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     Lothar Späth auch ein Blender ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.09.02 20:26:30 von
    neuester Beitrag 28.11.02 14:00:55 von
    Beiträge: 57
    ID: 630.740
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      schrieb am 09.09.02 20:26:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bis eben dachte ich noch, er wäre der einzig Fähige im Kompetenzteam, dann dies ..... scheiss Politiker

      http://www.ndrtv.de/panorama/data/das_comeback_des_lothar_sp…








      PANORAMA Nr. 617 vom 29.8.2002



      Flotte Sprüche, magere Bilanzen
      - Das Comeback des Lothar Späth



      Anmoderation
      Anja Reschke:

      Das Wirtschaftswunder ist wieder da. Nicht etwa der Aufschwung oder die Vollbeschäftigung, nein, Lothar Späth, das personalisierte Wirtschaftswunder, ist zurück in der Politik – als Mitglied in Edmund Stoibers Kompetenzteam. Ein Begriff, den clevere Wahlkampfmanager uns so lange eingetrichtert haben, bis wir selbst glaubten, das sogenannte Kompetenzteam wäre in erster Linie eins – kompetent. Ob der mögliche Superminister für Arbeit und Wirtschaft, Lothar Späth, wirklich kompetent ist, das kann man überprüfen, indem man die Erfolgsgeschichte seines Ostunternehmens Jenoptik AG untersucht.
      Genau das haben Christoph Seils und Stephan Stuchlik getan.




      Kommentar:
      Auftritt des Politstars Lothar Späth. Erst seit 15 Wochen wieder in der Politik und schon der – nach Umfragen – beliebteste CDU-Politiker, für manche gar ein Heilsbringer.

      0-Töne
      Edmund Stoiber:
      „Er redet nicht lange, sondern er handelt, schnell und überzeugend.“

      Burkhard Riese:
      „Die Figur von Lothar Späth, das ist nicht mit Geld aufzuwerten.“

      Angela Merkel:
      „Ein Glücksfall für uns, dass Lothar Späth sich bereit erklärt hat.“

      Hartmut Schauerte:
      „Das ist Kompetenz gesammelt, die wir in Deutschland brauchen.“

      Kommentar:
      Wie Phönix aus der Asche taucht das Cleverle wieder auf, als Wundermann für Stoibers Wahlkampf. Vergessen der Skandal um Traumreisen auf Unternehmerkosten. Vergessen der peinliche Auftritt im Untersuchungsausschuss. Vergessen sein Rücktritt als Ministerpräsident. In allen Kampagnen präsentiert sich Späth jetzt nur noch als Zeiss-Sanierer.


      0-Ton
      Werbespot:
      „Der neue Lothar Späth, seit einer Woche Chef bei Zeiss. Hansdampf in Jenas Gassen. Ja, ohne Zeiss wär‘ ich nicht hier. Und ohne Zeiss können Sie mich gar nicht sehen, weil Sie dann keine Kamera hätten.“

      Kommentar:
      Und dafür feiert er sich: Die Jenoptik AG, entstanden aus dem ehemaligen DDR-Kombinat Carl Zeiss. Späth ließ seine Verbindungen spielen. Alte Parteifreunde garantierten luxuriöse Startbedingungen. Als Vorstandsvorsitzender führte er das Unternehmen an die Börse. Was der Unternehmer Späth gerne verschweigt: Er bekam für die Sanierung des alten Kombinats eine Summe, die in Ostdeutschland ihresgleichen sucht: Staatliche Subventionen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro von der Treuhand und dem Land Thüringen.

      0-Ton
      Rudi Schmidt:
      (Industriesoziologe)
      „Es waren exzeptionelle Bedingungen mit diesen 1,8 Milliarden Euro, respektive 3,6 Milliarden DM. Damit hat und hätte man viel machen können. Jeder andere hätte wahrscheinlich damit auch viel machen können. Es war auch in den gesamten neuen Bundesländern kein anderer da und kein anderer Ort, an dem ähnlich günstige Bedingungen vorhanden waren wie hier.

      Kommentar:
      Mit den 1,8 Milliarden macht Späth erst einmal das alte Kombinat platt, zerschlägt den Betrieb. Ein Wunder mit Abrissbirne und Massenentlassungen. Von den 30.000 Arbeitsplätzen baut Späth von Ende 1991 bis heute fast 29.000 ab.

      Auch sie traf es: Bärbel und Bernhard Siegel wurden arbeitslos. Über 20 Jahre hatten beide bei Zeiss gearbeitet. Anfangs glaubten sie noch an den Retter aus dem Westen.

      0-Ton
      Bernhard Siegel:
      (ehem. Carl-Zeiss-Mitarbeiter)
      „Schritt für Schritt ging das dann abwärts, für uns, für viele Zeissianer. Als der Herr Späth kam, da kam Hoffnung auf bei vielen, dachten viel Geld und Möglichkeiten, Erfahrung. Und dem war nicht so.“

      Kommentar:
      Viel Geld, aber Arbeitsplätze für Menschen wie die Siegels gab es in der neuen Jenoptik AG nicht mehr. Obwohl knapp die Hälfte der Treuhand-Milliarden ausdrücklich für die Schaffung von Arbeitsplätzen in Jena gedacht waren, sorgte Späth - großzügig gerechnet - für gerade einmal 1.200 Stellen. Jenoptik-Arbeitsplätze – teure Arbeitsplätze.





      0-Ton
      Dietmar Bastian:
      (Universität Jena)
      „Wenn man jetzt einmal die schon etwas großzügigere Zahl von 1.200 Arbeitsplätzen, die direkt bei der Jenoptik hier in Jena zu finden sind, rechnet, dann kommt man auf eine Pro-Kopf-Subventionshöhe von zwischen 500 und 600.000 Euro.“

      Kommentar:
      Die für den Steuerzahler so teure Rechnung ist ganz einfach: 1,8 Milliarden Euro hatte Späths Jenoptik bekommen, davon 782 Millionen Euro ausdrücklich für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Bei 1.200 Jenoptik-Arbeitsplätzen in der Stadt macht das eine Subventionssumme von 650.000 Euro pro Arbeitsplatz.

      0-Ton
      Interviewer:
      „Damit wurden Arbeitsplätze im Osten geschaffen?“

      Lothar Späth:
      (CDU)
      „Damit wurden Arbeitsplätze im Osten und weltweit geschaffen. Das Entscheidende ist ja auch, dass wir internationale Unternehmen brauchen.“

      Kommentar:
      Späth war ein internationales Unternehmen wichtiger als Arbeitsplätze in Jena. Er ging mit dem Geld auf Einkaufstour und kaufte High-Tech-Unternehmen in aller Herren Länder, vor allem aber in Westdeutschland. Späths Motto: Go West statt Aufbau Ost. Die Fakten aus der internen Firmenstatistik: Späth kaufte Betriebe in Wedel, Düsseldorf, Aachen, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart, München und Villingen. Zusammen mit den Auslandsbeteiligungen insgesamt 5.800 Stellen. In Jena blieben gerade einmal 1.200 Arbeitsplätze.

      0-Ton
      Bärbel Siegel:
      (ehem. Carl-Zeiss-Mitarbeiterin)
      „Ich gönne es den Leuten, die im Westen jetzt Arbeit durch Späth gefunden haben. Aber er soll nicht immer sagen, dass er für uns Arbeitsplätze hier geschaffen hat.“

      0-Ton
      Lothar Späth:
      „Sie können doch einen internationalen Konzern nicht aufbauen, indem Sie sagen, in Jena sind die Arbeitsplätze, die in Shanghai sein müssen oder die jetzt zum Beispiel in Singapur gebraucht werden, damit unsere Ingenieure und damit unsere Heimunternehmen auch wirklich aktionsfähig sind.“

      Interviewer:
      „Herr Späth, Sie haben aber die Milliarden nicht bekommen für Arbeitsplätze in Shanghai oder im Westen, sondern .....“

      Lothar Späth:
      „..... für Arbeitsplätze in Jena, und die sind geschaffen.“
      Kommentar:
      Aber zu wenige. Und das wäre glatter Vertragsbruch. Also macht CDU-Vorzeigemann Späth flugs eine völlig neue Bilanz auf: Es zählen nicht mehr die Arbeitsplätze in seinem Betrieb, nun will er Tausende Jobs in der Region Jena geschaffen haben.

      0-Ton
      Lothar Späth:
      „Dafür haben wir 16.000 Arbeitsplätze aufgebaut in Jena, und zwar in Jena.“

      Interviewer:
      „16.000 Arbeitsplätze bei Jenoptik?“

      Lothar Späth:
      „In Jena, ich habe immer gesagt, ich baue in Jena die Arbeitsplätze auf.“

      Kommentar:
      Arbeitsplätze in der Region? Auch die offizielle Jenoptik-Statistik behauptet dies, spricht von 15.700 geschaffenen Arbeitsplätzen in der Region Jena. Verblüffende Zahlen, fragwürdige Tricks. Beispiel Nordwerk 2: Späth will hier 550 Arbeitsplätze geschaffen haben. Das ist das Gewerbegebiet Nordwerk 2: Die meisten Betriebe hier haben nie etwas mit Jenoptik zu tun gehabt. Der Trick des Lothar Späth: Er verkaufte altes Kombinatsgelände und zählt jetzt jeden, der seither hier arbeitet, zu seiner Erfolgsbilanz. Den Balkonbauer Gersdorf – mit zwei Leuten hat der Chef hier auf dem alten Nordwerk 1991 angefangen, jetzt beschäftigt er 95 Mitarbeiter.

      0-Ton
      Interviewer:
      „Sie stehen auf der Arbeitsplatz-Statistik von Lothar Späth und der Jenoptik drauf.“

      Frank Gersdorf:
      (Unternehmer)
      „Ja, das muss er verantworten, wo er die her hat. Ich weiß nicht, ich hab‘ nichts unterschrieben, nichts zu verantworten. Was Sie hier sehen, ist von mir persönlich investiert worden und die Arbeitsplätze auch, so wie ich es gesagt habe, selber geschaffen worden.

