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    Freiheiten... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.09.02 21:10:57 von
    neuester Beitrag 29.03.11 23:23:05 von
    Beiträge: 370
    ID: 631.299
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      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:10:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      FREIHEITEN

      fliegt hoch Freiheiten
      ach ihr Freiheiten
      fliegt und schwebt
      so wie Auria! So wie der Albatros!
      doch zeigt groß - EUCH
      glitzernd wenn auch schön
      ihr Freiheiten
      seid groß
      so groß

      FLIEGENDE, BLICKENDE FREIHEITEN

      Die Freiheiten, erdacht oder gedacht,
      Sie fliegen durch Phantasie auch größer!
      Sie blicken!
      Kleiner Mensch erschaure!
      Wo ist der Schmerz?!
      Freiheiten!
      Fliegende Freiheiten.



      Das Thema Freiheit ist immer wieder Mal des Nachdenkens würdig und hat mal einen eigenen Thread verdient.
      Für mich als Schützen ist Freiheit eine elementare Angelegenheit.

      Quirli hatte neulich einen interessanten Denkansatz gepostet:
      Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellungen zu den Dingen

      Sicher eine Art von Freiheit, die jedem offen steht.
      Aber für mich gibt es noch vielfältige Formen von Freiheiten.

      Die ursprüngliche Freiheit, die mir persönlich eine gelassene Einstellung zum Leben gegeben hat, ist die tägliche Freiheit der Wahl zu leben oder zu sterben.
      Weitere Gedanken, Lyrik oder Texte zum Thema Freiheit, werde ich bei Gelegenheit folgen lassen.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:14:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schöne Idee!

      Ich werde den Thread mit Interesse verfolgen, und wenn ich was finde stelle ich es `rein.

      :)
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:21:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      "Freiheit gebiert Verantwortung und sie endet ab der Nasenspitze das anderen Mitmenschen"

      Das stammt von Rosa Luxemburg und nicht von Quirli ;)
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:24:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Rosa Luxemburg: "Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden."

      Einer der wichtigstens Sätze, die ich je gelesen habe!

      .
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:26:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      ...und was habe ich in der Schule zu diesem Thema gelernt?

      ...Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit!

      darüber lässt sich ewig diskutieren...:look:

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      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:27:18
      Beitrag Nr. 6 ()
      #1 welch Glanz in unserer Hütte! Den Text muß ich gleich mal bei mir abspeichern, gefällt mir.

      Mir fällt dazu folgender Spruch ein. Freiheit hört da auf wo die Freiheit anderer beginnt (oder so ähnlich)
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:28:09
      Beitrag Nr. 7 ()
      Was für ein Blödsinn! Hört sich gut an, ist aber Schrott! Gerade RL hat als typische Sozialistin die Freiheit des Andersdenkenden nie respektiert! Kann man als Sozialistin gar nich!

      Was für ein Blödsinn!

      Jagger
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:29:38
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hat schon Recht, der alte Jagger.

      Was ein Scheiss Anlass, einen Thread zu eröffnen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:31:38
      Beitrag Nr. 9 ()
      ...und was braucht Ihr ganz persönlich, um Euch in gewisser Weise frei zu fühlen?

      ...gibt es das überhaupt, uneingeschränkte Freiheit und was ist das?

      ...ist Freiheit nur eine individuelle Angelegenheit?

      ...was sagen die Philosphen im Board dazu?

      Iguana...tolle Idee! :)
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:31:55
      Beitrag Nr. 10 ()
      Verdammt, tut mir leid, falscher Thread, sollte in den StammtischThread, sorry, bitte löschen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:32:26
      Beitrag Nr. 11 ()
      na dann husch husch in einen anderen thread mit Euch!
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:32:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Kordia,

      selbst als junger Jagger hatte ich schon erkannt, dass Sozialisten NIE die Freiheit des Andersdenkenden respektieren (können)!

      Jagger
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:40:27
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ Quirli

      stell dir selbst diese Fragen und du wirst erkennen. ;)
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:41:59
      Beitrag Nr. 14 ()
      Saarnuss...ich wollte aber gern Eure Ansichten hören...:look:
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:45:08
      Beitrag Nr. 15 ()
      Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden

      :laugh: Welch ein Satz bei w:o :laugh: Skurril, sowohl aus der Sicht einiger User, als auch aus der Sicht der vorherrschenden Mob-Situation. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:47:09
      Beitrag Nr. 16 ()
      Freiheit, die eigentliche Freiheit ist doch in einem gutgefüllten, überhitzten Raum einen Furz zu lassen, so laut, das die Zuordnung jedem möglich ist.
      ...und dies ohne Hemmungen, das ist wahre Freiheit.
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:48:37
      Beitrag Nr. 17 ()
      @greentea



      Jagger
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 21:51:50
      Beitrag Nr. 18 ()
      @quirli
      ...ich brauch um mich frei zu fühlen sicherheit und möglichst viel unabhängigkeit
      ...uneingeschränkte freiheit ist ab zwei individuen theoretisch unmöglich, da sich ihre freiheiten gegenseitig beschränken. Und ist man alleine, so ist man immernoch von essentiellen dingen(luft,nahrung => tierische nahrung => alleine geht nicht!!!) abhängig.
      ...freiheit ist in einer gesellschaft nicht individuell, da wir uns so in unseren freiheiten beschneiden müssen, dass wir den anderen und uns größt mögliche freiheit gewähren - stichwort: sicherheit...

      ...ist zumindest so mein gedanke gewesen mfg j4m
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 22:02:01
      Beitrag Nr. 19 ()
      greenie...Blitzmerker! :D
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 22:03:53
      Beitrag Nr. 20 ()
      @quirl

      war halt immer schon ein wenig langsamer
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 22:05:24
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ja, labert nur wieder einen Thread zu, ihr seid so freie Spezialisten!
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 22:23:11
      Beitrag Nr. 22 ()
      Freiheit findet nur in meiner Seele statt. Ein anständiger Furz ist natürlich ein Symbol der persönlichen Freiheit im harten Alltag.

      Mahlzeit
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 22:27:49
      Beitrag Nr. 23 ()
      Nackte Füsse geben einem ein unheimliches Gefühl von Freiheit, würde man Schuhe tragen, wäre es damit vorbei.

      Aber wer trägt schon Schuhe? :D
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 22:32:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      Wen ich liebe, der soll frei sein auch von mir - das ist die wahre Freiheit :p
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 22:41:27
      Beitrag Nr. 25 ()
      Genau Nussi. Freiheit ist ein ganz subjektives Empfinden. Mein Hund ist wirklich frei. Der Depp weiss es bloss nicht. Der hats gut. Der ist glücklich.

      Mahlzeit
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 22:43:13
      Beitrag Nr. 26 ()
      Ich bin so frei ....
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 22:51:34
      Beitrag Nr. 27 ()
      Wenn es ums Gefühl geht:

      Noch besser ist Nacktbaden in Finnlands Inselwelt ...nur meine Freunde, das Boot, die Natur und ich!

      Oder sich die Welt von einem 4000-er aus ansehen.

      :look:
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 23:25:29
      Beitrag Nr. 28 ()
      ein thema das viel diskussion- stoff bietet,
      aber in ansätze und mißverständnisse verrecken wird.

      mit der benutzung des wortes freiheit beginnt das unfreie.
      das wort freiheit reglementiert sich im sprachgebrauch selbst.

      es verhält sich ähnlich dem wort liebe,
      mit der verbalen nutzung stirbt die liebe
      und die freiheit wird begrenzt.
      die verbalität fragt nach definition,
      will ich freiheit definieren springt mir das unfreie entgegen.

      also scheiß drauf: liebe und sei frei!!!
      :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 23:28:59
      Beitrag Nr. 29 ()
      Die Freiheit ist wie die Ferne.

      Mahlzeit
      Avatar
      schrieb am 10.09.02 23:41:10
      Beitrag Nr. 30 ()
      @jbl: da hast du recht - deshalb rede ich da auch nicht direkt
      drüber, sondern philosophiere lieber vor mich hin und hab im innern meine persönliche einstellung dazu.

      und in verbindung mit politik würde ich persönlich das wort freiheit nur ungern in den mund nehmen.

      @quirli: ja ich hatte im frühjahr auch so ein herrlich freies gefühl, als ich auf einen berg oberhalb des walchensees gestiegen bin und plötzlich einen völlig einsamen wunderbaren aussichtspunkt entdeckt habe. unter mir die steiel tiefe vor mir der blick über den grünblauen see und am horizont die gletscher des karwendelgebirges. märchenhaft.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 00:05:17
      Beitrag Nr. 31 ()
      ein wenig schnödel danzer zum thema:


      die freiheit

      vor ein paar tagen ging ich in den zoo
      die sonne schien, mir war ums herz so froh
      vor einem käfig sah ich leute stehn
      da ging ich hin um mir das näher anzusehen

      *nicht füttern* stand auf einem großen schild
      und *bitte nicht reizen, da sehr wild!*
      erwachsene und kinder schauten dumm
      und nur ein wärter schaute grimmig und sehr stumm

      ich fragte ihn *wie heißt denn dieses tier?*
      *das ist die freiheit!* sagte er zu mir
      *die gibt es jetzt so selten auf der welt
      drum wird sie hier für wenig geld zur schau gestellt*

      ich schaute und ich sagte *lieber herr!
      ich seh ja nichts, der käfig ist doch leer*
      *das ist ja grade* - sagte er - *der gag!
      man sperrt sie ein und augenblicklich ist sie weg!*

      die freiheit ist ein wundersames tier
      und manche menschen haben angst vor ihr
      doch hinter gitterstäben geht sie ein
      denn nur in freiheit kann die freiheit
      freiheit sein -

      .
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 00:11:51
      Beitrag Nr. 32 ()
      @JBL: mann - das muss gedankenübertragung sein, das gibts gar nicht. nach diesem text von danzer habe ich in der letzten halben stunde vergeblich im netz gesucht, um ihn dann hier in den thread zu stellen. den fand ich immer sehr beeindruckend.
      vielen dank dafür!!:):):)

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 11.09.02 00:32:35
      Beitrag Nr. 33 ()
      hi iguana,

      ich frage mich,
      kann die gedankenübertragung ein erster ansatz zur freiheit sein? :rolleyes:

      die unfreiheiten des stofflichen verlieren sich ja in der gedankenübertragung.
      :):):)
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 07:04:49
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hi Iguana :)

      weißt du was ich so unglaublich schön an diesem Satz finde:
      "Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellungen zu den Dingen" von Viktor Frankl?

      Einfach die Tatsache, dass ich ihn selbst hautnah erlebt habe. Und das alles ist im Nachhinein betrachtet so simpel, dass man dann einfach nicht mehr verstehen kann, wieso man sich in einer bestimmten Situation so und nicht anders verhalten hat.

      Das erste Mal war es, als ich noch recht jung in einer für mich total verfahrenen Situation steckte. Ich wusste wirklich nicht ein noch aus. Und dann kam jemand, der mir keine keine! Guten Ratschläge erteilte, sondern mir einfach eine neue Sichtweise aufzeigte: Statt die ganze Zeit in einer Ecke zu stehen und diese Ecke auch noch permanent anzustarren, drehte sie mich um - und da sah ich einen Raum, den es zu entdecken, mit Leben ausfüllen - einfach zu erkunden gilt.

      Das Verrückte war, die Gegebenheiten waren die Gleichen, aber dadurch dass ich sie neu wahrnahm, war alles anders....

      Tja, damit habe ich erfahren, dass wir oft die eigenen Begrenzer unseres Leben sind...

      Grüße
      Linea :)

      P.S. Von wem stammen die schönen Gedichte aus #1 ...?
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 17:06:16
      Beitrag Nr. 35 ()
      @linea: ja wow - das ist wirklich eine wichtige erkenntnis. tolles bild mit dem raum - auf diese weise erreicht man veränderung, ohne darauf zu hoffen oder zu warten, daß sich die fakten zu meinen gunsten ändern.

      zu deiner frage wegen der gedichte - stimmt habe ich gar nicht dabei erwähnt. das war ja das interssante. ich habe erst neulich selber diese verse geschrieben und mich halt allgemein mit dem philosophieren über das thema freiheit beschäftigt und dann kam quirli hier im board mit dieser weisheit von victor frankl kurz darauf. und da ich nicht so anmassend sein wollte meine eigenen worte in eine thread zu posten der "kluge worte von klugen leuten heisst" habe ich mich entschieden das in einen thread allgemein zum thema freiheit zu posten.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 20:43:54
      Beitrag Nr. 36 ()
      Gib`s zu iguana,
      Du hast Geschmack am Threaderöffnen gefunden und wolltest deshalb einen Dein eigen nennen, der nicht nach 5 Minuten wieder gesperrt wird:D
      Da Lyrik und Poesie nicht gerade zu meinen Spezialgebieten gehören, ziehe ich mich auch sofort diskret zurück.
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 20:45:59
      Beitrag Nr. 37 ()
      na bevor der auch gleich wieder geschlossen wird, schreib ich auch noch schnell mal einen Freiheitsgruß rein.


      Threaderöffnen? die Freiheit nehm ich mir...:D:D

      Gruß
      H.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 06:54:46
      Beitrag Nr. 38 ()
      @heizi & kpk: hihihi - ja ich wunder mich schon, daß trotz meiner bekannten subversiven gefährlichkeit dieser thread bisher überlebt hat.:D:D:D

      einen freiheitlichen gruß in die hauptstadt mit Neil Young`s "ROCKIN` IN A FREE WORLD"....

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 10:55:57
      Beitrag Nr. 39 ()
      Freiheit - sobald man sie durch Definitionen ABGRENZEN will, ist sie nicht mehr existent.

      Freiheit - die wohl am meisten mißbrauchte Vokabel.

      Freiheit - eines der Lieblingsworte von Massenmördern, Totalitären Systemen, religiösen Fanatikern und Dikatoren.

      Freiheit - vielfach ein Vorwand zur Knebelung.

      Freiheit - oft zur Definition von Unterdrückungssystemen benutzt.

      Freiheit - oftmals zur Tarnung von Gewissenlosigkeit, hemmungsloser Selbstsucht und menschlicher Mißachtung mißbraucht.

      menschliche Empathie, Liebe braucht keine Freiheit - sie ist es.



      Ich finde ebenfalls, daß der Satz

      "Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellungen zu den Dingen" von Viktor Frankl in genialer Weise das wesentliche konzentriert.

      Danke für diesen Satz.

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 13.09.02 11:32:42
      Beitrag Nr. 40 ()
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 22:00:55
      Beitrag Nr. 41 ()
      GLAUBST DU DASS DIE ERDE
      AUFHöREN WüRDE SICH ZU DREHEN
      WENN IRGENDWER ENTSCHIEDE
      DASS ES BESSER WäR FüR SIE ZU STEHEN
      GLAUBST DU DASS IRGENDWER,IRGENDWO,IRGENDWANN
      FüR DICH DEIN LEBEN LEBEN KANN
      WENN DU DAS GLAUBST DANN WIRST DU NIE SEHEN
      UND VERSTEHN WAS ICH MEIN WENN ICH SAG
      "ich will frei sein";)
      mfg.
      Avatar
      schrieb am 16.09.02 23:49:39
      Beitrag Nr. 42 ()
      @wangert: grüß dich!! gefällt mir ganz ausgezeichnet.:):):)

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 00:01:06
      Beitrag Nr. 43 ()
      Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen!

      Lesen, was einem die Zensoren erlauben!

      Glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten!

      Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen!

      Freiheit gar nicht!!!!!!




      (Ich habe das mal irgendwo gelesen)
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 22:55:24
      Beitrag Nr. 44 ()
      hi,iguana:)
      freut mich das es dir gefallen hat,wenn auch nicht von mir(leider;) )
      schau mal in den anderen thread:D
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 23:18:36
      Beitrag Nr. 45 ()
      Ich will frei sein, richtig frei sein.
      Freiheit in Grenzen sind nur Träume aus Stein!
      Mauern zerstören, wo sie nicht hingehören!
      Tragt sie ab, Stein für Stein.
      Denn du bist der Vogel, Vogel im Wind, breit aus deine Schwingen.
      Oh yeah, und du bist das Kind des Sturmes!
      Der Freiheit!!
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 05:29:13
      Beitrag Nr. 46 ()
      Die Freiheit,
      mich anders zu den Dingen zu stellen;
      die nehm ich mir.
      Wenn es sonst...
      keine andere Art von Freiheit mehr gibt,
      nehme ich die.
      Ich baue..

      Das Ding dingt ... Heidegger
      Der kategorische Imperativ.... Kant
      Was man sagen kann, das kann man klar sagen. Und worüber man nicht reden kann, darüber muss man schweigen... Wittgenstein, wer sonst...

      „Die Krähen fliegen durch die Nacht,
      weh dem der keine Heimat hat..."

      „Sagt es niemand, nur den Weisen,
      weil die Menge gleich verhöhnet,
      das Lebendge will ich preisen,
      das nach Flammentod sich sehnet..."


      Grüße
      Linea:).
      .
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 09:13:13
      Beitrag Nr. 47 ()
      Schade, dass ich im Moment so wenig Zeit (Freiheit) habe. Aber das momentane Joch habe ich mir ja selbst auferlegt. ;)

      Zum Lesen komme ich aber gern hierher und finde sehr Interessantes!

      Danke! :)

      Qui
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:45:15
      Beitrag Nr. 48 ()
      viele menschen fliehen in die diktatur,
      weil es guter nerven bedarf,
      die demokratie zu ertragen.(hans habe)
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 19:19:15
      Beitrag Nr. 49 ()
      Für viele Frauen ist die Freiheit eine bessere Gefährtin als die Liebe ( Louise May Alcott) - hat meine Zustimmung !
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 23:21:23
      Beitrag Nr. 50 ()
      "Sei spontan".
      Das ist Spontaneität in Befehlsform.

      "Ich muß frei sein"
      Das ist Unfreiheit in Reinkultur.


      Zumindest ist es paradox und nicht durchführbar.
      Folge ich dem Satz "sei spontan", bin also spontan, bin ich nicht mehr
      spontan, weil ich etwas gefolgt bin.

      GEnauso verhält es sich mit "ich muß frei sein".

      Für mich haben ZWEI natürliche Kompetenzen als fundamental gestaltende
      und in ihrem Wesen gleichberechtigte auf die menschliche Genese eingewirkt. Hier zitiere ich jetzt:
      "Das Streben zum Anderen, nach persönlicher Beziehung, Bindung und Nähe; und das Streben nach Selbstbehauptung, nach Aktivität,
      Bewältigung und Erforschung. Beide Fähigkeiten definieren eine menschliche Natur, die danach strebt, sowohl unabhängig zu werden und Selbst
      von anderen abzugrenzen als auch mit geliebten und vertrauten Personen durch ein Gefühl der Einheit verbunden zu bleiben und somit geschütz
      zu sein." (Jessica Benjamin)

      M.E. geht es um diesen Spannungsbogen. Nicht um das ausschließlich Eine oder das ausschließlich Andere. Aber die Spannugn zwischen Polen auszuhalten,
      ständig auszutarieren ist eine der schwierigsten, nahezu täglichen Übungen im Leben des Menschen.

      Meines Erachtens. :)

      Gruß, V.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 04:36:14
      Beitrag Nr. 51 ()
      Die Liebe zur Freiheit gleicht dem Wunsch,
      im Cabrio durch einen Tunnel zu fahren.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 13:18:59
      Beitrag Nr. 52 ()
      In freier Übersetzung:

      "Deine Ansichten mögen mir nicht passen, aber für Dein Recht sie zu äußern würde ich mich erschlagen lassen."

      Voltaire
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 22:38:36
      Beitrag Nr. 53 ()
      Freiheit heisst Zeit haben. egal wofür.


      von dsR himself
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 06:14:36
      Beitrag Nr. 54 ()
      ich hatte jetzt auch einige tage viel "Freiheit von W : O"....
      mein rechner hat ein paar tage in der werkstatt verbracht.;)

      wow - es sind ja inzwischen eine große anzahl sehr unterschiedliche, spannende denkansätze hier eingebracht worden. eine gute sache, daß dies auch mal ohne sich in die haare zu bekommen friedlich nebeneinander möglich ist.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 20:43:20
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Iguana

      Lese gerade ein Buch vom Philosophen Peter Bieri: "Das Handwerk der Freiheit" - ein Buch, dass man auch ohne Gehirnverstauchung lesen kann.

      Da werden einige interessante Fragen behandelt, die Dir vielleicht Antworten geben. Etwa ob Meinungen etwas sind, was einem einfach zustößt oder inwiefern man die Freiheit hat, sie sich selbst zu bilden. Oder wie es mit der Freiheit bei Zwangshandlungen aussieht, etwa bei Leuten, die 20mal zurückrennen in die Wohnung, weil sie meinen, sie hätten die Herdplatte angelassen - und am Ende das Flugzeug in den "freien" Urlaub verpassen.

      Macht Laune das Buch, ist aber gleichzeitig auch anspruchsvoll.
      Lass es Dir zu Weihnachten schenken!
      Berganza
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 02:07:01
      Beitrag Nr. 56 ()
      @berganza: danke für den tip. kling spannend.
      hört sich an, als ob das auch in die richtung der diskussion geht, die ich kürzlich mit einer bekannten geführt habe. da ging es darum, ob der mensch überhaupt wirklich einen freien willen hat, oder ob man das sich eigentlich nur selber vorgaukelt und in wirklichkeit wird man durch unterbewusste prägungen abseits des denkenden willens geleitet.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 09:27:23
      Beitrag Nr. 57 ()
      @ Iguana

      Ja, genau um so etwas geht es in dem Buch. Ich geb` Dir mal ein paar Abschnittsüberschriften aus dem Inhaltsverzeichnis. Also z. B. wäre da:

      - Der Getriebene
      - Wenn das Nachdenken übergangen wird
      - Der gedankliche Mitläufer
      - Der zwanghafte Wille
      - Der Unbeherrschte
      - Der erzwungene Wille
      - "Ich kann nicht anders!" - Ein Zeichen der Unfreiheit
      - Die flache Zeit des Getriebenen
      - Die fremde Zeit des Hörigen
      - Die langweilige Zeit des gedanklichen Mitläufers
      - Die übersprungene Zeit des Erpressten.
      - Willenskitsch

      Bieri ist im Hauptberuf Professor für Philosophie und hat sich an sich besonders mit dem Thema Zeit und Zeiterfahrung (Relativität davon) auseinandergesetzt. Unter einem Pseudonym schreibt er allerdings auch teilweise sehr spannende Romane.

      Diesem Buch hier merkt man beides an: Einerseits der intensive philosophische Hintergrund, andererseits aber auch die Freude am bildhaften Formulieren. Er erklärt die Dinge auch immer sehr unterhaltsam mit Beispielen aus allseits bekannten Alltagserfahrungen, was die ganze Sache nicht zuuuu trocken macht.

      Grüße
      berganza
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 09:46:29
      Beitrag Nr. 58 ()
      zu Peter Bieri:

      `Wenn Sie mit Ausländern über die Schweiz sprechen: Welche Stereotype tauchen am häufigsten auf?

      Schweizer sind polyglott, fleissig, klug in Geldangelegenheiten. Schweizer sind auf ihren Vorteil bedacht, nicht auffällig, nicht aggressiv, eher schlitzohrig und im Stillen. Dann ist die Schweiz einfach «ein schönes Land».

      Wie reagiert man im Ausland, wenn Sie sagen, Sie seien Schweizer?

      Stets mit Sympathie. Es ist eine lächelnde Sympathie, und es ist ihr eine Spur Herablassung beigemischt. Ich habe nie herausgefunden, woher diese Nuance kommt: ob darin auf umwegige Weise Bewunderung oder Neid zum Ausdruck kommen oder ob es ist, weil die Schweiz klein und politisch ohne grosses Gewicht ist.

      Wenn Sie nach Hause kommen, woran stellen Sie als Erstes fest, dass Sie wieder in der Schweiz sind?

      Die Dinge scheinen mir ruhiger und geordneter als anderswo - obwohl ich weiss, dass es nicht so ist.

      Drei Wünsche an die Schweiz.
      Ich wünschte mir weniger Selbstgerechtigkeit. Ich wünsche dem Land mehr echtes Selbstvertrauen, damit es nicht glaubt, sich abschotten zu müssen, um seine «Eigenart» nicht zu verlieren. Und schliesslich wünschte ich der Schweiz, dass sie nicht nur von praktischen Erwägungen, sondern von einer politischen Vision zusammengehalten würde - von einer Vorstellung davon, was sie mit ihrer vielbeschworenen Freiheit und Neutralität eigentlich anfangen will.

      -----------------------------------------------------------

      [ Neue Zürcher Zeitung | NZZ FOLIO | Format NZZ ]

      **********************************************************

      berganza,

      danke für den Hinweis
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 11:10:31
      Beitrag Nr. 59 ()
      Ach ja, was ich noch vergessen habe zu sagen und was vielleicht ganz interessant ist:

      Bieri versucht nicht nur das Ganze an Alltagserfahrungen anschaulich zu machen, sondern immer wieder auch an Dostojewskis "Schuld und Sühne". Also es geht darum, am Beispiel von Raskolnikov gedanklich durchzuspielen, ob der Mord an der Wucherin letztlich Endpunkt einer Sequenz von Vorbedingungen ist, die letztlich mit einer Art Zwangsläufigkeit zum "Resultat" führen. Oder ob tatsächlich ein "freier" Wille entscheidender Faktor ist. Und wenn das so ist: an welcher Stelle wird wie und was eigentlich entschieden? Sind Entscheidungen etwas, was Resultate von Vorereignissen sind (etwa die Biografie der gesamten Familie etc.)? Hatte Raskolnikov eigentlich überhaupt eine Wahl? Oder war der Mord die einzige Möglichkeit, seine finanziellen Probleme zu lösen? Wieso hat er sich nicht anders entschieden? Lebt man auf einer Art "Schiene", die unausweichlich ist (auch in Entscheidungen), etwa in der Art, dass "eins zum anderen" führt.

      Teilweise ist es schon harter Stoff, aber im Vergleich mit anderen Texten von Bieri eigentlich ganz gut lesbar.

      (bin gerade ziemlich fasziniert davon :))
      berganza
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 13:02:11
      Beitrag Nr. 60 ()
      "Die Freiheit" ist doch mal wirklich ein schönes Thema für einen Thread, um dieses rätselhafte Etwas poetisch, literarisch und wissenschaftlich zu "beleuchten".

      Ich glaube, es war Iguana selbst, der hier irgendwo sagte, er würde "Freiheit" nicht gerne im Zusammenhang mit Politik in den Mund nehmen.
      Leider wird das Wort aber gerade in diesem Zusammenhang am häufigsten gebraucht und ich denke daher, daß folgende Eintragung in einem Lexikon meines Fachbereichs trotz des großen Text-Umfangs hier als Ergänzung hineinpaßt.
      Ich fand den folgenden Text jedenfalls sehr interessant, aber falls ich mit meiner Meinung danebenliegen sollte, möchte ich mich schon im voraus für meinen "Fauxpas" entschuldigen.
      (Irgendwie "skurril" fand ich ja Punkt 9, aber na ja...) ;)


      FREIHEIT

      1. Kurzdefinition: Freiheit (im folgenden abgekürzt mit "F" ) bedeutet Selbstbestimmung.


      2. Zur Geschichte des Freiheitsbegriffs: Schon in der Antike ist F ein Gegenstand religiöser, rechtlicher, ethischer Betrachtungen. Hat der Mensch F trotz des Loses, das ihm das Schicksal bestimmt hat? Ferner: Der Umfang der F bemißt sich je nach Staatsform und der Fähigkeit des Menschen, von der F den rechten Gebrauch zu machen. Ein dritter Aspekt: F von den Übeln des Daseins. Im Mittelalter stehen religiöse Momente im Vordergrund: Erbsünde und F, F des Menschen und Allmacht Gottes. In der Neuzeit geht es insbesondere um F als Entfaltung der Persönlichkeit und Durchsetzung der ihr dienenden Rechte (---> Grund- und Menschenrechte).

      3. Arten der Freiheit: F ist ein häufig gebrauchtes Wort, wenngleich Glanz und Faszination des Wortes erheblichen Schwankungen unterworfen sind. Unfreiheit wird durchweg als Übel empfunden. Dem Wort F entsprechen viele Begriffe. Die wichtigsten:

      3.1 Freiheit (Willensfreiheit) als Gegensatz zum Determiniertsein: Ob der Mensch einen wirklich freien Willen hat, ist schon immer bezweifelt worden. Als Kräfte, die seiner F entgegenstehen, werden in verschiedenen Zeiten und unter verschiedensten Gesichtspunkten genannt: die göttliche Allmacht, mit der sich die Willensmacht des Menschen nicht leicht in Einklang bringen läßt, die biologische Kondition des Menschen, insbesondere die Erbmasse, die Konstellation der Gestirne im Zeitpunkt der Zeugung oder Geburt, die Umwelteinflüsse, das eherne Gesetz der Geschichte. Zwei der genannten Faktoren werden heute allgemein als mitbestimmend anerkannt, nämlich Erbmasse und Umwelt. Strittig ist die Relation. Die Schicksale eineiiger Zwillinge, die getrennt aufgewachsen sind, sprechen dafür, daß der Einfluß der Erbmasse gegenüber der Umwelt dominiert. Die Annahme, der freie Wille sei gänzlich eine Fiktion, hat Konsequenzen, die nur selten bedacht werden. Der Mensch wäre unzurechnungsfähig, unverantwortlich, verantwortungslos. Der Mensch verdiente dann, gleichgültig, was immer er tun oder lassen würde, weder Lob noch Tadel. Jede Bestrafung träfe einen Unschuldigen, da jeder Schuldspruch einen Vorwurf darstellt, gegenüber Maschinen sich jedoch jeder Vorwurf verbietet. "L`homme machine" lautet der bezeichnende, aussagekräftige Titel des Buches, mit dem der Arzt und Philosoph Julien Lamettrie (1709-1751) seine Ansicht zu beweisen suchte. Dazu bemerkte der namhafte Naturwissenschaftler Pascual Jordan (1902 bis 1980): "Erst unser eigenes Jahrhundert . . . konnte die Unterlagen erarbeiten, anhand derer wir heute freilich die Behauptung Lamettries nicht nur als unbewiesen, sondern als ganz schlicht falsch - falsch im naturwissenschaftlichen Sinne - erkennen können."

      3.2 Freiheit (Handlungsfreiheit) als Gegensatz zu äußerem Zwang und normativer Bindung: Auch wer Willens-Freiheit gänzlich leugnet, bestreitet nicht, daß sich im Menschen laufend vielfältige Handlungsabsichten bilden, deren Verwirklichung auf Grenzen stößt, Grenzen, die die Natur zieht, Grenzen, die von den Mitmenschen gezogen werden, sei es durch physischen Zwang oder psychischen Druck. Die Bewegungsfreiheit des Gefangenen ist minimal. Er kann nicht weg, auch wenn er möchte. Erhält er Urlaub auf Ehrenwort, kann er das Weite suchen; aber er unterläßt das meistens, weil er die Konsequenzen fürchtet. Die staatliche Norm und die darauf fußenden Befehle beschränken auf dem Umweg über die Willensbildung die F. Auch Sitte und Sittlichkeit ziehen der F Grenzen, wenngleich die Verletzung dieser Normen andere Sanktionen zur Folge hat (Sitte: Spott, Verachtung durch andere; Sittlichkeit: Gewissensbisse, Verachtung der eigenen Person).

      4. Der Freiheitsbegriff des Grundgesetzes und die wichtigsten Freiheitsrechte

      4.1 Allgemeine Handlungsfreiheit: Der F-Begriff des -> Grundgesetzes ist primär Handlungs-F. Aber auch die Willens-Freiheit wird mittelbar bejaht: Das Grundgesetz stellt das Bekenntnis zur Menschenwürde (---> Grundwerte) an die Spitze seiner Aussagen (Art. 1 Abs. 1). Die beste Rechtfertigung dieses Bekenntnisses ist die Fähigkeit des Menschen, eigenverantwortlich entscheiden zu können.

      Ferner: Der Schutz der Handlungs-F umfaßt notwendigerweise auch die Willens-F insofern, als alle Einwirkungen auf den Menschen, die seine Willens-F gänzlich beseitigen (Drogen, Hypnose), mißbilligt sein müssen. Ausdrücklich angesprochen wird nur die Handlungs-F. Der erste Halbsatz des Art. 2 Abs. 1 GG besagt - nach der Interpretation durch das Bundesverfassungsgericht -, daß jeder alles tun darf, was er tun will. Eine solche grenzenlose rechtliche F kann nirgendwo Wirklichkeit sein. Deshalb fügt das Grundgesetz hinzu: soweit nicht verfassungskonforme Gesetze Schranken ziehen. Mit anderen Worten: Niemand hat hoheitlichen Zwang zu dulden, es sei denn, daß der Zwang eine gesetzliche Grundlage hat. Damit ist ungesetzlicher Willkür ein Riegel vorgeschoben, Um zu verhindern, daß der Gesetzgeber das allgemeine F-Recht aushöhlt, bestimmt

      Art. 19 Abs. 2 GG, daß kein Grundrecht ( --- > Grund- und Menschenrechte) in seinem Wesensgehalt angetastet werden darf. Das Bundesverfassungsgericht engt den Spielraum des Gesetzgebers noch weiter ein, indem es nur jene freiheitsbeschränkenden Gesetze billigt, die nicht gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verstoßen. Ferner betont das Gericht in ständiger Rechtsprechung, daß jener Auslegung der Grundrechte der Vorzug zu geben sei, die den Belangen der Bürger am besten gerecht wird.

      4.2 Spezielle Freiheitsrechte: An der Spitze der F-Rechte des Grundgesetzes steht das allgemeine F-Recht. Es kommt dann nicht zum Tragen, wenn eine spezielle Schutzbestimmung vorhanden ist. Solche gibt es in großer Zahl; besonders geschützt sind z. B. die animalischen F, also F, die nicht mit der Geistnatur des Menschen zusammenhängen: Leben, körperliche Unversehrtheit und Bewegungs-F. Geschützt ist ferner die Glaubens- und Gewissens-F. Als einzige Verfassung der Welt gewährleistet das Grundgesetz das Recht, den Kriegsdienst mit der Waffe zu verweigern. Ausdrückliche Erwähnung finden auch die Meinungs-l`, Informations-F, Presse-F sowie F von Kunst und Wissenschaft. Das Grundrecht der freien Meinungsäußerung ist, wie das Bundesverfassungsgericht betont, für eine freiheitliche Demokratie "schlechthin konstituierend". Ähnliches gilt für die Versammlungs- und Vereinigungs-F. Auch die Regelungen, die Ehe und Familie betreffen, sind primär F-Rechte. Erwähnenswert sind ferner das Post- und Fernsprechgeheimnis, die Freizügigkeit, die F der Berufswahl, die Unverletzlichkeit der Wohnung und der Schutz des Eigentums.

      5. Freiheit und Gleichheit: "Im 18. Jahrhundert waren Freiheit und Gleichheit Bundesgenossen gegen Absolutismus und Feudalismus. Im 19. Jahrhundert wurden sie Gegner. Im 20. Jahrhundert wurde die russische Revolution der Gleichheit zur Gegenrevolution der amerikanischen Revolution der Freiheit" (V. Coudenhove-Kalergi). Wie können F und Gleichheit sowohl Bundesgenossen als auch Gegner sein? Das ist dann möglich, wenn mindestens einer der beiden Begriffe mit unterschiedlicher Bedeutung gebraucht wird. Sowohl der Nachtwächterstaat als auch der ---> Sozialstaat und der Zwangsbeglückungsstaat kennen und schätzen das Wort F. Im Nachtwächterstaat ist es die Gleichheit vor dem Gesetz, Ein Beispiel: Alle haben das gleiche

      Recht auf Bildung. Ob sie über die sachlichen Voraussetzungen verfügen, kümmert den Staat nicht. Anders im Sozialstaat, der auf Chancengleichheit hinwirkt (---> Bildungspolitik). Bei gleicher Fähigkeit und Neigung soll die Ausbildung nicht am Geld scheitern. Der Zwangsbeglückungsstaat wird, sieht er in umfassender Gleichheit das Glück seiner Untertanen verbürgt, sie auch gegen ihren Willen zum Glück zwingen. F und Gleichheit sind sowohl im Nachtwächterstaat als auch im Sozialstaat keine unversöhnlichen Gegensätze. Im Zwangsbeglückungsstaat hat die F im üblichen Wortsinne keine Heimstatt.

      6. "Freiheit"im Marxismus-Leninismus bzw. in den marxistisch-leninistischen Staaten: Dort ist von F nicht minder häufig die Rede als in der "freien Welt", aber in der sozialistischen Gesellschaft wird darunter etwas ganz anderes als in einer bürgerlichen oder kapitalistischen Gesellschaftsordnung verstanden.

      6.1 Eine systematische Abhandlung von Marx über das Thema "F" gibt es nicht, vielmehr nur gelegentliche kurze Äußerungen, und zwar unter drei Aspekten:

      (a) Befreiung des Menschen im Verhältnis zu Natur, Technik, Wirtschaft u. a. durch Planwirtschaft.

      (b) Marx, der verfolgte und bedrängte revolutionäre Schriftsteller, plädiert energisch für die F der Presse.

      (c) "Aber das Menschenrecht der Freiheit basiert nicht auf der Verbindung des Menschen mit dem Menschen, sondern vielmehr auf der Absonderung des Menschen von dem Menschen. Es ist das Recht dieser Absonderung, das Recht des beschränkten, auf sich beschränkten Individuums. Die praktische Nutzanwendung des Menschenrechtes der Freiheit ist das Menschenrecht des Privateigentums." (Zur Judenfrage; 1843)

      6.2 Engels: "Hegel war der erste, der das Verhältnis von Freiheit und Notwendigkeit richtig darstellte. Für ihn ist die Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit." (Anti-Dühring; 1883)

      6.3 Die F-Vorstellung des jungen Lenin wird stark von Engels beeinflußt. Später sind Lenins Äußerungen über F rein polemisch: Bürgerliche F diene nur dazu, die Schwächeren auszubeuten, erst in der kommunistischen Gesellschaft könne von Freiheit die Rede sein. 6.4 Im Anschluß an Hegel und Engels wird heute Freiheit als Einsicht in die Notwendigkeit definiert. Die Einsicht ist letztlich Sache der Partei. Daher ist nur jener wirklich frei,

      der sich ganz dem Willen der Partei ergibt. "Nur wer erkannt hat, daß es keine andere Alternative gibt, wer sich dabei völlig freimacht von allen gegnerischen Einflüssen, wird sich als freier Staatsbürger unserer Republik fühlen . . . " (Neues Deutschland vom 25. 8. 1962, Beilage S. 4). Während z. B. in der ---> Bundesrepublik Deutschland F Selbstbestimmung ist, ist sie in den marxistischsozialistischen Staaten Fremdbestimmung, und zwar durch die Staatspartei. Es gibt dort oberflächlich betrachtet -die gleichen F-Rechte wie hier, aber keines bietet Schutz gegen den Staat, keines darf dazu verwendet werden, um gegenüber den amtlichen Verlautbarungen der Staatspartei einen eigenen Standpunkt zu vertreten.

      7. Freiheit und Brot: Zwei Grundpositionen: "Brot ist Freiheit, Freiheit Brot!" (aus ADAV-Bundeslied). - "Ich fordere die Freiheit für unser deutsches Volk zurück. Wir wollen nicht in Sklavenketten unser kurzes Leben dahinfristen, und wären es goldene Ketten eines materiellen Überflusses" (Prof. K. Huber vor dem Volksgerichtshof). Ausgehend von der Definition >Freiheit ist Selbstbestimmung<, ist auch der satte Sklave unfrei, der hungernde Nomade frei. Die MarxistenLeninisten argumentieren: Der Gebrauch der F-Rechte habe ein materielles Vermögen zur Voraussetzung. Folglich kommen die F-Rechte nur wenigen zugute. Eine zutreffende pauschale Antwort, welcher der beiden konträren Grundpositionen der Vorzug zu geben sei, ist nicht möglich. Manche F-Rechte haben tatsächlich ein Vermögen zur Voraussetzung, z. B. die F, eine einflußreiche Zeitung herauszugeben. Andere F kommen unmittelbar allen zugute: Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit, Bewegungsfreiheit Weltanschauungs-F, Meinungs-F.

      8. Freiheit und Sicherheit: F und persönliche Sicherheit sind weder Gegensätze noch Synonyma. Wer wegen fehlender Sicherheit nicht mehr zu tun wagt, was er tun darf, ist in seiner F betroffen. Andererseits kann das Streben nach optimaler Sicherheit nur über erhebliche Eingriffe in die F erreicht werden. So ist es weitgehend die gleiche Problematik, auf die wir bei Ausdeutung des Art. 1 Abs. 1 GG stoßen: Die staatliche Gewalt hat die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. Eine sachgerechte Lösung ist nur in einem Abwägen der widerstreitenden Interessen, die beide mit Würde bzw. F bezeichnet werden können, zu finden.

      9. Rechtliche Freiheit als moralische Verpflichtung: Die F des Bürgers in der Bundesrepublik Deutschland ist so umfassend, daß ein weiterer Abbau der gesetzlichen Schranken kaum denkbar erscheint und nur durch Beeinträchtigung der persönlichen oder kollektiven Sicherheit, also letztlich durch weitere Gefährdung der F, erkauft werden könnte. Die rechtliche F umfaßt Alkohol- und Nikotinmißbrauch, Ehebruch, Sodomie u. a. Den Befürwortern einer Liberalisierung des Strafrechts ging es aber nicht darum, diesen Entgleisungen Vorschub zu leisten, sondern den einzelnen möglichst frei von Zwang ein verantwortungsbewußtes Leben führen zu lassen. Die freiheitliche ----> Demokratie ist darauf angewiesen, daß die große Zahl der Bürger aus freien Stücken die staatsbürgerlichen und ethischen Tugenden beherzigt.

      Konrad Löw
      (Stichwort "Freiheit" innerhalb des politologischen Nachschlagewerks von Wolfgang W. Mickel (Hrsg.): Handlexikon zur Politikwissenschaft, (Sonderausgabe der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung 1986, Band 237, S. 155.
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 14:41:03
      Beitrag Nr. 61 ()
      Parallel zu dem konstanten Bedürfnis, unsere Körpersprache im Zaum zu halten und alle Signale, die wir aussenden, genau zu kontrollieren, läuft das paradoxe Bedürfnis in vollkommener Freiheit und Hemmungslosigkeit Botschaften auszusenden, aller Welt mitzuteilen, wer man ist und was man will, in die Wildnis hinauszurufen und Antwort zu bekommen, die Maske abzulegen und zu sehen, ob die darunter verborgene Person ein Wesen mit eigenen Rechten ist, kurz, sich zu befreien und sich mitzuteilen.

      Fast
      Avatar
      schrieb am 25.09.02 20:42:49
      Beitrag Nr. 62 ()
      bevor man darangeht,die welt zu ordnen,
      muss man zuerst die wirklichkeit abschaffen. (robert musil)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 26.09.02 21:35:14
      Beitrag Nr. 63 ()
      deine schlimmsten feinde sind keineswegs die leute,
      die anderer ansicht,
      sondern die der gleichen sind wie du,
      aber aus verschiedenen gründen,
      aus vorsicht,rechthaberei,feigheit verhindert sind,
      sich zu dieser ansicht zu bekennen.
      wangert;)
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 04:53:15
      Beitrag Nr. 64 ()
      Zu der Frage:
      Inwieweit spielen wir die Spielchen der anderen mit - aus Gründen, die für uns vorteilhaft sind oder weil es eben einfacher so ist oder weil es alle machen oder weil wir denken, nicht anders zu können ....?

      Das Vermögen, die Motive des Wollens schlechthin selbst hervorzubringen, ist die Freiheit

      Kant

      Grüße
      Linea:)
      Avatar
      schrieb am 29.09.02 07:24:29
      Beitrag Nr. 65 ()
      @wangert: stimmt - wie sollte man auch eine ordnung schaffen, wo jeder seine eigenen subjektiven wirklichkeiten vor augen und im kopf hat...
      schon der versuch die kleine w : o sofawelt ordnen zu wollen ist aussichtslos und bereits im ansatz zum scheitern verurteilt.
      und wenn ich so darüber nachdenke ist es auch gut so. wer will schon eine perfekte ordnung - die vielfalt und das entropische chaos ziehe ich dem eindeutig vor. dazu passen die worte von linea, die sie neulich hier in einem thread gepostet hat und die mir sehr gut gefallen haben "geben wir dem chaos einen sinn".:)

      @linea: mann oh mann - kant war wirklich ein verdammt guter.
      und ich muss zugeben, daß ich diesen satz verdammt oft lesen und reflektieren musste, bervor er sich mir richtig erschlossen hat.

      als ob kant schon unser zeitalter der informationsfülle,
      werbung und manipulation vorhergesehen und die konsequenz daraus angemahnt hätte. wieviel von unserer freiheit des willens ist längst verkauft an die "meinungsmachermaschine"
      der medien? dazu fällt mir die zeile aus dem song von BAP "Ne schöne Jrooß" zu ein:

      "Oh, lieber George Orwell, 1984 ist nah, es sind mittlerweile nur noch vier läppische Jahre,
      es läuft so ähnlich ab, nur unauffällig und viel raffinierter gemacht.
      Der Trick, der funktioniert ganz zügig und reibungslos, etappenweise Entmündigung klappt famos,
      freiwillig eingemacht und nach und nach zum Verblöden gebracht.
      Noch zu empfehlen wäre dem ganzen Komplott: Schenkt jedem Einzelnen doch einen aufblasbaren Gott aus Vinyl,
      abwaschbar, exakte Maße, verbrauchergerecht (jefühlsecht)!"


      (von kölsch zur allgemeinen verständlichkeit in hochdeutsch übertragen).

      man sollte sich ruhig öfter mal im ganz banalen alltag des einkaufens, lesens und fernsehguckens die frage stellen, wieviel von meinen handlungen dabei beruhen auf einem eigenen freien willen und wieviel davon ist unbewusst manipuliert worden...:rolleyes:

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 30.09.02 21:06:25
      Beitrag Nr. 66 ()
      :eek: iguana :eek: ich bin sprachlos:eek: eine meiner absoluten lieblings"textpassagen" von "bap":kiss: :kiss:
      mfg.wangert:kiss:
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 02:00:39
      Beitrag Nr. 67 ()
      @wangert: ja erstaunlich wie gut manche gedankengänge aus ganz unterschiedlichen epochen ineinandergreifen...:):):)

      neben "ne schöne jroos" (immer noch mein alltimefave von BAP)
      hätte man auch gut "stell dir vüür", wo es um die absurdität der gewissensprüfung ging, hier in den thread reinstellen können. da ging es ja um den kampf zur freien wahl für oder gegen den dienst an der waffe. ich selber habe diesen absurden test damals noch mitmachen müssen vor der kommission.
      habe ich nie begriffen, mit welchem recht der staat sich das herausgenommen hat, die freiheit der wahl einer persönlichen gewissensentscheidung prüfen zu wollen...

