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    Dt. Telekom-Entscheidung gefallen ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.07.02 12:08:47 von
    neuester Beitrag 16.07.02 18:13:08 von
    Beiträge: 24
    ID: 606.759
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      schrieb am 11.07.02 12:08:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Als ehem. Aufsichtsratsmitglied einer großen Gesellschaft,
      kenne ich die "Dementis" zur Personalpolitik.
      In der Schublade dürfte jedoch der Vertrag für den Sommer Nachfolger liegen. Es geht in der Regel nur um die Abfindungssumme und ein bischen auch um den guten Ruf.
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 12:14:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      sehe ich auch so. Denke, daß Ron so gut wie weg ist. Das zeigt ja u.a. auch der Kurs bei 555750. Da gehen mehr Leute rein, als nur der Kleinanleger....
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 12:17:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Als einer der bedeutesten deutschen Wirtschaftsführen ist mir bekannt, daß über Sommers Abschied noch lange nicht entschieden ist. Er hat starke Verbündete insbesondere unter den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat. Ein Schelm, wer nun böses über den exorbitant hohen Tarifabschluß der Telekom denkt.......
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 12:22:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      immer nur halbe sachen von der regierung
      zumwinkel muss auch weg
      kurs auch fast 50% gefallen
      also los
      ewt können die beiden ja auch tauschen
      post ronni und tele winkel
      c-y
      o
      Avatar
      schrieb am 11.07.02 12:23:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      Jedes neue Dementi erhöht die Abfindungssumme für Herrn Sommer, so dürfte die Wirklichkeit aussehen.

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      schrieb am 13.07.02 18:51:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Gerd Tenzer: Der Mann aus der zweiten Reihe


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0%2C1518%2C205157%2C00.html
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 19:45:02
      Beitrag Nr. 7 ()
      Aus der FTD vom 12.7.2002
      Leitartikel: Verpatzter Coup

      Der Fall Ron Sommer ist zu einem Fall Gerhard Schröder geworden. Mit atemberaubendem Ungeschick fuhrwerkt das Kanzleramt bei der Deutschen Telekom herum.

      In der Öffentlichkeit rempelt sogar SPD-Generalsekretär Franz Müntefering mit, um den Telekom-Chef Sommer aus dem Amt zu drängen. Schröders pragmatisch-zupackender Stil in Sachen Wirtschaft, auf den der "Genosse der Bosse" so stolz ist, zeigt sich von der dunkelsten Seite. Anstelle der sorgfältigen Umsetzung eines Konzepts ist risikofreudige Wurstelei zu besichtigen.

      Der genaue Hergang ist zwar noch unklar. Offensichtlich ist aber, dass Gerhard Schröder in den vergangenen Tagen einer gravierenden strategischen Fehleinschätzung aufgesessen ist. Zudem hat er zugelassen, dass der Personalwechsel zur Schmierenkomödie verkommt.


      Dass der Kurs der T-Aktie auf immer neue Rekordtiefs gefallen ist, konnte die Bundesregierung als größten Anteilseigner natürlich nicht kalt lassen. Schröders Furcht vor den empörten Kleinaktionären ist kurz vor der Wahl ebenfalls nachvollziehbar.


      Branche in der Krise

      Eine nüchterne Analyse hätte jedoch ergeben, dass die Lage sich kurzfristig kaum ändern lässt. Weltweit steckt die Telekombranche in der Krise; Konzepte für die Neuausrichtung des Ex-Monopolisten gibt es zumindest von Seiten der Regierung bisher nicht. Wie der Aktienkurs letztlich auf einen Vorstandswechsel reagiert, ist offen.


      Schröder hat sich dennoch auf ein überstürztes Manöver zur Ablösung Sommers eingelassen. Dass dieses kaum vorbereitet ist, lässt sich nun beobachten. Gerüchte werden lanciert, noch ehe eine Mehrheit im Aufsichtsrat steht. Hektisch wird ein Nachfolger für Sommer gesucht, wobei vorzugsweise alte Schröder-Partner aus seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident in die Schlagzeilen kommen: Ex-VW-Chef Ferdinand Piëch oder Michael Frenzel, Vorstand der Hannoveraner TUI. Absagen werden publik. Internationalen Investoren wird drastisch vorgeführt, wie groß der Staatseinfluss bei der Telekom im Zweifel ist - zum langfristigen Schaden der Aktie.


      Für Gerhard Schröder ist das mehr als eine Panne in der Urlaubszeit. Der improvisierte Aktionismus ist ein Grundmuster seiner Wirtschaftspolitik. Beim Reizthema Arbeitslosigkeit gelang ihm so mit der Kommission von VW-Personalvorstand Peter Hartz ein beachtlicher Coup. Das Problem ist, dass solche Nummern kein Ersatz für ein langfristiges Konzept sind. Und selbst sie müssen gut einstudiert sein.
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 19:50:11
      Beitrag Nr. 8 ()
      ftd.de, Sa, 13.7.2002, 11:23, aktualisiert: Sa, 13.7.2002, 16:21
      Deutsche Telekom: Tenzer, übernehmen Sie!

      Die Würfel im Streit um die Ablösung von Ron Sommer sind offenbar gefallen: Mehrere Medien sehen Telekom-Vorstand Gerd Tenzer als Nachfolger des umstrittenen Konzernchefs, der aber im Amt bleiben will.

