenen Gesetzen. Es obliegt dem Gesetzgeber diese zu ändern.

      Aber nochmal, hier soll keine Vergangenheitsbetrachtung gemacht werden. Das käme dem Huhn und dem Ei gleich. Erinnert Euch an die Überschrift. Ist der Sachverhalt richtig und soll er so bleiben?

      Aber auch andere Lösungen zu Themen, die noch nicht angesprochen wurden können hier präsentiert werden.

      Taten sind gefordert und Ideen, um aus dem Sumpf zu kommen.

      Kritisert meine Aussage zu der Rentenversicherung oder kommentiert sie.

      Viele Grüße
      von
      Nun ist Schluß
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 09:14:11
      Beitrag Nr. 30 ()
      nuistSchlu,
      man kann das Splitting ändern, aber die steuerliche Bevorzugung der Ehe nicht abschaffen.

      Bzgl. Überschrift: Ich dachte, es wäre deutlich geworden: Dies ist ein temporärer Zustand, der sich noch dieses Jahr wieder ändert und immer weiter abschwächt! Er ist verursacht fast ausschliesslich durch die zügige Auflösung alter Gewinnrücklagen der Unternehmen, die bei Ausschüttung zu hohen Steuerrückerstattungen führen. Insofern stellt sich die Frage "Soll er so bleiben?" ohnehin nicht - er bleibt automatisch nicht so.
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 10:41:23
      Beitrag Nr. 31 ()
      Neben einem weiterhin möglichen Netting von Verlusten bei Tochtergesellschaften mit den Gewinnen der Mutter.
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 10:48:53
      Beitrag Nr. 32 ()
      @nunistschluss:

      Die Wirkungen der ertragsteuerlichen Organschaft erstrecken sich nur auf das Inland. Ein "netting" mit ausländischen Verlusten ist daher im Regelfall nicht möglich.

      Tatsächlich ist es aber oft so, dass die Gewinne im Ausland erwirtschaftet und dort auch besteuert werden. Willst Du daran etwas ändern?
      Oder sollte man zunächst nicht darüber nachdenken, warum die Gewinne mittlerweile fast nur noch im Ausland anfallen (Standortdiskussion).

      Was spricht dagegen, Gewinne der deutschen Mutter mit Verlusten inländischer Töchter zu verrechnen?
      Avatar
      schrieb am 10.07.02 10:59:23
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Rainer6767

      Schön, noch einen hervor gelockt zu haben. Leider kann ich nicht mit dem Kenntnisstand den Ihr (Neemann/Rainer6767) glänzen. Ich habe mir nur etwas angelesen und bin kein WP. Aber schön, daß Qualifizierte mit dabei sind. Ich werde mit dem gesunden Menschenverstand und ein bisschen Börsensachverstand/ -erfahrung argumentieren.

      Ich brauche bis zu einer ernst zu nehmenden Antwort etwas Zeit.


      Gruß von
      Nun ist Schluß
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 02:05:38
      Beitrag Nr. 34 ()
      @ Neemann
      @ dickdiver

      DAnke, habe dazugelernt.
      Interessanter Thread.

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 08:30:11
      Beitrag Nr. 35 ()
      Punkt 1: Richtig, eine netting ist mit ausländischen im Regelfall nicht möglich, wird aber praktiziert, in dem entsprechende Geschäfte abgeschlossen werden. Die Gewinne können ohne Probleme zwischen den Unternehmen verschoben werden.
      Hier stellt sich nicht die Standortfrage, sondern der Zwang aller Beteiligen Länder in der EU einen Riegel vorzuschieben. Damit meine ich nicht eine Regelung innerhalb der EU. In der EU muß das Ziel sein einheitliche Steuersätze zu erlassen.
      Ein Beispiel:
      Berichtet ein Unternehmen in Europa von Verlusten, weist aber in der Internationalen Konzernbilanz Gewinne aus, sind alle europäisch und national gewährten Subventionen zurückzuzahlen. Europa als Einheit wäre so stark und das Intersse der Unternehmen am europäischen Wirtschaftsraum so groß, daß es auf das Wachstum keinen Einfluß hätte.
      Wurden keine Subventionen gewährt, müßte eine europäische zusätzliche Ertragssteuer eingeführt werden. (Wir würden eine solche Steuer vermutlich totdiskutieren, die Amerikaner würde sie mit einem Handstreich einführen. Ähnlich wie sie ihren Stabilitätspakt gekippt haben.)


      Punkt 2: Hat sich fast erledigt, es spricht nichts dagegen, Gewinne und Verlust auf nationaler (ich gehe weiter auf europäischer Basis) zu verrechnen.


      Um im internatinalen Wettbewerb zu bestehen, sind europäische Lösungen gefordert.

      Später mehr
      Nun ist Schluß
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 08:42:23
      Beitrag Nr. 36 ()
      Eine Bitte noch, würgt die Vorschläge nicht ab, sondern verbessert oder ändert sie. Diesen Anspruch muß ich erheben.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 11:37:53
      Beitrag Nr. 37 ()
      @nunistSchlu zu #35: Kann Dir nur zustimmen. ;)
      Ein einheitliches EU-Steuerrecht wäre sehr gut. Wirtschaftskraft und Konkurrenzfähigkeit zu den anderen Weltwirtschaftsmärkten wäre um ein vielfaches gestärkt. :)

      Gruß
      dickdiver

      P.S.: Ein guter thread, der durch Sachlichkeit glänzt. :)
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 12:18:53
      Beitrag Nr. 38 ()
      Als Steuertechnischer Laie frage ich mich, wieso eigentlich EU-weit nicht einheitliche MwSt-Sätze erhoben werden.
      Vielleicht könnt Ihr mir das erklären?