      Kommentar:
      Beispiel Tatzendpromenade. Angeblich von Späth geschaffene Arbeitsplätze hier: 1.347. Das ist die Tatzendpromenade. Wir fragen nach: Wurden hier Arbeitsplätze von Lothar Späth geschaffen?

      0-Töne
      Volkmar Scheiding:
      (Unternehmer)
      „Die habe ich selbst geschaffen, aus Null heraus.“

      Klaus Lange:
      (Unternehmer)
      „Wir haben angefangen mit 38, und heute sind wir 60.“

      Interviewer:
      „Und wer hat die Arbeitsplätze geschaffen?“

      Klaus Lange:
      „Die Arbeitsplätze haben wir geschaffen.“

      Catrin Eberhardt:
      (Unternehmerin)
      „Wir haben keinerlei Beziehungen zu Jenoptik, auch keine geschäftlichen. Also es ist mir ein Rätsel.“

      Kommentar:
      Beispiel Gera, Keplerstraße. Angeblich von Jenoptik-Chef Späth geschaffene Arbeitsplätze hier: 1.619. Das ist das Gewerbegebiet Keplerstraße. Wir fragen wieder nach. Der größte Arbeitgeber auf dem Gelände ist Agfa mit 100 Mitarbeitern.

      0-Ton
      Interviewer:
      „Diese Arbeitsplätze tauchen auf einer Statistik auf von Jenoptik und Lothar Späth, der sagt, der hat die Arbeitsplätze hier geschaffen.

      Angela Graul:
      (Sprecherin Agfa Gera)
      „Das könnte ich so nicht unterstreichen. Wie ich zu Beginn gesagt habe, ist es so, dass es ein gemeinsames Finden war und ein Entschluss der Afga Gevaert AG, diese Arbeitsplätze hier zu schaffen. Was wir getan haben, wir haben dieses Gebäude und dieses Grundstück hier von Zeiss übernommen.“

      0-Ton
      Interviewer:
      „Aber ich meine, die Arbeitsplätze haben Sie geschaffen?“

      Eberhard Credo:
      (Unternehmer)
      „Ich denke mir, jeder, der hier eine Firma hat, hat die Arbeitsplätze hier geschaffen.“

      Interviewer:
      „Haben Sie von Jenoptik Fördergelder erhalten?“

      Eberhard Credo:
      „Nein.“

      Kommentar:
      Lothar Späth, der Schummler und Schönrechner. Von den durch ihn geschaffenen 16.000 Arbeitsplätzen in der Region ist nicht viel zu sehen. Seine Erfolgsbilanz ist wenig überzeugend, weder bei Jenoptik, noch in Jena oder in der Region. Das Job-Wunder des vermeintlichen Heilsbringers sucht man vergebens.




      0-Ton
      Dietmar Bastian:
      (Universität Jena)
      „Wenn man allerdings schaut, was also jenseits der Hochglanzfassade der Jenoptik an tatsächlichen Arbeitsplatzeffekten entstanden ist, so ist das sicherlich eher ernüchternd.“

      0-Ton
      Bärbel Siegel:
      (ehem. Carl-Zeiss-Mitarbeiterin)
      „Ich hoffe, dass Herr Späth nicht in die Situation kommt, das, was er behauptet, auch wirklich beweisen zu müssen. Das würde ich traurig finden, weil es geht, glaube ich, nicht vorwärts, nicht mit den Rezepten. Das sind nicht die Rezepte, er hat sie nicht.“

      Kommentar:
      Trotzdem: Lothar Späth zieht unbeirrt übers Land. Er ist der Held der CDU und Stoibers Wundermann für den Aufbau Ost. Späth macht das, was er schon immer am besten konnte: Blenden und sich gut verkaufen – und das mit Erfolg.

      0-Ton
      Edmund Stoiber:
      (Kanzlerkandidat)
      „Er ist im Osten der personifizierte Aufschwung, und er steht auch glaubwürdig für die Modernisierung Deutschlands.“


      Bericht: Christoph Seils, Stephan Stuchlik
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 20:30:11
      Beitrag Nr. 2 ()
      Kommentar:
      Lothar Späth, der Schummler und Schönrechner. Von den durch ihn geschaffenen 16.000 Arbeitsplätzen in der Region ist nicht viel zu sehen. Seine Erfolgsbilanz ist wenig überzeugend, weder bei Jenoptik, noch in Jena oder in der Region. Das Job-Wunder des vermeintlichen Heilsbringers sucht man vergebens.

      Kommentar:
      Trotzdem: Lothar Späth zieht unbeirrt übers Land. Er ist der Held der CDU und Stoibers Wundermann für den Aufbau Ost. Späth macht das, was er schon immer am besten konnte: Blenden und sich gut verkaufen - und das mit Erfolg.

      0-Ton
      Edmund Stoiber:
      (Kanzlerkandidat)
      “Er ist im Osten der personifizierte Aufschwung, und er steht auch glaubwürdig für die Modernisierung Deutschlands.”

      Avatar
      schrieb am 09.09.02 20:35:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      späth hat mehr arbeitsplätze geschaffen als schröder... das ist fakt

      schröder muss weg!!!!
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 20:37:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Lothar Späth ist als Aufsichtsrat der DEWB AG mit für die Abzocke am Neuen Markt verantwortlich. Siehe Thread: DEWB - auch nur ein Seifenblasenproduzent.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 20:39:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      #3 dich nimmt keiner mehr ernst, genausowenig wie den Stoiber den Späth und die ganze CDU/CSU

      Die CDU ist zur Partei der Unglaubwürdigkeit geworden.

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      Avatar
      schrieb am 09.09.02 20:42:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      danke Mandrella,

      ich glaube diese Seifenblasen werden in den nächsten 2 Wochen noch mal vor der Öffentlichkeit zum platzen gebracht !!!
       
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 20:48:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      KARRIEREN

      Irgendwie clever
      Wie Lothar Späth immer wieder aus der politischen Versenkung auftauchte und sich als Schwabe viele Freunde in Thüringen machte
      Thomas H. Wendel

      Es war anfangs so gar kein Auftritt, der zum Image eines Super-Ost-Wirtschafts-Arbeits-Schattenministers passen wollte: Lothar Späth fand den Hauseingang nicht. Den Jenoptik-Vorstandschef, jenen Mann, den CSU-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber in sein "Kompetenzteam" geholt hatte und den sie inzwischen auch in Thüringen ehrfürchtig "Cleverle" nennen, diesen Lothar Späth verlässt seine Cleverness in einem Hinterhof in Berlin-Kreuzberg. Erst nach Minuten des Herumirrens findet der CDU-Politiker endlich die richtige Tür zur Fabriketage des Mobilfunkdienste-Start-ups Jamba.
      Müde und graugesichtig sieht er da zunächst aus. Die Lobpreisungen einer Begrüßungsrednerin lässt er reglos über sich ergehen. Nur als die Dame ihn eine "Wunderwaffe gegen die Arbeitslosigkeit" nennt, zuckt Späth kurz zusammen. Sein blauer Anzug will schließlich so gar nicht zur Zukunft der Arbeit passen: Die smarten Jamba-Gründerbrüder Alexander und Oliver Samwer, beide Anfang 30 und längst Millionäre, treten Späth, 64, in T-Shirts gegenüber. Old Economy meets New Economy.

      Doch der erste Eindruck von ihm hat allzu oft allzu viele getäuscht. Immer wieder hat er es schließlich aufs Neue geschafft. Den Sessel des Stuttgarter Ministerpräsidenten musste er zwar 1991 aufgeben. Ausgiebige Lustreisen in Kanada, Ägypten und Malaysia, die er sich von Managern des Daimler-Konzerns, des Touristikriesen Hetzel oder des Zahnpastaherstellers Blendax hatte bezahlen lassen, sorgten für die "Traumschiffaffäre" - und damit für den Abgang des Landesvaters.

      Putsch gegen Kohl

      Doch wenig später war er wieder da. Als "Supermännle" ("Spiegel" ), der als Wirtschaftsführer in Jena gebraucht wurde. Als schwäbelnder "Kompetenschträger", der den Osten retten sollte. Und auch als jemand, für den Ex-Kanzler Helmut Kohl (CDU) einen Abschiebeposten benötigte. Denn eines wollte Kohl verhindern: Dass Späth, der 1989 einen erfolglosen Putschversuch in der CDU gegen den damaligen Kanzler mitgetragen hatte, jemals wieder in die Politik zurückkehren könnte.

      So gesehen ist Späths Berufung in Stoibers Schattenkabinett auch ein später Sieg über Kohl. Ein Sieg, der den Minister in spe zu Höchstleistungen anspornt. Jedoch nicht aus Dankbarkeit für jene Partei, die ihn rehabilitiert hat. Sondern aus jenem Ehrgeiz, der ihn sein ganzes Leben vorangetrieben hat: Ganz vorne zu stehen im Rampenlicht.

      Überall, wo Leistungsträger zusammentreffen, hetzt Späth hin, um mit Eloquenz Kompetenz zu zeigen. "Ich kann nicht zaubern. Ich gehöre zu den einfachen, biederen Menschen", sagt er bei Jamba zur Arbeitslosigkeit. So viel Nüchternheit kommt an - auch bei Vertretern der kriselnden Internet-Branche. Er ist halt eine ehrliche Haut, der Lothar.

      Subventionen für Jenoptik

      Und dazu eine, die die gleiche Sprache spricht. "Die Großindustrie hat in den vergangenen 20 Jahren eine Million Arbeitsplätze abgebaut", redet Späth sich warm. "Der Mittelstand hat drei Millionen Arbeitsplätze geschaffen", sagt er vor den Samwer-Brüdern, die selbst 81 Mitarbeiter beschäftigen. Mehr Arbeit könne nur geschaffen werden, schlussfolgert Späth, wenn es mehr "innovative Unternehmen" und "Selbstständige" hier zu Lande gebe.

      Die Nachricht ist angekommen: Kanzler Gerhard Schröder ist der Genosse der Bosse. Dafür ist er, Späth, der Kumpel des Mittelstands.

