Bodenbildungen sind ein Prozess, kein Ereignis! - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

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Market Track / kurzfristige Sicht / Kommentar:

So, nachdem hier in München das kollektive Kampftrinken begonnen hat und ein kämpferisches Wochenende geendet hat, ist es an der Zeit sich den Kursen und deren unbeugsamen Kapriolen zu widmen. Zunächst möchte ich ein großes Lob an die Mail Autoren loswerden. Das Niveau der Zuschriften hat sich deutlich gesteigert. Damit möchte ich nicht sagen, dass ich nur Zuspruch in den Mails finde, sondern vielmehr zum Ausdruck bringen, dass die Konstruktivität zugenommen hat und das ist außerordentlich erfreulich!

Nun gleich zum Markt!

Ich denke viel darüber nach, ob meine mittelfristige Ansicht falsch sein könnte und ich kenne alle Argumente, die gegen meine Interpretation sprechen. Ich kann es drehen und wenden wie ich will und ich komme auf das gleiche Ergebnis. Wir sind in einer Bodenbildungsphase und es ist Zeit zu erwähnen, dass es bei Bodenbildungen weniger um ein Ereignis geht, sondern um einen nervenaufreibenden Prozess. Während viele Aktien neue Tiefs bilden, halten sich ganz andere sehr gut und manche bilden sogar mittelfristige Hochs aus. Es ist praktisch für jeden etwas dabei und egal ob sie bullisch oder bärisch sind, finden Pro- und Antagonisten stets ihre Argumente. Das macht die Sache so extrem schwierig, da einzelne Tage das Stimmungsbild prägen. An festen Tagen nehmen die optimistischen Stimmen zu und an schwachen Tagen werden Unkenrufe hoch im Kurs gehandelt.

Für mich ist der US-Markt entscheidend!

Auch wenn ich über den deutschen oder auch europäischen Markt schreibe, setze ich meinen Fokus auf den US-Markt. Ich leite oft vom US-Markt ab und in der Regel macht es viel Sinn, da die europäischen Börsen kaum über ein Eigenleben verfügen. So habe ich auch vom US-Markt auf den DAX geschlossen und das stellt sich heute als Fehler heraus. Währen die US Märkte über ihren Julitiefs liegen, hat der DAX sein Julitief nach unten durchbrochen und befindet sich auf dem Wege in südliche Gefilde. Auch wenn ich die Möglichkeit angedeutet habe, setzte ich zu wenig Gewicht auf diese Variante und das beweist weder zum ersten noch zum letzten Mal, wie fehlbar meine Einschätzung ist. Es ist jedoch ein entscheidender Fehler, die Flinte ins Korn zu werfen und dem DAX ein Kursziel von 2000, 1500 oder gar 700 Punkten zu bescheinigen. Wenngleich die emotionale Seite schwierig zu spielen ist, sollte man nicht vergessen, wo wir stehen!

Die Bodenbildung steht meines Erachtens außer Frage!

Bei der Betrachtung jener Kennzahlen, die ich in meinen Jahren als Marktstratege in meine Tradingthese einfließen lasse, läßt sich nichts anderes als eine Bodenbildung interpretieren. Mein persönliches ARD Wunschkonzert brachte im schlimmsten Fall einen doppelten Boden zum Ausdruck. Dabei habe ich alle Indizes über einen Kamm geschert und heute sehe ich einen entscheidenden Fehler in dieser Pauschalisierung. Den doppelten Boden werden wir möglicherweise im Dow sehen und was uns am Ende des Tages übrig bliebt, ist wohl eine Art Viereck. Im COMPX sehen ich das Potential einer umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter Formation. Das würde bedeuten, dass wir im Zeitraum Juli/August lediglich die linke Schulter ausgebildet haben. Was uns also noch blühen könnte, ist der Kopf, der sich in der Bildung eines neuen Tiefs äußern könnte und den COMPX bis auf 1100 Punkte drücken könnte.

