checkAd

    Sauerei, Schröder, Sommer und die Telekom - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.07.02 11:56:56 von
    neuester Beitrag 16.07.02 23:20:24 von
    Beiträge: 20
    ID: 607.920
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 756
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 11:56:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo,

      ich wollte diesen Thread eröffnen, da ich in den Nachrichten leider verfolgen muss, wie Dr. Ron Sommer aus dem Unternehmen verdrängt wird.

      Bis jetzt habe ich Schröder und seine Politik noch in Schutz genommen, dass Hartz Modell hat mir auch sehr gut gefallen und ist wirtschaftlich vertretbar. Jedoch der Versuch der SPD Sommer als Vorsitzenden ab zu lösen, ist schlicht weg eine Sauerei. Für mich ist jetzt klar, dass ich diese Partei nicht mehr wähle werde.

      Wer sich etwas mit de DAX Unternehmen aus kennt, wird zu einem wissen, dass Sommer nicht zu den Spitzenverdienern gehört und sein Gehalt im Rahmen liegt. Des weiteren sei zu beachten, dass Sommer auch in der Zwangssituation war, dass Unternehmen da hin zu führen wo es jetzt steht und es ist nicht schlecht aufgestellt. Schauen wir uns in der Branche um, so stellen wir fest dass die Telekom besser auf gestellt ist als manch anderes Telekom Unternehmen und die Taktik von Sommer, mit dem verkauf des Kabelnetzes zu warten um einen besseren Preis zu erzielen und mit dem Börsengang von T – Mobil zu verschieben, ist doch aus mittelfristige Sicht richtig, es gibt doch keine Liquiditäts- Engpässe, oder?

      Wer Sommers Lebenslauf kennt, weiß auch dass er ein sehr guter Mathematiker ist und sehr hart an seiner Karriere gearbeitet hat und ein hervorragender Stratege ist. Nicht vergessen sollte man, das Sommer schon in ein Unternehmen eingestiegen ist, dass er aus einer Krisensituation heraus gewirtschaftet hat.

      Dieses soll keine Kaufempfehlung für die T – Aktie sein, es gibt wohl bessere Aktien aktuell, aber warum soll dieser Mann jetzt weichen? Ich hoffe er wird allen Kritikern trotzen und versuchen weiter CEO zu bleiben. Sollte man sich nicht mal fragen ob es Zeit wird Schröder ab zu lösen, hat er denn schon Stellung genommen? Es kann doch nicht sein, dass Schröder an Sommers Stuhl sägt um sich einen Vorteil in der Wahl zu schaffen!!!

      Wer ist denn besser geeignet als Vorstand der Telekom, ich wüsste keinen Ersatz!!!!

      Sorry Schröder, dass war scheiße!!!

      Grüße

      Stone
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:00:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Wahl muß gewonnen werden, koste es, was (oder wen) es wolle!! Jetzt ist halt Ron dran.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:01:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      Diagnose: beam him up, Scotty.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:02:05
      Beitrag Nr. 4 ()
      am besten gehen schröder + sommer !!!

      mit stoiber steigen die chancen auf eine herbstrallye !
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:04:18
      Beitrag Nr. 5 ()

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Rallye II. – Neuer Anstoß, News und was die Börsencommunity jetzt nicht verpassen will…mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:04:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      FDP: Regierung schadet der Deutschen Telekom



      Die von der Bundesregierung hektisch betriebene Ablösung von Ron Sommer sei ein durchsichtiges Wahlkampfmanöver. Das sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle heute in Berlin. Offensichtlich solle der Telekom-Vorsitzende geopfert werden, um von eigenen Versäumnissen abzulenken.

      Brüderle: "Der Bund als Hauptaktionär muss zu seiner Mitverantwortung für die gesamte Strategie des ehemaligen Staatsmonoplisten und damit auch für den dramatischen Kursverfall der Telekom-Aktie stehen. Jetzt ein Bauernopfer zu präsentieren und dann zur Tagesordnung überzugehen, ist zu billig."