      Dabei ist die Bilanz des Wirtschaftskapitäns Späth zwiespältig. Es stimmt zwar, dass Jenoptik als eines von nur vier ostdeutschen Unternehmen in der Liste der größten hundert Firmen Deutschlands auftaucht. Es stimmt, dass Späth aus einem DDR-Kombinat einen Konzern mit 6 900 Mitarbeitern und zwei Milliarden Euro Jahresumsatz formte. Aber richtig ist auch, dass Späth dafür 1,8 Milliarden Euro Staatshilfe einheimste. Das reicht aus, viele Jahre Profit auszuweisen, wo sonst keiner gewesen wäre. Dennoch soll Jenoptik die Firmenbilanz für das erste Halbjahr 2002 geschönt haben: Die Anteile einer Tochterfirma wurden an den konzerneigenen Pensionsfonds verkauft. Nur mit diesen Einnahmen kam der Konzern von der Verlust- in die Gewinnzone. Ein völlig legitimes Verfahren, wie die Konzernspitze meint.

      Einen Großteil der Gewinne machte Späth bei Jenoptik anfangs mit Immobilien - ein Geschäft, das er als Vorstand des später gescheiterten Wohnungsunternehmens Neue Heimat gelernt hatte. Mit diesen Geldern und mit den Staatsbeihilfen ging Späth dann in seinem einstigen Musterländle auf Einkaufstour. So erwarb Jenoptik den Stuttgarter Chipfabrik-Bauer Meissner und Wurst - erst so wurde der Konzern zu einem weltweit führenden Unternehmen in der Reinraumtechnik. Schon 1997 arbeitete nur noch ein Viertel der Jenoptik-Belegschaft in Ostdeutschland.

      Das hält Späth nicht davon ab, sich als pragmatischer Sanierer zu profilieren. Das Entstehen zehntausender Arbeitsplätze rund um Jenoptik rechnet der Schwabe großzügig seinem Tun zu. Auch wenn die so vereinnahmten Firmengründer das anders sehen - die Menschen in Jena nehmen dem Jenoptik-Chef jede Herkulestat ab. Der Sitz von Lothar Späth in einem Hochhaus Jenas wird vom Volksmund respektvoll "Empire Späth Building" genannt.

      Sein früherer Stuttgarter Regierungssprecher Manfred Zach hat Späth in dem Roman "Monrepos" als visionslosen Egomanen beschrieben, der es allerdings verstehe, sich an die Spitze neuer Bewegungen zu stellen. So war das schon mit dem Umweltschutz, den Späth lange vor seinen Parteikollegen für sich entdeckte, so war das mit der Informationstechnologie, dem Börsenfieber, der Flexibilisierung von Löhnen und Arbeitszeit. So ist das jetzt mit der Jobmaschine Mittelstand. Überall, wo Späth Trends wittert, setzt er sich darauf, und wird dafür als "Querdenker" gefeiert.

      Ministerposten nicht sicher

      Als Querdenker hat er neulich viele Reformvorschläge der von SPD-Kanzler Gerhard Schröder berufenen Hartz-Kommission für gut befunden. Das passte Stoiber jedoch nicht - Späth kann seit dem Rüffel des Bayern nun nichts Positives mehr an Hartz erkennen. Man kann Späth für solche Wahlmanöver als Wendehals bezeichnen. Aber es wird kaum jemand mitkriegen. "Ich wäre doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn ich mir den Affentanz noch einmal antun würde", hatte der Jenoptik-Chef einmal auf die Frage geantwortet, ob er in die Politik zurückwolle.

      Selbst bei einem Unionswahlsieg, das weiß Späth, sind die Aussichten gering, dass er Wirtschaftsminister wird. Schließlich beansprucht diesen Posten traditionell die FDP, ohne die Stoiber kaum regieren kann. Eine weitere Kehrtwende muss Späth den Menschen wohl nicht verkaufen. Irgendwie clever, der Lothar.
      berlinerzeitung.de
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 21:01:10
      Beitrag Nr. 8 ()
      @#6

      welche seifenblasen... sag mal wovon redest du eigentlich??

      und wenn du mich nicht mehr ernst nimmst warum antwortest du mir dann...?? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 21:05:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      Soviel Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
      Wer noch nicht weiß was er wählen soll...
      Sollte sich einfach einmal hinsetzen....
      Ein Bleistift ein Stück Papier....
      Und dann aufschreiben was Schröder für einen persönlich gutes getan hat.....
      Dann noch was er versprochen hat und nicht gehalten....

      Ich habe genau einen positiven Punkt bei Schröder gefunden und das war die Kündigungsfrist für Mieter.. Die ist auf 3 Monate herruntergestzt worden...

      Ansonsten ist alles teurer und die Arbeit unsicherer geworden. Und das in meinem gesamten Bekanntenkreis.....
      Auf die Sprüche höre ich nicht mehr..........
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 21:11:34
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9: bezeichnest du in #1 den Artikel, das Interview, oder das was Späth gesagt hat als Blödsinn ?
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 22:06:38
      Beitrag Nr. 11 ()
      up, bitte #1 lesen.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 22:14:38
      Beitrag Nr. 12 ()
      Langsam wird´s öde hier, nur noch banaler Schreibschrott im Angebot!
      Alle Themen bereits dutzendmale durchgekaut und mancher Parteifreund, egal ob schwarz oder rot, schreit förmlich nach Verarschung!
      Wo sind die Threads mit der Dynamik von vor zwei Wochen?
      Wenn sich selbst ein Aldibroker kaum noch blicken läßt, den wird man doch nicht versehentlich im W. Brandt- Haus eingeschlossen haben(?), dann hat das schon etwas zu bedeuten. :confused:
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 23:55:01
      Beitrag Nr. 13 ()
      dpa-AFX-Nachricht vom 9.9.2002 9:37

      Die Deutsche Telekom büßte als schwächster Wert im DAX kräftig ein und verlor 3,08 Prozent auf 10,37 Euro. Laut einem Pressebericht in der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" soll die freie Wahl des Netzbetreibers bei Ortsgesprächen doch noch vor der Bundestagswahl beschlossen werden. Zudem sagte der frühere Ministerpräsident Baden-Württembergs, Lothar Späth (CDU), dass im Falle eines Wahlerfolges der CDU/CSU die Telekom möglichst schnell vollständig privatisiert werden soll. Er plädierte zudem für eine "knallharte Deregulierung".

      Privatisierungspläne der Deutschen Telekom im Falle eines Wahlerfolges der CDU/CSU haben den Kurs der T-Aktie belastet. Bis 09.20 Uhr gab das Papier um 3,46 Prozent auf 10,33 Euro ab und war damit Schlusslicht im DAX. Der Deutsche Aktienindex verlor bis dahin um 1,18 Prozent auf 3.444,57 Punkte ab.
      Ein Händler begründete die Verluste mit der Aussage des Jenoptik-Chefs und ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Lothar Späth (CDU). Im Falle eines Wahlerfolges der CDU/CSU solle die Telekom "möglichst schnell" vollständig privatisiert werden soll. Er plädierte in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" zudem für eine "knallharte Deregulierung".
      "Die Verluste hängen hauptsächlich mit der Ausssage von Späth zusammen", sagte ein Börsianer. "Ich denke schon, dass an den Plänen was dran ist." Der Staat brauche Geld. "Allerdings ist es nicht gerade clever, jetzt schon einen Verkauf anzukündigen, da klar war, dass die Aktie danach verliert." Der Aktienmarkt sei derzeit nicht aufnahmefähig für Titel, die auf den Markt geworfen werden.
      `NACH DER WAHL IST ALLES VERGESSEN`
      Ein Analyst bewertete hingegen die Aussagen von Späth ganz anders. "Nach der Wahl wird kein Mensch mehr darüber sprechen", sagte er. "Da würde ich sehr vorsichtig mit umgehen.
      Auch einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", wonach Telefonkund en mit einer Verbilligung der Gebühren für Ortsgespräche rechnen können, misst er nicht viel Bedeutung zu. Wie das Blatt in seiner Montagausgabe meldet, soll die Einführung der freien Wahl des Netzbetreibers bei Ortsgesprächen nun doch noch vor der Bundestagswahl beschlossen werden. "Das habe ich schon hundertmal gehört", sagte der Analyst. "Und was ist passiert? Nichts."/

      Ein guter Einstand, zeugt von hoher Wirtschaftskompetenz

      Gruss, mh
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 00:34:33
      Beitrag Nr. 14 ()
      der Späth hat se nicht mehr alle.

      Telekom Aktionären drohen unter Stoiber Verluste :D
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 01:08:55
      Beitrag Nr. 15 ()
      unter schröder hatten die meisten wohl eindeutig mehr verluste ;)
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 01:18:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      www.zyn.de wusste schon am 2.8. über das "Schreckenskabinett des Edmund S." zu berichten:

      ...
      Lothar Späth, Jenoptiker, soll Superminister für Wirtschaft und Arbeit werden.

      Superminister klingt gut, weil es etwas von Supermann hat. Lothar Späth verkauft sich gerne als eine Art Übermensch und wird von den Medien gerne auch als solcher anerkannt, weil er die Jenoptik zu einem international konkurrenzfähigen Konzern gemacht hat.

      So toll ist diese Leistung bei genauerem Hinsehen aber nicht, denn mit Abermillionen Subventionen aus 20.000 Arbeitsplätzen 7.000 zu machen, das ist selbst für die neuen Bundesländer keine Heldentat und das hätte auch Lothar Matthäus hingekriegt.

