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    Georg W. Bushs Cayman-Connection - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.08.02 06:44:44 von
    neuester Beitrag 02.08.02 11:51:30 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 02.08.02 06:44:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der wegen möglicher Insidergeschäfte angeschlagene US-Präsident Bush und sein in einen Bilanzskandal verwickelter Vize Dick Cheney geraten weiter unter Druck. Als Unternehmer sollen die beiden Tochterfirmen in Steueroasen ausgelagert haben, um den amerikanischen Fiskus zu umgehen.


      Washington - Enthüllungen über diese Tochterfirmen zeigten, dass der Präsident als Direktor bei Harken Energy und sein Stellvertreter Cheney als Chef bei Halliburton früher gegen die heute von ihnen propagierten Unternehmensgrundsätze verstoßen hätten, sagten Vertreter der oppositionellen Demokraten am Mittwoch.
      Als Reaktion auf die Bilanzskandale der vergangenen Monate hatte Bush ein Gesetz erlassen, das Unternehmen unter anderem daran hindern soll, die Berichtspflicht und Steuerpflicht in den USA durch Gründung von Tochterfirmen in Steueroasen - wie etwa den Bermudas oder den Cayman-Inseln - zu umgehen. Einige Firmen wie zum Beispiel der ins Gerede gekommene Mischkonzern Tyco haben ihren Sitz aus steuerlichen Gründen gleich ganz auf die Bermudas verlagert.

      Bush und Cheney waren durch die die Skandale erheblich unter Druck geraten. Mit den Pleiten des Energiekonzerns Enron und des Telekommunikationsunternehmens WorldCom haben Zehntausende von Amerikanern Arbeitsplatz, Anlagen und Rentenabsicherungen verloren. Die Skandale führten an den Börsen teils zu dramatischen Verlusten.

      Der Club der Unternehmer

      Hinzu kommt, dass Bush und Cheney nicht gerade Vorbilder unternehmerischer Ethik sind. Bush ließ sich von der texanischen Ölfirma Harken Energy in der Vergangenheit Kredite zum Kauf von Wertpapieren genehmigen. Heute verurteilt er diese Praxis. Des Weiteren wurde Bush Anfang der Neunziger von der Börsenaufsicht SEC wegen mutmaßlichen Insiderhandels förmlich untersucht. Cheney war gerade zu jener Zeit Vorstandschef bei Halliburton, als das Unternehmen begann, seine Bilanzierung kreativer zu handhaben - auch in diesem Fall ermittelt die SEC.

      Falls die neuen Vorwürfe gegen Bush wahr sein sollten, werde es immer schwieriger, die Haltung des Präsidenten in Bezug auf unternehmerische Verantwortung ernst zu nehmen, sagte der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Tom Daschle.

      Unter Bush als Direktor hatte die Harken 1989 eine Unternehmenstochter auf den Kaiman-Inseln gegründet, wie auch das Präsidialamt eingeräumt hat. Bushs Sprecher Ari Fleischer zufolge geschah dies aber nicht mit der Absicht, dem Staat Steuern vorzuenthalten.

      In Cheneys Managementzeit siedelte der texanische Maschinenbaukonzern und Ölindustrieausrüster Halliburton zwischen 1995 und 2000 eine ganze Reihe von Tochtergesellschaften in Steueroasen an, wie aus einem Bericht von Citizen Works hervorgeht, einer überparteilichen Gruppe des Verbraucherschützers Ralph Nader. Unter Cheneys Führung stieg die Zahl ausländischer Töchter Halliburtons von 9 auf 44.

      Demnächst keine Aufträge mehr für Steuervermeider

      Am Mittwoch stimmte der Senat dafür, künftig lukrative Aufträge des Verteidigungsministeriums nicht mehr an US-Unternehmen zu vergeben, die nach dem 31. Dezember 2001 Tochterfirmen in Steueroasen gegründet haben. US-Unternehmen mit Tochterfirmen im Ausland haben derzeit Verträge mit Bundesbehörden über mindestens zwei Milliarden Dollar.