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 09:44:21
      Beitrag Nr. 68 ()
      Sonett von Freiheit und Gefangenschaft

      Gefangen ist der Geist in Raum und Zeit,
      kann nicht mehr durch Unendlichkeiten schweben,
      muss eingezwängt in einer armen Hülle leben,
      Gefangenschaft führt ihn in tiefe Traurigkeit.
      Erkenntnis lässt den müden Geist erbeben:
      Ein graues Stück Materie ist aus ihm entstanden,
      nicht die geringste Spur von Freiheit ist vorhanden,
      weil Denken und Gefühl an Molekülen kleben.

      Materie wird von der Vergänglichkeit bestimmt,
      zusammen mit dem Leib zerfällt der Geist,
      sobald der Tod den warmen Lebensatem nimmt.

      Der Geist zerfällt, bis er dem Raum, der Zeit entflieht
      in eine Welt, die göttliche Geborgenheit verheißt,
      wo er in grenzenloser Freiheit seine Kreise zieht.

      .
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 21:31:22
      Beitrag Nr. 69 ()
      ;)
      guten abend,wellenreiter,sag,wie geht’s dir? höchstens schon mal zweiter oder dritter,aber meistens nicht mal nummer vier. läufst du pausenlos den trends wie ein komparse hinterher.echt das täte mich öden und zwar schwer.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 21:38:47
      Beitrag Nr. 70 ()
      ;)
      wie ein wetterfähnchen drehst du dich im wind.woher der gerade weht ist dir egal,die hauptsache ist,es ist der neuste wind.von dir selber bleibt kaum was übrig.nur auf das,was angesagt ist ,fährst du ab als bräuchtest du eine schublade.
      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 21:43:53
      Beitrag Nr. 71 ()
      ;)
      was ist bloß passiert,daß du so mutlos bist,daß deine power fort ist,daß
      du dich dermaßen selber aufgegeben hast,ratlos herumläufst wie ein schatten,der sich klein macht wie ein zwerg,der mir vorkommt wie ein ochse vom berg?
      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 21:51:05
      Beitrag Nr. 72 ()
      ;)
      hör mal,wellenreiter,es ist nicht alles scheisse.es sieht zwar bald so aus,doch es könnte sein,daß-je nachdem-noch etwas zu ändern ist
      nur,wie du jetzt bist,paßt du denen ganz prima ins konzept,die dich so haben wollten-halt als D E P P ;)
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 05:03:55
      Beitrag Nr. 73 ()
      @JBL: hat mich sehr beeindruckt das sonett. ebenso wie dein thread vom reg.sofa über c.g. jung und seine begegnung mit dem osten, den ich mir vorgestern unter neuen aspekten nochmal in ruhe durchgelesen habe. vermittelt eine reihe interessanter denkansätze, die sonst eventuell im unterbewusstsein stecken geblieben wären.

      @wangert: genau - wellenreiter gehört zu den stärksten bap-texten und passt genau zu den gedanken über die unbewusste manipulation der gedankenfreiheit durch die medien.:)

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 05:17:09
      Beitrag Nr. 74 ()
      Die ursprüngliche Freiheit, die mir persönlich eine gelassene Einstellung zum Leben gegeben hat, ist die tägliche Freiheit der Wahl zu leben oder zu sterben.

      selbst diese freiheit denkst du nur zu haben.


      .
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 09:35:47
      Beitrag Nr. 75 ()
      wie sang einst der konstantin wecker

      freiheit ist keine angst zu haben vor nix und niemand


      schönen sonntag noch :)


      mlg.garb
      Avatar
      schrieb am 06.10.02 15:23:52
      Beitrag Nr. 76 ()
      wie kann es sein,

      dass Angst immer wieder Persönlichkeit auffrisst ?

      garb,
      danke für das Erinnern. :)
      Habe mir grade, ganz altmodisch, die Scheibe von Konstantin aufgelegt.

      nette Grüße
      Avatar
      schrieb am 07.10.02 01:24:07
      Beitrag Nr. 77 ()
      @garb: ja wenn man erst mal die angst überwunden hat, kann man viel freier leben. ich denke es gibt kaum ein anderes phänomen als ängste, die dem menschen so viel lebensqualität rauben und lebensfreude verhindern.
      schade übrigens, daß ich neulich beim frankfurter treffen verhindert war. und zur zeit habe ich so viel arbeit, daß ich noch gar nicht dazu gekommen bin wie versprochen die zusammenstellung meiner ton,steine,scherben cd in tobsi`s thread zu stellen.

      @dusidot: im grunde hast du schon recht. es ist halt nichts absolut im leben - das auch nicht. wenn man pech hat, verliert auch diese freiheit.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 22:59:01
      Beitrag Nr. 78 ()
      Iguana,
      Angst ist meiner Meinung nach gar nicht so negativ, wie man sie oft hinstellt:

      a) Angst als Schutz, indem sie uns - quasi als gesundes Warnsignal - vor gefährlichen Situationen zurückschrecken lässt, in die wir ansonsten arglos hineingetappt wären.

      b) Angst als Herausforderung, indem sie uns die eigenen Grenzen aufzeigt und uns damit überhaupt erst die Möglichkeit gibt, diese bewusst zu überschreiten - wenn wir es wollen und wenn wir es als für uns richtig einschätzen.

      Und zu dem letzteren muss ich doch glatt noch ein Zitat von Reinhold Messner anführen ;)
      "Der Sieg über die Angst, das ist auch ein Glücksgefühl, in dem ich mir nahe bin."


      Ich denke, wenn heute Leute sich bewusst unsinnigen Gefahren aussetzen - sozusagen um des Kitzels willen - liegt es sicherlich auch mit daran, dass wir hier in unserem "Sicherheits-Treibhaus", so gelangweilt und überdrüssig sind, dass wir uns immer neu Gefahren (und damit Ängste) selbst schaffen müssen, damit wir uns noch... fühlen.

      Vielleicht ist das mit ein Grund für diese ganze Börsenhysterie, die immer wieder mal neu aufkommt, wenn es "allen" zu "gut" geht... :D

      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 02:51:24
      Beitrag Nr. 79 ()
      @linea: hey - genau dieser gedanke mit der schutzfunktion der angst (in meinem gedankengang habe ich es als furcht benannt) ist mir kürzlich mal durch den kopf gegangen.
      ich habe so überlegt, wenn ich nicht so ein furchtloser typ wäre, hätte ich vielleicht nicht so risikoreich am aktienmarkt gehandelt und etwas mehr an die möglichkeit des totalen crashes gedacht und dort vorgesorgt. aber ich bin halt der alles oder nichts typ, ohne netz und doppelten boden.;)
      und zudem an meine überzeugung geglaubt und danach gehandelt -
      doch irren ist bekanntlich menschlich.:)

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 08:42:29
      Beitrag Nr. 80 ()
      Als Kölner, der ebenfalls vor 27 Jahren die absurde "Gewisssensprüfung" absolvierte - und zwar ziemlich ganau in der von F.J. Degenhardt besungenen Variante, jedoch mit Erfolg - kann ich dem BAP-text natürlich ebenfalls zustimmen.

      ZUR Begrifflichkeit Angst/Furcht

      Furcht heisst, den Eintritt eines Ereignisses "befürchten", also den Eintritt von etwas als unangenehm/Schlimm geltendem als durchaus möglich zu betrachten mit dem Wunsch der vermeidung.

      Angst ist darüber hinaus die Überflutung mit einem Ohnmachtsgefühl, die Lähmung der Tatkraft und der verlust von potentiell das Problem lösenden eigenen Ressourcen, weil man sich mental inadäquat stark nur noch mit dem potentiellen Eintritt des Ereignisses beschäftigt, anstatt zu handeln, um das Ereignis abzuwenden.

      Im Gegensatz zur "Furcht" verliert man bei "Angst" also die HAndlungsfähigkeit zu großen Teilen oder gar ganz.

      In der Furcht steckt die realistische Erkenntnis der Gefahr und die Möglichkeit der Abwendung, bei der Angst beschäftigt man sich hauptsächlich nur noch mit der mentalen Auskleidung des vermeintlich eintretenden Ereignisses und die Höhe der Gefahr/Bedrohung wird als unrealistisch hoch oder vermeintlich unabwendbar empfunden.

      Insofern ist es überlebenswichtig, schlimme Dinge tatsächlich zu "fürchten", aber fatal, Angst zu haben.

      Es liegt allein in unserer Hand.

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 08:44:26
      Beitrag Nr. 81 ()
      Will sagen:

      Furcht ist ein integraler bestandteil der Freiheit, weil man sich bewußt ist, daß man sie z.B. verlieren kann.

      Angst ist definitiv Unfreiheit, weil man Gefangener der Ängste ist.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 08:49:48
      Beitrag Nr. 82 ()
      Bitte, bitte, ich will endlich frei sein von der Angst, ich könnte mich erkälten!
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 10:34:34
      Beitrag Nr. 83 ()
      *
      ... gestern erst entdeckt, meine Hochachtung für den Thread !


      Auch die Liebe bietet Phasen,
      in denen der Verstand und die Handlungsfähigkeit nicht mehr existieren und das Gefühl der absoluten Lähmung eintritt.
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 01:36:27
      Beitrag Nr. 84 ()
      ich weiß ja nicht ,aber meiner meinung nach wierd hier angst mit "angst"(phobie) verwechselt;)diejenigen die darunter leiden und es sind nicht wenige(allein in deutschland l e i d e n 7000000 menschen jeden tag unter angstzuständen,unsre gesellschaft versteht wenn jemand den arm zb. im gips trägt,oder jemand sich nen schnupfen geholt hat,das kann "mensch" sich noch vorstellen,angenommen,jemand würde schweissausbrüche schon allein dadurch bekommen,dass er sich nicht traut in einen lift zubegeben,dann heisst es gleich ;"ach stell dich nicht so an,alles nur einbildung"sucht man dann auch noch einen psychiater auf,wird"m a n "sofort als plemplem und "verrückt" abgestempelt.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 01:50:33
      Beitrag Nr. 85 ()
      @wangert: ja ich denke mit dem begriff angst waren in erster linie phobien gemeint, die vielen menschen das leben verdammt einschränken können. ich habe da früher auch einige bekanntschaften mit solchen phänomenen gemacht, die latent auch immer wieder mal auftauchen.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 02:02:39
      Beitrag Nr. 86 ()
      iguana ;) ich sehe ,du nimmst das ganze ein bisschen auf die leichte schulter,ich will damit sagen,du kannst dich nicht in deren leben hineinfühlen,aber als nicht betroffener versteh ich dich,ist wie unten schon erwähnt unvorstellbar und nicht nachvollziehbar (für die "aussenstehenden;) )
      liebe grüsse und nimms nicht persönlich;) w a n g e r t:)
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 07:38:38
      Beitrag Nr. 87 ()
      Ich meinte angst nicht als Krankheit, sondern als Begrifflichkeit im Gegensatz zu Furcht.
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 11:42:17
      Beitrag Nr. 88 ()
      @deep thought
      ich hab dich schon verstanden,nur sehe ich da keinen unterschied.
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 16:52:07
      Beitrag Nr. 89 ()
      DeepThought,

      Zur Begrifflichkeit "Angst" ein anderer Ansatz:

      " "Angst stellt die klassische emotionale Reaktion oder den internen Zustand dar, der Vermeidungs- und Fluchtverhalten vorausgeht bzw. es in Gang setzt. Angst lähmt also nicht, wie vielleicht alltagspsychologisch zu vermuten wäre, sondern stellt eine Verhaltensbereitschaft dar.".
      Diese Definition von Angst ist dem fachwissenschaftlich-psychologischen Beitrag von W. Putz-Osterloh entnommen und zeigt, wie die heutige psychologische Wissenschaft auf eine enge Verbindung von Angst und Handeln abhebt.

      Das hat eine lange Tradition, denn ähnliche Einsichten galten schon in der Antike: In diesem Sinne hat bereits Thukydides im Rahmen seiner Geschichtsschreibung der Angst des Menschen besondere Beachtung geschenkt, indem er sie - neben dem Streben nach Ehre und Besitz - als die Haupttriebkraft für das politische Handeln bezeichnete.

      So ist Angst seit der Antike in der Historie präsent, nicht allein wegen des von Thukydides ausgehenden Einflusses, sondern auch wegen der Rhetorik. Denn diese verfügte über eine ausgefeilte Angstlehre, die im Rahmen der Affektenlehre in das allgemeine Bildungsgut des Mittelalters und der Neuzeit kam und über Jahrhunderte hinweg bis in die Aufklärung hinein die Normen für die Geschichtsschreibung vorgab. Ein dritter Traditionsstrang zwischen Antike und Neuzeit stellte schließlich die Philosophie, insbesondere die stoische Lehre von den Passiones dar.

      Im zwanzigsten Jahrhundert ist die Angst selbst zu einem Gegenstand historischer Untersuchungen geworden und zwar, wie es scheint, zuerst und in unterschiedlicher Thematik in Frankreich: 1916, in der Zeit des Ersten Weltkrieges, hat M. Poëte die Angst beschrieben, die 1636 in Paris vor einer spanischen Invasion herrschte und die er als die Voraussetzung für die folgende erfolgreiche französische Offensive ansah; 1932 hat G. Lefebvre die "große Angst" der Bauern vor einer Aristokraten- und Auslandsverschwörung als wesentliche Ursache für die Radikalisierung der Anfangsphase der französischen Revolution ausgemacht und 1941 hat L. Febvre auf die Erforschung der Geschichte der Affekte - und darunter auch auf die Geschichte der Angst - als ein lohnendes Forschungsfeld für die Geschichtswissenschaften hingewiesen.

      Seitdem ist eine Reihe von Studien zur Geschichte der Angst erschienen. Sie fußen nicht mehr auf der Affektenlehre der klassischen Rhetorik, sondern orientieren sich in unterschiedlichem Maße an der Begrifflichkeit von Angst, die seit dem 19. Jahrhundert von Theologie, Psychiatrie und Existenzphilosophie erarbeitet wurde und sich mit dem Werk Kierkegaards, Freuds, Heideggers und Pfisters verbindet..."

      aus: http://www.uni-bayreuth.de/departments/neueste/angsteinleitu…


      Grüße
      Linea:)
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 03:20:22
      Beitrag Nr. 90 ()
      "Woran arbeiten Sie?" wurde Herr K. gefragt Herr K. antwortete: "ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor"
      Brecht

      Soviel zur Freiheit....

      Grüße Linea:)
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 02:43:22
      Beitrag Nr. 91 ()
      nach welcher freiheit suchen wir eigentlich? (ist ehrlich gefragt :kiss: :) )
      mfg.wangert;)
      ps.greetings to all:kiss:
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 03:03:52
      Beitrag Nr. 92 ()
      @wangert: hmm - suchen.... gar nicht, sondern man nimmt sich einfach die freiheit.

      @linea: irren ist menschlich und wir sind alles nur menschen...

      :kiss: iguana
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 00:10:18
      Beitrag Nr. 93 ()
      Janis Joplin singt in ihrem Song Me and Bobby Magee

      Freedom is just another word for nothing left to lose.

      Das war noch zu Flower Power Zeiten.

      Freiheit wird heute von den Jüngeren wahrscheinlich gerade andersherum interpretiert, z.B. nur wer sehr viel besitzt, kann wirklich frei sein, weil er sich alles leisten kann (materialistische Einstellung).

      Die Interpretation von Freiheit ist also sehr stark vom jeweiligen Zeitgeist und natürlich vom persönlichen Charakter des Individuum abhängig.

      gruss
      postmaster
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 02:07:29
      Beitrag Nr. 94 ()
      hi,iguana:)
      dein thread ist der beste beweiss dafür,dass die meisten die freiheit schon längst "aufgegeben"haben,sind heute der motor der kommenden generation;)
      mfg.wangert;) (weiter so !)
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 04:51:26
      Beitrag Nr. 95 ()
      @postmaster: seh ich auch so - zeitgeist ist ein wichtiger faktor bei vielen dingen und sichtweisen. sieht man bei literaturserien, die über längere zeiträume laufen, wie sich da sichtweisen der schreiber verändern durch tagesaktuelle einflüsse.

      @wangert: freiheit ist auch nicht immer leicht zu handhaben. und viele entscheiden sich für den einfachen vorgegebenen weg, ohne allzuviel individuell entwickelte freiheit.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 20:17:57
      Beitrag Nr. 96 ()
      passt zur Jahreszeit, zum Thema, zum Thread


      "Freiheit stirbt mit Sicherheit" gegen Rasterfahndung und Sicherheitswahn (war ne´ Demo Düdorf) K.R.
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 20:23:08
      Beitrag Nr. 97 ()
      Freiheit ist die einzige, die zählt ....

      ... naja in meinem Alter kommt da gleich auf Gesundheit ....
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 20:30:36
      Beitrag Nr. 98 ()
      @techno: ich wünsch dir freiheit und gesundheit! :kiss:

      @knownreason: stimmt - dazu passt auch, daß letzte woche mal ganz nebenbei der letzte rest vom guten alten bankgeheimnis mit einem federstrich beseitigt wurde.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 23:38:28
      Beitrag Nr. 99 ()
      iguana :) aus meiner sicht ist noch nicht alles verloren :D you know what i mean;)
      greetings to everybody:kiss: mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 23:50:22
      Beitrag Nr. 100 ()
      @ wangert,

      what do you mean ? Am I Knownreason ?:confused:?!?
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 01:48:07
      Beitrag Nr. 101 ()
      @wangert: alles klar.:D:D:D;)

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 01:59:57
      Beitrag Nr. 102 ()
      Schöner Thread! Kompliment! ;)

      Freiheit? Naja ... vielleicht eines der Probleme in unserem Staat ... einige sind "freier" als andere ... bzw. die Freiheiten von vielen (Arbeitnehmern insb.) wird immer weiter eingeschränkt ... ich glaube, daß wird Konsequenzen haben ... möchte aber keine politische Diskussion anzetteln ... Nur wenn man die Freiheit weniger auf Kosten vieler versucht zu bewahren ... :(

      Hans
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 03:40:51
      Beitrag Nr. 103 ()
      Herbert Spencer, der wohl bekannteste englische Philosoph des 19. Jahrhunderts, hat sich in seinen Werken viele Gedanken über den Aufbau einer freiheitlichen und friedlichen Gesellschaft gemacht.

      In dieser soll der Staat keine andere Aufgabe mehr haben als die Sicherstellung der Gerechtigkeit. Spencer achtete eifrigst auf seine Freiheitsrechte und empfand jedes neue staatliche Gesetz als Angriff auf seine Freiheit. Er stand allen staatlichen Einrichtungen so misstrauisch gegenüber, dass er nicht mal der staatlichen Post seine Manuskripte anvertraute, sondern sie selbst zum Drucker schaffte.
      Im Streben des Einzelnen nach individueller Freiheit und persönlichem Glück - innerhalb der durch die gesellschaftlichen Erfordernisse, das heisst gleiches Recht für alle gezogenen Grenzen - liegt nach Spencer die oberste Bedingung auch für das Glück der Allgemeinheit.

      Diese Vorstellung ist in der angelsächsischen bzw. amerikanischen Kultur sehr verbreitet, aber uns Deutschen ziemlich fremd.
      Avatar
      schrieb am 07.04.03 01:59:25
      Beitrag Nr. 104 ()
      Freiheiten...?
      Wo? Im Denken ? Im Fühlen? Und damit letztendlich auch im Handeln...?

      Was ich gestern abend hier im Board lesen musste, ließ mich schaudern. Klar - kann man jetzt sagen - war nur Sekt,- Wein- Bierbedingt. Heute vielleicht wieder oberflächliches "war doch nicht so gemeint-Getöne".

      Man könnte aber genauso sagen: Die Zivilastionsdecke ist dünn und zerreißt daher sehr schnell. Und darunter ist viel Tierisches und - das ist leider der Nachteil vom Denken -damit die Möglichkeit geschaffen, böse Dinge zu rationalisieren und damit gutzuheißen. Das Negative, was dunkel in mir ruht, kann ich dadurch ignorieren ... es wird verdrängt und auf die anderen projiziert und darin bekämpft . Ja Heizkessel, da ist was dran, an dem, was du in "Dingens"-Thread gesagt hast!

      Und für mich ist der Makrokosmos nur ein Abbild des Mikrokosmos - es sind ja die gleichen Menschen mit gleichem Denken und gleichem Fühlen und daraus resultierendem gleichen Handelns. Wen wundert da noch, wenn wie heute. wie in den Nachrichten verlautet, ein afrikanisches Dorf das andere abschlachtet.... oder wenn Busch die Irakis in einem "zivilisierten Krieg" "platt" macht.

      Meine Güte sind manche hier eklig :(
      Linea
      Avatar
      schrieb am 07.04.03 23:12:57
      Beitrag Nr. 105 ()
      Die Zivilastionsdecke ist dünn und zerreißt daher sehr schnell. Und darunter ist viel Tierisches und - das ist leider der Nachteil vom Denken -damit die Möglichkeit geschaffen, böse Dinge zu rationalisieren und damit gutzuheißen.

      da scheint in der tat das archaische aus der abstammung des menschen die freiheit des denkens immer wieder zu überlagern.
      zufällig lief heute ein sehr interessanter bericht über eine wildlebende schimpansenhorde in der ARD bei "Abenteuer Wildnis". `Machtkämpfe - das Sozialverhalten der Schimpansen`.
      wie da um die rangfolge, führung und weibchen gekämpft wurde erinnerte fatal an das, was hier im board und in der weltpolitik zur zeit täglich zu beobachten ist. kämpfe, taktisches verhalten - schwächere, die den stärkeren unterstützen, um sich selber vorteile zu verschaffen, bei nichtanpassung ans verhalten wird man ausgestossen usw.
      ich habe den verdacht die urinstinkte regieren den homo sapiens stärker als es seinem vordergründigen bewusstsein lieb sein kann...

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 00:14:46
      Beitrag Nr. 106 ()
      zahme vögel singen:(
      freie vögel fliegen:kiss:
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 00:30:49
      Beitrag Nr. 107 ()
      wie da um die rangfolge, führung und weibchen gekämpft wurde erinnerte fatal an das, was hier im board und in der weltpolitik zur zeit täglich zu beobachten ist

      #105, Iguana,

      nein, das ist zu eng gefasst.
      Das passiert immer, ständig und überall.

      Im Berufsumfeld, in der Nachbarschaft, in der Familie.
      Leider.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 01:12:01
      Beitrag Nr. 108 ()
      @stachelin: natürlich hast du recht. aber ich habe das ja auch nicht als ausschließlichkeit gemeint, sondern nur als stellvertretendes beispiel - es gibt natürlich noch viel mehr bereiche in denen so ein verhalten hineinspielt.

      @wangert: bei mir singt gerade ein irischer "vogel".;)

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 01:15:00
      Beitrag Nr. 109 ()
      iguana:) ich weiss,dass du kein kostverächter bist,du bestimmt nicht:cool:
      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 00:19:08
      Beitrag Nr. 110 ()
      Man hat die Freiheit, seinen Blickwinkel, seine Überzeugungen zu umkreisen... und sie damit kritisch /spielerisch zu hinterfragen (du erinnerst dich, The_Web? :) ) Oder zumindest zu kapieren, dass das, was man denkt, sieht, für richtig hält... oft eine Illusion ist, ein Gedankengespinst - selbst gebaut und nicht mehr!

      Dazu eine Geschichte, die mir beim Aufräumen wieder in die Hände gefallen ist:


      "Die große Kraft der eigenen Uberzeugungen

      Meine Familie hatte mich schon seit längerem darum gebeten, für uns einen eigenen gasbetriebenen Gartengrill zu kaufen, einen mit einem eingebauten Propangastank. Ich zögerte erst noch, da ich von Leuten gehört hatte, dass Propangas aufgrund seiner leichten Entflammbarkeit und seiner Giftigkeit gefährlich sei. Ich meinte mich auch daran erinnern zu können, gehört zu haben, dass Propangas von Natur aus geruchlos sei und dass deswegen bei der Herstellung eine Substanz beigefügt wird, die es erlaubt, aus einem Leck austretendes Gas sofort mit der Nase wahrzunehmen.
      ...
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 00:23:54
      Beitrag Nr. 111 ()
      Als meine Familie also beschloss, mir zum Vatertag einen Gasgrill zu schenken, willigte ich schließlich ein und erfüllte ihnen ihren langersehnten Wunsch. Meine Frau rief beim Sears Versandhandel an und bestellte das De-Luxe-Modell.

      Einige Tage später erhielten wir einen Anruf von Sears, dass der Grill versandfertig sei. Daraufhin kaufte meine Frau alle nötigen Essenssachen sowie das Grillzubehör und bereitete die Party vor. Als der Grill schließlich geliefert wurde, wurde mir gesagt, dass ich den Gastank selbst an den Grill anschließen müsse, sobald ich mit dem Grillen anfangen wolle. Sie erklärten, dass sie den Tank und den Grill unbedingt separat anliefern müssten. Ich nahm an, dass das so seine Ordnung hätte, weil sonst die Gefahr bestünde, dass möglicherweise austretendes Gas den Fahrern schadete.
      ...
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 00:28:48
      Beitrag Nr. 112 ()
      Als sie abgefahren waren, begann ich mit Hilfe einer Montageanleitung mit der Arbeit. Ich fummelte eine Weile mit den Schläuchen und Verbindungsteilen herum und merkte schnell, wie ich nach mehreren Fehlversuchen langsam aber sicher aus der Puste kam. Ich arbeitete natürlich im Freien, so dass eventuell freiwerdendes Gas sich schnell verziehen konnte; anscheinend jedoch nützte das nicht allzu viel, da ich viel zu viel von dem Gas einatmete. Interessiert schaute meine Familie dabei zu, wie ich meine Arbeitstechnik änderte. Ich nahm nun einen tiefen Atemzug, spurtete zum Grill, führte fieberhaft einige Handgriffe aus und rannte schließlich außer Reichweite des Gases, wo ich wieder tief einatmete. Ich machte das so lange, bis ich dachte, dass die Verbindung von Tank und Grill ausreichend fest sei. Der Grill wollte jedoch auch nach mehrmaligem Probieren nicht angehen. Während ich die Verbindungen nochmals überprüfte, konnte ich fuhlen, wie mir immer benommener und übler wurde.
      ....
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 00:36:45
      Beitrag Nr. 113 ()
      Wir entschieden uns dazu, Sears anzurufen. Ich erklärte ihnen die Situation und wies auf die Tatsache hin, dass mir schlecht sei und dass ich offensichtlich zu viel Propangas eingeatmet hatte. Ein Zustand geistiger Vewirrtheit begann einzusetzen, und ich hatte Angst, kostbare Gehirnzellen zu verlieren. Meine Lungen schmerzten.In meinem umnebelten Zustand hörte ich, wie der Mann von Sears mir schließlich eine Frage stellte:

      "Wo haben Sie den Tank mit dem Gas gekauft?"

      "Was meinen Sie? Der Grill wurde heute nachmittag mit dem Tank geliefert und der Mann sagte, dass man ihn direkt anschließen könne."

      "Ja, das stimmt, bis auf die Tatsache, dass das so nichts bringt. Wir verkaufen unsere Grills nur mit neuen, leeren Tanks. Sie müssen sie dann selbst auffüllen lassen. Deshalb ist ihr Grill auch nicht angegangen. Ihrer ist leer."

      Mann, ich sage Ihnen, kam ich mir blöde vor. Ich bin beinahe erstickt, nur weil ich so fest von etwas überzeugt war, was sich hinterher als falsch herausstellte. Ich entwickelt körperliche Symptome wegen etwas, das es gar nicht gab. Ich konnte es riechen. Mir wurde schwindlig und übel. Alles jedoch, was es brauchte, um mein physisches Wohlbefinden wieder herzustellen, war eine Dosis neuer Informationen. I

      ch fühlte mich ein wenig beschämt. Meine Frau und meine Kinder hörten gar nicht mehr auf zu lachen. Schließlich gingen sie und bestellten für uns alle Pizza.
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 00:41:18
      Beitrag Nr. 114 ()
      Die Menschen können schon aufgrund ihrer bloßen Vorstellungen sterben.

      Chaucer
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 01:37:18
      Beitrag Nr. 115 ()
      Die Menschen können schon aufgrund ihrer bloßen Vorstellungen sterben.
      Chaucer

      Habe ich nur fett gemacht, damit das alles nicht so vermischt wird - für die Konsumenten-und Selbstdarstellungs-Menschen. Man muss ja Menschen dort abholen. wo sie sind :)

      hallo.. life is fun :) oder boring :(
      Avatar
      schrieb am 22.05.03 01:51:22
      Beitrag Nr. 116 ()
      Diese Geschichte liebe ich. Lernte ich doch etwas wirklich Entscheidendes über den Einfluss unserer Überzeugungen und Einbildungskraft auf unsere Wahrnehmung. Gleichzeitig erfuhr ich auch etwas über die verborgenen Annahmen, die unserem Denken, Handeln und Fühlen zugrunde liegen und dieses steuern können. Der Geist ist in der Tat ein machtvolles Instrument. Falsche, d.h. irrige Überzeugungen können einen großen Einfluss auf uns haben."

      Gute Nacht
      Linea :)

      Avatar
      schrieb am 22.05.03 03:23:40
      Beitrag Nr. 117 ()
      mensch linea, ich habe lange nicht so eine spannende geschichte mit derart verblüffendem ausgang gelesen.
      solch irrationales denken hat wahrscheinlich stärkeren einfluss auf geist und körper als der rational wissenschaftlich denkende mensch wahrhaben möchte.
      ich bin sehr versucht mein eigenes denken mal verstärkt auf solche einflüsse abzuklopfen.
      da fällt mir eine analogie ein - das was dem grillanzünder passiert ist, erinnert mich an die opfer vom voodoo zauber - da spielt sicher genau diese kraft des eigenen geistes die entscheidende rolle - sich verhext fühlende voodoo opfer die dann tatsächlich sterben.
      noch eine frage. hast du informationen über den erzähler der geschichte? dem text nach vermute ich einen amerikanischen ursprung(wegen sears als lieferanten). und es hat den anschein, er schildert die geschichte aus der sicht eines wissenschaftlich denkenden menschen, der im "selbstversuch" eine verblüffende erkenntnis gewonnen hat.

      hallo.. life is fun oder boring YEPP! wer sich langweilt, hat die freiheit des denkens noch nicht entdeckt - es gibt IMMER etwas anregendes, spannendes, lustiges, kreatives, philosophisches über das nachzudenken jede langeweile vertreibt!:):):)

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 03:15:32
      Beitrag Nr. 118 ()
      Hallo Iguana
      (jetzt aber ;) )
      Das ist von einem Philosophieprofessor geschrieben, hatte mir mal jemand geschenkt

      Ja, es ist schon verrückt, wie wir (unser Gehirn) Dinge miteinander koppeln - weil es so gut zusammen passt - und damit irgendetwas wie Gültigkeit oder gar Wahrheit herausleiten.

      Klar, das ist auch das Problem mit der Wissenschaft oder dem Glauben: Du hast eine Art von Vor-Einstellung (fokussiert), also wirst du alles das, was in deinen begrenzten Wahrnehmungshorizont passt, herausfiltern... passend zu deiner These.

      Nicht umsonst hat Popper gesagt in seiner Falsifikationstheorie: "Alles ist so lange wahr, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist." Und damit den Absolutsheitsanspruch von Dingen, die Leute behaupten dorthin gestellt, wo die Dinge hingehören.... Annahmen - mehr nicht!!!
      Grüße
      Linea
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 04:59:44
      Beitrag Nr. 119 ()
      vielen dank linea für die info.:):)

      da hat popper tatsächlich etwas gesagt, worüber sich intensives nachdenken lohnt. spontan denke ich an beobachtungen, die ich schon öfter bei mir gemacht habe. ich lese eine theorie und es klingt verdammt plausibel. ich bin dann geneigt, dies als feststehende tatsache im hirn abzulegen und dann begegnet mir eine gegensätzliche these, die genau so plausibel belegt wird. das macht dann in der tat vorsichtig und relativiert das ganze.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 23.07.03 02:41:14
      Beitrag Nr. 120 ()
      Freiheiten...? Ja, Freiheiten! :)

      Stufen


      Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
      Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
      Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
      Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
      Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
      Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
      Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
      In andre, neue Bindungen zu geben.
      Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
      Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

      Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
      An keinem wie an einer Heimat hängen,
      Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
      Er will uns Stuf um Stufe heben, weiten.
      Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
      Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
      Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
      Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.


      Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
      Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
      Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden. .
      Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

      Hermann Hesse
      .
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 01:49:04
      Beitrag Nr. 121 ()
      @linea: tolles gedicht von dem autor zweier meiner lieblingsbücher "siddhartha" und "narziß und goldmund".
      "nicht fesseln und engen... sondern weiten" das ist in der tat gelebte freiheit.:):)

      WOLFSHEIM

      KEIN WEG ZURÜCK

      Weißt du noch wie’s war
      Kinderzeit wunderbar
      Die Welt ist bunt und schön
      Bis du irgendwann begreifst
      Dass nicht jeder Abschied heißt
      es gibt auch ein Wiedersehen

      Immer vorwärts Schritt um Schritt
      Es geht kein Weg zurück
      Was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehn
      Die Zeit läuft uns davon, was getan ist getan
      Was jetzt ist, wird nie mehr so geschehn

      Es geht kein Weg zurück
      Es geht kein Weg zurück

      Ein Wort zuviel im Zorn gesagt
      ’n Schritt zu weit nach vorn gewagt
      Schon ist es vorbei
      Was auch immer jetzt getan
      Was ich gesagt hab, ist gesagt
      Und was wie ewig schien ist schon Vergangenheit

      Immer vorwärts Schritt um Schritt
      Es geht kein Weg zurück
      Was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehn
      Die Zeit läuft uns davon, was getan ist getan
      Was jetzt ist, wird nie mehr so geschehn

      Ach und könnt ich doch
      Nur ein einz’ges mal die Uhren rückwärts drehn
      Denn wie viel von dem was ich heute weiß
      Hätt ich lieber nie gesehen

      Es geht kein Weg zurück
      Es geht kein Weg zurück
      Es geht kein Weg zurück

      Dein Leben dreht sich nur im Kreis
      So voll von weggeworfner Zeit
      Deine Träume schiebst du endlos vor dir her
      Du willst noch leben irgendwann
      Doch wenn nicht heute wann denn dann
      Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her

      Immer vorwärts Schritt um Schritt
      Es geht kein Weg zurück
      Was jetzt ist wird nie mehr ungescheh’n
      Die Zeit läuft uns davon


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 05.08.03 04:08:27
      Beitrag Nr. 122 ()
      :):)
      Avatar
      schrieb am 04.02.04 03:17:09
      Beitrag Nr. 123 ()

      seit diese münze erschienen ist, sind bereits wieder hundert jahre ins land gezogen - mit zahlreichen neuen ansätzen in der philosophie...

      apropos philosophie - für alle freude des gepflegten denkens hier eine vorankündigung einer interessanten tv-reihe, die rund um den 200. todestag von Immanuel Kant, dem 12.2.04, auf 3Sat ausgestrahlt wird. der obertitel lautet "Kant - Die Geburt der Philosophie der Moderne". die serie startet am montag, den 9.2. mit beiträgen zu Wittgenstein und Popper und endet am freitag, den 13.2. mit Adorno.
      der 12.2. ist dann natürlich speziell für Kant reserviert.
      nähere infos werde ich dann aktuell noch ergänzen.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 05.02.04 12:01:26
      Beitrag Nr. 124 ()
      Und für Freunde der Malerei...




      unter dem Thema: Die Befreiung der Farbe
      eine sehr schöne Ausstellung :) von ca 180 Werken der Künstlergruppe "Der blaue Reiter” (1911-1914).
      Darunter Arbeiten von 13 Künstlern, wie Franz Mark, August Macke, Wassily Kandinsky, Robert Delauney .... Arnold Schönberg, den ich nur aus der Musik kannte.

      Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen/Rhein,
      geht noch bis 29.Februar (geöffnet im Februar: durchgehend von 8.00 - 20.00 Uhr)



      http://www.blauer-reiter.de

      Grüße
      Linea :)
      Avatar
      schrieb am 09.02.04 02:00:35
      Beitrag Nr. 125 ()
      montag abend um 22uhr25 beginnt der zyklus auf 3Sat mit:

      "Die Wahrheit der Worte" Ludwig Wittgensteins Philosophie. Ein Film von Rainer Otte.

      Was mag einen Philosophen veranlasst haben, seine bisherigen Gedanken radikal in Frage zu stellen und zu ganz neuen Ergebnissen zu kommen? Weshalb der Positionswechsel von einer Analyse der Worte und der Sprache zu einer Untersuchung von Worten und ihrem Gebrauch im Alltag? Die Rede ist von Ludwig Wittgenstein, von seinem "Tractatus Logico-Philosophicus" (1921), einem neunzig Seiten dünnen Bändchen, mit dem der junge Philosoph glaubt, die Probleme der Philosophie gelöst zu haben. Als er sich jedoch in den 20er Jahren pragmatischen Dingen zuwendet, als Gärtner, Architekt und Lehrer arbeitet, verändert sich seine philosophische Position. Nicht mehr die mathematisch-exakte Beweisführung von sinnvollen und sinnlosen Aussagen beschäftigt ihn, sondern die Vielfältigkeit der Sprachverwendungen im Alltag.

      und direkt im anschluss dann um 23uhr10:
      "Philosophie gegen falsche Propheten" Sir Karl Raimund Popper. Film von Klaus Podak

      Karl Raimund Popper ist der in der angelsächsischen und skandinavischen Welt wohl berühmteste Philosoph des 20. Jahrhunderts. Kennzeichen seines Denkens waren Klarheit, Einfachheit und intellektuelle Bescheidenheit. Seine Waffe war die rationale Kritik. Er bekämpfte jedes System, alle endgültigen Aussagen, die Anmaßung politischer Führer und die lockenden Verheißungen der Ideologien. Das machte ihn den Dunkelmännern und Marktschreiern von Rechts und von Links verdächtig - auch und gerade in Deutschland. Popper war ein Freund des Alltagsverstandes, den er gleichwohl scharf kritisierte. Klarheit, unbeirrbare Kritik und Verantwortungsbewusstsein sind die Hauptanliegen von Poppers Werk. Zeit seines Lebens stritt Popper bescheiden aber beharrlich für die Freiheit des Individuums.

      begleitend zu den spätsendungen laufen in der kant-woche täglich auch die beiden magazinsendungen "nano - die welt von morgen" (18uhr30 - 19 uhr) und "kulturzeit" (19uhr20 - 20 uhr) unter dem oberthema "Kant - Die Geburt der Philosophie der Moderne".

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 10.02.04 02:24:39
      Beitrag Nr. 126 ()
      ...und weiter geht`s am dienstag um 22uhr25 mit...

      Martin Heidegger(1889-1976) - Im Denken unterwegs
      Film von Richard Wisser und Walter Rüdel



      Dieses Filmporträt aus dem Jahr 1975 - ein Jahr vor Martin Heideggers Tod entstanden - zeichnet anhand zahlreicher historischer Filmaufnahmen ein anschauliches Bild des "heimlichen Königs der Philosophie in Deutschland", wie ihn der Biograf Rüdiger Safranski nannte.
      Martin Heidegger spricht über das Verhältnis des Menschen zur Sprache, die Frage nach dem "Sein", die Aufgabe des Denkens und über Religion. Zahlreiche Zeitzeugen wie Heideggers Bruder oder der französische Übersetzer seiner Werke kommen zu Wort. Darüber hinaus versucht der Film den Einfluss Martin Heideggers auf die europäische Philosophie, aber auch in Asien und Südamerika zu dokumentieren.

      Die ungehemmte Vermehrung, als natürlicher Anspruch überall bejaht, von Kirchen und Staaten gar gefordert, ist als solche schon ein potentieller Eroberungsakt. Geburtenbeschränkung dagegen wird einst ein unumgänglicher Friedensakt sein. diese visionäre erkenntnis stammt von
      Karl Jaspers (dt. Philosoph & Psychiater, 1883-1969)

      um 23uhr10 strahlt 3Sat "Karl Jaspers - ein Selbstportrait" aus.

      Karl Jaspers bezeichnet sich in seinem Selbstporträt als "rebellischen Kopf", aber er ist ein sanfter, ein geistiger Rebell. Die Aufnahmen zu dieser Sendung entstanden drei Jahre vor seinem Tod 1966 in Basel und konzentrieren sich auf den Menschen Karl Jaspers. Es sind Erinnerungen an sein persönliches Umfeld, sein Verhältnis zur Universität und an Menschen und Ideen, die für ihn und sein Lebenswerk entscheidend waren. Karl Jaspers erzählt auf faszinierende Weise und in klaren Worten von seinem Leben: von seiner Kindheit, seiner Karriere als Hochschulprofessor, von seinen weltanschau-lichen Ideen und Überzeugungen.


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 11.02.04 06:13:07
      Beitrag Nr. 127 ()
      als punkfan der ersten stunde kann ich nur unterschreiben was er erkannt hat - `Der Spießer: Gegen alles, was er nicht gewohnt ist, ist er zur Stelle, jederzeit.`

      Ernst Bloch - Seine Vita ist die eines Flüchtenden und Abgewiesenen. Im Ersten Weltkrieg ging er in die Schweiz. Den Nazis entkam er durch die Flucht in die USA. 1949 erhielt er einen Ruf an die Universität Leipzig: Den ersten und einzigen ordentlichen Lehrstuhl seines Lebens, für gerade einmal acht Jahre. 1957 weist Ulbricht ihn auf unüberbrückbare Widersprüche zwischen den Grundprinzipien marxistischer Philosophie und seiner Lehre hin. 1961 kehrt er, vom Mauerbau überrascht, von einer Reise nicht mehr nach Leipzig zurück, bleibt in Tübingen. Ein deutsch-deutsches Schicksal.

      mittwoch 11.2. um 22Uhr25:
      Mystik und Hoffnung – Ernst Bloch
      Film von Jürgen Miermeister
      Als der Philosoph Ernst Bloch 1977 im Alter von 92 Jahren erblindet in Tübingen starb, nannte ihn Walter Jens am Grab einen "König und Vater“. Andere nannten ihn einen herrischen Stalinisten, mystischen Romantiker, größenwahnsinnigen Propheten, charismatischen Utopisten, Verführer der Jugend. Seine Anhänger fand er nicht nur im Osten, sondern, in den rebellischen 60ern, vermehrt auch im Westen Deutschlands.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 11.02.04 06:18:53
      Beitrag Nr. 128 ()

      "Konsens ist zwar das Ziel, doch Streit ist der Weg."
      (Jürgen Habermas)

      11.2. 23uhr
      Einladung zum Diskurs
      Jürgen Habermas in Stanford
      Film von Ulrich Boehm

      Jürgen Habermas ist anders als viele herausragende Persönlichkeiten der Gesellschaft: Er gilt als extrem medienscheu. "Einladung zum Diskurs" versteht sich als Annäherung an Person und Werk des Philosophen, der in den USA als "der wichtigste deutsche Philosoph der Gegenwart" gesehen wird. Eine Woche lang war Jürgen Habermas Gast der Elite-Universität Stanford/Kalifornien.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 11.02.04 11:43:50
      Beitrag Nr. 129 ()
      Philosophen in unserem Lande profilieren sich in erster Linie durch zitatfähige Bonmots.
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 00:42:22
      Beitrag Nr. 130 ()
      "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit."
      Immanuel Kant


      heute jährt sich der todestag von Immanuel Kant zum zweihundertsten mal. doch seine gedanken sind auch heute noch aktuell. gerade seine idee eine ethik unabhängig von religion und glauben zu entwickeln( der kategorische imperativ) war ein bis dahin völlig neuer ansatz und hat gerade auch für mich als nicht religiöser mensch eine starke relevanz.


      Leben und Werk
      Immanuel Kant, der aus einer Handwerkerfamilie stammt, wird im Geist des Pietismus erzogen. Sein Studium finanziert er sich unter anderem durch Privatstunden; seine Studienfächer Mathematik, Naturwissenschaften, Theologie, Philosophie und lateinische Philologie spiegeln die große Bandbreite seiner Interessen wider und reflektieren sich in seinen späteren Arbeitsgebieten. Nach dem Tod seines Vaters verlässt er 1746 die Universität Königsberg, um als Hauslehrer seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1755 kehrt Kant an die Universität zurück, promoviert und habilitiert wenige Monate später mit einer Abhandlung über die "ersten Grundsätze der metaphysischen Erkenntnis“.
      Ab 1770 ist er mit großem Erfolg ordentlicher Professor der Logik und Metaphysik an der Universität in Königsberg, lehrt aber auch Naturwissenschaft und Geographie. Kant Schaffen verläuft in zwei Perioden: In der "vorkritischen" Periode setzt sich Kant mit der Physik Newtons auseinander und orientiert sich an der Metaphysik Leibniz` und Wolffs. Mit dem Erscheinen seines Werkes "Die Kritik der reinen Vernunft“ (1781) beginnt seine "kritische“ Periode. In ihr geht es darum, "durch die kritische Prüfung der Verstandeskräfte in einer Transzendentalphilosphie die Bedingungen der Möglichkeit und die Grenzen der Erkenntnis zu bestimmen“. In seiner praktischen Philosophie entwirft Kant eine Sittenlehre, deren Grundgesetz der kategorische Imperativ ist. 1796 beendet Kant seine Lehrtätigkeit an der Universität, 1801 wird er emeritiert. Trotz mehrer Angebote anderer Universitäten hat Immanuel Kant Königsberg nie verlassen.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 00:58:25
      Beitrag Nr. 131 ()

      Donnerstag 12. Februar 2003 20.15 Uhr auf 3Sat
      KANT - Reloaded
      Film von Theo Roos

      Bei genauer Betrachtung ist Kant bis heute aus keiner Diskussion über Philosophie, Moral und Erkenntnis wegzudenken. Der Naturwissenschaftler, Pädagoge, Forscher, Hochschullehrer und Philosoph war nicht nur einer der größten Denker seiner Zeit, sondern einer der größten und einflussreichsten Denker überhaupt.

      "Kant - Reloaded" steht für den Versuch, den Philosophen an seinem 200. Todestag als einen gegenwärtigen Denker zu begreifen, dessen Werk sich immer wieder neu lädt und in den kulturellen Denkprozess einspeist. Bis heute bestimmt Kant unser Leben mit, etwa wenn wir nach dem Fortschritt des Menschen zum Besseren fragen, nach dem Frieden in einer globalen Welt oder nach der Einheit in der Vielzahl der Kulturen, Epochen, Religionen und Gesellschaften. Auch die Frage nach der Universalität der Menschenrechte ist bis heute aktuell.

      Der Film stellt Kant daher nicht als einen fernen Philosophen, als einen Mann mit Perücke dar, der aus einer verstaubten Vergangenheit hervor gekramt wird. Stattdessen wird Kant als Zeitgenosse verstanden: Als jemand, der in seinen Texten noch immer zu uns spricht und vor allem nach wie vor etwas zu sagen hat.
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 10:45:10
      Beitrag Nr. 132 ()
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 11:18:25
      Beitrag Nr. 133 ()
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 00:01:04
      Beitrag Nr. 134 ()
      @fixbutte: ;) ist ja voll niedlich die story. respekt für den zeichner:)

      @eviva: danke für den link. diese sendung habe ich sonntag nacht zufällig gesehen, bin aber leider erst in die laufende sendung reingekommen. war eine spannende diskussion.
      sehr sympathisch für mich die erkenntnis, die auf der zdf-site als schlusswort steht. dem kann ich nur beipflichten:

      Das letzte Wort:
      "Der größte Sinnengenuss, der gar keine Beimischung von Ekel bei sich führt, ist im gesunden Zustande: Ruhe nach der Arbeit."
      (Immanuel Kant)


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 02:26:35
      Beitrag Nr. 135 ()
      nachdem "der kleine mann aus frankfurt" bereits im vergangenen jahr zu seinem 100. geburtstag ausführlich abgefeiert worden ist, darf er auch hier in der riege der denker des 20.jahrhunderts nicht fehlen...

