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    Duell - Analysen: Was macht Stoiber bei Wechselwählern so unbeliebt? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.09.02 01:56:36 von
    neuester Beitrag 09.09.02 13:49:25 von
    Beiträge: 36
    ID: 630.345
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      schrieb am 09.09.02 01:56:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was macht Stoiber bei Wechselwählern so unbeliebt?

      Er redet an den Fragen und Fakten vorbei, liefert keine überzeugenden Lösungen, nimmt wichtige Stimmungen und Ergebnisse nicht wahr und belügt das Volk.

      Hier zwei aktuelle Beispiele:

      1. Arbeitslose

      In langer Kenntnis der Arbeitslosenzahlen von 4,0 Millionen wurden noch am Donnerstag den 5. 9. 2002 von der CSU auf Ihrer Homepage folgende Informationen verbreitet:



      2. Sieger im Kanzlerduell

      Es gibt keine Nachrichtenagentur, keine Forschungsgruppe eigentlich niemanden, der sich hinstellt und Stoiber insgesamt zum Sieger erklärt. Dennoch finden wir noch am 8.9.2002 noch folgende oberste Schlagzeile auf der CSU Seite:



      Skandalös ist vor allem der Langtext, der die Sachlage wie gewohnt völlig verdreht:

      Stoiber punktet erneut: mit starken Argumenten (eigene Anmerkung: er macht auch Punkte, aber insgesamt weniger)

      Auch im zweiten TV-Duell hat der Kanzlerkandidat von CDU und CSU, Dr. Edmund Stoiber, mit klaren Fakten und starken Argumenten seine hohe Kompetenz gerade im Bereich Arbeit und Wirtschaft bewiesen. (eigene Anmerkung: hier trifft das zu) Bereits zu Beginn der Sendung listete der Kanzlerkandidat dem SPD-Vorsitzenden Schröder seine Versäumnisse im zentralen Thema des Wahlkampfes, nämlich der Arbeitsmarktpolitik, auf. (eigene Anmerkung: er hat leider ziemlich oft, immer auf diesem Thema gesessen, auch wenn es nicht zur Fragestellung passte) Stoiber konfrontierte den „Show-Kanzler“ erneut mit seinem gebrochenen Versprechen, die Arbeitslosenzahl auf unter 3,5 Millionen zu senken. Auch die Aussage, die Lage der Weltwirtschaft wäre an der hohen Arbeitslosigkeit schuld, zählt nicht! Stoiber zu Schröder: „Die Arbeitslosigkeit ist hausgemacht.“ (eigene Anmerkung: na dann hat Stoiber seinen 20% Anstieg bei den Arbeitslosen ja auch selbst hausgemacht) Das hatte auch Schröders Parteifreund, der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt, bestätigt. Eine so niedrige Arbeitslosenquote, wie sie Bayern vorzuweisen hat, würde bedeuten, dass bundesweit nur 2,5 Millionen Menschen arbeitslos wären, anstatt wie im August mehr als vier Millionen, betonte der CSU-Vorsitzende. (eigene Anmerkung: aber ohne Bayern und Baden Württemberg, die sich wegen Ihrer Quoten so loben, hätten wir auch nur 3,3 Millionen)
      Mit den besseren Argumenten überzeugte Stoiber auch in außenpolitischen Fragen. (eigene Anmerkung: das sehen die befragten Forscher einhellig anders) Er stellte klar, dass der Kanzler mit seinem Ton gegenüber der US-Regierung im Streit um einen Angriff auf den Irak die deutsch-amerikanische Freundschaft beschädige. Stoiber sprach sich gegen einen deutschen Alleingang aus und forderte eine Abstimmung auf europäischer Ebene. Ziel müsse es sein, die Drohkulisse gegenüber dem irakischen Diktator Saddam Hussein massiv aufrecht zu erhalten. Das „absolute Entscheidungsmonopol“ liege jedoch bei den Vereinten Nationen. (eigene Anmerkung: Schröder punktet mit der Aussage mit Ihm geht es nicht in den IRAK)

      Der Kanzlerkandidat nannte die Bildungspolitik der SPD katastrophal. Schröder wies zwar darauf hin, der Bund habe unter seiner Führung den Bildungsetat um 30 Prozent gesteigert, das hätte eine Steigerung von 1,53 Mrd. Euro pro Jahr bedeutet. Diese Versprechen hat die Regierung Schröder bisher noch nicht einmal zu einem Fünftel eingehalten und das trotz der Zinsersparnisse aus dem Verkauf der UMTS-Lizenzen. (siehe auch: www.wahlfakten.de)

      Nach ersten Umfragen von Infratest dimap unter 750 Menschen gaben 46 Prozent an, Stoiber habe die überzeugenderen Argumente gehabt (Schröder: 30 Prozent). Hinsichtlich Steuern glaubten 42 Prozent, dass Stoiber den besseren Weg einschlage (Schröder: 31 Prozent). Auch in dem entscheidenden Feld der Schaffung neuer Arbeitsplätze hat Stoiber nach den Umfragen die höhere Glaubwürdigkeit: die Forschungsgruppe Wahlen des ZDF gab noch am Abend bekannt, dass 37 Prozent der Meinung sind, Stoiber habe in den Augen der befragten Zuschauer die größere Kompetenz, Arbeitsplätze zu schaffen (Schröder: nur 17 Prozent). (eigene Anmerkung: Es werden nur die wenigen Themenfelder herausgestellt, in denen Stoiber punkten konnte, alles andere wird verfälschend weggelassen)

      Nach Auffassung von CSU-Generalsekretär Thomas Goppel ist Stoiber aus dem „Kompetenzduell“ als eindeutiger Sieger hervorgegangen. Es sei deutlich geworden, dass Deutschland keinen „Show-Kanzler“ brauche, sondern einen Regierungschef wie Stoiber, der tatsächlich anpacke. Für CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer hat Stoiber in der Debatte überzeugendere Positionen besonders in der inneren Sicherheit und zu Irak vertreten. Auch für den CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Alois Glück, hat sich Stoiber „eindeutig kompetenter in der Sache“ geschlagen. Nach Ansicht des Leiters des Stoiber Teams, Michael Spreng, ist es Stoiber gelungen, den Kanzler in die Defensive zu treiben. „Schröder hat innerlich und äußerlich geschwitzt“, sagte Spreng in Berlin.