      Durch eine einnahmeseitige Focussierung auf MwSt und Absenkung der Einkommenssteuer würde doch gleichzeitig nur der zur KAsse gebeten, der leistungsfähig ist und sich Konsum leisten kann. Gleichzeitig würden bei Importen so auch Importeure (durch Erhöhung) verstärkt zur Kasse gebeten, die ja schließlich von der EU-Infrastruktur und der KAufkraft profitieren.

      In anderen EU-Ländern werden ja auch Soziallleistungen nicht über Sozialversicherungsbeiträge, sondern über Steueraufkommen finanziert. DAs würde die Last der Sozialen Absicherung (und der guten deutschen Infrastruktur), von der ja auch Unternehmen erheblich profitieren (extrem hoher sozialer Frieden, gute FAcharbeiter-Ausbildung, extrem wenig Arbeitskämpfe.. ) , die Gewinne bilanztechnisch ins Ausland transferieren, gleichmäßiger verteilen.

      Gleichzeitig ist ja klar, daß es unser system der 4 Säulen der sozialen Absicherung vorbildlich ist, jedoch eine Trennung der einzelnen Säulen mit entsprechenden wilden Transfers kontraproduktiv und nicht mehr zukunftssicher ist.

      Beispiel:

      Die berufsgenossenschaften im Gesundheitssystem.

      Dadurch, daß diese als einzige nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die FOLGEN sowohl der Qualität der med. Versorgung und auch die Unfalfolgen selber zu tragen haben und nicht an andere abschieben können, hat sich hier ein system entwickelt, welches beispielhaft Unfallprävention, hochklassige medizinische Versorgung und hohe Wiederherstellung der Arbeitskraft ( = hohe Ergebnisqualität und hohe wirtschaftliche Effizienz) gewährleistet, von der die in den verschiedenen Systemen aufgesplittete gesetzl. KV, rentenvers., Pflegevers. etc. nich einmal träumen können.

      DAs ist eher ein grundsätzlicher gedanke eines Laien -
      getrieben von der Ahnung, daß der beliebige Transfer von Gewinnen ins Ausland eine unverhältnismäßige Belastung und wettbewerbsverzerrung im verhältnis zu freiwillig oder zwangläufig "ehrlichen" Unternehmen ist und ausländische Unternehmen extrem begünstigt.

      Das sind eine reihe von verschiedenen Fragen, teilweise auch nicht unmittelbar zum Threadthema gehörend, aber m.E. mit dringendem Lösungsbedarf. Mich würden Eure gedanken dazu ziemlich interessieren.

      Gruß
      D.T.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 12:33:36
      Beitrag Nr. 39 ()
      Deep Thought,

      Erstmal - wieso werden Importeure zur Kasse gebeten? Die MWSt trägt der Käufer, da man davon ausgehen kann, dass sie ziemlich vollständig auf den Preis überwälzt ist.

      Zweitens - gerade mit leistungsfähigkeit hat das nicht mehr viel zu tun, wenngleich sich einige hier an der Idee erfreuen dürften (etwa Rainer6767 ;)

      Mal ganz abstrahiert betrachtet wäre die vollständige Umstellung des Steuersystems auf einen einheitlichen mehrwertsteuersatz nichts anderes als die vollständige Umstellung des Steuersystems auf einen einheitlichen Einkommensteuersatz, denn auf lange Sicht wird ja alles Einkommen irgendwann mal ausgegeben.
      Was Du also vorschlägst, ist sozusagen identisch mit einer eine Einkommsbesteuerung, die sich auszeichnet durch
      -> einen einzigen konstanten Steuersatz,
      -> der faktischen Abschaffung des steuerfreien Existenzminimums
      -> bei gleichzeitig vollständiger Befreiung sämtlicher Zinseinkünfte von der Einkommensbesteuerung.

      Ist das dann eine Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit? ;)
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 12:44:09
      Beitrag Nr. 40 ()
      @ Neemann

      Nein, ist es nicht.
      Deine Ausführungen sind natürlich richtig.
      Ich dachte allerdings auch nicht an eine völlige Abschaffung, sondern mehr eine Focussierung auf MwST.

      Die selbst in den USA übliche volle Besteuerung der Gewinne aus Vermögen ist ja eigentlich nur logisch.

      Wie sähe deiner Meinung nach eine übersichtliche, faire Besteuerung in Deutschland/ der EU aus?

      Wie siehst Du die Zukunft der Leistungen gem. SGB?
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 12:51:47
      Beitrag Nr. 41 ()
      Ein weites Feld, diese Frage.
      Mit der Harmonisierung der indirekten Steuersätze ist ja hier schon einiges gesagt worden.
      Daneben gehört in der Tat die ESt. erheblich entflechtet. Ich kann mich schon mit der Idee anfreunden, nahezu alle steuerbefreienden tatbestände aus dem Einkommensteuerrecht abzuschaffen und aufkommensneutral die Sätze kräftig zu senken. Jeder neue tatbestand wird zu Lenkungszwecken oder aus Gerechtigkeitsgefühl angeschafft, aber letztlich ist durch die ungeheure Kompliziertheit die Fairness verlorengegangen. Vereinfachung kann mitunter auch gerechter sein.
      Aber das führt mich jetzt etwas zu weit, da ich gleich einen Termin habe.
      Vielleicht morgen mehr. cu
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 13:15:36
      Beitrag Nr. 42 ()
      Warum wäre ein einheitliches Steuerrecht in der EU von Vorteil?