      Das Halbverstandene und Halberfahrene ist nicht die Vorstufe der Bildung, sondern ihr Todfeind.

      Theodor W. Adorno
      Leben und Werk


      Der einzige Sohn eines Weinhändlers und einer italienischen Sängerin erhält eine fundierte musikalische Ausbildung und ist ein außerordentlich guter Schüler, der zwei Klassen überspringt und 1921 als Klassenbester seine Reifeprüfung besteht. Im selben Jahr beginnt er an der Universität Frankfurt Philosophie, Musikwissenschaft, Psychologie und Soziologie zu studieren. Bei Hans Cornelius, dessen Assistent Max Horkheimer ist, promoviert Adorno 1924. Ein Jahr später geht Adorno nach Wien, nimmt bei Alban Berg Kompositionsunterricht und lernt Arnold Schönberg kennen. 1926 kehrt er nach Frankfurt zurück und habilitiert 1931 als Philosophie-Professor, nachdem er 1927 seine bereits vorgelegte Habilitation wieder zurück gezogen hatte.
      1933 wird ihm die Lehrbefugnis entzogen, ein Jahr später emigriert er nach England, 1938 in die USA. 1941 zieht er nach Los Angeles und beginnt gemeinsam mit Horkheimer die Arbeit an dem Werk "Dialektik der Aufklärung“. 1949 kehrt Adorno nach Frankfurt zurück. Er bemüht sich sehr um die Neugründung des Instituts für Sozialforschung, die 1951 erfolgt. Auf dem Soziologentag 1961 in Tübingen entbrennt eine Kontroverse zwischen Karl Popper und Adorno um den methodologischen Unterschied zwischen Natur- und Sozialwissenschaften, die in den 60er Jahren als "Positivismusstreit“ bekannt wird. Ende der 60er kommt es zu einem Bruch zwischen den Studenten und ihrem Vordenker, die ihn als praxisfeindlich kritisieren.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 03:19:33
      Beitrag Nr. 136 ()
      Theodor W. Adorno: Wer denkt, ist nicht wütend.
      hihihi - wenn der gute mann damit recht hatte, scheinen manche w:o-user(bzw. ex-use) temporär wenig zu denken.

      Adorno - Teil 1 & 2: Der Bürger als Revolutionär
      Film von Meinhard Prill und Kurt Schneider
      3Sat 13. Februar 2004 22:30 Uhr - 00:30 Uhr

      "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, scheint mir die allererste an Erziehung“, so Adornos Motto für den Neubeginn im Nachkriegsdeutschland. Mit amerikanischen Geldern wurde das Institut für Sozialforschung nach dem Krieg wieder aufgebaut. Es entwickelte sich bald zum Studienort und Kristallisationspunkt für junge, wissbegierige Intellektuelle wie Jürgen Habermas, Joachim Kaiser, Alexander Kluge oder Bazon Brock. Im Kalten Krieg wollten ihre Lehrer Horkheimer und Adorno aber lieber verschweigen, dass sie eigentlich Marxisten waren. Die Kritische Theorie ließ sich auch ohne Marx-Zitate lehren.
      Kaum eine öffentliche Debatte in den 60er Jahren fand ohne Adorno statt, in Rundfunk und Fernsehen war er mit seinen Theoriegebilden und seiner permanenten Kritik an der "verwalteten Welt“, an der Bedrohung durch die "ins Ungeheuerliche zusammengeballte Wirtschaft“ ständig präsent. Das Leben war per se unfrei - diese Botschaft fiel auch bei den Studenten auf fruchtbaren Boden. Als sie Ende der 60er Jahre zum revolutionären Befreiungsschlag ansetzten, verweigerte Adorno jedoch die Gefolgschaft. Gewalt und Aktionismus lehnte er ab. Als Philosoph fühlte er sich nur für die Theorie zuständig, nicht aber für die praktische Umsetzung eines utopischen Gegenentwurfs: "Ich habe ein theoretisches Denkmodell aufgestellt. Wie konnte ich ahnen, dass Leute es mit Molotow-Cocktails verwirklichen wollen!“ Adornos Aufstieg endete nahezu tragisch. "Es ist schon einiges dran, dass 68 ihm das Herz gebrochen hat", resümiert Rüdiger Safranski. Adorno starb 1969.


      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 13.02.04 12:35:11
      Beitrag Nr. 137 ()
      nach Super-Super-schnellem Random Blitzdurchlauf ,vielleicht nicht tiefgründig aber immerhin spontan ;)

      aus #1
      Die ursprüngliche Freiheit, die mir persönlich eine gelassene Einstellung zum Leben gegeben hat, ist die tägliche Freiheit der Wahl zu leben oder zu sterben

      oder ...der Wahl long oder short zu gehen ,... fremd oder nicht fremd , zur Arbeit oder nicht ....
      will sagen jede Wahlmöglichkeit bedeutete Freiheit im handelsüblichen Sinne

      ja...bedeutete ... bis Janis Joplin gehörig eins drauf setzte und den Begriff ins Extreme konterkarierte
      mit Freedom is just another word for nothing left to lose. including ...nothing left to choose !!

      (Die Erlösung also selbst vor der Qual der Wahl, jetzt mangels Masse , zuvor bei der totalen Unfreiheit mangels Spielraum ..., aber wenn man so will aufs Gleiche hinauslaufend )

      Trader ,sehts doch mal so ,
      früher oder später findet ihr euch all vor dem Tor zur totalen Freiheit :D
      Avatar
      schrieb am 14.02.04 03:13:53
      Beitrag Nr. 138 ()
      @sofakles: ja da ist was dran an dieser kette... zwischen freiheit und abhängigkeit ist ein schmaler grat.
      ...interessant, dass du diese damalige these als aufhänger herausgreifst... dazu ergänzend erwächst auch die freiheit der erkenntnis, dass man eigene aussagen später mal anders sieht und anders bewertet(ich teile aber deine gegnerschaft der edit funktion - ich will einmal gesagtes nicht später verfälscht sehen. es steht immer im kontext zur zeit - lies mal alte jahr 2000 durchhalteparolenthreads als es abwärtsging mit der börse. viele der meinungen dort kommen einem heute fremd vor, aber es war etwas an das man seinerzeit geglaubt hat und letztendlich viele leute mit dem verlust ihres vermögens bezahlt haben), die freiheit seine meinung zu überdenken und auch bei neuen erkenntnissen ändern zu können.
      so wie es dem kürzlich hier erwähnten Wittgenstein gegangen ist, der sein frühwerk später kritisch in frage stellte. wobei ihm halt in die quere kam, dass ausgerechnet eine schar von anhängern diese frühgedanken geradezu wie eine bibel verehrten. und gerade das hat meinen respekt - der einfache weg wäre sicher gewesen sich kritiklos von den anhängern feiern zu lassen und so eine art denkmal seiner selbst zu werden - er hingegen wählte den harten weg, um sich weiterentwickeln zu können.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 14.02.04 04:22:12
      Beitrag Nr. 139 ()
      Franklin D. Roosevelt,

      The Four Freedoms

      1. The freedom of speech




      2. The freedom of warship




      3. The freedom from want




      4. The freedom from fear



      ... the four essential human freedoms!

      c&p:

      http://www.ourdocuments.gov/doc.php?flash=true&doc=70

      http://www.nps.gov/fdrm/memorial/memorial.htm


      :cool:
      Avatar
      schrieb am 14.02.04 09:17:35
      Beitrag Nr. 140 ()
      ospower.
      Roosevelts Four Freedoms
      scheinen mir auf ersten Blick doch eine eher willkürlich und politisch-kurzfristig angelegte Sammlung zu sein,denn eine mit philosofischem Anspruch
      Avatar
      schrieb am 16.02.04 01:47:23
      Beitrag Nr. 141 ()
      @linea: #124 zu den ursprüngen des blauen reiter ist mir neulich ein interessanten bericht im rahmen der geschichte bayerns untergekommen. die befreiung der farbe kann man sogar noch im weiteren sinne als nur auf der leinwand sehen. denn aus den zu dieser zeit in verkrusteten strukturen eingefahrenen und bürokratisch verwalteten kunstsalons in münchen(münchen selber war ein vor dem 1.weltkrieg ein liberaler schmelztiegel für zahlreiche flüchtlinge vor allem aus russland - auch lenin und trotzki hielten sich zu dieser zeit dort auf) brachen die künstler wie kandinsky, münter, jawlensky und werefkin aus in die bayerische provinz nach murnau und hatten dort die freiheit ungestört einen neuen stil zu entwickeln.


      Die Geschichte des Blauen Reiters beginnt als Liebesaffäre. Im August 1908 trafen die Maler Wassily Kandinsky (damals 42) und Gabriele Münter (31) in Murnau ein und bezogen für sechs Wochen Quartier im "Griesbräu" , auf derselben Etage, doch - unverheiratet, man denke! - mit dem Abstand, den damalige Schicklichkeit gebot. So zeigen denn ihre Bilder die Johannisgasse aus verschiedenen Blickwinkeln.


      1911 schrieb Gabriele Münter rückblickend über diesen Studienaufenthalt in ihr Tagebuch:
      "Murnau hatten wir auf einem Ausflug gesehen und an Jawlensky und Werefkin empfohlen, die uns im Herbst auch hinriefen. Wir wohnten im Griesbräu und es gefiel uns sehr. Ich habe da nach kurzer Zeit der Qual einen großen Sprung gemacht - vom Naturabmalen - mehr oder weniger impressionistisch - zum Fühlen eines Inhalts, zum Abstrahieren - zum Geben eines Extrakts. Es war eine schöne, interessante, freudige Arbeitszeit mit vielen Gesprächen über Kunst mit den begeisterten Giselisten."

      Gabriele Münter.............................................Wassily Kandinsky

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 18.06.04 19:53:59
      Beitrag Nr. 142 ()
      Tja Iguana,
      Die Befreiung der Farbe oder die Befreiung der Form oder...
      wie mir mal ein Architekt vor vielen Jahren sagte:

      "Leben heißt nicht nur wissen und berechnen,
      sondern auch wagen"
      :)

      Avatar
      schrieb am 07.07.04 22:12:32
      Beitrag Nr. 143 ()


      Als Purzel gewahr wurde,
      wie wenig er im Leben bislang
      gemäß Kants kategorischem Imperativ
      gehandelt hatte,
      überkam ihn großes Wehklagen
      Avatar
      schrieb am 19.09.04 22:23:16
      Beitrag Nr. 144 ()
      achtung programmhinweis;) heute abend läuft noch eine interessante TV sendung im ZDF um 23uhr45. "Das philosophische Quartett" - Thema "Dem Volk aufs Maul geschaut - Wie Populismus die Demokratie gefährdet". mit Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski.

      gerade die heutigen wahlereignisse lassen das thema brennend erscheinen, an einem tag an dem die NPD in ein parlament einzieht und die PDS die etablierten parteien teilweise deutlich überrundet. die freiheit wird meiner meinung nach nicht von leuten wie Blair und Bush, oder Putin gefährdet, sondern durch die schwäche der polititker, die derzeit am ruder sind.
      so wie hitler durch die schwäche der weimarer demokraten forciert wurde.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 19.09.04 22:28:20
      Beitrag Nr. 145 ()

      "Die Wiederentdeckung der Libido des Denkens"
      In der Sendung "Das Philosophische Quartett" geht es um die Grundsatzfragen unserer Gesellschaft und unserer Zeit.

      Die erste Sendung nach der Sommerpause sehen Sie am
      19. September 2004. Zu Gast sind Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, und Jürgen Flimm, Theater- und Opernregisseur und künftiger Leiter der Salzburger Festspiele.

      :)iguana
      Avatar
      schrieb am 15.03.05 05:03:23
      Beitrag Nr. 146 ()
      ...neulich, als es um die PC diskussion während der "tsunami & mosi - turbulenzen" auf dem sofa hoch her ging, ist mir ein posting von "timekiller" aufgefallen, welches ein paar interessante ansichten zum thema orte der freiheit enthielt...:

      Es gibt auf der Welt Orte, an denen Menschen ihre Freiheiten ausleben.

      Dies können intellektuelle Freiheiten sein, kulinarische oder auch sexuelle:

      Ich denke da an Speaker´s Corner, Feinschmeckerrestaurants oder Swingerclubs.

      Wallstreet-online ist so ein Ort. Hier können - in einem gewissen Rahmen - unkonventionelle, freie Gedanken geäußert werden, und zwar auf eine Weise, wie es im alltäglichen Leben nicht oder nur sehr schwer möglich wäre..

      Die Orte, die ich aufgezählt habe, sind wohl von sehr unterschiedlicher Ausprägung.

      Eines gilt jedoch für solche Orte generell:

      Sensible Zeitgenossen, die sich mit dem Treiben anderer schwer tun, sollten solche Orte lieber meiden. Zum einen aus Selbstschutz, zum anderen, um nicht den anderen als Miesepeter alles kaputt zu machen.
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 01:18:45
      Beitrag Nr. 147 ()
      Ein durchaus interessanter Gedankengang

      Iguana, ich habe heute das erste Mal eine kleine graubraune Eidechse in meinem Garten gesehen :eek:

      ich habe mich so gefreut, das ist sicher diesem wunderschönen Sommer zu verdanken, ob es ein verzauberter Prinz war? :rolleyes:

      herrlich dunkelblaue und schillernd grüne Libellen und ein Igelpärchen habe ich auch

      das wollte ich Dir nur erzählen, ich wusste nicht, in welchen Deiner Sräds das passen würde

      Entschuldige bitte, wenn es doch themenfremd ist ;)

      hg Qui ;)
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 07:47:21
      Beitrag Nr. 148 ()
      WArum hast du sie nicht geküsst + an die wand geschmissen????????????????????:(:confused:
      DAnn würde sich die prinzenfrage sofort geklärt haben ;):D:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 08:38:59
      Beitrag Nr. 149 ()
      @qui: mensch, das ist ja wirklich etwas schönes, so was im eigenen garten erleben zu dürfen :) – und ein mathematisch geradezu unwahrscheinlich unwahrscheinlicher zufall, dass du gerade heute in diesen thread von mir hineinschreibst. Ich habe vor kurzem einen tollen song von dem neuen Queen und ehemaligen Free und Bad Compan sänger Paul Rodgers entdeckt namens „Freedom“ und als ich heute im wald unterwegs war kam mir in den sinn, dass der text richtig gut in diesen thread passen würde, statt ihn in meinen „king of emotion“ songlyrictext zu setzen und hatte vor das heut nacht zu tun. Du kannst dir sicher vorstellen, plötzlich den thread nach so vielen monaten oben zu sehen – das war fast gedankenübertragung...:):):)

      lyta, lyta – auf dem fußballplatz bekämst du jetzt aber die gelbe karte…:D prinz hin, prinz her – tststs - auf den gedanken eine arme kleine eidechse derart zu behandeln...;)

      hier noch ein paar bilderchen für euch, die ich im wald geschossen habe, von einer schönen libelle, einer männlichen zauneidechse und einem ungewöhnlichen blauschillernden käfer...







      PAUL RODGERS

      FREEDOM

      All I have is my freedom
      These broken wings will learn to fly

      Born under a haunted moon
      Stars in my eyes
      Up in my heart I wanna move
      Wanderlust in my soul

      I was a drifter on a road to nowhere
      A shadow in the wind
      Like the mist I disappear
      In the early morning rain

      All I have is my freedom
      These broken wings will learn to fly

      I met an angel in a dusty town
      Chase the demons away
      Set me up so now I’m freedom bound
      Set me on my way

      Now beside me there is a fire that rages
      That will never ever die
      Take the memory and turn the pages
      Angel don’t you cry

      All I have is my freedom
      These broken wings will learn to fly
      And All I need is my freedom
      These broken wings will touch the sky
      Learn to fly, fly again
      Avatar
      schrieb am 09.09.05 16:42:37
      Beitrag Nr. 150 ()
      @Iguana ;)

      das hast Du nun davon, dass ich bei jeder Eidechse, bei jedem Salamander an Dich denken muss :D

      so ungefähr sehen meine Libellen aus



      und so mein verzauberter Prinz



      er war aber höchstens 13 cm lang

      und hier noch ein Bild von meinem "Stachelschwein" :D

      Avatar
      schrieb am 09.09.05 16:43:54
      Beitrag Nr. 151 ()
      schön, dass der Sräd wieder mal oben ist,

      ich empfahl ihn erst neulich techno als Lektüre

      vielleicht entdeckt er ihn ja noch rechtzeitig

      ;)
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 05:48:01
      Beitrag Nr. 152 ()
      wow quirli - das sind aber wirklich schöne libellen.:) und dein verzauberter prinz ist, wie ich es mir gedacht habe nach der region und deiner beschreibung, eine Bergeidechse. die haben eine ungewöhnliche eigenschaft für eidechsen. die meisten vergraben ihre eier und lassen sie von der sonne ausbrüten, doch bergeidechsen sind fast lebendgebärend. sie legen die eier erst ab wenn die jungen sich schon komplett ausgebildet haben und die schlüpfen dann kurz nach der eiablage...
      vielleicht hast du bald ja sogar noch ein paar kleine babyprinzen und -prinzessinnen im garten herumwuseln...:D
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 20:49:16
      Beitrag Nr. 153 ()
      Iguana --diese käfer sind nicht ungewöhnlich ---wir haben im garten eine geflieste duschtasse + da fallen sie immer wieder rein + können nicht raus --egal wieviel holzerln odrer andere aufstiegshilfen ich auch reinlege :(
      Ich denke das sind LAUFKÄFER http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.insektenbox…

      wUnderschöne tierchen!!!
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 05:06:17
      Beitrag Nr. 154 ()
      ui, das ist interessant lyta! vielleicht mögen sie besonders das mediterane klima wie bei euch in der gegend.:) ich habe bisher nur diesen einen einzigen gesehen, im pfälzer wald in der nähe von alt-leiningen, eine auch ausgesprochen sonnig-mediterane ecke, sozusagen die toscana deutschlands...
      dann wünsche ich dir, dass du noch einen guten weg findest die hübschen tierchen zu retten...
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 08:22:15
      Beitrag Nr. 155 ()
      Wir hatten bis vor ein paar jahren auch noch HIRSCHKÄFER
      aber leider werden immer weniger davon --in den 60ziger jahren waren die Gang + gebe !!




      Heute hat sie wieder angefangen :(

      Mann bin ich froh aus DIESEM alter raus zu sein :D
      Guten Morgen W:0 mitbürger:)
      Avatar
      schrieb am 13.09.05 05:29:08
      Beitrag Nr. 156 ()
      ...stimmt lyta, die sieht man heutzutage wirklich nur noch ganz selten...:(
      ...die einzigen käfer in dieser größenordnung, die mir noch ständig im wald überden weg laufen sind die mistkäfer – ich finde,die sehen aber noch viel hübscher aus, als es ihr name andeutet...:D




      ...ich wollte ja eigentlich mal in diesem thread auf die aktuellen ereignisse und die errungenschaft der wahlfreiheit eingegangen sein, aber irgendwie ist das mit allen parteien zur zeit ein so trauriges thema, da gefällt es mir über käfer zu reden eigentlich viel besser...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.09.05 08:57:14
      Beitrag Nr. 157 ()

      auch rosenkäfer findet man beu uns noxch jede menge --das einzige was ausgestorben scheint , sind die GLÜHWÜRMCHEN :cry:
      Vor jahren hatten wir jede menge der biolichterln herumflattern sehen --aber jetzt??:(:cry:






      Soviel geburtstagsarbeit schon in aller früh schlaucht unheimlich :(
      Muss mich gleich mal stärken --
      aber pssssst nix weitersagen daß ich von JEDER der torten 1 stk gestohlen hab ;)
      Guten MOrgen allemiteinander !:)
      Avatar
      schrieb am 15.09.05 05:19:44
      Beitrag Nr. 158 ()
      @lyta: welch netter zufall :) – mit den glühwürmchen verbinden mich ein paar ganz besondere zusammenhänge. ich kenne hier einige stellen an denen sie noch zahlreich umherschwärmen in warmen sommernächten. vor einiger zeit habe ich hier in einem anderen thread schon mal was dazu gepostet – ich kopier dir das einfach mal hier rein...:

      ...vor kurzem in der dämmerung eines heißen Sonntag abends habe ich wieder das wunder der natur beobachtet, wie damals, in diesem sommer vor 15 jahren, als ich solch phänomen das erste mal beobachten durfte... hunderte glühwurm männchen, die mich an einer bestimmten stelle des baerler busches fliegend umschwärmten, auf der suche nach dem weiblichen partner glühend in den gebüschen am wegrand sitzend...
      bis dahin hatte ich mich darauf beschränkt für mein projekt Nightwork lediglich die musik zu den fertigen texten meines damaligen sängers zu komponieren. dieses erlebnis mit den glühwürmchen hat mich dann dazu inspiriert spontan einen text zu schreiben und eine melodie kam mir auch bald in den sinn. so wurde dies dann der erste Nightwork song, den ich komplett allein verfasst hatte – und einmal auf den geschmack gekommen mit dem entdeckten talent, sollte es auch nicht der letzte bleiben...
      ...und seitdem habe ich fast jedes jahr dieses phantastische phänomen beobachten dürfen...:):):)

      ----------------------------NIGHTWORK----------------------------


      ---------------TINY LIGHTS---------------

      Walking the forest by dawn
      Silence around – everything’s calm
      The end of a hot summer day
      But now a fresh wind comes my way

      Tiny lights shine through the air
      Glowing worms are everywhere
      Tiny lights in the dark
      Gleaming for me like a spark

      Mother nature has many features
      A world of strange and curious creatures
      She’s öld and wise
      She knows no lies
      You’ll see…

      Tiny lights still in the air
      Glowing worms fly everywhere
      Tiny lights in the dark
      Gleaming for me like a spark

      Tiny lights shine through the air
      Glowing worms are everywhere
      Tiny lights in the dark
      Gleaming for me like a spark



      …schönes regelmäßiges blinken…:


      …führt zum gelingen…:

      Leuchtkäfer sind die einzigen landlebenden Tiere, die die Bioluminiszenz in so komplexen Mustern einsetzen. „Glühwürmchen sind romantische Tiere», sagt Sara Lewis, eine Mitarbeiterin der Glühwürmchen Studie. «Sie verbringen ihr ganzes Leben als Erwachsene mit dem Werben um Partner.“
      Avatar
      schrieb am 15.09.05 09:32:21
      Beitrag Nr. 159 ()
      Ich kann mich noch erinnern als ich das 1.x eines dieser kleinen wunderwerke in der hand hatte --ich war bitter enttäuscht daß dieses lichterl ein so unscheinbares würmchen war :(:D
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 01:25:36
      Beitrag Nr. 160 ()
      @lyta: du wirst es nicht glauben - aber genau dieser gedanke ist mir auch gekommen, als ich damals in den ostseedünen das erste mal statt dem leuchtenden licht auch das käferchen persönlich gesehen habe...:D
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 08:58:34
      Beitrag Nr. 161 ()
      Und was lern ma daraus??:eek:
      Auch unscheinbare wesen können freude + licht + schönheit vermitteln ;)
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 13:15:09
      Beitrag Nr. 162 ()
      Freiheit bedeutet, Unmögliches zu tut wenn es unangebracht ist!;)


      Dieses Jahrtausend steht im Zeichen der Freiheit!:kiss:;)
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 15:18:07
      Beitrag Nr. 163 ()
      Hallo Iguana ;)

      danke für die BM, aber ich kann Dir nicht antworten...die Post hat wegen Überfüllung geschlossen :(

      Aber ich werde im nächsten Sommer die Augen offen halten und berichten :rolleyes:

      Ob der kleine Kerl bei mir überhaupt überwintern kann? :confused:
      Avatar
      schrieb am 18.09.05 06:49:20
      Beitrag Nr. 164 ()
      @mr.ripley: ja, vor allem steht in diesem jahrhundert die frage an, worauf man verstärkt wert legt - auf mehr freiheit oder mehr sicherheit(videoüberwachung, biometrie und so weiter und so fort). denn freiheit und sicherheit sind in vielen bereichen ein gegensatz, man kann nicht beides gleichzeitig haben. ich persönlich habe mich gegen sicherheit und für freiheit entschieden - auch wenn es mich frühzeitig unter die erde bringen sollte. da halte ich es mit den friesen "levver düüt als slaav"...:cool:
      Avatar
      schrieb am 18.09.05 07:04:33
      Beitrag Nr. 165 ()
      hi quirli! thanx ja, habe schon irgendwo gelesen, als du missy geantwortet hast, dass du ähnlich wie einige andere das bm fach tilt hast. ich bin immer hart an der grenze unterwegs... hab eben mal wieder auf 740 runtergelöscht...:D
      das überwintern ist in der tat eine schwierige sache. dein kleiner prinz wird sich irgendwann, je nach temperaturentwicklung, im laufe des oktobers in die erde zurückziehen. wenn er dort eine ecke mit nicht zu fester erde vorfindet, wo er sich unter die frostgrenze einbuddeln kann, sollte das aber auch dort möglich sein(eidechsen sind in der regel ziemlich standorttreu, wenn sie erst mal ein nettes heim gefunden haben, mit dem was sie zum leben brauchen)...:)

      @lyta: das hast du schön gesagt - nicht nur buntes kann schön sein... man entdecke "the beauty of grey"...:)
      Avatar
      schrieb am 03.10.05 04:25:23
      Beitrag Nr. 166 ()
      ...wer sicherheit der freiheit vorzieht, der bleibt zu recht ein sklave... Aristoteles

      ...ein aktueller fernsehtipp - thementag "Freiheit" in 3Sat...


      Freiheit!

      Das Programm zum Thementag am 3. Oktober 2005

      Idealisiert, umkämpft, gehütet; Hoffnungsträger und pathetisches Ideal - Freiheit gilt als eines der höchsten Gesellschaftsziele und unverzichtbares individuelles Lebensgefühl. Und doch: Immer wieder wird im Namen der Freiheit egoistischer Missbrauch und hemmungslose Machtpolitik betrieben. Was ist Freiheit? Der 3sat-Thementag "Freiheit!" spiegelt die Vielfalt und Widersprüch-
      lichkeit eines individuellen und gesellschaftlichen Grundwertes wider und untersucht, wie sich der Freiheitsbegriff in den letzten 30 Jahren entwickelt hat.
      Avatar
      schrieb am 03.10.05 04:36:46
      Beitrag Nr. 167 ()
      hier ein paar highlights...:

      7.40 Uhr
      GEBEN SIE GEDANKENFREIHEIT
      Film von Karlheinz Casparis

      "Geben Sie Gedankenfreiheit", forderte Friedrich Schiller in einer Szene des "Don Carlos", der am 29. August 1787 erstmals in Hamburg aufgeführt wurde.

      Zwei Jahre vor der Revolution in Paris trug ein deutscher Dichter im Pathos der Zeit und in historischer Verpackung seine Forderung vor die Throne der absolutistischen Macht. Einen Wendepunkt, auch für das deutsche Geistesleben, setzte die Französische Revolution von 1789.

      Der Film zeigt, wie Dichter und Denker vor und um 1800 mit dem von Schiller angesprochenen Thema "Freiheit" umgingen. Dabei werden Szenenausschnitte von Theateraufführungen, Rezitationen der Schauspieler Elisabeth Ackermann und Manfred Reddemann sowie historische Materialien, die mittels Grafik und Trick bearbeitet wurden, verwendet. Zitiert werden Friedrich Schiller, Friedrich Hölderlin und Georg Forster.

      9.00 Uhr
      WE SHALL OVERCOME
      Film von Jürgen Schröder-Jahn

      "We shall overcome" ist ein weltweit gesungenes Protestlied gegen Unterdrückung, eine Hymne auf die Menschenrechte. In den 1960er Jahren von Pete Seeger und drei anderen amerikanischen Folksingern neu getextet, ist es musikalisch eine Neufassung des Spirituals "I`ll overcome".

      Die Sendung "We shall overcome" ist ein Rückblick auf historische Ereignisse, bei denen das gleichnamige Lied gesungen wurde: unter anderem auf die amerikanische Bürgerrechtsbewegung, Protestversammlungen gegen die Apartheid und die DDR-Demonstrationen im Jahr 1988.
      Avatar
      schrieb am 03.10.05 04:41:03
      Beitrag Nr. 168 ()
      13.15 Uhr
      GLÜCKLICHER IKARUS
      Film von Wolfgang Brög

      Schon als kleiner Junge hat Toni Bender davon geträumt, wie ein Vogel zu fliegen und sich die Welt von oben anzusehen. Heute gehört er zur Weltelite der Gleitschirmflieger. Er fliegt internationale Wettbewerbe und testet im Auftrag einer Herstellerfirma neue Gleitschirmmodelle auf ihre Flugtauglichkeit und Sicherheit. Aber auch für einen Profi wie ihn war die Überquerung der Alpen bisher nur ein Traum. Im Sommer 1999 erfüllte sich Toni Bender diesen Wunsch. Er flog vom Brauneck Richtung Inntal und Zillertal, über den Alpen-hauptkamm nach Italien und dort durch die Dolomiten bis nach Bassano del Grappa 80 Kilometer nördlich von Venedig.

      Wolfgang Brög hat die spektakuläre Reise mit seinem Filmteam begleitet.



      15.15 Uhr
      THE WALL
      Mit Roger Waters, Bryan Adams, Ute Lemper, Cyndi Lauper, Joni Mitchell u.a.
      Konzertaufzeichnung vom Potsdamer Platz in Berlin, 1990


      Am 21.Juli 1990 fand auf dem Potsdamer Platz im Herzen Berlins das größte Rock-Konzert der Geschichte statt: Noch nicht einmal ein Jahr nach dem Fall der Mauer interpretierten Stars der internationalen Musikszene auf Einladung von Roger Waters das Pink Floyd-Mammutwerk „The Wall“.

      Vor über 300.000 Menschen in Berlin spielte das Staraufgebot in Sichtweite des Brandenburger Tors unterstützt von einer Rockband, Chor und Orchester des Ostberliner Rundfunks und der Marschkapelle der sowjetischen Streitkräfte alle Hits des Konzeptalbums.

      Roger Waters und sein Team entschieden sich damals für die Zusammenarbeit mit ZDF/3sat, das das Spektakel fernsehtechnisch plante, produzierte und weltweit ausstrahlte: über 300 Millionen Zuschauer an den Fernsehgeräten waren damals dabei.
      Avatar
      schrieb am 03.10.05 04:45:00
      Beitrag Nr. 169 ()
      ...ein beitrag zu dem neulich von mir angesprochenen konflikt - mehr freiheit, oder mehr kontrolle...

      17.55 Uhr
      ALLES UNTER KONTROLLE?
      Moderation: Susanne Wille


      In Parkhäusern, Banken, Tankstellen, Bahnhöfen – nirgends können wir den aufmerksamen Augen der Überwachungskameras entgehen. Wir hinterlassen Spuren beim Telefonieren, im Supermarkt, auf Kreditkarten, bei der Arbeit und im Internet – die permanente Überwachung ist fast alltäglich geworden. Wer aber sammelt Daten über uns und wozu werden sie gebraucht? Wo soll die öffentliche Überwachung ihre Grenzen haben? Wie schützt man sich vor Computerviren aus dem Internet?

      "Alles unter Kontrolle!?" berichtet von neuen Überwachungstechniken, gefährlichen Computerviren und unverschämten Datensammlern.


      18.30 Uhr
      WISSENSCHAFT SPEZIAL
      "WIE VIEL ÜBERWACHUNG VERTRÄGT DIE DEMOKRATIE?"
      Film von Katharina Finger
      Erstausstrahlung


      Die Welt hat sich nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York verändert. Vor allem das Gut, das wir lange Zeit als wichtigsten Wert unserer Demokratie schätzen, schränken wir gerade freiwillig ein: unsere Freiheit. Zum Beispiel wird die EU nun möglicherweise so genannte "biometrische Daten" in die Pässe aufnehmen.

      Seit den Anschlägen in London wird auch die konsequentere Videoüberwachung von belebten öffentlichen Orten diskutiert. Im Namen der nationalen Sicherheit wertet in den USA bereits das "Terrorist Information Awareness Office" solche elektronischen Spuren aus. Es ist jedoch fraglich, ob Attentate wie das vom 11. September verhindert werden können.

      "Wissenschaft spezial" beschreibt den Stand der Sicherheits- und Überwachungs-technik. Befürworter und Kritiker dieser Technik stellen die Frage: Wie viel von dem, was wir schützen wollen, müssen wir aufgeben, um es letztlich schützen zu können?
      Avatar
      schrieb am 03.10.05 04:57:01
      Beitrag Nr. 170 ()
      "Kulturzeit extra: Die Kultur der Freiheit"
      Montag, 03.10.2005, 19.15 Uhr

      Wir wachsen in einem Kulturraum auf, in dem wir seit Jahrzehnten Freiheit als selbstverständlich erleben - im Politischen, im Gesellschaftlichen und im Kulturellen. Freiheit erscheint uns so selbstverständlich, dass fast unbemerkt unser Freiheitsspielraum ausgehöhlt wird. In unserem Verhältnis zum Staat sind Sicherheit und Freiheit zu Konkurrenten im Wertesystem geworden. Freiheit und Gleichheit konkurrieren miteinander in Zeiten, in denen der Staat zwar das Erwerbsleben hochhält, aber keine Vollbeschäftigung gewährleisten kann. In der Gesellschaft gehen die Vorstellungen über die Freiheiten, die wir meinen, immer weiter auseinander - Spiegelbild eines zerbröselnden Wertekanons. Am 3sat-Thementag "Freiheit!" analysiert Kulturzeit, wo und wie unsere "Kultur der Freiheit" in Gefahr ist.

      Themen der Sendung:

      Terror und Kunstfreiheit

      Der Mord an dem niederländischen Filmemacher Theo van Gogh provozierte eine heftige Diskussion: Muss man von nun an islamkritische Themen aus Angst vor Attentaten vermeiden? Die Kulturszene zwischen Angst, Zensur und Kunstfreiheit...

      Freiheit statt Vollbeschäftigung

      Für monotonen Arbeitszwang ist der Mensch nicht geboren. Er will schöpferisch sein. Dennoch will die Gesellschaft, dass jeder im Schweiße seines Angesichts sein Brot verdient, selbst, wenn es keine Arbeit mehr gibt

      Die Entdeckung des eigenen Willens

      Die Versuchungen der Freiheit sind ein Irrgarten, in dem man sich zu verlaufen droht. Der Berner Philosoph Peter Bieri sucht in seinem Buch "Das Handwerk der Freiheit" einen Ausweg aus diesem Dilemma

      Jazz - Sound of Freedom

      Jazz ist er aus der Befreiungsbewegung der Schwarzen in den Südstaaten der USA heraus entstanden. Jazz steht für Freiheit. Das Improvisieren ist sein wichtigstes Freiheitswerkzeug. Als Musikstil ist er aus der Befreiungsbewegung der Schwarzen in den Südstaaten der USA heraus entstanden. An den Jazz hat sich immer die Erwartung von Demokratie und Gerechtigkeit geknüpft, auch im Zeitalter der Globalisierung. Jedes Gespräch über Jazz ist auch ein Gespräch über Demokratie, sagt der Jazz-Trompeter Irvin Mayfield. Was sagt uns der Jazz heute? Was können wir von diesem Musikstil lernen. Manche behaupten, ein modernes Unternehmen könne vom Jazz lernen, wie Konflikte gelöst und Improvisation genutzt werden kann. Kulturzeit spricht darüber mit dem Jazz-Musiker Wolfgang Dauner, mit dem früheren BdI-Präsidenten Hans-Olaf Henkel und Christopher Dell, Musiker und Autor des Buches "Prinzip Improvisation".
      Avatar
      schrieb am 03.10.05 05:06:44
      Beitrag Nr. 171 ()
      21.55 Uhr
      DER TUNNEL
      Dokumentation von Markus Vetter

      Im September 1962 wurde ein Tunnel von West- nach Ostberlin gegraben. Vier Berliner Studenten waren die Initiatoren der professionell durchorganisierten Aktion. Sie alle wollten Freunde, Familienmitglieder und Geliebte aus dem Osten befreien. Wer keine Kontakte nach drüben hatte, der grub aus ideellen Gründen mit, denn "die Sache war ganz konkret. Wir wollten denen helfen, die wir kannten und denen schaden, die wir hassten". Der Mann, der die Idee mit dem Tunnel hatte, heißt Peter. Er nutzte die neu gewonnene Freiheit, indem er durch Südamerika reiste.

      In dem Film von Markus Vetter rekonstruieren die vier Tunnelgräber und Peter die Geschichte ihres Tunnels. Authentizität erhält ihre Erzählung durch Archivmaterial, das der Fernsehsender NBS damals vor Ort drehte, und durch nachgestellte Spielszenen.


      1.25 Uhr
      LIEBESLUST UND FREIHEIT
      Spielfilm, Frankreich 1999
      Mit Vincent Pérez, Fanny Ardant, Michel Serrault , Audrey Tatou u.a.
      Regie Gabriel Aghion


      Der französische Aufklärer und erotische Freigeist Denis Diderot (1713 - 1784) versucht seiner Frau, dem Gesetz, der Kirche und den herkömmlichen Moralvorstellungen zu entkommen. Geistreiche Komödie und erotischer Kostümfilm mit den französischen Stars Fanny Ardant, Michel Serrault und Josiane Balasko.

      "Liebeslust und Freiheit" wirft einen humorvollen Blick auf die Zustände im Ancien Regime. Getragen von einem prominenten Ensemble, zeichnet der französische Regisseur Gabriel Aghion ein satirisches Sittengemälde, in dem Leidenschaft und Begeisterung die alten Strukturen hinwegfegen. Vor allem der frivol-freche Esprit, die Vorliebe für eine distinguierte Gourmetküche, der Hang zur Alltagsphilosophie und ein unbekümmertes Verhältnis zur Sexualität machen "Liebeslust und Freiheit" zum besonderen Filmerlebnis.

      infos zu den weiteren sendungen findet man unter http://www.3sat.de/
      Avatar
      schrieb am 03.10.05 09:06:27
      Beitrag Nr. 172 ()
      Ich habe den Eindruck, die vor mehr als einer Dekade gewonnene Freiheit ging zu Lasten der Freiheit...
      Die Roten haben mich in den letzten Jahren schwer enttäuscht was den Freiheitsgedanken betraf.:cry::eek:
      Avatar
      schrieb am 04.10.05 02:45:45
      Beitrag Nr. 173 ()
      da möchte ich dir nicht widersprechen MrRipley :( - wobei ich nicht ausschließen möchte, dass man so etwas weniger an den parteifarben(es gibt im bundestag ja auch nur eine partei, die das wort "frei" im namen betont) festmachen kann, sondern eher an den interessen, die sich hinter den jeweiligen programmen verstecken und ich habe den verdacht, dass heimlich still und leise ein alter begriff wieder auf dem vormarsch ist, der angeblich in demokratischen staaten keine rolle mehr spielen soll - den der staatsräson...:rolleyes:

      - und da habe ich heute in der 3sat dokumentation "Das Monument der Hoffnung - Die Geschichte der amerikanischen Freiheitsstatue" von Ken Burns (der auch die geniale enzyklopädie "Jazz" erschaffen hat), eine interessante aussage des schwarzen bürgerrechtlers James Baldwin gehört.
      "freiheit kommt immer erst mal aus dem inneren persönlichen drang heraus frei zu sein. aber dieses persönliche streben steht immer im widerspruch zu den interessen des staates, unabhängig davon in welchem land man lebt."
      Avatar
      schrieb am 29.10.05 05:44:10
      Beitrag Nr. 174 ()
      @quirli: sag mal - hat sich bei diesem wunderbaren, goldenen oktobertagen mit sommerlichen temperaturen dein hübscher eidchsenprinz noch mal blicken lassen, oder hat er sich bereits dezent zur ruhe begeben...? :)

      ...ich hab die letzten tage übrigens noch was interessantes in sachen glühwürmschen beobachtet, was ich früher gar nicht so mitbekommen habe. ich dachte immer die leben nur kurz in der sommerzeit(was auf die fertigen käfer auch zutrifft, aber in den vergangenen tagen habe ich immer wieder glühende punkte an den waldbodenrändern gesehen. hab mich da mal schlau gemacht - die larven der glühwürmschen entwickeln sich über sage und schreibe drei jahre und die larven können zwar nicht fliegen, haben aber auch ein leuchtfeld am körper, so dass man das glühwürmchen-leucht-feeling auf dem wege auch im winter präsentiert bekommen kann...:)
      Avatar
      schrieb am 18.11.05 02:35:43
      Beitrag Nr. 175 ()
      ...in der sendung, die ich im posting #170 erwähnt habe wurden unter dem thema "Freiheit statt Vollbeschäftigung" einige interessante modelle für die zukunft vorgestellt, die endlich mal mit dieser ganzen flickschusterei, die derzeit in Berlin betrieben wird aufräumen. als vorreiter wurde da Professor Götz W. Werner interviewt zu seinem zukunftsmodells des grundeinkommens für jeden bürger. heute wurde das auch noch mal in der ARD im magazin "Polylux" aufgegriffen und dort bin ich über einen interessanten link zu der website von Prof. Götz gestolpert...

      Wenn wir die Arbeit als Produktionsfaktor ersetzen, müssen wir zugleich Einkommensalternativen schaffen

      Götz W. Werner

      "Deutschland geht es ausgezeichnet! Wir haben noch nie so viel Wohlstand produziert wie heute. Unsere Wirtschaft hat jedoch nicht die primäre Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen, sondern die Versorgung der Menschen mit Gütern und Dienstleistungen sicherzustellen – und das möglichst wirtschaftlich, mit möglichst geringem Verbrauch von Ressourcen, also auch der äußerst knappen Ressource menschlicher Arbeits- und Lebenszeit!

      Man könnte also sagen: Die Aufgabe der Wirtschaft ist es auch, die Menschen durch immer höhere Produktivität von der Arbeit zu befreien! Das ist uns in den letzten fünfzig Jahren grandios gelungen. Menschliche Arbeit als Produktionsfaktor lässt sich offenbar zunehmend ersetzen. Das schafft Potenzial für Freiheit und Selbstbestimmung in einem Ausmaß, von dem frühere Generationen nur träumen konnten. Unser Bewusstsein hat diese Veränderung jedoch noch nicht erfasst. Einkommen koppeln wir trotz steigender Produktivität fast ausschließlich an die immer weniger werdende Arbeit. Es ist und bleibt aber natürlich trotz Produktivitätssteigerungen Aufgabe der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die Menschen mit ausreichend Geld auszustatten, damit diese die von den Unternehmern produzierten Güter und Dienstleistungen auch nachfragen können. Wir müssen den durch Produktivität ersetzten Faktor Arbeit auch als Einkommensquelle in einem der Produktivität entsprechenden Maße ersetzen. Daher schlage ich ein bedingungsloses Grundeinkommen vor."

      ...ausführlichere infos und diskussionen zu diesem thema findet man direkt auf der website:
      http://www.unternimm-die-zukunft.de/
      Avatar
      schrieb am 05.01.06 05:12:01
      Beitrag Nr. 176 ()

      ...dazu der „rhabarber“ des tages...:
      Du bist die Frau hinter der Käsetheke und zum Kanzler aufgestiegen und hältst jetzt mit deutlich hörbarem ostdeutschem Dialekt in good old Germany die Neujahrsansprache an das Volk!

      Ist das ein real gewordener Alptraum? O Graus! Oder hab ich nur schlecht geträumt?
      Lieber Gott, warum muß ich mit solch dummen Vogelscheuchen mit üppigster Machtausstattung in der gleichen Zeit leben?

      Das Jahr fängt gut an? - Finde ich irgendwie nicht.


      ...ich habe mir diese rede auch angetan und habe dabei ähnliche gedanken bekommen – wenn ich das schon höre...
      ...wir sollen alle in 2006 unsere ideen in die tat umsetzen. mal eben so, wenn man eine kreative idee hat, diese auch verwirklichen. toll angie – dann mach das mal mit dem bürgergeld klar, damit man nicht 60-70 stunden in der woche damit zu tun hat, geld reinzubekommen, um den lebensunterhalt zu zahlen. da bleibt nämlich nicht mehr viel, um irgend etwas anzugehen... klar – ich habe schon einen ganzen sack voll ideen für kreatives, musik, erfindungen oder kunstobjekte im hinterkopf, aber nun mal weder zeit, noch mittel, diese zu realisieren...:rolleyes:

      ...und als sie gar bei der antrittsrede im bundestag auch noch den guten Willy Brandt abgewandelt bemühte, um die freiheit zu verhöhnen(„mehr freiheit wagen“ – selten so gelacht), müsste dieser sich mehr als nur einmal im grab rumgedreht haben...:(
      Avatar
      schrieb am 10.01.06 13:16:12
      Beitrag Nr. 177 ()
      Iguana, :laugh::laugh: ich nehme mir schon seit Jahren die Freiheit, bei den obligatorischen Weihnachts-, Neujahrs- und Einheitsrhabarbern demonstrativ (und angeekelt) wegzuschalten.

      Hier ein zusammenfassender Rückblick auf Weihnachten 200x:




      Aber dieses Jahr scheinen mir tatsächlich ein paar rhetorische Höhepunkte entgangen zu sein. Bedauerlich, denn seitdem der Scheiben-
      wischer etwas schwächelt, leide ich an leichter Satire-Unterversorgung. Und die wäre mit einem Schlag behoben worden, wie ich deinem und dem folgenden Kommentar entnehmen konnte:

      http://www.blogigo.de/machopan/entry/185262

      Avatar
      schrieb am 10.01.06 15:06:12
      Beitrag Nr. 178 ()
      So ihr beiden Turteltäubchen ... hab ich euch wieder erwischt ! :laugh:

      @Missy ... hatte Datenverlust ... schicke mir doch mal ein email, damit ich deine email Adresse wieder habe ...
      Avatar
      schrieb am 10.01.06 17:32:22
      Beitrag Nr. 179 ()
      Turteltäubchen ... :eek:
      Falls du damit sagen wolltest, dass ich turtele und Iguana taub (bzw. offline) ist, dann trifft das den Sachverhalt schon eher :D

      Aber hier wird nicht geturtelt, Techno ... sondern ernsthaft diskutiert ... :rolleyes:


      E-Mail ist unterwegs, :) ...
      Avatar
      schrieb am 13.01.06 01:06:36
      Beitrag Nr. 180 ()
      @techno: …das sind wohl denn doch eher schlechte zeiten für turteltauben – man tut besser daran, als falke unterwegs zu sein...:rolleyes:

      ...Hans Hartz ist zwar bereits lange tot, aber die weißen tauben sind immer noch ganz schön müde...