      Was sagt das ZDF dazu: (eigene Anmerkung: Bei ARD sieht es nicht anders aus)



      Hier die vollständigen Ergebnisse grafisch:








      Nun ein paar Presseberichte (dpa, AP, Reuters):

      Umfragen sehen Schröder als Sieger beim TV-Duell mit Stoiber

      Berlin (dpa) - Kanzler Gerhard Schröder ist nach Umfragen klarer Sieger des zweiten TV-Duells
      mit Herausforderer Edmund Stoiber. Laut Forschungsgruppe Wahlen schlug er sich nach Ansicht von 49 Prozent der Befragten besser als Stoiber, der auf 26 Prozent kam. Beide lieferten sich in der Arbeitsmarkt-, Irak- und Bildungspolitik einen harten Schlagabtausch. Besonders in der Irak-Frage wurden Unterschiede deutlich: Während Schröder einen Militärschlag strikt ablehnt, will Stoiber Beratungen auf europäischer Ebene abwarten.

      Schröder entscheidet TV-Duell laut Umfragen für sich - Sechste Zusammenfassung

      Berlin (AP)
      Bundeskanzler Gerhard Schröder ist ersten Umfragen zufolge der Sieger des zweiten Fernsehduells mit seinem Herausforderer Edmund Stoiber. Bei Infratest dimap und der Forschungsgruppe Wahlen schnitt der SPD-Chef am Sonntag klar besser ab. Zuvor hatten sich die Kontrahenten bei ARD und ZDF eine heftige Auseinandersetzung über die Arbeitslosigkeit und die Irak-Frage geliefert.

      Nach einer ZDF-Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen unter mehr als 1.000 Zuschauern fanden 49 Prozent, Schröder habe sich besser geschlagen, nur 26 Prozent sahen Stoiber als Sieger. Bei einer ARD-Blitzumfrage von Infratest dimap unter 800 Zuschauern lag Schröder in zehn von 13 Kategorien klar vor Stoiber. 50 Prozent schätzten ihn kompetenter ein, nur 29 Prozent Stoiber. Bei der Frage nach der Glaubwürdigkeit lag der SPD-Chef mit 49 zu 28 Prozent vorn. Lediglich bei den Themen Arbeitslosigkeit, Bildung und Steuern punktete Stoiber der Umfrage zufolge.

      SPD-Generalsekretär Franz Müntefering erklärte nach dem Duell, die Grenzen Stoibers seien erkennbar geworden. «Die Bevölkerung will Schröder als Kanzler und wird ihn auch wählen.» CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer sagte dagegen im Fernsehsender RTL, Stoiber habe «die klareren Argumente auf seiner Seite» gehabt. «Schröder war stark in der Defensive.»

      Während des 75-minütigen Wortgefechts hatten die Kontrahenten zuvor ihren Streit über die Arbeitsmarktpolitik fortgesetzt. Stoiber warf Schröder vor, sein Versprechen, die Zahl der Jobsuchenden auf 3,5 Millionen zu senken, «massiv gebrochen» zu haben. Schröder hielt dem Unionskanzlerkandidaten entgegen, die derzeitige Arbeitslosenzahl habe «eindeutig zu tun mit weltwirtschaftlichen Verwerfungen».

      Der Kanzler lehnte eine Beteiligung deutscher Soldaten bei einem möglichen Angriff der USA auf den Irak auch bei einem UN-Mandat «ohne Wenn und Aber» ab. «Unter meiner Führung wird es keine Beteiligung Deutschlands an einer Intervention geben», sagte er. Bei einem Angriff könnte die internationale Koalition gegen den Terrorismus gesprengt werden. Stoiber warf Schröder vor, sich gegenüber den USA im Ton vergriffen zu haben. Unter seiner Führung würde es «keine Unterstützung eines Alleingangs der Amerikaner geben». Bei einem UN-Mandat müsse es aber eine europäische Entscheidung über einen Einsatz geben und «keine nationalen Alleingänge». Wenn man ohne Abstriche theoretische Möglichkeiten ausschlösse wie Schröder, schwäche man die «Druckkulisse».

      Stoiber distanzierte sich erneut deutlicher als Schröder von einer großen Koalition. «Eine große Koalition ist Stillstand», sagte der bayerische Ministerpräsident. SPD-Chef Schröder sagte dagegen, die im Bundestag vertretenen Parteien müssten mit Ausnahme der PDS «prinzipiell miteinander koalitionsfähig sein». Er bekräftigte, dass eine Zusammenarbeit mit der PDS nicht in Frage komme.

