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    vice fund - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.09.02 09:59:01 von
    neuester Beitrag 24.09.02 09:32:27 von
    Beiträge: 3
    ID: 637.108
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      schrieb am 23.09.02 09:59:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      klingt nach sehr interessantem investment in zeiten wie diesen! - moralische bedenken gibt´s bei mir sowieso nicht
      meinungen?!
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 19:27:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wie wärs wenn du mal ein bißchen Info reinstellst, um was es geht?

      T.
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 09:32:27
      Beitrag Nr. 3 ()
      ist leider nur in usa zugelassen....

      ftd.de, Mo, 23.9.2002, 7:00
      Fonds: Bewusst unmoralisch
      Von Martin Diekmann

      Alkohol, Tabak, Glücksspiele: Ein neuer Aktienfonds in den USA setzt auf menschliche Schwächen und Laster.

      In wirtschaftlich unsicheren Zeiten drehen die Bürger ihr sauer Verdientes lieber zweimal um. Gekauft werden nur noch die nötigsten Dinge, größere Anschaffungen auf bessere Zeiten verschoben. "Das betrifft nicht alle Konsumgüter", meint Dan Ahrens, Fondsmanager des neu aufgelegten Vice Funds von Mutuals.com. "Die Leute machen Ausnahmen, wenn es um ihre Schwächen und Laster geht."

      Ahrens, der den Vice Funds betreut, sollte wissen, wovon er spricht. Denn "Vice" bedeutet übersetzt "Laster", und der Manager investiert folgerichtig ausschließlich in Unternehmen, von denen Investoren normalerweise nicht gerne zugeben, sie im Depot zu haben. "Wir tätigen bewusst gesellschaftlich unverantwortliche Investments", sagt Ahrens. "Waffen, Rüstung, Glücksspiel, Alkohol, Tabak - das sind die Bereiche, die auch in Krisenzeiten laufen."


      Allen Rufen nach "Political Correctness" zum Trotz sieht Ahrens in seiner Investmentstrategie kein Problem: "Immerhin handelt es sich doch um ganz normale Gesellschaften, die regulär an der Börse gehandelt werden und in die nicht nur ich investiere." Er schließt sich eher dem Urteil des 1895 ermordeten 16. Präsidenten der USA Abraham Lincoln an, der noch vor seiner Amtszeit sagte: "Wer keine Laster hat, hat auch keine Tugend."


      Mutuals.com, ein eher kleiner Vermögensverwalter mit einem verwalteten Vermögen von 240 Mio. $, hat in seiner amerikanischen Heimat den Ruf, ein wenig mehr für Anleger zu tun als andere Gesellschaften. Nicht nur, dass sie Investoren eine objektive Beratung versprechen. Gleichzeitig bietet die Gesellschaft auch noch alle in den USA erhältlichen Fonds ohne Ausgabeaufschläge an. Der eigene bildet da natürlich keine Ausnahme.



      Wer schockt, fällt auf


      Kein Wunder also, dass die bereits als Rebellen verschriene Gesellschaft ihr einmal erkämpftes Image mit allen Mitteln verteidigen will. Und jetzt mit einem Konzept an den Markt kommt, auf das andere mit Unverständnis reagieren. Denn wer schockt, fällt auf, und das ist in einer Branche, in der das Angebot schier unermesslich ist, bekanntermaßen eine gängige Strategie.


      In dieser Tradition ist wohl auch das Logo des neuen Fonds zu sehen. Statt dem allgemein üblichen Gründerporträt oder Segelschiff besteht die Abbildung aus einem Martini-Glas, einer Zigarette, einem Paar Würfeln und einem Fadenkreuz. Da weiß der Anleger wenigstens gleich, was ihn erwartet.


      Ahrens investiert mit seinem neuen Fonds weltweit. Auf seiner Kaufliste stehen der Zigarettenhersteller Philip Morris, die Brauerei Anheuser-Busch, der Casino-Betreiber Harrah’s Entertainment und der Rüstungskonzern Lockheed Martin in einträchtiger Harmonie nebeneinander. Den Vorwurf, mit dem Leid anderer Leute Geld zu verdienen, kontert Ahrens: "Glauben Sie wirklich, dass Unternehmen wie McDonald’s oder Nike die Guten sind und Anheuser-Busch die Bösen?"


