Eine beispiellose Aktion - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 13.07.02 10:34:15 von
neuester Beitrag 13.07.02 14:12:57 von
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Eine beispiellose Aktion.
Gestern morgen habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen, dem
zu entnehmen war, daß die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein
beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen
haben: Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1m²
Urwald retten. In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem
Innersten verborgen gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so
beschloß ich, auch meinen Beitrag zur Rettung der Urwälder
beizutragen. Ich überwand meine Abneigung gegen promillehaltige
Getränke und begann mit der Rettung. Während ich so mit der Rettung
des einen oder anderen Meters Regenwald beschäftigt war, kam meine
Frau nach Hause. Bei der anschließend geführten, hitzigen Debatte mit
ihr machte ich vermutlich die gleiche Erfahrung, wie tausende andere
Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß auf völliges Unverständnis. Der
Urwald schien ihr völlig egal, mein Engagement für die Natur und das
Leben aller Menschen lehnte sie völlig ab. Sie wollte nicht verstehen,
daß man eine so große Aktion wie die Rettung der Natur nicht
aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst Vormittag ist oder nicht. Da
sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein muß, für
die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich das Haus.
Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos umher. Angst
beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder. Verzweiflung machte
sich tief in meinem Inneren breit, denn mit jeder verstrichenen Minute
hätte ich wieder einige Quadratzentimeter unwiederbringlicher Natur
retten können. Die Angst schnürte meine Kehle zu, die Verzweiflung
ließ meinen Hals austrocknen. Wie groß war da meine Freude, als ich
unerwartet auf eine Versammlung gleichgesinnter Umweltaktivisten traf!
Ich erkannte sie sofort, denn als Zeichen ihrer Verbundenheit hielten
sie alle eine Flasche Krombacher in der Hand, die sie demonstrativ
leerten. Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich
sehr bald, daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der
Rettung ganzer Kontinente beschäftigen, unbeachtet von der
Öffentlichkeit, genau hier, an diesem Kiosk! Ich bewunderte die
Zeichen ihres teilweise jahrelangen Kampfes: Die von den Entbehrungen
ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten nötigen, prallen Bäuche, den
Geruch nach jahrtausendealtem Urwaldboden, die mannigfaltigen Insekten
und ich übersah auch nicht, daß sich einige beim Kampf um die Natur
wohl die Zähne ausgebissen hatten. Nachdem wir zusammen eine ungefähr
tennisplatzgroße Menge natürlichem Urwaldes gerettet hatten stellte
ich fest, daß der Schutz und die Rettung der Umwelt ihren Tribut
zollten. Durch das lange Stehen schmerzten meine Füße, die Waden
krampften, selbst die Zunge war durch die langen Debatten in ihrer
Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte immer größere Mühen beim
Aussprechen der großen Buchstaben eines Satzes oder Wortes. Aus diesem
Grund beschloß ich, die Versammlung zu verlassen und machte mich auf
die Suche nach weiteren Mitstreitern. In einer Gaststätte ganz in der
Nähe wurde ich dann auch sofort wieder fündig: Gut ein halbes Dutzend
Umweltler hatte sich dort eingefunden und arbeitete hier im
Verborgenen an der Rettung der natürlichen Ressourcen. Schnell war ich
aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt meine Hand nahm und mir
sagte: "Junge, rette den Urwald, wir zählen auf Dich", und orderte die
4te Lokalrunde um unsere Aktion voranzutreiben. Da die anderen Gäste
darauf bestanden, neben dem Urwald auch zusätzlich Gebiete wie die
Sahara, die Wüste Gobi und Offenbach wieder aufzuforsten und somit
auch den Aufbau des heimischen Waldbestandes zu unterstützen, blieb
mit nichts anderes übrig, als zu der Runde noch Jägermeister zu
ordern. Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel
später die Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen
Augen! Leicht verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, daß
sich unsere gute Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine
Richtung, nein es waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde
Richtungen. Welch eine Erfahrung! Vor Glück taumelnd lief ich zu
meinem Auto und beschloß, einen Demonstrationszug durch die Kneipen
der Innenstadt durchzuführen, um die vielen, anderen Menschen auf die
Probleme aufmerksam zu machen. So fuhr ich in Richtung Stadt und war
gerade einem Ozonloch ausgewichen als ich am Straßenrand einen
Streifenwagen entdeckte. Auf der Fahrbahn standen mehrere Polizisten
und schauten in meine Richtung. Sie mußten von meinem Vorhaben
erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von
Vorkontrollen bei Demonstrationen hatte ich ja bereits gehört, war
aber dennoch verwundert, wie schnell sich das rumgesprochen hatte.
Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloß
ich mich zu einer spontanen Sitzblockade auf der Straße. Wenn ich im
Nachhinein darüber nachdenke, war es keine rationell erklärbare
Aktion, eher ein Zwang meines Unterbewußtseins. Ich saß und mein
Körper weigerte sich, wieder aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche
Schicksal wie Sitzblockierer in Brockdorf oder entlang der
Castor-Strecke: Ich wurde durch die Polizisten weggetragen. Auch sie
wollten den ernst der Lage nicht verstehen, obwohl ich sie immer
wieder darüber aufklärte. Später, auf dem Revier erschien dann endlich
ein Vernünftiger Mensch. Er hörte sich mein Problem in aller Ruhe und
sichtbar interessiert an und erklärte mir dann, daß er die Anzahl der
von mir geretteten Bäume feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der
Umwelt quasi im Blut und er bräuchte aus diesem Grund etwas davon. Ich
war glücklich, diesen verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben.
Mein Engagement würde amtlich festgehalten und der Nachwelt erhalten!
Dafür gab ich ihm gerne mein Blut. Wenig später befand ich mich zu Fuß
auf dem Weg nach Hause. Meinen Wagen hatten die netten Beamten
behalten, damit er durch seine Abgase nicht alle meine Bemühungen
wieder zerstört, wie sie mir erklärten. Auch haben sie mir fest
versprochen, nach dem Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein
Flugblatt zur Unterstützung der Rettungsaktion zu machen. Froh und mit
der Gewissheit, etwas großartiges getan zu haben ging ich dann nach
Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle noch ein paar
Pflänzchen und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:
Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt, die letzte Tankstelle
geschlossen, das letzte Auto stillgelegt, die letzte Autobahn begrünt
ist, werdet Ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier verkauft.
In diesem Sinne wünsche ich eine schönes Wochenende. Ich geh jetzt
nochmal`n bischen Wald retten.
Gestern morgen habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen, dem
zu entnehmen war, daß die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein
beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen
haben: Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1m²
Urwald retten. In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem
Innersten verborgen gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so
beschloß ich, auch meinen Beitrag zur Rettung der Urwälder
beizutragen. Ich überwand meine Abneigung gegen promillehaltige
Getränke und begann mit der Rettung. Während ich so mit der Rettung
des einen oder anderen Meters Regenwald beschäftigt war, kam meine
Frau nach Hause. Bei der anschließend geführten, hitzigen Debatte mit
ihr machte ich vermutlich die gleiche Erfahrung, wie tausende andere
Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß auf völliges Unverständnis. Der
Urwald schien ihr völlig egal, mein Engagement für die Natur und das
Leben aller Menschen lehnte sie völlig ab. Sie wollte nicht verstehen,
daß man eine so große Aktion wie die Rettung der Natur nicht
aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst Vormittag ist oder nicht. Da
sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein muß, für
die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich das Haus.
Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos umher. Angst
beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder. Verzweiflung machte
sich tief in meinem Inneren breit, denn mit jeder verstrichenen Minute
hätte ich wieder einige Quadratzentimeter unwiederbringlicher Natur
retten können. Die Angst schnürte meine Kehle zu, die Verzweiflung
ließ meinen Hals austrocknen. Wie groß war da meine Freude, als ich
unerwartet auf eine Versammlung gleichgesinnter Umweltaktivisten traf!