      Weitere Themen des Duells waren die mögliche Kabinettsbesetzung nach der Wahl, innere Sicherheit, Bildung, Familie, Gesundheit und Rente. Die Fragen stellten die ARD-Moderatorin Sabine Christiansen und ihre ZDF-Kollegin Maybrit Illner. Das erste Duell bei RTL und Sat.1 vor zwei Wochen hatten mehr als 15 Millionen Zuschauer gesehen. In den anschließenden Blitzumfragen war kein eindeutiger Sieger ermittelt worden.
      Umfragen sehen Schröder als TV-Duell-Sieger
      Berlin (Reuters)
      - Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat das zweite TV-Duell bei ARD und ZDF ersten Umfragen zufolge deutlich für sich entschieden. In Umfragen der Forschungsinstitute Infratest dimap und der Forschungsgruppe Wahlen lag Schröder sowohl bei der Frage nach der Kompetenz als auch nach Fairness und Sympathie klar vor seinem Herausforderer Edmund Stoiber (CSU). Stoiber konnte sich einzig beim Thema Arbeitsmarkt behaupten. Schwerpunktthemen des Duells zwei Wochen vor der Bundestagswahl waren die Themen Arbeitslosigkeit und der mögliche Angriff der USA gegen den Irak. Anders als beim ersten TV-Duell vor zwei Wochen war das Aufeinandertreffen von direkter Auseinandersetzung geprägt, zum Teil verbunden mit persönlichen Angriffen. Vertreter von SPD und Union riefen ihren jeweiligen Kandidaten zum Sieger aus.
      In einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF sahen 49 Prozent der Befragten Schröder als Sieger des Duells, für 26 Prozent lag Stoiber vorne. In einer Umfrage des Instituts Infratest dimap für die ARD bewerteten 50 Prozent der Befragten Schröder als kompetenter und verständlicher als Stoiber. Für den Unions-Kandidaten sprachen sich bei diesen Fragen 29 beziehungsweise 20 Prozent aus. Bei der Sympathiefrage lag Schröder mit 61 Prozent 42 Punkte vor Stoiber. Auch beim ZDF lag Schröder bei Glaubwürdigkeit und Sympathie vor Schröder.
      Bei den unentschlossenen Wählern, die bei den Experten als möglicherweise wahlentscheidend gelten, konnte Schröder deutlicher punkten. Er kam bei dieser Gruppe laut Infratest dimap auf 42 Prozent, Stoiber auf 22 Prozent.
      Vor dem TV-Duell, das von rund 550 Journalisten beobachtet wurde, hatten in Umfragen 19 Prozent der Wähler erklärt, das Duell sei wichtig für ihre Wahlentscheidung. Das erste TV-Duell, das vor zwei Wochen von den Privatsendern RTL und SAT.1 ausgestrahlt worden war, hatte Umfragen zufolge keinen klaren Sieger hervorgebracht. In den vor dem Streitgespräch veröffentlichten Wahlumfragen hatte die SPD deutlich aufgeholt und liegt damit gleichauf oder nur wenig hinter der Union.
      STOIBER - SCHRÖDER HAT ZIEL BEI ARBEITSLOSIGKEIT VERFEHLT
      Bereits nach wenigen Minuten lieferten sich die Konkurrenten, die sich während des Duells mehrfach auch persönlich angriffen, den ersten Streit über das Thema Arbeitslosigkeit. Stoiber sagte, die Reduzierung der Arbeitslosigkeit sei auch entscheidend für die Lösung der Finanzprobleme der sozialen Sicherungssysteme. Er warf Schröder vor, sein Ziel nicht erreicht zu haben, die Zahl der Arbeitslosen auf 3,5 Millionen zu reduzieren. Das Problem sei hausgemacht. Schröder habe sich nur als Genosse der Bosse betrachtet und den Mittelstand überhaupt nicht beachtet.
      Schröder sagte, Stoiber spiele sich als Robin Hood auf. Die Arbeitslosigkeit sei vor allem weltwirtschaftlichen Problemen geschuldet. Die Union habe in ihrer Regierungszeit und bei einer starken US-Wirtschaft höhere Arbeitslosen-Zahlen gehabt. In dem von Stoiber regierten Bayern steige die Arbeitslosigkeit am schnellsten in Deutschland. Schröder sagte, Arbeitsminister Walter Riester (SPD) werde auch dem nächsten Kabinett angehören.
      AUSEINANDERSETZUNG ÜBER DAS VERHÄLTNIS ZU DEN USA
      Stoiber warf Schröder vor, sich in der Debatte um den Irak zu wenig mit den USA abzustimmen. "Sie schädigen das deutsch-amerikanische Verhältnis." Schröder sagte, es gebe offenkundig Meinungsverschiedenheiten zwischen Deutschland und den USA. "Das ist aber keine Gefährdung für die Freundschaft zwischen den Völkern." Zur Freundschaft gehöre das Recht, den Partner zu kritisieren. Er fügte hinzu: "Unter meiner Führung wird es keine Beteiligung Deutschlands an einer militärischen Intervention geben." Dies gelte sowohl für einen Alleingang der USA als auch für eine von den Vereinte Nationen (UNO) getragene Militäraktion. Stoiber sagte, dadurch schwäche Schröder die Drohkulisse gegen den Irak. "Es darf und wird mit uns keine Unterstützung eines Alleingangs geben, auch nicht der Amerikaner", fügte er hinzu.
      Zu den Koalitionsmöglichkeiten nach der Wahl äußerte sich Stoiber vage. Die FDP stimme in der zentralen Frage Arbeitsmarkt mit der Union überein, sagte er. Schröder bekräftigte: "Ich kämpfe für die Fortsetzung von Rot-Grün." Eine Koalition mit der PDS und auch eine Duldung einer SPD-geführten Regierung lehnte Schröder ab: "Ich führe keine Regierung, die nicht eine eindeutige Mehrheit ohne die PDS hat."
      In seinem Schlusswort sagte Stoiber: "Es geht am 22. September um eine Richtungsentscheidung aufwärts oder abwärts." Schröder sagte: "Ich möchte gerne die Kräfte, die ich gespürt habe während der Flut, nutzen." Hier habe sich die Kraft zu Gemeinsinn und Solidarität gezeigt. Diese gelte es, für die großen anstehenden Reformen zu mobilisieren.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:05:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      @Aldibroker: ... super Arbeit ! und das in der kurzen Zeit seit der Sendung !
      Danke für die super Zusammenfassung !!!

