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    Totalverlust für Worldcom-Aktionäre lt. US-Rechtsexperten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.07.02 16:02:16 von
    neuester Beitrag 22.07.02 16:23:46 von
    Beiträge: 7
    ID: 610.687
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      schrieb am 22.07.02 16:02:16
      Beitrag Nr. 1 ()


      Worldcom legt größte US-Firmenpleite hin

      Im größten Konkurs der US-Wirtschaftsgeschichte hat der Telekomkonzern Worldcom Antrag auf Gläubigerschutz gestellt. Konzern-Chef John Sidgmore glaubt dennoch an eine Zukunft für sein Unternehmen.

      Vorausgegangen war das Eingeständnis der Firma, Kosten in Höhe von 3,85 Mrd. $ nicht korrekt verbucht zu haben. Weltweit hatte dies die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Die Worldcom-Pleite übertrifft den Konkurs des Energiehändlers Enron um ein Vielfaches. Worldcom-Chef John Sidgmore sagte, eine Finanzierung in Höhe von bis zu zwei Mrd. $ solle der Firma ein Weiterarbeiten während des Gläubigerschutzes ermöglichen. Die internationalen Aktivitäten des Konzerns seien von der Insolvenz nicht betroffen. Sidgmore war erst vor wenigen Monaten Worldcom-Chef und Nachfolger des langjährigen Konzernchefs Bernie Ebbers geworden.

      Worldcom hat nach Kapitel elf des US-Konkursrechtes Schutz vor seinen Gläubigern gesucht. Dies erlaube der Gesellschaft, ihre Geschäfte weiter zu betreiben, während an einem Reorganisationsplan gearbeitet werde, teilte der Telekomkonzern in Clinton (US-Bundesstaat Mississippi) mit. "Wir denken, dass wir aus dem Prozess nach Kapitel elf als stärkere und gesündere Firma hervorgehen werden", sagte Sidgmore. Der Konzern wolle den Gläubigerschutz nach neun bis zwölf Monaten wieder verlassen. Mit der Insolvenz würden auch jährliche Zinszahlungen von zwei Mrd. $ hinfällig, die Worldcom auf seine Schulden zahlen müsse, sagte Sidgmore.

      Fehlbuchungen in Milliarden-Höhe

      Worldcom hatte durch Falschbuchungen in Höhe von 3,85 Mrd. $ für das Jahr 2001 und das erste Quartal dieses Jahres hohe fiktive Gewinne verbucht. Die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission SEC hat Worldcom verklagt. Auch das US-Justizministerium, die SEC und mehrere Kongressausschüsse untersuchen das Unternehmen. Zudem laufen Klagen von Worldcom-Anleihebesitzern.

      Worldcom hat eine Vereinbarung getroffen, um eine vorrangige Finanzierung von bis zu zwei Mrd. $ zu gewährleisten. Die Gesellschaft habe bereits eine Zusage für 750 Mio. $ dieses Betrages von der Citibank, J.P. Morgan Chase und General Electric Capital erhalten. Die Fazilität werde von Salomon Smith Barney, J.P. Morgan und General Electric Capital Markets Group bereitgestellt.

      Sidgmore sagte, Worldcom erwarte eine Reduzierung der Schulden durch einen Tausch von Schuldtiteln in Aktien. Damit erhielten die Gläubiger des Unternehmens Anteile an der umstrukturierten Firma. "Wir hatten über unsere Anwälte und Banken sehr positive Gespräche mit den Anleihe-Inhabern", sagte der Worldcom-Chef. "Ich denke, dass wir die Leute davon überzeugen können, dass der Besitz unserer Aktien ein gutes Geschäft ist."

      Sidmore verspricht ethische Maßstäbe

      Das Unternehmen wolle künftig die höchsten ethischen Maßstäbe erfüllen, sagte er. Aus diesem Grund habe das Unternehmen zwei neue Verwaltungsratsmitglieder gewählt. Nicholas Katzenbach ist Anwalt und früherer US-Justizminister. Dennis R. Beresford ist Buchführungs-Professor an der Universität von Georgia. Sie wurden zu Mitgliedern eines Untersuchungsausschusses des Verwaltungsrates gemacht, um eine Überprüfung der Rechnungsführungspraktiken und der Vorbereitungen von Finanzmitteilungen von Worldcom zu machen.

      Worldcom ist in mehr als 65 Ländern aktiv und hat nach der Entlassung von 17.000 Beschäftigten noch mehr als 60.000 Mitarbeiter. Die Gesellschaft hat mehr als 20 Millionen Telefon- und Tausende von Unternehmenskunden. Worldcom betreibt auch das weltgrößte Internet-Netz. Der Konzern hat einen Umsatz von 35,2 Mrd. $. Das Unternehmen bezifferte seine Vermögenswerte auf 107 Mrd. $, die Schulden auf 41 Mrd. $.

      Die Worldcom-Aktien sind von 64,50 $ im Jahr 1999 auf nur noch neun Cent abgestürzt. Die Worldcom-Aktionäre dürften bei dem Konkursverfahren völlig leer ausgehen, sagten US-Rechtsexperten.

      Quelle: http://www.ftd.de/tm/tk/1027154153163.html?nv=hptn

      Weitere Finanzseiten: http://www.Capitalmarkt.de
      .
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      schrieb am 22.07.02 16:05:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Spinner !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 16:10:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      Zu den Unternehmenswerten gehört wie o.g. "das weltgrößte Internet-Netz". Die Frage ist nur, was man dafür bei einem Verkauf erhält. KPNQWest läßt grüßen ....

      Ich könnte mir vorstellen, wie man das Unternehmen retten könnte. Erst eine drastische Kapitalherabsetzung und anschließend eine Kapitalerhöhung zu Schuldentilgung. Dabei gucken die Aktionäre zwar in die Röhre, aber die Arbeitsplätze werden erhalten - wenigstens etwas.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 16:10:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wer ist ein Spinner?

      Bitte etwas genauer, danke!

      P.S. Mit jeder Firmenpleite kommen wir dem Boden näher. Am Ende einer Rezession steht immer der Ausfall großer Unternehmen, die sich mit Fehlentscheidungen in der Boomphase selbst ausradieren. Noch ein paar Pleiten und wir haben es geschafft.

      So long
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 16:17:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ihr streitet hier immer über Marktwert, CEO`s und Schulden. Viel wichtiger für Worldcom`s Zukunft ist doch wie sich die Kunden verhalten. Wenn die Reihenweise abspringen (was man Ihnen nicht verübeln könnte), ist der Ofen aus. Warum sollte ein Konkurrent Worldcom denn kaufen, wenn die Kunden auch so zu Ihm kommen ;)

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      schrieb am 22.07.02 16:22:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Pferd

      Wenn Firmen wie GM pleite gehen, was durchaus
      angesicht sehr schlechter EK-Quote und Riesenlöchern
      in der Pensionskasse möglich ist, haben wir
      den Boden noch lange nicht gesehen.
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 16:23:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      Worldcom ist so oder so tot. Performancebomber hat es ja schon richtig gesagt wenn die Kunden abspringen (und das werden sie) ist der Ofen aus. Jede Firma wäre doch blöd in der jetzigen Situation für Worldcom auch nur einen Cent zu bezahlen. Je länger sich der Konkurs hinzieht um so eher arbeiten sie damit der Konkurrenz in die Hände und die warten doch schon wie die Hyänen um sich die noch vorhandenen Filetstücke einzuverleiben.


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