      HANS HARTZ

      DIE WEISSEN TAUBEN SIND MÜDE

      Komm her, Marie, ein letztes Glas,
      genießen wir den Augenblick,
      ab morgen gibt`s statt Wein nur Wasser.
      Komm her und schenk uns noch mal ein,
      so viel wird morgen anders sein!
      Marie, die Welt wird langsam blasser.

      Die weißen Tauben sind müde,
      sie fliegen lange schon nicht mehr.
      Sie haben viel zu schwere Flügel,
      und ihre Schnäbel sind längst leer.
      Jedoch die Falken fliegen weiter!
      Sie sind so stark wie nie vorher,
      und ihre Flügel werden breiter,
      und täglich kommen immer mehr,
      nur weiße Tauben fliegen nicht mehr.

      Bleib noch, Marie, der letzte Rest
      reicht für uns beide allemal,
      ab morgen gibt`s statt Brot nur Steine
      Komm her und schenk uns noch mal ein,
      denn so wie heut wird`s nie mehr sein.
      Marie, die Welt reißt von der Leine.

      Die weißen Tauben sind müde,
      sie fliegen lange schon nicht mehr.
      Sie haben viel zu schwere Flügel,
      und ihre Schnäbel sind längst leer.
      Jedoch die Falken fliegen weiter!
      Sie sind so stark wie nie vorher,
      und ihre Flügel werden breiter,
      und täglich kommen immer mehr,
      nur weiße Tauben fliegen nicht mehr.

      Sieh her, Marie, das leere Bett,
      der Spiegel uns`rer großen Zeit;
      ab morgen gibt`s statt Glas nur Scherben.
      Komm her und schenk uns noch mal ein,
      den letzten Schluck vom letzten Wein.
      Marie, die Welt beginnt zu sterben.

      Die weißen Tauben sind müde,
      sie fliegen lange schon nicht mehr.
      Sie haben viel zu schwere Flügel,
      und ihre Schnäbel sind längst leer.
      Jedoch die Falken fliegen weiter!
      Sie sind so stark wie nie vorher,
      und ihre Flügel werden breiter,
      und täglich kommen immer mehr,
      nur weiße Tauben fliegen nicht mehr.
      http://www.bassline.de/musik/clips/hartz09.ra

      Avatar
      schrieb am 18.01.06 23:08:28
      Beitrag Nr. 181 ()
      ...aus ihrer anarchistischen weltsicht haben Rage Against The Machine nie einen hehl gemacht – und solange es auch noch solche leute im „land of the free“ gibt, besteht noch hoffnung...

      RAGE AGAINST THE MACHINE

      FREEDOM

      Uggh!
      Pull, pull
      Wuh! (Sung sorta like Michael Jackson)
      Come on!
      Uggh!
      Solo, I`m a soloist on a solo list
      All live, never on a floppy disk
      Inka, inka, bottle of ink
      Paintings of rebellion
      Drawn up by the thoughts I think

      Yeah!
      Come on!
      The militant poet in once again, check it

      It`s set up like a deck of cards
      They`re sending us to early graves
      For all the diamonds
      They`ll use a pair of clubs to beat the spades
      With poetry I paint the pictures that hit
      More like the murals that fit
      Don`t turn away
      Get in front of it

      Brotha, did ya forget ya name?
      Did ya lose it on the wall
      Playin` tic-tac-toe?

      Yo, check the diagonal
      Three brothers gone
      Come on
      Doesn`t that make it three in a row?

      Spoken quietly: "Anger is a gift"

      Come on!
      Uggh!

      (Guitar solo)

      Drop that!
      Uggh!
      Come on
      Yeah
      Uggh

      Brotha, did ya forget ya name?
      Did ya lose it on the wall
      Playin` tic-tac-toe?

      Yo, check the diagonal
      Three million gone
      Come on
      `Cause they`re counting backwards to zero

      Environment
      The environment exceeding on the level
      Of our unconciousness
      For example
      What does the billboard say?
      Come and play!, come and play!
      Forget about the movement

      Spoken quietly: "Anger is a gift"

      Yeeeaaahhhh!
      Uggh!
      Awww, bring that shit in!
      Uggh!
      Hey!

      Freedom...yea...
      Freedom...yea right...
      Freedom...yeeeaaahhh!
      Freedom!
      Yeeeaaahhh!
      Freedom!
      Yea right!
      Freedom!
      Yeeeaaahhh!
      Freedom!
      Yea!
      Right!


      http://wintertijd.org/archives/songs/Rage%20Against%20The%20…

      RAGE AGAINST THE MACHINE

      KILLING IN THE NAME

      Killing in the name of!

      Some of those that work forces are the same that burn crosses
      Some of those that work forces are the same that burn crosses
      Some of those that work forces are the same that burn crosses
      Some of those that work forces are the same that burn crosses

      Killing in the name of!
      Killing in the name of

      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya

      Those who died are justified, for wearing the badge, they`re the chosen whites
      You justify those that died by wearing the badge, they`re the chosen whites
      Those who died are justified, for wearing the badge, they`re the chosen whites
      You justify those that died by wearing the badge, they`re the chosen whites

      Some of those that work forces are the same that burn crosses
      Some of those that work forces are the same that burn crosses
      Some of those that work forces are the same that burn crosses
      Some of those that work forces are the same that burn crosses

      Killing in the name of!
      Killing in the name of

      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya
      And now you do what they told ya, now you`re under control
      And now you do what they told ya, now you`re under control
      And now you do what they told ya, now you`re under control
      And now you do what they told ya, now you`re under control
      And now you do what they told ya, now you`re under control
      And now you do what they told ya, now you`re under control
      And now you do what they told ya, now you`re under control
      And now you do what they told ya!

      Those who died are justified, for wearing the badge, they`re the chosen whites
      You justify those that died by wearing the badge, they`re the chosen whites
      Those who died are justified, for wearing the badge, they`re the chosen whites
      You justify those that died by wearing the badge, they`re the chosen whites
      Come on!

      (Guitar Solo)
      Uggh!

      Yeah! Come on! Uggh!

      (Get louder until 9th by which time shouting)
      Fuck you, I won`t do what you tell me
      Fuck you, I won`t do what you tell me
      Fuck you, I won`t do what you tell me
      Fuck you, I won`t do what you tell me
      Fuck you, I won`t do what you tell me
      Fuck you, I won`t do what you tell me
      Fuck you, I won`t do what you tell me
      Fuck you, I won`t do what you tell me
      Fuck you, I won`t do what you tell me!
      Fuck you, I won`t do what you tell me!
      Fuck you, I won`t do what you tell me!
      Fuck you, I won`t do what you tell me!
      Fuck you, I won`t do what you tell me!
      Fuck you, I won`t do what you tell me!
      Fuck you, I won`t do what you tell me!
      Fuck you, I won`t do what you tell me!



      …die musiker der band machen inzwischen übrigens mit dem früheren Soundgarden sänger Chris Cornell unter dem namen Audioslave wieder furore...
      Avatar
      schrieb am 19.01.06 03:09:54
      Beitrag Nr. 182 ()
      Über die Fugs bzw. die Anarcho-Poeten Tuli Kupferberg (heute um die 80 Jahre alt) und Ed Sanders (auch nicht viel jünger) habe ich vor langer Zeit mal in Hawkies Hardrock-Café recht ausführlich geschrieben.

      Ihr „Kill For Peace“ stammt aus den 60er Jahren. Some things never change ... :rolleyes::mad:


      KILL FOR PEACE
      The Fugs

      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, kill for peace
      Near or middle or very far East
      Far or near or very middle East
      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, kill for peace

      If you don`t like the people
      or the way that they talk
      If you don`t like their manners
      or they way that they walk,
      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, kill for peace

      If you don`t kill them
      then the Chinese will
      If you don`t want America
      to play second fiddle,
      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, kill for peace

      If you let them live
      they might support the Russians
      If you let them live
      they might love the Russians
      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, kill for peace

      (spoken) Kill `em, kill `em, strafe those gook creeps!

      The only gook an American can trust
      Is a gook that`s got his yellow head bust.

      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, it`ll
      feels so good,
      like my captain
      said it should

      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, kill for peace
      Kill it will give
      you a mental ease
      kill it will give
      you a big release

      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, kill for peace
      Kill, kill, kill for peace

      Avatar
      schrieb am 20.01.06 02:16:16
      Beitrag Nr. 183 ()
      ...am thementag „Freiheit“ war der buchautor Peter Bieri zu gast in der kulturzeit spezial und hat dort, neben der diskussion um das thema mit dem bürgergeld und der freiheit, auch ein interessantes buch vorgestellt...:



      Sie sind ein freier Mensch! Sie können dieses Buch jetzt bestellen oder aber nicht. Was so einfach klingt, ist in Wahrheit eines der kniffligsten Probleme der Philosophie, an dem sich schon geniale Köpfe wie Immanuel Kant abgearbeitet haben. Der Berliner Philosophieprofessor Peter Bieri geht scheinbar unbekümmert an das Thema der Willensfreiheit heran und beschließt, "kein akademisches Buch" zu schreiben, das "den Leser über die Schlachtfelder der Fachliteratur schleift". Auf den über 420 Seiten Text findet sich tatsächlich keine Zitat, kein Name eines anderen Philosophen. Und was er im Vorwort ankündigt -- "über ein zum Verzweifeln komplexes Thema in einfacher, mühelos fließender Sprache schreiben" --, ist Bieri hinreißend gut gelungen.

      Der Grund dafür ist wohl in der zweiten Leidenschaft des aus der Schweiz stammenden Philosophen zu suchen -- dem Schreiben von Romanen (zuletzt Der Klavierstimmer unter seinem Pseudonym Pascal Mercier). Analytische und erzählerische Passagen sind miteinander verwoben. Und die vielen Beispiele und Gedankenexperimente sind nie bloße Illustrationen für etwas, das begrifflich und gedanklich bereits entschieden ist. Das "Stellen Sie sich vor..." am Anfang vieler Absätze lädt den Leser ein, unterschiedlichste Situationen des Erlebens von Freiheit oder Unfreiheit mit dem Autor gedanklich durch zu spielen. In bester phänomenologischer Tradition muss sich das Denken, das an allgemeinsten Begriffen wie Freiheit, Handeln, Entscheiden oder dem Unterschied zwischen Wollen und Wünschen ansetzt, in konkreten Alltagssituationen beweisen und festmachen lassen.

      Warum aber ist die Freiheit des Willens ein Handwerk? Weil sie uns nicht in die Wiege gelegt ist oder wir qua Menschsein zur Freiheit verurteilt sind, wie Sartre meinte. Vielmehr müssen wir sie uns erarbeiten, brauchen Fantasie, Selbstreflexion, Engagement und Verantwortung um die Freiheit unseres Willens zu entdecken und zu verfeinern. Also schon fast eine Kunst -- so wie es bestimmt eine Kunst ist, solche Bücher zu schreiben, bei denen philosophische Tiefe und Genauigkeit mit sprachlicher Eleganz und Lesbarkeit eine wundervolle Verbindung eingehen. --Christian Stahl –

      Aus: „Spektrum der Wissenschaft“

      Peter Bieris "Handwerk der Freiheit" ist ein ungewöhnliches philosophisches Buch, denn die vorgebrachten Argumente sind eingebettet in anschauliche Beispiele. So zieht sich die Geschichte von Fjodor Dostojewskis Romanfigur Raskolnikow, der eine Pfandleiherin ermordet, wie ein roter Faden durch die verschiedenen Etappen der Lektüre und verdeutlicht die jeweils anstehenden Argumentationsschritte.

      Bieri ist gebürtiger Schweizer und hat derzeit eine Professur für Philosophie an der Freien Universität Berlin inne. Seine Position lässt sich so zusammenfassen: Die Freiheit des Willens ist durchgehend an Bedingungen geknüpft. Von Unfreiheit unterscheidet sie sich durch die Art und Weise, wie der Wille bedingt ist. Frei ist dieser genau dann, wenn er durch die eigenen Urteile bestimmt wird. Diese Urteile bringt jeder Mensch in einem Prozess des Überlegens aus Motiven, Wahrnehmungen, Zukunftsvorstellungen und so weiter hervor. Dieser Standpunkt ist in der Philosophie als Kompatibilismus bekannt: Unsere Willensfreiheit ist mit der Möglichkeit vereinbar ("kompatibel"), dass sie in ein Netzwerk von Bedingungen in unserer Welt eingebettet ist, das auch unsere Urteile und Handlungen einschließt.
      Am Ende nimmt Peter Bieri seinen Anfangsfaden noch einmal auf: Wenn Freiheit darin besteht, dass unser Wille durch unser eigenes Urteil bestimmt ist, dann ist Freiheit etwas, das wir uns erarbeiten müssen und das eine ganz eigene "Geschicklichkeit" erfordert. Und dies genau stand wohl auch bei der Auswahl des Buchtitels im Hintergrund.

      Hier zeigt sich, dass das Philosophieren des Schweizer Philosophen am Spätwerk Ludwig Wittgensteins (1889-1951) und mehr noch an den Arbeiten des Amerikaners Wilfrid Sellars (1912-1989) geschult wurde: Bieri versteht Philosophie als analytische Betrachtung derjenigen Erfahrungen, die unser Selbstbild formen. Damit möchte er verhindern, dass wir diese Eindrücke falsch auslegen. Wer dem Autor auf seiner philosophischen Reise folgt, hat am Ende nicht nur ein Bild seiner selbst ausgearbeitet - er erfährt auch sich selbst in einem anderen Licht. Denn unser Selbstbild wirkt sich wiederum auf die Erfahrungen aus, die wir machen.

      Rezensent: Prof. Dr. Michael Esfeld
      Avatar
      schrieb am 21.02.06 05:44:43
      Beitrag Nr. 184 ()
      ...kürzlich habe im bayerischen fernsehen ein super konzert von W. Ambros & Freunden gesehen – vom text der eröffnungsnummer „Verwahrlost aber frei“ möchte ich persönlich jedes wort unterschreiben – besser kann man eine lebenseinstellung nicht beschreiben...
      http://wma1.phononet.de/jpc//d1/052/599/ECZXYOLBZPRXAGYWHBKO…

      W. AMBROS

      VERWAHRLOST ABER FREI

      ES HAT JEDER RECHT, DER MI VERURTEILT
      I BIN GANZ SICHER SCHLECHT
      I BIN NED SO, I BIN NET ANDERS
      I BIN KEIN HERR, I BIN KEIN KNECHT
      DOCH MIR SCHAFFT NIEMAND IRGEND ETWAS AN
      EGAL WER DAS AUCH SEI

      I BIN VERWAHRLOST UND I WASS ES
      I BIN VERWAHRLOST, ABER I BIN FREI

      I HAB DIE SUNN, I HAB DEN REG´N
      I HAB NUR DAS, WAS MIR WER SCHENKT
      I BIN SO EINER, DER IMER NUR AN HEUTE
      UND NIE AN MORGEN DENKT
      DOCH I MACH WAS UND WIE UND WANN I´S WÜ
      UND I GENIESS´ MEI´ LEB´N DABEI

      I BIN VERWAHRLOST, DES KANN A JEDER SEHN,
      I BIN VERWAHRLOST, ABER I BIN FREI

      ES KOMMT WIE ES KOMMT, I FÜRCHT´MI NED
      I HAB´NIX ZUM VERLIERN
      ES KOMMT WIE ES KOMMT, DOCH WAS A KOMMT
      WAS SOLL MIR SCHON PASSIERN?

      SO VIELE JAHRE LIEG´N SCHON HINTER MIR
      UND NIEMAND WEISS, WIEVIEL´S NO WERDEN
      DOCH SELBST WANN I HEUT´ NOCH STERBEN MÜSST,
      DANN GÄB´S FÜR MI KAN GRUND ZUM PLÄRR´N
      DENN I LEB´ SO, DASS MIR NIX ÜBERBLEIBT
      UND WANN I STIRB IS HALT VORBEI,

      I BIN VERWAHRLOST UND DAS WERD´ I BLEIB´N
      I BIN VERWAHRLOST, ABER I BIN FREI,

      I BIN FREI
      I BIN FREI
      I BIN FREI
      I BIN FREI
      Avatar
      schrieb am 15.03.06 01:30:58
      Beitrag Nr. 185 ()
      ...eine alte weisheit, die auch heute noch aktuell erscheint...

      ...der preis, den wir für das geld bezahlen, ist die freiheit...
      Robert Louis Balfour Stevenson (1850-1894), britischer Erzähler
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 16:41:31
      Beitrag Nr. 186 ()
      :look:
      Avatar
      schrieb am 24.10.08 23:50:55
      Beitrag Nr. 187 ()
      Ich habe da auch mal was zu sagen zu dem Thema Freiheit. Das ist meine persönliche Meinung zu diesem Thema. Leider gibt es auf dieser schönen und tollen Welt keine uneingeschränkte Freiheit, denn das würde wohl heißen, dass man von gar nichts gesteuert ist. Das wiederum würde bedeuten, dass man weder von eigenen Erlebnissen gesteuert wird, noch durch Gesetze des Staates eingeschränkt wird.
      Da aber jeder Mensch eigene Erlebnisse hat und der Staat, der keine Gesetze vorschreibt, eine Anarchie ist, in der Menschen unfrei sind, kann es keine absolute Freiheit geben. Das Resultat ist: Die Gedankenfreiheit haben wir. Jetzt fehlen nur noch die Gedanken.
      Meine Definition von Freiheit: Über Niemanden herrschen und von Niemandem beherrscht werden. Es kann nur der zu etwas gezwungen werden, der sich zwingen lassen will.
      Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Deshalb fürchten sich die meisten Menschen davor. Wer kämpft denn heute noch für Freiheit???
      Ich sehe eigentlich kaum noch Jemanden, denn sonst würden doch die Leute auf der Straße stehen und endlich mal wieder demonstrieren, gegen das, was der tolle Staat mit jedem einzelnen Bürger macht.
      Wahrscheinlichkeit, aber keine Wahrheit!
      Freischeinlichkeit, aber keine Freiheit!
      Ich sage nur: Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

      Ja, in diesem Sinne bin ich ganz ergeben,
      das ist der Weisheit letzter Schluss,
      nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
      der täglich sie erobern muß.
      (Johann Wolfgang von Goethe)
      Avatar
      schrieb am 27.10.08 03:56:06
      Beitrag Nr. 188 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.695.216 von lunacy am 24.10.08 23:50:55@lunacy: Über Niemanden herrschen und von Niemandem beherrscht werden.
      ...das ist ein guter grundsatz, den ich voll und ganz teile... - sowohl im privatleben, als auch beruflich, habe ich das bis heute ziemlich konsequent ausgelebt... - zum beispiel hat mich der gedanke irgendwelche anweisungen von chefs blind zu folgen ebenso angewidert(da habe ich es immer so gehalten anweisungen erst mal einfach stehen zu lassen, dann darüber nachdenken, anschließend das ganze auf meine ganz eigene art und mit gesundem menschenverstand umzusetzen - und da das dann zum glück auch erfolgreich funktioniert blieb ich unangreifbar), wie untergebene herumzukommandieren bzw. zu unterdrücken...

      Wer kämpft denn heute noch für Freiheit???
      Ich sehe eigentlich kaum noch Jemanden, denn sonst würden doch die Leute auf der Straße stehen und endlich mal wieder demonstrieren, gegen das, was der tolle Staat mit jedem einzelnen Bürger macht.

      ...da muss ich an ein statement von Moritz Bleibtreu(darsteller des Andreas Baader im aktuellen RAF film) denken, der auch die frage aufgeworfen hat, warum heute keiner revolution macht, da eigentlich viel mehr gründe existieren würden heute pflastersteine zu werfen, als damals... - er kam da zu der erkenntnis, dass es wohl eine art resignation aus der schlechten erfahrung der vergangenheit mit der feststellung, dass sowohl mit dem weg der gewalt(mit dem scheitern und dem abdriften in die sinnlosigkeit des RAF-terrorismus), als auch mit friedlichem widerstand nichts zu erreichen war(und mit der ermordung endeten wie bei King und Gandhi)... - zumal das heutige geflecht aus bürokraten/politiker/lobbyisten geradezu übermächtig unangreifbar darzustehen scheinen...
      ...und die gewalt, die durch die zustände in unserer gesellschaft provoziert wird, reagiert sich üblerweise im regelfall an den falschen ab und kommt zu den elfenbeintürmen nicht durch...
      Avatar
      schrieb am 27.10.08 16:43:09
      Beitrag Nr. 189 ()
      Am Donnerstag finden übrigens in vielen großen Städten in Deutschland, passend zum Weltspartag, Demonstrationen statt. Das Motto lautet: Entwaffnet die Finanzmärkte!!!Jeder Interessierte ist aufgerufen daran teilzunehmen. Weitere Informationen findet man auf www.attac.de
      Eigentlich müsste jeder Bürger am Donnerstag auf der Straße stehen, denn es betrifft ja unser aller Geld. Und was da momentan getrieben wird, kann sich doch kein Mensch, der nur etwas Verstand hat, bieten lassen.
      Ich werde auf jeden Fall ab 16 Uhr in Stuttgart dabei sein und bin jetzt schon gespannt, wie viele Leute daran teilnehmen.
      Ich habe mich schon sehr darüber gefreut, daß endlich mal was unternommen wird und je mehr Leute kommen, desto größer wird das Resultat sein.:)
      So kann jeder Mensch ein Stück zu mehr Freiheit auf der Welt beitragen.
      Ich sage nur eins: Es ist allerhöchste Zeit sich zu wehren.
      Avatar
      schrieb am 27.10.08 17:10:00
      Beitrag Nr. 190 ()
      Passend finde ich das Lied "Hey Staat" von Hans Söllner:

      Ich geh`in die Schule und lern bloß das was du glaubst, dass ich wissen muß.Ob mich das interessiert, dass interessiert dich nicht, dass ist dir total wurscht.
      von Anfang an probierst nix anderes, als das du mich hinbiegst wie du mich brauchst.
      Ich lass es mir gefallen, weil ich mir denk`, du wirst schon wissen was du da machst.
      dann geh`ich in die Arbeit und buckl acht Stunden kang jeden Tag in meinem verdammten Job.
      Und von dem Geld, das ich verdien` ziehst mir sofort zewi Drittel, ziehst mir ab.
      Und die paar Mark die mir noch bleiben, gehen `drauf für Wohnung, Gas und Licht.Und ich mach Schulden auf der Bank, damit ich im Winter nicht erfrier.

      Refrain: Hey Staat, hey Staat, hey Staat,..... heute sag dir ich einmal, was ich alles mach` für dich.Und dann sag` du mir mal, was du alles machst für mich.

      Schreibst mir meine Kleidung vor, meinen Haarschnitt, meine Bildung und meinen Job.Sogar meinen Glauben schreibst mir vor, und ich Depp zahl und ernähr` noch euren Gott.Der blos mit dem Finger auf mich zeigt, ich sollt` respektieren und ehren!Den der ganze Völker ausgerottet hat oder mit Drohungen bekehrt.Kauf` deine Drogen, Bier und Schnaps, aber du beschimpfst mich, wenn ich`s nimm.Diskriminiertst mich, weil ich rauch, du mußt stark sein du verdienst.Durch Leute wie mich geht's dir noch gut, du müßtest eigentlich noch dankbar sein dafür.
      Das wir dich noch bezahlen, für dein Geschwafel, dein Beleidigen und Lügen.

      Ref.

      Oh Mann, ich bin dir zu schlecht für deine Töchter, du schämst dich vor anderen Leuten für mich.Du nennst mich asozial und dumm, sei froh, dass es noch so blöde gibt.Nur durch die Schleimer kannst du so leben, die sich nie beschweren,
      und die nur die Hände vor den Mund halten, wenn`s miteinander reden.
      Ich hab mich dreißig Jahre an alles gehalten, und hab gemacht, was du mir sagst.
      Aber jetzt, wo ich aufsteh` und mich wehr, weil halt find, dass es endlich einmal langt,nennst mich einen Gratler und Verbrecher, am liebsten stellast` mich an die Wand.

      Ref.


      Und heut`, heut` sthen wir am Odeonsplatz und singen "Blowing in the Wind".Mit tausend anderen stehen wir umanand, die auch für den Frieden sind.Dreitausend, die dir zeigen, dass es auch friedlich geht mit Hirn.Aber im Fernsehen zeigst vierzig Skinheads die irgendwo randalieren.
      Du zeigst die Wankasdorf Kaoten und zeigst, wie Pflastersteine fliegen.
      Und nicht die Typen, die zum Schutz vor deinen Polizisten stehen und rean.
      Ja, und ich schäm` mich für die Leute, die auf der Startbank geschossen haben.
      Aber du machst, du machst das jeder glaubt, dass wir alle auch so sind.
      Ref.


      Schäm` du dich einmal für was, hey Staat, vielleicht für die kleinen Kinder die `grad sterben.An Leukemie und für die Eltern, die ihre Hände halten und rean.
      Deine Zeit ist um, und meine auch, und für mich geh` ich nicht da `raus.Mein Bub hat sechzig Jahr, hat der vor sich und ich tu alles das er das schafft, das er das schafft.Du bist kein Vorbild mehr, hey Staat, du hast dich `rausgefressen vom Geld.Das ein anderer schwer verdient, und sogar am Hunger von der Welt,
      hast noch deinen Spaß und deinen Profit, such wennst einen Völkermord betreibst.Oh Mann, für das was du da machst, hat dich von uns, uns überhaupt keiner gewählt!
      Avatar
      schrieb am 28.10.08 05:04:07
      Beitrag Nr. 191 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.715.601 von lunacy am 27.10.08 17:10:00@lunacy: ...Hans Söllner ist wirklich jemand, der immer wieder aufrecht für die freiheit kämpft und sich nicht von repressionen einschüchtern lässt...

      ...und hier das ganze auch noch zum anhören...

      Hans Söllner & Bayerman Vibration - "Hey Staat - Live"

      Hans Söllner - "Hey Staat DVD"
      Avatar
      schrieb am 28.10.08 05:09:39
      Beitrag Nr. 192 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.298.580 von Iguana am 21.02.06 05:44:43...inzwischen gibt es auch dieses geniale stück musik vom Wolferl im netz bei YT...:cool:

      ...W. Ambros - "Verwahrlost, aber frei"...
      Avatar
      schrieb am 02.11.08 02:26:36
      Beitrag Nr. 193 ()
      ...es war schon immer etwas schwieriger für leute, die anders waren, als der
      gesellschaftliche konsens zu sein gerade vorgeschrieb...

      ...und die sich nicht darum scherten, wie man sich gefälligst
      zu verhalten hatte, um brav von der gesellschaft anerkennung
      zu bekommen... – die erfahrung eines lebens abseits der norm
      als underground-gothic spricht aus dem song „Freiheit“...

      ...Unheilig – „Freiheit“...

      Wenn du durch die Straßen gehst
      sollst du leise sein
      wenn du tust wovon du träumst
      sollst du leise sein
      wenn du siehst woran du glaubst
      sollst du leise sein
      wenn du sagst was du denkst
      sollst du leise sein

      wenn du fühlst das du lebst
      sollst du leise sein
      wenn du küsst was du liebst
      sollst du leise sein
      wenn du weißt wer du bist
      sollst du leise sein
      wenn du spürst das du anders bist
      dann musst du lauter schreien

      Freiheit
      Ich will nicht leise sein
      Freiheit
      Ich will noch lauter schreien
      Freiheit
      Ich will nicht leise sein
      Freiheit
      Ich will noch lauter schreien

      wenn du weißt was du willst
      sollst du leise sein
      wenn du siehst was du hasst
      sollst du leise sein
      wenn du fühlst dass du hoffst
      sollst du leise sein
      wenn du spürst das du anders bist
      dann musst du lauter schreien

      Freiheit…

      Wenn ich spüre ,dass ich sterbe
      dann will ich leise sein
      Wenn ich fühle das ich lebe
      dann will ich lauter schreien

      Freiheit…
      Avatar
      schrieb am 04.11.08 04:45:13
      Beitrag Nr. 194 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 19.686.357 von Iguana am 13.01.06 01:06:36...auch diesen schönen song von Hans Hartz kann ich jetzt nicht nur wie damals textlich, sondern auch noch in kompletter form akustisch mit einbauen...:)

      ...Hans Hartz - "Die Weißen Tauben sind müde"...
      Avatar
      schrieb am 05.11.08 05:24:03
      Beitrag Nr. 195 ()
      Der 44. Präsident der Vereinigten Staaten ist gewählt...

      Endlich endlich haben sich die Amerikaner
      die FREIHEIT genommen, einen Schwarzen zum nächsten Präsidenten zu machen.
      Hier eine Rede, die ich bemerkenswert fand, für Deinen "Freiheiten" Thread, lieber Iguana!

      http://www.youtube.com/watch?v=pWe7wTVbLUU

      Es ist ein guter, historischer Morgen!
      :)
      Avatar
      schrieb am 05.11.08 05:57:14
      Beitrag Nr. 196 ()
      Im Lichte des Glaubens wird die Welt grösser,
      denn sie behält ihr Geheimnis,
      und der Mensch versteht sich als Teil davon.
      Er bleibt sich selbst ungewiss.

      Für den Ideologen jedoch schrumpft die Welt,
      er sucht sie ab nach Bestätigung seiner Meinungen.
      Er will die Welt aus einem Punkt erklären und kurieren.

      (aus dem Büchlein: Das Böse oder Das Drama der Freiheit von Rüdiger Safranski)
      Avatar
      schrieb am 05.11.08 06:39:24
      Beitrag Nr. 197 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.833.417 von opt60 am 05.11.08 05:24:03Zu den Freiheiten, die wir haben, gehört auch die Wahl der Worte, die wir
      benutzen...

      Das Unwort des Jahres ist für mich im Jahr 2008
      "Warnschussarrest"
      benutzt von deutschen Politikern im hessischen Wahlkampf in diesem Jahr

      Ja, wir haben die freie Wortwahl!
      und sie sagt viel über uns aus
      Avatar
      schrieb am 05.11.08 06:52:04
      Beitrag Nr. 198 ()
      Nina Hagen

      Ich bin schon vierzig jahre hier,
      Ich war auch schon in indien als junger pionier
      Dort fand ich meinen meister, und er fand mich
      Und jetzt werd' ich immer dreister, und ich luege nicht

      Wahre freiheit kennwa nicht, doch es gibt sie
      Wir klammern uns an das ego unsrer phantasie
      Die revolution der wahren liebe ohne waffen
      Freiheitsgarten eden auf der erde schaffen

      Als ich neulich meinen vertrag unterschrieb
      Hatte mich der boss der neuen plattenfirma schrecklich lieb
      Ich sagte ihm, dass meine songs, die welt veraendern,
      Und wenn er mir volle freiheit gibt, dann ruehrt's auf allen sendern

      Und um uns volle befriedigung zu verschaffen, lasst uns mal dran kratzen am lack der reichen affen
      Das pilzgeschwuer der gesellschaft, die politiker und pfaffen
      Und die industrie darf gift verspruehn und billionen raffen
      Und um das ganze auf die spitze zu treiben, kann ich zur zeit auf keinen fall in deutschland bleiben
      Als antifaschist steh' ich auf der schwarzen liste
      Und fuer das deutsche vaterland bin ich doch bloss 'ne alte zyste

      Wahre freiheit kennwa nicht, doch es gibt sie
      Wir klammern uns an das ego unsrer phantasie
      Die revolution der wahren liebe ohne waffen
      Freiheitsgarten eden auf der erde schaffen

      Wahre freiheit kennwa nicht, doch es gibt sie
      Wir klammern uns an das ego unsrer phantasie
      Die revolution der wahren liebe ohne waffen
      Freiheitsgarten eden auf der erde schaffen


      wie Recht sie doch damit hat.

      Wahre Freiheit kennwa nicht
      Avatar
      schrieb am 05.11.08 20:41:37
      Beitrag Nr. 199 ()
      Na, da bin ich sehr froh darüber, dass Obama die Wahlen gewonnen hat. Es kann nur besser werden!!!:laugh:


      Die Freiheit besteht darin,
      dass man alles tun kann,
      was einem anderen nicht schadet.




      Marius Müller Wsternhagen FREIHEIT

      Die Verträge sind gemacht
      und es wurde viel gelacht
      und was süsses zum Dessert
      Freiheit,Freiheit

      Die Kapelle rum ta-ta
      und der Papst war auch schon da
      und mein Nachbar vorneweg

      Freiheit,Freiheit
      ist die einzige die fehlt
      Freiheit,Freiheit
      ist die einzige die fehlt

      Der Mensch ist leider nicht naiv
      Der Mensch ist leider primitiv

      Freiheit,Freiheit
      wurde wieder abgestellt

      Alle die von Freiheit träumen
      sollen's feiern nicht versäumen
      sollen tanzen auch auf Gräbern

      Freiheit,Freiheit
      ist das einzige was zählt
      Freiheit,Freiheit
      ist das einzige was zählt
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 03:23:59
      Beitrag Nr. 200 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.833.605 von Comeonnow am 05.11.08 05:57:14@Comeonnow: ...Safranski - ein kluger kopf, dem ich immer wieder gerne gemeinsam mit seinem gesprächspartner Slotterdijk im "Philosophischen Quartett" gehör schenke...:)
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 03:32:26
      Beitrag Nr. 201 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.833.862 von opt60 am 05.11.08 06:39:24@Dagmar: ...die liste der "unworte" lässt sich wohl lang ergänzen heutzutage - das von dir erwähnte ist sicher nicht der richtige weg um der sinnlosen gewalt, die leider immer heftiger wird in unseren straßen(wie ich selber ja im sommer erfahren musste), beizukommen...
      ...hab gerade erst wieder einen bericht im tv gesehen über einen üblen fall in Germersheim, wo eine an einem spielplatz herumlungernde jugendgruppe ein älteres ehepaar brutalst zusammengeschlagen hat, so dass sie schwer verletzt ins krankenhaus mussten(wenn nachbarn nicht beherzt dazwischen gegangen wären, dann hätte es möglicherweise sogar zum tode führen können) und nun, vier wochen später, noch so veränstigt sind, dass sie sich kaum aus dem haus trauen...
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 03:44:44
      Beitrag Nr. 202 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.844.972 von lunacy am 05.11.08 20:41:37@lunacy: ...dieses lied hat mir damals bei der fernsehübertragung(ich meine es war zur wendezeit, als die mauer gefallen ist) eine enorme gänsehaut beschert, als das ganze publikum mitgesungen hat...:O

      ...Westernhagen - "Freiheit"...
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 09:40:22
      Beitrag Nr. 203 ()
      @Iguana - laß mir Dir nur als erstes danken, daß Du diesen Thread hast wiedereröffnen lassen; das war wie ein Geschenk:) bei meiner Rückkehr
      aus dem Urlaub...
      Du hast den Thread ja "Freiheiten" genannt, was mich sehr fasziniert hatte, als ich ihn entdeckte, also die Pluralform eines Begriffes, den wir nur im Singular
      gebrauchen...

      Wieviele Freiheiten also hat die Freiheit!?
      :confused:
      http://www.youtube.com/watch?v=pEx7I31-iW8&feature=related
      Avatar
      schrieb am 06.11.08 22:26:00
      Beitrag Nr. 204 ()
      Für mich persönlich ist Freiheit wohl am stärksten auch die Freiheit zur Revidierung meiner eigenen Meinung...

      Brecht nennt das in seinem "Lehrstücken" vom "Jasager und Neinsager":
      Wer A sagt, muß nicht B sagen.
      Er kann auch erkennen, daß A falsch war.
      Es komme also darauf an,
      in jeder Situation neu nachzudenken.


      ...und immer dann entsprechend handeln,wenn das Maß voll ist!
      Mal mit Wut..., mal mit Freude und Lust!
      Avatar
      schrieb am 08.11.08 19:44:47
      Beitrag Nr. 205 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.847.967 von Iguana am 06.11.08 03:32:26Bei uns in Pforzheim war letzte Woche auch ein total krasser Vorfall mit einem Minicar Fahrer. Da fragt man sich nur noch, wohin diese Gewaltbereitschaft von Jugendlichen noch hinführen soll???
      Hier der Zeitungsbericht:

      Jugendliche gestehen Überfall auf Minicar-Fahrer: 15-jährige Täter wollten Geld – oder Leben

      PFORZHEIM. Zwei in Pforzheim und Heilbronn festgenommene 15-Jährige haben gestanden, am vergangenen Samstag einen Minicar-Fahrer überfallen zu haben. Sie sind in geschlossenen Jugendheimen untergebracht worden. Einer der jungen Täter ist schon als Elfjähriger der Polizei aufgefallen.
      Wenn Georg F. (Name geändert) in ein paar Monaten vor den Schranken der Auswärtigen Jugendkammer des Landgerichts stehen wird, erwartet ihn die härteste Strafe seines Lebens, falls er verurteilt wird – und danach sieht es aus. Der 15-Jährige hat gestanden, am Samstag vergangener Woche im Stadtteil Haidach auf einen Minicar-Fahrer eingestochen zu haben. Das wertet Staatsanwalt Christian Lorenz als Mordversuch aus Habgier. F.s Kumpel Manfred G., ebenfalls 15, wird voraussichtlich wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes angeklagt. G. drohen bis zu zehn Jahre Haft. Polizei und Staatsanwaltschaft traten gestern vor die Presse und präsentierten Einzelheiten der Tat und ihrer mutmaßlichen Aufklärung.

      Erst Video, dann reale Gewalt
      Demnach waren die beiden Schüler gegen 17 Uhr in eine Spielothek in der Innenstadt gegangen, hatten das Gewalt-Video „Counterstrike“ gespielt und auf der Toilette verabredet, einen Minicar-Fahrer auszurauben. Vor einem Imbiss an der Zerrennerstraße hatten sie sich abholen lassen. Im Bereich des Wendehammers der Glogauer Straße war der mutmaßliche Haupttäter ausgestiegen und hatte dem 58-jährigen Fahrer mit einem Klappmesser insgesamt sechs Stiche versetzt und das Opfer schwer verletzt.

      Die Stiche gingen in die Hand, das Bein, den Bauch, einer in Richtung Herz. Anwohner, die das Gerangel mitbekommen hatten, alarmierten die Polizei. Im Zuge einer Ringalarmfahndung wurden noch am selben Abend zwei Jugendliche vorübergehend festgenommen, aber wieder auf freien Fuß gesetzt – sie waren unschuldig.
      Erst nach dem Abgleichen der von der Kriminaltechnik sichergestellten Fingerabdrücke im Auto mit der Computerdatei bekannter Straftäter stieß man auf einen alten Bekannten: Georg F., der wie sein Kumpel Mittwoch Nacht festgenommen wurde (die PZ berichtete) – F. in Pforzheim und G. in Heilbronn. Georg F. ist ein Intensivtäter. Bereits mit elf Jahren fiel der Sohn russlanddeutscher Eltern als Dieb und durch Gewalttaten auf.

      Weil beide Tatverdächtigen noch keine 16 Jahre alt sind, durfte der zuständige Amtsrichter keine Untersuchungshaft verhängen, sondern entschied auf eine einstweilige Unterbringung in zwei geschlossenen Heimen. „Das war keine Schnapsidee“, charakterisiert Staatsanwalt Christian Lorenz den Überfall. Die Jugendlichen hätten abgemacht, falls der Fahrer sich gegen den Raub wehren sollte, wolle man ihn „gleich abstechen“. Bei der Vernehmung durch die Polizei hatte der Fahrer angegeben, der Haupttäter habe ihm gedroht: „Gib Dein Geld – sonst bist Du tot.“
      Avatar
      schrieb am 08.11.08 22:16:31
      Beitrag Nr. 206 ()
      [urlCurse - Freiheit]http://www.youtube.com/watch?v=anFKdqCrmTs[/url]
      Avatar
      schrieb am 09.11.08 08:47:53
      Beitrag Nr. 207 ()
      Avatar
      schrieb am 11.11.08 04:09:01
      Beitrag Nr. 208 ()
      @opt: ...danke...:) - in der tat denke ich, dass es mehrere arten von freiheit gibt, daher auch mein pluralistischer gedanke... - zum beispiel empfinde ich da einen unterschied zwischen den "kleinen freiheiten" des täglichen alltags und den "großen freiheiten", die wichtig für das ganze leben sind...

      @lunatic: ...ist echt erschütternd was da abgeht - ich kenne die ecke um Pforzheim als schönes, idyllisches tor zum nordschwarzwald(ich habe früher für eine Stuttgarter Schallplattencompany gearbeitet und eine unserer erfolgsbands - "Fool's Garden" - kam daher und wir hatten dort einige gemeinsame feiern zu platinverleihungen) und es ist erschreckend zu sehen, dass man anscheinend nirgendwo mehr vor so etwas wirklich sicher ist...
      Die Freiheit besteht darin,
      dass man alles tun kann,
      was einem anderen nicht schadet.

      ...und genau diese einstellung(gleichzeitig steckt für mich darin die schlussfolgerung aus dem kategorischen imperativ von Kant) fehlt offensichtlich leuten, die anderen so etwas antun...

      @juno: ...thanx für den link - den song kannte ich noch nicht und wie man sieht gibt es auch tiefsinniges im deutschen rap und nicht nur tumbe diss- und gangsta-texte...
      Avatar
      schrieb am 11.11.08 09:10:04
      Beitrag Nr. 209 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.907.934 von Iguana am 11.11.08 04:09:01Iguana, schön:)wieder von Dir zu hören und zu lesen...
      Die von Dir erwähnten "kleinen Freiheiten des Alltags" sind auch die Lebenswärmer des Alltags.Heute morgen war der Himmel über Berlin so wunderschön bei Sonnenaufgang - herrlich...,und es gab ihn umsonst!
      Avatar
      schrieb am 11.11.08 09:18:26
      Beitrag Nr. 210 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.886.721 von Juno234 am 08.11.08 22:16:31Diese "Freiheits"-Darbietung, Juno:), ist beeindruckend...und holt die Freiheit ins
      Persönliche. "Freiheit kann man nur ausatmen"- heißt es da!
      Das ist so wahr - denn viele wollen Freiheit nur einatmen, aber nichts geben.
      Avatar
      schrieb am 11.11.08 09:47:44
      Beitrag Nr. 211 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.885.823 von lunacy am 08.11.08 19:44:47Ich kann aus persönlichen Gründen zu Gewalt und Jugendgewalt nichts sagen, weil es mich unendlich ohnmächtig und traurig zurückläßt... Es bleibt nur zu
      ermutigen, nicht wegzusehen und schon vom Keim her zu verhindern!

      Ich glaube nur ganz tief daran, daß jeder Mensch als unschuldiges Wesen auf die Welt kommt:cool:
      http://de.youtube.com/watch?v=v5e9k1t0e_g
      der rest liegt in unser aller hinschauen, nicht schweigen, nicht wegschauen
      die vorbilder sind wir
      für das gute wie das schlechte
      Drum nochmal
      http://de.youtube.com/watch?v=v5e9k1t0e_g

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 12.11.08 03:01:08
      Beitrag Nr. 212 ()
      ...als symbol der beschneidung von freiheit steht seit jeher das schlagwort
      „1984“... – auch eine meiner lieblingsbands hat sich mit dem thema
      beschäftigt... – gerade gestern habe ich mir eine scheibe mit coverversionen und
      raritäten von ihnen angehört und bin dabei über diesen song gestolpert, den es
      erstaunlicherweise trotz des raritätenfaktors bei YT zu hören gibt – jemand hat die
      alte vinylsingle in ein video umgebaut...

      ...Golden Earring – „Orwells Year“...

      GOLDEN EARRING – ORWELLS YEAR

      We have been waitin' for this, to put an end to all this
      Oh there's works to be done, oh there's work under the sun
      Happy New Year
      In the back alley, millionaire valley
      Trafalgar, Time Square and the who knows where
      Big Brother's watching you
      Baby's got a computer tutor
      Daddy is a trouble shooter
      Fat cookie in a soylent green
      From a kitchen that you've never seen
      It's all shiny chrome - attaching your chromosomes
      Say - count to four - Count to 1 - 9 - 84
      Welcome, welcome to 1984
      Orwell's year is here, Orwell's year is here

      It's the ministry of energy
      The ministry of ecology
      The university of food and economy
      The ministry of war and explosions
      The ministry of you and me
      Minus Orwell's sanity
      Welcome everybody, to be a nobody
      The ministry of heavenly peace
      Big Brother's watching you
      Orwell's year is here, Orwell's year is here

      Say you wanna hear some more
      Big Brother's watching you, Big Brother's watching you
      Avatar
      schrieb am 14.11.08 05:11:39
      Beitrag Nr. 213 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.918.516 von Iguana am 12.11.08 03:01:08...nun ja das passt mal wieder - die tagesaktualität mit dem "BKA-gesetz" scheint mir ein weiterer schritt auf dem schleichenden weg zu 1984 zu sein...:rolleyes:

      ...da möchte man auf jeden fall in den schrei nach freiheit von Uriah Heep einstimmen...

      ...Uriah Heep - "Cry Freedom"...

      URIAH HEEP - CRY FREEDOM

      She told the story
      I listened with my eyes closed
      So sad but so true
      She whispered softly
      I asked her why she did so
      She knew that I knew
      She was a skater
      The ice was her second home
      The country's finest
      Everyone could see
      She had a plan
      To break across the border
      Instead of waiting for
      The powers that be

      Cry freedom, sweet freedom
      Tell the whole world
      To get ready
      Cry freedom, sweet freedom
      Tell the whole world
      That we're ready

      She said goodnight
      But just as I was leaving
      A black car came into view
      And waiting there
      They could hear me breathing
      They knew that I knew, cry freedom

      Insane questions
      They asked me what did I know
      So strange, they let me go
      But more they try
      The stronger our love grows
      I know that I know, cry freedom

      Cry freedom, sweet freedom ...
      Avatar
      schrieb am 07.12.08 03:47:36
      Beitrag Nr. 214 ()
      ...wenn mich nicht alles täuscht dann hatten wir einen absoluten klassiker hier noch nicht... - "Die Gedanken sind frei"...

      ...die version von Achim Reichel findet man nicht bei YT, aber eine fetzige mittelalterrock bearbeitung mit punktouch von Die Schnitter...

      ...Die Schnitter - "Die Gedanken sind frei"...

      ...und noch eine rarität...

      ...Leonard Cohen "Die Gedanken sind frei"...


      Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten,
      sie fliegen vorbei, wie nächtliche Schatten.
      Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen.
      Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!

      Ich denk' was ich will und was mich beglückt,
      doch alles in der Still', und wie es sich schicket.
      Mein Wunsch, mein Begehren kann niemand verwehren,
      es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!

      Ich liebe den Wein, mein Mädchen vor allen,
      sie tut mir allein am besten gefallen.
      Ich bin nicht alleine bei meinem Glas Weine,
      mein Mädchen dabei: Die Gedanken sind frei!

      Und sperrt man mich ein in finstere Kerker,
      das alles, das sind vergebliche Werke.
      Denn meine Gedanken zerreißen die Schranken
      und Mauern entzwei, die Gedanken sind frei!

