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    Deutsche Bank: Mittelfristig sehr attraktives Einstiegsniveau! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.08.02 16:17:32 von
    neuester Beitrag 30.07.03 00:31:11 von
    Beiträge: 145
    ID: 614.543
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      schrieb am 01.08.02 16:17:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Deutsche Bank schafft operativen Quartalsgewinn

      Frankfurt (vwd) - Die Deutsche Bank AG hat entgegen den Erwartungen einiger Analysten für das zweite Quartal einen operativen Vorsteuergewinn ausgewiesen und damit die Konsensprognosen ge- oder sogar übertroffen. Vorstandssprecher Josef Ackermann betonte bei der ersten Bilanzvorlage unter seiner Verantwortung indes ausdrücklich, dass der Gewinn nach Steuern im zweiten Quartal von 900 Mio EUR im operativen Geschäft und nicht durch Anteilsverkäufe entstanden sei. Diese Ziffer sei von allen nicht-operativen Erträgen und Verlusten bereinigt, unterstrich auch Finanzvorstand Clemens Börsig.

      Damit scheint sich die Bank von der Negativentwicklung bei einigen deutschen Wettbewerbern absetzen zu können. Erst am Mittwoch hatte die Allianz Gruppe einen Quartalsverlust von 350 Mio EUR ausgewiesen und ihre Ergebnisziele für 2002 nach unten revidiert. Dem Konzern zufolge führte die Kapitalmarktschwäche im zweiten Quartal vor allem im Segment Banking (inklusive der Dresdner Bank) zu einem deutlichen Ertragsrückgang. Beobachter gehen daher davon aus, dass die Dresdner Bank nun aller Wahrscheinlichkeit nach einen Quartalsverlust wird bekannt geben müssen. Auch die HypoVereinsbank hatte unlängst einen operativen Quartalsverlust von 89 Mio EUR veröffentlicht.

      Ackermann zeigte sich mit den vorgelegten Zahlen zufrieden. Auf das "insgesamt deutlich stabile Ergebnis" könne die Bank stolz sein. In den Ergebnissen zeigten sich auch erste Erfolge des Kostensenkungsprogramms. Von den beabsichtigten Einsparungen von zwei Mrd EUR seien per erstem Halbjahr annualisiert 0,6 Mrd EUR bereits erreicht worden. Dennoch hält er die Kennzahlen seines Instituts noch für verbesserungswürdig. "Wir sind uns vollkommen bewusst, dass unsere Kennzahlen noch nicht so aussehen wie wir es wollen", sagte der Vorstandsprecher. Es bestehe "klarer Handlungsbedarf", die Ertragskraft der Bank auch in Gewinne umzusetzen. Ziel sei eine im Branchenvergleich attraktivere Rentabilität.

      Ackermann bekräftigte in diesem Zusammenhang die vier strategischen Initiativen der Bank. Neben der Konzentration auf Erträge statt auf Wachstum zählten dazu die Fokussierung auf das Kerngeschäft und die weitere Verbesserung der Kapital- und Bilanzsteuerung sowie die Optimierung des Bereichs Private Clients & Asset Management (PCAM). Hinsichtlich der Konzentration wiederholte Ackermann, dass ein Outsourcing im Bereich Datenverarbeitung und im Bereich Immobilien geprüft werde. Die bereits beschlossenen Verkäufe von nicht zum Kerngeschäft zählenden Bereichen wolle das Institut innerhalb von zwölf Monaten abschließen.

      Nach mehreren Hiobsbotschaften aufatmen können auch die Beschäftigten. Über den bislang bekannt gegebenen Stellenabbau hinaus sei bis 2003 nicht mit weiteren Kürzungen zu rechnen, beruhigte Ackermann. Der Bereich PCAM werde zudem neben dem Asset Management seinen Schwerpunkt auf das Geschäft mit wohlhabenden Privatkunden, das so genannte Private Wealth Management legen. Im Bereich PCAM sei mehr als eine Verdreifachung des bereinigten Pro-forma-Ergebnisses vor Steuern möglich. Auch das Geschäft mit dem Mittelstand schaffte laut Ackermmann den Turnaround. "Dieses Geschäft wurde von einem wertvernichtenden zu einem positiven Geschäft", fügte er hinzu.

      Ackermann bekräftigte seinen Kurs, wonach die Steigerung der Ertagskraft Vorrang vor ungebremster Expansion erhält. Die Deutsche Bank habe im Übrigen auch kein Interesse an einer Übernahme der Credit Suisse Group oder der Citigroup. "Wir brauchen nichts," so Ackermann. Auch die Gefahr einer feindlichen Übernahme schätzt der Konzernlenker derzeit als eher gering ein.

      Die Strategie und die vorgelegten Zahlen des Schweizers scheinen bei den Analysten gut anzukommen: Die Zahlen wurden unisono als positiv bewertet. Das operative Kerngeschäft sei auf jeden Fall solide, hieß es. Zwar wurde angemerkt, dass die Rsikovorsorge stärker erhöht wurde als erwartet. Dennoch stuften die Analysten der WestLB Panmure wie die Deutsche Bank hoch. Auch der Markt honorierte das vorgelegte Zahlenwerk. Der Kurs der Deutschen-Bank-Aktie legte bis zum Nachmittag um 1,3 Prozent auf 60,45 EUR zu.

      +++ Christian Streckert
      vwd/1.8.2002/ces/nas
      01.08.2002 - 15:42 Uhr

      ----------------------------------------------------------


      Bei der Deutsche Bank AG ist m.E. der Einstiegszeitpunkt gekommen. Die Aktie wird es vermutlich nicht mehr wesentlich günstiger geben. Es sei denn, es gibt nochmal einen richtigen Börsen-Crash. Kursziele von Germanasti & Co. sind natürlich haarsträubend. Dagegen hat die Deutsche Bank gutes und solides Aufwärtspotential. Wenn die Märkte sich stabilisieren und u.U. sogar leicht steigen, dann halte ich Kursziele um die 90-110 Euro (Ende des Jahres) nicht für ausgeschlossen, sondern sogar für wahrscheinlich. Wie immer natürlich rein Speku ohne Gewähr!

      Gruesse

      Lassemann
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 16:21:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 16:40:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Gesammelte Infos:

      Dt Bank/Ackermann: Geschäftsumfeld bleibt vorerst schwierig

      Frankfurt (vwd) - Der Vorstandssprecher der Deutschen Bank AG, Frankfurt, Josef Ackermann, geht davon aus, dass das Geschäftsumfeld für das Institut auf absehbare Zeit schwierig bleiben wird. "Für die nähere Zukunft beurteilen wir die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft mit Zurückhaltung," so Ackermann im Vorwort zum aktuellen Halbjahresbericht der Bank. Die Erholung der Weltwirtschaft könnte später´einsetzen und schwächer ausfallen als vielfach erwartet, heißt es weiter. Zudem dürfte es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis das Vertrauen der Investoren wieder zurück gekehrt sei.

      Schließlich bestehe Grund zu der Annahme, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat. Ackermann zeigt sich dennoch zuversichtlich. Es gebe ermutigende Entwicklungen in der Bank. Dies stimme zuversichtlich, "dass wir diese schwierigen Zeiten erfolgreich meistern und unsere Position als ein global player führender Finanzdienstleister festigen und stärken können". +++ Hans Hutter
      vwd/1.8.2002/hu/mim
      01.08.2002 - 09:56 Uhr

      Dt Bank: Bislang 7 Mio Aktien zu durchschn 64 EUR zurückgekauft

      Frankfurt (vwd) - Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, hat im Rahmen ihres angekündigten Aktienrückkaufprogramms bis zum 26. Juli rund sieben Mio Aktien zurückgekauft. Wie das Institut am Donnerstag auf der Halbjahrespressekonferenz mitteilte, wurden die Aktien zu einem Durchschnittspreis von 64 EUR erworben. Das Programm war am 26. Juni gestartet worden. Finanziert werden soll es unter anderem aus den Erlösen aus dem Verkauf von Industriebeteiligungen.
      +++ Christian Streckert
      vwd/1.8.2002/ces/mim
      01.08.2002 - 10:00 Uhr

      Tabelle: Deutsche Bank AG - 2. Quartal 2002 nach Segmenten

      ===
      2. Quartal (30.6.) 2002 [2001]

      CORPORATE & INVESTMENT-BANK (CIB)
      Gesamterträge (Mio) 3.869 [4.560] Risikovorsorge (Mio) 419 [148] Ergebnis vor nicht-
      operativen Kosten (Mio) 610 [1.020]

      PRIVATE CLIENTS & ASSET MANAGEMENT (PCAM)
      Gesamterträge (Mio) 2.531 [2.628] Risikovorsorge (Mio) 49 [49] Ergebnis vor nicht-
      operativen Kosten (Mio) 761 [45]

      CORPORATE INVESTMENTS
      Gesamterträge (Mio) 1.621 [1.733] Risikovorsorge (Mio) 33 [56] Ergebnis vor nicht-
      operativen Kosten (Mio) 1.274 [1.300]

      - Alle Angaben nach US-GAAP und in EUR.
      ===
      vwd/1.8.2002/ces/mim
      01.08.2002 - 09:01 Uhr

      Gruesse

      Lassemann
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 19:16:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      auch schon wieder Schnee von gestern... pardon - von heute morgen:

      01.08.2002 - 11:27 Uhr DMEuro

      Aktien der Deutschen Bank legen zu

      Die Aktien der Deutschen Bank haben am Donnerstag mit deutlichen Kursgewinnen auf den besser als erwartet ausgefallenen Vorsteuergewinn im zweiten Quartal reagiert.

      Reuters FRANKFURT. Die Papiere des größten deutschen Kreditinstituts verteuerten sich um knapp 5 % auf 60,88 € und führte damit die Gewinnerliste beim Deutschen Aktienindex an. Auch die Mitteilung der Bank, sie habe zuletzt eigene Aktien im Gesamtwert von rund 448 Mill. € zu durchschnittlich 64 € je Anteilsschein zurückgekauft, beflügelte den Kurs.

      „Die Quartalszahlen waren besser als erwartet,“ sagte ein Händler. Ein anderer Börsianer kommentierte den Kursprung mit der Bemerkung: „Die Befürchtung, dass eine weitere Bank mit einer Negativüberraschung aufwartet, war riesengroß. Jetzt sind alle erleichtert.“ Dresdner-Bank-Chef Bernd Fahrholz hatte zuletzt von einer Bankenkrise in Deutschland gesprochen.

      Am Morgen hatte die Deutsche Bank für das zweite Quartal einen Vorsteuergewinn von 2,223 Mrd. € - ein Plus von 35 % gegenüber dem Vorjahr - ausgewiesen und damit die Analystenprognose von 2,081 Mrd. € übertroffen.

      Die Analysten der WestLB stuften die Aktie in der Folge hoch auf „Outperform“ von zuvor „Neutral“ und begründeten dies mit den soliden Erträgen im operativen Geschäft. „Die Aktie ist außerdem klar unter ihrem fairen Wert, auch das machte eine Erhöhung notwendig“, sagte WestLB-Analyst Martin Peter. Das Kursziel auf Zwölf-Monats-Sicht der WestLB liegt unverändert bei 79 €.

      Gruß
      MK
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 19:24:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      :laugh:

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      Avatar
      schrieb am 01.08.02 19:31:49
      Beitrag Nr. 6 ()
      40 nicht, aber 50 schon in kurzer Zeit...
      dann haben wir wieder eine schöne W-Formation...
      vielleicht geht es dann ja mittelfristig nach oben :)
      die Bilanz muß dafür sicherlich durch weitere Verkäufe geschönt werden...
      wie wäre es mit Daimler?!?

      MK
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 21:36:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi,

      mag schon sein, dass wir das Sept 2001 Low nochmal sehen. Damit ist das Risiko aber deutlich begrenzt. Das mögliche Aufwärtspotential ist aber bedeutet groesser. Die erwirtschafteten Erträge sind grundsolide. Im Vergleich zu den deutschen Wettbewerbern sogar erstaunlich gut. Denn diese werden mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich negative operative Ergebnisse liefern. Siehe die Andeutungen der Allianz über die Tochter Dresdner.

      Ach, übrigens: Zahlen lesen und interpretieren will gelernt sein. Die Bilanz wird nicht geschönt, sondern

      1. von Risikopositionen bereinigt
      2. von nicht Kerngeshäftsfeldern bereinigt

      Der hier angeführte Gewinn ist ein operativer Gewinn nach Steuern von 900 Mio Euro!, d.h. ohne die Berücksichtigung von Erlösen aus Anteilsverkäufen meine Herren. Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

      @zombi: Ich wette mit Dir um sagen wir mal alle meine DB AG Aktien, dass Dein Kursziel reine Träumerei ist! Du wirst die Augen noch weit aufmachen. :D

      Gruesse

      Lasse
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 22:13:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      Und schon wieder ein Meilenstein in der Restruktrurierung und damit einhergehenden Kosteneinsparungen:

      "BöZ": Börse, Dresdner Bank und Deutsche Bank gründen JV

      Frankfurt (vwd) - In den Bemühungen des Bankgewerbes, eine gemeinsame Wertpapierabwicklung zu etablieren, ist offenbar ein Durchbruch erzielt worden. Wie die "Börsen-Zeitung" (BöZ - Freitagausgabe) erfahren hat, haben sich die Deutsche Bank AG, die Dresdner Bank AG sowie die Deutsche Börse AG, alle Frankfurt, auf ein Joint Venture (JV) geeinigt, an dem die drei Partner Anteile halten werden und das am Montag offiziell bekannt gegeben wird. In den vergangenen Monaten seien mehrere Anläufe zu einer gemeinsamen Wertpapierabwicklung, durch die erhebliche Kosteneinsparungen und Effizienzgewinne erzielt w…, fehlgeschlagen, schreibt das Blatt.

      Probleme habe zum Beispiel die Einigung auf eine technologische Basis bzw die damit verbundene Aufgabe eigener Systeme, in die erheblich investiert worden sei, bereitet. So habe die Dresdner Bank gezögert, ihr Abwicklungssystem "Geos" aufzugeben. Durch die Flaute an den Finanzmärkten habe sich jedoch der Kostendruck verstärkt. Auch die Einbeziehung der "neutraleren" Deutschen Börse hat den beiden Banken dem Vernehmen nach die Einigung erleichtert, heißt es.

      Technologische Grundlage des Joint Venture, mit dem die Deutsche Börse die angestrebte Erweiterung ihrer Wertschöpfungskette auf den Back-Office-Bereich erreicht, wird das System der Deutsche-Bank-Tochter ETB. Dieses System werde durch den Einbau von Elementen des neueren "Geos" modernisiert. Das Joint Venture sei für weitere Partner offen.
      vwd/12/1.8.2002/nas/mi
      01.08.2002 - 19:30 Uhr

      -----------------------
      Die Dresdner musste wohl eher aufgrund ihrer dramatisch schlechteren Lage nachgeben.

      Gruesse

      Lasse
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 22:34:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      Warum DB AG? Warum verkauft DB AG Industriebeteiligungen?

      1. Der Verkauf der Beteiligungen dient der Fokussierung, dem Rückkauf einer Aktien (Aquisitionswährung, Erhöhung MK c.p., Vorbeugung feindliche Übernahme) und der Entlastung der Konzernbilanz von Risiken. Ausserdem bringt das Beteiligungskapital nicht die erwünschte Rendite

      2. Den faulen und latent faulen Krediten ist über Pauschalwert- und Einzelwertabschreibungen ausreichend Vorsorge getragen. Hier kann es m.E. nur noch positive Überraschungen geben (tatsächliche Kreditausfälle < Abschreibungen)

      Die wirtschaftliche Lage wird sich vermutlich nicht so schnell entspannen. Das ist richtig. Aber die Kosteneinsparungen bei der DB AG machen erhebliche Fortschritte. Zu erkennen an:

      1. Cost/Income-Ratio deutlich verbessert
      2. Operative Kostenbasis deutlich gesenkt
      3. Das Ziel, die Kosten bis Ende 2003 um 2 Mrd. zu drücken ist bereits zu ca. 30% erreicht, und das innerhalb eines von 4 Halbjahren bis 2003.

      Das gute dabei ist, das operative Ergebnis ist grundsolide. Die geringeren Handelsergebnisse im Equity Bereich werden durch defensivere Bereiche im Konzern aufgefangen (höhere Erträge im Asset Management, im Retailbanking, bei der Platzierung von Corporate Bonds usw.)

      Also, insgesamt m.E. deutliche Indikatoren, dass die Erträge stabil sind und im gleichen Zug die Kosten reduziert werden. Ergo: Wenn die Kostensenkungen weiterhin greifen - und davon gehe ich aus - dann wird der operative Gewinn stark ansteigen! Nicht heute und nicht im nächsten Monat, aber stetig!

      Für mich: Strong Buy mit Haltefrist mind. Ende des Jahres!

      Gruesse

      Lasse
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 22:43:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      hallo,

      "strong buy" und "haltefrist mind. bis ende des jahres" ?
      nun ja, die deutsche bank hat sicherlich immer noch viel zu tun in bezug auf die kostenstruktur.
      aber ich stimme zu, sie ist wirklich ein strong buy, allerdings auf sicht von 3-5 jahren.
      da ich sehr lange bei diesem unternehmen beschäftigt war, kann ich über das derzeitige kursniveau nur den kopf schütteln.
      wenn endlich einmal ernst mit den kosteneinsparungen gemacht wird, liegt das langfristige kursziel in 3-5 jahren
      zwischen 130 - 150€.
      kein mensch weiß, wieviel die deutsche bank wirklich wert ist. die schätzungen der substanz beinhalten in der regel nur einen teil des wirklichen wertes.

      gruss

      goldjunge
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 22:46:41
      Beitrag Nr. 11 ()
      Aus der FTD vom 2.8.2002
      Finanzkrise bedrängt Europas Banken
      Von Rolf Lebert, Frankfurt

      Die Krise im Finanzsektor bringt Europas Banken zunehmend in Bedrängnis. Die Dresdner Bank kündigte am Donnerstag an, sie werde bis Ende 2003 rund 3000 weitere Arbeitsplätze abbauen.

      Der Mitte 2000 begonnene Stellenabbau summiert sich damit auf 10.800. Eingespart werden sollen insgesamt 2 Mrd. Euro. Die französische Bank BNP verbuchte im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch von 13 Prozent auf 1,01 Mrd. Euro. Die Barclays Bank meldete wegen fauler Kredite von 710 Mio £ einen Gewinnrückgang im ersten Halbjahr um sechs Prozent auf 1,7 Mrd. £. Nur die Deutsche Bank steigerte ihren Gewinn vor Steuern im …

      Dresdner belastet Allianz

      Die Dresdner Bank hat sich zum Sorgenkind des Allianz-Konzerns entwickelt, der das Kreditinstitut vor Jahresfrist übernahm. Zufrieden ist die Allianz lediglich mit dem Vertrieb ihrer Policen über den Bankschalter. Die Sparten jedoch, in denen die Risiken des Bankgeschäfts schlummern, das Kreditgeschäft und das Investmentbanking, machen dem Versicherungskonzern zu schaffen.

      Das außereuropäische Kreditportfolio soll ausgegliedert und in zwei bis drei Jahren abgewickelt werden. Das dort gebundene Eigenkapital von 3 Mrd. Euro soll in anderen Bereichen des Allianz-Konzerns eingesetzt werden. Die Gruppenführung wird gestrafft.

      Beim Investmentbanking sind vor allem Ertragsschwäche und Kostenintensität für die negativen Ergebnisbeiträge der Bank maßgeblich. Hier soll ein großer Teil der 3000 Stellen abgebaut werden.

      Aktie erneut gefallen

      Am Mittwoch war die Allianz mit Verweis auf die schwache Entwicklung im Bankgeschäft von ihrer Gewinnziel von 3 Mrd. Euro für 2002 abgerückt. Die Aktie fiel am Donnerstag um 4,3 Prozent auf 139 Euro und ist noch halb so viel wert wie im April 2001. Mehrere Analysten stuften die Aktie herunter. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s drohte eine Herabsetzung der Kreditwürdigkeit des Konzerns an.

      Laut Bank-Chef Bernd Fahrholz soll am Geschäftsmodell der Dresdner Bank nicht gerüttelt werden. Allerdings: "Wenn der Bereich Corporates and Markets nicht bald auf die Beine kommt, dann wird der Allianz nichts anderes übrig bleiben, als sich im Interesse des Gesamtkonzern davon zu trennen", sagte ein Analyst. Auch Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sprach am Donnerstag von einem "düsteren Umfeld". Das Ergebnis sei in erster Linie auf Einsparungen durch Personalabbau zurückzuführen. Weitere Stellenkürzungen als die angekündigten 12.970 bei der Deutschen Bank und 1500 beim US-Vermögensverwalter Scrudder werde es mindestens bis Ende 2003 nicht geben.

      © 2002 Financial Times Deutschland

      :)
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 22:57:22
      Beitrag Nr. 12 ()
      Aus der FTD vom 2.8.2002 www.ftd.de/deutsche-bank
      Deutsche Bank überrascht positiv
      Von Claudia Wanner, Frankfurt

      Die Deutsche Bank hat am Donnerstag mit einem besseren Ergebnis als erwartet überrascht. Kräftig geholfen haben dabei Beteiligungsveräußerungen, allein der Verkauf des Münchener-Rück-Paketes spülte 1,5 Mrd. Euro in die Kasse.

      Vor Steuern und Sondereffekten weist sie für das zweite Quartal einen Gewinn von 2,2 Mrd. Euro aus, 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Analysten hatten nur mit 1,9 Mrd. Euro gerechnet. Der Reingewinn, den auch Steuerrückbuchungen wegen der Bilanzierung nach US-GAAP belasten, blieb mit 204 Mio. Euro um 76 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Diese rein bilanzielle Maßnahme hat allerdings keinerlei wirtschaftliche Auswirkung auf das Ergebnis.

      Die schwierige Marktsituation geht auch an Deutschlands größtem Kreditinstitut nicht spurlos vorüber. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurde auf 588 Mio. Euro aufgestockt, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Vor allem die schwache Konjunktur und die damit verbundene Insolvenzwelle belasten. Die Deutsche Bank ist allein beim bankrotten Telekomkonzern Worldcom mit 241 Mio. Euro engagiert.

      Die heimischen Wettbewerber hat die Bank mit dem Ergebnis hinter sich gelassen. Die HypoVereinsbank musste in der vergangenen Woche ein negatives operatives Ergebnis ausweisen. Auch bei der Dresdner Bank wird ein dickes Minus erwartet. Die Deutsche Bank weist dagegen operativ ein Ergebnis von 91…

      Analysten: Großzügige Rechnung

      Vom Vorsteuergewinn werden dafür 2,3 Mrd. Euro außerordentliche Erträge aus Beteiligungsverkäufen und der Hebung stiller Reserven abgezogen. Positiv schlagen dagegen einmaliger Restrukturierungsaufwand und Wertberichtigungen auf nicht börsennotierte Beteiligungen in Höhe von 944 Mio. Euro zu Buche. Einigen Analysten ist diese Rechnung zu großzügig, in einer engen Abgrenzung sprechen sie von einem leichten operativen Verlust. Finanzchef Clemens Börsig betont hingegen, die Bilanzierung folge internationalen Vorschriften.

      Viele Beobachter äußern sich weniger kritisch. Sie verweisen auf solide Zins- und Provisionsüberschüsse und Fortschritte bei … "Es gibt noch positive Nachrichten!", überschreibt Andreas Pläsier von Berenberg seine Analyse. "Die Deutsche Bank ist auf dem richtigen Weg", urteilt ein F…

      Konzentration aufs operative Geschäft

      Für Konzernchef Josef Ackermann heißt dieser Weg, sich ganz aufs operative Geschäft zu konzentrieren. "Die Droge Beteiligungsverkäufe ist bald weg", sagt er und verweist auf das schrumpfende Beteiligungsportfolio, die schwachen Märkte und die Möglichkeit einer Steueränderung. Die Bank will sich möglichst rasch von ihren verbleibenden Beteiligungen trennen.

      Dank der Veräußerungsgewinne konnte der Geschäftsbereich Corporate Investments das beste Ergebnis vorlegen. Im Firmenkunden- und Investmentbanking ging der Vorsteuergewinn im ersten Halbjahr um 38 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro zurück. Sehr gut haben dagegen Privatkundengeschäft und Asset Management abgeschnitten. Bereinigt um die Erlöse des Tauschgeschäfts Scudder gegen Herold verdiente der Bereich 462 Mio. Euro, mehr als doppelt so viel wie 2001. Die Deutsche-Bank-Aktie schloss bei 57,18 Euro über ein Prozent leichter als am Vortag, aber besser als der Markt.

      2002 Financial Times Deutschland

      :):lick::):):lick::):):lick::):):lick::):):lick::):):lick::)
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 23:18:07
      Beitrag Nr. 13 ()
      Und hier der kritische Ansatz, der sicherlich nicht fehlen darf. Meine Anmerkungen in kursiv:

      Deutsche Bank spart sich zu schwarzen Zahlen
      [ 01.08.02, 12:11 ]
      Von Willi Weber

      Als "Best Bank in Western Europe" wurde die Deutsche Bank vor kurzem von einer Fachzeitschrift ausgezeichnet - eine klare Übertreibung. Denn mit Blick auf die durchwachsenen Zahlen zum zweiten Quartal steht dem ehrgeizigen Kreditinstitut bestenfalls der Titel "Best Bank in Germany" zu.

      Typisch Boerse Online. Immer mit der Welle schwimmen. :laugh: Es gab wie jedes Jahr mehrere Auszeichnungen. Je nach Segment (bspw. Equity-Trading, Bond-Issuer, Asset Management usw.) wurden weltweit, europaweit und deutschlandweit an die jeweils besten in ihren Segmenten Auszeichnungen vergeben. Die DB AG hat auch jede Menge erhalten. Die Auszeichnungen bezogen sich allerdings auf die Marktstellung und nicht auf das, was hinterher aus den Geschäften unterm Strich übrig blieb!

      Im Gegensatz zur HypoVereinsbank, Dresdner Bank und Commerzbank bleibt die Deutsche Bank operativ in den schwarzen Zahlen. Das Vorsteuerergebnis fällt im zweiten Quartal mit 2,2 Milliarden Euro sogar um 35 Prozent besser aus, als vor einem Jahr. Doch hier trügt der schöne Schein, denn dieser Wert resultiert zu 85 Prozent aus Beteiligungsverkäufen. Man denke nur an die 1,5 Milliarden Euro aus der Veräußerung der Münchener-Rück-Aktien.

      Die DB AG hat das Vorsteuerergebnis gar nicht in den Vordergrund gestellt, sondern das operative Ergebnis und hier schneidet das Institut gut ab!

      Unerwartet schlecht lief es im vergangenen Quartal mit den Erlösen aus dem eigenen Wertpapierhandel. Das Handelsergebnis brach im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres um mehr als 400 Millionen Euro ein. Dazu schwächelt auch noch das Zinsgeschäft. Kein Wunder, dass die gesamten Erträge mit 7,5 Milliarden Euro um rund neun Prozent hinter dem Vergleichswert des Vorjahres zurückbleiben.

      Richtig nachbuttern musste die Großbank bei der Abschreibung für notleidende Kredite. Hier mussten im zweiten Quartal Aufwendungen in Höhe von 588 Millionen Euro verbucht werden - mehr als doppelt soviel wie noch eine Periode zuvor.

      Dass die Deutsche Bank trotz schwacher Kapitalmärkte und lahmender Konjunktur operativ in der Gewinnzone bleibt, ist auf das wirkungsvolle Kostenmanagement zurückzuführen. So gingen die zinsunabhängigen Aufwendungen im Vergleich zu …

      Das soll ein anderes deutsches Institut erstmal nachmachen.

      So hat sich das Institut und Vorstandschef Josef Ackermann per Saldo doch ein Lob verdient. Die Börsianer sehen es ähnlich, die Aktie gehört mit plus fünf Prozent zu den größten Gewinnern im DAX.

      Dennoch hängt ein dunkler Schatten über dem Quartalsbericht. Das zeigt ein Blick auf die Rubrik "Eigenkapitalveränderungsrechnung". Abseits der Gewinn- und Verlustrechnung und daher fast unbemerkt hat die Großbank massive Wertberichtigungen auf den eigenen Wertpapierbestand durchgeführt. Auf fast 2,5 Milliarden Euro beläuft sich die Summe, um die das Eigenkapital durch diese Maßnahme reduziert wurde. Sollten sich die Wertminderungen als dauerhaft herausstellen, droht nach US-GAAP eine gewinnbelastende Abschreibung.

      Das ist in der Tat zu beobachten. Wobei ich glaube, das Boerse Online hier übertreibt.

      Auch aus diesem Grund rät boerse-online.de von einem Einstieg bei der Deutschen Bank im Augenblick ab. Das Unternehmen ist zwar aus historischer Sicht sehr niedrig bewertet, doch in der momentanen Börsenmisere ist auch kein Wachstumspotenzial zu erkennen. Außerdem wird die Aktie durch die Vorwürfe an Josef Ackermann wegen seiner zweifelhaften Rolle als Mannesmann-Aufsichtsrat belastet.

      Wachstum ist auch gar nicht um jeden Preis notwendig. Vielmehr ist die weitere Kostenreduzierung und damit c.p. Gewinnsteigerung von Bedeutung. Und hier ist das Institut auf dem besten Weg! Die Mannesmann-Geschichte wird m.E. viel zu sehr in den Vordergrund gedrängt. Ich glaube nicht, dass hier irgendetwas nennenswertes nachkommt. Warum auch?

      Empfehlung: HALTEN
      Kurs am 1. August: 59,85 Euro
      Stoppkurs: 54 Euro

      :)
      Avatar
      schrieb am 01.08.02 23:22:47
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Goldjunge: O.k., bei längerer Haltefrist dürfte man wirklich gar nichts mehr falsch machen bei einem jetzigen Einstieg (Achtung wie immer ohne Gewähr).

      Du schreibst..

      "wenn endlich einmal ernst mit den kosteneinsparungen gemacht wird, liegt das langfristige kursziel in 3-5 jahren
      zwischen 130 - 150€."

      Es wird doch Ernst gemacht bei Kosteneinsparungen. Jedenfalls wurden bereits nennenswerte Fortschritte erzielt:

      1. Cost/Income-Ratio deutlich verbessert
      2. Operative Kostenbasis deutlich gesenkt
      3. Das Ziel, die Kosten bis Ende 2003 um 2 Mrd. zu drücken ist bereits zu ca. 30% erreicht, und das innerhalb eines von 4 Halbjahren bis 2003.

      Gruesse

      Lassemann

      P.S.: In welchem Bereich warst Du denn bei der DB AG taetig?
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 15:02:19
      Beitrag Nr. 15 ()
      hallo,

      ich war im interen bereich tätig.

      da der druck diesesmal im bankenbereich wirklich sehr hoch ist, wird offenbar erstmals wirklich ernst gemacht mit den kosteneinsparungen.
      deshalb habe ich langfristige calls auf die deutsche bank gekauft.

      gruss

      goldjunge
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 21:07:20
      Beitrag Nr. 16 ()
      OHHH mensch hier ist noch luft
      luft nach unten

      seht doch selber :eek:



      PS.
      such euch schon mal einen neuen JOP !:laugh:
      sorry
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 21:23:14
      Beitrag Nr. 17 ()
      @zombi: In jedem Chart der Welt ist Luft nach unten, mein Lieber. Wenn Du schon charttechnisch argumentierst, dann bitte richtig.

      P.S.: Übrigens Montag abend wirst Du Deine Wette verloren haben. Hattest ja ziemlich grosses Mundwerk, hast aber dann die Wette nicht angenommen. Noch gebe ich Dir ne Chance, ich wette mit Dir, dass DBK nicht Dein Kursziel von 40, nicht ein höheres Kursziel von 45 und auch nicht 50 am Montag bei Boersenschluss erreicht. :D

      Gruss

      Lasse
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 23:38:31
      Beitrag Nr. 18 ()
      Die Banken rücken zusammen
      Großinstitute und Börse planen gemeinsame Wertpapierabwicklung


      Frankfurt/Main - Die Krise in der deutschen Bankenlandschaft hat die Geldinstitute so kompromissbereit gemacht, wie selten zuvor. So planen die Deutsche Bank und die Dresdner Bank nun auch ihre Wertpapierabwicklung zusammenzulegen. Als dritter Partner ist die Deutsche Börse/Clearstream im Gespräch.

      Alle drei Häuser bestätigten gestern, dass sie bis zum Herbst entscheiden wollen, ob sie mit dem Projekt einer gemeinsamen Transaktionsbank fortfahren werden. Ein so genanntes Memorandum of Understanding sei bereits unterschrieben, hieß es in Bankkreisen. Zu einem späteren Zeitpunkt will die Commerzbank möglicherweise hinzustoßen. "Wir sind offen für zahlreiche Partner ist", hieß es.

      Sollten die Banken gemeinsam mit der Deutschen Börse tatsächlich eine gemeinsame Transaktionsbank rund ums Wertpapier gründen, wäre der Durchbruch nach mehreren Anläufen geschafft. In den vergangenen Jahren hatten die vier Großbanken mehrfach vergeblich darüber verhandelt, die Abwicklung von Zahlungsverkehr und Wertpapiergeschäften zu bündeln. Als Gründe für das Scheitern hatten die Banker gewöhnlich die Komplexität des Vorhabens und den hohen Abschreibungsbedarf auf die bestehenden Systeme angeführt.

      Die angespannte Konjunkturlage und der Gewinneinbruch bei den Banken haben offenbar dazu geführt, dass die vermeintlichen Hürden nun leichter genommen werden können. Bereits in der ersten Jahreshälfte hatten Deutsche Bank und Dresdner Bank eine Absichtserklärung (Letter of intend) unterschrieben, wonach sie die Abwicklung von Überweisungen, Lastschriften und Schecks bündeln wollen. Inzwischen hat sich die Hypo-Vereinsbank diesem Projekt angeschlossen.

      Branchenexperten rechnen damit, dass bei einer Bündelung der Wertpapierservices jede Großbank mindestens einen hohen zweistelligen Millionenbetrag jährlich einsparen kann. Vor allem die gemeinsame Entwicklung und Pflege der Handelssysteme brächte die Synergien. Dem Vernehmen nach zeichnet sich ab, dass die Deutsche-Bank-Tochter etb sowie deren hauseigenes Handelssystem db-trader als Nukleus für die neue Transaktionsbank dienen soll. "Geos", das Pendant der Dresdner Bank, könnte unter anderem als so genanntes Front-End eingesetzt werden, wo die Mitarbeiter die Kauf- oder Verkaufsaufträge eingeben. Dadurch würden der Dresdner Bank offenbar höhere Abschreibungen erspart bleiben.

      Sowohl auf die Deutsche als auch auf die Dresdner Bank kämen erhebliche Investitionen zu, wenn sie ihre bestehenden Systeme im Alleingang weiter betreiben würden. Während der db-trader inzwischen als veraltert gilt, ist Geos dem Vernehmen nach noch nicht voll funktionsfähig. Die Börse wiederum könnte ihre Expertise in der Integration und im Betrieb von Systemen sowie in der Softwareentwicklung einbringen. eig

      Quelle: DIE WELT
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 18:39:39
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hier der weltweite Marktführer:

      Kontenzahl gestiegen

      Citibank steigert Gewinn

      Die Citibank Privatkunden AG hat im ersten Halbjahr 2002
      vor allem dank höherer Erträge aus dem Kreditgeschäft
      mehr verdient und ihre Kontenzahl gesteigert.

      Reuters FRANKFURT. Der Gewinn vor Steuern sei bis
      Jahresmitte um gut 21 Prozent auf 367 (Vorjahr 303) Millionen
      Euro gestiegen, teilte die deutsche Filialtochter des weltweit
      größten Finanzdienstleisters Citigroup am Montag mit. Die
      Citibank hat in Deutschland rund 5 400 Mitarbeiter und 286
      Filialen, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen.

      Die Zahl der Girokonten stieg den Angaben zufolge seit
      Jahresende um 24 695 auf 973 945, während der Anstieg bei
      den Wertpapierdepots 18 336 auf 302 646 betrug. Wegen
      gesunkener Wertpapierkurse sei das Depotvolumen im ersten
      Halbjahr um fünf Prozent auf rund 4,8 Milliarden Euro
      geschrumpft.

      Den nach wie vor höchsten Beitrag zum Gesamtergebnis lieferte
      das Kreditgeschäft: Der Zinsüberschuss betrug in den ersten
      sechs Monaten 534 (443) Millionen Euro und das Kreditvolumen
      wuchs um knapp fünf Prozent auf 8,28 Milliarden Euro. Der
      hauptsächlich aus dem Fonds- und Wertpapiergeschäft
      resultierende Provisionsüberschuss lag hingegen bei 205 (192)
      Millionen Euro. Vor allem die Vermögensberatung will die
      Citibank in Deutschland weiter ausbauen.


      HANDELSBLATT, Montag, 05. August 2002, 11:24 Uhr
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 21:06:38
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hält sich ganz gut,

      heute nur -5%
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.08.02 21:46:11
      Beitrag Nr. 21 ()
      Servus,

      die Bank mit der meisten Luft nach unten.

      MfG
      Sonnenläufer
      Avatar
      schrieb am 06.08.02 23:20:48
      Beitrag Nr. 22 ()
      Die DB AG mit einer der Werte im Dax mit der meisten Luft nach oben! :) Heute bei den Tagesgewinnern.

      Die internationalen Rating-Agenturen haben der DB AG immer noch ein AA- bzw. Aa3 gegeben!

      Avatar
      schrieb am 07.08.02 20:07:09
      Beitrag Nr. 23 ()
      hält sich gut
      fallendes Messer :eek:



      die Zeiten wo die DB die Kleinaktionäre abgezockt haben sind vorbei!

      :p:p:p
      Avatar
      schrieb am 07.08.02 22:54:09
      Beitrag Nr. 24 ()
      @zombi: Abgerechnet wird zum Schluss mein Lieber. ;)

      Gruss

      Lasse

      P.S.: Ich kann beim besten Willen kein fallendes Messer erkennen. Und Deine erste Prognose vom 01.08. mit Kursziel 40 Euro in 1-2 Tagen ging kräftig nach hinten los mein Lieber.
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 13:02:49
      Beitrag Nr. 25 ()
      @zombi: :laugh: Mein Lieber, Dein fallendes Messer :laugh: entwickelt sich zu einer W-Formation mit kurzfristigem Kursziel von ca. 66. :D
      Avatar
      schrieb am 08.08.02 15:07:28
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo :)

      habe gemeint das ich erst bei 40 € die Aktie
      ca. 2 Tage lang halte ;)
      Mein Lieber :D
      Avatar
      schrieb am 14.08.02 00:02:31
      Beitrag Nr. 27 ()
      Allein der Markenwert der DB AG liegt bei ca. 40% der MK!

      Avatar
      schrieb am 16.08.02 16:47:56
      Beitrag Nr. 28 ()
      eutsche Bank spendet 5 Mio. Euro für vom Hochwasser betroffene Menschen

      16.08.2002 (07:28)

      Spendenaufruf an alle Bürgerinnen und Bürger
      Spendenkonto eingerichtet


      Die Deutsche Bank hilft den Opfern der Jahrhundertflut und stellt spontan 5 Mio.
      Euro zur Linderung der ersten Not in den betroffenen Gebieten zur Verfügung.
      "Angesichts des ungeheuren Ausmaßes der Schäden und der existenziellen Not gilt
      unsere aktive Solidarität und Sympathie den Opfern und Betroffenen der
      Jahrhundertflut. Spontane und unbürokratische Hilfe ist nötig", sagte Dr. Josef
      Ackermann, Sprecher des Vor-stands der Deutschen Bank.
      Wie schon nach dem Oder-Hochwasser 1997 ruft darüber hinaus die Deutsche Bank
      alle Bürgerinnen und Bürger zu Spenden auf. Dazu ist ein Spendenkonto bei der
      Sozialstiftung der Deutschen Bank eingerichtet:

      Deutsche Bank Stiftung
      Alfred Herrhausen Hilfe zur Selbsthilfe
      Kontonummer: 90 86000 00
      BLZ: 500 700 10
      Deutsche Bank Ffm.

      Steuerlich abzugsfähige Zuwendungsbestätigungen können erteilt werden.

      Über Details der unterstützten Projekte und den Verlauf der Spendenaktion wird
      die Deutsche Bank Stiftung in naher Zukunft weiter informieren.
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 22:27:05
      Beitrag Nr. 29 ()
      eben in der 3sat-Börse:

      Der Moderator Peter Nemec fällt gleich zu Beginn der Sendung mit der Tür ins Haus:

      Er hätte von einem "Deutsch Banker" erfahren, daß die
      Dt. Bank einer der größten Gläubiger von Vivendi sei.

      Vivendi könnte in den nächsten 14 Tagen insolvent werden.

      Diese Info sollte man mit aller Vorsicht geniessen.

      Es handelt sich um ein Gerücht. Hörfehler sind nicht auszuschließen ebenso wie Übertreibungen von der einen oder anderen Seite.

      Trotzdem die Frage in diesem Thread:

      Weiß jemand näheres?

      Eine Begleiterscheinung am Rande:

      Wie sieht es rechtlich aus, wenn die Dt. Bank als wahrscheinlicher Insider ihren Kunden vor 1 Jahr Vivendi-Aktien zum Kauf empfohlen hat?
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 23:04:05
      Beitrag Nr. 30 ()
      @#29
      Also, entschuldige bitte das Wort, aber es ist naiv zu glauben, dass man Banken für deren Empfehlungen regresspflichtig machen könne, sofern es mit einem Tipp wie bei Vivendi schiefläuft. Wäre es gut gelaufen, würdest du doch auch nicht einen Teil deiner Gewinne an die Bank abtreten. Im übrigen sind wir doch alle erwachsen , wie ich annehme, und können selbst beurteilen, welche Ratschläge wir uns zu eigen machen oder nicht. Ich kann dir nur sagen: Null Chance! Eine Klage wäre rausgeschmissenes Geld. Und das zu Recht.

      Ich stehe auf dem Standpunkt, dass die Abhängigkeit eines Börsenanlegers von Bank- und Analystenenempfehlungen eine selbstverschuldete Unmündigkeit ist. Und wie sagte schon Altmeister Kant vor mehr als 200 Jahren: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit..."

      Gruß Geldfisch
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 23:22:03
      Beitrag Nr. 31 ()
      @ geldfisch

      Warum ereiferst Du Dich so wegen einer Randnotiz?

