Die 3 von der Tankstelle (Total Fina, Royal Dutch + Eni) - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 23.09.02 15:12:48 von
neuester Beitrag 03.05.03 15:23:09 von
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ID: 637.402
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3. | 7. | 6,6320 | -1,43 | 70 | |||
4. | 5. | 0,1810 | -1,90 | 51 | |||
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6. | 8. | 3,7700 | +0,80 | 45 | |||
7. | 17. | 7,2900 | -0,21 | 43 | |||
8. | 4. | 2.390,60 | 0,00 | 41 |
Alle diese Werte haben die Gewinn seit 2000 in etwa verdoppelt. Grund: Natürlich der gestiegene Ölpreis. Wenn man auf die Bewertung schaut:
Total Fina (03) 12
Royal Dutch (03) 12,8
ENI (03) 9,8
Mein Fazit: Eni dürfte aufgrund der geringeren Größe (= größere Wachstumschancen) bzw. auch aufgrund des attraktiven
Gasgeschäftes die größte Wachstumsphantasie haben. Doch Vorsicht - der Ölpreis ist auf einem sehr hohen Niveau und wird sich meiner Ansicht nach langristig wieder Richtung 16 $ orientieren.
Gruß Kosto
Total Fina (03) 12
Royal Dutch (03) 12,8
ENI (03) 9,8
Mein Fazit: Eni dürfte aufgrund der geringeren Größe (= größere Wachstumschancen) bzw. auch aufgrund des attraktiven
Gasgeschäftes die größte Wachstumsphantasie haben. Doch Vorsicht - der Ölpreis ist auf einem sehr hohen Niveau und wird sich meiner Ansicht nach langristig wieder Richtung 16 $ orientieren.
Gruß Kosto
Mein Tip, Hurricane (WKN 907454)!
Immer noch sehr günstig bewertet.
Immer noch sehr günstig bewertet.
Warum machen die 3 von der Tankstelle den jüngsten Ölpreisanstieg (seit Ende Oktober) überhaupt nicht mit?
Kursanstieg - Nicht -
weil ein Ölpreis von 1998/1999 erwartet wird - s. Konjunktur
Bei einem Angriff könnten die Ölaktien kurzfristig anziehen - mittelfristig nur, wenn der Krieg länger dauern würde z.Bsp. über 3 Mon.
Gruß Kosto
weil ein Ölpreis von 1998/1999 erwartet wird - s. Konjunktur
Bei einem Angriff könnten die Ölaktien kurzfristig anziehen - mittelfristig nur, wenn der Krieg länger dauern würde z.Bsp. über 3 Mon.
Gruß Kosto
aus der WELT vom 20.12.02:
SEB sieht deutliches Kurspotenzial bei Royal Dutch
Die niederländisch-britische Royal Dutch/Shell-Gruppe ist mit
einer Marktkapitalisierung von knapp 100 Milliarden US-Dollar die
zweitgrößte börsennotierte Ölfirma der Welt. Das Unternehmen
ist in mehr als 135 Staaten weltweit in den Geschäftsfeldern
Förderung, Produktion, Raffinierung, Forschung im Öl- und
Gasgeschäft tätig. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage
empfiehlt Ingmar Lehmann, Portfoliomanager der SEB Bank, die
Aktien der Gruppe zum Kauf.
„Im dritten Quartal 2002 hat die Gruppe mit einem Umsatz von
48,9 Milliarden Dollar ein um sieben Prozent auf 2,6 Milliarden
Dollar gestiegenes Nettoergebnis erwirtschaftet. Allerdings ist für
das Gesamtjahr 2002 ein Gewinnrückgang wohl unvermeidlich.
Ursache: die konjunkturell belasteten Gewinnmargen im
Raffineriegeschäft und Vertrieb. Herausragend ist die beachtliche
Eigenkapitalrendite von 19 Prozent, während die
Eigenkapitalquote bei rund 50 Prozent liegt. Mit einer
Umsatzrendite von acht Prozent (Cash-Flow-Marge: 12,5
Prozent) ist der Konzern hinsichtlich der Profitabilität in die
Spitzengruppe vorgedrungen.
In den ersten neun Monaten 2002 stieg die Ölproduktion
insgesamt um 13 Prozent und die Gasproduktion um drei
Prozent. Gas wird in Zukunft stärker nachgefragt, wobei die
Umwandlung in Flüssiggas den Transport erleichtern dürfte.
Royal Dutch/Shell sollte dabei seinen technologischen Vorsprung
nutzen können und von dem aktuell hohen Ölpreisniveau
profitieren. Der krisenbedingte Aufschlag von etwa fünf bis sechs
US-Dollar pro Barrel wird sich kurzfristig nicht abbauen. Die Aktie
bleibt einer unserer Favoriten im Energiesektor. Unser Kursziel
auf zwölf Monatssicht beträgt 54 Euro. Damit ergibt sich ein
Kurspotenzial auf aktueller Basis von knapp 30 Prozent.
SEB sieht deutliches Kurspotenzial bei Royal Dutch
Die niederländisch-britische Royal Dutch/Shell-Gruppe ist mit
einer Marktkapitalisierung von knapp 100 Milliarden US-Dollar die
zweitgrößte börsennotierte Ölfirma der Welt. Das Unternehmen
ist in mehr als 135 Staaten weltweit in den Geschäftsfeldern
Förderung, Produktion, Raffinierung, Forschung im Öl- und
Gasgeschäft tätig. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage
empfiehlt Ingmar Lehmann, Portfoliomanager der SEB Bank, die
Aktien der Gruppe zum Kauf.
„Im dritten Quartal 2002 hat die Gruppe mit einem Umsatz von
48,9 Milliarden Dollar ein um sieben Prozent auf 2,6 Milliarden
Dollar gestiegenes Nettoergebnis erwirtschaftet. Allerdings ist für
das Gesamtjahr 2002 ein Gewinnrückgang wohl unvermeidlich.
Ursache: die konjunkturell belasteten Gewinnmargen im
Raffineriegeschäft und Vertrieb. Herausragend ist die beachtliche
Eigenkapitalrendite von 19 Prozent, während die
Eigenkapitalquote bei rund 50 Prozent liegt. Mit einer
Umsatzrendite von acht Prozent (Cash-Flow-Marge: 12,5
Prozent) ist der Konzern hinsichtlich der Profitabilität in die
Spitzengruppe vorgedrungen.
In den ersten neun Monaten 2002 stieg die Ölproduktion
insgesamt um 13 Prozent und die Gasproduktion um drei
Prozent. Gas wird in Zukunft stärker nachgefragt, wobei die
Umwandlung in Flüssiggas den Transport erleichtern dürfte.
Royal Dutch/Shell sollte dabei seinen technologischen Vorsprung
nutzen können und von dem aktuell hohen Ölpreisniveau
profitieren. Der krisenbedingte Aufschlag von etwa fünf bis sechs
US-Dollar pro Barrel wird sich kurzfristig nicht abbauen. Die Aktie
bleibt einer unserer Favoriten im Energiesektor. Unser Kursziel
auf zwölf Monatssicht beträgt 54 Euro. Damit ergibt sich ein
Kurspotenzial auf aktueller Basis von knapp 30 Prozent.
Für den Zusammenhang zwischen Ölpreis und den Gewinnen der großen Ölfirmen gelten folgende Pi-Mal-Daumen-Regeln (Deutsche Bank):
1. Die großen Ölgesellschaften schreiben bis zu einem Ölpreis von 13 Dollar pro Barrel Gewinne.
2. Statoil, Conoco, Chevron und Repsol werden am stärksten vom Ölpreisveränderungen beeinflußt. Eine Veränderung von einem Dollar beim Ölpreis hebelt die Gewinne bei Conoco um 7,5 Prozent
3. Bei BP, Royal Dutch und Exxon Mobile beträgt der Hebel knapp fünf Prozent.
1. Die großen Ölgesellschaften schreiben bis zu einem Ölpreis von 13 Dollar pro Barrel Gewinne.
2. Statoil, Conoco, Chevron und Repsol werden am stärksten vom Ölpreisveränderungen beeinflußt. Eine Veränderung von einem Dollar beim Ölpreis hebelt die Gewinne bei Conoco um 7,5 Prozent
3. Bei BP, Royal Dutch und Exxon Mobile beträgt der Hebel knapp fünf Prozent.
Repsol - Argentinienproblem beachten (YPF-Übernahme - hohe Schulden)
Manchmal laufen ja die unbeliebten Firmen besser...(meint Kostolany)
Manchmal laufen ja die unbeliebten Firmen besser...(meint Kostolany)
@kosto1929
"Kursanstieg - Nicht -
weil ein Ölpreis von 1998/1999 erwartet wird - s. Konjunktur"
Seit März 2002 hat der Ölpreis um mehr als 40% zugelegt, während beispielsweise die Royal-Dutch-Aktie im gleichen Zeitraum von 60€ auf 42€, also um 30% abgeschmiert ist. Läßt sich das wirklich mit einer Erwartung eines erheblich niedrigeren Ölpreises erklären?
Bezüglich dieser Interpretation bleiben bei mir folgende Fragen:
1. Warum reagieren Auto- und Airlineaktien praktisch immer unmittelbar "richtig" auf die Veränderung des Ölpreises (steigen bei fallendem ÖP und umgekehrt) und nur die Ölaktien nicht?
2. Besitzen nur die Händler und Analysten für Ölaktien soviel Weitblick, daß sie den ÖP für das nächste Jahr vorhersehen können und daher die Ölaktienkurse drücken? Und alle Analysten anderer Branchen, Marktteilnehmer und die Händler am Öl-Spotmarkt, die bereit sind, 31 USD zu zahlen, peilen nicht, daß der ÖP auf 20 USD zurückgehen wird? Wo bleibt da die Markteffizienz?
Gruß, Kanzler
"Kursanstieg - Nicht -
weil ein Ölpreis von 1998/1999 erwartet wird - s. Konjunktur"
Seit März 2002 hat der Ölpreis um mehr als 40% zugelegt, während beispielsweise die Royal-Dutch-Aktie im gleichen Zeitraum von 60€ auf 42€, also um 30% abgeschmiert ist. Läßt sich das wirklich mit einer Erwartung eines erheblich niedrigeren Ölpreises erklären?
Bezüglich dieser Interpretation bleiben bei mir folgende Fragen:
1. Warum reagieren Auto- und Airlineaktien praktisch immer unmittelbar "richtig" auf die Veränderung des Ölpreises (steigen bei fallendem ÖP und umgekehrt) und nur die Ölaktien nicht?
2. Besitzen nur die Händler und Analysten für Ölaktien soviel Weitblick, daß sie den ÖP für das nächste Jahr vorhersehen können und daher die Ölaktienkurse drücken? Und alle Analysten anderer Branchen, Marktteilnehmer und die Händler am Öl-Spotmarkt, die bereit sind, 31 USD zu zahlen, peilen nicht, daß der ÖP auf 20 USD zurückgehen wird? Wo bleibt da die Markteffizienz?
Gruß, Kanzler
In der N-TV Telebörse präsentierte eben Christoph Hott von Sal. Oppenheim die seiner Einschätzung nach 5 attraktivsten europäischen Aktien:
1. ING
2. Royal Dutch
3. RWE
4. Novartis
5. Vodafone
Seine Begründung zu Royal Dutch:
Die derzeitige Börsenbewertung impliziere einen Ölpreis unter 20 Dollar.
Auch im günstigsten Falle (d.h. schneller und erfolgreicher Irak-Krieg) werde der Ölpreis jedoch nur auf 20-25 Dollar zurückgehen.
Zudem sei RD durch die hohe Dividendenrendite von 4% nach unten abgesichert.
1. ING
2. Royal Dutch
3. RWE
4. Novartis
5. Vodafone
Seine Begründung zu Royal Dutch:
Die derzeitige Börsenbewertung impliziere einen Ölpreis unter 20 Dollar.
Auch im günstigsten Falle (d.h. schneller und erfolgreicher Irak-Krieg) werde der Ölpreis jedoch nur auf 20-25 Dollar zurückgehen.
Zudem sei RD durch die hohe Dividendenrendite von 4% nach unten abgesichert.
Spekulation auf den Ölpreis
von Esther Benamou (Societe-Generale, Leiterin der Derivat-Abteilung in Paris)
Das Öl ist zur Zeit ein besonders aktuelles Thema. Nicht zuletzt aufgrund des möglichen Irak-Krieges. Um überproportional von den Bewegungen profitieren zu können, bieten sich Optionsscheine auf Erdöl an. Hierbei ist zu beachten: der Basiswert ist nicht der aktuelle Ölpreis, sondern der Brent Futures (genauer gesagt der Brent Blend Crude Oil Future Kontrakt), der eine höhere Liquidität besitzt. Brent Futures gibt es mit verschiedenen Laufzeiten. Der jeweils naheliegende Brent Futures (zur Zeit der März-Kontrakt) korreliert am stärksten mit dem Ölpreis.
Momentan wirken auf diesen neben dem möglichen Irak-Krieg: der Streik in Venezuela, die Erhöhung der Fördermenge der OPEC, die Nichteinhaltung der Fördermenge des OPEC-Mitgliedes Saudi-Arabien und der starke Abbau der Ölbestände in den USA.
Die bereits berücksichtigte Kriegsgefahr in dem Ölpreis wird sich wahrscheinlich verflüchtigen. Unsere Analysten gehen davon aus, daß sich der Ölpreis Mitte des Jahres bei 20 USD einpegelt. In diesem Fall würde sich z.B. ein Put auf den September-Kontrakt 2003 mit einem Strike von 25 USD anbieten (WKN 698 243): Der aktuelle Futures-Kurs beträgt 26,30 USD. Für Anleger, die mit einer Verschlechterung der geopolitischen Situation zwischen der USA und dem Irak rechnen, könnte ein spekulativer Call auf den Juni-Kontrakt 2003 mit einem Strike von 29 USD (WKN 667 294) interessant sein. Der aktuelle Futures-Kurs liegt bei 28 USD.
von Esther Benamou (Societe-Generale, Leiterin der Derivat-Abteilung in Paris)
Das Öl ist zur Zeit ein besonders aktuelles Thema. Nicht zuletzt aufgrund des möglichen Irak-Krieges. Um überproportional von den Bewegungen profitieren zu können, bieten sich Optionsscheine auf Erdöl an. Hierbei ist zu beachten: der Basiswert ist nicht der aktuelle Ölpreis, sondern der Brent Futures (genauer gesagt der Brent Blend Crude Oil Future Kontrakt), der eine höhere Liquidität besitzt. Brent Futures gibt es mit verschiedenen Laufzeiten. Der jeweils naheliegende Brent Futures (zur Zeit der März-Kontrakt) korreliert am stärksten mit dem Ölpreis.
Momentan wirken auf diesen neben dem möglichen Irak-Krieg: der Streik in Venezuela, die Erhöhung der Fördermenge der OPEC, die Nichteinhaltung der Fördermenge des OPEC-Mitgliedes Saudi-Arabien und der starke Abbau der Ölbestände in den USA.
Die bereits berücksichtigte Kriegsgefahr in dem Ölpreis wird sich wahrscheinlich verflüchtigen. Unsere Analysten gehen davon aus, daß sich der Ölpreis Mitte des Jahres bei 20 USD einpegelt. In diesem Fall würde sich z.B. ein Put auf den September-Kontrakt 2003 mit einem Strike von 25 USD anbieten (WKN 698 243): Der aktuelle Futures-Kurs beträgt 26,30 USD. Für Anleger, die mit einer Verschlechterung der geopolitischen Situation zwischen der USA und dem Irak rechnen, könnte ein spekulativer Call auf den Juni-Kontrakt 2003 mit einem Strike von 29 USD (WKN 667 294) interessant sein. Der aktuelle Futures-Kurs liegt bei 28 USD.
Streik in Venezuela nach 63 Tagen zu Ende. Nun bereits 2/3 der normalen Produktion über 1 Mio Barrel erreicht. Dies könnte zu einem absinken des Ölpreises führen (s. auch €. Kurzfristige Entspannung möglich.
Gruß
Kosto
Gruß
Kosto
Komisch. Der Brent Oil Future zieht an trotz #11?!
Hoher Ölpreis lässt Gewinne von Shell wieder steigen
„Irak-Krieg würde keine neue Ölkrise auslösen“
von Helmut Hetzel
Den Haag - Wegen des drohenden Irak-Krieges hat der
niederländisch-britische Ölkonzern Royal Dutch/Shell die
Sicherheitsvorkehrungen an seinen Förderanlagen insbesondere
im Nahen Osten drastisch verschärft. „Wir sind uns darüber im
Klaren, dass unsere Installationen Ziele für Anschläge sein
könnten“, sagte Jeroen van der Veer, Vorstandsvorsitzender der
niederländischen Royal Dutch NV, die 60 Prozent an der
Shell-Gruppe hält, auf der Bilanzpressekonferenz in Den Haag.
Van der Veer bestritt dabei, dass die Shell-Gruppe mit der
irakischen Opposition in London bereits über Ölförderrechte nach
einem Sturz von Saddam Hussein verhandle. „Wir wollen keinen
Krieg, aber falls er kommen sollte, gehen wir davon aus, dass
alle Ölgesellschaften danach im Irak die gleichen Möglichkeiten
erhalten sollten“, sagte van der Veer.
Unterdessen lässt die Irak-Krise die Ölpreise weiter steigen und
damit die Gewinne der Shell-Gruppe kräftig sprudeln. Allein im
letzten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres stieg das
Ergebnis des hinter Exxon/Mobil zweitgrößten Ölkonzerns der
Welt um 46 Prozent auf 2,78 Mrd. Dollar.
Im Gesamtjahr 2002 stiegen die Umsätze der Shell-Gruppe auf
179 Mrd. nach zuletzt 135 Mrd. Dollar. Das Nettoergebnis gab
zwar um 23 Prozent auf 9,4 Mrd. Dollar nach. Die Royal Dutch
NV wird ihren Aktionären für 2002 dennoch eine um 3,6 Prozent
auf 1,72 Euro je Aktie erhöhte Dividende ausschütten. Die
Royal-Dutch-Aktien haben damit eine Dividendenrendite von 4,5
Prozent und rentieren sich derzeit besser als eine zehnjährige
deutsche Staatsanleihe. An der Dividendenpolitik von Shell werde
sich nichts ändern. Der Ölmulti wolle seine Aktionäre auch in
Zukunft Jahr für Jahr mit einer Erhöhung der Dividende erfreuen,
die mindestens einen Inflationsausgleich darstellt, hob van der
Veer hervor.
