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    Mobilcom: Retter dringend gesucht - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.09.02 13:50:30 von
    neuester Beitrag 12.09.02 14:04:09 von
    Beiträge: 3
    ID: 632.087
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      schrieb am 12.09.02 13:50:30
      Beitrag Nr. 1 ()

      Heute am späten Nachmittag wird die Entscheidung gefällt, ob Mobilcom weiter leben darf oder spätestens am Monatsende Insolvenz anmelden muss. Die Chancen für ein Überleben sind gering.

      Die Arbeiten an einer Rettung des angeschlagenen Telekommunikations-Konzerns Mobilcom werden hektischer. Unternehmens-Chef Thorsten Grenz früher unter Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid Finanzchef, hat die Bundesregierung um Vermittlungshilfe gebeten. Die France Telecom, mehrheitlich im Besitz der französischen Regierung, will Mobilcom offensichtlich fallen lassen, wie französische Pressequellen gestern berichtet haben.

      Mit 3,7 Mrd. Euro soll die France Telecom ihren 28,5-prozentigen Anteil an Mobilcom noch in den Büchern stehen haben – ein Anteil, der heute keine 40 Mio. Euro mehr wert ist. Wieweit Mobilcom nach dem Abenteuer UMTS, das sich immer mehr als nicht finanzierbar rausstellt, überhaupt überlebensfähig ist, darüber streiten sich nun die Gelehrten. Die einen behaupten ja, andere – und das sollte die Mehrheit sein, behaupten das Gegenteil.

      Wie auch immer – auf die France Telekom um ihren Chef Michel Bon kommen ohnehin Milliarden-Abschreibungen zu. Da überlegt man sich in Paris lieber zweimal, das Ende mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende vorzuziehen. Insider beziffern das derzeitige Risiko der France Telecom bei einem Mobilcom-Ausstieg auf rund 10 Mrd. Euro – ohne mögliche Schadenersatzforderungen, die vor allem von Mobilcom-Großaktionär Schmid unweigerlich bei einer Pleite seines Lebenswerks kommen werden. Und so wird ein Ausstieg der FT von vielen als unwahrscheinlich abgestempelt.

      Ist er das wirklich? Die Frage, die –warum auch immer – nicht gestellt wird, lautet: Wie hoch ist das Risiko einer Fortsetzung des Geschäftes. Wie viele Milliarden müssen die Franzosen in Mobilcom pumpen, um das Unternehmen wieder auf Vordermann zu bringen. Und schafft man das überhaupt? Eins steht fest: Es müssen noch viele Milliarden in den Sand zwischen den Meeren verbuddelt werden. Die UMTS-Lizenzen sind längst nicht mehr das wert, was man einst für sie bezahlt hat. Wann UMTS startet, steht in den Sternen – eigentlich wollte der geschasste Schmid in diesem Jahr mit ersten Services starten und Cash-Rückflüsse erzielen. Ein eminent wichtiger Punkt in der Gesamtfinanzierung, der geplatzt ist.

      Schaut man sich einmal das Geschäft der Büdelsdorfer genauer an, so steht fest, dass die zahlreichen Baustellen wahrscheinlich bei einer Fortführung ein weitaus höheres Risiko bedeuten, als Mobilcom sang- und klanglos in die Insolvenz entschwinden zu lassen. Das Handy-Geschäft lahmt, die Innenstädte sind mit entsprechenden Shops zugepflastert. UMTS entpuppt sich zunehmend als nicht finanzierbar, schon gar nicht für Mobilcom allein. Die France Telecom kämpft ebenfalls mit überbordenden Schulden. Ohne UMTS-Start drohen Mobilcom aber Abschreibungen in Milliarden-Höhe auf die Lizenz – Verluste, die FT im Falle einer Übernahme der Büdelsdorfer in der Bilanz konsolidieren müsste – womit die Bilanzlage noch schiefer wäre als sie es ohnehin schon ist.

