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    DWS: Der Beinahe-Monopolist - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.07.02 19:17:16 von
    neuester Beitrag 24.07.02 21:46:07 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 24.07.02 19:17:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Beinahe-Monopolist
      Adriaan Bonauer | 2002-07-24


      Nach der Übernahme von Zürich Invest und Franken Invest im laufenden Jahr kommt die DWS beim Neugeschäft auf einen Marktanteil von stolzen 47 Prozent, bei Zuflüssen in Aktienfonds sind es sogar 72 Prozent.

      Die Deutsche Bank – Tochter DWS hat die Zeichen der Zeit erkannt: Sie setzt europaweit auf eine Marke, DWS Investments. Bisher verlief die Strategie erfolgreich. Beim Geldeinsammeln sichern sich die Frankfurter einen Anteil von 47 Prozent am Neugeschäft, beim Fondsvermögen verwalten sie knapp 26 Prozent aller Gelder der deutschen Gesellschaften.

      Die deutschen Fondsanbieter, die sich im Branchenverband BVI zusammengeschlossen haben, konnten von Januar bis Juni 13,5 Milliarden Euro von den Anlegern einsammeln. Hiervon flossen 6,3 Milliarden allein in DWS-Fonds. Besonders bei den Aktienfonds kann man von einem Monopol sprechen: In die Aktienfonds der BVI-Gesellschaften wurden im Zeitraum 3,2 Milliarden Euro investiert. 2,3 Milliarden wurden bei der DWS angelegt, ein Anteil von nicht weniger als 72 Prozent. Als Zugpferd erwies sich der Vermögensbildungsfonds I mit plus 1,7 Milliarden Euro neu angelegten Anlegermitteln.

      Das Netto-Mittelaufkommen stieg bei der DWS bei Aktienfonds von 1,2 auf 2,3 Milliarden Euro von Januar bis Juni 2001 im Vergleich zum selben Zeitraum im laufenden Jahr. Die Rentenfonds waren nicht so erfolgreich: Sie zogen nur noch 0,1 Milliarden ein nach 0,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Gewinner waren auch die Geldmarktfonds: Nach 1,9 Milliarden im Jahr 2001 wurden jetzt 3,8 Milliarden investiert. Die gemischten Fonds verloren ähnlich wie die Rentenfonds von 0,6 auf 0,1 Milliarden Euro 2002.

      Nach Einschätzung der größten deutschen Fondsgesellschaft befindet sich die Fondsbranche hierzulande „in einem Prozess der Konsolidierung.“ Von der Schmidt Bank wurde kürzlich die Franken Invest mit einem Marktanteil von 0,5 Prozent am deutschen Fondsmarkt übernommen. Die 400.000 Kunden der Bank bekommen jetzt neben den hauseigenen Franken-Invest-Fonds auch die DWS-Produkte angeboten.

      Die Deutsche Bank – Tochter empfiehlt bei den derzeit „unruhigen Aktienmärkten“ eine ausgewogene Mischung von Aktien-, Renten- und Geldmarktfonds. Durch den unsicheren Aktiensektor hält die DWS bei den Fonds mit Dividendenpapieren im Durchschnitt eine Barquote von zehn Prozent.
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      schrieb am 24.07.02 20:31:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      also diesen Titel Beinahe-Monopolist sehe ich als sehr reißerisch an. Naja, wenns hilft...

      Die DWS hat inzwischen einen Marktanteil von 25% - wieder. Insgesamt ist der deutsche Investmentmarkt als mittelstark konzentriert im Vergleich zu anderen europäischen. In Belgien beispielsweise machen die drei führenden Fondsgesellschaft über 90% des Marktes aus.

      Die Angabe, dass die DWS 72% des Nettomittelaufkommens bei Aktienfonds erreicht, zeigt, dass sie eine gute Vertriebsstruktur hat oder dass sehr viele Leute der Meinung sind, die DWS Fonds sind sehr gut.

      Nebenbei sei darauf hingewiesen, dass diese Zahl 72% sich auf die im BVI erfaßten Gesellschaften bezieht. Eine Fidelity ist da ebenso wenig enthalten wie Parvest oder Gartmore. Denn nur deutsche Gesellschaften sind im BVI. Daher sind die Angaben über Mittelzuflüsse immer verzerrt.
      Avatar
      schrieb am 24.07.02 21:46:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nicht alle Fonds von FrankenInvest werden wohl überleben
      Von Björn Böer

      Die deutsche Fondslandschaft konsolidiert sich - und das hat, zumindest aus Sicht der Anleger, auch sein Gutes: Die Zahl der hierzulande zum Vertrieb zugelassenen Fonds wird nicht mehr weiter so rapide wachsen wie in den zurückliegenden Jahren. In einigen Marktsegmenten schrumpft derzeit sogar der Fondsbestand, was dazu führt, dass der Sparer wie auch sein Vermögensberater wieder mehr Übersicht über das Angebot bekommen.

      Beim großen Kehraus in der Investmentbranche könnte auch die DWS helfen, Deutschlands größte Fondsgesellschaft. Diese hat von der SchmidtBank die Fondsgesellschaft FrankenInvest gekauft und mit ihr 16 Publikumsfonds. Gegenüber dem F.A.Z. Business-Radio bestätigte ein Sprecher der DWS, dass es bei der Integration der Fondspalette durchaus zu Schließungen von Fonds kommen könnte. Gleiches gelte im Übrigen für die Einbindung der Zürich Invest, die im April übernommen worden war und die 26 Publikumsfonds zum Bestand der DWS beisteuert.

      Fondsdschungel wird gelichtet

      Mit den Luxemburger und Schweizer Tochtergesellschaften verwaltet die DWS jetzt bereits 220 Publikumsfonds - eine Masse, die kein Berater und schon gar kein Kleinanleger mehr gewissenhaft durchleuchten kann. So dürfte es also vielen zugute kommen, wenn das Angebot nun ein wenig gestrafft wird, ausgenommen diejenigen, die in einem der zu schließenden Fonds engagiert sind. Bei in Deutschland aufgelegten Fonds verlangt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, dem Sparer mindestens die Wahl zu lassen zwischen Rückzahlung des Kapitals oder kostenlosen Wechsel in einen ähnlich ausgerichteten Fonds.

      Manche Fondsgesellschaften sind generös und bieten auch die übrigen Produkte ohne weiteren Ausgabeaufschlag an, andere zeigen sich weniger kulant und offerieren tatsächlich nur einen einzigen Alternativfonds umsonst, wie es zuletzt die Allianz Dresdner Asset Management angekündigt hat. Ob sich der Marktführer, die DWS, nun auch beim Umtauschangebot als führend erweist, entscheidet sich erst in einigen Monaten. Solange braucht es, wie die DWS erläutert, um zu prüfen, welcher Fonds geschlossen werden muss und welcher Fondsmanager weiter wirken darf.


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