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    Was schreibt die internationale Presse über Deutschland? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.09.02 13:24:50 von
    neuester Beitrag 24.09.02 17:29:40 von
    Beiträge: 38
    ID: 636.407
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      schrieb am 21.09.02 13:24:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Wahlkampf führt in der Weltpresse zu heftigen

      Reaktionen
      Berlin – Die internationale Presse geht hart mit dem deutschen Bundeskanzler und Haltung zur Irak-Frage ins Gericht. Beim Wahlkampf in der Bundesrepublik steht für viele außerdem vor allem ein Thema im Vordergrund: die Wirtschaftslage. Nur die polnischen Zeitungen haben andere Sorgen: Sie fürchten Stoibers Ostpolitik.

      USA

      New York Times

      Schröder scheint heute (...) begierig darauf zu sein, noch pro-arabischer zu sein als die Arabische Liga. Nicht einmal, wenn Kofi Annan selbst sich ein Gewehr griffe und den Angriff anführte, würde Deutschland einen Soldaten schicken, um Saddam loszuwerden. Es ist eine bestürzende Tat-sache, dass umfragehörige deutsche Politiker sicher sind, dass der Schlüssel zum politischen Sieg darin liegt, den USA eine Nase zu drehen (...) Sein semikonservativer Gegner Edmund Stoiber nuschelt etwas von Anti-Amerikanismus, aber er hat Angst, sich gegen den Hitler des Nahen Ostens zu stellen. Gleichgültig, wer von beiden gewinnt, das deutsch-amerikanische Verhältnis verliert. Unsere Antwort darauf ... sollte darin bestehen, die Notwendigkeit für die Präsenz unserer Truppen zu überprüfen (...) Das Zunehmen des Antiamerikanismus in Deutschland ist ein geringes Problem für Amerikaner, die abhauen können. Es ist ein großes Problem für Deutsche. (William Safire)

      Washington Times

      Es wäre ein unglückseliger Fehler, sollte Mister Stoiber Stimmen einbüßen wegen der theoretischen Frage einer deutschen Intervention. Mister Stoiber... wäre wahrscheinlich der bessere Kandidat für Deutschlands notleidende Wirtschaft... Es ist unklar ob die deutschen Wähler am 22. September an ihren Geldbeutel oder an Krieg denken werden. Wenn sie immer noch von Saddam Hussein träumen an diesem Sonntagmorgen, müsste der politisch unkorrekte Mister Stoiber sich wohl für eine Weile in den Urlaub nach Washington verabschieden. Es wird Deutschlands Verlust sein.

      Großbritannien

      Financial Times

      Länder wie Deutschland, auf der Suche nach Lösungen der Probleme ihrer Arbeitsmärkte, sollten sich Großbritannien anschauen, und sei es nur um zu begreifen, dass Reformen, wenn auch schmerzhaft, möglich sind. (...) Beide großen Volksparteien haben im Wahlkampf um die Tiefe der Probleme herum geredet und die radikalen Schritte verschwiegen, die zur Remedur nötig sind.

      Economist

      Wenn Schröder Kanzler bleiben sollte, dürfte es ihm sehr schwer fallen, die transatlantische Brücke zu reparieren. (...)Das tiefere Problem freilich ist, dass zu wenige Deutsche bereit zu sein scheinen für eine einschneidende Veränderung. Es mag weitere vier Jahre eines ständigen Abstiegs brauchen, ehe sie merken, wie dringend sie diese nötig haben.

      Daily Telegraph

      George Bush könnte Schröder daran erinnern, dass die Angloamerikaner, indem sie einen Diktator wie Saddam zu stürzen sich anschicken, für die Iraker nur das tun, was sie einst zugunsten der Deutschen taten. (...) Das zynische Irak-Spiel des Kanzlers, mit gleichem Zynismus von Außenminister Fischer unterstützt, mag sich innenpolitisch auszahlen. Aber das Land steht in der Allianz außerordentlich isoliert da.

      Wall Street Journal Europe

      Täuschen Sie sich nicht, dass dies allein Amerikas Krieg sei, oder dass Saddam Hussein keine Bedrohung für Ihr Land darstelle. Schauen Sie nur auf den Verlust an Jobs und Wachstum für die deutsche Wirtschaft, als Folge der Angriffe vom 11. September. Schauen Sie auf die Gefährdungen Ihres Exports, auf das Anwachsen der islamischen Minderheit bei Ihnen, wo die Angriffe geplant wurden. Sie haben Deutschlands vitalste Interessen ihren eigenen zuliebe kompromittiert. Kein europäisches Land von einigem Gewicht hat eine derart extreme Position bezogen. (Fred Kempe, Herausge-ber des „Wall Street Journal Europe“;)

      Daily Mail

      Irak, die Flut – das alles sind Ablenkungen von dem eigentlichen Problem: der tiefen Krankheit im wirtschaftlichen Herz Deutschlands. Aber während ich so durch die pittoresken Straßen Karlsruhes spazieren gehe, mir die Leute ansehe, wie sie ausgeruht und wohlsituiert die Spätsommersonne genießen, fällt mir ein: Wäre ich ein deutscher Wähler, würde ich vielleicht auch nicht für drastische Veränderungen stimmen. Wie gemütlich ist doch immer noch dies Leben. Warum langfristige Reformen, wenn diese kurzfristig solche Schmerzen bringen wie einst in Thatchers Großbritannien? Bitte noch ein Bier, noch eine Bratwurst, und lasst uns doch alle hässliche Medizin noch ein paar Jahre aufschieben. Dann noch mal ein paar Jahre. Bis es, natürlich, zu spät ist. (Ann Leslie)