      Drum will ich auf immer den Sorgen entsagen
      und will mich auch nimmer mit Grillen mehr plagen.
      Man kann ja im Herzen stetz lachen und scherzen
      und denken dabei: Die Gedanken sind frei!
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 11:51:50
      Beitrag Nr. 215 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.943.917 von Iguana am 14.11.08 05:11:39BKA-Gesetz

      Verwanzte Ärzte, belauschte Journalisten
      Das geplante BKA-Gesetz schränkt den Vertrauensschutz stark ein - die Länder könnten dies noch verhindern.
      Von Heribert Prantl


      Bei Journalisten, den Ärzten und den Rechtsanwälten soll das Zeugnisverweigerungsrecht nur noch nach Maßgabe des "öffentlichen Interesses" gelten.
      Foto: dpa

      Der Journalist und Verleger Leopold Sonnemann von der Frankfurter Zeitung war ein wackerer Demokrat und ein Streiter für freiheitliche und soziale Rechte. Er weigerte sich standhaft, den Ermittlungsbehörden die Informanten eines brisanten Artikels zu verraten. Diese Standhaftigkeit brachte ihm und vier Redakteuren seiner Zeitung siebeneinhalb Monate Zwangshaft wegen Zeugnisverweigerung ein. Das ist 130 Jahre her.

      Von 1871 bis 1879 wurden die Redakteure des unbestechlichen Frankfurter Blattes immer wieder mit Zeugnis-Zwangshaft schikaniert. Heute ist das Zeugnisverweigerungsrecht der Journalisten in der Strafprozessordnung verankert. Also alles in Ordnung? Leider nur theoretisch. Die Praxis sieht anders aus; und künftig ändert sich auch noch die Gesetzeslage grundlegend: Wenn der Vermittlungsausschuss in der kommenden Woche das BKA-Gesetz nicht noch gründlich umschreibt, wird das Zeugnisverweigerungsrecht das Papier nicht mehr wert sein, auf dem es steht.

      Heimlichkeit statt Zwang
      An die Stelle der Gefängnisdrohung in Bismarcks Zeiten waren in den vergangenen zwei Jahrzehnten andere Drohungen und Methoden getreten. Wollte der staatliche Ermittler wissen, was er noch nicht wusste, dann ließ er eben das Telefon des journalistischen Ermittlers abhören. Das geht schon nach den geltenden Gesetzen relativ einfach. Solche Überwachungen geschehen heimlich, sind also nicht so aufsehenerregend wie vor ein paar Jahren die Durchsuchung beim Magazin Cicero, bei der die Behörden die Informanten des Magazins ausfindig machen wollten.

      Das Bundesverfassungsgericht hat diese Aktion für verfassungswidrig erklärt - aber das hat die Politik der inneren Sicherheit beflügelt, bessere Mittel zum Zugriff auf vertrauliche Informationen zu entwickeln. Diese Mittel stehen nun im Gesetzentwurf "zur Abwehr von Gefahren des internationalen Terrorismus durch das Bundeskriminalamt", das der Bundestag schon genehmigt, der Bundesrat aber abgelehnt hat, und über das nun in der kommenden Woche der Vermittlungsausschuss entscheidet.

      Das Bundeskriminalamt (BKA) soll zur Vorbeugung, also ohne konkreten Verdacht, eine Vielzahl heimlicher Ermittlungsmaßnahmen betreiben dürfen - Telefonüberwachung, Lausch- und Spähangriff, Computer-Durchsuchung. Und alle diese Maßnahmen sollen sich auch gegen die Vertrauenspersonen richten dürfen, denen in der Strafprozessordnung ein Zeugnisverweigerungsrecht gewährt ist. Zeugnisverweigerungsrecht heißt: Der Arzt muss nicht über seinen Patienten aussagen, der Anwalt nicht über seinen Mandanten, der Journalist nicht über seinen Informanten; der Geistliche muss nichts kundtun über den Gläubigen und der Abgeordnete nichts über den Bürger, der sich ihm anvertraut hat.

      Eine Aussage über die vertraulichen Informationen darf vom Staat nicht erzwungen werden. Das BKA-Gesetz führt nun zwar keinen Zwang ein, es erlaubt dem BKA aber, sich die Informationen durch heimliche Lauschaktionen und Computer-Durchsuchungen zu beschaffen. Auf die bislang vom Gesetz garantierte Vertraulichkeit ist dann kein Verlass mehr.



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      Bei den Journalisten, den Ärzten und den Rechtsanwälten soll das Zeugnisverweigerungsrecht nur noch nach Maßgabe des "öffentlichen Interesses" gelten. Wenn die Sicherheitsinteressen also größer sind als das Interesse an der Vertraulichkeit der Informationen (wann wäre das in den Augen der Sicherheitsbehörden je anders?), gilt das Zeugnisverweigerungsrecht nichts mehr.

      Es steht dann den heimlichen Aktionen nicht im Weg. Bei Strafverteidigern, Abgeordneten und Geistlichen (nur der öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften) ist das anders: diese Berufe bleiben grundsätzlich vor heimlichen Lausch- und Durchsuchungsaktionen geschützt; werden durch heimliche Aktionen Erkenntnisse über sie erlangt, dürfen diese nicht verwertet und müssen die Aufzeichnungen gelöscht werden. So lautet das Prinzip.

      Es gibt also künftig zwei Klassen von Berufsgeheimnisträgern: Bei den einen hat das Zeugnisverweigerungsrecht von vornherein kaum noch einen Wert, bei den anderen gilt es angeblich noch absolut. Man muss "angeblich" sagen, weil auch dieses Zeugnisververweigerungsrecht beiseite geräumt wird, wenn das "zur Abwehr einer Gefahr für den Bestand oder die Sicherheit des Staates" oder "zur Abwehr einer Gefahr für "Leib, Leben oder Freiheit einer Person" als erforderlich gilt. In Paragraf 20 u Absatz 1 BKA-Gesetz, der Geistlichen, Strafverteidiger und Abgeordneten besonders schützt, heißt es nämlich: § 20 c Absatz 3 bleibt unberührt. Und in diesem § 20 c Absatz 3 stehen die obig zitierten Formulierungen, die das Zeugnisverweigerungsrecht bei den beschriebenen Gefahren ausschließen.

      Diese Punkte sind von den Ländern, in denen SPD, FDP und Grüne mitregieren, im Bundesrat heftig kritisiert worden. Der Bundesrat hat deshalb das BKA-Gesetz abgelehnt. Die SPD-Länder haben sich aber nun, schon vor den Beratungen des Vermittlungsausschusses am kommenden Mittwoch, mit einer relativ kleinen Änderung am bisherigen Entwurf zufriedengegeben: Es soll bei der Online-Durchsuchung die bisher vorgesehene Eilkompetenz des Chefs des Bundeskriminalamts entfallen. Bei Gefahr im Verzug sollte er ohne den Richter die Computer-Durchsuchung anordnen dürfen. Das wird nun nicht mehr möglich sein.

      Wenig Spielraum für Richter
      Die maßgeblichen Innenpolitiker der SPD meinen, nach dieser kleinen Stärkung des Richtervorbehalts sei das Gesetz zustimmungsfähig. Selbst das von der SPD allein regierte Rheinland-Pfalz scheint sich mit dieser Änderung zufriedengeben zu wollen, obwohl der dortige Justizminister Heinz Georg Bamberger nach wie vor die geplante Aushebelung der Zeugnisverweigerungsrechte für unerträglich hält.

      Der Richtervorbehalt ist aber nur so stark wie das Gesetz, das dem Richter den Prüfungsmaßstab vorgibt: Die Ausschaltung der Zeugnisverweigerungsrechte in den Paragraphen 20c und 20 u BKA-Gesetz kann der Richter nicht in Frage stellen. Er darf heimliche Aktionen des BKA gegen Journalisten, Anwälte und Ärzte also nicht unter Hinweis auf deren Zeugnisverweigerungsrecht ablehnen. Er muss, wenn das BKA von einer besonderen Gefahrenlage spricht, alle Wanzereien und Lauschereien genehmigen. Er kann der Pressefreiheit und dem Anwaltsgeheimnis nicht mehr Gewicht geben, als dies das Gesetz tut.

      Der Unterschied zwischen den modernen Zeiten und den alten Zeiten des Verlegers Lweopold Sonnemann liegt darin, dass die Journalisten und Anwälte damals den Zugriff des Staates am eigenen Leibe spürten. Ihre Zwangshaft wurde zum Gegenstand öffentlicher Debatten. Die Debatten über das BKA-Gesetz dagegen finden nur jetzt, vor Inkrafttreten des Gesetzes statt; die Durchsuchungs- und Lausch-Aktionen, die auf Grund dieses Gesetzes gemacht werden, können keine Debatten mehr provozieren, weil sie heimlich stattfinden. Was niemand weiß, macht auch niemand heiß.


      (SZ vom 13.12.2008/jkr)
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 12:19:04
      Beitrag Nr. 216 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.943.917 von Iguana am 14.11.08 05:11:39Datenspeicherung..., Datenhandel...,Datenklau...,Datenüberwachung und Versagen derselben..., Datenmißbrauch...
      Der gläserne Mensch und die zunehmenden Einschränkungen unserer Grundrechte
      warum ist es so still in unserem land
      :confused:
      wachsende ALLGEMEINE ohnmacht
      :confused:
      oder
      zuviel saturiertheit und selbstbezogenheit
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 12:38:41
      Beitrag Nr. 217 ()
      Es weht ein anderer Geist...
      Denn die sog. "Vierte Gewalt", die Medien haben sich dem Bürger entzogen!
      Es lebe der Lobbyismus.
      In ihm sehe ich heute den größten Feind bürgerlicher Freiheiten.

      Das tut an allen Fronten weh!
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 12:59:15
      Beitrag Nr. 218 ()
      Mit Dank an Beefycake_the_Mighty,der dieses zarte Lied über längst vergessene
      Freiheiten in einem anderen Iguana-Thread eingestellt hat...
      :kiss:
      http://de.youtube.com/watch?v=1lKr8J1VEHk
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 11:55:03
      Beitrag Nr. 219 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.221.520 von opt60 am 17.12.08 12:19:04Das war nicht immer so still in unserem Land


      Die Volkszählung von 1987 [Bearbeiten]
      Vorgeschichte [Bearbeiten]


      Briefmarkenausgabe zur Volkszählung 1987


      Personenbogen der Volkszählung 1987
      Die Volkszählung in der Bundesrepublik Deutschland war vom Bund ursprünglich bereits für das Jahr 1981 geplant. Sie war in den Augen der Bundesbehörden neben anderen Gründen notwendig geworden, um die Infrastruktur einem veränderten sozialen Gefüge anzupassen und entsprechend neue Maßnahmen einzuleiten. Dies galt für Verkehrsplanung ebenso wie für die soziale Versorgung und anderes. Kritiker wandten dagegen ein, dass Volkszählungen lediglich den Status Quo wiedergeben, nicht aber Versorgungsmängel, wenn beispielsweise eine befragte Person mangels vorhandener öffentlicher Verkehrsmittel das widerwillig benutzte Auto als Verkehrsmittel zur Arbeitsstätte angeben müsse und formulierten „Misstrauen gegen Planungsunwilligkeit und Planungsunfähigkeit“ der Verantwortlichen.[6]
      Wegen eines Streits um die Höhe des Bundeszuschusses zur Volkszählung verzögerte sich die Verabschiedung des Gesetzes bis 1982 und damit der geplante Zähltermin auf 1983.[7]
      Die 1983 gegen den Widerstand breiter Bevölkerungskreise durchgesetze Stationierung von Mittelstreckenraketen, die Atompolitik sowie Großprojekte wie die „Startbahn West“ des Frankfurter Flughafens oder der Rhein-Main-Donau Kanal trugen mit dazu bei, dass sich innerhalb weniger Wochen nach Bekanntgabe der Fragebögen bereits hunderte von Bürgerinitiativen gebildet hatten, die zum Boykott der Volkszählung aufriefen. Auch Prominente wie Günter Grass, der ehemalige Richter am Bundesverfassungsgericht Helmut Simon sowie Manfred Güllner, Gründer des Forsa-Instituts, unterstützten die Kritik, die weit über die Fragen des Datenschutzes hinausging. Der zentrale Punkt der Kritiker war die Absicht, die in der Volkszählung erhobenen Daten für eine Korrektur der Meldedaten zu verwenden. Ein besonders brisanter Punkt war die vorgesehene zusätzliche Aufwandsentschädigung für das Erfassen nicht im Melderegister geführter Personen. Für jeden auf diese Weise gefundenen Deutschen sollte es 2,50 DM, für jeden Ausländer 5,- DM Entschädigung geben.[8]
      Die Zählung, die für den 27. April 1983 geplant war, wurde zunächst bis zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15. Dezember 1983 ausgesetzt, dann schließlich laut Urteil untersagt. Die erfolgreichen Kläger hatten beanstandet, dass die Ausführlichkeit der Fragen in den entsprechenden Volkszählungsbögen bei ihrer Beantwortung Rückschlüsse auf die Identität der Befragten zulasse und somit den Datenschutz unterlaufe, damit folglich gegen das Grundgesetz verstoße. Im Hintergrund stand die Befürchtung des so genannten Gläsernen Bürgers. Teilweise wurde die Volkszählung als Schritt in Richtung Überwachungsstaat gesehen. Mit dem historisch bedeutsamen Volkszählungsurteil (1 BvR 209/83) formulierte das Gericht das Grundrecht auf Informationelle Selbstbestimmung, das sich aus der Menschenwürde (Artikel 1 Grundgesetz) ableitet.
      Zählung mit Hindernissen [Bearbeiten]


      Protest gegen die Volkszählung 1987: Beklebung der Berliner Mauer mit Personenbögen
      Für den Zensus 1987 musste in Folge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts (siehe Volkszählungsurteil von 1983) die Befragung teilweise neu konzipiert werden, indem personenbeziehbare Angaben von den Fragebögen getrennt und die Fragebögen selbst überarbeitet wurden, um die Anonymität der Befragten besser zu gewährleisten.[9] Bereits ein Dreivierteljahr vor dem Stichtag 25. Mai 1987 wurde eine Akzeptanzkampagne „Zehn Minuten, die allen helfen“ gestartet, die 46 Mio. DM kostete, aber so wenig überzeugte, wie etwa die Gesetzesbegründung, aufgrund der Volkszählung könnten „gezielte Maßnahmen zum Abbau der Benachteiligung der Frau am Arbeitsplatz und zur Verbesserung ihrer Berufschancen getroffen“ werden. Angesichts einer Politik, die zeitgleich auf Eigeninitiative, Rückbau des Sozialstaates und Privatisierung setzte, geriet die Behauptung der Werbung, die Volkszählung trage zur „Sicherung der Renten“ oder „Schaffung von Arbeitsplätzen“ bei, in eine Glaubwürdigkeitsfalle, die die Kritiker erfolgreich nutzten. So ermittelte das Emnid Institut im Dezember 1987 die Bedrohung durch Datenmissbrauch an vierter Stelle der Befürchtungen von Bundesbürgern hinter Kriegsgefahr, Arbeitslosigkeit und Umweltzerstörung[10].
      Anders als 1983 richtete sich die Kritik der Volkszählungsgegner weniger auf Gefahren etwa von De-Anonymisierung von Erhebungsdaten als vielmehr gegen eine „schleichende Einschränkung von Bürgerrechten“ und sie verstanden den Boykottaufruf als „zivilen Ungehorsam für mehr Demokratie“[11]. Die Akteure thematisierten den immer stärkeren Datenaustausch von Polizei und Geheimdiensten ebenso wie die Datensammlungen der Wirtschaft im Fortschreiten der Computerisierung. Sie warfen den Initiatoren der Volkszählung vor, sie förderten technokratische Politik und setzten ihre Forderung nach mehr demokratischer Mitgestaltung durch die Bürger dagegen. Statt „gläsernen Bürgern“ fordeten sie den „gläsernen Staat“, etwa ein Informationsfreiheitsgesetz nach amerikanischem Vorbild und mehr direkte Demokratie.
      Der Boykott wurde von einem breiten Bündnis verschiedener sozialer und politischer Gruppen getragen und vom „Koordinierungsbüro gegen den Überwachungsstaat“ im Bonner Büro der Jungdemokraten, der ehemaligen Jugendorganisation der FDP, organisiert. Auch die damalige Partei „Die Grünen“, zu der Zeit seit etwa vier Jahren im Bundestag vertreten, gehörte zu den Kritikern der Volkszählung, und beteiligte sich mit vielen ihrer Mitglieder an der Kampagne. Aber auch Teile der Gewerkschaften GEW, ÖTV und IG Druck, der Jugendtag der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau oder der 11. Strafverteidigertag nahmen gegen die Volkszählung Stellung. Selbst Kommunen wie Freiburg und Wülfrath verabschiedeten Resolutionen gegen die Volkszählung oder mussten gar wie Lübeck und Essen auf dem Verwaltungs- und Gerichtsweg zur Durchführung des Zensus angewiesen werden.
      Die Argumentation der Kritiker wurde mit näher rückendem Stichtag durch die staatliche Reaktion auf Boykottaufrufe bestärkt. Volkszählungskritikern wurde „Rechtsbruch“ (Friedrich Zimmermann) unterstellt, der Verfassungsschutz Niedersachsen beobachtete Jungdemokraten, Jusos und die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union. Obwohl bundesweit über 100 Haussuchungen bei Volkszählungsgegnern einschließlich der SPD-Parteizentrale wegen angeblicher „Sachbeschädigung“, – dem Aufruf zum Abschnippeln der Kontrollnummer auf den Erhebungsbögen – durchgeführt wurden, stieg die Zahl von Bürgerinitiativen laut Berliner tageszeitung von 350 im Herbst 1986 auf über 1.100 im April 1987 an. Über 900 Volkszählungsgegner wanderten in die „APIS“-Dateien des Bundeskriminalamts und allein in Baden-Württemberg wurden 653 Personen im „polizeilichen Meldedienst“ gespeichert, was die Datenschutzbeauftrage des Landes als „maßlose Überreaktion“ beurteilte[12]. Die überwiegende Mehrzahl der Strafverfahren wurde zwar 1988 eingestellt, aber die staatliche Reaktion hatte insgesamt die Argumente der Volkszählungsgegner geradezu bestärkt.
      Die Durchführung des Zensus geriet zu einem publizistischen Wettstreit um den jeweiligen Erfolg. Während Bundesinnenminister Zimmermann das Scheitern des Boykotts verkündete, präsentierten „alternative Sammelstellen“ im Herbst 1987 1,1 Mio. unausgefüllte Erhebungsbögen. In Hamburg wurde der Chef des Statistischen Landesamtes im März 1988 abgelöst, weil er zunächst die Probleme mit der Volkszählung heruntergespielt hatte, dann öffentlich bekennen musste, dass 248.000 Fragebögen, etwa 13 % fehlten[13]. In Köln schloss die Erhebungsstelle 1988 mit offiziell bestätigten 5 % Boykott ab, in Wiesbaden bestätigte der Erhebungsstellenleiter noch im September 1987 über 15 % fehlende Antworten, weitere 10 % der Bürger hätten überhaupt noch keinen Erhebungsbogen bekommen [14].
      Aber auch die Boykotteure hatten ihre „Sorgen“: So beklagte das „Koordinierungsbüro“ im Sommer 1987, die Initiativen überprüften die angelieferten Personenbögen so genau darauf, dass auch wirklich die jeweilige Anzahl Boykotteure dahinterstehe und dass dies zu erheblichen Zeitverzögerungen führe. Auf beiden Seiten wurde aber auch phantasievoll agiert: So prangte vor einem wichtigen Bundesligaspiel „Boykottiert und Sabotiert die Volkszählung“ auf dem Dortmunder Stadionrasen und widersetzte sich allen Löschversuchen, woraufhin mit Zustimmung Richard v. Weizsäckers für das Fernsehpublikum ein „Der Bundespräsident:“ davor und ein „nicht!“ angefügt wurden. NRW-Innenminister Schnoor wiederum schickte den vom Bundesjugendministerium finanziell disziplinierten Jungdemokraten einen Scheck über 100 DM mit der Bemerkung, trotz unterschiedlicher Meinung in der Sache sei er gegen jegliche Zensurversuche.

      -->aus:Wikipedia/Stichwort Volkszählung

      es hat seitdem nie mehr eine volkszählung gegeben
      :p
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 12:18:26
      Beitrag Nr. 220 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.221.258 von opt60 am 17.12.08 11:51:50Gegen das BKA-Gesetz zu Onlinedurchsuchungen wurde von verschiedensten Seiten bereits Verfassungsklage eingereicht...
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 10:15:47
      Beitrag Nr. 221 ()
      Chimes of freedom

      der bob dylan song,
      :)
      diesmal gesungen von einem...,der für viele us-bürger in den bush jahren auf seinen rockkonzerten in den usa zu einer "haltet-durch-figur" wurde...;
      ich weiß das von einem amerikanischen freund ,der zeitweise von einem konzert zum anderen reiste, weil einfach noch keiner in sicht war..., der für einen "CHANGE" glaubwürdig mitreißen konnte!
      http://www.youtube.com/watch?v=WL87kBq9aiE&feature=related
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 10:22:02
      Beitrag Nr. 222 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.249.666 von opt60 am 22.12.08 10:15:47DER TEXT:

      (Bob Dylan/Bob Dylan)

      Well, far between sundown's finish and midnight's broken toll
      We ducked inside the doorway, thunder crashin'
      As majestic bells of boats struck shadows in the sun;
      Sayin', it may be the chimes of freedom flashin'

      Flashin' for the warriors whose strength is not to fight;
      Flashin' for the refugees on their unarmed road of flight.
      And for each and every underdog soldier in the night
      We gazed upon the chimes of freedom flashin'

      Well, in the city's melted furnace unexpectedly we watched
      With faces hidden here while the walls were tightenin'
      As the echo of the wedding bells before the blowing rain;
      Dissolved into the wild bales of lightnin'

      Yeah, tollin' for the rebel, yeah, tollin' for the raked
      Tollin' for the luckless, the abandoned and forsaked.
      Yeah, tollin' for the outcasts burnin' constantly at stakes
      And we gazed upon the chimes of freedom flashin'

      Oh yeah! (instrumental solo)

      And then through a cloud-like curtain in a far off corner flashed
      There's a hypnotic, splattered mist was slowly liftin'
      Well, electric light still struck like arrows
      Fired but for the ones condemned to drift or else be kept from driftin'

      Well, tollin' for the searching ones on this speechless, secret trail
      For the lonesome haunted lovers with too personal a tale.
      And for each young heart for each channeled soul misplaced inside a jail
      Yeah, we gazed upon the chimes of freedom flashin'

      Well, starry eyed and laughin' I recall when we were caught,
      Trapped by an old track of vows for the hands suspended
      As we listened one last time, and we watched with one last look
      Spellbound and swallowed "Has the tollin' ended?"

      Yeah, tollin' for the achin' ones whose wounds cannot be nursed
      For the countless, confused, accused, misused strung out ones at worst.
      And for every hung out person in the whole wide universe
      We gazed upon the chimes of freedom flashin'

      Uh uh uh... (to end)
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 10:39:56
      Beitrag Nr. 223 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.249.666 von opt60 am 22.12.08 10:15:47...und vielleicht war ja Bruce Springsteen mit seinem Konzert 1988 in Ost-Berlinfür viele auch so etwas eine Ermutigung zum Durchhalten...
      wie schnell doch alles im wandel sein kann
      ein rückblick mit "westkommentar" - aber was solls
      :)
      http://www.youtube.com/watch?v=7sSe9-Z3pnE&feature=related
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 11:09:56
      Beitrag Nr. 224 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.886.721 von Juno234 am 08.11.08 22:16:31Juno:):):), weißt du, als ich neulich erstmals im Leben aufs Pommersche Haff
      blickte, da habe ich an Dich gedacht... und das hier von Dir eingestellte
      Lied "Freiheit" von Curse und die Zeile
      freiheit muss man ausatmen
      :kiss:
      und mir nur dazu gedacht, GESCHICHTE muss man einatmen, dann kann man FREIHEIT auch ausatmen ausatmen
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 11:25:13
      Beitrag Nr. 225 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.161.086 von Iguana am 07.12.08 03:47:36Iguana:):):), das ist wirklich das Schöne, daß wir in unseren Gedanken...und in
      unserem Herzen frei sein können,
      die freie Wahl haben!
      Juppii:lick:,das kann uns keiner nehmen!
      :p
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 15:49:56
      Beitrag Nr. 226 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.250.085 von opt60 am 22.12.08 11:09:56Bei Pommern fällt mir stets ein vermeintliches Kinderlied ein, das ihr garantiert auch alle kennt. Es ist ein Lied des 30jährigen Krieges, in dem es auch um Freiheit ging. Um Glaubensfreiheit.


      Maikäfer flieg!
      Der Vater ist im Krieg,
      Die Mutter ist im Pommerland,
      Und Pommerland ist abgebrannt.
      Maikäfer flieg!

      Avatar
      schrieb am 22.12.08 15:56:28
      Beitrag Nr. 227 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.252.377 von Juno234 am 22.12.08 15:49:56Eine zeitgemäße :D Musikfassung habe ich auch gefunden :D Von

      [urlMacbeth]http://www.youtube.com/watch?v=zx0bJbpS2ck[/url]
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 16:02:13
      Beitrag Nr. 228 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.252.377 von Juno234 am 22.12.08 15:49:56Deine Zeile

      und mir nur dazu gedacht, GESCHICHTE muss man einatmen, dann kann man FREIHEIT auch ausatmen ausatmen


      passt gut dazu :) Ohne Geschichtsbewußtsein sind wir nichts.
      Avatar
      schrieb am 23.12.08 03:31:32
      Beitrag Nr. 229 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.252.377 von Juno234 am 22.12.08 15:49:56@juno: ...an "Maikäfer flieg" habe ich beim stichwort "pommern" zufällig auch zuerst gedacht, aber auch sofort an die umsetzung durch "Grauzone" - leider gibt es dieses lied nicht bei YT - aber dafür den song davor auf dem album - eine anspielung auf die diktatur der unfreiheit des dritten reichs "hinter den bergen", ein song von seltsamer intensität der schweizer band um die gebrüder Eicher...

      ...Grauzone - "Hinter den Bergen...
      Avatar
      schrieb am 23.12.08 16:58:15
      Beitrag Nr. 230 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.256.140 von Iguana am 23.12.08 03:31:32@Iguana, der Beitrag ist in seiner Intensität beklemmend:(: und wirklich sehr ausdrucksstark, nicht nur in Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus..., auch wenn das Prinzip kollektiven Verdrängens daran bis heute sehr gut erklärt werden kann!

      Einkaufende MenschenMENGEN gestern in den Spandauen Arcaden, aber über allem lag etwas irgendwie Verkrampftes, nicht die übliche Hektik, der übliche Einkaufsstreß der letzten Vorweihnachtstage...
      Nur die schwarzen Ringe unter den Augen des eigentlich noch sehr jungen Mannes an der Kasse eines Lebensmittelgeschäftes könnten u.a. auch als Ausdruck der Sorge gedeutet werden,
      was das Jahr 2009 wohl bringen mag...
      :confused:

      Vor den Bergen, hinter den Bergen!
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 23.12.08 17:11:00
      Beitrag Nr. 231 ()
      Avatar
      schrieb am 23.12.08 17:25:23
      Beitrag Nr. 232 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.260.165 von opt60 am 23.12.08 17:11:00http://www.youtube.com/watch?v=ZCq-ydF6h8A&feature=related
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 23.12.08 17:40:24
      Beitrag Nr. 233 ()

      ...und jetzt deklariere ich - frech wie ich bin - ein neues Menschenrecht:
      jeder mensch hat das recht auf eine marzipankartoffel

      Bevor sie ein anderer ißt!
      :confused:
      :laugh:
      keep on smilin in a free world
      Avatar
      schrieb am 24.12.08 04:59:21
      Beitrag Nr. 234 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.260.290 von opt60 am 23.12.08 17:25:23@dagmar: ...in dem beitext deines videos habe ich einige bemerkenswerte zeilen entdeckt, die genau hierher passen...

      Diejenigen die viel haben sind der Welt auch viel schuldig, und diejenigen die
      genug haben, haben ebenfalls ihre Verantwortung - gegenüber denjenigen die
      nichts haben.

      Das würde nicht nur das Leben unzähliger Menschen verändern, sondern vor
      allem auch uns selbst - und unseren Planeten in eine wahrlich humane Welt
      verwandeln.

      Wir alle sind frei zu wählen - entweder selbstsüchtig zu sein mit all den
      Konsequenzen, oder einen wirklichen Wandel herbeizuführen.

      Dies ist die Freiheit wahrer Liebe, und die Freiheit unserer Wahl.
      Avatar
      schrieb am 26.12.08 12:58:34
      Beitrag Nr. 235 ()
      @Iguana - "Die Freiheit der Wahl"
      heute einfach mal ein kleines Kaleidoskop an Wahlfreiheiten
      http://www.youtube.com/watch?v=eiKVaBDqmUI&feature=related

      über und mit Karl Popper:
      "Laßt Theorien sterben,nicht Menschen"
      Avatar
      schrieb am 26.12.08 12:58:34
      Beitrag Nr. 236 ()
      @Iguana - "Die Freiheit der Wahl"
      heute einfach mal ein kleines Kaleidoskop an Wahlfreiheiten
      http://www.youtube.com/watch?v=eiKVaBDqmUI&feature=related

      über und mit Karl Popper:
      "Laßt Theorien sterben,nicht Menschen"
      Avatar
      schrieb am 26.12.08 13:05:59
      Beitrag Nr. 237 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.266.312 von opt60 am 26.12.08 12:58:34:mad:mist:mad:, entschuldigt die Doppelpostings manchmal, erst konnte ich keine Links setzen, jetzt funzt meine Maustaste manchmal nur doppelt:mad:
      Avatar
      schrieb am 26.12.08 13:21:21
      Beitrag Nr. 238 ()
      Aus dem Kaladeiskop der Wahlfreiheiten dazu auch ein kleines unheroisches, aber dennoch schlagzeilenträchtges Beispiel...,
      frei nach dem Motto Bert Brechts
      "Wer A sagt muß nicht B sagen.Er kann auch erkennen das A falsch war."

      http://www.youtube.com/watch?v=KWuinyJgKew
      Avatar
      schrieb am 26.12.08 13:33:12
      Beitrag Nr. 239 ()
      ...und weil Weihnachten ist, was auch für viele bei uns ja auch das Fest des Schlemmens bedeutet, sind die nächsten Links ein paar kurzweiligen Schlämmereien gewidmet:
      http://www.youtube.com/watch?v=WnRHItFtlxY
      Avatar
      schrieb am 26.12.08 13:49:26
      Beitrag Nr. 240 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.266.364 von opt60 am 26.12.08 13:33:12Fortsetzung
      http://www.youtube.com/watch?v=LMDQ9zlPs5c&NR=1

      weitere fortsetzungen der schlämmereien kann man sich in Serie 3/4 und 4/4 reinziehen nach freiem gusto:kiss:

      Über Humor kann man streiten,
      :rolleyes::cool:
      aber eines weiß ich aus persönlicher Erfahrung:
      Es gibt keine Wunde, die nicht durch ein Lachen geheilt werden könnte
      kann sein, daß das ein bekannter mensch gesagt hat, dann hätte ich wohl seinen namen vergessen, aber niemals das lachen

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 19:58:56
      Beitrag Nr. 241 ()
      Wieder so ein Tag, wo man es besser sein gelassen hätte, Nachrichten zu verfolgen...:(
      Dann ist es immer gut, wenn man sich auf eigene Erlebnis-Bilder zurückziehen kann..., aufs Private!
      http://www.youtube.com/watch?v=rFbkMurXlS0&feature=related
      :)
      Gute Nacht
      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 18:34:30
      Beitrag Nr. 242 ()
      um Tod von Samuel P. Huntington
      Der Ohrwurm
      Von Christian Geyer

      Samuel P. Huntington (1927-2008)
      28. Dezember 2008 Dieser Erfolg ist spektakulär. Wer erklärt die publizistische Wunderlichkeit, nämlich dass aus der Überschrift eines politikwissenschaftlichen Aufsatzes im Nu die Deutungsformel einer Epoche wurde? Der jetzt verstorbene Samuel Huntington ist ein Rezeptionsphänomen eigener Güte. Seine These vom „clash of civilisations“, vom Kampf der Kulturen, hat eine Karriere gemacht, die ihresgleichen sucht. 1993 erstmals in der Zeitschrift „Foreign Affairs“ formuliert und später als Bestseller in Stellung gebracht, gewinnt Huntingtons Kulturkampftheorem nach den Terroranschlägen 2001 eine spenglersche Wucht und wird zum selbstverständlichen Bezugspunkt für jedwede internationale Konflikterklärung. Ob man im einzelnen für oder gegen Huntingtons Überlegungen Stellung nimmt - an dem Deutungsmuster des Harvard-Manns kommt keiner vorbei.

      Heute kann man sagen: Fünfzehn Jahre Huntington-Rezeption haben der Kulturkampfthese gut getan. Sie haben so viel zu ihrer begrifflichen Schärfung beigetragen, dass sie inzwischen mit ihrer eigenen Widerlegung brilliert. Man muss nicht so weit gehen, von der Selbstabschaffung der These zu sprechen. Aber Huntington hat in seinem Bemühen um Differenzierung und Korrektur maßgeblich dazu beigetragen, dass der angeblich unvermeidbare „clash of civilisations“ heute eher als rhetorische denn als analytische Waffe gefürchtet wird. Was nicht heißt, dass die Kulturkampf-These dadurch weniger politische Sprengkraft hätte. Als Schrittmacher für eine Debatte über Krieg und Frieden zwischen Kulturen tut sie ihre Dienste unabhängig vom empirischen Gehalt im einzelnen.



      Die Unschärfe des Kulturellen

      Dass kulturelle Faktoren für das Zusammenleben der Menschen eine nicht unerhebliche Rolle spielen, kann ja ernsthaft niemand bestreiten. Aber der Witz liegt eben gerade in der Frage, welche Elemente der betreffenden Kulturen zum Konflikt treiben und warum sie im einzelnen diese Wirkung entfalten. Geht man dieser Frage tatsächlich im Detail nach (was Huntington nicht tat), zerfällt der Kulturbegriff als leitende Konfliktvokabel. Sobald man näher hinschaut, büßen Kulturen jenen Nimbus von grundsätzlich stabilen und daher per se konfliktträchtigen Substanzen ein, den Huntington nährte.

      Zum Thema
      Samuel P. Huntington wird achtzig Jahre alt
      Interview mit Samuel P. Huntington
      Er selbst war von Anfang an ein entschiedener Gegner des Irakkriegs und sah nach dem 11. September 2001 den dringenden Bedarf, den Ohrwurm vom Kampf der Kulturen aus dem politischen Plattenhandel zu nehmen: „Es ist nämlich das Ziel von Osama bin Laden, aus diesem Krieg einer Terrororganisation gegen die zivilisierte Gesellschaft einen Kampf der Kulturen zwischen dem Islam und dem Westen zu machen. Es wäre ein Desaster, wenn ihm das gelänge.“ Spiel mir das Lied vom Kampf der Kulturen? Mit einem Mal wollte Huntington nicht mehr der Vorsänger sein. Er hatte, wie es scheint, einfach mal näher hingeschaut.

      Primat des Politischen

      Das hatten zuvor schon andere getan. Panajotis Kondylis war einer der ersten, die sich nach der Kulturkampf-These pointiert gegen die kulturalistische Vereinnahmung von Politik wandten. 1996 formulierte er als grundsätzlichen Einwand gegen Huntington in dieser Zeitung: „Wären Kulturen irreduzible Substanzen und Konflikte das notwendige Ergebnis davon, so müssten die Trennungslinien zwischen den Kulturen unverrückbar, also Freundschaften und Feindschaften ewig sein. Auch müsste ihr Selbstverständnis den Wandel von Außen- und Innenwelt überdauern. Die geschichtliche Erfahrung lehrt indes anderes. Die Einstellung einer Kultur zu den anderen und zu sich selbst kann sich langsam oder rasch ändern, durch Stellungswechsel in der Konstellation der geschichtlichen Subjekte.“ Kultur ist nichts Starres, Abgeschlossenes. Sie unterläuft sich, um zu überleben, beständig selbst.

      Wo wir auch hinschauen: Ins Auge sticht das Primäre der politischen, nicht der kulturellen Logik. Es sind im wesentlichen politische Zweckmäßigkeiten, die kulturelle Deutungsmuster produzieren. Die Verteilungskämpfe mögen sich ethnisch oder religiös präsentieren. Aber das allein ist noch kein Grund, einen rationalen Kern der Islamophobie zu behaupten (der Kampf gegen einen islamischen Fundamentalismus bleibt davon freilich unberührt). Jedenfalls lässt sich in jedem soziologischen Proseminar, in jedem kommunalen Parlament, in jeder Eckkneipe lernen, dass Konflikte in den seltensten Fällen genuin ethnischer oder religiöser Natur sind, sondern eine soziale Motivation haben. Der Mensch lebt eben nicht von Werten allein, als hingen sie lose an einem Ideenhimmel. Vielmehr bilden sie ein Amalgan mit der sozialen und politischen Lebenswirklichkeit. Dort werden Konflikte zugleich hochgetrieben und kulturell kaschiert.

      Huntington wollte sich nicht als ideologischer Polarisator des Westens gebrauchen lassen. Dass er dieser Rolle dennoch nicht entkam, gehört zum Preis seiner Erfolgsthese vom Kampf der Kulturen.



      Text: F.A.Z.
      Bildmaterial: Christian Thiel
      (faznet , 28.12.2008)
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 19:01:25
      Beitrag Nr. 243 ()
      Ein eher liberal denkender jüdischer Freund sagte vor langer Zeit... der größte Fehler , den Israel gemacht habe, sehe er darin, die Palästinenser vom Wohlstand
      ausgeschlossen zu haben...

      Der weltweite
      "clash of civilization" -
      wir sind schon lange Zuschauer...und Mitverursacher!
      Wird spätestens die nächste Generation Freiheit noch so mit Frieden gleichsetzen können, wie wir das gewohnt waren hier nach 1945...
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 19:13:53
      Beitrag Nr. 244 ()
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 19:41:58
      Beitrag Nr. 245 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.270.986 von opt60 am 28.12.08 19:13:53http://uk.youtube.com/watch?v=zjbcA5C02KM&feature=related
      :confused:
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 05:15:49
      Beitrag Nr. 246 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.266.364 von opt60 am 26.12.08 13:33:12@dagmar: ...wie es der zufall so will landete "Horst Schlämmer" auch bei uns auf dem gabentisch - die eltern bekamen passend zum neuen hightec-dvd player(den mein vater sich kurz vor weihnachten gegönnt hat) eine dvd "Hape Kerkeling - Live" - mit einer großen strecke als Schlämmer, da die beiden voll auf diese auftritte von Hape als "junge aus Grevenbroich" mit seinem "ich hab rücken usw." abfahren...:laugh:
      ...der auftritt bei Jauch war ohnehin ein alltime-highlight bei WWM überhaupt...:cool:
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 13:40:19
      Beitrag Nr. 247 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.272.082 von Iguana am 29.12.08 05:15:49Schöne Zufälle das sind, Iguana:)
      Denn ich sehe auch leidenschaftlich gern WWM...und den Auftritt des "Herrn Schlämmer" habe ich auch auch nie vergessen:look::laugh: ... Als ich jetzt die
      Aufzeichnungen bei YT entdeckte, war das für mich ein Festtags-Leckerbissen, ALLES nochmal und nochmal sehen zu können..., was nur in der Erinnerung abgespeichert war!
      Und witzige, winzige Kleinigkeiten fallen einem dann erst in der Wiederholung auf, z.B. Jauchs Reaktionen manchmal, z.B.seine Art aus dem Flascherl zu trinken...Da merkt man schon,daß er eher ein Meister des spärlichen Genusses ist!
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 14:32:34
      Beitrag Nr. 248 ()
      28.12.2008 19:15 Uhr Drucken | Versenden | Kontakt

      Krieg im Gaza-Streifen
      Israels Irrglaube
      Das Militär soll richten, was die Politik nicht schafft: Ruhe an der Palästinenser-Front zu stiften. Doch das wird misslingen.
      Ein Kommentar von Thorsten Schmitz


      Die Palästinenser kämpfen sogar mit Zwillen gegen die israelischen Militärs.
      Foto: AP

      Zum zweiten Mal in seiner Amtszeit hat Israels Regierungschef Ehud Olmert am Wochenende einen Krieg angeordnet, diesmal gegen die Hamas im Gaza-Streifen. Zum zweiten Mal könnte Israel dabei der Verlierer sein. Im 33 Tage andauernden Libanon-Feldzug vor zwei Jahren wurden 1300 Libanesen getötet und rund 160 Israelis. Gebracht hat der Waffengang außer einer folgenlosen UN-Resolution nichts.

      Die von Iran unterstützte Hisbollah hat ihre Waffenarsenale inzwischen wieder gefüllt, die unterirdischen Bunker repariert und eine neue Generation von Kämpfern rekrutiert. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Terrorgruppe Israel wieder mit Kurz- und Mittelstreckenraketen angreift.

      Obwohl der Krieg gegen die Hisbollah im Sommer 2006 nicht das damals erklärte Ziel erreicht hat, die Schiiten-Miliz zu zerstören, bombardiert Israel nun auch den Gaza-Streifen. Der Überraschungsangriff Operation "Gegossenes Blei" am helllichten Samstag, als Kinder in der Schule, Frauen auf dem Markt und Hamas-Polizisten auf einer Vereidigungszeremonie getroffen wurden, endete mit der höchsten Opferzahl an einem einzigen Tag seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967. Israels mächtige Armee will die Hamas das Fürchten lehren, doch die Gaza-Guerilleros haben keine Angst vor dem Tod. Außer einem Raketenregen, abgefeuert von Gaza aus, drohen Israel nun auch wieder Selbstmordanschläge. Dennoch bleibt die Strategie sämtlicher israelischer Regierungen bis heute gleich: Gewalt palästinensischer Terrorgruppen mit Gewalt zu vergelten.



      Israel gegen die Hamas Zerstörung und Verzweiflung im Gaza-Streifen




      Der (Irr-)Glaube in Israel an die Armee ist allmächtig und läuft quer durch alle Bevölkerungsschichten. Das Militär soll richten, was die Politik nicht schafft: Ruhe stiften. Doch die massiven israelischen Vergeltungsschläge werden nur Unruhe auslösen. Sie könnten auch eine dritte Intifada auslösen.

      Ohne Angriffe keine Hamas
      Im Bombardement vom Samstag steckt auch Israels Ohnmacht. Mehr als 7000 Raketen und Mörsergranaten haben palästinensische Terroristen seit dem Abzug der jüdischen Siedler aus Gaza im August 2005 auf Israel abgefeuert. Immer wieder hat die Armee darauf mit massiven Militärschlägen reagiert und das mit 1,5 Millionen Palästinensern überbevölkerte Gebiet komplett abgeriegelt. Genau deshalb feuerte die Hamas Raketen und Granaten auf Israel.

      Denn Israels Militäroperationen sind das Lebenselixier der 1987 gegründeten Hamas. Israels Armee-Einsätze liefern ihr die Existenzberechtigung. Die Gleichung ist ganz einfach: Gäbe es Frieden und Wohlstand im Gaza-Streifen, gäbe es keine mächtige Hamas. Die Menschen dort würden dann nicht den mittelalterlichen Islamisten folgen, sondern ihre Zukunft planen. Anstatt die Hamas zu bombardieren, dadurch Hass zu säen und Terrorangriffe zu provozieren, müsste Israel die radikal-islamische Gruppe ebenso umgarnen, wie sie es mit den Al-Aksa-Brigaden gemacht hat.

      Israel hatte den militanten Flügel der Fatah-Gruppe in einen politischen Prozess eingebunden und sie dadurch als Terrorgruppe überflüssig gemacht. Die Al-Aksa-Terroristen von gestern haben ihre Waffen niedergelegt und sind heute Mitglieder regulärer palästinensischer Sicherheitskräfte, weil Israel ihnen Amnestie zusicherte. Dieses Konzept könnte man auch mit der Hamas wagen.


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      Doch ein solches Experiment braucht Mut und kann nicht in einem politischen Vakuum gelingen. In Israel wird im Februar eine neue Regierung gewählt, frühestens im April könnte sie ihre Arbeit aufnehmen. Auch die Vereinigten Staaten fallen derzeit als Vermittler aus. Der künftige US-Präsident Barack Obama und seine Außenministerin Hillary Clinton treten am 20. Januar ihre Ämter an und werden sich - angesichts der Probleme im eigenen Land - wohl erst Wochen später um Nahost kümmern.

      Bleibt die Europäische Union, die aber bis heute keine einheitliche Nahost-Politik verfolgt. In diesem Vakuum gedeiht die Hamas geradezu und bestimmt die Agenda. Der menschenverachtende Terror der Hamas wird womöglich auch Benjamin Netanjahu vom rechten Likud-Block zum zweiten Mal zum Amt des israelischen Regierungschefs verhelfen.

      Zunächst einmal also werden Israel und die Hamas-Herrscher im Gaza-Streifen sich selbst überlassen bleiben. Das kann zu großer Instabilität in der gesamten Region führen. Die Bilder des israelischen Bombardements werden die arabische Welt aufheizen. Schon protestieren aufgebrachte Palästinenser in den Flüchtlingslagern von Libanon, Syrien und Jordanien. Eine Schlüsselrolle kommt nun Ägypten zu, das bislang auch die Vermittlung zwischen Israel und der Hamas übernommen hat. Solange die US-Regierung als Konfliktlöser ausfällt, müssen die arabischen Staaten nun all ihre Macht einsetzen, um die Hamas und die Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Machmud Abbas wieder zu Versöhnungsgesprächen an einen Tisch zu bringen.

      Darin liegt, langfristig betrachtet, die einzige Chance auf eine friedliche Lösung: Die Hamas muss in den politischen Prozess integriert werden und Regierungsaufgaben übernehmen. Nicht Israels Schläge, sondern nur die Palästinenser selbst können die Hamas zerstören.


      (SZ vom 29.12.2008/vw)
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 14:43:42
      Beitrag Nr. 249 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.274.536 von opt60 am 29.12.08 14:32:34mich macht dieses thema aus vielen gründen immer persönlich betroffen. a bleeding heart...abgesehen davon, bin ich in letzten jahren öfter in sharm el sheikh in urlaub gewesen gewesen.da sitzt man irgendwie näher an den fronten..., sieht manches mit anderen augen ,noch dazu, wenn man in einem hotel wohnt, das 2005 ziel eines anschlags war.
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 20:10:06
      Beitrag Nr. 250 ()
      :mad:unsere Bundeskanzlerin hat ein Politik-und Geschichtsveständnis, dass Päsident Bushs Einfalt in nichts nach steht:mad:
      sorry
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 20:11:53
      Beitrag Nr. 251 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.277.198 von opt60 am 29.12.08 20:10:06das nur mit einem s - sonst stimmt alles!
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 20:16:55
      Beitrag Nr. 252 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.277.207 von opt60 am 29.12.08 20:11:53:mad:unsere Bundeskanzlerin hat ein Politik-und Geschichtsverständnis, das der
      Einfalt Präsident Bushs in nichts nach steht:mad
      hilfe
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 20:50:16
      Beitrag Nr. 253 ()
      29.12.2008 15:23 Uhr Drucken | Versenden | Kontakt

      Gewalt in Gaza
      Merkel: Schuld "ausschließlich" bei Hamas
      Klare Worte: In einem Telefonat mit Israels Premier Olmert hat Bundeskanzlerin Merkel der Hamas die "eindeutige und ausschließliche" Verantwortung für die Eskalation im Gaza-Streifen zugewiesen.
      Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Hamas die alleinige Schuld an der Eskalation im Nahen Osten gegeben. Bei einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert am Sonntagabend seien sich Merkel und Olmert einig darin gewesen, dass die Verantwortung für die jüngste Entwicklung "eindeutig und ausschließlich" bei der Hamas liege, teilte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin mit.