      Es sei schädlich für die Telekom-Arbeitnehmer, für die Hunderttausende Kleinaktionäre und für den internationalen Ruf des Unternehmens, wenn der Kanzler täglich neue Nachfolgekandidaten durchs Dorf treibe, obwohl der Telekom-Vorsitzende noch im Amt ist. (as)

      [ Montag, 15.07.2002, 11:37 ]

      Quelle: de.internet.com
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:08:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      Da bekommt doch der Begriff "Sommertheater" eine ganz andere Bedeutung :laugh:


      Montag, 15. Juli 2002
      Front gegen Tenzer
      Telekom hält an Sommer fest

      Nach den Spekulationen um die Ablösung von Telekom-Chef Ron Sommer durch den bisherigen Technik-Vorstand Gerd Tenzer hat die T-Aktie am Montag deutlich schwächer eröffnet. Die Papiere rutschten um knapp acht Prozent auf 11,20 Euro. Händler sagten, der Markt würde das Nachfolgemodell missbilligen. Die Anleger zögen offenbar einen externen Nachfolge vor.

      Eick lehnt Doppelspitze ab

      Im Vorstand der Deutschen Telekom ist man offenbar ebenfalls nicht glücklich über die mögliche Ablösung Sommers durch Tenzer. Laut „Financial Times Deutschland“ gibt es eine Front gegen den Telekom-Technik-Vorstand. Mehrere Vorstände hätten sich gegen Tenzer ausgesprochen, berichtet das Blatt unter Berufung auf Vorstandskreise. Am Wochenende hatte bereits Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick eine Doppelspitze mit Gerd Tenzer abgelehnt. Ein Telekom-Sprecher erklärte, Eick werde keine Führungsaufgaben im Vorstand wahrnehmen, wenn der vom Bundesfinanzministerium favorisierte Tenzer Nachfolger von Ron Sommer werde.

      Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat des Telekommunikationskonzerns stehen nach Angaben der Gewerkschaft ver.di weiter hinter Ron Sommer. „Es ist den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat bis jetzt nicht klar gemacht worden, aus welchen Gründen Sommer abgelöst werden soll“, sagte Gewerkschaftssprecher Hermann Zoller.

      Aktionärsschützer fordern externen Nachfolger

      Die Ablösung Ron Sommers durch den Technik-Vorstand wird nach Einschätzung der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) das Vertrauen der Anleger nicht vollständig herstellen können. “Eine interne Lösung wäre nur ein halber Schritt. Es wäre besser gewesen, von außen eine Lösung zu finden“, erklärte ein Mitglied des SdK-Vorstandes. Sommer sei nicht alleine für die Dinge verantwortlich gewesen, die ihm jetzt vorgeworfen würden. Ein Wechsel sei jedoch unvermeidbar, da der Telekom-Chef nach den Diskussionen um seine Person unhaltbar geworden sei.

      Auf einer außerordentlichen Sitzung des Telekom-Aufsichtsrates am Dienstag wird über das Schicksal des mehr als sieben Jahren amtierenden Vorstandschefs entschieden.

      Drohen Klagen aus den USA?

      Nicht, dass die Telekom genug damit zu tun hätte, den Spekulationen um ihren Vorstandschef zu begegnen. Nun droht offenbar auch noch Ärger aus den USA. Die "Bild"-Zeitung meldet, dass wegen der Querelen um Telekom-Chef Ron Sommer der Bundesregierung eine Klage von Aktionären aus den USA droht. Es hieß, US-amerikanische Anteilseigner der Deutschen Telekom prüften, ob der Hauptaktionär Bundesrepublik Deutschland „unbotmäßigen“ Einfluss auf Aufsichtsratsmitglieder ausgeübt habe. Das Blatt berichtete weiter, eine Klage in den USA könnte eine hohe Schadenersatzforderung an die Bundesregierung zur Folge haben.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:11:27
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Red Devil

      Herbstrallye? Wohin? In den Abgrund? Dieses blödsinnige, populistische Rumgepupse der Schwachmaten von der CDU/CSU ist noch übler als das des Superspinners Möllemann
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:15:08
      Beitrag Nr. 9 ()
      wie gesagt: steigen die CHANCEN auf eine herbstrallye.