      Primär ging es in diesem Posting doch darum, daß die Dt. Bank bei Vivendi möglicherweise ganz schön drinhängt.

      Das besondere bei der Randnotiz:

      Die Dt. Bank als Insider (angeblich einer der größten Gläubiger bei Vivendi) hätte über die angespannte wirtschaftliche Situation bei Vivendi informiert sein müssen
      und die Aktien in den Filialen nicht mehr zum Kauf empfehlen dürfen.

      Ganz nebenbei:

      Es geht hier nicht um mein Engagement, sondern um das eines
      Bekannten, der nun absolut nicht zu den Börsenprofis gehört und sich auf die Beratung der Dt. Bank verlassen hat.
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 23:36:29
      Beitrag Nr. 32 ()
      Deutsche Bank: Vivendi Universal von "Buy" auf "Market Perform"


      Weitere Herabstufungen schließen die Analysten nicht aus. Zugleich senkten sie das Kursziel von 30 auf 16 Euro. Es gebe keine klaren Aussagen über die künftige Struktur und Strategie des Unternehmens, um seine Schulden in den Griff zu bekommen. Den Experten zufolge sei eine Insolvenz in den kommenden zwei Monaten nicht ausgeschlossen. Der französisch-amerikanische Konzern habe kürzlich Quartalszahlen vorgelegt und erneut bekannt gegeben, Firmenanteile in beträchtlicher Höhe abgeschrieben zu haben. Zudem leide die Firma unter Liquiditätsproblemen.

      ---------------------------------------------------------------

      Hier ist im Gegensatz zu dem Kommentar auf der 3sat-Börse
      von 2 Monaten und nicht von 2 Wochen die Rede.

      Wer hat die 3sat-Börse gesehen un kann die Aussagen von Per Nemec bestätigen?
      Avatar
      schrieb am 16.08.02 23:39:13
      Beitrag Nr. 33 ()
      Sorry,

      Quelle: www.quoteline.de
      Avatar
      schrieb am 17.08.02 12:13:55
      Beitrag Nr. 34 ()
      wieso werdn dann andere berufsgruppen bei fehlerhafter einschätzung haftbar gemacht? siehe rechtsanwälte , steuerbertarer, ärzte ?
      ich stelle mir unter einer seriösen beratung vor, daß wenn ein wert empfohlen wird- mir wurde die vivendi von der sparkasse empfohlen- ein hinweis auf die finanzielle situation gegeben wird- ich selbst habe nicht bwl oder vwl studiert. sodann müßten die bankberater zumindest auf eine absicherung drängen.
      als konsequenz habe ich jedenfalls bei der sparkasse und bei der deutschen bank meine depots entfernt.

      auch der hinweis auf eine angebliche geldgier von anlegern zieht nicht. diese haben nämlich wegen der unsicheren rente aktien gekauft und nicht aus gier.
      wie bereits bei der formulierung- kreditwürdigkeit( nicht kunde, sondern bank) wird die eigene geldgier jetzt den anlegern vorgehalten.

      naja, ich sprach von einer seriösen beratung, die ich von der deutschen bank und den sparkassen als halbstaatliche institute erwartet habe. naja, erst kommt die unseriösität, dann die privatisierung.
      Avatar
      schrieb am 17.08.02 17:21:07
      Beitrag Nr. 35 ()
      Deutsche Bank löst US-Beteiligung an Online-Broker größtenteils auf



      Die Deutsche Bank hat ihre verlustträchtige Beteiligung an der National Discount Brokers (NDB) Group praktisch aufgelöst und damit einen Schlussstrich unter eine katastrophale Fehlinvestition gezogen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin `Der Spiegel` heute. Im Jahr 2000 hatte das Institut den auf US-Technologiewerte spezialisierten Aktienhändler samt Online-Broker für rund eine Milliarde Dollar gekauft. Bereits im Jahr darauf verkaufte das Institut den Online-Broker, also den Retail-Arm dieser Firma, für 154 Millionen Dollar und konzentrierte sich auf den in der Tochtergesellschaft NDB Capital Markets gebündelten Aktien-Handel mit institutionellen Investoren.

      Doch auch hier schrumpften die Provisionen. Am 13. Juni hat NDB Capital Markets den Handel an der Nasdaq eingestellt und sich als Broker bei der US-Technologiebörse abgemeldet. Damit aber ist ein Kerngeschäft der Firma aufgelöst, Bilanzexperten sowie einige Manager des Institutes sind deshalb der Meinung, dass die Beteiligung zumindest zu einem großen Teil abgeschrieben werden müsste – schließlich steht NDB noch mit rund 800 Millionen Euro in den Büchern des Geldhauses. Genau das aber hat die Bank weder getan, noch hat sie es vor. Es bestehe kein Abschreibungsbedarf, sagte ein Sprecher. Er argumentiert, dass der NDB-Handel auf die Bank verschmolzen worden sei – was aber nicht nachvollziehbar ist. An der Nasdaq jedenfalls hat das Institut seit dem Rückzug von NDB kein signifikantes Umsatzplus verzeichnet. (as)

      [ Samstag, 17.08.2002, 10:22 ]

      Quelle: de.internet.com
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 18:24:13
      Beitrag Nr. 36 ()
      9.08.2002 - 10:50 Uhr
      Deutsche Bank: Outperformer
      Die Analysten von Merck Finck Co betrachten die Deutsche Bank
      als `Outperformer`.

      Gemäß dem Artikel eines deutschen Nachrichtenmagazins solle
      die Deutsche Bank verpflichtet gewesen sein, in ihren
      Ergebnissen des ersten Halbjahres im Zuge eines
      Impairment-Tests von Teilen der US-Tochter National Discount
      Broker eine Abschreibung auf Goodwill von 800 Mio. Dollar
      vorzunehmen. Die Bank habe dies zurückgewiesen und
      argumentiere, dass die NDB-Aktivitäten in die Bank integriert
      seien und die Abteilung, in der NDB integriert sei, nach wie vor
      Geld verdienen würde. Demnach seien keine außerordentlichen
      Abschreibungen nötig.

      Quelle: Finanzen.net
      Avatar
      schrieb am 19.08.02 19:42:12
      Beitrag Nr. 37 ()
      Tolle Argumentation.

      Könnte man die nicht auch bei der Dt. Telekom übernehmen?
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 20:03:10
      Beitrag Nr. 38 ()
      Hat die Deutsche Bank mit Maxblue eine Milliarde in den Wind geschossen? [28.08.2002 - 17:43]

      Die Deutsche Bank hat den Bericht in der "Wirtschaftswoche" bestritten, wonach sie ihr Investmentportal Maxblue einstellen will. Die Deutsche Bank (514000) hat die beabsichtigte Schließung dementiert, da MaxBlue im "Online-Brokergeschäft ein Topangebot aufgebaut" habe, das in den vergangenen Monaten deutlich an Marktanteilen hinzugewonnen habe.

      Maxblue soll einer Studie zufolge im vergangenen Jahr als Gewinner aus dem Rennen um Kunden hervorgegangen sein. Das Portal steigerte die Zahl der Depots um 238.000 auf 502.000. Die Zahl der Kunden sagt aber nichts darüber aus, wie aktiv gehandelt wurde.

      Nach Informationen der WiWo hat die Bank seit dem Start des Internet-Bankings im Februar 2000 rund eine Milliarde Euro in den Aufbau des Finanzportals investiert.

      Wenn dem so wäre, was die WiWo berichtet, wäre dies bereits das zweite Finanzportal innerhalb eines Jahres, das die Deutsche Bank einstampft. Mit dem Aus für Maxblue gerate vor allem der IT-Vorstand der Deutschen Bank, Hermann-Josef Lamberti, unter Druck, da er die "Global E-Strategie" forciert habe.

      Quelle: boersenreport.de
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 13:52:29
      Beitrag Nr. 39 ()
      ver.di verschärft Streiks im Bankgewerbe

      Frankfurt (vwd) - Mit einer Verschärfung der Streiks im Bankgewerbe will die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Bankarbeitgeber zur baldigen Rückkehr an den Verhandlungstisch zwingen. Seit Frühjahr gibt es keinen Tarifvertrag für die rund 460.000 Bankangestellten, die Bankarbeitgeber zahlen aber seit Juli 3,1 Prozent mehr Gehalt. "Mittlerweile muss man schon von einem brutalen Verhandlungsvorgehen der Arbeitgeber sprechen", sagte der für Finanzdienstleistungen zuständige Bereichsleiter im ver.di-Bundesvorstand, Uwe Foullong am Donnerstag. Nach vielen Tarifabschlüssen in diesem Jahr sei allein das Bankgewerbe noch tariflos.

      In drei Bundesländern würde am Donnerstag und Freitag gestreikt. Am Donnerstag waren allein in der Finanzmetropole Frankfurt etwa 5.000 Streikteilnehmer zusammengekommen, in Essen waren es 4.000 und in Berlin 2.000, sagte ein ver.di-Sprecher. Die Gewerkschaft fordert eine deutliche Gehaltserhöhung wie in vergleichbaren Branchen, lehnt aber gleichzeitig die Vorbedingungen der Bankarbeitgeber, über eine Absenkung der Gehälter in einigen Teilbereichen verhandeln zu wollen, ab.

      Foullong warnte die Arbeitgeber davor, ihre Verzögerungstaktik bis nach der Bundestagswahl auszudehnen, um bei einem Regierungswechsel möglicherweise bessere Karten zu haben. ver.di werde auch nach dem 22 September Vorbedingungen und Gehaltsabsenkungen auf betrieblicher Ebene nicht akzeptieren. Anhand der hohen Streikbeteiligung erkenne die Gewerkschaft, dass der Unmut auch unter den Beschäftigten wachse. Am 19 September wird die große Tarifkommission von ver.di in Frankfurt zusammenkommen, um über das weitere Vorgehen im Tarifkonflikt zu beraten.

      +++ Simone Ebel-Schmidt vwd/29.08.2002 - 12:47 Uhr
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 09:56:18
      Beitrag Nr. 40 ()
      Deutsche Bank: Will Teile ihres Beteiligungsgeschäftes verkaufen


      Die Deutsche Bank will Teile ihres 5,6 Milliarden Euro schweren Beteiligungsgeschäfts verkaufen. Dies schreibt die "Financial Times Deutschland“ heute. Die Bank wolle rund 60 Prozent des Beteiligungs-Portfolios veräussern. Dies entspräche einem Volumen von 3,5 Milliarden Euro. Laut dem Blatt hat das Geldhaus schon Kontakte mit anderen Finanzdienstleistern aufgenommen.


      Quelle: Quoteline.de
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 15:27:18
      Beitrag Nr. 41 ()
      Ackermann erwartet Bankenfusionen

      05. Sep 15:01

      In Zukunft wird es weltweit nur noch acht Großbanken geben. Diese Ansicht vertritt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann.

      Die Deutsche Bank |DBK 57,56 -3,10%| erwartet weitere Großfusionen in der Finanzbranche. Nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann wird es in Zukunft weltweit nur noch acht Großbanken geben.
      Das sagte er am Donnerstag anlässlich einer Bankentagung in Frankfurt. In der ersten Liga würden lediglich zwei Schweizer, eine deutsche und fünf US-Banken mitspielen.

      Steigerung des Marktwertes nötig

      Die europäischen Banken müssten ihren Marktwert jedoch erheblich steigern, um mit ihren US-Wettbewerbern konkurrieren zu können, sagte Ackermann weiter. Dazu ist ein höherer Aktienkurs unerlässlich, das erklärte Ziel des seit Mai amtierenden Deutsche-Bank-Chefs. In Europa geht Ackermann allerdings eher von Zusammenschlüssen gleichberechtigter Partner als von Übernahmen aus. (nz)


      Quelle: NETZEITUNG.DE
      Avatar
      schrieb am 05.09.02 15:49:24
      Beitrag Nr. 42 ()
      Letzter Update: 05.09.02 - 15:10

      Ackermann droht: Deutsche Bank verlässt Deutschland - Steuersenkung gefordert

      Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, legt sich mit der Politik an: Unverhohlen droht er, den Hauptsitz der grössten Bank des Landes zu verlegen, sollten sich die Rahmenbedingungen nicht rasch verbessern.

      Von David Strohm

      Als «Polteri» war der neue Chef der Deutschen Bank bislang nicht bekannt. Weil gegen den Schweizer Top-Bankier wegen der Mannesmann-Affäre die Staatsanwaltschaft ermittelt, hat er sich bislang nicht aus dem Fenster zu lehnen gewagt. «Nur keinen Staub aufwirbeln», hiess bislang die Devise am Hauptsitz der grössten Bank des Landes in Frankfurt. Doch nun hat Josef Ackerman seine Zurückhaltung abgelegt.

      Kein gleichberechtigter Partner mehr?
      An der Tagung «Banken im Umbruch» in Frankfurt a. M. forderte der Schweizer die deutsche Politik ganz unverhohlen zum Duell heraus. Ackermann forderte in seinem Referat «Going Global» eine schnelle Reform der Steuergesetzgebung und anderer Standortkriterien. Sollten Änderungen ausbleiben, sei die Deutsche Bank womöglich nicht mehr wettbewerbsfähig genug, um bei der anstehenden Branchenkonsolidierung als gleichberechtigter Partner auftreten zu können, sagte er am Donnerstag.

      Volkswirtschaftliche Nachteile
      Eine Fusion unter Gleichen sei dann nicht mehr möglich. Und, «die Deutsche Bank müsse sich dann auch fragen, ob sie auch künftig ihren Hauptsitz in Deutschland haben» könne, referierte der frührer CS-Spitzenmann. Damit eine Bank aus Deutschland international auch künftig eine wichtige Rolle spielen könne, brauche es tiefere Steuern, sagte Ackermann weiter. Wegen des hohen Steuerniveaus ergäben sich für Deutschland auch volkswirtschaftliche Nachteile.

      Seit Monaten schon macht am Bankenplatz in Frankfurt das Gerücht die Runde, die Deutsche Bank könne sich unter der Führung von Ackermann als Investmentbank positionieren und den Sitz nach London verlegen. Vor vier Monaten hatte dieser den Posten des Vorstandsprecher von Rolf-Ernst Breuer und damit als erster Schweizer einen Top-Posten bei einer Grossbank in Deutschland übernommen.

      Für 2001 keinen Euro Steuern bezahlt
      Pikant an der Äusserung Ackermanns ist der Umstand, dass die Deutsche Bank trotz eines Milliardengewinns für das Jahr 2001 keine Ertragsteuern an den deutschen Fiskus zahlen muss. Im Gegenteil: Sie kann Gewerbesteuern in Millionenhöhe zurückfordern, die sie vorab überwiesen hatte. Dies reisst ein grösseres Loch in die Kasse der Stadt Frankfurt.


      Quelle: Moneycab
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 13:19:08
      Beitrag Nr. 43 ()
      Das mal zu Herrn Ackermann, denn in Deutschland ist
      Selbstbedienung der Normalzustand.


      New Yorker Fed-Präsident kritisiert hohe Managergehälter

      New York (dpa) - Die hohen Einkommen amerikanischer Spitzenmanager sind in die Kritik geraten. William McDonough, der Präsident der New Yorker Federal Reserve Bank, hat die Firmen aufgefordert, dies zu ändern. McDonough verwies auf eine Studie, der zufolge die Chefs der US-Aktiengesellschaften jetzt mehr als 400 mal so viel verdienen wie ein Industriearbeiter. Vor 20 Jahren war es noch «nur» 42 mal so viel. Der Präsident verlangte «ein vernünftigeres und vertretbares Entlohnungs-Niveau».
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 00:01:42
      Beitrag Nr. 44 ()
      Deutsche Bank kappt Vertriebsnetz

      Neues Filialkonzept. Ergebnis von einer Milliarde Euro im Jahr 2004 bei Privatkunden erhofft

      Frankfurt/Main - Die Maßnahmen, mit denen der Deutsche-Bank-Vorstandschef Josef Ackermann die Kosten senken und die Erträge steigern will, sollen sich nun auch positiv auf das operative Ergebnis im Privat- und Firmenkundengeschäft des Geldhauses auswirken. Das neu geordnete Geschäftsfeld "Private & Business Clients" solle im Jahr 2004 ein operatives Ergebnis von einer Mrd. Euro erzielen, sagte der Chef des Geschäftsbereiches, Herbert Walter, in Frankfurt. Zwei Drittel des geplanten Ergebnisanstiegs solle durch Kosteneinsparungen, ein Drittel durch Ertragssteigerungen erzielt werden. Dabei werde es auch zu einem weiteren Abbau von Filialen kommen.

      In der neuen Einheit wird die Deutsche Bank künftig das Geschäft mit vermögenden Privatkunden, das Massenkundengeschäft der Deutschen Bank 24, die Online-Aktivitäten von maxblue und Teile des Firmenkundengeschäfts bündeln. Die Einführung der neuen Struktur soll schrittweise ab Oktober 2002 erfolgen.

      Mit der Neuordnung des Bereichs will die Deutsche Bank zu Konkurrenten wie der Citigroup aufschließen, die in Deutschland mit der Citibank ein hochrentabeles Retail-Geschäft betreibt. Analysten beurteilten die Pläne skeptisch.

      "Es ist unser Ziel, das operative Ergebnis bis 2004 auf eine Milliarde Euro signifikant zu steigern und auch den Sprung an die Spitze der europäischen Liga zu schaffen", sagte Walter. Die Zielgruppen des Bereichs "Private & Business Clients", der zu den neu definierten acht Kernbereichen der Deutschen Bank zählt, sollen künftig in so genannten "Investment & Finanzcentern" betreut werden.

      In Deutschland werde die Bank ab 2003 über 770 dieser Center verfügen, in denen Bankdienstleistungen für alle Kundengruppen des Bereichs angeboten werden sollen. Damit wird das Geldhaus die Zahl seiner Filialen von derzeit 1030 weiter reduzieren. Ergänzt werden sollen diese Center durch 300 zusätzliche Selbstbedienungseinrichtungen und 120 Agenturen mit mobilen Finanzberatern.

      Im Zuge der Neuordnung werde die Bank rund 4000 der 25.000 Stellen in dem Geschäftsbereich streichen. Diese seien aber bereits in der früher bekannt gegebenen Zahl von 14.500 abzubauenden Arbeitsplätzen enthalten. Die Kundenzahl will die Bank in dem neuen Bereich bis 2004 auf 14 Millionen von derzeit 12,6 Millionen steigern. Akquisitionen seien nicht geplant.

      Die Deutsche Bank richtet wie andere deutsche Geldhäuser ihr Augenmerk angesichts schwacher Kapitalmärkte und sinkender Erträge vor allem im Investmentbanking wieder verstärkt auf Privatkunden. Ackermann hatte in der vergangenen Woche gesagt, sein Haus wolle in den nächsten zwölf bis 18 Monaten in diesem Bereich zum Rivalen Citibank aufschließen. Zum weitaus größten Teil ist das Geschäft mit Privatkunden in Deutschland in der Hand von Sparkassen und Genossenschaftsbanken.

      "Wir sehen keine Anzeichen für eine Erholung des Retail-Geschäftes der Deutschen Bank", schrieb Analyst Metehan Sen. Es müsse davon ausgegangen werden, dass die Personal-Banking-Einheit der Bank im ersten Halbjahr ohne den Erlös aus den Verkauf des Versicherers Deutscher Herold rote Zahlen geschrieben habe. Dennoch hält Sen eine Verbesserung der Profitabilität im Privatkundengeschäft für erforderlich. rtr

      Quelle: DIE WELT
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 05:08:32
      Beitrag Nr. 45 ()
      Ich schätze mal, dass die Dt.Bank über kurz oder lang fusionieren muss.

      Privatkunden werden der Bank was husten, die Arroganz dieser
      Leute wird ihnen jetzt heimgezahlt.

      Noch wahrscheinlicher ist, dass sie ganz geschluckt wird.

      Die Aufgeregtheit von dem Heuler Ackermann deutet darauf hin.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 11:29:18
      Beitrag Nr. 46 ()
      Inwieweit ist die DB eigentlich bei Mobilcom engagiert. Besteht Abschreibungsbedarf bzw. gibt es wie bei Nokia und Ericsson schon Wertberichtigungen. Gelten die Finanzierungszusagen der FT auch gegenüber den kreditgebenden Banken, oder schauen diese in die Röhre?
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 12:21:27
      Beitrag Nr. 47 ()
      Auch bei der Deutschen Bank wird es ein Schlachtfest geben

      der Kurs wird sich wenigstens halbieren. Bei diesen Ingelligenzbestien als Vorständen...
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 15:11:40
      Beitrag Nr. 48 ()
      Ruhig. Die DB AG wird sich stark erholen.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 20:05:32
      Beitrag Nr. 49 ()
      Süss schmeckt das rote Blut....

      Doch wehe wenn es erst richtig blutet.
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 08:47:37
      Beitrag Nr. 50 ()
      Die Börse liebt keine undynamischen Unternehmen, die Deutsche Bank hat die Kursstützungen wohl selbst aufgegeben.



      Der Aufwärtstrend hat auch hier fertig.
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 16:59:22
      Beitrag Nr. 51 ()
      Deutsche Bank will euop. IT-Infastruktur an IBM auslagern

      Frankfurt (vwd) - Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, will Teile ihrer Informationstechnologie in Europa an die International Business Machines Corp (IBM), Armonk, übertragen. Nach Unternehmensangaben vom Dienstag will die Bank nach einem entsprechenden Vorstandsbeschluss nun in exklusive Vertragsverhandlungen mit IBM eintreten. Zur Begründung nannte die Bank nicht näher bezifferte "umfangreiche Kosteneinsparungen". Alle Mitarbeiter, die in dem auszulagernden Bereich arbeiten, sollen übernommen werden.



      Der Betriebsübergang wird den weiteren Angaben zufolge für das erste Quartal 2003 erwartet. Er umfasst die Auslagerung der IT-Infrastruktur wie Rechenzentren und kleinerer Server-Sites inklusive rund 900 in Kontinentaleuropa beschäftigter Mitarbeiter.


      (mehr/vwd/pal/jhe)

      24. September 2002, 16:08
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 19:25:16
      Beitrag Nr. 52 ()
      Lassemann !!!!!!

      wo bist du ? :laugh:


      Crash !

      :D

      40€
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 23:23:32
      Beitrag Nr. 53 ()
      @zombi: Kurzfristig hattest DU zweifelsohne Recht. ;)
      Avatar
      schrieb am 08.10.02 14:08:09
      Beitrag Nr. 54 ()
      manager-magazin.de, 05.10.2002, 02:14 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,216981,00.…

      B A N K E N - A K T I E N

      Die Märkte spielen Rezession

      Von Lutz Reiche

      Die Titel deutscher Geldhäuser haben am Freitag Rekordtiefstände markiert. Analysten halten die Abschläge für übertrieben. Manche raten gar zum Einstieg. Doch schwebt über allem die Angst vor einer Rezession. Sie könnte die Banken noch tiefer reißen.

      Hamburg/Frankfurt – Banken-Papiere im Dax haben am Freitag zwischenzeitlich acht und mehr Prozent verloren und stürzten auf den tiefsten Stand seit vielen Jahren. HypoVereinsbank und Commerzbank etwa notierten so niedrig wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr.

      Mit verantwortlich für den Kurssturz machten Händler unter anderem Gerüchte um eine mögliche Gewinnwarnung der Deutschen Bank nach einer Abstufung durch die Investmentbank Goldman Sachs am Vortag. Die Titel des Branchenprimus markierten am Freitag den niedrigsten Stand seit Oktober 1998.

      Rezessionsszenarien hätten im Markt die Oberhand gewonnen, sagt Banken-Analyst Olaf Kayser von der Landesbank Rheinland Pfalz im Gespräch mit manager-magazin.de. Folge man dieser Perspektive, werden erneute Pleiten die Kreditportfolios der Institute belasten. Die Banken müssten ihre Risikovorsorge weiter aufstocken. Das Wertpapiergeschäft als Ertragsquelle liege ohnehin am Boden. Die Baisse am Aktienmarkt ließe die Reserven der Institute wie Butter schmelzen und beschleunige die Kursschwäche. Kurz über lang dürften aus dieser düsteren Sicht alle Banken in die Verlustzone abgleiten.

      HVB-Aktie notiert weit unter Buchwert

      Wie andere Analysten auch hält Kayser die Abschläge bei Bankentiteln allerdings für übertrieben. Zwar fokussiere die HypoVereinsbank ihr Geschäft auf mittelständische Firmenkunden, und damit steige das Risiko eines erhöhten Wertberichtigungsbedarfs auf das Kreditportfolio. "Zieht aber die Konjunktur 2003 wie erwartet an, ist gerade bei dieser Aktie das Erholungspotenzial besonders hoch", sagt der Experte von der Landesbank Rheinland Pfalz.

      Angesichts der konjunkturellen Risiken und des sehr viel Energie absorbierenden Konzernumbaus bleibt der Analyst dennoch vorsichtig und stuft das Papier auf "Halten", wie er auch in der Aktie der Commerzbank nur eine Halteposition sieht.

      Georg Kanders von der West LB hält die Aktie der HypoVereinsbank für stark unterbewertet. "Der Titel notiert derzeit etwa bei einem Drittel seines Buchwertes. Diese Preise gab es in normalen Zeiten nur, wenn ein Unternehmen vor der Pleite stand", sagt der Banken-Analyst manager-magazin.de. Der gegenwärtige Kurs suggeriere, dass das Institut auf "ewige Zeit" lediglich eine Eigenkapitalrendite von drei Prozent erwirtschaften wird. "Und das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Da werden Kosten gesenkt, Stellen gestrichen und kräftig umgebaut", sagt Kanders. Der Analyst stuft indes auch die Aktie der Commerzbank mit "Kaufen" ein.

      Konrad Becker, Banken-Analyst bei Merck Finck, hat hingegen am Freitag die Aktie der HypoVereinsbank eben wegen der erhöhten Gefahr möglicher Kreditausfälle von Market- auf Underperformer und die der Deutschen Bank von Outperformer auf Marketperformer herabgestuft. Der Analyst erwartet, dass beide Institute ihre Risikovorsorge noch weiter erhöhen müssen und dies den Gewinn sowie den Aktienkurs weiter drücken werde.

      Wehe wenn die Rezession kommt

      Kanders von der WestLB hingegen will trotz oder gerade wegen des starken Kursverfalls die Titel der Deutsche Bank auf "Outperformer" belassen. Doch angesichts der ungewissen Konjunkturerholung bleibt auch bei ihm ein Rest Skepsis. Falle Deutschland tatsächlich in eine Rezession, was die Deutsche Bank seit Freitag nicht mehr ausschließen will, müsste er alle Bankentitel auf "Verkaufen" setzen. "Dann allerdings stellt sich nicht mehr die Frage, ob der Anleger in Banken-Aktien, sondern ob er überhaupt noch in Aktien soll", sagt Kanders.

      Volker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank, will indes noch nicht von einer Rezession sprechen. Dabei schätzt er die Wahrscheinlichkeit eines unterproportionalen Wachstums in den kommenden Monaten auf mittlerweile 60 Prozent ein. Gleichwohl sieht auch er die Gefahr weiterer Wertberichtigungen bei den Banken, sollte sich die Zahl der Pleiten und damit die der faulen Kredite erhöhen. Zudem könnten weitere Abstufungen durch Ratingagenturen die Kapitalbeschaffung der Banken belasten.

      "Die Strukturkrise ist auch eine Chance"

      Die Rating-Agentur Moody`s hat erst vor wenigen Tagen den Ausblick für die drei größten deutschen Banken auf "negativ" gesenkt. Und Merrill Lynch warnte vor "japanischen Verhältnissen" bei deutschen Kreditinstituten. Olaf Kayser von der Landesbank Rheinland Pfalz will diese Strukturkrise nicht klein reden. Sie führte seiner Auffassung nach dazu, dass die Profitabilität und Börsenbewertung der deutschen Institute unter die der europäischen Wettbewerber fielen. Doch reagierten hiesige Banken auf die Entwicklung, senkten ihre Kosten mit drastischen Stellenstreichungen und schlankeren Strukturen. Nach Ansicht des Analysten dürfte die Bereitschaft zu Veränderungen in der Branche nie größer gewesen sein als jetzt. Darin liege eben auch die Chance einzelner Banken.

      So hält er insbesondere den Kursabschlag bei der Deutschen Bank für ungerechtfertigt. Zwar wolle Kayser angesichts des angespannten Umfeldes Gerüchte um eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal nicht völlig von der Hand weisen. "Am Jahresende wird das Ergebnis aber auf jeden Fall positiv sein."

      Die Deutsche Bank habe sich erfolgreich von kostenintensiven Randaktivitäten getrennt und zähle in ihren Kerngeschäftsfeldern Investment Banking und Asset Management zu den ersten Adressen, ist der Analyst überzeugt. Im Zusammenhang mit dem geplanten Aktienrückkaufprogramm könnte dies den Kurs des Papiers beflügeln. Sein Rating lautet daher "Kaufen".
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 13:20:14
      Beitrag Nr. 55 ()
      Deutsche Bank schließt sich Leerverkäufern an

      17. Okt 10:19


      Leerverkäufe - die Spekulation auf fallende Kurse - sind keineswegs ein Geschäft nur für dunkle Mächte: Jetzt schließt sich die Deutsche Bank einem weltweiten System für Wertpapier-Leihe an.


      Die Deutsche Bank |DBK 46,41 4,76%| will sich und ihren Kunden künftig die Spekulation auf fallende Kurse erleichtern: Als elfte globale Großbank schließt sie sich dem System Equilend an, wie der Betreiber am Mittwoch in New York bekannt gab. Teilnehmer können sich darüber Wertpapiere leihen und damit die so genannten Leerverkäufe tätigen: Sie verkaufen die geliehenen Papiere zum aktuellen Kurs. Wenn anschließend der Kurs wie erhofft fällt, kann der Leerverkäufer sie billiger zurückkaufen, die Differenz als Gewinn verbuchen - und die geliehenen Papiere wieder zurückgeben.


      Profis spekulieren in beide Richtungen


      Leerverkäufe und die damit verbundene Wertpapier-Leihe sind ein uraltes Geschäft. Im Zuge der Börsenbaisse wurden aber oft bösartige Hedge-Fonds aus Großbritannien für den Kursverfall von deutschen Blue Chips wie der Telekom oder der Commerzbank verantwortlich gemacht. Dabei lässt sich kaum ein professioneller Händler, egal von welchem Institut, die Möglichkeit entgehen, statt nur mit steigenden auch mit fallenden Kursen Geld zu verdienen.

      Plattformen wie Equilend erleichtern das, weil sie die über die Welt verstreuten für die Leihe zur Verfügung stehenden Wertpapiere an einem zentralen Punkt zugänglich machen. Nach Angaben der Betreiber stehen dort derzeit Wertpapiere im Wert von mehr als einer Billion Dollar zur Verfügung. In den drei Monaten seit dem Start seien bereits Leih-Geschäfte von 120 Milliarden Dollar vermittelt worden. Verleiher sind zum Beispiel große Fonds, die ihre Positionen halten und in der Zwischenzeit mit den Leih-Gebühren etwas Geld verdienen wollen. (nz)

      Quelle: NETZEITUNG.DE
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 14:07:20
      Beitrag Nr. 56 ()
      Die Hypo-Vereinsbank legt am Mittwoch als erstes deutsches Kreditinstitut die Zahlen für das dritte Quartal vor

      Bankbilanzen färben sich rot

      Von Philipp Otto und Christian Potthoff

      Die Diskussion um die Ertragskrise der deutschen Großbanken dürfte in den nächsten Tagen neu aufflammen, wenn die Institute ihre Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Den Anfang macht die Hypo-Vereinsbank am Mittwoch.

      FRANKFURT/M. Die Deutsche Bank folgt am 31. Oktober, die Commerzbank berichtet am 12. November. Experten erwarten nichts Gutes. „Alle Großbanken werden im operativen Geschäft rote Zahlen schreiben“, befürchtet etwa Konrad Becker, Bankenexperte bei Merck Finck & Co.

      Schon das erste Halbjahr war für die Geldbranche alles andere als berauschend. Die Hypo-Vereinsbank (HVB) war im zweiten Quartal erstmals in ihrer Geschichte operativ ins Minus gerutscht. Seitdem hat sich das Umfeld weiter verschlechtert. Der Kurseinbruch an den Börsen hat sich verschärft, die Hoffnungen auf eine Konjunkturbelebung haben sich verflüchtigt. Folge: Die Einnahmen der Banken fallen noch schneller als erwartet, und die Kreditausfälle steigen.

      Als Kardinalproblem der Branche gilt derzeit die Risikovorsorge. „Der Druck auf die Risikovorsorge bleibt bestehen“, sagt Gerry Rawcliffe, Managing Director bei Fitch Rating in London. Die Commerzbank hat bereits angekündigt, dass sie in diesem Jahr ihre Risikovorsorge von den zunächst angepeilten 1,1 Mrd. auf 1,3 Mrd. Euro aufstocken muss. Jetzt dürfte die Hypo- Vereinsbank an der Reihe sein. Die Bayern, die das größte Kreditportfolio aller europäischen Banken haben, kalkulierten bisher mit Wertberichtigungen von 2,5 Mrd. Euro für dieses Jahr. Analysten rechnen damit, dass Vorstandschef Albrecht Schmidt die Schätzung auf bis zu drei Milliarden Euro erhöhen wird. Metehan Sen, Analyst bei Sal. Oppenheim, rechnet mit einem Betrag von 3,2 Mrd. Euro, von denen rund eine Milliarde im dritten Quartal fällig werde. Das operative Minus im Quartal siedelt er bei 570 Mill. Euro an.

      Etwas anders liegen die Probleme bei der Deutschen Bank. Wegen des relativ geringen Kreditbestands ist die Risikovorsorge beim Branchenprimus nicht das größte Sorgenkind. Ins Kontor dürfte eher die Schwäche der Kapitalmärkte schlagen, die die Deutsche wegen ihre Fokussierung auf das Investmentbanking besonders spürt. „Die schlechten Zahlen von Merrill Lynch und JP Morgan Chase lassen nichts Gutes erwarten“, sagt Becker. Zweiter Knackpunkt sind die direkten Unternehmensbeteiligungen. Wegen des Kursverfalls an den Börsen wird es immer schwerer, Beteiligungen an die Börse zu bringen. Becker erwartet daher Wertberichtigungen von 450 Mill. Euro im Beteiligungsportfolio.

      Edgar Klein, Partner der Unternehmensberatung Deloitte Consulting, sieht angesichts der düsteren Perspektiven weitere Entlassungswellen auf die deutschen Banken zurollen. „Es sind noch mehr Arbeitsplätze in Gefahr“, sagt er. Bislang haben die Großbanken den Abbau von rund 40 000 Stellen angekündigt. Als ein möglicher Kandidat für weitere Kürzungen gilt die Deutsche Bank. Durch die Zusammenlegung des Geschäfts mit vermögenden Privatkunden und des Massengeschäft in der Geschäftseinheit Private & Business Clients können sich Experten neuerliche Entlassungen im Private Banking vorstellen. Allerdings hat Konzernchef Josef Ackermann Entlassungen in Deutschland bis Ende nächsten Jahres ausgeschlossen.

      Aus dem Stellenabbau resultieren allerdings auch positive Effekte für die Zahlen im dritten Quartal. „Die Banken kommen mit ihrem Kostensenkungsprogramm ganz gut voran“, sagt Sen. Entscheidend sei aber, wann die Restrukturierunsgaufwendungen für die Entlassungen verbucht worden seien. Die Deutsche Bank hat bereits im ersten Halbjahr einiges in die Bücher genommen und stehe jetzt besser da, heißt es. Die Commerzbank-Zahlen werden nach Ansicht von Experten dagegen nochmals durch die Restrukturierung belastet.

      Nach Ansicht von Fitch-Analyst Rawcliffe reichen die Sparprogramme allein freilich nicht aus, um die Gewinnmisere zu überwinden. „Die deutschen Banken haben vor allem ein Ertrags- und weniger ein Kostenproblem“. Doch so lange Konjunktur und Börsen auf Talfahrt sind, bleibt die Steigerung der Einnahmen ein schwieriges Unterfangen.

      Quelle: Handelsblatt

      HANDELSBLATT, Montag, 21. Oktober 2002, 08:19 Uhr
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 15:12:09
      Beitrag Nr. 57 ()
      Banken stehen dreifach unter Feuer

      Den deutschen Großbanken machen nicht nur hausgemachte Probleme, Rezession und Börsenkrise, sondern auch politisch gewollte Wettbewerbsnachteile zu schaffen.

      Deutschlands Banken im Herbst 2002: Die fetten Jahren bei Gehältern und Gewinnen sind vorbei. Die Großbanken können gar nicht so schnell sparen, sanieren und streichen, wie ihnen die Erträge wegbrechen. Gleich dreifach stehen die Institute unter Feuer. Neben Konjunkturkrise machen ihnen die schwächelnde Börse und politische Faktoren zu schaffen: Dazu zählen die deutsche Arbeitsverfassung, der Wettbewerbsdruck der vom Staat gehätschelten öffentlich-rechtlichen Sparkassen und die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank.

      In nie gekannter Weise stürzen die Probleme alle zur gleichen Zeit auf die Finanzhäuser ein. Ihre Zins- und Provisionseinnahmen brechen weg, die Risikokosten im Kreditgeschäft schießen in die Höhe und die Börse zeigt sich von ihrer hässlichen Seite: Der Abwärtstrend an den Märkten zieht die stillen Reserven aus dem Beteiligungsbesitz in die Tiefe. Die in den fetten Jahren aufgebauten Kostenblöcke, allen voran für Personal, können gar nicht so schnell abgebaut werden, wie die Umsätze weg brechen.

      Restrukturierung, Stellenabbau, Standortschließungen – das alles ist in Deutschland nur langsamer möglich als anderswo. “Die deutsche Gesetzgebung, insbesondere zur Mitbestimmung, ist ein echtes Hindernis für Sanierer,” sagt ein hochrangiger ausländischer Investmentbanker in Frankfurt.

      Besonders deutlich wird das zur Zeit in Berlin: Vehement wehrt sich die Dienstleistungsgesellschaft Verdi gegen den Verkauf der schwer angeschlagenen Bankgesellschaft Berlin an einen privaten Investor. Das Institut müsse im Besitz des Landes bleiben, allenfalls sei der Verkauf an die zum Sparkassenverbund zählende NordLB denkbar, fordert Verdi-Vorstand Hinrich Feddersen. Die Begründung: Nur so bleibe die Bank für kleine und mittelständische Betriebe sowie Privatkunden erhalten.

      Seit Jahren machen Gewerkschaften und Betriebsräte es den Geldhäusern schwer, sich zu wandeln. Während Finanzvertriebe wie AWD bei margenträchtigen Produkten wie Lebensversicherungen oder Fonds kräftig zulegen, bleiben Verkaufoffensiven in den Bankfilialen oft im Ansatz stecken. “Wir brauchen leistungsorientierte Bezahlung. Mit unserem System fester Einkommen hinken wir hinterher”, klagt Commerzbank-Vorstand Martin Blessing. Doch auch dagegen stemmen sich die Gewerkschaften.

      Dabei bestreitet niemand: Deutschland hat zu viele Banken und Bankfilialen. Fast 50 000 Filialen der Sparkassen, Privat- und Genossenschaftsbanken versorgen die Bundesbürger mit Dienstleistungen rund ums Thema Geld. Doch Fusionen hat es in Deutschland nicht gegeben. Einzige Ausnahme: Der Zusammenschluss zur HypoVereinsbank 1998. Auch die lange diskutierte “Retail AG” der Großbanken, die ausschließlich das Filialnetz zusammenführen sollte, blieb im ersten Planungsstadium stecken.

      Trotz vieler Filialen verfügen nur die Sparkassen sowie die Volks- und Raiffeisenbanken in ihrer Region über einen auskömmlichen Marktanteil. Die Wettbewerbsverzerrungen sind politisch gewollt. [/b]“Das System der Sparkassen steht nicht zur Diskussion”, erklärte Kanzler Gerhard Schröder mehrfach[/b]kategorisch und lobte die “gewachsenen und bewährten Strukturen öffentlicher Daseinsvorsorge.” Das kommt auch politisch zwei Etagen tiefer gut an: Noch immer verstehen Bürgermeister und Landräte die örtliche Sparkasse als “persönlichen Büttel”, wie ein hessischer Sparkassen-Direktor anmerkt.

      Ändern könnte sich die Situation erst 2005. Dann fällt auf Druck der EU-Kommission die Gewährträgerhaftung für die Sparkassen und Landesbanken. Sie garantiert ihnen durch das Haftungsversprechen des Staates bis heute ein exzellentes Rating und damit günstige Refinanzierungsmöglichkeiten – einen Preisvorteil, den sie an die Kunden weitergeben und sich damit Vorteile gegenüber den großen Geschäftsbanken verschaffen können.

      Der Faktor ist nicht zu unterschätzen: “In den privaten Banken erwarten die Aktionäre 15 Prozent Eigenkapitalrendite. Aber wen interessiert bei einer Genossenschaftsbank schon der `Return on Equity`?”, fragt Udo Steffens, Präsident der Hochschule für Bankwirtschaft in Frankfurt. Ebenso fehle bei den meisten der 537 Sparkassen der Druck, das eingesetzte Kapital angemessen zu verzinsen. Die Folgen sind für Kunden erfreulich, für Banken aber fürchterlich: So billig wie in Deutschland sind viele Bankleistungen praktisch nirgendwo sonst zu bekommen.

      Das gilt allerdings nicht für Kredite. Die sind – auch wegen der hohen EZB-Zinsen – angesichts der schlappen Konjunktur immer noch zu teuer. Trotzdem halten sich die Banken bei der Vergabe, insbesondere an den Mittelstand, sehr zurück. Die Folgen für die Konjunktur sind fatal: “Wenn das Bankensystem unfähig ist, Kredite zu schöpfen, kann die Wirtschaft nicht wachsen,” sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt von Invesco in Frankfurt.

      Genau das droht: “Die Kreditexpansion an Unternehmen und Privatpersonen ist nahezu zum Stillstand gekommen”, sagt Krämer. Die Basel-II-Vorschriften zur Risikosteuerung der Banken, die eine restriktivere Kreditvergabe nach sich ziehen dürften, werden zwar erst 2005 oder 2006 in Kraft treten. Die Banken bereiten sich aber schon heute darauf vor – und nutzen sie gerne als Ausrede gegenüber Kunden, um Konditionen zu verteuern oder einen Kreditwunsch generell abzulehnen.