      Israel gegen die Hamas Zerstörung und Verzweiflung im Gaza-Streifen




      "Die Bundeskanzlerin legt Wert darauf, dass bei der Beurteilung der Situation im Nahen Osten Ursache und Wirkung nicht vertauscht werden oder Ursache und Wirkung nicht in Vergessenheit geraten", betonte Steg. Der Konflikt könne nur durch einen politischen Prozess geregelt werden, an dessen Ende eine "Zwei-Staaten-Lösung" stehen müsse.

      An die Hamas richtete die Bundesregierung die Aufforderung, den Beschuss von israelischen Siedlungen mit Raketen "sofort und dauerhaft" einzustellen. Zugleich äußerte sich der Vize-Regierungssprecher davon überzeugt, dass Israel alles unternehme, um bei seinen Luftangriffen auf den Gaza-Streifen zivile Opfer zu vermeiden.

      (sz, heute)
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 21:14:29
      Beitrag Nr. 254 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.277.456 von opt60 am 29.12.08 20:50:16"...Ursache und Wirkung..."
      :confused:

      Ach ja, ganz vergessen!
      Der Frieden ist im Nahen Osten ausgebrochen!
      :look:
      Avatar
      schrieb am 03.01.09 09:55:13
      Beitrag Nr. 255 ()
      "freiheiten" - ich habe es ja schon mal irgendwo gesagt, das ist für mich auch immer die freiheit zum perspektivenwechsel. freiheit und wahrheit - das gibt es immer nur im plural!
      so ist das auch mit ursache und wirkung
      :rolleyes:

      02.01.2009 17:20 Uhr Drucken | Versenden | Kontakt

      Krieg im Gaza-Streifen
      Gefängnis mit Meerblick
      Das am dichtesten bevölkerte Gebiet der Erde ist hermetisch abgeriegelt - und seitdem die Hamas an der Macht ist, ist der Gaza-Streifen eine komplett intolerante Zone.
      Von Thorsten Schmitz, Tel Aviv


      Rauch über Gaza: Die Menschen schlucken massenhaft das Schmerzmittel Tramadol, "um nicht verrückt zu werden".
      Foto: Getty

      Etwa 300 Ausländer, die im Gaza-Streifen leben, durften am Freitag den Grenzübergang Eres passieren und nach Israel ausreisen.

      Die 1,5 Millionen Palästinenser dagegen können vor dem Bombardement der israelischen Luftwaffe nicht fliehen. Sie dürfen weder nach Israel ausreisen, noch nach Ägypten.

      Der Gaza-Streifen ist hermetisch abgeriegelt. Israel hat sich zwar im Sommer 2005 aus dem Gebiet komplett zurückgezogen, doch kontrolliert es weiterhin den Luftraum über dem Gaza-Streifen sowie die Land- und Mittelmeer-Grenzen.

      Weil die Palästinenser im Gaza-Streifen eingesperrt sind und nicht reisen dürfen wie die meisten anderen Menschen auf der Welt, wird das laut den Vereinten Nationen am dichtesten bevölkerte Gebiet der Erde oft als Gefängnis mit Meerblick beschrieben. Dessen Insassen konsumieren seit zwei Jahren massenweise das Schmerzmittel Tramadol, um sich kleine Fluchten zu ermöglichen.

      Das in vielen Ländern verschreibungspflichtige Tramadol enthält morphiumähnliche Substanzen, das milde euphorische Schübe auslösen kann. Die Menschen im Gaza-Streifen schluckten die billigen Tabletten, sagt der Gaza-Pharmakologe Mazen Sakka, "um nicht verrückt zu werden".

      Palästinenser aus Gaza können noch nicht einmal Verwandte im Westjordanland besuchen, das ungefähr eine Stunde mit dem Auto entfernt liegt - es sei denn, die israelische Armee erlaubt die Durchreise, was seit der Machtergreifung der radikalislamischen Hamas-Organisation kaum noch geschieht.



      Protest gegen Israel Weltweite Demonstrationen




      Eselskarren statt Autos
      Bis zu Beginn der zweiten Intifada 2001 konnten in ruhigeren Zeiten täglich bis zu 150.000 Palästinenser aus dem staubigen Gaza-Streifen als Tagelöhner nach Israel ausreisen und auf Baustellen, in Krankenhausküchen und in der Landwirtschaft arbeiten. Seit acht Jahren ist es nur noch ein paar tausend Palästinensern erlaubt, nach Israel einzureisen.

      Wegen der Blockade des Gaza-Streifens mussten fast alle der etwa 4000 Betriebe schließen, die Arbeitslosigkeit liegt bei mehr als 70 Prozent. Autos gibt es vergleichsweise wenige, da Benzin unerschwinglich ist. Dürre Esel, die Karren mit Müll und Markteinkäufen hinter sich herziehen, sieht man dagegen überall.


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      Es gibt auch nichts zu tun im Gaza-Streifen. Die Islamisten der Hamas verbieten Bars, Clubs, Kinos. Auch Alkohol ist strikt verboten. Der Gaza-Streifen ist eine komplett spaßfreie und intolerante Zone. Frauen, die keine Kopfbedeckung und lange Hosen tragen, werden von Sittenwächtern der Hamas belästigt. Jugendliche müssen sich rechtfertigen, wenn sie Rap-Musik hören, weil sie aus den USA kommt. Und Apotheken dürfen keine Verhütungsmittel verkaufen, allenfalls unter dem Ladentisch gibt es sie.

      Der Gaza-Streifen ist mit etwa 360 Quadratkilometern etwas kleiner als das Bundesland Bremen. Ungefähr 4000 Menschen drängen sich auf einem Quadratkilometer. Aufgrund der extrem hohen Geburtenraten ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung jünger als 15 Jahre. Den Namen Gaza-Streifen und seine geographische Form erhielt das sandige Gebiet nach dem ersten arabisch-israelischen Krieg 1948/49, als Israel und Ägypten ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichneten. Ägypten verzichtete damals auf das Land.

      Mehl, Zucker, Öl von den UN
      Formell wird der Gaza-Streifen von der Palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet. Wirtschaftlich ist er aber von Israel abhängig. Sämtliche Einfuhren und Exporte erfolgen üblicherweise über drei Warengrenzübergänge, die seit dem Hamas-Putsch vor eineinhalb Jahren aber ebenfalls fast immer geschlossen sind. Wegen des extremen Wassermangels können nur 13 Prozent des Gaza-Streifens überhaupt landwirtschaftlich genutzt werden.

      Die Landwirtschaft kann, abgesehen vom Anbau einiger Nahrungsmittel wie Oliven und Kohl, die Bevölkerung nicht selbständig ernähren. Etwa 750.000 Palästinenser im Gaza-Streifen werden von dem UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA) mit Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Zucker und Speiseöl versorgt.

      Wie viele andere Regionen im Nahen Osten blickt auch der Gaza-Streifen auf eine lange Geschichte der Fremdherrschaft zurück. Nach dem Unabhängigkeitskrieg 1948/49 wurde das Gebiet unter ägyptischer Hoheit verwaltet, nicht aber von Kairo annektiert. Damals wie heute wollte Kairo nicht die volle Verantwortung für die palästinensische Bevölkerung dort übernehmen.

      Im Sechs-Tage-Krieg 1967 eroberte Israel den Gaza-Streifen und das Westjordanland und begann mit der Besiedlung beider Gebiete. Der israelische Premierminister Ariel Scharon beendete im August 2005 die Besiedlung. Schon kurz darauf kam es zu Spannungen zwischen der Hamas und der moderateren Fatah von Palästinenserpräsident Machmud Abbas.


      (SZ vom 03.01.2009/gba)
      Avatar
      schrieb am 03.01.09 10:12:07
      Beitrag Nr. 256 ()
      Komisch:confused:
      was einem immer so an zeilen, texten, liedern hängen bleibt...
      http://www.youtube.com/watch?v=bcrEqIpi6sg
      :look:;):)
      Avatar
      schrieb am 03.01.09 21:57:42
      Beitrag Nr. 257 ()
      :mad::mad:
      :mad::mad::mad:
      Die einen nennen es "Gegossenes Blei".
      die anderen werden es "Fließendes Blut" nennen...
      :mad::mad:
      :mad::mad::mad:
      noch 16/17 Tage George Bush
      das muß ausgenutzt werden
      :confused:

      Das geht nicht gut
      Avatar
      schrieb am 03.01.09 22:23:05
      Beitrag Nr. 258 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.298.646 von opt60 am 03.01.09 21:57:42Not in my name
      Gewalt in Gaza
      Merkel: Schuld "ausschließlich" bei Hamas
      Klare Worte: In einem Telefonat mit Israels Premier Olmert hat Bundeskanzlerin Merkel der Hamas die "eindeutige und ausschließliche" Verantwortung für die Eskalation im Gaza-Streifen zugewiesen.
      Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Hamas die alleinige Schuld an der Eskalation im Nahen Osten gegeben. Bei einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert am Sonntagabend seien sich Merkel und Olmert einig darin gewesen, dass die Verantwortung für die jüngste Entwicklung "eindeutig und ausschließlich" bei der Hamas liege, teilte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin mit.
      Not in my name
      Avatar
      schrieb am 03.01.09 22:53:54
      Beitrag Nr. 259 ()
      Die Achse des Bösen - Und die Achse der Liebe
      make love, not war
      http://www.youtube.com/watch?v=hjqB1rj-ud0
      den preis zahlen ja immer die anderen
      :(
      Avatar
      schrieb am 04.01.09 06:52:31
      Beitrag Nr. 260 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.298.795 von opt60 am 03.01.09 22:53:54@dagmar: ...jetzt, wo ich dein video von Angela Merkel sehe, fällt mir erst im vergleich etwas auf, was ich eigentlich auch bei ihrer neujahrsansprache schon bemerkt hatte - sie sah da irgendwie vom gesicht her eingefallen, gestresst, gealtert aus... - im vergleich zu deinen gar nicht so alten bildern kommt mir das schon fast extrem heftig vor... - wahrscheinlich haben die letzten 3-4 monate mit der aktuellen entwicklung in finanz-, wirtschafts- und arbeitswelt wohl doch mehr tribut gefordert in sachen körper- und gedankenstress, als man so als außenstehender denken mag...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.01.09 11:09:47
      Beitrag Nr. 261 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.299.157 von Iguana am 04.01.09 06:52:31@Iguana, der Vergleich ist mir auch aufgefallen!
      :rolleyes:
      Der Respekt vor dem Amt...läßt mich das vorsichtig vielleicht so deuten:
      In der Innenpolitik schlägt nicht die "Stunde der Visagisten"!
      Vertiefen möchte ich das in freiwilliger Selbstkontrolle nicht
      Avatar
      schrieb am 04.01.09 16:18:20
      Beitrag Nr. 262 ()
      Ich sag es ehrlich:
      Das war alles mal Teil meiner Wunschträume:
      In jungen/frischeren Jahren einmal ab in einen Kibbuz...
      Seit 1990 der Traum, nein, bloß nicht abnippeln, bevor ich nicht einmal eine
      Woche in Jjjeeerusalem war, einmal ein Zettelchen schieben in die Klagemauer,
      einmal in Yad Vashem Zwiesprache halten...,einfach, die Stadt, die ich nochmal gern erleben will...
      Jüdisches Leben hat mich über alle Jahrhunderte hinweg interessiert, das Leben im Schtetl, die jiddische Kultur , Sprache, der Sinn für Humor..., nun ja, Überlebenden und nachfolgenden Generationen des Holocoust wollte und konnte
      ich nicht ausweichen...Ich bin wahrlich kein Feind Israels und der Juden, aber
      fast immer, wenn ich nun endlich glaubte, jetzt komme ich nach Jjjeeeruslem,
      dann war irgendwas los,irgendwas war immer los:confused:...
      Nachdenkliches zu Feindbildern:
      http://www.youtube.com/watch?v=1nb7dLs3e9w&feature=related

      der bericht hat vier weitere folgen
      wer will, kann sie sich anschauen
      vielleicht komme ich ja doch nochmal nach jjjeeerusalem
      irgendwann
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 10:05:05
      Beitrag Nr. 263 ()
      Man kann ja so viele Leben erleben,die so abgebrüht erscheinen ?? / abgebrüht sind !!!..., daß alles an ihnen abprallt!
      Das betrifft den Normalbürger ebenso wie die sog. "Eliten" aus Politik und Wirtschaft...:(

      Da nötigt ein tragischer Schritt schon Respekt ab!

      MILLIARDÄR MERCKLE TOT
      "Das hat er einfach nicht ertragen"

      Aus Blaubeuren berichtet Anne Seith
      In Blaubeuren war er ein Idol: Ratiopharm-Gründer Adolf Merckle schien alles zu schaffen, bestieg Sechstausender und war dabei herzlich und hilfsbereit. Jetzt hat er sich selbst getötet. Weil sein Firmen-Imperium wegen der Finanzkrise vor dem Einsturz steht.

      Die Wirtin in der "Gaststätte Güterbahnhof" kann es noch nicht fassen. "Wie weit unten muss man sein, um das zu tun?", fragt die blonde Frau mit heller Stimme und schüttelt den Kopf. Ausgerechnet Adolf Merckle. Der so viel geschafft hat in seinem Leben. Der so herzlich und lebensfroh schien. Der Sechstausender bestieg. Ausgerechnet der Vorzeigeunternehmer von Blaubeuren war so verzweifelt, dass er bei bitterer Kälte loszog zu der Bahnstrecke, die durch den Ort führt. Sich mitten auf die Gleise legte. Und sich von einem herbeisausenden Zug überrollen ließ. Das Firmenimperium des 74-Jährigen steht nach Fehlspekulationen mit VW-Aktien am Rande des Einsturzes.

      ADOLF MERCKLE: NIEDERGANG EINES PHARMA-MOGULS
      Fotostrecke starten: Klicken Sie auf ein Bild (6 Bilder)
      Es ist Dienstag, Stammtischzeit im "Güterbahnhof". Erst seit ein paar Stunden ist klar, warum am Abend zuvor plötzlich Feuerwehr und Rettungswagen an dem Gasthaus vorbeidonnerten. Es dauerte fast einen vollen Tag, bis der Selbstmord bekannt wurde. Die meisten haben es in den Nachrichten gehört. Eigentlich unfassbar in einem so kleinen Ort.

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      Adolf Merckle Ratiopharm Finanzkrise HeidelbergCement VEM Vermögensverwaltung
      zu SPIEGEL WISSEN Dafür fällt sein Name an den großen Holztischen nun umso öfter. Auch an diesem Abend klatschen die Spielkarten beim traditionellen Binockel-Spiel auf den Tisch. Doch immer wieder schüttelt einer der Spieler ungläubig den Kopf. "Was der in den letzten 40 Jahren hier geleistet hat, Tausende Arbeitsplätze hat der geschaffen", ruft einer. Zustimmendes Nicken. In Blaubeuren lässt man nichts auf Merckle kommen, was immer auch in der Zeitung stehen mag. Auch die Wirtin, die alle hier nur Elfie rufen, ist überzeugt: Merckle wurde "abgezockt", von irgendwelchen "Habichten".
      Elfie ist ehrlich erschüttert, legt sich für Merckle ins Zeug. Dabei scheint die Welt eines Milliardärs sehr weit weg zu sein von dem schlichten Gasthof, wo Saure Kutteln, Linsen mit Spätzle und Eisbecher mit mächtig Sprühsahne und Pappschirmchen serviert werden. Aber die Wirtin kennt die Merckles, wohnt ganz in der Nähe. War auch mal zu Gast. Da hatte sie einfach mal angerufen, weil sie über eine Altenpflegeausbildung nachdachte und Rat brauchte. Die Frau Merckle sei bekannt für ihr karitatives Engagement - und habe sie bei dem Telefonat sofort eingeladen. "Wir hatten dann ein wunderbares Gespräch. So unglaublich herzlich." Am Ende bekam sie noch eine Kinderbibel geschenkt. "Religiös sind die Merckles nämlich auch."

      Ziemlich cool für einen Miliardär

      Man hört solche Geschichten, egal wohin man geht in Blaubeuren. Kein Wunder, in der schwäbischen 12.000-Einwohner-Gemeinde hat jeder mit jedem mal Kontakt. Und fast alle kennen Merckle. Zumindest den einen Merckle: den zurückgezogenen, kreuzsoliden und bodenständigen Unternehmer. Der 16-Jährige zum Beispiel, der vor dem Café Atelier auf Freunde wartet, findet, dass Merckle ziemlich cool war für die ganzen Milliarden, die er hatte.

      Wie Merckle immer mit dem Fahrrad ins Büro gefahren sei, erzählt er, "und wenn das Wetter schlecht war, fuhr er mit einem Golf". In der Einfahrt des unauffälligen Flachdachhauses, das auf einem kleinen Hügel liegt, hätten sie als Kinder auch immer Fußball spielen dürfen. "Da haben die nie etwas gesagt."

      Auch die Kassiererin in der winzigen Tankstelle am Ortseingang kennt die Familie - weil sie immer mal wieder bei Ratiopharm gejobbt hat, als Putzhilfe oder sie hat biometrische Daten in den Computer eingegeben. "Das war immer sehr schöne Stimmung in der Firma", versichert sie. Wie gut Merckle seinen Mitarbeiter behandelt habe, wird auch im "Güterbahnhof" immer wieder betont. "Betriebsfeste zum Beispiel hat der sich ordentlich was kosten lassen." Da hätte man auch schon mal die ganze Familie mitbringen können.

      Für die Blaubeurener ist Merckle vor allem eins: Unternehmer alter Schule. Einer, der sich von unten ganz nach oben gearbeitet hat - und trotzdem nicht nur aufs Geld geschielt hat. 1967 übernahm Merckle die Familienfirma "Drogen und Chemikalien en gros", die damals mit 80 Mitarbeitern gerade einmal vier Millionen Mark erwirtschaftete. Der studierte Jurist machte daraus ein kunterbuntes Firmenimperium mit zuletzt 100.000 Mitarbeitern und rund 30 Milliarden Euro Umsatz. Der Baustoffhersteller HeidelbergCement gehört ebenso dazu, wie eine Bergbahn im Kleinwalsertal oder Beteiligungen an einer Softwarefirma. Doch Merckles Meisterstück blieb: Das 1974 gegründete Pharmaunternehmen Ratiopharm, mit dem der Unternehmer das aus den USA stammende Generika-Geschäft mit Nachahmer-Produkten nach Deutschland importierte und erstmals für scharfen Preiswettbewerb auf dem Markt sorgte.

      Unternehmer alter Schule

      Merckle scheinbar unerschütterlicher Ruhm in der Region Blaubeuren wurde noch durch Firmenzukäufe verfestigt, mit denen der Unternehmer scheinbar soziales und lokales Engagement bewies. 1999 kaufte Merckle dann den Laupheimer Pistenraupenhersteller Kässbohrer nach einem missglückten Börsengang. Nebenbei legte Merckle einen Forschungspreis auf, machte sich für Leukämieforschung ebenso stark wie für den Kampf gegen die Beschneidung von Frauen.

      SPIEGEL WISSEN: ADOLF MERCKLE UND SEIN IMPERIUM

      PersonKonzernVEM RatiopharmHeidelbergCement
      Adolf Merckle, geboren 1934, studierter Jurist, übernahm 1967 die Familienfirma und baute sie zu einer weitverzweigten Firmengruppe aus. mehr auf SPIEGEL WISSEN...
      Kritik an dem undurchschaubaren Firmengeflecht hatte es immer mal wieder gegeben. Es gehe vor allem darum, Steuern zu minimieren und Gewinne zu verschieben, monierte das "Handelsblatt" schon 2005. Doch all das brachte die Merckle-Welt nicht wirklich ins Wanken.

      Doch dann kam der November. Und alles geriet aus den Fugen.

      Erst wird bekannt, dass Merckle sich im Poker um die Übernahme durch Porsche mit VW-Aktien verspekuliert hat - Seit an Seit mit so manchen Hedgefonds- und Investmentbanker. Und plötzlich wurde bekannt, auf welch brüchigem Fundament das Imperium des Tycoons eigentlich steht. Riskante Kreditkonstruktionen, mit denen so mancher unternehmerische Schritt gestemmt worden war, erwiesen sich im Zuge der Finanzkrise plötzlich als schicksalhaft. Aktien, die als Sicherheiten hinterlegt worden waren, verloren mit einem Mal drastisch an Wert - und die Banken liefen Sturm. Es folgten zähe Verhandlungen mit Dutzenden Geldinstituten, eine peinliche Schlagzeile nach der anderen.

      Finanzbedarf wird auf 700 Millionen geschätzt

      Wie groß die Not wirklich ist, ist bis heute nicht öffentlich gemacht worden. Früheren Angaben aus Finanzkreisen zufolge belief sich der Finanzbedarf des Unternehmens auf 700 Millionen bis eine Milliarde Euro. Klar ist: Auch ein ausgehandelter Überbrückungskredit wird Merckles Welt nicht retten können. Es wird großräumig umgeschuldet und saniert werden müssen. Ratiopharm gilt mittelfristig als Verkaufskandidat.

      "Das war sein Lebenswerk", heißt es in Blaubeuren derzeit überall. "Das hat er einfach nicht ertragen", sagt die Wirtin vom "Güterbahnhof". Auch die Familie erklärte am Dienstag: "Die durch die Finanzkrise verursachte wirtschaftliche Notlage seiner Firmen und die damit verbundenen Unsicherheiten der letzten Wochen haben den leidenschaftlichen Familienunternehmer gebrochen." Merckle selbst schrieb zwar einen Abschiedsbrief - einen Grund für seinen Freitod nannte er aber nicht. Er entschuldigte sich nur bei seiner Familie.

      Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE wurde Merckle am Montag gegen 19.30 Uhr von einem Bahn-Mitarbeiter auf den Gleisen gefunden. Hinweise auf Fremdverschulden hat die Polizei nicht; sie geht davon aus, dass sich der Industrielle auf die Gleise gelegt hat. Die Leiche konnte zunächst nicht identifiziert werden. Erst durch weitere Erkenntnisse wurde klar, dass es sich um Merckle handelte. Ein DNA-Abgleich soll binnen einer Woche letzte Gewissheit bringen. Merckle hinterlässt seine Frau Ruth, mit der er die drei Söhne Ludwig, Philipp Daniel, Tobias und die Tochter Jutta hatte.

      (sz - online, 7.Januar 2009)
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 14:15:19
      Beitrag Nr. 264 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.298.646 von opt60 am 03.01.09 21:57:42Alle Artikel
      Drucken | Senden | Bookmark | Feedback | Merken 08.01.2009
      Schrift:
      ELEND IN GAZA
      Rotes Kreuz macht Israel schwere Vorwürfe

      Kinder müssen tagelang neben ihren toten Müttern ausharren, Retter werden nicht vorgelassen, Verletzte erhalten kaum noch Hilfe - erstmals schildert das Rote Kreuz, wie groß das Elend in Gaza ist. Die Organisation protestiert, Israels Militär weist Kritik zurück: "Unser Hauptanliegen sind unsere Soldaten."

      Hamburg - Bisher ist es der israelischen Armee weitgehend gelungen, das Leid in Gaza und die harsche Realität der massiven Angriffe unter Verschluss zu halten. Die Armee riegelt das Kampfgebiet rigide ab, der internationalen Presse wird der Zugang rundweg verwehrt. Seit Tagen zögert die Armee es immer wieder hinaus, Helfer, Beobachter und Reporter in die Kampfzone zu lassen.

      ELEND IN NAHOST: HOFFEN AUF DEN FRIEDEN
      Fotostrecke starten: Klicken Sie auf ein Bild (17 Bilder)
      Doch dieser Versuch der israelischen Regierung, die Offensive als Kampf gegen die islamistische Hamas zu legitimieren, wird nun allmählich unterlaufen. Das Rote Kreuz berichtet von schockierenden Szenen bei einem kurzen Besuch in Gaza - während der dreistündigen Waffenruhe am Mittwoch waren Mitarbeiter in den umkämpften Landstrich hineingelassen worden.

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      Gaza, Libanon - wie gefährlich ist die Krise in Nahost?

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      von Landegaard

      Dringend müsse man Helfern breiten Zugang zu Verwundeten in der Stadt Gaza ermöglichen, fordern Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und kritisieren heftig die israelische Regierung.
      Zuerst hatte den Angaben zufolge ein Rettungsteam des IKRK und des Palästinensischen Roten Halbmondes (PRCS) tagelang vergeblich versucht, in das von der israelischen Armee beschossene Viertel Saitun zu gelangen. Erst am Mittwoch, während der kurzen Waffenruhe, ließen Soldaten die Retter mit vier Ambulanzen passieren. Das Militär erklärte die Verzögerung damit, dass die eigenen Soldaten wichtiger seien, als die Fahrten von Ambulanzen zu koordinieren.

      Kinder harrten neben ihren toten Müttern aus

      In einer Wohnung fanden die Helfer schließlich vier kleine Kinder, daneben ihre toten Mütter. Zum Aufstehen zu schwach, hätten die Kinder neben den Leichen der Mütter ausgeharrt. Auch ein völlig entkräfteter Mann sei gefunden worden.

      Insgesamt lagen in der Wohnung den Angaben der Helfer zufolge zwölf Leichen auf Matratzen. In einem anderen Haus fand das Rettungsteam 15 teils verletzte Überlebende dieses Angriffs sowie drei Tote. Israelische Soldaten befahlen dem Team, das Gebiet sofort zu verlassen, was dieses jedoch verweigerte.

      SPIEGEL WISSEN: ALLE HINTERGRÜNDE ZUM NAHOST-KONFLIKT

      Die GebieteDie GegnerDie PersonenGeschichteWaffen
      Im Grunde dreht sich der Konflikt um das Existenzrecht Israels und die Forderung nach einem eigenen Palästinenserstaat. Es gibt inzwischen palästinensische Autonomiegebiete - den Gaza-Streifen und das Westjordanland. Eigentlich sind die Gebiete voneinander durch die Grüne Linie getrennt. Um die israelischen Siedlungen in den umstrittenen Gebieten gibt es immer wieder Streit.
      "Das ist ein schockierender Vorfall", sagte Pierre Wettach, Chef der IKRK-Delegation in Israel und den besetzten Palästinensergebieten. Die israelische Armee habe ihre völkerrechtliche Verpflichtung nicht eingehalten, Verwundete bergen und versorgen zu lassen, kritisierte das IKRK.

      Ein Beamter des israelischen Verteidigungsministeriums zeigte sich unbeeindruckt: "Es ist Krieg, und unser Hauptanliegen sind die eigenen Soldaten und nicht in jedem Fall die (palästinensischen) Zivilisten", sagte er. Die Koordinierung von Ambulanzfahrten sei während laufender militärischer Operationen "nicht immer möglich".

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      Gaza Israel Hamas IKRK Rotes Kreuz Kriegsrecht Armee Offensive
      zu SPIEGEL WISSEN Die Berichte lassen ahnen, wie die Lage in Gaza wirklich ist. Auch einem norwegischen Team von Ärzten gelang es, in den Gaza-Streifen zu kommen - offenbar hatte ihre Regierung sehr viel Druck gemacht. Die Einschätzung eines der Ärzte, der schon viele Kriege gesehen hat, ist eindeutig: Noch nie habe er eine so schlechte Versorgung gesehen, sagte er einem TV-Sender. Die Mediziner kämen mit dem Amputieren von Armen und Beinen kaum noch nach. Nach Angaben der wenigen Ärzte, die in Gaza tätig sind, herrschten in den Krankenhäusern mittlerweile chaotische Zustände.
      Auch wenn die israelische Armee immer wieder ihren Willen wiederholt, die Zivilbevölkerung zu schonen, sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Ein Vertreter der palästinensischen Gesundheitsbehörde sagte dem TV-Kanal al-Dschasira, 46 Prozent der bisher etwas mehr als 700 Toten und rund 3000 Verwundeten seien Frauen und Kinder.

      Auf israelischer Seite werden solche Angaben als Propaganda abgewertet. Diesen Vorwurf zu überprüfen, ist wegen der Zugangssperre allerdings nicht möglich.

      "Der siebte Tag ohne einen Tropfen Wasser"

      Wie gefährlich es ist, in der zum Kriegsgebiet gewordenen Großstadt Gaza einen Schritt vor das Haus zu machen, erleben die Rettungsmannschaften am eigenen Leib. Ein Arzt, fünf Sanitäter und ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation Care kamen seit Beginn der israelischen Angriffe am 27. Dezember ums Leben. Von 56 Kliniken funktionieren nur noch 29, und auch die nur eingeschränkt, gab die Weltgesundheitsorganisation WHO bekannt. Drei Kliniken wurden beschädigt, drei mobile Ambulanzen bei Angriffen zerstört.

      Die Besuche von Patienten in den funktionierenden Krankeneinrichtungen sind laut WHO um 90 Prozent zurückgegangen. Die meisten Menschen, selbst wenn sie schwerverletzt sind, trauen sich entweder nicht aus den Häusern oder finden keinen Rettungswagen, der sie wegbringen würde. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte schon in den vergangenen Tagen intern darüber geklagt, dass es praktisch nicht möglich sei, Ambulanzfahrten mit dem israelischen Militär zu koordinieren. Nun wandte sich die sonst eher diskret agierende Organisation mit ungewöhnlich scharfen Worten an die Öffentlichkeit.

      Die Nachrichtenagentur dpa sprach mit Palästinensern im Gaza-Streifen, die sich über ihre Lage bitter beklagen. "Wir haben jetzt den siebten Tag in Folge ohne einen Tropfen Wasser", sagte der 26-jährige Ladenbesitzer Abu Schaaba am Donnerstag. "Die Küche ist voll schmutzigen Geschirrs, und auch unsere Kleidung können wir nicht waschen." Er habe zwei kleine Kinder, darunter ein Säugling, dessen Windeln nicht gewaschen werden können. Er gehe zwar jeden Tag auf die Suche nach Wasser und riskiere dabei sein Leben, aber es sei vergeblich.

      "Wir leben von getrocknetem Zeug"

      An diesem Donnerstag hat Israel erneut eine Waffenruhe für einige Stunden eingelegt, um die Versorgung für die Opfer zu verbessern. Nur während dieser Feuerpausen wagen sich viele überhaupt erst aus ihren Häusern, um nach Lebensmitteln Ausschau zu halten, es gibt lange Schlangen. In den Läden finden sie aber nach dpa-Angaben kaum mehr Milch, andere Molkereiprodukte, Eier, Mehl oder frisches Gemüse: "Wir leben von getrocknetem Zeug", sagte Mustafa, ein 40-jähriger Angestellter aus Gaza, der Agentur, "von Bohnen und Thunfischkonserven."

      Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat Israel und Ägypten aufgefordert, ihre Grenzen zum Gaza-Streifen zu öffnen, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen und der palästinensischen Bevölkerung die Möglichkeit zur Flucht aus dem Kampfgebiet zu geben. Der Uno-Sicherheitsrat solle diese Forderung unterstützen, heißt es in verbreiteten Mitteilung.

      mgb/dpa
      (spiegel online)
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 14:31:00
      Beitrag Nr. 265 ()
      ich denke, man kann auch aus der geschichte falsches oder gar nichts lernen...
      :cool:
      europa hat zwar u.a. auch zwei weltkriege, mindestens 30 mio tote...
      gebraucht, bis frieden herbei gebombt war,
      :rolleyes:
      aber der "nah-ostkonflikt",
      der schwelende arm-reich-konflikt
      das ist eine andere andere art von "pulverfass"
      :confused:
      :keks:
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 14:38:19
      Beitrag Nr. 266 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.332.428 von opt60 am 08.01.09 14:31:00eine andere art von "pulverfass" gebiert auch neue militärische
      schlagwörter...
      http://de.wikipedia.org/wiki/Asymmetrische_Kriegsführung
      wenn ' s was nützt
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 13:03:08
      Beitrag Nr. 267 ()
      Noch 11 mal schlafen und aufwachen,
      dann ist es soweit...Dann schließt sich ein langer langer Marsch...
      http://www.youtube.com/watch?v=cbzDfhHSYpI&feature=related
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 13:30:55
      Beitrag Nr. 268 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.340.633 von opt60 am 09.01.09 13:03:08http://www.youtube.com/watch?v=iEMXaTktUfA
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 13:35:27
      Beitrag Nr. 269 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.340.882 von opt60 am 09.01.09 13:30:55http://www.youtube.com/watch?v=zrp-v2tHaDo&feature=channel
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 13:56:49
      Beitrag Nr. 270 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.340.633 von opt60 am 09.01.09 13:03:08http://www.youtube.com/watch?v=poT5yr5lJCU&feature=related
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 14:04:33
      Beitrag Nr. 271 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.341.115 von opt60 am 09.01.09 13:56:49
      Vor einiger Zeit sprach ich mit einem Geografen, der mir sagte, die Erdgeschichte folge an deren Zeitmaßen als wir Menschen uns das vorstellen
      können.Die Erde habe ihre eigene Zeit!

      Vielleicht ist es mit der Freiheit auch so!
      :confused:
      :)
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 17:31:37
      Beitrag Nr. 272 ()
      ...auf n-tv war gerade im "Auslandsreport" ein Bericht zum Vorgehen Israels im Gazastreifen...Er zeigte wütend werdende Journalisten, die von der gemäßigten:rolleyes: "Pro-Isreal"-Berichterstattung langsam Abstand nehmen!

      So wütend habe ich Christoph Sagurna noch nie gesehen...
      könnte mir vorstellen, daß das den herrn papa freut

      Noch elf Tage, bis George Walker Bush geht
      Noch wieviele Tage darf Israel sein "Existenzrecht" derart unverhältnismäßig gewalttätig verteidigen ???
      :confused:


      NAHOST-KRISE

      Uno legt schockierenden Gaza-Bericht vor
      REUTERS 123zur Fotostrecke
      Zehntausende Flüchtlinge, kaum Wasser und Lebensmittel: Erstmals seit Beginn der Gaza-Offensive beschreibt die Uno detailliert die humanitäre Lage. Die Kommissarin für Menschenrechte fordert eine Untersuchung wegen möglicher Kriegsverbrechen Israels. mehr... [ Forum

      (--->spiegel-online,artikelhinweis zum weiterlesen)
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 17:42:07
      Beitrag Nr. 273 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.343.646 von opt60 am 09.01.09 17:31:37...erst noch schnell ein BKA-Gesetz...
      :rolleyes:

      kommen die neuen terroristen dann auch zu uns
      kann man sie politisch nahezu auch "einladen"
      :rolleyes:
      wie hatte doch unsere bundeskanlerin sofort zur schuldfrage verlautbaren lassen
      :look:
      Avatar
      schrieb am 10.01.09 06:20:29
      Beitrag Nr. 274 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.341.182 von opt60 am 09.01.09 14:04:33@dagmar: ...die treffende philosophie des geographen erinnert mich an
      den song "Nur Steine leben lang" von Hans Hartz...

      ...Hans Hartz - "Nur Steine leben lang"...
      Avatar
      schrieb am 10.01.09 16:33:52
      Beitrag Nr. 275 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.346.830 von Iguana am 10.01.09 06:20:29...ein wunderschönes Lied, Iguana!
      Ja:), so könnte man wohl überdauern...

      Vorletztes Jahr habe ich mir einen ganz kleinen Bernstein als Glücksstein gekauft, weich anzufassen in seiner Form und weich abgetrennt die Farben Honiggelb und Braun! Wenn ich mal das Gefühl habe, jetzt brauche ich aber besonderes Glück oder Kraft, dann umfaßt ihn meine Hand - von anderen verborgen:rolleyes:
      den ersten einsatz hatte er bei endlosen zahnarztsitzungen:laugh: - und er hat so gut gewirkt, daß ich mit seiner magischen kraft nicht verschwenderisch umgehen will; es soll ja auch noch andere glücksfälle geben:laugh:
      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 10.01.09 16:52:26
      Beitrag Nr. 276 ()
      ...und was es sonst noch für Steine gibt:look:..., da habe ich ein weiteres Lied in meiner "Dudel":confused:-Sammlung (...wenn schon, dann mindestens dreimal hintereinander)!
      Auf YT leider qualitativ nicht soo schön anzuhören, aber trotzdem bekommt man einen Eindruck...
      http://de.youtube.com/watch?v=qm2GSVIWls4&feature=related

      @all, ein schönes WE!
      Avatar
      schrieb am 10.01.09 16:54:35
      Beitrag Nr. 277 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.348.428 von opt60 am 10.01.09 16:52:26Ein schönes freies Wochenende
      :lick:
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 18:59:30
      Beitrag Nr. 278 ()
      :look:Ein satirisches Gedicht aus dem Jahr 1907:look:
      feindbilder gehören auch zur deutschen geschichte - und wirkten sich unsäglich auf das 20igste Jahrhundert aus

      Einfach mal zum Kennenlernen und Nachdenken!
      So hörte sich das einmal an:



      Des deutschen Knaben Morgengebet

      "Du lieber Gott, ich danke dir,
      Daß ich ein deutscher Knabe
      Und daß ich einen deutschen Gott
      Und deutsche Eltern habe.

      Ich kann ja freilich nichts dafür:
      Wie's kommt, so muß man's nehmen.
      Doch wär' mein Vater ein Franzos,
      Wie müßt' ich mich da schämen!

      Verdorben wäre und verwelscht
      Mein Denken und mein Sinnen;
      Die Mutter wäre liederlich
      Wie die Pariserinnen.

      Der Vater, statt zum Skat zu gehn
      Am Stammtisch an der Schenke,
      Ging' abends ganz woanders hin -
      mich schaudert's, wenn ich's denke!

      Vor allem aber: als Franzos,
      Allgütiger, Allweiser,
      Da hätt' ich wohl ein Vaterland,
      Doch hätt' ich keinen Kaiser!

      Drum dank' ich dir, du lieber Gott,
      Daß ich ein deutscher Knabe,
      Und bitte dich: Nimm alles hin,
      Nimm alles, was ich habe!

      Nimm Geld und Gut und Glück und Ehr'
      Und Ruhm und Lorbeerreiser!
      Nimm Vater mir und Mütterlein!
      Nur lass' mir meinen Kaiser!

      Und wenn der Erbfeind uns bedräut
      Und Tod speit und Verderben,
      Vergönne mir als letzte Gunst,
      Jauchzend für ihn zu sterben!"

      Aus: Simplicissimus, 12. Jg., 1. Hj., No. 1, 1. April 1907, S. 15
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 19:31:02
      Beitrag Nr. 279 ()
      Herr Koch in Hessen!

      :look:
      Mir wäre ein "Wortbruch im Wahlkampf" von Ihnen tausendmal lieber gewesen
      als zwei mehr oder weniger offenen ausländerfeindliche Wahlkämpfe...
      und immer noch wiedergewählt werden dürfen!

      So etwas zeigt die
      stete Erosion unserer parlamentarischen Demokratie und ihres Führungspersonals!
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 19:38:34
      Beitrag Nr. 280 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.358.220 von opt60 am 12.01.09 19:31:02es hat mich zutiefst erschüttert, daß in verschiedenen medien ihre hausmacht in hessen als "stahlhelm"-fraktion bezeichnet wurde. die medien haben das jetzt wieder vergessen.

      Ich nicht!
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 16:57:45
      Beitrag Nr. 281 ()
      12.01.2009 09:33 Uhr Drucken | Versenden | Kontakt

      Jugendgewalt in Hessen
      Koch mit falschem Rezept
      Roland Koch hatte im Wahlkampf 2008 Abhilfe gegen "zu viele junge kriminelle Ausländer" versprochen. Nun zeigt sich: Er kann die Jugendgewalt nicht eindämmen.
      Von Roland Preuß


      Kommt bei der Bekämpfung der Jugendgewalt nicht so voran, wie gewünscht: Hessens Ministerpräsident Roland Koch.
      Foto: dpa

      Es gibt Sätze, die bleiben zäh an ihren Urhebern kleben und dienen jahrelang als Beweis dafür, wie man daneben liegen kann. Helmut Kohl und Gerhard Schröder haben ihre Erfahrungen damit gemacht. Der CDU-Kanzler sprach von "blühenden Landschaften" in Ostdeutschland, bevor eine ganze Region fast zur Industrie-Wüste verkam. Und sein Nachfolger Schröder kündigte im Jahr 2001 an, er wolle innerhalb weniger Jahre die Zahl der Arbeitslosen unter drei Millionen drücken. Tatsächlich stieg sie bis zum Ende seiner Amtszeit auf gut fünf Millionen.

      Roland Koch könnte es nun ähnlich gehen. Der hessische Ministerpräsident hatte im letzten Landtags-Wahlkampf vor gut einem Jahr gesagt, es gebe "zu viele junge kriminelle Ausländer" und Abhilfe versprochen. Das hatte eine heftige Debatte über Ausländerkriminalität und Jugendgewalt entfacht. Anlass waren die brutalen Schläge eines Türken und eines Griechen gegen einen Pensionär in der Münchner U-Bahn gewesen. Im jetzigen Wahlkampf beteuert der CDU-Politiker, in Hessen sei inzwischen "einiges passiert", um kriminelle Jugendliche zu stoppen.

      Allerdings ohne Erfolg: Das geht aus den Zahlen hervor, die das hessische Innenministerium nun vorgelegt hat. Demnach stieg in Hessen ausgerechnet die Gewaltkriminalität Jugendlicher, um die sich die Debatte dreht, 2008 deutlich an. So wurden im vergangenen Jahr 6,3 Prozent mehr Jugendliche in Hessen - bezogen auf die jeweilige Einwohnerzahl - einer Gewalttat verdächtigt als im Jahr zuvor. Den Löwenanteil dieser Delikte bilden Körperverletzungen und Raub.

      Verantwortlich für den Anstieg sind vor allem deutsche Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. Gegen sie ermittelten die Behörden vergangenes Jahr sogar zu fast neun Prozent häufiger wegen einer Gewalttat als noch 2007, bei ausländischen Jugendlichen verzeichnete die Polizei einen Anstieg von 2,3 Prozent.

      Die Zahlen trüben die Bilanz des hessischen Innenministers Volker Bouffier, der ansonsten gar nicht übel dasteht und deshalb die Statistik noch unbedingt vor der Wahl am kommenden Sonntag präsentieren wollte. Die Zahl der Straftaten insgesamt ist leicht zurückgegangen, zudem wurden gut 57 Prozent aller gemeldeten Fälle aufgeklärt - so viele wie noch nie in Hessen. Auch Einbrüche und Autodiebstähle sind seltener geworden.

      Bei der Jugendgewalt dagegen setzt sich in Hessen ein negativer Trend fort: Schon im vergangenen Wahlkampf hatten Berechnungen des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen gezeigt, dass seit Kochs Regierungsantritt 1999 Jugendgewalt-Delikte um gut 35 Prozent zugenommen hatten, im restlichen Bundesgebiet dagegen lediglich um 12,4 Prozent. Schon damals galten deutsche Jugendliche als die Hauptverantwortlichen für den Anstieg.

      Die Bilanz verwundert weniger, wenn man sich ansieht, was Koch wirklich gegen junge Kriminelle unternommen hat: Seit vergangenen April ließ er 60 neue Plätze für Jugendarrest einrichten. "Das ist nach aller Erfahrung das falsche Rezept", sagt der Kriminologe Wolfgang Heinz von der Universität Konstanz. Im Arrest bestärkten sich die Delinquenten nur gegenseitig auf ihrem falschen Weg, die Rückfallquote sei vergleichsweise hoch. Sinnvoller, sagt Heinz, seien Kochs "Häuser des Jugendrechts", wo Polizei, Staatsanwälte und Jugendhilfe zusammenarbeiten sollen. Die Häuser sind bisher jedoch bloß Ankündigung geblieben, eröffnet wurde noch kein einziges.

      (sz - online, 12.01.09)
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 19:51:59
      Beitrag Nr. 282 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.364.829 von opt60 am 13.01.09 16:57:45:confused:
      na ja, jetzt kam ja die Finanzkrise!
      Wen interessierren da noch kriminelle Jugendliche,noch dazu deutsche kriminelle Jugendliche.
      :confused:
      :keks:
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 20:25:30
      Beitrag Nr. 283 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.366.536 von opt60 am 13.01.09 19:51:59und dann noch in Hessen:mad:
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 12:47:53
      Beitrag Nr. 284 ()
      Es ist ja schon interessant, daß die Medien( tv, print) ja schon seit einigen Jahren
      die SPD gern "niederschreiben"...; man kann auch sagen, es ist Teil sozialdemokratischer Geschichte, nie die Anerkennung erfahren zu haben, die sie
      eigentlich verdiente.
      Dennoch liest/hört man zuweilen in den Medien über die SPD den Begriff von der altEHRwürdigen Partei - diesen Begriff habe ich über keine andere unserer
      demokratischen Parteien je gehört!
      Ist das eine Frage des "Alters":confused: - oder eher eine Frage der "Ehre" :confused:...
      Der Begriff der "Vaterlandsverräter" ist ja ein noch immer tiefverwurzeltes Schimpfwort/ein Vor-urteil, auf das man in Wahlkämpfen immer setzen kann in diesem unseren Lande...Deshalb kommt ja auch das Wort vom "Wortbruch" bei Wählern immer noch so dramatisch niederschmetternd an.
      Vaterlandsverräter und Wortbruch - das scheint so gut zusammenzupassen!
      :confused:
      Wie vergeßlich..., wie ungerecht doch oft dabei "bewertet" wird?
      Wider das Vergsessen... und die Blindheit auf einem bestimmten Auge
      :confused:
      http://de.youtube.com/watch?v=WgrwbSeJEAg


      Dabei sollte eigentlich nicht vergessen werden
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 12:57:35
      Beitrag Nr. 285 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.370.944 von opt60 am 14.01.09 12:47:53Daher sollte eigentlich nicht vergessen werden,was die "Vergangenheit" - manchmal ja nur wenige Jahre - zurückliegt...und warum so gerne zusammenwächst, was zusammengehört..
      :confused:
      http://de.youtube.com/watch?v=TwYZEv7iNEA&feature=related
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 13:10:40
      Beitrag Nr. 286 ()
      "Ehrenwort"/Ehrenwörter... klingen natürlich ganz anders als "Wortbruch"
      auch wenn die relationen und gewichtigkeiten ganz andere sind
      oder
      :confused:
      http://de.youtube.com/watch?v=1zWzZwS08Ic&feature=related
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 13:24:26
      Beitrag Nr. 287 ()
      Ich möchte einfach mal nur darauf hingewiesen haben...
      Läuft das bei uns immer sooo einfach: Ehre, wem Ehre gebührt!
      :confused:
      ...und die anderen müssen mit dem "Wortbruch" leben!

