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    CDU/CSU - Terrormeldungen mit kurzer Haltbarkeit - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.09.02 11:41:12 von
    neuester Beitrag 15.09.02 17:03:00 von
    Beiträge: 9
    ID: 633.223
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      schrieb am 15.09.02 11:41:12
      Beitrag Nr. 1 ()
      traurig, traurig was die schwarz-braunen versuchen


      Terrormeldungen mit kurzer Haltbarkeit

      Peter Nowak 14.09.2002
      Einige Tage machte das angebliche "Terrorpaar aus Heidelberg" nicht nur in der Boulevardpresse Schlagzeilen

      Waren der 24jährige Osman P. und seine Bekannte Astrid E. gar Mitglieder des al-Quaida-Netzwerkes? Wenige Tage vor dem 11.September wurde gar phantasiert, die gesamte Heidelberger Innenstadt habe möglicherweise Ziel eines Anschlages werden sollen - und das womöglich am Jahrestag der Anschläge in den USA. Kaum jemand wagte zu fragen, wie die Tatsache, dass das Duo verhaftet wurde, weil Astrid E. recht eindeutige Bemerkungen über einen bevorstehenden Anschlag gegenüber einer Freundin gemacht hatte, zu der Stilisierung als Topterroristen passt.

      Wenige Tage später kam die Entwarnung von offizieller Seite. Der Fall sei ziemlich hoch gespielt worden, erklärte eine Sprecherin der Heidelberger Staatsanwaltschaft. Damit wurde aus dem Topterroristen ein labiler Einzeltäter aus dem Kleinkriminellenmilieu ohne jeglichen religiösen Hintergrund. Die in der Wohnung von Osman P. gefundenen Rohrbomben seien überhaupt nicht einsatzbereit und die Anschlagspläne hätten sich allerhöchstens in der frühesten Versuchsphase befunden. Doch schon hat die Presse herausgefunden, dass Osman P. wegen seiner Karriere als Kleinkrimineller im Drogenmilieu schon mal vor der Ausweisung in die Türkei stand, die erst im Sommer 2001 von der Justiz zurückgewiesen worden war.
      Noch andere Topmeldungen in Sachen islamistischer Terrorismus um den 11.September hatten ein schnelles Verfallsdatum. Da war die Razzia in einer Hamburger Moschee am vergangenen Mittwoch in Hamburg. Prompt wurde in den Medien wieder über eine al-Quaida-Zelle in der Hansestadt spekuliert. Doch schon am Donnerstag gab die Hamburger Polizei Entwarnung. Es seien weder Hinweise auf irgendwelche Terroranschläge noch irgendwelche verdächtigen Personen gefunden worden.

      Auch im Fall des deutsch-syrischen Textilienhändlers, dessen Wohn- und Geschäftsräume in Schleswig-Holstein von der Polizei durchsucht wurden, ruderten die Anklagebehörden nach wenigen Tagen zurück. Es habe keine Haftbefehle gegeben und die Ermittlungen würden fortgesetzt, heißt es dort. Zunächst wurde dem Geschäftsmann vorgeworfen, gewaltbereite Islamisten nach Deutschland eingeschleust zu haben.
      Die hochgespielten Terrormeldungen haben allerdings Auswirkungen auf die innenpolitische Entwicklung in Deutschland. Die CDU/CSU ließ es sich natürlich nicht nehmen, der Bundesregierung vorzuwerfen, sie unternehme zu wenig gegen den Terrorismus. Stoibers Innenministerkanditat Beckstein füttert die Medien mit immer neuen Law-and Order-Forderungen. Der amtierende Innenminister Schily wiederum erklärt, dass Becksteins Forderungen schon längst Gesetz seien und die bestehenden Regelungen ausreichen.