      Tenzer solle am Dienstag in der Sondersitzung des Telekom-Aufsichtsrates als Nachfolger Sommers präsentiert werden. Das berichteten am Samstag übereinstimmend die Nachrichtenagentur Reuters und die Magazine "Spiegel" und "Focus". Sommer, der seit 1995 Vorstandschef ist, will nach Angaben aus Unternehmenskreisen dem Druck standhalten. Er sei sich nicht bewusst, einen Fehler begangen zu haben.

      Laut "Focus" soll Finanzchef Karl-Gerhard Eick zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt werden. Die vier Mitglieder des Präsidiums des Aufsichtsrats hätten sich in Bonn getroffen und nach stundenlanger Beratung in der Nacht entschieden. Ein Telekom-Sprecher sagte am Samstag, das Präsidium habe sich am Freitag nicht getroffen. Darüber hinaus werde der Bericht nicht kommentiert.



      Lob und Tadel für Tenzer


      Der 59-jährige Tenzer gilt als SPD-freundlich und als Urgestein im Telekom-Vorstand. Er war in Nachfolge-Debatten schon mehrfach genannt worden. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) äußerte sich am Samstag kritisch: Die Entscheidung für Tenzer würde das Vertrauen der Aktionäre nur ungenügend wiederherstellen können. "Es wäre besser gewesen, von außen eine Lösung zu finden", sagte Reinhild Keitel, Mitglied des SdK-Vorstands. Sommer sei nicht alleine verantwortlich für alle Entscheidungen, die ihm jetzt vorgehalten würden. Ein Wechsel sei jedoch unvermeidbar, da Sommer nach den Diskussionen um seine Person unhaltbar geworden sei.


      Rückendeckung erhielt Tenzer hingegen von Siemens-Chef Heinrich von Pierer. Der Nachrichtenagentur Reuters sagte von Pierer, Tenzer sei "eine gute Wahl". Den von der Ablösung bedrohten Sommer sieht der Siemens-Chef als "Opfer der Finanzmärkte" an. Tenzer habe sich großen Respekt in der gesamten Telekom-Branche erworben. Er kenne ihn als "harten Verhandlungspartner". Bei der Telekom sei Tenzer das "technologische Gewissen" und habe frühzeitig auf Innovationen gesetzt. Beispielhaft nannte der Siemens-Chef die Einführung des TV-Breitbandkabels oder die DSL-Technologie für schnelle Internet-Zugänge. Für die Finanzmärkte sei es "nicht unwichtig, ob der Vorstandschef der Telekom technologisch auf der Höhe ist."




      Europas größte Telekom-Konzerne


      Bundeskanzler Gerhard Schröder bestritt inzwischen, er wolle Einfluss auf die Telekom nehmen. Es sei Sache des am Dienstag tagenden Aufsichtsrates, über die Zukunft Sommers zu befinden. Er selbst treffe hier "überhaupt keine Entscheidungen". Schröder sagte: "Alle Spekulationen über Namen, die da genannt worden sind, und über Beziehungen, die ich zu Namen hätte, sind wirklich Spekulationen und haben keine sachliche Grundlage." Der Bund ist der größte Einzelaktionär der Telekom.


      Die T-Aktie erlebte angesichts der Spekulationen über die Ablösung des Konzernchefs wahre Höhenflüge: Das Papier gewann am Freitag 4,6 Prozent hinzu und schloss bei 12,14 Euro. Am Montag war die Aktie noch für 10,60 Euro zu haben gewesen.



      Quelle: Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 19:57:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      n-tv am Nachmittag:

      Bleibt Sommer doch?

      Nachdem am Samstagvormittag verlautete, der Telekom-Aufsichtsrat habe sich für Technik-Vorstand Gerd Tenzer entschieden, hiess es am Nachmittag nun aus Unternehmenskreisen, dass Ron Sommer doch nicht zurücktreten wolle. Er sehe sich durch die Reaktion an den Finanzmärkten gestärkt. Als weiteren Grund gegen einen Rücktritt habe er die verbesserten Geschäftszahlen angegeben.
      Avatar
      schrieb am 13.07.02 21:16:10
      Beitrag Nr. 10 ()
      die schlechteste lösung.hauptsache der schröder hat sein gesicht gewahrt meine stimme bekommt jetzt die pds
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 03:02:50
      Beitrag Nr. 11 ()
      hdw42 - registriert seit 13.07.02 - trotzdem hat er recht.

      Es wäre die schlechteste Lösung.

      So absurd ist das aber nicht, daß frustrierte Ron Sommer-Fans PDS wählen könnten, auch wenn das nicht in seinem Sinne wäre.
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 11:37:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      Samstag 13. Juli 2002, 18:04 Uhr
      Geteiltes Echo der Politik auf voraussichtliche Tenzer-Wahl



      Berlin, 13. Jul (Reuters) - Die sich abzeichnende Wahl von Vorstand Gerd Tenzer zum Nachfolger von Ron Sommer an der Spitze der Deutschen Telekom (Xetra: 555750.DE - Nachrichten - Forum) ist bei der SPD auf Zustimmung gestoßen. Die Union warf der Bundesregierung dagegen Genossen-Filz vor.
      Der SPD-Medienpolitiker Peter Glotz nannte Tenzer am Samstag einen Garanten für Kontinuität, der sehr qualifiziert sei. Die Bundesregierung habe die Ablösung Sommers aber "schlecht, fragwürdig" und "nicht professionell betrieben" kritisierte Glotz, der einige Jahre im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom saß. CSU-Landesgruppenchef Michael Glos sagte, es wäre ein großer Fehler, falls sich der Aufsichtsrat der Telekom am Dienstag für Tenzer entscheiden sollte. Bei einer Besetzung Tenzers, der als der SPD nahe stehend gilt, rieche es nach Genossen-Filz. Die Union fordere deshalb eine neutrale Lösung. Die Vorgänge bei der Telekom haben nach Einschätzung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) keine direkten Auswirkungen auf die Entscheidung der Wähler bei der Bundestagswahl.

      Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Telekommunikation und Post, Klaus Barthel (SPD), sprach sich für eine interne oder Branchen nahe Lösung für den Chefposten aus und bezeichnete Tenzer als kompetenten Mann, der eher im Hintergrund arbeite.


      KREISE: WAHL VON TENZER IM AUFSICHTSRAT GILT ALS SICHER

      Der bisherige Technik-Vorstand Tenzer soll nach Angaben aus informierten Kreisen Sommer an der Konzernspitze ablösen. Tenzer werde dem Telekom-Aufsichtsrat zur Wahl vorgeschlagen, und diese gelte als sicher, da er die Unterstützung der Bundesregierung habe, hieß es. Sommer will Unternehmenskreisen zufolge aber nicht freiwillig aus dem Amt scheiden. Er wolle trotz der Kritik an seiner Person nicht zurücktreten. Sommer sehe seine Position als Vorstandschef vor der geplanten Abstimmung im Aufsichtsrat über seine berufliche Zukunft als gestärkt an, hieß es weiter.


      GLOTZ: TENZER STEHT FÜR KONTINUITÄT

      Glotz sagte der "Bild am Sonntag" zu Tenzer: "Er ist ein sehr qualifizierter Mann, der das Unternehmen bestens kennt." Glotz kritisierte aber die Art und Weise der geplanten Ablösung Sommers, der gute Arbeit geleistet habe. "Wenn man einen Mann ablöst, muss man anständig mit ihm reden. Das ist bis jetzt nicht passiert." Im Radio Bremen sagte Glotz, die Bundesregierung habe die Ablösung nicht professionell betrieben und habe Kandidaten, die sie haben wollte, nicht bekommen. Jetzt müsse sie gezwungenermaßen eine interne Lösung suchen. "Herr Tenzer steht für Kontinuität. Er ist keiner dieser Gewaltsanierer, die die Analysten sich gewünscht haben."

      Glos wandte sich gegen die sich abzeichnende Wahl Tenzers: "Ich bin dagegen, dass man die Besetzung so vornimmt, dass es nach Genossen-Filz riecht. Und genau das ist der Fall bei Herrn Tenzer." Hier solle ein verdienter Genosse noch kurz vor Torschluss mit einem höheren Posten versehen werden, sagte der CSU-Politiker dem Sender n-tv.


      SCHRÖDER: AUFSICHTSRAT MUSS BEI PERSONAL ENTSCHEIDEN

      Schröder sagte nach einem Vorabbericht des "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe) zu seiner Rolle bei der Neubesetzung des Telekom-Vorstandes, er werde natürlich informiert. In der Bundesregierung sei aber Finanzminister Hans Eichel (SPD) zuständig. Schröder verwies erneut auf das Aktienrecht, das auch für Unternehmen gelte, an denen der Bund beteiligt sei. Über Personal müsse demnach der Aufsichtsrat entscheiden: "Der muss Vertrauen in den Vorstandsvorsitzenden haben, und wenn er das nicht mehr hat, muss er Entscheidungen treffen", sagte Schröder. Ob der umstrittene Vorstandschef Ron Sommer sich etwas habe zu Schulden kommen lassen, könne er "nicht beurteilen".

      Sommer hatte zuletzt zunehmend die Unterstützung der Bundesregierung verloren. Der Bund ist mit 43 Prozent größter Einzelaktionär des Unternehmens. Die Telekom-Aktie hat seit dem Höchststand von knapp 105 Euro im Frühjahr 2000 rund 90 Prozent eingebüßt, was auch viele Aktionäre gegen Sommer aufgebracht hat. Die Debatte um Sommer wurde zuletzt zunehmend zu einem Thema des Wahlkampfes für die Bundestagswahl am 22. September.


      "TENZER DRÄNGT SICH NICHT IN DEN VORDERGRUND"

      An den Spekulationen über den möglichen Sommer-Nachfolger wollte sich der SPD-Politiker Barthel nicht beteiligen, sagte Reuters aber: "Ich habe Herrn Tenzer als jemand kennen gelernt, der die Materie sehr gut kennt, der seit Jahren da auch eher eben in der zweiten Reihe solide Arbeit geleistet hat, der sich auch selber da nicht in den Vordergrund drängt und der wohl eher dahin geschoben werden müsste, als dass er sich darum reißt."

      Der niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel forderte einen fairen Umgang mit Sommer. "Die ganze Branche krankt, und das jetzt an einer Person festzumachen, das finde ich nicht fair", sagte Gabriel dem Sender n-tv. Auf die Frage, ob ein politisches Opfer gesucht werde, sagte Gabriel: "Ich hoffe nicht. Damit würde man weder dem Unternehmen Telekom noch Ron Sommer gerecht werden."

      kla/kad


      Quelle: Yahoo! Finanzen


      ----------------------------------------------------------------------------------


      Wenn man das Ganze so liest, drängt sich einem die Frage auf, weshalb denn eigentlich überhaupt mit aller Gewalt ein
      Wechsel angestrebt wird, auch wenn es fraglich erscheint, ob dadurch eine Verbesserung zu erreichen ist.