Dieser Variante begegne ich folgendermaßen:

Ich werde nach dem nächsten starken Tag meine Stops so setzen, dass ich gegebenenfalls ein Beta von 0,5 - 1 haben werde, falls wir die Tiefs durchbrechen sollten. Sollten wir unter 1150 rutschen, werde ich mein Beta wieder aufbauen und jeden Tag auf der Käuferseite stehen. Das Üble an einer S-K-S Formation wäre, dass wir zwar nach der Bildung des Tiefs in den Bereich von 1400 Punkte laufen würden, doch dann gäbe es einen neuen Rückfall auf 1200 Punkte. Prost, Mahlzeit! Naja, eine meiner typischen Schwächen hat mich mal wieder eingeholt. Ich war zu früh dran.

Es erinnert mich sehr an die Zeit nach dem 11 September 2002.

Damals sah ich am Tief eine deutliche Gegenbewegung, die spätestens bei 1800 Punkten beendet sein sollte. Ab Oktober schrieb ich, dass der COMPX auf 1200 Punkte fallen wird und Ihr könnt Euch wohl vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als die 1800 Punkte nach oben durchbrochen wurden und wir 15 % drauflegten. Diese 15 % gestalteten die Zeit zur einer sehr schwierigen Phase. Ich bekam massenhaft E-Mails, deren Autoren mir verdeutlichten, dass meine Einstellung lähmend sei und ich eine Menge Investoren von dicken Gewinnen abhielte. Da ich meine Prognosen an vielen Punkten festmache und sich zu diesem Zeitpunkt nichts geändert hatte, blieb ich bei meiner Meinung und propagierte weiterhin die 1200 Punkte im COMPX, 7500 Punkte im Dow und 3500 Punkte im DAX. Heute zeigt sich, dass diese Ansicht richtig war, doch es war schwer sie zu vertreten.

Nun stehe ich auf der anderen Seite.

Am 24 Juli 2002 habe ich eine Bodenbildung in den Märkten ausgerufen und heute sieht es so aus, als gebe es einiges zu überdenken. Glaubt mir bitte, dass ich kein festgefahrener Träumer bin! Ich prüfe meine Argumente jeden Tag und es hat sich leider nichts geändert. Ganz im Gegenteil! Die Bodenbildung schien mir zu keinem Zeitpunkt deutlicher zu sein als heute. Wir müssen jedoch verstehen, dass ein 2 1/2- jähriger Bärenmarkt hinter uns liegt und der wird eben nicht v-förmig beendet. Oh, habe ich wieder einmal von einem Bärenmarktende gesprochen? Ja das habe ich und finde es nicht verwerflich! Ich gebe dem Markt den sog. BENEFIT OF DOUBT, was so viel heißt wie IM ZWEIFEL FÜR DEN ANGEKLAGTEN.

Wir werden es nach der Rally neu beurteilen müssen

Ich habe in einigen Berichten der letzten Wochen veranschaulicht, dass wir uns in einer Phase befinden, die keine eindeutige Fundamentalaussage zulässt. Wir wissen, dass die Gewinne bei vielen Gesellschaften depressiv sind und wir wissen, dass die Gewinne explodieren können, sobald sich die Umsätze wieder steigern. Ohne einen neuen Disput lostreten zu wollen, möchte ich einfach nur verdeutlichen, dass keiner von uns mit Gewissheit weiß, wie die fundamentale Situation im Dezember aussehen wird. Wir werden es uns gemeinsam ansehen, wenn es so weit ist. Bis dahin müssen wir die Psychologie an den Märkten spielen und ...