      Frankreich

      Le Monde

      George W. Bush ist Gerhard Schröder und Joschka Fischer mit seinem Kriegslärm um den Irak zu Hilfe geeilt. Mit seinem sicheren politischen Instinkt hat der Bundeskanzler dies für sich genutzt, ohne sich Sorgen um die langfristigen Folgen seiner Position zu machen. (Daniel Vernet)

      Le Nouvel Observateur

      Der deutsch-französische Motor ist sicher nicht kaputt. Es fehlt ihm nur an Treibstoff. Beiden Ländern mangelt es an gemeinsamen Projekten. (...) Was heute unsere beiden Länder verbindet, ist eine negative Darstellung von Europa. (...) Zum 40. Jahrestag des Elyséevertrags im Januar wünsche ich mir, dass Paris und Berlin folgende Erklärung unterzeichnen: „Wir bekennen feierlich, dass die Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft identisch ist mit unseren nationalen Interessen.“ (Alfred Grosser)

      Russland

      Iswestija

      In Berlin hat man sich (beim Irak) auf Frankreichs Solidarität verlas-sen, Paris aber hat mit einem geschickten Schachzug seinen bisherigen Partner und Konkurrenten Deutschland isoliert, und damit dem Westen dessen Unzuverlässigkeit als Verbündeter vorgeführt. (...) Für die Deutschen, die gerade erst daran Geschmack finden, das führende Land in der EU und somit dessen Vormund zu sein, ist dies sehr ärgerlich. Denn ohne Unterstützung der Amerikaner taugt Deutschland für diese Rolle des Vormunds nicht.

      Polen

      Polityka

      Die Prognosen sind recht verworren und alle Koalitionsvarianten möglich. Nur eine Beteiligung der postkommunistischen PDS ist ausgeschlossen. Aus polnischer Sicht wäre es zweifellos besser, wenn die gegenwärtige Koalition bestehen bliebe und Edmund Stoiber, der christlich-demokratische Rivale des Kanzlers, keine Gelegenheit bekäme, seine, wie er es nennt, „nationalere“ Ostpolitik zu erproben.

      Österreich

      Der Standard

      Deutschland hat immer noch einen beneidenswerten Lebensstandard, Konzerne von Weltformat und einen produktiven Mittelstand. Aber auf eine anhaltende Stagnation auf hohem Niveau folgt meist der Abstieg. Bei einem kleinen Land wäre das bloß ein nationales Problem. Bei der drittgrößten Marktwirtschaft der Welt steht auch die Zukunft Europas auf dem Spiel.

      Kurier

      Die Deutschen sind eine Nation von Romantikern mit wenig Ironie. Sie flüchten bereitwillig in die Idylle. Es kommt gut an, wenn der Kanzler in Stunden echter oder erfundener Not seine Politik der „ruhigen Hand“ verheißt. (...) Für die Wahl wird es zwar nicht mehr entscheidend sein, aber die Kollateralschäden, die der Kanzler für den Machterhalt in Kauf nahm, sind beträchtlich. Er hat mit seinem Gepolter über den „deutschen Weg“ in der Außenpolitik nicht nur die USA vergrämt, sondern auch die EU desavouiert. (...) Schröder ist opferbereit: Für das Deutsche gibt er Europäisches preis. So viel Risikobereitschaft hat der Heraus-forderer Stoiber nicht. Aber welcher seriöse Wähler erwartet das von einem Tee trinkenden Bayern?

      Italien

      Corriere della Sera

      Zwischen Washington und Berlin reißt die diplomatische Wunde im-mer weiter auf seit dem Fall Irak. Die scharfen Töne sind sicher durch die Wahl ausgelöst worden (...), doch die Beziehungen zwischen Amerika und dem stärksten Land Europas waren noch nie so schlecht“.

      Israel

      Haaretz

      Betritt ein Fremder Heute Deutschland, traut er seinen Augen nicht. Nicht die wachsende Arbeitslosigkeit, auch nicht die Sorge um den Verlust des fortschrittlichen Sicherheitsnetzes im Wohlfahrtsstaat sind die zentralen Fragen im gegenwärtigen Wahlkampf, sondern „Krieg und Frieden“ – so als liege der Irak am anderen Oder-Ufer.

      DW
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 13:36:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      und, was lernen wir daraus?
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 13:39:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ Linda

      Ich lerne daraus, dass wir dringend einen Regierungswechsel brauchen, bevor Deutschland noch mehr innen- und aussenpolitischen Schaden nimmt.

      Die Rot-Grünen lernen freilich gar nichts daraus.
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 13:40:03
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wir brauchen Politiker mit mehr Taktgefühl!
      Schröder schadet ganz Deutschland!
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 13:41:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      ... muß man sich bald wieder schämen DEUTSCHER zu sein ?

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      schrieb am 21.09.02 13:42:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      tu ich schon
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 13:45:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      #2

      Der deutsche Michel a´la Gerhard lebt.
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 13:47:04
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich kann zwar nichts dafür, dass Schröder unser Kanzler ist, trotzdem werde ich mich bei meinem nächsten USA-Urlaub nicht als Deutscher outen.