      Mit seinem Investmentansatz steht der Fonds in einem extremen Gegensatz zu den hier zu Lande vergleichsweise erfolgreichen Ethik- und Öko-Fonds, die umweltbewusst und nachhaltig anlegen. Sie ernteten von Anlegern viel Zuspruch, gerade weil sie zweifelhafte Branchen meiden. "Ich will mit meinem Investmentstil niemandem auf die Füße treten. Jeder soll so investieren, wie er es für richtig hält. Ich gebe aber zu bedenken, dass Anleger nachhaltiger Fonds in den vergangenen Monaten starke Verluste hinnehmen mussten", sagt Ahrens.



      Gute Performance der Vice Funds


      Die wären Anlegern des Vice Funds wohl erspart geblieben. Denn die Branchen, in die Dan Ahrens investiert, haben auf Jahressicht gut performt. Tabakaktien legten um acht Prozent zu, Alkoholwerte um 12 Prozent. Glücksspiel- und Casinoaktien sind sogar fast 20 Prozent geklettert und Rüstungsaktien glänzten mit einem Wertzuwachs von 31 Prozent. Der Standard & Poor’s 500 hat dagegen im selben Zeitraum 19 Prozent eingebüßt. Auf Sicht von fünf Jahren sieht es ebenfalls gut für Ahrens aus: Ein fiktives Portfolio aus je einem Viertel seiner Lieblingsbranchen hätte eine Performance von mehr als 50 Prozent erreicht und damit mehr als viermal so viel wie der S&P.


      Trotzdem erntet der Manager nicht nur Beifall für seine Strategie: "Das Ganze ist wohl eher ein Werbegag", sagt Adriaan Bonauer, Analyst bei Morningstar. "Man merkt, dass den Leuten die Ideen ausgehen, wenn es um die Vermarktung ihrer Produkte geht. Bevor niemand mehr Fonds kauft, greifen die Marketingexperten lieber zu spektakulären Konzepten."


      Kritik kommt auch vom Spezialfonds-Anbieter Lacuna: "Die Anlageschwerpunkte dieses Themenfonds bilden kein schlüssiges Konzept", sagt Geschäftsführer Werner Engelhardt. "Tabak- und Alkoholaktien gehören zu den weniger zyklischen Konsumgütern. Die gut eingeführten Marken dieser Firmen und die konstante Nachfrage machen die Unternehmen gerade in schlechten Börsenzeiten zu attraktiven Anlagemöglichkeiten. Glücksspiel ist dagegen ein sehr zyklischer Konsumgüterbereich - denn man spielt nur, wenn man es sich leisten kann. Die Rüstungsindustrie ist ein klassisches Investitionsgut mit großer Abhängigkeit von Staatsinvestitionen."


      Engelhardt sieht in dem neuen Fonds deshalb eher einen "Gemischtwarenladen", der schlecht in ein strukturiertes Portfolio integriert werden kann. "Vom Marketing-Gesichtspunkt aus kann man die Gesellschaft verstehen. Dem Fonds wünsche ich allerdings, dass der Manager sich stärker von rationalen Gesichtspunkten leiten lässt als die Produktdesigner dies getan haben."


      Als Warnung könnte auch das Beispiel des einzigen vergleichbaren Produkts am Markt dienen, des Morgan Fun Shares. Dieser geschlossene Fonds investiert außer in "sündige" Unternehmen auch in solche, die Güter des täglichen Bedarfs. Der Anteilswert des Fonds sank seit Jahresanfang um mehr als 25 Prozent.


      Ahrens ist sich sicher, dass die Kritiker seinem Konzept Unrecht tun. Deutschen Anlegern wird er das allerdings nicht beweisen können, denn sein Fonds ist bei uns nicht zugelassen. Nimmt man die Reaktionen der heimischen Gesellschaften als Indikator, wird wohl auch kein Anbieter den umstrittenen Investmentansatz aufgreifen. Anleger, die auf den Geschmack gekommen sind, müssen sich wohl oder übel selbst auf die Suche nach sündigen Aktien begeben.


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