      Von dem neuen Gesetz könnten unter anderen die unlängst von IBM aufgekaufte PricewaterhouseCoopers Consulting sowie Weatherford International Paper betroffen sein. US-Abgeordneten zufolge zeigt die Pleite des Energie-Konzerns Enron die Notwendigkeit, gegen die Verlagerung von Tochterfirmen ins Ausland vorzugehen. Der Konzern aus Houston hat Hunderte Firmen in Steueroasen im Ausland.


      "Eine der Sachen die ich an dem mag, was sie für uns tun ist, dass ... ich gute Ratschläge erhalte ... über das hinaus, was die reguläre Arbeit eines Wirtschaftsprüfers angeht."

      Dick Cheney über Halliburtons Witschaftsprüfer Andersen

      Quelle: Der Spiegel
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      schrieb am 02.08.02 06:59:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      US-BILANZSKANDALE - Bushs falsche Empörung

      US-Präsident George W. Bush gibt sich angesichts der Bilanzskandale empört und ruft die amerikanischen Unternehmen zu mehr moralischem Anstand auf. Als er selbst noch Unternehmer war, galten für ihn offenbar andere Maßstäbe.


      Washington - Als ihn ein Reporter bei dem Besuch einer Kirche in Milwaukee wieder wegen der alten Geschichte ansprach, wurde der mächtigste Mann der Welt sehr schmallippig. "Alles, was ich getan habe, ist veröffentlicht und überprüft. Weitere Fragen?", sagte er. Verständlich, dass Bush das Thema langsam auf die Nerven geht. Wieder geht es um die Rechtmäßigkeit eines Aktienverkaufs, den Bush vor nun zwölf Jahren tätigte und wegen dem er jahrelang durch die Schlagzeilen gezerrt wurde.

      Außerdem kommt das alte Leiden zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt: Der US-Präsident will sich nämlich nach den Skandalen um Enron, Global Crossing, Tyco, WorldCom und Xerox mit einer Rede vor tausend Managern als Weltpolizist der Aktionäre präsentieren.

      Eines der Probleme, die Präsident Bush endgültig aus der Welt schaffen will, ist der Insiderhandel. Er will dazu vorschreiben, dass die Manager der Börsenaufsicht innerhalb von zwei Tagen mitteilen müssen, wann sie wie viele Aktien der eigenen Firma verkauft hatten.

      Bush selbst hat bei der Meldung seiner eigenen Aktienverkäufe jedoch zwischen 15 und 34 Monaten verstreichen lassen, bevor er diese an die Börsenaufsicht meldete. Das beweisen Dokumente der SEC, die das Center for Public Integrity in dieser Woche veröffentlicht hat.

      Präsident Bush machte vor seiner politischen Karriere mit geschickten Deals ein kleines Vermögen und nahm es dabei mit den Vorschriften der SEC nicht so genau. Seine erfolglose und schuldenbeladene Ölfirma Spectrum 7 stand eigentlich vor dem Bankrott, als die texanische Harken Energy einsprang. Der Firmenverkauf, den Bush laut "Washington Post" allein seiner Geburt als Präsidentensohn zu verdanken hatte, begründete seinen späteren Reichtum. Von Harken bekam er für seine wertlose Firma ein dickes Aktienpaket.

      Zum richtigen Zeitpunkt, nämlich im Juni 1990 und zwei Monate vor einer massiven Gewinnwarnung von Harken, verkaufte Bush seine Aktien für vier Dollar die Aktie und nahm damit 848.560 Dollar ein. Nach der Gewinnwarnung im August rutschte der Harken-Kurs auf 2,37 Dollar, derzeit notieren die Papiere bei weniger als einem Dollar. Bush hatte aber längst eine bessere Geldanlage gefunden und 600.000 Dollar in die Texas Rangers investiert. Als die Baseball-Mannschaft 1998 an texanische Geschäftsleute verkauft wurde, war Bushs Anteil knapp 15 Millionen Dollar wert.

