checkAd

    Cargolifter will 60 Prozent der Belegschaft entlassen - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 24.07.02 08:51:05 von
    neuester Beitrag 06.08.02 08:40:35 von
    Beiträge: 22
    ID: 611.485
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 773
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 08:51:05
      Beitrag Nr. 1 ()

      Wie Cargolifter gestern bekannt gab, sollen am 1. August rund 60 Prozent der Belegschaft freigestellt werden. Eine Kündigung dieser Mitarbeiter sei nicht auszuschließen, hieß es.

      Momentan arbeiten rund 500 Mitarbeiter bei Cargolifter, das vor wenigen Tagen bei einem Unwetter seinen einzigen funktionsfähigen Transport-Luftkran verloren hatte. Zudem leidet das Unternehmen schon seit längerem an einem finanziellen Engpass.

      Die Aktie beendete den Handel gestern bei 0,94 Euro mit einem Minus von 4 Prozent.

      Wertpapiere des Artikels:
      CARGOLIFTER AG NA O.N.


      Autor: (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),08:45 24.07.2002

      Avatar
      schrieb am 24.07.02 09:34:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      ...damit kann das Unternehmen gerettet werden.
      Anlage : Spekulierend Kaufen !!
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 09:39:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ja, immer das gleiche:

      Wenn und kann !
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 10:12:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      Prima, die Kosten werden endlich gesenkt.

      Dann brauchen die nur noch ein marktfähiges Produkt entwickeln
      und dafür auch noch Kunden finden.

      Und wenn das geklappt hat, dann kann es sogar Gewinne geben.....
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 12:01:13
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wallstreet-Online weiß offensichtlich mehr, als die gängigen Medien. 60% der Belegschaft sollen danach freigestellt werden. Die anderen Zeitungsartikel sind da viel vorsichtiger und zitieren die Unernehmenssprecherin Silke Rösser, die betont, dass genaue Zahlen noch nicht bekannt seien, Da sie von der Entscheidung des Insolvenzverwalters noch abhingen. Da derzeit noch Verhandlungen mit der Bundesregierung und dem Land Brandenburg geführt werden, wird wohl noch niemand die genaue Zahl wissen. Die 60% wird allerdings die augenblickliche MaximalZahl sein, meine ich.

      Warum sich die Bundesregierung noch immer so viel Zeit nimmt, kann ich nicht verstehen, denn mit jedem Tag wird die Situation um CargoLifter immer schlechter. Was kann sie den 30 ExpertenMeinungen entgegensetzen? Oder spielt das BundeswirtschaftsMinisterium nur Theater? Das scheint ja unter Politikern immer beliebter zu werden. Dabei geht es um Wachstum und ArbeitsPlätze!

      Hier der neueste Stand aus der Lausitzer Rundschau von heute ( die sind über CargoLifter immer genauestens informiert ):

      >>Wirtschaft
      Mittwoch, 24. Juli 2002

      CargoLifter kündigt Entlassungen an
      Beim zahlungsunfähigen Luftschiffbauer CargoLifter AG steht unabhängig vom Verlauf der Gespräche zur Erhaltung des Unternehmens ein drastischer Stellenabbau bevor. Erste Kündigungen oder Freistellungen der rund 500 Beschäftigten seien für Anfang August geplant.

      Es werde Entlassungen "in erheblichem Umfang" geben, bestätigte gestern eine CargoLifter-Sprecherin in Berlin. Genaue Zahlen wollte die sie nicht nennen. Diese seien abhängig von den Gesprächen, die Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning mit Blick auf eine Restrukturierung des Unternehmens führe. Nach Angaben des Betriebsrats droht rund 300 Beschäftigten des Unternehmens eine Freistellung zum 1. August. Das ergebe sich allein schon aus der dann zu erwartenden Eröffnung des Insolvenzverfahrens für die größten Firmen der CargoLifter AG, sagte Betriebsratschef Matthias Flörsch.

