Mobilcom-Vorstand verschiebt Entscheidung über Entlassungen auf Druck der Regierung - 500 Beiträge pro Seite

[sturzflug]

Mobilcom-Vorstand verschiebt Entscheidung über Entlassungen
Von Kristina Spiller, René Gribnitz und Birgit Marschall

Der Vorstand der angeschlagenen Telefongesellschaft Mobilcom hat die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über Entlassungen auf unbestimmte Zeit vertagt. Das Geschäft mit UMTS steht und fällt mit den Verhandlungen in Paris.

Das bestätigten Gewerkschafter am Mittwoch. Damit beugt sich Mobilcom-Chef Thorsten Grenz nach Angaben aus Unternehmenskreisen dem Druck der Regierung, die die Auseinandersetzungen über die Entlassung von vorerst bis zu 1000 Beschäftigten aus dem Wahlkampfendspurt heraushalten will. Zudem plant Grenz, das UMTS-Geschäft einzufrieren.

Grenz und Aufsichtsratsmitglied Dieter Vogel hatten am Nachmittag in Berlin mit Wirtschaftsminister Werner Müller über das am Vorabend vom Aufsichtsrat abgesegnete Sanierungskonzept beraten. Im Anschluss sagte Grenz die Gespräche mit den Betriebsräten ohne Angabe eines Grundes ab.


Mobilcom droht nach dem Ausstieg des Großaktionärs und Hauptfinanziers France Telecom die Insolvenz. Das Unternehmen wird durch Kreditzusagen von 400 Mio. Euro vom Bund und dem Land Schleswig-Holstein am Leben erhalten. Bis zu 170 Mio. Euro soll Mobilcom auf Drängen des Bundes in den weiteren Ausbau des UMTS-Netzes investieren.



Verhandlungen mit France Telecom nächste Woche


Weitere Investitionen lehnt Grenz allerdings ab, solange nicht klar ist, ob France Telecom zur Weiterfinanzierung gezwungen werden kann. Der französische Staatskonzern hatte sich nach einem Streit um die milliardenschweren UMTS-Investitionen aus Mobilcom zurückgezogen. Aufsichtsrat Vogel soll voraussichtlich kommende Woche als Beauftragter des Bundes mit französischen Regierungsstellen verhandeln. Für die Fertigstellung des Netzes benötigt Mobilcom bis zu 2 Mrd. Euro.


Sollten die Verhandlungen in Paris scheitern, will Grenz den UMTS-Aufbau einfrieren und bis zu 800 Beschäftigte der Sparte entlassen. Vorerst sollen in der Sparte, für die 1100 Beschäftigte arbeiten, bis zu 200 Stellen gestrichen werden. Weitere 800 Stellen sollen im herkömmlichen Mobilfunkgeschäft entfallen. Insgesamt hofft Grenz, bis zu 130 Mio. Euro einsparen zu können.


Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber wirft der Bundesregierung vor, die Lage bei Mobilcom zu verschleiern. Der Staat begebe sich mit seiner Kreditzusage in ein "unkalkulierbares Risiko". Zuvor hatte das Bundesfinanzministerium bestätigt, dass es für die erste Tranche von 50 Mio. Euro der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine Haftungsfreistellung des Bundes geben werde.



© 2002 Financial Times Deutschland , © Illustration: AP

[Albatossa]

Der Kopf vom Vorstand Torsten Grenz steckt tief im Arsch von Herrn Schröder!

Und nach der Wahl bekommt Schröder bestimmt Dünnpfiff!

[gletscherratte]

Sozialismus und Staatsdiktatur pur !


Offene Verstaatlichung !!!!

[Albatossa]

Hallo glescherratte,

noch ist der Staat nicht Aktionär von MobilCom, aber man koennte fast auf die Idee kommen sie hätten die Aktienmehrheit!

Als Aktionär würde ich mich sofort entscheiden das Kapital zuschützen und die Mitarbeiter zuentlassen! Außerdem wird hier gerade Konkursverschleppung im großen Stil betrieben!
Das der junge und unerfahrene Vorstand so dumm ist sich auf das Spiel einzulassen wundert mich wirklich nicht mehr. Der Thorsten redet sich jeden Tag vor dem Badespiegel wohl ein, das MobilCom noch Weltmarktführer wird! Dabei wurden dieser Dummkopf verführt von noch einen groeßeren Führer!

Ich kann nur jeden Kunden raten sich einen neuen Anbieter zu suchen, sonst steht er wohl eines Morgen mit der Handy in der Hand da und da kommt nichts raus! Bin ich den schon raus!"

Gruß Albatossa

[Albatossa]

Es geht trotz Versprechungen abwärts!