      Wegen des "glücklichen" Verkaufs der Harken-Anteile leitete die SEC Ende 1990 ein Ermittlungsverfahren gegen Bush ein. Ihm konnte kein gesetzwidriges Verhalten nachgewiesen werden. Doch die Ermittler fanden heraus, dass Bush seine Aktienverkäufe erst acht Monate später gemeldet hatte - vorgeschrieben ist eine Frist von 15 Tagen. Auch bei drei anderen Börsenaktivitäten kamen die Meldungen des jetzigen US-Präsidenten nicht fristgemäß. Experten zufolge ist dies allerdings eine Nachlässigkeit, die zur damaligen Zeit einem Kavaliersdelikt gleichkam. Außerdem hatte Bush die Absicht zum Anteilsverkauf korrekt bei der SEC gemeldet. Bei dieser Vorabmeldung müssen potenzielle Insider allerdings nicht genau sagen, wie viele Aktien sie auf den Markt werfen wollen.

      Für die politischen Gegner sind die neuen peinlichen Fragen an den Präsidenten dennoch ein gefundenes Fressen. "Präsident Bush, Vizepräsident Dick Cheney und SEC-Chef Harvey Pitt predigen gerne die Verantwortung der CEOs. Wenn es aber um ihre eigene Vergangenheit geht, sagen sie: "Die Verantwortung liegt woanders", wettert Demokrat Terrence McAuliffe. Wir erinnern uns - die meisten der modernen Raubritter haben zwar ihre Firmen in Grund und Boden gewirtschaftet, sich diese Meisterleistung aber fürstlich bezahlen lassen, indem sie eigene Aktien geschickt und weitgehend unbemerkt verkauften, als die Aktionäre noch an die großartigen Lügenbilanzen glaubten.

      Bei der neuen Diskussion um Bushs Aktiendeals geht es auch weniger um die finanzielle Tragweite als um die Äußerungen, mit denen Bush und das Weiße Haus den neuen Vorwürfen begegnen. Die alte Geschichte wird nämlich in immer neuen Versionen erzählt. Als er 1994 mit diesem Thema konfrontiert wurde, hatte Bush gesagt, er habe die Meldung ordnungsgemäß eingereicht, diese sei dann wohl bei der SEC verloren gegangen. Jetzt argumentiert der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, die Anwälte von Harken seien für die Meldung verantwortlich gewesen und diese hätten den Verkauf zu spät gemeldet. Aber das stimmt wieder nicht, wie der damalige SEC-Direktor Edward Fleischmann sagt: "Seit 1934 liegt die Verantwortung für solche Meldungen bei der handelnden Person und nicht bei der Firma."

      Quelle: Der Spiegel; 05.07.2002
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      schrieb am 02.08.02 07:02:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      wiederholt sich geschichte?
      zu den handelnden personen in den dreißiger jahren: siehe meinen thread: der moloch.
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 11:22:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      US-FINANZSKANDALE - Das nicht ganz so Weiße Haus

      In seiner Rede zu den Bilanzskandalen der jüngsten Vergangenheit hat US-Präsident George W. Bush die gängige Praxis von Unternehmen gegeißelt, Top-Managern zinsgünstige Kredite einzuräumen. Offenbar hat Bush in der Vergangenheit jedoch selbst genau solche Firmenkredite erhalten.

      Washington - Während der Boomzeit war es nichts Ungewöhnliches, wenn Top-Manager der amerikanischen Wirtschaft ihre Unternehmen als Kreditinstitute missbrauchten. CEOs wie Enron-Gründer Kenneth Lay bekamen von ihren Firmen Bürgschaften, Darlehen oder Kredite, die Aufsichtsräte nickten die Deals meist bedenkenlos ab.
      Den Rekord hält Ex-WorldCom-Chef Bernie Ebbers: Der Kanadier hatte auf Kredit eine große Zahl von WorldCom-Aktien erworben. Als der Kurs abstürzte, musste Ebbers Geld nachschießen. Dazu war er selbst nicht in der Lage, sein Unternehmen half ihm jedoch großzügig aus. Im Frühjahr 2002 wurde dem umstrittenen Manager von WorldCom eine Bürgschaft in Höhe von mehr als 400 Millionen Dollar gewährt.