      Im Augenblick ist es so, dass Unternehmen, die mit dem spanischen Steuerrecht nicht zufrieden sind, bspw. nach Portugal abwandern können.
      Zukünftig müssten Unternehmen, die mit dem europäischen Steuerrecht nicht glücklich sind, sich außerhalb Europas ansiedeln.
      Die USA als stärkster Wirtschaftsraum der Welt haben auch kein einheitliches Steuerrecht. Die Schweiz übrigens auch nicht.

      Warum sollte man bspw. England zwingen, ähnlich hohe Steuern wie Deutschland zu erheben? Das gesamte System in England ist anders. Viel niedrigere Staatsausgaben (Sozialleistungen), daher auch entsprechend geringerer Finanzierungsbedarf.
      Und wenn

      @nunistschluss:

      Angenommen, ein global tätiger Konzern mit Sitz in Deutschland beschäftigt hier über hunderttausend Menschen. Um sich im Osten Deutschlands zu betätigen, hat er Subventionen erhalten. Gewinne werden dennoch nicht erzielt.

      Dieser Konzern hat nun auch hochprofitable Tochtergesellschaften außerhalb Europas. Dadurch wird der Konzerngewinn insgesamt positiv.
      Soll der Konzern nun deswegen seine Subventionen zurückzahlen? Oder gar eine zusätzliche europäische Steuer bezahlen?
      Was hätte dies für Auswirkungen auf die Beschäftigung in Deutschland?

      Dein Vorschlag läuft leider darauf hinaus, vorhandene Standortnachteile weiter zu verschärfen. Unternehmen werden demnach dafür bestraft, dass sie in Europa Menschen beschäftigen, ohne dabei Gewinne zu erzielen.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 13:22:58
      Beitrag Nr. 43 ()
      Oops, da fehlt was:

      Und wenn die Harmonisierung auf niedrigem Niveau stattfindet, würde dies zwingend eine Harmonisierung der Sozialsysteme erfordern. Ich persönlich würde es nur ungern sehen, wenn wir diesbezüglich (bspw. im Gesundheitswesen) auf das britische Niveau sinken würden.

      Lassen wir doch bitte jedem Volk die Wahl, welche Aufgaben der Staat erfüllen soll und welche nicht. Und daraus folgernd eben auch die Wahl, wie hoch die Steuereinnahmen sein sollen bzw. müssen.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 13:25:49
      Beitrag Nr. 44 ()
      Rainer6767,
      um das noch nachträglich zu betonen - mir ging es bzgl. Harmonisierung nur um die Mehrwertsteuersätze, nicht um die direkte Besteuerung.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 13:39:22
      Beitrag Nr. 45 ()
      @ Neemann
      Eine Reduktion der steuerbefreieenden Tatbestände und eine vereinfachung der Steuersätze halte ich als Laie auch für extrem vorteilhaft.
      Meines Wissens nach existieren ja bereits in Europa solche Modelle (Schweiz) - warum sollte das nicht auch in deutschland möglich sein?


      @ rainer6767

      Es ist doch unzweifelhaft, daß die Bereitstellung einer hochentwickelte Infrastruktur in deutschland viel kostet.

      Natürlich ist es so, daß die Unternehmen profitorientiert sind.

      Jedoch - wenn man Steuern als "Strafe" sieht und nicht als abstrakte, faire gegenrechnung für einen existierenden Absatzmarkt und excellente Infrastruktur, so ist ja die (extreme) konsequenz, Unternehmenssteuern gänzlich abzuschaffen.
      DAs will ja wohl Niemand,der vernünftig ist.

      Meine Überlegungen gehen eher dahin, daß man denjenigen Unternehmen, die den riesigen EU-ABSATZmarkt für sich nutzen oder den EU-Produktionsstandort, auch ihren "fairen" Anteil an der Aufrechterhaltung dieses MArktes zahlen.

      Jeder Bürger zahlt PArkgebühren ( = Obulus für Infratsruktur) - obwohl die gemeinden bereits von ihm Steuergelder kassieren.

      Wieso sollte dann ein Unternehmen - bildlich gesprochen - weder Steuern noch Parkgebühren bezahlen?

      Ich halte die Standortdiskussion für bewußt von der Industrie überzogen, obgleich hier sicherlich viele Hürden gekippt werden sollten - z.B. sollte eine rasche Entscheidung bei Investitionsvorhaben selbstverständlich sein.

      Angesichts der ständigen Schmelze an Arbeitsplätzen wird die Erpressung des Staates mit potentiellen Arbeitsplätzen der großen Unternehmen derzeit in Extreme getrieben.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 14:00:33
      Beitrag Nr. 46 ()
      @rainer
      Ich behaupte, daß ein internationaler Konzern, der unter Berücksichtigung der Subventionen keinen Gewinn macht, real nicht existiert. Der angefallene Gewinn wurde nur verschoben. Anfangsverluste wären vielleicht denkbar. Ansonsten gäbe es keinen Investor für eine Fabrik.

