checkAd

    ist die deutsche demokratie eigentlich noch zeitgemäß? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.09.02 14:50:57 von
    neuester Beitrag 24.09.02 21:46:12 von
    Beiträge: 14
    ID: 637.373
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 621
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 14:50:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      diese frage

      stellt sich verstärkt nach dem ende dieses unsäglichen und flachen wahlkampfes.
      was konnten wir verzeichnen?
      - eine medieninszenierte vorführung von inhaltslosigkeit
      - eine medieninszenierte vorführung von personenpräsentation
      - eine medieninszenierte verdunklung von eigentlichen problemfeldern

      dies führte insbesondere dazu, daß die drängenden probleme gar nicht behandelt worden, stattdessen oberflächlich nebenkriegsschauplätze installiert wurden, die dem gemeinen wähler als wesentlich verkauft worden.
      anders gesagt, langanhaltende mediale berieselung mit von diversen parteistrategen vorgegebenen null-themen führte dazu, daß es am 22.09. zu einer stimmabgabe der mehrheit der deutschen über dinge gab, die im prinzip keine relevanz hatten.

      diese art der verdummung der massen basiert allerdings nicht darauf, daß die politik nun vorsätzlich den wähler verblöden will, sondern sie nutzt ganz eigenützig dessen bereits latent vorhandene dummheit und den mangelnden durchblick aus.
      das maß der verblödungs-argumentation hängt im besonderen davon ab, wieviel doofe wähler es gibt. herleiten läßt sich dies ganz gut aus den täglichen verkaufszahlen der bild-zeitung. denn nur der käufer und mitleser der blödzeitung garantiert das vorhandensein völliger politischer und sozialer hirnlosigkeit. dazu gesellen sich noch nutzer visueller medien, welche mangels masse den preis einer blödzeitung nicht zahlen können oder wollen, was allerdings schon wieder auf rudimentäre ansätze von intelligenz schließen läßt, als nutzer einschlägiger nachmittäglicher fernsehsendungen, also gerichts-,talk- und schwachmatiger soap-shows, welche allsamt über die quote addiert einen weiteren großen bestandteil verblödeter gesellschaft ausmachen.

      das eigentliche problem, und damit komme ich wieder zum thema des threads, besteht also darin, daß also zunehmend mehr verblödete menschen über zunehmend komplexere themen unter zunahme von immer mehr interessengesteuerter verdunklung abstimmen müssen, was sinnigerweise der intelligenten minderheit häufig zuwiderläuft.

      nun müßte man also eigentlich feststellen, daß man blöde nicht zur wahl zulassen darf. man denke dabei besonders an das vehikel volksabstimmung, wo die allgemeine verblödung unmittelbar auf den politischen prozeß durchschlägt. aber nichtzulassen ist natürlich ein schwerer eingriff.

      besser wäre, den IQ eines jeden entsprechend seiner bildung mit einem gewissen prozentualen gewicht seiner stimme zu versehen. also bspw. wäre ein abiturient, welcher erfolgreich ein studium abgeschlossen hat, ein wähler mit 100%iger stimme. also ein abgeschlossenes studium könnte ein maßstab sein.
      das gewicht der stimme würde sich dann weiterhin nach unten verschieben, je dürftiger die ausstattung der bildung ausfällt: realschüler mit abgeschlossener berufsausbildung vielleicht nur 80%, langjährige hausfrauen mit 60%, reinrassige deutsche hunde mit 40%, hauptschulabschlüssler mit 30% und ohne schulabschluß mit 10% stimmgewicht.
      damit wäre in jedem fall gewährleistet, daß 1gebildeter mensch die dämlichkeit von 10doofen aufwiegt.
      aber nicht nur die bildung dürfte ein kriterium sein, auch das alter. wahlberechtigt dürften nur menschen sein, die innerhalb ihres lebens bereits wesentliche erfahrungen gerade im sozialen oder wirtschaftlichen bereich gesammelt haben. es kann nicht sein, daß heerscharen von jungwählern ein stimmrecht bekommen, obwohl vielleicht gerade wichtige entscheidungen zum wehrdienst anstehen und diese jammersäcke vielleicht nicht zum bund wollen und deshalb irgend eine verweigerer-partei über die hürde heben.

      also intelligent und mindestens 25jahre, so müßte der vollwertige wähler aussehen.

      klingt wirklich alles sehr harsch, ist auch nicht so gemeint, vermittelt aber die problematik, an der alles krankt:
      zuviele doofe stimmen über dinge ab, von denen sie keine ahnung haben, von denen sie auch gar nichts wissen, von denen sie aber glauben, in der blödzeitung und woanders alles gelesen zu haben.

      so kann entwicklung nicht funktionieren.

      wer in die eliteliga der weltentwicklung aufsteigen will, muß auch akzeptieren, daß die entscheidungen hierzu von den eliten getroffen werden müssen.

      irgendwann in 100 oder 200jahren würden wir in anlehnung an orwellsche visionen sehen, daß das allgemeine wahlrecht längst abgeschafft wäre - in diesem sinne also die demokratie. es wäre dann eine elitekratie sozusagen.

      warum eigentlich nicht?