      Gut ist, daß man endlich mal wach geworden ist. Hat ja auch
      lange genug gedauert.

      Alle Achtung übrigens zur Meinung des niedersächsischen
      Ministerpräsidenten Gabriel.

      Nach dem Kaputt-Regulieren der Dt. Telekom (Schuld daran ist natürlich Ron Sommer?!) folgt jetzt das Kaputt-Regulieren der Dt. Post.
      Der Bürger sitzt auf hohen Verlusten bei seinen "Volksaktien" und wird demnächst indirekt auch noch an den Kosten für die Arbeitslosen beteiligt.
      Der Finanzminister streicht die hohen UMTS-Lizenzgebühren
      ein und fühlt sich für die Folgen bei der Dt. Telekom nicht zuständig.
      Das Volk will einen Kopf rollen sehen. Also Daumen runter...

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 12:53:43
      Beitrag Nr. 13 ()
      N i c h t Ron Sommer sollte abgewählt werden - s o n d e r n Gerd Schröder!

      "Wer nicht investiert, hat keine Zukunft". Dieser Ausspruch ist sehr weise. Die Weitsichtigkeit von Ron Sommer hat bislang der jetzigen Bundesregierung eine Menge Geld eingebracht. (Verkauf der T-Aktien des Bundes zu 65 € und Erlöse der UMTS-Lizenz). Demgegenüber stehen die Ausfälle der Steuereinnahmen durch die Abschreibungen. Hier hat doch der Bund geschlafen und nicht Ron Sommer.

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 14.07.02 14:34:10
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.07.02 14:43:18
      Beitrag Nr. 15 ()
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 11:46:02
      Beitrag Nr. 16 ()
      Was nutzen die ganzen Bemühungen, den Telekomkurs in den Griff zu kriegen, wenn die Shorties die Aktie anschließend wieder in den Keller schicken?


      :confused:



      Im führenden deutschsprachigen Trading Portal, dem Godmode-Trader.de, wurde die Aktie der Deutschen Telekom mehrfach als Top Shortsellingkandidat empfohlen, so auch in einer ausführlichen in der Member Area veröffentlichten Analyse am heutigen Morgen vor Eröffnung der Börsen. Das Trader Team hat ein mittel- langfristiges Kursziel im Extrem unter 5 Euro ausgegeben. Die Aktie könne direkt in den USA als ADR geshortet werden. In Deutschland gebe es einige wenige gute Put Optionsscheine.

      Derzeit verliert der Aktienkurs der Deutschen Telekom um -6,92% auf 12,3 Euro.

      Quelle: BörseGo

      Aktueller Kurs: 11,28 € (- 7,1 %)
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:19:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      15.07.2002 manager-magazin


      T E L E K O M

      Vorstand ist gegen Tenzer


      Während Gerd Tenzer von der Bundesregierung bereits als neuer Telekom-Chef gehandelt wird, stellen sich die anderen Vorstände im Konzern offenbar gegen ihn. Oppositionspolitiker zweifeln daran, dass Tenzer am Dienstag tatsächlich zum Nachfolger Ron Sommers gekürt wird. US-Aktionäre der Telekom prüfen indes eine Klage gegen die Bundesregierung.

      Hamburg - Im Vorstand gibt es offenbar eine Front gegen die Berufung von Tenzer auf den Chefsessel der Telekom . Das berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) unter Berufung auf Vorstandskreise. Mehrere Vorstände hätten sich gegen die Berufung Tenzers gewandt, der nach Angaben aus informierten Kreisen mit Unterstützung des Bundes als Großaktionär bei einer Aufsichtsratssitzung am morgigen Dienstag zum Nachfolger Sommers gemacht werden soll.

      Der Vize-Vorsitzende der CSU Horst Seehofer bezeichnete den möglichen neuen Telekom-Chef Gerd Tenzer (Bild) als "Notlösung"

      Der Widerstand im Vorstand erschwere dieses Vorhaben der Bundesregierung, hieß es in der Zeitung. Allerdings entscheiden allein die 20 Mitglieder des Aufsichtsrates über die Berufung von Vorstandsmitgliedern.

      Am Wochenende hatte bereits Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick erklären lassen, er stehe für eine Doppelsitze mit Tenzer nicht zur Verfügung. Erst am Donnerstag hatte sich der komplette Vorstand noch geschlossen hinter Sommer gestellt. Die "FTD" berichtete weiter, aus der Umgebung des Aufsichtsrates sei zu hören, dass einige Aufsichtsräte eher zurücktreten würden, als sich gegen Sommer zu stellen.

      Seehofer kritisiert Vorgehen der Bundesregierung

      Der Vize-Vorsitzende der CSU, Horst Seehofer, kritisierte das Vorgehen der Bundesregierung: "Wenn man einen Vorstandsvorsitzenden ablösen will, dann darf man nicht so ein Desaster anrichten, wie es sich jetzt abgezeichnet hat in den letzten Tagen," sagte Seehofer während einer Fernsehdiskussion.

      Er bezeichnete den möglichen neuen Telekom-Chef Tenzer außerdem als "Notlösung". Man wisse im übrigen auch noch gar nicht, ob die Entscheidung auf der für Dienstag geplanten Sondersitzung des Telekom-Aufsichtsrats so fallen werde. "Da kann noch was ganz anderes passieren", sagte der CSU-Politiker.

      "So kann man keine Krisen-Management-Politik machen."