      Sicherlich wären zum Anfang die "Standortnachteile" höher für einige Regionen. Deshalb noch eine Konkrtisierung der Subventionspolitik:
      Alle bisherigen Subventionen, werden nicht mehr direkt an das Unternehmen, sondern an das Bundesland/Kommune gezahlt. Diese stellt ausschließlich Infrastruktur her. Ferner werden alle Subventionen nur noch von der EU-Kommission vorgenommen. (Zentrale Verteilung)
      Es mag sein, daß das Unternehmen nicht mehr im Osten investiert, aber in Europa auf jeden Fall. Und vielleicht, bei vorhandenen Infratstruktur, auch im Osten.

      Mit einer zentralen Verteilung der Subventionen wäre der Subventionswettbewerb der einzelnen Länder vorbei.

      @neemann
      #41 ok


      Gleich mehr
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 14:48:25
      Beitrag Nr. 47 ()
      @neemann: Meine #42 und #43 bezogen sich nicht auf Dich.
      harmonisierung der indirekten Steuern setzt allerdings auch eine gewisse Harmonisierung der direkten Steuern voraus. Würden wir in D das europäische Durchschnittsniveau bei der USt übernehmen, wären wir doppelt belastet, weil in D die direkten Steuern entsprechend hoch sind.

      @Deep Thought:

      Eben. Deswegen sollten die Unternehmen sich an der Finanzierung der Infrastruktur entsprechend beteiligen. Schafft es ein Unternehmen, in England trotz der dort deutlich schlechteren Infrastruktur Gewinne zu machen, soll es eben auch nur dort den entsprechend niedrigeren Steuersatz zahlen.
      Werden auf Grundlage der hochentwickelten deutschen Infrastruktur Gewinne gemacht, müssen eben die hohen deutschen Steuern bezahlt werden. So weit, so fair.

      Ich wollte nur ausdrücken, dass wir die Engländer (durch eine harmonisierte höhere Ertragsbesteuerung) nicht dazu zwingen können, unseren hohen Standard bei der Infrastruktur zu übernehmen. Genausowenig umgekehrt. Das muss jedes Volk selbst entscheiden, wieviel Steuern und Abgaben es bezahlen will und welche Gegenleistung dafür geboten werden soll.

      Man sollte übrigens nicht übersehen, dass sich auch Unternehmen, die keine Steuern zahlen, an der Finanzierung unseres Gemeinwesens beteiligen. Immerhin zahlen sie Löhne und Gehälter. Das ist doch schon was.
      Eine gewinnunabhängige Steuer halte ich für ökonomischen Unsinn.

      Beschränkungen bei der "Verschiebung" von Gewinnen in Steueroasen sind im deutschen Steuerrecht bereits vorhanden (Außensteuergesetz). Natürlich kann man da was verbessern.
      Aber wie gesagt: Wenn es einem Unternehmen in D nicht gelingt, hier Gewinne zu machen, dann soll es auch in Zukunft keine Steuern zahlen.

      Man sollte generell mal darüber nachdenken, ob es so etwas wie eine Unternehmensbesteuerung überhaupt geben sollte. Meines Erachtens genügt es völlig, natürliche Personen (Aktionäre, Arbeitnehmer etc.) zu besteuern. Wer oder was ist schließlich ein "Unternehmen"? Nichts anderes als ein Instrument zur Einkunftserzielung natürlicher Personen.

      Tatsächlich, D.T., fordern viele Wirtschaftswissenschaftler eben aus diesem Grund die Abschaffung der Unternehmensbesteuerung. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Konzept der "Teilhabersteuer", bei dem die Gewinne des Unternehmens nur auf Ebene der Anteileigner (mit ihrem jew. persönlichen Steuersatz) besteuert werden, und zwar unabhängig davon, ob diese Gewinne einbehalten oder ausgeschüttet werden. Letztlich würde dieses Konzept auf eine Gleichbehandlung von Personen- und Kapitalgesellschaften hinauslaufen. Bei Personengesellschaften wie der OHG oder der KG gibt es schließlich auch keine Unternehmensbesteuerung, sondern nur eine Unternehmerbesteuerung (wenn man mal von der Gewerbesteuer absieht).

      Auch die sehr innovativen Konzepte für eine reine Konsumbesteuerung (die sich übrigens durchaus auch mit Umverteilungskriterien kombinieren lässt, wenn man die Konsumsteuer als direkte statt als indirekte Steuer konzipiert) würden eine Abschaffung der Unternehmensbesteuerung bedeuten.

      Du siehst, es ist leider nicht ganz so einfach. Da haben sich schon klügere Leute als Du und ich den Kopf darüber zerbrochen.

      @nunistschluss: Soll IBM Deutschland hier Steuern zahlen oder nur in den USA? Oder Coca Cola?
      Da ist es uns schon recht, dass diese Tochtergesellschaften ausländischer Mütter hier ihre Steuern bezahlen, oder? Dann muss aber das Gleiche auch für ausländische Töchter deutscher Mütter gelten. Sind schließlich rechtlich selbständige Einheiten.
      Wir würden uns doch wohl zu Recht beklagen, wenn ein Teil der Gewinne von Coca Cola Deutschland hier nicht versteuert würde, sondern in den USA. Denn dann würde sich dieses in Deutschland tätige Unternehmen nicht an den Kosten für die Finanzierung der deutschen Infrastruktur beteiligen.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 15:05:38
      Beitrag Nr. 48 ()
      Danke für die Interessanten Antworten - habe erneut viel gelernt! :)

      Klar habe ich nicht damit gerechnet, daß man "mal so eben" eine gerechtere Steuerpolitik ereichen kann.

      Aber mir fehlen aufgrund meiner Fachfremdheit offensichtlich sogar so manche Grundlage, um überhaupt die Vielschichtigkeit der Probleme zu erkennen (geschweige denn, richtig Lösungen zu erkennen).