      Das wäre mir angesichts der vielen antiwestlichen Sozis hier im Land einfach viel zu peinlich.
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 13:52:00
      Beitrag Nr. 9 ()
      Internationale Stimmen - viele Meinungen!
      Darf sich die zukünftige deutsche Regierung die für sie passende Meinung raussuchen oder muss sie in der Lage sein, alles umzusetzen.

      Ich kann über dieses internationale Geblöke nur lachen und die Aufregung verstehe ich ganz und gar nicht.

      @Hobbypilot
      Jetzt ist es zu spät mit dem Schämen, das hättest Du seit Deiner Geburt machen müssen. Oder hat man Dir nicht beigebracht, dass jeder Deutsche zwei Erbsünden hat, einmal die der katholischen Kirche und die zweite ist die, Deutscher zu sein.


      @Onlinetrader
      und dass Stoiber angekündigt hat, im Falle eines Irak-Krieges den USA die logistische Unterstützung zu verweigern, findest Du nicht bedenklich?
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 13:54:53
      Beitrag Nr. 10 ()
      1. ich wähle nicht SPD

      Aber wenn der Kanzler nein sagt ist das richtig, der Fehler ist das die anderen Europäer nicht den Mut dazu haben.

      Ist es nicht ein Selbstbewusstes Europa was die Amerikaner fürchten ?
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 13:58:35
      Beitrag Nr. 11 ()
      die Presse aus aller Herren Laender, und zT sogar die linksliberale Presse, werten Schroeders Antiamerikanismus als dumm, und seine Wirtschaftspolitik als krank!

      Recht haben sie, und alle Zahlen belegen dies!

      AUFWACHEN!! HIRN EINSCHALTEN!!

      FDP oder zumindest CDU waehlen!

      JAGT DIE ROTEN DAVON!!!!!
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:01:37
      Beitrag Nr. 12 ()
      wenn stoiber kanzler wird auf jeden fall !!!
      polemisch,prolich & provinziel sind die wohl die eckpfeiler
      eures bayrischen hinterweltlers !
      zugegeben die däubler hat wohl den arsch offen kurz vor der wahl solchen mist zu verzapfen,aber euer imperialister cowboy bush ist ja wohl mindestens genauso peinlich in sachen verbaler entgleiseung.(halt´s maul georg!)
      viel peinlicher ist es wenn europäische politiker
      wie speichelleckende hündchen an crusader georg hochspringen
      und uneingeschränkte solidarität versprechen!
      die usa verfolgt wie schon so oft nur ihre eigenen
      egoistischen interessen und dies auf teufel komm raus!
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:03:04
      Beitrag Nr. 13 ()
      ich hoffe ja inständig, daß dieser schröder nicht mehr an der macht bleibt. nicht nur, daß er den wirtschaftlichen aufschwung verhindert, es ist müssig hier die gründe zu benennen, wer das bis heute nicht erkannt hat, dem kann man eh nicht mehr helfen, sondern daß er nun auch noch einen keil zwischen die deutsch-amerikanischen beziehungen treibt, ist schon sagenhaft. dann diese aussage von dieser däubler-gmelin, seines zeichen justizministerin, hinter der er auch noch weiterhin steht.

      SPD - ohne worte...
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:09:23
      Beitrag Nr. 14 ()
      Eine Ministerin - eine Aussage = Antiamerikanismus!
      Selten so einen Blödsinn erlebt!

      @boerseaugsburg
      und dies zum nicht stattgefundenen deutschen Wirtschaftsaufschwung:
      "Wall Street Journal Europe
      Täuschen Sie sich nicht, dass dies allein Amerikas Krieg sei, oder dass Saddam Hussein keine Bedrohung für Ihr Land darstelle. Schauen Sie nur auf den Verlust an Jobs und Wachstum für die deutsche Wirtschaft, als Folge der Angriffe vom 11. September.... (Fred Kempe, Herausge-ber des „Wall Street Journal Europe“
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:15:28
      Beitrag Nr. 15 ()
      Was geht überhaupt die Justizministerin die Aussenpolitik an?
      Ich habe auch einige Bekannte (Deutsche) die derzeit in den USA arbeiten,wo sie übrigens in den Unternehmen dort herzlichst aufgenommen wurden, die sind Stocksauer auf die SPD das kann ich euch sagen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:15:49
      Beitrag Nr. 16 ()
      linda,

      dazu gibt es ein klassisches sprichwort:

      vor inbetriebnahme des mundwerkes, gehirn einschalten, ich meine da seine justizministerin.

      wenn ich mich schon auf der politischen bühne bewege, sollte ich auch ein wenig verstand mitbringen.

      und glaube mir eines, die nazizeit ist im ausland noch lange nicht vergessen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:21:56
      Beitrag Nr. 17 ()
      hi folks,

      am passendsten find` ich die antwort der israelischen zeitung. hier wird tatsächlich so getan, wie wenn der krieg vor unserer haustüre stattfinden würde!

      auch das mit den islamisten im eigenen land finde ich sehr gefährlich. das wird hier alles noch vielzuviel verharmlost. warum hat denn letzte woche wieder eine razzia gegen islamisten-vereinigungen in der brd stattgefunden? wehret den anfängen!

      aber nein, statt dessen immer mehr zuwanderung u. dann gleich einbürgern. dann können sie wenigstens nicht mehr abgeschoben werden. ha, ha, ha

      hat jetzt übrigens nichts mit ausländerfeindlichkeit zu tun. ich bin selbst mit einer ausländerin verheiratet.

      servus db:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:24:17
      Beitrag Nr. 18 ()
      #9 Linda17

      Deiner Ansicht nach können uns also die internationalen Meinungen gestohlen bleiben?

