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    NM +++ FAST NUR NOCH INTERESSE FÜR DIE JUSTIZ... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.07.02 20:49:42 von
    neuester Beitrag 12.07.02 21:36:12 von
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      schrieb am 12.07.02 20:49:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      Am Neuen Markt hat fast nur noch die Justiz ein Interesse 

      Mehr Strafanzeigen als gute Bilanznachrichten

      München - Viele Anleger haben dem Neuen Markt längst den Rücken gekehrt. Die Justiz interessiert sich dagegen zunehmend für das Börsensegment mit seinen Skandalen. "Wir nehmen an, dass die Fälle zunehmen werden", sagt Manfred Wick, Leitender Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München. Seine Behörde befasst sich derzeit mit zwei der spektakulärsten Fälle: Sie will die Gründer der früheren Börsenstars EM.TV und Comroad vor Gericht bringen. Die Verfahren könnten Signalwirkung haben, denn oftmals müssen die Staatsanwaltschaften juristisches Neuland betreten.

      Die Staatsanwaltschaft wirft den Haffa-Brüdern im Fall EM.TV unter anderem Kursbetrug durch die bewusst falsche Darstellung der Unternehmenslage vor, was die beiden Ex-Managern in der Vergangenheit immer bestritten haben. Unternehmensgründer und Vorstandschef Thomas Haffa und sein als Finanzvorstand fungierender Bruder Florian waren von ihren Ämtern zurückgetreten, nachdem der Aktienkurs von EM.TV im Herbst 2000 nach einer überraschenden Gewinnwarnung um mehr als 90 Prozent eingebrochen war.

      Aus Sicht der Aktionärsschützer ist der Neue Markt schon längst zum Trauerspiel verkommen. "Es gibt inzwischen mehr Strafanzeigen als gute Unternehmensnachrichten", sagt Markus Straub, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK). Ein weiterer Ansehensverlust sei durch öffentliche Prozesse nicht zu erwarten. "Den Neuen Markt kann man imagemäßig gar nicht mehr beschädigen." Im Sinne der Aktienkultur seien die Aktivitäten der Justiz nur zu begrüßen. "Es wäre ein positives Signal, wenn man die Haffas oder Schnabels hinter Gitter bekommt." Der Chef des Telematikanbieters Comroad, Bodo Schnabel, kam im April bereits in Untersuchungshaft.

      Die Verdächtigungen gegen Unternehmen am Neuen Markt oder gegen ihre Vorstände ähneln sich oft: Verdacht aufgeblasener Bilanzen, Insiderhandel, Kursbetrug. Bei Comroad ergab eine Sonderprüfung sogar, dass ein Großteil der verbuchten Umsätze zwischen den Jahren 1998 und 2000 vermutlich nicht existierte. "Wenn sich irgendwo so eine Goldgräberstimmung breit macht, wartet man als Strafverfolger nur auf solche Ereignisse", sagt Wick mit Blick auf die Euphorie, die lange am Neuen Markt herrschte.

      Seit seinen Höchstständen hat der Neue Markt weit über 90 Prozent verloren. Viele Anleger hoffen, sich auf dem Klageweg einen Teil ihrer Verluste zurückholen können. Bislang schmetterten die Richter nahezu alle Schadenersatzklagen ab. "Bisher sind die Chancen auf Schadenersatz extrem schlecht", sagt Aktionärsschützer Straub. "Im Moment verdienen an den Klagen ganz klar nur die Anwälte." Zumindest in den Fällen EM.TV und Comroad könnten die Chancen auf Schadenersatz im Falle einer Verurteilung wegen Betrugs aber deutlich steigen. Für die Zivilklagen könne der Ausgang der Strafverfahren erfahrungsgemäß große Bedeutung haben, sagt Wick.

      Gerade bei Fällen der Wirtschaftskriminalität ist nach Einschätzung Wicks eine spürbare öffentliche Strafe wichtig. Auch Straub ist überzeugt: "In weiten Bereichen ist es so, dass man den Eindruck bekommt, dass man mit Wirtschaftskriminalität einfach so davon kommen kann." Nach Angaben von Wick sind in den Fällen Comroad und EM.TV als Höchststrafen bis zu fünf Jahre Gefängnis für jede einzelne Tat möglich.