      Größer als die Gefahr, das durch seine Inkompetenz als Wirtschaftsminister Schaden entsteht, ist der Schrecken, den er durch Wiederbelebung seiner Talk-Show "Späth am Abend" in der Fernsehlandschaft verbreiten würde.
      ...
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 01:19:47
      Beitrag Nr. 17 ()
      späth oder riester/müller - da fällt die wahl nun wirklich nicht schwer !

      das genossen-gespann hat auf ganzer linie versagt (siehe steigende arbeitslosigkeit, sinkendes wirtschaftswachstum)

      ein man aus der (ost)wirtschaft mit politischer erfahrung kommt genau richtig
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 08:25:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      Die ausgebliebenen Sozialreformen

      Von Walter Hamm


      Nach der Bundestagswahl werden die brüchigen Dämme gegen die Flut der Beitragserhöhungen in der Sozialversicherung bersten. Das zeichnet sich schon jetzt ab. Zwar hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder in seiner Regierungserklärung vom November 1998 versprochen, die gesetzlichen Lohnnebenkosten zu senken. "Erstmals geht eine deutsche Bundesregierung daran, mit staatlichen Mitteln die Lohnnebenkosten zu senken", hieß es damals. Daraus ist ebensowenig etwas geworden wie aus der Ankündigung, die Anzahl der Arbeitslosen auf unter 3,5 Millionen zu vermindern.

      Beide Zahlenwerte stehen in einem engen Wirkungszusammenhang, den auch die rot-grüne Koalition zutreffend eingeschätzt hat. Steigende gesetzliche Lohnnebenkosten verteuern den Einsatz von Arbeitskräften und veranlassen die Unternehmen, eher kapitalintensive Produktionsmethoden zu bevorzugen, also Arbeitskräfte möglichst einzusparen. Hohe Kosten der sozialen Sicherung fördern zudem die Schwarzarbeit. Im internationalen Standortwettbewerb ist es verhängnisvoll, daß Deutschland mit seinen Löhnen und gesetzlichen Lohnnebenkosten weltweit an der Spitze liegt, bei der Arbeitsproduktivität aber nur Mittelmaß erreicht.

      Auch die Wege zu niedrigeren Lohnnebenkosten hatte Schröder vor vier Jahren genannt: "Soziale Leistungen werden wir stärker als bisher auf die wirklich Bedürftigen konzentrieren", und es wurde "eine Politik, die die Eigenverantwortlichkeit der Menschen fördert und stärkt", angekündigt.

      Daraus ist so gut wie nichts geworden. Im Gegenteil, es wurde beispielsweise die Selbstbeteiligung an den Gesundheitsausgaben generell eingeschränkt. Den Arbeitslosen wurden drei Jahre lang nicht mehr Eigenverantwortung, Flexibilität und Selbsthilfe abverlangt, sondern weniger. Die künftigen Rentner sollen zwar freiwillig einen Eigenbeitrag zu einer kapitalgedeckten Altersversorgung bezahlen und damit die sinkenden Leistungen aus der Rentenversicherung ausgleichen. Aber die "Riester-Rente" wird als bürokratisches Monster und wegen unbefriedigender Zwangsbestimmungen trotz steuerlicher Subventionierung einstweilen kaum angenommen.

      Die rot-grüne Bundesregierung redet gern und viel von Nachhaltigkeit in der Politik. Auf dem Feld der Sozialversicherung hat sie teils nichts (gesetzliche Krankenversicherung), teils zuwenig (Rentenversicherung) getan, um die sozialen Sicherungssysteme auf die zunehmende Überalterung der Bevölkerung einzustellen und dauerhaft leistungsfähig zu erhalten. Die der rot-grünen Rentenpolitik zugrundeliegenden Annahmen sind schon nach einem Jahr überholt. Die Beitragssätze müssen - anders als geplant - vorzeitig steigen. In der Krankenversicherung sind alle Reformvorhaben kläglich gescheitert. Die Beitragssätze sind trotz einer Flut staatlicher Interventionen schon Anfang 2002 gestiegen und werden in Kürze abermals sprunghaft wachsen. Die zunehmende Arbeitslosigkeit schmälert nicht nur die Beitragseinnahmen der Sozialversicherung, sondern erhöht auch den Zuschußbedarf der Bundesanstalt für Arbeit, belastet damit die Steuerzahler und bringt uns einem "blauen Brief" aus Brüssel wegen unsolider Finanzpolitik näher.

      Wie auch immer die künftige Bundesregierung aussehen wird, sie findet nach vier Jahren rot-grüner Politik ein schlimmes Erbe vor. Die von Schröder versprochene "Abgabenpolitik, die Arbeit entlastet", ist ausgeblieben. Sozialleistungen sind nicht, wie beabsichtigt, "auf die wirklich Bedürftigen" konzentriert worden. Eigenverantwortung ist nicht, wie vorgesehen, verstärkt eingefordert worden. Die Folgen sind für jedermann deutlich sichtbar. Schon heute sind die Sozialkassen überfordert.

      Die Umverteilung der Einkommen hat ein gemeinschaftsschädigendes Ausmaß erreicht. Denjenigen, die zumindest in begrenztem Ausmaß zur Selbsthilfe fähig wären, wird oft gegen ihren Willen ein überaus teures System kollektiver Sicherung verordnet - ohne jede Wahlmöglichkeit. Der Grundsatz der Subsidiarität wird mißachtet. Am bedenklichsten ist die Tatsache, daß die Sozialkassen nicht zukunftssicher sind, daß also die nachhaltige Finanzierbarkeit der Leistungen nicht gewährleistet ist. Das kurzsichtige Denken von Politikern, die die nächste Wahl gewinnen wollen, hat die Oberhand gewonnen und verhindert, daß die Wähler eingehend und verläßlich über die Unabdingbarkeit grundlegender Reformen der Sozialversicherung aufgeklärt werden.

      Was in den vergangenen vier Jahren unterlassen worden ist, muß nun nachgeholt werden. Da weniger Zeit für die Anpassung an die fortschreitenden demographischen Veränderungen zur Verfügung steht, müssen die notwendigen Maßnahmen härter und einschneidender ausfallen als noch vor vier Jahren. Die verlorene Zeit muß von allen teuer bezahlt werden.

      Worauf ist es zurückzuführen, daß die rot-grüne Bundesregierung entgegen ihren Ankündigungen tatenlos den sich zuspitzenden Verhältnissen zugesehen hat? Schröder hat vor allem wegen des gewerkschaftlichen Drucks die angekündigten Reformbemühungen fallenlassen. Im drei Jahre alten Schröder-Blair-Memorandum hatte sich der Bundeskanzler noch für ähnliche Sozialreformen wie in Großbritannien eingesetzt, war dann aber vom Gewerkschaftsflügel seiner Partei zurückgepfiffen worden. Weniger kollektive Sicherung und mehr Selbstverantwortung bei deutlicher Senkung der Steuer- und Abgabenlasten stimmen mit den gewerkschaftlichen Zielen nicht überein. Vieles spricht deshalb dafür, daß Schröder dringliche soziale Zukunftsfragen des Landes auch in einer zweiten Legislaturperiode "mit ruhiger Hand", also abwartend und lavierend, behandeln würde. Einen klaren Kurs konsequent und zielstrebig zu verfolgen, traut ihm nach den ersten vier Jahren mit ständigen opportunistischen Kurswechseln niemand mehr zu, vor allem dann nicht, wenn eine zunächst skeptische Öffentlichkeit von der Notwendigkeit von Reformen überzeugt werden muß.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.09.2002, Nr. 210 / Seite 11
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 08:52:32
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo zusammen,

      es ist sehr schade, dass ihr der Billigpropaganda gegen Herrn Späth auf dem Leim geht.

      Viele von den Medienleuten haben ein Parteibuch und kämpfen derzeit um ihren Job.

      Fakt ist, dass Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft zwei unterschiedliche Blickwinkel beinhalten. (Vogel- und Froschperspektive)Ein Betriebswirt ist nunmal für die Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens verantwortlich.

      Nur jemand, der beide Perspektiven beherrscht wäre optimal für die Wirtschaft. Jenoptik AG ohne Späth wäre vielleicht heute im Insolvenzverfahren mit Massenentlassungen.

      ... und alle haben kräftig Zuschüsse kassiert. Doch die ehemaligen Großunternehmen existieren heute größtenteils nicht mehr.

      Ich bin tieftraurig, dass fähige Leute in den Schatten gestellt werden. Wenn nur diplomierte Ökonomen dies erkennen, dann haben wir verloren. Lothar Späth ist kein Blender, er ist und bleibt ein Könner.

      Schade, dass dies nicht verstanden wird ...


      Gruß WKY
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 09:29:55
      Beitrag Nr. 20 ()
      danke für den artikel for4zim :)

      ein artikel, der es auf den punkt bringt - leider stößt sowas bei den meisten auf taube ohren bzw. wird gar nicht
      verstanden

      ich habe kaum einen politiker wie schröder erlebt, ob jetzt auf landes- oder bundesebene, dessen taten soweit von seinen reden auseinander liegen.

      den mann kann man nicht für voll nehmen - kein konzept, sprüche gemäß tagespolitik, je nachdem was aktuell ist
      heute hü morgen hott
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 13:56:38
      Beitrag Nr. 21 ()
      Das Kompetenzteam (Abzockerteam) ist am Ende.
      Schon vor der Wahl zerbröckelt es.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 14:03:48
      Beitrag Nr. 22 ()
      echtzeit

      wieso zerbröckeln - ist jemand ausgestiegen ?
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 14:07:09
      Beitrag Nr. 23 ()
      Späth und Schäuble bekommen im Falle eine CDU Sieges KEINE Ministerposten mehr.

      Aus der Traum von unserem Superminister Späth.
      [/b]Da ist wohl etwas durchgesickert ...[/b]
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 14:11:33
      Beitrag Nr. 24 ()
      (Effecten-Spiegel vom 18.07.02):

      1995 Aufsichtsratsvorsitzender bei Mühl (inzwischen Pleite, 3800 Arbeitsplätze futsch).
      Ober-Aufseher bei Caatoosee : bei 42,4 Mio € Umsatz 54,9 Mio € Verlustanhäufung (weitere Entwicklung unsicher)
      Aufsichtsrat bei I-D Media: 22 Mio € Umsatz, 18 Mio € Verluste (Beschäftigte und Aktionäre schauen durch die Röhre)
      Chef des Aufsichtsrates bei der Süba AG: Insolvenz im Frühjahr 2002


      Soviel zur Wirtschaftskompetenz von Herrn Späth. ..
      ( lest #1 ! )


      0-Ton
      Edmund Stoiber: :laugh:
      (Kanzlerkandidat)
      „Er ist im Osten der personifizierte Aufschwung, und er steht auch glaubwürdig für die Modernisierung Deutschlands.“
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 14:16:26
      Beitrag Nr. 25 ()
      #23 von echtzeit 10.09.02 14:07:09 Beitrag Nr.: 7.325.525 7325525
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken
      Späth und Schäuble bekommen im Falle eine CDU Sieges KEINE Ministerposten mehr.