      Was denkst Du wie weit Du damit kommen wirst?


      Hier mal zu Verdeutlichung was das Wörtchen Diplomatie überhaupt bedeutet:

      Diplomatie die, 1) Pflege der Beziehungen zw. den Staaten; auch Verhandlungskunst; diplomatisch, geschickt.

      Dip|lo|ma|tie, die; - [frz. diplomatie]: 1. a) [Methode der] Wahrnehmung außenpolitischer Interessen eines Staates durch seine Vertreter im Ausland: die hohe Schule der D. beherrschen; b) Gesamtheit der Diplomaten, die in einer Hauptstadt, in einem Land akkreditiert sind. 2. diplomatisches Verhalten: du musst mit [mehr] D. vorgehen, wenn du dein Ziel erreichen willst;

      Di|plo|ma|tie die; - <aus gleichbed. fr. diplomatie>: 1. völkerrechtliche Regeln für außenpolitische Verhandlungen, Verhandlungstaktik. 2. Gesamtheit der Diplomaten, die in einer Hauptstadt, in einem Land akkreditiert (1) sind. 3. kluges, geschicktes Verhalten.



      Schau Dir vor allem mal Punkt 3 im dritten Abschnitt an:

      "3. kluges, geschicktes Verhalten." :laugh:

      Ich denke wir verstehen uns wortlos, oder?
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:25:14
      Beitrag Nr. 19 ()
      #10 Bagamojo

      Es ist durchaus richtig "Nein" zu sagen.... ...allerdings macht der Ton die Musik...
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:29:55
      Beitrag Nr. 20 ()
      @boerseaugsburg
      stimme Dir zu, dass die Nazizeit nicht vergessen ist, das ist aber nicht unser Problem, oder? Unsere Aufgabe ist, unseren Teil zu leisten, dass sich diese Geschichte nicht wiederholt. Schuld tragen wir keine, aber Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft.

      "Verstand" in Wahlkampfzeiten ist ein bißchen viel verlangt, den hat auch Stoiber mitunter zuhause vergessen!
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:36:12
      Beitrag Nr. 21 ()
      Mann, morgen sind Wahlen.Lasst uns Rot/Grün vergessen, morgen
      haben wir die Chance dazu, ich hoffe es gelingt.
      Mfg
      Eckhardt
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:36:25
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ich lerne daraus, daß ein Land von der Größe Deutschlands auch eine eigene Meinung haben darf und haben soll. Das Ausland muß diese veränderte Rolle Deutschlands noch begreifen, dh. sie haben noch einiges zu lernen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:42:13
      Beitrag Nr. 23 ()
      #22 stirner

      Jaaahaaaa... aber der Toooonn der Tooon! ....warum begreifen das so wenige, dass man seine Meinung sagen darf, aber dennoch auf die Wortwahl achten muss?

      Armes Deutschland .... ;)
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:47:35
      Beitrag Nr. 24 ()
      @caiox
      Diplomatie: Dass dem nicht ganz so sein kann, wie Du schreibst, zeigt unser Uralt-Bundespräsident Lübke. Er hat doch kein Fettnäpfchen ausgelassen, und, hat es der Republik geschadet? Niemand ist gegen Fehler, Ausrutscher gefeit, muß dies aber gleich zu einem Anti....mus führen?
      Für die Presse sind derartige Fehler doch die wahren "Schenkelklopfer", bestätigen sie auch bereits vorhandene Vorurteile gegenüber Deutschland.

      Mir scheint, dass der Westen sensibler geworden ist, durch die dauernden Irak-Kriegsdrohungen der USA, jedes Wort wird auf die Waagschale gelegt und Aussagen zu einer Person gleich auf das ganze Volk übertragen. Das nenne ich politischen Megalomanismus!
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:47:38
      Beitrag Nr. 25 ()
      #17

      >Betritt ein Fremder Heute Deutschland, traut er seinen Augen nicht. Nicht die wachsende Arbeitslosigkeit, auch nicht die Sorge um den Verlust des fortschrittlichen Sicherheitsnetzes im Wohlfahrtsstaat sind die zentralen Fragen im gegenwärtigen Wahlkampf, sondern „Krieg und Frieden“ – so als liege der Irak am anderen Oder-Ufer.<

      Die wollen uns nur sagen, der Kriegsschauplatz ist tausende von Km weg und die Deutschen lassen sich hier von einem
      Schauspieler in Panik versetzen.

      Wo sie Recht haben, haben sie Recht.:laugh:

      Rookie
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:52:10
      Beitrag Nr. 26 ()
      vier Jahre rot-grün waren einen Versuch wert, aber Versuch gescheitert und dabei wollen wir es nun auch belassen.
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:57:29
      Beitrag Nr. 27 ()
      #24 Linda17

      Linda.. die Zeiten haben sich geändert.... evtl. hatte man uns damals auch noch ein wenig "getätschelt"...