      Grüsse
      wolli100
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:08:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      Danke Aldi, auf den Service habe ich noch gewartet (hab´ nämlich nur den Schluß der Sendung mitbekommen).
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:10:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      Gern geschehen Gruss Aldi
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:11:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      ...noch eines vergessen :

      die Zeiten der gezielten und gesteuerten Berichterstattung in Deutschland sollten doch eigentlich seit rund 60 Jahren vorbei sein .... ist der CSU etwa jedes Mittel Recht ?

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      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:18:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ferner hat RTL einen interessanten Beitrag gehabt, wo in einem wissenschaftlichen Versuch Probanten dem Duell lauschten, während sie an Messgeräten angeschlossen waren. So konnten emotionale Regungen festgestellt werden. Ferner hatte jeder ein Gerät, wo er zwischen rot und grün Regler verschieben konnte, je nachdem, ob eine Aussage als besonders getroffen oder völlig daneben gewertet wurde.

      Es war vorher bekannt, wer für Stoiber, Schröder oder noch unendschieden ist. So konnte man 3 Kurven übereinanderlegen und mit den emotioalen Messungen vergleichen. Hab enicht alles gesehen, aber es wurde klar, das nur mit klaren aussagen Unendschlossene abgeholt werden konnte, wie z.B. Schröder in der IRAK-Frage oder Stoiber in der Frage der Ausweisung von verdächtigen Islamisten.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:19:20
      Beitrag Nr. 7 ()
      In Bayern kann man damit sicher 50 bis 60% Zustimmung erwarten, aber insgesamt ist diese Wertung auf der Site sicher wieder ein Sargnagel für die CDU.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:20:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich schau es grad nochmal im Streaming an (www.zdf.de):

      Frage 1 (Sendung):

      Stoiber steltzt langweilig seine 90 Sek. runter, furchtbar und völlig unnötig.

      Schröder flott und mit Grinsen zu dem doch halbbackenen Rezept.

      Frage 2 (Koalition (wird zu allerlei missbraucht)):

      Stoiber will, ehhh, ähhh, schnell auf die Arbeitslosikeit...ansonsten sehr flach, heisse Luft. Selbst Nachfragen helfen nicht ihn auf der wesentluichen Spur zu halten (verwachst).

      Schröder bleibt wenigstens halbwegs beim Thema Prozente, Verteilung etc..

      Frage 3: gleiches nochmal

      Frage 4: (Irak etc.):

      Stoiber schwimmt stramm los, fängt aber mitten im Satz an zu strampeln...mehr kommt nicht und er versucht krampfhaft seine Redezeit zu füllen, obwohl er kaum etwas Interessantes zu sagen hat. Alle Schlagworte werden verbraucht, versucht eine Verbrüderung von dt. Regierung und Irak aufzubauen; Das geht gründlich daneben...

      Schröder kann hier sicher punkten, staatstragend, wie man sagt, und kann sehr sachlich zu stattfindender Politik referieren und macht die weiterhin geltende Position klar.

      Am Ende versucht Stoiber eine der vielen freifliegeden Friedenstauben für sich und die CSU einzufangen. Misslingt.

      Frage 5 (Terror (auch in Dt.))

      Wieder bekommt Stoiber gemeiner Weise die Frage zuerst zugeschoben. Stoiber outet sich als Anhänger der "Verdachtsjustiz" und macht sein stammtischähnliches Verhältnis zu Recht und Gesetz klar.

      Schröder ist auch hier wieder klarer Sieger, erklärt die gegenwärtige Situation, belehrt Stoiber in Rechtsfragen und stellt auch hier als Amtsinhaber die bessere Rolle.

      Frage 6 (Personal)

      Schröder zuerst und bekommt hier durch die höhere Latenz seiner ehemaligen Minister auch den Hut zu nehmen argumentative Probleme. Ich denke hier geht ihm ein wenig die Luft aus. Spielt die Frauenposition in Kabinet und Partei aus und kann damit nicht wirklich überzeugen.
      Folgend eine Steilvorlage alla Harzkommision, Schröder kann durch fehlende Kompetenz im ebenso genannten Team wie auch hierdurch "punkten"; Knapp, und dies sicher nicht im Heimspielthema. Der "Europaminister" (Da haben sicher viele mit dem Kopf geschüttelt) schiebt einen der wenigen Lacher des gesamten Abends auf Schröders Seite.

      Stoiber kann leider nicht die großen Köpfe präsentieren, also erstmal wieder SPD bashen (schon wieder am Thema vorbei :(). Danach startet das sowieso erwartete *L.Späth Loben*, dessen "Fähigkeiten" halbwegs gut Informierten bekannt sind. Erst nach drängen rückt er auch Schäuble als "Europaminister" ein wenig nach vorn, fällt dann wieder in SPD bashen und allg. Polemik.
      Hier hätte Stoiber deutlich punkten können, zielgerichtet angreifen und Kompetenz im Team hätten es machen können. Das erste kann er nicht, das zweite hat er nicht.

      Wenn der Rest Online ist gucken und kommentieren wir den auch. :)
      Kanns kaum erwarten ;) :D...
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:20:40
      Beitrag Nr. 9 ()
      Scheint ja wieder mal zwei Duelle gegeben zu haben.

      Nee Pardon, und dann noch das, von dem in den Sräds die Rede war. Das dritte muß ja abgesehen von Gerds Outfit voll daneben gewesen sein.

      (wolli, seit 45! Braucht man nicht zurückzurechen.)
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:25:53
      Beitrag Nr. 10 ()
      @wonder,
      wir müssen unsere eigene Wahrnehmung von der durchschnittlichen Wahrnehmung trennen. Wenn ich als SPD-anhänger das teil sehe, nehme ich andere dinge wahr, als ein CSU-Fan, aber die Wahrnehmung der Unendschlossenen war das Hauptproblem von Stoiber.

