McDonald´s: "faule" Gewinne - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 22.09.02 02:54:25 von
neuester Beitrag 29.09.02 19:26:51 von
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1,5000 | -19,57 | |
0,6830 | -24,32 | |
1,0500 | -50,24 |
Irrelevante Gewinne
Ich wende eine einfache Methode an, um zu prüfen, ob die ausgewiesenen Gewinne "echt" bzw. "ehrlich" sind, ob der Wert für den Aktionär wirklich steigt. Leider ist das mitnichten bei McDonalds der Fall!
Hier der Beweis:
(Werte in Euro, bezogen auf aktuell 1290,6 Mio. Aktien und 0,965 Euro/Dollar)
Buchwert:
1999: 6,73
2000: 6,36 (= Verlust von 0,37)
2001: 6,48 (= Gewinn von 0,11)
Lächerliche Dividenden:
1999: 0,21
2000: 0,23
2001: 0,23
Addiert man Buchwert + Dividende und vergleicht man das mit den gemeldeten Gewinnen, so tut sich ein extremes Missverhältnis auf:
Gewinn gemeldet:
1999: 1,56
2000: 1,59 (für den Aktionär: Verlust = 0,23-0,37 = - 0,14)
2001: 1,31 (für den Aktionär: Gewinn = 0,34)
Es bleibt mir ein Rätsel, wieso Leute ihr Geld in solchen Aktien anlegen - man braucht doch nur einen Taschenrechner und die Original - SEC-Bilanzen herunterzuladen, hier der Link für die Ungläubigen:
http://www.mcdonalds.com/corporate/investor/financialinfo/in…
Wie erklärt sich dieser Irrsinn? Ein Kurs von ca. 7 Euro für KGV (real) = 20 entspräche zufällig auch dem Buchwert der Firma und wäre eine Kaufgelegenheit - aber immer noch 18 Euro zu zahlen??
_____________________________________________________________
Nun, damit ich nicht alles neu schreiben muss, hier ein analoges Beispiel: DELL
_____________________________________________________________
Da es Dell so gut gehen soll, habe ich mir mal die Zahlen angesehen. Und was habe ich gefunden? - Ein schwarzes Loch!
Durch dieses - für mich unsichtbar in einer vierten Dimension - müssen sich die DELL-Gewinne regelmäßig auflösen.
Obwohl seit 1999 (Beginn der Kurzrecherche) nie Dividenden ausgeschüttet wurden, in der Bilanz kein Goodwill (mehr) zu finden ist, den man abschreiben könnte, die Anzahl der Aktien sich kaum veränderte (keine Verwässerung) und jedes Jahr nette Gewinne gemeldet werden, sinkt das Eigenkapital absolut wie auch je Aktie, 2001 wie auch Q2/2002!
Anzahl Aktien: 2672,0 Mio.
Hier die Nachsteuer-Gewinne (inkl. aller Sondereffekte), Zahlen in Mio. Dollar:
Gewinn (1999/2000/2001/Q1-02/Q2-02)=
1666 / 2177 / 1246 / 462 / 457
Summe der Gewinne: 6008 Mio. Dollar!
Eigenkapital:
zum 2.2.2001: 5622 Mio. Dollar
zum 1.2.2002: 4694 Mio. Dollar
aktuell: nur 4521 Mio. Dollar (Stand Q2/2002)!
Falls DELL 1999 bei Eigenkapital = Null begonnen hat (ist anzunehmen, da überschuldete Firmen sofort Insolvenz anmelden müssen), müßte die Differenz von ca. 1500 Millionen Dollar doch noch irgendwo zu finden sein?
Kann mir das bitte mal einer erklären?
Bitte helft mir, liebe, schlaue Analysten (mit bestandenem PISA-Test).
Wie dummfrech darf man eigentlich sein, um straffrei so mit den Zahlen zu jonglieren und die Anlager zu verar*..en?
