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    Autokauf: Lügen-REKORD - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.08.02 22:11:55 von
    neuester Beitrag 11.08.02 12:02:27 von
    Beiträge: 6
    ID: 618.534
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      schrieb am 10.08.02 22:11:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      Letztes Jahr im Dezember kam mein damaliges Auto wegen diverser kleinerer Mängel nicht mehr durch den TÜV. Alles zu reparieren hätte sich nicht mehr gelohnt.
      Als ich zwischen Weihnachten und Neujahr die freien Tage hatte, nutzte ich sie, um das Auto zu wechseln.
      Ein "Freund" meines Vaters bot sich an, mir zu helfen. Da er eine kleine Klitsche mit niedrigen Fixkosten führte, nahm ich an, daß dort ein "Schnäppchen" möglich sei.
      Das Auto machte äußerlich einen guten Eindruck. Der Werkstatt-Inhaber sagte, daß der Vorbesitzer sich wegen eines Motorschadens von dem Fahrzeug getrennt hätte und jetzt ein AT (von Alter und Laufleistung "so gut wie neu" ) unter der Haube sei. Man versicherte mir, es sei ein "Sportmotor" (Vierventiler), der eben etwas höhere Drehzahlen bräuchte und erst wieder ein bischen eingefahren werden müßte, um auch bei winterlichen Temperaturen einwandfrei zu laufen.

      Nach ein paar Tagen verreckte mir der Wagen sonntagabends im Dunkeln mit Lärm inmitten eines Kreisverkehrs. Zum Glück hatten andere Autofahrer Mitleid mit mir und halfen, den Wagen an den Straßenrand zu schieben. Ich fand jemanden, der mich privat abschleppte und den Wagen zur Werkstatt brachte. Als ich am nächsten Tag nach der Arbeit bei der Werkstatt nachfragte, hieß es, der Zahnriemen wäre nicht richtig aufgezogen gewesen, weil der Meister nicht auf alles aufpassen könnte, aber jetzt würde der Zahnriemen ganz bestimmt draufbleiben.

      Danach blieb ich fünf Monate von größeren Ausfällen verschont. Der Wagen lief zwar nur bei Vollgas einigermaßen ordentlich, machte zuviel Krach, stieß beim Starten immer eine Zweitakt-Wolke aus und schluckte viel zuviel Benzin, aber ich war in der Falle. Niemand hätte mir diese bockige Karre noch abgekauft, und gleich nochmal Geld reinzustecken, indem ich sie entsorgen ließ, wäre mir noch peinlicher gewesen, als damit rumzuhoppeln. Im Frühjahr konnte ich meistens mit dem Rad zur Arbeit fahren und bei Regen bot das Auto ein Dach über dem Kopf. Statt mir ein ordentliches Auto zu kaufen, spekulierte ich mit meinem Cash lieber an der Börse.

      Am ersten Juni-Wochenende erlebte ich dann zweimal den Super-GAU: Freitagabends hörte ich erst ein lautes Klappern unter dem Wagen und dann später ging das Auto bei voller Fahrt (100 km/h) plötzlich aus und ließ sich erst nach zehn Minuten Anlasserbetätigung wieder starten. Samstagnachmittags passierte das erneut. Zum Glück hatte ich Urlaub. Am Montagmorgen ließ ich mir bei der Werkstatt, die mir den Wagen verkauft hatte, einen Termin geben und durfte den Wagen sofort bringen.
      Ich gab den Auftrag,
      a) den Auspuff
      b) den Vergaser
      c) den Verteiler
      d) evtl. lose Kabel
      e) die Zündkerzen
      f) Hinweise auf einen Motorschaden
      zu überprüfen.

      Dann wartete ich drei Tage auf den Anruf der Werkstatt. Am Mittwoch sagte man mir auf Anfrage, man hätte noch keine Zeit gehabt, sich das Auto anzusehen. Am Donnerstagnachmittag sagte man mir, man hätte jetzt alles geprüft und es wären definitiv keine Probleme zu sehen. Ich fragte a) -f) nacheinander ab und bekam erneut in launischem Ton die Auskunft, es sei absolut alles in Ordnung. Ich verlangte konkret, daß man die Verteilerkappe auf einen Haarriß überprüfte. Das wurde zugesagt.
      Am Freitagnachmittag konnte ich mein Auto dann abholen. Der Chef selbst wartete vor der Werkstatt auf mich, denn seine Leute hatte er schon in den Feierabend geschickt. Er versicherte mir erneut,
      a) der Auspuff
      b) der Vergaser
      c) der Verteiler
      d) die Kabel
      e) die Zündkerzen
      f) der Motor
      würden keinen Anlaß zur Reparatur liefern.
      Er gab mir keine Rechnung und wollte mir auf keinen Fall auch nur einen einzigen Cent berechnen. Ich fragte mich, ob er mich an- oder auslachte, aber schließlich glaubte ich ihm und ließ ich mich vom Hof winken.