      Da erscheint ein Ende mit Schrecken doch einfacher. Die Beteiligung kann man aufgrund des Wertverfalls ohnehin fast komplett abschreiben – und für die Kredite hat Bon nie offiziell gebürgt, sondern immer nur Unterstützung versichert. Wieweit daher überhaupt Schadenersatzklagen oder Inanspruchnahmen seitens der Gläubiger gegenüber der FT von Erfolg gekrönt sein können, bleibt abzuwarten. Aber auch hier ist anzunehmen, dass Bon sich rechtlich abgesichert hat.

      Konkretisieren sich die Pläne der Franzosen, bei Mobilcom auszusteigen, sind die Tage der Büdelsdorfer gezählt. Bis Ende September sind Kredite in Höhe von 4,7 Mrd. Euro gestundet. Versagt Bon weitere Unterstützung, müsste man innerhalb von zwei Wochen eine Lösung finden – sprich einen Investor vorweisen. Wer daran in der aktuellen Lage der Telekom-Branche glaubt, muss schon sehr optimistisch sein. Das Wohl und Wehe von Mobilcom hängt nun an einer Sitzung und wenigen hochrangigen Personen – dem Verwaltungsrat der France Telecom.

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      Autor: Michael Barck (© 4investors.de),13:50 12.09.2002

      Avatar
      schrieb am 12.09.02 14:02:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      !!! E S S I E H T G U T A U S !!!


      Donnerstag, 12. September 2002
      Mobilcom-Krise
      Kanzleramt mischt mit

      In den Streit zwischen dem Büdelsdorfer Mobilfunker Mobilcom und France Telecom schaltet sich nun auch das Bundeskanzleramt ein. Es laufen seit geraumer Zeit "Gespräche auf Arbeitsebene" mit MobilCom, sagte ein Regierungssprecher auf Anfrage von n-tv.de. Allerdings gebe es keine Gespräche mit der France Telecom oder der französischen Regierung. Damit korrigerte er einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatts". Darin hieß es, das Kanzleramt bemühe sich auf Bitten von MobilCom um Vermittlung zwischen dem Unternehmen, der France Telecom und Frankreich. Ferner sagte der Sprecher, Bundeskanzler Gerhard Schröder sei nicht mit der Angelegenheit befasst. Er habe auch keine entsprechenden Absichten.

      Ein Bericht der Pariser Zeitung "Le Figaro", demzufolge die mit 28,5 Prozent an MobilCom beteiligten Franzosen bei dem deutschen Mobilfunk-Reseller aussteigen wollen, hatte die MobilCom-Aktien am Vortag um knapp 60 Prozent einstürzen lassen. "Wenn sich die Trennung von France Telecom und MobilCom bestätigt, wird die Aktie weiter einbrechen", sagte ein Händler.

      Grenz: Ohne UMTS schon 2003 schwarze Zahlen

      "Wenn France Telecom ihre Zahlungen einstellt, müssen wir Insolvenz anmelden", sagte der MobilCom-Vorstandsvorsitzende Thorsten Grenz. Am kommenden Dienstag will er daher dem Aufsichtsrat einen neuen Restrukturierungsplan für das Kerngeschäft ohne UMTS-Ausbau vorlegen. Für diesen Plan benötige er "nur wenige Mio. Euro zur Überbrückung der Liquiditätsprobleme". Dann sei es möglich, "im ersten Halbjahr 2003 schwarze Zahlen im Kerngeschäft zu schreiben". Zwar müssten auch bei dieser Alternative Stellen abgebaut werden, sagte Grenz, aber im wesentlich geringeren Umfang als im Falle einer Beendigung der Kooperation durch die Franzosen.

      Schleswig-Holstein will helfen

      Rund 5.500 Arbeitsplätze stehen bei MobilCom auf dem Spiel - etwa 2.500 davon in Schleswig-Holstein. Daher eilt auch das Wirtschaftsministerium in Kiel zu Hilfe. "Wir haben sehr große Sorge, dass das Unternehmen MobilCom und der Standort Büdelsdorf einem Krieg zwischen Großaktionären zum Opfer fällt", sagte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber n-tv.de.