      Wie schnell elementarste Grundrechte im Zeiten der Terrorismushysterie über Bord geworfen werden, zeigt sich aktuell in Dänemark. So entschied ein Richter, dass das Telefon des Journalisten Stig Mathiesen von der führenden Tageszeitung Jyllands Posten abgehört werden darf, weil er sich nach einem Artikel über islamistische Fundamentalisten auf seinen Journalistenschutz berief und sich weigerte, den Namen seiner Informanten preiszugeben.

      Original http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13247/1.html
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 11:49:37
      Beitrag Nr. 2 ()
      Da bin ich ja beruhigt, das es nur ein labiler Einzeltäter aus dem Kleinkriminellenmilieu war und die Rohrbomben überhaupt nicht einsatzbereit waren.
      Es ist schon eine Sauerei gewesen, den Armen zu verhaften obwohl die Anschlagspläne sich allerhöchstens in der frühesten Versuchsphase befanden.


      Wir sollten uns bei ihm entschuldigen, ihm sofort die doppelte Staatsbürgerschaft geben und weiterhin an besten sogar lebenslange Sozialhilfe.
      Und seine Karriere als Kleinkrimineller im Drogenmilieu vergessen wir einfach.

      Schwamm drüber

      Mir tut der arme Osman P. echt leid.

      Wer macht mit, wir organisieren eine Lichterkette in Heidelberg.
      Wehret den Anfängen!

      Das sind wir Osman P. schuldig.
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 12:17:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      @schorschi

      es geht um Tatsachen, das ganze wurde hachgespielt aus bestimmten Gründen. Dir werden wohl die Gründe bekann sein oder?

      gruß
      rudi
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 12:25:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      ja die gründe liegen wohl auf der hand.
      es wird grundsätzlich erst gehandelt wenn es zu spät ist!
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 12:42:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Rudi&Marion:

      Diese Tatsachen kann man gar nicht hoch genug spielen!

      Es läuft was falsch in diesem Staat und zwar ganz gewaltig!

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      Avatar
      schrieb am 15.09.02 12:55:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Rudi

      ... traurig, traurig was die schwarz-braunen versuchen ...

      ... wer oder was bitte sind die schwarz-braunen ? :mad:

      Sind das für dich etwa alle, die weder einer terroristischen Zelle angehören noch jemals an einem Anschlag beteiligt waren oder einfach nur politisch Andesdenkende, denen du hier den braunen Kübel überschütten möchtest, weil`s in dein eindimensionales Weltbild passt? :rolleyes: :(
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 15:26:12
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Lifetrader

      Tut mir leid wenn ich Dich verärgert habe, war nicht absichtlich.
      Auf deine Fragen im letzten Satz
      terr. Zel. - NEIN
      Anschlag - NEIN
      andersdenk.- NEIN bin ich selbst
      Eindiemens.- NEIN

      Die Plakate sehe ich Tag ein Tag aus: NPD, REP usw.

      Der "große" Innenminister Beckstein hat daraus durch Panikmache punkten wollen, gib uns die Macht uns ihr seid sicher!
      Es gibt und es wird keine 100% Sicherheit geben in einer freiheitlich-liberalen Gesellschaft.

      Ich kann mich an einen Bundesinnenminister Dr. Manfred Kanther errinern, der hat in allem Zerfall des Rechsstaates gesehen, alle waren nur Kriminelle:
      - Vorschlag Ladendiebstahl als Werwaltungsakt zu bestrafen um Gerichte zu entlassen,
      - Verschlüsselung von E-Mail kriminalisieren
      - und, und, und ...

      Am Ende kommt die Wahrheit und der ist für mich der letzte schwarz-braune Dreck.

      Mir ist ja lieber ein Joschka Fischer, der auch Steine wirft (habe ich auch auf die Ami-Botschaft / Vietnam) der gegen Ungerechtigkeit kämft, als die Aalglatten sich bloss nicht anecken - Gutmenschen.