      Dieser Thread wird für mich sehr spannend, denn dazulernen ist extrem spannend.

      Falls ich durch diesen Thread erreichen könnte, eine ungefähre Vorstellung von der Komplexen Problematik zu bekommen, wäre das für mich sehr befriedigend.

      Danke.

      Gruß

      d.T.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 15:07:11
      Beitrag Nr. 49 ()
      @rainer
      Die Abschaffung der Unternehmenssteuer öffnet dem Missbrauch Tür und Tor. Vergleiche es mit einem Thesaurierendem Rentenfonds. Fair gestalten kann man keine Steuer.

      Wenn Coca Cola in Deutschland Gewinne macht zahlt Coca Cola Steuern. Machen sie in Europa Verluste, aber in der Konzernbilanz Gewinne, fallen halt auch in Europa Steuern an. Die Zuordnung der Gewinne ist in der heutigen Zeit nicht nachvollziehbar.
      Angenommen Coca Cola macht seit 10 Jahren Verlust in Europa, aber Gewinn in der Konzernbilanz. Ist das glaubhaft?


      Gruß
      von
      Nun ist Schluß
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 15:32:55
      Beitrag Nr. 50 ()
      @nunistschluss:

      Chrysler macht meines Wissens erhebliche Verluste. Daimler dafür Gewinne.
      Wo soll nun Deiner Meinung nach DaimlerChrysler Steuern zahlen? In den USA oder in Deutschland?
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 15:54:09
      Beitrag Nr. 51 ()
      Also, wenn ich 10 JAhre lang verluste mache, dann kann ich die nicht geltend machen ( "Liebhaberei" ) .

      Wenn ein KOnzern 10 JAhre verluste macht, der auf Profite aus ist, dann sollte dem das gleiche geschehen, was jedem Frittenbudenbesitzer geschieht:

      Er wird einfach "geschätzt".

      Wenn die Unternehmen das nicht wollen,dann können sie ja den Laden dicht machen.
      Dann sollten sie dem Finanzamt gegenüber dankbar sein - sie haben dann quasi als Unternehmensberatung "Shareholder VAlue" geschaffen :D :D :D

      Mal im Ernst:

      Wenn Coca Cola Deutschland geschätzt wird, dann werden sie den Laden eben NICHT dichtmachen. Weil die Steuern immer noch niedriger sind als der (tatsächliche) Gewinn) .

      Witzig finde ich übrigens, daß sich Untrenehmen, die keine Steuern zahlen, trotzdem als "Steuerzahler" verstehen.

      Weil ihre Arbeitnehmer dafür natürlich umso mehr Steuern zahlen müssen... das ist abartig, finde ich.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 16:07:49
      Beitrag Nr. 52 ()
      @D.T.:

      Der Frittenbudenbesitzer wird natürlich nicht geschätzt, sofern er eine Steuererklärung abgibt.

      Das Thema wird total überbewertet. Ich stamme aus einer Stadt, in der die Zebrastreifen aus Marmor sind, weil dort früher die Steuereinnahmen sehr hoch waren. Der größte Steuerzahler hat ein paar schlechte Jahre gehabt, wenig oder gar keine Steuern bezahlt, nun fordern alle Änderungen im System. Wozu die Aufregung? Wenn wieder Gewinne gemacht werden und der Verlustvortrag aufgebraucht ist, werden auch wieder Steuern bezahlt.

      Es ist ja nicht so, dass deutsche Konzerne keine Steuern zahlen würden. Der Einmaleffekt in 2002 aus der Änderung des KStG führt nun dazu, dass zu viel bezahlte Steuern aus Vorjahren schlagartig rückerstattet werden. Daher der dramatische Einbruch bei den Steuereinnahmen. Das war aber früher auch schon so: Bei Ausschüttung von in Vorjahren erzielten (und hoch versteuerten) Gewinnen gibt es eben einen Teil der Steuern zurück. Mit der Änderung dieses Systems durch Rot-Grün sind die Unternehmen gezwungen worden, nun möglichst viel auszuschütten, um in den Genuss dieser Erstattungen zu kommen (auf die sie selbstverständlich ein Recht haben).

      Mein Coca-Cola-Beispiel war anders herum: Würden wir es gut finden, wenn Coca Cola Deutschland seine Gewinne nicht hier, sondern in den USA versteuern müsste? Oder auch Opel (obwohl da im Augenblick wohl von Gewinnen keine Rede sein kann).
      Oder: Würden wir es gut finden, wenn DaimlerChrysler in den USA Steuern bezahlen müsste, obwohl dort keine Gewinne erwirtschaftet werden? Da sind wir doch ganz froh, dass DaimlerChrysler seine deutschen Gewinne hier versteuern muss, oder?
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 16:13:47
      Beitrag Nr. 53 ()
      @Rainer
      Die Steuerpflicht in dem Heimatland, habe ich zu keiner Zeit aufgehoben. Es läßt sich überlegen, ob ein Jahr auf die Steuer, für den Unternehmensteil der defizitär ist, verzichtet werden kann. Ist aber nicht erheblich. Normalerweise wird das über den Kaufpreis mit abgegolten.

      Du sprichst aber ein anderes Thema mit an. Dürfen Unternehmen eine solche Größe überhaupt erreichen? Sollte das Kartellamt Fusionen nur bis zu einer Maximalgröße erlauben?