In der Vorstandsetage des Ölmultis geht man davon aus, dass
ein Irak-Krieg keine neue Ölkrise auslösen würde. „Es gibt
genügend Ölvorräte in der Welt. Fast jedes Land verfügt über
Vorräte, die zwei bis drei Monate reichen dürften“, stellte van der
Veer fest. Eine kurzfristige Panik an den Märkten im Falle eines
Irak-Krieges wollte er aber nicht völlig ausschließen. Auch die
Shell-Gruppe könne auf Versorgungsengpässe beim Öl flexibel
reagieren.
Van der Veer kündigte auch eine strategische Neuorientierung
an. Der Öl- und Energiekonzern wolle in Zukunft mehr als bisher
in den Kernbereich Öl- und Gasförderung (Upstream) investieren
und in diesem Bereich die Margen weiter verbessern, sagte er.
Ziel bleibe es, die Öl- und Gasproduktion jährlich um etwa drei
Prozent zu steigern. 2002 förderte die Shell-Gruppe täglich 2,4
Mio. Barrel Öl (ein Barrel sind 159 Liter) und 267 Mio.
Kubikmeter Gas pro Tag. In die Weiterentwicklung der so
genannten alternativen Energiequellen wie Wind- und
Sonnenenergie will Shell künftig jährlich 700 Mio. Dollar
investieren.
Der Konzernchef kündigte an, dass Shell das laufende
Aktienrückkaufprogramm in der ersten Jahreshälfte 2003 auf Eis
legen wird – 2002 wurden eigene Aktien im Wert von 1,3 Mrd.
Dollar zurückgekauft. Begründet wurde die Entscheidung damit,
dass es in diesen unsicheren Zeiten besser sei, viel Bargeld in
der Kasse zu haben.
„Irak-Krieg würde keine neue Ölkrise auslösen“
von Helmut Hetzel
Den Haag - Wegen des drohenden Irak-Krieges hat der
niederländisch-britische Ölkonzern Royal Dutch/Shell die
Sicherheitsvorkehrungen an seinen Förderanlagen insbesondere
im Nahen Osten drastisch verschärft. „Wir sind uns darüber im
Klaren, dass unsere Installationen Ziele für Anschläge sein
könnten“, sagte Jeroen van der Veer, Vorstandsvorsitzender der
niederländischen Royal Dutch NV, die 60 Prozent an der
Shell-Gruppe hält, auf der Bilanzpressekonferenz in Den Haag.
Van der Veer bestritt dabei, dass die Shell-Gruppe mit der
irakischen Opposition in London bereits über Ölförderrechte nach
einem Sturz von Saddam Hussein verhandle. „Wir wollen keinen
Krieg, aber falls er kommen sollte, gehen wir davon aus, dass
alle Ölgesellschaften danach im Irak die gleichen Möglichkeiten
erhalten sollten“, sagte van der Veer.
Unterdessen lässt die Irak-Krise die Ölpreise weiter steigen und
damit die Gewinne der Shell-Gruppe kräftig sprudeln. Allein im
letzten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres stieg das
Ergebnis des hinter Exxon/Mobil zweitgrößten Ölkonzerns der
Welt um 46 Prozent auf 2,78 Mrd. Dollar.
Im Gesamtjahr 2002 stiegen die Umsätze der Shell-Gruppe auf
179 Mrd. nach zuletzt 135 Mrd. Dollar. Das Nettoergebnis gab
zwar um 23 Prozent auf 9,4 Mrd. Dollar nach. Die Royal Dutch
NV wird ihren Aktionären für 2002 dennoch eine um 3,6 Prozent
auf 1,72 Euro je Aktie erhöhte Dividende ausschütten. Die
Royal-Dutch-Aktien haben damit eine Dividendenrendite von 4,5
Prozent und rentieren sich derzeit besser als eine zehnjährige
deutsche Staatsanleihe. An der Dividendenpolitik von Shell werde
sich nichts ändern. Der Ölmulti wolle seine Aktionäre auch in
Zukunft Jahr für Jahr mit einer Erhöhung der Dividende erfreuen,
die mindestens einen Inflationsausgleich darstellt, hob van der
Veer hervor.
In der Vorstandsetage des Ölmultis geht man davon aus, dass
ein Irak-Krieg keine neue Ölkrise auslösen würde. „Es gibt
genügend Ölvorräte in der Welt. Fast jedes Land verfügt über
Vorräte, die zwei bis drei Monate reichen dürften“, stellte van der
Veer fest. Eine kurzfristige Panik an den Märkten im Falle eines
Irak-Krieges wollte er aber nicht völlig ausschließen. Auch die
Shell-Gruppe könne auf Versorgungsengpässe beim Öl flexibel
reagieren.
Van der Veer kündigte auch eine strategische Neuorientierung
an. Der Öl- und Energiekonzern wolle in Zukunft mehr als bisher
in den Kernbereich Öl- und Gasförderung (Upstream) investieren
und in diesem Bereich die Margen weiter verbessern, sagte er.
Ziel bleibe es, die Öl- und Gasproduktion jährlich um etwa drei
Prozent zu steigern. 2002 förderte die Shell-Gruppe täglich 2,4
Mio. Barrel Öl (ein Barrel sind 159 Liter) und 267 Mio.
Kubikmeter Gas pro Tag. In die Weiterentwicklung der so
genannten alternativen Energiequellen wie Wind- und
Sonnenenergie will Shell künftig jährlich 700 Mio. Dollar
investieren.
Der Konzernchef kündigte an, dass Shell das laufende
Aktienrückkaufprogramm in der ersten Jahreshälfte 2003 auf Eis
legen wird – 2002 wurden eigene Aktien im Wert von 1,3 Mrd.
Dollar zurückgekauft. Begründet wurde die Entscheidung damit,
dass es in diesen unsicheren Zeiten besser sei, viel Bargeld in
der Kasse zu haben.
@Kanzler
Beim letzten Irakkrieg sind die Ölaktien zuerst stark angezogen. Warum jetzt nicht? Kommt dies noch? Damit sind wir wieder bei der Ursprungsphase.
Royal Dutch ist fair bewertet. Ist dies dein Favorit. Exxon + Texacco sollten das geringste Potential aufweisen. ENI hat gute Wachstumsaussichten. Russische Ölaktien sind um einiges günstiger. Ich weiß Mafia + Aktionärsinteressen + Liquidität d. Werte...
Öl wird noch ein kostbares Gut. Da bin ich mir sicher...
Gruß Kosto
Beim letzten Irakkrieg sind die Ölaktien zuerst stark angezogen. Warum jetzt nicht? Kommt dies noch? Damit sind wir wieder bei der Ursprungsphase.
Royal Dutch ist fair bewertet. Ist dies dein Favorit. Exxon + Texacco sollten das geringste Potential aufweisen. ENI hat gute Wachstumsaussichten. Russische Ölaktien sind um einiges günstiger. Ich weiß Mafia + Aktionärsinteressen + Liquidität d. Werte...
Öl wird noch ein kostbares Gut. Da bin ich mir sicher...
Gruß Kosto
@kosto
Ich bin über das Öl-Zertifikat von Goldman Sachs (WKN 624 091) in acht der wichtigsten Ölwerte investiert. Die Zusammensetzung des Baskets sieht so aus:
7,70% BP
20,47% CHEVRON TEXACO
10,64% LUKOIL
9,79% PETROCHINA
9,96% TOTAL FINA ELF
7,65% ROYAL DUTCH
8,23% REPSOL YPF
9,57% EXXON MOBIL
Zusätzlich habe ich mittels Royal Dutch Call (WKN 684 352) einen kurzfristigen Schwerpunkt in dem Wert gebildet, den ich schon bei Kursen um 42 Euro für besonders stark unterbewertet empfunden hatte. Dabei hatte ich geglaubt, mit diesen Öl-Investments mein Depot kriegs- und krisenfest zu machen. Einen Absturz auf 35(!) bei gleichzeitig explodierendem Ölpreis hätte ich mir in meinen schlimmsten Albträumen nicht ausmalen können. Einen aufschlußreichen Artikel über die derzeitige Schizophrenie an den Märkten fand ich heute in der WELT. Kurze Zusammenfassung könnte lauten: "Angst fressen Hirn auf".
Das „Scheren-Syndrom“ verwirrt Börsianer
http://www.welt.de/data/2003/02/11/40808.html
Hier der Teil über Öl/Ölaktien:
Ende des Gleichklangs: Märkte entwickeln sich auseinander III
Ölpreis steigt - Ölaktien stürzen
Hoher Ölpreis gleich hohe Kursgewinne bei Öl-Aktien: Diese Gleichung, die im letzten Golfkrieg galt, geht in der derzeitigen Krisenlage nicht auf. Während für ein Barrel des „Schwarzen Goldes“ schon seit Wochen rund 30 Dollar und damit über 50 Prozent mehr als im historischen Durchschnitt bezahlt werden müssen, ist die Energie-Branche die zweitschwächste in Europa seit Jahresanfang. Auch wenn Shell, BP & Co. im vergangenen Jahr mit leichten Gewinneinbußen zu kämpfen hatten, notieren die Aktien inzwischen auf historisch niedrigen Bewertungen, in denen sich das Ölpreisniveau in keiner Weise spiegelt. Das erstaunt umso mehr, als die defensiven Titel mit ihren noch immer robusten Erträgen und der hohen Substanz in der momentanen Lage eigentlich prädestiniert sein müssten, für mehr Sicherheit im Depot zu sorgen. Doch die Angst vor einem Golfkrieg hat auch die Ölwerte mit voller Wucht getroffen. Investoren fürchten, dass eine militärische Auseinandersetzung das Geschäft der direkt im Irak oder in der Region engagierten Konzerne treffen könnte. Und für den Fall einer schnellen Lösung des Konflikts erwarten Experten eine Neuaufteilung der Öl-Ressourcen, was gerade europäische Player benachteiligen könnte. Dies erklärt die jüngste Underperformance der Papiere diesseits des Atlantiks. Zu schaffen macht den Gesellschaften aber auch der schwache Dollar. So bekommen die Öl-Multis für ihre Produkte überwiegend den Greenback. Die Kosten fallen jedoch zum Teil in anderen Währungen an, die zuletzt stark aufgewertet haben. Zudem ist der hohe Ölpreis nicht für das gesamte Geschäft der Konzerne ein Segen. Denn das Gros der Unternehmen ist auch im Downstream, also der Weiterverarbeitung von Öl etwa im Raffineriegeschäft tätig. Hier schlagen sich die höheren Öl-Notierungen in steigenden Beschaffungskosten nieder, die wegen der schwachen konjunkturellen Lage oft nicht weitergegeben werden können.
Unter dem Strich sind die niedrigen Kurse und Bewertungen jedoch nur dann fundamental gerechtfertigt, wenn die Weltwirtschaft in eine Rezession schlittern und in Folge dessen der Ölpreis lotrecht abstürzen sollte. Sollten sich die Barrel-Notierungen um 25 Dollar einpendeln, haben die Titel Luft nach oben.
Ich bin über das Öl-Zertifikat von Goldman Sachs (WKN 624 091) in acht der wichtigsten Ölwerte investiert. Die Zusammensetzung des Baskets sieht so aus:
7,70% BP
20,47% CHEVRON TEXACO
10,64% LUKOIL
9,79% PETROCHINA
9,96% TOTAL FINA ELF
7,65% ROYAL DUTCH
8,23% REPSOL YPF
9,57% EXXON MOBIL
Zusätzlich habe ich mittels Royal Dutch Call (WKN 684 352) einen kurzfristigen Schwerpunkt in dem Wert gebildet, den ich schon bei Kursen um 42 Euro für besonders stark unterbewertet empfunden hatte. Dabei hatte ich geglaubt, mit diesen Öl-Investments mein Depot kriegs- und krisenfest zu machen. Einen Absturz auf 35(!) bei gleichzeitig explodierendem Ölpreis hätte ich mir in meinen schlimmsten Albträumen nicht ausmalen können. Einen aufschlußreichen Artikel über die derzeitige Schizophrenie an den Märkten fand ich heute in der WELT. Kurze Zusammenfassung könnte lauten: "Angst fressen Hirn auf".
Das „Scheren-Syndrom“ verwirrt Börsianer
http://www.welt.de/data/2003/02/11/40808.html
Hier der Teil über Öl/Ölaktien:
Ende des Gleichklangs: Märkte entwickeln sich auseinander III
Ölpreis steigt - Ölaktien stürzen
Hoher Ölpreis gleich hohe Kursgewinne bei Öl-Aktien: Diese Gleichung, die im letzten Golfkrieg galt, geht in der derzeitigen Krisenlage nicht auf. Während für ein Barrel des „Schwarzen Goldes“ schon seit Wochen rund 30 Dollar und damit über 50 Prozent mehr als im historischen Durchschnitt bezahlt werden müssen, ist die Energie-Branche die zweitschwächste in Europa seit Jahresanfang. Auch wenn Shell, BP & Co. im vergangenen Jahr mit leichten Gewinneinbußen zu kämpfen hatten, notieren die Aktien inzwischen auf historisch niedrigen Bewertungen, in denen sich das Ölpreisniveau in keiner Weise spiegelt. Das erstaunt umso mehr, als die defensiven Titel mit ihren noch immer robusten Erträgen und der hohen Substanz in der momentanen Lage eigentlich prädestiniert sein müssten, für mehr Sicherheit im Depot zu sorgen. Doch die Angst vor einem Golfkrieg hat auch die Ölwerte mit voller Wucht getroffen. Investoren fürchten, dass eine militärische Auseinandersetzung das Geschäft der direkt im Irak oder in der Region engagierten Konzerne treffen könnte. Und für den Fall einer schnellen Lösung des Konflikts erwarten Experten eine Neuaufteilung der Öl-Ressourcen, was gerade europäische Player benachteiligen könnte. Dies erklärt die jüngste Underperformance der Papiere diesseits des Atlantiks. Zu schaffen macht den Gesellschaften aber auch der schwache Dollar. So bekommen die Öl-Multis für ihre Produkte überwiegend den Greenback. Die Kosten fallen jedoch zum Teil in anderen Währungen an, die zuletzt stark aufgewertet haben. Zudem ist der hohe Ölpreis nicht für das gesamte Geschäft der Konzerne ein Segen. Denn das Gros der Unternehmen ist auch im Downstream, also der Weiterverarbeitung von Öl etwa im Raffineriegeschäft tätig. Hier schlagen sich die höheren Öl-Notierungen in steigenden Beschaffungskosten nieder, die wegen der schwachen konjunkturellen Lage oft nicht weitergegeben werden können.
Unter dem Strich sind die niedrigen Kurse und Bewertungen jedoch nur dann fundamental gerechtfertigt, wenn die Weltwirtschaft in eine Rezession schlittern und in Folge dessen der Ölpreis lotrecht abstürzen sollte. Sollten sich die Barrel-Notierungen um 25 Dollar einpendeln, haben die Titel Luft nach oben.
@Kanzler
Vielen Dank! Sehr interessant!
Gruß Kosto
P.S. Habe mit einem Leitenden von einem Ölkonzern gesprochen. Er hat gesagt, dass die großen Raffinerienkonzerne am meisten profitieren. Ist BP nicht der Größte?!
Vielen Dank! Sehr interessant!
Gruß Kosto
P.S. Habe mit einem Leitenden von einem Ölkonzern gesprochen. Er hat gesagt, dass die großen Raffinerienkonzerne am meisten profitieren. Ist BP nicht der Größte?!
DIE WELT, 14. Februar 2003:
Ölpreis steigt auf neuen Höchststand
EU-Kommission: Versorgung ist gesichert – Benzin noch teurer – Ökonomen warnen vor Rezession
Berlin - Der Rohölpreis ist auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren gestiegen. In New York wurde ein Barrel (159 Liter) für 36 Dollar gehandelt. Neben den Sorgen wegen eines Irak-Krieges treiben vor allem niedrige Rohöllagerbestände in den USA die Notierungen hoch. Börsenhändler sagten, die Lagerbestände seien auf den niedrigsten Stand seit dem arabischen Ölembargo in den 70er Jahren gefallen. In London wurde das traditionell etwas billigere Nordseeöl mit 32,45 Dollar je Barrel gehandelt.
Die Benzinpreise in Deutschland erreichten zugleich ein neues Rekordhoch. Nach der dritten Preiserhöhung innerhalb einer Woche müssen die Autofahrer für einen Liter Normalbenzin im Bundes-Durchschnitt 1,14 bis 1,15 Euro bezahlen. Die Sorte Super kostet 1,16 bis 1,17 Euro.
Die Europäische Zentralbank (EZB) warnt in ihrem jüngsten Monatsbericht, weitere Turbulenzen an den Ölmärkten könnten sich negativ auf die weltweite Wirtschaftsentwicklung und somit auch auf die Beschäftigung im Euroraum auswirken. Die Anleger seien vor dem Hintergrund „anhaltender geopolitischer Spannungen“ nach wie vor risikoscheu. Entscheidend für den Beginn und das Tempo der erwarteten Konjunkturbelebung sei, „dass die derzeitige Unsicherheit über die Wirtschaftsaussichten abklingt.“ Die EU-Kommission machte Spekulanten an den internationalen Rohstoffbörsen für die steigenden Ölpreise verantwortlich. Trotz der Krise im Irak sei die Versorgung gesichert, sagte ein Sprecher von Energiekommissarin Loyola de Palacio. „Es gibt heute kein Risiko der Lieferunterbrechung“, betonte er. Statt 32 Dollar pro Barrel Öl wären 20 Dollar angemessen. Der Grund für die höheren Preise seien „spekulative Bewegungen“.
Die Ölversorgung der Europäischen Union hängt nur zu rund drei Prozent von Lieferungen aus dem Irak ab. Die USA wären von einem Ausfall irakischer Öl-Lieferungen mehr betroffen, meine Palacio-Sprecher Gilles Gantelet. Ein Ausgleich dafür könnte jedoch aus Saudi-Arabien kommen. Zudem dämpfe der starke Euro den Preisanstieg für europäische Ölkäufer. „Was die Ölpreise angeht, sehen wir keine unmittelbare Bedrohung“, sagte Gantelet.