      Mit der Angst wurden die Bürger gefügig gemacht
      Wer war an der Regierung


      Zur Erhärtung seines Vorwurfs der mißbräuchlichen Benutzung von V-Leuten nannte von Bülow zahlreiche Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit in Deutschland u.a. die "spektakuläre Sprengung der JVA Weiterstadt", das "Celler Loch", die "Ausschreitungen in Rostock", den "Brandanschlag in Lübeck", bei denen nachweislich V-Leute der jeweiligen Landesverfassungsschutzämter eine prominente aktive Rolle spielten; von Bülow bezeichnete das als "Skandale, die zeigen, daß der Rechtsstaat beschädigt wird".
      Außerdem greift von Bülow ein Thema auf, das bis jetzt in dem ganzen V-Männer-Skandal/NPD-Verbotsantrag mit einem völligen Tabu belegt war: Die Verwicklung ausländischer Dienste in rechtsradikale Aktivitäten in Deutschland! Von Bülow wörtlich: "Ausländische Geheimdienste haben von Beginn an in der rechtsradikalen Szene in der Bundesrepublik mitgemischt. Die von der CIA Anfang der fünfziger Jahre in Deutschland unterstützten bzw. sogar gegründeten Organisationen waren teilweise sogar zum bewaffneten Kampf bereit und erhielten dazu heimlich Waffen aus amerikanischen Beständen. So beschwerte sich z.B. der hessische Ministerpräsident Georg August Zinn 1952 öffentlich, daß der rechtsradikale Bund Deutscher Jugend von der CIA mit Kadern aus alten Nazis und SS-Veteranen aufgebaut, finanziert und unterstützt wurde, daß er seine Übungen im Odenwald abhalte, und daß man Listen von gegebenenfalls zu ermordenden oder unschädlich zu machenden linken Politikern und sozialdemokratischen Oberbürgermeistern und Abgeordneten gefunden habe. Ähnliche Umtriebe mit Waffen aus US-Beständen meldete man aus Bayern, Schleswig-Holstein, usw. Die amerikanischen Gelder dafür liefen über Firmen wie Coca-Cola, Jan Reemstma, Bosch oder Sarotti... Kanzleramt und Bundesinnenministerium waren informiert. Die innenpolitische Auseinandersetzung verlief im Sande, aus mangelndem Diensteifer der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, aber auch, weil das Amerikabild der Deutschen nicht beschädigt werden durfte."


      Plutonium transport mit Lufthansa Moskau-München ohne Rücksicht auf Gefahr für Menschen und Land - BND und Bayern