      Im Bewußtsein der deutschen Volksseele!
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 19:27:46
      Beitrag Nr. 288 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.371.155 von opt60 am 14.01.09 13:10:40Also, wenn man sich die ganzen Sendungen zum CDU-Spendenskandal nochmal
      anschaut..., sich wirklich die Zeit nimmt...,der muß sich schon fragen, warum den einen soviel :cool: und so schnell:cool: "vergeben" wird, d.h. für neue, oft sogar
      höhere Ämter sich nahezu empfiehlt...

      Würde diese "Gnade der steten Wiederauferstehung" Mitgliedern anderer
      demokratischen Parteien auch widerfahren:eek:
      Was sagt das aus über
      unsere demokratische Gesinnung!
      Sind alle Mitglieder einer demokratischen Partei und ihr Führungspersonal wirklich gleich?
      :confused:

      Möge es im Wahlkampfjahr 2009 fair und nachdenklich zu gehen!
      Sonst nehmen sich manche einfach zu viele Freiheiten!
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 19:58:50
      Beitrag Nr. 289 ()
      Avatar
      schrieb am 15.01.09 03:08:54
      Beitrag Nr. 290 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.375.568 von opt60 am 14.01.09 19:58:50...ein genialer text von Reinhard, :):):) der mir bei diesem schwachsinn, den diese "große koalition" immer wieder produziert, häufig in den sinn gekommen ist(die tolle video-version vom Kloster Banz open air, die ich mal im "king of emotion" gepostet habe ist leider bei YT gelöscht worden)...

      Paß auf, daß du deine Freiheit nutzt,
      Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!


      ...ich werde sicher mein winzig kleines stück (wahl)freiheit nutzen, die mir bleibt, um diesem übel die rote karte zu zeigen... - und beten, dass es reicht, um Merkel und konsorten wegzufegen - und der partei, die sich "Sozialdemokratische Partei Deutschlands" nannte und das "Sozial" in ihrem namen so schmählich verraten und verkauft hat(UPD - "Unsoziale Partei Deutschlands" wäre der korrekte name im neuen jahrtausend), wünsche ich den bodenlosen absturz unter die 5% marke...
      Avatar
      schrieb am 15.01.09 08:56:11
      Beitrag Nr. 291 ()
      "Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei - mögen sie noch so zahlreich sein - ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der »Gerechtigkeit«, sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die »Freiheit« zum Privilegium wird."

      Rosa Luxenburg
      (Heute vor 90 Jahren ermordet)
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 10:24:55
      !
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      Avatar
      schrieb am 19.01.09 10:29:22
      Beitrag Nr. 293 ()
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 10:51:21
      Beitrag Nr. 294 ()
      Ich weiß es nicht mehr, ob ein Kommentator oder ein Bürger zitiert wurde -
      jedenfalls, ist mir das u.a. hängen geblieben:

      "THERE WILL BE CHILDREN IN THE WHITE HOUSE AGAIN"

      :)mögen viele junge menschen..., viele kinder am dienstag die inaugurationrede - und feierlichkeiten des ersten schwarzen amerikanischen präsidenten verfolgen:)
      :kiss:

      Mir war das erst später bewußt...., aber zu einem "zoon politikon" wird man durch
      MENSCHEN MIT VISIONEN,
      nicht durch Menschen mit Machtwillen!
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 11:00:30
      Beitrag Nr. 295 ()
      Es gibt keine ideale Welt..., es gibt vielleicht immer wieder nur Versuche..., sie
      idealer im Sinne demokratischer Freiheiten zu machen ...
      Don't give up! Denn:
      http://de.youtube.com/watch?v=jjXyqcx-mYY
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 11:14:56
      Beitrag Nr. 296 ()
      ...und mal nur zum Abschluß gesagt und so gemeint:
      :lick:Wir haben übrigens auch eine wunderbare Verfassung:lick:

      ein berühmter satz lautet: die weimarer republik scheiterte nicht an zu vielen nationalsozialisten, sondern an z u w e n i g d e m o k r a t e n
      :(
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 12:26:48
      Beitrag Nr. 297 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.401.604 von opt60 am 19.01.09 11:14:56:lick:Wir haben auch wunderschöne Landschaften:lick:
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 12:47:56
      Beitrag Nr. 298 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.402.151 von opt60 am 19.01.09 12:26:48ABER es gibt mir ZU VIELE WUNDERBARE MENSCHEN , die einfach bei unseren parteipolitikern nicht mehr vorkommen, weil sie nicht die gewünschte partei gewählt haben...
      :keks:

      Es gibt mir ZU VIELE WUNDERBARE MENSCHEN, die in den medien nicht mehr vorkommen, weil sie eben bestimmte parteien nicht gewählt haben,die für "money&ämter" in den redaktionsbüros oder im tv sorgen ...:keks: .....
      oder ZU VIELE MENSCHEN, die erst gar nicht mehr zur wahl gehen...:keks:


      und kein schwein interessiert das
      :mad:
      das interessiert kein schwein
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 12:57:32
      Beitrag Nr. 299 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.402.357 von opt60 am 19.01.09 12:47:56hallo, ihr WUNDERBAREN MENSCHEN, euch war einmal ein lied gewidmet, und das
      habe ich NIE vergessen...
      :kiss:
      http://de.youtube.com/watch?v=JeHtuwsUeRw
      Avatar
      schrieb am 20.01.09 05:37:21
      Beitrag Nr. 300 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.401.253 von opt60 am 19.01.09 10:24:55...der höhepunkt für mich war der song "Pride(In The Name Of Love)" von U2, der natürlich wie kein anderen zum ereignis passte...:cool:

      ...U2 "Pride(In The Name Of Love)"...

      ...leider hat heute mal wieder ein übles dingen der deutschen murksregierung(alias große koalition) meine vorfreude getrübt auf dieses besondere ereignis am dienstag in Washington... - ich habe heute die erste abrechnung des neuen krankenkassenbeitrags meiner freiwilligen krankenversicherung bekommen, nach der einführung des "gesundheitsfonddrecks" und mit fast 10 prozent wird anscheinend mal wieder ein neuer versuch gestartet, mich in den vorzeitigen hungertod zu treiben - danke für diese großartigen ideen, die immer in Berlin ausgeheckt werden...:mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 20.01.09 15:49:06
      Beitrag Nr. 301 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.407.647 von Iguana am 20.01.09 05:37:21:kiss:
      ach, Berlin hat viele Gaben...und damit meine ich die Stadt, seine Menschen, Flüsse, Seen und mindestens 40 000 Bäume.Und der Stolz, der aus dem Namen der Liebe erwächst (U2 Lied) wird hoffentlich uns Deutsche auch wieder erfassen!
      Avatar
      schrieb am 20.01.09 16:20:17
      Beitrag Nr. 302 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.411.553 von opt60 am 20.01.09 15:49:06Wir Deutschen zelebieren ja leider nur so eine Art "Feiertags"-Patriotismus...
      Im Jahr 2009 stehen ja wieder einige an, 20 Jahre Mauerfall - deutsche Einheit:):):)...., 60 Jahre Gründung zunächst zweier deutschen Staaten ALS FOLGE:( des deutschen NS-Desasters...,60 Jahre Grundgesetz:):):)...
      Es wir Feiern geben, Reden...

      Aber wie tief ist in uns der "Traum und das Wunder der Wiederveinigung"
      wirklich verwurzelt
      :confused:
      Wie "heilig" und tief verwurzelt ist uns unsere Verfassung, wenn kein Feiertag ist
      :confused:
      Wie verwurzelt sind in uns "unsere wirklichen deutschen Helden"
      :confused:
      Wer kann aus berühmten deutschen Reden zitieren
      :confused:

      Das geht mir gerade so durch den Kopf, während ich auf die Inauguration
      von Barack Obama warte...
      :)
      Avatar
      schrieb am 20.01.09 16:37:15
      Beitrag Nr. 303 ()
      Es kann doch wohl nicht sein, daß wir Feiertage im Kopp haben... und nicht ihre Inhalte...,Schmerzen.., Freuden..., Visionen!

      Es kann doch wohl nicht sein,
      daß wir eine gelungene Fußball-WM-Veranstaltung schon mit gelungenem Patriotismus ...oder gar Ausdruck geglückten Patriotismus halten!

      Das kann es doch wohl nicht gewesen sein:cool:
      Begeben wir uns also in den
      verbleibenden Monaten auch mal auf unsere "Wurzeln",
      auf die wir stolz sein können...

      :):):)
      Vielleicht bekommen wir dann auch wieder charismatischere Politiker,
      mitreißendere Reden :D
      Avatar
      schrieb am 20.01.09 16:55:08
      Beitrag Nr. 304 ()
      "Schaut auf diese Stadt", 1948 , Ernst Reuter
      :kiss:Ihr Völker der Welt, ihr Völker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien! Schaut auf diese Stadt und erkennt, daß ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben dürft und nicht preisgeben könnt! Es gibt nur eine Möglichkeit für uns alle: gemeinsam so lange zusammenzustehen, bis dieser Kampf gewonnen, bis dieser Kampf endlich durch den Sieg über die Feinde, durch den Sieg über die Macht der Finsternis besiegelt ist.

      Das Volk von Berlin hat gesprochen. Wir haben unsere Pflicht getan, und wir werden unsere Pflicht weiter tun. Völker der Welt! Tut auch ihr eure Pflicht und helft uns in der Zeit, die vor uns steht, nicht nur mit dem Dröhnen eurer Flugzeuge, nicht nur mit den Transportmöglichkeiten, die ihr hierherschafft, sondern mit dem standhaften und unzerstörbaren Einstehen für die gemeinsamen Ideale, die allein unsere Zukunft und die auch allein eure Zukunft sichern können. Völker der Welt, schaut auf Berlin! Und Volk von Berlin, sei dessen gewiß, diesen Kampf, den wollen, diesen Kampf, den werden wir gewinnen!"
      Avatar
      schrieb am 20.01.09 19:03:34
      Beitrag Nr. 305 ()
      Als ich vorhin den Auszug Ernst Reuters zu Berlin in schwierigen Zeiten als große Rede deutscher Freiheits-Geschichten hier einstellte, wußte ich nicht, was wohl der Kernsatz von Barack Obamas Inaugurationsrede sein wird...
      Aber ich finde,
      da paßt etwas zusammen!

      "Wir haben uns an diesem Tag versammelt, weil wir die Hoffnung gewählt haben - und nicht die Furcht. Die Einheit und Entschlossenheit - und nicht die Zwietracht oder den Konflikt."

      Barack Obama, 20.01.2009


      :)
      Avatar
      schrieb am 30.01.09 05:08:23
      Beitrag Nr. 306 ()
      ...es wird immer doller...:rolleyes: - was is nur aus dem schönen „freiheitlich-demokratischen rechtsstaat“ geworden... – über folgenden bericht bin ich heute im t-online e-mailportal gestolpert... – ja gehts noch, stasi2/blockwart2 in anmarsch, oder wie sehe ich das...:mad:

      Vom Hartz IV-Empfänger zum Spion

      Der Verfassungsschutz sucht "Observationskräfte" und "Truppführer für den mobilen Einsatz". Viele Bewerber gibt es offenbar nicht, denn jetzt will die Behörde auch Hartz IV-Empfänger für diese verantwortungsvolle Aufgabe rekrutieren. Die Bundesagentur für Arbeit unterbreitet die Jobangebote bereits den Empfängern von Hartz IV.

      Eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke von der Linkspartei ergab, dass bei einer Ablehnung dieses Stellenangebots dem Hartz IV-Empfänger sogar Leistungskürzungen drohen können. Das berichtet die Zeitung "Bild".

      Spionieren - sonst drohen Sanktionen

      Im konkreten Fall sei ein Arbeitsloser aus Berlin von der Bundesagentur für Arbeit auf die Stellenausschreibung aufmerksam gemacht worden, berichtete die Zeitung. Er habe die Spitzeltätigkeit jedoch abgelehnt. Nun müsse er Sanktionen befürchten. Die Abgeordnete Jelpke hält diesen Vorgang für "einen Skandal", schreibt die "Bild": "Es ist unmöglich, dass arbeitslose Menschen mit derartigen Jobangeboten konfrontiert werden. Hier wird die Notlage der Arbeitslosen ausgenutzt, um sie für Spitzeltätigkeiten zu gewinnen."

      Keine konkreten Infos zum Job

      Im Anforderungsprofil werden unter anderem "körperliche Fitness und eine flexible Arbeitszeitgestaltung" vorausgesetzt. Wie jedoch die Observationsarbeit korrekt vor sich geht, verrät der Verfassungsschutz nicht. Genauere Informationen über die genaue Tätigkeit und mögliche Einsatzfelder werden laut "Bild" geheim gehalten. Dennoch erwartete die Bundesagentur für Arbeit, dass sich die Hartz IV-Empfänger auf die Stelle bewerben.

      Für Menschen mit "Interesse an derartigen Aufgaben"

      Mittlerweile rudert die Bundesbehörde etwas zurück: "Die Stellen sollten nur solchen Leistungsempfängern vorgeschlagen werden, die ein Interesse an derartigen Aufgaben haben." Ob diejenigen, die kein Interesse am Spitzeljob haben, ihn ohne negative Konsequenzen absagen dürfen, ist allerdings nicht bekannt.
      Avatar
      schrieb am 20.02.09 22:31:45
      Beitrag Nr. 307 ()
      Dank Telefonflatrate...und freier Zeit führe ich seit einigen Jahren schon meinen
      kleinen "Privat-Krieg" (vehementen Protest) gegen das, was ich bislang das
      "Staats-Fernsehen" , die zunehmenden "Staats-Printmedien" nenne..., was nichts anderes heißt,als die zunehmende CDU-Isierung der Medien, vornehm vielleicht
      Lobbyismus genannt...


      20.02.2009
      PROTEST GEGEN EINMISCHUNG DER POLITIK
      ZDF-Prominenz will Chefredakteur vor Absetzung durch Union retten

      Von Markus Brauck
      Aufstand beim ZDF: Maybrit Illner, Marietta Slomka, Guido Knopp, Claus Kleber und andere Spitzenjournalisten des Senders wehren sich in einem offenen Protestbrief gegen den Plan der Union, Chefredakteur Nikolaus Brender 2010 abzulösen. Dies sei ein "schwerer Eingriff in die Rundfunkfreiheit".


      Hamburg - Die Journalisten im ZDF begehren auf. Erst kritisierte "heute journal"-Moderator Claus Kleber im SPIEGEL, dass die unionsnahe Mehrheit im Verwaltungsrat des Senders Chefredakteur Nikolaus Brender aus parteipolitischen Gründen ablösen will. Nun formiert sich breiter Widerstand im ganzen Haus

      AP
      ZDF-Chefredakteur Brender: Unterstützung von prominenten Journalisten

      Polit-Moderatorin Maybrit Illner, Klebers "heute journal"-Kollegin Marietta Slomka, Frontal21-Chef Claus Richter, Hauptstadtstudioleiter Peter Frey und Zeitgeschichts-Leiter Guido Knopp sind die bekanntesten Unterzeichner eines offenen Briefes zum Thema. Sie fürchten um die Unabhängigkeit und wollen "ein Zeichen gegen politischen Druck auf den Intendanten" setzen. In dem Schreiben an Intendant Markus Schächter stellen sich die prominenten Journalisten und alle Hauptredaktionsleiter des ZDF demonstrativ hinter ihren Chef: "Wir unterstützen Sie in Ihrem Entschluss, Nikolaus Brender als ZDF-Chefredakteur für eine weitere Amtszeit zu verlängern."
      Der Widerstand im Verwaltungsrat gegen Schächters Entscheidung zeuge "von einer gefährlichen Einmischung der politischen Parteien in die Souveränität unseres Hauses". Gerade im Jahr der Bundestagswahl sei Distanz zu den Parteien unverzichtbar, um die Glaubwürdigkeit der journalistischen Leistungen im ZDF nicht in Verruf zu bringen und um die Unabhängigkeit zu bewahren. "Es wäre ein schwerwiegender Eingriff in die Rundfunkfreiheit, wenn Ihr Vorschlag abgelehnt würde", steht in dem offenen Brief an Schächter.

      MEHR ÜBER...
      Nikolaus Brender Claus Kleber ZDF Chefredakteur Roland Koch CDU
      zu SPIEGEL WISSEN Die Unionsvertreter im Verwaltungsrat des öffentlich-rechtlichen Senders unterstellen Brender Nähe zur SPD und wollen seinen Fünf-Jahres-Vertrag nicht verlängern. Angeführt wird die Bewegung von dem hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU). Tatsächlich sehen die Journalisten im ZDF Brender aber als Garanten für die Unabhängigkeit. Unter ihm, berichten ZDF-Journalisten, seien Einmischungsversuche der Politik seltener geworden - was auch daran liege, dass er Politiker immer gebeten habe, ihr Anliegen doch schriftlich vorzutragen. Das sei nur selten geschehen. Vor einiger Zeit hatte der Chefredakteur im Fernsehrat noch damit gedroht, alle Programmbeschwerden von Politikern und Lobbyisten im Internet zu veröffentlichen. Dem breiten Publikum ist er im Gedächtnis, weil er nach der SPD-Niederlage 2005 vor laufender Kamera mit dem abgewählten Bundeskanzler Gerhard Schröder aneinandergeriet.
      Brender habe die journalistische Unabhängigkeit des Senders stets "mit breitem Rücken verteidigt", sagte "heute journal"-Moderator Kleber dem SPIEGEL. Der Chefredakteur habe die Unsitte beendet, Pöstchen nach Parteinähe zu verteilen. "Das hatten wir hier hinter uns. Und so muss es bleiben." Es dürfe nicht sein, "dass parteipolitische Seilschaften wieder versuchen, nach parteipolitischen Kriterien Journalistenposten im ZDF zu bestimmen". Kleber: "Käme man damit durch, wäre das ein verheerendes Signal nach innen und nach außen."

      Brenders Vertrag läuft noch bis Ende März 2010 - allerdings hat er das Recht, ein Jahr vor Ablauf zu erfahren, ob er verlängert wird. Brender selbst hatte in einer Schaltkonferenz der Redaktionsleiter von einem "Aufstand der Schranzen" gegen ihn gesprochen. Unabhängig vom Votum des Verwaltungsrates werde er seinen Vertrag zu Ende erfüllen und damit auch während des Bundestagswahlkampfs Chefredakteur bleiben: "Alle, die glauben, sie könnten hier unter dem Schutzschirm der Parteien wachsen, werden nicht reüssieren."
      An der Spitze des ZDF wird versucht, die Anti-Brender-Front der Union aufzuweichen - bisher ohne Erfolg. SPD-Kreise haben die Hoffnung auf eine weitere Amtszeit für Brender allerdings nicht aufgegeben. "Brender ist ein herausragender Chefredakteur", sagt Martin Stadelmaier, Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei und Vertrauter von Ministerpräsident Kurt Beck, der im ZDF-Verwaltungsrat den Vorsitz hat. "Die CDU kann für ein Nein keine auch nur halbwegs nachvollziehbaren Gründe nennen", sagt Stadelmaier. Das Ansinnen der Union berge "die Gefahr, das Ansehen des Senders dauerhaft zu beschädigen".

      spiegel-online, 20.02.09


      Man nannte die Medien mal die sog. VIERTE (die Regierung kontrollierende) GEWALT

      Wer verhindert die Gleichschaltung - wenn nicht wir:confused:
      Avatar
      schrieb am 26.02.09 08:08:39
      Beitrag Nr. 308 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.624.964 von opt60 am 20.02.09 22:31:45Auszug sz-online, 25.02.2008

      .....
      ...........

      In dem FAZ-Interview ereifert sich Koch über angebliche Unterstellungen, dass Politiker immer nur (Partei-)Politik betrieben. Dann sagt er den schönen Satz: :confused:"Politiker sind nicht eine Gefahr für die Demokratie, sondern ihre Grundlage.":confused:
      :( Nein, absolut nicht.:( Die Grundlagen der Demokratie sind das Grundgesetz, freie Wahlen, die Achtung von Minderheiten, die Pressefreiheit und vieles mehr. Politiker gehören zum wichtigen Personal der Demokratie, sonst nichts.

      Gefährdung der Unabhängigkeit
      :confused:Wer sich selbst aber für die "Grundlage der Demokratie" hält, der kann nichts dabei finden, auch den Rundfunk ein wenig zu vereinnahmen.:confused: Die Auseinandersetzung im ZDF, die Roland Koch von nun an auch und gerade um das Rechthaben an sich führen wird, zeigt eines deutlich: Es ist nicht nur höchste Zeit, das Finanzierungssystem des öffentlich-rechtlichen Rundfunks der Moderne anzupassen. Gleiches gilt auch für seine Gremien und Führungsstrukturen. Etliche jener Gruppen, die in der Aufbau- und Stabilisierungsphase des Rundfunks seine Unabhängigkeit garantierten, gefährden diese heute.

      (Smilies von mir eingefügt)
      Avatar
      schrieb am 26.02.09 08:56:46
      Beitrag Nr. 309 ()
      Mich machen die überall spürbaren "Gleichschaltungstendenzen" der Medien auch deshalb betroffen, weil ich früher sehr viele Unterrichtsmaterialien aus den großen,anerkannten deutschen Tages-und Wochenzeitungen zusammensuchte...
      und REALSCHÜLER:cool:voller Stolz und Begeisterung:cool: mit Artikeln aus z.B. F.A.Z., SZ, Spiegel ,ZEIT... völlig selbstverständlich arbeiten lernten...
      und es so gottverdammt schwer war, kleine, junge Menschen an das tägliche Verfolgen von TV-Nachrichten - oder politischen Magazinen heranzuführen...

      Tja, das war toll...Das hat Spaß gemacht, das war PISA-Entgegen wirken
      :look:

      und jetzt soll das immer mehr parteipolitischer Manipulation weichen
      kommerziellen Prinzipien geopfert werden
      :confused:

      Das macht mir Sorgen!
      Avatar
      schrieb am 26.02.09 09:20:47
      Beitrag Nr. 310 ()
      http://www.youtube.com/watch?v=clreSd62QQE&feature=related
      in whose name ...und zu wessem vorteil
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 26.02.09 11:24:53
      Beitrag Nr. 311 ()
      Das kann ja jeder lesen...,schon am eigenen Leib erfahren oder erleben oder erahnen:

      :mad:desaströse Zahlen von den Finanz-und Kapitalmärkten
      :mad:die Arbeitslosigkeit wird massiv steigen

      1929 und Folgen: bekannt!
      Wird unsere Demokratie diesmal unbeschadet davon kommen?
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 26.02.09 11:40:57
      Beitrag Nr. 312 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.657.073 von opt60 am 26.02.09 11:24:53
      paßt gut auf
      :)
      Avatar
      schrieb am 02.03.09 21:35:01
      Beitrag Nr. 313 ()
      ich bin im moment zu sprachlos - melde mich aber wieder.
      Avatar
      schrieb am 03.03.09 12:23:39
      Beitrag Nr. 314 ()
      es gibt ja so zeiten, da muß man sich wie ein holzwurm durch etwas durchbohren, bis man alles so in die balance bekommen hat, die die eigene welt so zusammenhält... nach aller notwendigen:look::confused:wühlarbeit lande ich dann oft letztlich - und gottseidank - beim guten alten tucholsky! darum stelle ich heute das gedicht mal ein - ich kann es ja nicht jedem vorlesen...

      Kurt Tucholsky

      Das Ideal

      Ja, das möchste:
      Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
      vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
      mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
      vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn -
      aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
      Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:

      Neun Zimmer - nein, doch lieber zehn!
      Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
      Radio, Zentralheizung, Vakuum,
      eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
      eine süße Frau voller Rasse und Verve -
      (und eine fürs Wochenend, zur Reserve) -
      eine Bibliothek und drumherum
      Einsamkeit und Hummelgesumm.

      Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
      acht Autos, Motorrad - alles lenkste
      natürlich selber - das wär ja gelacht!
      Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.

      Ja, und das hab ich ganz vergessen:
      Prima Küche - erstes Essen -
      alte Weine aus schönem Pokal -
      und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.
      Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion.
      Und noch ne Million und noch ne Million.
      Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit.
      Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.

      Ja, das möchste!

      Aber, wie das so ist hienieden:
      manchmal scheints so, als sei es beschieden
      nur pöapö, das irdische Glück.
      Immer fehlt dir irgendein Stück.
      Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;
      hast du die Frau, dann fehln dir Moneten -
      hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer:
      bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.

      Etwas ist immer.
      Tröste dich.

      Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
      Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.
      Daß einer alles hat:
      das ist selten.

      (1927)
      Avatar
      schrieb am 05.03.09 11:00:07
      Beitrag Nr. 315 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.657.216 von opt60 am 26.02.09 11:40:57Jede Zeit gebiert ja auch immer ihre neuen "Schlagwörter"..., d.h. sie schlagen im
      wahrsten Sinne des Wortes zu!
      Zur Zeit zucke ich immer zusammen, wenn es heißt systemrelevant...,entweder jemand oder "etwas" sei systemrelevant oder nicht!
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 05.03.09 11:08:50
      Beitrag Nr. 316 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.704.350 von opt60 am 05.03.09 11:00:07und nun Du,
      der Du mal Deutschland..., mal Papst..., mal Exportweltmeister bist...
      bist du nun systemrelevant oder nicht
      :confused:
      Avatar
      schrieb am 13.05.09 04:15:57
      Beitrag Nr. 317 ()
      ...wer gerne wissen möchte, ob die partei, die bei der europawahl das kreuzchen bekommen soll, auch wirklich das passende programm zur hand hat, sollte mal diesen test machen...:

      Wahl-o-mat

      ...mein ergebnis war ziemlich eindeutig - und es scheint dieser automat funzt, denn es trifft
      fast komplett meine einstellung zur lage...:D

      ...meine auswertung: "Die Linken" vor den "Piraten" - schlusslicht "CDU" knapp gefolgt von "FDP" und "SPD"...
      Avatar
      schrieb am 04.06.09 20:42:36
      Beitrag Nr. 318 ()
      Den Anfang machen,
      einer muß immer den Anfang machen...
      http://www.youtube.com/watch?v=eEXioD7pjAg

      :)
      Avatar
      schrieb am 04.06.09 20:54:41
      Beitrag Nr. 319 ()


      Manchmal gehe ich noch zum Waldfriedhof in Berlin und lege meine gelbe Gerbera aufs Ehrengrab...,
      :)
      gleich angrenzend um die Ecke liegt Ernst Reuther,
      aus dessen großer Rede ich hier neulich schon einen Ausschnitt brachte.
      Avatar
      schrieb am 04.06.09 21:10:24
      Beitrag Nr. 320 ()
      Symbolische Gesten, bedeutende Reden...
      Diese war auch eine Erlösung - aber manchmal scheint es mir, sie sei zu schnell
      vergessen worden.Denn dies war die eigentliche "Ruck-Rede"...
      http://www.youtube.com/watch?v=bmLLohyPmpE

      :)
      Avatar
      schrieb am 04.06.09 21:14:30
      Beitrag Nr. 321 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.323.259 von opt60 am 04.06.09 20:42:36Den Anfang machen...,
      einer muß immer den Anfang machen


      :look:
      Avatar
      schrieb am 08.06.09 12:22:08
      Beitrag Nr. 322 ()
      :cool:

      Es heißt oft von manchen Politikern, wir werden aus dieser Wirtschafts-und Finanzkrise gestärkter herauskommen als vorher...

      Ich persönlich glaube das nicht.
      denn wer ist WIR:confused: ich, du, die alten, die jungen, die reichen, die armen...:confused:

      Aus aktuellem Anlaß ein kleiner Rückblick:
      http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackgrou…

      :look:
      Avatar
      schrieb am 08.06.09 13:12:53
      Beitrag Nr. 323 ()
      Schaue gerade die Pressekonferenzen nach der Europawahl:
      Frau Merkel stellt dabei fest:
      Europa gestärkt..., die CDU/CSU gestärkt, die FDP gestärkt..., die deutsche Mitte
      gestärkt...,
      alles gestärkt
      das ist schon stark

      Der Bundestagswahlkampf wird weh tun!
      :(
      Avatar
      schrieb am 22.06.09 03:58:03
      Beitrag Nr. 324 ()
      ...und wieder ein schritt richtung 1984... - wehret den anfängen - erst blockt man kinderpornoseiten(müssen natürlich bekämpft werden, aber mit den richtigen mitteln), dann andersdenkende...:rolleyes:

      ...zensur + ursula von der leyen = "Zensursula"...
      Avatar
      schrieb am 23.06.09 10:50:15
      Beitrag Nr. 325 ()
      Ach ja, Iguana:rolleyes:
      die Sache mit dem "Stop-Schild"...:rolleyes:
      Ich werde ja oft hellhörig, wenn in der Politik plötzlich neue Wörter das Licht der Mikrofonwelt erblicken, die ich vorher im politischen Vokabular noch nie gehört habe...
      Befragt zur Wirtschafts-und Finanzkrise sprang mich plötzlich dieses Wort an:
      Was wir zur Bekämpfung der Krise brauchen ist ein Instrumentenkasten!
      gedächtnis zitat frau dr. merkel

      Instrumentenkasten
      :confused:

      Ich mußte sofort an Ch.Chaplin in "Moderne Zeiten" denken, die Szenen mit dem
      Schraubenzieher...
      und dann versteht man auch die Sache mit den Stop-Schildern besser:look:,
      alles ganz einfach,
      Instrumentenkasten her,
      schraubenzieher raus
      schild raus, peng

      und Politik ist dann ganz einfach zu machen und zu verstehen
      :look:
      Avatar
      schrieb am 23.06.09 10:54:53
      Beitrag Nr. 326 ()
      http://www.youtube.com/watch?v=PUfvv8-oB28&feature=channel
      Alles ganz einfach!

      Zackpeng:mad:durch die Krise!
      alles eine frage des instrumentenkastens
      Ist doch ganz einfach
      und versteht jeder
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.06.09 21:38:08
      Beitrag Nr. 327 ()
      In Instrumentenkästen liegen Instrumente.
      Wo lagert die Verantwortbarkeit der Verantwortlichen?
      :confused:
      :mad:

      Ich habe hier schon mal geschrieben:
      es ist so still in diesem land
      beängstigend still
      :(
      Avatar
      schrieb am 24.06.09 15:30:32
      Beitrag Nr. 328 ()
      Avatar
      schrieb am 24.06.09 15:44:26
      Beitrag Nr. 329 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.458.203 von opt60 am 24.06.09 15:30:32Und der gehört auch zu den großen deutschen Verfassern, auf die man "aweng" :look:stolz sein könnte, wenn's mal an Gedenkfeiern 2009 geht!
      Er war kein Stiller...
      http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Büchner
      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 24.06.09 16:02:37
      Beitrag Nr. 330 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.458.353 von opt60 am 24.06.09 15:44:26Wen's interessiert, verliert nie an gewisser Aktualität, wo auch immer auf der Welt...
      :look:
      Friede den Hütten, Krieg den Palästen
      http://de.wikisource.org/wiki/Der_Hessische_Landbote
      Avatar
      schrieb am 03.07.09 15:27:16
      Beitrag Nr. 331 ()
      :mad:http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/politik/655/479149/text/:mad:

      uuch,
      die Vorbereitungen sind getroffen:
      AB HERBST WIRD DURCHREGIERT
      :(

      es ist so still in diesem land
      Avatar
      schrieb am 03.07.09 15:52:20
      Beitrag Nr. 332 ()
      Zeitzeugen
      es läuft

      Der Markt frißt seine Kinder...
      :look:
      Avatar
      schrieb am 03.07.09 16:03:20
      Beitrag Nr. 333 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.515.059 von opt60 am 03.07.09 15:52:20http://www.youtube.com/watch?v=kxlWMtOKDF8&feature=related
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.07.09 16:22:13
      Beitrag Nr. 334 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.515.137 von opt60 am 03.07.09 16:03:20na, ja...
      kleine Fluchten braucht der Mensch!
      Es wir ja noch debattiert...
      http://www.youtube.com/openreichstag?gl=DE&hl=de
      wer wird denn gleich schwarz sehen
      :p
      Avatar
      schrieb am 20.07.09 10:03:48
      Beitrag Nr. 335 ()
      19.07.2009

      ARCANDOR-KRISE
      Quelle-Erbin Schickedanz fürchtet sich vor Armut

      "Wir leben von 600 Euro im Monat": Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz hat Angst, ihr gesamtes Vermögen zu verlieren, sollte die Rettung des Mutterkonzerns Arcandor scheitern. In einem Interview räumt die Großaktionärin ein, dass sie eine Mitschuld an der Krise trägt.

      Berlin - Die Großaktionärin des insolventen Handels- und Touristikkonzerns Arcandor, Madeleine Schickedanz, räumt eine Mitschuld an der Krise des Unternehmens ein. "Ich habe viel zu spät gemerkt, dass ich die Kontrolle verloren hatte", sagte Schickedanz der Zeitung "Bild am Sonntag". "Und ich hätte schon viel früher Themen wie Internet im Versandhandel und die Zukunft und Veränderung der Kaufhäuser angehen müssen."

      Sie wisse, dass sie eine Mitverantwortung für das Schicksal der Arcandor-Mitarbeiter habe, könne ihnen aber nicht helfen. Offen räumte sie ein, dass ihr ihre Kinder Vorwürfe wegen des verloren gegangenen Erbes machten: "Meine Kinder glauben, ich hätte mich zu wenig um den Konzern gekümmert." Für die Fehler im operativen Geschäft sei sie allerdings nicht verantwortlich, sagte die 65-Jährige und fügte hinzu: "Dafür gab und gibt es ein Management."
      Zugleich verteidigte Schickedanz den früheren Arcandor-Chef Thomas Middelhoff. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Middelhoff etwas Unlauteres getan hat", sagte sie. Middelhoff habe vielleicht in der Immobilienkrise seinem Finanzvorstand zu viel Freiheit gelassen. "Aber ich distanziere mich von den unfairen Vorwürfen gegen Herrn Middelhoff, dem man im Nachhinein alles in die Schuhe schieben will", betonte sie. Ohne Middelhoff wäre der aus Karstadt und Quelle hervorgegangene Arcandor-Konzern schon früher am Ende gewesen.

      Arcandor hatte Anfang Juni Antrag auf Insolvenz für den Handels- und Touristikkonzern gestellt, nachdem das Drängen des Konzerns auf Staatshilfe erfolglos geblieben war. Erst im März hatte Gerhard Eick das Ruder bei der Karstadt-Mutter von Thomas Middelhoff übernommen, gegen den mittlerweile wegen des Verdachts auf Untreue ermittelt wird.
      "Wir kaufen auch beim Discounter"

      Schickedanz bezeichnete es als falsch, dass sie in der Öffentlichkeit als Milliardärin gelte. Sie sei eine "Mittelständlerin, die wie viele Unternehmer privates Geld und Vermögen in die Firma investiert hat". Sie habe persönlich "wahnsinnig viel Geld" verloren. "Mein Karstadt/Quelle-Aktienpaket war in der Spitze drei Milliarden Euro wert. Heute sind es gerade noch 27 Millionen Euro", sagte sie.

      Hinzu kämen 170 Millionen Euro Verlust aus ihrem Privatvermögen für die Kapitalerhöhung bei Arcandor im Jahr 2004 und ein dreistelliger Millionenbetrag zur Stabilisierung des Unternehmens. Zudem sei sie nicht abgesichert. "Wenn die Rettung von Arcandor scheitert und die Banken die Kredite fällig stellen, verliere ich alles - Häuser, Aktien, Beteiligungen an anderen Firmen", sagte sie. "Ich bekäme mit meinen 65 Jahren noch nicht einmal Rente."
      Schon jetzt müsse sie sich persönlich stark einschränken. "Ich spare, wo ich kann", sagte Schickedanz. "Wir leben von 500 bis 600 Euro im Monat. Wir kaufen auch beim Discounter. Gemüse, Obst und Kräuter haben wir im Garten." Nur noch selten würde sie mit ihrem Mann ausgehen, wenn, "dann zum Italiener um die Ecke" zu Pizza, Rotwein und alkoholfreiem Bier. "Das kostet dann keine 40 Euro."

      phw/ddp/AP
      (u.a.im: Spiegel Wissen)
      Avatar
      schrieb am 20.07.09 10:10:58
      Beitrag Nr. 336 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.604.102 von opt60 am 20.07.09 10:03:48"Wir kaufen jetzt auch beim Discounter"
      zitat frau schickedanz
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.07.09 13:08:05
      Beitrag Nr. 337 ()
      :look:
      :look::look:
      "Nachhaltig/Nachhaltigkeit":rolleyes:ist ja auch so ein politisches Venebelungwort geworden der letzten Monate...
      Ich verstehe unter nachhaltig etwas ganz anderes...Einmal etwas gehört oder gelesen und dann "hallt" es in einem nach..., wirkt und prägt einen wohl, wenn man es zuläßt:

      Bert Brechts
      http://www.youtube.com/watch?v=0MBZM1-rb3c
      "Fragen eines lesenden Arbeiters",
      stimmt immer wieder nachdenklich
      gerade in diesen Zeiten
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 22.07.09 09:10:46
      Beitrag Nr. 338 ()
      ...tja, was sind so die Menschen..., die Orte..., die Ereignisse..., die Dinge,
      die einen am meisten geprägt haben...?!
      Da wird jeder seine eigenen Antworten finden,
      :look:
      so wie man der Bedeutung des Wortes "Freiheit" wohl am besten im Erahnen von "UnFreiheit" nahe kommen kann, ganz zu schweigen von der schweren Frage,
      welchen Preis würde man selbst zahlen
      :confused:
      für die Freiheit?


      Es gibt immer noch diverse Orte,
      wo man auf dem Weg in den Urlaub oder sonstwohin einmal anhalten kann,
      um drüber nachzudenken,

      :look:
      welche "Freiheiten" zum Guten oder Bösen
      man sich selbst "genehmigen" würde und welche nicht...
      :look:

      Deshalb heißen manche Orte ja auch "Gedenk-Stätten", nicht nur um anderer zu gedenken...,
      .......
      sondern um in sich zu gehen
      und die Stelle in einem selbst aufzspüren,
      wo man sagt,
      hier setze ich meine Grenze!
      Das trage ich nicht mehr
      schweigend mit!

      das bild zeigt die gedenk-stätte des konzentrationslagers dachau
      Avatar
      schrieb am 22.07.09 09:21:18
      Beitrag Nr. 339 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.619.847 von opt60 am 22.07.09 09:10:46MARTIN NIEMÖLLER

      Als die Nazis die Kommunisten holten,
      habe ich geschwiegen;
      ich war ja kein Kommunist.

      Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
      habe ich geschwiegen;
      ich war ja kein Sozialdemokrat.

      Als sie die Gewerkschafter holten,
      habe ich nicht protestiert;
      ich war ja kein Gewerkschafter.

      Als sie die Juden holten,
      habe ich nicht protestiert;
      ich war ja kein Jude.

      Als sie mich holten,
      gab es keinen mehr, der protestierte.
      Avatar
      schrieb am 22.07.09 09:55:21
      Beitrag Nr. 340 ()
      Ich trage keine Broschen,
      aber manchmal mein kostbarstes "Ansteck-Teilchen", den "Roten Winkel", auf blauhellgrau gestreiftem Stoff! Die Gedenknadel zum 40.Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau...

      http://de.wikipedia.org/wiki/Kennzeichnung_der_Häftlinge_in_…
      :look:
      braucht zeit zum lesen, sich seine gedanken machen, aber man kann ja immer mal reinschauen hier...
      Avatar
      schrieb am 22.07.09 09:58:54
      Beitrag Nr. 341 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.620.245 von opt60 am 22.07.09 09:55:21unsichtbar trage ich das teilchen immer
      sonst wäre ja nichts "nachgehallt"
      :p
      Avatar
      schrieb am 02.08.09 04:11:48
      Beitrag Nr. 342 ()
      ...hier bringt es jemand mal gut auf den punkt, was da im namen der "sicherheit" an freiheiten beschnitten wird und in richtung bespitzelung total marschiert...:(
      ...Du bist Terrorist...
      Avatar
      schrieb am 02.08.09 04:16:11
      Beitrag Nr. 343 ()
      ...man kann einen staat auch zugrunderichten, wenn man die freiheit, die er einem lässt, schamlos ausnutzt – wie es gewisse subjekte aus der finanzbranche unverbesserlich praktizieren...

      ...da passt eins zum anderen, wenn man die nachrichten zusammenfügt, über die ich beim zeitungsblättern gestolpert bin...

      "ich fürchte, dass auf den globalen finanzmärkten das kasino wieder eröffnet wird"
      (von Hans-Peter Keitel, präsident des BDI)

      "spekulation treibt ölpreis: sprit teuer wie vor der krise"

      ...den preis zahlt also mal wieder der kleine mann an der zapfsäule...

      ...und dann hat mir die derzeit hier gesperrte(und daher unfähig die links hier selber zu posten) opt/dagmar diesen genau dazu passenden link zu einem artikel aus der süddeutschen geschickt...

      ...Süddeutsche Finanzen: "Nach der Tat ist vor der Tat"...
      Avatar
      schrieb am 11.08.09 23:15:15
      Beitrag Nr. 344 ()
      moien an alle:)
      an iguana:) und opti:)

      .
      Rangun (dpa) - Die birmanische Oppositionelle Aung San Suu Kyi ist zu weiteren 18 Monaten Hausarrest verurteilt worden. Ein Gericht in Rangun befand die Friedensnobelpreisträgerin für schuldig, gegen die Auflagen ihres seit Jahren andauernden Hausarrests verstoßen zu haben. Ein mitangeklagter US-Amerikaner wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das Verfahren wurde im Westen als Schauprozess kritisiert.

      http://www.youtube.com/watch?v=0_bS4tRlhtI
      .
      ....Walk On, das für die in Burma gefangen gehaltene Menschenrechtlerin Aung San Suu Kyi geschrieben wurde, oder auch Crumbs From Your Table, das die Hungerbekämpfung in der Dritten Welt behandelt.......
      .
      And love is not the easy thing
      The only baggage you can bring...
      And love is not the easy thing...
      The only baggage you can bring
      Is all that you can't leave behind

      And if the darkness is to keep us apart
      And if the daylight feels like it's a long way off
      And if your glass heart should crack
      And for a second you turn back
      Oh no, be strong

      Walk on, walk on
      What you got, they can't steal it
      No they can't even feel it
      Walk on, walk on
      Stay safe tonight...

      You're packing a suitcase for a place none of us has been
      A place that has to be believed to be seen
      You could have flown away
      A singing bird in an open cage
      Who will only fly, only fly for freedom

      Walk on, walk on
      What you got they can't deny it
      Can't sell it or buy it
      Walk on, walk on
      Stay safe tonight

      And I know it aches
      And your heart it breaks
      And you can only take so much
      Walk on, walk on

      Home...hard to know what it is if you never had one
      Home...I can't say where it is but I know I'm going home
      That's where the heart is

      I know it aches
      How your heart it breaks
      And you can only take so much
      Walk on, walk on

      Leave it behind
      You've got to leave it behind
      All that you fashion
      All that you make
      All that you build
      All that you break
      All that you measure
      All that you steal
      All this you can leave behind
      All that you reason
      All that you sense
      All that you speak
      All you dress up
      All that you scheme...


      mfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 11.08.09 23:22:10
      Beitrag Nr. 345 ()
      :)
      tonight we walk on for
      "aung san suu kyi":):)


      mfg.yves;)
      Avatar
      schrieb am 12.08.09 06:34:45
      Beitrag Nr. 346 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.758.972 von wangert am 11.08.09 23:15:15@wangert: ...i heard the news today - and they were rather sad...:(

      ...hochachtung vor mutigen, unbeugsamen menschen wie Aung... - und solange die welt hinschaut und darüber berichtet, gibt es chancen für den erfolg am ende...
      Avatar
      schrieb am 26.09.09 02:34:51
      Beitrag Nr. 347 ()
      ...ein knast-kassiber von Dagmar zur freiheit im lande... - ich habe es auch mit besorgnis in den nachrichten heute zur kenntnis genommen...:mad:

      Verfassungsschutz-Pläne bedrohen die Freiheit

      ...bei dieser gelegenheit – ich habe mal wieder den test gemacht...:

      ...wenig überraschend mein wahl-o-mat ergebnis zu dieser bundestagswahl...:D

      Platz 1 gleichauf mit 64 von 90:
      DIE LINKE & DIE PIRATEN
      Platz 3 mit 62 von 90:
      DIE GRÜNEN
      Platz 4 gleichauf mit 61 von 90:
      REP
      NPD
      weit dahinter auf Platz 6 mit 53 von 90:
      SPD
      knapp dahinter auf Platz 7 mit 52 von 90:
      FDP
      und abgeschlagen letzter mit 42 von 90:
      CDU/CSU

      ...p.s. - wenn man zwar zum beispiel die Linken wählen will und zugleich schwarz-gelb verhindern, dann macht es schon sinn die 1. und 2. stimme zu splitten - die 2. stimme in dem fall natürlich den Linken, aber die 1.stimme der SPD(da die Linke, zumindest hier im westen, keine chance auf direktmandate hat, die SPD allerdings schon), denn damit kann man den leidigen überhangmandaten für die CDU vorbeugen, die möglicherweise die wahl maßgeblich beeinflussen können...
      Avatar
      schrieb am 10.12.09 22:16:32
      Beitrag Nr. 348 ()
      Avatar
      schrieb am 10.12.09 23:39:03
      Beitrag Nr. 349 ()
      Avatar
      schrieb am 11.12.09 04:44:24
      Beitrag Nr. 350 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.413.430 von opt60 am 20.01.09 19:03:34@dagmar: Als ich vorhin den Auszug Ernst Reuters zu Berlin in schwierigen Zeiten als große Rede deutscher Freiheits-Geschichten hier einstellte, wußte ich nicht, was wohl der Kernsatz von Barack Obamas Inaugurationsrede sein wird...
      Aber ich finde, da paßt etwas zusammen!

      "Wir haben uns an diesem Tag versammelt, weil wir die Hoffnung gewählt haben - und nicht die Furcht. Die Einheit und Entschlossenheit - und nicht die Zwietracht oder den Konflikt."

      Barack Obama, 20.01.2009


      ...wer hätte damals im januar daran gedacht, dass Barack Obama bereits heute einen friedensnobelpreis überreicht bekommen würde – mir scheint, dass er etwas in menschen bewegen kann, was andere nicht schaffen – nicht nur du, oder die leute vom nobelkomitee, sondern auch ein mann, der sonst für leicht verdauliche unterhaltung mit gesang steht war wohl so von ihm beeindruckt und mit hoffnungen erfüllt worden, dass er ein lied über ihn geschrieben hat...:eek:

      Howard Carpendale - „Yes We Can“...