In den volkswirtschaftlichen Abteilungen großer Banken werden dem Optimismus der EU-Kommission zum Trotz düstere Preisszenarien für den Fall eines Golfkrieges entworfen. Andreas Rees von der Hypo-Vereinsbank rechnet im schlimmsten Fall mit einer Ausweitung des Irak-Kriegs auf den gesamten Nahen Osten und mit schweren Produktionsausfällen. Der Ölpreis könnte dann auf 70 Dollar steigen. Deutschland würde nach diesem Szenario in eine tiefe Rezession rutschen. Sandra Ebner von der Dekabank erwartet bei einem Kriegsausbruch einen Ölpreis von 40 bis 45 Dollar. Selbst bei einem raschen Sieg der Amerikaner werde der Ölpreis aber nicht wieder unter die 30-Dollar-Marke fallen.
Ölpreis steigt auf neuen Höchststand
EU-Kommission: Versorgung ist gesichert – Benzin noch teurer – Ökonomen warnen vor Rezession
Berlin - Der Rohölpreis ist auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren gestiegen. In New York wurde ein Barrel (159 Liter) für 36 Dollar gehandelt. Neben den Sorgen wegen eines Irak-Krieges treiben vor allem niedrige Rohöllagerbestände in den USA die Notierungen hoch. Börsenhändler sagten, die Lagerbestände seien auf den niedrigsten Stand seit dem arabischen Ölembargo in den 70er Jahren gefallen. In London wurde das traditionell etwas billigere Nordseeöl mit 32,45 Dollar je Barrel gehandelt.
Die Benzinpreise in Deutschland erreichten zugleich ein neues Rekordhoch. Nach der dritten Preiserhöhung innerhalb einer Woche müssen die Autofahrer für einen Liter Normalbenzin im Bundes-Durchschnitt 1,14 bis 1,15 Euro bezahlen. Die Sorte Super kostet 1,16 bis 1,17 Euro.
Die Europäische Zentralbank (EZB) warnt in ihrem jüngsten Monatsbericht, weitere Turbulenzen an den Ölmärkten könnten sich negativ auf die weltweite Wirtschaftsentwicklung und somit auch auf die Beschäftigung im Euroraum auswirken. Die Anleger seien vor dem Hintergrund „anhaltender geopolitischer Spannungen“ nach wie vor risikoscheu. Entscheidend für den Beginn und das Tempo der erwarteten Konjunkturbelebung sei, „dass die derzeitige Unsicherheit über die Wirtschaftsaussichten abklingt.“ Die EU-Kommission machte Spekulanten an den internationalen Rohstoffbörsen für die steigenden Ölpreise verantwortlich. Trotz der Krise im Irak sei die Versorgung gesichert, sagte ein Sprecher von Energiekommissarin Loyola de Palacio. „Es gibt heute kein Risiko der Lieferunterbrechung“, betonte er. Statt 32 Dollar pro Barrel Öl wären 20 Dollar angemessen. Der Grund für die höheren Preise seien „spekulative Bewegungen“.
Die Ölversorgung der Europäischen Union hängt nur zu rund drei Prozent von Lieferungen aus dem Irak ab. Die USA wären von einem Ausfall irakischer Öl-Lieferungen mehr betroffen, meine Palacio-Sprecher Gilles Gantelet. Ein Ausgleich dafür könnte jedoch aus Saudi-Arabien kommen. Zudem dämpfe der starke Euro den Preisanstieg für europäische Ölkäufer. „Was die Ölpreise angeht, sehen wir keine unmittelbare Bedrohung“, sagte Gantelet.
In den volkswirtschaftlichen Abteilungen großer Banken werden dem Optimismus der EU-Kommission zum Trotz düstere Preisszenarien für den Fall eines Golfkrieges entworfen. Andreas Rees von der Hypo-Vereinsbank rechnet im schlimmsten Fall mit einer Ausweitung des Irak-Kriegs auf den gesamten Nahen Osten und mit schweren Produktionsausfällen. Der Ölpreis könnte dann auf 70 Dollar steigen. Deutschland würde nach diesem Szenario in eine tiefe Rezession rutschen. Sandra Ebner von der Dekabank erwartet bei einem Kriegsausbruch einen Ölpreis von 40 bis 45 Dollar. Selbst bei einem raschen Sieg der Amerikaner werde der Ölpreis aber nicht wieder unter die 30-Dollar-Marke fallen.
Wie der Artikel zeigt, sind keineswegs alle Analysten von einem schnellen Rückgang des ÖP nach Kriegsbeginn auf 20 USD überzeugt. Ich kann`s mir ehrlichgesagt auch nicht recht vorstellen. Denn soviel traue ich Saddam Hussein doch noch zu, daß er es schafft, wie im 91er Golfkrieg seine Ölquellen in Brand zu setzen (Sprengladungen hat er angeblich schon gelegt), um sich den ganz großen Abgang als "king of chaos" zu verschaffen. Wo soll da ein Rückgang auf 20 USD herkommen?
Die europäischen Ölaktien sind zur Zeit mit historisch niedrigen KGVs von um die 11 für 2003 bewertet. Die KGVs sind vermutlich noch mit einem ÖP von 20 gerechnet und liegen bei realistischen Annahmen für den durchschnittlichen ÖP 2003 nochmal wesentlich tiefer. Spätestens wenn die irakischen Quellen brennen, ziehen die Ölaktien gewaltig an.
Die europäischen Ölaktien sind zur Zeit mit historisch niedrigen KGVs von um die 11 für 2003 bewertet. Die KGVs sind vermutlich noch mit einem ÖP von 20 gerechnet und liegen bei realistischen Annahmen für den durchschnittlichen ÖP 2003 nochmal wesentlich tiefer. Spätestens wenn die irakischen Quellen brennen, ziehen die Ölaktien gewaltig an.
Ich habe mal die KGV`s und Dividendenrenditen einiger ölwerte zusammengestellt und mit den historischen Bandbreiten (Höchst- und Tiefstwerte von 1990 bis 2002) verglichen.
BP Amoco
Kurs=35,0; KGV(03)=14,84; KGV(Höchst)=20; KGV(Tiefst)=15; DivRend=4,16%; DivRend(Höchst)=2,2%; DivRend(Tiefstkurs)=3,0%
Royal Dutch
Kurs=36,34; KGV(03)=11,89; KGV(Höchst)=20,0; KGV(Tiefst)=15,0; DivRend=4,73%; DivRend(Höchst)=2,3%; DivRend(Tiefstkurs)=3,1%
ENI
Kurs=13,65; KGV(03)=10,92; KGV(Höchst)=12,0; KGV(Tiefst)=8,0; DivRend=5,67%; DivRend(Höchst)=2,4%; DivRend(Tiefstkurs)=3,6%
Chevron Texaco
Kurs=59,28; KGV(03)=13,33; KGV(Höchst)=17,0; KGV(Tiefst)=12,0; DivRend=4,40%; DivRend(Höchst)=2,6%; DivRend(Tiefstkurs)=3,7%
Exxon Mobil
Kurs=31,60; KGV(03)=17,95; KGV(Höchst)=20,0; KGV(Tiefst)=15,0; DivRend=2,8%; DivRend(Höchst)=2,0%; DivRend(Tiefstkurs)=2,7%
Repsol
Kurs=13,25; KGV(03)=10,86; KGV(Höchst)=15,0; KGV(Tiefst)=8,0; DivRend=1,94%; DivRend(Höchst)=2,3%; DivRend(Tiefstkurs)=2,9%
TotalFina Elf
Kurs=121,06; KGV(03)=11,69; KGV(Höchst)=15,0; KGV(Tiefst)=10,0; DivRend=3,82%; DivRend(Höchst)=2,0%; DivRend(Tiefstkurs)=3,0%
Zusammenfassend fällt folgendes auf:
1. Den amerikanischen Werte wird ein höheres KGV zugebilligt - wahrscheinlich, weil man erwartet, daß diese bei einer Neuverteilung des Öls im Nahen Osten in der "pole position" stehen werden.
2. Unter den europäischen Werten hat BP das mit Abstand höchste KGV, was vermutlich auf die Phantasie im Zusammenhang mit den jüngsten Rußland-Deals zu erklären ist.
3. Alle Werte notieren beim KGV am unteren Ende (oder sogar deutlich darunter) ihrer historischen Bandbreiten.
4. Alle Werte notieren bei der Dividendenrendite am oberen Ende (oder sogar deutlich darüber) ihrer historischen Bandbreiten.
Meine Schlußfolgerungen:
Sobald sich die Panik am Markt legt und wieder etwas Vernunft bei den Bewertungen einkehrt, ergibt sich erhebliches Aufwärtspotential besonders für die europäischen Werte - und das selbst bei einem Ölpreisrückgang auf 20 USD.
BP Amoco
Kurs=35,0; KGV(03)=14,84; KGV(Höchst)=20; KGV(Tiefst)=15; DivRend=4,16%; DivRend(Höchst)=2,2%; DivRend(Tiefstkurs)=3,0%
Royal Dutch
Kurs=36,34; KGV(03)=11,89; KGV(Höchst)=20,0; KGV(Tiefst)=15,0; DivRend=4,73%; DivRend(Höchst)=2,3%; DivRend(Tiefstkurs)=3,1%
ENI
Kurs=13,65; KGV(03)=10,92; KGV(Höchst)=12,0; KGV(Tiefst)=8,0; DivRend=5,67%; DivRend(Höchst)=2,4%; DivRend(Tiefstkurs)=3,6%
Chevron Texaco
Kurs=59,28; KGV(03)=13,33; KGV(Höchst)=17,0; KGV(Tiefst)=12,0; DivRend=4,40%; DivRend(Höchst)=2,6%; DivRend(Tiefstkurs)=3,7%
Exxon Mobil
Kurs=31,60; KGV(03)=17,95; KGV(Höchst)=20,0; KGV(Tiefst)=15,0; DivRend=2,8%; DivRend(Höchst)=2,0%; DivRend(Tiefstkurs)=2,7%
Repsol
Kurs=13,25; KGV(03)=10,86; KGV(Höchst)=15,0; KGV(Tiefst)=8,0; DivRend=1,94%; DivRend(Höchst)=2,3%; DivRend(Tiefstkurs)=2,9%
TotalFina Elf
Kurs=121,06; KGV(03)=11,69; KGV(Höchst)=15,0; KGV(Tiefst)=10,0; DivRend=3,82%; DivRend(Höchst)=2,0%; DivRend(Tiefstkurs)=3,0%
Zusammenfassend fällt folgendes auf:
1. Den amerikanischen Werte wird ein höheres KGV zugebilligt - wahrscheinlich, weil man erwartet, daß diese bei einer Neuverteilung des Öls im Nahen Osten in der "pole position" stehen werden.
2. Unter den europäischen Werten hat BP das mit Abstand höchste KGV, was vermutlich auf die Phantasie im Zusammenhang mit den jüngsten Rußland-Deals zu erklären ist.
3. Alle Werte notieren beim KGV am unteren Ende (oder sogar deutlich darunter) ihrer historischen Bandbreiten.
4. Alle Werte notieren bei der Dividendenrendite am oberen Ende (oder sogar deutlich darüber) ihrer historischen Bandbreiten.
Meine Schlußfolgerungen:
Sobald sich die Panik am Markt legt und wieder etwas Vernunft bei den Bewertungen einkehrt, ergibt sich erhebliches Aufwärtspotential besonders für die europäischen Werte - und das selbst bei einem Ölpreisrückgang auf 20 USD.
@Kanzler-neu
Vielen Dank für deine Mühe! In deiner Schlußfolgerung sprichst Du einen Kurs von 20$ an. Meinst Du nicht, dass man den Rückgang abwarten sollte? BP, Exxon + Chevron hatten auch schon vor dem erwarteten Golfkrieg die höchsten KGV´S. Was sagst Du zu den russischen Werten? Diese halten sich auf hohem Niveau. Aufgrund Handelsabkommen Russland - USA? Die Ölreserven sind ja gering wie seit der Ölkrise nicht mehr!
Viele Grüße Kosto
P.S. Tatnaft, Yukos, Surgutneftegaz, Lukoil, Sibirskaya, Mosenergo
Vielen Dank für deine Mühe! In deiner Schlußfolgerung sprichst Du einen Kurs von 20$ an. Meinst Du nicht, dass man den Rückgang abwarten sollte? BP, Exxon + Chevron hatten auch schon vor dem erwarteten Golfkrieg die höchsten KGV´S. Was sagst Du zu den russischen Werten? Diese halten sich auf hohem Niveau. Aufgrund Handelsabkommen Russland - USA? Die Ölreserven sind ja gering wie seit der Ölkrise nicht mehr!
Viele Grüße Kosto
P.S. Tatnaft, Yukos, Surgutneftegaz, Lukoil, Sibirskaya, Mosenergo
Die russischen ölwerte sind mit Sicherheit interessant. Da es aber von ihnen kaum verläßliche Bilanzdaten gibt, verzichte ich hier lieber auf Einzelinvestments und begnüge mich mit meinen "indirekten" Investments über das Öl-Zertifikat und den Baring Eastern Europe Fund, der ebenfalls russische Ölwerte hält.
Zum Timing beim Einstieg: Ich glaube, daß die Ölwerte ihr "schizophrenes" Verhalten noch eine Zeit lang weiter beibehalten werden. Nachdem sie also mit dem Gesamtmarkt ins Bodenlose gefallen sind, werden sie auch mit dem Markt steigen, wenn sich eine Lösung im Irak-Konflikt abzeichnet. Dieser Anstieg kann durchaus mit fallendem Ölpreis einhergehen.
Die Ölwerte haben in ihren Charts zurzeit extrem überverkaufte Situationen, die in der Vergangenheit immer für Erholungen von mindestens 30% gut waren. Exemplarisch sieht man das im Chart von Royal Dutch:
Ich rechne damit, daß wir bei RD den Tiefpunkt bei 35 gesehen haben und damit ein langfristiger Doppelboden (das erste Tief Anfang 1999) ausbilden kann.
Gruß, Kanzler
Zum Timing beim Einstieg: Ich glaube, daß die Ölwerte ihr "schizophrenes" Verhalten noch eine Zeit lang weiter beibehalten werden. Nachdem sie also mit dem Gesamtmarkt ins Bodenlose gefallen sind, werden sie auch mit dem Markt steigen, wenn sich eine Lösung im Irak-Konflikt abzeichnet. Dieser Anstieg kann durchaus mit fallendem Ölpreis einhergehen.
Die Ölwerte haben in ihren Charts zurzeit extrem überverkaufte Situationen, die in der Vergangenheit immer für Erholungen von mindestens 30% gut waren. Exemplarisch sieht man das im Chart von Royal Dutch:
Ich rechne damit, daß wir bei RD den Tiefpunkt bei 35 gesehen haben und damit ein langfristiger Doppelboden (das erste Tief Anfang 1999) ausbilden kann.
Gruß, Kanzler
@kosto
Mich irritiert etwas die Aussage des Ölmanagers (#16), daß die großen Raffineriekonzerne am meisten profitieren sollen.
Denn gerade das Raffineriegeschäft profitiert ja gerade nicht vom hohen ÖP.
Kannst Du nochmal nachfragen, wie er seine Aussage gemeint hat, und mit welchem ÖP er mittelfristig rechnet?
Gruß, Kanzler
Mich irritiert etwas die Aussage des Ölmanagers (#16), daß die großen Raffineriekonzerne am meisten profitieren sollen.
Denn gerade das Raffineriegeschäft profitiert ja gerade nicht vom hohen ÖP.
Kannst Du nochmal nachfragen, wie er seine Aussage gemeint hat, und mit welchem ÖP er mittelfristig rechnet?
Gruß, Kanzler
17.02. 09:47
Nach freundlichem Start haben die europäischen Börsen im Januar den negativen Trend vom Dezember fortgesetzt. Die Besorgnis der Investoren über einen drohenden Irak-Krieg lastete weiterhin auf den Märkten und führte zu anhaltend hohen Rohölpreisen, einem Goldpreis auf 6-Jahres-Hoch und einer ausgeprägten Dollar-Schwäche gegenüber dem Euro. Letztere traf vor allem die Kurse der europäischen Unternehmen, die einen Großteil ihrer Umsätze in den USA machen, insbesondere Pharmawerte. Weitere Zwangsverkäufe institutioneller Investoren haben die Abwärtsentwicklung verstärkt.
Im Vorfeld eines möglichen Krieges wird die Unsicherheit an den Märkten bestehen bleiben. Wir bevorzugen deshalb vergleichsweise konjunkturresistente Werte wie Telekommunikationstitel. Zudem könnten sich Ölaktien nach ihren starken Januar-Verlusten erholen. Ihr Kursverlauf stand in deutlichem Gegensatz zum steigenden Ölpreis.
Die geopolitischen und konjunkturellen Unwägbarkeiten haben jedoch verhindert, dass positive Meldungen auf die Aktienkurse durch schlagen konnten.
Im Vorfeld eines möglichen Krieges wird die Unsicherheit an den Märkten bestehen bleiben. Wir bevorzugen deshalb vergleichsweise konjunkturresistente Werte wie Telekommunikationstitel. Zudem könnten sich Ölaktien nach ihren starken Januar-Verlusten erholen. Ihr Kursverlauf stand in deutlichem Gegensatz zum steigenden Ölpreis.
Voraussetzung für eine kurzfristige spürbare Erholung an den Aktienmärkten ist eine friedliche oder schnelle und erfolgreiche militärische Beendigung bzw. Lösung des Irak-Konfliktes. Auf Jahressicht könnten sich die Märkte auch ohne eine deutliche konjunkturelle Erholung positiv entwickeln, da die Bewertungen auf ein attraktives Niveau zurück gefallen sind. Die Dividendenrenditen einiger europäischer Titel übertreffen mittlerweile die Renditen 10-jähriger Anleihen.
Quelle: DWS
Nach freundlichem Start haben die europäischen Börsen im Januar den negativen Trend vom Dezember fortgesetzt. Die Besorgnis der Investoren über einen drohenden Irak-Krieg lastete weiterhin auf den Märkten und führte zu anhaltend hohen Rohölpreisen, einem Goldpreis auf 6-Jahres-Hoch und einer ausgeprägten Dollar-Schwäche gegenüber dem Euro. Letztere traf vor allem die Kurse der europäischen Unternehmen, die einen Großteil ihrer Umsätze in den USA machen, insbesondere Pharmawerte. Weitere Zwangsverkäufe institutioneller Investoren haben die Abwärtsentwicklung verstärkt.