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 14:55:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      @zar-putin

      Adolf GröFaZ und seine Konsorten hielten sich auch für die Elite. Das Ergebnis sollte allen bekannt und Warnung sein.

      MacHaeberle
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 14:57:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Elite?

      Studierende im 20. Semester?

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 14:59:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Eigentlich hast Du recht, aber welcher Politiker wäre ein würdiger Kanzler gewesen? Oder anders gefragt: Was nützen die bestselektierten Wähler, wenn sie nur Schrott präsentiert bekommen?
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 15:02:12
      Beitrag Nr. 5 ()
      #2

      besagter adolf wurde allerdings nicht von den intellektuellen eliten gewählt, sondern im besonderen vom einfachen arbeiter, was man wiederum sehr sinnig einfädelte, indem man ja hinter das nationale erst das sozialistische und dann noch das arbeiterpartei plazierte.
      von der unterseeischen propaganda, welche dann noch über deutschland einbrach, ganz abgesehen.
      bestes bespiel für das verhalten der deutschen eliten ist übrigens deren massenhafte emigration, als sie bemerkte, wie hoffnungslos widerstand sein würde.

      gruß
      zar

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4300EUR +4,62 %
      Voller Fokus auf NurExone Biologic!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 15:04:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Weil eine Elitekratie möglicherweise die ungebildeten benachteiligt? "sozialverträgliches Frühableben Mindergebildeter" ??

      Das würde zu einer doppelten trennung führen:
      reich-arm
      gebildet-ungebildet
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 15:09:54
      Beitrag Nr. 7 ()
      #1: "reinrassige deutsche Hunde" ... :D
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 15:16:17
      Beitrag Nr. 8 ()
      #3

      alles eine frage des studien-reglements.............

      #4

      die frage ist berechtigt.
      allerdings steigen die chancen für alternative politik- oder parteimodelle, weil man ja nicht mir die masse der ahnungslosen mit komplizierter materie überzeugen müßte, da deren stimmenanteil ja abgemindert wäre.
      man kann es ja halten wie man will, aber es würde doch unwahrscheinlich schwerfallen, der masse der deutschen eine bewegung schmackhaft zu machen, welche bspw in ihrer programmatik solche punkte anführen würde:

      - wegen der wegbrechenden binnennachfrage und der damit verbundenen nachlassenden konjunktur oder beginnenden rezession wird demnächst, um den abfluß konsumfähigen kapitals zu verhindern, jede private auslandsreise mit einer deftigen steuer belegt um zu verhindern, daß weiterhin im inland dringend notwendiges geld in der karibik ausgegeben wird und dort für aufschwung sorgt.........

      oder

      - um die explodierenden kosten im gesundheitswesen mit einem ersten schritt im rahmen zu halten, werden alle existierenden staatlichen krankenkassen aufgelöst und deren aufgaben von einer einzigen zentralen übernommen, da sowieso keiner erkennen kann, worin der nutzen dieser einzelnen kassen bestehen soll........

      oder

      - im zuge der vergangenen jahre wurde deutlich, daß der förderale staat unter den sich entwickelten gegebenheiten der letzten 50jahre als gesellschaftliches hemmnis erwiesen hat. deswegen wird die förderale struktur aufgehoben und ein zentralstaat installiert............


      darüber ließe sich ja mit intelligenten menschen trefflich debatieren, aber mit doofen?
      überschrift blödzeitung: SAUEREI!!!
      XYZ VERBIETEN UNS DEN BALLERMANN
      NUR NOCH CAIPI-SAUFEN AM TIMMENDORFER STRAND

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 15:27:59
      Beitrag Nr. 9 ()
      #6

      wegen des "frühablebens",

      der gedanke ist schon wichtig.
      sind wir doch aber mal ehrlich, wir leben nun mal in einer kapitalistischen gesellschaft. das beste gesellschaftliche mitglied wäre für den profanen kapitalisten der permanent geldausgebende konsument, der würde der wirtschaft richtig brennstoff geben. und unter dieser rubrik sehe ich auch jede tarif- und lohnverhandlung. wir geben dem arbeitnehmer genau soviel geld, daß er es wieder ordentlich ausgeben möge. insofern hat jeder in dieser gesellschaft zumindest bis zum ruhestand als mehr oder weniger starker konsument seine berechtigung - danach siehts schon schwieriger aus, weil er ab dann als rentner richtig was kostet - aber wir wollen doch sowieso alle die altersselbstversorgung?

      was die individuellen chancen der geistig leicht unterbelichteten anbelangt zwei dinge:
      erstens- die dümmsten haben die größten kartoffeln;
      zweitens- es müßte permanente möglichkeiten geben, seinen bildungsstand, so man will, zu erhöhen.

      was nicht sein kann;
      ein dumme mehrheit läßt sich ála DrittesReich verdummen und gibt die richtung vor gegen den willen von vielleicht 70%gesamtgesellschaftlichen verstandes.