      Die Börse favorisiert nun mal die "Schwarzen".

      der anstieg des dax ab 1982 war auch der anfang der kohl-regierung.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:24:31
      Beitrag Nr. 10 ()
      Gerade hat unser Märchenonkel aus N - TV (Friedhelm Busch), dieses Szenario noch einmal unterstrichen.

      Die Kosten für eine Ablösung wird wiederum bei den Aktionären liegen, nicht bei der SPD.

      Was soll Tenzer denn ändern, der ist seit 1959 im Unternehmen und wird auch nicht viel anders handeln. Der einzige Weg noch mehr Kosten zu sparen sind Arbeitsplätze zu kürzen, es scheint aber, dass dieses im Sinne der SPD sei.

      Sehr ungeschickt Herr Schröder!!!
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:31:19
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ja ja - auch die dümmsten werden einmal wach. Es hat sich leider noch nicht rumgesprochen, das diese Rot/Grüne Regierung den Sozialismus in Deutschland einführen wollen. Wenn die Wahlen im September "knapp" werden, ist eine Koaliton mit der PDS doch vorprogrammiert.
      Dann haben wir die Dunkelrot/Dunkelrot Macht in Deutschland. Die Leute aus den neuen Bundesländern kennen es ja schon. Alles was zum Kapitalismus gehört, muss bekämpft werden - für Bananen wieder anstellen - Reisen nur nach erhaltener genehmigung etc. Wer im September wieder SPD wählt, soll im Oktober nicht anfangen zu weinen. Er hat es ja so gewollt. Armes Deutschland !!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:36:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      wir können doch froh sein, dass "nur" Herr Tenzer SPD-Mitglied ist. Eine Meldung wie etwa " Kim Schmitz wird SPD-Mitglied" wäre viel beängstigender. Man weiss nie, auf welche Gedanken der Kanzlerwahlverein dann noch so kommen würde.
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 12:38:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      @wrhein

      Wieso den Sozialismus einführen? Den haben wir doch immer schon gehabt bei dieser Regierung. Noch schlimmer wäre der Einfluß der Kommunisten (PDS) auf Bundesebene. Der SPD ist alles zuzutrauen - nur um an der Macht zu bleiben...

      Bei einer Wiederwahl hilft nur noch Auswandern!
      Deutschland - das Loserland...

      MK
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 15:06:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      15.07 15:01/"Welt": T-Mobile-Auslandsgeschäft schlechter als angenommen

      Berlin (vwd) - Das Auslandsgeschäft der Telekom-Mobilfunkholding T-Mobile
      International AG läuft nach einem Zeitungsbericht wesentlich schlechter als
      bisher angenommen. "Die Welt" meldete am Montag unter Berufung auf
      "informierte Kreise" vorab, allein bei dem US-Mobilfunkanbieter Voicestream
      müsse die Deutsche Telekom AG bis 2005 rund 6,4 Mrd EUR nachschießen, wenn
      sie ihren US-Marktanteil bis 2005 von heute sechs auf zehn Prozent erhöhen
      und gleichzeitig die Kündigungsrate von derzeit 49,2 auf 36,4 Prozent senken
      wolle.

      Die britische Mobilfunk-Tochter des Bonner Konzerns, One2One, benötigt
      demnach bis 2005 etwa 650 Mio EUR. Für die niederländische Ben belaufe sich
      der Bedarf bis 2007 auf rund 3,2 Mrd EUR, berichtete die Zeitung.
      vwd/15.7.2002/haa/stm/mim

      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.07.02 23:57:06
      Beitrag Nr. 15 ()
      Aus der FTD vom 16.7.2002 www.ftd.de/telekom
      Telekom: Auslaufmodell Staatsapparat
      Von unseren Korrespondenten

      Der Kampf um die Besetzung der Konzernspitze bringt die Telekom immer weiter in Verruf. Großinvestoren greifen öffentlich die Einflussnahme der Bundesregierung an. Egal wer das Unternehmen künftig führt - seine Position im US-Geschäft ist geschwächt.