      Hilfe dürfen die Geldhäuser von der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht erwarten – im Gegenteil. “Das schlechte Abschneiden der Banken an der Börse spiegelt das Unbehagen über die Politik der EZB wider”, sagt Gerhard Grebe, Chefstratege von Julius Bär Kapitalanlage in Frankfurt. Die EZB agiere zu langsam und zurückhaltend. Banken leben bei der Kreditvergabe von der Fristen-Transformation: Sie leihen sich kurzfristig Geld, das sie langfristig teuer verleihen. Je steiler die Zinsspanne zwischen Dreimonatsgeld und zehnjährigen Anleihen ist, desto besser verdienen die Banken. In der Euro-Zone liegt dieser Spread bei etwa einem Prozent. In den USA ist diese Spanne, vor allem dank der Zinssenkungen der Fed, doppelt so hoch.
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 14:07:35
      Beitrag Nr. 58 ()
      ftd.de, Do, 24.10.2002, 10:52

      Deutsche Bank verkauft ihre Anteile an Deutscher Börse

      Die Deutsche Bank will sämtliche von ihr gehaltene Aktien der Deutschen Börse am Markt platzieren. Damit kommt das Kreditunternehmen Kritikern entgegen, die der Börse zu große Abhängigkeit von der Bank vorwerfen.

      Die Aktien sollen Marktkreisen zufolge in einer Spanne von 33,50 bis 34,75 Euro gehandelt werden. Der Anteil der Bank an der Börse betrage insgesamt rund 9,3 Prozent, hieß es am Donnerstag. Demnach kann die Bank aus dem Verkauf 348 Mio. bis 361 Mio. Euro erlösen. Die Aktien sollen vornehmlich institutionellen Investoren, vor allem aus den USA angeboten werden. Sprecher der Deutschen Bank sowie der Börse wollten sich zum Thema nicht äußern.

      In der Börse nahe stehenden Kreisen hieß es zur Transaktion: "Das kann den Druck von der Aktie nehmen, weil alle mit einem Verkauf der Deutsche Bank-Anteile an der Deutschen Börse gerechnet haben." Die Deutsche Bank hatte zuvor mehrfach betont, sie wolle sich von ihren Industriebeteiligungen trennen.

      In Börsenkreisen hieß es weiter, jetzt könne auch niemand mehr so leicht von einer Abhängigkeit der Börse von Deutschlands größtem Kreditinstitut sprechen. In der Vergangenheit waren vor allem im Ausland immer wieder Stimmen laut geworden, die von einer zu großen Abhängigkeit der Börse von ihrem Anteilseigner Deutsche Bank sprachen.

      Die Aktien der Deutschen Börse notierten im frühen Handel am Donnerstag rund ein Prozent höher bei 35,24 Euro. Die Titel der Deutschen Bank legten gut drei Prozent auf 44,35 Euro zu.


      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 14:15:26
      Beitrag Nr. 59 ()
      ftd.de, Di, 22.10.2002, 14:26

      Merrill Lynch stuft europäischen Bankensektor ab
      Von Heino Reents, Hamburg

      Die Investmentbank Merrill Lynch hat den europäischen Bankensektor auf "Neutral" von "Overweight" herabgestuft. Die Risiken seien zu groß, das Aufwärtspotenzial begrenzt.

      [Kommentar: Genau dies glaube ich nicht mehr. Bereits zum grossen Teil eingepreist. Die deutschen Banken, die positive Ergebnisse aus ihren Restrukturierungsprogrammen vermelden können, werden positiv überraschen. Fragt sich nur wann und welche. Die Deutsche ist dabei m.E. Topfavorit. Allerdings hat sie auch deutlich besser performt als Hypo, CoBa oder Allianz]

      Ein langsameres Wirtschaftswachstum sowie ein unsicherer Ausblick für die Finanzmärkte hätten das Risiko in dem Sektor steigen lassen und das Aufwärtspotenzial begrenzt, schreibt Analyst Stuart Graham in einer aktuellen Studie. Graham nahm seine Gewinnprognosen für die Branche für 2002 um neun und für 2003 und elf Prozent zurück. "Wir glauben, dass wir eine damit eine vorsichtige Haltung eingenommen haben, weitere Abstufungen können wir aber nicht ausschließen", so der Analyst.

      Zu seinen favorisierten Banken in Europa zählten weiterhin die "qualitativ guten und defensiven Wachstumswerte" UBS, Royal Bank of Scotland und Unicredito.

      [Kommentar: Und genau hier würde ich nicht mehr aufspringen. Positive Überraschungen sollen noch woher kommen?]

      Im "Overweight"-Portfolio wird Barclays durch Bank of Irland ersetzt. Deutsche und italienische Banken kommen in der Beurteilung aufgrund der schwachen Wirtschaft weniger gut weg: "Deutschland und Italien sind die Märkte, wo die konjunkturellen Aussichten am wenigsten günstig sind", schreibt Graham.

      In einem schwächeren Marktumfeld notierte der Stoxx-Branchenindex am Dienstagnachmittag nahezu unverändert. Während Deutsche Bank, HypoVereinsbank und Commerzbank Verluste verbuchten, legten Unicredito, Bank of Irland und Barclays zu.
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 14:25:46
      Beitrag Nr. 60 ()
      manager-magazin.de, 23.10.2002, 15:47 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,219…

      D E U T S C H E B A N K

      Ein lautes "Aber" von Ackermann

      Der Vorstandschef kritisiert die Regierung. Das Konjunktur-Rezept "Ein bisschen mehr Steuern hier, ein bisschen mehr Steuern da" reiche nicht aus. Trotz fehlender, nötiger Aufbruchstimmung werde die Bank jedoch nicht nach London umziehen. Noch nicht…

      Luxemburg – Noch ist es nicht so weit: Josef Ackermann will den Konzernsitz der Deutschen Bank trotz hartnäckiger Gerüchte nicht nach London verlegen.

      Bei Allianz und Siemens war der Ärger über die wirtschaftspolititschen Maßnahmen der neuen Regierung bereits so weit gediehen, dass es aus den Konzernspitzen hieß, man ziehe eine Verlegung des Konzernsitzes ins Ausland in Betracht.

      Ackermann schließt die Abwanderungs-Lösung für Deutschland größte Bank zwar aus. Auf dem Luxemburger Finanzmarkt-Forum 2002, veranstaltet von der Deutschen Bank Luxembourg und der Börsenzeitung, schloss Ackermann einen solchen Schritt aber auch nicht definitiv aus.

      Dies sei "nur" denkbar, wenn durch eine Fusion ein neues Gebilde entstünde, das nicht in Deutschland ansässig sein wolle, schreibt die Börsenzeitung.

      Deutschland als Konzernsitz weltweit unbeliebt

      Genau dieses Szenario scheint aber nicht vollkommen abwegig. Käme es in Europa künftig zu grenzüberschreitenden Fusionen, dann hätte Deutschland nach derzeitigem Stand schlechte Karten, sagte Ackermann an anderer Stelle seines Vortrags.

      Aufgrund der Rahmenbedingungen würde kaum ein fusioniertes Unternehmen seinen Sitz in Deutschland haben wollen.

      Ob die Wahl allerdings alternativ auf London fallen würde, scheint neuerdings fraglich. Nachdem die britische Regierung steuerliche Vorteile abgeschafft hat, planen bereits mehr als die Hälfte der Mitglieder des Verbandes der Londoner Auslandsbanken (FBSHA) den Abzug von Geschäftsfeldern.

      Bank hat nicht genügend Kraft für große Übernahme

      Aktuell sind Finanzplätze wie Dublin oder Hongkong aus steuerlicher Sicht attraktiver - und beliebter.

      Und Frankfurt? Nötig sei eine europäische Antwort auf die Dominanz der USA vor allem im Bankenbereich, so Vorstandssprecher Ackermann. Er plädiert für eine grenzüberschreitende Konsolidierung im europäischen Kreditgewerbe.

      Mit Hinweis auf die zu geringe Marktkapitalisierung sagte Ackermann, die Deutsche Bank habe momentan "nicht die Kraft" für einen größeren Zusammenschluss unter ihrer eigenen Führung.

      Gefahr "großer Zerreißproben"

      Als zentrale Forderungen an Berlin nannte Ackermann Maßnahmen zur Eigenkapitalstärkung des Mittelstands, die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und den Abbau bürokratischer Belastungen.

      Die Politik müsse umfassender auf die Probleme reagieren als mit "ein bisschen mehr Steuern hier, ein bisschen mehr Steuern dort".

      Würde die Integration auf dem europäischen Binnenmarkt beim Übernahmerecht, in steuerlicher und arbeitsrechtlicher Hinsicht nicht forciert, drohten "große Zerreißproben".
      Avatar
      schrieb am 29.10.02 11:53:46
      Beitrag Nr. 61 ()
      manager-magazin.de, 28.10.2002, 17:08 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,220267,00.…

      D E U T S C H E B A N K

      Börsenhandel im eigenen Haus

      Der Branchenprimus konkurriert mit der Börse. Anleger können jetzt hausintern Aktien handeln. Das System, das dem Privatanleger "nur Vorteile" bringen soll, bleibt aber umstritten.

      Frankfurt am Main - Die Deutsche Bank testet von November an den Aktienhandel im eigenen Haus. "Einer ausgewählten Gruppe von Online-Kunden bieten wir an, außerbörslich über uns zu handeln," bestätigte ein Sprecher am Montag einen Bericht des "Handelsblatt". Marktbeobachter werten dies als einen Schlag gegen die Deutsche Börse , bei der die Deutsch-Banker erst vergangene Woche als Großinvestor ausgestiegen sind.

      Bei der sogenannten Internalisierung werden die Wertpapieraufträge von Privatanlegern von der Bank selbst abgewickelt. Die Börse geht dabei leer aus, eine wichtige Einnahmequelle entfällt. Denn statt die Order allen Marktteilnehmern zugänglich zu machen, wird sie nur gegen den eigenen Bestand ausgeführt.

      Für den Kunden besteht der Vorteil darin, dass der Preis innerhalb der Geld- und Briefspanne der Börse liegt. Damit erhält er einen besseren Preis als im Referenzmarkt. Die Bank selbst verdient am Spread zwischen Geld- und Briefseite.

      Kritiker monieren an dem System, dass Liquidität aus dem Referenzmarkt abgezogen wird. Langfristig könne sich die Geld-Brief-Spanne ausweiten und der Referenzpreis ansteigen - zum Nachteil des Privatanlegers.

      Erste Erfahrungen mit dem von der Deutsche-Bank-Tochter ETB (European Transaction Bank) bereitgestellten System sammeln seit Mitte September die Sparda-Banken. Zudem wickelt die ETB die Wertpapiergeschäfte für die Privatbank Sal. Oppenheim und Deutsche Bank 24 ab.

      Auch die Deutsche Börse hat ihre eigenen Internalisierungs-Pläne bereits in die Tat umgesetzt. Unter dem Namen Xetra Best können Anleger seit Anfang September hausintern Wertpapiertransaktionen abwickeln, sofern ihre Banken an dem Modell teilhaben. Anders als bei dem System von der ETB geschieht dies jedoch unter der Aufsicht der Börse. Der Erfolg des neuen Marktmodells wird in Frankfurter Kreisen aber nur als verhalten angegeben. Pikanterweise galt die Deutsche Bank bislang mit als treibende Kraft für Xetra Best.
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 14:04:25
      Beitrag Nr. 62 ()
      29.10.2002 - 17:01 Uhr
      Deutsche Bank platziert vier Mio Lonza-Aktien aus ZKB-Bestand
      Zürich (vwd) - Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, platziert vier Mio Lonza-Aktien aus dem Bestand der Zürcher Kantonalbank. Dies entspreche etwa 80 Prozent der ZKB-Beteiligung an der Lonza Group AG, Basel, geht aus einer Pressemitteilung der Deutschen Bank vom Dienstag hervor. Zuvor war bekannt geworden, dass die Deutsche Bank 9,63 Mio Lonza-Aktien aus dem Bestand der BZ Gruppe platziert hat.
      vwd/03/29.10.2002/mi/rio

      29.10.2002 - 18:21 Uhr
      Deutsche Bank: Ebner/ZKB-Lonza-Paket zu 85 CHF platziert Zürich (vwd) - Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, hat die Lonza-Aktienpakete der Zürcher Kantonalbank sowie der BZ Gruppe zu je 85 CHF platziert. Das Angebot wurde rund vierfach überzeichnet, teilte das Institut auf Anfrage der Nachrichtenagentur awp am Dienstag weiter mit.
      vwd/03/29.10.2002/mi/sa

      30.10.2002 - 07:23 Uhr
      "Handelsblatt": Deutsche Bank fast einig mit State Street
      Düsseldorf (vwd) - Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, wird nach einem Zeitungsbericht ihre Verhandlungen mit der State Street Bank über das Wertpapierverwahrgeschäft bald abschließen. Der beabsichtige Verkauf habe ein Volumen von rund 1,5 Mrd USD und dürfte erst nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen am Donnerstag bekannt gegeben werden, berichtet das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Finanzkreise. Es seien noch rechtliche Kleinigkeiten zwischen beiden Parteien zu klären, heißt es weiter. Etwa 3.000 Mitarbeiter seien von dem Verkauf betroffen.
      vwd/11/30.10.2002/apo/nas

      28.10.2002 - 17:20 Uhr

      Lamberti (Deutsche Bank): Abwicklungsintegration kommt voran

      Frankfurt (vwd) - Die Zusammenlegung der Zahlungsverkehrsabwicklung der Deutschen und der Dresdner Bank, beide Frankfurt, in eine eigene Gesellschaft kommt offenbar voran. Wie der zuständige Deutsche-Bank-Vorstand Hermann-Josef Lamberti am Montag auf der European Banking Technology Fair sagte, befindet sich die Integration der Zahlungsabwicklung "auf gutem Weg. Details wollte er unter Verweis auf die noch andauernden Verhandlungen nicht nennen. Bereits Mitte Mai hatten die Institute einen Letter of Intent unterzeichnet, bis zum Jahresende ein paritätisches Joint-Venture für die Zahlungsabwicklung zu errichten.

      Die Diskussion über eine ähnliche Lösung in der Wertpapierabwicklung dauert Lamberti zufolge noch an. "Wir sind weiterhin mit verschiedenen Partnern zugange", so Lamberti. Hier sprechen Deutsche und Dresdner Bank mit der Deutschen Börse über eine gemeinsame Lösung.
      vwd/28.10.2002/ces/rio
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 14:10:07
      Beitrag Nr. 63 ()
      manager-magazin.de, 30.10.2002, 08:18 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,220…

      D E U T S C H E B A N K

      Verhandlungen vor dem Abschluss

      Nach dem Verkauf der Deutsche-Börse-Aktien folgt der nächste - für 1,4 Milliarden Dollar geht das Custody-Geschäft in die USA.

      Frankfurt - Der Verkauf eines großen Teils der Wertpapierdienste der Deutschen Bank an den US-Finanzdienstleister State Street steht nach Informationen aus Bankenkreisen unmittelbar bevor.

      "Der Verkauf wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben", zitiert Reuters am Dienstag abend aus den Kreisen. Der Verkaufspreis werde bei rund 1,4 Milliarden Dollar liegen. Die Deutsche Bank gab keinen Kommentar ab. Das Geldhaus hatte jedoch Mitte September mitgeteilt, mit State Street exklusiv über den Verkauf zu verhandeln.

      Die geplante Veräußerung betreffe die Bereiche Global Custody, Global Fund Service, Globale Wertpapierleihe und Performance-Messung, hatte es damals geheißen.

      Konsequente Veräußerungsstrategie

      Hinzu kämen die Wertpapierverwahrung und -abwicklung in den USA und Großbritannien. Nicht Teil der Verhandlungen sei dagegen das inländische Wertpapierverwahrgeschäft in Kontinentaleuropa, Asien und Lateinamerika.

      Unter der Führung ihres Vorstandschefs Josef Ackermann will sich die Deutsche Bank zügig von Aktivitäten trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören.

      Unter anderem hatte die Bank Ende September mitgeteilt, ihr passives Asset-Management von Aktien und Renten an den US-Vermögensverwalter Northern Trust zu verkaufen.
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 14:22:03
      Beitrag Nr. 64 ()
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      Betroffene Institute müssen Tafelsilber verkaufen oder den K…

      Von Christian Potthoff

      Mit wachsender Unruhe beobachten Analysten und Ratingagenturen die Kapitalausstattung europäischer Großbanken. Bei einigen Instituten liegt die Kapitalausstattung an der Untergrenze dessen, was in Branchenkreisen als wünschenswert angesehen wird. Schon wird darüber spekuliert, welche Banken in nächster Zeit den Kapitalmarkt anzapfen könnten.

      FRANKFURT/M. Den Anfang machte vergangene Woche die portugiesische Banco Comercial Portugues (BCP). Sie kündigte die Ausgabe von so genannten Preferred Shares (Vorzugsaktien) für 500 Mill. Euro an. Richtig überzeugt hat der Schritt nicht. „Die Bank versäumt es, ihre Solvenz- Probleme zu adressieren“, urteilten die Analysten von Bear Stearns lapidar.

      BCP ist indes nicht die einzige Bank mit Problemen. Die Börsenflaute, die die stillen Reserven schmelzen lässt, und der aggressive Wachstumskurs einiger Institute zehren auch bei Konkurrenten an der Kapitaldecke. Zwar sei die Finanzausstattung der Branche insgesamt durchaus gesund, meint Carsten Werle von WestLB Panmure. „Aber es gibt ein paar Kandidaten, die ein bisschen wackelig sind.“

      Zu den Instituten mit einer vergleichsweise dünnen Decke zählen die Commerzbank und die HypoVereinsbank (HVB). „Mit Ausnahme der Deutschen Bank gehören die deutschen Großbanken im europäischen Vergleich heute zu den am schlechtesten mit Kapital ausgestatteten Banken“, sagt Andrea Schulz, Analystin der Rating-Agentur Fitch. Auch UBS Warburg sieht Commerzbank und HVB in Europa gemeinsam mit den beiden italienischen Banken BNL und Capitalia bezüglich des Kernkapitals (Tier 1) auf „den letzten Plätzen“. Ende 2001 verfügten BNL und Capitalia nach Berechnungen der Analysten über ein Kernkapital von 4,75 Prozent beziehungsweise 5,3 Prozent, Commerzbank und HVB knapp 6 Prozent.

      Auf den ersten Blick ist dies beruhigend. Denn selbst die Schwächlinge haben ein sattes Polster bis zu der Grenze von vier Prozent Kernkapital, die Banken nach den Vorschriften der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mindestens ausweisen müssen. Gerüchte über die Illiquidität einer Großbank, wie sie jüngst bezüglich der Commerzbank gestreut wurden, sind daher völlig überzogen.

      Nur: Wer lediglich das Mindestsoll erfüllt, schneidet sich von jeglichem Wachstum ab. Schließlich müssen Bankgeschäfte mit Eigenkapital unterlegt werden. Zudem gilt eine „Sicherheitsmarge“ zu den vier Prozent als nötig, damit die Banken bei überraschenden Rückschlägen nicht sofort in Kapitalnot kommen. Nach Meinung von Analysten liegt die Untergrenze einer soliden Kapitalbasis bei sechs Prozent, die großen Ratingagenturen halten sogar sieben Prozent für wünschenswert. Schmilzt das Polster zu sehr, droht eine Herabstufung durch die Ratingfirmen, die wiederum die Refinanzierung der Banken verteuert.

      Der einfachste Weg zu mehr Kapital wäre die Ausgabe neuer Aktien. Diesen Schritt scheut die Branche derzeit aber wie der Teufel das Weihwasser. Das Beispiel einiger Versicherer, die nach der Ankündigung von Kapitalerhöhungen an der Börse massiv abgestraft wurden, schreckt ab. „Wer es sich irgendwie leisten kann, geht jetzt nicht an die Börse“, sagt Werle.

      Gut haben es solche Banken, die noch Tafelsilber verscherbeln können. Die spanische Santander Central Hispano will demnächst zwölf Prozent der Tochter Banesto an die Börse bringen. Analysten gehen zudem davon aus, dass Santander bald auch Industriebeteiligungen und vielleicht einige Stücke ihres umfangreichen Banken-Besitzes in Lateinamerika veräußern könnte.

      Doch längst nicht alle Banken verfügen über so umfangreiche Reserven. Bei den deutschen Banken sind die stillen Reserven aus Beteiligungen wegen des Kursverfalls an den Börsen dramatisch abgeschmolzen: Bei der HVB sind sie nahe am Nullpunkt, die Commerzbank hat sogar potenzielle Verluste in Milliardenhöhe in den Büchern. Hinzu kommt: Die kapitalschwachen Banken leiden oft auch unter Ertragsproblemen. Damit können sie die Kapitaldecke nicht über Gewinne aufzufüllen. „Die Ertragslage der Banken erlaubt gegenwärtig keine Kapitalstärkung aus eigener Kraft“, sagt Fitch-Analystin Schulz mit Blick auf die deutschen Institute.

      Das könnte dazu führen, dass einigen doch nur der Weg an den Kapitalmarkt bleibt. So mussten Commerzbank und Credit Suisse bereits Spekulationen über eine Kapitalerhöhung dementieren. Als Kandidat gilt auch Capitalia. Sollte die italienische Bank nicht größere Veräußerungsgewinne erzielen, dürfte nach Ansicht der Bank of America, „entweder eine Kapitalerhöhung oder ein signifikante Verkleinerung der Bilanz erforderlich“ werden.

      Auch James Hyde, Analyst von Fox-Pitt, Kelten geht davon aus, dass sich Banken bald an die Börse wagen. Zwar habe der Markt derzeit „keinen Appetit auf Bankaktien“. Doch kann er sich vorstellen, dass die Commerzbank sogar noch in diesem Jahr Kapital in Form stiller Einlagen aufnimmt, die ebenfalls zum Tier 1 zählen. Im nächsten Jahr dürften dann eine Reihe von Banken Aktien an die Börse bringen, sofern sich die Märkte bis dahin beruhigen. Zu den möglichen Kandidaten zählt Hyde neben Credit Suisse und ABN Amro die HVB.

      Die Analysten von Sal. Oppenheim glauben, dass die Münchener eine Kapitalerhöhung von einer halben bis zu einer Mrd. Euro anstreben könnten, um die Immobilientochter HVB Real Estate zu kapitalisieren, die abgespalten werden soll. Analyst Konrad Becker von Merck Finck erwartet, dass die Bank noch in 2002 ihr Kapital aufstocken wird, um wenigstens die Grenze von 6 % zu halten – allerdings nicht durch Ausgabe von Aktien, sondern durch eigenkapitalähnliche Instrumente (Hybrid-Kapital), die teilweise zum Kernkapital zählen.

      Quelle: Handelsblatt

      HANDELSBLATT, Mittwoch, 30. Oktober 2002, 08:09 Uhr
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 11:19:51
      Beitrag Nr. 65 ()
      Hi, die Zahlen waren wie erwartet schlecht allerdings im Vergleich zu den Zahlen der Hypo deutlich besser. Das fundamentale Tal dürfte bald erreicht werden. Die Kosten bekommt man in den Griff. Auf der Ertragsseite sieht es dagegen jetzt deutlich schlechter aus.

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      HANDELSBLATT, Donnerstag, 31. Oktober 2002


      Ackermann bleibt zuversichtlich

      Deutsche Bank steckt tief in den roten Zahlen

      Die Deutsche Bank ist im dritten Quartal wegen einer massiv aufgestockten Risikovorsorge und eines schwachen Handelsergebnisses überraschend tief in die roten Zahlen gerutscht.

      Reuters FRANKFURT. Der Konzernverlust vor Steuern lag bei 181 Millionen Euro nach einem Gewinn von 363 Millionen Euro im Vorjahresquartal, teilte Deutschlands größte Bank am Donnerstag mit. Deutsche Bank-Vorstandschef Josef Ackermann zeigte sich trotz des Verlustes zuversichtlich, für 2002 ein zufrieden stellendes Ergebnis vorzulegen. Bei den geplanten Kosteneinsparungen komme die die Bank schneller als geplant voran.

      Die Aktie der Deutschen Bank notierte vorbörslich auf der Handelsplattform Instinet mit 5,5 Prozent im Minus bei 41 Euro.

      Auch die HypoVereinsbank hatte vergangene Woche mit einem Vorsteuerverlust im dritten Quartal die Märkte geschockt. Investoren werteten dies bereits als deutlichen Beleg für die Ertragskrise im gesamten deutschen Bankensektor.

      Analysten hatten für die Deutsche Bank in einer Reuters-Umfrage im Durchschnitt mit einem Gewinn von 282 Millionen Euro gerechnet.Die Schätzungen hatten allerdings stark geschwankt, wobei von einigen Experten ein Verlust bereits erwartet wurde.

      Analyst: Die stille Reserven sind weitgehend aufgezehrt

      Analysten erklärten in ersten Reaktionen übereinstimmend, die Bank habe im operativen Bereich ebenso gelitten wie ihre Wettbewerber. Ein Frankfurter Bankenexperte sagte: "Es zeigt sich, dass die Deutsche Bank im operativen Bereich nicht so gut ist wie sie den Anlegern im zweiten Quartal noch glauben machen wollte. Die stillen Reserven scheinen weitgehend aufgezehrt." Rechne man den Einmalgewinn aus der Dekonsolidierung der Hypothekenbanktochter Eurohypo heraus, ergebe sich sogar ein noch deutlicherer Verlust, erläuterte ein anderer Analyst. "Das ist dann doch schwächer als erwartet."

      Die Risikovorsorge der Deutschen Bank erhöhte sich deutlich auf 753 (Vorjahr: 135) Millionen Euro nach 135 Millionen Euro im Vorjahr. Das Handelsergebnis brach auf 904 Millionen (1,993 Milliarden) Euro ein. Die zinsunabhängigen Aufwendungen sanken binnen Jahresfrist auf 4,892 Milliarden Euro nach 6,043 Milliarden Euro im Vorjahr. Bei ihrem Ziel, die Kosten bis Ende 2003 um jährlich zwei Milliarden Euro zu senken, komme die Bank schneller voran als geplant, hieß es. Es seien bislang 10.000 Arbeitsplätze im Konzern weggefallen. Insgesamt will die Bank mehr als 14.000 Stellen streichen. Das im Juni gestartete Aktienrückkaufprogramm sei bereits zu mehr als einem Drittel umgesetzt.

      Deutsche Bank hat stille Reserven gehoben

      Bank-Chef Ackermann zeigte sich trotz des hohen Quartalsverlusts für das Gesamtjahr zuversichtlich. "Heute, zwei Monate vor Ende des Jahres sind wir zuversichtlich, Ihnen ein zufrieden stellendes Ergebnis für das Gesamtjahr 2002 vorlegen zu können, das die Belastbarkeit unseres Geschäftsmodells selbst in diesem schwierigen Umfeld belegt", hieß es in einem Brief Ackermanns an die Aktionäre.

      Dies scheint möglich, da die Bank im zweiten Quartal aus Beteiligungsverkäufen und durch die Hebung stiller Reserven mehr als zwei Milliarden Euro erlöst hatte. Im vierten Quartal wird das Geldhaus unter anderem den in der vergangenen Woche bekannt gegebenen Verkauf ihrer Beteiligung an der Deutschen Börse verbuchen.

      Den Zinsüberschuss gab die Bank für das dritte Quartal mit 1,711 (1,756) Milliarden Euro an. Der Provisionsüberschuss lag bei 2,512 (2,481) Milliarden Euro. Die übrigen zinsunabhängigen Erträge bezifferte die Bank mit 337 Millionen Euro. Unter anderem flossen dem Geldhaus 390 Millionen Euro aus der Dekonsolidierung der Hypothekenbank Eurohypo steuerfrei zu.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 11:26:34
      Beitrag Nr. 66 ()
      manager-magazin.de, 31.10.2002, 10:34 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,220612,00.…

      D E U T S C H E B A N K

      Rückschlag für den Primus

      Frankfurt am Main - Die Deutsche Bank hat für das dritte Quartal 2002 einen Verlust vor Steuern in Höhe von 181 Millionen Euro ausgewiesen. Dies ist ein Rückgang von 544 Millionen Euro im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. In den ersten neun Monaten hat die Deutsche Bank einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 3,3 Milliarden Euro erzielt, eine Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Handelsergebnis brach im dritten Quartal deutlich auf 904 Millionen Euro ein, verglichen mit 1,993 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.

      Der Verlust im dritten Quartal geht vor allem auf die stark gestiegene Risikovorsorge und Kreditrückstellungen in Höhe von insgesamt 790 Millionen Euro zurück. Konzernchef Josef Ackermann sprach von "außerordentlich schwierigen Zeiten für den Bankensektor weltweit". Das Ergebnis für das dritte Quartal sei "eindeutig nicht zufrieden stellend." Man habe jedoch Fortschritte auf dem Weg gemacht, die Ertragskraft der Bank zu steigern und Risiken zu reduzieren.

      Der bereinigte Gewinn vor Steuern betrug 74 Millionen Euro im dritten Quartal nach 782 Millionen im dritten Quartal 2001. Die Erträge im dritten Quartal fielen von 6,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 5,5 Milliarden Euro. Die bereinigten Erträge sanken um elf Prozent gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres. Das Handelsergebnis betrug 904 Millionen Euro.

      Ausblick verhalten

      Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2002 blieb verhalten. Die Bank sei zwei Monate vor Ende des Jahres zuversichtlich, ein zufrieden stellendes Ergebnis für das Gesamtjahr vorlegen zu können, schrieb Vorstandssprecher Josef Ackermann in einem am Donnerstag veröffentlichten Aktionärsbrief. Er sei überzeugt, dass sein Haus mit der Strategie, sich von nicht rentablen Geschäftsfeldern zu trennen, die gegenwärtigen Turbulenzen gut überstehen werde.

      Kosten sinken weiter

      Marktbeobachter betonten, dass die Deutschen Bank ohne die hohen Erlöse aus der Ausgliederung der Hypothekentochter Eurohypo noch wesentlich tiefer in die roten Zahlen gerutscht wäre. Konrad Becker von Merck, Finck & Co schließt nach den Quartalszahlen für das Gesamtjahr nach einer "ersten vorsichtigen Einschätzung" einen Verlust nicht mehr aus - sofern man die Erlöse aus Beteiligungsverkäufern herausrechnet. Inklusive der Erlöse werde die Bank aber selbstverständlich schwarze Zahlen schreiben.

      Wegen der weltweiten Insolvenzwelle erhöhte die Deutsche Bank im dritten Quartal die Risikovorsorge im Kreditgeschäft kräftig auf 753 Millionen Euro, nach 135 Millionen ein Jahr zuvor. Der Zinsüberschuss ging leicht auf 1,711 Milliarden Euro zurück.

      Der Provisionsüberschuss stieg hingegen auf 2,512 Milliarden Euro, verglichen mit 2,481 Milliarden ein Jahr zuvor. Der leichte Anstieg sei vor allem auf den Kauf des Asset-Managements-Geschäft vom US-Vermögensverwalter Scudder im zweiten Quartal 2002 zurückzuführen.

      Die Kosten konnte die Deutsche Bank im dritten Quartal kräft…
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 11:32:25
      Beitrag Nr. 67 ()
      Lassemann #64

      Die Deutsche Bank ist im operativen Geschäft eine Lusche, Unterlasser statt Unternehmer und der Popanz der Kapitalausstattung war gestern wichtig.

      Die finden den Weg zum Kunden nicht, schrumpfen ihr Geschäft zusammen und Ackermann vernebelt mit seinem Aktienrückkaufprogramm die Aktionärshirne. Die wollen nicht, gekonnt hätten sie schon.

      Der Geschäftsbericht der Deutschen Bank ist ein Beleg für eine gestaltete Rezession Thread: Einen Gestalter der Rezession hat es erwischt im eigenen Ergebnis, im Geschäftsumfang und mit Wirkungen auf die Gesamtwirtschaft. Da nehmen sich die ganzen Banken nichts.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 11:35:47
      Beitrag Nr. 68 ()
      Banken
      Deutsche Bank rutscht in die roten Zahlen

      31. Oktober 2002 Die Deutsche Bank hat das dritte Quartal 2002 auf Grund einer höheren Risikovorsorge im Kreditgeschäft und der schwachen Entwicklung am Kapitalmarkt mit einem Verlust abgeschlossen.

      Nach Angaben der größten europäischen Geschäftsbank entstand ein Minus von 181 Millionen Euro nach einem Gewinn von 363 Millionen Euro im Vorjahr. An der Börse sorgten die Zahlen zunächst für Aufregung und deutliche Kursverluste von bis zu fünf Prozent. Im Tagesverlauf erholte sich der Wert jedoch wieder.

      Ackermann stellt bessere Zahlen in Aussicht

      Vorstandssprecher Josef Ackermann bezeichnete das Ergebnis als „eindeutig nicht zufriedenstellend“. Das zurückliegende Quartal sei „außerordentlich schwierig“ für den Bankensektor weltweit gewesen. Die Deutsche Bank habe dennoch große Fortschritte bei den strategischen Zielen zur Steigerung der „langfristigen Ertragskraft“ gemacht.

      Das Gesamtjahr werde das Institut mit einem „zufrieden stellenden“ Ergebnis abschließen, kündigte Ackermann im Aktionärsbrief an, ohne einen Zielwert zu nennen. Er sei überzeugt, dass sein Haus mit der Strategie, sich von nicht rentablen Geschäftsfeldern zu trennen, die gegenwärtigen Turbulenzen gut überstehen werde.

      Sinkende Erlöse im Wertpapierhandel

      Die Erträge der Bank sanken gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,0 Milliarden auf 5,5 Milliarden Euro. Neben dem Zinsüberschuss, der von gut 1,6 Milliarden Euro auf knapp 960 Millionen Euro sank, verdiente die Deutsche Bank vor allem im Eigenhandel mit Wertpapieren deutlich weniger: Das Handelsergebnis ging um knapp 1,1 Milliarden auf 904 Millionen Euro zurück. In den Abschreibungen von 334 Millionen Euro ist nach Angaben des Instituts auch eine Wertberichtigung auf den Anteil am Gerling-Konzern enthalten.

      Positiv auf den Ertrag wirkte der Veräußerungserlös von 390 Millionen Euro für die Hypothekenbanktochter Eurohypo. Unter dem Strich wies die Deutsche Bank einen Konzernfehlbetrag nach Steuern von knapp 300 Millionen Euro gegenüber einem Verlust von 5 Millionen Euro im Vorjahresquartal aus.

      Abbau von Arbeitsplätzen

      Fortschritte seien auf der Kostenseite gemacht worden, betonte die Bank. Im Rahmen des Kostensenkungsplanes, der die Streichung von 14.500 Arbeitsplätzen vorsieht, seien bereits 10.000 Mitarbeiter ausgeschieden. Die Kosten insgesamt gingen den Angaben zufolge von 6,04 Milliarden auf 4,89 Milliarden Euro zurück.

      Weitere Einsparungen von jährlich rund 1,4 Milliarden Euro erwartet die Deutsche Bank durch Verkäufe und die bereits angekündigte Ausgliederung von Bereichen wie der IT-Infrastruktur und Teilen des Immobilienmanagements. Die Zahl der Mitarbeiter im Bankkonzern soll mit diesen Maßnahmen um weitere 8.000 Stellen verringert werden.

      Text: @wiz
      Bildmaterial: dpa
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 15:43:43
      Beitrag Nr. 69 ()
      31.10.2002 - 14:17 Uhr

      S&P bestätigt "AA-", "A-1+"-Ratings der Deutschen Bank

      Frankfurt (vwd) - Standard & Poor`s Services hat ihre Ratings für die Deutsche Bank AG, Frankfurt, und die mit ihr verbundenen Gesellschaften bestätigt, darunter die "AA-"/"A-1+" Kredit- und Einlagenratings. Der Ausblick wurde am Donnerstag mit "stable" angegeben. Die Bestätigung der Bonitätseinstufungen reflektiere die entschiedene Umsetzung von wichtigen strategischen Initiativen seitens der Deutschen Bank, erläuterte Michael Zlotnik, Managing Director bei S&P. Dazu zähle das rigide Kostensenkungsprogramm und der nenneswerte Ausstieg aus Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft zählten.

      Ferner habe man die starke Kapitalbasis der Gruppe und das gesunde Risikomanagement berücksichtigt, begründete die Ratingagentur ihre Bestätigung weiter. S&P rechne damit, dass der Turnaround bei der Bank anfangs substanziell von den Kostenersparnissen angetrieben werde. Der Ausblick hinsichtlich einer verbesserten Einnahmesituation bleibe dagegen vorläufig eher schwierig.
      vwd/12/31.10.2002/rio/ip
      Avatar
      schrieb am 04.11.02 14:40:44
      Beitrag Nr. 70 ()
      HANDELSBLATT, Montag, 04. November 2002
      Konjunkturelle und strukturelle Schwächen

      Deutsche Banken kriseln ? Ausland schlägt Alarm

      Von KATHARINA KORT und TORSTEN RIECKE

      Der Finanzplatz Deutschland ist angeschlagen. Zwar bestreiten die Manager hier zu Lande, dass es eine Bankenkrise gibt. Doch Experten an der New Yorker Wall Street und in der Londoner City sehen das anders. Deutsche Banken und Versicherungen gelten in den Finanzmetropolen inzwischen als Problemfälle.

      NEW YORK. Für den Finanzplatz Deutschland zu werben, ist derzeit nicht leicht. Zwar sind deutsche Banken und Versicherungen in aller Munde ? aber nur mit der bösen Schlagzeile von einer Bankenkrise. So war Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth bei ihrer Werbeveranstaltung im feinen New Yorker St. Regis Hotel auf fremde Hilfe angewiesen: ?Ich halte das für völlig übertrieben. Auslöser sind Medienberichte und nicht neue Fakten?, verteidigte Lutz Raettig, Deutschlandchef der US-Investmentbank Morgan Stanley, seine bedrängten Kollegen in Mainhattan.

      An den internationalen Finanzmärkten sieht man das anders. Die deutschen Finanztitel stehen weltweit unter Druck. Die Großbanken haben seit dem Sommer rund ein Drittel ihres Marktwertes verloren. Führende Ratingagenturen läuten die Alarmglocken und haben die Bonität der Institute reihenweise herabgestuft. Der Marktführer Deutsche Bank hat gerade die Märkte mit einem Quartalsverlust von 299 Mill. Euro geschockt.

      Deutsche Banken und Versicherungen, einst Markenzeichen für finanzielle Solidität, gelten in den Finanzmetropolen London und New York inzwischen als Problemfälle. ?Die deutschen Banken stecken in großen Schwierigkeiten ? insbesondere wenn man sich ihre geringe Profitabilität und Kapitalstärke im internationalen Vergleich anschaut?, sagt Adam Posen, Ökonom am Institute for International Economics (IIE) in Washington.

      In den Frankfurter Bürotürmen schiebt man den schwarzen Peter weiter. Commerzbank-Chef Klaus- Peter Müller vermutet eine aus London gesteuerte Kampagne gegen sein Haus. Eine der Presse zugespielte Email der Investmentbank Merrill Lynch hatte die Liquidität der Bank in Frage gestellt. Andere Bankvorstände sehen die Schuld für ihre Schwierigkeiten in der schlechten Verfassung der deutschen Wirtschaft und in der Reformunfähigkeit der rot-grünen Regierung. Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Rolf E. Breuer macht gar die politischen Spannungen zwischen Deutschland und Amerika mitverantwortlich für das Krisengerede. In Frankfurter Bankenkreisen klagt man hinter vorgehaltener Hand über eine ?anti-deutsche Stimmung in der Investment-Gemeinde?. Auf der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds in Washington prasselte die Kritik wie ein Platzregen auf die deutschen Manager.

      Ist das Gerede von einer Bankenkrise berechtigt? Für Stuart Graham, Bankenanalyst bei Merrill Lynch in London, kommt es darauf an, welche Messlatte man für die deutschen Probleme benutzt: ?In Großbritannien würde man die Lage in Deutschland sicher als Bankenkrise bezeichnen, in Österreich vielleicht nicht.? Für deutsche Banker kann das kein Trost sein. Nicht Wien, sondern London und New York geben den Ton auf den internationalen Finanzmärkten an.

      ?In Deutschland vermischen sich konjunkturelle mit strukturellen Schwächen?, sagt Graham. Die geringe Ertagskraft deutscher Banken sei zwar seit langem bekannt, werde aber durch die Wirtschaftskrise in Deutschland zu einem ernsthaften Problem. ?Die Banken verfügen über keinen ausreichenden Puffer, um steigende Kreditrisiken abzufedern?, sagt er. Darüber hinaus habe die Schwäche an den Aktienmärkten unrealisierte Gewinne deutscher Banken vernichtet.

      Von der Börsenschwäche wurden auch die Versicherer kalt erwischt. ?Die Lebensversicherer in Deutschland hatten an der Börse einfach ein schlechtes timing?, sagt Simon Harris, Analyst bei Moody?s in London. Sie hätten ausgerechnet in den vergangenen fünf Jahren ihr traditionell geringes Engagement in Aktien erhöht. ?Die Kehrtwende auf den Aktienmärkten hat dann die Kapitalbasis der Versicherer deutlich geschmälert?, sagt Harris. Hinzu kommen weltweit hohe Zahlungen für Terror- und Asbestschäden. Die Investoren reagieren geschockt: Allianz und Münchener Rück verloren in den vergangenen zwölf Monaten rund 60 Prozent ihres Börsenwertes.

      Ökonom Posen bezweifelt, dass die Kritik an der deutschen Wirtschaft allein von Skeptikern im angelsächsischen Raum kommt, die dem deutschen Modell ohnehin kritisch gegenüberstehen. ?Man sollte die Enttäuschung über die deutsche Wirtschaft nicht unterschätzen?, sagt er. Auch innerhalb Europas und Deutschlands würden sich die Anleger stärker von deutschen als von anderen Aktien abwenden. Eine Panik unter den Investoren sieht er aber nicht.