      Aus meiner Sicht hat Schröder auch in Sachen Ausweisung ohne Tatsachen eine vernünftige rechtstaatliche Antwort auf die Stoiberpolemik gegeben.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:28:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich bin ganz deutlich kein SPD Anhänger sondern ein *CDU in die Opposition* Anhänger...das sind zwei Paar Schuhe :) :D...
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:31:49
      Beitrag Nr. 12 ()
      Also in der Opposition können die mit neuen Köpfen wieder stark werden. Ich favorisiere Wulf, Böhmer oder Müller. Nur die alte Riege ist sicher kein Zugpferd zur Wahl.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 02:36:20
      Beitrag Nr. 13 ()
      dito

      Die CDU hat sehr gute Leute in ihren Reihen, wie alle, selbst die FDP...:D

      ...nur dürfen die im Moment nicht.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 03:36:14
      Beitrag Nr. 14 ()
      Die Netzeitung sieht Schröder als knappen 7:6-Sieger, für mich wars allerdings deutlicher. Hier die Bewertung:
      Das zweite Duell der Kanzlerkandidaten brachte einen knappen 7:6- Erfolg für Gerhard Schröder. Erst ganz zum Ende verspielte Stoiber den Gleichstand.


      Das zweite TV-Duell
      Das zweite Fernseh-Duell:
      Streit um Arbeitslosigkeit und Irak-Politik


      Das öffentlich-rechtliche TV-Duell begann mit der völlig sinnlosen Fragestellung der Interviewerinnen, wie denn die beiden Kandidaten das erste Duell bewertet hätten. Was soll man darauf schon antworten: 1:1
      Auch die Koalitionsfrage war nicht glücklich – wenn überhaupt, hätte man sie zwingender stellen müssen. Stoiber schloss die große Koalition kategorisch aus, Schröder ließ keinen Zweifel an seiner Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der PDS: 2:2

      Die Frage nach einem möglichen Krieg gegen den Irak brachte erwartungsgemäß Vorteile für Schröder, der eine klare Haltung vertritt. Der Kanzler ging zwar erst sehr spät auf die Frage der UN-Waffeninspekteure ein und betonte, dass es auch zur Durchsetzung der Kontrolltätigkeit keine militärische Aktion geben dürfe. Stoiber hielt sich wacker, sagte seinerseits, dass er keine US-Alleingänge wolle, wirkte aber etwas weit weg von der internationalen Politik, als er Schröder empfahl, George Bush anzurufen: 2:3 für Schröder.

      Die Sicherheitsgesetze gegen den Terror waren eine klare Sache für Schröder: Die Tatsache, dass es in Heidelberg Verhaftungen vor einem Anschlag gab, zeigte, dass das System scheinbar funktioniert. Stoibers Forderung nach Ausweisung potenzieller Attentäter erwies sich am Beispiel der amerikanischen Lebensgefährtin des in Heidelberg Verhafteten als nicht stichhaltig: 2:4 für Schröder.

      Bei der Reflexion der möglichen Minister war es für Stoiber leicht, die Versager der Schröder-Administration sogar ohne Namen anzuprangern, jeder kennt sie schließlich. Stoibers schönstes Bonmot des Abends: Ich brauche kein Schattenkabinett, Schröder hat es schon. Stoiber verkürzt auf 3:4.

      Der Ausgleich gelingt Stoiber mit der Bildung: Da hat Schröder schlechte Karten, Stoibers Argument, in den SPD-regierten Ländern gebe es die meisten Privatschulen, weil das Bildungssystem so schlecht ist, kann vom Kanzler nicht entkräftet werden: 4:4

      Bei der Arbeitslosigkeit kann Stoiber erstmals in Führung gehen. Geschickt verweist er auf die steigende Exportnachfrage und stellt Schröder als den Genossen der Bosse (etwas abgegriffen) und den Feind des Mittelstandes dar. Die Attacke kommt weniger massiv als erwartet, vor allem trifft Stoibers berechtigte Kritik vor allem die Gewerkschaften. Dennoch versteht es Schröder nicht zu kontern: 5:4 für Stoiber.

      Die Frage nach den Rentensystemen kann wiederum Schröder für sich entscheiden. Für alle jene, die auch nur ein halbwegs funktionierendes Kurzzeitgedächtnis haben, ist die Tatsache in Erinnerung, dass das Kabinett Schröder mit der Riester-Rente eine Reform durchgesetzt hat, um die Regierung Kohl lange Jahre vergeblich kämpfte: 5:5

      In der Familienpolitik rechtfertigt Schröder erstaunlich sicher eine mögliche Nicht-Erhöhung des Kindergeldes. Stoiber, der eigentlich in diesem Feld die Oberhand gewinnen müsste, wirkt blutleer: Wenn er sagt, Deutschland sei kein kinderfreundliches Land, hat er zwar Recht, aber von Herzen kommt es nicht, also: 6:6

      Stoiber verspielt ein neuerliches Remis (wie beim ersten Duell) im Schlussstatement – eigentlich ein unnötiger Eigenfehler: Er verplappert sich nämlich und attackiert generell die Sozialhilfeempfänger, die bessergestellt seien als die Kassepatienten. Dieser Ausrutscher lässt den wahren Stoiber aufblitzen, während Schröder pragmatisch an der Oberfläche des Machbaren bleibt, noch mal dezent (an der Grenze zur Aufdringlichkeit) die Flut erwähnt und den Irakkrieg ablehnt. Endstand: 6:7