      Auch der stellvertretende FDP-Chef Walter Döring äußerte in der Sendung Zweifel daran, ob die Entscheidung für Tenzer bereits getroffen sei. "Das Ding ist noch nicht am Ende", sagte Döring, "und der Bundeskanzler sitzt in den Büschen und will von all dem nichts mehr wissen. So kann man keine Krisen-Management-Politik machen." Das Verhalten der Bundesregierung in der Telekom-Frage habe eine "verheerende Wirkung".

      Im Mai noch habe Bundeskanzler Schröder gesagt, Ron Sommer sei ein prima Mann, und jetzt auf einmal wolle man Sommer "zum Teufel jagen". "Ich halte das für ein katastrophales Krisenmanagement, für aufgeblasenes Öffentlichkeitsgetue und sonst für gar nichts", sagte Döring, Wirtschaftsminister in Baden-Württemberg.

      In der "Bild"-Zeitung hieß es außerdem, US-Aktionäre der Telekom prüften derzeit eine Klage gegen die Bundesregierung. Wegen der Nachfolgedebatte könnte der Bund einen "unbotmäßigen" Einfluss auf einzelne Aufsichtsratsmitglieder ausgeübt haben. In diesem Falle müsse die Regierung mit "hohen Schadenersatzforderungen" rechnen, hieß es in dem Zeitungsbericht.

      Gruß
      MK
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 17:06:17
      Beitrag Nr. 18 ()
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 00:24:00
      Beitrag Nr. 19 ()
      15.07.2002



      T E L E K O M

      Rennen wieder offen, Aktie abgestürzt




      Am Tag vor der entscheidenden Sitzung der Aufsichtsrates ist immer noch offen, wie das Gremium am Dienstag in Sachen Ron Sommer votieren wird. Die T-Aktie verzeichnet mit minus 15 Prozent den bisher größten Tagesverlust seit dem IPO.

      Frankfurt/Berlin - Das Tauziehen um den Vorstandsvorsitz der Deutschen Telekom geht weiter. Auch unmittelbar vor der entscheidenden Stizung des Aufsichts am Dienstag war bis zum späten Montagabend noch keine klare Mehrheit für die Ablösung des umstrittenen Vorstandschefs Ron Sommer zu erkennen. Die T-Aktie ging mit einem Minus von 15 Prozent aus dem Handel - der bisher größte Tagesverlust seit Börsengang.


      Hat wieder Oberwasser: Ron Sommer


      Gegen den als Nachfolger Sommers an der Spitze von Europas größtem Telekommunikationskonzern ins Gespräch gebrachten Technik-Vorstand Gerd Tenzer gab es nach Angaben aus Kreisen des Aufsichtsrats Bedenken sowohl im Lager der Anteilseigner als auch bei den Arbeitnehmervertretern.

      Bundeskanzler Gerhard Schröder ließ dementieren, dass er persönlich Einfluss auf die Entscheidung des Kontrollgremiums nehme. SPD-Generalsekretär Franz Müntefering schloss Schaden für seine Partei im Bundestagswahlkampf durch die andauernde Debatte nicht aus.

      Starke Vorbehalte gegen Tenzer

      "Gegen Tenzer gibt es Vorbehalte auf Seiten der Anteilseigner wie auch der Arbeitnehmervertreter", verlautete aus Kreisen des Aufsichtsrates. Der Ausgang der Beratungen des Gremiums am Dienstag über eine Ablösung Sommers sei daher ungewiss. "Es ist völlig offen, wie die Aufsichtsratssitzung ausgeht."




      Außer Kontrolle
      Im Aufsichtsrat der Telekom finden sich zwar klangvolle Namen, doch keine kritischen Wächter. Wer kontrolliert CEO Ron Sommer? ...mehr

      "Ein guter CEO"
      Im Interview mit manager-magazin.de vor zwei Monaten hatte Aufsichtsratschef Winkhaus Ron Sommer noch verteidigt. Für eine Ablösung sah er keinen Grund. ...mehr

      Chronik des Niedergangs
      Die Geschichte der T-Aktie - vom IPO bis heute. ...mehr


      Aus anderen Quellen verlautete, die fieberhaft geführten Telefonate zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und Vertretern der Regierung hielten an. Noch am Wochenende hatte es in informierten Kreisen geheißen, die Wahl Tenzers sei so gut wie sicher, weil er Kandidat der Bundesregierung sei.

      Der Bund ist mit 43 Prozent größter Aktionär der Telekom. Sommer selbst lehnt nach Angaben aus seiner Umgebung vom Wochenende einen Rücktritt weiter ab.

      Auch Gewerkschaften hatten weiteren Gesprächsbedarf angemeldet. "Es ist den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat bis jetzt nicht klar gemacht worden, aus welchen Gründen Sommer abgelöst werden soll", sagte der Verdi-Sprecher Hermann Zoller zum Stand der Verhandlungen bis Sonntagabend. Sommer war unter anderem durch den starken Kursverfall der T-Aktie in die Kritik geraten und hatte die Unterstützung der Regierung verloren.

      Quelle: manager-magazin.de


      :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 01:12:27
      Beitrag Nr. 20 ()
      Investoren trauen weder Sommer noch Tenzer

      Die Mehrheit der deutschen Fondsmanager plädiert bei der Telekom für einen radikalen Neuanfang. Der Kurs bricht ein

      Von Holger Zschäpitz

      Berlin – Wenn der Telekom-Aufsichtsrat heute über die Zukunft von Ron Sommer entscheidet, haben Fondsmanager ihre Wahl längst getroffen. Nach einer Umfrage der WELT stellen sich die einflussreichen institutionellen Investoren mehrheitlich gegen Sommer. Von den großen sieben deutschen Fondsgesellschaften erhält der Telekom-Manager nur von der DWS und Adig Rückendeckung, während der Rest mehr oder weniger eine Ablösung favorisiert.