      Unter den ausländischen Volkswirten wachse allerdings die Sorge, dass Deutschland nicht mehr in der Lage sei, finanzielle oder konjunkturelle Schocks wegzustecken, sagt Posen. Selbst bei der US-Notenbank traut man inzwischen den Franzosen mehr Reformen zu als den Deutschen. Als drittgrößte Volkswirtschaft der Erde hat Deutschland große Bedeutung für den Rest der Welt. ?Wenn Japan wegen eigener Probleme ausfällt und die US-Wirtschaft nicht mehr so stark wächst, ist eine dauerhafte Schwäche Deutschlands viel gefährlicher?, sagt Posen.
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      schrieb am 04.11.02 14:42:05
      Beitrag Nr. 71 ()
      Deutsche Bank plant Teil-Verkauf von DB Capital

      Verhandlungen mit dem niederländischen Finanzhaus NIB

      Frankfurt/Main - Die Deutsche Bank verhandelt nach Angaben aus Bankenkreisen mit dem niederländischen Finanzhaus NIB über einen Teilverkauf ihrer Private-Equity-Sparte DB Capital für mehrere Mrd. Euro. Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Bankenkreisen erfuhr, will sich die Deutsche Bank dabei von Investitionen im Wert von 2,5 bis drei Mrd. Euro trennen. "NIB hat Interesse bekundet. Die Deutsche Bank will aber nicht Beteiligungen über fünf Milliarden, sondern nur 2,5 bis drei Milliarden Investitionen verkaufen", heißt es in Unternehmenskreisen. Die Deutsche Bank selbst wollte einen bevorstehenden Verkauf nicht kommentieren. Bei NIB war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

      NIB, eine Tochter der niederländischen Pensionsfonds ABP und PGGM, hält nach einer Meldung der britischen Sonntagszeitung "Business" derzeit eine Roadshow ab, um Investoren für die Übernahme zu gewinnen. Das Private-Equity-Geschäft der Deutschen Bank umfasst ihre Beteiligungen an jungen und nicht börsennotierten Unternehmen.

      Den Bankenkreisen zufolge verwaltet DB Capital Private-Equity-Vermögen von rund sechs Mrd. Euro, das die Deutsche Bank jedoch nicht vollständig abstoßen will. Bereits Anfang September war bekannt geworden, dass sich die Deutsche Bank von rund 60 Prozent des Portfolios trennen wolle. rtr
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 20:53:34
      Beitrag Nr. 72 ()
      HANDELSBLATT, Dienstag, 05. November 2002
      Doppelschlag

      Ausverkauf bei der Deutschen Bank

      Die Deutsche Bank hat am Dienstag ihre Verkäufe von Beteiligungen und Randaktivitäten mit einem Doppelschlag vorangetrieben. Teile der Wertpapierdienst-Sparte werden für 1,5 Milliarden Dollar (knapp 1,5 Milliarden Euro) an die US-Spezialbank State Street Corporation verkauft. Zuvor hatte der Branchenprimus seinen 7,5-prozentigen Anteil am Autozulieferer Continental für 142 Millionen Euro an institutionelle Anleger veräußert. Mit den zuletzt beschleunigten Verkäufen sollen die Ertragseinbrüche zumindest teilweise aufgefangen werden.

      HB/dpa FRANKFURT. Mit State Street seien entsprechende Verträge unterzeichnet worden, teilte das Geldhaus in Frankfurt mit. Die betroffenen 3200 Mitarbeiter würden von den Amerikanern übernommen. Von der hannoverschen Continental AG seien 10,1 Millionen Aktien zum Preis von 14,10 Euro weltweit an institutionelle Investoren verkauft worden, hieß es. Der Erlös wird nach Angaben eines Sprechers nur zum Teil in die Gewinn- und Verlustrechnung einfließen. Nach dem Conti-Verkauf bleiben nur noch Daimler-Chrysler und die Allianz als wichtige Beteiligungen übrig. An dem Stuttgarter Autohersteller hält das Geldinstitut zwölf Prozent, an der Allianz noch 3,6 Prozent.

      Der vereinbarte Kaufpreis für die Wertpapierdienste könne sich noch leicht reduzieren, wenn sich das Verkaufsvolumen ändere, betonte ein Sprecher. Derzeit ist vorgesehen, State Street die Verwaltung von Vermögen institutioneller Anleger in Höhe von 2,2 Billionen Euro zu übertragen. Zudem sollen noch andere Dienstleistungen für Investoren rund um das Wertpapiergeschäft an den US-Dienstleister gehen. Lediglich das Verwahrgeschäft inländischer Aktien in Kontinentaleuropa, Asien und Lateinamerika bleibt bei der Deutschen Bank. Der Umsatz der veräußerten Geschäftsfelder soll sich 2002 auf 700 Millionen Euro belaufen.

      Die Aktie der Deutschen Bank profitierte am Dienstag von beiden Transaktionen. Der Aktienkurs stieg bis zum Nachmittag um fast drei Prozent auf 48,6 Euro. Die Continental-Aktie zog zeitweise um bis zu sieben Prozent auf 15,1 Euro an.

      Im Oktober hatte das Geldhaus bereits seinen Anteil an der Deutschen Börse für rund 360 Millionen Euro abgestoßen. Auch die Aktien der Münchener Rück wurden bereits zu Geld gemacht. Aus Finanzkreisen verlautete zuletzt, dass derzeit mit dem niederländischen Institut NIB Capital über einen Verkauf von Firmenbeteiligungen im Wert von 2,5 bis 3 Milliarden Euro der Tochter DB Capital Partners gesprochen werde. Daneben soll die europäische IT-Infrastruktur an IBM ausgegliedert werden.
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      schrieb am 12.11.02 13:39:11
      Beitrag Nr. 73 ()
      manager-magazin.de, 08.11.2002, 11:19 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,221…

      D E U T S C H E B A N K

      Nur Josef Ackermann kaufte eigene Aktien

      Von Arne Stuhr

      Der Corporate-Governance-Kodex zeigt Wirkung. Die Deutsche Bank veröffentlicht die Transaktionen ihrer Vorstände mit Deutsche-Bank-Aktien. Offenbar sind nicht alle Banker von der angekündigten Kurserholung überzeugt.

      Hamburg/Frankfurt - Seit Oktober dieses Jahres hat die Deutsche Bank ihre hausinternen Corporate-Governance-Grundsätze weitgehend an die Vorschläge der Regierungskommission "Corporate Governance Kodex" angepasst. In einigen Punkten, so die Deutsche Bank, seien die eigenen Leitsätze sogar strenger als die Vorschläge der Cromme-Kommission.

      Neben der Regelung der Beziehung zu den Aktionären und der Formulierung von Verhaltensanforderungen an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder geht es beim Thema Corporate Governance laut Deutscher Bank auch um die "Ausgestaltung und Veröffentlichung der erfolgsorientierten Vergütung".

      Bei der Deutschen Bank ist diese Ankündigung mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Auf der Internet-Seite des deutschen Branchenprimus ist genau nachzulesen, wann und in welcher Höhe die eigenen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder Aktien der Deutschen Bank verkauft, erworben oder aus einem Aktienoptionsprogramm erhalten haben.

      Letzter Kauf am 6. Mai 2002

      Die dort seit Mai 2001 ausgewiesenen Transaktionen lassen nur einen Schluss zu: Außer Vorstandschef Josef Ackermann selbst scheint das Führungspersonal der Frankfurter nicht unbedingt an die vom Schweizer angekündigte Verdoppelung – ausgehend von einem Kursniveau von rund 75 Euro im Mai dieses Jahres – zu glauben. Denn nur Ackermann stockte am 6. Mai seinen Bestand um 20.000 Stück auf 57.000 Deutsche-Bank-Aktien auf. Aktueller Wert: 2,85 Millionen Euro.

      Neben Ackermann halten aus dem engsten Führungskreis nur sein Vorgänger Rolf-E. Breuer mit 20.100 DB-Aktien und COO Hermann-Josef Lamberti mit 21.559 Anteilen größere Pakete. Allerdings liegt Breuers letzter Kauf (100 Aktien) schon über ein Jahr zurück. Immerhin trennte sich der jetzige Aufsichtsratschef bis heute nicht von seinen am 30. Mai 2001 aus dem Schuldverschreibungsplan "Global Equity 1998" gewandelten 20.000 Aktien. Auch Lamberti hat seine ihm zuletzt am 1. August 2001 aus dem Optionsprogramm "DB Share Scheme" zugeteilten 5152 Stück nicht verkauft.

      Ihre damaligen Vorstandskollegen Jürgen Fitschen, Michael Philipp und Tessen von Heydebreck hatten weniger Geduld. Sie verkauften ihre frisch in Aktien gewandelten Schuldverschreibungen gleich am 25. Mai 2001. Fitschen und Philipp erlösten jeder für ihre jeweils 10.000 Aktien rund 890.000 Euro, von Heydebreck dürfte für 20.000 Aktien knapp 1,8 Millionen Euro erzielt haben.

      Laut des Corporate-Governance-Berichts 2001 besaß Investmentbanker Philipp, der im März 2002 die Deutsche Bank verließ, Ende des vergangenen Jahres 48.987 Deutsche-Bank-Aktien. Zum Zeitpunkt seines Ausscheidens hatte das Paket einen Wert von rund 3,4 Millionen Euro. Immerhin kam ein Teil seiner Aktien auch der Wissenschaft zugute. Am 7. Juni 2001 übertrug er 3667 Aktien auf die University of Massachusetts, an der er selbst 1982 seinen MBA gemacht hatte. Philipp und seine Frau Cheryl stifteten der Universität vor zwei Jahren mit einem Startguthaben in Höhe von 850.000 Dollar einen Lehrstuhl für Finanzwesen.

      Ob Philipp, der der Deutschen Bank weiterhin als Berater verbunden ist, mittlerweile Kasse gemacht hat, ist nicht bekannt. "Wie es das Wertpapierhandelsgesetz nach Paragraph 15a vorschreibt, werden nur die Transaktionen von Organmitgliedern, also Vorständen und Aufsichtsräten, offen gelegt", bestätigte auf Nachfrage von manager-magazin.de ein Sprecher der Deutschen Bank.

      Die neue Struktur trägt Früchte

      Damit werden auch die Käufe und Verkäufe der Global Heads, den operativen "Vorständen", nicht ausgewiesen. Ex-Vorstand Fitschen zum Beispiel muss bei gleichem Verantwortungsbereich also allein durch seine Umbenennung zum Global Head in Zukunft nicht mehr mit einer Veröffentlichung seiner Transaktionen mit Deutsche-Bank-Aktien rechnen. Die neue Führungsstruktur der Deutschen Bank mit offiziell nur noch vier Vorständen (neben Ackermann, Lamberti und von Heydebreck noch Clemens Börsig, der 200 DB-Aktien besitzt) trägt zumindest intern Früchte. Auch bei der für das kommende Jahr angekündigten Aufschlüsselung der Vorstandsbezüge (Gesamt 2001: 56,5 Millionen Euro) dürften sich die Detailangaben auf diese vier Herren beschränken.

      Der Deutschen Bank muss aber positiv angerechnet werden, dass Interessierte auch über die gesetzlich vorgeschriebene Frist von vier Wochen hinaus die Aktiengeschäfte der Top-Manager nachvollziehen können. Bei der Commerzbank hingegen ist in der "Directors’ Dealings" genannten Liste kein einziger Eintrag zu finden. Bei der HypoVereinsbank hingegen reicht die Liste bis zum Sommer dieses Jahres zurück. Jüngster Eintrag: Am 25. Juli 2002 kaufte HVB-Aufsichtsratschef Kurt Viermetz für 500.000 Euro 25.000 Inhaber-Stammaktien der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG zum Stückpreis von 20 Euro.
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      schrieb am 14.11.02 20:51:45
      Beitrag Nr. 74 ()
      Im Reich der Schönrechner

      Wie aussagekräftig ist die Bilanz der Deutschen Bank? Das Geldhaus geht bei der Buchführung nach neuen Regeln vor – den eigenen. Das Vertrauen in Vorstandschef Josef Ackermann schwindet

      Robert von Heusinger

      Vertrauen ist der Anfang von allem“ war einmal ein bekannter Werbespruch der Deutschen Bank, und irgendwie muss sich Josef Ackermann daran erinnert haben, als er in diesem Frühjahr an die Spitze der Bank rückte. Der Schweizer wollte „Vertrauen zurückgewinnen“. Mit ihm sollte das größte deutsche Geldhaus endlich profitabel werden, sollten die Kosten kräftig schrumpfen und – vor allem – Versprechungen nicht nur Versprechungen bleiben. Die Sympathie der Analysten und Großinvestoren war dem angelsächsisch geprägten Manager gewiss: Die Aktie der Deutschen Bank, unter Ackermanns Vorgänger Rolf Breuer zuletzt alles andere als begehrt, entwickelte sich deutlich besser als die Papiere der europäischen Konkurrenz.

      Aus und vorbei. Von Vertrauen kann keine Rede mehr sein.

      Die Stimmung hat sich gedreht – gegen die Deutsche Bank. 181 Millionen Euro Verlust vor Steuern machte das Institut im dritten Quartal; für die meisten Experten eine böse Überraschung. Kaum jemand glaubt dem Vorstand, wenn der offiziell mitteilen lässt, die Risikovorsorge für faule Kredite habe nun den Gipfel erreicht. „Dafür spricht wenig“, heißt es bei den Beobachtern von Morgan Stanley. Und Stuart Graham, Analyst bei Merrill Lynch, wird noch direkter: Als „bold“ beschimpft er die Prognosen des Vorstandes – „dreist“.

      Hinter den Widerworten steckt mehr als das übliche Geplänkel mit dem Vorstand. Es ist der Verdacht, dass sich die Deutsche Bank mit ihrer Art der Buchführung immer mehr der Kontrolle entzieht. Dass sie sich schönrechnen konnte, ohne dass es die Spezialisten gemerkt haben. Denn abseits aller Zahlenakrobatik, die jedes Unternehmen in seiner Bilanz vorführt, verdient die Bank seit Jahren mit dem eigentlichen Bankgeschäft kaum Geld (siehe Tabelle auf der nächsten Seite). Sie lebt vom Verkauf ihres Tafelsilbers, also der langjährigen Aktienbeteiligungen an Unternehmen wie Münchener Rück, Allianz, Deutsche Börse oder Continental. Bloß: Um diese Wahrheit drückt sich die Bank in ihrer Außendarstellung gern herum. Inzwischen jedoch sind die stillen Reserven der Bank fast aufgebraucht, dieser Puffer also weitgehend verloren.

      „Die Zahlen der Deutschen Bank sind notorisch schwer zu entschlüsseln“, heißt es bei den Branchenbeobachtern der US-Investmentbank Bear Stearns. Das ist besonders fatal in einer Zeit, in der viel von Vertrauenskrise, Bilanzskandalen und Manipulationen die Rede ist. Die Bilanz, sagt Peter Hommelhoff, Professor für Wirtschaftsrecht aus Heidelberg, ist das wichtigste Dokument für den Anleger und Ausdruck der „Verantwortlichkeit des Vorstandes gegenüber den Investoren“. Kein Wunder, dass die Skepsis gegenüber Bankchef Ackermann und seinem Finanzvorstand Clemens Börsig wächst.

      Selbst die Deutsche Bank räumt ein, dass ihr neues Zahlenwerk nicht unbedingt einfach zu verstehen ist. Seit die Bank Anfang des Jahres komplett von der europäischen auf die amerikanische Rechnungslegung US-GAAP umgestellt hat, hat sie ein Problem. Die wichtigste Kennziffer der Bilanz, das Ergebnis nach Steuern, spiegelt „nach unserer Überzeugung nicht die ökonomischen Realitäten“ wider, gibt die Deutsche Bank in ihrem Halbjahresbericht 2002 zu. Also berechnet Finanzchef Börsig eigene Zahlen zum Gewinn, die mal so und dann wieder anders abgegrenzt werden. Folge: Die Bank stellt quasi einen neuen Bilanzierungsstandard auf – nämlich ihren eigenen.

      Ein Beispiel: Für das zweite Quartal wies die Deutsche Bank offiziell ein Plus von 204 Millionen Euro aus. In der Bilanzwelt des Finanzchefs – der „ökonomischen Realität“ – kommt dabei aber ein Gewinn von 2,1 Milliarden Euro heraus. Diese Zahl wiederum bereinigt die Bank dann um außerordentliche Positionen. Resultat: 900 Millionen Euro als eigentlicher Gewinn im Bankgeschäft. Noch Fragen? „Das Ergebnis ist schwarz – aber relativ“ titelt die Börsen-Zeitung. Und auch die Verluste im dritten Quartal wären deutlich höher, wenn sich die Bank nicht von ihrer Pfandbrieftochter getrennt hätte.

      Als Erster hat Dieter Hein, Urgestein unter den deutschen Bankanalysten, das Unheil kommen sehen. Als das größte deutsche Geldhaus Anfang des Jahres die Bilanzierung umstellte, schaltete der Analyst der französischen Großbank Crédit Lyonnais auf stur. Er stellte die Aktie zum Verkauf. Sein Hauptargument: die Verwirrung im Zahlenwerk. Die amerikanischen Bilanzvorschriften verfälschten die wahre Situation der Deutschen Bank.

      Das Problem: Die Bank legt aktuelle Zahlen nur noch nach ihrem neuen Standard vor und verzichtet darauf, parallel auch die alte Methode anzuwenden. So fehlt aber jede Vergleichbarkeit. Die Investoren, kritisiert Hein, können daher „die amerikanischen Bilanzzahlen nicht nachvollziehen. Deshalb müssen sie der Deutschen Bank glauben, dass sie alles richtig verbucht hat.“ Nur: Ist es der Job der Analysten, einem Unternehmen alles zu glauben?

      „Wir können viel darüber debattieren, was zum ordentlichen Gewinn gerechnet werden sollte und was nicht“, sagt David Williams, Bankenexperte bei Morgan Stanley. „Aber aus einem Gewinn im zweiten Quartal von rund einer Milliarde Euro nun im dritten Quartal in die roten Zahlen zu rutschen, das ist ein Armutszeugnis.“

      Doch was heißt eigentlich Gewinn im zweiten Quartal? Rechnet man ganz simpel und wählt das Ergebnis vor Steuern von 2,2 Milliarden Euro und zieht davon die Gewinne aus dem Verkauf des Tafelsilbers zwischen April und Juni ab (2,4 Milliarden Euro), dann hat die Bank schon im zweiten Quartal einen Verlust gemacht.

      Die Deutsche Bank rechtfertigt ihre Zahlen mit dem einmaligen Aufwand für die so genannte Restrukturierung – also mit den Kosten für den Abbau von Arbeitsplätzen, das Abstoßen einzelner Geschäftsbereiche und die Reorganisation ihrer Geschäftsfelder. Allerdings: „Die Deutsche Bank restrukturiert permanent“, sagt Georg Kanders von der WestLB. Deshalb rechnen viele Analysten diese Aufwendungen auch nicht aus dem Ergebnis heraus.

      Aber es ist nicht nur die Bilanzkosmetik, die verschreckt: Auch das große Versprechen des neuen Bankchefs Ackermann, die Kosten drastisch zu reduzieren, harrt der Einlösung. Vor allem bei der üppigen Entlohnung der Investmentbanker tut sich der Schweizer schwer. Sie, die ihn einst in der Deutschen Bank groß gemacht haben, verdienten im dritten Quartal 2002 sogar mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Während die Einnahmen der Investmentbanksparte um 15 Prozent fielen, legten die Gehälter und Bonuszahlungen für die Banker um sechs Prozent zu, hat David Williams von Morgan Stanley berechnet. Das Pikante daran: Die amerikanischen Konkurrenten der Deutschen Bank – etwa Goldman Sachs oder Merrill Lynch – haben es dagegen im gleichen Zeitraum geschafft, die Gehälter ihrer Investmentbanker um rund zehn Prozent zu kürzen.

      Die wichtigsten Fragen aber lauten: Warum in aller Welt hat die Deutsche Bank ihre Bilanzierung auf die amerikanische Methode umgestellt, wenn sie spätestens 2007 wieder zur europäischen zurückkehren muss? So will es eine Verordnung der EU für alle europäischen Aktiengesellschaften. Und warum hat sie entgegen ihren Ankündigungen noch nicht einmal für das erste Jahr Vergleichszahlen zur alten Rechnungslegung geliefert? „Bei einer Überleitungsrechnung bleiben immer Schwierigkeiten der Vergleichbarkeit“, heißt es dazu offiziell bei der Deutschen Bank. Die Antwort überzeugt nicht.

      „Jeder Wirtschaftsredakteur einer Lokalzeitung hat inzwischen verstanden, dass unterschiedliche Bilanzierungsstandards unterschiedliche Ergebnisse liefern“, sagt Wirtschaftsrechtler Hommelhoff. Die Abweichungen müssen erklärt werden. „Worauf es den Anlegern ankommt, ist Kontinuität in der Darstellung, die nackten Zahlen sind nachgeordnet.“ Doch gerade an der Kontinuität hapert es. Und: Wenn die Deutsche Bank auch nach 2007 noch an der Wall Street notiert bleiben will, muss sie sowieso zwei Zahlenwerke aufstellen. Warum tut sie es dann nicht schon heute?

      Vielleicht folgt das Geldhaus unter seinem Vorstandschef Ackermann einfach nur dem Motto des neuesten Werbespruchs: „Leben ist das, was man daraus macht“. Das gilt auch für Bilanzen.


      (c) DIE ZEIT 47/2002
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      schrieb am 19.11.02 10:21:24
      Beitrag Nr. 75 ()
      HANDELSBLATT, Montag, 18. November 2002
      Auch im kommenden Jahr kein deutlicher Anstieg der Erträge erwartet

      Banken stehen erneut vor schwerem Jahr

      Von Nicole Walter

      Nach einem miserablen dritten Quartal ist der Ausblick für die deutschen Banken nicht rosig. Zwar werden sie es 2003 schaffen, die Kosten weiter zu senken. Doch die Erträge würden allenfalls nur leicht steigen, erwarten Analysten. Damit wird es den Banken zum Teil nicht einmal gelingen, die Kapitalkosten zu verdienen.

      FRANKFURT/M. Eine kräftige Belebung des Bankgeschäfts ist auch im kommenden Jahr nicht in Sicht. Ihr Kernproblem werden die deutschen Großbanken daher noch nicht lösen können: In vielen Geschäftsbereichen verdienen die Institute ihre Kapitalkosten nicht. Commerzbank-Chef Klaus- Peter Müller hat diese für seine Bank auf 10,3 % beziffert, doch kein Geschäftsfeld erreicht diese Messlatte. Geschäfte, die auf Dauer darunter bleiben, will die Bank nicht weiter betreiben. Die anderen Banken denken genauso ? aus Sicht der Aktionäre ist dies die einzig richtige Konsequenz.

      Für die deutschen Großbanken insgesamt schätzt Analyst Konrad Becker vom Bankhaus Merck Finck & Co die Kapitalkosten im Schnitt auf neun bis zehn Prozent. Am ehesten dürften diese seiner Ansicht nach wieder in den Bereichen verdient werden, die wenig Eigenkapital benötigen, wie etwa das Asset Management. Hingegen werde es im Private Banking, im Massengeschäft (Retail) und in der Unternehmensfinanzierung vorerst nicht gelingen, die Kapitalkosten zu verdienen. Doch zwischen den Banken gibt es zum Teil deutliche Unterschiede, betont Becker.

      So weist die Deutsche Bank für die ersten neun Monate mit 13,3 % Eigenkapitalrendite den höchsten Wert aus, vor Dresdner Bank (3,2 %), Hypo-Vereinsbank (0,7 %) und Commerzbank (-0,7 %). Doch da die Banken unterschiedliche Rechnungslegungsnormen anwenden, können diese Zahlen nur einen Anhaltspunkt geben.

      Solange die Kosten nicht so schnell sinken wie die Erträge wegbrechen, wird es den Banken weiter schwer fallen, die Kapitalkosten zu verdienen. Und der Ertragsausblick für kommendes Jahr ist nicht sehr rosig. ?Die Schere zwischen Kosten- und Ertragsrückgang wird sich im kommenden Jahr voraussichtlich noch nicht schließen, aber enger werden?, sagt Becker. Zwar rechnet er damit, dass der Ertragsrückgang geringer ausfallen wird als 2002 und die Kosten stärker sinken. Doch die Trendwende dürfte erst mit der erwarteten Konjunktu…

      ?Ich rechne damit, dass die operativen Erträge nur leicht über dem Niveau dieses Jahres liegen werden?, sagt Analyst Alexander Plenk von der Bankgesellschaft Berlin. Die größte Belastung in 2003 sieht er in der Risikovorsorge, die auf Grund der hohen Insolvenzzahlen voraussichtlich nicht signifikant unter das diesjährige Niveau sinke. Metehan Sen, Analyst bei Sal. Oppenheim, geht in einer Modellrechnung für die im Euro- Stoxx-50 vertretenen Banken davon aus, dass bei gleichbleibenden Kosten und Risikovorsorge und einem Anstieg der operativen Erträge um vier Prozent der operative Gewinn immerhin um 16 % steigen wird. Zu dem leichten Ertragswachstum würde die anziehende Zinsmarge beitragen, ebenso ein ?ruhigeres Fahrwasser? an den Kapitalmärkten.

      Wie lange die Banken die Ertragskrise durchhalten können, kann man an den stillen Reserven oder Belastungen ablesen. Ein guter Indikator dafür ist die Neubewertungsrücklage. Sie ist im dritten Quartal stark geschmolzen (Deutsche Bank), ins Negative gedreht (Hypo-Vereinsbank und Dresdner Bank) oder tiefer ins Minus gerutscht (Commerzbank). In der Neubewertungsrücklage werden zwar nur Wertveränderungen der zum Verkauf stehenden Wertpapiere erfasst. Doch dies macht nach Ansicht von Becker den Großteil der stillen Reserven beziehungsweise Verluste aus.

      Wie versuchen die Banker die Ertragskrise in den Griff zu bekommen? Sie bauen Überkapazitäten ab, straffen Prozesse, trennen sich von Randaktivitäten und reduzieren ihre Risikoaktiva. Doch der Wettlauf gegen die sinkenden Erträge ist nach Ansicht der Analysten schwer zu gewinnen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 10:26:48
      Beitrag Nr. 76 ()
      HANDELSBLATT, Donnerstag, 14. November 2002
      Deutsche Banken könnten leicht zu Übernahmezielen werden

      Banken fürchten rabenschwarzes Jahr 2003

      Die deutschen Großbanken haben 2002 als rabenschwarzes Geschäftsjahr abgehakt, können nach Einschätzung von Analysten 2003 aber kaum Besserung erwarten.

      Reuters FRANKFURT. Im dritten Quartal haben Deutsche Bank, Hypo-Vereinsbank, Commerzbank und die zur Allianz gehörende Dresdner Bank die Investoren mit teils großen Verlusten im operativen Geschäft schockiert. Solange sich die Konjunktur nicht erhole und sich die Situation an den internationalen Kapitalmärkten nicht deutlich aufhelle, sei keine Verbesserung der Ertragslage zu erwarten, sagen Branchenexperten. Dies sei angesichts der wirtschaftspolitischen Agenda der Bundesregierung, wegen der schwachen US-Konjunktur und dem weiter schwelenden Irak-Konflikt zunächst aber kaum zu erwarten.

      Mit ihren Problemen stehen die deutschen Geldhäuser nicht allein. So hatte mit der CS Group am Donnerstag der zweitgrößte Bankkonzern der Schweiz einen Verlust von knapp 2,15 Milliarden Euro für das dritte Quartal gemeldet. Dagegen bescheinigen Analysten der Mehrzahl der französischen und spanischen Banken auf Grund einer grundsätzlich konservativeren Geschäftspolitik mit stärkerem Schwerpunkt auf dem Privatkundengeschäft eine stabilere Position auch in schwachen Märkten. Banken in Großbritannien, wo die Sektorkonsolidierung bereits weit fortgeschritten ist, werden von Analysten sogar als potenzielle Übernehmer deutscher Kreditinstitute gesehen.

      Breuer: Banken haben ein Ertragsproblem

      ?Die deutsche Kreditwirtschaft kämpft derzeit mit Ertrags- und Kostenproblemen, die mehrere Ursachen haben?, sagte jüngst der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Rolf Breuer. So lässt die schwache Konjunktur die Zahl der Firmenpleiten dramatisch steigen und zwingt die Banken, ihre Kreditrisikovorsorge massiv zu erhöhen. Zum anderen müssen die Geldhäuser durch den Kursverfall am Aktienmarkt zum Teil hohe Abschreibungen auf ihre Beteiligungsportfolios vornehmen. Auch die Provisionserträge gehen deutlich zurück. Dazu haben die deutschen Privatbanken nach Einschätzung von Branchenexperten das weniger krisenanfällige Privatkundengeschäft zugunsten des Investmentbankings zu lange vernachlässigt.

      ?Die Großbanken kommen aus dem Teufelskreis nicht heraus, dass ihnen die Erträge schneller wegbrechen als sie die Kosten senken können?, sagt ein Analyst eines deutschen Instituts. ?Sie sind von ihrer strategischen Ausrichtung her hochgradig marktabhängig und solange die Konjunktur nicht spürbar anzieht, wird sich auch die Situation der Banken nicht verbessern.?

      Kritik am Kurs der Bundesregierung

      Angesichts des rot-grünen Regierungsprogramms in punkto Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie der immer weiter zurückgenommenen Wachstumsprognosen von Wirtschaftsforschern wird die Aussicht auf ein Anziehen der Konjunktur von den Betroffenen in Frage gestellt: ?Die Wirtschaftspolitik tut (...) zu wenig, um die Probleme an der Wurzel zu packen und das Wachstum und das Entstehen neuer Arbeitsplätze zu fördern?, urteilt Breuer. Der Vorstandschef der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, räumte vor wenigen Tagen ein, sein Haus tue gut daran, die Erwartungen für 2003 bescheiden zu formulieren.

      Die schwache Ertragslage drückt zusammen mit dem negativen Marktumfeld auch die Aktienkurse der deutschen Kreditinstitute. Mit Marktkapitalisierungen, die teilweise deutlich unter dem Buchwert liegen, könnten deutsche Banken leicht zu Übernahmezielen werden, heißt es von Analysten. Vor allem aus Großbritannien, wo die Konsolidierung des Bankenmarktes anders als in Deutschland bereits weitgehend abgeschlossen sei, könne Gefahr drohen: ?Die Commerzbank wird von einem Haus wie der Royal Bank of Scotland im Zweifel aus der Portokasse übernommen?, sagt ein Analyst.

      Auch in Deutschland ist das Problem der mangelnden Branchenkonsolidierung offenbar erkannt. Der BdB fordert vor allem, Fusionen zwischen Privatbanken, Sparkassen und genossenschaftlichen Instituten zu ermöglichen. Die strikte Trennung der einzelnen Institutsgruppen sei nicht mehr zeitgemäß. Vor allem der Sparkassen- und Giroverband wehrt sich aber bislang dagegen. Seitens der Sparkassen wird geargwöhnt, die Geschäftsbanken wollten ihr Privatkundengeschäft durch die Übernahme ausgewählter Institute aufpolieren, um so den dringend benötigten Ertragsschub zu ermöglichen.
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 10:50:58
      Beitrag Nr. 77 ()
      manager-magazin.de, 21.11.2002, 15:11 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,223…

      D E U T S C H E B A N K

      Der Park-and-buy-Service

      Die Deutsche Bank setzt ihre Strategie, sich konsequent von Beteiligungen zu trennen, fort. Wie der deutsche Branchenprimus am Donnerstag mitteilte, laufen zurzeit exklusive Verhandlungen mit dem Managementteam der Tochter DB Capital Partners (DBCP) über einen Verkauf des Portfolios mit Beteiligungen an "gereiften" Unternehmen, wie zum Beispiel dem Betreiber von Ferienanlagen Center Parcs.

      Der Buchwert des Portfolios beläuft sich laut Deutscher Bank auf etwa 1,5 Milliarden Euro. Das Managementteam von DBCP wird von Ted Virtue, Chairman und Chief Executive Officer, sowie Graham Clempson, European Managing Partner, geleitet. Ein Interessenkonflikt Virtues, der als Global Head mit der Aufgabe, das Beteiligungsportfolio der Frankfurter zu reduzieren, von Josef Ackermann zur Deutschen Bank geholt wurde, liegt nach Ansicht der Deutschen Bank nicht vor.

      "Wir verhandeln mit dem Management auch über den Verkauf weiterer Private-Equity-Aktiva. Für diese Beteiligungen gibt es aber auch andere Interessenten", sagte Deutsche-Bank-Sprecher Ronald Weichert gegenüber manager-magazin.de am Donnerstag. Auch dieses Portfolio habe einen Wert von rund 1,5 Milliarden Euro. Die Trennung von den "etablierten Beteiligungen" sei erfolgt, um besser mit verschiedenen potenziellen Käufern verhandeln zu können.

      Einstieg in Baden-Württemberg, Ausstieg in Luxemburg

      Während das jetzt angestrebte Management-Buy-out in die Reihe der zahlreichen Veräußerungen der vergangenen Monate passt, sorgte das gestern verkündete Engagement beim Energiekonzern EnBW in Höhe von 11,88 Prozent (zusammen mit HBSC Trinkaus & Burkhardt) für Verwirrung. Vermutlich handelt sich aber nur um eine "Parklösung" für die anderen beiden EnBW-Großaktionäre Electricité de France International und dem Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke.

      Ebenfalls gestern hatte die Frankfurter Großbank mitgeteilt, dass die Deutsche Bank Luxembourg ihre Beteiligung von 28,95 Prozent an der Banque de Luxembourg veräußert habe. Mit 71,05 Prozent befindet sich die Banque de Luxembourg mehrheitlich im Aktienbesitz der Crèdit Industriel de l`Alsace et de Lorraine (CIAL). Käufer des Aktienpaketes ist die Banque Fédérative du Crédit Mutuel, zu der indirekt auch die CIAL gehört.
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 15:02:25
      Beitrag Nr. 78 ()
      ;)
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 10:22:55
      Beitrag Nr. 79 ()
      09.12.2002 - 08:05 Uhr Meldung drucken
      "Die Welt"/Dt Bank: "harte Konsolidierung" bei Kreditinstituten

      Frankfurt (vwd) - Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, sieht im Mittelstandsgeschäft eine "harte Konsolidierung" auf die deutschen Kreditinstitute zukommen. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt (Montagausgabe). "Zur Zeit haben es zu viele Häuser auf diese Zielgruppe abgesehen", sagt Jürgen Fitschen, der im Exekutiv-Komitee der Deutschen Bank das Firmenkundengeschäft in Deutschland verantwortet. "Alle setzen den Kredit mit zu niedrigen Margen an, um den Unternehmen andere Produkte zu verkaufen. Diese Rechnung kann nicht für alle aufgehen."

      Der Firmenkundenspezialist erwartet, dass die Unternehmen die Zahl ihrer Bankverbindungen stark reduzieren müssen. Das würde zur Folge haben, dass einige Kreditinstitute nicht mehr konkurrenzfähig seien. "Es wird einen sehr harten Verdrängungswettbewerb geben", sagt Fitschen im "Welt"-Gespräch Verwiesen wird darauf, dass derzeit alle größeren deutschen Geldhäuser ihr Firmenkundengeschäft restrukturieren. In der vergangenen Woche verkündete die Dresdner Bank, diesen Bereich auf dem Heimatmarkt neu und schlanker aufstellen zu wollen. Rund 800 der 2.400 Mitarbeiter der Firmenkundensparte werden das Institut deshalb verlassen müssen.

      Auch die beiden anderen Großbanken, die Landesbanken und die DZ Bank haben den gehobenen Mittelstand als ihr Kerngeschäftsfeld auserkoren und richten ihre Geschäftsmodelle danach aus. Die Deutsche Bank gehe dabei mit besonders einschneidenden Schritten voran, so Fitschen. So habe das Kreditinstitut 33.000 seiner 46.000 Firmenkunden der Sparte "Private und Geschäftskunden" zugeordnet, so dass nur noch rund 13.000 Unternehmensgruppen in der Firmenkunden- und Investmentbank verbleiben.

      Fitschen betonte, dass sich die Deutsche Bank nicht aus dem Mittelstand verabschieden wolle: "Es gibt keinen Rückzug - weder ganz noch teilweise, sagte Fitschen. "Wir wollen die erste Adresse für den deutschen Mittelstand bleiben." Allerdings behalte sich die Deutsche Bank vor, sich von Kunden zu trennen, wenn sich die Geschäftsbeziehung dauerhaft nicht lohne. Forderungen von Politikern an die Kreditbranche, wieder großzügiger Kredite zu vergeben wies Fitschen zurück: Wer marktwirtschaftliche Prinzipien aufweiche, "wird die deutschen Banken dauerhaft schwächen".

      Fitschen hält Fusionen und Übernahmen im Firmenkundensegment unter den Banken für möglich: "Es mag sein, dass sich Banken zusammenschließen werden um gerade in der Entwicklung der Produkte die Kosten zu verringern und die Kundenbasis zu erweitern." Für die Deutsche Bank käme ein solcher Schritt im Mittelstandsgeschäft allerdings nicht in Frage: "Wir sind bereits mit den meisten Adressen, mit denen wir zusammenarbeiten wollen, im Geschäft." Es lohne sich meist mehr, die bestehenden Beziehungen auszubauen. "Die Übernahme des Firmenkundenportfolios einer anderen Bank brächte uns deshalb nicht weiter", so Fitschen.
      vwd/11/9.12.2002/sa/ip
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 23:03:26
      Beitrag Nr. 80 ()
      23.01.2003 - 15:46 Uhr
      Deutsche Bank legen weiter zu

      Deutsche Bank weiten die Gewinne aus. Ein Händler spricht in diesem Zusammenhang von einer "Verschiebung der Gewichte im Bankensektor". Die Deutsche-Bank-Aktie habe Nachholpotenzial, bei HypoVereinsbank und Commerzbank sei dagegen "die Luft vorerst heraus".
      +++ Benjamin Krieger
      vwd/23.1.2003/bek/rz
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 23:05:56
      Beitrag Nr. 81 ()


      Bis 65 ist auf Sicht von 3 Monaten Platz. Es sei denn: Ausnahmezustand durch längeren Irak-Krieg.
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 19:46:48
      Beitrag Nr. 82 ()
      24.01.2003 - 16:07 Uhr
      Deutsche Bank steigt bei Paybox aus

      Wie der Handy-Bezahlservice Paybox gestern mitteilte, ist die Deutsche Bank als Hauptaktionär bei dem Unternehmen ausgestiegen. Dies sei einer der Gründe dafür, dass Paybox jetzt das Endkundengeschäft einstelle. Ein anderer ist, dass es nicht gelang, in Deutschland die kritische Masse an Nutzern zu erreichen.

      Paybox wurde vor zwei Jahren gegründet und bot seinen Kunden an, Kleinstbeträge über das Handy mobil zu bezahlen. Dieser Service wurde oft für Bestellungen über das Internet genutzt, um so die Sicherheitsrisiken, die bei der Angabe der Kreditkartennummer auftreten, zu umgehen.

      Das Endkundengeschäft wird in Deutschland, Schweden und England eingestellt, die Dienste in Österreich und Spanien wurden verkauft. Zukünftig will sich das Unternehmen auf Zahlungssysteme für Unternehmen konzentrieren.

      Quelle: Finanzen.net
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 17:01:59
      Beitrag Nr. 83 ()
      Ja genau, weil Deutche Bank Nachholbedarf hatte gegenüber der Hypo und Commerz, war ich die letzten zwei Wochen auch im Put bis zum Anschlag investiert. Ich sehe zwar noch Luft bis 35-36 aber ich habe Vorsichshalber mal Kasse gemacht und mir heute gleich eine schöne neue Küche gekauft.
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 17:11:36
      Beitrag Nr. 84 ()
      Schön für Dich. Gratulation und viel Spass bei Deiner neuen Kueche! :)
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 20:14:59
      Beitrag Nr. 85 ()
      Beim nächsten "grünen" Tagesschluss bieten RSI und RSL schöne Trendwende Indikatoren. Dann wird`s Zeit. Viel Luft nach unten sehe ich überhaupt nicht.

      Am 7. Februar stehen Zahlen an, das bereitet noch ein wenig Kopfweh. Wie weit greifen die Sparmassnahmen und wie sieht die Risikovorsorge aus. Aber alles in Allem kann man mit Sicherheit sagen, der Deutschen Bank geht es im Branchenvergleich super.
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 20:19:59
      Beitrag Nr. 86 ()
      Mein Kursziel 28 Euro.
      :cry:
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 22:04:00
      Beitrag Nr. 87 ()
      Du meinst wohl 82 ;)

      Wenn der Krieg im Irak allerdings kommt und länger dauert oder sich zu einem Nahostkrieg ausweitet, dann sind 28 allemal drin.
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 22:21:16
      Beitrag Nr. 88 ()
      Ob die Deutsche hieran Interesse hat? Wer weiss was?
      Mit der DWS sind sie in Europa zwar schon sehr stark...
      allerdings glaube ich nicht in GB, oder? Na, ja, aber dann haetten sie es auch gleich auf einen Schlag mit Scudder machen können,oder?

      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,232…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">manager-magazin.de, 27.01.2003, 11:50 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,232…

      Z U R I C H F I N A N C I A L S E R V I C E S

      Abschied vom Vermögensverwalter

      Konzentration auf das Kerngeschäft. Der Versicherer will sich vom britischen Vermögensverwalter Threadneedle trennen.

      Zürich - Der Lebensversicherer Zurich Financial Services (ZFS) arbeitet weiter an seiner Restrukturierung. Nach einem Bericht der Zeitung "Sunday Telegraph" soll der zum Konzern gehörende britische Vermögensverwalter Threadneedle verkauft werden. Die Großbank UBS Warburg, die als ZFS-Finanzberater agiere, habe in den vergangenen zwei Wochen Verkaufsprospekte an potenzielle Bieter übergeben, hieß es.

      Wie die gesamte Versicherungsbranche leidet auch Zurich Financial Services unter der Börsenbaisse und den Folgebelastungen nach den Großakquisitionen der Boomjahre. Derzeit ist der Konzern darum bemüht, sich wieder auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.

      Über eine Kapitalerhöhung konnte bereits Ende Oktober das wachstumsträchtige Nichtlebengeschäft in den USA, in Großbritannien und in einigen weiteren Ländern Europas gestützt werden. Dieser Bereich steuert rund zwei Drittel zum Prämienertrag des Gesamtkonzerns bei. Der Rückzug erfolgte hingegen aus dem defizitären nicht-kommerziellen Nichtlebengeschäft in Skandinavien und aus dem Bankgeschäft in Großbritannien.

      Auch personell wird der Umbau des Versicherers vorangetrieben. Der seit dem Frühjahr 2002 amtierende Konzernchef James Schiro ist dabei, die Führungsetage auszuwechseln. Von den im Geschäftsbericht 2000 aufgeführten 22 Mitgliedern der erweiterten Konzernleitung haben 14 in der Zwischenzeit das Unternehmen verlassen.
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 18:42:22
      Beitrag Nr. 89 ()
      29.01.2003 - 15:40 Uhr Meldung drucken Deutsche Bank: Neutral

      Die Analysten von Helaba Trust bewerten die Aktie der Deutschen Bank unverändert mit `Neutral`.