      Die CargoLifter Development GmbH als größtes Tochterunternehmen mit 298 Beschäftigten hatte Ende Mai Insolvenz angemeldet. Schon damals war klar, dass sich dies auf die rund 500 direkten Arbeitsplätze auswirken wird. Von der Insolvenz des Luftschiffbauers sind aber auch rund 2400 Jobs bei Zulieferern und Dienstleistern betroffen (die RUNDSCHAU berichtete).

      Derzeit laufen Gespräche mit der Bundesregierung und dem Land Brandenburg über weitere Kredite. Potsdam hatte zur Linderung der akuten Finanznot im Juni ein Darlehen von 4,148 Millionen Euro gewährt. Allein die Gehaltszahlungen für die CargoLifter-Beschäftigten summieren sich auf monatlich 2,5 Millionen Euro.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1900EUR +2,98 %
      Aktie kollabiert! Hier der potentielle Nutznießer! mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 12:08:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      @#5
      ...
      Derzeit laufen Gespräche mit der Bundesregierung und dem Land Brandenburg über weitere Kredite. Potsdam hatte zur Linderung der akuten Finanznot im Juni ein Darlehen von 4,148 Millionen Euro gewährt. Allein die Gehaltszahlungen für die CargoLifter-Beschäftigten summieren sich auf monatlich 2,5 Millionen Euro.
      ...

      Das war ein Massekredit über den ausschließlich der IV verfügt(e) ! Gehälter wurden davon bestimmt nicht bezahlt.
      Aber frag den IV doch mal wieviel davon noch übrig ist, obwohl vermutlich nur minimale Kosten zur "Infrastrukturerhaltung" anfallen.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 13:02:37
      Beitrag Nr. 7 ()
      ...Himmel, die komplette unproduktive Hanselschar läuft dort immer noch ( bezahlt ) frei rum und macht nix ? ( ausser vielleicht hier rumzuposten )
      Egal wieviel Geld aus gezeichnetem und gewandeltem "was auch immer" kommt, bei der Masse an Angestellten bleibt wieder nicht viel Zeit.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 14:23:46
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ marc,
      hier ist mal ein vorsichtiger Artikel aus dem heutigen Handelsblatt:

      CARGOLIFTER - Beim Luftschiffbauer droht rund 220 Mitarbeitern die Kündigung, sagte der Betriebsratsvorsitzende des Unternehmens, Matthias Flörsch. Mit der damit mehr als halbierten Belegschaft wolle das insolvente Unternehmen versuchen zu überleben. (Handelsblatt S. 13)



      trotzdem brauchen die dann noch
      -frisches Kapital
      -ein marktfähiges Produkt
      -zahlungskräftige Kunden
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 16:29:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ BGTrading, Du liest nicht richtig:

      CARGOLIFTER - Beim Luftschiffbauer droht rund 220 Mitarbeitern die Kündigung, sagte der Betriebsratsvorsitzende des Unternehmens, Matthias Flörsch. Mit der damit mehr als halbierten Belegschaft wolle das insolvente Unternehmen versuchen zu überleben. (Handelsblatt S. 13)


      Wie in anderen Zeitungsartikeln, auch von heute ( siehe #5 ! ), hängt die Zahl der Freistellungen vom Insolvenzverwalter ab und seine Entscheidung von den augenblicklichen Verhandlungen mit Bund und Land ab.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 16:46:56
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ Marc, Du verstehst nicht richtig:

      Wenn der Versuch zu überleben scheitert, dann bekommen sogar alle die Kündigung.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 16:58:51
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Bgtrading, Wenn ...
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 18:29:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      Entwirrung eines sprachlichen Mißverständnisses!

      Nicht `wenn` im Sinne von `wenn` oder `aber` oder `ob überhaupt`, sondern im Sinne von `sobald`.

      MarcMr, du hast noch viel zu lernen über den Sinn der deutschen Sprache. Bist du eigentlich der Sohn vom Freiherrn von Gablenz? Nur so ein Gerücht im Board. Ich glaub`s ja nicht. Aber fragen kostet nix.