      Dass es mal nichts geschadet hat muss außerdem auch nicht bedeuten, dass man in Fettnäpfchen treten darf...

      Innenpolitisch würde sofort immer der jeweilige politische Gegner nach Rücktritt schreien! ..das ist doch heuchlerisch ohne Ende, oder nicht?

      Und auch die Diplomatie und die Politiker müssen in der Lage sein die Situationen zu erfassen und sich entsprechend zu verhalten... ..wenn das nicht der Fall ist, dann sind sie für mich einfach keine Profis... unabhängig vom Parteibuch!

      Sie sind dann nix weiter als "politische Marktschreier"
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 14:58:07
      Beitrag Nr. 28 ()
      "Nicht die wachsende Arbeitslosigkeit, auch nicht die Sorge um den Verlust des fortschrittlichen Sicherheitsnetzes im Wohlfahrtsstaat sind die zentralen Fragen im gegenwärtigen Wahlkampf, sondern „Krieg und Frieden“ – so als liege der Irak am anderen Oder-Ufer.<"

      Sowas kotzt mich an. Da sind durch den Boykott des Irak seit 1991 dort ca. 1 Million Kinder ums Leben gekommen. Die Opfer eines neuen Irak-Krieges werden in die 100tausende geschaetzt, und wenn es einen Flaechenbrand in Nahost gibt, leicht Millionen ! Und hier denken alle an Sicherheitsnetz und Wohlfahrtsstaat. Wenn ich 1 Million Menschen damit das Leben rette, wuerde ich freiwillig auf 50% meines Einkommens und Lebensstandards verzichten, der waere mir scheiss egal. Naja, das sind vermutlich die gleichen Leute, die damals vor den KZs die Augen verschlossen haben.

      Rodex
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 15:00:11
      Beitrag Nr. 29 ()
      Die unverschämten Äusserungen der USA
      gegenüber der arabischen Welt scheinen
      ja bereits wieder vergessen zu sein...
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 15:46:36
      Beitrag Nr. 30 ()
      Avatar
      schrieb am 21.09.02 16:12:25
      Beitrag Nr. 31 ()
      @linda (20)

      >Unsere Aufgabe ist, unseren Teil zu leisten, dass sich diese Geschichte nicht wiederholt<

      Tolle Standartaussage! Und was machen wir?
      Lassen wir doch den Saddam an der Macht, schließlich hat er erst 1,5 Mio Menschen auf dem Gewissen. Da dauerts bis 6 Mio noch ein bißchen :mad:
      Avatar
      schrieb am 22.09.02 00:25:35
      Beitrag Nr. 32 ()
      @E.M.,#1
      Wer hat diese Auslandskommentare zusammengestellt?
      Gibt es eine Verbindung zu dem gewohnten Eddy-Merckx-Threadthema?
      Avatar
      schrieb am 22.09.02 00:46:20
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Aufschlag
      Meine Antwort betraf einen Hinweis auf die deutsche Nazivergangenheit und hat nichts mit Saddam, Irak etc. zu tun.
      Erst lesen, dann motzen!
      Avatar
      schrieb am 22.09.02 00:52:30
      Beitrag Nr. 34 ()
      Was wir benötigen sind 3 bis 3 vernünftige SS-Verbände die den gesamten Irak ausradiert.Ich persöhnlich schneide Saddam und Osram die Eier ab und schicke sie zusammen mit Hertas Ohren dem Amerikanischen Presidenten.
      Danach dürften alle Aussen- wie auch Innerpolitischen Probleme ausgeräumt und vom Tisch sein.

      P.S. Bisheriger SPD Wähler ab jetzt FDP.
      Und kommt mir jetzt bloss nicht mit der Braunen Ecke.
      Avatar
      schrieb am 22.09.02 08:37:46
      Beitrag Nr. 35 ()
      Rot Grün
      zerstört in einer Propagandawoche
      vor der Wahl
      was jahrelang müsam aufgebaut wurde




      Fazit: verlogen, unfähig, scheinheilig aber mit einem riesen Budget :O
      Avatar
      schrieb am 22.09.02 16:52:22
      Beitrag Nr. 36 ()
      up
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 13:55:23
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hand aufs Herz

      Die deutsch-amerikanischen Beziehungen in der Krise: Wie fest stehen eigentlich unsere europäischen Nachbarn an der Seite der USA?
      I cari fratelli - Die lieben Brüder

      Seit Christoph Columbus aus der ligurischen Hafenstadt Genua im Jahr 1492 Amerika entdeckte, scheint das Verhältnis der Italiener zu Amerika im allgemeinen und zu den Amerikanern im besonderen frei von allen Komplexen geblieben zu sein. Zwar mussten dann viel später, im Jahr 1944, die Italiener und Römer ebenso wie ein Jahr danach die Germanen von den Amerikanern befreit werden. Doch im Gegensatz zu Deutschland fanden die Befreier hier so viel unzerstörte Substanz vor, dass die Gefahr einer kulturellen Absorption Italiens durch die überlegene Zivilisation der Sieger zu keinem einzigen Moment bestand.