      Attentate in Italien
      Strategie der Spannung
      Wenn der Staat tötet - am Beispiel Italien
      Genua 2001. Bomben im Vorfeld der G8-Demonstration, PolizeiprovokateurInnen und schließlich einige Tage nach der Demonstration eine Bombe in Venedig. Die Verantwortlichen für die Anschläge werden sogleich in der radikalen Linken vermutet und gesucht. Es zeigt sich ein ähnliches Muster, wie es schon in den 70er Jahren von den italienischen Geheimdiensten mit der sogenannten "Strategie der Spannung" angewendet wurde. Und dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ist diese Taktik nicht fremd, hatte er doch schon in den 70er Jahren seine Erfahrungen in der Geheimloge P2 gemacht.
      Italien in den 70er Jahren. Attentate und Bomben auf öffentlichen Plätzen, in Zügen und schließlich im Bahnhof von Bologna forderten insgesamt 245 Tote und 600 Verletzte. Diese Terrorzeit in Italien dokumentiert sehr gut, wie schnell die Regierenden bereit sind, ihren "demokratischen" Staat über Bord zu werfen, wenn er ihrer Machterhaltung nicht mehr dienlich ist.
      Die Strategie der Spannung wurde vom zivilen Auslandsgeheimdienst der USA, dem CIA, konzipiert und erfüllt einige wichtige Aufgaben im Kampf gegen den "Kommunismus". Ihr Hauptaugenmerk liegt darauf den Aufschwung der Linken zu bremsen, indem Terroranschläge organisiert oder unterstützt werden und diese dann der radikalen Linken zugeschoben werden. Mit Bomben und anderen Terrormaßnahmen wird die Bevölkerung in permanente Angst versetzt und so bereit sein, einen Teil ihrer persönlichen Rechte für das Versprechen größerer Sicherheit aufzugeben, und schließlich die "starke Hand" des Staates akzeptieren.
      Das erste Attentat
      Der 12. Dezember 1969 ist der Beginn der "Strategie der Spannung" in Italien. Auf der Piazza Fontana in Mailand explodiert, am Höhepunkt der ArbeiterInnen - und Jugendbewegung, eine Bombe. Dieses Attentat ist der Auftakt zu einer Serie von Bombenanschlägen, denen hunderte Menschen zum Opfer fallen werden. Wie schon bald eindeutige Beweise zeigten, wurde der Terroranschlag von FaschistInnen der Terrororganisation Ordine Nuovo (Neue Ordnung) ausgeführt. Der Geheimdienst legte falsche Spuren und höchste Polizei- und Geheimdienstkreise lenkten die Ermittlungen nach links. Es wurde sofort gegen AnarchistInnen ermittelt, wenige Tage später, auch einige von ihnen verhaftet. 12 Personen, welche mit diesem Fall zu tun hatten, begehen Selbstmord oder erleiden tödliche Unfälle. Ein Anarchist "fällt" bei der Einvernahme aus dem Fenster im 3. Stock, der Polizeikommissar wird während den Ermittlungen ermordet. Auch der Rechtsanwalt und Geheimdienstagent Vittorio Ambrosini starb. Er hatte zwei Tage vor dem Attentat an einer Einsatzbesprechung der TerroristInnen teilgenommen. Er informierte den damaligen Innenminister Franco Restivi, dass der Anschlag von Ordine Nuovo ausgeführt wurde und nannte 15 FaschistInnen - er stürzte Tage später aus dem 7.Stock einer Klinik, in welcher er sich einer medizinischen Behandlung unterzog. Gianadelio Malett, ehemaliger Geheimdienstchef, belastet den CIA in Zusammenhang mit dem Massaker durch seine Aussage vor Gericht massiv (Kasten auf Seite 13). Heute wird Delfo Zorzi, ehemaliges Mitglied von Ordine Nuovo des Anschlags verdächtigt - er soll im Auftrag von CIA und NATO gehandelt haben. Auch in den darauffolgenden Attentaten (Zeittafel auf dieser Seite) werden Linke verfolgt und verhaftet, faschistische Spuren hingegen vom Geheimdienst beseitigt.
      Die Rolle des CIA und des italienischen Geheimdienstes bei der Entführung und Ermordung des italienischen Ministerpräsidenten Aldo Moros am 9.Mai 1978 ist unklar. Die Roten Brigaden sollen zu diesem Zeitpunkt bereits teilweise vom Geheimdienst unterwandert gewesen sein. Hinweise sprechen dafür, dass Moro von seiner Partei, der bürgerli chen Democrazia Christiana "geopfert" wurde, einerseits um einen Märtyrer zu haben, andererseits weil er der Verfechter des "historischen Kompromiß" (Compromesso storico) war, welcher die PCI (die italienischen KommunistInnen) in die Regierung gebracht hätte.
      Der traurige Höhepunkt der Attentate ist eine Bombe am Bahnhof Bolognas am 2. August 1980. Der Anschlag fordert 85 Tote und 200 Verletzte. Zwei Mitglieder der faschistischen "Bewaffneten Revolutionären Kerne" (NAR) werden nach anfänglichen Ermittlungen gegen Linke zu lebenslanger Haft verurteilt. Die mutmaßlichen Auftraggeber, Licio Gelli (Mitglied der Geheimloge P2) und Francesco Pazienza (CIA-Agent) bekommen je 10 Jahre Haft. Im Zuge dieser Ermittlungen werden auch zwei SISMI-Offiziere (SISMI - militärischer Auslandsgeheimdienst Italiens) wegen "Legen falscher Spuren" zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
