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    Börsenretter Alan wieder im Einsatz - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.08.02 22:22:38 von
    neuester Beitrag 12.08.02 22:27:45 von
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      schrieb am 12.08.02 22:22:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Spannende Woche: Dienstag tagen FED und Arbeitskreis Indizes, Mittwoch läuft die Frist für die US-CEOs ab, sich als Bilanzfälscher zu outen


      Berlin - Auch das noch: Börsen-Halbgott Alan Greenspan wird von der britischen Königin zum Ritter geschlagen. "Knight of the British Empire", kurz KBE, ist der Gouverneur der US-amerikanischen Zentralbank dann. Die Auszeichnung erfolgt unter anderem auf Grund seines "Beitrags zur Stabilität der Weltwirtschaft". Sie ist Anerkennung und Auftrag zugleich: Denn schon am Dienstag gilt es für den 76-Jährigen erneut, die Börsenwelt zu retten. Dann tagt mal wieder der Offenmarkt-Ausschuss der US-Notenbank, und nicht wenige Marktteilnehmer erwarten von Greenspan angesichts der wieder schlechteren Wirtschaftsaussichten in der nächsten Zeit eine erneute Zinssenkung.

      "Wir rechnen damit, dass die FED die Zinsen schon bald um 50 Basispunkte auf dann 1,25 Prozent herunternehmen wird", meint Peter Hooper aus dem Research-Team der Deutschen Bank. Dies könne erst im September, aber auch bereits am Dienstag geschehen, wenn sich die Aktienmärkte weiter abschwächten, so der Analyst weiter. Angesichts der großen Nervosität und Unsicherheit über die weitere Börsenentwicklung ist das alles andere als unwahrscheinlich.

      Schon der Verlauf der vergangenen Handelswoche sucht seinesgleichen. Die prozentualen Veränderungen im Dax waren zum Teil so hoch, wie sie in ruhigeren Zeiten nicht einmal die Top-Gewinner und -Verlierer eines Tages ausweisen. Ausdruck findet diese Unsicherheit im Volatilitäts-Indikator V-Dax, der sich weiterhin im historisch hohen Bereich um die 50 bewegt. Er zeigt die erwartete Schwankungsbreite des Dax an und gilt vielen Experten als Indikator für eine Trendwende. Der Rekordstand aus dem September 2001 lag mit 55 auf einem unwesentlich höheren Niveau als jetzt - damals folgte ein 36-prozentiger Aufschwung im Dax, ehe es wieder abwärts ging.

      "Wir gehen davon aus, dass wir auf den Sommer 2002 als die Zeit der Kaufgelegenheiten zurückblicken werden", glaubt denn auch Bob Doll, Chef-Investmentmanager bei Merrill Lynch. Aktien seien gegenüber Renten um 25 Prozent unterbewertet. "Eine ähnliche Konstellation hat es zuletzt 1982 gegeben", so Doll weiter. Das war der Beginn eines der stärksten Bullenmärkte des Jahrhunderts.

      Etwa zur gleichen Zeit, zu der der Offenmarkt-Ausschuss der US-Notenbank in Washington tagt, sitzen in Frankfurt am Main die elf Mitglieder des Arbeitskreises Indizes der Deutschen Börse zusammen, um über eventuelle Neubesetzungen in Dax, MDax, Nemax 50 und SDax zu beraten. Auch wenn man nie ganz sicher sein kann: Erwartet wird, dass Epcos den Dax verlassen wird und dafür Altana in das deutsche Börsenbarometer aufsteigen wird.

      Die Zweifel am "Klassenerhalt" von MLP haben sich nicht nur deshalb gelegt, weil als Stichtag für die Berechnung der beiden Kriterien "Börsenumsatz" und "Marktkapitalisierung" der 31. Juli war - der desaströse Kurssturz erfolgte erst im August -, sondern auch, weil der Kurs sich danach kurzerhand wieder verdoppelte. Das besänftigte die Gemüter etwas. "Ich sehe die Wahrscheinlichkeit für einen Verbleib von MLP bei 60:40", sagt Arne Jockusch, Analyst bei Merck Finck und Co. Für die Heidelberger ist es eine weitere Woche der Wahrheit: Denn zwei Tage nach dem Index-Entscheid kommt das Unternehmen mit seinen endgültigen Zahlen an den Markt. Die erste grobe Auswertung hatte Anlass zu einer Gewinnwarnung gegeben.

      Der Blick wird kommende Woche nicht nur wegen der FED-Sitzung Richtung USA gehen. Am 14. August läuft auch die Frist für die Bosse der großen US-Konzerne ab, um sich als Bilanzfälscher oder Vertuscher zu outen. Wer danach erwischt wird, dem drohen nach den neuen Gesetzen drastische Geld- und Gefängnisstrafen. Bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahme greift und einen Teil des verlorenen Vertrauens in die Anlageform der Aktie zurückbringt.