Trauriger DELL-Restbuchwert je Aktie: 1,7 Euro
Aber die Meldungen gehen wieder um die Welt: DELL-Erwartungen übertroffen, 0,18 Cent Gewinn je Aktie in Q2/2002. Aber ein Blick in die jüngste DELL-Bilanz zeigt: auch Q1 zu Q2 hat sich das Eigenkapital weiter verringert!
Überirdische Finanzjongleure ziehen die Dollar ab durch das schwarze Loch... Wozu gibt es noch eine Buchhaltung? Was wollen wir mit Begriffen wie Gewinn und KGV noch anfangen?
________________________
Auflösung des Rätsels:
------------------------
Bei DELL gibt es nach S&P eine nicht unerheblich Diskrepanz zwischen sog. traditional earnings und core-earnings in 2001.
DELL COMPUTER
trad. e.: 1,246.0
core e.: 552.0
difference: -694.0 !!
wie man folgendem link entnehmen kann:
http://bwnt.businessweek.com/core_earnings/2001/index.asp?so…
Bei DELL gab und gibt es ganz erhebliche Insider-Verkäufe resultierend aus diesen Aktion-Options-Programmen.
http://biz.yahoo.com/t/d/dell.html
Ein kleiner Miniauszug:
2002-06- 04
LUFT, KLAUS
Director
115,200
Planned Sale
(Estimated proceeds of $3,090,337)
....
2002-01- 02
TOPFER, MORTON L.
Director
1,750,000
Planned Sale
(Estimated proceeds of $48,207,075)
2002-01- 02 -
2002-01- 03
TOPFER, MORTON L.
Director
1,750,000
Option Exercise at $1.108 per share.
(Cost of $1,939,000)
2002-01- 02 -
2002-01- 03
TOPFER, MORTON L.
Director
1,750,000
Sale at $27.50 - $27.73 per share.
(Proceeds of about $48,326,000)
...
Die Verwässerung sieht man nur nicht, weil über Aktien-Rückkaufprogramme, diese vorher gedruckten Aktien, wieder eingesammelt werden. Mit welchem Geld? ?
Eine dieser wunderbaren US-Erfindungen, sozusagen ein perputuum mobile zu überbordendem Reichtum für das Management.
Also für dieses System bin ich nicht sehr bullish.
Bei Intel habe ich mich auch schon gewundert, wo die zuletzt angehäuften Gewinne geblieben sind, denn das EK sank.
Da finde ich ja die offene "Abzocke" der Anleger bei Cisco schon "ehrlicher", wo wegen der Verwässerung durch Optionsprogramme trotz damals wirklich extrem guter Gewinnzahlen der Buchwert je Aktie ständig gefallen ist, was jeder aus der wachsenden Anzahl an Aktien wenigstens sofort ersehen konnte - wenn er es nur wollte.
Jetzt ahne ich auch, warum in der Börsenwelt immer nur das KGV kommuniziert wird und nicht der Buchwert (außer bei der Zeitschrift "Börse Online" - aber auch hier leider ohne Zeitreihe, Buchwert im Jahr 200/1/2...), sonst würde ja jeder den Betrug gleich bemerken. Also kein Preis ohne Fleiß, machen wir das eben selber. Eröffnet mal bitte einer einen Thread "Buchwert-Zeitreihen" (habe ich noch nie gemacht), evtl. wird dieser Thread dann Börsengeschichte schreiben, für viele Unternehmen und Anleger eine sehr traurige, aber heilsame.
Werden die jetzt angekündigten neuen US-Gesetze diese Irreführung der Anleger verbieten - wohl eher nicht?
O.K., dann müssen wir noch wachsamer sein - Finger weg von den Aktien der Firmen mit solchen Praktiken. Lt. First Five - Auswertung werden von den Profi-Vermögensverwaltern US-Aktien praktisch nur noch verkauft, Käufe finden so gut wie nicht mehr statt. Dafür halten die z.B. Volkswagen, notiert z.Z. unter Buchwert.
J.R.