      Bis zu einer möglichen Verurteilung ist es aber noch ein weiter Weg. Zwar ist der Fall EM.TV zur Hauptverhandlung zugelassen. Wick stellt sich aber auf ein schwieriges Verfahren ein, da einige Punke zu entscheiden seien, für die es noch keine obergerichtliche Rechtsprechung gebe. "Da haben wir schon eine gewisse Pionierfunktion." dpa
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 21:08:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wachstumssegment für Ermittler

      Oberstaatsanwalt: Personalbedarf durch den Neuen Markt gestiegen




      mrm. München - Die Justiz könnte bei besserer personeller Ausstattung mehr Vergehen bei Neuen-Markt-Firmen aufdecken. Diese Ansicht vertrat Manfred Wick, leitender Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München I, vor dem Club Wirtschaftspresse München. Ähnlich wie bei der Korruptionsbekämpfung gelte auch hier: "Mit mehr Personaleinsatz kommt mehr auf." Allerdings sei angesichts der leeren Kassen bei der öffentlichen Hand nicht zu erwarten, dass es zu solchen Aufstockungen komme. Generell sei die Welle von Ermittlungen gegen Unternehmen aus diesem Börsensegment für ihn nicht überraschend gekommen, sagte Wick. "Wo solche Goldgräberstimmung herrscht, hat man als Strafverfolger schon darauf gewartet, dass etwas aufbricht."

      Bei der Staatsanwaltschaft München I sind die Aufsehen erregenden Verfahren rund um das Medienunternehmen EM.TV und den Telematik-Dienstleister Comroad anhängig. Daneben sprach Wick von "zwei bis drei weiteren Fällen", ohne sie benennen zu wollen. Bei einem davon handelt es sich wohl um den Filmhändler Advanced Medien. Dort liegen Strafanzeigen gegen ehemalige Führungspersonen wegen des Vorwurfs der Bilanzfälschung vor. Der Großraum München ist der zahlenmäßig bedeutendste Standort von Neuen-Markt-Firmen.

      Nach Angaben des Staatsanwalts sollen die Ermittlungen rund um Comroad in etwa zwei Monaten abgeschlossen sein. Der frühere Firmenchef Bodo Schnabel und seine Frau Ingrid seien

      weiter die einzigen Beschuldigten. Ein jüngst vorgelegter Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl&Partner über die Geschäfte des Unternehmens in den vergangenen Jahren habe den Tatverdacht gegen das Ehepaar "voll bestärkt" und keine entscheidenden Hinweise gegen weitere Personen ergeben. In einer Anklageschrift gegen beide werde es voraussichtlich um schweren Betrug gehen. Sie werde aber wohl auch Delikte wie beispielsweise Kursbetrug enthalten, die für geschädigte Anleger

      relevant seien und eventuelle Zivilverfahren "erleichtern könnten". Wirtschaftsprüfer hatten nachgewiesen, dass die

      angeblichen Umsätze von Comroad fast komplett erfunden waren.

      Im Fall EM.TV wiederholte Wick seine Erwartung, dass es erst im Herbst zu einem Prozess gegen die Gebrüder Haffa kommen werde. Die zuständige Kammer sei derzeit mit "vorrangigen Verfahren" beschäftigt. In der Anklageschrift, die schon des Längeren vorliegt, wird den früheren EM.TV-Managern vorgeworfen, sie hätten Kursbetrug begangen und die Unternehmensverhältnisse unrichtig dargestellt.




      Quelle: SZ 13.07.02
      Avatar
      schrieb am 12.07.02 21:36:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      "Weitere Betrugsfälle am Neuen Markt denkbar"
      Münchner Staatsanwälte treiben Comroad-Fall voran


      sck München - Die Münchner Staatsanwaltschaft erwartet angesichts der zunehmenden Sensibilität in der Öffentlichkeit für Wirtschaftskriminalität weitere Betrugsfälle am Neuen Markt. "Wir rechnen damit, dass noch weitere Fälle von Betrügereien am Neuen Markt auf die Justiz zukommen", sagte Manfred Wick, leitender Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft München, vor Journalisten. Die Staatsanwaltschaften in Deutschland müssten sich trotz Personalknappheit bemühen, die Verfahren zügig abzuwickeln, urteilte er...


      Auszug/Börsen-Zeitung 13.07.02


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