      Beruhigend bis belebend wirkte auf die Märkte die Meldung, dass der Internationale Währungsfonds dem krisengeplagten Brasilien ein Rekord-Hilfspaket in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar zukommen lassen wird. Bei Kapitalmarktzinsen von aktuell kurzfristig etwa 24 Prozent und langfristig um 22 Prozent verschafft der IWF-Kredit der brasilianischen Regierung wieder Luft zum Atmen. Der spanische Index IBEX, dessen Hauptwerte wie Repsol, Telefónica, Banco Santander oder Endesa stark in Lateinamerika engagiert sind, machte am Donnerstag einen Sprung von fünf Prozent.

      Quelle: Financial Times Deutschland
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      schrieb am 12.08.02 22:27:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      Kaum Hoffnung auf US-Zinssenkung
      Experten: Überraschender Schritt könnte Panik an den Börsen schüren. Bonds favorisiert
      Von Anja Struve


      Frankfurt/Main - Gespannt warten Börsianer auf die heutige Zinssitzung der US-Notenbank Federal Reserve. Zwar rechnen die Experten bis auf wenige Ausnahmen nicht mit einer Zinssenkung der Währungshüter um Alan Greenspan. Vom anschließenden Kommentar der Fed erhoffen sich die Investoren aber Aufschluss über die weitere Zinspolitik der Fed.

      An den Aktien- und Devisenmärkten kehrte bereits gestern wieder Resignation ein. Noch in der vergangenen Woche hatte die Hoffnung auf eine Zinssenkung den US-Aktien den größten Wochengewinn seit den Terroranschlägen des 11. September beschert. Dies sei allerdings reines "Wunschdenken" gewesen, kommentierten Händler die Kursverluste an den Aktienbörsen. Parallel dazu zogen die Notierungen langlaufender Anleihetitel wieder an. Am kurzen Ende des Rentenmarktes, wo eine Zinssenkung zum Teil bereits vorweg genommen worden war, gab es hingegen leichte Kursverluste.

      Nach Ansicht von Rentenmarktexperten dürfte sich dieses Bild in den kommenden Tagen fortsetzen. "Egal wie die Fed sich entscheidet, am Ende profitiert der Rentenmarkt", sagt Peter Müller von der Commerzbank. Zwar könnte ein Festhalten an der Politik der ruhigen Hand die Kurzläufer zunächst weiter unter Druck bringen. Grundsätzlich bleibe das fundamentale Umfeld für Bonds angesichts der trüben Konjunkturaussichten und der niedrigen Inflationserwartungen aber weiterhin günstig.

      "Selbst wenn die Fed die Zinsen überraschend doch senkt, wäre das kein Grund zur Freude am Aktienmarkt", ergänzt Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. "Vielmehr dürften sich dann alle fragen, wie schlecht es tatsächlich um die Wirtschaft bestellt ist", so der Experte. "Statt einen Freudensprung zu machen, könnten die Aktienmärkte in Panik geraten."

      Entsprechend rechnet Gerhard Schwarz, Aktienstratege der Hypovereinsbank, für die laufende Woche mit einer leichten Abwärtsbewegung von rund fünf Prozent am Aktienmarkt - falls die Fed die Zinsen nicht senkt. "Lockert sie die geldpolitischen Zügel überraschend doch, könnte das erst recht negative Auswirkungen haben - und zwar quer durch alle Branchen", warnt der Analyst.

      Anlegern empfehlen die Experten daher, vorerst weiterhin auf den sicheren Hafen Anleihen zu setzen. "Am sichersten fährt im Moment, wer langlaufende Papiere im Bereich von fünf bis zehn Jahren bevorzugt", sagt Hellmeyer. Nur für den Fall, dass die Konjunkturstimmung sich nach der Fed-Sitzung aufhellen könnte, befürchten einige Analysten einen leichten Einbruch am Rentenmarkt. Doch dieser Fall wird mit jeder neuen enttäuschenden Konjunkturzahl zunehmend unwahrscheinlicher.

      Zuletzt hatten US-Notenbanker mehrfach betont, dass sich Inflations- und Konjunkturrisiken die Waagen hielten. Doch vor allem die schlechter als erwarteten Schätzungen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal haben die Furcht vor einem erneuten Abgleiten in die Rezession, dem so genannten Double Dip, genährt. Sollten sich die Anzeichen dafür verdichten, werde die US-Notenbank sofort die Zinsen senken, sind sich die meisten Analysten sicher. "Bis dahin wird die Fed allerdings ihr Pulver noch trocken halten", sagt ein Frankfurter Volkswirt.

      Derzeit sind die US-Leitzinsen mit 1,75 Prozent so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die US-Währungshüter hatten die Zinsen nach der empfindlichen Konjunkturabkühlung im vergangenen Jahr insgesamt elf mal zurückgenommen.

      Quelle: Financial Times Deutschland; 13.08.2002


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