      Damit wurde der "P2" verstärkte Aufmerksamkeit zu Teil, bis sie schließlich 1981 enttarnt wurde. Die P2 (Propaganda due), eine Geheimloge mit rund 1000 hochrangigen Mitgliedern, hatte die Bombenanschlägen mitorganisiert und vor allem die Verbindung zu Militärs und CIA hergestellt. Auch Putschpläne wurden vorbereitet, welche bei einer Machtübernahme der Linken angewandt werden sollten. Die Geheimloge P2 vereinte hohe Vertreter der bürgerlichen Rechten, den CIA, hohe Militärs, FaschistInnen, UnternehmerInnen wie Silvio Berlusconi und auch Teile der Sozialdemokratie. Eine gute Zusammenarbeit gab es auch mit der Mafia, welche durch ihre Drogengeschäfte enorme Gewinne erwirtschaftete und sich durch die Zusammenarbeit mit der politischen Rechten (zurecht) Schutz erhoffte. Ex-Ministerpräsident Andreotti soll sogar mit dem höchsten Paten Toto Riina den Bruderkuss ausgetauscht haben.
      Gladio
      In der "Strategie der Spannung" fällt der Organisation "Gladio" eine ganz besondere Rolle zu. Gladio wurde von SISMI und NATO organisiert, um im Fall eines sowjetischen Einmarsches einen Partisanenkrieg gegen die Sowjetunion zu führen. Gladio gab es nicht nur in Italien, es handelt sich um NATO-Strukturen, die unter anderem gute Kontakte mit allen relevanten faschistischen Parteien und Organisationen auszeichnete. Ihre Hauptaufgabe war es, dem Einfluß der Linken entgegenzuwirken und zu putschen, sollte es zu einer "kommunistischen Machtergreifung" kommen. Entdeckt wurde die NATO-Untergrund-organisaion von Felice Casson im Zuge der Ermittlungen wegen der Bombenattentate in Mailand. Obwohl offiziell 1972 aufgelöst, bestätigt Ministerpräsident Andreotti 1990 die Aktivität von Gladio. Nur wenige Tage später, am 20. Oktober 1990, wird dies von der Regierung, zusammen mit dem Bekenntnis, dass Gladiostrukturen (sogenannte "Stay behind" - Truppen), in allen NATO-Staaten und auch in einigen "neutralen" Staaten existieren, bestätigt. Dass in anderen Ländern, etwa der BRD, der Schweiz und Österreich, wo ebenfalls Gladio-Strukturen aufgedeckt wurden, die Aktivitäten nicht so intensiv waren, ist wohl darauf zurückzuführen, dass in diesen Staaten der Einfluß der Linken deutlich geringer war und eine Machtübernahme der Linken durch die NATO als wenig wahrscheinlich eingestuft wurde.
      Heute oder morgen?
      Je länger diese Ereignisse zurückliegen, desto mehr Informationen bekommt die Öffentlichkeit, allerdings wird jede Beteiligung die nachgewiesen werden kann, als Einzelfall dargestellt. Dass aber auch auf der G8-Demonstration Ende Juli in Genua diese "alte Strategie" angewandt wurde, bezweifeln nicht einmal seriöse, bürgerliche Tageszeitungen wie die "Corriere della Sera". Die Bewegung sollte gespalten werden, die Guten sollten sich von den Bösen und die Militanten von den Friedlichen distanzieren. Zu diesem Zweck werden auf der Demonstration ProvokateurInnen (welche hauptsächlich von der Polizei aber auch von faschistischen Organisationen stammen) eingesetzt. Kurz nach dem G8 Gipfel in Genua wurde dem Senat ein Geheimdokument vorgelegt, welches eine Liste von faschistischen Organisationen enthält, welche es sich zum Ziel gemacht haben, in Genua Gewalt zu schüren, was auch durch zahlreiche Bild- und Tondokumenten in italienischen Medien belegt wird.
      Bereits vor der Demonstration sind in Genua einige Anschläge verübt worden, einige Bomben wurden gefunden. Einerseits sollte mit Bomben vor Treffpunkten der DemonstrantInnen, etwa dem Carlini-Stadion, die radikale Linke eingeschüchtert werden, andererseits wurde mit Anschlägen auf PolizistInnen die öffentliche Meinung gegen die DemonstrantInnen mobilisiert. Nach den Ereignissen in Genua, als ganz Italien über die Polizeigewalt auf der Demonstration sprach, dann die Draufgabe.
      Eine Bombe explodierte kurz vor einem Besuch von Silvio Berlusconi in Venedig, gleich wurde von Medien und bürgerlichen PolitikerInnen ein Attentat von Linksradikalen vermutet. Doch auch der Vize-Bürgermeister von Venedig vermutet hinter dem Anschlag ein Zeichen der Geheimdienste an die Stadt Venedig, die Zusammenarbeit mit außerparlamentarischen Gruppen einzustellen
      Zitate: "Die CIA wollte mit dem Aufleben eines Ultranationalismus und der Beteiligung der extremen Rechten, speziell des Ordine Nuovo, die politische Entwicklung nach Links stoppen. Dies war das Ziel der Strategie der Spannung". (Gianadelio Maletti, italienischer Geheimdienstchef) Der Sinn der Strategie der Spannung: "die Bevölkerung absichtlich in Unruhe und Angst vor einem Ausnahmezustand zu halten. Bis sie bereit war, einen Teil ihrer persönlichen Rechte im Austausch für größere Sicherheit aufzugeben". (Vincenzo Vinciguerra, Mitglied von Gladio) "Es war nie meine Aufgabe Moro zu retten. Meine Mission bestand darin, Italien zu stabilisieren und zu verhindern, dass die Kommunisten an die Regierung kommen." (ein US-Agent, der während der Entführung Aldo Moros 1978 in den italienischen Krisenstab entsand wurde.) "Die CIA benutzte Ordine Nuovo (…;) Die Funktion der CIA war es, Verbindungen zwischen der extremen Rechten Italiens und Deut-schlands herzustellen. Sie gaben den Ton an, bestimmten die Regeln, lieferten auch das notwendige Material. (…;) Wir bekamen den Hinweis, dass (..) Sprengstoffladungen für Ordine Nuovo eintreffen sollten. Wir meldeten dies (...) aber nichts geschah. Dafür stellten wir später fest, dass der beim Anschlag Piazza Fontana benutzte Sprengstoff aus einem dieser Transporte stammte. (Gianadelio Maletti - italienischer Geheimdienstchef)