      Auch Präsident George W. Bush soll als Führungskraft seinen damaligen Arbeitgeber angezapft haben. Die "New York Times" und die "Washington Post" berichten am Donnerstag, dass Bush in den achtziger Jahren in seiner Zeit als Top-Manager des Energiekonzerns Harken von dem Unternehmen äußerst zinsgünstige Kredite in Höhe von insgesamt 180.000 Dollar erhalten habe. Mit dem Geld habe Bush im Rahmen eines Optionsprogramms für Manager Harken-Aktien erworben.

      Firmenkredite sind schlecht - bei den anderen

      Besonders peinlich: Bush hatte Anfang der Woche "harte neue Gesetze" zur Verhinderung von Finanzskandalen angekündigt. In seiner Rede an der Wall Street hatte der Präsident die US-Wirtschaft auch dazu aufgerufen, nicht länger Firmenkredite an Manager zu vergeben.

      Bush muss sich außerdem gegen den Vorwurf verteidigen, dass er selber in den neunziger Jahren als Harken-Manager von Insiderwissen profitiert und den Aufsichtsbehörden Aktienverkäufe zu spät gemeldet habe.

      Bush-Regierung wirkt unglaubwürdig

      In der Bush-Administration sitzen eine Reihe umtriebiger Ex-Manager, davon viele aus dem Energiesektor. Bereits während der Enron-Krise war das Weiße Haus wegen seiner Nähe zu der Houstoner Skandalfirma unter Druck geraten. Bush war mit Enron-Gründer Ken Lay per du und nannte ihn "Kenny Boy". Lay war der größte Finanzier der Präsidentschaftswahlkampagne Bushs.

      Ebenfalls im Kreuzfeuer: Dick Cheney. Der Vizepräsident wurde am Mittwoch von der Anti-Korruptionsinitiative Judicial Watch verklagt. Die Kläger werfen Cheney und dem Ölkonzern Halliburton, bei dem Bushs Vize von 1995 bis 2000 Vorstandschef war, Bilanzbetrug und Irreführung der Anleger vor. Das ist nicht die einzige Klage gegen Cheney. Auch der Rechnungshof des Kongresses (GAO) hat Cheney und die Bush-Administration vor den Kadi gezogen: Der Vizepräsident weigert sich nämlich beharrlich, der Legislative Auskunft über seine Kontakte zur Energieindustrie zu geben.

      Kein Kommentar

      Der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, nannte die Judicial-Watch-Klage gegen Cheney ungerechtfertigt. Er lehnte Fragen zu dem Thema mit der Begründung ab, Ansprechpartner sei der Konzern Halliburton. Unter Cheney hatte der Ölfeldausrüster Halliburton in den neunziger Jahren seine Buchführung geändert, was die Profite des Unternehmens erheblich verbessert hatte. Die Wertpapier- und Börsenaufsicht SEC untersucht den Fall.

      Judicial Watch erklärte, die geänderte Buchführung habe zu einer Überbewertung des Aktienwertes und damit zur Täuschung der Anleger geführt. Halliburtons Finanzchef Doug Foshee wies die Beschuldigungen als "unwahr, unbewiesen und unbegründet" zurück.

      Quelle: Der Spiegel; 11.07.2002
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 11:26:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      BILANZBETRUG: Klage gegen US-Vizepräsident Cheney

      Die amerikanische Juristengruppe Judical Watch will gerichtlich gegen US-Vizepräsident Dick Cheney vorgehen. Als Chef der Ölfirma Halliburton soll er für die Aufblähung von deren Bilanzen um rund eine halbe Milliarde Dollar verantwortlich gewesen sein.