      Für die am 7. Februar zur Veröffentlichung stehenden Jahreszahlen 2002 erwarten die Analysten einen Konzerngewinn in Höhe von 780 Mio. Euro (+367 % gegenüber dem Vorjahr). Für die massive Steigerung dürfte insbesondere ein niedrigerer Effekt aus der Umkehrung des nach US-GAAP ausgewiesenen Steuerertrags verantwortlich sein (aufgrund von Änderungen der Steuersätze in Deutschland). So betrage die Steigerungsrate des Vorsteuerergebnisses 137 %. Bezogen auf das vierte Quartal gingen die Analysten von einer Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorquartal aus. Weitere Erfolge im Zuge der Kostensenkungsmaßnahmen sollten hierzu beigetragen haben (Kostenquote 2002e: 78,5%, 2001: 87,0). Auch die Kreditrisikovorsorge dürfte sich rückläufig entwickelt haben, zumal im dritten Quartal zusätzliche 200 Mio. Euro aus der Anwendung einer neuen Berechnungsmethode für die Risikovorsorge angefallen seien. Trotz des von den Analysten erwarteten Ergebnisanstiegs pendle sich das Ergebnisniveau auf niedrigem Niveau ein (EK-Rendite nach Steuern 2002e: 2,41%, VJ: 0,42%).

      Gleichwohl dürften die eher enttäuschenden Zahlen im Kurs eingepreist sein, so dass sich die Veröffentlichung der Jahreszahlen nur unwesentlich auf den Aktienkurs auswirken sollte.

      Quelle: Finanzen.net
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 22:36:27
      Beitrag Nr. 90 ()
      manager-magazin.de, 31.01.2003, 16:07 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,233…

      M C K I N S E Y

      Ein brisantes Papier

      Vor zwei Wochen sorgte ein "persönliches Memo" der McKinsey-Bankexperten Frank Mattern und Clara Streit an Bernd Fahrholz (Dresdner Bank) und Werner Seifert (Deutsche Börse) für Aufsehen. manager-magazin.de liegt das Papier jetzt im Wortlaut vor.

      Hintergrund/Thesen zur Ausgangslage

      Während der neunziger Jahre konzentrierte sich die Diskussion um die Weiterentwicklung des Finanzplatzes Deutschland stark auf Fragen der relativen Wettbewerbsfähigkeit in Europa und insbesondere vis-à-vis London und Paris. Wichtige Themen waren die Erhöhung der Attraktivität des Standortes für bestimmte Geschäfte der Intermediäre (zum Beispiel Repos, Derivat-Handel) der Einfluss steuerlicher und regulatorischer Rahmenbedingungen auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes, die Qualität und Effizienz der inländischen Infrastruktur für den Wertpapierhandel sowie insbesondere die Frage der Entwicklung der Aktienkultur.

      Mit dem Einbruch der Aktienmärkte, der Zusammenbruch der Technologie und insbesondere Telekom-Werte, der Krise des Anlegervertrauens in Bilanzen und Research sowie der weltweiten Rezession ist die Finanzdienstleistungsbranche weltweit in eine schwere Krise geschlittert. Diese Krise trifft die deutschen Marktteilnehmer und den (vergleichsweise weniger reifen) Finanzplatz Deutschland doppelt, da zudem die Auswirkungen einer schweren Struktur- und Ertragskrise der inländischen Banken, eines langdauernden Niedergangs der volkswirtschaftlichen Produktivität sowie der Rat- und Hilflosigkeit der Politiker im Angesicht der strukturellen Haushaltskrise sichtbar werden. Vor diesem Hintergrund hat die Community der Marktteilnehmer in Deutschland nicht nur viel Momentum verloren, es stellt sich die Frage, ob ein "Finanzplatz Deutschland" überhaupt noch eine Bedeutung für die handelnden Stakeholder hat und ob er als solcher existiert und existieren wird / sollte.[/b ]

      Ausgelöst ist diese fundamentale Krise durch mehrere parallele Krisen im Kern sowie im Umfeld des Finanzplatzes, zum Beispiel:

      Schwere Struktur- und Ertragskrise der deutschen Banken: Das Einbrechen der Zins- und Provisionserträge und das Explodieren der Kreditrisiken treffen auf eine Bankenstruktur, die noch immer hoch fragmentiert ist, insbesondere im europäischen Marktvergleich. Über 10 Jahre hinweg haben die deutschen privaten Banken Chancen zur Restrukturierung und zur Konsolidierung (1994, 1996, 2000) verpasst. Diese durchaus "hausgemachte" Problematik der privaten Banken findet in einem durch Größe und Ausrichtung der öffentlichen Banken fundamental nicht funktionierenden Markt statt (insbesondere sind die Margen im Aktivgeschäft und Zahlungsverkehr nicht ausreichend, und die extreme Fragmentierung hat nicht wettbewerbsfähige Kostenstrukturen weiter begünstigt). Im Ergebnis hat der gesamte Bankensektor in Deutschland während der vergangenen zehn Jahre in nur einem einzigen Jahr (2000) seine Kapitalkosten verdient. Die nun anlaufende Neuausrichtung der öffentlichen Banken weist in die richtige Richtung, kommt jedoch etwa fünf Jahre zu spät.

      Volkswirtschaft im strukturellen Niedergang: Eine langfristig beobachtbare volkswirtschaftliche Produktivitätslücke (siehe MGI Report), erwartete Nullwachstum, keine Aussichten auf notwendige Strukturveränderungen in den Sozialsystemen und reale Deflationsgefahren ("Testing for Nipponitis") lassen auch aus der realen Wirtschaft keine Impulse für den Finanzplatz erwarten. Nachhaltig profitable und wachsende Banken sind jedoch nur dann möglich, wenn auch die Realwirtschaft "gesund" ist. Deutlich zu niedrige Eigenkapitalquoten im Mittelstand sind nur eines der fundamentalen Probleme der Volkswirtschaft, die sich unmittelbar auf die Geschäftssituation der Banken auswirken. Keine Frage, dass Europa "der kranke Mann Europas" ist. (ist wohl ein schreibfehler...sollte wohl heissen, "dass Deutschland der kranke Mann Europas ist)

      Steuerpolitische Verzweiflungsakte: Es hat den Anschein, dass die herhen Ziele der vergangenen Jahre, Stärkung der Aktienkultur, der privaten Altervorsorge, Senkung der Steuerlast, Förderung des Finanzplatzes zum Erreichen positiver Rückkoppelungen auf Realwirtschaft und Arbeitsmärkte im Handstreich einer verzweifelten Suche nach kurzfristigen Einnahmequellen geopfert werden. Die Staatsquote steigt unaufhaltsam, angesichts der Wachstumsschwäche nimmt die Härte des Verteilungskampfes zu. Überkommene Strukturen, wie zum Beispiel die Mitbestimmung, können vor diesem Hintergrund kaum reformiert werden.

      Deutsche Politiker in der Wahlkampf-Endlosschleife: Die Beinahe-Pattsituationen im Bundesrat und die knappen Mehrheitsverhältnisse im Bundestag führen dazu, dass jeder einzelne der zahlreichen Wahlkämpfe auf Länder- oder kommunaler Ebene bis zur nächsten Bundestagswahl 2006 gewonnen werden muss. Von der Opposition ist daher kaum eine (im Zweifel kurzfristig unpopuläre) aggressive Gegenpolitik zu erwarten, soweit sie die Konzepte zu einer solchen überhaupt hat. Schlimmer noch als die Untätigkeit ist die konzeptionelle Leere; weder Regierung noch Opposition scheinen über Ideen zur echten Lösung der strukturellen Probleme Deutschlands zu verfügen. Zu beobachten ist eher eine generelle Hilflosigkeit - beim Sparten ebenso wie beim Einnehmen, beim Reformieren ebenso wie beim Versuch, auf einen Wachstumspfad zurückzukehren.

      Mögliche Ziele und Endprodukte

      Aus unserer Sicht müsste das Projekt zumindest drei Ziele verfolgen: es müsste

      (1.) für die relevanten Entscheidungsträger (Intermediäre, Politik, Regulatoren, Investoren, Emittenten) einen zielgerichteten Denkrahmen, ein Referenzmodell zur Bewertung der Handlungen und ein entsprechendes (quantitatives und qualitatives) Argumentarium zu Verfügung stellen,

      (2.) neue Ideen in die öffentliche und halböffentliche Diskussion bringen (zum Beispiel zu politischen regulatorischen Themen, aber auch zur Überwindung des "Marktversagens" im deutschen Privat- und Firmenkundengeschäft), und

      (3.) dem Finanzplatzkreis eine strukturierte inhaltliche Basis, einen analytischen Kern und damit neues Momentum geben.

      Als Endprodukt denkbar ist ein breites Spektrum von Leitsätzen für die Rolle des Finanzplatzes:

      Revitalisierung des "Finanzplatzes Deutschland" in der klassischen, primär auf die im Inland ansässigen Intermediäre fokussierten Betrachtungsweise. Ähnlich früheren Initiativen und Analysen läge ein wesentliches Ziel der Bemühungen darin, die Marktbedingungen zu verbessern und unmittelbare Wertschöpfung der Intermediäre in Deutschland / am Platz Frankfurt zu erhöhen.

      Am anderen Extrem könnte man die Frage stellen: "Braucht / verdient Deutschland einen Finanzplatz?" Durch Beziehen einer Gegenposition könnte man die Fragen beleuchten, wie die deutsche Volkswirtschaft und der inländische Finanzmarkt funktionieren würden, wenn man eben keinen "klassischen" Finanzplatz am Standort Deutschland mehr hat. Dieses ist keineswegs ein theoretisches Szenario, so hat zum Beispiel Kalifornien innerhalb der Vereinigten Staaten im klassischen Sinne keinen (bedeutenden) Finanzplatz mehr.

      Möglicherweise am zielführendsten und im Lichte der europäischen Integration auch zeitgemäßesten wäre die Perspektive: "Welche Rolle kann / soll / muss Deutschland in der Architektur eines europäischen Finanzplatzes spielen?" - ausgehend von der realwirtschaftlichen Bedeutung des Finanzplatzes für inländische Investoren, Emittenten und intermediäre. Ziel wäre dann, einen optimalen Zugang deutscher Investoren und Emittenten zu Anlage und Kapital sicherzustellen und die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen ("level playing field", Aufgabe des "German way") herauszuarbeiten. Die Intermediärs-Perspektive wäre demgegenüber (etwas) sekundär.

      Endprodukt wäre eine "Agenda für Deutschland im europäischen Finanzplatz" als Basis für breitere Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Denkbar wäre - als Ergänzung - auch ein "narrow-cast" Format, zum Beispiel eine Serie von Kamingesprächen mit Partei- / Fraktionsvorsitzenden / Regierungsmitgliedern, Hintergrundgespräche "off the same page" mit ausgewählten Journalisten.

      Konzeptionell würden wir zum Beispiel auf dem Erfolgsfaktorenmodell ("Zwiebelmodell") aus "Aktie, Arbeit, Aufschwung" aufsetzen und dieses gemeinsam mit dem Finanzplatzkreis so weiterentwickeln, dass es die Prioritäten und besonderen Umstände der derzeitigen Situation reflektiert. Für alle wesentlichen Erfolgsfaktoren des Finanzplatzes (Intermediäre und Markt- / Wettbewerbsstruktur; volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen, Kapitalmarktinfrastruktur) müssten sowohl aus neuen Wettbewerbsvergleichen (wer ist eigentlich der echte Wettbewerber des Finanzplatzes?) als auch aus einer neuen analytisch-quantitativen Basis abgeleitet werden. In jedem Fall wäre auf das historische und kulturelle "Erbe" des Finanzplatzes und sein Stärken- / Schwächenprofil aufzusetzen. Dazu sollten wir versuchen, eine systematische Gesamtbetrachtung der Wechselwirkungen von Aktionen der verschiedenen Finanzplatzelemente zu beschreiben (interessant beispielsweise: was wäre eigentlich der volkswirtschaftliche Netto-Effekt von höheren Preisen im Zahlungsverkehr?). Ein weiterer wesentlicher Arbeitsstrang wäre das Entwickeln eines Kommunikationskonzeptes, das auf einem tieferen Verständnis der tatsächlichen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungs- und Einflussstrukturen beruht.

      Denkbares Vorgehen - Eckpunkte

      Das Steering Committee für die Projektarbeit sollte der Finanzplatzkreis selbst sein. Wir würden eine Serie von (vor-)abendlichen Arbeitsmeetings (à la Bibliothek Kronberg) zu jeweils zwei bis drei vorbereiteten Schwerpunktthemen vorschlagen, die im Rahmen einer Gesamtagenda von Themen stehen. Ein kleines Team von McKinsey (gegebenenfalls unterstützt von ausgewählten Börsen- und Bankmitarbeitern) würde die Arbeitsmeetings jeweils inhaltlich / analytisch vorbereiten; wir würden uns in einer Doppelrolle als Leiter des Analyseteams und als Diskussionsteilnehmer der Arbeitsmeetings verstehen; gleichezeitig sollten wir gemeinsam auch den intellektuellen / konzeptionellen Gesamtrahmen entwerfen und weiterentwickeln.

      Die anderen Mitglieder des Finanzplatzkreises könnten jeweils die Rolle eines "Ambassador" / Sponsor für ausgewählte Schwerpunktthemen übernehmen; so erreichen wir mehr Ownership, und die Ambassadors könnten auch die öffentliche Diskussion zu den jeweiligen Punkten leiten. Prozess, Denkqualität und Impact würden von einer frühzeitigen Einbindung von "Experten" (Academia, politische Insider, Interessenvertreter) und einer intelligenten Versyndizierung der Ergebnisse (zum Beispiel vis-à-vis Medien, politischen Entscheidungsträgern, Interessenvertretern innerhalb und außerhalb des Finanzplatzkreises) profitieren. Je nach Breite der relevanten Expertise und Einflussnahme kann dabei eine themenbezogene oder generelle Erweiterung der Finanzplatzkreises sinnvoll sein (zum Beispiel Einbindung Dr. Breuer).

      Um ausreichende Diskussionszeit und Breite / Tiefe des Denkens zu ermöglichen, wären aus unserer Sicht mindestens fünf solcher Arbeitsmeetings erforderlich; abhängig von der machbaren Meetingfrequenz (einmal monatlich?) würde der Prozess vier bis fünf Monate in Anspruch nehmen. Ein viel kürzerer Prozess wäre dabei ebenso wenig zielführend wie eine Dauerdebatte, die von aktuellen Ereignissen überholt wird. Denkbar wäre dabei durchaus, erste Endprodukte bereits während des laufenden Prozesses in die öffentliche Debatte zu überführen.

      ****

      Wir hätten persönlich und als Firma großes Interesse, an diesem Thema zu arbeiten, und könne uns eine Zusammenarbeit vorstellen, die zum einen den Finanzplatzkreis im positiven Sinne intellektuell "auflädt" und zum zweiten in einem kritischen Thema zu einem Zeitpunkt einen Beitrag leistet, in dem bei (fast) allen Akteuren das individuell Dringliche das kollektiv Wichtige zu verdrängen scheint.

      Frank Mattern & Clara Streit


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      Avatar
      schrieb am 04.02.03 16:48:04
      Beitrag Nr. 91 ()
      04.02.2003 - 16:23 Uhr
      Allianz verkauft Dt.-Bank-Anteil nicht - Wandelanleihe fällig

      Frankfurt (vwd) - Die Allianz AG, München, trennt sich entgegen anderslautenden Marktgerüchten offenbar nicht von ihrem Anteil von über vier Prozent an der Deutschen Bank AG, Frankfurt. Aktienhändler verwiesen auf eine am Dienstag fällige Wandelanleihe der Allianz in Deutsche Bank. Somit könne keine Rede davon sein, dass der Versicherungskonzern "sein Tafelsilber verkauft".

      Die Wandelanleihe der Allianz Finance BV, die 1998 im heutigen Nominalbetrag von einer Mrd EUR aufgelegt worden war, ist am Berichtstag fällig geworden. Bis zum 17. Januar konnte sie laut Angaben auf der Internetseite der Allianz in Deutsche-Bank-Aktien gewandelt werden. Die Allianz konnte zwischen Rückzahlung in bar oder Deutsche-Bank-Aktien wählen.

      Am Mittag hatte sich die Allianz geweigert, Stellung zu den am Markt kursierenden Gerüchten zu nehmen. Die Allianz äußere sich nicht zu Spekulationen, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Stephan Theissing, Director Corporate Finance, hatte Ende Januar erklärt, derzeit seien keine konkreten Schritte geplant, um die Beteiligung zu reduzieren.
      vwd/4.2.2003/mbu/fm/zwi/smh
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 23:09:17
      Beitrag Nr. 92 ()
      Die gewagte Transformation der Deutschen Bank

      Im Eiltempo will Bankchef Ackermann den Branchenführer fusionsbereit machen – Doch der Wandel überfordert viele
      von Jörg Eigendorf

      Frankfurt/Main - So haben sich die Betreuer des gehobenen Privatkundengeschäfts ihren Zusammenschluss mit der Vertriebsmannschaft der Deutschen Bank 24 nicht vorgestellt: Da hatte das Management vergangene Woche 1400 Führungskräfte auf das Messegelände in Hannover eingeladen, um alle auf den neuen Teamgeist einzustimmen. Doch als die Damen und Herren dann gemeinsam ein Lied komponieren sollten, wendeten sich einige der früheren Private Banker befremdet ab: „Das kann man in Deutschland nur machen, wenn alle besoffen sind“, meint ein Teilnehmer. „Wir sind doch keine Drückerkolonne, die auf Touren gebracht werden muss.“

      Um derartige interkulturelle Differenzen wird es nicht gehen, wenn der Deutsche-Bank-Vorstandschef Josef Ackermann heute in Frankfurt erstmals den Jahresabschluss präsentiert. Stattdessen wird sich wohl alles um Zahlen drehen: Ist es der Bank gelungen, die Kosten zu senken, wie es der neue Vorstandschef vor einem Jahr angekündigt hat? War es sinnvoll, bei fallenden Kursen eigene Aktien zurückzukaufen? Und wie will das Kreditinstitut harte Zeiten überstehen, wenn es keine Reserven mehr hat?

      So wichtig diese Fragen sind, so verfehlt wäre es, Ackermann nach einem Jahr einzig daran zu messen, dass er das Tafelsilber und einzelne Geschäftseinheiten veräußert und Aktien des eigenen Hauses zurückgekauft hat. Zweifelsohne hat der Schweizer sein Programm, das in der Branche keinesfalls unumstritten ist, gradlinig umgesetzt. Doch noch viel entscheidender für den Erfolg oder Misserfolg des neuen Managements ist der Umbau in den wichtigsten Geschäftsfeldern. Und der lässt sich nicht in einer Zahl wie den Verwaltungsaufwand zusammenfassen.

      Ein Blick in den Tätigkeitsbericht des Gesamtbetriebsrats für das vergangene Geschäftsjahr zeigt, dass in der Deutschen Bank derzeit kaum noch ein Stein auf dem anderen bleibt. „Private Banking plus“, „Prisma“ oder „Fokus II“ sind Namen für Interessenausgleiche, die meist mit dem Abbau von einigen hundert Jobs einhergehen und manchmal eine Halbwertzeit von nur wenigen Monaten haben. Kaum war „Private Banking Plus“ vom Management und dem Betriebsrat unterzeichnet, da wurde der gesamte Geschäftsbereich für die gehobene Klientel aufgelöst. „Dieser Zickzack-Kurs“, so schreibt der Betriebsrat in seinem Bericht, sei ein Grund dafür, dass im früheren Private Banking nun die „schlechteste Stimmung“ im Haus herrsche.

      Ackermann nimmt diese interne Unruhe nicht nur in Kauf, sondern er scheint sie sogar unbeschadet zu überstehen. Auch Mitglieder des Gesamtbetriebsrats loben den Schweizer, der heute seinen 55. Geburtstag feiert, für seine gradliniges Auftreten. Dass hinter der charmanten Fassade ein Banker steckt, der das Management in den Schwitzkasten nimmt, wenn die Zahlen nicht stimmen, erschließt sich bei öffentlichen Auftritten nicht.

      Ackermann und seine engsten Vertrauten wissen, dass sie nicht viel Zeit haben. Nach etlichen Strategiewechseln in den vergangenen Jahren, die auch er als Vorstand seit 1996 mit zu verantworten hat, ist die Zeit längst abgelaufen, in denen sich das Geldinstitut noch ein ständiges Hin und Her leisten kann. Während Ackermann sein Haus unter die größten 20 Kreditinstitute der Welt führen will, ist die Deutsche Bank seit Sommer 2002 immer weiter zurückgefallen. Inzwischen kämpft die Bank mit viel kleineren Häusern wie der Société Générale oder der ABN Amro um einen der ersten zehn Plätze in Europa (siehe Tabelle).

      Den Verfall des Börsenwerts schreiben die Analysten bislang nicht dem neuen Vorstandschef zu. Vor allem beim Kostenabbau, so ist intern zu hören, habe die Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr Erfolge verbucht. „Die Außenwelt hat noch gar nicht realisiert, wie weit wir schon sind“, sagt ein führender Banker des Hauses.

      Um so schwerer wiegt der Makel, eine deutsche Bank zu sein. Vor allem ausländische Investoren glauben, dass der hiesige Branchenführer auf dem Heimatmarkt noch viel Geld verlieren wird. Dabei geht es nicht nur um mögliche Verluste im Kreditgeschäft. Noch mehr fürchten Analysten, dass die Deutsche Bank eines Tages für Wettbewerber im eigenen Land einspringen muss: „Sie wird nicht abwinken können, wenn eines der großen Häuser kippen sollte“, sagt ein Investmentbanker.

      Um so schneller treibt das elfköpfige Exekutiv-Komitee, in dem neben den vier Vorständen auch die Leiter der einzelnen Geschäftsbereiche sitzen, den Umbau voran. Die Voraussetzungen für einen Erfolg scheinen nicht schlecht: Alte Großbanken-Reflexe wie die Angewohnheit, dass alle Vorstände ihren eigenen Geschäftsbereich schön rechnen, während die Bank unterm Strich dann doch Verluste macht, gebe es nicht mehr: „Joe ist es gelungen, Transparenz zu schaffen“, sagt einer der Mitglieder. „Die Zeit der Ausreden ist vorbei.“

      Disziplin bei den Kosten und ein straffer, überschaubarer Aufbau sind unabdingbare Voraussetzungen für einen viel größeren Plan, den Ackermann und seinen Vertrauten längst im Kopf haben: den transformational deal, jene Fusion oder Übernahme, die das Kreditinstitute endlich in die Top-Liga der weltweiten Geldbranche katapultieren soll. Auch über die Richtung ist sich die Führungsetage einig – einschließlich der Investmentbanker: „Wir müssen im Privatkundengeschäft zulegen“, sagt einer der Kapitalmarktspezialisten. „Aus Sicht des Aktionärs ist es nicht gut, wenn wir zu abhängig vom Investmentbanking sind.“

      Doch der Weg zur „europäischen Citigroup“, wie Ackermann in der Vergangenheit seine Vision in zwei Worten zusammengefasst hat, ist vor allem für die Mitarbeiter in Deutschland steinig. Angesichts der Schwäche auf dem Heimatmarkt rechnet niemand mehr damit, dass die Deutsche Bank mehr Eigenkapital hier zu Lande investieren will. Die Entwicklung der Mitarbeiterzahlen bestätigt diesen Trend: Waren 1999 noch etwas mehr als die Hälfte der damals 88 000 Beschäftigten im Inland angestellt, schrumpfte der Anteil bis September 2002 auf 44 Prozent – und das bei nur noch 82 000 Mitarbeitern.

      Entsprechend wehmütig werden viele Banker des Hauses, wenn sie über die guten, alten Zeiten sprechen: „Das ist nicht mehr die Deutsche Bank, die wir kennen“, klagt ein Manager. Einer, der das Institut über viele Jahren mitgeprägt hat, formuliert hingegen ganz anders: „Wer unsere globale Strategie nicht mittragen kann, für den ist kein Platz mehr in der Bank.“ Am Ende wird der Börsenkurs darüber entscheiden, ob die gewagte Transformation der Deutschen Bank wirklich gelungen ist.

      Artikel erschienen am 7. Feb 2003
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 23:23:37
      Beitrag Nr. 93 ()
      05.02.2003

      D E U T S C H E B A N K

      Übernahme in der Schweiz


      Nach der Übernahme von Scudder greift die Deutsche Bank nun auch in der Schweiz zu.

      Frankfurt am Main - Die Deutsche Bank übernimmt die Schweizer Privatbank Rüd, Blass & Cie, die ein Kundenvermögen von 7,1 Milliarden Schweizer Franken (4,84 Mrd Euro) betreut. Mit dem Verkäufer Zurich Financial Services (ZFS) sei eine Vereinbarung über eine 100-prozentige Übernahme unterzeichnet worden, teilte die größte deutsche Bank am Mittwoch mit.

      In Branchenkreisen wurde von einem Kaufpreis im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich ausgegangen. Rüd, Blass & Cie betreut vor allem vermögende Privatkunden.

      Die Deutsche Bank hatte im Herbst 2001 von Zurich Financial Services bereits den US-Vermögensverwalter Scudder übernommen und im Gegenzug ihr Versicherungsgeschäft an den Schweizer Finanzkonzern abgegeben.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:49:23
      Beitrag Nr. 94 ()
      Mein Eindruck: Deutlich fundamental stärker als die deutschen Wettbewerber. Einzige deutsche Bank, die mittelfristig den Anschluß an die Weltspitze wieder schaffen kann.

      ----

      manager-magazin.de, 07.02.2003, 09:08 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,234027,00.…

      D E U T S C H E B A N K

      Verkäufe schönen die Bilanz


      Immerhin - der Branchenprimus kehrt dank zahlreicher Verkäufe im vierten Quartal in die Gewinnzone zurück. Die Zahlen liegen aber unter den Markterwartungen. Der Optimismus von Vorstandschef Ackermann hält sich allerdings in Grenzen.

      Frankfurt - Die Deutsche Bank hat im vierten Quartal 2002 vor allem wegen schwächerer Ergebnisse im Eigenhandel weniger verdient als von Analysten erwartet. Außerdem standen im Schlussquartal Gewinnen aus Anteilsverkäufen von gut 530 Millionen Euro Abschreibungen auf noch vorhandene Beteiligungen von 612 Millionen Euro gegenüber.

      Der Gewinn vor Steuern betrage 237 Millionen Euro nach einem Verlust von 1,11 Milliarden Euro im Schlussquartal 2001, teilte Deutschlands größte Bank am Freitag mit. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Vorsteuergewinn von 404 Millionen Euro gerechnet.

      Ackermanns Optimismus hält sich in Grenzen

      Bankchef Josef Ackermann gab einen verhaltenen optimistischen Ausblick. "Bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft ist der Höhepunkt überschritten und unsere Kostenbasis fällt - wir verfügen nun über eine effizientes und fokussiertes Geschäftsmodell", erklärte er.

      Die Dividende bleibt stabil

      Für das Gesamtjahr 2002 weist das Institut einen Vorsteuergewinn von 3,5 (2001: 1,8) Milliarden Euro aus. Hier hatten die Analysten einen Wert von 3,74 Milliarden Euro erwartet. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 1,30 (1,30) Euro pro Aktie bekommen.

      Auch beim Handelsergebnis unter den Erwartungen

      Im vierten Quartal blieb das Institut vor allem beim Handelsergebnis mit 747 (660) Millionen Euro hinter den Analystenerwartungen zurück. Diese hatten hier im Schnitt mehr als eine Milliarde Euro erwartet. Der Provisionsüberschuss lag mit 2,674 (2,655) Milliarden Euro etwas über den Erwartungen, aber beim Zinsüberschuss von 1,416 (2,118) Milliarden Euro blieb die Bank hinter den Analystenprognosen zurück.

      Kosten und Risikovorsorge sinken

      Die Risikovorsorge lag nach den Angaben im vierten Quartal mit 423 Millionen Euro unter dem Wert des Vorquartals und fiel auch niedriger aus als vor Jahresfrist. Die zinsunabhängigen Aufwendungen sanken den Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 4,682 (7,093) Milliarden Euro. Per Ende 2002 stieg die für die Refinanzierung wichtige Kernkapitalquote auf 9,6 Prozent von 8,9 Prozent zum Ende September.


      Abschreibungen zehren Veräußerungsgewinn auf

      Im Schlussquartal 2002 hat die Deutsche Bank höhere Abschreibungen auf noch vorhandene Beteiligungsvermögen vorgenommen als sie aus Anteilsverkäufen verdient hat. Im vierten Quartal hätten Gewinne aus Anteilsverkäufen von gut 530 Millionen Euro Abschreibungen auf noch vorhandene Beteiligungen von 612 Millionen Euro gegenüber gestanden, teilte die Deutsche Bank weiter mit.

      Nach Angaben eines Banksprechers hat das Finanzinstitut im vierten Quartal seinen seit knapp einem Jahr zum Verkauf stehenden 34,5-prozentigen Anteil am Versicherungskonzern Gerling um weitere rund 180 Millionen Euro abgeschrieben. Gerling stehe jetzt nur noch mit knapp 500 Millionen Euro in den Büchern. Den Buchwert ihrer Kabelnetz-Tochter Telecolumbus, die demnächst verkauft werden soll, habe die Bank um etwa 200 Millionen Euro reduziert.

      Die Gewinne resultierten den Angaben zufolge aus den Verkäufen der Beteiligungen an Continental, der Deutschen Börse und Buderus sowie dem Anteilsabbau an Südzucker.

      Ackermann hat den Abbau von Industriebeteiligungen seit seinem Amtsantritt forciert und zugleich Randaktivitäten wie etwa die Wertpapierverwahrung oder das US-Konsumentenkreditgeschäft abgestoßen.

      Analyst zeigt sich mit Kostenoffensive zufrieden

      Metehan Sen von Sal. Oppenheim beurteilte die Zahlen positiv. "Sie treffen weitgehend meine Erwartungen, wenn man sie um den Betrag adjustiert, der abgeschrieben wurde. Die Kostenoffensive der Bank geht voran und auch die Risikovorsorge zeigt, dass Ackermann das Kreditportfolio im Griff hat", sagte der Analyst. Handels- und Provisionsergebnis sähen auf den ersten Blick schwach aus. Wenn man aber bedenke, dass amerikanische Banken im vierten Quartal hier Rückgänge von 35 bis 50 Prozent zu verbuchen hatten, sehe es bei der Deutschen Bank mit minus 17 Prozent nicht schlecht aus.


      Ab 10.00 Uhr wird Ackermann die vorläufigen Ergebnisse auf einer Pressekonferenz in Frankfurt erläutern.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:54:36
      Beitrag Nr. 95 ()
      HANDELSBLATT, Freitag, 07. Februar 2003
      Vorjahresergebnis deutlich übertroffen

      "Deutsche Bank in robuster Verfassung"

      Von Philipp Otto, Handelsblatt

      Die Deutsche Bank hat im vergangene Geschäftsjahr eine Gewinn in Höhe von 397 Millionen Euro erzielt. Damit hat sie das Vorjahresergebnis von 167 Millionen Euro zwar deutlich übertroffen, liegt aber unter den Analystenschätzungen.

      HB FRANKFURT. Konzernchef Josef Ackermann zeigt sich zufrieden: ?Das Ergebnis zeigt die robuste Verfassung der Deutschen Bank in einem gegenwärtig schwierigen Marktumfeld?. Der Start in das laufende Geschäftsjahr sei gut verlaufen.

      Während die Kosten 2002 schneller als geplant um knapp 6 Milliarden Euro auf 20,9 Milliarden Euro sanken, brach das Handelsergebnis um 2 Milliarden Euro auf 4 Milliarden Euro ein. Der Zinsüberschuss ging um 1,6 Milliarden Euro auf 7,2 Milliarden Euro zurück, der Provisionsüberschuss blieb relativ konstant bei 10,8 Milliarden Euro. Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Wertberichtigungen für faule Kredite. Sie verdoppelten sich auf 2,1 Milliarden Euro. Ackermann geht aber davon aus, dass die Risikovorsorge ihren Höhepunkt erreicht hat und in 2003 sinken wird. Der Verkauf weiter Teile des Versicherungsgeschäfts an Zurich Financial Services rächt sich: Die Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft sanken um rund 2 Milliarden Euro auf magere 744 Millionen Euro.

      Ertragsbringer ist das ehemals geschmähte Privatkundengeschä…

      Die Investmentbanker, die noch vor zwei Jahren 80 Prozent der Erträge lieferten, tragen nur noch mit 224 Millionen Euro zum Ergebnis vor Steuern von 3,55 Milliarden Euro bei. Weitere 465 Millionen Euro kommen aus dem Global Transaction Services. Belastend für die Sparte CIB ist vor allem der kräftige Anstieg der Risikovorsorge für faule Kredite von 581 Millionen Euro auf 1,74 Milliarden Euro. Allerdings sind auch die Erträge um über 3 Milliarden Euro auf 14,3 Milliarden Euro eingebrochen. Grund sind die schlechte Verfassung der internationalen Finanzmärkte.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 11:22:04
      Beitrag Nr. 96 ()
      10.02.2003 - 10:00 Uhr MS stuft Deutsche Bank auf "Equalweight" hoch

      Die Analysten von Morgan Stanley (MS) haben die Deutsche Bank auf "Equalweight" von "Underweight" hochgestuft, die Gewinnschätzung je Aktie für das laufende Jahr jedoch leicht auf 3,11 von 3,24 EUR gesenkt. Die Zahlen des Unternehmens für das vierte Quartal hätten ihre Einschätzung geändert, begründen die Analysten die Hochstufung. Die Zahlen bewiesen, dass sich die Deutsche Bank nun der Kostenseite annehme. Danebe habe die Veräußerung von Beteiligungen mehr eingebracht als erwartet, heißt es weiter. Die Analysten bewerten die Quartalszahlen als Wendepunkt und rechnen jetzt mit einer positiven Gewinndynamik im laufenden Jahr.
      +++Gerold Jochen Löhle
      vwd/10.2.2003/gjl/sst/gos
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 11:37:33
      Beitrag Nr. 97 ()
      Achtung Schwarzseher: hier wasser auf die Mühlen! ;)

      DER SPIEGEL 7/2003 - 10. Februar 2003
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,234350,00.html

      Deutsche Bank

      Das Milliardengrab


      Die Deutsche Bank im Abwärtsstrudel: Das Institut hat seine stillen Reserven fast völlig aufgebraucht, die Stimmung ist schlecht, und die Gewinne brechen weg. Und nun wird auch noch gegen den obersten Chef Anklage erhoben.

      Nahezu regungslos saß Josef Ackermann am vergangenen Freitag auf dem Podium. Über dem Chef der Deutschen Bank prangte eine gegen die Wand projizierte Folie mit dem Titel: "Erfolgreiche Umsetzung von Portfolio-Maßnahmen". Darunter waren fein säuberlich elf Geschäftsfelder aufgezählt - und neben zehn davon stand ein grünes Häkchen.

      "Wir haben genau das umgesetzt, was wir versprochen haben", sagte Ackermann, der im Mai vergangenen Jahres das Amt des Vorstandssprechers übernommen hatte. Es war das erste Mal, dass der Schweizer die Bilanzzahlen der ersten Adresse des deutschen Geldgewerbes verkündet. Und er wirkte fast ein wenig stolz dabei: "Sie sehen, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht."

      Fleißig war er. Den Eindruck wollte er hinterlassen. Und zuverlässig. Ein Mann, ein Wort - was der Chef der Deutschen Bank sagt, das gilt.

      Aber sagt er auch die ganze Wahrheit? Und sollen all die kleinen Etappensiege, die da säuberlich abgehakt wurden, nicht eher über die unausgesprochenen Probleme der Deutschen Bank hinwegtäuschen?

      Tatsächlich nämlich geht es mit dem Geldkonzern seit Jahren bergab. Klägliche 26 Millionen Euro bleiben übrig, wenn vom ausgewiesenen Gewinn jene 3,5 Milliarden Euro abgezogen werden, die das Institut durch den Verkauf von Beteiligungen erzielt hat. So geht das nun schon seit Jahren: Die Deutsche Bank lebt von der Substanz.

      Noch 1998 war der mächtige Konzern quasi ein Tanker, bis zum Rand beladen mit Geld. In seinem Rumpf schlummerten 20 Milliarden Euro allein an stillen Reserven - also an Kursgewinnen auf Aktienpakete und Beteiligungen. Kein Sturm konnte den mächtigen Kahn vom Kurs abbringen.

      Heute ist von dem Kapital kaum noch etwas übrig. Zwar wäre der Wert der Aktienpakete und Beteiligungen auch im Zuge der Börsenbaisse zusammengeschmolzen - allerdings ungefähr im Gleichschritt mit dem Dax. Demnach müsste die Deutsche Bank noch immer genauso viele Reserven haben wie 1996 - rund zwölf Milliarden Euro.

      Tatsächlich bleiben der Deutschen Bank aber nur knapp zehn Prozent ihrer ungehobenen Schätze (siehe Grafik). Das Institut hat sein Tafelsilber sukzessive verkauft, zuletzt zu Schleuderpreisen.

      Tafelsilber der Deutschen Bank

      Nun ist das einstige Aushängeschild der deutschen Wirtschaft anfällig wie nie zuvor in seiner Geschichte - eine Folge der allgemeinen Bankenkrise, aber auch der hausgemachten Fehler. Nun rächt sich, dass die Geldherren aus Frankfurt in zu kurzer Zeit zu unterschiedliche Strategien verfolgten: Sie vernachlässigten das traditionelle Geschäft zu Gunsten des angeblich zukunftsträchtigeren Investmentbankings - und verprellten damit Stammbelegschaft und Stammkunden. Als der Kurs wieder in die andere Richtung korrigiert wurde, waren die Investmentbanker sauer. Der Kulturkampf zwischen diesen zwei Teilen der Bank hält unvermindert an.

      Und wie ein Damoklesschwert schwebt die drohende Anklage im Fall Mannesmann über dem Chef des Hauses, die ihm sogar den Job kosten könnte. Der erste Mann der deutschen Wirtschaft hat nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Düsseldorf im Zuge der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone Firmengelder veruntreut - oder zumindest dabei mitgeholfen. Die Ermittler werfen dem ehemaligen Aufsichtsrat des Unternehmens vor, die umstrittenen Millionenzahlungen an Vorstände und Ex-Vorstände abgesegnet zu haben.

      Ein langwieriger Prozess droht also, für den der Bankchef vor allem eines investieren muss - Zeit, die er nicht hat.

      Kein Wunder also, dass der Aktienkurs, trotz eines Rückkaufprogramms und trotz Ackermanns Bekenntnissen zum Shareholder-Value, weiter abgestürzt ist. Zu seinem Amtsantritt hatte der Banker das Ziel ausgegeben, den Börsenwert des Unternehmens zu verdoppeln. Tatsächlich hat er sich seither nahezu halbiert.

      Längst beschäftigt der Niedergang der ersten Adresse in "Corporate Germany", wie die Banker gern sagen, nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch Politiker, Bankaufseher und Konkurrenten. Wohin, fragen sie, steuert die Deutsche Bank?

      Eine klare Antwort darauf ist Ackermann bislang schuldig geblieben.

      Kaum jemand versteht, warum gerade jetzt, in den Zeiten der Börsenbaisse, Beteiligungen abgebaut werden. Zumal Ackermann selbst noch im Sommer mehrfach versicherte, dass weitere Verkäufe bei den derzeitigen Marktpreisen nicht in Frage kämen.

      Dennoch trennte sich Ackermann für insgesamt mehr als sechs Milliarden Euro von "Randgeschäften" des Instituts: Teile des Fondsmanagements wechselten ebenso den Besitzer wie die Abwicklung von Wertpapiergeschäften in den USA, das US-Konsumentenkreditgeschäft wie Teile der Informationstechnologie oder die Banque de Luxembourg SA.

      Viele der Sparten waren, beispielsweise im Zuge der Übernahme von Bankers Trust im Jahre 1999, viel zu teuer gekauft worden.

      Aber wo sind all die Milliarden, die das Institut in den vergangenen Jahren versilbert hat, eigentlich geblieben? Sie haben sich weitgehend in Luft aufgelöst.

      So verkaufte die Bank ihre vermeintlich langweiligen Beteiligungen an deutschen Industrieunternehmen, um damit zukunftsträchtige Investitionen zu finanzieren - von denen sie sich nun, oft unter dem Einstandspreis, wieder trennt.

      Auch wurden mit den Reserven die Ergebnisse vergangener Jahre aufgehübscht oder die enormen Boni-Zahlungen an die Investmentbanker beglichen - deren Geschäfte sich für die Bank, wie beispielsweise der völlig überteuerte Kauf des inzwischen abgewickelten US-Brokerhauses National Discount Brokers, oft als Desaster entpuppten.

      Unterdessen geht der Schlussverkauf weiter: Stolz verkündete Ackermann die Abgabe von Aktienpaketen der Deutschen Börse, der Münchener Rück, Buderus, Südzucker, Continental oder Leoni und anderer Unternehmen.

      Klar: Derzeit sind die Gewinne aus den Veräußerungen steuerfrei. Und wer weiß schon, wie lange das noch so bleibt?

      Doch was nützt es, keine Steuern zu zahlen, wenn die Kursgewinne der Aktien dramatisch zusammengeschrumpft sind? In einigen Jahren, da sind sich Börsianer sicher, könnte die Deutsche Bank, trotz möglicher Steuern, ein Vielfaches an Erlösen erzielen.

      Warum also der Kahlschlag? Misstrauen macht sich breit in den Türmen der Frankfurter Zentrale. Immerhin wird den Aktienhändlern der Bank bei jedem Paketverkauf intern eine Provision zugerechnet, ganz egal, ob die Wertpapiere von einem Kunden stammen - oder aus dem eigenen Portfolio. "Ohne diesen Zuschuss", versichern Mitarbeiter, wäre der von Kevin Parker geleitete Bereich "tief in den roten Zahlen".

      Die hoch bezahlten Investmentbanker waren in den Zeiten des Booms die Stars der Bank. Für Ackermanns Vorgänger Rolf Breuer, heute Aufsichtsratschef des Instituts, waren sie gar "Künstler". Doch die letzten drei Jahre haben eines nur allzu deutlich gezeigt: Die Herren mit den bunten Hosenträgern und den Millionengehältern kochen auch nur mit Wasser.