      Ungünstiger hätte der Erbfolgekrieg um die Spitze der Deutschen Telekom für John Stanton nicht kommen können. Der CEO der amerikanischen Telekom-Tochter Voicestream steckt gerade mitten in Fusionsverhandlungen mit dem Konkurrenten AT&T Wireless. Würde der Deal klappen, entstünde der zweitgrößte Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten. Doch wer will schon mit einem Partner verhandeln, der vom eigenen Großaktionär weidwund geschossen wird.

      Der US-Manager misst seine Kräfte mit einem ungleichen Gegner. Der Bund und die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau halten 1,8 Milliarden T-Aktien, Stanton besitzt seit der Übernahme von Voicestream durch die Telekom vor einem Jahr 18 Millionen Papiere des Bonner Konzerns. Das hindert ihn nicht daran, seinem Unmut Luft zu machen: "Was die Regierung gerade macht, ist die Politisierung der Deutschen Telekom. Die Investoren in den USA verlieren das Vertrauen in den Konzern", mahnt Stanton. "Es ist sehr delikat, wenn die Regierung so sehr in ein Unternehmen eingebunden ist."


      Die Empörung über das Verhalten Berlins im Gezerre um den Posten von Ron Sommer zieht immer weitere Kreise. Rund um den Globus beschweren sich wichtige Investoren über die wochenlangen Kabale, die auf der Aufsichtsratssitzung der Telekom am Dienstag zum Abgang eines der wichtigsten deutschen Manager führen könnte. Egal ob Sommer bleibt oder nicht - der Schaden, den das Unternehmen für künftige Geschäfte genommen hat, ist gewaltig. Der Kurs der T-Aktie kennt zurzeit nur einen Weg: nach unten.


      In einem Brandbrief warnte der Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs, Henry Paulson, am Wochenende den Aufsichtsrat der Deutschen Telekom, dem Drängen der Bundesregierung nach eInem Wechsel des Vorstandschefs nachzugeben: "Wir sind sehr besorgt, dass jede zurzeit stattfindende Veränderung im Management entschieden negative Konsequenzen für das Unternehmen und alle seine zahlreichen Anteilseigner haben wird." Diese Pfeile zielen vor allem auf Berlin, wo Bundeskanzler Gerhard Schröder und Finanzminister Hans Eichel - bislang vergeblich - versuchen, dem Aufsichtsrat einen Gegenkandidaten zu Ron Sommer schmackhaft zu machen.


      Goldman Sachs hat ein vitales Interesse am Wohlergehen der Deutschen Telekom. Neben dem Hongkonger Mischkonzern Hutchison Whampoa, der Citigroup, Credit Suisse und Morgan Stanley gehört die Investmentbank zu den wichtigsten Minderheitsaktionären des Bonner Unternehmens.



      "Pfusch in Berlin"


      Paulson schreibt vielen Investoren aus der Seele. Sie fürchten, der Kurs der T-Aktie könnte in eine Abwärtsspirale geraten. "Der Brief von Goldman Sachs ist vollkommen berechtigt", sagt der Stratege einer deutschen Fondsgesellschaft. Das Schreiben spiegelt die Missstimmung der Branche über die Debatte um den Telekom-Chef.


      "Ein Abgang von Ron Sommer würde von den Märkten sicherlich positiv bewertet", räumt Stephan Eger, Fondsmanager beim Deutschen Investment Trust, ein. Die Einmischung der Bundesregierung in das Unternehmen schrecke jedoch internationale Anleger ab, weiterhin in die T-Aktie zu investieren.


      "Es entsteht der Eindruck, dass die Politik in das Unternehmen hineinpfuscht", sagt Stefan Mitropoulos von der Bankgesellschaft Berlin. Internationale Investoren könnten jetzt denken, dass nicht der beste Vorstandschef ans Ruder komme, sondern der mit den besten Politik-Kontakten. Für einen Konzern, der bei künftigen Übernahmen und weiteren Börsengängen auf das Wohlwollen der Finanzwelt angewiesen ist, wäre das ein fatales Signal.