      Ich dachte, daß der Wagen nach all den Kurzstrecken vielleicht mal wieder richtig ausgefahren werden mußte und scheuchte ihn eine Weile über die Autobahn. Das Klappern trat wieder auf, aber der Motor hörte sich schließlich viel besser an. Bloß trat bei Annäherung an die Höchstgeschwindigkeit im Lenkrad ein beängstigendes Rütteln auf. Ich sah mir meine Reifen mal genauer an und stellte fest, daß das Profil zwar noch gut war, die Reifen aber schon zehn Jahre alt waren und Risse und Beulen hatte. So mußte ich befürchten, daß mir die Dinger wegplatzten oder die Polizei mir den Wagen stilllegte. Also fuhr ich zum Reifenhändler und bestellte mir neue Reifen.

      Als der Wagen hochgenommen wurde, sah ich daß der angeblich nicht reparaturbedürftige Auspuff direkt an der Stelle durchgebrochen und der hintere Topf völlig verrottet war.
      Ich dachte mir "Wenn ich jetzt schon neue Reifen gekauft habe, kann ich jetzt besser auch noch einen neuen Auspuff kaufen, statt den Wagen zu verschrotten."
      Ich bestellte in einer Marken-Werkstatt einen neuen Auspuff.

      Bis zum Termin ging mir der Motor erneut zweimal aus und streikte. Ich dachte mir "Wenn ich jetzt schon neue Reifen gekauft und einen neuen Auspuff bestellt habe, kann ich das besser auch noch einmal nachsehen lassen, statt den Wagen zu verschrotten."
      Die Marken-Werkstatt stellte fest, daß der Drosselklappensensor nicht richtig arbeitete. Man sagte mir, wenn ich Glück hätte, reiche es, den Drosselklappensensor selbst und auszutauschen. Das war teuer, aber immer noch billiger als der Austausch der Steuerelektronik.
      Ich dachte mir "Wenn ich jetzt schon neue Reifen und einen neuen Auspuff habe..." und ließ das Teil bestellen.

      So gingen die ersten zwei Wochen meines Urlaubs rum.
      Nach ein paar Probefahrten, bei denen der Motor kultivierter als sonst lief, blieb ich wieder stehen- direkt vor der Markenwerkstatt. Man stellte fest, daß es am Verteiler lag. Ohne Austausch des Verteilers war der Wagen nicht zum Laufen zu kriegen, auch wenn man ewig orgelte. Da man nur einen kompletten Verteiler bestellen konnte, fragte man mich, ob die Reparatur vorgenommen werden sollte.
      Ich dachte mir "Wenn ich jetzt schon neue Reifen und einen neuen Auspuff und einen neuen Drosselklappensensort habe, kann ich besser auch noch den Verteiler tauschen lassen, statt den Wagen zu verschrotten..."
      Ich bestellte den Verteiler...

      Aus irgendeinem Grund konnte die Werkstatt den Vergaser nicht so einstellen, daß er im Leerlauf mit weniger als 1100 Umdrehungen zufrieden war.
      Ich dachte mir "Wennn ich jetzt schon..."
      Ich ließ privat einen anderen Vergaser besorgen und einbauen.

      Dann fuhr ich auf einmal ohne Öl, weil die Ölwanne durchgerostet war. Als ich die Werkstatt, die mir den Wagen verkauft hatte, aufsuchte, war der Chef wiedermal nicht da. Es war genauso schönes Wetter wie während meines Urlaubs und dann zogen er und seine Leute lieber seinen Bau hoch...
      :rolleyes:

      Ich gebe zu, daß es doof war, dem Mann ein Auto abzukaufen. Aber konnte ich damit rechnen, daß er mich nach fünf Monaten noch einmal in allem belügt? Ich hatte doch sowieso keine Garantie, denn ich hatte den Wagen noch im Dezember gekauft. Kann man damit rechnen, daß jemand sinnlos lügt und einen dadurch in eine solche Kostenfalle treibt, die wie eine Kettenreaktion abläuft?