      Wenn ich aus meinem Haus gehe, komme ich innerhalb von fünf Minuten an mindestens zehn Häusern und Palästen vorbei, die ein gutes Stück älter sind als die ältesten Steinbauten der Vereinigten Staaten. Dafür brauche ich den Tiber zum historischen Zentrum Roms erst gar nicht zu überqueren. Und vom Petersdom und den anderen Kirchen Roms soll dabei überhaupt nicht die Rede sein. So wundert es keinen, dass nicht so sehr die Italiener nach Philadelphia oder Salt Lake City strömen, sondern umgekehrt die Söhne und Töchter Amerikas den Mund vor Staunen kaum zu bekommen, wenn sie Jahr für Jahr in Scharen in Rom, Venedig, Florenz oder Palermo einfallen. Wo sonst ließen sich die Schätze gleich mehrerer goldener Zeitalter auf solch engem Raum entdecken und bewundern?

      Und muss, genau betrachtet, Italien nach dem spektakulären Siegeszug der Pasta und der Oper nicht auch als das Mutterland jeder Globalisierung gesehen werden? Jedenfalls scheinen nicht wenige Italiener überzeugt, dass Amerika - nachdem es Gestalten wie Al Capone, Al Pacino, Robert de Niro, oder Sylvester Stallone hervorgebracht hat und nach so uramerikanischen Erfindungen wie Pizza am Stück - dass also Amerika nur der letzte und nicht einmal schlechteste Teil jenes Archipels sei, dessen Kern der Stiefel der Apenninenhalbinsel bildet. Irgendwie ein etwas größeres Little Italy, ein paar Seemeilen hinter Sizilien. Wen sonst konnte man zuletzt trotz aller Weltkrisen selbstbewusst und entspannt lachend neben George W. Bush in Camp David die Ehrengarde abschreiten sehen als Gaius Julius Berlusconi?

      Roms Innenstadt war derweil mit großen Plakaten tapeziert, die nur eines verkündeten: "Fratelli d`America". Brüder Amerikas! Brothers in arms! Doch nicht nur die Jugend der Forza Italia, der politischen Kraft hinter dem Premier, die mit dieser Aktion um Solidarität mit dem großen Bruder warb, fühlt so. Die große berlusconikritische Demonstration am letzten Samstag richtete sich gegen diverse Winkelzüge des virtuosen Advokaten, und natürlich auch gegen den Krieg, doch am wenigsten gegen seine ungeheuchelte Sympathie für Amerika. Wo die Kundgebung denn stattfinde, zu der sich Hunderttausende gegen den Premier und Werbefachmann versammeln wollten, fragte Samstag früh vor unserem Haus eine blonde Touristin den jungen Polizisten an der Ecke. Er wisse es nicht, bekam sie zur Antwort: "Ich bin für Berlusconi!" Und Berlusconi ist ganz und gar für Amerika. Da drüben fühlt er sich wie zu Hause - ganz wie die Mehrzahl seiner Landsleute. Paul Badde


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      Don Quijote reitet nach Westen

      Zum Jahrestag des 11. September griff Spaniens Premier José María Aznar zum Telefon und ließ sich mit dem Weißen Haus verbinden. Sein Land stehe "wie kein anderes" an der Seite der USA im Kampf gegen den Terror, versicherte der Kastilier. US-Präsident George W. Bush könne auf die "volle Unterstützung" Spaniens setzen, das sich auch im Fall eines Krieges "entschlossen an die Seite Amerikas" stellen werde, notfalls auch bei einem Präventivschlag ohne UN-Resolution. Warum die uneingeschränkte Solidarität so wichtig sei, erläuterte Aznar im Parlament: Mit der Zulassung der UN-Waffeninsepktoren wolle Saddam Hussein nur Zeit gewinnen, um an seinen Massenvernichtungswaffen weiterzubasteln. UN-Resolutionen hin oder her, Waffeninspektoren hinein oder heraus - der Grund für einen Angriffskrieg auf Bagdad bleibe bestehen, "so wie es auch die USA sehen".

      Bei seinen innenpolitischen Gegnern erntet der Premier zwar Kopfschütteln. Ein Krieg mit dem Irak sei "Wahnsinn", finden Sozialisten wie Altkommunisten. Doch mit seinem statischen Auftreten, der rigorosen Logik und Prinzipientreue und keiner Scheu vor Konfrontationen kommt Aznar bei seinen Landsleuten gut an. Unnachgiebigkeit und entschlossenes Handeln sind seit jeher die Zutaten des sprichwörtlichen spanischen Stolzes.

      Die Madrider Führung reitet wie Don Quijote gegen die Unbill der Welt, allerdings unter umgedrehten Vorzeichen: Die Windmühlen sind tatsächliche Terrorbedrohungen, und das Pferd ist keine klapprige Rosinante, sondern eine moderne Volkswirtschaft mit Wachstumsraten über dem EU-Durchschnitt. Mögen die Intellektuellen die Nase rümpfen über amerikanische Kulturlosigkeit, über die plumpen Hemingway-Fans, die jährlich beim Stierrennen in Pamplona auf die Hörner genommen werden und johlend in den Arenen sitzen - die Anbindung an Nordeuropa und die USA empfindet Spanien als Befreiung von den dunkelsten Kapiteln der eigenen Geschichte.