      Gut daß du wieder vorbeischaust! Ich habe mir schon Sorgen gemacht.

      Anton :D
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 20:17:49
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hi,

      Frage an die Fachleute, was heißt "freigestellt"?

      "Gekündigt" ist klar: Kein Arbeitsvertrag, keine Arbeit, kein Geld. Und ist mit einer Frist versehen.

      "Freigestellt" = ?

      Soll das etwas heißen, den Job hat man noch, darf aber nix tun, und kriegt aber kein Geld dafür? Aber Geld steht einem doch zu bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses?

      Welcher Mitarbeiter soll das mitmachen?

      Gruß

      Geldmatratze
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 21:25:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      Kahlschlag bei Cargolifter
      Luftschiffwerft aus Brandenburg kommt um erheblichen Stellenabbau nicht herum

      Von Nikolaus Doll


      Der Traum vom großen Transportluftschiff aus Brandenburg ist ausgeträumt


      Foto: Weisflog

      Erst hat sich der Luftschiffentwickler Cargolifter noch geziert, nun scheint es sicher: Um den Rest des Unternehmens zu retten, ist ein erheblicher Personalabbau erforderlich. Was von dem ehrgeizigen Projekt überhaupt noch übrig bleibt, ist gegenwärtig völlig ungewiss.

      Brand - Gegen die Cargolifter AG soll in der kommenden Woche das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Betroffen sind offenbar mit Ausnahme der Cargolifter World und der Network GmbH alle Töchter der Holding, auch die Development GmbH, mit 298 Beschäftigten das Herz der AG. Gleichzeitig wird es bei dem zahlungsunfähigen Luftschiffbauer zu zahlreichen Entlassungen kommen. «Zum 1. August werden rund 300 Mitarbeiter freigestellt», sagte Betriebsratschef Matthias Flörsch gestern. Das sind etwa 60 Prozent der Belegschaft. Betroffen sind vor allem Mitarbeiter in Brand, aber auch die Standorte in Kempten und Frankfurt/M. «In der Regel stehen am Ende der Freistellungen Kündigungen», so Flörsch.

      Unternehmens-Sprecherin Silke Rösser bestätigt, dass in «erheblichem Ausmaß Personal abgebaut werden muss». Details zu den geplanten Entlassungen, wie begleitende soziale Maßnahmen, stünden noch nicht fest. «Für einen Sozialplan setzt aber allein das dann laufende Insolvenzverfahren enge Grenzen», so der Betriebsratschef. Ein Arbeitskampf sei angesichts der Situation des Unternehmens aussichtslos. «Der vorläufige Insolvenzverwalter ist praktisch gezwungen, Stellen zu streichen. Es ist einfach kein Geld mehr da», kommentiert Flörsch die Entscheidung.

      Allerdings könnten auch mit einer Rumpfmannschaft die Arbeiten an dem Leichter-als-Luft-Projekt fortgesetzt werden, stimmen Betriebsrat und Unternehmensleitung überein. «Ziel ist weiterhin der Bau des Luftschiffes CL 160 und des Transportballons AirCrane», sagte Sprecherin Rösser. Man werde sich jedoch künftig allenfalls auf die Konstruktion von Prototypen konzentrieren können», schätzt der Betriebsrat. «Der große Traum von der Serienproduktion ist ausgeträumt», so Flörsch.

      Das sieht offenbar auch Wolfgang Schneider, seit Ende Juni Vorstandsvorsitzender von Cargolifter, so. Im Verlauf einer Gesprächsrunde mit Vertretern von Bund und Land am vergangenen Sonnabend, in der über die Rettung des Unternehmens beraten wurde, sprach Schneider von «Managementfehlern» bei Cargolifter. Er kritisierte, dass die Luftschiffprojekte «zu großspurig» angegangen worden seien. Nun wolle man sich auf den Zwischenschritt, ein Kleinluftschiff, konzentrieren und das Luftschiffprojekt durch technische Kooperationen auf eine breitere Basis stellen. «Zu diesem Zweck haben wir bereits Gespräche mit der Zeppelin-Werft in Friedrichshafen geführt», sagt Silke Rösser.