      Viele Grüße
      Nun ist Schluß
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 16:27:16
      Beitrag Nr. 54 ()
      @nun:

      Okay, ich glaube ich verstehe Dich jetzt. Du möchtest eine Doppelbesteuerung. DaimlerChrysler soll die Gewinne aus dem deutschen operativen Geschäft (Mercedes) in Deutschland versteuern und zusätzlich auch noch in den USA. Obwohl dort (bei der Chrysler-Sparte) keine Gewinne anfallen.

      Das Kartellamt erüllt genau die von Dir angesprochene Aufgabe. Da sehe ich keinen Änderungsbedarf.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 16:42:40
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Rainer
      Zumindest einen Beitrag leisten. Das Unternehmen nutzt die Infrastruktur, Sicherheitspolitik und vieles mehr.
      Ich versuche ein Ausnutzen der nationalen Steuergesetzgebungen der einzelnen Länder auszuschließen. Dieses Ausnutzen geschieht in Europa, schlimmer ist es aber international. In Europa reicht das von mir beschriebene Drehen an der Subventionsschraube.
      Man kann mir vielleicht Gewinnprotektionismus vorwerfen. Dem steht aber Unmoral gegenüber.


      Stell Dir folgende Fusion vor:
      Microsoft und SAP! Ist diese Fusion für die Weltwirtschaft gesund? (Ich muß mir mal eben die Haare wieder glatt kämmen.) Würde sie aus kartellrechtlicher Sicht verboten werden ?

      Bis morgen
      Denn nun ist wirklich Schluß
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 17:37:35
      Beitrag Nr. 56 ()
      Nur mal ein kleiner Denkanstoß:

      Wenn Unternehmen, die Verluste machen, tatsächlich keinen Beitrag zu unserem Gemeinwesen leisten, warum kämpfen dann Politiker aller Parteien so um den Erhalt dieser Unternehmen? Warum gehen alle möglichen Interessengruppen auf die Straße, um gegen die Schließung dieser Unternehmen zu protestieren?

      Wollte Schröder Holtzmann retten, um einen zukünftigen Steuerzahler zu erhalten? Oder ging es ihm dabei um etwas ganz anderes? Möglicherweise um den Beitrag zum Gemeinwesen, den Holtzmann etc. auch in Verlustphasen leisten?

      Bitte jetzt aber keine Diskussion über die Frage, ob sich Politiker in so etwas überhaupt einmischen sollten. Darum geht es mir jetzt gerade nicht. Mir geht es um die Frage, ob sich der Beitrag eines Unternehmens nur anhand seiner Steuerzahlungen ablesen lässt.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 17:54:50
      Beitrag Nr. 57 ()
      nunistSchlu,
      mal Gegenfrage, zu deiner Frage, warum es Ehegattensplitting für kinderlose Paare gibt:

      warum muß ein kinderloses Paar, das privat kranken- und rentenversichert ist, die Bengel und Gören mitfinanzieren, die andere Leute wie die Karnickel in die Welt setzen ????
      Es gibt doch schon jetzt zu viele Menschen auf diesem Planeten. Wenn ich mich ausschließlich privat versichere muß ich doch auch keine künftigen Beitragszahler durchfüttern, oder ?
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 17:56:19
      Beitrag Nr. 58 ()
      @ rainer6767

      DAs Beispiel Holzmanist wohl extrem ungünstig.
      Warum?

      DAs war eine SPD-Interne WAhlveranstaltung.

      Schröder hatte soeben Scharping und Lafontaine fertiggemacht, kaum Unterstützung in der SPD und es standen wenige Tage später die Wahl des SPD-Vorsitzenden an, bei der die Prognosen nicht so günstig für Schröder standen... :D

      Die "Rettung" von Holzmann war extrem kontraproduktiv.

      Zuvor hatte Holzmann Dutzende, wenn nicht hunderte kleinere, eigentlich gesunde betriebe durch nicht kostendeckende (also Dumping-) Preise vommArkt geputzt.

      Und als es selber die Zeche dieses nicht marktgerechten Verhaltens zahlen musste, wurde ihm die Gnade nur deswegen zuteil, weil Politiker eben noicht fähig sind, zu erkennen, daß (nur ein grobes rechenbeispiel) 100 mal 30 Arbeitsplätze (der ehemaligen, nicht "geretteten" Kleinunternehmen vielleicht sogar mehr ist als 1 mal 2.000 Arbeitsplätze eines Großunternehmens.

      So gesehen war der (mißlungene) rettungsversuch, der eigentlich ja nur eine Verlängerung der Agonie eines unwirtschaftlichen Unternehmens ist, doppelt und dreifach kontraproduktiv.

      Anders sehe ich das bei Anschubdarlehen/ F&E-Förderung.

      Eswäre z.B. tausend mal effizienter für deutschland gewesen, wenn man die Nano- und/oder Solartechnologie (hier hatte deutschland noch 1998 10 Jahre Vorsprung vor der ganzen Welt) subventioniert hätte.

      Stattdessen haben die Politiker alte, niemals zukunftssichere Arbeitsplätze im Steinkohlebergbau mit Abermilliarden subventioniert (und die RAG mit dem erwirtschafteten gewinn US-Minen gekauft, also Arbeitsplätze exportiert, und die rentabelsten Zechen !! stillgelegt) und Clinton 1999 mal eben 500 Mrd. § Steuergelder in NAnotechnologie investiert...