      Man kann froh sein, dass es kein drittes Duell geben wird: Die Debatten waren steif, verkrampft, hölzern und gänzlich humorlos. Das Zusehen war über Strecken eine Zumutung, weil der wiederholte Gebrauch von Worthülsen allen Gesetzen der Medienwelt widerspricht.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 07:49:09
      Beitrag Nr. 15 ()
      ich war zwar immer für gert,
      eddi=longtime schlecht,aber gert hat mich gestern auch nicht überzeug.der war auch MEGA...OUT.
      hat sich wieder zu weit aus dem fenster gelegt.
      wenn krieg kommt,kriegt der einfach von coats einen einsatzbefehl,auch werden die amis ramstein benutzen.
      BUSHI KENNT DEN GARNICHT MEHR.
      klare sache!!!!!!!!
      also ich bin für

      kanzler westerwelle mit
      mit partner pds

      äh,äh,äh --- aber wer besetzt den rest,bitte um mithilfe
      tschaui
      o.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 08:32:05
      Beitrag Nr. 16 ()
      Was sollte denn der arme Edi S. auch machen:

      Es war wie in der Pause bei einem Boxkampf, wo Betreuer Spreng ihm einhämmert:
      Edi: die Linke muß kommen (Arbeitslosigkeit)
      Edi: der Leberhaken (unsere Nibelungentreue zu Bush)
      und das über 10 Runden immer wieder


      Sehr mäßig, Herr Kandidat!

      Mehr als 2 Anweisungen verkraftet der arme Stoiber eben nicht!
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 09:40:35
      Beitrag Nr. 17 ()
      Es ist sicher auch anders als ich es erwartet hatte, denn die Polarisierung, die ich selbst mit betrieben habe, mobilisiert jeweils die Anhängerschaft im eigenen Lager. Für Wähler die noch nicht entschieden sind, punktet man mit guten Sachaussagen. Deshalb hier meine Sicht, wer in welchen Fragen die bessern Antworten gibt:

      Irak-Krieg: klares Nein vom Kanzler. Stoiber will sich mit den europäischen/amerikanischen Partnern auf eine Linie verständigen.

      Junge Familien: Stoiber sieht u.a. das Recht auf Teilzeit als mittelstandsfeindlich an und will es abschaffen. Es kam aber auch schon die Einschränkung, dass es für junge und werdende Mütter bestehen bleiben können. Der Kanzler steht für das uneingeschränkte Recht auf Teilzeitarbeit. Es spielt eben keine Rolle, ob der Vater, liebe Nachbarn, Oma oder Opa, Geschwister oder wer auch immer die Kinder betreuen zeitweise betreuen möchte. Beim Kanzler hat die Familie Vorfahrt auch in zusätzliche Betreuungsangebote, die in jedem Fall in einer Größenordnung von rund 1 Milliarde € geschaffen werden sollen. Bei Stoiber steht das Familiengeld unter Finanzierungsvorbehalt und kommt nur, wenn es die wirtschaftlichen Verhältnisse es erlauben. Das kann dauern, denn keiner hat überzeugende Rezepte, wie man schnell 4 Millionen Arbeitslose unter den weltweiten Bedingungen wieder in Lohn und Arbeit bringen kann.

      Wirtschaft/Mittelstand: Hier führt Stoiber eine mittelstandsfeindliche Politik der Regierung an und sieht Schröder als Genossen der Bosse, der nur den Großen Konzern gibt und die kleinen verhungern lässt. Er will die Steuerreform der Regierung Schröder wegen Ihrer breiten Entlastungseffekte auch für den Mittelstand aber wie ursprünglich von Schröder geplant am 1. Januar 2003 in Kraft setzen und die Flutopferentschädigung mit zusätzlichen Schulden finanzieren. Schröder weist darauf hin, dass er alle Betreibe und Privatpersonen entlastet hat und weiter entlasten wird, aber die nächste Stufe zur Haushaltskonsolidierung und zur Solidarität mit den Flutopfern um 1 Jahr verschoben wird. Stoiber sieht das Sparen als kontraproduktiv für die wirtschaftliche Entwicklung an und will mehrfach zweistellige Milliardenbeträge ausgeben, um die Wirtschaft wieder flott zu bekommen. Der Weg über mehr Schulden ist bei Wirtschaftswissenschaftlern mehr als umstritten, da wir so schon in den 70er Jahren unter sozialliberaler Regierung den Einstieg in die Verschuldungsfalle hatten. Unter Waigel wurde dieser Weg zur Finanzierung der Deutschen Einheit mit rund einer Billion fast bis zum Staatsbankrott pervertiert.

      Fortsetzung folgt...
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 10:20:21
      Beitrag Nr. 18 ()
      an Aldibroker:Er sagt die WAHRHEIT und die koennen viele
      nicht vertragen!
      Gell....
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 10:50:48
      Beitrag Nr. 19 ()


      Wenn wir die Kompetenzfelder dieser Wahl breiter untersuchen, schneidet auch hier der Kanzler im Verhältnis 2:1 besser ab. Einmal annähert gleich, kann der Kanzler 6 mal deutlich punkten, der Kandidat punktet 3 mal deutlich.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 11:03:34
      Beitrag Nr. 20 ()
      @aldibroker,
      darin sehe ich die Chance der CDU, in 4 Jahren mit einer neuen Riege anzutreten; weg mit den Grufties!

      Chr. Wulf, okay Niedersachse, evangelisch
      Nur da wird die Union das uralte Problem haben:
      der Kandidat oder die Kandidatin muß katholisch und aus der "Mitte" Deutschlands sein, so sieht derzeit die Gemengelage aus!

      daran ist Frau Merkel gescheitert (konfessionslos, MeckPOVO)und
      Stoltenberg gegen Kohl (evangelisch, Schleswig-Holstein)

      Koch (katholisch, Hessen paßt schon)....dem Schröder allemal
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 11:24:29
      Beitrag Nr. 21 ()
      Gillybaer,
      Deutschland hat sich nach der Grenzöffnung verändert. Mit der Hauptstadt Berlin sind wir auch weiter in den Osten/Norden gezogen. Meine Favoriten in der Union sind:

      Prof. Dr.
      Wolfgang Böhmer Ministerpräsident aus Sachsen - Anhalt

      Ministerpräsident Peter Müller aus dem Saarland oder

      Oppositionsführer und Landesvorsitzender in Niedersachsen Christian Wulff

      mit diesen Herren und natürlich auch mit Angela Merkel, Katherina Reiche... kann man guten Herzens und sachbezogen gute politische Arbeit für Deutschland leisten. Solange die alte Riege mit Späth, Stoiber, Seehofer, Schäulbe an der Macht bleibt, ist mit mir nicht zu rechnen und ich bin Wechselwähler.