Ich wende eine einfache Methode an, um zu prüfen, ob die ausgewiesenen Gewinne "echt" bzw. "ehrlich" sind, ob der Wert für den Aktionär wirklich steigt. Leider ist das mitnichten bei McDonalds der Fall!
Hier der Beweis:
(Werte in Euro, bezogen auf aktuell 1290,6 Mio. Aktien und 0,965 Euro/Dollar)
Buchwert:
1999: 6,73
2000: 6,36 (= Verlust von 0,37)
2001: 6,48 (= Gewinn von 0,11)
Lächerliche Dividenden:
1999: 0,21
2000: 0,23
2001: 0,23
Addiert man Buchwert + Dividende und vergleicht man das mit den gemeldeten Gewinnen, so tut sich ein extremes Missverhältnis auf:
Gewinn gemeldet:
1999: 1,56
2000: 1,59 (für den Aktionär: Verlust = 0,23-0,37 = - 0,14)
2001: 1,31 (für den Aktionär: Gewinn = 0,34)
Es bleibt mir ein Rätsel, wieso Leute ihr Geld in solchen Aktien anlegen - man braucht doch nur einen Taschenrechner und die Original - SEC-Bilanzen herunterzuladen, hier der Link für die Ungläubigen:
http://www.mcdonalds.com/corporate/investor/financialinfo/in…
Wie erklärt sich dieser Irrsinn? Ein Kurs von ca. 7 Euro für KGV (real) = 20 entspräche zufällig auch dem Buchwert der Firma und wäre eine Kaufgelegenheit - aber immer noch 18 Euro zu zahlen??
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Nun, damit ich nicht alles neu schreiben muss, hier ein analoges Beispiel: DELL
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Da es Dell so gut gehen soll, habe ich mir mal die Zahlen angesehen. Und was habe ich gefunden? - Ein schwarzes Loch!
Durch dieses - für mich unsichtbar in einer vierten Dimension - müssen sich die DELL-Gewinne regelmäßig auflösen.
Obwohl seit 1999 (Beginn der Kurzrecherche) nie Dividenden ausgeschüttet wurden, in der Bilanz kein Goodwill (mehr) zu finden ist, den man abschreiben könnte, die Anzahl der Aktien sich kaum veränderte (keine Verwässerung) und jedes Jahr nette Gewinne gemeldet werden, sinkt das Eigenkapital absolut wie auch je Aktie, 2001 wie auch Q2/2002!
Anzahl Aktien: 2672,0 Mio.
Hier die Nachsteuer-Gewinne (inkl. aller Sondereffekte), Zahlen in Mio. Dollar:
Gewinn (1999/2000/2001/Q1-02/Q2-02)=
1666 / 2177 / 1246 / 462 / 457
Summe der Gewinne: 6008 Mio. Dollar!
Eigenkapital:
zum 2.2.2001: 5622 Mio. Dollar
zum 1.2.2002: 4694 Mio. Dollar
aktuell: nur 4521 Mio. Dollar (Stand Q2/2002)!
Falls DELL 1999 bei Eigenkapital = Null begonnen hat (ist anzunehmen, da überschuldete Firmen sofort Insolvenz anmelden müssen), müßte die Differenz von ca. 1500 Millionen Dollar doch noch irgendwo zu finden sein?
Kann mir das bitte mal einer erklären?
Bitte helft mir, liebe, schlaue Analysten (mit bestandenem PISA-Test).
Wie dummfrech darf man eigentlich sein, um straffrei so mit den Zahlen zu jonglieren und die Anlager zu verar*..en?
Trauriger DELL-Restbuchwert je Aktie: 1,7 Euro
Aber die Meldungen gehen wieder um die Welt: DELL-Erwartungen übertroffen, 0,18 Cent Gewinn je Aktie in Q2/2002. Aber ein Blick in die jüngste DELL-Bilanz zeigt: auch Q1 zu Q2 hat sich das Eigenkapital weiter verringert!
Überirdische Finanzjongleure ziehen die Dollar ab durch das schwarze Loch... Wozu gibt es noch eine Buchhaltung? Was wollen wir mit Begriffen wie Gewinn und KGV noch anfangen?