      Obendrein soll ich das Ganze auch noch verschweigen, damit ich nicht auf 10 Milliarden€ Umsatz-Ausfall verklagt und durch Anwaltskosten in den Ruin getrieben werde.
      :mad:

      Die Krönung des Ganzen ist, daß der Heini mir erzählt, er könne den Wagen nicht zurücknehmen, weil ich ja so "blöd" gewesen wäre, den Originalzustand zu verändern und die nicht verkehrssicheren Reifen und den durchgebrochenen Auspuff austauschen zu lassen.
      Obendrein behauptet der immer, der Vergaser und der Verteiler wären in Ordnung gewesen und die andere Werkstatt, die mein Auto wirklich untersucht und wieder zum Laufen gebracht hat, hätte mich betrogen, weil sie a) unnötige und b) viel zu teure Reparaturen ausgeführt hätten!!

      Verglichen damit geht es ja sogar an der Börse noch richtig ehrlich zu!!
      ;) :mad: :rolleyes: :mad:
      Avatar
      schrieb am 10.08.02 22:33:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      ja ich weiß schon, waum ich mir kein gebrauchtes auto kaufe, sondern nur meinen alten golf Bj.1983weiterfahre.
      danach kommt für mich entweder nur ein neues oder aber kein auto in betracht.
      Avatar
      schrieb am 10.08.02 22:38:39
      Beitrag Nr. 3 ()
      wolfsbane...tolle geschichte

      dich scheint es anscheinend nicht zu stören,was mit dem wagen und dir praktiziert wurde...

      ..oder halt nur ne tolle geschichte :D
      Avatar
      schrieb am 10.08.02 22:42:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      That´s life
      :laugh:

      ein Kollege von mir ging zu einer Tankstelle, weil der Anlasser morgens nicht drehte. Die Tankstelle hat die Batterie geladen, und ihm 2 neue Reifen verkauft. Am 2. Tag sprang das Auto nicht an. Die Tankstelle hat ihm eine Batterie verkauft. Diesmal hielt es 3 Tage. Die Tankstelle hat ihm eine Lichtmaschine verkauft. Nach 3 Tagen .....
      Daraufhin hat man ihm einen Anlasser verkauft.
      Nach 3 Tagen ......

      Völlig frustiert kam er zu mir, und fragte ob ich ihm helfen könne. Nach 2 Stunden hatte ich ein defektes Amperemeter in der Mittelkonsole gefunden, das die Batterie immer leer gezogen hatte. Seit dem abklemmen des defekten Teils war Ruhe.

      Wer war denn jetzt cleverer ? Der Tankwart der über 1000,- DM Umsatz gemacht hat, oder ich mit 20 DM, der einem Kumpel geholfen hat ?

      Money, money makes the world go round
      Avatar
      schrieb am 10.08.02 23:36:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Nautiker

      Am Freitag war ich bei der Werkstatt, die mir meine beiden vorherigen Autos verkauft hat. Denen Angebot hatte ich zum Jahreswechsel einen Korb gegeben habe, weil der Billigheimer so ein guter Schauspieler war und mein Vater so einen unglaublichen Druck auf mich ausübte... "So ein Auto zu so einem Preis ist doch geschenkt", hat er immer wieder gesagt. :( Der Werkstatt-Heini hat ihn so verrückt gemacht, daß er sich jedesmal viel zu sehr aufregte, wenn ich sagte, daß ich eigentlich ein anderes Auto wollte. Das Problem ist, daß mein Vater Krebs hatte und sich seit seiner OP nicht mehr so aufregen darf, weil er sich sonst gleich vor Schmerzen krümmt und dann auch meine Mutter sehr leidet, die ein Jahr nach meinem Vater auch Krebs gehabt hat...
      Wenn man unsere Familie kennt und skrupellos genug ist, um an der "richtigen Stelle" den Hebel anzusetzen... :rolleyes: :mad:
      Inzwischen hat mein Vater übrigens beim Auto-Hersteller angerufen und sich darüber beschwert, daß deren Werkstätten nichts können. Mittlerweile gibt er dem Hersteller sogar noch mehr Schuld und sagt, daß die Schund bauen, mit dem die Kunden und die Mechaniker garnicht klarkommen können, weil die Einspritzung etc. alles aus reinem Geiz vermurkste Fehlkonstruktionen wären...
      :rolleyes:
      Nächste Woche habe ich einen Termin beim Anwalt. Gestern habe ich versucht, einen anderen ehemaligen Kunden des Geschäftemachers zu überzeugen, daß er mir in Anbetracht ähnlicher "Ruhmestaten" an seinem Auto helfen sollte, aber das war leider ein Flop... Tja, vielleicht würde ich auch NEIN sagen und dann zu dem Gauner gehen, ihm davon zu erzählen, und beim nächsten Ersatzteilkauf einen Solidaritäts-Rabatt beanspruchen... ;)
      Mal hören, was der Anwalt sagt... Ich unterhalte mich mit dem "netten" Werkstatt-Inhaber jedenfalls nicht mehr, denn der lügt mir lachend ins Gesicht und hängt mir womöglich noch an, ich hätte ihm gedroht, ihn zu schubsen oder so... :rolleyes:
      Wenns Euch interessiert, kann ich Euch ja auf dem Laufenden halten ... ;)