      Bis in die 70er Jahre hinein dämmerte das Königreich am Rande Europas, zehrte am Untergang des einstigen Weltreiches, an den nur mit der Gewalt eines Diktators Franco unterdrückten Wunden des Bürgerkriegs. Heute ist es, als hielte man einen Hohlspiegel vor die eigene Vergangenheit: Der Geschichtsunterricht endet beim Kuba-Krieg 1898 und setzt wieder mit dem Übergang zur Demokratie anno 1975 ein. Der Eintritt in Nato und EU waren Befreiungsschläge nicht nur von der unbeliebten Vergangenheit, sondern von der steten Furcht, eher Afrika zuzufallen als dem christlichen Abendland. Wer heute durch die Peripherien spanischer Metropolen reist, muss sich wundern über die Vielzahl der Shopping Malls, der Hollywood-Freizeitparks, der Fast-Food-Ketten und der amerikanischen Geländewagen. Vielleicht ist es doch mehr als ein Zufall, dass alle großen Western-Klassiker in der Wüste von Almería gedreht wurden. Im Mai 2001, vier Monate vor den Anschlägen in New York und Washington, stapfen zwei Cowboys in Stiefeln und Schillerkragen einhellig über die Madrider Regierungsfinca in den Weiten der Mancha: Bush und Aznar. Nikolaus Nowak


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      Nous voilà - Unter alten Waffenbrüdern

      Wenn es um Kultur geht, lassen sich Franzosen nicht gern hineinreden. Literatur, Film oder Architektur, Kunst, Mode oder gutes Essen sind in Frankreich nicht nur gern und wortreich besprochene Freizeitvergnügungen. Sie sind für erstaunlich viele Menschen der Lebensinhalt. Das Bewusstsein, auf eine seit Jahrhunderten ungebrochene Tradition engagierten und genussfrohen Austauschs zwischen den Künsten und der Gesellschaft zurückschauen zu können, macht die Bürger stolz - und mitunter ein wenig herablassend.

      Die Amerikaner mit ihrem oft eher materialistischen way of life bekommen dies gelegentlich zu spüren. Spätestens seit der sozialistische französische Kulturminister Jack Lang 1982 in Mexiko mit einer Brandrede Frankreich und den Rest der Welt vor dem "kulturellen Imperialismus" der USA und ihrer "Invasion der präfabrizierten Bilder und der standardisierten Musik" glaubte retten zu müssen, hat sich ein polemischer Unterton in den Wettstreit der Lebensstile beider Länder eingeschlichen.

      Zugleich verbindet Frankreich und die USA seit über 200 Jahren eine Waffenbruderschaft. Ludwig XVI. schickte - aus antibritischem Machtkalkül - französische Truppen und einen 20jährigen Leutnant namens Lafayette nach Amerika, um den Kampf der rebellischen Kolonien gegen England zu unterstützen. 1781 trug dieser General zur Kapitulation der Briten bei Yorktown und damit zur Unabhängigkeit der USA bei.

      Angesteckt vom Freiheitsgedanken Amerikas, spielte Lafayette dann eine zentrale Rolle in der Französischen Revolution, deren Nationalgarden er kommandierte und deren Deklaration der Menschenrechte er entwarf. Seither hat es zwischen beiden Nationen an politisch-militärischen Freundschaftsbeweisen nicht gefehlt. Als Amerika auf 100 Jahre Unabhängigkeit zurückschauen konnte, war es die französische Republik, die New York zur Feier des Jubiläums die Freiheitsstatue schenkte. Und als der amerikanische General John G. Pershing im Ersten Weltkrieg Frankreich mit Truppen zu Hilfe eilte, rief er, als er französischen Boden betrat: "Lafayette, nous voilà". Als Frankreich im Zweiten Weltkrieg am Boden lag, waren es vor allem amerikanische und englische Soldaten, die am D-Day an der normannischen Küste starben, um das Land zu befreien.

      Ereignisse wie diese haken sich fest im historischen Bewusstsein eines Landes. Kein Wunder also, dass es Jacques Chirac war, der nach den Anschlägen vom 11. September 2001 als erster Staatsmann in die USA reiste, um den Amerikanern den Beistand der Franzosen zu versichern. Er wird sich in der Irak-Krise - im Geiste de Gaulles - nie zu einem bloßen Gefolgsmann der USA machen lassen. Aber er wird sich - im Geiste Lafayettes - auch nie von der Waffenbruderschaft mit Amerika abwenden.Uwe Wittstock


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      Brotherhood - besonders in Krisenzeiten

      Kluge Geister pflegen mokant zu lächeln, wann immer von der angloamerikanischen "special relationship" die Rede ist. Das Land - das ein Weltreich verlor, seine neue Rolle aber nach nicht gefunden hat, wie der frühere US-Außenminister Dean Acheson einst formulierte - an der Seite der Hypermacht: Wer da von einer Partnerschaft unter Gleichen spricht, muss ein merkwürdiges Verständnis der eigenen Größe haben. Und so kommt die Karikatur vom britischen Pudel, der dem amerikanischen Meister folgt, auch in den britischen Medien in Mode.

      Die Wahrheit ist eine andere: Die internationalen Beziehungen haben gerade in gefährlichen Zeiten von der engen Zusammenarbeit der beiden englischsprachigen Verwandten in höchstem Maße profitiert - besonders im Gründungsmoment der "special relationship". Ohne die Waffenbruderschaft zwischen Roosevelt und Churchill im Zweiten Weltkrieg wäre Europa vom Nazismus nicht befreit worden. In der Tat zeigt sich im Moment der Krise immer wieder, dass Briten und Amerikaner eine ähnliche Denkweise haben. Niemand sonst sieht, wann immer es darum geht, die Freiheit zu sichern, den Einsatz militärischer Gewalt als ein so legitimes Mittel der Politik an diese Länder.