      Dort hält man unterdessen von einer Zusammenarbeit mit den Brandenburgern wenig. «Es hat bislang keine Kooperation mit Cargolifter gegeben, und zwischen deren Konzepten und unserem liegen Welten», meint Oliver Schütz, Marketingleiter bei der Deutsche Zeppelin Reederei GmbH. Der Zeppelin NT, den die Friedrichshafener im August 2001 auf den Markt gebracht hatten, wurde hauptsächlich für den Passagierverkehr gebaut, das Cargolifter-Konzept sieht den Transport von Schwerlasten vor. Interessiert zeigen sich die Württemberger an einer Nutzung der Halle in Brand - allerdings nur zur Wartung der eigenen Luftschiffe.

      Da klingen selbst die Ankündigungen von Boeing vielversprechender. Zwar gibt es noch immer keine konkreten Aufträge für Cargolifter, aber ein Boeing-Sprecher bestätigte gestern, dass man eine Zusammenarbeit ernsthaft prüfe. «Wir sind am AirCrane und an der Technologie für die Stratosphären-Plattform interessiert.» Baldige Vertragsabschlüsse in Sicht? Achselzucken bei Boeing. Man brauche Zeit - und genau die hat Cargolifter kaum mehr. Die Luftschiffbauer brauchen Aufträge, damit das Insolvenzverfahren nicht zur Liquidation wird, sondern tatsächlich in eine Reorganisation mündet. Und für die gibt es nur Geld von Bund und Land, wenn gewinnbringende Geschäfte in Aussicht sind - das hat das Bundeswirtschaftsministerium klar gemacht.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 22:36:02
      Beitrag Nr. 15 ()
      Der Name bleibt über, das ist doch eine schöne Sache. Und es wird eine Situation geschaffen, aus der später Legenden entstehen.
      Teil der Legenden sollte aber auch sein, dass versucht wird CvG und Helfer persönlich zu verklagen. Wer traut sich?
      r
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 23:01:09
      Beitrag Nr. 16 ()
      @geldmatratze,

      eine Antwort auf deine Frage findest du vielleicht hier: http://www.langenscheidt.aol.de/cgi-bin/webquery.pl?key=euph… ;)

      Lifetrader
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 23:11:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      reportr, #15

      Immer noch auf der verzweifelten Suche nach Mandanten?
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 23:12:45
      Beitrag Nr. 18 ()
      BRAO § 43b

      Werbung ist dem Rechtsanwalt nur erlaubt, soweit sie über die berufliche Tätigkeit in Form und Inhalt sachlich unterrichtet und nicht auf die Erteilung eines Auftrages im Einzelfall gerichtet ist.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 23:41:16
      Beitrag Nr. 19 ()
      ...der Air Crane wurde von CL auch freigestellt, im wahrsten Sinne des Wortes. Bin mal gespannt wie das bei
      "freigestellten" Mitarbeitern aussieht.
      Avatar
      schrieb am 25.07.02 01:21:46
      Beitrag Nr. 20 ()


      Schlechte Aussichten

      Von Jan Jurczyk

      Mit den Beschäftigten des brandenburgischen Luftschiffentwicklers Cargolifter möchte in diesen Tagen wirklich niemand tauschen. Erst wurden die Techniker und Ingenieure vom Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens verunsichert. Dann fegte ein Sturm viele der Hoffnungen hinweg, als er einen Prototypen des Lastenballons CL 75 regelrecht zerfetzte. Und jetzt nehmen die personellen Konsequenzen aus der Luftschiffpleite allmählich Konturen an, wenn auch das Unternehmen anfangs noch versucht hat, zu dementieren, was wohl unvermeidlich ist.