      „Wir haben Zweifel, dass das bestehende Management die fällige Restrukturierung stemmen kann“, sagt Rolf Drees von Deutschlands drittgrößter Fondsgesellschaft Union Investment, die insgesamt 50 Millionen T-Aktien in ihren Portfolios verwaltet. Ähnlich sieht dies Victor Moftakhar, Fondsmanager bei der Deka. „Ein neuer Manager könnte ohne historischen Ballast die Restrukturierung energisch voranbringen.“ Bisher noch heilige Kühe könnten geschlachtet werden.

      Das Gros der Fondsprofis hofft, dass ein Nachfolger hart durchgreift und das Feld neu bestellt. Eine Rechnung, die oft genug aufgegangen ist. So konnte die Aktie der British Telecom seit der Stabübergabe von Peter Bonfield an Ben Verwaayen im Februar gegen den allgemeinen Markttrend kräftig zulegen. Auch der Rausschmiss des Chefs der holländischen KPN, Paul Smits, tat dem Unternehmen und damit dem Aktienkurs sehr gut. „Bei der Telekom sollte Sommer abgelöst werden durch einen marktfreundlicheren Manager, der dann einen Neuanfang macht“, beschreibt Stephan Eger, Fondsmanager beim Dit, die Wunschlösung der Profis.

      Doch die Fondsmanager wollen bei der Deutschen Telekom keinen Machtwechsel um jeden Preis. Sie machen unmissverständlich klar, dass der Aufsichtsrat lieber an Sommer festhalten sollte, anstatt Gerd Tenzer als neuen Kronprinz zu inthronisieren. „Das wäre ein Betriebsunfall“, so ein Investmentprofi. Bereits gestern sprachen die institutionellen Investoren Tenzer das Misstrauen aus. Nach Meldungen über die Einsetzung des bisherigen Technik-Vorstands als Unternehmenslenker knickte die T-Aktie zwischenzeitlich fast 15 Prozent ein. „Eine interne Lösung wird nicht honoriert, weil Tenzer als Mitglied des alten Establishments kein hartes Durchgreifen zugetraut wird“, sagt Josef Scarfone, Fondsmanager bei Frankfurt Trust. „Sollte Tenzer das Rennen machen, werde ich möglicherweise meinen zuletzt aufgestockten Telekom-Bestand wieder verkaufen.“

      Auch wenn die Fondsmanager nicht im Aufsichtsrat vertreten sind, haben sie doch ein gehöriges Wörtchen bei der Neubesetzung der Telekom-Spitze mitzureden. Denn schließlich waren es vor allem die Fondsprofis, die den Kurs der Telekom-Aktie in den Keller trieben und Sommer damit in Bedrängnis brachten. Und die Institutionellen sind jetzt auch der Schlüssel für einen erfolgreichen Neuanfang.

      Als vordringlichste Aufgabe sehen die Fondsprofis den Schuldenabbau bei dem Bonner Unternehmen. Hierbei komme der Telekom-US-Mobilfunktochter Voicestream eine Schlüsselstellung zu. Voicestream sei als Nummer sechs im US-Markt viel zu klein, um eigenständig überleben zu können. Zudem benötige die US-Tochter für den Ausbau weitere Milliarden – Geld, das die Telekom schlicht nicht habe. Die Fondsmanager präferieren daher entweder einen vollständigen Verkauf von Voicestream oder die Einbringung der US-Tochter in ein gemeinsames Unternehmen mit einem amerikanischen Konkurrenten. Doch beide Lösungen hatte Sommer bisher kategorisch ausgeschlossen. „Entweder Sommer geht und die Voicestream-Frage wird damit neu gestellt. Oder aber Sommer revidiert seine Aussage zur US-Tochter“, sagt Thomas Kruse, Fondsmanager bei Activest. Er will unter anderem von dieser Frage abhängig machen, ob er die zuletzt gekauften T-Aktien wieder auf den Markt wirft.

      Klaus Kaldemorgen, Fondsmanager der DWS hält Sommer als einer der wenigen die Stange und traut ihm zu, eine Kehrtwende bei der Telekom erfolgreich voranzubringen. „Eine Ablösung Sommers in der gegenwärtigen Gemengelage macht keinen Sinn. Schon die Diskussion darüber ist in höchstem Maße schädlich nicht nur für die Deutsche Telekom sondern auch die Aktienkultur.“ Und auch Klaus Breil von der Adig rät von einem Machtwechsel ab, auch wenn er von Sommers Fähigkeiten nicht rundweg überzeugt ist. „Ich sehe momentan einfach keine Alternative.“


      Quelle: DIE WELT online
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 01:21:13
      Beitrag Nr. 21 ()
      Sommers großer Kampf

      Am Dienstag tagt der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom. 20 Damen und Herren entscheiden über das Schicksal des Vorstandschefs


      Von Lutz Frühbrodt

      Sie werden auf einen Ron Sommer treffen, der mit Härte und analytischem Geschick seinen Posten verteidigen wird. Und der Mann hat Argumente.