      Wie wichtig die Meinung der institutionellen Investoren ist, weiß kaum einer besser als Telekom-Chef Sommer selbst. Der deutsche Fernmeldegigant war im November 1996 erst das vierte deutsche Unternehmen, das sich an der Wall Street listen ließ - nach Daimler-Benz, SGL Carbon und Pfeiffer Vacuum Technology.


      Ron Sommer düste am 18. November nach dem Börsendebüt in Frankfurt mit der Concorde nach New York, um den zweiten Teil des Events live vor Ort zu verfolgen. Am selben Tag startete die T-Aktie an sämtlichen wichtigen Finanzplätzen der Welt. Ein Novum für die bis dahin träge Deutschland AG.



      Werben um globale Investoren


      Ausgerechnet der Vorstand des Staatsunternehmens Telekom tourte damals drei Wochen lang durch die Welt. Besuchte in 30 Städten 3700 institutionelle Investoren, um sie von der T-Aktie zu überzeugen. Von den 600 Millionen Papieren, die das Unternehmen beim ersten Börsengang ausgab, wurde ein Drittel im Ausland platziert, etwa 15 Prozent in Nord- und Lateinamerika.


      Die Nachfrage nach T-Aktien überstieg das Angebot um das Vierfache. Sogar Finanzexperten außerhalb des Konsortiums, das den Börsengang vorbereitet hatte, waren voll des Lobes. "Keiner hätte jemals gedacht, dass der Deal so ein Erfolg wird", jubelte damals ein US-Banker.


      Als Sommer vier Jahre später den zweiten USA-Feldzug wagte, waren die Reaktionen verhaltener. Im Juli 2000 verkündete der Konzernchef, er wolle den Mobilfunkbetreiber Voicestream kaufen. Das politische Amerika war entsetzt. US-Senator Ernest Hollings malte das Schreckensbild eines ausländischen Staatskonzerns, der sich das Herzstück der heimischen Telekombranche einverleiben wolle. Der Demokrat aus South Carolina agitierte beim Justizminister gegen die Pläne der Deutschen und brachte sogar einen Gesetzentwurf ein, der Unternehmen mit mehr als 25 Prozent Staatsanteil generell den Kauf von Infrastrukturbetreibern in den Vereinigten Staaten untersagen sollte.


      Hollings unterlag mit seinen Anfechtungen; der Voicestream-Kauf wurde nach fast einjährigem Behördenmarathon genehmigt. Dem dynamischen Telekom-Chef Sommer haftete allerdings fortan der Makel an, Statthalter eines reformunwilligen, inflexiblen Staatskonzerns zu sein.


      Unermüdlich erläuterte er Investoren, dass die Regierung keinerlei Einfluss auf die Entscheidungen des Vorstands nehme. Leierte herunter, dass der Großaktionär Bund nur ein einziges der 20 Aufsichtsratsmitglieder stellt. Betete vor, dass sich der Staat über kurz oder lang auch von dem Rest seiner Anteile trennen werde. Ob die US-Finanzwelt dieses Bekenntnis jetzt noch ernst nimmt?



      Partnersuche gefährdet


      Die Verhandlungen der Konzerntochter Voicestream mit AT&T Wireless sind die erste Nagelprobe. Nach Ansicht von Experten könnten die Gespräche zäh werden: "Die Amerikaner hatten schon vorher Probleme damit, dass ein US-Mobilfunker von einer deutschen Regierung kontrolliert wird" , sagt Joachim Koller, Telekom-Analyst bei der Münchner Privatbank Merck Finck & Co., "dies hat sich jetzt verstärkt."


      Die Telekom ist dringend darauf angewiesen, einen schlagkräftigen Partner für Voicestream zu finden. Das Unternehmen hat als kleinster der sechs US-Mobilfunkbetreiber kaum eine Chance, im Alleingang jemals Gewinn zu erzielen. Wettbewerber AT&T wäre nach Ansicht von Experten ein guter Partner. Doch für eine Fusion, die vermutlich über einen Aktientausch abgewickelt würde - ist die Telekom auf die Zustimmung der AT&T-Eigner angewiesen.