      Aus dem Gleichklang ihrer Analyse leiteten Margaret Thatcher und Ronald Reagan zu Beginn der achtziger Jahre die Überzeugung ab, dass Moskau, da es in Afghanistan gefesselt sei, eine neue Runde des Rüstens nicht überstehen würde. Vollkommene Übereinstimmung herrschte 1990/91, der Invasion Kuwaits durch Saddam Hussein Widerstand zu leisten. Seitdem patrouillieren Briten und Amerikaner die Flugkorridore im Norden und Süden des Landes, in denen sich kein irakisches Flugzeug aufhalten darf. Auch 1982 im Falkland-Konflikt war das Zusammenspiel zwischen Washington und London entscheidend für den Sieg der britischen Flotte.

      Umgekehrt gilt freilich auch: Wenn diese Übereinstimmung nicht gegeben ist, tut sich jedes Land auf sich allein gestellt wesentlich schwerer. Das gilt für den Fall Suez, als US-Präsident Eisenhower im Herbst 1956 seine britischen Freunde aus dem anglofranzösischen militärischen Abenteuer zurückpfiff; drei Monate später musste Premierminister Eden gehen. Und als Lyndon B. Johnson den britischen Premier Harold Wilson bat, ein Kontingent nach Vietnam zu entsenden, widersetzte sich dieser mit allen Tricks. Der Ausgang des Vietnamkonflikts ist bekannt.

      Die "special relationship" verbürgen somit keinen amerikanisch-britischen Automatismus, aber eine ähnliche Weltsicht, die in vielen Kriegs- und Krisenfällen evident geworden ist. Der Spagat zwischen den Sonderbeziehungen zu Washington auf der einen und ihren ebenfalls zentralen Beziehungen zur EU auf der anderen Seite dürfte für die Briten allerdings in Zukunft nicht einfacher werden. Thomas Kielinger DW
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      schrieb am 24.09.02 17:29:40
      Beitrag Nr. 38 ()
      Auslandspresse drängt Bundesregierung auf Versöhnung mit den USA


      Hamburg (dpa) - Die Mehrheit der großen europäischen Zeitungen sieht in der Normalisierung der Beziehungen zu den USA die dringlichste Aufgabe der wiedergewählten Bundesregierung. Eine Auswahl der Pressestimmen:

      ITALIEN «Corriere della Sera»: «Das ist die Sprache des Kalten Kriegs, die schwerste deutsch-amerikanische Krise seit einem halben Jahrhundert. (US-Präsident George W.) Bush vergibt weder (Bundeskanzler Gerhard) Schröder noch seiner Regierung.»

      NIEDERLANDE «Algemeen Dagblad»: «Man muss fürchten, dass Deutschland in den nächsten vier Jahren eine "blockierte Republik" sein wird. (...) Schröder muss diesen Konflikt (mit den USA) schnell aus der Welt schaffen. Eine Eiszeit in den einst so engen Beziehungen zu den USA kann sich der deutsche Patient nicht auch noch leisten.»

      RUSSLAND «Nesawissimaja Gaseta»: «Die neue Regierung steht vor großen Problemen, angefangen vom Stillstand in der Wirtschaft über die Massenarbeitslosigkeit bis zum Wiederanknüpfen der Beziehungen zu den USA (...). (...) Deshalb ist völlig klar, dass der alt-neue Außenminister (Joschka) Fischer in nächster Zeit die Spannungen zwischen Berlin und Washington entschärfen muss.»

      ÖSTERREICH «Der Standard»: «Schröder selbst wird auf freundliche Töne aus Washington lange warten können. Aus der Sackgasse (...) wird ihn das Parlament herausführen müssen, Schröder allein wird dazu kaum fähig sein.»

      GROßBRITANNIEN «Financial Times»: Schröder muss nach seinem knappen Wahlsieg jetzt versuchen, Deutschland aus der wirtschaftlichen Misere zu befreien und wieder eine angemessene Rolle in der Welt spielen zu lassen.»

      SCHWEIZ «Neue Zürcher Zeitung»: »Jetzt, da sich der beißende Wahlkampf-Rauch verzogen hat, wird das ganze Ausmaß des Flurschadens sichtbar werden, den (Bundeskanzler Gerhard) Schröder mit seinem Irak-Abenteuer angerichtet hat.»

      SPANIEN «ABC»: «Ein schwaches Deutschland erhält einen schwachen Kanzler. (...) In der Außenpolitik steht Deutschland vor schweren Aufgaben. Die Achse Berlin-Paris ist zerrüttet. Die Beziehungen zu den USA sind beschädigt. Sie sind das erste Opfer des rot-grünen Wahlsiegs.»

      POLEN «Rzeczpospolita»: «Der Wahlkampf hat gezeigt, dass die Partei von Kanzler (Gerhard) Schröder von einer Krankheit zerfressen ist, aus die sie Brandt in den 80er Jahren gezogen hat - dem Syndrom der Weltmacht.»

      FRANKREICH «Le Figaro»: «Wenn (Frankreichs Präsident Jacques) Chirac und Schröder ihrem Europa eine Form geben wollen und verhindern wollen, dass es führerlos dahintreibt, müssen sie die deutsch-französische Beziehung von Grund auf erneuern


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