________________________
Auflösung des Rätsels:
------------------------
Bei DELL gibt es nach S&P eine nicht unerheblich Diskrepanz zwischen sog. traditional earnings und core-earnings in 2001.
DELL COMPUTER
trad. e.: 1,246.0
core e.: 552.0
difference: -694.0 !!
wie man folgendem link entnehmen kann:
http://bwnt.businessweek.com/core_earnings/2001/index.asp?so…
Bei DELL gab und gibt es ganz erhebliche Insider-Verkäufe resultierend aus diesen Aktion-Options-Programmen.
http://biz.yahoo.com/t/d/dell.html
Ein kleiner Miniauszug:
2002-06- 04
LUFT, KLAUS
Director
115,200
Planned Sale
(Estimated proceeds of $3,090,337)
....
2002-01- 02
TOPFER, MORTON L.
Director
1,750,000
Planned Sale
(Estimated proceeds of $48,207,075)
2002-01- 02 -
2002-01- 03
TOPFER, MORTON L.
Director
1,750,000
Option Exercise at $1.108 per share.
(Cost of $1,939,000)
2002-01- 02 -
2002-01- 03
TOPFER, MORTON L.
Director
1,750,000
Sale at $27.50 - $27.73 per share.
(Proceeds of about $48,326,000)
...
Die Verwässerung sieht man nur nicht, weil über Aktien-Rückkaufprogramme, diese vorher gedruckten Aktien, wieder eingesammelt werden. Mit welchem Geld? ?
Eine dieser wunderbaren US-Erfindungen, sozusagen ein perputuum mobile zu überbordendem Reichtum für das Management.
Also für dieses System bin ich nicht sehr bullish.
Bei Intel habe ich mich auch schon gewundert, wo die zuletzt angehäuften Gewinne geblieben sind, denn das EK sank.
Da finde ich ja die offene "Abzocke" der Anleger bei Cisco schon "ehrlicher", wo wegen der Verwässerung durch Optionsprogramme trotz damals wirklich extrem guter Gewinnzahlen der Buchwert je Aktie ständig gefallen ist, was jeder aus der wachsenden Anzahl an Aktien wenigstens sofort ersehen konnte - wenn er es nur wollte.
Jetzt ahne ich auch, warum in der Börsenwelt immer nur das KGV kommuniziert wird und nicht der Buchwert (außer bei der Zeitschrift "Börse Online" - aber auch hier leider ohne Zeitreihe, Buchwert im Jahr 200/1/2...), sonst würde ja jeder den Betrug gleich bemerken. Also kein Preis ohne Fleiß, machen wir das eben selber. Eröffnet mal bitte einer einen Thread "Buchwert-Zeitreihen" (habe ich noch nie gemacht), evtl. wird dieser Thread dann Börsengeschichte schreiben, für viele Unternehmen und Anleger eine sehr traurige, aber heilsame.
Werden die jetzt angekündigten neuen US-Gesetze diese Irreführung der Anleger verbieten - wohl eher nicht?
O.K., dann müssen wir noch wachsamer sein - Finger weg von den Aktien der Firmen mit solchen Praktiken. Lt. First Five - Auswertung werden von den Profi-Vermögensverwaltern US-Aktien praktisch nur noch verkauft, Käufe finden so gut wie nicht mehr statt. Dafür halten die z.B. Volkswagen, notiert z.Z. unter Buchwert.
J.R.
Volle Zustimmung zur Betrachtung von Rudi6! Wenn man sich die Bilanzen mehrerer Jahre ansieht, merkt man, daß nur wenige Unternehmen einen Wertzuwachs schaffen, die meisten sind Kapitalvernichter. Der Buchwert ist dabei zwar nicht das Maß aller Dinge, aber eine recht gute Orientierungshilfe. Natürlich sollte man sich dabei genau ansehen, wie sich der Buchwert zusammensetzt. Ein Buchwert kann unter- oder übertreiben - Stichwort Goodwill, immaterielle Assets. Was nützt dem Aktionär z. B. eine UMTS-Lizenz, die für einen astronomischen Preis eingekauft wurde und deren Werthaltigkeit höchst zweifelhaft ist? Und Beispiele wie Enron, WorldCom etc. haben gezeigt, daß man mit Bilanzen auch wunderbar betrügen kann.