      Aus der Traum von unserem Superminister Späth.
      Da ist wohl etwas durchgesickert ...


      quelle ???
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 14:29:10
      Beitrag Nr. 26 ()
      wky sagte:
      "Jenoptik AG ohne Späth wäre vielleicht heute im Insolvenzverfahren mit Massenentlassungen."

      richtig muss es heissen:
      jenoptik ag ohne 1,8 milliarden euro staatliche subventionen hätte es nie gegeben. unter späth entstand mit hilfe dieser 1,8 milliarden die jenoptik ag, nachdem zunächst massenentlassungen im maroden carl-zeiss kombinat erfolgten. am standort jena verblieben nicht einmal 5% der ursprünglichen arbeitsplätze.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 14:34:52
      Beitrag Nr. 27 ()
      echtzeit

      wenn du keine quelle zu deinen spektakulären behauptungen angibst, machst du dich unglaubwürdig
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 14:40:01
      Beitrag Nr. 28 ()
      100 % Zustimmung, WKY!!!
      All die großen Unternehmen in den Ostländern mit den Absatzgebieten in Osteuropa, alle platt außer Jenoptik.

      Spätestens nachdem der Späth 60 % der TED-Stimmen bei der ZDF-Arbeitsministerkür bekommen hat, wissen die Wahlkampfmanager aus den anderen Wahlkampfzentralen, dass sie einen Anti-Personen-Wahlkampf führen müssen. Es werden ein paar dunkle Andeutungen fallen gelassen und selbst wenn der Späth die Wahrheit sagt, wird es ihm übel genommen. Was meint ihr denn was Eichel mit der Telekom machen wird?
      Pfui deibel.

      Nicht das ich missverstanden werde: Ich halte den Riester für einen ausgesprochen ehrlichen Politiker, bloss er steht zu 100 % für das regulative Beamtendeutschland, von dem wir seit einem Vierteljahrhundert beglückt werden, für die Behindertentoilette im Dreimannbetrieb sozusagen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 14:48:01
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ich will diesen Hinweis nicht als Angriff gegen Späth verstanden wissen. Aber vielleicht kann jemand diesw Spiegelmeldung vom 9.9 bewerten:

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,212985,00.html
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 19:24:32
      Beitrag Nr. 30 ()
      echtzeit - ein blender !
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 19:25:52
      Beitrag Nr. 31 ()
      Puhvogel hat recht.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 19:43:04
      Beitrag Nr. 32 ()
      ..gestern abend auf n-tv: Späth befragt, ob er sein Ministeramt antrete: Ja.

      Späth befragt, dass Seehofer aber Teile des Ministeriums für sich beanspruche (Sozialversicherung): dann wird es keinen Minister Späth geben.
      Zudem gab es neulich eine Spiegel-Meldung, aus der man ähnliches lesen konnte.


      Von Späths unternehmerischen Leistungen verstehe ich nicht viel, der Beitrag scheint mir aber sauber recherchiert. Im übrigen ist es immer einfach, ein Unternehmer zu sein, wenn man kein persönliches Risiko trägt. Späth hat seine satte Altersversorgung aus der Politik sicher, dazu Übergangsgeld. Dass er dann mal mit ein paar Milliarden einen Konzern einigermaßen sanieren kann, da wäre sicher ein Herr Gysi oder ein Herr Westerwelle auch zu in der Lage gewesen. Würde ich mir sogar zutrauen, mit Späths Kontakten jedenfalls.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 19:52:02
      Beitrag Nr. 33 ()
      Montag, 9. September 2002
      Weder Schäuble noch Späth
      Verwirrung um Ministerpläne



      Die CDU-Politiker Wolfgang Schäuble und Lothar Späth sollen nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" im Falle eines Wahlsieges der Union nicht Bundesminister werden. Schäuble solle Bundespräsident Johannes Rau ablösen, Späth wolle Aufsichtsratschef der JenOptik werden, meldete das Blatt unter Berufung auf Kreise der CDU-Spitze.

      Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) sei sich mit der CDU-Führung einig über die Personalpläne. Schäuble ist in Stoibers Wahlkampfteam für Außen- und Sicherheitspolitik zuständig, Späth war eigentlich als Superminister für Finanzen und Wirtschaft vorgesehen.

      Der Verzicht auf Schäuble als Minister werde mit der "klaren Ansage" der FDP begründet, bei einer Koalition mit der Union sich keinesfalls das Außenministerium inklusive Europa-Zuständigkeit nehmen zu lassen, meldete die Zeitung. Späth habe vor einiger Zeit im Aufsichtsrat der JenOptik in vertrauter Runde erklärt, er stünde "ziemlich sicher" - wie ursprünglich vereinbart worden sei - im kommenden Jahr als neuer Aufsichtsratschef zur Verfügung. Späth selbst erklärte am Sonntagabend, er stünde nach wie vor als Minister zur Verfügung.

      Mehr Kompetenzen für Seehofer?

      Der CSU-Sozialpolitiker Horst Seehofer habe indes definitiv die Zusage erhalten, sich auch "um Aufsicht und Abwicklung der Arbeitslosenversicherung" kümmern zu können. Damit wäre Seehofer "faktisch Arbeitsminister und Späth hätte einen Grund, nicht als Minister anzutreten", zitierte das Blatt einen stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden. "Die FDP könnte das altbekannte klassische Wirtschaftsministerium und auch das Gesundheitsministerium besetzen".

      Die bayerische Staatskanzlei dementierte unterdessen einen "Spiegel"-Bericht, wonach Seehofer im Falle eines Wahlsieges der Union als Sozialminister wesentliche Kompetenzen für die Arbeitsmarktpolitik erhalten soll.

      Seehofer soll laut „Spiegel“ das Entscheidungsrecht über den 54-Milliarden-Euro-Haushalt der Bundesanstalt für Arbeit und damit quasi über die komplette staatliche Beschäftigungspolitik erhalten. Bisher war Seehofer bereits für die Bereiche Rente, Pflege und Gesundheit vorgesehen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 20:03:59
      Beitrag Nr. 34 ()
      #33

      das hat stoiber ja nun wohl ausreichend am sonntagabend dementiert - aber du greifst sowas natürlich trotzdem gern auf
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 20:52:30
      Beitrag Nr. 35 ()
      #34 bitte poste das ausreichende Dementi von Stoiber am Sonntagabend.

      würd mich freuen wenns wahr wäre.

      Ein Superminister Späth ist für Deutschland nicht tragbar.

      Schätze mal das dieses Faktum noch vor der Wahl auf den Tisch kommt.

      suupi, Zusammenbruch des Kompetenzteams am besten 3 Tage vor der Wahl :laugh:


      Leute wie #34 finden Späth und Stoiber halt KLASSE.

      Und Danke für dein oftmaliges hochholen dieses Threads,
      dann werden nochmehr leute darüber aufgeklärt (#1 lesen) was für ein Blender und Abzocker Späth ist.

      Ich will nicht sagen, dass die Politiker der anderen Parteien nicht abzocken, aber der clevere Lothar ist doch der grösste Abzocker und Blender seit langem.

      Superminister :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 01:45:36
      Beitrag Nr. 36 ()
      Späth dementiert Verzicht auf Ministeramt

      Laut Zeitungsbericht soll er bei Jenoptik bleiben.

      Leipzig/Berlin – Offiziell werden die Wahlkämpfer der Union nicht müde, Diskussionen über Posten und Zuständigkeiten auf die Zeit nach einem möglichen Wahlsieg zu verschieben. Folgt man Berichten des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ und der „Leipziger Volkszeitung“, rückt dieser Bereich parteiintern aber immer mehr in den Mittelpunkt. Letztere beruft sich auf Stimmen aus der CDU-Spitze, nach denen Wolfgang Schäuble und Lothar Späth (beide CDU) bei einem Stoiber-Sieg keine Ministerämter erhalten sollen.

      Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Späth, in Edmund Stoibers Kompetenzteam als Wirtschaftsfachmann vertreten, wolle laut dem Bericht bei seinem Jenaer Unternehmen Jenoptik bleiben und Aufsichtsratschef werden. Auf Nachfrage der WELT dementierte Späth den Bericht. Er sei fest entschlossen, im Falle eines Wahlsiegs der Union im Kabinett Stoiber das Amt des Wirtschafts- und Arbeitsministers zu übernehmen. Er werde sich dann sofort aus allen Aufgaben bei der Jenoptik zurückziehen. Dies sei mit Edmund Stoiber so besprochen. Späth wies auch eine Meldung des Magazins „Der Spiegel“ zurück, wonach der CSU-Sozialexperte Horst Seehofer im Falle eines Wahlsiegs wesentliche Kompetenzen in der Arbeitsmarktpolitik erhalten solle, die ursprünglich Späth zugedacht waren. Seehofer habe sich darüber mit Stoiber verständigt. Der hat am Rande der Auftaktveranstaltung des heißen Wahlkampfs der Union in der Münchner Olympiahalle der „Spiegel“-Meldung widersprochen und seinem designierten Superminister Späth in einem handschriftlichen Vermerk noch einmal ausdrücklich die vereinbarten Kompetenzbereiche Wirtschaft und Arbeit zugesichert.



      Also doch: Stoiber und sein Superminister Späth wollen Deutschland regieren. :(

      oh graus.
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 01:58:58
      Beitrag Nr. 37 ()
      Späth dementiert Verzicht auf Ministeramt

      Leipzig/Berlin – Offiziell werden die Wahlkämpfer der Union nicht müde, Diskussionen über Posten und Zuständigkeiten auf die Zeit nach einem möglichen Wahlsieg zu verschieben. Folgt man Berichten des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ und der „Leipziger Volkszeitung“, rückt dieser Bereich parteiintern aber immer mehr in den Mittelpunkt. Letztere beruft sich auf Stimmen aus der CDU-Spitze, nach denen Wolfgang Schäuble und Lothar Späth (beide CDU) bei einem Stoiber-Sieg keine Ministerämter erhalten sollen.

      Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Späth, in Edmund Stoibers Kompetenzteam als Wirtschaftsfachmann vertreten, wolle laut dem Bericht bei seinem Jenaer Unternehmen Jenoptik bleiben und Aufsichtsratschef werden. Auf Nachfrage der WELT dementierte Späth den Bericht. Er sei fest entschlossen, im Falle eines Wahlsiegs der Union im Kabinett Stoiber das Amt des Wirtschafts- und Arbeitsministers zu übernehmen. Er werde sich dann sofort aus allen Aufgaben bei der Jenoptik zurückziehen. Dies sei mit Edmund Stoiber so besprochen. Späth wies auch eine Meldung des Magazins „Der Spiegel“ zurück, wonach der CSU-Sozialexperte Horst Seehofer im Falle eines Wahlsiegs wesentliche Kompetenzen in der Arbeitsmarktpolitik erhalten solle, die ursprünglich Späth zugedacht waren. Seehofer habe sich darüber mit Stoiber verständigt. Der hat am Rande der Auftaktveranstaltung des heißen Wahlkampfs der Union in der Münchner Olympiahalle der „Spiegel“-Meldung widersprochen und seinem designierten Superminister Späth in einem handschriftlichen Vermerk noch einmal ausdrücklich die vereinbarten Kompetenzbereiche Wirtschaft und Arbeit zugesichert.


      Also doch:
      [/b]Stoiber und sein Superminister Späth wollen Deutschland regieren.[/b]


      lest bitte noch mal #1 durch: das ist KEIN Fake !
      und leitet den Bericht weiter an die Leute die den Bericht noch nicht kennen.
      ...
      Kommentar:
      Lothar Späth, der Schummler und Schönrechner. Von den durch ihn geschaffenen 16.000 Arbeitsplätzen in der Region ist nicht viel zu sehen. Seine Erfolgsbilanz ist wenig überzeugend, weder bei Jenoptik, noch in Jena oder in der Region. Das Job-Wunder des vermeintlichen Heilsbringers sucht man vergebens.
      ...
      Kommentar:
      Trotzdem: Lothar Späth zieht unbeirrt übers Land. Er ist der Held der CDU und Stoibers Wundermann für den Aufbau Ost. Späth macht das, was er schon immer am besten konnte: Blenden und sich gut verkaufen - und das mit Erfolg.

      0-Ton
      Edmund Stoiber:
      (Kanzlerkandidat)
      “Er ist im Osten der personifizierte Aufschwung, und er steht auch glaubwürdig für die Modernisierung Deutschlands.”
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 10:22:14
      Beitrag Nr. 38 ()
      #28 von puhvogel 10.09.02 14:40:01 Beitrag Nr.: 7.325.891 7325891
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      100 % Zustimmung, WKY!!!
      All die großen Unternehmen in den Ostländern mit den Absatzgebieten in Osteuropa, alle platt außer Jenoptik.


      Hmm, puhvogel, hast Du Dich mit Jenoptik ein bisschen beschäftigt? Ich schon, hab die ne zeitlang auch gehabt und den einen oder anderen Thread hier im Board gepflegt. Dass Jenopotik nicht platt ist, liegt freilich auch daran, dass Späth milliardenschwere Subventionen locker machen konnte (was man ihm zutrauen sollte; als Politiker sollte er die Fähigkeit haben, entsprechende Gelder zu aquirieren), den größten Teil abbaute und Beteiligungen zukaufte, die ihre Arbeitsplätze größtenteils im Westen haben. Der Photonics-Bereich ist schwerpunktmässig in Thürigen, die Hauptumsätze werden aber mit der M+W Zander-Holding gemacht mit Sitz in ... Stuttgart ;)

      Und dann kommt der VC-Bereich - damit Geld zu verdienen, war in den Jahren 99 und 00 nicht schwer. Die DEWB hat ihre Beteiligungen gottlob großteils rechtzeitig zu Mondpreisen verkloppen können (das mal zum Stichwort Aktionärsabzocke :D ) - gut vom Management entschieden, keine Frage. Problematisch ist nur, dass durch den geringen Streubesitut dieser Tochter (2%) die Kursentwicklung kaum etwas mit den marktverhältnissen zu tun hatte - und als man sich viel zu spät entschloss, den Unternehmensbereich verstärkt an die Börse zu bringen, war es zu spät, weil der VC-Markt zusammengebrochen war und ein solcher IPO nie etwas gebracht hätte.


      Zwischenfazit: Ganz so genail brauchte man nicht sein, um den Konzern mit Hilfe massiver Steuergelder, enormen Arbeitsplatzabbau und dem Zukauf gesunder Unternehmen im Westen zu sarnieren - aber dennoch hat er m.E. dort gute Arbeit geleistet, dass will ich gar nicht bestreiten.

      Was mir jetzt etwas streng zu riechen scheint (und deswegen hab ich so weit ausgeholt), ist die DEWB-Aktion kürzlich. Wenn man diese Tochter am Markt nicht placieren kann, verschiebt man eben ein fettes Aktienpaket in den unternehmenseigenen Pensionsfonds zu einem zweifelhaft hohen Preis.
      Wirkung: Die Jenoptik weist für das Halbjahr 2002 nicht so grottenschwache Zahlen auf, weil sie (von der Union so kritisierte steuerfreie) Gewinne aus dem Beteiligungsverkauf als dicken Gewinnbeitrag verbuchen kann (hätte wohl nicht in den Wahlkampf gepasst, im Spät(h)sommer ausgerechnet von der Jenoptik saumässige Zwischenresultate melden zu müssen); Andererseits darf der Pensionsfonds sich über eine überaus riskant hohe Gewichtung einer zweifelhaft teuren Beteiligung freuen. Im Gegensatz zu dem meisten, was hier steht, halte ich das in der Tat für Blendwerk.
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 20:23:12
      Beitrag Nr. 39 ()
      Das ist aber Blendwerk, das offen in der Bilanz drin steckt und mit den Finanzmärkten offen kommuniziert wird.
      http://www.aktienmarkt.net/news.php?ide=dw2002-07-19-351412
      Das erst 2 Monate später das Kaninchen aus dem Hut gezaubert wird, das ist wohl etwas mehr als Zufall. Du wirst interne Verkäufe auch in vielen dt. Daxwerten wiederfinden. Die Allianz verkauft u.a der Dreba die Anteile an der Münchner Rück und auch der Eichel verkauft seine Telekomanteile an die KFW und verbucht die Gewinne in seinem Haushalt. Auch das eine Technologiefirma zu teuer ans Privatpublikum verkauft wurden, dass kommt mir auch in dem Zusammenhang bekannt vor.

      Bleibt der Vorwurf, dass die bezahlte Summe zu hoch ist:
      Aus dem Halbjahresbericht der DEWB
      Das investierte Kapital, das sich aus den Buchwerten der Venture Capital-Beteiligungen und der Wertpapiere der börsennotierten Beteiligungen zusammensetzt, stieg um 4,2 Prozent auf 113,4 Mio Euro. Der Umsatz lag in dieser Periode bei 0,7 Mio Euro nach 37,8 Mio Euro in 2001. So fanden keine Veräußerungen von Unternehmensbeteiligungen statt. Das Betriebsergebnis (EBIT) der DEWB belief sich auf -6,2 Mio Euro nach +29,0 Mio Euro. Darin enthalten sind Wertberichtigungen auf das Unternehmensportfolio in Höhe von 4,4 Mio Euro. Die DEWB bewertet ihre Beteiligungen dem deutschen HGB entsprechend nach dem strengen Niederstwertprinzip.
      Ich hab mal irgendwann gelernt, HGB ist ein für die Schuldner konzipierte Bilanzierungstechnik. Falsch?
      Ist die DEWB wirklich nichts wert? So weit ich weiss, haben doch auch Institutionelle Anfang 2002 deutlich mehr für einen 7 % Anteil an der DEWB bezahlt.

      Andererseits darf der Pensionsfonds sich über eine überaus riskant hohe Gewichtung
      Das wäre ein echter kritischer Punkt, weniger für die Aktionäre denn für die Angestellten. Wie gross ist die Gewichtung den konkret?

      Was die Zukäufe angeht, das gehört zum Technologiegeschäft.
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 09:19:48
      Beitrag Nr. 40 ()
      @puhvogel,
      "Das erst 2 Monate später das Kaninchen aus dem Hut gezaubert wird, das ist wohl etwas mehr als Zufall."

      Wieso erst 2 Monate später? :confused: Der Halbjahresbericht liegt seit dem 29.August vor, seit vorvergangener Woche wird darüber auch diskutiert, und die Kursreaktionen der Jenoptik legen auch nicht nahe, dass diese "Umschichtung" schon lange bekannt ist.

      Natürlich wird es offen kommuniziert, muss es ja auch, und interne Verkäufe finden anderswo auch statt, korrekt (Siemens hat ein Infieon-Paket ja auch verschoben, und auch das wurde zurecht misstraurisch beäugt). Aber ob Münchener-Rück-Aktien bei der Dreba landen oder eine hochriskante VC-Gesellschaft einen massiven Anteil des Pensionsfonds ausmacht, sind doch wohl 2 sehr unterschiedliche Paar Schuhe - auch ohne den genauen Anteil zu kennen, dafür bin ich nun echt zu faul nachzusehen - wir reden von 40% oder 4 Mio. Aktien einer einzigen mittelgroßen VC-Gesellschaft und über einen Fonds, dessen Volumen die Welt auch nicht grad sprengen kann.