Im Vorfeld eines möglichen Krieges wird die Unsicherheit an den Märkten bestehen bleiben. Wir bevorzugen deshalb vergleichsweise konjunkturresistente Werte wie Telekommunikationstitel. Zudem könnten sich Ölaktien nach ihren starken Januar-Verlusten erholen. Ihr Kursverlauf stand in deutlichem Gegensatz zum steigenden Ölpreis.
Die geopolitischen und konjunkturellen Unwägbarkeiten haben jedoch verhindert, dass positive Meldungen auf die Aktienkurse durch schlagen konnten.
Im Vorfeld eines möglichen Krieges wird die Unsicherheit an den Märkten bestehen bleiben. Wir bevorzugen deshalb vergleichsweise konjunkturresistente Werte wie Telekommunikationstitel. Zudem könnten sich Ölaktien nach ihren starken Januar-Verlusten erholen. Ihr Kursverlauf stand in deutlichem Gegensatz zum steigenden Ölpreis.
Voraussetzung für eine kurzfristige spürbare Erholung an den Aktienmärkten ist eine friedliche oder schnelle und erfolgreiche militärische Beendigung bzw. Lösung des Irak-Konfliktes. Auf Jahressicht könnten sich die Märkte auch ohne eine deutliche konjunkturelle Erholung positiv entwickeln, da die Bewertungen auf ein attraktives Niveau zurück gefallen sind. Die Dividendenrenditen einiger europäischer Titel übertreffen mittlerweile die Renditen 10-jähriger Anleihen.
Quelle: DWS
Ganz allmählich scheint nun auch bei den großen Fonds-Gesellschaften die Meinung zu Ölwerten zu drehen:
DIE WELT vom 18.2.03
DWS rät zur Übergewichtung von Öl- und Telekom-Titeln
Irak-Krise an den Börsen noch nicht ausgestanden
Frankfurt/Main - Die Deutsche-Bank-Tochter DWS Investmentgruppe hält die Irak-Krise an den Börsen noch nicht für ausgestanden. Daher seien relativ konjunkturresistente Titel wie Telekomaktien zu bevorzugen.
Auch Ölaktien seien angesichts der Kursverluste des Vormonats und des steigenden Ölpreises vielversprechend, heißt es. Entgegen der Einschätzung anderer Analysten sehen die DWS-Experten die Ölunternehmen noch unterbewertet. Die Kurse entsprächen einem Preis von nur 15 Dollar je Barrel (159 Liter), so dass angesichts der aktuellen Notierung oberhalb von 30 Dollar pro Fass Rohöl Kursgewinne gerechtfertigt seien. Die niedrigen Aktiennotierungen in der Ölbranche erklärt der DWS mit massiven Verkäufen dieser Papiere durch Fonds.
...
Gruß, Kanzler
DIE WELT vom 18.2.03
DWS rät zur Übergewichtung von Öl- und Telekom-Titeln
Irak-Krise an den Börsen noch nicht ausgestanden
Frankfurt/Main - Die Deutsche-Bank-Tochter DWS Investmentgruppe hält die Irak-Krise an den Börsen noch nicht für ausgestanden. Daher seien relativ konjunkturresistente Titel wie Telekomaktien zu bevorzugen.
Auch Ölaktien seien angesichts der Kursverluste des Vormonats und des steigenden Ölpreises vielversprechend, heißt es. Entgegen der Einschätzung anderer Analysten sehen die DWS-Experten die Ölunternehmen noch unterbewertet. Die Kurse entsprächen einem Preis von nur 15 Dollar je Barrel (159 Liter), so dass angesichts der aktuellen Notierung oberhalb von 30 Dollar pro Fass Rohöl Kursgewinne gerechtfertigt seien. Die niedrigen Aktiennotierungen in der Ölbranche erklärt der DWS mit massiven Verkäufen dieser Papiere durch Fonds.
...
Gruß, Kanzler
Die Ölvorräte (so niedrig wie seit der letzten Ölkrise nciht mehr) der USA lassen einen starken Verfall erahnen. Zumindest ist die Erwartung der Amerikaner so - dies kann nur eines heißen...
Gruß Kosto
Gruß Kosto
@Kanzler
Neues von den Asset Managern: Wo bis 19.02.2003
Allerdings halten die Verkäufe im gesamten
Ölbereich an. Auch Total Fina und Kongel. Nederland
Petroleum wurden veräußert – wenn auch bei weitem nicht im
gleichen Umfange wie Exxon.
Gruß Kosto
Neues von den Asset Managern: Wo bis 19.02.2003
Allerdings halten die Verkäufe im gesamten
Ölbereich an. Auch Total Fina und Kongel. Nederland
Petroleum wurden veräußert – wenn auch bei weitem nicht im
gleichen Umfange wie Exxon.
Gruß Kosto
@Kanzler
Bagdads Ölreserven beunruhigen den Weltmarkt
Aus der FTD vom 21.2.2003
Von Carola Hoyos, New York
Experten vermuten riesige Öl-Vorkommen im unerforschten Westen Iraks. Nach einem Krieg könnte ein Wettbewerb zwischen den Förderregionen im Mittleren Osten und um das Kaspische Meer ausbrechen.
Iraks Öl
Ein Krieg gegen Irak verändert den internationalen Ölmarkt möglicherweise dauerhaft und grundlegend. "Die Auferstehung Iraks wird von historischer Bedeutung sein", sagt Daniel Yergin, Chef der Beratungsfirma für Ölunternehmen Cambridge Energy Reseach Associates (Cera). Iraks Exölminister Iraks Fadhil Chalabi prognostiziert, dass das Land in nur fünf Jahren ein starker Rivale für das dominierende Saudi-Arabien ist.
Experten zufolge könnte ein Krieg zudem einen größeren Wettstreit um Anteile am Weltölmarkt auslösen: Auf der einen Seite stünden Russland und die Region um das Kaspische Meer, auf der anderen die Staaten des Mittleren Ostens. Auch die Zukunft der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) - und damit auch der Ölpreis - hängt davon ab, wie gut Irak in das Kartell integriert wird.
Riesige Reserven vermutet
Nachgewiesene Reserven
Irakische Experten halten es außerdem für möglich, dass die Ölvorkommen des Landes weit größer sind als die bekannten 112,5 Milliarden Barrel. In den bislang unerforschten westlichen Wüstengebieten des Landes vermuten sie weitere Vorkommen. Iraks Reserven könnten bis zu 300 Milliarden Barrel groß sein und würden damit die saudischen Vorkommen mit 260 Milliarden Barrel, rund 20 Prozent der weltweiten Rohölreserven, in den Schatten stellen. Im Gegensatz zu den Vorkommen am Kaspischen Meer ist irakisches Öl leicht zu fördern.
Auch was die Ausfuhr anbelangt, liegt Irak günstig: Käme es etwa am Persischen Golf zu Unruhen, könnte das Öl genauso gut über Mittelmeerhäfen der Nachbarstaaten in alle Welt exportiert werden. Diese Möglichkeit haben die anderen Öllieferanten am Golf nicht.
Frage der Verlässlichkeit
Förderung pro Tag
Das Argument der Verlässlichkeit hat an großem Gewicht gewonnen, seit monatelange Streiks in Venezuela die Ölausfuhren des südamerikanischen Landes lahm legten.
In Washington geht zwar niemand davon aus, dass ein Krieg gegen Irak seinen Ursprung in Ölfragen hat. Größere Sicherheit bei der Ölversorgung ist jedoch ein Faktor, der durchaus auch diskutiert wird. Vor allem den neokonservativen Außenpolitikern ist die Abhängigkeit von den Saudis ein Dorn im Auge - spätestens seit sich herausstellte, dass 15 der 19 Attentäter vom 11. September saudische Staatsbürger waren.
Die USA sind auf Saudi-Arabien nicht nur wegen der großen Ölreserven des Königreichs angewiesen. Die Abhängigkeit wird dadurch verstärkt, dass die Saudis als Einzige über die Förderkapazität für eine flexible Fördermenge von drei Millionen Barrel am Tag verfügen. Während einer internationalen Krise sind die Saudis daher die Einzigen, die größere Exportausfälle von anderen Ländern kurzfristig ausgleichen könnten. Ein freundlich gesinntes Irak als Ersatzlieferant käme den Industrieländern daher sehr gelegen.
Ölexperte Yergin sagt, einen Wettstreit zwischen Russland, der kaspischen Region und den Staaten des Nahen und Mittleren Ostens voraus. Dabei werde es darum gehen, wer mehr Förderkapazität für den wachsenden Bedarf zur Verfügung stellt.
Förderregionen um das Kaspische Meer
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kamen multinationale Ölfirmen in Scharen in die Region um das Kaspische Meer. Doch die Goldgräberstimmung der 90er Jahre wurde dadurch getrübt, dass sich die nachgewiesenen Ölreserven in der Größenordnung von zehn Milliarden Barrel unter einem Meer befinden, das von instabilen Staaten umgeben ist.
Russland baute seine Ölindustrie aus und fördert inzwischen sieben Millionen Barrel täglich. Trotzdem ist Russland keine Alternative zu den Produzenten im Mittleren Osten. Die Pipelines, die das russische Öl zu den Häfen leiten, sind unzuverlässig. Zudem gilt die Rechtslage in Russland als unsicher.
Ob die Lage in einem von Saddam Hussein befreiten Irak wirklich besser sein wird, hängt von vielen "unvorhersehbaren Faktoren" ab, wie der Direktor eines Ölunternehmens sagt. Dazu gehört seiner Auffassung nach vor allem, ob das Land nach einem Krieg in einzelne Gebiete zerfällt und Chaos ausbricht. Außerdem ist denkbar, dass Saddam Hussein, der erst im vergangenen Monat den treuen Parteigänger und skrupellosen Baath-Offiziellen Sameer Aziz al-Naji zum Ölminister ernannt hat, Iraks Ölfelder beim Rückzug seiner Truppen in Brand steckt.
Strategie der verbrannten Erde
Jüngste Satellitenaufnahmen lassen den Schluss zu, dass Irak die gleiche Strategie der verbrannten Erde verfolgen könnte, wie bei seinem Rückzug aus Kuwait 1991. Angeblich soll Sprengstoff zu den Ölfeldern im Süden geliefert worden sein.
Die Cera-Expertin für den Mittleren Osten, Vera De Ladoucette, warnt, dass es in einem solchen Fall zwei bis drei Jahre dauern könnte, bis die Ölförderung nach einem Krieg wieder beginnt. Exölminister Chalabi ist optimistischer. Er teilt die Zukunft der Ölindustrie im Nachkriegsirak in zwei Phasen ein: Erholung und Ausbau.
In der Erholungsphase würden die zerstörten Anlagen wieder in Gang gebracht und die Förderung von gegenwärtig 2,5 Millionen Barrel am Tag auf 3,5 Millionen gesteigert werden - die Menge, die Irak kurz vor dem letzten Golfkrieg förderte.
Lukrative Förderaufträge
In der Ausbauphase könnten nach Chalabis Vorstellungen dann die großen Ölmultis um die lukrativsten Förderaufträge kämpfen. Nach seinen Schätzungen könnte die Fördermenge auf täglich 4,5 Millionen Barrel im Jahr 2008 ansteigen und dann möglicherweise diejenige Russlands oder Saudi-Arabiens übertreffen.
Adam Sieminksi, Analyst der Deutschen Bank, ist skeptischer. "Theoretisch könnten neue Investitionen 4,7 Millionen Barrel am Tag zu Iraks Förderkapazität hinzufügen", schreibt er in einem Bericht. Er hält jedoch mehr Zeit für nötig: "In der Praxis schaut das eher nach einem Investitionstrend für die nächsten 20 Jahre aus. In einer kurzen Zeitspanne ist dies kaum zu erreichen."
Doch selbst eine geringere Steigerung hat Auswirkungen auf die Opec: "Die Opec muss sich auf die Rückkehr Iraks einstellen", sagt Rilwanku Lukman, der jüngst als Präsident der Organisation zurücktrat. "Wenn wir Irak einen Platz einräumen, muss jemand anders etwas aufgeben." Die größten Opfer werden wohl die Saudis bringen müssen, die durch den Einbruch Iraks den größten Anteil am Weltmarkt erhalten konnten. Ob das Königreich bereit ist, seinen Export einzuschränken, muss sich zeigen. Möglicherweise hängt davon die Zukunft des gesamten Kartells, der Opec, ab.
© 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: FTD
Bagdads Ölreserven beunruhigen den Weltmarkt
Aus der FTD vom 21.2.2003
Von Carola Hoyos, New York
Experten vermuten riesige Öl-Vorkommen im unerforschten Westen Iraks. Nach einem Krieg könnte ein Wettbewerb zwischen den Förderregionen im Mittleren Osten und um das Kaspische Meer ausbrechen.
Iraks Öl
Ein Krieg gegen Irak verändert den internationalen Ölmarkt möglicherweise dauerhaft und grundlegend. "Die Auferstehung Iraks wird von historischer Bedeutung sein", sagt Daniel Yergin, Chef der Beratungsfirma für Ölunternehmen Cambridge Energy Reseach Associates (Cera). Iraks Exölminister Iraks Fadhil Chalabi prognostiziert, dass das Land in nur fünf Jahren ein starker Rivale für das dominierende Saudi-Arabien ist.
Experten zufolge könnte ein Krieg zudem einen größeren Wettstreit um Anteile am Weltölmarkt auslösen: Auf der einen Seite stünden Russland und die Region um das Kaspische Meer, auf der anderen die Staaten des Mittleren Ostens. Auch die Zukunft der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) - und damit auch der Ölpreis - hängt davon ab, wie gut Irak in das Kartell integriert wird.
Riesige Reserven vermutet
Nachgewiesene Reserven
Irakische Experten halten es außerdem für möglich, dass die Ölvorkommen des Landes weit größer sind als die bekannten 112,5 Milliarden Barrel. In den bislang unerforschten westlichen Wüstengebieten des Landes vermuten sie weitere Vorkommen. Iraks Reserven könnten bis zu 300 Milliarden Barrel groß sein und würden damit die saudischen Vorkommen mit 260 Milliarden Barrel, rund 20 Prozent der weltweiten Rohölreserven, in den Schatten stellen. Im Gegensatz zu den Vorkommen am Kaspischen Meer ist irakisches Öl leicht zu fördern.
Auch was die Ausfuhr anbelangt, liegt Irak günstig: Käme es etwa am Persischen Golf zu Unruhen, könnte das Öl genauso gut über Mittelmeerhäfen der Nachbarstaaten in alle Welt exportiert werden. Diese Möglichkeit haben die anderen Öllieferanten am Golf nicht.
Frage der Verlässlichkeit
Förderung pro Tag
Das Argument der Verlässlichkeit hat an großem Gewicht gewonnen, seit monatelange Streiks in Venezuela die Ölausfuhren des südamerikanischen Landes lahm legten.
In Washington geht zwar niemand davon aus, dass ein Krieg gegen Irak seinen Ursprung in Ölfragen hat. Größere Sicherheit bei der Ölversorgung ist jedoch ein Faktor, der durchaus auch diskutiert wird. Vor allem den neokonservativen Außenpolitikern ist die Abhängigkeit von den Saudis ein Dorn im Auge - spätestens seit sich herausstellte, dass 15 der 19 Attentäter vom 11. September saudische Staatsbürger waren.
Die USA sind auf Saudi-Arabien nicht nur wegen der großen Ölreserven des Königreichs angewiesen. Die Abhängigkeit wird dadurch verstärkt, dass die Saudis als Einzige über die Förderkapazität für eine flexible Fördermenge von drei Millionen Barrel am Tag verfügen. Während einer internationalen Krise sind die Saudis daher die Einzigen, die größere Exportausfälle von anderen Ländern kurzfristig ausgleichen könnten. Ein freundlich gesinntes Irak als Ersatzlieferant käme den Industrieländern daher sehr gelegen.
Ölexperte Yergin sagt, einen Wettstreit zwischen Russland, der kaspischen Region und den Staaten des Nahen und Mittleren Ostens voraus. Dabei werde es darum gehen, wer mehr Förderkapazität für den wachsenden Bedarf zur Verfügung stellt.
Förderregionen um das Kaspische Meer
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kamen multinationale Ölfirmen in Scharen in die Region um das Kaspische Meer. Doch die Goldgräberstimmung der 90er Jahre wurde dadurch getrübt, dass sich die nachgewiesenen Ölreserven in der Größenordnung von zehn Milliarden Barrel unter einem Meer befinden, das von instabilen Staaten umgeben ist.
Russland baute seine Ölindustrie aus und fördert inzwischen sieben Millionen Barrel täglich. Trotzdem ist Russland keine Alternative zu den Produzenten im Mittleren Osten. Die Pipelines, die das russische Öl zu den Häfen leiten, sind unzuverlässig. Zudem gilt die Rechtslage in Russland als unsicher.
Ob die Lage in einem von Saddam Hussein befreiten Irak wirklich besser sein wird, hängt von vielen "unvorhersehbaren Faktoren" ab, wie der Direktor eines Ölunternehmens sagt. Dazu gehört seiner Auffassung nach vor allem, ob das Land nach einem Krieg in einzelne Gebiete zerfällt und Chaos ausbricht. Außerdem ist denkbar, dass Saddam Hussein, der erst im vergangenen Monat den treuen Parteigänger und skrupellosen Baath-Offiziellen Sameer Aziz al-Naji zum Ölminister ernannt hat, Iraks Ölfelder beim Rückzug seiner Truppen in Brand steckt.
Strategie der verbrannten Erde
Jüngste Satellitenaufnahmen lassen den Schluss zu, dass Irak die gleiche Strategie der verbrannten Erde verfolgen könnte, wie bei seinem Rückzug aus Kuwait 1991. Angeblich soll Sprengstoff zu den Ölfeldern im Süden geliefert worden sein.
Die Cera-Expertin für den Mittleren Osten, Vera De Ladoucette, warnt, dass es in einem solchen Fall zwei bis drei Jahre dauern könnte, bis die Ölförderung nach einem Krieg wieder beginnt. Exölminister Chalabi ist optimistischer. Er teilt die Zukunft der Ölindustrie im Nachkriegsirak in zwei Phasen ein: Erholung und Ausbau.
In der Erholungsphase würden die zerstörten Anlagen wieder in Gang gebracht und die Förderung von gegenwärtig 2,5 Millionen Barrel am Tag auf 3,5 Millionen gesteigert werden - die Menge, die Irak kurz vor dem letzten Golfkrieg förderte.