      @ MuttisLiebling

      Ein bischen Beschiß ist ja noch tolerierbar. Außerdem kann man von einem Tankwart nicht die Kompetenz eines Kfz-Mechanikers oder versierten Schraubers erwarten... Desweiteren hätte dein Freund sich ja auch gleich anderswo Rat holen können. In meinem Fall handelt es sich aber um einen Fachmann, der mir nicht nur Sachen verschwiegen, sondern mich belogen hat. Desweiteren hat er sich das Geschäft mit mir erschlichen, indem er meinen Vater veräppelt und gegen mich ausgespielt hat, so daß ich mich wegen des Familienfriedens und der Gesundheit meiner Eltern gegen meinen Willen auf ihn eingelassen habe.
      Last not least lebe ich in einer recht kleinen Stadt und durch sowas kann man hier echt zum Dorftrottel werden. Das ist noch ein zusätzlicher Schaden!
      :mad:

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      Avatar
      schrieb am 11.08.02 12:02:27
      Beitrag Nr. 6 ()
      Wolfsbane,
      bei diesem Autokauf hast Du mehrere Fehler gemacht,
      und bist dabei, den nächsten zu tun.
      Wie zum Teufel willst Du oder ein Rechtsverdreher nach über einem 1/2 Jahr? beweisen,
      daß das Auto bei Übergabe mängelbehaftet war?
      Wie willst Du beweisen, daß der Händler Dir das Auto nicht deshalb ``so günstig`` verkauft hat, weil es ``kleinere`` Mängel hatte.
      Vor Gericht wird Aussage gegen Aussage stehen, der Händler wird vielleicht sogar einen Zeugen aus dem Hut zaubern.

      Grundsätzlich gilt beim Autokauf:
      Schau Dir den Verkäufer (priv. oder Händler) an.
      Frage ihn ein Loch in den Bauch.
      Ertappst Du ihn bei einer Lüge, vergiss das Auto.

      Behauptet der Verkäufer (immer egal ob priv. oder Händler), das Auto sei Mängelfrei, laß es Dir im Kaufvertrag bestätigen:

      ``Der Verkäufer versichert, das o. g. Kfz bei Übergabe Mängelfrei ist.``

      Nach der Fahrzeugübergabe fährst Du auf direktem Wege zur nächsten TÜV / Dekra und läßt eine neue Hauptuntersuchung machen UND einen Gebrauchtwagencheck.
      Damit hast Du gerichtsverwertbare Beweise.

      Kaufe nie ein Auto beim Gebrauchtwagenhändler, sondern priv. oder beim Vetragshändler. Letzterer soll/muß Dir 1 Jahr Garantie geben.

      Ist das Inspektions- (Check-) Heft nicht auffindbar, und existieren keine lückenlosen Rechnungsbelege für die vorgeschriebenen Inspektionen, ist der Tachostand getürkt und das Fahrzeug mangelhaft gewartet > Pfoten weg.

      Da man ein Auto nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen kauft, erstelle Dir anhand meiner Angaben eine Checkliste und mach eine Trockenübung.
      Du wirst feststellen, daß es auch ehrliche Verkäufer gibt -auch wenn es etwas Zeit kostet, diese zu finden - und man durchaus Freude an einem Gebrauchtwagen haben kann.

      kalauer7


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