      Was nun den Kaufpreis angeht, stelle ich fest, dass er der Jenoptik fette Gewinne eingetragen hat, und das alleine macht ihn fragwürdig. Du sprichst das Niederswertprinzip an - prima, aber die DEWB hat ohnehin kaum noch Aktienanteile gehabt, der allergrößte Teil des VC-Portfolios besteht aus ausserbörslichen Beteiligungen. Ich hab, weil selbst Aktionär, gerade die DEWB die letzten jahre aufmerksam verfolgt, und sie hat auf ihre in den vergangenen Jahren eingegangenen Beteiligungen - also auch etwa die aus den jahren 99-2001 - praktisch keine Sonderabschreibungen vorgenommen. Das mutet erstaunlich an vor dem Hintergrund, dass sämtliche anderen VCs auf ihre ausserbörslichen Beteiligungen massiv abschreiben mussten, weil in den Hype-Jahren für Beteiligungen Mondpreise bezahlt worden sind. Die DEWB wird dabei keine Ausnahme sei, dessen bin ich mir ziemlich sicher, und die ausgebliebene Durchführung von Sonderabschreibungen hatte mich letztlich auch zum Verkauf der Jenoptik bewegt.
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 09:40:27
      Beitrag Nr. 41 ()
      @puhvogel,
      bzgl. Bewertung noch etwas: Der Buchwert der DEWB-Aktie beträgt derzeit knapp 3,80€, die EK-Quoze beträgt etwa 33% und die Liquiditätslage ist nicht sehr erfreulich - selbst wenn wir also die Frage nicht berücksichtigen, ob der Wertansatz der VC-Beteiligungen überhaupt noch angemessen ist - guck dir andere VCs an, suche mir mal welche, die auch nur in der Nähe ihrer Buchwerte gehandelt werden, selbst wenn sie über eine weitaus stabilere Bilanz verfügen. Den Verkaufspreis bei der Verschiebung würd ich auf etwa das 4fache des Buchwertes schätzen.
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 10:14:44
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ich muss mich revidieren - der Verkazfspreis liegt lediglich 83% über dem Buchwert, aber dennoch meilenweit über augenblicklichen Marktverhältnissen.
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 13:39:55
      Beitrag Nr. 43 ()
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 14:11:21
      Beitrag Nr. 44 ()
      Schon wieder eine Aussage von Schröder "geplatzt"..
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,214189,00.html ??
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 18:10:59
      Beitrag Nr. 45 ()
      Die Bayerische Landesbank ist immer dabei

      Weniger die wirtschaftliche Vernunft als vielmehr das Prestige standen im Vordergrund, wenn die Bayerische Landesbank mit politischem Segen aus den Vorstandsgremien immer wieder fahrlässig und ohne zu zögern ihre Tresore öffnete: Fairchild Dornier bekam 223 Millionen Dollar, die SchmidtBank 50 Millionen Euro, Kirch gar 2,02 Milliarden Euro. Alle diese Fälle sind Musterbeispiele für die politisch-wirtschaftliche Verzahnung in Bayern und das Scheitern dieses Modells. Allein im Verwaltungsrat des Finanzinstituts sitzen neben Staatsminister Erwin Huber und Finanzminister Kurt Faltlhauser noch über ein Dutzend anderer hochrangiger Politiker, die über die Vergabe von Milliarden-Krediten entscheiden.


      Stoiber + Späth : Das Kompetenzteam für Deutschland :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 18:44:40
      Beitrag Nr. 46 ()
      @Neemann: Der DEWB-Teilverkauf wurde schon am 19.7.2002 bekanntgegeben, als Quelle hatte ich die Aktienmarkt-url weiter unten mitgegeben. Ansonsten hast du wohl recht. Ich hatte irgendwo gelesen, dass Institutionelle Anfang 2002 weitaus mehr für die DEWB-Anteile gezahlt hatten, die Quelle finde ich dummerweise nicht mehr. Da das aber wohl nur 7 % der DEWB waren, ist die Aussagekraft dieses Kaufs relativ gering. Großartig versteckt haben sie den Kauf in ihrer Halbjahresbilanz aber auch nicht, daher verstehe ich zwar die Aufregung, aber nicht diesen Ausmass. Gerade das Wort "Enron" verbietet sich bei diesen Dimensionen.

      Die bayerische Landesbank hat ihre Entsprechung in der WestLB. Es ist auch mein Eindruck die KfW wird auch immer mehr politisch instrumentalsiert. Egal von welcher Partei, ich finde das niemals gut, wenn sich der Staat als Risikobanker versteht.
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 18:45:02
      Beitrag Nr. 47 ()
      Jenoptik-Kursverfall schlecht für Späths Image

      Lothar Späth gilt als eine der, wenn nicht sogar als die stärkste Geheimwaffe im Kompetenzteam von Kanzlerkandidat Stoiber. Bisherigen Äußerungen zufolge soll er im Falle eines Wahlsieges Arbeits- und Wirtschaftsminister und somit eine Art Super-Ministerium begleiten.

      Doch ob die Wunderwaffe im Endspurt des Wahlkampfes tatsächlich hält, was man sich von ihr versprochen hat, ist ungewiss. Unter Börsianern hat Späths guter Ruf als Macher zuletzt jedenfalls gelitten. Vor allem dürften die Aktionäre der Jenoptik AG derzeit nicht gut auf den ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten zu sprechen sein.

      Denn am Montag setzt es für den Aktienkurs des von ihm als Vorstandsvorsitzenden geleiteten Unternehmen ein weiteres dickes Minus. Mit einem Abschlag von 5,31 Prozent auf 11,60 Euro zählt das Papier am Mittag zu den größten Tagesverlierern unter den MDax-Vertretern. Seit Mitte Mai hat sich der Titel damit mehr als halbiert.

      Aktionärsschützer kritisieren Bilanzkosmetik heftig

      Der Fairness halber darf natürlich nicht verschwiegen werden, dass die Notiz der im Bereich Reinraumtechnik, optoelektronische und elektromechanische Systeme sowie im Asset Management tätigen Gesellschaft auch unter der allgemeinen Kursschwäche im Technologiesektor leidet. Manche Beobachter, die es ganz besonders wohlwollend mit Späth meinen, bringen die jüngsten scharfen Verluste sogar mit dessen möglichen Weggang in Verbindung. „Die Identifikation von Jenoptik und Späth ist im Markt sehr stark“, bemerkte ein Händler.

      Dies mag zwar stimmen, aber dieser Glanz ist zuletzt merklich verblasst. Denn der wichtigste Grund für den Kurseinbruch ist in Medienberichten über geschönte Bilanzen zu suchen. Die Bilanzpraktiken werden insbesondere von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) heftig attackiert. Der Vorwurf lautet, nur über den Verkauf des 43,5-prozentigen Anteils an der Beteiligungsgesellschaft DEWB an den Jenoptik Pension Trust habe sich im ersten Halbjahr 2002 ein Betriebsergebnis von 19,5 Millionen Euro ausweisen lassen.

      SdK-Chef Klaus Schneider sprach anlehnen an den Bilanzskandal des US-Energiehändlers Enron sogar von einem Fall „Enron im Musterländle“. Für ihn handelt es sich beim verbuchten Verkaufsgewinn von 30 Millionen Euro um einen „Fantasiewert“. Schneider bezeichnet die Verschiebung innerhalb des Jenoptik-Verbundes als ein „Stück aus dem Tollhaus“, bei dem „Aktionäre und Arbeitnehmer für die Bilanzkosmetik von Lothar Späth zahlen.“ Letztlich unterstellt die Sdk Späth, dass der Verkauf eine Notbremse war, um Verluste zu verhindern. In der Tat wäre das Betriebsergebnis im ersten Halbjahr ohne diesen Sondereffekt mit 14,1 Millionen Euro im Minus gelandet.

      Niedrige Bewertung zeigt Vorbehalte der Anleger

      Mit welchen großen Vorbehalten die Anleger bilanzpolitische Aktivitäten wie diesen derzeit gegenüber stehen, zeigt sich daran, dass sie der Jenoptik-Aktie beim aktuellen Aktienkurs nur noch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp zehn auf Basis der für das Jahr 2003 geschätzten Gewinne zubilligen.

      An dieser relativ niedrigen Bewertung wird sich aber vermutlich solange nichts ändern, bis Klarheit darüber herrscht, dass es bei dem Thüringer Technologiekonzern wieder aufwärts geht. Und Gebote wie die jetzt verkündete Übernahmeofferte für die insolvente Schneider Laser AG werden in diesem Umfeld sicherlich auch eher als Abenteuer denn als passende Ergänzung der Jenoptik-Geschäftsfelder intepretiert.

      Nachdem sich der Kurs der Jenoptik-Aktie im Jahr 2000 noch verdoppelt hatte, mach Späth nun eine Erfahrung durch wie Stoiber. Nämlich die, dass nicht nur in der Politik, sondern auch an der Börse zum Schluss abgerechnet wird.

      Im Chart sehen Sie den Kursverlauf der Jenoptik-Aktie seit Ende Juni 1998.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:15:58
      Beitrag Nr. 48 ()
      Inzwischen sind sogar Telekomaktionäre der ersten Emission besser dran als Jenoptikaktionäre :eek:

      Die Welt bringt heute einen positiven bericht über Jenotpik - ein Schelm, wer sich was dabei denkt ;) .... aber auch die befürchten wohl, dass das noch in den Mittelpunkt rückt, und wenn dieser Kursabsturz heute und morgen noch so weitergeht, sprechen alle am Freitag über Späths Vorzeigeunternehmen.

      Das hier der Chart sei dem Börsengang:

      Avatar
      schrieb am 18.09.02 13:50:24
      Beitrag Nr. 49 ()
      Na Neemann, solche Vergleiche verbieten sich. Dann könnte man ja dann auch gleich kommen , die Erstemission der Telekom kam unter der Regide Kohl, die teuren unter den Sozis.
      Im übrigen sind Jenoptiker so ein klein wenig abhängig von den Halbleitern, und der Branche geht es offenbar nicht so gut.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 11:02:19
      Beitrag Nr. 50 ()
      Bilanzkosmetik durch den Späth´schen Griff in die Pensionskasse der Jenoptik-Mitarbeiter?