      Viele fühlen sich nun ungerecht behandelt, weil sie beim jährlichen Geldverteilen am vergangenen Mittwoch leer ausgegangen sind. "Einfach nichts zu zahlen demotiviert die ganze Mannschaft", sagt ein enttäuschter Londoner Banker.

      Im Beratungsgeschäft bei Fusionen oder Börsengängen, dem so genannten Corporate Finance, wurden die Boni selbst für Spitzenkräfte um über 60 Prozent zusammengestrichen. Auch im Aktienhandel verdiente die Deutsche Bank kaum Geld und kürzte deshalb radikal die variablen Gehälter. Die Strategie von Ackermann, dem ehemaligen Miliz-Oberst eines Schweizer Panzerhaubitzenregimentes, war klar: Er wollte seine Investmentbanker-Truppe zusammenhalten und möglichst viele Mitarbeiter durch die Krise füttern, um bei einem Aufschwung an den Finanzmärkten vorn mit dabei zu sein. Doch die Strategie ging nicht auf, denn der Aufschwung lässt auf sich warten.

      Einzig im Renten- und Devisenhandel, den der Inder Anshu Jain verantwortet, läuft das Geschäft gut. Seine 2800 Mitarbeiter erwirtschafteten 26 Prozent der Erträge und nach Schätzungen mehr als zwei Drittel der Gewinne der Gesamtbank. Sie wurden mit hohen Zahlungen belohnt.

      Jain will die Gunst der Stunde nutzen und sich das lahmende Aktiengeschäft seines nicht besonders beliebten Kollegen Kevin Parker einverleiben. In der Bank kursieren Papiere, die eine solche Zusammenlegung mit Kostenersparnissen begründen. Dabei läuft das Geschäft mit Anleihen zurzeit fast von allein, weil die Zinsen niedrig sind und die Unternehmen sich an der Börse kein Geld besorgen können.

      Doch wie lange kann eine ganze Bank vom Anleihehandel leben? Vergebens versucht Ackermann, die stark schwankenden Erträge dieser Sparte abzudämpfen - im stabilen Geschäft mit superreichen Kunden. Doch die geben sich mit Einladungen zu Golf-Turnieren oder Konzerten nicht mehr zufrieden und kehren der Deutschen Bank zunehmend den Rücken.

      Zusätzliche Risiken schlummern im Kreditgeschäft. 172 Milliarden Euro hat die Deutsche Bank verliehen, wie viel sie davon wiedersehen wird, ist ungewiss. In Deutschland erwarten alle Experten wegen der bescheidenen Konjunkturentwicklung bis zu 42 000 Pleiten, so viele wie noch nie zuvor.

      Noch gefährdeter aber sind jene Kredite, die übereifrige Investmentbanker zur Unterstützung ihrer Geschäfte weltweit verteilten. So kommt es, dass die Deutsche Bank bei US-Großpleiten wie WorldCom oder Enron mit hohen Millionenbeträgen dabei war. Derzeit will sie dem Medienriesen AOL Time Warner zusammen mit der Citigroup zwei Milliarden Dollar leihen - in der Hoffnung, beim Börsengang einer Kabeltochter von AOL dabei zu sein.

      Mehrmals versuchten die angelsächsisch geprägten Banker, die Kontrolle über die Kreditvergabe auf Kosten der deutschen Firmenkundenbetreuer zu gewinnen. Ackermanns Vorgänger Hilmar Kopper und Rolf Breuer waren mit dem Versuch gescheitert, die beiden Lager zusammenzuzwingen. Doch als Ackermann Anfang 2002 die Macht übernahm, wurde dem Investmentbanker Michael Cohrs die Verantwortung für das Kreditgeschäft der global tätigen Großunternehmen übertragen.

      Nun steht die Reform wieder vor dem Scheitern. Am 31. Januar wurde den Londoner Investmentbankern per E-Mail mitgeteilt, dass fortan die Firmenbetreuer allein an Jürgen Fitschen berichten. Eine schallende Ohrfeige für Cohrs. Fitschen war bisher nur für das deutsche Kreditgeschäft zuständig, jetzt verantwortet er den Bereich weltweit - auch mit den prestigeträchtigen "Global Players". Er wird, so versichern Kollegen, die Kreditlinien mit anderen Augen betrachten.

      Noch können viele in der Bank nicht erkennen, welche Strategie sich hinter Ackermanns Taten verbirgt. Dabei kommt es mehr denn je auf den Mann an der Spitze an: Nach einem erbitterten Machtkampf im Vorstand setzte der Schweizer mit Breuers und Koppers Hilfe das amerikanische Führungsprinzip durch: Noch nie war die Deutsche Bank so sehr auf eine Person zugeschnitten - und noch nie war sie so sehr von einer Person abhängig.

      Und ausgerechnet der droht nun ein monatelanger Prozess. An Dutzenden Verhandlungstagen wird dann die Frage erörtert, ob die auch von Ackermann genehmigten Millionenzahlungen des Konzerns an Vorstände und ehemalige Vorstände im Zuge der Übernahme durch Vodafone gerechtfertigt waren.

      Ein Chef, der regelmäßig vor Gericht erscheinen muss, begleitet von einem gewaltigen Medienrummel - kann sich die führende Bank des Landes das leisten?

      Intern werden zwei Szenarien überlegt. Im ersten Modell würde Ackermann für die Dauer des Prozesses beurlaubt, in dieser Zeit könnte Breuer die Geschäfte übernehmen. Doch bei Investoren stößt das auf wenig Gegenliebe. Für die Profis ist Breuer nicht Teil der Lösung, sondern Teil der Probleme der Bank, die er immerhin fünf Jahre lang geführt hat. Und außerdem weiß keiner, wie lange sich der Prozess hinschleppen wird.

      Zweites Modell: Ackermann tritt ab, Fitschen übernimmt die Führung. Doch auch diese Personalie ist, vor allem für die Investmentbanker, wenig überzeugend. "Alles andere aber wäre eine Katastrophe", umreißt ein Top-Manager die personellen Ressourcen im Vorstand.

      Die Diskussion ist schon für sich genommen ein weiteres Indiz für den maroden Zustand der Bank: Noch nie war das Geldinstitut derart verlegen um einen Nachfolger.

      Ulrich Cartellieri, ehemaliger Vorstand der Bank und heute Strippenzieher im Aufsichtsrat, hat deshalb intern schon die Devise ausgegeben: "Wir stehen das unter allen Umständen durch."

      Er hat kaum eine andere Wahl.

      CHRISTOPH PAULY, WOLFGANG REUTER
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 11:44:37
      Beitrag Nr. 98 ()
      07.02.2003

      D E U T S C H E B A N K

      Die wichtigsten Zahlen im Überblick

      Deutliche Kosteneinsparungen, vergleichsweise robuste Erträge trotz schwacher Märkte und Konzentration auf Ertragswachstum: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann gewinnt der Bilanz 2002 Positives ab. Die wichtigsten Veränderungen auf einen Blick.

      Die Deutsche Bank hat ihren Gewinn vor Seuern im Jahr 2002 von 1,8 auf 3,5 Milliarden Dollar gesteigert - obwohl die Erträge (vor Kredit-Risikovorsorge) um rund 10 Prozent auf 26,5 Milliarden Euro gesunken sind (Bild 1). Bereinigt ergibt sich ein Ertragsrückgang um 10 Prozent im Gesamtjahr, wobei besonders Zinsüberschuss und Handelsperformance gelitten haben (Bild 2).

      Die Kennzahlen der Deutschen Bank







      Grund für das deutlich gesteigerte Ergebnis ist der strikte Sparkurs. Die Personalkosten wurden im Jahresvergleich um 16 Prozent und die sonstigen Kosten um elf Prozent gesenkt, was eine Verringerung der operativen Kosten um 14 Prozent bedeutet (Bild 3). Die Kosteneinsparungen, die Verringerung der Kredite und der Abbau der Industriebeteiligungen werden im Vergleich der Schlussquartale besonders deutlich (Bild 4).

      Für die Zukunft setzt Ackermann auf weiter wachsende Erträge: Die gute Marktposition im deutschen Filialgeschäft und bei der Fondstochter DWS sollen dazu beitragen (Bild 5).
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 13:56:15
      Beitrag Nr. 99 ()
      manager-magazin.de, 11.02.2003, 13:04 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,234…

      B A N K E N K R I S E

      Von der Pleitewelle erfasst

      Das nächste Institut gerät in Schieflage. Die Kölner Bank kämpft mit faulen Krediten in Millionenhöhe. Möglicherweise muss der Bundesverband der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken einspringen.

      Köln ? Die Kölner Bank steckt tief in der Krise. Die steigende Zahl der Insolvenzen zwingt das Institut, das zu den größten deutschen Genossenschaftsbanken gehört, zu hohen Wertberichtigungen.

      Um geplatzte Kredite aus dem Geschäftsjahr 2002 abzudecken, müsse möglicherweise die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) einspringen, berichtete die Bank am Dienstag und bestätigte einen Bericht des "Handelsblatt". Bereits 2001 wurden Wertberichtigungen in Höhe von 24 Millionen Euro verbucht.

      Zwar stieg 2002 das Betriebsergebnis um 10,8 Prozent auf 17 Millionen Euro. Bei einem geschätzten Wertberichtigungsbedarf für Kredite von etwa 25 Millionen Euro droht allerdings ein Verlust von bis zu 8 Millionen Euro.

      Diese Lasten kann die Bank voraussichtlich nicht alleine schultern. "Sollte die Risikovorsorge das Vorjahresniveau erreichen, wird der genossenschaftliche Verbund das abdecken", sagte Vorstandschef Peter Müllejans. Die Existenz der Kölner Bank - mit einer Bilanzsumme von 2,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr - sei aber nicht gefährdet.

      Vor allem die Aktivitäten im Mittelstand wirken sich in der gegenwärtigen Pleitewelle katastrophal für die Kölner Bank aus. Das Institut erwirtschaftet 70 Prozent der Erträge mit Unternehmen mittlerer Größe. Allein in Köln stieg die Zahl der Insolvenzen von Januar bis Oktober 2002 um 65 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 14:07:09
      Beitrag Nr. 100 ()
      100! :D

      manager-magazin.de, 11.02.2003, 13:59 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,234…

      M & A - R A N G L I S T E

      Deutsche Bank mit Abstand vorn


      Für ihre Bilanz 2002 bezog die Deutsche Bank viel Prügel. Immerhin konnte Vorstands-Chef Josef Ackermann im Investmentbanking jetzt einen wichtigen Prestige-Erfolg verzeichnen.

      Frankfurt ? Dass die Deutsche Bank in eigener Sache zu den fleißigsten M&A-Akteuren im vergangenen Jahr gehörte, ist bekannt. Unter der Bezeichnung "Trennung von Randaktivitäten" schmiss Bankchef Josef Ackermann nahezu alles auf den Markt, für das sich ein Käufer finden ließ. Er erntete dafür nicht nur Lob. Einige Kritiker warfen ihm sogar vor, die Substanz der Deutschen Bank verhökert zu haben.

      Aber auch für fremde Rechnung waren die M&A-Experten der Deutschen Bank sehr aktiv. In der traditionell von der "Börsen-Zeitung" aufgestellten Rangliste der deutschlandbezogenen M&A-Transaktionen für das Jahr 2002 erobert die Deutsche Bank mit 72 Transaktionen im Gesamtwert von 68,7 Milliarden Euro (Marktanteil: 18,5 Prozent) zum ersten Mal Platz eins - übrigens auch ohne Berücksichtigung der eigenen Verkäufe.

      Vorjahresssieger Goldman Sachs musste sich hingegen mit Rang zwei begnügen. 28 Deals im Gesamtvolumen von 49,5 Milliarden Euro brachten einen Marktanteil von 13,3 Prozent.

      Insgesamt brach das Volumen der von der "Börsen-Zeitung" aufgelisteten Transaktionen um 43 Prozent auf 370,8 Millairden Euro ein. Überraschend stieg die Anzahl der abgeschlossenen Deals aber von 357 auf 380. Folge: Das Durchschnittsvolumen halbierte sich auf 956 Millionen Euro.

      Die größten Deals gab es in der Versorger- und Rohstoffindustrie. So zum Beispiel die Übernahme der britischen Vertriebsaktivitäten der TXU Europe durch Eon (Volumen: 2,5 Milliarden Euro) sowie die Tankstellenfusionen von Shell/Dea (2 Milliarden Euro) und BP/Aral (5,3 Milliarden Euro). Größte Transaktion im Finanzdienstleistungsbereich war der Zusammenschluss der Hypothekenbanken von Deutscher Bank, Commerzbank und Dresdner Bank zur Eurohypo (4,9 Milliarden Euro). Aber auch die Übernahme von Stinnes durch die Deutsche Bahn (2,5 Milliarden Euro) sorgte für Schlagzeilen.

      1.(4)Deutsche Bank
      2.(1)Goldman Sachs
      3.(7)UBS Warburg
      4.(3)CSFB2330,38,22772,211,1
      5.(9)Rothschild
      6.(2)Dresdner KW
      7.(6)Merrill Lynch
      8.(8)Morgan Stanley
      9.(5)JP Morgan Chase
      10.(-)Commerzbank
      11.(14)Lehmann Brothers
      12.(13)Citigroup SSSB
      13.(10)Lazard
      14.(-)BNP Paribas
      15.(11)Sal. Oppenheim
      16.(12)Metzler
      17.(-)Fox-Pitt
      18.(-)HSBC Trinkaus & Burkhardt
      19.(-)ING BHF-Bank
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 14:25:10
      Beitrag Nr. 101 ()
      Verkauf zahlreicher Aktivitäten

      Deutsche Bank strafft US-Geschäft

      Unter Josef Ackermann konzentriert die Deutsche das US-Geschäft auf Sparten mit hoher Rendite. Ihr langjähriges Ziel, im Investmentbanking zur Spitzengruppe aufzuschließen, liegt aber noch in weiter Ferne.

      tmo NEW YORK. Für die Deutsche Bank in den USA war 2002 ein Jahr der Fokussierung. Unter ihrem Chef Josef Ackermann zog sich der Konzern aus den amerikanischen Sparten Leasing, Wertpapierverwahrung, indexorientierte Vermögensverwaltung und Verbraucherkredite zurück . Gleichzeitig übernahm die Bank den US-Vermögensverwalter Scudder und baute damit ihr Asset Management in den USA stark aus. Im Investmentbanking verringerte sie den Abstand zu den Topadressen an der Wall Street.

      ?Insgesamt haben sie sich in einem schwierigen Umfeld gut geschlagen und das US-Geschäft viel klarer fokussiert?, sagt Bankanalyst Mark Hoge von der Bank of America. Mit der Scudder-Übernahme sei die Deutsche Bank zu ?einem der ganz wenigen global aufgestellten Vermögensverwalter? aufgestiegen, sagt Hoge. Auch Analyst Jeremy Sigee von Salomon Smith Barney lobt das geschärfte Profil der Deutschen Bank.

      Im US-Investmentbanking kletterte die Deutsche Bank auf Rang sieben, rechnet man die Marktanteile im Aktien- und Anleihegeschäft und bei Fusionen und Übernahmen zusammen. Die Frankfurter zogen an UBS Warburg vorbei und haben von den europäischen Banken nur noch Credit Suisse vor sich. Deren Tochter, Credit Suisse First Boston wird von den USA aus geführt.

      Im Investmentbanking spielten die Frankfurter ihre Stärke im Anleihebereich auch an der Wall Street aus. Diese Sparte lief 2002 deutlich besser als Aktienemissionen und die Beratung bei Fusionen und Übernahmen, die als Königsdisziplin gilt. Im Bereich US-Hochzinsanleihen verdoppelten die Deutschbanker ihren Marktanteil auf knapp 13 % und wurden zweitgrößtes Emissionshaus mit einem Volumen von 7,6 Mrd. $. ?Sie haben vergangenes Jahr einige gute Leute abgeworben?, sagt Analyst Hoge. Erst vor kurzem wechselten zwei führende Anleiheexperten von Lehman Brothers zur Deutschen Bank. Sie sollen das US-Geschäft mit halbstaatlichen Emittenten (Government Agencies) vorantreiben, wo die Deutsche Bank laut der Agentur Bloomberg im vergangenen Jahr vom dritten auf den siebten Platz zurückfiel.

      Das langjährige Ziel, unter die drei größten Investmentbanken weltweit vorzustoßen, hat Konzernchef Ackermann erst kürzlich bekräftigt. Dazu müssten die Deutschbanker ihre Position auf dem wichtigen US-Markt allerdings weiter ausbauen. Als Erfolg in der allgemeinen Marktflaute verbuchten sie, dass sie einer von drei Konsortialführern beim Börsengang der Kabelfernsehsparte von AOL Time Warner wurden. Er hat ein Volumen von vier bis sechs Mrd. Dollar. ?Das kam nicht überraschend, wenn man den kontinuierlichen Aufstieg der Deutschen an der Wall Street beobachtet hat?, sagt Analyst Hoge.

      Allerdings setzt Ackermann nicht mehr auf Expansion pur. Stattdessen konzentriert der neue Chef auf einzelne Geschäftsfelder, die hohe Renditen versprechen. Andere Bereiche werden radikal aussortiert. So verkaufte er im Herbst die Sparte Wertpapieraufbewahrung (Custody) für mindestens 1,1 Mrd. $ (endgültiger Preis steht noch nicht fest) an das Bostoner Finanzhaus State Street. Das Geschäft stammt ursprünglich vom US-Institut Bankers Trust, das die Deutsche Bank Ende der neunziger Jahre übernommen hatte. Die Deutsche wurde seinerzeit weltweit zum fünftgrößten Wertpapieraufbewahrer.

      Außerdem ging die US-Leasingtochter Deutsche Financial Services (DFS) an eine Tochter des Mischkonzerns General Electric Co. Das Verbraucherkredit-Geschäft von der DFS verkaufte die Deutsche Bank an den Online-Broker E-Trade. Die passive Vermögensverwaltung, die mit ihren Aktieninvestitionen führende Indizes nachbildet und damit an deren Wertentwicklung gekoppelt ist, ging mit einem Volumen von 120 Mrd. $ für einen geschätzten Erlös zwischen 144 und 161 Mill. $ an die Chicagoer Bank Northern Trust.

      HANDELSBLATT, Dienstag, 11. Februar 2003, 08:34 Uhr
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 14:36:13
      Beitrag Nr. 102 ()
      Deutsche Bank zieht sich gut aus der Affäre
      [ 07.02.03, 11:15 ]
      Von Willi Weber

      http://www.boerse-online.de/images/shim_red.gif

      Die Jahresbilanz der Deutschen Bank für 2002 hätte schlimmer ausfallen können. Zwar hat das Institut auf Grund der Konjunktur- und Kapitalmarktmisere weniger eingenommen. Wegen der starken Kostensenkungen darf sich Deutschlands größte Bank per Saldo dennoch über einen ansehnlichen Gewinn freuen. Die Anteilseigner werden es gerne hören. Sie erhalten für das abgelaufene Geschäftsjahr eine unveränderte Dividende von 1,30 Euro je Aktie.

      Vor Steuern kletterte der Jahresüberschuss von 1,8 Milliarden Euro in 2001 auf jetzt 3,5 Milliarden Euro. Bereinigt man die Zahlen um einmalige oder außerordentliche Effekte, wie um die Einnahmen aus den Beteiligungsverkäufen oder den Wertpapierabschreibungen, ergibt sich ein Vorsteuergewinn von 2,2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Commerzbank wies hier vor wenigen Tagen noch ein Minus von 372 Millionen Euro aus.

      "Im abgelaufenen Jahr haben wir uns darauf konzentriert, die Bank zu verschlanken", zieht Vorstandssprecher Josef Ackermann Bilanz. Seit der Schweizer Top-Banker von Rolf E. Breuer im Mai vergangenen Jahres die Chefposition übernommen hat, bleibt bei der Deutschen Bank kein Stein mehr auf dem anderen.

      So löste er in Rekordtempo sein Versprechen ein, sich von Industriebeteiligungen und Geschäftsnebenbereichen zu trennen. Verkauft wurden unter anderem: Die Aktienpakete an Continental, der Deutschen Börse, Buderus und teilweise auch von Südzucker. An IBM übergab man die hauseigene IT-Sparte. Die Abteilung Indexfonds wurde an Nothern Trust verkauft, genauso wie das US-amerikanische Depotgeschäft, das an den US-Wertpapierdienstleister State Street ging.

      Ackermann sieht sein abgespecktes Institut gut für die Zukunft gerüstet: Nun verfüge man über ein effizientes und fokussiertes Geschäftsmodell, lässt der Chefbanker wissen.

      Die Gründe für das vergleichsweise gute Abschneiden der Deutschen Bank. Unsicherheitsfaktor Kreditgeschäft. Was boerse-online.de empfiehlt.

      Ein Blick auf das operative Geschäft zeigt, dass sich das Institut in der Branchenkrise gut gehalten hat. So gelang es dem Marktführer, die Kosten um beachtliche 3,5 Milliarden Euro oder 17 Prozent zu senken. Der Löwenanteil entfällt dabei mit zwei Milliarden Euro auf die Personalkosten.

      Dass auf der anderen Seite auch die operativen Erträge zurückgegangen sind, dürfte angesichts schwierigen Marktumfeldes kaum jemanden überraschen. Die Einbuße liegt bei minus zehn Prozent und fällt damit deutlich geringer aus als der Kostenrückgang.

      Ein Unsicherheitsfaktor bleibt das Kreditgeschäft. Die Unternehmenspleiten nahmen in Deutschland erschreckend stark zu. So musste die Großbank im abgelaufenen Jahr 1,9 Milliarden Euro wegen fauler Ausleihungen abschreiben. Ackermann bleibt trotzdem gelassen: Der Höhepunkt bei den Kreditabschreibungen sei überschritten.

      Äußerst zufrieden gibt sich der Vorstandschef mit der Entwicklung beim Privatkundengeschäft. Hier sei ein "beachtlicher Durchbruch" erreicht worden. Als Beleg führt er den Gewinnsprung von 0,3 auf 1,1 Milliarden Euro in dieser Sparte an.

      Fazit: Die Deutsche Bank steht mit ihren Zahlen deutlich besser da, als die Konkurrenz von der Commerzbank, Dresdner Bank und vermutlich auch von der HypoVereinsbank. Auch in Sachen Strategie ist der Marktführer seinen Wettbewerbern eine Nasenlänge voraus.

      Das Institut hat sich gut positioniert und dürfte von einer Wende des Marktumfelds, überdurchschnittlich profitieren. Aber auch wenn Konjunktur und Börse in diesem Jahr noch nicht auf die Beine kommen sollten scheint das Geschäftsrisiko begrenzt. Durch die Kostenmaßnahmen hat sich die Deutsche Bank ein Puffer geschaffen, das die Erwirtschaftung von Gewinnen auch bei stagnierenden oder sogar leicht rückläufigen Erlösen ermöglicht. Daher rät boerse-online.de die Aktie zu HALTEN.

      Empfehlung: HALTEN
      Kurs am 7. Februar: 38,50 Euro
      Stoppkurs: 35,50 Euro
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 00:05:02
      Beitrag Nr. 103 ()
      Na, ja, diese Einschätzung teile ich nicht:

      Aus der FTD vom 12.2.2003 www.ftd.de/finanzsystem

      Deutsche Banken halten Stresstest stand
      Von Rolf Lebert, Frankfurt

      Eine Stabilitätskrise des deutschen Bankensystems wird es auch dann nicht geben, wenn die wirtschaftliche Lage 2003 schlecht bleibt. Davon ist jedenfalls Edgar Meister, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank (Buba), überzeugt.

      "Das schließt nicht aus, dass es für das eine oder andere Institut ernst werden kann, wenn 2003 noch einmal so wird wie 2002", sagte Meister am Montagabend im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. Konkrete Anhaltspunkte für die Schieflage einer Bank habe die Bundesbank jedoch nicht. Meisters Sicht stützt sich unter anderem auf einen "Stress-Test", dem sich derzeit 50 deutsche Banken im Zuge einer Untersuchung des Internationalen Währungsfonds (IWF) unterziehen.

      Die Bundesbank hat die weitgehend identischen Daten bereits für die dritte Impact-Studie zu Basel II erhoben und ihre Belastbarkeit intern getestet. Zu den Szenarien gehört der Ausbruch eines Irak-Krieges und dessen wirtschaftliche Folgen. Ab 2006 erfolgt durch Basel II die Kapitalunterlegung von Krediten nicht mehr pauschal, sondern abhängig von der Bonität des Schuldners.

      Deutsche Banken haben bestanden

      Die Überprüfung durch den IWF findet im Zuge des "Financial Sector Assesment Programs" statt, das der Fonds nach den Wirtschaftskrisen in Asien und Russland zur Krisenprävention beschlossen hatte. Der "Routineüberprüfung" hätten sich bereits 60 Länder, darunter die Schweiz, Kanada und Großbritannien, unterzogen, sagte Meister weiter. Die Ergebnisse sollen bis Mai vorliegen.

      Die deutschen Banken haben die Tests Meister zufolge bestanden. "Selbst wenn die zu Grunde gelegten Szenarien eintreten sollten, wird es keine Bankenkrise geben", sagte Meister. Das gelte auch für den Fall einer Herabstufung der Ratings um eine ganze Bonitätsstufe. "Für mich zählen Fakten anstelle von Gerüchten und Spekulationen", sagte Meister, der bei der Bundesbank für die Bankenaufsicht zuständig ist.

      Bei der Reduzierung der Risikoaktiva und Stärkung des Eigenkapitals der Banken habe die Verbriefung von Kreditforderungen ("asset backed securities"/ABS) große Bedeutung, sagte Meister. Er begrüßte Pläne des Bundesfinanzministeriums, die Spezialgesellschaften - an die die ABS ausgelagert werden - von der Gewerbesteuer zu befreien und die Entstehung eines großen deutschen ABS-Marktes zu fördern.

      Meister kritisiert Rating-Agenturen

      Kritisch äußerte sich Meister zur Rolle der Rating-Agenturen, deren kurzfristige Reaktionen auf schlechtere Geschäftszahlen der Banken prozyklisch wirkten und zur Verschärfung bestehender Probleme beitrügen. "Die Rating- Agenturen müssen wissen, dass sie eine große gesamtwirtschaftliche Verantwortung haben. Durch kurzfristige Downgradings schaffen wir uns Probleme, die keiner mehr lösen kann", sagte der Buba-Vorstand.

      Meister begrüßte, dass Rating-Agenturen zunehmend die Aufsichtsbehörden beschäftigen. Mit der Umsetzung von Basel II sei es unumgänglich, dass die Aufseher stärkeren Einblick in die Rating-Grundsätze der Agenturen bekämen. Schließlich müssten sie wissen, ob im Fall der Wahl eines externen Ratings die in Basel II festgelegten Standards erfüllt würden. In informellen Gesprächen hätten sich die Rating-Agenturen aufgeschlossen gezeigt. "Dieser Prozess muss formalisiert werden", sagte Meister.

      © 2003 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 10:01:57
      Beitrag Nr. 104 ()
      14.02.2003 - 06:58 Uhr "HB": Deutsche Bank verkauft Großteil von DB Capital Partners

      Frankfurt (vwd) - Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, trennt sich nach Information des "Handelsblatts" (HB) von weiteren Beteiligungen. Am kommenden Dienstag soll der Vertrag über den Verkauf eines Großteils des außerbörslichen Beteiligungsportfolios von DB Capital Partners in New York unterzeichnet werden. Wie die Zeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise in ihrer Freitagausgabe schreibt, beträgt der Wert der Transaktion rund 1,5 Mrd EUR. Bei DB Capital verblieben dann noch Beteiligungen im Wert von rund zwei Mrd EUR, für die andere Lösungen gesucht würden.

      Erworben werde der Anteil vom Management von DB Capital Partners. Zu den übernommenen Beteiligungen gehören laut dem Blatt unter anderem Center Parcs und United Biscuits. Finanziert werde der Kauf vom niederländischen Finanzinvestor NIB Capital, von der Beteiligungsgesellschaft Harbour-Vest der Familie Brenninkmeyer (C&A) und internationalen Pensionskassen. NIB Capital und Harbour-Vest gelten laut "HB" als Beteiligungsgesellschaften die nur bei "Sonderangeboten" zugriffen. :mad:

      Private Equity sei für die Deutsche Bank ein "Milliardengrab" gewesen Im Geschäftsjahr 2002 addierten sich die Abschreibungen auf knapp 450 Mio EUR, im Jahr zuvor seien es rund eine Mrd EUR gewesen. Die außerbörslichen Eigenkapitalbeteiligungen seien der letzte Randbereich, der dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Josef Ackermann, noch Probleme bereite, schreibt die Zeitung, die übrigen seien bereits veräußert. Hierzu zählten Teile des Versicherungsgeschäfts und das US-Konsumentenkreditgeschäft.
      vwd/11/14.2.2003/mi/bb
      Avatar
      schrieb am 14.02.03 10:09:22
      Beitrag Nr. 105 ()
      Vertrag soll kommende Woche unterzeichnet werden

      DB Capital Partners wird zerlegt

      Von Peter Köhler

      Das Management von DB Capital Partners wird schon bald einen Großteil der außerbörslichen Beteiligungen der Deutschen Bank übernehmen. ?Verkaufen? ? egal zu welchem Preis, lautet zurzeit offenbar die Devise von Vorstandssprecher Josef Ackermann. In der Beteiligungsbranche hält man den Zeitpunkt für denkbar schlecht.

      FRANKFURT/M. Die Deutsche Bank trennt sich von einem großen Teil ihres Private-Equity-Portfolio bei DB Capital Partners. Wie aus Verhandlungskreisen in London bekannt wurde, sollen die vornehmlich britischen und amerikanischen Direktbeteiligungen mit einem ?Herauskauf? durch das Management (Management Buyout, MBO) von DB Capital Partners für 1,5 Mrd. Euro veräußert werden. Am werthaltigsten sind die Anteile am Freizeitparkbetreiber Center Parcs und am Kekshersteller United Biscuits. Außerdem gehören noch zahlreiche US-Technologiefirmen dazu.

      Mehrere Finanzinvestoren machen die Mittel für den Herauskauf locker. Dazu gehören dem Vernehmen nach das niederländische Finanzhaus NIB, die Beteiligungsgesellschaft Harbour-Vest, die Familie Brenninkmeyer (C&A) sowie Pensionsfonds
      .
      Wesentliche Teile des zur Disposition stehenden Portfolios kamen im Zuge der Übernahme von BankersTrust im Jahr 1998 zur Deutschen Bank. Das Institut bleibe nach dem Verkauf weiter mit 20 % an der neuen Gesellschaft beteiligt, hieß es in Verhandlungskreisen. Zukünftige Wertberichtigungen gingen dann nicht mehr direkt in die Bilanz. Eine solche Lösung wird von Vorstandssprecher Josef Ackermann seit Monaten favorisiert, ursprünglich sollte die Transaktion schon Ende Dezember abgeschlossen sein. Gestern war in London die Unterzeichnung des Vorvertrags vorgesehen, doch der Abschluss scheiterte in letzter Minute an Detailfragen. Nächster Termin sei der kommende Dienstag, hieß es in Bankkreisen.

      Da der Kaufpreis etwa dem Buchwert der Beteiligungen entspreche, sei fraglich, ob die Deutsche Bank einen außerordentlichen Ertrag verbuchen kann. Der Teilverkauf hätte auch personelle Konsequenzen, da Europa-Chef Graham Glempson und der im Group Executive Committee für Corporate Investments zuständige Ted Virtue die Bank verlassen und die Leitung der neuen Gesellschaft übernehmen würden.

      Parallel dazu laufen die Verhandlungen um den Verkauf des Kabelnetzbetreibers Telecolumbus, der als Einzelposten aus dem gesamten Portfolio herausgelöst wird. Auch hier strebt die Deutsche Bank einen Management Buyout an, jedoch sind auch Finanzinvestoren interessiert. In der Private Equity-Branche heißt es, zwei Konsortien lägen mit ihren Angeboten bei rund 500 Mill. Euro. Ein Konsortium umfasst BC Partners und den angelsächsischen Spezialfonds GMT, die zweite Bietergruppe soll sich aus Apax, Goldman Sachs und Providence zusammensetzen. Letztere hatten sich im Bieterkampf um die TV-Kabelnetze der Deutschen Telekom durchgesetzt und könnten so ihr Portfolio sinnvoll ergänzen. Das Mandat für die Transaktion habe die Deutsche Bank selbst, spätestens Ende März soll es zum Abschluss kommen.

      Nach Abschluss beider Transaktionen verblieben bei DB Capital Partners noch Direktbeteiligungen von rund einer Mrd. Euro mit einem Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Dafür hat die Deutsche Bank noch keinen konkreten Plan. Intern wird diskutiert, ob der Branchenprimus nicht angesichts des zurückgedrehten Firmenkreditgeschäfts auf der Eigenkapitalseite sein Angebot ausweiten sollte. Während Ackermann die außerbörslichen Eigenkapitalbeteiligungen nicht mehr zum Kerngeschäft zählt, halten Investmentbanker dagegen, angesichts der schlechten Verfassung der Börsen entgehe hier ein Zukunftsgeschäft. Goldman Sachs etwa ist in Deutschland schon ein erfolgreicher Player.

      Das Private Equity-Geschäft ist eine der Hausaufgaben, die Ackermann noch nicht erledigt hat. Seine Devise lautet seit Dezember ?verkaufen, verkaufen, verkaufen? ? offenbar zu fast jedem Preis. Denn in der Beteiligungsbranche ist man sich einig: einen schlechteren Zeitpunkt für den Ausstieg gibt es angesichts dramatisch gesunkener Unternehmensbewertungen kaum.

      HANDELSBLATT, Freitag, 14. Februar 2003, 08:11 Uhr
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 12:21:53
      Beitrag Nr. 106 ()
      17.02.2003 - 07:42 Uhr
      "HB": Deutsche Bank will Springer im 2. Hj an die Börse bringen

      Düsseldorf (vwd) - Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, will einem Zeitungsbericht zufolge im zweiten Halbjahr 2003 ein 30-prozentiges Aktienpaket der Axel Springer Verlag AG, Berlin, an die Börse bringen. Das "Handelsblatt" berichtet in seiner Montagausgabe unter Berufung auf Finanzkreise, Voraussetzung sei, dass sich die Lage an den Börsen bis dahin stabilisiert habe. Ein früherer Zeitpunkt komme auf Grund der derzeitigen Unsicherheit an den Kapitalmärkten kaum in Frage, heißt es weiter.

      Die Deutsche Bank schätze den fairen Wert der Anteile auf 60 bis 65 EUR. Als Untergrenze für eine Platzierung gelte den Kreisen zufolge ein Preis von 53,50 EUR. Zu diesem Preis hatte die Bank im vergangenen Oktober ein Paket von 10,4 Prozent an die Verlegerwitwe Friede Springer verkauft. Diese hatte ihren Anteil an Springer auf 55 Prozent aufgestockt. Die Deutsche Bank hält nach dem Verkauf noch rund 30 Prozent an Springer. Bei einem Kurs von 53,50 EUR wird der Wert des Pakets auf knapp 550 Mio EUR geschätzt.
      vwd/11/17.2.2003/mim/bb
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 09:00:06
      Beitrag Nr. 107 ()
      Deutsche Finanzinstitute weisen im europäischen Vergleich eine geringe Börsenkapitalisierung auf

      Bankaktien bieten wieder Chancen

      Von Frank Wiebe, Handelsblatt

      Die Aktien von Banken, die ihr Geschäft sanieren, haben überdurchschnittliches Kurspotenzial. Das gilt auch für kleine Institute mit profitablen Strategien. Magere Börsentage wie der Dienstag ändern daran nichts.

      DÜSSELDORF. Kennen Sie die portugiesische Banco Espíritu Santo? Sollten Sie aber, denn dieses Institut ist mehr wert als die Commerzbank. Nach Börsenkapitalisierung gerechnet belegt sie Rang 42 unter den europäischen Banken, die Commerzbank folgt mit Nummer 43. :eek:

      Der Deutsche Bankenmarkt, das zeigt die Börsenbewertung, ist wenig attraktiv. Er gilt strukturell als schwierig wegen der starken Konkurrenz der Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Dazu kommt ein relativ schwaches Wirtschaftswachstum im größten der Euroländer. Sehr hoch bewertet sind dagegen, trotz eines deutlichen Kursrückgangs, die britischen Banken, aber zum Beispiel auch die Schweizerische UBS und die französische BNP.

      Wer nach aussichtsreichen europäischen Bankaktien sucht, kann verschiedene Kriterien anlegen. Einmal gibt es Banken, die Phantasie durch eine mögliche Restrukturierung oder Sanierung bieten. Einzig unter diesem Gesichtspunkt bekommt man überhaupt einen deutschen Titel auf den Beobachtungsschirm: Es ist, trotz des juristischen Hickhacks um ihren Chef, die Deutsche Bank. Sie ist einer der vier Top-Kandidaten von Oppenheim Research. ?Die Deutsche Bank wird zu Unrecht fast nur wie eine deutsche Bank bewertet?, sagt Oppenheim-Analyst Metehan Sen, ?dabei macht sie einen großen Teil ihrer Erträge im Ausland.? Er erwartet eine Verdreifachung des operativen Gewinns im laufenden Jahr, vor allem durch weitere Kostensenkungen, bei den europäischen Konkurrenten im Schnitt dagegen nur ein Plus von 45 %. :eek:

      Ein anderer ?Erholungskandidat? ist die niederländische ABN Amro. James Hyde von Fox-Pitt, Kelton nennt sie als Favoriten. ?Sie hat ein solides Geschäft im mittleren Westen der USA?, sagt er. Dazu komme die Aussicht auf ? bisher allerdings noch nicht deutlich sichtbare ? Kostensenkungen im niederländischen Heimatmarkt.

      Ein dritter Kandidat, eher schon ein Sanierungsfall, ist Credit Suisse. Diese Aktie gehört zu den sechs Top-Aktien der WestLB unter den europäischen Banktiteln. Die Bewertung der Gruppe sei weitgehend durch das Geschäft mit gehobenen Privatkunden in der Schweiz und das Massengeschäft abgedeckt, heißt es. Die anderen Bereiche ? Investment Banking, Asset Management und Versicherungen ? seien aber ?keineswegs wertlos?, die Analysten erwarten hier eine Erholung und halten die Aktie für unterbewertet.

      Eine andere Blickrichtung wäre, Aktien von Banken herauszufinden, die sich durch eine besondere Strategie oder Marktnische auszeichnen. James Hyde nennt als Beispiel hierfür die spanische Bankinter. Sie sei sehr stark in der Baufinanzierung. Dieses Geschäft habe zurzeit noch schwache Margen, aber der Analyst erwartet eine Erholung und ein starkes Wachstum. Eine ähnlich auf Immobilien ausgerichtete, sehr stark wachsende Bank gibt es in Großbritannien: Northern Rock. Ihre Aktie sei aber schon recht gut gelaufen, schränkt Hyde die Erwartungen für dieses Papier ein. Ein dritter Nischenkandidat ist die belgische KBC, die bei Oppenheim eindeutig der stärkste Kaufkandidat ist, aber auch bei der WestLB auf der Topliste steht. Sie ist ein reinrassiger Allfinanzwert und damit eine weniger bekannte Alternative zu ING und Fortis. Das Unternehmen verbindet eine gesunde Heimatbasis mit mutiger Expansion in Mitteleuropa. Der Allfinanzvertrieb funktioniert, die Abhängigkeit vom Aktienmarkt und die Bewertung sind relativ niedrig.

      Eine dritte Anlagevariante ist die Auswahl solider, großer Banktitel als Grundpfeiler des Depots. Aus Deutschland kommt hier im Grunde kein Kandidat in Frage. Häufig werden dagegen die britische Royal Bank of Scotland (RBOS) und die schweizerische UBS empfohlen ? für den Euroraum BNP Paribas und Unicredito, die beide zu den vier Favoriten von Oppenheim zählen. BNP hat sich allerdings mit den Übernahmeplänen für Crédit Lyonnais nicht nur Freunde gemacht. Hyde sieht zudem das hohe Engagement der Bank im Anleihengeschäft kritisch, weil er für diesen Markt einen Rückschlag erwartet. Er bevorzugt die kleinere Société Générale, die kürzlich die Anleger mit guten Zahlen überraschte, keine Übernahmepläne hat und über ein sehr gutes Filialgeschäft in Frankreich verfügt.

      Die Ausblicke der Banken, zum Beispiel gestern von UBS, sind sehr verhalten. Oppenheim erwartet aber eine ?moderate? Erholung der Erträge in der Branche. Goldman Sachs ist pessimistischer, sieht jedoch aus Gründen der Bewertung und der hohen Dividendenrendite Chancen für Anleger.

      HANDELSBLATT, Mittwoch, 19. Februar 2003, 07:55 Uhr
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 09:40:43
      Beitrag Nr. 108 ()
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,236716,00.…

      19.02.2003

      H Y P O V E R E I N S B A N K

      Die Dividende fällt aus

      Der neue HVB-Chef Rampl meldet katastrophale Zahlen. Erstmals in seiner Geschichte weist das Unternehmen einen Jahresverlust aus. Allein im vierten Quartal beträgt der Verlust über eine Mill…

      Frankfurt - Die HypoVereinsbank [Chart zeigen] (HVB) hat 2002 angesichts der Krise auf den Finanzmärkten sowie hoher Risiken in den eigenen Kreditbüchern erstmals in ihrer Geschichte ein Gesamtjahr mit einem Nettoverlust abgeschlossen.

      Allein im vierten Quartal verzeichnete die Bank einen Milliarden-Verlust, der deutlich höher ausfiel als von Analysten geschätzt. Für 2002 will die Bank keine Dividende auszahlen, um die Kapitalbasis zu schonen. die Aktie verliert zu Handelbeginn am Mittwoch mehr als drei Prozent.

      Der Verlust vor Steuern im Gesamtjahr habe 821 Millionen Euro betragen nach einem Gewinn von 1,549 Milliarden Euro im Jahr davor, teilte Deutschlands zweitgrößtes Kreditinstitut am Mittwoch in München mit. Im vierten Quartal verbuchte die Bank vor Steuern dabei ein Minus von 1,085 Milliarden Euro. Analysten hatten in einer Reuters-Umfrage im Durchschnitt dagegen einen Vorsteuerverlust von 657 Millionen Euro prognostiziert.

      Entscheidend für das schwache Ergebnis war auch im Schlussquartal die hohe Vorsorge für Risiken im Kreditgeschäft. Die Risikovorsorge habe sich für den Zeitraum Oktober bis Dezember auf 1,321 Milliarden Euro belaufen nach schon 1,232 Milliarden Euro im dritten Quartal.