...die zeigt uns, dass eine große Aufwärtsbewegung an den Märkten aussteht

Meine Gründe sind nach wie vor gleich. Der VDAX steht bei 51, der VIX bei 45, der 10-Tage-Durchschnitt des Put/Call Ratios steht bei 0,81 und die Differenz zwischen Bullen und Bären liegt bei 10. Einzelne Aktien und Indizes haben einen gewaltigen Marsch gen Süden hinter sich und die Crashpropheten feiern eine Renaissance. Das sind nicht die Rahmendaten, wie sie uns vor großen Einbrüchen vorliegen, sondern vielmehr Begebenheiten, wie wir sie 5 Minuten vor dem Anfang starker Aufwärtsbewegungen vorfinden. Dennoch ist nicht einfach zu beurteilen, wann es so weit sein wird!

Meine Vermutung ist folgende:

Ich denke, dass wir die Tiefs im COMPX kurzfristig unterbieten könnten. Der aktuelle Monat endet am kommenden Montag. Wir haben also noch 6 Handelstage, bis der September für beendet erklärt werden darf. Es könnte gut sein, dass der COMPX im Bereich von 1220/30 Punkten aus dem Monat gehen wird, denn schließlich ist uns der COMPX noch einen Schlußkurs auf dieser Basis schuldig, um auf dem 30-jährigen Monatchart einen Test des langfristigen Aufwärtstrends vollbracht zu haben. Nach diesem Test sind die finalen Bedingungen für eine sehr dynamische Aufwärtsbewegung erfüllt! Ich halte es also für durchaus möglich, dass wir in der ersten Wochenhälfte schwächer tendieren werden, wobei ich spätestens am Freitag mit einem, ja höchstwahrscheinlich mit dem Tief rechne. Am aktuellen Punkt darf man meines Erachtens nicht nach unten blicken und sollte in Werte investieren, die unterbewertet sind und davon gibt es im Moment eine ganze Menge. Zum Schluß möchte ich noch anheim stellen, dass wir auch in der ersten Wochenhälfte DAS TIEF bilden könnten. Man kann es halt nicht mit Gewißheit sagen!

Ich wünsche allen Marktteilnehmern einen erfolgreichen Handelstag!

Feedback an: [e-mail]

Market Track / Modellallokation: siehe www.fondex.de

Widerstände: siehe www.fondex.de

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FONDEX VERMÖGENSMANAGEMENT

Autor: Nabil Khayat (© wallstreet:online AG),12:51 23.09.2002

[SCNSyracus]

Naja, heute ist also der ALDIDAX vom Freitag bereits wieder im Sommerschlussverkauf, der SOX ging auf Mehrjahrestief ins Wochenende und Khy dreht sich vom Dax ab:

Für mich ist der US-Markt entscheidend!

Auch wenn ich über den deutschen oder auch europäischen Markt schreibe, setze ich meinen Fokus auf den US-Markt. Ich leite oft vom US-Markt ab und in der Regel macht es viel Sinn, da die europäischen Börsen kaum über ein Eigenleben verfügen. So habe ich auch vom US-Markt auf den DAX geschlossen und das stellt sich heute als Fehler heraus. Währen die US Märkte über ihren Julitiefs liegen, hat der DAX sein Julitief nach unten durchbrochen und befindet sich auf dem Wege in südliche Gefilde. Auch wenn ich die Möglichkeit angedeutet habe, setzte ich zu wenig Gewicht auf diese Variante und das beweist weder zum ersten noch zum letzten Mal, wie fehlbar meine Einschätzung ist. Es ist jedoch ein entscheidender Fehler, die Flinte ins Korn zu werfen und dem DAX ein Kursziel von 2000, 1500 oder gar 700 Punkten zu bescheinigen. Wenngleich die emotionale Seite schwierig zu spielen ist, sollte man nicht vergessen, wo wir stehen!


Hab ich dir doch gesagt am Freitag, mein Bub! Nix Aldidax, SPX entscheidet... Gut gelernt über`s Wochenende.

syr

[asiate]

Hey

@Herr Khayat

habe gerade eine klasse Fragestellung gefunden betreffs September

http://www.f-tor.de/board/showthread.php?s=&threadid=19488&p…

da ist man wohl diesen Prognosen auch nicht so gesonnen

Bis dann