      Zeittafel:
      12.12.1969 Bombe in Mailand; 12 Tote, 84 Verletzte. Ordine Nuovo im Auftrag von NATO und CIA
      31.05.1972 Autobombe in Peteano; 3 Tote. Die Neuaufnahme des Verfahrens führt den Untersuchungsrichter Felice Casson 1990 zur Entdeckung Gladios.
      28.05.1974 Bombe bei einer antifaschistischen Demonstration in Brescia; 9 Tote, 90 Verletzte
      04.08.1974 Bombe im Zug Florenz-Bologna; 12 Tote, 48 Verletzte
      02.08.1980 Bombe im Bahnhof Bologna; 85 Tote, 200 Verletzte. 2 Mitglieder der faschistischen NAR werden zu lebenslanger Haft verurteilt, 2 SISMI-Offiziere wegen Legens falscher Spuren zu Haftstrafen. Auftraggeber: Licio Gelli (P2) und Francesco Pazienza (CIA).
      23.12.1984 Eine Bombe detoniert in einem Eisenbahntunnel; 27 Tote, 180 Verletzte
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 16:58:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      wie aus 130 kilogramm sprengstoff 380 gramm schwarzpulver werden oder:

      BÖLLER STATT BOMBEN


      Wie die Geschichte vom Terror-Pärchen zerfällt

      Von Matthias Gebauer
      Knapp eine Woche nach der Festnahme von zwei angeblichen Bombenattentätern in Heidelberg wird der Vorwurf des Terrorismus zunehmend fragwürdig. Weder gibt es die vermuteten Hintermänner, noch waren die gefundenen Chemikalien hoch gefährlich. Der von der Politik groß verkaufte Coup gerät zur zweifelhaften Inszenierung.