Ich erkannte sie sofort, denn als Zeichen ihrer Verbundenheit hielten
sie alle eine Flasche Krombacher in der Hand, die sie demonstrativ
leerten. Schnell nahmen sie mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich
sehr bald, daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der
Rettung ganzer Kontinente beschäftigen, unbeachtet von der
Öffentlichkeit, genau hier, an diesem Kiosk! Ich bewunderte die
Zeichen ihres teilweise jahrelangen Kampfes: Die von den Entbehrungen
ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten nötigen, prallen Bäuche, den
Geruch nach jahrtausendealtem Urwaldboden, die mannigfaltigen Insekten
und ich übersah auch nicht, daß sich einige beim Kampf um die Natur
wohl die Zähne ausgebissen hatten. Nachdem wir zusammen eine ungefähr
tennisplatzgroße Menge natürlichem Urwaldes gerettet hatten stellte
ich fest, daß der Schutz und die Rettung der Umwelt ihren Tribut
zollten. Durch das lange Stehen schmerzten meine Füße, die Waden
krampften, selbst die Zunge war durch die langen Debatten in ihrer
Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte immer größere Mühen beim
Aussprechen der großen Buchstaben eines Satzes oder Wortes. Aus diesem
Grund beschloß ich, die Versammlung zu verlassen und machte mich auf
die Suche nach weiteren Mitstreitern. In einer Gaststätte ganz in der
Nähe wurde ich dann auch sofort wieder fündig: Gut ein halbes Dutzend
Umweltler hatte sich dort eingefunden und arbeitete hier im
Verborgenen an der Rettung der natürlichen Ressourcen. Schnell war ich
aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt meine Hand nahm und mir
sagte: "Junge, rette den Urwald, wir zählen auf Dich", und orderte die
4te Lokalrunde um unsere Aktion voranzutreiben. Da die anderen Gäste
darauf bestanden, neben dem Urwald auch zusätzlich Gebiete wie die
Sahara, die Wüste Gobi und Offenbach wieder aufzuforsten und somit
auch den Aufbau des heimischen Waldbestandes zu unterstützen, blieb
mit nichts anderes übrig, als zu der Runde noch Jägermeister zu
ordern. Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel
später die Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen
Augen! Leicht verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, daß
sich unsere gute Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine
Richtung, nein es waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde
Richtungen. Welch eine Erfahrung! Vor Glück taumelnd lief ich zu
meinem Auto und beschloß, einen Demonstrationszug durch die Kneipen
der Innenstadt durchzuführen, um die vielen, anderen Menschen auf die
Probleme aufmerksam zu machen. So fuhr ich in Richtung Stadt und war
gerade einem Ozonloch ausgewichen als ich am Straßenrand einen
Streifenwagen entdeckte. Auf der Fahrbahn standen mehrere Polizisten
und schauten in meine Richtung. Sie mußten von meinem Vorhaben
erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von
Vorkontrollen bei Demonstrationen hatte ich ja bereits gehört, war
aber dennoch verwundert, wie schnell sich das rumgesprochen hatte.
Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloß
ich mich zu einer spontanen Sitzblockade auf der Straße. Wenn ich im
Nachhinein darüber nachdenke, war es keine rationell erklärbare
Aktion, eher ein Zwang meines Unterbewußtseins. Ich saß und mein
Körper weigerte sich, wieder aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche
Schicksal wie Sitzblockierer in Brockdorf oder entlang der
Castor-Strecke: Ich wurde durch die Polizisten weggetragen. Auch sie
wollten den ernst der Lage nicht verstehen, obwohl ich sie immer
wieder darüber aufklärte. Später, auf dem Revier erschien dann endlich
ein Vernünftiger Mensch. Er hörte sich mein Problem in aller Ruhe und
sichtbar interessiert an und erklärte mir dann, daß er die Anzahl der
von mir geretteten Bäume feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der
Umwelt quasi im Blut und er bräuchte aus diesem Grund etwas davon. Ich
war glücklich, diesen verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben.
Mein Engagement würde amtlich festgehalten und der Nachwelt erhalten!
Dafür gab ich ihm gerne mein Blut. Wenig später befand ich mich zu Fuß
auf dem Weg nach Hause. Meinen Wagen hatten die netten Beamten
behalten, damit er durch seine Abgase nicht alle meine Bemühungen
wieder zerstört, wie sie mir erklärten. Auch haben sie mir fest
versprochen, nach dem Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein
Flugblatt zur Unterstützung der Rettungsaktion zu machen. Froh und mit
der Gewissheit, etwas großartiges getan zu haben ging ich dann nach
Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle noch ein paar
Pflänzchen und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:
Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt, die letzte Tankstelle
geschlossen, das letzte Auto stillgelegt, die letzte Autobahn begrünt
ist, werdet Ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier verkauft.
In diesem Sinne wünsche ich eine schönes Wochenende. Ich geh jetzt
nochmal`n bischen Wald retten.
Bravo, einfach köstlich!
Die letzten 3 Jahre habe ich insgesammt bestimmt Urwald von der Fläche der USA gerettet....
jack daniels sollte auch mal so ne aktion machen...
...damit ich als nicht bier trinker meine grüne seele auch beruhigen kann!
...damit ich als nicht bier trinker meine grüne seele auch beruhigen kann!
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