Lukrative Förderaufträge
In der Ausbauphase könnten nach Chalabis Vorstellungen dann die großen Ölmultis um die lukrativsten Förderaufträge kämpfen. Nach seinen Schätzungen könnte die Fördermenge auf täglich 4,5 Millionen Barrel im Jahr 2008 ansteigen und dann möglicherweise diejenige Russlands oder Saudi-Arabiens übertreffen.
Adam Sieminksi, Analyst der Deutschen Bank, ist skeptischer. "Theoretisch könnten neue Investitionen 4,7 Millionen Barrel am Tag zu Iraks Förderkapazität hinzufügen", schreibt er in einem Bericht. Er hält jedoch mehr Zeit für nötig: "In der Praxis schaut das eher nach einem Investitionstrend für die nächsten 20 Jahre aus. In einer kurzen Zeitspanne ist dies kaum zu erreichen."
Doch selbst eine geringere Steigerung hat Auswirkungen auf die Opec: "Die Opec muss sich auf die Rückkehr Iraks einstellen", sagt Rilwanku Lukman, der jüngst als Präsident der Organisation zurücktrat. "Wenn wir Irak einen Platz einräumen, muss jemand anders etwas aufgeben." Die größten Opfer werden wohl die Saudis bringen müssen, die durch den Einbruch Iraks den größten Anteil am Weltmarkt erhalten konnten. Ob das Königreich bereit ist, seinen Export einzuschränken, muss sich zeigen. Möglicherweise hängt davon die Zukunft des gesamten Kartells, der Opec, ab.
© 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: FTD
Danke für den interessanten Text!
Wenn die irakischen Reserven tatsächlich 300 Milliarden Barrel betragen sollten, dann könnte das natürlich schon zu einem drastischen Rückgang des Ölpreises führen - vorausgesetzt, sie werden nicht in Brand gesetzt, und es kehren in der Nach-Saddam-Ära politisch stabile Verhältnisse ein.
Wenn die irakischen Reserven tatsächlich 300 Milliarden Barrel betragen sollten, dann könnte das natürlich schon zu einem drastischen Rückgang des Ölpreises führen - vorausgesetzt, sie werden nicht in Brand gesetzt, und es kehren in der Nach-Saddam-Ära politisch stabile Verhältnisse ein.
Wie sich "Blair Petroleum" für den Krieg rüstet
Von Matthias Streitz
Großbritanniens Vorzeigekonzern BP war einst der erste, der Zugang zu den reichen Ölbeständen des Irak gewann. Werden die Förderrechte nach einem US-Sieg neu vergeben, möchte BP sich keineswegs ausstechen lassen - und nutzt deshalb seinen guten Draht zur Downing Street.
London - Es war Ende Oktober, eigentlich sollte Lord Edmund John Philipp Browne of Madingley nur Quartalszahlen verkünden - dann aber brach er öffentlich ein Tabu. Vor der versammelten Finanzpresse in London schnitt der Chef des Mineralölmultis BP ein Thema an, das die meisten in seiner Branche lieber vermeiden: den drohenden Angriff auf den Irak.
Der Satz, den der Vorstandschef sagte, war so verschachtelt wie bemerkenswert. "Wir haben klargestellt, dass wir gewährleisten wollen, dass nach einem Regimewechsel im Irak bei der Auswahl von Ölfirmen, die ins Land gehen, die gleichen Spielregeln für alle gelten sollten".
Wenig zu verlieren, viel zu gewinnen
Kollegen in der Branche schüttelten damals die Köpfe über Brownes "unvorsichtigen" Satz. Schließlich konnten Kritiker des Krieges, der Regierungen Bush, Blair und der Öl-Konzerne ihn allzu leicht in den falschen Hals bekommen. Hatte Browne da nicht suggeriert, dass George W. Bush den amerikanischen Ölkonzernen zu lukrativen Förderrechten im Irak verhelfen könnte? Appellierte er nicht an die eigene, kriegsbereite Regierung, ebenfalls im Sinne ihrer Industrie zu intervenieren? Bestätigte der BP-Chef etwa die These vom Krieg fürs Öl?
Gefährlicher Reichtum
Der Irak besitzt mit 112 Milliarden Barrel Rohöl die zweitgrößten Vorkommen der Welt. Mehr liegt nur in Saudi-Arabien mit 262 Milliarden Fass, etwa einem Viertel der globalen Reserven. Derzeit exportiert der Irak, Mitglied des Opec-Kartells, im Rahmen des "Food for oil"-Programms der Uno legal etwa zwei Millionen Barrel am Tag. Dringend notwendige technische Nachrüstungen der Förderanlagen durch ausländische Investoren verhindern die Uno-Sanktionen. Würden sie nach einem Sturz Saddams aufgehoben, könnten sich transnationale Energiekonzerne an die Ausbeutung der Quellen machen. An Interessenten mangelt es nicht: Das leichte, schwefelarme Öl gilt als das beste der Erde. Zudem liegt es in geringer Tiefe und ist verhältnismäßig billig zu fördern.
Dass Browne sich aus der Deckung wagte, während andere Chefs von "Big Oil" vorsichtig schweigen, zeigt vor allem eines: Im Nahen Osten hat BP wenig zu verlieren, aber viel zu gewinnen - da kann sich eine Risikostrategie auszahlen. Will Browne sich einen Anteil der Ressourcen zwischen Kuweit und Kurdistan sichern, hat er einiges aufzuholen. Aber BP scheint gewillt, es wenigstens zu versuchen, denn der Preis ist mehr als verlockend.
Schmierige Medizin
Die Russen, die Italiener von Eni, die Franzosen von TotalFinaElf - sie alle waren schneller oder rücksichtsloser, schlossen Vorverträge mit dem Hussein-Regime. Auch die Nachfolger Saddams werden aus diplomatischer Rücksicht zumindest einen Teil davon respektieren müssen. Derweil verhandeln die Emissäre amerikanischer Multis wie ExxonMobil im Geheimen schon mit Exil-Irakern, die als US-freundliche Vasallen in Frage kommen. BP steht zwischen den Fronten: Weil der Konzern im Kern immer noch britisch ist, kann er nicht offen mit dem Feind der Achse Bush-Blair anbandeln. So muss BP auf den Sturz Saddams hoffen, dürfte davon aber weniger profitieren als US-Konkurrenten.
Kein Wunder also, wenn der Underdog öffentlich Fairplay einfordert. Ein paar Erfolge im Spiel ums Öl, so viel ist gewiss, könnte BP gut gebrauchen. Das Jahr 2002 nämlich war eines der Pannen und Probleme. Gleich mehrfach in nur wenigen Wochen musste BP seine ehrgeizigen Ziele für das Wachstum der Fördermengen nach unten korrigieren. Ausreden wie die, ein Hurrikan im Golf von Mexiko habe die Prognosen durcheinander gewirbelt, vergrößerten den Image-Schaden nur: Plante Europas wertvollstes Unternehmen wirklich so unprofessionell?
Die Börse reagierte schockiert. Etwa zeitgleich kratzte eine Unfallserie in Alaska am bisher makellosen Image des Konzerns. Zum ersten Mal seit Beginn seiner Amtszeit 1995 schien Lord Browne fehl- und verwundbar. Da drängte sich die Frage auf: Würde ein Waffengang dem Konzern helfen? Könnte ein Krieg dem Erdöl-Lord ermöglichen, von seinen "innenpolitischen" Problemen abzulenken? Zumindest scheint die Aussicht auf einen Konflikt nicht eben zu schaden: Weil Kriegsangst die Ölpreise anhob, stiegen BPs Nettogewinne im vierten Quartal um fast 50 Prozent auf 2,64 Milliarden Dollar.
Hinzu kommt: Die größtenteils brach liegenden Ölfelder im Irak würden sich gut in Brownes Strategie einfügen, alternde Bestände durch frische, unausgeschöpfte zu ersetzen. Langfristig will der Konzern seine Abhängigkeit von seinen einst wichtigsten Förderfeldern - in der Nordsee und Alaska - mindern und neue Profit-Center in anderen Regionen aufbauen. Die vor Jahrzehnten erschlossenen, alten Gebiete haben ihre Blütezeit hinter sich.
"Aber wir waren zuerst da"
Erst im Januar hat BP deshalb sein legendäres Forties-Ölfeld in der Nordsee für 1,3 Milliarden Dollar an die Apache-Gruppe verkauft - die Erlöse sollen in unverbrauchte Vorkommen anderswo investiert werden. Browne steht unter einigem Druck, denn BP hat den Aktionären eine schnellere Erneuerung der Förderstätten versprochen als die meisten anderen Ölkonzerne. Zudem ist das Upstream-Geschäft, die Entdeckung und Förderung (im Gegensatz zu Verarbeitung und Marketing), für BP bedeutender als für Shell oder Exxon - umso wichtiger ist die Qualität der Felder. Im Irak ist diese so hoch wie fast nirgendwo sonst.
Auch wenn Lord Browne weder Vorverträge in der Hand noch Kontakte geknüpft hat: Den Briten bleibt im Irak zumindest eine Art historisches Erstenrecht. Die Geschichte des Irak und die BPs nämlich waren jahrzehntelang auf das Engste verwoben. Schon im Sommer 1914 beteiligte sich BPs Vorläufer Anglo-Persian an einem Konsortium, um die fossilen Vorräte im damals noch türkisch dominierten "Mesopotamien" auszubeuten.
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Von Matthias Streitz
Großbritanniens Vorzeigekonzern BP war einst der erste, der Zugang zu den reichen Ölbeständen des Irak gewann. Werden die Förderrechte nach einem US-Sieg neu vergeben, möchte BP sich keineswegs ausstechen lassen - und nutzt deshalb seinen guten Draht zur Downing Street.
London - Es war Ende Oktober, eigentlich sollte Lord Edmund John Philipp Browne of Madingley nur Quartalszahlen verkünden - dann aber brach er öffentlich ein Tabu. Vor der versammelten Finanzpresse in London schnitt der Chef des Mineralölmultis BP ein Thema an, das die meisten in seiner Branche lieber vermeiden: den drohenden Angriff auf den Irak.
Der Satz, den der Vorstandschef sagte, war so verschachtelt wie bemerkenswert. "Wir haben klargestellt, dass wir gewährleisten wollen, dass nach einem Regimewechsel im Irak bei der Auswahl von Ölfirmen, die ins Land gehen, die gleichen Spielregeln für alle gelten sollten".
Wenig zu verlieren, viel zu gewinnen
Kollegen in der Branche schüttelten damals die Köpfe über Brownes "unvorsichtigen" Satz. Schließlich konnten Kritiker des Krieges, der Regierungen Bush, Blair und der Öl-Konzerne ihn allzu leicht in den falschen Hals bekommen. Hatte Browne da nicht suggeriert, dass George W. Bush den amerikanischen Ölkonzernen zu lukrativen Förderrechten im Irak verhelfen könnte? Appellierte er nicht an die eigene, kriegsbereite Regierung, ebenfalls im Sinne ihrer Industrie zu intervenieren? Bestätigte der BP-Chef etwa die These vom Krieg fürs Öl?
Gefährlicher Reichtum
Der Irak besitzt mit 112 Milliarden Barrel Rohöl die zweitgrößten Vorkommen der Welt. Mehr liegt nur in Saudi-Arabien mit 262 Milliarden Fass, etwa einem Viertel der globalen Reserven. Derzeit exportiert der Irak, Mitglied des Opec-Kartells, im Rahmen des "Food for oil"-Programms der Uno legal etwa zwei Millionen Barrel am Tag. Dringend notwendige technische Nachrüstungen der Förderanlagen durch ausländische Investoren verhindern die Uno-Sanktionen. Würden sie nach einem Sturz Saddams aufgehoben, könnten sich transnationale Energiekonzerne an die Ausbeutung der Quellen machen. An Interessenten mangelt es nicht: Das leichte, schwefelarme Öl gilt als das beste der Erde. Zudem liegt es in geringer Tiefe und ist verhältnismäßig billig zu fördern.
Dass Browne sich aus der Deckung wagte, während andere Chefs von "Big Oil" vorsichtig schweigen, zeigt vor allem eines: Im Nahen Osten hat BP wenig zu verlieren, aber viel zu gewinnen - da kann sich eine Risikostrategie auszahlen. Will Browne sich einen Anteil der Ressourcen zwischen Kuweit und Kurdistan sichern, hat er einiges aufzuholen. Aber BP scheint gewillt, es wenigstens zu versuchen, denn der Preis ist mehr als verlockend.
Schmierige Medizin
Die Russen, die Italiener von Eni, die Franzosen von TotalFinaElf - sie alle waren schneller oder rücksichtsloser, schlossen Vorverträge mit dem Hussein-Regime. Auch die Nachfolger Saddams werden aus diplomatischer Rücksicht zumindest einen Teil davon respektieren müssen. Derweil verhandeln die Emissäre amerikanischer Multis wie ExxonMobil im Geheimen schon mit Exil-Irakern, die als US-freundliche Vasallen in Frage kommen. BP steht zwischen den Fronten: Weil der Konzern im Kern immer noch britisch ist, kann er nicht offen mit dem Feind der Achse Bush-Blair anbandeln. So muss BP auf den Sturz Saddams hoffen, dürfte davon aber weniger profitieren als US-Konkurrenten.
Kein Wunder also, wenn der Underdog öffentlich Fairplay einfordert. Ein paar Erfolge im Spiel ums Öl, so viel ist gewiss, könnte BP gut gebrauchen. Das Jahr 2002 nämlich war eines der Pannen und Probleme. Gleich mehrfach in nur wenigen Wochen musste BP seine ehrgeizigen Ziele für das Wachstum der Fördermengen nach unten korrigieren. Ausreden wie die, ein Hurrikan im Golf von Mexiko habe die Prognosen durcheinander gewirbelt, vergrößerten den Image-Schaden nur: Plante Europas wertvollstes Unternehmen wirklich so unprofessionell?
Die Börse reagierte schockiert. Etwa zeitgleich kratzte eine Unfallserie in Alaska am bisher makellosen Image des Konzerns. Zum ersten Mal seit Beginn seiner Amtszeit 1995 schien Lord Browne fehl- und verwundbar. Da drängte sich die Frage auf: Würde ein Waffengang dem Konzern helfen? Könnte ein Krieg dem Erdöl-Lord ermöglichen, von seinen "innenpolitischen" Problemen abzulenken? Zumindest scheint die Aussicht auf einen Konflikt nicht eben zu schaden: Weil Kriegsangst die Ölpreise anhob, stiegen BPs Nettogewinne im vierten Quartal um fast 50 Prozent auf 2,64 Milliarden Dollar.
Hinzu kommt: Die größtenteils brach liegenden Ölfelder im Irak würden sich gut in Brownes Strategie einfügen, alternde Bestände durch frische, unausgeschöpfte zu ersetzen. Langfristig will der Konzern seine Abhängigkeit von seinen einst wichtigsten Förderfeldern - in der Nordsee und Alaska - mindern und neue Profit-Center in anderen Regionen aufbauen. Die vor Jahrzehnten erschlossenen, alten Gebiete haben ihre Blütezeit hinter sich.
"Aber wir waren zuerst da"
Erst im Januar hat BP deshalb sein legendäres Forties-Ölfeld in der Nordsee für 1,3 Milliarden Dollar an die Apache-Gruppe verkauft - die Erlöse sollen in unverbrauchte Vorkommen anderswo investiert werden. Browne steht unter einigem Druck, denn BP hat den Aktionären eine schnellere Erneuerung der Förderstätten versprochen als die meisten anderen Ölkonzerne. Zudem ist das Upstream-Geschäft, die Entdeckung und Förderung (im Gegensatz zu Verarbeitung und Marketing), für BP bedeutender als für Shell oder Exxon - umso wichtiger ist die Qualität der Felder. Im Irak ist diese so hoch wie fast nirgendwo sonst.
Auch wenn Lord Browne weder Vorverträge in der Hand noch Kontakte geknüpft hat: Den Briten bleibt im Irak zumindest eine Art historisches Erstenrecht. Die Geschichte des Irak und die BPs nämlich waren jahrzehntelang auf das Engste verwoben. Schon im Sommer 1914 beteiligte sich BPs Vorläufer Anglo-Persian an einem Konsortium, um die fossilen Vorräte im damals noch türkisch dominierten "Mesopotamien" auszubeuten.
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Dann brach der Weltkrieg aus, die Londoner Regierung spürte den Ressourcendurst ihrer Armee - und verstaatlichte Anglo-Persian. Als britische Truppen schon auf Bagdad marschierten, schrieb ein Minister: "Die Kontrolle dieser Ölbestände wird zum erstklassigen Kriegsziel." Für den BP-Vorläufer wiederum war die tatkräftige Hilfe der Militärs ein erstklassiges Asset. Die erste irakische Ölquelle bei Kirkuk erschloss 1927 ein Anglo-Team. Ein Ereignis, an das sich Lord Browne auch heute gerne erinnert. Vor Reportern brüstete er sich: "Wirklich, wir haben das gesamte Öl im Irak entdeckt."
Die Konkurrenz von heute wird das schwerlich beeindrucken. Eines aber lehrt die BP-Historie im Irak: Beste Kontakte zur eigenen Regierung sind mitunter Millionen Pfunde wert. Zumindest in diesem Punkt genießt BP auch heute noch gegenüber Rivalen wie Royal Dutch/Shell beträchtliche Startvorteile. Denn BP gilt als ein Lieblingskonzern Tony Blairs, der sich in Irak-Konflikt bisher nicht eben als Pazifist profiliert hat.
Die Lobby-Maschinerie läuft
Der britische Premier hat den Ingenieur Browne in den Stand eines Lords heben lassen, beide Männer konferieren regelmäßig in Downing Street No. 10. Blairs frühere Beraterin Anji Hunter avancierte 2001 zu Brownes Kommunikationschefin, BPs Ex-Chairman Lord Simon amtierte zeitweise als Handelsminister in Blairs Kabinett. Auch deshalb trägt BP den Spottnamen "Blair Petroleum". Dass die Blair-Regierung beim "Großen Bruder" in Washington ein freundliches Wort für ihren größten Konzern einlegen würde, scheint mehr als wahrscheinlich. BP soll in London und Washington zudem die eigene Lobby-Maschinerie angeworfen haben, um Brownes Verlangen nach "gleichen Spielregeln für alle" zu bekräftigen.