      Es muss Schluss sein mit dem Nord-/Ost - Südgefälle. Wir brauchen gute Politik für Deutschland (insbesondere Ostdeutschland). Solange Stoiber, Koch und Teufel Ihre Klage gegen Ostdeutschland (Risikostrukturausgleich) laufen haben, werden sie dort kein Bein an die Erde bekommen.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 12:03:00
      Beitrag Nr. 22 ()
      Also ich, äh, wollte sagen, äh, daß es die Menschen, äh, in Deutschland verdient haben, äh, an letzter Stelle, äh, oder doch nicht, äh, also die großartigen Menschen, äh, in unserem Land, äh, wo war ich jetzt, äh?????????

      :D
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 12:09:32
      Beitrag Nr. 23 ()
      @paule,
      in diesem Punkt hat sich Stoiber eindeutig verbessert, aber ohne äh und auswendig gelernt wirken seine Statements nicht mehr. Wenn er gleiche Sätze wortwörtlich immer wiederholt, wirkt das wie Tonband.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 12:16:39
      Beitrag Nr. 24 ()
      hey aldibroker,
      als Wechselwähler sehe ich es so ähnlich!
      Im Rahmen einer Mangementtagung wurde von hochkarätigen Dozenten sehr deutlich, daß in D mit der Wiedervereinigung eine Achsenverschiebung stattgefunden hat:

      der Umzug von Bonn nach Berlin war nicht nur symbolisch;
      es ist auch ein leiser, kaum merklicher Abschied von der linksrheinischen Variante (Achse Paris-Bonn) hin zur pragmatischen Achse London-Amsterdam-Berlin-Warschau-Moskau!

      Das Nord-Süd-Gefälle wird leider noch eine Gewisse Zeit andauern, hat sich aber insgesamt überlebt.
      Stoiber ist letzter Repräsentant dieser südlichen Schiene, geprägt durch den Code Napoleon, die Nähe zu Habsburg, Frankreich und Italien.

      Schröder verkörpert die nüchtere protestantische Linie, den Norddeutschen Bund, mit den Hansestädten, Hannover und Potsdam /Berlin.

      Stoiber steht zu Chirac besser als Schröder, der wiederum traditionell einen besseren Draht zu Blair insgesamt hat (lassen wir die Differenz in der Irakfrage mal außen vor), haben Berlin, Frankfurt und Hamburg mehr Gemeinsamkeiten mit London als München, Köln, Wien und Rom. Letztere schauen nach Paris!
      (Der 30 jährige Krieg läßt grüßen; gemeint ist die Weltauffassung)

      Ein besonderer Verdienst der Regierung Schröder/Fischer ist es, Rußland als Partner in Europa einzubinden (G8-Gipfel;Nato-Beirat), so als wäre es das selbstverständlichste der Welt, ohne das sich unsere ehemaligen Westalliierten und Freunde noch aufregen!

      Die Christdemokraten müssen lernen, wenn sie eigene Mehrheiten in Deutschland erreichen wollen, daß ca. 13 Mio. "Nichtgläubige" Bundesbürger auf neue Inhalte und unverbrauchte "Köpfe" warten.

      Wenn innerhalb der Union der "Kölsche Klüngel" beerdigt wird, haben auch Kandidaten, wie Peter Müller oder Christian Wulff eine realistische Chance!

      Wenn Schröder clever ist, und die Macht für die SPD nach ihm erhalten will, muß er eine Kandidatin, wie Ute Vogt in das Rennen schicken!
      Er selbst hat nie einen Hehl daraus gemacht, daß er - abgesehen von Fischer - mehr Gemeinsamkeiten mit der FDP sieht als mit den Grünen!

      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 12:27:03
      Beitrag Nr. 25 ()
      @Gilly,
      "Er selbst hat nie einen Hehl daraus gemacht, daß er - abgesehen von Fischer - mehr Gemeinsamkeiten mit der FDP sieht als mit den Grünen!


      :D

      Na das beleg mal mit Quellen - dafür, dass er immer, wenn der die Alternative hatte, die Grünen gewählt hat, und dafür, dass seine Restbestände an sozialer Ader auch nicht von der FDP angetan sind, und dafür, dass er eine schon eher bekannte Abneigung gegen Containerwelle und Müllemann hat, find ich die Aussage etwas überraschend.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 12:37:46
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Gillybaer,
      um keine falschen Eindrücke entstehen zu lassen, ich bin für Glaubensfreiheit und auch Katholiken müssen angemessen an der politischen Meinungsbildung beteiligt sein. Es wäre aber gut, wenn sich auch die Kirche dem Wandel der Zeit besser stellt und alte Dogmen überprüft. Die Diskussion um die Besetzung im Kompetenzteam Stoiber für Familie war wieder ein übles Beispiel.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 12:38:53
      Beitrag Nr. 27 ()
      @Neemann,
      ich denke Schröder will rot/grün, macht aber auch rot/gelb, wenn die Mehrheit das so will. Viele CDU-Wähler könnten so taktisch Ihre Position noch ins Regeirungsprogramm bekommen.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:14:27
      Beitrag Nr. 28 ()
      @aldibroker,
      selbstverständlich sollen und müssen alle Konfessionen und Interessengruppen angemessen im Parlament vertreten sein; ich sage das als konfessionsloser Bürger; mir ging es eher um strategische Überlegungen innerhalb der Union, um aus eigener Kraft bundesweit mehrheitsfähig zu sein!