      Dabei ist die bevorstehende Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegenwärtig noch die beste Nachricht aus Brand. Sie bedeutet nichts anderes, als dass die Experten eine Perspektive für Cargolifter sehen - in welcher Form auch immer. Dazu gesellen sich die Bemühungen des Landkreises um den Erhalt des Standorts. Allerdings sollten sich weder die Beschäftigten noch die Aktionäre oder auch andere Befürworter des kühnen Projekts allzu große Hoffnungen machen: Hinter vorgehaltener Hand sprechen auch wohlmeinende Beteiligte bereits davon, dass es schon ein Erfolg wäre, wenn lediglich das Cargolifter-Know-how im Lande bleiben würde.

      :cry: Jesus, hilf!
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 17:42:14
      Beitrag Nr. 21 ()


      Wenn der Betrieb dicht macht, ist noch lange nicht Schluss

      Die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens kann neue Chancen für eine Weiterführung des Unternehmens schaffen

      Von HEINZ SIEBOLD

      Freiburg. Knapp acht Wochen nach der Pleite des Luftschiff-Bauers Cargolifter ist jetzt das Insolvenzverfahren über das Unternehmen eröffnet worden. Betroffen seien die Cargolifter AG sowie sechs weitere Tochtergesellschaften, hieß es. Cargolifter hatte am 7. Juni wegen Zahlungsunfähigkeit Antrag auf Einleitung des Insolvenzverfahrens gestellt.

      Insolvenz: Der Betrieb macht zu, der Arbeitsplatz ist futsch - was bleibt für die Arbeitnehmer? Im Falle einer Insolvenz (so heißt der Konkurs seit Anfang 2000) haben die Arbeitnehmer Anspruch auf ausstehende Nettogehälter der letzten drei Monate ab dem Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung oder der Ablehnung des Verfahrens mangels Masse. Dieses Konkurs-Ausfallgeld muss beim Arbeitsamt eigens beantragt werden. So lange das Arbeitsverhältnis nicht gekündigt wird, besteht es fort. Die Forderungen der Arbeitnehmer müssen aus der vorhandenen Insolvenzmasse befriedigt werden. Die längste Kündigungsfrist beträgt nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens unabhängig von anderen (tariflichen) Bestimmungen drei Monate.

      Arbeitnehmer können im Insolvenzfall "Gleichwohl-Leistungen" des Arbeitsamts beziehen. Das ist ein besonderes Arbeitslosengeld für Arbeitnehmer, die eigentlich nicht arbeitslos sind, aber vom insolventen Arbeitgeber kein Entgelt mehr bekommen. Das Arbeitsamt erhebt im Insolvenzverfahren dann als Gläubiger Ansprüche aus der Insolvenzmasse. Diese "Gleichwohl-Leistungen" werden bei den Arbeitnehmern auf die Anspruchsdauer angerechnet. Tritt während des Insolvenzverfahrens ein Übernahme-Interessent auf, kann es zu einem "Betriebsübergang" nach Paragraph 613a des Bürgerlichen Gesetzbuchs kommen. Dabei müssen jedoch alle Arbeitnehmer des insolventen Betriebs mit ihrem Besitzstand übernommen werden. Das will der Kauf-Interessent in der Regel nicht, er will nur die hoch qualifizierten jungen Arbeitskräfte haben.