Natürlich stünde der BP-Konzern nicht vor dem Bankrott, wenn er seinen Willen im Irak nicht bekommt. Von dem brutalen Rückschlag, den die Briten erlitten, als Bagdad ihre Ölförderstätten 1972 verstaatlichte, haben sie sich inzwischen erholt. Nach außen hin erweckte Lord Browne bis zu seinem Tabubruch im Oktober sogar oft den Anschein, er habe alle Hoffnung auf eine Rückkehr in den Irak aufgegeben.
So liegt von den sechs Regionen, die Browne zu Zentren künftiger Förderung aufbauen will - Trinidad, mexikanischer Golf, Angola, Indonesien, Russland und Aserbaidschan - nur die letzte überhaupt in der Nachbarschaft des Irak. Brownes Ausweichstrategie allerdings beweist nicht, dass er wenig hält vom Öl Arabiens - sondern allein, dass er es derzeit nicht bekommen kann und sich dem Faktischen fügt. Würden die Ressourcen des Irak wieder zugänglich, wäre es unternehmerisch töricht, sie freiwillig anderen zu überlassen.
Troja, Bagdad und der russische Springer
Selbst BPs Vorstoß in Erdölländer außerhalb des Nahen Ostens scheint nicht immer frei von Hintergedanken an den Irak. Ein Beispiel ist Brownes jüngste Milliardenwette: BP investiert die Rekordsumme von 6,75 Milliarden Dollar, um ein Jointventure mit örtlichen Partnern zum drittgrößten Ölkonzern Russlands aufzubauen. Während alle Welt wie hypnotisiert auf Saddams Bohrtürme starrt, so scheint es, legt der kluge Lord-Stratege ganz andere Eisen ins Feuer.
Zumindest der britische "Independent on Sunday" argwöhnt aber, dass Browne sein russisches Investment für eine Art trojanischen Pferdetrick nutzen könnte. Einer der russischen Partner, Sidanco, habe sich schließlich schon Lizenzen im Irak gesichert. Offenkundig versuche "Blair Petroleum" auf Umwegen, Zugang zum Reichtum Babylons zu erhalten - eine These, die auch in Kreisen der Opec kursiere, so der "Independent".
Kurzfristige Gefahren, langfristige Chancen
Ganz gefahrlos wäre ein Krieg für BP freilich nicht, selbst wenn er kurz bleibt. Da ist zum einen das kurzfristige Risiko, das sich aus schwankenden Ölpreisen ergibt. Dass zumindest Börsianer diese Gefahr ernst nehmen, zeigt der BP-Aktienkurs. Trotz steigender Ölpreise blieb das BP-Papier seit September deutlich hinter dem FTSE-100-Index zurück. Ein Paradoxon? Nur scheinbar - denn Händler mutmaßen, dass sich die Barrel-Preise nach einem neuen Wüstensturm ähnlich entwickeln wie beim Krieg 1991. Erst schossen sie kurzfristig auf rund 40 Dollar hoch, um noch vor Beginn der Bodenoffensive zu kollabieren.
Falls irakisches Öl nach einem US-Sieg in großen Mengen auf den Markt strömt, könnte der Barrelpreis gar unter 20 Dollar rutschen. BPs Margen gerieten wegen der höheren Gewichtung des Fördergeschäfts stärker unter Druck als die der Konkurrenz. Auch könnte ein neuer Krieg noch mehr Airlines in die Pleite treiben - BP und anderen Multis stürben wichtige Abnehmer weg. Sehr schwer wird dieser Einwand für Lord Browne indes nicht wiegen. Denn fallen wird der Ölpreis ohnehin, wenn erst der Kriegsangst-Aufschlag wegfällt. Und die langfristig-strategische Neuordnung des Petropoly-Spielfelds ist für die Konzerne bedeutender als das kurzfristige Auf und Ab an den Terminmärkten.
Hoffnung aus Kuweit
Weitaus gravierender wären die Folgen für BP, wenn ein "schneller" Interventionskrieg außer Kontrolle geriete. Entzündet eine US-Invasion einen Flächenbrand in der islamischen Welt, wären wohl nicht nur BPs Jointventures in Saudi-Arabien bedroht. Manche alt gedienten Öl-Männer in London fürchten denn auch, dass ein Irak-Krieg zum "zweiten Suez" eskaliert. Die britische Intervention am Kanal in Ägypten erzürnte 1957 die gesamte arabische Welt, warf Shell und BP dramatisch zurück - und legte die Basis für Opec-Gründung und Enteignungswellen der siebziger Jahre.
Auch Lord Edmund John Philipp Browne of Madingley muss also hoffen, dass ein neuer Golfkrieg ähnlich schnell vorüberginge wie der letzte. Der war im Übrigen ein Beispiel dafür, dass es sich auch für Briten rechnen kann, wenn Amerikaner Territorien "befreien". Denn auch in Kuweit waren BPs Beteiligungen 1975, auf dem Zenit der Opec-Macht, verstaatlicht worden. Seit dem Einmarsch der Amerikaner ist BP wieder mit Jointventures präsent. Die Kuweiter erwiesen BP gar eine besondere Ehre: Der Konzern war der Erste, den sie zurück in ihr Land einluden.
Dann brach der Weltkrieg aus, die Londoner Regierung spürte den Ressourcendurst ihrer Armee - und verstaatlichte Anglo-Persian. Als britische Truppen schon auf Bagdad marschierten, schrieb ein Minister: "Die Kontrolle dieser Ölbestände wird zum erstklassigen Kriegsziel." Für den BP-Vorläufer wiederum war die tatkräftige Hilfe der Militärs ein erstklassiges Asset. Die erste irakische Ölquelle bei Kirkuk erschloss 1927 ein Anglo-Team. Ein Ereignis, an das sich Lord Browne auch heute gerne erinnert. Vor Reportern brüstete er sich: "Wirklich, wir haben das gesamte Öl im Irak entdeckt."
Die Konkurrenz von heute wird das schwerlich beeindrucken. Eines aber lehrt die BP-Historie im Irak: Beste Kontakte zur eigenen Regierung sind mitunter Millionen Pfunde wert. Zumindest in diesem Punkt genießt BP auch heute noch gegenüber Rivalen wie Royal Dutch/Shell beträchtliche Startvorteile. Denn BP gilt als ein Lieblingskonzern Tony Blairs, der sich in Irak-Konflikt bisher nicht eben als Pazifist profiliert hat.
Die Lobby-Maschinerie läuft
Der britische Premier hat den Ingenieur Browne in den Stand eines Lords heben lassen, beide Männer konferieren regelmäßig in Downing Street No. 10. Blairs frühere Beraterin Anji Hunter avancierte 2001 zu Brownes Kommunikationschefin, BPs Ex-Chairman Lord Simon amtierte zeitweise als Handelsminister in Blairs Kabinett. Auch deshalb trägt BP den Spottnamen "Blair Petroleum". Dass die Blair-Regierung beim "Großen Bruder" in Washington ein freundliches Wort für ihren größten Konzern einlegen würde, scheint mehr als wahrscheinlich. BP soll in London und Washington zudem die eigene Lobby-Maschinerie angeworfen haben, um Brownes Verlangen nach "gleichen Spielregeln für alle" zu bekräftigen.
Natürlich stünde der BP-Konzern nicht vor dem Bankrott, wenn er seinen Willen im Irak nicht bekommt. Von dem brutalen Rückschlag, den die Briten erlitten, als Bagdad ihre Ölförderstätten 1972 verstaatlichte, haben sie sich inzwischen erholt. Nach außen hin erweckte Lord Browne bis zu seinem Tabubruch im Oktober sogar oft den Anschein, er habe alle Hoffnung auf eine Rückkehr in den Irak aufgegeben.
So liegt von den sechs Regionen, die Browne zu Zentren künftiger Förderung aufbauen will - Trinidad, mexikanischer Golf, Angola, Indonesien, Russland und Aserbaidschan - nur die letzte überhaupt in der Nachbarschaft des Irak. Brownes Ausweichstrategie allerdings beweist nicht, dass er wenig hält vom Öl Arabiens - sondern allein, dass er es derzeit nicht bekommen kann und sich dem Faktischen fügt. Würden die Ressourcen des Irak wieder zugänglich, wäre es unternehmerisch töricht, sie freiwillig anderen zu überlassen.
Troja, Bagdad und der russische Springer
Selbst BPs Vorstoß in Erdölländer außerhalb des Nahen Ostens scheint nicht immer frei von Hintergedanken an den Irak. Ein Beispiel ist Brownes jüngste Milliardenwette: BP investiert die Rekordsumme von 6,75 Milliarden Dollar, um ein Jointventure mit örtlichen Partnern zum drittgrößten Ölkonzern Russlands aufzubauen. Während alle Welt wie hypnotisiert auf Saddams Bohrtürme starrt, so scheint es, legt der kluge Lord-Stratege ganz andere Eisen ins Feuer.
Zumindest der britische "Independent on Sunday" argwöhnt aber, dass Browne sein russisches Investment für eine Art trojanischen Pferdetrick nutzen könnte. Einer der russischen Partner, Sidanco, habe sich schließlich schon Lizenzen im Irak gesichert. Offenkundig versuche "Blair Petroleum" auf Umwegen, Zugang zum Reichtum Babylons zu erhalten - eine These, die auch in Kreisen der Opec kursiere, so der "Independent".
Kurzfristige Gefahren, langfristige Chancen
Ganz gefahrlos wäre ein Krieg für BP freilich nicht, selbst wenn er kurz bleibt. Da ist zum einen das kurzfristige Risiko, das sich aus schwankenden Ölpreisen ergibt. Dass zumindest Börsianer diese Gefahr ernst nehmen, zeigt der BP-Aktienkurs. Trotz steigender Ölpreise blieb das BP-Papier seit September deutlich hinter dem FTSE-100-Index zurück. Ein Paradoxon? Nur scheinbar - denn Händler mutmaßen, dass sich die Barrel-Preise nach einem neuen Wüstensturm ähnlich entwickeln wie beim Krieg 1991. Erst schossen sie kurzfristig auf rund 40 Dollar hoch, um noch vor Beginn der Bodenoffensive zu kollabieren.
Falls irakisches Öl nach einem US-Sieg in großen Mengen auf den Markt strömt, könnte der Barrelpreis gar unter 20 Dollar rutschen. BPs Margen gerieten wegen der höheren Gewichtung des Fördergeschäfts stärker unter Druck als die der Konkurrenz. Auch könnte ein neuer Krieg noch mehr Airlines in die Pleite treiben - BP und anderen Multis stürben wichtige Abnehmer weg. Sehr schwer wird dieser Einwand für Lord Browne indes nicht wiegen. Denn fallen wird der Ölpreis ohnehin, wenn erst der Kriegsangst-Aufschlag wegfällt. Und die langfristig-strategische Neuordnung des Petropoly-Spielfelds ist für die Konzerne bedeutender als das kurzfristige Auf und Ab an den Terminmärkten.
Hoffnung aus Kuweit
Weitaus gravierender wären die Folgen für BP, wenn ein "schneller" Interventionskrieg außer Kontrolle geriete. Entzündet eine US-Invasion einen Flächenbrand in der islamischen Welt, wären wohl nicht nur BPs Jointventures in Saudi-Arabien bedroht. Manche alt gedienten Öl-Männer in London fürchten denn auch, dass ein Irak-Krieg zum "zweiten Suez" eskaliert. Die britische Intervention am Kanal in Ägypten erzürnte 1957 die gesamte arabische Welt, warf Shell und BP dramatisch zurück - und legte die Basis für Opec-Gründung und Enteignungswellen der siebziger Jahre.
Auch Lord Edmund John Philipp Browne of Madingley muss also hoffen, dass ein neuer Golfkrieg ähnlich schnell vorüberginge wie der letzte. Der war im Übrigen ein Beispiel dafür, dass es sich auch für Briten rechnen kann, wenn Amerikaner Territorien "befreien". Denn auch in Kuweit waren BPs Beteiligungen 1975, auf dem Zenit der Opec-Macht, verstaatlicht worden. Seit dem Einmarsch der Amerikaner ist BP wieder mit Jointventures präsent. Die Kuweiter erwiesen BP gar eine besondere Ehre: Der Konzern war der Erste, den sie zurück in ihr Land einluden.
Der FTD-Artikel liefert interessante Hintergrundinformationen, erweckt aber auch den Eindruck, als würden die Ölfirmen von einem Irak-Krieg profitieren und ihn deshalb herbeiwünschen.
Ich bezweifle, ob ein Krieg wirklich von Vorteil für sie wäre. Es gibt plausible Argumente dafür, daß der Status Quo für die Ölfirmen die beste aller Welten ist und ein Krieg ein unkalkulierbares Risiko darstellt. Dies wird in einer Studie des Deutschen Instituts für Politik und Internationale Sicherheit dargestellt: http://www.swp-berlin.org/produkte/brennpunkte/blut_fuer_oel…
Ich bezweifle, ob ein Krieg wirklich von Vorteil für sie wäre. Es gibt plausible Argumente dafür, daß der Status Quo für die Ölfirmen die beste aller Welten ist und ein Krieg ein unkalkulierbares Risiko darstellt. Dies wird in einer Studie des Deutschen Instituts für Politik und Internationale Sicherheit dargestellt: http://www.swp-berlin.org/produkte/brennpunkte/blut_fuer_oel…
DIE WELT vom Donnerstag, 20.2.03
Synergieeffekte versprechen gute Wachstumsaussichten bei Total Fina Elf
Französischer Ölkonzern verspricht jährlich sechs Prozent Umsatzzuwachs – Analyst: „Europäische Öl-Aktien sind generell unterbewertet“
Frankfurt/Main - Frankfurt/Main - Das war kein guter Jahresbeginn für den französischen Ölkonzern Total Fina Elf: In der Finanz- und Bestechungsaffäre um den Öl-Multi wurden der frühere Chef und dessen Stellvertreter für längere Zeit ins Gefängnis geschickt. Doch die Analysten mögen das Unternehmen trotzdem. „Die Aktie ist zurzeit die qualitativ beste Möglichkeit, im Ölbereich zu investieren“, sagt Analyst Rolf Weigl vom Münchener Bankhaus Reuschel. Nach Ansicht der Branchenexperten hat Total Fina Elf sehr gute Wachstumsaussichten in den kommenden Jahren. Um jährlich sechs Prozent wollen die Franzosen mittelfristig wachsen. „Bislang hat das Unternehmen seine Versprechen in der Regel halten können“, sagt Steffen Wollnik von der Hamburgischen Landesbank. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte das Konzernziel mit rund zehn Prozent Wachstum sogar übertroffen werden. Und die Analysten rechnen in diesem Jahr erneut mit einem hohen Niveau. Denn das Unternehmen profitiertzunehmend von den Synergieeffekten der Fusion
von Total Fina und Elf Aquitaine, beispielsweise in Form von Kosteneinsparungen im Raffineriebereich. Dennoch notiert das Papier des weltweit fünftgrößten Ölkonzerns angesichts des hohen Ölpreises auf einem relativ niedrigen Niveau. Branchenkenner sehen daher eine gute Kaufgelegenheit. Und so raten laut Branchendienst Bloomberg zwei Drittel der Analysten zum Kauf der Aktie. Zwar ist das Papier mit einem derzeitigen Kurs von rund 125 Euro kein Schnäppchen. Aber es ist im Vergleich zu anderen Global Playern nicht teuer. Zudem hat die Öl-Aktie nach Meinung der Analysten noch weiteres Kurspotenzial. „Es besteht Spielraum, weil da gegenüber den ganz Großen der Branche einen Bewertungsabschlag hinnehmen musste“, sagt Thomas Paschen von der ING-BHF-Bank. Jon Rigby von der Commerzbank sieht es ähnlich. „Praktisch alle Bewertungsmethoden lassen den Schluss zu, dass die europäischen Öl-Aktien unterbewertet sind.“ Der Analystenkonsens für das Kursziel liegt bei gut 150 Euro. Denn trotz eines schwierigen Umfelds konnten die Franzosen das Jahresergebnis 2002 im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil halten. Der Umsatz rutschte mit 102,5 Mrd. Euro um 2,6 Prozent unter das Vorjahresniveau. Grund sind Wechselkurseffekte wegen des Euro-Kursanstiegs. Bei den Neunmonatszahlen hatte es nach einem größeren Rückgang ausgesehen. Der Ölkonzern konnte aber im Schlussquartal 2002 seinen Umsatz aufgrund der hohen Ölpreise deutlich steigern. Die Erlöse kletterten um 14 Prozent auf 26,9 Mrd. Euro. Ingesamt prognostiziert Merrill Lynch einen bereinigten Gewinn von 1,6 Mrd. Euro. Das erste Quartal 2003 schließt sich angesichts des unverändert hohen Ölpreises nahtlos an das gute Vorquartal an. „Allerdings könnte die Kriegsangst der Anleger dem Papier zu schaffen machen“, sagt Thomas Paschen. Denn die Franzosen sind im Mittleren Osten stark engagiert, hauptsächlich aber in den Vereinten Arabischen Emiraten. Im Irak besitzt Total Fina Elf Marktkreisen zufolge lediglich Anwartschaften auf zwei Ölfelder im Westen des Landes. cadi
Synergieeffekte versprechen gute Wachstumsaussichten bei Total Fina Elf
Französischer Ölkonzern verspricht jährlich sechs Prozent Umsatzzuwachs – Analyst: „Europäische Öl-Aktien sind generell unterbewertet“
Frankfurt/Main - Frankfurt/Main - Das war kein guter Jahresbeginn für den französischen Ölkonzern Total Fina Elf: In der Finanz- und Bestechungsaffäre um den Öl-Multi wurden der frühere Chef und dessen Stellvertreter für längere Zeit ins Gefängnis geschickt. Doch die Analysten mögen das Unternehmen trotzdem. „Die Aktie ist zurzeit die qualitativ beste Möglichkeit, im Ölbereich zu investieren“, sagt Analyst Rolf Weigl vom Münchener Bankhaus Reuschel. Nach Ansicht der Branchenexperten hat Total Fina Elf sehr gute Wachstumsaussichten in den kommenden Jahren. Um jährlich sechs Prozent wollen die Franzosen mittelfristig wachsen. „Bislang hat das Unternehmen seine Versprechen in der Regel halten können“, sagt Steffen Wollnik von der Hamburgischen Landesbank. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte das Konzernziel mit rund zehn Prozent Wachstum sogar übertroffen werden. Und die Analysten rechnen in diesem Jahr erneut mit einem hohen Niveau. Denn das Unternehmen profitiertzunehmend von den Synergieeffekten der Fusion
von Total Fina und Elf Aquitaine, beispielsweise in Form von Kosteneinsparungen im Raffineriebereich. Dennoch notiert das Papier des weltweit fünftgrößten Ölkonzerns angesichts des hohen Ölpreises auf einem relativ niedrigen Niveau. Branchenkenner sehen daher eine gute Kaufgelegenheit. Und so raten laut Branchendienst Bloomberg zwei Drittel der Analysten zum Kauf der Aktie. Zwar ist das Papier mit einem derzeitigen Kurs von rund 125 Euro kein Schnäppchen. Aber es ist im Vergleich zu anderen Global Playern nicht teuer. Zudem hat die Öl-Aktie nach Meinung der Analysten noch weiteres Kurspotenzial. „Es besteht Spielraum, weil da gegenüber den ganz Großen der Branche einen Bewertungsabschlag hinnehmen musste“, sagt Thomas Paschen von der ING-BHF-Bank. Jon Rigby von der Commerzbank sieht es ähnlich. „Praktisch alle Bewertungsmethoden lassen den Schluss zu, dass die europäischen Öl-Aktien unterbewertet sind.“ Der Analystenkonsens für das Kursziel liegt bei gut 150 Euro. Denn trotz eines schwierigen Umfelds konnten die Franzosen das Jahresergebnis 2002 im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil halten. Der Umsatz rutschte mit 102,5 Mrd. Euro um 2,6 Prozent unter das Vorjahresniveau. Grund sind Wechselkurseffekte wegen des Euro-Kursanstiegs. Bei den Neunmonatszahlen hatte es nach einem größeren Rückgang ausgesehen. Der Ölkonzern konnte aber im Schlussquartal 2002 seinen Umsatz aufgrund der hohen Ölpreise deutlich steigern. Die Erlöse kletterten um 14 Prozent auf 26,9 Mrd. Euro. Ingesamt prognostiziert Merrill Lynch einen bereinigten Gewinn von 1,6 Mrd. Euro. Das erste Quartal 2003 schließt sich angesichts des unverändert hohen Ölpreises nahtlos an das gute Vorquartal an. „Allerdings könnte die Kriegsangst der Anleger dem Papier zu schaffen machen“, sagt Thomas Paschen. Denn die Franzosen sind im Mittleren Osten stark engagiert, hauptsächlich aber in den Vereinten Arabischen Emiraten. Im Irak besitzt Total Fina Elf Marktkreisen zufolge lediglich Anwartschaften auf zwei Ölfelder im Westen des Landes. cadi
Erinnern wir uns, dass die französische TotalFinaElf, der fünftgrösste Erdölkonzern der Welt, schon seit 1922, als sie die IRAQI OIL CO übernahmen, sehr stark im Irak engagiert ist, und deswegen sehr vorsichtig mit dem Diktator Saddam Hussein umgehen muss. Ausserdem wurde gestern von VEDEMOSTI berichtet, dass TotalFinaElf US$ 2,5 bis 3 Mrd in Siberien investieren will, um die VANKOR Öl- und Gasreserven zu entwickeln.