      Miami - In der Klage werden Cheney betrügerische Bilanzierungspraktiken vorgeworfen, die zu einer Überbewertung des Aktie geführt hätten. Dadurch seien Investoren getäuscht worden.
      Halliburton wurde im Mai von der Börsenaufsicht SEC wegen der eigenen Bilanzierungspraktiken überprüft. Dabei ging es um eine Bilanzierungspraxis, bei der Baukosten für eigene Anlagen als Einnahmen verbucht worden waren. Insgesamt, so die Klage, sollen damit die Erlöse der Firma in den Jahren 1999 bis 2001 um 445 Millionen Dollar zu hoch ausgefallen sein.

      Die Überprüfung der SEC bezieht sich auf den Zeitraum 1995 bis 2000, als Cheney Vorsitzender des Unternehmens war. Die Börsenaufsicht hat bei Halliburton keine Unregelmäßigkeiten festgestellt.

      "Wir vertrauen weder der Bush-Regierung noch der Untersuchung der SEC. Wir wollen Millionen Dollar an Schaden ersetzt bekommen", sagte der Vorsitzende von Judical Watch, Larry Klayman. Neben Cheney richtet sich die Klage gegen zehn weitere Vorstandsmitglieder und gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Arthur Andersen. Neben der Aufblähung der Bilanzen sollen die Verantwortlichen von Halliburton auch dafür belangt werden, dass sie ihrer Bilanzierung änderten, ohne ihre Aktionäre davon in Kenntnis zu setzen.

      Die Klageschrift wurde am Mittwoch am Bezirksgericht in Dallas eingereicht. Als Geschädigte nannte Judical Watch zwei Halliburton-Aktionäre, deren genaue Verluste in der Klageschrift jedoch nicht angegeben wurden.

      Es scheine, dass die Vorschläge von US-Präsident George W. Bush für eine stärkere Überwachung der privaten Wirtschaft, von den Problemen des eigenen Vizepräsidenten ablenken sollen, sagte Klayman. Es könne so der Eindruck entstehen, dass die Elite in Washington über dem Gesetz stehe. Dies könne nicht gestattet werden, falls man die Demokratie lebendig halten will.

      Der Spiegel: 10.07.2002

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      Avatar
      schrieb am 02.08.02 11:40:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      INSIDER-VERDACHT: SEC-Chef deckt Präsident Bush

      US-Präsident George Bush wusste möglicherweise vor einem großen Aktienverkauf von Finanzproblemen seines Unternehmens Harken Energy. Doch der Präsident der Börsenaufsicht SEC will die Untersuchungsunterlagen nicht herausrücken.

      Washington - Nach Ansicht von Pitt gibt es keinen Grund, "die alte Geschichte wieder aufzurollen". Die Untersuchung wegen möglichen Insiderwissens des heutigen US-Präsidenten Bush sei 1991 abgeschlossen worden, sagte Pitt in einem Fernsehinterview. Die SEC hatte damals, als George Bush senior noch Präsident war, keine Anhaltspunkte gefunden, die einen Insiderverdacht gegen Bush junior - zu dieser Zeit Vorstandsmitglied von Harken Energy - erhärtet hätten.

      Nach Ansicht von US-Journalisten gibt es aber sehr wohl einen Grund, die alte Geschichte noch einmal aufzurollen. Bush soll nämlich schon 16 Tage vor dem Verkauf seiner Harken-Aktien im Jahre 1990 gewusst haben, dass die texanische Ölfirma in finanziellen Nöten war. Wie die "Washington Post" am Sonntag unter Berufung auf das Zentrum für öffentliche Integrität (Center for Public Integrity) berichtete, hatte Bush als Vorstandsmitglied und Berater des Unternehmens einen wöchentlichen Bericht über die Finanzperspektiven der Harken-Filialen erhalten.

