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    Jetzt sagt es auch schon die FAZ: "Die Tage des billigen Öls sind vorbei" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.09.02 11:21:37 von
    neuester Beitrag 01.09.02 13:10:29 von
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      schrieb am 01.09.02 11:21:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Tage des billigen Öls sind gezählt

      Die Tage des billigen Öls sind gezählt


      Frankfurt. Droht die Ölkrise Nummer drei? Nichts braucht die schwächelnde Weltkonjunktur weniger als das. Doch die Sorge steigt, daß ein Krieg gegen den Irak den Mittleren Osten politisch destabilisieren könnte. Und damit den wichtigsten Öllieferanten der Industrienationen: Saudi-Arabien.


      Die Märkte preisen die Kriegsgefahr schon ein: Rohöl der Sorte Brent verteuerte sich diese Woche auf das diesjährige Rekordniveau von mehr als 28 Dollar je Faß. Die in Amerika bedeutende Sorte WTI hat schon die 30-Dollar-Marke überschritten und ist damit so teuer wie seit 18 Monaten nicht mehr.


      Ein Drohszenario tut sich für Ökonomen auf. Den vergangenen vier Rezessionen in den bedeutenden Industrieländern ging ein Ölpreisanstieg auf 30 Dollar und mehr voraus (siehe Graphik). Für Deutschland heißt das: "Notiert der Preis ein halbes Jahr zwischen 30 und 40 Dollar, können wir dem Aufschwung im Jahr 2003 endgültig ade sagen." Das fürchtet Rolf Schneider, der Leiter der Konjunkturanalyse bei der Allianz. "Ein hoher Ölpreis schürt die Inflation, schmälert dadurch die Kaufkraft und das Wirtschaftswachstum", sagt David Kohl, Europa-Volkswirt der Bank Julius Bär.In Deutschland sähe es düster aus, sagt Schneider. "Steigt der Ölpreis von durchschnittlich 25 auf 35 Dollar, würde die Inflationsrate um einen Prozentpunkt steigen und das Wachstum um einen dreiviertel Prozentpunkt fallen." Der Grund: Die Verbraucher, die mehr Geld für Benzin und Heizöl ausgeben müßten, hätten weniger Geld in der Tasche, und die Unternehmen müßten höhere Kosten verkraften.


      Alles hängt von Saudi-Arabien ab. Das Land liefert der Welt täglich 11 Millionen Faß Rohöl, ein Siebtel des Bedarfs. Experten vermuten, daß Saudi-Arabien noch 3Millionen Faß täglich zulegen könnte. Das ist der Grund für die strategische Rolle des Landes. Immer wenn das Angebot sich zu verknappen droht, können die Saudis einspringen - wenn sie wollen. Nur noch Kuweit und den Vereinigten Emiraten traut man zu, kurzfristig ebenfalls noch etwas zulegen zu können. Die Fähigkeiten aller anderen Länder, schnell die Produktion auszuweiten, sind limitiert. Die meisten kämpfen darum, ihr Produktionsniveau zu halten. Mit dem jetzigen Preisniveau dürften die Saudis zufrieden sein. "Das Land benötigt 25 Dollar je Faß, um seine Schulden zurückzahlen zu können und den Haushalt auszugleichen", sagt Julian Lee, Analyst beim Centre for Global Energy Studies in London.


      Die schwache Weltkonjunktur spräche eigentlich sogar für einen niedrigen Ölpreis. "Ginge es nur nach Angebot und Nachfrage, würde ein Faß Öl 15 bis 16 Dollar kosten", schätzt der Ökonom Kohl. Doch die Organisation erdölproduzierender Länder (Opec) drosselte nach dem 11. September die Produktion wie nie zuvor. Und trieb den Preis nach oben.


      Die Abhängigkeit vom Öl-Kartell und vor allem von Saudi-Arabien ist beunruhigend. In den Vereinigten Staaten mehren sich die Stimmen, die das Land wegen seiner Hilfe für Islamisten als Schurken-Staat einstufen. Das Regime selbst steht unter dem Druck islamistischer Oppositioneller, die antiwestlich eingestellt sind. Sie könnten an Einfluß gewinnen, wenn der Irak unter Beschuß genommen würde. In Schreckensszenarien wird über eine Talibanisierung der saudiarabischen Politik spekuliert. Anschläge auf Pipelines und Öltanker könnten die Folge sein. Die alte Idee, Rohöl als Waffe gegen die westliche Welt zu verwenden, könnte Auftrieb gewinnen.


      Damit nicht genug. Gefahr für die Stabilität des Ölpreises droht auch noch von ganz anderer Seite. Einzelne renommierte amerikanische Geologen senden seit einiger Zeit drei einfache, wenngleich höchst beunruhigende Botschaften in die Welt: Erstens, die Ölproduktion wird aus geologischen Gründen nicht auf Dauer mit der mittelfristig steigenden Nachfrage mithalten können. Zweitens, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, wird das unvermeidbar zu steigenden Preisen führen. Drittens und schlimmstens: Dieser Tag ist nicht mehr fern. Schon 2003, sagt beispielsweise der renommierte Geologe Colin Campbell.


      Die Geologen attackieren mit diesen Thesen bewußt ökonomische Modelle. Denen zufolge müßten mit steigenden Ölpreisen die Anstrengungen steigen, neue Quellen zu finden und alte gründlicher auszubeuten. Doch diese Bemühungen könnten nur kurz die Gefahr mildern, meint Les Magoon von der amerikanischen Bundesbehörde US Geological Survey. "Da draußen ist einfach nicht mehr genug Öl", glaubt der Wissenschaftler. Länder wie Rußland hätten Fördermengen längst aufgestockt, wenn sie könnten. "90 Prozent des täglich konsumierten Öls kommen aus Quellen, die 20 Jahre und älter sind", sagt Magoon. Neue Quellen seien deutlich weniger ergiebig. Die Ölförderung in den Nicht-Opec-Ländern sinke bereits. Seine Botschaft: Ob Irak-Krieg oder nicht - die Industrieländer bekommen eine Energiekrise. Kurzfristig.


      Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 1.9.2002


      Sollte das nicht unseren erneuerbaren Energien endlich wieder zum Aufschwung verhelfen?
      Was meint ihr
      Einen schönen Sonntag
      wünscht weba3
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 12:02:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      die am NM notierten Unternehmen in diesem Branche stehen leider überwiegend kurz vor dem Kollaps.

      Zudem ist die Frage was mit dem Ölpreis passiert, wenn der Irak-Krieg nicht kommt.
      Avatar
      schrieb am 01.09.02 13:10:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ach ne, die gute alte Tante FAZ !

      Konserative Mühlen mahlen eben langsam oder gar nicht ;)

      W:O wusste dies doch schon vor Jahren !


      M_B_S empfiehlt Rot Grün damit das Szenario der Oelkrise an Deutschland vorbei geht :

      Regenerative Energie gibts nämlich nur mit ROT GRÜN !


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