      Ich kenn ihn aus dem Fernsehn
      Seit über einem Jahr
      Am Anfang war ich skeptisch
      Doch am Ende war mir klar
      Wenn einer etwas ändert
      Dann ist es sicher er
      Und ich hätt auch mit geschrien
      Wenn ich dabei gewesen wär
      Yes We Can

      Es war die Nacht der Nächte
      Und ich war bis morgens wach
      Und ich wünschte mir nichts mehr als dass
      dieser schwarze Mann es schafft
      Ich wär gern dabei gewesen
      So wie tausende mit ihm
      Und ich hätt mit ihnen allen
      In den Himmel rein geschrien
      Yes We Can

      Ja wir könnens schaffen gegen jeden Widerstand
      Yes We Can
      Wenn es sein muss gehn wir
      mit dem Herzen durch die Wand
      Yes We Can
      Ja wir können zusammen in eine bessre Zukunft gehn
      Yes We Can
      Wir können den Wind noch einmal drehn
      Yes We Can

      Und ich spürte tief im Herzen
      Eine große Zuversicht
      Und mir standen wie so vielen
      Freudentränen im Gesicht
      Schreibt es groß auf Häuserwände
      Malt die Straßen damit voll
      Sagt den Menschen die noch zweifeln
      Wir können alles wenn wirs wolln
      Avatar
      schrieb am 11.12.09 09:57:53
      Beitrag Nr. 351 ()
      @all, @Igu
      Den besten Kommentar, den ich gefunden habe zu dem Thema:

      KOMMENTAR ZUM FRIEDENSNOBELPREIS
      Barack Obamas Absage an den naiven Pazifismus

      VON THOMAS SCHMID10. Dezember 2009, 18:42 Uhr
      welt-online,10.Dez.2009

      Mit seiner Rede in Oslo hat US-Präsident Barack Obama eine Brücke zwischen Amerika und dem Rest der Welt geschlagen. Obamas Bekenntnis zum gerechten Krieg war eine Absage an den naiven Optimismus – und ließ dennoch ewigen Frieden als Ziel durchblicken. Der Satz "Yes, we can" beginnt sich erst jetzt, mit Sinn zu füllen.

      Es gibt einen Optimismus, der bodenlos ist, weil er vom Bösen nichts wissen will; es gibt eine eingebildete Leichtigkeit des Seins, die etwas Vermessenes hat; und es gibt eine siegesgewisse Fortschrittsgläubigkeit, die naiv oder anmaßend ist und sich daher am Ende blamiert. Barack Obamas kometengleiche Karriere ist bislang von diesen Gefährdungen nicht frei gewesen. Zu oft, zu laut und zu selbstgewiss hat er gesagt: „Yes, we can.“

      In Oslo hat der begnadete Rhetoriker Barack Obama seine erste wirklich große Rede gehalten – eine Rede, die vielleicht in den gar nicht so umfangreichen Schatz herausragender Ansprachen eingehen wird. Dass wir es können, dass wir es wollen sollten und dass das unsere irdische Mission darstellt: Selten wurde dies derart zwingend, allgemeinverständlich und ergreifend dargestellt. Man fragte sich eine Weile bang, ob denn der Traumkünstler Obama irgendwann in der Wirklichkeit ankommen werde und ob er diese harte Ankunft heil überstehen werde. In Oslo hat er gezeigt, dass er angekommen ist, dass er es bestens bestanden hat – und sein amerikanisch-universalistischer Traum nicht Schaden genommen hat.

      Er hätte leicht den Bescheidenen geben und sich als einen darstellen können, der – noch am Anfang seines Werkes stehend – die Lorbeeren nicht verdient habe, sich aber mühen werde, der noblen Ehrung gerecht zu werden. So hat er auch begonnen, um dann sofort das Friedensgesäusel am großen Friedensort mit Wucht zu brechen: Er stehe hier auch als militärischer Oberkommandierender einer Nation, die mitten in zwei Kriegen stehe.

      Und er begründete ausführlich, warum es im Interesse des Friedens und der Humanität notwendig sein kann, Kriege zu führen. Sah es im vergangenen Sommer bei seiner Wahlkampfrede an den Berliner Siegessäule – von einigen versteckten Hinweisen abgesehen – noch so aus, als singe er die großen Lieder der Friedenssehnsucht aus den 60er- und 70er-Jahren fort und bediene einen naiven, aber unverantwortlichen Pazifismus, hat er hier nun größte Klarheit geschaffen.

      So notwendig er ist, der pure Wille zum Frieden allein genügt nicht. So ehrenwert und verdienstvoll seine Vorgänger Martin Luther King oder Albert Schweitzer auch seien – ihm als Politiker sei es nicht möglich, deren Pfad zu beschreiten. Es gibt die Möglichkeit, Kriege und Gewalt einzuhegen; es gibt die Möglichkeit, Kriege Regeln zu geben; und der ewige Frieden bleibt ein Ziel, das die Menschheit nicht aus den Augen verlieren darf.

      Es gibt aber keine schnellen Wege, und es wird noch lange Situationen geben, in denen im Namen der Menschlichkeit Gewalt ausgeübt werden muss – wenn es gut geht, multilateral organisiert, andernfalls aber auch unilateral. Hier das alte Europa, das auf Immanuel Kant sowie auf Verhandeln und Dialog setzt, und dort die übermütige angelsächsische Welt, die realpolitisch bis zynisch auf Thomas Hobbes setzt: Obama hat diese simple Grenzziehung souverän überrannt.

      Und er hat sich auch nicht gescheut, als amerikanischer Patriot zu sprechen. Der Universalismus, sagte er, ist unser Schicksal und unsere Pflicht: Die Prinzipien, an die wir uns gebunden fühlen, sind so stark, dass wir es nicht hinnehmen können, wenn sie anderswo mit Füßen getreten werden. Obama hat – bis in die Wortwahl hinein nicht weit von seinem Amtsvorgänger George W. Bush entfernt – ein Plädoyer für die Mission der freien Welt gehalten. Doch er hat auch nicht verschwiegen, dass er als Präsident der Vereinigten Staaten zuvörderst an die Sicherheit und das Glück der Amerikaner denken müsse.

      Was Kontinuität und Selbstgewissheit einer Nation mit großer Tradition ausmacht, zeigte Obamas Rede ebenfalls: Von Kennedy über Nixon bis Reagan hat er sich hinter seine Vorgänger gestellt und eine Linie gezogen. Auch das ist eine große Stärke: die glaubhafte Balance von Menschheitspathos und Realpolitik, von Moralismus und Schlitzohrigkeit.

      Yes, we can: Der Satz – der erklärtermaßen einen religiösen Hintergrund hat – beginnt sich jetzt mit Sinn zu füllen. Obama hat eine Brücke zwischen Amerika und dem Rest der Welt geschlagen. Er hat noch einmal die letztlich christlich fundierte Pflicht herausgestrichen, sich die Welt untertan und zu einem besseren Ort zu machen. Am Anfang war das Wort. Ideen verändern die Welt, das gesprochene Wort zählt: Barack Obamas Rede war ein glänzender Beweis für Aktualität dieser uralten Wahrheit.
      Avatar
      schrieb am 11.12.09 10:05:07
      Beitrag Nr. 352 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.549.248 von opt60 am 11.12.09 09:57:53DIE REDE IM WORTLAUT
      http://www.welt.de/politik/ausland/article5490579/Seine-Rede…
      lohnt sich wirklich zu lesen
      :look:
      Avatar
      schrieb am 11.12.09 10:23:43
      Beitrag Nr. 353 ()
      ich persönlich denke
      es muß sie beide geben: die großen vorbilder der menschen, die mit "gewaltlosigkeit und unter einsatz ihres lebens" die welt verändern...
      sie sind sogar die wahrhaft vorbildlichen
      :cool:

      aber es muß auch die an den schalthebeln der macht geben, die mit der "audacity of hope" (die verwegenheit des mutes - obamas buchtitel) in GLAUBHAFTER !!! verantwortung ihre entscheidungen treffen, die langfristig einem mehr an frieden dienen...politik um des reinen machterhalts wegen, wie wir es jetzt hier in deutschland so platt erleben müssen - das ist furchtbar! das hat mit "verwegenheit von mut" nichts zu tun!
      :look:
      Avatar
      schrieb am 11.12.09 10:37:08
      Beitrag Nr. 354 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.549.446 von opt60 am 11.12.09 10:23:43Der "Verwegenheit..." ihres NEINS wegen
      sollten die drei europäischen Staatsmänner, die sich dem Irak-Krieg verweigerten:eek:,irgendwann eine besondere Ehrung zuteil werden...
      als bekennende sozialdemokratin mit grünem herzensfutter möchte ich doch sagen, dass damals schröder und joschka fischer deutsche geschichte geschrieben haben...
      :p wir deutschen können, aber wir müssen nicht!:p
      was für eine freiheit
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 11.12.09 10:56:37
      Beitrag Nr. 355 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 38.547.790 von wangert am 10.12.09 22:16:32@wangert
      :(:(
      so viel zu sagen, so viele fragen
      :(
      Avatar
      schrieb am 06.06.10 09:26:17
      Beitrag Nr. 356 ()
      09:03|JOACHIM GAUCK

      "FREIHEIT IST ANSTRENGEND,DENN MAN MUSS WÄHLEN."

      Seine Nominierung sieht Präsidentschaftskandidat Gauck als Signal der Öffnung. Ein Gespräch über Chancen, Diktatur, Demokratie und Esel.

      VON THOMAS SCHMID
      Freitagmittag, halb eins: Joachim Gauck kommt von der Bundespressekonferenz, er hat sich gerade als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten vorgestellt. Er holt mich vor dem Verlagshaus ab, Gauck hatte vorgeschlagen, das Interview im Auto zu führen, auf der Fahrt nach Dresden. Dort hat er seine erste Veranstaltung nach der Nominierung. Auf der Fahrt klingelt ständig das Handy, alte Freunde bieten Unterstützung an, Gauck nimmt sie maßvoll an. Er scheint sich auf die neue 26-Tage-Aufgabe zu freuen, von Aufregung keine sichtbare Spur.

      WELT ONLINE: Herr Gauck, wenn man die Demokratie mit einem Tier vergleichen müsste, welches würden Sie wählen?

      Joachim Gauck: (überlegt) Tja, das ist eine sehr interessante Frage...

      WELT ONLINE: ...Günter Grass hat einmal die Schnecke genannt...

      Gauck: ...nein, das würde ich nicht sagen. Vielleicht das Maultier, das daran gewöhnt ist, unendliche Lasten zäh zu tragen, und das zugleich trittsicher und dienstbereit ist...

      Gauck: ...das stimmt. Eigentlich müsste ich sagen: der Esel. Er hat in der Geschichte der Zivilisation Unendliches geleistet und tut das in einigen Ländern heute noch. Er ist nicht nur ein geduldiger, sondern auch ein störrischer Geselle. Leider aber hat er keinen guten Ruf.

      WELT ONLINE: Wann und durch wen haben Sie erfahren, dass Sie als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten im Gespräch sind?

      Gauck: Ich bin außerordentlich kurzfristig, am späten Dienstagabend, angesprochen worden, und zwar von Frank-Walter Steinmeier und bald danach von Sigmar Gabriel. Jürgen Trittin und Renate Künast haben unmittelbar danach auch mit mir telefoniert.

      WELT ONLINE: Es gab also schon davor eine Absprache beider Parteien, Sie zum Kandidaten zu machen?

      Gauck: Ja, so ist es ganz offensichtlich gewesen.

      WELT ONLINE: Haben Sie sofort zugesagt? Haben Sie es einsam entschieden, oder haben Sie sich mit Freunden beraten?

      Gauck: Ich bin eher einer inneren Logik gefolgt, ich habe mich nicht beraten lassen. In meinem engsten Kreis von Vertrauten habe ich kommuniziert, dass ich gefragt worden bin. Und ich habe gesagt, dass ich es vorziehen würde, eine Nominierung durch alle demokratischen Parteien zu erhalten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es zu einer mit Union und FDP konkurrierenden Kandidatur kommen könnte, und deswegen wollte ich zuerst diese Kandidatur gegen einen anderen Kandidaten nicht. Doch dann merkte ich, dass ich mich nicht ernsthaft genug geprüft hatte. Denn wenn ich im Prinzip Ja sage zu einer so außerordentlich ehrenvollen Anfrage, dann darf ich meine Antwort nicht davon abhängig machen, ob sie von allen Seiten des von mir geachteten politischen Spektrums kommt. Das wäre nicht ernsthaft, das wäre zu verspielt gewesen. Und so habe ich zugesagt.

      WELT ONLINE: Gab es einen Versuch, mit dem Vorschlag Gauck auf das Regierungslager zuzugehen?

      Gauck: Von mir nicht, ich habe mich hier nicht als Akteur betrachtet. Sigmar Gabriel hat es getan. Er hat der Kanzlerin mitgeteilt, dass die Opposition bereit sei, einen gemeinsamen Kandidaten zu suchen. Als darauf nicht eingegangen wurde, hat er die Kanzlerin über meine Personalie informiert.

      WELT ONLINE: Sie haben ein sehr gutes Verhältnis zu Angela Merkel. Schmerzt es Sie, gegen einen Kandidaten anzutreten, den sie favorisiert?

      Gauck: Ich will nicht verhehlen, dass es für mich nicht unproblematisch ist. Dann musste ich aber akzeptieren, dass sie sich gemäß ihrer Logik für einen anderen Kandidaten entschieden hat.

      WELT ONLINE: Haben Gabriel, Steinmeier, Özdemir und Trittin allein entschieden, dass Sie ihr Kandidat sein sollen?

      Gauck: Nein. Zumindest bei den Sozialdemokraten weiß ich, dass vor der Bekanntgabe der Entscheidung die wichtigen Führungspersonen einschließlich der sozialdemokratischen Ministerpräsidenten zurate gezogen wurden.

      WELT ONLINE: In der SPD und bei den Grünen wird manches vertreten, was nicht gut zur politischen Philosophie des Joachim Gauck passt. Wie leben Sie damit?

      Gauck: Das ist einer der Gründe, warum ich weder der einen noch der anderen Partei angehöre. Die Schnittmengen waren eben nicht ausreichend. Ich war einmal Mitglied von Bündnis 90, und ich habe diese Mitgliedschaft beendet, als ich Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen wurde. Ich weiß wohl, dass in beiden Parteien auch linke Positionen vertreten werden, die nicht völlig zu meinen politischen Grundüberzeugungen passen. Für mich ist der Wert der Freiheit von allergrößter Bedeutung – und das sieht man im linken Spektrum zuweilen doch ganz anders. Dort ist ein Wert wie Solidarität viel wichtiger, und man vertritt eine staatliche Fürsorglichkeit, die mir manchmal viel zu weit geht, nämlich dann, wenn sie entmündigende, entmächtigende Tendenzen fördert. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass im linken Spektrum mancher noch nicht von meiner Kandidatur überzeugt ist. Aber gerade deswegen fand ich es so interessant und erfreulich, dass ich von diesem Lager nominiert wurde. Das war eine unkonventionelle Entscheidung. Ich sehe darin ein Signal der Öffnung.

      In Dresden sind die 250 im Hotel „Westin Bellevue“ Versammelten ziemlich stolz, Joachim Gauck ausgerechnet heute bei sich zu haben. Sie legen eine gewisse Scheu an den Tag. Gauck ist Gastredner auf dem 18. Sächsischen Bautag. Nachdem Verbandspräsident Bernd Busse den Gast mit einfachen, sehr freundlichen Worten begrüßt hat, legt dieser los. Das Thema ist seins: „20 Jahre deutsche Einheit. Ist zusammengewachsen, was zusammengehört?“ Er ist in seinem Element. Kein Manuskript, kein Stichwortzettel, eine Stunde spricht er frei und ohne sich mehr als einmal zu verhaspeln. Er beginnt mit einer doppelten Schmeichelei: Er freue sich immer, wenn er in Dresden, wenn er in Sachsen sei, „denn von hier – und nicht von meinen Mecklenburgern – ging ja die friedliche Revolution aus“. Und mehr noch freue es ihn, vor Unternehmern zu sprechen: Denn das seien Leute, die nicht nur redeten und debattierten, sondern „unternehmerisch handeln, machen, gestalten: Solches Tun muss wunderschön sein.“

      WELT ONLINE: Warum gehören Sie keiner Partei an? Fürchten Sie nicht, dass Sie mit Ihrem Schweben über den Parteien dem populären Anti-Parteien-Ressentiment Nahrung geben?

      Gauck: Um diese Haltung zu begründen, habe ich immer zu dem polnischen Philosophen Leszek Kolakowski Zuflucht gesucht. Der hat einmal darüber nachgedacht, ob er ein linker liberaler Konservativer oder ein konservativer liberaler Linker sei. Er sah in sich alle drei politischen Richtungen vereint, er hätte sich nicht für eine entscheiden können. So geht es, glaube ich, vielen in Deutschland, nicht nur mir. Ich selbst habe den Wert der Frei? heit nicht immer so geschätzt, wie ich das heute tue. Früher war ich erheblich fürsorglicher eingestellt. Ich sehe den großen Wert einer pluralistischen Parteienlandschaft auch darin, dass wir die Möglichkeit haben, politisch einmal den einen und dann wieder den anderen Wert stärker zu betonen. Wenn ich heute die Freiheit so betone, dann meine ich übrigens auch die Freiheit der Wirtschaft. Auch sie gehört zum demokratischen Gesamtkunstwerk. Dazu gehört allerdings auch, dass es Regelwerke geben muss, die wie im Sport Doping und Foulspiel verhindern. An diesem Punkt sehe ich Nachbesserungsbedarf.

      WELT ONLINE: Ich fragte, ob Sie mit Ihrer Haltung dem Anti-Parteien-Ressentiment Nahrung geben.

      Gauck: Nein, das will ich natürlich nicht, und so wirkt meine Haltung wohl auch nicht. Es ist wunderbar, dass es Parteien gibt, über die jeder politisch Einfluss nehmen kann. Und es ist noch wunderbarer, dass wir eine plurale Parteienlandschaft haben. Es ist recht simpel zu glauben, es könne eine einzige politische Haltung geben, die der Schlüssel zur Lösung aller Probleme ist. Die Probleme sind zu vielfältig, als dass sie alle von einer Partei allein gelöst werden könnten.

      WELT ONLINE: Für das, was Sie in den kommenden Wochen tun werden, gibt es das hässliche Wort „Zählkandidat“. Fühlen Sie sich als ein solcher?

      Gauck: Ach, es mir weitgehend egal, wie andere meine Rolle beschreiben. Ich wurde gefragt, und ich habe geantwortet: ,Ja, ich bin hier.‘ Wie es am Ende ausgeht, ist nicht bedeutungslos, aber wie immer es ausgeht, es wird an meinem Engagement für unser Land nichts ändern. Ich bin ein Mensch, der seine Bürgerrolle mag und der sich müht, sie auszufüllen. Wenn es mir schon nicht gelungen ist, Mitglied einer Partei zu werden, will ich doch da, wo ich es kann, mitgestalten. Das tue ich mit und ohne Amt.

      WELT ONLINE: Doch Sie treten ja an, um zu gewinnen. Trauen Sie sich zu, Stimmen aus dem Regierungslager zu holen?

      Gauck: Davon gehe ich aus. Ich bin mit meinem Denken vielen Freunden aus dem sogenannten bürgerlichen Lager so nah, dass es merkwürdig wäre, wenn ich aus diesem Lager keine Zustimmung erführe.

      WELT ONLINE: Nervt es Sie, von vielen immer noch nur als der Mann gesehen zu werden, der für die Auseinandersetzung mit der Stasi-Vergangenheit steht?

      Gauck: Und wie mich das nervt! Ich denke, ich habe die Aufgaben, die ich in meinem Leben übernommen habe, immer sehr ernst genommen. Das war so, als ich als evangelischer Pastor in Rostock arbeitete. Das war so, als ich in der stürmischen Zeit des Herbstes 1989 als Sprecher des Neuen Forums aktiv wurde, als ich Abgeordneter der letzten Volkskammer war, als ich Bundesbeauftragter wurde. Ja, ich habe mich jahrelang ganz intensiv mit der Geheimpolizei der DDR-Diktatur beschäftigt, und das war gut so. Ich hielt und halte es für richtig, dass man sich die Details diktatorischer Herrschaft sehr genau ansieht – auch so können wir schätzen lernen, was wir an der Demokratie haben. Die Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit macht es den einen möglicher, sich mit Trauer von ihr zu verabschieden. Und die anderen haben die Chance, sie mit Scham zu verabschieden. Diese Auseinandersetzung werde ich weiter für wichtig halten. Aber darüber hinaus ermutige ich Menschen, sich aktuell einzumischen. Wir Bürger sind doch nicht nur Konsumenten, sondern Wähler, Gestalter und Entscheider.

      WELT ONLINE: Auseinandersetzung mit der Vergangenheit: Da geht es ja beileibe nicht nur um die DDR.

      Gauck: Gewiss. Die westdeutsche Teilnation ist mir dann ans Herz gewachsen, als sie erwachsen genug war, nicht mehr dem uralten Schema „right or wrong, my country“ zu folgen. Als sie begriffen hatte: Wir werden uns nicht finden, wenn wir nicht unserer Schuld begegnen, der Schuld der in der Zeit des Nationalsozialismus begangenen Verbrechen. Schuld und Versagen können nicht weggezaubert werden. Es war ein großer Schritt, als man das im Westen Deutschland zu begreifen begann. Das hat mich diesem Land nähergebracht.

      WELT ONLINE: Es herrscht weithin Einigkeit, dass der Holocaust ein Menschheitsverbrechen war und dass das nie vergessen werden darf. Warum wollen sich einfach nicht die Überzeugung und das Erschrecken darüber durchsetzen, dass auch der Kommunismus, wo er herrschte, ein Mordunternehmen war?

      Gauck: Es ist in der Tat so. Ich vermute, es ist so, weil man nur widerwillig Abschied nimmt von einer ideologischen Beheimatung, die in quasi religiöser Weise imstande war, letzte Ziele anzubieten. Den Grund dafür, dass die kommunistische Ideologie gerade auch in den freiheitlich verfassten Ländern so viele Anhänger hatte und ja noch hat, sehe ich nicht in der geistigen oder philosophischen Evidenz dieser Ideologie. Ich sehe eher das religiöse Moment der Sinnstiftung – das gerade in der nachreligiösen Gesellschaft wirkmächtig wurde. Der Mensch hat über längste Generationenketten hinweg ein religiöses Bedürfnis entwickelt, ich denke sogar, der Mensch ist religiös. Jedenfalls, es gibt dieses gewaltige religiöse Bedürfnis, man kann es gar nicht überschätzen. Und in dem Moment, in dem sich das klassisch Religiöse aus dem öffentlichen Bereich zu verabschieden beginnt, kommen weltliche Erlösungsreligionen wie die kommunistische daher und ergreifen viele Menschen.

      WELT ONLINE: Der Religion ist aber die Achtung vor dem Nächsten eigen. Woher kommt die Herzenskälte, mit der noch heute viele das brutale Faktum einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass Kommunisten Millionen Tote auf dem Gewissen haben?

      Gauck: Wer noch vor der Aufklärung gläubig ist, der glaubt, dass Menschenopfer für das höchste Gut hinzunehmen, ja notwendig sind. Das gab es im Mittelalter. Das Erschreckende ist, dass dieses Denken auch unter den Vorzeichen der politischen Moderne wiederkehren konnte. Für die Kommunisten waren Menschenopfer akzeptabel, weil es um die letzten, um nicht mehr hinterfragbare Dinge zu gehen schien: Für das Reich Gottes müssen Opfer gebracht werden. Und viele Intellektuelle haben sich in beschämender Weise bemüht, diese Opferideologie zu rechtfertigen. Wenn ich an Bertolt Brecht denke, dann wünschte ich mir, dass dieser begabte Mensch manchen Text nicht geschrieben hätte.

      WELT ONLINE: War die sozialistische Idee nicht auch deswegen für viele faszinierend, weil sie letztlich ein Leben in Unfreiheit versprach?

      Gauck: Das ist das Gefährliche an Diktaturen, man kann sich in ihnen einrichten. Freiheit ist anstrengend und schwierig, denn man muss sich entscheiden, muss wählen. Das fällt nicht allen leicht, manchen erscheint es unmöglich. Man kann gewinnen, man kann aber auch scheitern. Auch deswegen gibt es manche, die der DDR nachtrauern.

      ________
      Joachim Gauck erzählt, was er so oft schon erzählt hat, und er tut das ohne Ermüdungserscheinungen. Er ist ein guter Redner, ein Prediger auch. Warum die Freiheit so schön, aber nicht einfach ist, breitet er aus, tadelt das Bedürfnis nach Abhängigkeit, streichelt aber auch verwundete DDR-Seelen. Als er, pädagogisch platziert, davon spricht, dass es in Diktaturen immer Anpassung gibt, die viele danach möglichst schnell vergessen wollen, das aber die Seelen der Menschen schädigt: Da wird es ganz still in dem sonnendurchfluteten Saal. Dann folgt wieder Ermunterung. Gauck, der federnd am Pult steht, führt seine Zuhörer fast wie ein Märchenerzähler. Er schließt mit seinem Zaubersatz: „Wir haben die Freiheit, in Verantwortung zu leben.“ Der Beifall ist herzlich und lange, und Gauck verkürzt ihn nicht, als er sich in dem breiten Raum vor jeder der drei Zuhörerreihen dankend verbeugt. Draußen im Foyer plaudert man noch ein wenig, Joachim Gauck blickt zufrieden um sich. Vor dem Hotel fließt die Elbe, auf der anderen Seite erstrahlt, schräg gegenüber, die Frauenkirche. Es ist halb fünf, die Bürger joggen und schlendern im Bellevuegarten ins Wochenende.
      ________
      (welt-online,06.05.2010)
      (Zweiter Teil des Interviews erscheint morgen)
      Avatar
      schrieb am 06.06.10 10:19:19
      Beitrag Nr. 357 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.637.809 von opt60 am 06.06.10 09:26:17sorry, das interview erschien am 06.06.2010

      :look:
      Aber was für ein Satz

      "FREIHEIT IST ANSTRENGEND, DENN MAN MUß WÄHLEN."
      JOACHIM GAUCK

      in einer nur noch auf Konsens..., Harmonie..., Popularitätswerte...,Moderation...,
      reine Partei-&Lobbyisteninteressen... ausgerichteten
      Demokratie.

      Das alles bedient doch nur noch den Geldbeutel des Wählers,
      nicht mehr seinen Verstand.
      :look:
      Avatar
      schrieb am 07.06.10 10:34:45
      Beitrag Nr. 358 ()
      08:35|JOACHIM GAUCK (11)

      "ES BRICHT NICHT GLEICH ALLES ZUSAMMEN"

      Im zweiten Teil des Interviews spricht Joachim Gauck mit WELT ONLINE über die deutsche Sehnsucht nach dem Staat und einen neuen Mut zum Risiko.





      WELT ONLINE: Die Deutschen hatten nicht immer eine große Begabung zur Freiheit. Hat sich das geändert?

      Joachim Gauck: Ich würde mich glücklich schätzen, wenn ich mit Gewissheit sagen könnte, dass – im Vergleich zu vorhergehenden Generationen – die Zahl derer gestiegen ist, die die Freiheit wirklich schätzen. Manchmal glaube ich es, manchmal bin ich im Zweifel. Wir sind ein Volk, dem die materielle Besitzstandswahrung sehr wichtig ist. Glück – das heißt für viele: Morgen muss es uns materiell besser gehen als heute. Und Unglück ist, wenn das nicht eintritt.

      Diese Reduzierung des Lebensglücks auf Wohlfahrt und Wohlstand halte ich nicht für kindlich, sondern für kindisch. Es gibt die Sehnsucht nach einer ewigen Beglückung: ein Schlaraffenlandstraum, den Erwachsene träumen. Mancher agierte so unerwachsen und gierig, dass er sich von riskanten Börsenmanövern paradiesische Zustände erhoffte.

      WELT ONLINE: Sind die Deutschen vor diesem Hintergrund gut gerüstet für die Herausforderungen und die Zumutungen, die in den kommenden Jahren auf sie zukommen werden? Ist der Drang groß, dann lieber unter den Mantel des Staates zu fliehen?

      Gauck: Dieser Drang – das ist das, was wir gut können. Welche Regierung auch immer regiert, es wird an sie Forderung herangetragen werden: Vater Staat, sei väterlich! Wenn man das zu oft fordert, läuft man Gefahr, in den Status des Kindes herabzusinken.

      Da wirkt unsere alte landesherrliche Tradition nach. Es wird bei uns immer noch der Traum von der Obrigkeit geträumt, die es gut mit uns meint und in deren Obhut wir uns gefahrlos begeben können. Wir stellen uns nicht gern die Frage, ob Solidarität und Fürsorglichkeit nicht auch dazu beitragen, uns erschlaffen zu lassen. Darüber muss gestritten werden.

      WELT ONLINE: Aber das geschieht doch gar nicht. Das Land ist bis unter den Kragen verschuldet, macht aber weiter Politik vor allem auf dem Wege der Verteilung, der Transfers. Und die Kanzlerin sagt nicht offen, was die Stunde geschlagen hat.

      Gauck: Das ist in der Tat ein sehr großes Problem. Es ist nicht zu erwarten, dass die Politiker, die morgen gewählt werden wollen, die Motoren dieser dringend notwendigen öffentlichen Debatte sein werden. Es wird die Aufgabe der Bürger, der Intellektuellen sein, Schwung in diese Debatte zu bringen. Von hier aus müssen Signale an die Politik gehen. Und die Politik muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob die Bürger in ihrer Mehrheit wirklich so ängstlich sind, wie die Politik des befürchtet.

      Noch immer haben viele Politiker Angst, nicht landesväterlich oder landesmütterlich genug zu sein. Dieser Angst entspricht die Angst der Regierten, dass es ungemütlich werden könnte. Wenn der Bundespräsident daran mitwirken könnte, beide, Regierende und Regierte, wieder stärker ins Gespräch zu bringen, wäre das eine wichtige Aufgabe.

      WELT ONLINE: Apropos landesmütterlich: Woher kommt denn diese Hasenfüßigkeit der Politik?

      Gauck: Die Politik sollte es lernen, deutlich über den nächsten Wahltermin hinaus zu denken. Die Politik steht öffentlichen Konflikten ungeheuer furchtsam gegenüber – ganz so, als sei jeder Konflikt schon der Anfang des Endes. Das ist ganz falsch. Denn es ist mit den Konflikten wie mit den Krisen: Sie eröffnen auch Chancen – aber nur dann, wenn man in sie hineingeht. Als Bundeskanzler Schröder einst die Frage aufwarf, wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. Und es begann eine Phase, in der Politik und Risiko zusammen gingen. Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder.

      WELT ONLINE: Warum setzen Sie auch politisch auf den Mut zum Risiko?

      Gauck: Weil ich weiß, dass unser System ein lernfähiges System ist. Mut zum Risiko gibt es auch in Diktaturen. Die Folgen sind katastrophal, denn das System hat keine Instrumente zur Selbstkorrektur, die Macht ist unkontrolliert. Das ist sie bei uns nicht. Unser System hat den wunderbaren Vorteil, dass es sich selbst korrigieren kann.

      Die ganze Geschichte der Demokratie ist eine ständige Geschichte der Selbstkorrektur, der schrittweisen Verbesserung. Im vergangenen Jahrhundert war die Demokratie in der Lage, aus fürchterlichen wirtschaftlichen Krisen wieder herauszukommen.

      Wir sollten lernen, auf diese Kraft zu vertrauen. Es bricht nicht gleich alles zusammen, wenn wir einen mutigen, einen großen Schritt tun. Wir brauchen ermächtigte Menschen, die den Möglichkeiten dieses Systems trauen.

      WELT ONLINE: Das klingt schön. Aber ich sehe nicht, dass diese Bundesregierung bereit wäre, diesen Weg zu gehen.

      Gauck: Es gibt Skeptiker, die sagen, die Menschheit lernt nur in schweren Krisen. Zu denen gehöre ich nicht. Wir müssen uns daran gewöhnen, aus der Fülle – die es ja noch gibt – zu lernen. Es muss doch möglich sein, in der guten Zeit den Mut zur Veränderung aufzubringen, damit wir nicht auf eine schlechte Zeit zusteuern. Aus der Not heraus lernt jeder.

      Die Demokratie zeichnet es manchmal aus, dass sie aus freien Stücken lernt. Sie haben aber völlig Recht, noch bewegt sich die Politik in den Bahnen paternalistischen Verteilens. Irgendwann brauchen wir einen eisernen Willen, eine bislang noch gefürchtete Entschlusskraft.

      WELT ONLINE: Hat Bundeskanzlerin Merkel in der Griechenland-Krise gut agiert? Hat sich Deutschland isoliert?

      Gauck: Ich finde es richtig, Griechenland zu helfen. Aber ich möchte keine Regierung, die – wohl wissend, dass sie immer am meisten zahlen wird – freudig den Beschlüssen anderer folgt, die weniger zahlen. Die Regierung tut gut daran, sich Rechenschaft darüber abzulegen, welches Maß an europäischer Solidarität, also von Verwendung von Steuermitteln unserer Bevölkerung, wir vertreten können. Und ich kann das nur akzeptieren, solange mir jemand schlüssig erklären kann, dass wir noch schlimmere Verluste hätten, wenn wir diese Finanzsolidarität nicht übten.

      WELT ONLINE: Sehen Sie nach der Griechenland-Krise die EU geschwächt? Hat sie in der Bevölkerung an Zustimmung verloren?

      Gauck: Ja, das glaube ich. Wir sind da in einer sehr schwierigen Phase. Wer sich als Europäer begreift, muss sich fürchten vor populistischen Politikern, die jetzt die schöne alte D-Mark zurück fordern ...

      WELT ONLINE: ... Hans-Olaf Henkel zum Beispiel fordert das ja schon ...

      Gauck: ... eben, und er wird nicht der Einzige bleiben. Ein smarter Populist könnte durchaus Zustimmung für eine isolationistische Politik finden. Ich hoffe sehr, dass es nicht dazu kommt. Und Länder, die so leichtfertig wie Griechenland mit ihrem Haushalt umgehen, müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie diesem Populismus Vorschub geleistet haben. Hier braucht es bessere Kontrollen. Ich kann gut verstehen, dass die Kanzlerin hier gezögert hat.

      Ich glaube übrigens, dass wir zur Wiederbelebung der Hoffnung auf ein vereintes Europa die mittel- und osteuropäischen Länder noch dringend brauchen werden. Einige von Ihnen, Polen etwa, sind wirtschaftlich stark und verfolgen eine kluge Haushaltspolitik. Und dann gibt es dort noch eine hinreißende Neigung zu Europa und eine große Freude an der Freiheit.

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      Gegenkandidaten bei Bundespräsidentenwahlen
      Bei Bundespräsidentenwahlen hat die Opposition meist einen Gegenkandidaten benannt. Wegen klarer Mehrheiten in der Bundesversammlung waren dessen Chancen in der Regel gering. WELT ONLINE dokumentiert einge Bewerber, die zunächst scheiterten, Jahre später aber Erfolg hatten.

      WELT ONLINE: Gibt es ein Band, das Freiheit und Eigentum verbindet?

      Gauck: Der Bürger ist im Grundgesetz als ein Wesen beschrieben, das das Recht auf Eigentum hat. Und es gibt eine Rechtsordnung, die Eigentum schützt. Wir können davon ausgehen, dass der Mensch ein Bedürfnis nach Eigentum hat. Die Vorstellung, ein Individuum könne so kollektiviert sein, dass es kein Bedürfnis nach Eigentum hat – die erscheint mir abwegig. Der Theologe würde sagen, das entspricht nicht der Wirklichkeit der gefallenen Welt.

      Der Mensch ist auch ein Ego, und zu diesem Ego gehört auch der Wunsch nach einem Verfügungsraum, der nur mir zusteht. Und diesen Wunsch muss man in Beziehung setzen zu den Rechten der anderen, was das abendländische Denken ja auch tut. Wir müssen Eigentum nicht fürchten. Gleichzeitig aber dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren, dass der Besitzende auch Verantwortung trägt.

      WELT ONLINE: Braucht eine freie Gesellschaft Ungleichheit?

      Gauck: Ich wünschte mir, dass sie sie nicht brauchte. Aber sie ergibt sich nun einmal aus der Unterschiedlichkeit der Menschen. Oder aus der unterschiedlichen Neigung der Menschen, zu arbeiten und sich durch Arbeit zu verwirklichen. Auch deswegen wird es immer Besitzunterschiede geben. Wir müssen nur darauf achten, dass Ausbeutung nicht ideologisch gerechtfertigt wird und Bildung und Aufstiegschancen nicht von Besitz abhängen.

      WELT ONLINE: Wie würden Sie das Amt des Bundespräsidenten zu füllen versuchen, der ja wenig reale Macht hat?

      Gauck: Schauen Sie sich doch die Leistungen der verschiedenen Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland an ...

      WELT ONLINE: ... Horst Köhler eingeschlossen?

      Gauck: Ja. Sie werden finden, dass es schwierig wäre, sich die Geschichte der Republik ohne sie vorzustellen. Ich würde versuchen, dieser Tradition – davon kann man ja inzwischen sprechen – gerecht zu werden. Wie bisher auch würde mein Instrument nicht zuletzt das Wort, die Macht des Wortes sein.

      WELT ONLINE: Würden wir von Ihnen Ruckreden zu hören bekommen?

      Gauck: Der Begriff ist schon vergeben. Sicher ist nur: Wenn ich rede, kann ich nicht reden wie ein Pessimist. Ich kann nur reden wie einer, der dem Leben und den Menschen und unserem guten politischen System etwas zutraut. Und der sich davon durch widrige Umstände nicht abhalten lässt.

      Es gibt Furcht, aber ich habe gelernt, dass man sich von ihr nicht leiten lassen muss. Diese Fähigkeit, mit den Menschen so zu reden, dass sie sich ihrer eigenen Möglichkeiten und Potenziale bewusst werden – die würde ich auch im Amt des Bundespräsidenten erproben wollen.

      WELT ONLINE: Sind Sie eitel?

      Gauck: Ich bin es in dem Maße, in dem das öffentliche Personen gemeinhin sind. Ich denke aber, dass ich es heute weniger bin, als ich es einmal war.

      WELT ONLINE: 20 Jahre deutsche Einheit: Ist zusammen gewachsen, was zusammen gehört? Und muss es überhaupt zusammen wachsen?

      Gauck: Zusammen wachsen kann – wie in einer Partnerschaft von zwei Menschen – doch nicht heißen, dass man gleich wird. Aber sich zusammentun und gemeinsam Zukunft gestalten, das ist möglich. Auf diesem Weg sind wir. Und dem ostdeutschen Teil unserer Gesellschaft wünsche ich, dass er die Prägung durch langjährige Ohnmacht überwindet und die Eigenverantwortlichkeit noch stärker einübt – er ist ja schon dabei.

      Im Westen hält man die Ostdeutschen offensichtlich mitunter für undankbar. Doch tatsächlich hatten sie nur andere, schlechtere Möglichkeiten, das Leben in Freiheit zu trainieren. Im Westen hat es auch recht lange gedauert, bis die Möglichkeiten der Freiheit erprobt waren: als Klassensprecher, als Redakteur einer Schülerzeitung, in heißen Debatten an der Universität, in Parteien, Bürgerinitiativen, offenen medialen Debatten, in Gewerkschaften, die diesen Namen verdienen. Die Ostdeutschen werden eine ähnlich lange Trainingszeit brauchen, wie sie die Westdeutschen hatten.

      WELT ONLINE: Was empfinden Sie, wenn die Linkspartei jetzt sagt, Joachim Gauck sei ein Mann der Vergangenheit und daher nicht wählbar?

      Gauck: (lacht) Wenn ich mich über die Urteile aufregen würde, die aus dieser Ecke kommen, dann wäre es schlecht um mich bestellt. Ich fühle mich nicht als Mann der Vergangenheit, sondern ich bin einer, der meint, dass es der Gegenwart und der Zukunft nutzt, wenn man sich der Vergangenheit stellt.

      Viele in der Linkspartei wollen einen Systemwechsel und haben die großen Vorzüge der abendländischen Verfassungs- und Demokratietradition gar nicht verstanden: Sie sind Leute der Vergangenheit. Ich halte solche Positionen für reaktionär. Das bezieht sich nicht auf alle Mitglieder dieser Partei und auch nicht auf alle ihre Wähler.

      WELT ONLINE: Wenn in wenigen Tagen zur Fußball-WM wieder schwarz-rot-goldene Fahnen geschwenkt werden – sehen Sie darin einen Ausdruck eines guten neuen Patriotismus?

      Gauck: Es ist ein Ausdruck von Lebensfreude, verbunden mit einem freundlichen Ja zum eigenen Land.



      (Thomas Stern, heute welt-online, Interview-Fortsetzung von gestern)
      Avatar
      schrieb am 09.06.10 02:12:08
      Beitrag Nr. 359 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.637.875 von opt60 am 06.06.10 10:19:19"FREIHEIT IST ANSTRENGEND, DENN MAN MUß WÄHLEN."

      Ganau. Und die da oben sind nicht anders als die da unten, Was wollen denn die Wähler,,,? Einen Staat, der ihnen die Sorgen abnimmt. Lieber aufs Amt rennen als entscheiden müssen. Lieber eine schlechte Ehe als allein sein. Denn sonst muss ich vielleicht nachdenken über das, was tue. Besser das Leben in bequemer Abhängigkeit als ein Leben gelebt. Die Furcht vor der Freiheit, ein Standardwerk von Erich Fromm.
      Avatar
      schrieb am 09.06.10 02:17:29
      Beitrag Nr. 360 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.652.871 von Skizze am 09.06.10 02:12:08
      Vielleicht gibt es keinen Himmel und keine Wiedergeburt... und dann war das alles. Hoffentlich hat es wenigstens Spaß gemacht.... :D
      Avatar
      schrieb am 09.06.10 03:20:02
      Beitrag Nr. 361 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.652.874 von Skizze am 09.06.10 02:17:29Wer denkt denn heute noch an einen Voltaire, an die Suffragetten, an einen Edisson, - Menschen, die, die für ihre Überzeugungen eingestanden sind und die uns über ihren Tode hinaus große Gedanken gegeben haben, die uns menschlicher gemacht haben, uns geholfen haben, von der Dunkelheit ins Licht zu kommen. Alles weg. Kein Kampfgeist mehr. Man relativiert. Na ja... Mir kann es egal sein, ich bin endlich. Aber eins werde ich nicht tun. Niemals werde ich guthießen, wenn mann vom Licht in die Dunkelheit zurückgeht. Ich bin sehr froh, dass wir endlich ein Krise haben.....
      Avatar
      schrieb am 19.06.10 02:43:16
      Beitrag Nr. 362 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.652.891 von Skizze am 09.06.10 03:20:02skizze:) geb dir absolut recht bis auf krise,das was wir die letzten 2 jahre sahen ist erst der anfang von was ganz großem es ist nicht die frage ob sondern nur wann,und es wird gewaltig sein.......aber alles braucht seine zeit............
      und frei sind viele schon lang nichtmehr,und es werden deren immer mehr............. wenn du das glaubst dann wirst du nie sehn und verstehn was ich mein .............ich will frei sein:cool:
      dir :) opti:) und allen vorbeischauenden:) a nice weekend;)
      http://www.youtube.com/watch?v=pT0PTdwuTyA

      nurmeinemeinungmfg.wangert;)
      Avatar
      schrieb am 20.06.10 00:20:29
      Beitrag Nr. 363 ()
      :)
      http://de.euronews.net/2010/06/19/demonstrationen-zum-65-geb…

      trotzdem oder gerade wegen, alles gute zum 65:kiss:...you never walk alone:kiss:
      http://www.youtube.com/watch?v=gwKEdFoUB0o


      mfg.wangert;)
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.11.10 16:29:06
      Beitrag Nr. 364 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.709.697 von wangert am 20.06.10 00:20:29ENDLICH ENDLICH : f r e i vom Hausarrest
      das ist eine unerwatet schöne nachricht

      :)
      :kiss:

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,728980,00.html

      :cool:
      :cool::cool:
      :cool::cool::cool:
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 13.11.10 16:43:00
      Beitrag Nr. 365 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.517.055 von opt60 am 13.11.10 16:29:06Es lohnt sich doch nie aufzugeben...


      http://www.independent.co.uk/multimedia/archive/00230/26-worasi_230169t.jpg

      :kiss:
      wo werden wangert&bono die nachricht erhalten...und alle, die sich für das nicht vergessenwerden dieser beeindruckenden frau eingesetzt haben.

      Seid alle gegrüßt:):):)
      Avatar
      schrieb am 15.12.10 12:05:59
      Beitrag Nr. 366 ()
      Wo und wem man gern zuhört,
      nahezu lauscht ...:cool:
      möge er uns noch lange erhalten bleiben

      http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?docum…

      :)
      Avatar
      schrieb am 10.01.11 05:16:54
      Beitrag Nr. 367 ()
      ...in den letzten monaten habe ich eine ganz neue erfahrung von freiheitsverlust machen müssen,
      den ich mir nie habe vorstellen können... - ...das feuchtkalte klima im nordosten hat meinem
      körper(der lebenslang mildes golfstromklima gewohnt war) dermaßen zugesetzt, dass ich
      drastisch an gewicht und kraft verloren habe, so dass ich nicht mehr in der lage bin die früher
      selbstverständlichsten sachen, wie tägliches radeln zu einer waldwanderung(mein lebenselixir
      und inbegriff von freiheit des lebens) vorzunehmen, da mein ausgemergelter körper einfach nicht
      mehr mitspielt, denn die körpereigene „heizung“ versagt, so dass mein körper schon auskühlt,
      wenn ich nur für 30 minuten die wohnung verlasse, egal wie warm man sich anzieht...

      ...so unfrei habe ich mich mein ganzes leben noch nicht gefühlt, als naturbursche angekettet im haus...
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 10.01.11 08:52:34
      Beitrag Nr. 368 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.829.930 von Iguana am 10.01.11 05:16:54:eek: was ist den passiert ??

      ich dachte du bist nach BERLN gezogen :confused:
      ists da oben denn sooo viel kälter ??????:(

      weisst was , versuchs doch mal mit einer gesunden untersuchung ... vieleicht reagiert dein körper auf irgendwas ..
      doch DAS kann sicher nur ein arzt feststellen :(
      ich meine es gibt nahrungsmittel die WÄRMEN + oder KÜHLEN ..
      setz dich mal mit einem ernährungsberater zusammen :look:
      Oder überleg dir alternativen ... vieleicht sollst mal ein KUR machen ???
      hab keine ahnung .. doch irgendwer wird schon wissen was zu tun ist :keks:


      guten morgen
      Avatar
      schrieb am 03.02.11 11:28:43
      Beitrag Nr. 369 ()
      Wenns ne Freiheit überhaupt gibt - dann ist wohl diese -
      den Leuten auch das zu sagen - was sie nicht gerne hören wollen.

      In diesem Sinne dann meine schönsten Grussworte an alle gleich beleidigten Leberwürste.

      PS:

      Mich hat tatsächlich einer nach meinem bisher doch sehr kurzen Auftritt hier an einen Moderator verkauft - und zwar mit einen vollen Lüge.
      Hätte beleidigende Boardmail geschrieben.
      Na sowas -*staun
      Avatar
      schrieb am 29.03.11 23:23:05
      Beitrag Nr. 370 ()
      Ich fliege...

      Nach einer langen Nacht erst morgens um acht nach Hause kommen, ohne Ärger zu kriegen. Volle Kontrolle über die Fernbedienung. Keine Diskussionen, keine Verantwortung, keine Verpflichtung. Nur die große Freiheit.

      Es gibt Schlimmeres als frei zu sein. Man kann tun und lassen, was man will.


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