      Ich bin ja nicht gegen staatliche Fördermaßnahmen - egal, ob durch Steuersenkung oder direkte Subventionierung - es mussnur mittelfristig unternehmerisch Sinn machen und Arbeitsplätze schaffen...
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 18:09:40
      Beitrag Nr. 59 ()
      Wir haben eine "Abgabenordnung"!

      Und diese spezifiziert sektoral die Staatsziele Rechtsstaatlichkeit u. Sozialstaatlichkeit unseres Grundgesetzes.

      Deshalb auch schreibt sie vor, daß bei der Heranziehung zu den Abgaben (Steuern) auf die Leistungsfähigkeit abzustellen ist.

      Zur Finanzierung von Gemeinschaftsausgaben werden aber gerade nicht mehr die Leistungsfähigen herangezogen, sondern die Leistungsschwachen:
      a durch die Verlagerung der Staatsfinanzierung immermehr
      auf die indirekten Steuern,die unsozial sind.
      (Noch 1971 betrug die Umsatssteuer 4%.);

      b durch das Zurückfahren der direkten Steuern, ausgenommen die Lohnsteuer und Restbestände der Einkommensteuer aus selbständiger Erwerbstätigkeit, faktisch auf null.

      1998, noch vor der Wahl, pöbelte Schremp Finanzminister Waigel auf der Abschlußsitzung des Finanzauschschusses an: "Ihr kriegt von uns keinen Pfennig, he, Pierer, von euch doch auch nicht, stimmts".

      (Am Rande: 1979 bekam Siemens allein für die Entwicklung des Megachips 300 Mill. Forschungsgelder, bei 150 Mill. Körperschaftssteuer, eine Entwicklung, die auch ohne "Förderung" gemacht worden wäre.)

      Nun zahlen demnächst Rentner Einkommenssteuer - schließlich muß die Steuerhalbierung der Kapitaleinkommen ja gegenfinanziert werden.

      Das "Zentrum der Macht" (Eisenstadt) macht jetzt tabula rasa. Und wenn wir(von Berlin bis München nicht gehorchen, kann die "Achse des Bösen ganz schnell verlängert werden!
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 18:16:53
      Beitrag Nr. 60 ()
      @D.T.: Gerade diese Diskussion wollte ich ja nicht. Weil ich eben auch der Meinung bin, dass sich die Politik aus Insolvenzen herauszuhalten hat. Wie das endet, zeigt der angesprochene Fall ja überdeutlich. Stimme Dir da völlig zu.

      Mir ging es um eine andere Frage. Also, nochmals, diesmal fiktiv: Leistet ein Unternehmen mit Gewinn = Null keinen Beitrag zum Gemeinwesen?

      Es hilft, wenn man sich den Unterschied zwischen Gewinn und Wertschöpfung klar macht.

      Zu den Subventionen: Da hast Du in einem anderen Thread einen guten Artikel aus der NZZ eingestellt. Ich sehe eigentlich jegliche Subvention kritisch. Wer will schon entscheiden, welche Technologie zukunftsträchtig ist und welche nicht? Bei der Steinkohle scheint die Frage leicht zu beantworten, aber bei den anderen von Dir genannten Beispielen (Nanotechnologie etc.) ist das gar nicht so sicher.

      Ich bin eigentlich grundsätzlich der Meinung, dass sich gute Ideen von selbst am Markt durchsetzen. Wenn sie nur nicht behindert werden, ist das schon Förderung genug. Letzteres ist aber leider in Deutschland der Fall.
      Auch regenerative Energien müssten m.E. nicht gefördert werden, wenn endlich die Subventionierung der fossilen Energien beendet würde.

      Wir haben eine ausgeprägte Fortschrittsfeindlichkeit verinnerlicht.
      Ich habe dazu mal eine gute Karikatur gesehen: Ein Steinzeitmensch zeigt einem anderen das gerade von ihm erfundene Rad. Seine Reaktion: "Jobkiller!"

      P.S.: Schön, dass es uns gelingt, über manche Themen sachlich zu diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 08:50:22
      Beitrag Nr. 61 ()
      @Rainer
      Ein Unternehmer mit "Null Gewinn" leistet selbstverständlich einen Beitrag zur Volkswirtschaft und zum Allgemeinwesen, und das nicht unerheblich. Wenn der Konzernsitz in Europa liegt und die Konzernbilanz keinen Gewinn ausweist = keine Steuer.
      Ich habe bei dem Null Gewinn oder dem Verlust auf Töchter ausländischer Firmen abgezielt, die die Gewinne ins steuergünstigere Ausland transferieren.
      Wie willst Du den Umstand begegnen, oder findest Du den Transfer richtig?


      @DieSense
      Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dir antworten soll oder Du es überhaupt willst.
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 16:39:38
      Beitrag Nr. 62 ()
      @ rainer6767

      "Ich bin eigentlich grundsätzlich der Meinung, dass sich gute Ideen von selbst am Markt durchsetzen. Wenn sie nur nicht behindert werden, ist das schon Förderung genug. Letzteres ist aber leider in Deutschland der Fall.
      Auch regenerative Energien müssten m.E. nicht gefördert werden, wenn endlich die Subventionierung der fossilen Energien beendet würde.


      Gegen staatliche Anschubfinanzierung habe ich prinzipiell nix.
      Zumal ja z.B. ( Entschuldige bitte die Formulierung eines Wirtschaftlaien) auf der "Haben" -Seite bei Nichtstaatlichen Investoren zumeist nur unmittelbargeldwerte Vorteile gesucht werden, aber auf Staatlicher/Gesellschaftlicher Ebene auch nur mittelbare oder kaum quantifizierbare, aber Qualitativ erstrebenswerte, teilweise auch nur sehr langfristige Vorteile interessant erscheinen.