      Was soll ich eigentlich in den letzten zwei Monaten falsch gemacht haben, was ich nicht schon vorher falsch gemacht hätte, das Ihrer Meinung nach aber richtig war?" Mit dieser Frage könnte Ron Sommer die 20-köpfige Runde des Telekom-Aufsichtsrats, der heute in einer außerordentlichen Sitzung über das Schicksal des T-Lenkers zu entscheiden hat, trotzig-triumphierend konfrontieren. Sommer dürfte dabei vor allem auf die Bundesvertreter blicken, war es doch die Bundesregierung, die ihn mit ihren Stimmen bei der Hauptversammlung Ende Mai entlastete - trotz der lauten Buhrufe aus den Kehlen aufgebrachter Kleinaktionäre, die die Regierung jetzt zu schützen vorgibt. Wohl ist seitdem der Kurs der T-Aktie weiter gefallen, doch Sommer hat weder seine Strategie verändert noch hat er sich grobe Schnitzer geleistet. Warum also soll er ausgerechnet jetzt daran glauben müssen? Die honorigen Mitglieder des Aufsichtsrats werden sich doch nicht etwa zu Marionetten der Politik machen lassen?

      Was ursprünglich als Tribunal gegen Sommer geplant war, könnte der attackierte, zeitweise torkelnde, aber langsam wieder auf die Beine kommende Telekom-Chef nun als Bühne für das große Comeback nutzen. Oder zumindest für einen geordneten Rückzug in den Aufsichtsrat, um das Gesicht zu wahren. Es ist beileibe nicht das erste Mal, dass der "Sonnenkönig" vom Rhein für mehr oder minder tot erklärt wurde, aus der jeweiligen Krise dann aber sogar gestärkt hervorging. Zuletzt bei der Immobilienaffäre Anfang 2001, als sich herausstellte, dass die Telekom ihren Grund und Boden teilweise haushoch überbewertet hatte und im Nachhinein eine Wertberichtigung von mehreren Milliarden Euro vornehmen musste.

      Hier wie auch bei zahlreichen anderen Gelegenheiten hat Sommer ein erstaunliches Beharrungsvermögen an den Tag gelegt. Dass der 53-Jährige seinen Weg vollkommen unbeirrt geht, und dies mit einer Euphorie und Selbstdisziplin, die ihn wie eine Kreuzung aus Goldsucher und Marathonläufer erscheinen lässt, zeugt nicht zuletzt von einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein. Seine Kritiker sprechen bevorzugt von einem Irrglauben in die eigene Unfehlbarkeit, denn in der Tat tut sich Sommer schwer damit, auch nur den geringsten Fehler einzugestehen. Erst als die T-Aktie von ihrem Allzeithoch von 105 Euro auf 25 Euro gestürzt war, kam ihm bei der Hauptversammlung im Mai 2001 ein gequältes "Es tut mir Leid" in Richtung der Kleinaktionäre über die Lippen. Um sogleich in einem anderthalbstündigen Zahlenstakkato die großartigen Leistungen der Telekom aufzulisten.

      Ron Sommer, der schon mit 21 Jahren zum Doktor der Mathematik promovierte, hat in seinem Leben sehr schnell sehr viel erreicht. Sicher, wenn er jetzt gegenhält, könnte er wahrscheinlich eine höhere Abfindung herausholen, als wenn er sich ohne Widerstand auf einen "goldenen Handschlag" einließe. Was wollte Sommer aber mit ein paar Millionen Euro mehr, wenn er sich und der Welt doch längst nicht mehr beweisen muss, wie man reich wird? Sommer, der nicht zuletzt wie fast alle Wirtschaftskapitäne in die Macht verliebt ist, will vielmehr zeigen, dass seine Strategie aufgeht. Doch bis er den schweren Tanker Telekom dort hat, wo er ihn haben will, muss der Kapitän noch einige Jahre am Ruder bleiben.

      Und die Chancen dafür sind in den vergangenen Tagen gestiegen. Schien es anfänglich so, als sei die Abwahl fast schon beschlossene Sache, haben sich die Sommer-Gegner offensichtlich doch noch nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit im Aufsichtsrat gesichert. Vor allem auf Seiten der Arbeitnehmer, die immerhin die Hälfte des Gremiums stellen, bröckelt die vermeintliche Einheitsfront. "Ich glaube nicht, dass eine Entscheidung vor der eigentlichen Aufsichtsratssitzung fällt", sagt jetzt Hermann Zoller, Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Ist der Ausgang also wieder offen?

      Sommers Karten sind nicht schlecht, zumal es Bundeskanzler Schröder nicht gelungen ist, einen prominenten Hochkaräter aus der Managementszene für den "heißen Stuhl" in Bonn zu gewinnen. Denn wer will sich schon von einer Bundesregierung inthronisieren lassen, die es Ende September dieses Jahres vielleicht gar nicht mehr gibt? Der Job unter einem Bundeskanzler namens Stoiber wäre nicht unbedingt sicher. Alles Sägen an Sommers Stuhl bringt nichts, wenn kein überzeugender Nachfolgekandidat bereit steht.

      Folgt man den Kapitalmärkten, steht er in der Person von Technikvorstand Gerd Tenzer jedenfalls nicht ante portas. Zwar haben die Spekulationen auf eine Ablösung Sommers der T-Aktie zu einem vorübergehenden Höhenflug verholfen, doch ist das Papier gleich wieder abgestürzt, als es hieß, das dienstälteste Vorstandsmitglied würde sich den Chefsessel schon mal vorwärmen lassen. Tenzer müsste zudem mit dem Ruch des "Königsmörders" leben, weil sich der Rest des achtköpfigen Vorstands nach wie vor im Schulterschluss mit seinem Chef übt.