Hallo Leute,
zufällig habe ich mir gestern auch die Buchwerte einiger Unternehmen angeschaut .
Nach meinen Infos ist Buchwert=immaterielle Werte+Anlagevermögen+Umlaufvermögen
Bei AOL liegt der Buchwert bei ca. 22 USD, aktueller Kurs bei 12 USD, bei Palm bei 1,19 USD (akt.Kurswert 0,75).
Auch VW habe ich mir angeschaut, KGV von 5-6 und dazu der Buchwert!
Was ist faul an den Aktien? Wahrscheinlich bei AOL immaterielle Werte= wertlose Filmrechte??
Palm vor der Pleite?? Ist aber immerhin Marktführer und ist ein idealer Übernahmekandidat??
Warum ist VW sooooo billig??
Bis dann,
Braininvestor
zufällig habe ich mir gestern auch die Buchwerte einiger Unternehmen angeschaut .
Nach meinen Infos ist Buchwert=immaterielle Werte+Anlagevermögen+Umlaufvermögen
Bei AOL liegt der Buchwert bei ca. 22 USD, aktueller Kurs bei 12 USD, bei Palm bei 1,19 USD (akt.Kurswert 0,75).
Auch VW habe ich mir angeschaut, KGV von 5-6 und dazu der Buchwert!
Was ist faul an den Aktien? Wahrscheinlich bei AOL immaterielle Werte= wertlose Filmrechte??
Palm vor der Pleite?? Ist aber immerhin Marktführer und ist ein idealer Übernahmekandidat??
Warum ist VW sooooo billig??
Bis dann,
Braininvestor
wie ist diesbezüglich eure einschätzung zu eastman-kodak ?
@flyfish
Diese und andere Fragen zu beantworten hat genau ein Problem: die Zeit für die Recherche. In meiner Datenbank habe ich erst ca. 300 Firmen, eastman-kodak noch nicht aktuell recherchiert.
Daher mein Aufruf zur Mithilfe (siehe oben). Wegen der Einheitlichkeit / Vergleichbarkeit der Ergebnisse sollten wir uns aber auf eine einheitliche Definition des Buchwertes halten. Hier ist sie noch einmal:
(zitiert aus dem Vorwort zum Statistikteil der Wochenzeitschrift ?Börse online?, dem traditionsreichen Pflichtblatt deutscher Börsen)
Buchwert je Aktie:
Das im aktuellen Geschäftsbericht ausgewiesene Eigenkapital wird wie folgt korrigiert:
-> zuzüglich 50% der Sonderposten mit Rücklagenanteil (meist ohne Bedeutung)
-> abzüglich Anteile anderer Gesellschafter (falls das Eigenkapital Dritter nicht ohnehin gesondert in der Bilanz steht)
-> abzüglich Dividendenausschüttung (für das Jahr, für das die Abschlussbilanz aufgestellt ist)
-> abzüglich immaterieller "Goodwill" oder "Geschäftswert" (falls ein solcher immaterieller Wert in der Bilanz enthalten ist)
Das so korrigierte Eigenkapital wird durch die Anzahl der Aktien dividiert, um den Buchwert je Aktie zu erhalten.
Eine UMTS-Lizenz wird also noch als werthaltig berücksichtigt, aber der "Aufpreis" für zu teuer (über dem Buchwert) dazugekaufte Firmen, der als "Firmenwert" oder "Goodwill" ausgewiesen ist, vorsichtshalber nicht.