Die Fondsmanager sind sich bei allen Unterschieden in den Favoriten und den Erwartungen über die Entwicklung des Ölpreises in einem einig: Die Ölaktien sind klar unterbewertet - und das in jedem denkbaren Szenario, also auch bei stark fallenden Ölpreisen.
Rendite aus den Tiefen der Erde
In Krisenzeiten stehen Gold- und Ölinvestments wieder im Mittelpunkt – Experten sehen Nachholpotenzial bei den Aktien von Total-Fina-Elf & Co. – Auch beim Goldpreis ist die Rallye noch nicht vorüber http://www.welt.de/data/2003/02/28/45448.html
Rendite aus den Tiefen der Erde
In Krisenzeiten stehen Gold- und Ölinvestments wieder im Mittelpunkt – Experten sehen Nachholpotenzial bei den Aktien von Total-Fina-Elf & Co. – Auch beim Goldpreis ist die Rallye noch nicht vorüber http://www.welt.de/data/2003/02/28/45448.html
DIE WELT 3.3.2003
Deutsche senkt Kursziele für Öl-Blue-Chips
Die Analysten der Deutschen Bank haben angesichts des
generell vorsichtigeren Marktumfelds die Kursziele großer
europäischer Ölkonzerne gesenkt. Für British Petroleum (BP)
lautet das neue Kursziel nun 470 nach zuvor 540 Pence, für
Royal Duch/Shell 430 nach 440 Pence. Für ENI wird das
Kursziel auf 16,50 von 17,50 Euro und für TotalFina-Elf auf auf
132 von 146 Euro reduziert. Hierin spiegele sich auch der
Preisverfall auf schwachen Märkten wider, heißt es.
Insbesondere für BP komme das Problem hinzu, dass die
Risiken zugenommen hätten, nachdem der Konzern nunmehr
mehr als zehn Prozent der Ölprodukte aus Russland beziehe.
Deutsche senkt Kursziele für Öl-Blue-Chips
Die Analysten der Deutschen Bank haben angesichts des
generell vorsichtigeren Marktumfelds die Kursziele großer
europäischer Ölkonzerne gesenkt. Für British Petroleum (BP)
lautet das neue Kursziel nun 470 nach zuvor 540 Pence, für
Royal Duch/Shell 430 nach 440 Pence. Für ENI wird das
Kursziel auf 16,50 von 17,50 Euro und für TotalFina-Elf auf auf
132 von 146 Euro reduziert. Hierin spiegele sich auch der
Preisverfall auf schwachen Märkten wider, heißt es.
Insbesondere für BP komme das Problem hinzu, dass die
Risiken zugenommen hätten, nachdem der Konzern nunmehr
mehr als zehn Prozent der Ölprodukte aus Russland beziehe.
Der folgende interessante Artikel aus Euro am Sonntag wurde von entex im Thread "Trading Gewinne mit Öl" gepostet. Weil er aber vor allem die Ölwerte Royal Dutch und BP betrifft, stelle ich ihn hier nochmal rein:
Kanzler
ÖL-AKTIEN Gute Aussicht von ganz unten Der Ölpreis erklimmt immer neue Höhen. Doch die Aktien der Öl-Multis notieren so tief, wie seit Jahren nicht mehr. Was die Gründe dafür sind, und warum sich das bald andern dürfte
von Stephan Bauer / Euro am Sonntag
Börsianer wissen das: In Aktienkursen stecken nicht nur bekannte Fakten, sondern auch ein Gutteil an Erwartungen, was künftig kommen könnte. Schaut man sich in diesen Tagen die Notierungen der internationalen Öl-Multis an, dann bleibt nur eine Schlussfolgerung: Das Schwarze Gold wird sehr günstig werden. Derzeit werden Öl-Werte zu Kursen gehandelt, die einem Rohölpreis von unter 20 Dollar pro Barrel entsprechen, bringt Ralph Herre, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, die Bewertung von Konzernen wie Royal Dutch/Shell oder BP auf den Punkt.
Das war zuletzt am Jahresende 2001 der Fall. Jetzt aber kostet das 159-Liter-Fass der Nordsee-Sorte Brent Über 34 Dollar. Vergleicht man diesen Preis mit dem Aktienkurs der britischen BP, so stellt man fest: In den vergangenen vier Jahren lagen Ölpreis und Aktienkurs noch nie so weit auseinander. In den Notierungen der Ölwerte ist sehr viel Negatives enthalten, etwa ein deutlicher Rutsch des Ölpreises", stellt Ute Speidel fest, Fondsmanagerin für Energiewerte bei der Fondsgesellschaft DIT. Das Szenario, von dem scheinbar die Mehrheit der Börsianer derzeit ausgeht: Der drohende Krieg im Irak wird kurz und erfolgreich für die USA und ihre Verbündeten, die Situation in der Region bleibt ruhig. Und anschließend rutschen die Ölpreise um mindestens zehn Dollar in den Keller. Oder? Der Ölpreis kann auch Über 40 Dollar steigen, etwa dann, wenn Terror oder politische Unruhen die Region erschüttern", sagt Fondsmanagerin Speidel.
Analysten erhöhen reihenweise die Prognosen. Bislang bin ich von einem Durchschnittspreis von etwa 25 Dollar pro Barrel für 2003 ausgegangen. Doch nachdem sich der Kriegsbeginn hinausgezögert hat, kalkuliere ich jetzt mit 26,50 Dollar", sagt etwa Landesbanker Herre. Vonjedem Dollar aber, den der Schmierstoff die Weltwirtschaft mehr kostet, profitieren die Multis in ihrem Fördergeschäft, im so genannten Upstream-Bereich. Kein Wunder, bleiben doch die Kosten der Förderung konstant. Über ein Jahr erhöht ein um einen Dollar höherer Ölpreis den Gewinn von BP um rund 7,5 Prozent", rechnet Aymeric de Villaret, Analyst bei der Societe Generale, vor.
Wegen des hohen Preisniveaus beim Rohstoff haben die Konzerne bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres wachsendeProfite verbucht: Die niederländische Royal Dutch etwa steigerte ihren Gewinn um 46 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar, BP schaffte einen Sprung von 47 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar. Auch für 2003 rechnen Experten mit deutlichen Steigerungsraten. Bei BP könnten etwa 20 Prozent, bei Royal Dutch elf Prozent Gewinnplus rausspringen", schätzt Herre. Allerdings: Das vierte Quartal 2001 und das gesamte Jahr 2002 waren sehr schwach, auch daher rühren die stolzen Steigerungsraten. Denn das zweite Standbeinder Öl-Multis, das konjunkturabhängige Downstream-Geschäft, lief im Jahr 2002 so schlecht wie lange nicht. Bei der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Benzin, Heizöl und Rohstoffen etwa für die Chemie fließen die Ölpreise als Kosten ein.
Wegen der schwachen Nachfrage aber konnten die Multis ihre gestiegenen Kosten nicht an die Kunden weitergeben. Das Raffinerie-Geschäft ist das schlechteste in der jüngeren Geschichte", jammerte Shell-Chef Philip Watts im vergangenen August. Das gilt auch für BP: ZehnProzent der Gewinne kamen 2002 aus dem Downstream-Geschäft, im Vorjahr waren es 25 gewesen. Doch die Konzerne haben inzwischen auf die Misere reagiert: Royal Dutch / Shell etwa senkte die Kosten 2002 um rund 600 Millionen Dollar - deutlich stärker als geplant. Experten erkennen jetzt branchenweit einen Aufwärtstrend im Raffinerie-Geschäft: Die Gewinnmargen haben sich wesentlich verbessert", sagt Analyst de Villaret.
Geringes Risiko und hohe Kurs-Chancen" attestiert Fondsmanagerin Speidel derzeit den Ölwerten. Interessant sind etwa die Branchengrößen BP und Royal Dutch. Beide Konzerne verfügen Über große Öl- und Gasreserven, beide bieten Aktionären zudem eine hohe Dividendenrendite. BP allerdings enttäuschte jüngst beim Volumenwachstum, einer wichtigen Kennziffer: Chef John Browne hatte für den Zeitraum von 2000 bis 2005 ein jährliches Wachstum in der Öl- und Gasförderung von im Schnitt sieben Prozent vorgegeben. Im Februar präsentierte der BP-Boss dann enttäuschende 2,9 Prozent für 2002. Um ihr Fördervolumen nachhaltig zu steigern, investierten die Briten im Januar sieben Milliarden Dollar in ein russisches Joint Venture. Teuer, aber notwendig", nennt Speidel dieses Engagement.
Das BP-Investment stärkte allerdings das Vertrauen der Anleger in die russischen Öl-Konzerne. Ein Profiteur: Yukos, inzwischen die Nummer 1 in Putins Reich. Das Unternehmen gilt als sehr kosteneffizient. Weiteres Plus: hohe Reserven - und die Aussicht auf Absatzmöglichkeiten in China. Denn derzeit denkt der russische Pipeline-Monopolist Transneft Über den Bau einer Direktleitung von Sibirien ins Reich der Mitte nach. Yukos wäre einer der Hauptprofiteure des Projekts. Nummer 1 in puncto Fördermengen-Wachstum aber ist die französische TotalFinaElf. Der Konzern hat mit geschätzten sechs Prozent Volumenwachstum bis zum Jahr 2005 ein sehr hohes Potenzial für künftige Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Für das Jahr 2003 errechnen Experten ihre Gewinnschätzungen gerade neu: Analyst de Villaret von der Societe Generale etwa korrigierte sein Gewinnziel von 5,5 auf 6,3 Milliarden Euro.
Die Erwartungen der Börsianer passen sich eben an - die Kurse der Öl-Multis sollten davon bald profitieren.
Kanzler
ÖL-AKTIEN Gute Aussicht von ganz unten Der Ölpreis erklimmt immer neue Höhen. Doch die Aktien der Öl-Multis notieren so tief, wie seit Jahren nicht mehr. Was die Gründe dafür sind, und warum sich das bald andern dürfte
von Stephan Bauer / Euro am Sonntag
Börsianer wissen das: In Aktienkursen stecken nicht nur bekannte Fakten, sondern auch ein Gutteil an Erwartungen, was künftig kommen könnte. Schaut man sich in diesen Tagen die Notierungen der internationalen Öl-Multis an, dann bleibt nur eine Schlussfolgerung: Das Schwarze Gold wird sehr günstig werden. Derzeit werden Öl-Werte zu Kursen gehandelt, die einem Rohölpreis von unter 20 Dollar pro Barrel entsprechen, bringt Ralph Herre, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, die Bewertung von Konzernen wie Royal Dutch/Shell oder BP auf den Punkt.
Das war zuletzt am Jahresende 2001 der Fall. Jetzt aber kostet das 159-Liter-Fass der Nordsee-Sorte Brent Über 34 Dollar. Vergleicht man diesen Preis mit dem Aktienkurs der britischen BP, so stellt man fest: In den vergangenen vier Jahren lagen Ölpreis und Aktienkurs noch nie so weit auseinander. In den Notierungen der Ölwerte ist sehr viel Negatives enthalten, etwa ein deutlicher Rutsch des Ölpreises", stellt Ute Speidel fest, Fondsmanagerin für Energiewerte bei der Fondsgesellschaft DIT. Das Szenario, von dem scheinbar die Mehrheit der Börsianer derzeit ausgeht: Der drohende Krieg im Irak wird kurz und erfolgreich für die USA und ihre Verbündeten, die Situation in der Region bleibt ruhig. Und anschließend rutschen die Ölpreise um mindestens zehn Dollar in den Keller. Oder? Der Ölpreis kann auch Über 40 Dollar steigen, etwa dann, wenn Terror oder politische Unruhen die Region erschüttern", sagt Fondsmanagerin Speidel.
Analysten erhöhen reihenweise die Prognosen. Bislang bin ich von einem Durchschnittspreis von etwa 25 Dollar pro Barrel für 2003 ausgegangen. Doch nachdem sich der Kriegsbeginn hinausgezögert hat, kalkuliere ich jetzt mit 26,50 Dollar", sagt etwa Landesbanker Herre. Vonjedem Dollar aber, den der Schmierstoff die Weltwirtschaft mehr kostet, profitieren die Multis in ihrem Fördergeschäft, im so genannten Upstream-Bereich. Kein Wunder, bleiben doch die Kosten der Förderung konstant. Über ein Jahr erhöht ein um einen Dollar höherer Ölpreis den Gewinn von BP um rund 7,5 Prozent", rechnet Aymeric de Villaret, Analyst bei der Societe Generale, vor.
Wegen des hohen Preisniveaus beim Rohstoff haben die Konzerne bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres wachsendeProfite verbucht: Die niederländische Royal Dutch etwa steigerte ihren Gewinn um 46 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar, BP schaffte einen Sprung von 47 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar. Auch für 2003 rechnen Experten mit deutlichen Steigerungsraten. Bei BP könnten etwa 20 Prozent, bei Royal Dutch elf Prozent Gewinnplus rausspringen", schätzt Herre. Allerdings: Das vierte Quartal 2001 und das gesamte Jahr 2002 waren sehr schwach, auch daher rühren die stolzen Steigerungsraten. Denn das zweite Standbeinder Öl-Multis, das konjunkturabhängige Downstream-Geschäft, lief im Jahr 2002 so schlecht wie lange nicht. Bei der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Benzin, Heizöl und Rohstoffen etwa für die Chemie fließen die Ölpreise als Kosten ein.
Wegen der schwachen Nachfrage aber konnten die Multis ihre gestiegenen Kosten nicht an die Kunden weitergeben. Das Raffinerie-Geschäft ist das schlechteste in der jüngeren Geschichte", jammerte Shell-Chef Philip Watts im vergangenen August. Das gilt auch für BP: ZehnProzent der Gewinne kamen 2002 aus dem Downstream-Geschäft, im Vorjahr waren es 25 gewesen. Doch die Konzerne haben inzwischen auf die Misere reagiert: Royal Dutch / Shell etwa senkte die Kosten 2002 um rund 600 Millionen Dollar - deutlich stärker als geplant. Experten erkennen jetzt branchenweit einen Aufwärtstrend im Raffinerie-Geschäft: Die Gewinnmargen haben sich wesentlich verbessert", sagt Analyst de Villaret.
Geringes Risiko und hohe Kurs-Chancen" attestiert Fondsmanagerin Speidel derzeit den Ölwerten. Interessant sind etwa die Branchengrößen BP und Royal Dutch. Beide Konzerne verfügen Über große Öl- und Gasreserven, beide bieten Aktionären zudem eine hohe Dividendenrendite. BP allerdings enttäuschte jüngst beim Volumenwachstum, einer wichtigen Kennziffer: Chef John Browne hatte für den Zeitraum von 2000 bis 2005 ein jährliches Wachstum in der Öl- und Gasförderung von im Schnitt sieben Prozent vorgegeben. Im Februar präsentierte der BP-Boss dann enttäuschende 2,9 Prozent für 2002. Um ihr Fördervolumen nachhaltig zu steigern, investierten die Briten im Januar sieben Milliarden Dollar in ein russisches Joint Venture. Teuer, aber notwendig", nennt Speidel dieses Engagement.