      Zur erwarteten Geschäftsentwicklung im neuen Jahr hielt sich die HVB-Gruppe zunächst bedeckt. Es gebe Signale, dass die Talsohle im vierten Quartal des vergangenen Jahres durchschritten worden sei, hieß es lediglich am Morgen.
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 00:11:05
      Beitrag Nr. 109 ()
      :eek:

      Spitzentreffen bei Kanzler wegen Bankenkrise
      "Focus-Money": Eichel soll Notfallplan ausarbeiten

      Die Bankenkrise hat nun offenbar auch Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf den Plan gerufen. Schröder traf sich mit Spitzenmanagern des Geldgewerbes, wie Regierungssprecher Béla Anda bestätigte. Die Begegnung am Sonntag "fügte sich in eine Reihe von Gesprächen mit Finanzdienstleistern", sagte Anda. Auch Finanzminister Hans Eichel (SPD) führe solche Gespräche. Schröder wolle sich so über die Lage an den internationalen Finanzmärkten informieren. Zum Inhalt der Unterredung am Sonntag wollte sich Anda nicht äußern. Das Treffen sei vertraulich gewesen.

      Das Magazin "Focus-Money" berichtete unter Berufung auf das engste Teilnehmerumfeld, es sei unter anderem über Krisenszenarien für den Finanzplatz Deutschland bis hin zum Zusammenbruch einzelner Institute gesprochen worden. Auch Eichel und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hätten teilgenommen. Eichel habe den Auftrag erhalten, gemeinsam mit der Bundesbank Szenarien für den Fall zu entwickeln, dass eine der großen deutschen Banken kippen sollte, meldete "Focus-Money" weiter. Der Sprecher Eichels sagte dazu, er kenne keinen solchen Plan und auch keine Aufträge an Eichel aus der Begegnung.

      Im vergangenen Jahr hatten mehrere deutsche Großbanken erstmals in ihrer Geschichte Verluste gemacht. Einige Experten warnten bereits vor Zusammenbrüchen wie in Japan, was von der Branche und der zuständigen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) aber stets zurückgewiesen wurde.
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 16:37:44
      Beitrag Nr. 110 ()
      Aua! :eek:

      manager-magazin.de, 20.02.2003, 13:11 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,236…

      A L L I A N Z

      Dresdner Bank droht erneuter Verlust

      Von Georg Jakobs

      Der Allianz-Tochter dürfte die angestrebte Halbierung der Risikovorsorge nicht gelingen. Bernd Fahrholz` Prognose von der schwarzen Null wackelt.

      Frankfurt - Der Dresdner Bank droht im laufenden Jahr erneut ein hoher operativer Verlust. Die angestrebte Halbierung der Risikovorsorge für Kreditausfälle auf rund eine Milliarde Euro dürfte der Allianz-Tochter nicht gelingen. Nach internen Berechnungen wird die Risikovorsorge eher bei etwa 1,5 Milliarden Euro liegen.

      Damit würde auch die von Vorstandschef Bernd Fahrholz angekündigte schwarze Null im operativen Geschäft klar verfehlt. Das berichtet manager magazin in seiner neuesten Ausgabe, die am Freitag den 21. Februar 2003 erscheint.

      Angesichts der weiterhin unbefriedigenden Entwicklung bei der Dresdner Bank verdichten sich die Anzeichen dafür, dass die Muttergesellschaft Allianz unter ihrem künftigen Vorstandsvorsitzenden Michael Diekmann bei ihrer Frankfurter Tochter härter durchgreifen wird. Insbesondere für Bankchef Fahrholz, der den Turnaround für 2003 versprochen hatte, dürfte es nun eng werden.

      Stellenabbau auf der zweiten Führungsebene

      Unterdessen bestätigte ein Sprecher der Dresdner Bank zum Teil einen Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit", wonach in der Führung der Bank ein massiver Stellenabbau geplant sei. Er stellte klar, dass auf der zweiten Führungskräfteebene der Bank 120 Personen tätig sind, von denen ein Drittel abgebaut werden soll. Richtig sei, dass die Führungskräfte in den kommenden Wochen vom Personalberater Egon Zehnder erfahren würden ob und wenn ja in welcher Funktion sie weiter in der Bank tätig sein werden.

      Die Zeitung hatte zuvor berichtet, dass von den rund 220 Führungskräften des Bereichs Firmenkundengeschäft 140 gehen müssten. Zusätzlich würden von derzeit 130 Standorten der Sparte nur noch 70 übrig bleiben

      © manager-magazin.de 2003
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 09:49:29
      Beitrag Nr. 111 ()
      Wir werden uns wohl bis Juni gedulden muessen, um Indizien zu bekommen, wie es dem Finanzplatz D wirklich geht.

      21.02.2003

      F I N A N Z P L A T Z

      Kanzlerrunde mit Spitzenbankern

      Eine konzertierte Aktion von Banken und Regierung soll den Finanzplatz Deutschland stärken. :confused:

      Düsseldorf/Berlin – Nachdem bereits gestern durchgesickert war, dass sich Bundeskanzler Gerhard Schröder am Sonntagabend in Berlin mit den Spitzen der deutschen Finanzwirtschaft getroffen hatte, werden die dort ersonnenen Pläne nun detaillierter. Wie das "Handelsblatt" in seiner Freitagausgabe schreibt, soll der angeschlagene Finanzsektor durch eine konzertierte Aktion gestärkt werden.

      Dabei gehe es zum einem um die "unkalkulierbaren" Risiken eines Irakkriegs oder von Terroranschlägen und zum anderen um die Anfälligkeit einzelner Banken, schreibt die Zeitung unter Berufung auf hochrangige Bankmanager und regierungsnahe Kreise. Das Konzept solle laufend der Entwicklung an den Märkten und der geopolitischen Lage angepasst werden.

      Warum fehlte Commerzbank-Chef Müller?

      Zur Kanzlerrunde waren folgende Manager geladen: Henning Schulte-Noelle (Allianz ), Josef Ackermann (Deutsche Bank ), Hans-Jürgen Schinzler (Münchener Rück ), Dieter Rampl (HypoVereinsbank ), Bernd Fahrholz (Dresdner Bank), Hans-Jürgen Sengera (WestLB), Ulrich Brixner (DZ Bank) und Hans W. Reich (Kreditanstalt für Wiederaufbau).

      Regierungschef Schröder hatte seine beiden Minister Wolfgang Clement und Hans Eichel im Schlepptau. Zusätzlich nahm als Kanzler-Intimus der Unternehmensberater Roland Berger am Tisch Platz.

      Warum von den Topbankern nur Klaus-Peter Müller, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank , fehlte, löste einige Spekulationen in der Bankenszene aus. Einige Beobachter vermuten einen Rüffel des Kanzlers in Richtung Müller, weil dieser während des Wahlkampfes 2002 keinen Hehl aus seinen Sympathien für CSU-Chef Edmund Stoiber gemacht hatte.

      Die Bundesbank spielt das Treffen herunter

      Bereits am Donnerstag hatte die Bundesbank, die nicht eingeladen war, versucht, den Stellenwert des Treffens herunterzuspielen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte Bundesbank-Präsidiumsmitglied Edgar Meister: "Es wird sich hier wohl in erster Linie um ein Informationsgespräch gehandelt haben." Es gebe zumindest von der Regierung "keinen Auftrag an die Bundesbank für eine konkrete Notfallplanung".

      Meister betonte, die Diskussion über den Bankensektor stehe nicht im Zusammenhang mit der zurzeit stattfindenden Beurteilung des deutschen Finanzsystems durch Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF). "Die ersten Gespräche von Bundesbank, Finanzministerium und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit den Vertretern des IWF sind in guter Atmosphäre gelaufen. Der IWF hat sich zufrieden mit den bereitgestellten Informationen gezeigt", sagte Meister.

      Der IWF hatte 1999 damit begonnen, die Finanzsysteme aller Mitgliedsländer auf freiwilliger Basis zu beurteilen. "Der IWF verschafft sich dabei einen Überblick über das Risikomanagement der Institute, die Stabilität des gesamten Systems und natürlich auch über die Struktur der Banken- und Finanzaufsicht", erläuterte Meister. Mit einem Abschlussbericht des IWF zu Deutschland sei nicht vor Juni zu rechnen. Der IWF hat mittlerweile 60 Länder geprüft, darunter auch schon andere Industrieländer wie die Schweiz, Kanada oder Großbritannien.
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 10:32:24
      Beitrag Nr. 112 ()
      Vorbereitung auf „externe Schocks“

      Bundesregierung überarbeitet Notfallpläne für Finanzsystem

      Finanzministerium, Bankenaufsicht, Bundesbank und Finanzdienstleister stellen sich auf den Extremfall ein: Sie verbessern ihre Zusammenarbeit bei Terrorattacken und plötzlichen Krisen.

      HB FRANKFURT/M. Mit einer konzertierten Aktion wollen Bundesregierung und Finanzwirtschaft die Widerstandskraft des Finanzsektors gegen externe Schocks stärken. Dabei geht es zum einen um die unkalkulierbaren Risiken eines Irakkriegs oder von Terroranschlägen, aber auch um die Anfälligkeit einzelner Banken. Das bestätigten hochrangige Bankmanager und regierungsnahe Kreise dem Handelsblatt. Das Konzept soll laufend der Entwicklung an den Märkten und der geopolitischen Lage angepasst werden.

      Erst am vergangenen Sonntag hatten sich Bundeskanzler Gerhard Schröder, Finanzminister Hans Eichel und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement mit den Spitzen der Kreditwirtschaft getroffen und unter anderem diese Themen diskutiert. Bei früheren Treffen sei es über Terror- und Kriegsgefahren hinaus auch um die Belastbarkeit des gesamten Finanzsystems gegangen, hieß es in Finanzkreisen.

      Als weiteres Beispiel für einen externen Schock wird Bankmanagern zufolge die Kampagne gegen die Commerzbank im vergangenen Herbst angeführt. Damals hatten sich von London aus Gerüchte verbreitet, das Geldhaus kämpfe mit ernsthaften Liquiditätsproblemen. Dies erwies sich als unbegründet. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht musste die Spekulationen mit einem Dementi zerstreuen. Der Kurs der Commerzbank war in der ersten Oktoberwoche um mehr als 20 % abgestürzt und hat sich seither nicht vollständig erholt.

      Auf solche Fälle müssten sich die Banken vorbereiten, hieß es in Finanzkreisen – beispielsweise durch zusätzliche Liquidität oder eine Aufstellung der Aktiva, die sich im Ernstfall schnell zu Geld machen ließen.

      Die Lage in der deutschen Finanzbranche ist stark angespannt. Die Institute kämpfen mit Ertrags- und Strukturproblemen. Hohe Wertberichtigungen für faule Kredite, die Börsenflaute und enorme Kostenblöcke belasten die Institute.

      Von einer systembedrohenden Bankenkrise könne allerdings keine Rede sein, versichern alle Verantwortlichen von der Bundesregierung bis hin zu den Banken selbst. Deshalb gebe es auch keinen Anlass, konkrete Notfallpläne für eine große Bankenpleite zu entwickeln. „Das deutsche Bankensystem ist stabil, es gibt keine Liquiditätsprobleme“, sagte Edgar Meister, im Vorstand der Bundesbank für Bankaufsicht zuständig. „Wenn sich durch ein äußeres Ereignis Probleme ergeben sollten, können Sie sicher sein, dass wir dem nicht hilflos gegenüberstehen werden“, betont Meister die Fähigkeit der Bundesbank, mit Problemen umzugehen, wie sie etwa auf Grund der Anschläge vom 11. September 2001 aufgetreten waren. Die Angriffe hatten das internationale Finanzsystem unter erheblichen Druck gesetzt. Für wenige Stunden drohte sogar ein Kollaps. Damals sei niemand auf eine solche Lage vorbereitet gewesen. Darum gelte es jetzt, Pläne für ein koordiniertes Vorgehen zu entwerfen, hieß es in Regierungskreisen. Dazu gehörten Notfallrechenzentren der Banken genauso wie Kommunikationspläne, aber auch Vorkehrungen für die Aufrechterhaltung der Liquidität.


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      DER ERNSTFALL

      Zu viele Banken, zu hohe Kosten, steigende Wertberichtigungen – das deutsche Bankensystem krankt an verschiedenen Stellen. Es könnte noch schlimmer kommen:

      Stufe 1 – Der externe Schock
      Ausgelöst durch einen Terroranschlag oder etwa einen Irak-Krieg mündet die Schwäche der Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession. Die Zahl der Pleiten in Deutschland steigt weiter. Die Banken müssen ihre Risikovorsorge hochfahren; fallende Börsenkurse lassen die stillen Reserven der Institute weiter schmelzen. Ratingagenturen stufen die Banken immer weiter herab. Die Refinanzierung wird teurer, das drückt auf die Zinsmarge, es wird immer schwieriger, überhaupt noch lukrative Geschäfte zu machen.

      Stufe 2 – Banken kippen
      Denkbar sind staatliche Garantien für Schulden des Bankensektors, die Rekapitalisierung von Banken mit staatlicher Hilfe, die Gründung einer Konkursbank zur Übernahme wertlos gewordener Aktiva.


      HANDELSBLATT, Freitag, 21. Februar 2003, 07:52 Uhr
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 08:36:31
      Beitrag Nr. 113 ()
      nur mal so ne frage.

      ackermann und breuer bereiten der bank ja nun mal gerade ein paar probleme. jetzt mal weitergedacht wird breuer auch in den nächsten instanzen zum schadensersatz in sachen kirch verurteilt und der schickt ihm dann ne milliardenrechnung. wer zahlt die ? klar die zahlt die deutsche bank und senkt damit ihren wert. was machen dann amerikanische aktionäre? klar! die sagen, was haben wir als aktionätre damit zu tun wenn breuer sich so weit aus dem fenster lehnt? die klagesumme geht dann in die 10 milliarden, aber mal ganz locker.... geht die deutsche bank dann pleite?

      mcht ihr euch auch sorgen?

      grüsse
      börsenberti
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:25:40
      Beitrag Nr. 114 ()
      @bert: Das Risiko aus den Klagen sehe ich nicht in der von Dir dargestellten Höhe.

      24.02.2003 - 09:56 Uhr Deutsche Bank/Börsig: Werden Kreditrisiken besser absichern

      Frankfurt (vwd) - Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, wird nach den Worten ihres Finanzvorstandes Clemens Börsig ihre Kreditrisiken besser absichern. Wie Börsig am Montag auf einer Investorenkonferenz in Frankfurt ankündigte, soll dazu ein neues externes Preismodell eingeführt werden. Die Veränderung sei keine Revolution, sondern ein weiterer Schritt in der angestrebten Reduktion der Kreditrisiken, sagte Börsig. Die Deutsche Bank werde sich nicht aus dem Geschäft zurückziehen.

      Börsig bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "Die Welt (Montagausgabe), wonach sich das Institut als erstes Kreditinstitut in Deutschland systematisch gegen Kreditausfälle schützen wolle. Dem Bericht zufolge sollen alle neuen Kredite an internationale und deutsche Konzerne mit einer Laufzeit von mehr als 180 Tagen künftig über Derivate am Kapitalmarkt abgesichert werden. Wie ein Sprecher der Bank erläuterte, sollen mit dem Preissystem starke Schwankungen bei der Risikovorsorge geglättet werden. Das Preismodell gelte nicht für Kredite an den deutschen Mittelstand, sondern für internationale Konzerne.
      +++ Frances Palgrave
      vwd/24.02.2003/pal/nas
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 18:47:09
      Beitrag Nr. 115 ()
      Kanzler Schröpfer lässt mal wieder dementieren. :laugh: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht! ;)

      24.02.2003 - 16:36 Uhr

      BMF: Kein Notfallplan für Großbanken

      Das Bundesfinanzministerium dementierte Presseberichte über Pläne zur Gründung einer Auffanggesellschaft für Kreditrisiken deutscher Großbanken. Zuvor wurde berichtet, dass bei einem Gespräch von Bankenvertretern mit Bundeskanzler Gerhard Schröder und Eichel über eine `Bad Bank` diskutiert wurde. Diese habe die Aufgabe einer Auffanggesellschaft für Not leidende Kredite der Geschäftsbanken und solle mit staatlichen Haftungsgarantien ausgestattet werden.

      Hintergrund für solche Spekulationen ist schwierige Situation der deutschen Kreditinstitute infolge der Baisse am Aktienmarkt und zahlreicher Kreditausfälle. Das Finanzministerium sieht in dieser Entwicklung jedoch noch keine ernsthafte Bankenkrise.

      Ach, ja, Herr Eichel hat ja vor den Bundestagswahlen auch de… ;)

      Quelle: Finanzen.net
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 10:31:49
      Beitrag Nr. 116 ()
      25.02.2003

      C R E D I T S U I S S E G R O U P

      Mit Stellenstreichungen zurück in die schwarzen Zahlen

      Börsen- und Analystenskandale trüben die Bilanz. Die Großbank schreibt Milliardenverluste.

      Zürich - Die Credit Suisse Group (CSG) [Chart zeigen] hat im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2002 rote Zahlen geschrieben. Im Schlussquartal des vergangenen Jahres sei ein Fehlbetrag von 950 Millionen Franken verzeichnet worden, nach minus 830 Millionen Franken ein Jahr zuvor, teilte der Finanzkonzern am Dienstag in Zürich mit.

      Im Gesamtjahr fiel ein Verlust von 3,3 Milliarden Franken an, nach einem Überschuss von 1,59 Milliarden Franken in 2001. Im laufenden Geschäftsjahr will CSG wieder schwarze Zahlen schreiben.

      Der Verlust lag damit innerhalb der bereits im Januar veröffentlichen Prognose von CSG. Damals hatte der Finanzkonzern für das vierte Quartal einen Fehlbetrag von eine Milliarde Franken und für das Gesamtjahr von 3,4 Milliarden Franken angekündigt.

      Hohe Sonderfaktoren belasten die Bilanz

      Die Ergebnisse im Schlussquartal wurden dem Konzern zufolge vor allem durch die anhaltend schwachen Finanzmärkte, eine Reihe von Sonderfaktoren und eine Änderung des Rechnungslegungs-Grundsatzes beeinflusst.

      Alleine für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der Unabhängigkeit von Research-Analysten, Zuteilungspraktiken bei Börsengängen und dem Enron-Skandal fielen im vierten Quartal Kosten von 702 Millionen Franken an.

      Drastische Stellenstreichungen stehen an

      Der Konzern will mit Stellenstreichungen weiter Kosten sparen. Im Bereich Financial Services sollen 900 Stellen wegfallen. Im Winterthur Versicherungsgeschäft sollen zusätzlich 350 Arbeitsplätze wegfallen.

      CSG will für 2002 eine Dividende von 0,10 Franken zahlen nach einer Nennwertreduktion in Höhe von zwei Franken. :eek: Die Credit Suisse Group bleibt bei ihrer Beurteilung der Aussichten für das Geschäftsjahr 2003 wegen des "anhaltend anspruchsvollen Marktumfelds und der weltpolitischen Unsicherheiten" vorsichtig. Der Konzern erwartet aber weiterhin, dass wegen der ergriffenen Maßnahmen wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Zudem gehe die Gruppe mit einer solideren Bilanz und einer gestärkten Kapitalbasis ins Jahr 2003.
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 14:23:23
      Beitrag Nr. 117 ()
      manager-magazin.de, 24.02.2003, 08:50 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,237…

      D E U T S C H E B A N K

      Hedgen statt verhätscheln

      Der Anstieg der Risikovorsorge zwingt die Deutsche Bank, ihre Kredite künftig abzusichern. Experten sprechen von vermeidbaren Wertberichtigungen in Milliardenhöhe.

      Berlin/Frankfurt - Die Deutsche Bank plant als erstes Geldinstitut in Deutschland, sich künftig systematisch gegen Kreditausfälle zu schützen. Wie "Die Welt" in ihrer Montagausgabe berichtet, sollen alle neuen Kredite an internationale und deutsche Konzerne mit einer Laufzeit von mehr als 180 Tagen künftig über Derivative am Kapitalmarkt abgesichert werden. Vorrangiges Ziel sei es, die starken Schwankungen bei den Wertberichtigungen in Zukunft zu verhindern.

      Die Deutsche Bank hatte wie die anderen Großbanken zuletzt einen drastischen Anstieg der Risikovorsorge hinnehmen müssen. Mit 2,1 Milliarden Euro lagen die Wertberichtigungen im vergangenen Jahr mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Internen Berechnungen zufolge hätte das Geldinstitut 2002 Wertberichtigungen in Höhe von gut 1,8 Milliarden Euro vermeiden können, wenn es das internationale Kreditportfolio abgesichert hätte, heißt es in dem Bericht. Die Kosten für diese Art Versicherung hätten den Angaben zufolge bei rund 400 Millionen Euro gelegen. Damit hätte die Bank ihren Vorsteuergewinn von 3,5 Milliarden Euro auf fast fünf Milliarden Euro erhöhen können.

      20 Kunden machten 60 Prozent des Risikos aus

      Die Deutsche Bank folge mit der neuen Strategie großen internationalen Banken. Sowohl die US-Häuser Citigroup und JP Morgan als auch die schweizerischen Institute UBS und Credit Suisse seien in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, sich im großen Stil vor Kreditausfällen zu schützen. "In fünf Jahren wird keine größere Bank mehr im Kreditgeschäft sein, wenn das Portfolio nicht abgesichert ist", zitiert die Zeitung einen Manager. "Investoren sind immer weniger dazu bereit, in Banken zu investieren, die hohe Kreditrisiken ungesichert in der Bilanz haben."

      Allerdings will die Deutsche Bank der "Welt" zufolge die Absicherungsgeschäfte vorerst auf Kredite an die rund 1000 größten internationalen und deutschen Kunden beschränken, da hier das Risiko größerer Ausfälle besonders hoch ist. Im vergangenen Jahr entfielen 60 Prozent der Risikovorsorge auf gerade 20 Unternehmen. Internen Schätzungen zufolge wird die Bank mittelfristig rund 30 bis 40 Milliarden Euro an Kreditvolumen absichern, wie es heißt.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 09:34:45
      Beitrag Nr. 118 ()
      24.02.2003 - 15:15 Uhr

      Magazin: Investorenkonsortium vor Einstieg bei Gerling

      Köln (vwd) - Nachdem die Verhandlungen des Haftpflichtverbandes der Deutschen Industrie (HDI) mit den Eigentümer des Kölner Gerling-Konzerns über den Kauf wesentlicher Teile der Erstversicherung offensichtlich auf März vertagt worden sind, wird in Branchenkreisen ein neues Rettungskonzept diskutiert. Das Wirtschaftsmagazin "DMEuro" berichtet in seiner am Donnerstag erscheinenden März-Ausgabe, der Versicherungskonzern werde möglicherweise von einem US-deutschen Konsortium übernommen und dabei nicht zerschlagen.

      Eine Bietergemeinschaft aus Alix Partner, Advent International, Acxit Capital Management und einem weiteren US-Fonds wolle das Eigenkapital der Gerling-Holding um 800 Mio EUR aufstocken und dafür mehr als 90 Prozent der Gerling-Aktien übernehmen. Sollte sich die Deutsche Bank an dieser Kapitalerhöhung nicht beteiligen, würde sich ihr Gerling-Anteil von aktuell 34,5 Prozent entsprechend vermindern. Laut Magazin wird das neue Angebot auch innerhalb der Deutschen Bank einer Übernahme durch den HDI vorgezogen.

      Der HDI wollte nach Angaben aus Branchenkreisen die Gerling-Erstversicherungsgesellschaften mit Ausnahme des Kreditversicherers Gerling NCM erwerben und dafür rund eine Milliarde EUR in Aktien der nicht börsennotierten Talanx und der Hannover Rück zahlen. Das Angebot des Konsortiums soll den Angaben zufolge in der vergangenen Woche auf der Sondersitzung des Gerling-Aufsichtsrates behandelt worden sein. Bei Gerling selbst war am Montag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
      +++ Monika Lier
      vwd/24.2.2003/§lie/rio
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 09:36:57
      Beitrag Nr. 119 ()
      P.S.: Ich denke auf dem derzeitigen Niveau +/- 10% dürfte sich langsam ein Boden herausbilden.

      Avatar
      schrieb am 26.02.03 17:26:42
      Beitrag Nr. 120 ()
      O.k.: aus meiner sicht auch DBK --> Nochmal Sell und abwarten, denn:

      Au weia, wie es aussieht rappelt es bald richtig im Karton. Es wird -im worst case- das gesamte deutsche Bankensystem zum wankeln bringen! :(

      PRIOR BÖRSE

      HypoVereinsbank noch Land in Sicht? Datum: 26.02.2003

      Die Experten der "Prior Börse" fragen sich, ob die HypoVereinsbank noch zu retten ist. (WKN 802200) Die Kernkapitalquote des Unternehmens sei im schlechtesten Jahr der Geschichte auf 5,6 Prozent gesunken. Sollte dieses Verhältnis des bereinigten Eigenkapitals zu den risikogewichteten Aktiva auf weniger als vier Prozent fallen, werde der Bank gesetzlich verboten, neue Kredite zu vergeben. Die HypoVereinsbank sei möglicherweise nicht mehr weit vom Abgrund entfernt. Das Unternehmen habe mit 341 Mrd. Euro mehr Kredite im Umlauf als jede andere europäische Bank. Der Schwerpunkt der Kreditportfolios liege fatalerweise auf dem Mittelstand, welcher einem neuen Pleiterekord entgegen schaue. Weitere Wertberichtungen seien daher sehr wahrscheinlich. Die Spitze des Eisberges könnten die vergebenen Kredite an Kirch, Dornier, Holzmann und Babcock sein. Für Fälle wie die der HypoVereinsbank ventiliere die Bundesregierung schon die Idee einer Art Auffanggesellschaft. Dieter Rampl, Chef der HypoVereinsbank, wolle es allerdings erst gar nicht so weit kommen lassen. Um etwa 100 Mio. Euro wolle er den wackeligen Kreditberg abtragen. Doch wer werde an seiner Stelle die unguten Risiken übernehmen? Rampl denke über eine Abstoßung der großen Beteiligungen der Allianz (4,6 Prozent) und der Münchener Rück (13,3 Prozent) nach. Doch die beiden Pakete hätten allein im letzten Jahr rund 11 Mrd. Euro eingebüßt. Dies entspreche mehr als dem doppelten des aktuell noch übrig gebliebenen Börsenwertes in Höhe von 5,3 Mrd. Euro der gesamten Bank. Der Kursverlust tauche jedoch durch ein Bilanzierungskunststück erst gar nicht im Zahlenwerk auf. Kurzerhand habe Rampl die Engagements vom Umlauf- ins Anlagevermögen gebucht und habe so, in der eh schon grotten schlechten Bilanz, die Buchwerte einfach höher stehen lassen. Desweiteren werde bei der missratenen On-line-Tochter DAB, nach Meinung der Experten, ein Abschreibungsbedarf in dreifacher Millionen Höhe vermutet. Ohne Zweifel rutsche das deutsche Banksystem in eine tiefe Krise. Um die HypoVereinsbank scheine es bei den Großbanken am schlechtesten bestellt. Die Kursentwicklung spreche Bände. Die HypoVereinsbank-Aktie habe sich gegenüber ihrem Top im Sommer 1998 gezehntelt. Aktuell notiert die HypoVereinsbank-Aktie gerade mal noch 9,54 Euro, der tiefste Stand sei mehr als 20 Jahren, so die Experten der "Prior Börse".
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 22:50:50
      Beitrag Nr. 121 ()
      Und here we go. Wir stehen vor einer historischen Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft. Die erste grosse quasi Pleite steht bevor. Dieses Mal in deutlich höheren Dimensionen als bei der Bankgesellschaft Berlin und der Herstatt Bank.


      26.02.2003 22:19

      "Handelsblatt": HypoVereinsbank plant Zwangswandelanleihe

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die HypoVereinsbank (HVB) erwägt nach "Handelsblatt"-Informationen eine milliardenschwere Zwangswandelanleihe. Wie das Blatt (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Bankenkreisen schreibt, arbeitet Vorstandschef Dieter Rampl zurzeit an entsprechenden Plänen, um den dringenden Kapitalbedarf der Bank zu befriedigen. Die HVB habe dies nicht kommentieren wollen. "Zu Marktgerüchten und Spekulationen nehmen wir grundsätzlich keine Stellung", habe es geheißen.

      Die HVB müsse ihre Kapitalbasis stärken, vor allem, um die internationalen Rating-Agenturen zu beruhigen, hieß es. Moody"s und Standard & Poor"s hatten die Bewertung der HVB im vergangenen Jahr bereits nach unten korrigiert. Eine weitere Herabstufung würde die Refinanzierung der Bank erheblich verteuern.

      Um dies zu verhindern, verhandele das Institut mit Investmentbanken über eine Zwangswandelanleihe mit einem Volumen von etwa 3 bis 4 Milliarden Euro, :eek: Wer will denn den Schrott noch haben. Kann ja nur Junk-Status haben! :eek: verlaute es aus Finanzkreisen. Mit einer Platzierung sei frühestens im zweiten Quartal zu rechnen. Rampl wolle zunächst den Geschäftsverlauf der ersten drei Monate abwarten. Außerdem spreche die starke Verunsicherung an der Börse gegen eine schnellere Platzierung.

      Eine Zwangswandelanleihe werde auf jeden Fall in Aktien zurückgezahlt. Bei üblichen Wandelanleihen könnten die Anleger wählen, ob sie das eingesetzte Kapital in bar oder zu einem vorher festgesetzten Umtauschverhältnis in Aktien des Konzerns erhalten wollen.
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 20:34:17
      Beitrag Nr. 122 ()
      Finanzstandort Deutschland

      Banken: Auf einem Vulkan

      Die deutschen Banken stecken in der schwersten Krise seit Ende des Krieges. Sogar Branchenprimus Deutsche Bank muss um seine Selbstständigkeit fürchten.

      Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.

      Der Deutsche-Bank-Chef Ackermann muss derzeit nicht nur um seine persönliche Ehre und seinen Job, sondern zugleich auch um die Selbstständigkeit seines Hauses kämpfen. Dazu kommt ein wachsender Druck der Regierung, das größte und gesündeste Geldinstitut solle mehr Verantwortung für die Not leidende Branche und die niederliegende deutsche Wirtschaft zu übernehmen.

      Sollte die Deutsche Bank als Zugmaschine die anderen aus dem Schlamassel ziehen müssen, wäre damit selbst der Branchenprimus überfordert. Das weiß Ackermann. Deshalb lehnte der Deutsche-Bank-Chef vorletzten Sonntag beim Kanzler in Berlin die Idee einer Bad Bank, die die faulen Kredite der Branche übernehmen soll, rigoros ab. „Lasst uns damit in Ruhe“, soll seine harsche Abfuhr gelautet haben.

      Das Treffen, das bei Rotwein und Zigarren im Wirtschaftsministerium stattfand, war bereits Anfang Januar geplant worden. Damals hatte ein sorgenvoller Bundeskanzler seinen Duzfreund Roland Berger in München gefragt: „Was ist denn mit den deutschen Banken los, da stimmt doch was nicht?“ Möglichst rasch solle Berger die Spitzenmanager der deutschen Finanzwirtschaft zusammenrufen.

      Commerzbank fehlte

      Berger beauftragte seinen für den Finanzsektor zuständigen Partner Thomas Eichelmann, eine ausführliche Expertise über die Situation der Geldbranche anzufertigen. Anhand der über 100 Folien diskutierten die Teilnehmer des Geheimtreffens.

      Acht Spitzenmanager der Finanzbranche waren geladen – neben Ackermann unter anderem auch Dresdner-Chef Bernd Fahrholz, Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle und Münchener-Rück-Chef Hans-Jürgen Schinzler. Nur die Commerzbank, die Bundesbank und die Verbände der Kreditwirtschaft waren in Berlin nicht mit dabei.

      Die Regierung vertraten Bundeskanzler Gerhard Schröder, Superminister Wolfgang Clement und Finanzminister Hans Eichel. Das Treffen wurde alles andere als gemütlich. Dazu steht es zu schlecht um die deutsche Finanzwirtschaft. Die Branche steckt in der schwersten Krise der Nachkriegszeit.

      Die Finanzmanager – allen voran Deutsche-Bank-Chef Ackermann – machten Kanzler Schröder und seinen Ministern klar, woran die Institute ihrer Meinung nach leiden: an der schwachen Konjunktur, den Fehlern der Wirtschaftspolitik, aufgeschobenen Reformen und dem weithin staatlichen Finanzsektor, der gesunde Renditen verhindere.

      Bei der Konsolidierung der deutschen Bankenlandschaft indes wollen sich Schröder & Co. raushalten. Mehrheitlich favorisierten die Spitzenmanager in Berlin eine Fusion zwischen der HypoVereinsbank und der Commerzbank. Die Politiker forderten von allen mehr Gemeinschaftsgeist. „Die Stabilität des Systems“, sei „wichtiger als die Profitabilität des Einzelnen“, beschreibt ein Teilnehmer die Position der Regierung.

      Gefährlicher Virus

      Ein Appell vor allem an Deutsche-Bank-Chef Ackermann. Denn das größte deutsche Kreditinstitut wäre im Falle eines Falles als einziges in der Lage, Wackelkandidaten zu retten. Doch Ackermann denkt gar nicht daran: „Wir wollen uns mit diesem Virus nicht infizieren“, wird er von Teilnehmern der Runde zitiert.

      Sollen andere doch eine Wagenburg bilden, Ackermann verfolgt eine andere Strategie: Er will aus dem engen deutschen Markt ausbrechen, so weit es nur geht. Grund dafür hat er reichlich: „Wir sitzen auf einem Vulkan“, so ein deutscher Spitzenbanker.

      Das Jahr 2002 war ein katastrophales Bankenjahr. „Die gute Nachricht ist, dass 2002 vorüber ist. Die schlechte Nachricht lautet, dass 2003 nicht viel besser wird“, sagt HypoVereinsbank-Chef Dieter Rampl. Sein Haus, die Nummer zwei in Deutschland, schrieb 2002 rote Zahlen.

      Rekordrückstellungen für faules Geld

      Die Rückstellungen für faule Kredite kletterten auf die Rekordmarke von 3,8 Milliarden Euro. Die Commerzbank, die viertgrößte deutsche Geschäftsbank, rutschte ebenso in die Verlustzone – sie musste mehr als 1,3 Milliarden Euro in die Rückstellungen einbuchen.

      Nicht viel besser erging es der Allianz-Tochter Dresdner Bank. Sie rechnet mit Wertberichtigungen von rund 1,5 Milliarden Euro. Die Misere zieht sich quer durch alle Banksektoren. Die genossenschaftliche DZ Bank musste ihre Wertberichtigungen auf 1,2 Milliarden Euro aufstocken, die öffentlich-rechtliche Bayerische Landesbank gar auf mehr als zwei Milliarden Euro. Die Deutsche Bank konnte nur einen Gewinn ausweisen, weil sie zahlreiche Industriebeteiligungen verkaufte. Im reinen Bankgeschäft hat auch sie so gut wie nichts verdient.

      SVEN AFHÜPPE, STEFANIE BURGMAIER, VOLKER MÜLLER

      26.2.2003
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 13:07:31
      Beitrag Nr. 123 ()
      05.03.2003 - 06:58 Uhr Zeitung:

      Swiss Re vor Kauf des Kreditversicherers Gerling NCM

      Hamburg (vwd) - Die Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft (Swiss Re), Zürich, steht nach Informationen der "Financial Times Deutschland" kurz vor der Übernahme des Kreditversicherers Gerling NCM Kredit und Finance AG Swiss Re hält bereits 25 Prozent plus eine Aktie an der Gerling-Gesellschaft. Der Rückversicherer wolle durch die mehrheitliche Übernahme den Wert seiner Beteiligung sichern, zitiert die Zeitung in ihrer Mittwochausgabe einen Insider. Die Verhandlungen seien weitgehend abgeschlossen, es gehe um "letzte Feinheiten". Die beteiligten Unternehmen hätten sich zu dem Thema nicht äußern wollen.

      Anfang Februar hatte es geheißen, der Gerling-Anteilseigner Deutsche Bank AG liebäugele mit dem Kreditversicherer. Das Frankfurter Institut soll auch eine Due Diligence durchgeführt haben. Die Deutsche Bank, die mit 34,5 Prozent am Gerling-Konzern beteiligt ist, habe mittlerweile aber der Swiss-Re-Lösung zugestimmt, heißt es in dem Bericht weiter. An Gerling NCM halten der Gerling-Konzern 54 Prozent, 21 Prozent liegen bei mehreren Banken.
      vwd/11/5.3.2003/rio/jhe
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 09:39:23
      Beitrag Nr. 124 ()
      06.03.2003 - 06:21 Uhr
      Zeitung:
      Deutsche Bank vor Senkung der Verwaltungskosten
      Hamburg (vwd)


      Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, weitet ihr Sparprogramm einem Zeitungsbericht zufolge "drastisch" aus. Der Konzern stehe kurz davor seinen kompletten Einkauf an einen Dienstleister abzugeben, schreibt die "Financial Times Deutschland" am Donnerstag unter Berufung auf Branchenkreise. Dadurch könnte die Bank ihre Kosten um 700 Mio EUR pro Jahr senken, schätzen Insider. Als Dienstleister seien die Beratungskonzerne Accenture, EDS und IBM Global Services im Gespräch. Die Bank werde voraussichtlich noch im März entscheiden, wer ihren Einkauf in den USA und Großbritannien übernimmt. Nach einem Testlauf werde dann möglicherweise schon 2004 die Beschaffung für die gesamte Bank nach außen vergeben, berichtet die Zeitung aus Bankenkreisen. Ein großer Teil der Beschäftigten im Einkauf dürfte zum Dienstleister wechseln. Die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen summiere sich nach Angaben aus dem Umfeld der Bank jährlich auf rund sieben Mrd EUR. Ein Zehntel davon ließe sich einsparen, schätzen Insider.

      Ein Deutsche-Bank-Sprecher sagte am Mittwoch lediglich, der Konzern prüfe grundsätzlich die Auslagerung von Geschäftsbereichen und Teilprozessen, um Kosten zu senken. Die Fremdvergabe des Einkaufs dürfte den Druck auf andere deutsche Großbanken verstärken, ihr Tempo bei Auslagerungen zu erhöhen Computerdienstleister berichten von Anfragen aus der Finanzbranche. Die Commerzbank spreche mit IBM über die Auslagerung von Teilen ihrer Informationstechnik. Pläne von HypoVereinsbank, Dresdner Bank und Deutscher Bank, gemeinsam den Zahlungsverkehr abzuwickeln, stocken laut Bericht dagegen seit Monaten.

      In den vergangenen Monaten hatte die Deutsche Bank mehrere Randsparten wie die Wertpapierverwahrung abgestoßen und die Wartung ihrer Computersysteme in Kontinentaleuropa an IBM vergeben.
      vwd/11/6.3.2003/sap/rio
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 22:32:16
      Beitrag Nr. 125 ()
      #1 von Lassemann 01.08.02 16:17:32 Beitrag Nr.: 7.019.506

      Thema: Deutsche Bank: Mittelfristig sehr attraktives Einstiegsniveau

      Na, dann schauen wir doch einmal ob sich das gelohnt hat.....;)



      Standing bei Thread-Eröffnung ca. 58.00€
      Standing aktuell..................35,40€
      Lost..............................22,60€

      Damit hätten wir ca. -38% Buchveruste...!!

      Ganz schön happig für ein Bankhaus wie die DB.

      Ich hoffe ja für meinen Freund Lasse,
      dass dies nun bald ein Ende hat.

      Wobei da noch manche Leiche im Keller schlummern sollte. :(

      Das ist meiner Ansicht nach noch nicht ausgestanden.
      Und wenn ich höre,
      wie die Banker-Bubis jetzt schon täglich dem Bundeskanzler die Ohren vollheulen,
      er solle die faulen Kredite übernehmen :rolleyes:

      Da kann ich nur sagen - Strong Obacht geben ;)

      Schöne Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 22:48:49
      Beitrag Nr. 126 ()
      Herr Motzki

      der gute Lassemann ist doch Deutschbanker vom Scheitel bis zur Sohle. Das ganze Unternehmen konzentriert seine Kräfte auf Geschäftseinstellung und irgendwo müssen die Aktien doch schlafen. Bei Lassemann sind die gut aufgehoben.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 15:35:54
      Beitrag Nr. 127 ()
      @Herr.Motzki: Zum Zeitpunkt des Threads stand der Kurs glaube ich bei ca. 75, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. :D Aber keine Angst, Senior Motzki, ich setze schon seit knapp 2 Jahren immer einen Stopp. ;)

      Grundsätzlich bin ich weiterhin der Meinung, dass die DB zu den Werten im DAX gehört, die das groesste Erholungspotenzial haben. Hypo oder CoBa gehören nicht dazu. Bei der DB sollte man jetzt Q1 abwarten. Ich glaube, dass sich ein Trend bei der DB herausentwickeln wird, so dass ich hier vermutlich zusammen mit Daimler wieder dabei sein werde. ;)

      @Friseuse: :laugh: :laugh: Deine Einstellung ist durch blinden Hass geblendet. ;)
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 15:49:21
      Beitrag Nr. 128 ()
      Lassemann

      So ist das nicht:look: Ich habe mit dir keine Probleme und mein Hass auf die Deutsche Bank ist mehr konkret als blind. Für mich ist die Deutsche Bank ein Fall von Landesverrat am Standort Deutschland, Geschäftsunterlassung, Desinvestition, Illoyalität gegenüber der Deutschland AG, mithin ein Konstrukteur des Niedergangs.

      Solche Nichtgestalter, Feiglinge, Versager und Schöntuer findet man aber auch in anderen Firmen, der Politik und der EZB. Nur die Deutsche Bank ist ein besonders prächtiges Exemplar.

      Die Leistung:laugh: der Deutschen Bank auf Indexpunkte im DAX oder Prozentpunkte beim Wirtschaftswachstum möchte ich nicht quantifizieren, dies überlasse ich dir.

      Glück auf
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 16:40:23
      Beitrag Nr. 129 ()
      Friseuse

      ich sage doch blinder Hass. Ich kann keine Argumente erkennen. ganz im Gegenteil:


      Verrat an Standort Deutschland!

      Wenn man überhaupt von einem Verrat sprechen kann, dann sind hierfür nicht die wirtschaftenden schuldig, sondern die Herren, die die Rahmenbedingungen setzen.

      seit wann muss ein Unternehmen auf Gedeih und Verderb an einem Standort festhalten? :confused:

      Feiglinge, versager, nichtgestalter, schöntuer

      Sorry, aber nichts als polemik.