So hat z.B. die Allianz durch Kauf der Dresdner Bank ihren Buchwert fast vollständig vernichtet, von ca. 45 Euro/Aktie auf heute ca. 3 Euro. Die Aktie ist ja auch entsprechend stark gefallen. Voraussagen läßt sich durch diese Methode zwar nicht der Kursverlauf, sehr wohl aber das Risiko einer Aktie. Denn unter dem Buchwert sollte sie vernünftiger Weise nicht fallen, wenn die Nachrichtenlage nicht katastrophal wird. Insofern ist der Buchwert in etwa der mögliche Boden einer Abwärtsbewegung. Das sieht man aktuell z.B. beim Chiphersteller AMD, trotz der operativen Verluste hält sich der Kurs noch über 6 Euro. Schreibt die Firma mal wieder Gewinne, gibt es eine > 100%-Chance.
J.R.
Diese und andere Fragen zu beantworten hat genau ein Problem: die Zeit für die Recherche. In meiner Datenbank habe ich erst ca. 300 Firmen, eastman-kodak noch nicht aktuell recherchiert.
Daher mein Aufruf zur Mithilfe (siehe oben). Wegen der Einheitlichkeit / Vergleichbarkeit der Ergebnisse sollten wir uns aber auf eine einheitliche Definition des Buchwertes halten. Hier ist sie noch einmal:
(zitiert aus dem Vorwort zum Statistikteil der Wochenzeitschrift ?Börse online?, dem traditionsreichen Pflichtblatt deutscher Börsen)
Buchwert je Aktie:
Das im aktuellen Geschäftsbericht ausgewiesene Eigenkapital wird wie folgt korrigiert:
-> zuzüglich 50% der Sonderposten mit Rücklagenanteil (meist ohne Bedeutung)
-> abzüglich Anteile anderer Gesellschafter (falls das Eigenkapital Dritter nicht ohnehin gesondert in der Bilanz steht)
-> abzüglich Dividendenausschüttung (für das Jahr, für das die Abschlussbilanz aufgestellt ist)
-> abzüglich immaterieller "Goodwill" oder "Geschäftswert" (falls ein solcher immaterieller Wert in der Bilanz enthalten ist)
Das so korrigierte Eigenkapital wird durch die Anzahl der Aktien dividiert, um den Buchwert je Aktie zu erhalten.
Eine UMTS-Lizenz wird also noch als werthaltig berücksichtigt, aber der "Aufpreis" für zu teuer (über dem Buchwert) dazugekaufte Firmen, der als "Firmenwert" oder "Goodwill" ausgewiesen ist, vorsichtshalber nicht.
So hat z.B. die Allianz durch Kauf der Dresdner Bank ihren Buchwert fast vollständig vernichtet, von ca. 45 Euro/Aktie auf heute ca. 3 Euro. Die Aktie ist ja auch entsprechend stark gefallen. Voraussagen läßt sich durch diese Methode zwar nicht der Kursverlauf, sehr wohl aber das Risiko einer Aktie. Denn unter dem Buchwert sollte sie vernünftiger Weise nicht fallen, wenn die Nachrichtenlage nicht katastrophal wird. Insofern ist der Buchwert in etwa der mögliche Boden einer Abwärtsbewegung. Das sieht man aktuell z.B. beim Chiphersteller AMD, trotz der operativen Verluste hält sich der Kurs noch über 6 Euro. Schreibt die Firma mal wieder Gewinne, gibt es eine > 100%-Chance.
J.R.
Guter Thread hier.
Was haltet ihr denn von den Buchwertdaten von WO?
Da gibt es Buchwert Var. 1 und 2.
Was haltet ihr denn von den Buchwertdaten von WO?
Da gibt es Buchwert Var. 1 und 2.
Bayer, BASF und e.on sind in Bezug auf den Buchwert auch recht interessant.
