mal was nachdenkliches.... - 500 Beiträge pro Seite

[PolyesterPower [KommA]]

Kündigung auf Japanisch
Tokio - Als Abschiedsgeschenk bekam Yoshio Kato ein Stück Seife in die Hand gedrückt. Der 51-jährige Kato ist einer von Millionen überschüssigen Arbeitnehmern in Japan. Viele Firmen versuchen, unliebsame Mitarbeiter durch Schikanen zur Selbstkündigung zu treiben.
Der Videospiele-Hersteller Sega Enterprises hatte im Herbst 1998 zwei "Personalräume" eingerichtet, in die Mitarbeiter "versetzt" wurden, die nicht kündigen wollten. In den fensterlosen Räumen standen ein Tisch und ein Stuhl sowie ein Haustelefon. Die meisten gaben auf und kündigten.

Andere Firmen versuchen unliebsame Mitarbeiter hinauszuekeln, indem sie sie in weit entfernte Niederlassungen versetzen oder ihre Gehälter kürzen. Das Problem ist so ernst, dass inzwischen Hotlines für die Mobbing-Opfer eingerichtet wurden. Eine Büro-Angestellte eines Autoteileherstellers wurde aufgefordert, künftig an einer Metallpresse zu arbeiten. Wenn sie das nicht wolle, solle sie doch kündigen, hieß es. (T1/dpa)
Mobbing-Zentrale

-ohne worte-!



PoP

[Dummi]

Hallo PoP,

leider ist das nicht nur ein japanisches Problem - Mobbing gibt es auch bei uns ... in übelster Form. Eine Bekannte von mir arbeitete in einem kleinen zahntechnischen Betrieb. Der Inhaber war sehr jung und hat keinerlei Führungsbefähigung. Allein die Tatsache, daß er einen Betrieb (mit finanzieller Hilfe der Eltern) übernommen hatte, ließ ihn derart überheblich werden, daß es fast schon wieder komisch war. Er griff nicht nur bei seinen Mitarbeitern ständig daneben, sondern schaffte es auch binnen weniger Monate, etliche Kunden zu vergraulen. Da auch keine neuen akquiriert wurden, ging es mit dem Laden schnell bergab. Um von der Kostenlast runter zu kommen, mußte der Personalbestand verringert werden. Zuerst wurde die Putzfrau (nach 12 Jahren Betriebszugehörigkeit) wegen "Frechheit" entlassen. Ihre Arbeit wurde auf die Azubine (meine Tochter) verlagert. Das Lehrverhältnis wurde nach kurzem, scharfem Wortwechsel im beiderseitigen Einverständnis gelöst.

Die Bekannte, von der ich eingangs sprach, mußte mit schwindendem Personal immer mehr Aufgaben übernehmen. Obwohl sie eigentlich nur für die Büroarbeit angestellt war, hatte sie nebenher sämtliche "niederen" Arbeiten wie Gipsabdrücke machen, Botengänge erledigen, Einkäufe für den Herrn Chef tätigen, Putzen der Büroräume, Pflege des kleinen Vorgartens etc. zu verrichten. Sylvia muckte nicht auf - sie hatte Angst vor Arbeitslosigkeit, als gelernte Zahntechnikerin ohne Abschluß und mit dem zu erwartenden schlechten Zeugnis glaubte sie, keinen Job zu bekommen, und die Branche steht mehr als beschissen da, also konnte sie auch nicht auf eine Zahntechnikerstelle hoffen. Täglich durfte sie sich anhören, wie unfähig, faul und FETT sie sei ... als Sahnehäubchen wurde ihr dann auch noch die Reinigung der Toiletten angetragen. Sie übernahm auch das - kotzte fast täglich dabei, denn der feine Herr ist Stehpinkler und gab sich alle Mühe, eine ordentliche Streuung zu erlangen. Als sie nach Monaten der Demütigung einen Nervenzusammenbruch erlitt und es nicht schaffte, am selben oder nächsten Tag zum Arzt zu gehen, wurde sie wegen unentschuldigten Fernbleibens vom Arbeitsplatz fristlos entlassen.

Natürlich gab es - auch von anderen Kollegen - einige "Meetings" mit dem Chef vor dem Arbeitsgericht, er wurde zu saftigen Zahlungen verdonnert, aber das ändert nichts an den seelischen Schäden, die er den Menschen zugefügt hat. Insbesondere Sylvia ist nachhaltig in ihrer Psyche geschädigt.

Das hier Geschilderte ist KEIN Einzelfall, solche Dinge passieren in kleinen (und sogar in manchen großen) Betrieben häufig, nur haben die Betroffenen meistens keine Lobby oder nicht die Kraft, sich zur Wehr zu setzen.

Dummi

[PolyesterPower [KommA]]

hallo Dummi, traurig aber wahr.... :O

ich hab auch was dazu geschrieben, is aber was längeres...
werd`s morgen posten!

gruss alex