      Heidelberg - Im Kampf gegen den Terror brauchen die Feinde griffige Namen. Und so dauerte es nicht lange am vergangenen Freitagabend, bis auch zwei Möchtegern-Attentäter aus Heidelberg einen Namen hatten, der sich gut einprägte. Der 25-jährige Osman P. und seine 23-jährige Freundin Astrid E. waren von da ab das "Terror-Pärchen", das den "schwersten Anschlag auf eine US-Auslandseinrichtung seit dem 11. September" plante, wie die "Washington Post" dramatisch vermeldete.

      Wenige Tage nach der spektakulären Festnahme in einer beschaulichen Heidelberger Wohngegend lichtet sich der Nebel um den Schauplatz des Blitz-Angriffs im Anti-Terror-Kampf deutscher Behörden. Je mehr Fakten aus den Ermittlungen bekannt werden, umso deutlicher wird, dass Osman P. und Astrid E. keine professionellen Gotteskrieger im Auftrag al-Qaidas oder einer anderen Terror-Organisation sind. Dementsprechend wenig überraschte es, dass die Heidelberger Justiz am Mittwoch mitteilte, dass beide bisher kein "Geständnis im Sinne des Haftbefehls" abgegeben hätten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, sie hätten anlässlich des Jahrestages der Attacken vom 11. September einen Bombenanschlag auf einen US-Supermarkt in Heidelberg geplant.

      Dass die Darstellung der Gefahr durch das angebliche "Terror-Pärchen" übertrieben war, signalisiert auch, dass der für Terrorismus zuständige Generalbundesanwalt Kay Nehm das Verfahren bisher nicht an sich gezogen hat und dies nach Einschätzung seiner Ermittler auch nicht tun wird. Dabei hatte Bayerns Innenminister und "Kompetenz"-Team-Mitglied Günther Beckstein (CSU) den Heidelberger Fall sofort benutzt, um seine Kritik an der vermeintlich zu laschen Terror-Bekämpfung der Bundesregierung zu begründen, und seine Forderungen nach strengeren Ausländerkontrollen und Sicherheitsüberprüfungen bei Menschen wiederholt.

      380 Gramm Schwarzpulver
      Vielleicht hätte Beckstein mit seinen Kommentaren etwas vorsichtiger sein sollen, denn die vom baden-württembergischen Innenminister Thomas Schäuble (CDU) am Freitag eilig präsentierten Beweise gegen die beiden Verdächtigen werden immer fragwürdiger. So hatte Schäuble gesagt, dass in dem Haus des Pärchens 130 Kilogramm Chemikalien zur Herstellung von hochexplosivem Sprengstoff gefunden wurden. Die soll Osman P. bei seinem Arbeitgeber, einem Großhandel für Chemikalien, gestohlen haben. Aus dem Chemielager auf der Terrasse habe der Mann Bomben bauen wollen, folgerte Schäuble.

      Mittlerweile haben die Ermittler die Chemikalien untersucht. Das Ergebnis: Bisher verfügte Osman P. nur über gerade mal rund 380 Gramm Schwarzpulver, dessen Beschaffung auch ohne Chemiekenntnisse nicht gerade schwierig ist. Ein Anschlag am 11. September wäre demnach gar nicht möglich gewesen. Insgesamt, so die Einschätzung der Sprengstoffexperten, hätte Osman P. aus den gefundenen Stoffen etwa 20 Kilogramm des Stoffes herstellen können, der in jedem handelsüblichen Silvester-Kracher enthalten ist.