      @neemann
      natürlich,
      mit MölleMän und WW hat Schröder in der Tat wenig am Hut.
      Ein Indiz:
      In Niedesachsen hätte es damals Schröder lieber mit Hirche (FDP) koaliert, wenn die Liberalen nicht mit 4,98% gescheitert wären.
      In der Wirtschafts- und Bildungspolitik (Privatisierungen, Lemmwerder, Preussag, Salzgitter, HHW; Schulversuche) standen sich beide näher!

      Nach der letzten Landtagswahl in Niedersachsen - absolute Mehrheit für Schröder und der SPD mit einem Sitz im Landtag - konnte jeder die Erleichterung bei Schröder im Gesicht sehen:

      Er stand neben Rebecca Harms im Wahlstudio, und jeder sah in seinem Gesicht, was er dachte:
      "Endlich bin ich die Tante los"


      14 Tage später habe ich erstmals einen Regierungswechsel wahrgenommen:

      entlang der A7 zwischen Göttingen und Hannover waren alle Schilder mit Tempolimit 120 Km/h verschwunden..:cool:

      Soweit Schröder und die Grünen;
      dass er die Parteivorsitzenden Lafontaine und Scharping sowie 7 weitere Minister "gekillt" hat, war absolutes Limit;
      er hat keine Hausmacht in der SPD;
      ein zusätzlicher Schwenk zur FDP hätte die Partei nicht verkraftet; er schon..:D:D

      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:16:58
      Beitrag Nr. 29 ()
      Gillybaer,
      wenn das deine Indizien sind, stehen sie aber auf einer grottenschwachen Basis :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:18:14
      Beitrag Nr. 30 ()
      PS,
      du hast etwas falsch in Erinnerung - als Schröder zum Ministerpräsidenten gewählt wurde, war die FDP im Parlament vertreten - er hatte die Auswahl zwischen rotgrün und rotgelb!!
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:38:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      @Neemann;)
      Das Dilema von Schröder - erfahren mit 4 Ehefrauen - entweder die grünen Tus oder den gelben Tun,
      wie bei Hamlet:
      Tus oder Tun..?
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:40:55
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Neemann, Gillybaer,
      es ist wohl unbestritten, das die Grünen insgesamt für eine ökologische Erneuerung und die Liberalen für eine neoliberale ökonomische Wende stehen. Mit Metzger & Kuhn sind zwei Vertreter der Grünen sichbar geworden, die auch okonomisch punkten können, die linke Ideologie und radikale Ökologische Position schreckt die Wählermitte bei deiser Arbeitslosigkeit eher ab, auch wenn Trittin ein guter Wahlkämpfer ist. Ob das Personalangebot der FDP mit Brüderle, Westerwelle und Möllemann so überzeugend ist wie zu früheren Zeiten mit wohlklingenden Namen wage ich anzuzweifeln, aber aus taktischen Erwägungen könnte man mit Brüderle und Möllemann schon zwei Bundeländer für eine Politikrichtung einfangen, die mehrheitsfähig wäre. Das schlimme für die CDU ist jetzt, dass viele, die rot/grün nicht wollen taktisch mit Ihrer Stimme zur FDP gehen könnten, denn so wäre rot/grün auch für konservativste Kreise noch zu verhindern. An eine absolute Mehrheit der SPD oder CDU glaubt keiner mehr und wenn die FDP stärker als die Grünen wird, ist die Koalitionsfrage faktisch entschieden.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:41:00
      Beitrag Nr. 33 ()
      Das war jetzt schon fast diplomatisch :laugh:

      Aber es sei dir gesagt - innerhalb der grünen Partei ist der niedersächsische Landesverband sehr weit links, und wenn er schon mit den Tus so einigermassen konnte, warum sollte er dann, wenn er in Berlin weitaus moderaterer Tus vorfindet, auf die gelben Tuns zurückgreifen, wenn er die Auswahl haben sollte?
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:43:02
      Beitrag Nr. 34 ()
      "...wenn die FDP stärker als die Grünen wird, ist die Koalitionsfrage faktisch entschieden."

      Da täusch dich mal nicht - es mag sein, dass es letztlich zwar für rot-gelb, nicht aber für rot-grün reicht. Aber selbst bei einem Stimmenvorspürung der FDP vor den Grünen könnte die alte Regierung ggf. die Mehrheit erringen.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:44:14
      Beitrag Nr. 35 ()
      Neemann wie?
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 13:49:25
      Beitrag Nr. 36 ()
      Wieso wie? Guck in meinen Thread zum Direktvergleich zwischen Kanzler und Herausforderer, und schau dir mal die Bundes- und landtagswahlen der verganegenen 20 Jahre an und wie die ausgingen, wenn der Amtsinhaber einen derart erdrutschartigen Vorsprung vor seinem Herausforderer hatte.

      Was ich schlicht noch immer für denkbar halte, dass durch die Kandidatenfrage die SPD der CDU noch 2% abnimmt bis zum Wahltag. Einerlei, ob wir Parteien wählen, einerlei, wie groß die Machtbefugnis eines Kanzlers ist - die weniger politischen und die unentschlossenen Wähler, die sich jetzt aus dem Bauch heraus entscheiden, werden m.E. noch einen kräftigen Swing zugunsten der SPD bewirken, und nicht vergessen - 2% mehr hier sind 2% wenioger dort - die Stimmendifferenz zwischen den Großen würde sich damit um 4% ändern. Als sich verstärkender Effekt könnten dann noch SPD-Überhangmandate in den Ostbundesländern kommen.

      So.


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