Warum Rot-Grün gewonnen hat - wenn sie denn gewonnen haben... - 500 Beiträge pro Seite

[xylophon]

Ganz klar: wegen Schröder. Wegen Stoiber. Wegen Möllemann. Und Ströbele natürlich.

Möllemann hat das Programm der FDP sehr in den Hintergrund gedrängt, für viele war die Partei wegen des Personals "unwählbar" (ftd!!!).

Stoiber hat den Bayern-Malus, der insbesondere im Osten geschadet hat und im hohen Norden.

Schröder war extrem geschickt, die PDS-Stimmen durch den Irak-Wahlkampf zum großen Teil aufzusaugen. Im Osten war dieses Thema vermutlich der Tod der PDS (Friedenspartei) und hat viele Wähler zur SPD wechseln lassen, die ev. zusätzlich Stoiber nicht wollten.

(Merkel wäre wohl doch die bessere Variante gewesen).

Und die Grünen haben sich mit Ströbele sehr geschickt verhalten. Dadurch, dass er nicht vorn auf die Liste kam, musste er den Wahlkreis gewinnen. Ob er es geschafft hat, ist egal. Jedenfalls hat er der PDS unmöglich gemacht, das Mandat zu holen.

Die bessere Taktik hat gewonnen. Ob es die bessere Politik wird, muss sich zeigen.

[KurtWarner]

Letztendlich eigentlich hauptsächlich wegen Möllemanns verbalem Amoklauf, der die FDP viele Stimmen gekostet hat, ebenso wie die fehlende Koalitionsaussage der FDP.

[PlanschProtectionTeam]

Dem ist nicht viel hinzuzufügen.

Noch sonnt sich Stoiber in den gewonnenen Prozentpunkten. Aber schon in der nächsten Woche wird man sich in der Union Gedanken darüber machen, wie diese Wahl (die ja vor 6 Wochen schon gewonnen schien) doch noch verloren werden konnte.

Gegen eine Regierung mit diesen Wirtschaftsdaten hätte man gewinnen MÜSSEN.

[xylophon]

Nr. 2: zB für Juden war die FDP ja wohl unwählbar. Und darunter finden sich durchaus viele liberal denkende Menschen...allerdings hätte ich mit solch einem schwachen FDP-Ergebnis nicht gerechnet.

Die Grünen haben bestimmt einige taktische SPD-Stimmen bekommen, die lieber Rot-Grün also Rot-Gelb wollten...

[zootv]

#3

Das stimmt ! Die CDU/CSU hat selber schuld. Stoiber kam, bis auf Bayern, bei den Deutschen nicht an. Mit Merkel hätte die CDU/CSU im Osten viel mehr Stimmen bekommen.

[zootv]

#4

Die Stimmenverlisze der SPD gingen wahrscheinlich zu 99% an die Grünen. Der Skandal der FDP brachte zwar auch massiven Stimmenzuwachs bei der CDU/CSU, aber nicht in dieser Deutlichkeit.

[PlanschProtectionTeam]

@#5
Und genau das wird in der nächsten Zeit in der Union thematisiert. Erst hinter vorgehaltener Hand und wenn man dann endlich begreift welche Chance da dilettantisch vergeigt wurde, werden die Angriffe offen vorgetragen.

[KurtWarner]

#5

Die Union ist doch nicht das Problem, das Problem ist die FDP.
Allerdings stimmt es schon, normalerweise hat die Union ein größeres Potential, vor allem wenn man bedenkt, wie abgewirtschaftet die derzeitige regierung ist. Da hätten schon 42-43% drin sein müssen.

[PlanschProtectionTeam]

Ah, schon die ersten die den möglichen 40 + x nachtrauern.
Aber ihr werdet nicht die einzigen bleiben.
Hinterm Champagnerglas werden schon die Messer gewetzt.

[xylophon]

..aber besonders clever find ich wirklich, wie man die PDS draußen gehalten hat...denn nur ohne die konnte man überhaupt noch mal die Wahl gewinnnen.


Wird eigentlich erst jetzt richtig klar, wie klug die Taktik war.

[xylophon]

..vor allem kann es sein, dass man diese Partei damit auch auf Dauer aus dem Bundestag gekickt hat. Junge wählen die kaum und die Alten sterben weg...

[PlanschProtectionTeam]

@xylophn
Die Jungen haben diesmal FDP gewählt. Zu meiner Jugendzeit wäre das undenkbar gewesen. Die PDS kommt zurück, wenn es ihr gelingt, das Ossi-Image endlich abzustreifen.

[zootv]

#10

Das war nicht taktisch klug, sondern "alles oder nichts, bzw. geh aufs Ganze oder es kann nur Einen geben". Es hätte auch für schwarz-gelb reichen können, bzw. noch ist ja nichts entschieden.

[xylophon]

..klar: no risk, no fun....

So isser, unser Gerd. Mit den 4 Frauen....

[xylophon]

das ist auch ein "Vater des Sieges" - seine größte politische Leistung bisher, die PDS draußen gehalten zu haben:

[Neemann]

xylophon, du musst mir noch erklären, wer eigentlich "taktisch" grün wählt, um rotgrün statt rotgelb zu wollen - es war doch sonnenklar, dass Schröder, so er die Auswahl gehabt hätte, rotgrün fortgesetzt hätte.

[xylophon]

es hätte aber sein können, dass die FDP deutlich stärker wird als Grün, man also nur mit Rot-Gelb weitergekommen wäre oder mit großer Koalition.
Ein SPD-Wähler, der die Grünen als Koalitionspartner ggü der FDP bevorzugt, schenkt daher seine Stimme ev. den Grünen...damit es DOCH ev. für Rot-Grün reicht. So hat es meine Mutter gemacht, alte Sozialdemokratin. Und die Grünen sollen ja gerade bei den ältern zugelegt haben.

Ich selbst hätte um ein Haar umgekehrt SPD gewählt, weil ich Angst hatte, es würde nicht reichen und lieber Schröder als Stoiber als Kanzler der großen Koalition sehen wollte. Hab mich dann aber doch getraut, auf Risiko zu setzen, zum Glück....

[Neemann]

Dann hat deine Mutter schlecht gerechnet, aber wenn das viele tun, erklärt das natürlich auch einiges

Also: Wenn es für rot-grün nicht reicht, ist es völlig unerheblich, ob ich statt rot lieber grün gewählt hätte - die Stimme wäre doch innerhalb des Lagers geblieben und wäre bzgl. der Frage, ob rotgrün eine Mehrheit hat oder nicht, völlig unerheblich.

[xylophon]

stimmt eigentlich....