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 21:11:16
      Beitrag Nr. 10 ()
      #1

      wirkt irgendwie leicht bockig. Das Wahlergebnis paßt Dir nicht, also erfindest Du eine Methode um die Wählerstimmen zu gewichten. Mal abgesehen davon, dass Dein Vorschlag nicht praktikabel ist, weil gesellschaftlich nicht akzeptiert, würde er auch zu Ungerechtigkeiten führen. Z.B. Leute, die kein Abitur oder kein Hochschulabschluß haben und trotzdem beruflich Karriere machen.

      Aber der Vorschlag geht auch am Ziel voll vorbei. Was wäre denn wenn es so käme ? Ich wage zu behaupten, dass Schwarz/Geld mit erdrückender Mehrheit gewinnen würde. Und ? Das hatten wir doch bis vor 4 Jahren. Die CDU hat bewiesen, dass auch sie die wirklich großen Reformen nicht anging.

      Das Problem liegt denke ich woanders. Die beiden großen Parteien haben keinen Mut für unpopuläre Reformen. Die Reformen, für die man heute einen Preis zahlen muß und deren Erfolg man übermorgen erst spürt, werden aus Wahlkampfgründen unpopulär. Der einzigen Partei, der ich zutraue sich mit Interessenverbänden, Subventionskartellen, Gewerkschaften und Amtsschimmel anzulegen, ist die FDP - Möllemann vorneweg.
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 21:21:19
      Beitrag Nr. 11 ()
      mh, soll natürlich >> Schwarz/Gelb << heißen
      Avatar
      schrieb am 23.09.02 21:22:53
      Beitrag Nr. 12 ()
      Die Deutsche Demokratie ist mit Sicherheit nicht zeitgemaess - aber immernoch besser als gar keine
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 11:43:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      @desue

      nein, hat nichts mit bockig zu tun.
      mir ist auch das eine ergebnis genauso grauselig wie das andere, insofern ist es völlig egal, wie die wahl ausgegangen ist.

      das problem ist, daß es den etablierten parteien mittels verblödung permanent gelingt, den teil bevölkerung auf seine seite zu ziehen, der weder die schlußfolgerungen der verlautbarten politik versteht noch die der nicht verlautbarten. aber feste wählen dürfen...........

      übrigens halte ich es für einen groben schnitzer, zu glauben, die fdp könnte irgend etwas reißen. die sind doch nun wahrlich die größten opportunisten und lobbyisten-vertreter, da kommen nie visionen.........

      wenn man danach ginge, wer radikal an besitzstände ginge und eine zukunftsorientierte, wenn auch nicht machbare vision präsentiert, dann müßte man grün wählen, was ich übrigens auch nicht getan hatte. der querschnitt der wählerschichten bei den grünen zeigt im übrigen auch ein gerütteltes maß an IQ. allerdings ist mit deren sozialen gedusel am ende auch nichts anzufangen, trotzdem, verstandesgewählt hätten die grünen 40% bekommen müssen.

      noch etwas, was die sache eigentlich unterstreicht, die ich im eingangsposting versuchte anzudeuten:

      spaßumfrage von antenne thüringen auf den starßen thüringens zur wahlen. z.B. folgende frage:" wie heißt der neue bundeskanzler?", zuviele antworten:"edmund stoiber."
      oder:"stoiber hat die wahl gewonnen, glauben Sie, daß er die wirtschaftlichen probleme in den griff bekommt?", antworten:"klar!", "auf jeden fall!"
      oder:"die pds ist mit über 200abgeordneten in den reichstag eingezogen, wie finden Sie daß?";"schlecht!","nicht gut, ich kann die nicht leiden."
      usw.

      hilfe, solchen leuten kann man doch nicht ernsthaft die vollen staatsbürgerrechte zuerkennen.

      wenn irgendwo einer einen einstellt, der briefe austragen soll, brot verkaufen oder sonstwas machen soll, dann muß der sich einer eignungsprozedur unterwerfen. aber wenn es bspw. um krieg und frieden geht, kann jeder analphabet oder berufsalkoholiker seinen gleichberechtigten senf abgeben - das halte ich nun für ungerecht.

      was eventuelle ungerechtigkeiten anbelangt, mein gott, das würde ja voraussetzen, daß jetzt irgendetwas gerecht wäre................

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 24.09.02 21:46:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich finde es auch beschämend wie manche Leute mit Unwissen glänzen. Aber Dein Vorschlag mit den gewichteten Stimmen löst doch keine politischen Problemfelder. Er führt allenfalls dazu, dass sich Stimmenanteile verschieben. Da aber keine der etablierten Parteien großen Reformwillen zeigt, bringt Dein Vorschlag überhaupt nichts, denn sowohl CDU/FDP, SPD/Grüne und PDS haben doch bewiesen, dass sie nichts großes bewegen. Warum sollte sich das ändern, wenn durch Dein Vorschlag eine Partei etwas besser abschneidet und eine andere dafür etwas schlechter ? Die einzige Antwort wäre, dass mit der IQ-gewichteten Stimme die Qualität der Politik steigt. Allein der Glaube dafür fehlt mir.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      ist die deutsche demokratie eigentlich noch zeitgemäß?