      Geschäftsunterlasssung

      :confused: Seit wann muss eine Bank Geschäfte machen? Die jeweiligen potentiellen Geschäftspartner muessen schon ihre Hausaufgaben machen. Sowie die DB und viele andere es derzeit auch machen. wenn sie die gemacht haben und es immer noch nicht zum Geschäft kommt, dann liegt es wohl an den übergeordneten Rahmenbedingungen. Und da kann die DB nun wirklich herzlich wenig für.

      Desinvestition

      Was ist daran negativ? Die Gründe für eine solche Strategie liegen derzeit ja wohl auf der hand.

      Illoyalitaet ggü. der Deutschland AG

      Für Loyalitaet auf Gedeih und Verderb kann man sich nichts kaufen. ;) Ausserdem nicht weniger loyal oder illoyal als jedes andere Unternehmen auch.

      Die Deutschland AG ist nichts anderes als ein grosses Moloch und Geklüngel. Es war eher sträflich eine solche mit aufzubauen, lobenswert hingegen ist, dass sie jetzt sich von diesem konstrukt trennen. Ausserdem die wahre Deutschland AG ist immer noch die Allianz und die Muenchner Rück. ;)

      Konstrukteur des Niedergangs

      Nicht mehr und nicht minder als alle involvierten Parteien, Kleinanleger mit eingeschlossen.

      Also, Emotionen haben bei der bewertung eines Unternehmens nichts zu suchen. ;)
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 20:23:31
      Beitrag Nr. 130 ()
      @ lassemann (#123) und @ motzki (#125)

      Hallo,

      wegen der aktuellen Aussagen von Warren Buffet über die Zahlungsunfähigkeit eines noch ungenannten Rückversicherers würde ich von einem Kauf der DEUTSCHE BANK AG NA zur Zeit DRINGEND abraten!

      Siehe die Diskussion in Thread: Rückversicherer insolvent (einfach draufklicken).

      Bevor diese Sache nicht geklärt ist, Finger weg von der DEUTSCHE BANK AG NA!

      nazard
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 21:26:07
      Beitrag Nr. 131 ()
      @nazard: Du hast natürlich völlig Recht. Hier nochmal der Beitrag:

      Buffett: Reinsurer Stops Paying Claims

      March 10

      - NEW YORK (Reuters) - Billionaire investor Warren Buffett said a large unnamed reinsurer has "all but ceased paying claims," which he said would lead to billions of dollars of write-offs by insurers who bought policies from the company.

      Buffett, whose Berkshire Hathaway Inc. <BRKa.N> is the world`s third-largest reinsurer, through its General Re unit, did not name the reinsurer. He made the comments in his annual letter to shareholders, published on Saturday.

      "One of the world`s largest reinsurers -- a company regularly recommended to primary insurers by leading brokers -- has all but ceased paying claims, including those both valid and due," Buffett wrote. "This company owes many billions of dollars to hundreds of primary insurers who now face massive write-offs."

      Several reinsurers -- companies that take on a share of insurers` risks, for a premium, to help them dilute the effect of large claims -- have stopped underwriting in the past year as massive claims, such as those from the World Trade Center, hit them hard after almost a decade of plunging premium rates.

      Analysts speculated that Gerling Global Re, a unit of troubled German insurer Gerling, was the company referred to by Buffett.

      "A simple process of elimination points to no other likely reinsurer," said Chris Winans, an analyst at Williams Capital Group.

      A Gerling Global Re spokesman did not immediately return a call seeking comment.

      Gerling Global Re -- the world`s No. 7 reinsurer in 2001, according to rating agency Standard & Poor`s -- stopped underwriting new business six months ago. Gerling moved to sell the unit to a group of investors, but German financial regulators blocked the sale last month, partly over fears that claims would not be paid.

      "The future of Gerling Global Re as a viable claims paying organization is increasingly uncertain," said Fox-Pitt Kelton analyst Michael Hallett. Fox-Pitt Kelton is owned by Swiss Re <RUKZn.VX>, a rival reinsurer.

      Market sources in Germany said that Gerling Global Re had not stopped paying claims, although there might be problems with payouts ahead.

      If Gerling Global Re does stop paying claims, it would mean large losses for many insurers around the world.

      U.S. insurers CNA Financial Corp. <CNA.N>, W.R. Berkley Corp. <BER.N>, American Financial Group Inc. <AFG.N>, Hartford Financial Services Group Inc. <HIG.N> and Travelers Property Casualty Corp. <TAPa.N> are the U.S. insurers most exposed to losses from Gerling Global Re, said Fox-Pitt Kelton analysts, citing information from statutory filings.

      vwd:

      Nach Aussage eines Analysten kommen nur Gerling und die französische SCOR für die vom US-Investor Warren Buffet berichtete Einstellung der Schadenzahlungen in Frage. Mit geringerer Wahrscheinlichkeit könne es sich auch um die AXA Re handeln. Deren US-Geschäft werde derzeit eingestellt "Eigentlich kommen nur Gerling oder SCOR in Frage", meint der Branchenkenner. Sollte es sich um Gerling handeln, werde der Kölner Konzern sicher Insolvenz anmelden müssen. Die Frage sei dann, ob die Deutsche Bank als Anteilseigner v…

      Für die gesamte Versicherungsbranche würde eine Insolvenz vo… Gerling sowie SCOR halten den Angaben des Analysten zufolge jeweils zwei Prozent Weltmarktanteil. An der Spitze liegen die Münchener Rück mit zehn und die Swiss Re mit acht Prozent, gefolgt von Berkshire Hatahway - dem Rückversicherer Warren Buffetts - mit fünf Prozent sowie GE mit ebenfalls fünf Prozent. Die Hannover Rück bringe es auf drei Prozent Weltmarktanteil. Die genannten Konzerne könne Buffett "mit Sicherheit" nicht gemeint haben, ist sich der Analyst sicher.

      Auch Converium mit einem Marktanteil von zwei Prozent habe der US-Investor sicher nicht gemeint. Sollte es sich um AXA Re handeln, so sei ähnlich wie im möglichen Falle Gerling die Insolvenz des Mutterkonzerns wohl unausweichlich, heißt es weiter. +++ Benjamin Krieger vwd/11.3.2003/bek
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 22:56:08
      Beitrag Nr. 132 ()
      @nazard

      Hier mein Posting aus eine anderen Thread bezüglich des Rückversicherers.
      Ich glaube zu wissen-wen oder was Warren meint..;)

      Ist in erster LInie ein Hypo-Rückversicherer.
      Aber die Richtung stimmt :D

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Wenn wir gerade bei FANNIE MAE sind.

      Ist auch auf meiner Short-Liste ganz weit oben angesiedelt.
      Excellente Sache, liebe Freunde.
      Bitte mal genau hingucken....;)




      Diese Sau ist monströs aufgemästet worden.
      Aber keine Mast wird sinnlos voran getrieben.
      Also wird auf diese Perle den Gang zum Schlachter antreten müssen :D

      Schön zu sehen, wie sich FANNIE der nächsten Abflug-Linie nähert..(hihihi).



      Hier nochmals für die Blinden unter den Kurzsichtigen...;)



      ***Und da ist mächtig was zu holen.
      Hebel-Warrants-Zerties, usw.. und so ..fort
      bitte bei der Zocker-Clique nachfragen.
      Längere Laufzeit sollte wohl angesetzt werden...;)


      An alle Frischlinge...!!

      Finger weg von diesem Wert.

      Die Abflugerlaubnis nach Süden wurde praktisch schon erteilt...!! :D
      Da ist böses im kommen-nach Dinge der Lage.
      Selbst der Gute Warren hat seinen kalten Finger gegen FANNIE erhoben.

      OBACHT GEBEN..!!

      HM

      *** Ist nur für Zocker gedacht.

      Der normale Anleger lässt seine Finger von solchen üblen (Folter-Hebel)-Instrumenten ;)
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 23:42:58
      Beitrag Nr. 133 ()
      Hallo,

      ich wundere mich doch sehr über das Ergebnis "Outperform" in dieser aktuellen Analyse:


      ANALYSE: HVB behält Deutsche Bank trotz Gerling-Probleme auf `Outperform`

      Die HypoVereinsbank (HVB) hat die Papiere der Deutschen Bank trotz der anhaltenden Probleme bei Gerling mit "Outperform" bestätigt. Die Besorgnis des Marktes sei im Hinblick auf den Fehlbetrag von Gerling verständlich, räumten die Analysten der HVB Equity Research am Dienstag ein. Dennoch verfüge die Deutsche Bank über "gute Werthaltigkeit". Das Risiko sei im übrigen ausreichend im Aktienkurs eingepreist.

      Die Analysten verweisen darauf, dass die Deutsche Bank noch 34,5 Prozent am Gerling-Konzern hält. Doch nun sei die Hälfte des Grundkapitals der Rückversicherungssparte von Gerling aufgebraucht. Der Konzern rechne mit einem Jahresfehlbetrag für 2002 von 300 Millionen Euro. Die Terroranschläge des 11. September hätten gezeigt, dass sich Gerling im Rückversicherungsgeschäft übernommen habe.

      Der Deutschen Bank böten sich nun mehrere Optionen an. Eine Kapitalerhöhung bei Gerling komme aber kaum in Betracht, da die Deutsche Bank nach einem solchen Schritt im vergangenen Jahr bereits mehr als 700 Millionen Euro ihrer Gerling-Beteiligung abgeschrieben habe. Ein Verkauf von Gerling sei zwar als bevorzugte Option beschrieben worden. Doch Kaufinteressenten würden wegen der derzeitigen Lage sicher Preisnachlässe verlangen. Dies würde ebenfalls zu Wertberichtigungen führen.

      Falls es zu einem Konkurs komme, müsse die Deutsche Bank sogar den verbleibenden Buchwert von 500 Millionen Euro abschreiben. Dieser maximale Verlust entstünde aber nur "in dem unwahrscheinlichen Fall, dass keinerlei Aktiva von Gerling verkauft werden könnten".
      "Outperform" bedeutet nach HVB-Definition, dass sich die Aktie im Vergleich zum Index und nach absoluter Berechnung um fünf bis zehn Prozent verbessern wird./jb/sh

      11.03.2003 - 20:55 Quelle: dpa-AFX



      Wenn man die unterstrichenen Abschnitte liest, hört sich das eher nach einem Desaster als nach Hoffnung an. :) Sollte die "Analyse" etwas mit der heißen Nadel umgestrickt worden sein, als kurz vor der Veröffentlichung die Buffet-Äußerungen von mehreren Agenturen aufgegriffen worden sind?!

      Ein kopfschüttelnder

      nazard,

      der zum Thema auch noch auf den folgenden Link verweist:
      http://www.ftd.de/ub/fi/1047031834878.html?nv=cd-divnews


      @herr.motzki

      Hmm, FANNY MAE hatte ich noch nicht in Betracht gezogen. Aber trifft das Geschäftsfeld von FANNY MAE wirklich den Begriff "reinsurer"? Hier nochmals der O-Ton:

      "One of the world`s largest reinsurers -- a company regularly recommended to primary insurers by leading brokers -- has all but ceased paying claims, including those both valid and due," Buffett wrote.
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 09:08:54
      Beitrag Nr. 134 ()
      @nazard

      Ist wirklich ein wenig weit hergeholt mit FANNIE MAE ;)
      Ich habe da wohl zu schnell eine Verbindung zu Buffett`s Aussage hergestellt,
      weil die Probleme haben und auch Rückversicherer sind.

      Aber wie auch immer.
      Viele Finanzinstitute sitzen noch immer auf fetten und faulen Krediten.
      Und was vor 5Jahren noch undenkbar schien-ist heute teilweise schon Realität-leider.

      Da kommt noch einiges.
      Und natürlich nehmen die Kurse schon vieles vorweg.
      Der Chart der DB ist gewiss kein Zufall.
      Das unangenehme ist ja nur,
      dass Kleinanleger die Wahrheit immer als letztes erfahren.

      Und dann ist der Kurs meist schon ziemlich im Keller.
      Deshalb nehme ich gewisse Kurs-Tendenzen sehr ernst
      und bin dort lieber zu paranoid (oder sensibel),
      als zu gläubig.

      Immerhin hat die DB in den letzten Jahren genug Beweise erbracht,
      dass die ziemlich unfähige Leute in den eigenen Reihen haben.

      Da ging doch einiges aus den Ruder
      und der heutige Kurs zeigt dies deutlich und sehr brutal auf.
      Da gibt es nix zu beschönigen.

      Ich bin da sehr gespannt, was die Anleger hier noch durchleiden müssen...

      greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 16:08:47
      Beitrag Nr. 135 ()
      Allen Unken-Rufen zum Trotz: ;)

      manager-magazin.de, 18.03.2003, 21:28 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,240…

      D E U T S C H E B A N K

      Keine Deals mit dem Staatsanwalt

      Erneut beteuert Deutsche-Bank-Chef Ackermann seine Unschuld im Mannesmann-Fall. Gleichzeitig kündigt der Vorstandssprecher an, entgegen aller Prognosen die Risikovorsorge zu senken.

      Frankfurt/Berlin/Hamburg - Josef Ackermann gibt sich hinsichtlich des anstehenden Prozesses um die Abfindung der ehemaligen Mannesmann-Verantwortlichen kämpferisch. "Ich werde mich auf keinen Fall auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft einlassen. Wenn es sein muss, werde ich den Prozess durchstehen", sagte der Chef der Deutschen Bank dem "Handelsblatt".

      "Der Vorwurf, es habe ein Komplott zur Ausbeutung der Mannesmann AG gegeben, ist unbegründet. Es ist schon überraschend, mit welchen Hilfskonstruktionen versucht wird, eine kriminelle Tat zu konstruieren", konterte Ackermann die Anschuldigung.

      Die Vorwürfe hätten ihn "tief erschüttert". Er habe aber volles Vertrauen in die Unabhängigkeit der Richter und gehe fest davon aus, dass die Vorwürfe abgewiesen würden.

      Offen ließ Ackermann ob er im Falle einer Verurteilung zurücktreten würde: "Ich will mich jetzt nicht in Zukunftshypothesen ergehen. Ich sage nur, im Fall einer Verurteilung gäbe es eine neue Lage, und die müsste man neu beurteilen."

      Der Vorstandssprecher befürchtet auch Auswirkungen auf den Standort Deutschland durch den Prozess: "Ich habe in letzter Zeit mit fünf größeren Unternehmen gesprochen, die gesagt haben: Wir gehen nicht nach Deutschland, oder wir ziehen uns aus Deutschland zurück", sagte Ackermann.

      Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wirft Ackermann vor, als Aufsichtsrat von Mannesmann im Zuge der Übernahme durch Vodafone dazu beigetragen zu haben, dass sich der damalige Mannesmann- Aufsichtsratschef Joachim Funk und Ex-Mannesmann-Chef Klaus Esser zu Lasten der Aktionäre bereichert hätten.

      Die insgesamt sechs beschuldigten ehemaligen Verantwortlichen bei Mannesmann sollen einen Schaden von bis zu 111 Millionen Mark angerichtet haben. Neben Ackermann und IG Metall-Chef Klaus Zwickel - beide waren früher Aufsichtsräte bei Mannesmann - droht auch dem ehemaligen Mannesmann-Chef Klaus Esser ein Prozess wegen besonders schwerer Untreue. Im Falle einer Verurteilung könnte das Strafmaß nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft bis zu zehn Jahre Haft betragen.

      Hoffnungsvoller Start ins Jahr 2003

      Wie der Vorstandssprecher weiter sagte, haben sich die Erträge in den ersten beiden Monaten 2003 nach Ansicht gut entwickelt. "Für das Gesamtjahr bin ich zuversichtlich", sagte Ackermann. "Die ersten beiden Monate verliefen insgesamt positiv, das gilt vor allem für das Investment-Banking."

      Für das operative Geschäft im laufenden Jahr zeigte sich der Bankchef optimistisch. "Bis jetzt sind unsere Erträge relativ stabil, und wir gewinnen derzeit Marktanteile", sagte Ackermann weiter. "Das verteilt sich relativ gleichmäßig auf das gesamte Corporate und Investment-Banking."

      Risikovorsorge unter 2 Milliarden Euro

      Anfang Februar hatte Ackermann bei der Vorlage der Geschäftszahlen 2002 keinen Ergebnisausblick für das Gesamtjahr gewagt. Entsprechend erteilte er gegenüber dem "Handelsblatt" großen Akquisitionen eine Absage. "Wir sind dazu auch noch nicht in der Lage."

      Außerdem signalisierte Ackermann weitere Verkäufe nicht börsennotierter Beteiligungen (Private Equity). Ackermann sieht absolut keine Zeichen für eine Liquiditätskrise des deutschen Bankensektors, warnte allerdings vor den Folgen einer nachhaltigen Ertragsschwäche. "Wenn die Ertragskrise über Jahre anhält, bekommen die deutschen Banken auch ein Problem mit ihren Bilanzstrukturen."

      Gegenüber der "Financial Times Deutschland" kündigte der Deutsche-Bank-Chef zudem an, die Risikovorsorge für faule Kredite im laufenden Jahr deutlich unter den Wert des Vorjahres von rund zwei Milliarden Euro senken. "Das werden wir schaffen, selbst wenn die wirtschaftliche Lage noch schlechter wird", so Ackermann.

      Falsche Prognosen

      Die Prognose zahlreicher Analysten, die Risikovorsorge werde dieses Jahr drei Milliarden Euro erreichen, bezeichnete Ackermann als "absolut falsch". Die Deutsche Bank profitiere jetzt von dem, was sie im vergangenen Jahr in die Wege geleitet und umgesetzt habe.

      Noch sei das Sparprogramm nicht abgeschlossen. Es werde aber keine tiefen Einschnitte mehr geben. Vielmehr arbeite die Bank ständig an der Verschlankung ihrer Prozesse und Strukturen. "Das ist ein permanenter Prozess", sagte Ackermann.

      Mehr mobile Berater

      Trotz der Bankenkrise will das größte deutsche Finanzinstitut das mobile Beraternetz weiter ausbauen. "Derzeit setzen wir neben unseren 11.000 fest angestellten Bankberatern gut 1000 mobile Finanzberater ein. Bis 2005 werden es 1500 sein", sagte Privatkunden-Chef Herbert Walter der "Welt am Sonntag". Pläne für einen weiteren Personalabbau gebe es nicht.

      Unter dem Strich habe die Bank in den vergangenen drei Jahren mehr als 1,4 Millionen Privat- und Geschäftskunden hinzugewonnen. "Und wir wollen weiter wachsen", kündigte Walter an. Bis zum Ende kommenden Jahres soll das operative Ergebnis auf eine Milliarde Euro gesteigert werden. Bis dahin sollen es europaweit 14 Millionen Kunden sein.
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 16:14:43
      Beitrag Nr. 136 ()


      Holla! ;) Bei Dax-Stand 2200 ein Kauf wert. ;)
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 13:41:49
      Beitrag Nr. 137 ()
      Die kreative Kursgestaltung im Bild:look: Allianz und ehemalige Deutsche Bank.



      So langsam dürfte der Deutschen Bank das Tafelsilber für die Aktienrückkäufe ausgehen.
      Avatar
      schrieb am 10.06.03 21:20:10
      Beitrag Nr. 138 ()
      Na siehste, sie kommt doch! ;)
      Avatar
      schrieb am 10.06.03 22:35:05
      Beitrag Nr. 139 ()
      manager magazin 6/2003, Seite 58
      http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,249617,…

      I N T E R V I E W

      "Wir greifen wieder an"

      Von Arno Balzer und Georg Jakobs

      Josef Ackermann, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, über Erfolge und Enttäuschungen seines ersten Amtsjahres, über Wachstumspläne und sein Verhältnis zum Standort Deutschland.

      mm: Herr Ackermann, Sie haben bei der Deutschen Bank mit einer Tradition der besonderen Art gebrochen. Unter Ihrer Ägide hat das Institut es angeblich erstmals nach dem Krieg geschafft, die Kosten zu drücken.:eek: Stimmt das?

      Ackermann: Ich habe das nie überprüft. Ich weiß nur: Seit ich in der Bank bin, hatten wir uns immer wieder das Ziel gesetzt, die Kosten zu senken. Irgendwie ist es uns aber nie gelungen, die expansionsorientierte Ausgabenkultur zu ändern. Inzwischen haben wir erhebliche Fortschritte gemacht. Immerhin haben wir in einem Jahr mehrere Milliarden Euro eingespart.

      mm: Waren Sie konsequenter als Ihre Vorgänger an der Spitze der Bank, oder hat Ihnen schlicht die Branchenkrise geholfen?

      Ackermann: Wenn die Märkte einbrechen und jeder spürt, dass man in der alten Kostenstruktur nicht mehr profitabel operieren kann, wächst das Kostenbewusstsein zwangsläufig.

      mm: Und im nächsten Aufschwung wird wieder kräftig ausgegeben?

      Ackermann: Das glaube ich nicht. Viele Mitarbeiter haben mir zusätzliche Sparvorschläge gemacht. Diese wollten wir nicht umsetzen, da wir zugesichert hatten, bis Ende 2003 in Deutschland keine weiteren Stellen abzubauen.

      mm: Dann haben Sie jetzt noch gewaltige Sparreserven?

      Ackermann: Gewaltig wäre übertrieben. Wir können aber noch effizienter werden.

      mm: Das müssen Sie wohl auch. Die Erfolge bei den Kosten ändern ja nichts daran, dass die Deutsche Bank weiter gegen den Abstieg aus der Champions League des internationalen Geldgewerbes kämpft. Anfang der 90er Jahre war sie beim Börsenwert weltweit an der Spitze, heute rangiert sie gerade noch auf Platz 20. Wie wollen Sie die Wende schaffen?

      Ackermann: Ich bin der Letzte, der mit der aktuellen Bewertung zufrieden wäre. Wir wollen wieder unter die ersten zehn. Davon trennen uns heute ungefähr 14 Milliarden Euro.



      mm: Das ist etwa die Hälfte Ihrer Marktkapitalisierung.

      Ackermann: Wir können das nur aufholen, wenn wir uns auf das operative Ergebnis konzentrieren. Und da haben wir im ersten Quartal schon sehr gute Erfolge erzielt.

      mm: Standard & Poor`s sieht das offenbar anders. Die Ratingagentur hat die Deutsche Bank gerade von "stabil" auf "negativ" zurückgestuft. Muss Sie das nicht alarmieren?

      Ackermann: Internationale Analysten treibt die Sorge um, die Wirtschaft hier zu Lande könnte sich womöglich noch schlechter entwickeln - mit der Folge, dass die Wertberichtigungen auf Not leidende Kredite noch höher ausfallen würden. Wir mussten von der gesamten Risikovorsorge des vergangenen Jahres lediglich 12 Prozent für die deutschen Firmenkunden bilden. Deshalb scheint mir dieses Szenario überzeichnet.

      mm: Vielleicht haben die Ratinganalysten ja auch bloß Ihr Zahlenwerk nicht verstanden. Die Deutsche Bank hat sich in letzter Zeit den Vorwurf mangelnder Transparenz eingehandelt. Da wird munter mit außerordentlichen und ordentlichen Positionen jongliert, die Segmentberichterstattung fällt in jedem Jahr anders aus, kaum einer blickt noch durch.

      Ackermann: Wir bewerten und bilanzieren äußerst korrekt, jede Zahl ist nachvollziehbar. Die amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften sind sehr strikt. Ich war kürzlich bei einer Investorenkonferenz in New York, da haben gerade die renommiertesten Analysten unser Zahlenwerk ausdrücklich gelobt. Die haben mir gesagt: Jetzt können wir besser beurteilen, was ihr im eigentlichen Bankgeschäft leistet.

      mm: Und wo steht die Deutsche Bank heute wirklich?

      Ackermann: Im ersten Quartal haben wir im reinen Bankgeschäft knapp eine Milliarde Euro verdient, das ist für die Deutsche Bank ein Rekordwert. Dass wir am Ende einen Verlust ausweisen mussten, lag an den Abschreibungen auf Beteiligungen, die nicht zum operativen Geschäft der Bank gehören.

      mm: Die Ergebnisse der Deutschen Bank waren doch traditionell durch Sonderposten verzerrt - meist zu ihrem Vorteil. Warum legen Sie jetzt, da Sie durch außerordentliche Faktoren einen Verlust erlitten haben, so viel Wert auf eine korrekte Bereinigung?

      Ackermann: Nein, das stimmt so nicht. Bereits seit einiger Zeit wird das operative Ergebnis getrennt dargestellt. Genau das wollen die Anleger sehen. Die operative Eigenkapitalrendite ist der wichtigste Treiber für den Aktienkurs. Und da haben wir uns im ersten Quartal von 7 auf 13 Prozent verbessert.

      mm: Herr Ackermann, ist die Deutsche Bank nicht nur deshalb besser als andere inländische Institute durch die Branchenkrise gekommen, weil sie fast ihr gesamtes Tafelsilber verkauft hat?

      Ackermann: Glauben Sie im Ernst, unsere Aktionäre wären jetzt glücklicher, wenn wir etliche Unternehmensbeteiligungen behalten hätten? Dann lägen die Papiere zwar noch bei uns im Tresor. Allein als Folge des Kursverfalls hätten sie aber nur noch einen Bruchteil ihres früheren Werts.

      mm: Die Deutsche Bank hat heute Reserven von rund 500 Millionen Euro in ihren Beteiligungen. Früher waren es einmal über 20 Milliarden Euro. Wo ist das Geld geblieben?

      Ackermann: Wir haben den Beteiligungsbesitz abgebaut und die Gewinne zur Stärkung der Bank eingesetzt. Als wir zum Beispiel im vergangenen Jahr unser Aktienpaket an der Münchener Rück zu einem Kurs von 218 Euro verkauft haben, sagten viele, wie kann die Bank das nur so billig abgeben. Im ersten Quartal 2003 lag der Kurs zeitweise bei etwas über 50 Euro. Hätten wir den Anteil da noch besessen, hätten wir einen großen Wertverlust erlitten. So haben wir stattdessen einen beachtlichen Kapitalgewinn erzielt, den wir gut gebrauchen konnten.

      mm: Wofür konkret haben Sie die Gewinne aus den Beteiligungsverkäufen eingesetzt?

      Ackermann: Einen großen Teil haben wir dafür verwendet, die Bilanz zu bereinigen und die Kapitalbasis zu stärken. Als wir vor vier Jahren Bankers Trust gekauft hatten, betrug unsere Eigenkapitalquote 5 Prozent, jetzt sind es sehr komfortable 9,6 Prozent. Wir haben in unsere Kerngeschäftsfelder investiert, einiges unseren Eigentümern über Aktienrückkäufe zurückgegeben. Natürlich floss auch ein Teil in die Bewältigung von Altlasten im Beteiligungsbesitz.

      mm: Was waren da die größten Brocken?

      Ackermann: Allein für Gerling mussten wir insgesamt über 1,2 Milliarden Euro abschreiben. In diesem Jahr haben uns andere Beteiligungen von Fiat bis MG Technologies zusätzlich 400 Millionen Euro gekostet.

      mm: Wollen Sie die restlichen Beteiligungen, darunter immerhin ein 12-Prozent-Paket an DaimlerChrysler, auch noch verkaufen?

      Ackermann: Wir werden uns von weiteren Beteiligungen trennen, wenn die Preise stimmen. Und da sehen wir durchaus Aufwärtspotenzial.

      mm: Die größten Aufräumarbeiten hatten Sie in Ihrem Kreditportfolio zu erledigen. Allein die Wertberichtigungen für die vergangenen drei Jahre summieren sich auf mehr als 3,5 Milliarden Euro. Haben Sie jetzt das Schlimmste hinter sich?

      Ackermann: Wir glauben, dass sich die Risikosituation seit dem dritten Quartal 2002 für unsere Bank verbessert hat.

      mm: Als Reaktion auf die Ausfälle haben Sie Ihr Kreditgeschäft drastisch zurückgefahren; seit Ende 2001 um über ein Drittel. Haben Sie auch Kunden aussortiert?

      Ackermann: Ja, wir haben auch Beziehungen zu Kunden beendet, wenn die uns unter Berücksichtigung der Risikokosten nicht mehr ausreichende Erträge ermöglichten. Das sind wir auch unseren Aktionären schuldig. Wir sichern uns jetzt aber auch systematischer mit Derivaten gegen Kreditausfälle ab.

      mm: Ihr Schweizer Konkurrent UBS praktiziert das schon seit Jahren. Warum kommen Sie erst jetzt damit?

      Ackermann: In unsicheren Zeiten ist die Absicherung sehr teuer. Jetzt, wo sich die Risikolage entspannt, drängt sich dieser Schritt auf.

      mm: Welche Firmenkredite vergeben Sie jetzt noch? Normale Betriebsmittelkredite oder nur noch transaktionsbezogene Finanzierungen wie im Fall Bayer? Dort haben Sie ja mit einem Kredit gleich ein ganzes Bündel von Produkten verkauft, von der Akquisitionsberatung bis zur Anleiheemission.

      Ackermann: Künftig wollen wir vor allem solchen Kunden Geld leihen, mit denen wir auch andere Geschäfte tätigen können. Unternehmen, die eine reine Kreditbeziehung mit uns unterhalten wollen, sind für uns nicht mehr sehr interessant. Die am Markt erzielbaren Margen entsprechen nicht dem Risiko.

      mm: Herr Ackermann, Sie haben sich bisher vor allem mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Wann will die Deutsche Bank wieder angreifen?

      Ackermann: Wir greifen bereits wieder an. Gerade hatten wir in Treffen unserer 200 Top-Führungskräfte in London. Wir haben dort unter dem Slogan "A passion to perform" über Wachstumsmöglichkeiten und Synergien zwischen unseren sieben Kerngeschäftsfeldern diskutiert.

      mm: Wo soll das Wachstum herkommen?

      Ackermann: Wir haben überall noch Potenzial.

      mm: Anders formuliert: Sie hinken auf vielen Feldern noch hinter der Weltspitze her.

      Ackermann: Da sind Sie nicht auf dem neuesten Stand. Nehmen Sie das Investmentbanking. Vor ein paar Jahren haben mir viele Leute gesagt: In den USA werdet ihr es niemals schaffen. Alle lagen falsch. Wir haben den schwierigsten Markt der Welt aus eigener Kraft erobert. Heute gehören wir auch dort zur Spitzengruppe.

      mm: Glauben Sie tatsächlich, dass die Deutsche Bank auf Dauer ohne einen großen Deal mit den amerikanischen Topspielern mithalten kann?

      Ackermann: Wir sind nach Erträgen bereits die Nummer drei weltweit im Investmentbanking. Wir würden durch eine Fusion nicht viel gewinnen, die Überlappungen wären zu groß. Wir setzen auf organisches Wachstum.

      mm: Den größten Nachholbedarf hat die Deutsche Bank im Private Wealth Management, dem Geschäft mit den Superreichen.

      Ackermann: Hier ist in der Tat noch einiges zu tun. Da brauchen wir wohl noch fünf Jahre, bis wir uns mit dem Marktführer ...

      mm: ... der UBS ...

      Ackermann: ... auf Augenhöhe treffen können.

      mm: Mit dem bisher praktizierten Kleinklein kommt die Deutsche Bank in diesem Bereich aber nicht nach vorn. Muss da nicht eine Akquisition vom Kaliber der Schweizer Privatbank Vontobel her?

      Ackermann: Gute Privatbanken sind teuer. Es würde sehr lange dauern, bis sich eine solche Transaktion rechnen würde. Der organische Aufbau ist einfacher und billiger. Kleinere Akquisitionen wie jüngst in der Schweiz schließen wir aber nicht aus.

      mm: Im inländischen Privatkundengeschäft haben Sie zwar den Turnaround geschafft. Ihr Marktanteil ist aber immer noch bescheiden. Wie wollen Sie dieses Problem lösen?

      Ackermann: So gering ist der Marktanteil gar nicht. Im für uns wichtigen Segment der anspruchsvollen Kunden reden wir nicht von 5 bis 6 Prozent, sondern oft von mehr als 20 Prozent. Auch auf diesem Feld brauchen wir keinen Zukauf. Das Ertragspotenzial ist noch nicht ausgeschöpft.

      mm: Und wenn sich eine günstige Gelegenheit ergibt? Die HypoVereinsbank und die Commerzbank sind billig zu haben.

      Ackermann: Eine solche Transaktion schließe ich derzeit aus. Die riesigen Kreditvolumina zweier Großbanken zusammenzuführen wäre viel zu riskant.

      mm: Sie beraten Unternehmen zwar gern bei Akquisitionen, lehnen für Ihr eigenes Haus eine Transaktion aber ab. Woher rührt Ihre Abneigung?

      Ackermann: Weltweit sagen uns Investoren: Lasst die Finger von großen Transaktionen, die vernichten oft bloß Werte. Ein größerer Deal kommt deshalb zurzeit nicht infrage.

      mm: Herr Ackermann, vor einem Jahr gab es reichlich Wirbel, weil die Deutsche Bank eine neue Führungsstruktur eingeführt hat: ein Group Executive Committee als neues Machtzentrum. Wie funktioniert das Modell in der Praxis?

      Ackermann: Außerordentlich gut. Die Leiter der Geschäftsbereiche und die Vorstände sind jetzt ein richtiges Team. Jeder fühlt sich mitverantwortlich für die Gesamtbank. Die Zeit des Silodenkens ist vorbei. Das hilft uns, Synergien zwischen den einzelnen Unternehmensbereichen zu heben.

      mm: Ihre Führungsriege wird heute von Angelsachsen dominiert. Immer weniger Deutsche schaffen es in Spitzenpositionen. Woran liegt das?

      Ackermann: Wir sind eine global operierende, multikulturelle Bank. Dass in einem solchen Haus auch die Führungsgremien international besetzt sind, ist äußerst erstrebenswert.

      mm: Bei Ihnen sind es aber fast nur angelsächsische Manager.

      Ackermann: Immerhin sind fünf von elf Mitgliedern des Group Executive Committees deutscher Nationalität. Allerdings hat sich das Investmentbanking in den USA und Großbritannien früher entwickelt als auf dem Kontinent. Als die Deutsche Bank den Bereich aufgebaut hat, brauchte sie die ausländischen Spezialisten. Die haben oft ihre Teams mitgebracht.

      mm: Und die wollen niemanden reinlassen. Früher galt die Deutsche Bank als das Institut, das die besten deutschen Talente anzog. Hat die Anziehungskraft nachgelassen?

      Ackermann: Wir bekommen wieder die Besten. Jetzt bringen wir frühzeitig junge deutsche Talente weltweit in anspruchsvolle Bereiche, damit sie das Geschäft von der Pike auf lernen und später Führungsaufgaben übernehmen können.

      mm: Und das funktioniert?

      Ackermann: Auf jeden Fall sind bei uns heute zahlreiche junge deutsche Manager auf dem Sprung nach oben.

      mm: Wie kommt es dann, dass Sie Ihren Top-Privatkundenmann Herbert Walter nicht halten konnten? Am Geld hat es doch sicher nicht gelegen.

      Ackermann: Herr Walter hat hier gute Arbeit geleistet. Es war für ihn wohl zu verlockend, die Nummer eins bei der Dresdner Bank zu werden. Sein Nachfolger Rainer Neske ist für diese Führungsaufgabe hervorragend geeignet. Deshalb konnte ich meinem Kollegen von der Allianz, Herrn Schulte-Noelle, auch innerhalb von ein paar Stunden sagen: Sie können Herrn Walter sofort haben.

      mm: Anders als beim Management ist Ihr Aufsichtsrat fest in der Hand der Teutonen. Mit Ulrich Hartmann von Eon und Jürgen Weber von der Lufthansa sollen jetzt wieder zwei Deutsche in das Kontrollgremium gewählt werden. Warum hat die Bank die Chance vertan, den Aufsichtsrat zu internationalisieren?

      Ackermann: Das ist eine Frage an den Aufsichtsratsvorsitzenden. Im Übrigen ist nicht die Nationalität, sondern die internationale Erfahrung gefragt. Beide Persönlichkeiten bringen dies in höchstem Maße mit. Es ist allerdings nicht leicht, gute Leute aus dem Ausland für einen deutschen Aufsichtsrat zu begeistern. Und das liegt nicht zuletzt an der Mitbestimmung im Aufsichtsrat.

      mm: Sie selbst haben ja als Kontrolleur bei Mannesmann schlechte Erfahrungen gemacht, allerdings aus anderen Gründen. Sie werden wegen der hohen Abfindungen an den früheren Konzernchef Klaus Esser und andere Mannesmann-Manager der Untreue beschuldigt. Wie sehr hat Sie die Anklage getroffen?

      Ackermann: Diese Diskussion ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland nachteilig. Die Zahlungen waren auch aus der Sicht unserer Rechtsberater in Ordnung. Da wurde eine außerordentliche Leistung honoriert. Im Ausland ist so etwas selbstverständlich, in Deutschland wird man dafür von Staatsanwälten verfolgt und in gewissen Medien vorverurteilt. Das ist schon sehr enttäuschend.

      mm: Sie sind jetzt genau ein Jahr im Amt. Wie fällt Ihre persönliche Zwischenbilanz aus?

      Ackermann: Die Deutsche Bank ist für mich eine faszinierende Bank, die weltweit eine unglaublich gute Reputation genießt und noch vieles vor sich hat.

      mm: Als erster Mann des größten deutschen Geldhauses wächst Ihnen automatisch eine zentrale Rolle am Standort Deutschland zu. Die scheint Ihnen aber nicht sonderlich zu gefallen.

      Ackermann: Im Gegenteil: Ich fühle mich hier sehr wohl. Das Amt des Vorstandssprechers erfordert allerdings einen gewissen Spagat: Die Ansprüche in Deutschland sind - historisch bedingt - andere als die Ansprüche der übrigen Welt an die Deutsche Bank.

      mm: Was meinen Sie damit? Dass die Deutsche Bank hier zu Lande immer wieder aufgefordert wird, sich an Rettungsaktionen für Not leidende Konzerne zu beteiligen?

      Ackermann: Zum Beispiel. Wir sind aber immer mehr ein Unternehmen, das in allen Wirtschaftsregionen der Welt eine bedeutende Rolle spielt. Für uns sind daher nicht nur die Erwartungen der deutschen Öffentlichkeit relevant, sondern auch die Erwartungen unserer Eigentümer, Mitarbeiter und Kunden weltweit.

      mm: Good Corporate Citizenship ist doch auch angesagt?

      Ackermann: Wir nehmen unsere Verantwortung auch in Deutschland sehr wohl wahr. Dies findet meinem Stil entsprechend nicht unbedingt in der breiten Öffentlichkeit statt. Diskretion ist für mich wichtig. Viele Politiker hatten befürchtet, dass sich ein Ausländer an der Spitze der Deutschen Bank hier zu Lande nicht engagieren würde. Sie sind jetzt erleichtert, weil das nicht der Fall ist.

      mm: Viele auch in Ihrem eigenen Haus fragen sich, welche Rolle das größte deutsche Kreditinstitut künftig in seinem Heimatmarkt spielen wird. Wofür steht die Deutsche Bank?

      Ackermann: Wir sind längst keine deutsche Bank mehr, sondern eine globale. Rund 70 Prozent unserer Erträge kommen aus dem Ausland, 60 Prozent unserer Mitarbeiter und 50 Prozent unserer Aktionäre. Wir haben das Ziel, der weltweit führende Finanzdienstleister für anspruchsvolle Kunden zu sein. Wir haben aber auch immer gesagt, dass Deutschland für uns ein ganz wichtiger Markt ist. Wir wollen auch zu Hause die Nummer eins bleiben.

      ____________________________________________________________



      P.S.: Mir gefällt er sehr gut, der Joe! :)
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 18:40:44
      Beitrag Nr. 140 ()
      Der Kursanstieg der Dt. Bank ist um so beachtlicher, wenn man bedenkt, dass heute der Dividendenabschlag von 1,30 € zu berücksichtigen ist. Der heutige Anstieg in der Spitze auf 57,52 € zzgl. 1,30 € bedeutet praktisch im Vergleich zu gestern (Schluss 54,66 € ) einen Anstieg um 7,6 %! Das ist weitaus mehr als CBK und HVB. Volumen heute bis jetzt 600 Mio €/Xetra. Das ist Monatsrekord - das Fünffache der CBK und fast das Doppelte der DTE. :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 18:48:40
      Beitrag Nr. 141 ()
      Die D e u t s c h e B a n k (514 000) kann sich relativ wakker behaupten.

      Von allen deutschen Großbanken steht der Branchenprimus immer noch am besten da. Im 1. Quartal hatte man einen operativen Gewinn von 950 Mio. EUR erzielt und damit die Analystenerwartungen übertroffen. Auf seiner ersten Hauptversammlung als Vorstandssprecher ließ Josef Ackermann am Dienstag wissen, daß sich der positive Trend auch im 2. Quartal fortgesetzt habe. Konkrete Zahlen wollte Ackermann jedoch nicht nennen. Spekulationen, wonach die Deutsche Bank möglicherweise einen ihrer Wettbewerber übernehmen könnte, erteilte er eine klare Absage. Man wolle in erster Linie aus eigener Kraft wachsen. Größere Fusionen und Akquisitionen würden derzeit keinen Sinn machen.
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 00:47:54
      Beitrag Nr. 142 ()
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 00:51:06
      Beitrag Nr. 143 ()
      Avatar
      schrieb am 17.06.03 16:27:27
      Beitrag Nr. 144 ()
      hallo,

      es ist schon erstaunlich wie wenig man hier bei wo über die deutsche bank liest.
      so wurde in den letzten tagen viel von fusionen und auch von übernahmen im benksektor gesprochen.
      erstaunlich ist, dass bei übernahmen keiner an die db-bank denkt.
      wenn eine große bankengruppe wie z.b. die citigroup eine bank in deutschland übernehmen sollte, dann kommt eigentlich nur die db in frage. noch ist sie günstig bewertet und in den nächsten monaten wird sich die positive gewinnerzielung deutlich bemerkbar machen.
      ohne die belastungen die noch aus dem konzrbereich corporate investments angefallen sind, vewrdient die db schon wieder sehr gut.

      grüße

      goldjunge
      Avatar
      schrieb am 30.07.03 00:31:11
      Beitrag Nr. 145 ()
      golgjunge, sehe ich ähnlich. Die Zahlen am Donnerstag werden meines Erachtens positiv überraschen. Die DB wird sich weiterhin von anderen deutschen Banken abkoppeln.


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