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[Ein_Pferd_vor_der_Apotheke]

Jetzt bin ich mal ganz toll zynisch,

der Sturz der Aktienmärkte hört erst auf, wenn der DJ30 90% zum Höchststand verloren hat. Wollen wir wetten?

SO long

[Performancebomber]

Na ja, hast ja noch nen Gaul für Tauschgeschäfte.

[Popelfresser]

!

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[Performancebomber]

Passend zum Thema:

22.07 13:53/vwd Kommentar/WorldCom ist gar nicht das Problem

- von vwd Redakteur Michael Matern -

Um es gleich vorneweg zu sagen: Die Tatsache, dass WorldCom
Gläubigerschutz beantragt hat, diese Tatsache allein macht Nichts her. Nicht
einmal einen Kommentar. Insolvenzen gehören zum normalen
Wirtschaftskreislauf: die schöpferische Kraft des Bankrotts sozusagen. Ein
Schuh wird aus der Geschichte, wenn wir schauen, was die Geschichte um
WorldCom herum für unser Aktienuniversum und unser Wirtschaftssystem
bedeutet. Und da passt der Kurssturz an Wall Street hervorragend in das
Gesamtbild. Wie die Kaninchen auf die Schlange starren die Anleger auf die
Kurse, die Umsätze und die Skandale und trauen sich nicht.

Auch wenn WorldCom und die anderen Bilanzmanipulierer in irgendeiner Form
überleben werden, die Geschichte ist noch nicht ausgestanden. Wenn die
Gläubiger Abschreibungen vornehmen müssen, stellt sich z.B. erneut die Frage
nach den Bankgewinnen. Und dann gerät die nächste Branche unter Druck.
Zugleich wartet der ganze Markt nach wie vor auf die Bereinigung - welche
Bereinigung? Bereinigung ist nur das Synonym für "Ende der Misere" - und das
ist nicht in Sicht. Denn wenn die Banken und Wirtschaftsprüfer jetzt unter
Beschuss geraten, die Politiker und PR-Berater als Nächstes, dann wird sich
das ganze Ausmaß der Marktbereinigung erst allmählich zeigen.

Ein Ende der Fahnenstange ist also nicht in Sicht - auch deswegen spielt
WorldCom eigentlich keine Rolle mehr. Wenn es kein Vertrauen in die
Unternehmen per se gibt und in die wirtschaftliche Zukunft, dann wird kein
Geld investiert (schon gar nicht das eigene). Dann wiederum können die
Unternehmen Schwierigkeiten nicht so leicht wegstecken und die Altlasten
werden leichter sichtbar. Dann kommt hinzu, dass jeder mit jedem gekungelt
hat und und und ...

Vertrauen ist ein scheues Tier und derzeit nicht sichtbar. Es gehört
unter Artenschutz gestellt. Die Rufe nach einer neuen Ethik, strengeren
Regeln und Selbstverpflichtungen zur offenen Kommunikation sind in vielen
Fällen nicht das Papier wert, auf das sie geschrieben sind. Wären sie es,
könnten wir an die Abwicklung der Skandalunternehmen gehen und dann weiter
machen. Weil sie es nicht sind und wir kein gutes oder auch nur besseres
Konzept für die Zukunft haben, wird das Vertrauen nicht schnell
zurückkehren.

Und das Schlimmste ist: wenn die Investoren ehrlich sind, ist es ihnen
stets gleichgültig gewesen, ob die Haffas, die Ebbers und wie sie alle
heißen ehrlich waren. Es war das schnelle Geld, das lockte. Nun lockt es
eben nicht mehr, und viele haben sich eine blutige Nase geholt. Die Anleger
haben genau das Wirtschaftsverhalten, das sie verdienen, und die Unternehmen
haben genau die Anleger, die sie sich selbst geschaffen haben und die sie
auch verdienen.
vwd/22.7.2002/mim/zwi

[cortezthekiller]

Ein Pferd vor der Apotheke macht noch lang keinen Sommer, oder so ähnlich...

[htappert]

Ein_Pferd_vor_der_Apotheke: Weisst Du eigentlich was zynisch bedeutet? Deine Bemerkung ist es jedenfalls nicht ...