      Osman P.s Arbeitgeber teilte unterdessen mit, dass in seinem Lager nur Chemikalien lagerten, die man in jedem Baumarkt legal erwerben könnte.
      Becksteins wiederholte Forderung nach schärferen Kontrollen von Personal in sicherheitsrelevanten Bereichen und der dazu nötigen Lockerung des Datenschutzes wurde mit dieser Erkenntnis schlagartig substanzlos.

      Rohrstücke und Zünder passen nicht
      Als vergleichsweise harmlos entpuppten sich auch die fünf vermeintlichen Rohrbomben aus dem Appartement des "Terror-Pärchens". Innenminister Schäuble hatte noch am Freitag von "fertigen" Bomben gesprochen, die nur noch platziert werden sollten. Mittlerweile sind sich die Ermittler des Landeskriminalamtes nicht mehr sicher, ob die gefundenen Rohrstücke und die angeblichen Zünder überhaupt zu einer Rohrbombe kombiniert werden können, da sie nicht richtig zusammen passen. Ob Osman P. überhaupt in der Lage war, solche Bomben zu bauen, ist weiter unklar, obwohl die Anleitung dazu im Internet leicht zu finden ist.

      Auch der angeblich stark religiös geprägte Hintergrund des Pärchens stellt sich nach den Festnahmen als weniger eindeutig dar. So hatte Schäuble über Osman P. von einem radikalen, streng gläubigen Muslim gesprochen. Die Wirklichkeit sieht anders aus: In keiner der Heidelberger Gemeinden ist der 25-jährige Türke regelmäßiger Gast, lediglich sein Vater ist als eifriger Moschee-Besucher bekannt. Menschen aus dem Umfeld des Pärchens berichten mittlerweile, dass der Lebensstil von Osman P. überhaupt nicht den engen Regeln des Islam entsprach. So trank Osman P. in der Walldorfer Markstube gern Alkohol, hatte mehrere Beziehungen zu Frauen und stand schon wiederholt wegen Drogenkonsums und -handel vor dem Richter. Im Jahr 1999 wäre er sogar fast abgeschoben worden, da er wegen eines Drogendelikts verurteilt wurde. Zum Bild des radikal-islamischen Attentäters will das nicht so recht passen.

      Private Motive?
      Die Behörden kommentieren all diese Fakten bisher nicht. Zwar sind sich die beteiligten Ermittler sicher, dass Osman P "irgendwas" mit den Chemikalien vorhatte. Ob es aber ein gezielter Anschlag auf US-Einrichtungen werden sollte, werde für sie immer unklarer, gesteht einer der Fahnder ein.

      Mittlerweile gibt es auch Gerüchte, dass sich die beiden Verdächtigen vielleicht aus ganz anderen Gründen an dem US-Supermarkt "PX" rächen wollten, in dem Astrid E. als Kassiererin arbeitete. So berichteten Bekannte des Paares in der Lokal-Presse, dass Astrid E. mit der Leitung des Marktes Probleme gehabt habe und womöglich gekündigt werden sollte. Stellen sich diese Gerüchte als wahr heraus, wird der Terror-Verdacht immer unhaltbarer.

      Gleichwohl nähren die bekannten Fakten aus den Ermittlungen weiter den Verdacht, dass besonders Innenminister Schäuble den Fall des "Terror-Pärchens" im Zusammenhang mit dem Jahrestag des 11. Septembers, aber auch wegen des laufenden Wahlkampfes, unbewusst oder absichtlich überdramatisiert hat. Auf eine entsprechende Nachfrage reagierte der Innenminister bei einer Presskonferenz am Dienstag mehr als gereizt, blieb aber eine Antwort schuldig.
      spiegel.de


      unsere terrorbekämpfer thomas schäuble und beckstein und der starke staat, den sie sich wünschen, so werden sie es nicht ganz schaffen :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.09.02 17:03:00
      Beitrag Nr. 9 ()
      @anti

      danke, sehr gut

      gruß
      rudi


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