      Das öffentliche Sentiment scheint sich zudem wieder relativ zu Gunsten Sommers zu drehen, nicht zuletzt auch, weil die PR-Strategen der Telekom ganze Arbeit geleistet haben: Zahlreiche Solidaritätsadressen aus den Chefetagen anderer Großunternehmen, von immerhin 18 000 Mitarbeitern geschaltete Zeitungsanzeigen, geschickt aufbereitete Halbjahreszahlen.

      Aber selbst, wenn sich Sommer halten könnte, die Probleme werden auch nach dem heutigen Showdown nicht vom Tisch sein. Als besonders heikel erweist sich die Mobilfunksparte, die durch den Erwerb einer Acht-Milliarden-Euro-Lizenz für den multimediafähigen Mobilfunk UMTS und den Kauf des amerikanischen Mobilfunkanbieters Voicestream für mehr als 35 Milliarden Euro zu einem "regelrechten Abschreibungsprojekt" mutiert ist, wie es ein Insider nennt. Die Telekom bräuchte bis 2005 rund zehn Milliarden Euro, um die Mobilfunksparte zu sanieren, heißt es in einer Vorstandsvorlage, die der WELT vorliegt.

      Die Alternativen: Entweder noch mehr Schulden anhäufen oder Unternehmensteile veräußern. Beides ist mit Sommer nur schwer vorstellbar. Deshalb soll jetzt die CDU/CSU hinter den Kulissen eine neue Initiative gestartet haben: Ein Schröder wie Stoiber genehmer Kandidat von außen soll aufs Schild gehoben werden - möglicherweise einer, dessen Name in den vergangenen Tagen bereits schon mal in der Zeitung zu lesen war. Der Preis für die parteiübergreifende Kooperation: Die Telekom soll fortan aus dem Wahlkampf rausgehalten werden. Schön wär`s.


      Quelle: DIE WELT online
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 01:49:02
      Beitrag Nr. 22 ()
      Unklare Fronten

      Nur vier Mitglieder des Aufsichtsrates sind ganz klar gegen Sommer

      Bei der alles entscheidenden Sitzung des Telekom-Aufsichtsrats dürfte es zu einer Kampfabstimmung kommen, denn die Mehrheitsverhältnisse sind nicht eindeutig, zumindest zeichnet sich bisher noch nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Abwahl Ron Sommers ab. Fest steht bisher nur, dass mit Hans W. Reich, dem Vorstandssprecher der Kreditanstalt für Wiederaufbau, und Heribert Zitzelsberger, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, die Bundesvertreter für eine Ablösung Sommers stimmen werden. Auch Bernhard Walter, ehemaliger Vorstandssprecher der Dresdner Bank, dürfte seinen Daumen nach unten drehen. Ihm wird nachgesagt, er hätte sich im Finanzministerium massiv über Sommers Amtsführung beschwert und damit dem Kanzleramt die politische Steilvorlage für sein Vorgehen geliefert.

      Auch der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Dietrich Winkhaus düfte sich gegen Sommer stellen. Lange Zeit hielt er seine schützende Hand über den Telekom-Chef, setzte sich unter anderem für die 50-prozentige Erhöhung der Vorstandsgehälter ein. Nachdem ihn dafür die Kleinaktionäre bei der Hauptversammlung Ende Mai ausgebuht hatten, soll Winkhaus mehrfach im halböffentlichen Raum geäußert haben, so etwas wolle er sich nie wieder antun. Der verbalen Distanzierung folgte vor einigen Wochen auch die faktische. Beobachter sind überzeugt davon, dass Winkhaus gehen müsste, wenn Sommer bleibt.

      Auf der Arbeitgeberseite ist bisher nur durchgesickert, dass BGA-Präsident Dieter Hundt Ron Sommer nicht mehr einen konsequenten Schuldenabbau zutraut. Auch dem belgischen Unternehmer André Leysen, im übrigen der einzige Ausländer im Aufsichtsrat des Global Player Telekom, wird nachgesagt, er sei ein Sommer-Gegner. Das Abstimmungsverhalten der übrigen Mitglieder, meist ehemalige Vorstandschefs über 60 Jahre, ist hingegen offen. "Mit Ausnahme des ehemaligen ZDF-Intendanten Dieter Stolte ist ihre Telekom-Expertise ohnehin sehr begrenzt", meint ein Berater des Bonner Unternehmens. Als besonders wankelmütig hat sich bisher die neunköpfige Arbeitnehmerseite gezeigt, die sich aus Betriebsräten und Gewerkschaftsfunktionären wie DGB-Chef Michael Sommer zusammensetzt. Hieß es zunächst, man stünde zu Sommer, konnte man dann zeitweilig auch mit externen Kandidaten wie TUI-Chef Michael Frenzel anfreunden, um nach einem Plädoyer für Telekom-Technikvorstand Gerd Tenzer nun wieder völlig offen zu sein. LF

      Quelle: DIE WELT online
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 17:57:15
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ron Sommer tritt zurück. Alle Achtung!
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 18:13:08
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wird Sommer jetzt Ceo des privatisierten Kanzleramtes?

      Er muß ja nun endlich mal was zum Ende bringen.

      Lt. Bolko Hoffmann wurde er ja bei Sony auch schon fünf vor zwölf rausgeschmissen.


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