      Bush selbst versichert bis heute, seine Anteile verkauft zu haben, um Kredite zurückzuzahlen. Er sei von den extremen Verlusten der Firma Harken Energy überrascht gewesen. Der umstrittene Aktiendeal des Präsidenten war im Zuge der Unternehmensaffären in die Diskussion geraten. Bush hatte 1990 Harken-Aktien im Wert von 848.560 Dollar (rund 857.000 Euro) verkauft. Wenige Wochen später meldete die Firma Verluste von 23 Millionen Dollar, was einen Kurssturz der Aktie auslöste.

      Pitt warf den US-Demokraten vor, aus ihren Forderungen nach einer Veröffentlichung der Akten politisch Kapital schlagen zu wollen. Mit Blick auf die jüngsten Bilanzierungsaffären in den USA fügte er hinzu: "Wieso können wir uns nicht auf WorldCom, Enron und all die anderen Unternehmen konzentrieren ...? Warum werden wir abgelenkt ...?" Er räumte jedoch ein, dass die Akten veröffentlicht würden, wenn Bush selbst dies verlange.

      Der SEC-Chef wehrte sich auch gegen Vorwürfe, nur unzureichend auf Ungereimtheiten bei der Bilanzierung von US-Unternehmen reagiert zu haben. Forderungen nach einem Rücktritt wies Pitt in einem Interview des US-Senders CBS zurück. Die Börsenaufsicht werde in Zukunft aggressiver gegen Bilanzfälschungen vorgehen, sagte Pitt. Bush hatte vor einer Woche angekündigt, die SEC zu stärken. Eine Reihe von Bilanzaffären bei US-Konzernen hatte das Vertrauen der Anleger erschüttert und zu erheblichen Kurseinbrüchen geführt.

      Der Spiegel: 21.07.2002
      Avatar
      schrieb am 02.08.02 11:51:30
      Beitrag Nr. 7 ()
      INSIDER-VORWURF: Die seltsamen Aktiengeschäfte des US-Präsidenten

      Präsident George Bush, der wegen des Verkaufs von Aktien der Öl-Firma Harken im Jahr 1990 unter Insiderverdacht stand, versucht die Veröffentlichung von Unterlagen zu dem Thema zu verhindern. Jetzt wurde bekannt, dass Bush über die Schieflage des Unternehmens Bescheid wusste, als er ein großes Aktienpaket auf den Markt warf.


      Washington - Bush war in den Neunzigern Manager bei Harken Energy Corp. Wie die "Washington Post" am Sonntag berichtete, lagen Bush und anderen leitenden Angestellten des Unternehmens vertrauliche Informationen über die mangelnde Liquidität der Firma vor. Bush und seine Kollegen seien in einem Brief der Geschäftsleitung darauf hingewiesen worden, dass die Geschäftsaktivität des Unternehmens deshalb erheblich eingeschränkt werden müsse. Vier Monate später habe Bush den Großteil seines Pakets an Harken-Aktien verkauft. Die Zeitung berief sich auf ausgewählte Dokumente einer Untersuchung der US-Börsenaufsicht SEC.

      Bush war ein Verstoß gegen Insiderregeln vorgeworfen worden, weil er die Harken-Aktien im Wert von 848.560 Dollar im Juni 1990 verkaufte, kurz bevor Harken Verluste in Höhe von 23 Millionen Dollar meldete. Daraufhin gab die Aktie deutlich nach. Bush wies die Vorwürfe zurück. Auch eine Untersuchung der SEC hatte ergeben, dass Bush den Aktienverkauf zwar zu spät angezeigt habe, ihm aber kein Insiderhandel zur Last gelegt werden könne. Bush hatte sich dennoch in jüngster Zeit immer wieder gegen die Veröffentlichung der SEC-Untersuchungsakten ausgesprochen.

      Auch US-Vizepräsident Dick Cheney ist wegen seiner früheren Tätigkeit als Chef des Industriekonzerns Halliburton in die Kritik geraten. Die US-Börsenaufsicht untersucht derzeit Vorwürfe, wonach Cheney durch eine finanzielle Überbewertung der Firma den Aktionären geschadet haben soll.

      Ciao BigLinus :cool:


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