      Analysten und Investoren befürchten, dass der Kurs der T-Aktie weiter fallen wird. Ein Fondsmanager, der den Wert seines Telekom-Portfolios dahinschmelzen sieht, spricht für viele seiner Zunft: "Die Fehler der Regierung werden mit den Geldern der Telekom-Aktionäre bezahlt."



      Quelle: Financial Times Deutschland


      :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 00:51:49
      Beitrag Nr. 16 ()
      Meldung vom 15.07.2002 19:07

      Ein Scherbenhaufen für Schröder im Sommer-Theater

      Außenminister Joschka Fischer (Grüne) geht es zwar nicht so richtig etwas an, aber immerhin sagt er seine Meinung. Und das war am Montag in Berlin die Ausnahme. Denn ansonsten wiegelte die Regierung jede Äußerung zum Thema Deutsche Telekom und der beruflichen Zukunft ihres Chefs Ron Sommer ab. Er halte nichts davon, gab Fischer zu, dass sich die Politik heraushalten müsse. Schließlich sei der Bund als größter Einzelaktionär in ganz besonderer Verantwortung. Die Entscheidung müssten aber die Gremien treffen. Mit den Worten, er wolle das nicht noch "politisch befeuern", verstummte dann auch er.

      Ob Sommer "gefeuert" werden solle, und wie der Vertreter der Bundesregierung bei der entscheidenden Aufsichtsratssitzung an diesem Dienstag abstimmen werde, blieb Regierungsgeheimnis. Selten zuvor stocherten Journalisten so lange im Nebel. Unzählige Namen fielen. Das Finanzministerium betonte, keiner von ihnen sei von irgendeiner Seite bestätigt worden. Selbst die schlichte Tatsache, dass überhaupt ein Nachfolger gesucht würde, mag niemand offiziell zugeben. Dabei hatten die Gerüchte um eine Neubesetzung des Chefsessels bei dem einstigen Staatsunternehmen schon vor einer Woche ein solches Ausmaß erreicht, dass sich kaum einer vorstellen konnte, Ron Sommer würde sie unbeschadet überstehen. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass er in die Schlagzeilen geriet. Schon seit eineinhalb Jahren hieß es immer mal wieder, die Politik wolle ihn loswerden.

      So halbherzig wie jetzt waren die Dementis aber noch nie. Nun soll der letzte Akt im Theater um Sommer um beginnen. Nach der Aufsichtsratssitzung fällt der Vorhang. Was zurückbleiben wird, ist absehbar: ein Scherbenhaufen. Wer auch immer Regie führte in dem politischen und wirtschaftlichen Trauerspiel -- große Gewinner wird es wohl kaum geben. Möglicherweise endet das Sommer-Theater auch zumindest für die Telekom wie das Hornberger Schießen: Der Telekom-Chef und sein möglicher Nachfolger Gerd Tenzer berieten am Montagnachmittag nach dpa-Informationen in einer Vorstandssitzung über die aktuelle Krise. Der Vorstand tage in der Bonner Konzernzentrale und stimme das weitere Vorgehen ab.

      Für Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gilt das nach Medienberichten bislang wahrscheinlichste Ergebnis als Niederlage: Der einstige Manager-Star Sommer hat vermutlich seinen Job verloren, sein möglicher Nachfolger Telekom-Technik-Vorstand Gerd Tenzer gilt jetzt schon als Übergangskandidat. Dem Unternehmen hat der Rummel schwer geschadet. Die Aktionäre der Telekom leiden ohnehin am Niedergang der Volksaktie.

      Genau dies soll Schröder auf den Plan gerufen haben. Denn auch Aktionäre sind Wähler. Die Opposition warf ihm deswegen postwendend vor, er mische sich ein, bringe bei der Telekom alles durcheinander und versage dann beim Krisenmanagement. Zugleich kritisierte sie allerdings wiederholt, die Bundesregierung sehe tatenlos zu, wie Aktienvermögen vernichtet werde -- und das in einem Unternehmen, das noch zu 43 Prozent in Staatshand ist. Schon viel früher erschallten aus Union und FDP Rufe nach Sommers Ablösung. SPD-Generalsekretär Franz Müntefering warf der Union daher auch "Heuchelei" vor.