@BalatonBomber
Hier zunächst BASF, alle Zahlen umgerechnet auf aktuell 583 Mio. Aktien:
Buchwert je Aktie / Differenz zu Vorjahr / (Goodwill in Mio. Euro):
1999: 22,41 / ? / (749,7)
2000: 19,19 / - 3,22 / (2628,6)
2001: 25,14 / + 5,95 / (2504,2)
Dividenden:
für 1999: 1,20 Euro / Aktie
für 2000: 2,08
für 2001: 1,40
Angegebene Gewinne nach Steuern in Euro/Aktie, incl. aller Sondereffekte / (Dividende + Buchwertentwicklung für den Aktionär) / Differenz:
1999: 2,27
2000: 2,13 / (2,08-3,22 = - 1,14 negativ!) / - 3,27
2001: 10,05 / (1,40 + 5,95 = + 7,35) / - 2,7 (incl. Veräußerungsgewinn)
Das sieht insgesamt recht gut aus, der Kurs ist m.E. nach unten bei ca. 25 Euro/Aktie abgesichert. Nicht so gut ist die doch recht große Differenz zwischen dem tatsächlichen Gewinn für den Aktionär und den jeweils um ca. 3 Euro/Aktie zu hoch ausgewiesenen Nachsteuergewinn.
Zum Glück will nun auch die neue Regierung die Veräußerungsgewinne wieder versteuern, dies wird die vielen Beteiligungsverkäufe eindämmen und etwas Ruhe in die Unternehmen bringen. Man soll sich wieder auf das Geschäft konzentrieren. Die Buchwertentwicklung wird dann hoffentlich berechenbarer.
Das schützt aber noch nicht vor Geldgeschenken in das Ausland, z.B. hat RWE damit in kurzer Zeit seinen ganzen Buchwert vernichtet. Nur wenn die Strompreise/Gewinne wieder kräftig steigen, kann er sich langsam wieder erholen mit einigen (wenigen) Euro je Aktie und Jahr - "tolle Leistung" von RWE, wird aber nicht bestraft: im Gegenteil, es gibt eine "Spendenquittung" in der Bilanz für künftige Goodwill-Abschreibungen. Sollen doch die Arbeitnehmer die Steuerlast tragen, möglichst alleine.
J.R.
Hier zunächst BASF, alle Zahlen umgerechnet auf aktuell 583 Mio. Aktien:
Buchwert je Aktie / Differenz zu Vorjahr / (Goodwill in Mio. Euro):
1999: 22,41 / ? / (749,7)
2000: 19,19 / - 3,22 / (2628,6)
2001: 25,14 / + 5,95 / (2504,2)
Dividenden:
für 1999: 1,20 Euro / Aktie
für 2000: 2,08
für 2001: 1,40
Angegebene Gewinne nach Steuern in Euro/Aktie, incl. aller Sondereffekte / (Dividende + Buchwertentwicklung für den Aktionär) / Differenz:
1999: 2,27
2000: 2,13 / (2,08-3,22 = - 1,14 negativ!) / - 3,27
2001: 10,05 / (1,40 + 5,95 = + 7,35) / - 2,7 (incl. Veräußerungsgewinn)
Das sieht insgesamt recht gut aus, der Kurs ist m.E. nach unten bei ca. 25 Euro/Aktie abgesichert. Nicht so gut ist die doch recht große Differenz zwischen dem tatsächlichen Gewinn für den Aktionär und den jeweils um ca. 3 Euro/Aktie zu hoch ausgewiesenen Nachsteuergewinn.
Zum Glück will nun auch die neue Regierung die Veräußerungsgewinne wieder versteuern, dies wird die vielen Beteiligungsverkäufe eindämmen und etwas Ruhe in die Unternehmen bringen. Man soll sich wieder auf das Geschäft konzentrieren. Die Buchwertentwicklung wird dann hoffentlich berechenbarer.
Das schützt aber noch nicht vor Geldgeschenken in das Ausland, z.B. hat RWE damit in kurzer Zeit seinen ganzen Buchwert vernichtet. Nur wenn die Strompreise/Gewinne wieder kräftig steigen, kann er sich langsam wieder erholen mit einigen (wenigen) Euro je Aktie und Jahr - "tolle Leistung" von RWE, wird aber nicht bestraft: im Gegenteil, es gibt eine "Spendenquittung" in der Bilanz für künftige Goodwill-Abschreibungen. Sollen doch die Arbeitnehmer die Steuerlast tragen, möglichst alleine.