      Die Einrichtung einer "Beschäftigungsgesellschaft" ist der einzige Weg, den als Schutzvorschrift für Arbeitnehmer gedachten Paragraphen 613 a BGB einigermaßen sozialverträglich zu passieren und zugleich den Betriebsübergang zu garantieren. Die Beschäftigungsgesellschaft wurde durch das Sozialgesetzbuch (SGB) III als Möglichkeit geschaffen, zur Vermeidung von Massenarbeitslosigkeit eine "besondere betriebsorganisatorische Einheit" (beE) zu schaffen. Voraussetzung ist, ob bei Insolvenz oder betriebsbedingter Stilllegung, dass genug "Masse" für die Anschubfinanzierung vorhanden ist. Die Beschäftigungsgesellschaft nimmt die gekündigten Arbeitnehmer bei "Kurzarbeit null Stunden" auf. Der Arbeitsvertrag ist auf längstens zwei Jahre befristet. Die Arbeitnehmer erhalten vom Arbeitsamt Kurzarbeitergeld in Höhe von 60 Prozent (Kinderlose) beziehungsweise 67 Prozent (mit minderjährigen Kindern) ihres vorherigen Entgelts. Dieser Betrag wird, falls Insolvenzmasse vorhanden, vom früheren Arbeitgeber durch einen Sozialplan aufgestockt (in der Regel auf 70 bis 80 Prozent). Während der Vertragsdauer sind die Arbeitnehmer nicht arbeitslos, Ansprüche werden nicht geschmälert. Durch die Beschäftigungsgesellschaft können die Beschäftigten berufsqualifizierende Maßnahmen des Arbeitsamts oder des Europäischen Sozialfonds annehmen oder eine neue Stelle antreten.
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 08:40:35
      Beitrag Nr. 22 ()
      Triebwerksbauer suchen Jobs vor der Tür

      LUDWIGSFELDE Cargolifter, Fairchild-Dornier, Rolls- Royce - Mitarbeiter dieser Unternehmen suchen Jobs. Sie fragen auch in Ludwigsfelde nach. Denn MTU Aero Engines kann nach eigenen Angaben den Standort Ludwigsfelde schneller ausbauen als geplant. So werde man deutlich vor 2010 das Ziel erreichen, 1000 Mitarbeiter zu beschäftigen, heißt es in Agenturmeldungen; derzeit sind es 560.

      Allein dieses Jahr will man neben bereits 50 Eingestellten weitere 90 Arbeitsplätze schaffen. Gebraucht werden sie für die Entwicklung des A-400-M-Triebwerks und für die Wartung von Triebwerken für Geschäfsflugzeuge oder Polizeihubschrauber. Bei Rolls- Royce Dahlewitz dagegen arbeiten von rund 1000 Mitarbeitern derzeit 150 im Bereich Triebwerksmontage kurz. Am Sonnabend informierte die MTU 13 eingeladene Rolls-Royce-Leute über die Konditionen in Ludwigsfelde.

      Was auf der Landkarte ein Katzensprung scheint, ist für die kurzarbeitenden Dahlewitzer der Wechsel zur Konkurrenz in einer hart umkämpften Branche. Nach den Terroranschlägen vom 11. September sind weltweit Geschäftseinbußen um rund ein Drittel zu verkraften. "Wir haben uns aus Fürsorge verpflichtet gefühlt, unseren Mitarbeitern zu sagen, dass sie für sich intern im Unternehmen genauso wie extern nach Lösungen suchen können", erklärt Rolf Neumann, PR-Verantwortlicher bei Rolls-Royce. Aus den Erfahrungen nach dem Golfkrieg wisse man, dass der Stand von vor dem 11. September wahrscheinlich erst 2004 wieder erreicht sein werde. Neumann sagt, man habe keine Aufträge verloren, sondern bestehende seien gestreckt. Wer in Ludwigsfelde Arbeit findet, müsse in Dahlewitz kündigen, "es geht hier nicht um Arbeitnehmerüberlassungen", stellt Neumann klar. Er hält es ebenso wie MTU-Personalchef Steffen Fischer für sinnvoll, "die Fachkräfte in der Region zu behalten". Kontakte pflegen beide Triebwerksbau- und -wartungsfirmen ohnehin, etwa bei der künftigen Entwicklung für den Militär-Airbus A 400 M oder beim Testen Dahlewitzer BR-700-Triebwerke in Ludwigsfelde. Wie viel Rolls-Royce-Leute wechseln, "entscheidet sich in den nächsten Wochen", sagt Fischer. ja



      Wo es Aufträge gibt, da entstehen auch langfristig Arbeitsplätze.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Cargolifter will 60 Prozent der Belegschaft entlassen