      Ein Fehler aber -- so meinen Beobachter -- sei es gewesen, die Auseinandersetzung um den Vorstandssessel begonnen zu haben, ohne einen Nachfolger für den Telekom-Chef in der Hinterhand zu haben. Alle, die unter den Wirtschaftsbossen Rang und Namen haben, sollen gefragt worden seien. Alle hätten abgewunken. Sommer will sich Berichten zufolge zudem gegen seine Ablösung wehren. Während der Pressekonferenz von Fischer bimmelte unermüdlich ein Handy bis der Minister merkte, dass es sein eigenes ist. Um neuen Spekulationen vorzubeugen, stellte er klar: Das war nicht Ron Sommer.

      Dramatisches Finale

      Die internationalen Anleger jedenfalls haben auf das Hickhack um Telekom-Chef Ron Sommer unmissverständlich reagiert: T-Aktien verkaufen! Der als Sommer-Nachfolger gehandelte Telekom-Technikvorstand Gerd Tenzer elektrisierte am Montag die Aktienmärkte offensichtlich nicht. Für die 2,8 Millionen Kleinaktionäre waren die Kursgewinne der vergangenen Woche im Nu wieder weg. Verunsicherung herrscht, zumal für Vertraute mit der quälenden Personalie noch lange nicht entschieden ist, ob der Aufsichtsrat an diesem Dienstag reinen Tisch macht.

      Im Finale des Machtkampfs an der Spitze von Europas größtem Telekomkonzern sitzt Ron Sommer dem 20-köpfigen Aufsichtsrat gegenüber, wohl kämpferisch gestimmt, sich keiner Schuld bewusst und darauf wartend, welcher Vergehen er sich schuldig gemacht haben soll. Unklar blieb weiter, ob Tenzer tatsächlich das Rennen machen kann. Als sein Name das erste Mal fiel, lauteten prompt die Urteile: Kompromisskandidat, Not- oder Übergangslösung. Doch der 59-jährige Tenzer war offensichtlich der einzige, der im zerstrittenen Präsidium des Aufsichtsrats konsensfähig war.

      Die 20 Mitglieder des Aufsichtsrats stehen mächtig unter Druck. Über das berufliche Schicksal Sommers wurde seit Tagen beraten, wie es sich für die Telekom gehört -- am Telefon. In nächtlichen Schaltkonferenzen soll die Gewerkschaftsseite die interne Tenzer-Lösung durchgedrückt haben. Ein Aufsichtsrat sagte, er mache inzwischen kaum etwas anderes als unzählige Geheimgespräche zu führen.

      Doch nun sickerte durch, dass einige der Aufsichtsratsmitglieder immer stärkere Zweifel plagten, warum Sommer überhaupt ausgetauscht werden müsse. Tenzer müsste im ersten Wahlgang eine Zweidrittel-Mehrheit bekommen. Es sei nicht auszuschließen, dass sich der Technik-Experte, der die Spekulationen bislang nicht kommentiert hat, in letzter Sekunde zurückzieht: Belastet mit dem Image des "Königsmörders" wäre sein Start konzernintern stark umstritten, heißt es im Unternehmen. Am vergangenen Donnerstag hatte sich der Vorstand noch komplett hinter Sommer gestellt.

      Die Financial Times Deutschland berichtet unter Berufung auf Vorstandskreise, Sommer könnte zunächst noch Telekom-Chef bleiben und nach einer Schamfrist in den Aufsichtsrat wechseln. In der Zwischenzeit könne ein geeigneter Nachfolger gesucht werden. Gegen diese Variante spricht, dass ein Verbleib Sommers an der Spitze von Europas größtem Telekom-Unternehmen mitten im Wahlkampf als Blamage für die Bundesregierung gelten könnte. Der Bund, der mit 43 Prozent an der Telekom beteiligt ist, habe in der vergangenen Woche heftig das Kandidatenkarussell gedreht, berichtete ein Aufsichtsrat. Doch über ein Dutzend Top-Manager winkte ab.