      Nur als Beispiele (nicht ideale, sondern nur zur Veranschaulichung) :

      selbst innerhalb der Staatlichen Leistungen wird ja Geld vergeudet,weil z.B. nicht berücksichtigt wird, wie schlechte medizinische Qualität oder inadäquate leistungen zu früherer Berentung und damit extrem hohen belastungen der allgemeinheit führt.
      DAs Modell der berufsgenossenschaften zeigt seit JAhrzehnten, wie effizient eine übergreifende KAlkulation dieses Problem löst:

      Berufsgenossenschaften sind sowohl für präventiven Arbeitsschutz als auch akute Kranken/Unfallversorgung UND berufliche Renten Leistungsträger.
      dadurch - weil eben auf der Längsachse des geschehens kein "Abschieben" der Kosten in andere bereiche möglich ist - hat siche in extrem hochwertiges system gebildet, welches effizienter als jedes andere System Kosten senkt.
      Weil Investitionen in Arbeistsicherheit, in optimale Krankenversorgung und hochklassige rehabilitation renten vermeidet, Krankenstände verringert und die leute in Arbeit hält. Und natürlich, weil die Zwangsmitgliedschaft der Arbeitgeber für Ksotendruck bei versorgungsmängeln sorgt.

      Ein idealer geschlossener kybernetischer regelkreis.



      Anderes Beispiel:

      Investitionen in Abwasser-Aufbereitungung, Entgiftung, Gesundheits-KAmpagnen bieten auf volkswirtschaftlicher ebene m.E. gigantische qualitative Verbesserungen bzw. vermeiden NAchfolgekosten in der Zukunft.

      Insofern der Staat jedoch mit Investitionen bzw. Subventionen einspringt, sollte er sich auch die Möglichkeit sichern, der Investition entsprechende Anteile am Produkt/unternehmen zu sichern.
      Mit den späteren Reprivatisierungserlösen könnte das Risiko von Engagements abgedeckt werden, die nicht wirtschaflich tragfähig waren ("Flops" ) und dienächste Anschubfinazierung abgedeckt werden.

      Jedenfalls sehe ich keinen Bedarf an Subventionen, die in Wirklichkeit Steuergeschenke sind, also nicht über Besicherung des Fördergegenstands wenigstens POTENTIELL konkrete Vorteile bringen.

      Die Subventionsreiterei wäre so auch gut eindämmbar, denn es gäbe deutlich weniger mitnahmeeffekte:der Staat wäre in solchen Fällen nicht Geldesel, sondern ein konkurrierender Investor.

      Im Moment ist es doch so, daß die großen F&E-Kalkulationen bereits "unrechtmäßig" Riesen-Subventionen einkalkulieren, die nicht dem Staat, sondern einer relativ kleinen Gruppe von Investoren zufallen - als geschenk.

      ich denke, Du verstehst, was ich meine.
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 18:06:14
      Beitrag Nr. 63 ()
      @D.T.:

      Nur kurz (Gründe dafür in Deiner BM :D ):

      Man nennt das, was Du da beschreibst, die Theorie der öffentlichen Güter. Oder auch sogenannte "externe Effekte". Oder auch das "Free Rider Problem". Das ist in der wirtschaftswissenschaftlichen Theorie so ziemlich der einzige Grund für staatliches Eingreifen, weil hier Marktversagen vorliegt.

      Ein perfektes Beispiel ist Impfschutz. Für den Einzelnen lohnt sich die Impfung nicht, da das Risiko einer Ansteckung niedriger ist als die Kosten der Impfung. Bzw. weil der Einzelne vom Impschutz der anderen profitiert und daher selbst die Kosten der Impfung scheut. Also greift der Staat durch kostenlose Impfungen oder gar durch Impfzwang ein, weil insgesamt der Nutzen höher ist.

      Oder Katalysator bei PKWs: Warum sollte ich mir einen einbauen lassen? Ob ich einen habe oder nicht hat auf die Umwelt praktisch Null Einfluss. Wenn alle anderen einen haben, wird die Umwelt gut, wovon ich auch dann profitiere, wenn ich selbst keinen habe. Konsequenz: Keiner baut einen ein, alle warten auf die anderen. Daher hier staatlicher Zwang gerechtfertigt.

      Ähnliches lässt sich über kostenlose Vorsorgeuntersuchungen etc. ausführen. Da gibt es viele Beispiele.

      Erheblich kritischer sehe ich staatliche Subventionen z.B. im Bereich der Nanotechnologie (von der ich nicht die geringste Ahnung habe). Wenn, wovon ich jetzt mal ausgehe, diese Technologie wirklich zukunftsweisend ist, wird sie sich ganz von selbst am Markt durchsetzen.
      Ich habe meine berechtigten Bedenken, ob Politiker besser als der Markt dazu in der Lage sind, zukunftsweisende Technologien etc. zu identifizieren. Die Erfahrung zeigt, dass dies nicht der Fall ist.
      Nimm nur mal den Transrapid. Oder die gesammelten Erfahrungen aus planwirtschaftlichen Systemen.

      Jetzt ist die Antwort doch länger ausgefallen, als gedacht :D
      Avatar
      schrieb am 30.07.02 18:17:07
      Beitrag Nr. 64 ()
      Danke.

      habe wieder was gelernt und freue mich auf mehr Infos.

      Gruß

      D.T.


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