      Spekulationen über "Bilanzkosmetik" bei Jenoptik

      Die Aktien des von Lothar Späth (CDU) gemanagten Technologiekonzerns Jenoptik geraten seit Bekanntgabe der Halbjahresbilanz Ende August unter Druck. Seit Anfang September stürzten die Papiere Unternehmens, das zu den 100 wichtigsten Börsenwerten in Frankfurt gehört, von über 16 Euro auf unter 10 Euro ab. Aktionärsschützer sehen den Grund für den Kursverfall -- am Mittwoch wurde mit 9,44 Euro im Computerhandel Xetra ein neues Tief markiert -- nicht nur in der allgemeinen Börsenschwäche. Malte Diesselhorst, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz in den neuen Ländern, nennt als Grund auch, dass der Eindruck von Bilanzkosmetik entstanden ist.

      Jenoptik habe seine tatsächliche wirtschaftliche Situation in den ersten sechs Monaten 2002 nach außen nicht transparent genug dargestellt, kritisiert der Aktionärsschützer. Durch die rückwirkende Übertragung von 43,5 Prozent der Anteile der Beteiligungstochter DEWB AG an einen Jenoptik-Pensionsverein sei das Halbjahresergebnis geschönt worden.


      Ohne die Sondererträge hätte der Konzern ein negatives Betriebsergebnis von 14,1 Millionen Euro ausweisen müssen.


      Das Unternehmen habe "einen Ertrag kreiert, der zu den Prognosen passt. Das hat einen Nachgeschmack". Diesselhorst: "Ich sehe aber nicht, dass das rechtswidrig ist." Rechtlich sei der Jenoptik Pension Trust e.V. nicht mit dem Konzern verbunden. "Ob das ein richtiger Verkauf war, darüber kann man trefflich streiten."

      Finanzvorstand Alexander von Witzleben hatte den Vorwurf einer geschönten Bilanz zurückgewiesen. Im Geschäftsbericht sei kein Geheimnis daraus gemacht worden, dass Jenoptik ohne den Verkauf von DEWB-Anteilen in die roten Zahlen gerutscht wäre. Er hatte jedoch eingeräumt, dass der Zeitpunkt möglicherweise nicht gut gewählt wurde. Späth hatte bereits vor Monaten angekündigt, dass sich Jenoptik von der Mehrheit seiner Beteiligungstochter trennen will.

      Nach Ansicht von Diesselhorst kann Jenoptik seine Umsatz- und Ertragsprognose für 2002 nur durch die Firmenkäufe in diesem Jahr und die Trennung von den DEWB-Anteilen einhalten. Der Konzern hat im Sommer die bayerische EADS-Tochter D.I.B. und Teile der Krantz-Gruppe vom insolventen Babcock Borsig Konzern übernommen. Nach den Prognosen soll sich der Jenoptik-Umsatz 2002 auf dem Vorjahresniveau von zwei Milliarden Euro bewegen. Beim Jahresüberschuss gehen Analysten nach bereinigten 69 Millionen Euro im Vorjahr von 60 bis 65 Millionen Euro für 2002 aus. (dpa) /


      http://www.heise.de/newsticker/data/tol-18.09.02-004/
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 13:18:27
      Beitrag Nr. 51 ()
      puhvogel,
      wieso verbieten sich solche Vergleiche? Was für die Deutschen die Telekom war, wurde für die Thüringer die Jenoptik-Emission. Abgesehen davon - nicht nur die Chipbranche krieselt, die Telekombranche auch. Und Jenoptik hat mehr als ein Standbein - der Bereich Photonics hat mit der Chipbranche wieder wenig zu tun, und der direkt betroffene Bereich, Clean Management, hat keinerlei Auftragseinbrüche derzeit.

      Klar sind das unterschiedliche Tite l -du solltest nur berücksichtigen, dass dieser spezielle hier in Thüringen auch eine Art Volksaktie ist - die Thüringer wurden bei der Emission ausgesprochen bevorzugt behandelt und umworben.
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 13:11:12
      Beitrag Nr. 52 ()
      Infineon-Kurscrash reißt Millionenloch

      Dem Siemens-Konzern drohen wegen des rasanten Absturzes der Infineon-Aktie beträchtliche Ausgaben. Im Pensionsfonds für
      Siemens-Mitarbeiter, der zuletzt über ein Zehntel aller Infineon-Anteile hielt, klafft offenbar eine stattliche Deckungslücke.

      München - Nach letzten Angaben, schreibt die "Financial Times Deutschland" am Mittwoch, gehörten dem
      Siemens-Pensionsfonds 12,55 Prozent aller Infineon-Papiere. Kein sonderlich attraktives Investment in einer Zeit, in der
      deutsche Technologie-Aktien noch massiver verlieren als amerikanische und auch das Papier des deutschen
      Halbleiter-Herstellers von einem Allzeittief aufs nächste rutscht.

      Nach den letzten offiziell verfügbaren Zahlen vom Juli habe sich im Fonds bereits eine Deckungslücke von 5,1 Milliarden
      Euro aufgetan. Damals habe der Vermögenswert des Fonds 27 Prozent unter dem Wert künftiger Verpflichtungen
      gelegen - 20 Prozent gelten als akzeptables Limit. Seither aber hat die Infineon-Aktie noch einmal von etwa 16 Euro auf
      zuletzt 6,45 Euro verloren. Das Infineon-Paket sei nun nur noch rund 577 Millionen Euro wert, so die "FTD".

      Finanzvorstand Heinz-Joachim Neuberg stehe vor einem ernsten Problem, weil auch ein beträchtlicher Teil des sonstigen
      Fonds-Vermögens in Aktien angelegt sei. Nach Ende des Geschäftsjahres am 30. September dürfte die
      US-Börsenaufsicht SEC den Konzern dazu auffordern, das Defizit zumindest partiell mit Zuschüssen zu verringern. In
      Konzernkreisen heiße es, dass die Angelegenheit für das Management inzwischen höchste Dringlichkeit besitze.

      Offiziell will Siemens wenig über die Kursverluste des Chip-Ablegers uns ihre Auswirkungen sagen. Ein Sprecher betonte dem Bericht zufolge lediglich,
      man werde zum Stichtag am 30. September feststellen, ob Handlungsbedarf bestehe und gegebenenfalls einschreiten. Immerhin, ein Trost bleibt:
      Siemens steht mit seinen Problemen nicht allein da. General Motors etwa hat jüngst einen Convertible Bond platziert, um seiner Pensionskasse Geld
      zuführen zu können.






      In etwa der gleichen Lage dürften sich denn bald die Jenotpik-Mitarbeiter befinden.
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 14:47:44
      Beitrag Nr. 53 ()
      @Neemann: Der Vergleich verbietet sich wegen des Emissionszeitpunktes. Die Telekom bzw der Bund hat für ihre Zweit- und Drittemission schon deutlich mehr für ihre Superaktie verlangt.
      Im übrigen kenn ich keinen einzigen Thüringer, und ich kenne sicher mehr als Du (aus Apolda und Schmalkalden), der Jenoptik besitzt. Mit der dt.Telekom sieht das schon anders aus.
      Im übrigen ist diese Verbuchung von Scheingewinnen bestimmt nicht zum Schaden der Aktionäre, wenn dann u.U. der Pensionäre.
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 14:56:58
      Beitrag Nr. 54 ()
      puhvogel,
      ich red von den Pensionären, natürlich! Hab ich irgendwo behauptet, dass der Vorgang zum Schaden der Aktionäre gewesen wäre? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass der stattgefundene Kurssturz ähnliche Größenordnungen inzwischen aufweist, war aber nur eine Randbemerkung in #48, mehr nicht. Meine kritik richtet sich ausschliesslich daran, dass das Risiko ganz bequem auf Schultern gedrückt wird, die da überhaupt keien Einfluss haben, ebensowenig wie diejenigen bei Siemens, die jetzt ganz glücklich sind, dass ihre Pensionsansprüche bei Siemens zu 10% aus Infineon-Aktien bestehen. Siemens-Aktionäre hat das ganz bestimmt nicht geschadet.
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 12:40:35
      Beitrag Nr. 55 ()
      Ok, sorry , dann ich hatte ich das missverstanden, weil du öfters die Aktionäre/Aktienkurs in deinen Kommentar eingeflochten hast.
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 10:20:15
      Beitrag Nr. 56 ()
      Die einzigen, die davon profitieren, dass jetzt statt Späth andere Blender an der Regierung sind, scheinen Jenoptik-Aktionäre zu sein.


      Avatar
      schrieb am 28.11.02 14:00:55
      Beitrag Nr. 57 ()
      Nun denn - nach nur die dubiose DEWB-Transaktion noch das halbjahresergebnis retten konnte, kommt man 5 Wochen vor Jahresschluss nun zum Ergebnis, die Jahresplanzahlen doch noch verfehlen weitgehend zu verfehlen :rolleyes:

      Preisfrage: Wat ham der Hans un der Lothar gemeinsam? ;)



      ROUNDUP: Späth muss Prognose korrigieren - Geschäft von
      Jenoptik eingebrochen

      JENA (dpa-AFX) - Probleme im Halbleitergeschäft und in
      den USA verhageln dem größten ostdeutschen
      Technologiekonzern Jenoptik die Geschäftsbilanz
      2002. Der scheidende Vorstandschef Lothar Späth
      musste am Donnerstag nach schwachen Ergebnissen in
      den ersten neun Monaten die Umsatz- und
      Gewinnprognose des börsennotierten Konzerns deutlich nach unten korrigieren. Noch Ende August hatte
      Späth, der nach seinem Ausflug in die Politik im Bundestagswahlkampf im Juni 2003 an die Spitze des
      Jenoptik-Aufsichtsrats wechselt, mit einer Konsolidierung auf dem hohen Vorjahresniveau gerechnet.

      Statt der erwarteten knapp 2,0 Milliarden Euro wird die Gruppe mit derzeit 8.000 Beschäftigten nur einen
      Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro erwirtschaften. Der Jahresüberschuss sinke von geplanten 60 bis 65
      Millionen Euro auf 40 bis 50 Millionen Euro. Er liegt damit trotz Millioneneinnahmen aus dem Anteilsverkauf
      der Beteiligungstochter DEWB AG (Jena) an einen Konzern-Pensionsfonds deutlich unter dem
      Vorjahresgewinn von rund 68 Millionen Euro.


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