      Sollte Sommer letztlich gestürzt werden, könnte ihm der Abgang mit einer millionenschweren Abfindung versüßt werden. "Entweder bekommt er solange sein Geld, wie sein Vertrag läuft. Oder der ganze Vertrag wird als Einmalabfindung ausbezahlt", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jörg Pluta. Branchenkenner schätzen Sommers Jahressalär auf etwa 2,5 Millionen Euro. Bei einer Vertragslaufzeit bis 2005 kämen über acht Millionen Euro zusammen. "Wenn er einen guten Anwalt hat, wird er vielleicht noch ein Trostpflaster rausholen können. Aktienrechtlich kann man ihm ja nichts vorwerfen", so Pluta. (Eva Tasche, Kristina Dunz, Tim Braune, dpa) / (jk/c`t)


      Quelle: heise online

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 01:17:18
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Mr.Stone
      kann Ihnen nur voll zustimmen. Allerdings ist die Rolle von Herrn Stoiber auch nicht gerade Ausdruck hochentwickelter Wirtschaftskompetenz.

      Erst wird dem Kanzler vorgeworfen, dass er als Mehrheitsaktionär auf den Kursverfall nicht reagiert; nachdem die Bundesregierung (angeblich) eingegriffen hat, wirft er ihr Einmischung vor.

      Für beide gilt wohl das Motto: Avanti dilletanti.

      Gruss, MH
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 01:23:48
      Beitrag Nr. 18 ()
      Eine etwas professionellere Vorgehensweise hätte man dabei allerdings erwarten können, auch schon etwas früher.
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 10:58:34
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo!

      Bin gespannt was heute in c.a. 5 Stunden bei der Telekom passieren wird.

      Schröder wird sich wohl erst einmal zurück ziehen müssen, um einige Sachen zu überdenken. Auch wenn Stoiber nicht unbedingt der bessere Wirtschaftskanzler währe, zeigt er sich doch als Stratege, sehr geschickt in einer enorm wichtigen Entscheidungsphase, denn er wartend und lässt Schröder fehler machen.

      Joschka Fischer hat sich, wie man es von im kennt, mit seiner eigenen Meinung gemeldet und hat diese auch als „einziger“ kund getan. Denke dieser Mann würde aussenpolitsch, bei einer Ablösung der jetzigen Regierung, fehlen.

      Ich persönlich drücke Sommer heute die Daumen und erwarte auch, dass er weiter hin CEO bleibt. Sollte er im Amt bleiben, geht er als gestärkter Gewinner aus der Situation. Hat Schremp doch schon vor langer Zeit bewiesen, dass das trotzen der Kritiker nicht die schlechteste Strategie ist. Er hält über Jahre lang an seiner Welt AG fest und hat den Kopf immer in den Gegenwind gestreckt. Jedoch ist zu bedenken, dass Schremp das eigentliche Machtzentrum bei Daimler ist und er die volle Unterstützung des Aufsichtsrates erhält. Er hat nicht das politische Problem, dass Sommer jetzt in der Telekom zu spüren bekommt. Auf jeden Fall erwarten wir, in den kommenden Tagen die Zahlen von Daimler Chrysler und Schremp wird nicht gerade schlecht da stehen.

      Viele Grüße

      Mr. Stone
      Avatar
      schrieb am 16.07.02 23:20:24
      Beitrag Nr. 20 ()
      Na ja nicht ganz geklappt, dass ist halt das Problem, wenn der AR nicht hinter dem Vorstand steht, schade!

      So jetzt muss ich mich aber wieder um meine eigenen Sachen kümmern, denn mit Sicherheit werde ich nicht so eine enorme Abfindung bekommen.
      ;)

      Adjö SPD

      Grüße


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Sauerei, Schröder, Sommer und die Telekom