J.R.
@BalatonBomber
Und hier zum Vergleich die Bayer AG:
Alle Zahlen umgerechnet auf aktuell 730,34192 Mio. Aktien:
Buchwert je Aktie / Differenz zu Vorjahr / (Goodwill in Mio. Euro):
1999: 19,58 / ? / (705)
2000: 20,76 / + 1,18 / (978)
2001: 21,83 / + 1,07 / (975)
Dividenden:
für 1999: 1,30 Euro / Aktie
für 2000: 1,40
für 2001: 0,90
Angegebene Gewinne nach Steuern in Euro/Aktie, incl. aller Sondereffekte / (Dividende + Buchwertentwicklung für den Aktionär) / Differenz:
1999: 2,74
2000: 2,49 / (1,40 + 1,18 = + 2,58) / + 0,09
2001: 1,32 / (0,90 + 1,07 = + 1,97) / + 0,65
Bis 2001 sehen die Zahlen sehr gut aus, die Gewinnangaben erscheinen überaus ehrlich. Der Kurs liegt derzeit unter dem Buchwert von aktuell ca. 20 Euro / Aktie!
Im 1.Halbjahr ist allerdings das Eigenkapital deutlich gesunken:
31.12.2001: 16922 Mio Euro
30.06.2002: 15648 Mio Euro
trotzdem wurde ein Nachsteuergewinn von 816 Mio Euro ausgewiesen, das irritiert mich - wird der Weg der Tugend bei der Berichterstattung jetzt mit dem neuen Vorstand verlassen?
Leider steht im Halbjahresbericht nichts über die Entwicklung des Goodwill. Also, bis 2001 macht alles einen sehr soliden Eindruck, aber für 2002 bin ich abwartend vorsichtig.
J.R.
Und hier zum Vergleich die Bayer AG:
Alle Zahlen umgerechnet auf aktuell 730,34192 Mio. Aktien:
Buchwert je Aktie / Differenz zu Vorjahr / (Goodwill in Mio. Euro):
1999: 19,58 / ? / (705)
2000: 20,76 / + 1,18 / (978)
2001: 21,83 / + 1,07 / (975)
Dividenden:
für 1999: 1,30 Euro / Aktie
für 2000: 1,40
für 2001: 0,90
Angegebene Gewinne nach Steuern in Euro/Aktie, incl. aller Sondereffekte / (Dividende + Buchwertentwicklung für den Aktionär) / Differenz:
1999: 2,74
2000: 2,49 / (1,40 + 1,18 = + 2,58) / + 0,09
2001: 1,32 / (0,90 + 1,07 = + 1,97) / + 0,65
Bis 2001 sehen die Zahlen sehr gut aus, die Gewinnangaben erscheinen überaus ehrlich. Der Kurs liegt derzeit unter dem Buchwert von aktuell ca. 20 Euro / Aktie!
Im 1.Halbjahr ist allerdings das Eigenkapital deutlich gesunken:
31.12.2001: 16922 Mio Euro
30.06.2002: 15648 Mio Euro
trotzdem wurde ein Nachsteuergewinn von 816 Mio Euro ausgewiesen, das irritiert mich - wird der Weg der Tugend bei der Berichterstattung jetzt mit dem neuen Vorstand verlassen?
Leider steht im Halbjahresbericht nichts über die Entwicklung des Goodwill. Also, bis 2001 macht alles einen sehr soliden Eindruck, aber für 2002 bin ich abwartend vorsichtig.
J.R.
Danke Rudi6 für die informativen Postings.
Wurde bei Bayer denn eventuell eine Bilanzverkürzung vorgenommen, durch Schuldentilgung z.B.?
Ansonsten sollte man dies weiter verfolgen.
Gruß BB
Wurde bei Bayer denn eventuell eine Bilanzverkürzung vorgenommen, durch Schuldentilgung z.B.?
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