      Die Behörde befände sich schon seit Monaten in Gesprächen mit MobilCom, der France Telecom, Orange und der Bundesregierung. "Darin haben wir sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir am Erhalt des Unternehmens und des Standorts Büdelsdorf sehr interessiert sind", fügte der Sprecher hinzu. So habe die Behörde der France Telecom Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung sowie zur Förderung des Verkehrswesens und des Bereichs Schulwesen vorgeschlagen, um die Attraktivität des Standorts Büdelsdorf zu unterstreichen. Zur Höhe der ins Gespräch gebrachten Fördersummen wollte sich der Sprecher nicht äußern.

      Wie das "Handelsblatt" weiter berichtet, hätten die MobilCom-Betriebsräte und die IG-Metall in einem Brief die Arbeitnehmervertreter im France Telecom-Verwaltungsrat um Hilfe gebeten. France Telecom wollte dies nicht kommentieren." Der Fall MobilCom wird auf Verwaltungsratssitzung untersucht und dann entschieden", zitiert das Blatt einen Sprecher des France Telecom-Chefs Michel Bon. Die Sitzung findet heute am späten Nachmittag statt.

      Trotz anderslautender Medienberichte geht man bei MobilCom weiter davon aus, dass die Partnerschaft mit der France Telecom weitergeführt wird. Die Franzosen seien vertraglich verpflichtet, MobilCom zu finanzieren, erklärten gestern Vorstand und Aufsichtsrat. Dieser Verpfllichtung sei die France Telecom trotz der - aus Sicht von MobilCom nicht fundierten - Kündigung bisher immer nachgekommen, hieß es.

      Dieser Meinung ist auch MobilCom-Gründer, Großaktionär und Ex-Vorstandsvorsitzender Gerhard Schmid. "Es gibt mehrere Belege, dass France Telecom sich eindeutig zur langfristigen Finanzierung von MobilCom verpflichtet hat", erklärte er. Erst am Dienstag seien aus Paris rund 30 Mio. Euro an MobilCom überwiesen worden.

      Vor zwei Jahren hatte MobilCom mit finanzieller Hilfe von France Telecom für 8,4 Mrd. Euro eine der damals sehr begehrten deutschen UMTS-Lizenzen erworben. Über den weiteren Investitionskurs für den Aufbau des Mobilfunknetzes hatten sich die beiden Großaktionäre zerstritten. Im Juni wurde Gerhard Schmid als Vorstandschef der MobilCom abberufen. Obwohl die Franzosen das Büdelsdorfer Unternehmen weiterhin mit Liquidität versorgen, froren sie alle weiteren Investitionen in den UMTS-Ausbau bei MobilCom ein. Seitdem versucht Schmid, die France Telecom dazu zu bewegen, ihm seine Mobilcom-Anteile von knapp 40 Prozent abzukaufen. Zusammen mit seiner Frau kommt Schmid knapp auf die Hälfte der Anteile am Telekommunikationskonzern.

      Gruß Zag.
      Avatar
      schrieb am 12.09.02 14:04:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Donnerstag 12. September 2002, 13:45 Uhr
      MobilCom-Vorstand: Es geht weiter

      Aktienkursübersicht
      Mobilcom AG
      662240.DE
      2.15
      +0.15




      Analysten - Research im Original





      BÜDELSDORF (dpa-AFX) - Die weitere Unterstützung durch den Großaktionär France Telecom SA ist nach den Worten des MobilCom AG (Xetra: 662240.DE - Nachrichten - Forum) - Vorstands Thorsten Grenz für die Franzosen die "risikofreiere Lösung". "Ich rechne immer noch leicht optimistisch damit, dass es mit der MobilCom weiter geht", sagte Grenz am Donnerstag am Firmensitz in Büdelsdorf bei Rendsburg. Zuvor hatten mehr als 1000 Arbeitnehmer des Mobilfunkers für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert./DP/gi/cs


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