Das BP-Investment stärkte allerdings das Vertrauen der Anleger in die russischen Öl-Konzerne. Ein Profiteur: Yukos, inzwischen die Nummer 1 in Putins Reich. Das Unternehmen gilt als sehr kosteneffizient. Weiteres Plus: hohe Reserven - und die Aussicht auf Absatzmöglichkeiten in China. Denn derzeit denkt der russische Pipeline-Monopolist Transneft Über den Bau einer Direktleitung von Sibirien ins Reich der Mitte nach. Yukos wäre einer der Hauptprofiteure des Projekts. Nummer 1 in puncto Fördermengen-Wachstum aber ist die französische TotalFinaElf. Der Konzern hat mit geschätzten sechs Prozent Volumenwachstum bis zum Jahr 2005 ein sehr hohes Potenzial für künftige Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Für das Jahr 2003 errechnen Experten ihre Gewinnschätzungen gerade neu: Analyst de Villaret von der Societe Generale etwa korrigierte sein Gewinnziel von 5,5 auf 6,3 Milliarden Euro.
Die Erwartungen der Börsianer passen sich eben an - die Kurse der Öl-Multis sollten davon bald profitieren.
@Kanzler
Was wird hier gespielt? Die Weltrezession? Börse spielt ja immer die Horrorszenarien durch?!
Gruß Kosto
Was wird hier gespielt? Die Weltrezession? Börse spielt ja immer die Horrorszenarien durch?!
Gruß Kosto
Über die derzeitige Schizophrenie an den Märkten hatten wir ja schon des öfteren gesprochen.
Offenbar gibt es einige gewichtige Institutionelle, die von einem drastischen Rückgang des ÖP auf weit unter 20 USD ausgehen und daher Ölaktien auch auf dem derzeitigen Niveau für unattraktiv halten und deshalb in andere "Blue Chips" umschichten, denen sie nach einer Lösung der Irak-Krise weit größeres Kurspotential zutrauen. Diese Meinung wurde beispielsweise von Christoph Bruns in der Dresdner Sonntagsbörse geäußert. Dazu kommen die in Schieflage geratenen Versicherer, die unabhängig von ihrer Einschätzung gezwungen sind, ihre Aktien kübelweise zu verkaufen.
Solange alle diese Instis ihre Ölaktien in 100.000er Paketen auf den Markt werfen, sind angemessene Kurse eben noch nicht zu erwarten. Man braucht also schon einen recht langen Atem, aber ewig werden Ölaktien nicht mit Dividendenrenditen über 5% rentieren, da bin ich mir sicher.
Offenbar gibt es einige gewichtige Institutionelle, die von einem drastischen Rückgang des ÖP auf weit unter 20 USD ausgehen und daher Ölaktien auch auf dem derzeitigen Niveau für unattraktiv halten und deshalb in andere "Blue Chips" umschichten, denen sie nach einer Lösung der Irak-Krise weit größeres Kurspotential zutrauen. Diese Meinung wurde beispielsweise von Christoph Bruns in der Dresdner Sonntagsbörse geäußert. Dazu kommen die in Schieflage geratenen Versicherer, die unabhängig von ihrer Einschätzung gezwungen sind, ihre Aktien kübelweise zu verkaufen.
Solange alle diese Instis ihre Ölaktien in 100.000er Paketen auf den Markt werfen, sind angemessene Kurse eben noch nicht zu erwarten. Man braucht also schon einen recht langen Atem, aber ewig werden Ölaktien nicht mit Dividendenrenditen über 5% rentieren, da bin ich mir sicher.
Historisch waren Ölaktien viel höher bewertet - wie so viele andere Aktien auch.
Royal Dutch finde ich im europäischen Sektor z.Zt. am attraktivsten.
Royal Dutch finde ich im europäischen Sektor z.Zt. am attraktivsten.
aus der WELT vom 13.3.03
Beim spanischen Ölriesen Repsol YPF läuft es wieder wie geschmiert
Konzern zahlt Dividende nach einjähriger Zwangspause - Analysten optimistisch - Argentinienkrise fast unbeschadet überstanden - Schuldenberg halbiert
von Ute Müller
Madrid - Der spanische Mineralölkonzern Repsol-YPF erntet
dieser Tage gute Noten von den meisten Analysten. Nach dem
Gewinnsprung im Vorjahr und dem Entschluss nach einjähriger
Pause im Frühjahr wieder eine Zusatzdividende von 16 Cent pro
Aktie zu zahlen, sehen die Experten den von der Argentinienkrise
stark mitgenommenen Ölriesen wieder im Aufwind.
Die Steigerung der Dividende um 47,6 Prozent spiegele das
Vertrauen der Repsol-Manager in eine zunehmende Stärkung der
Bilanz wider, heißt es bei der niederländischen Investmentbank
Fortis. Der Konzern konnte im letzten Jahr trotz der Tangokrise
und der Streiks in Venezuela seinen Nettogewinn mittels
Anteilsverkäufe auf 1,9 Mrd. Euro verdoppeln. Gleichzeitig
reduzierte das zweitgrößte Unternehmen Spaniens hinter
Telefónica seine chronische Schuldenlast um 48 Prozent auf 7,4
Mrd. Euro.
Gerade im letzten Quartal erzielte Repsol dank der anziehenden
Ölpreise und ersten Anzeichen für eine wirtschaftliche
Stabilisierung in Argentinien eine deutliche Steigerung beim
Betriebsgewinn. "Dies könnte ein wichtiger Meilenstein sein", so
Doug Leggate, Analyst bei Schroder Salomon Smith Barney
(SSSB).
Auch die Experten bei UBS Warburg beurteilen die Ergebnisse
positiv: "Repsol kommt in relativ guter Form aus der
Argentinienkrise, die Produktion ist leicht gestiegen und das
Ölgeschäft wirft mehr Gewinne ab als erwartet", heißt es bei der
Bank. Da die Erdölexporte aus dem südamerikanischen Land,
aus dem Repsol seit der Übernahme der argentinischen YPF gut
die Hälfte seiner Produktion bezieht, wegen der Krise immer
noch mit einer Zusatzsteuer belegt sind, stufen sie die Aktie mit
"Neutral" ein.
Und auch beim spanischen Broker BI Capital rät man wegen der
Ungewissheit über den Ausgang der argentinischen
Präsidentschaftswahlen Ende April derzeit noch zur Vorsicht. Bis
dahin dürfte sich die Aktie in einer Spanne zwischen 12 und 14
Euro bewegen, heißt es.
Für Kursimpulse könnte jedoch der neue Strategieplan sorgen,
der in Kürze präsentiert werden soll. "Wir wollen unsere
Abhängigkeit von Argentinien verringern", so Sergio Gómez aus
der Abteilung Investor Relations bei Repsol. So wolle man die
Erdölförderung in Trinidad und Tobago, Bolivien, Lybien und
Ecuador vorantreiben und bis zum vierten Quartal diesen Jahres
zweistellige Wachstumsraten vorlegen.
Von allzu wagemutigen Abenteuern wollen die Spanier derzeit
freilich die Finger lassen. Und auch der Irak kommt in den
Wachstumsfantasien von Repsol nicht vor. Denn der fünftgrößte
Ölkonzern der Welt hat nicht die nötige finanzielle Muskelkraft,
um im Falle eines siegreichen Irak-Feldzuges zusammen mit den
US-Gesellschaften Milliarden investieren zu können. Der strikte
Konsolidierungskurs gilt auch für den Heimatmarkt. So zeigte
sich Repsol soeben wenig erbaut über den Plan des
Erdgasmonopolisten Gas Natural, den deutlich größeren
Stromkonzern Iberdrola für rund 15 Mrd. Euro zu übernehmen.
Beim spanischen Ölriesen Repsol YPF läuft es wieder wie geschmiert
Konzern zahlt Dividende nach einjähriger Zwangspause - Analysten optimistisch - Argentinienkrise fast unbeschadet überstanden - Schuldenberg halbiert
von Ute Müller
Madrid - Der spanische Mineralölkonzern Repsol-YPF erntet
dieser Tage gute Noten von den meisten Analysten. Nach dem
Gewinnsprung im Vorjahr und dem Entschluss nach einjähriger
Pause im Frühjahr wieder eine Zusatzdividende von 16 Cent pro
Aktie zu zahlen, sehen die Experten den von der Argentinienkrise
stark mitgenommenen Ölriesen wieder im Aufwind.
Die Steigerung der Dividende um 47,6 Prozent spiegele das
Vertrauen der Repsol-Manager in eine zunehmende Stärkung der
Bilanz wider, heißt es bei der niederländischen Investmentbank
Fortis. Der Konzern konnte im letzten Jahr trotz der Tangokrise
und der Streiks in Venezuela seinen Nettogewinn mittels
Anteilsverkäufe auf 1,9 Mrd. Euro verdoppeln. Gleichzeitig
reduzierte das zweitgrößte Unternehmen Spaniens hinter
Telefónica seine chronische Schuldenlast um 48 Prozent auf 7,4
Mrd. Euro.
Gerade im letzten Quartal erzielte Repsol dank der anziehenden
Ölpreise und ersten Anzeichen für eine wirtschaftliche
Stabilisierung in Argentinien eine deutliche Steigerung beim
Betriebsgewinn. "Dies könnte ein wichtiger Meilenstein sein", so
Doug Leggate, Analyst bei Schroder Salomon Smith Barney
(SSSB).
Auch die Experten bei UBS Warburg beurteilen die Ergebnisse
positiv: "Repsol kommt in relativ guter Form aus der
Argentinienkrise, die Produktion ist leicht gestiegen und das
Ölgeschäft wirft mehr Gewinne ab als erwartet", heißt es bei der
Bank. Da die Erdölexporte aus dem südamerikanischen Land,
aus dem Repsol seit der Übernahme der argentinischen YPF gut
die Hälfte seiner Produktion bezieht, wegen der Krise immer
noch mit einer Zusatzsteuer belegt sind, stufen sie die Aktie mit
"Neutral" ein.
Und auch beim spanischen Broker BI Capital rät man wegen der
Ungewissheit über den Ausgang der argentinischen
Präsidentschaftswahlen Ende April derzeit noch zur Vorsicht. Bis
dahin dürfte sich die Aktie in einer Spanne zwischen 12 und 14
Euro bewegen, heißt es.
Für Kursimpulse könnte jedoch der neue Strategieplan sorgen,
der in Kürze präsentiert werden soll. "Wir wollen unsere
Abhängigkeit von Argentinien verringern", so Sergio Gómez aus
der Abteilung Investor Relations bei Repsol. So wolle man die
Erdölförderung in Trinidad und Tobago, Bolivien, Lybien und
Ecuador vorantreiben und bis zum vierten Quartal diesen Jahres
zweistellige Wachstumsraten vorlegen.
Von allzu wagemutigen Abenteuern wollen die Spanier derzeit
freilich die Finger lassen. Und auch der Irak kommt in den
Wachstumsfantasien von Repsol nicht vor. Denn der fünftgrößte
Ölkonzern der Welt hat nicht die nötige finanzielle Muskelkraft,
um im Falle eines siegreichen Irak-Feldzuges zusammen mit den
US-Gesellschaften Milliarden investieren zu können. Der strikte
Konsolidierungskurs gilt auch für den Heimatmarkt. So zeigte
sich Repsol soeben wenig erbaut über den Plan des
Erdgasmonopolisten Gas Natural, den deutlich größeren
Stromkonzern Iberdrola für rund 15 Mrd. Euro zu übernehmen.
aus der WELT vom 20.3.03
Royal-Dutch-Aktien haben ihre Rallye noch vor sich
Experten schätzen die Solidität des niederländisch-britischen Unternehmens - Hohe Dividendenrendite - Ertragsstark auch bei fallenden Ölpreisen
Berlin - Trotz aller Kapriolen am Ölmarkt hat sich die Aktie des
niederländisch-britischen Ölkonzerns Royal Dutch Shell in den
vergangenen Monaten stets im Einklang mit der allgemeinen
Börsenentwicklung bewegt. Kaum ein Ausschlag des
Euro-Stoxx-50 nach oben oder unten, den die Dividendenscheine
des Unternehmens nicht mitmachten. Entsprechend notieren sie
heute rund 13 Prozent niedriger als zu Jahresanfang.
Nach Ansicht von Experten sollten Anleger mit dem Wert aber
nicht die Geduld verlieren. Die große Zeit der Ölaktie könnte noch
kommen. Eine Mehrzahl von Analysten hat das Papier auf ihre
Kauflisten gesetzt oder empfiehlt zumindest "Halten". Aus
fundamentaler Sicht sprechen eine Reihe von Gründen dafür, sich
Royal-Dutch-Papiere ins Depot zu packen. Besonders die
Ertragsstärke und Solidität der Gesellschaft beeindrucken die
Experten, wie sich auf der morgigen Bilanzpressekonferenz
bestätigen dürfte.
"Selbst wenn der Ölpreis nach dem Ende des Irak-Kriegs stark
sinken sollte, würde dies Gewinne des Unternehmens nur
unwesentlich schmälern", sagt Andy Sommer, Stratege bei der
Hamburgischen Landesbank. Grund: Die Gesellschaft verdient
nicht nur am Verkauf des geförderten Rohöls, sondern auch an
dessen Weiterverarbeitung in Raffinerien und am
Tankstellengeschäft. In letzten beiden Bereichen gehen die
Margen nach oben, wenn der Ölpreis sinkt. Merrill-Lynch-Analyst
Mark Iannotti hat sogar ausgerechnet, dass sich der Preis des
schwarzen Goldes auf 13 Dollar pro Barrel halbieren könnte und
Royal Dutch Shell dennoch weiter profitabel wirtschaften würde.
Das Kursrisiko ist daher stark begrenzt. Für Royal-Dutch-Aktien
spricht aber auch die hohe Dividendenrendite von derzeit 4,4
Prozent, womit sie besser dastehen als zehnjährige
Bundesanleihen. Im kommenden Jahr könnte sogar eine
Dividendenrendite von imposanten 4,7 Prozent erreicht werden.
Die durchschnittliche Ausschüttung der Dax-Unternehmen liegt
dieses Jahr nicht einmal halb so hoch.
Iannotti glaubt zudem, dass Royal Dutch Shell innerhalb der
Branche deutlich unterbewertet ist. Nach seinen Berechnungen
ist die Aktie im Vergleich mit dem ähnlich aufgestellten
Hauptkonkurrenten BP um 37 Prozent zu billig. Für die
nachhaltige Ertragskraft von Royal Dutch spricht auch, dass die
Ratingagentur Standard & Poor`s dem Unternehmen die
Bonitätsspitzennote AAA verliehen hat - ein Privileg, das nur eine
Hand voll europäische Gesellschaften für sich beanspruchen
können.
Dass das Geschäft der niederländisch-britischen Ölgesellschaft
jedoch nicht frei von den geopolitischen Risiken ist, offenbarte
sich gestern. Wenige Stunden vor dem Ablauf des
US-Ultimatums an Saddam Hussein ordnete die Konzernleitung
an, alle Mitarbeiter auf den Ölplattformen im Persischen Golf zu
evakuieren. Sollte sich die militärische Konfrontation wider
Erwarten vom Irak auf andere Länder in der Region ausweiten,
müsste auch Royal Dutch mit Einnahmeausfällen rechnen, räumt
Sommer ein. Rund 15 Prozent seines Öls fördert Royal Dutch im
Nahen Osten. dde
Royal-Dutch-Aktien haben ihre Rallye noch vor sich
Experten schätzen die Solidität des niederländisch-britischen Unternehmens - Hohe Dividendenrendite - Ertragsstark auch bei fallenden Ölpreisen
Berlin - Trotz aller Kapriolen am Ölmarkt hat sich die Aktie des
niederländisch-britischen Ölkonzerns Royal Dutch Shell in den
vergangenen Monaten stets im Einklang mit der allgemeinen
Börsenentwicklung bewegt. Kaum ein Ausschlag des
Euro-Stoxx-50 nach oben oder unten, den die Dividendenscheine
des Unternehmens nicht mitmachten. Entsprechend notieren sie
heute rund 13 Prozent niedriger als zu Jahresanfang.
Nach Ansicht von Experten sollten Anleger mit dem Wert aber
nicht die Geduld verlieren. Die große Zeit der Ölaktie könnte noch
kommen. Eine Mehrzahl von Analysten hat das Papier auf ihre
Kauflisten gesetzt oder empfiehlt zumindest "Halten". Aus
fundamentaler Sicht sprechen eine Reihe von Gründen dafür, sich
Royal-Dutch-Papiere ins Depot zu packen. Besonders die
Ertragsstärke und Solidität der Gesellschaft beeindrucken die
Experten, wie sich auf der morgigen Bilanzpressekonferenz
bestätigen dürfte.
"Selbst wenn der Ölpreis nach dem Ende des Irak-Kriegs stark
sinken sollte, würde dies Gewinne des Unternehmens nur
unwesentlich schmälern", sagt Andy Sommer, Stratege bei der
Hamburgischen Landesbank. Grund: Die Gesellschaft verdient
nicht nur am Verkauf des geförderten Rohöls, sondern auch an
dessen Weiterverarbeitung in Raffinerien und am
Tankstellengeschäft. In letzten beiden Bereichen gehen die
Margen nach oben, wenn der Ölpreis sinkt. Merrill-Lynch-Analyst
Mark Iannotti hat sogar ausgerechnet, dass sich der Preis des
schwarzen Goldes auf 13 Dollar pro Barrel halbieren könnte und
Royal Dutch Shell dennoch weiter profitabel wirtschaften würde.
Das Kursrisiko ist daher stark begrenzt. Für Royal-Dutch-Aktien
spricht aber auch die hohe Dividendenrendite von derzeit 4,4
Prozent, womit sie besser dastehen als zehnjährige
Bundesanleihen. Im kommenden Jahr könnte sogar eine
Dividendenrendite von imposanten 4,7 Prozent erreicht werden.
Die durchschnittliche Ausschüttung der Dax-Unternehmen liegt
dieses Jahr nicht einmal halb so hoch.
Iannotti glaubt zudem, dass Royal Dutch Shell innerhalb der
Branche deutlich unterbewertet ist. Nach seinen Berechnungen
ist die Aktie im Vergleich mit dem ähnlich aufgestellten
Hauptkonkurrenten BP um 37 Prozent zu billig. Für die
nachhaltige Ertragskraft von Royal Dutch spricht auch, dass die
Ratingagentur Standard & Poor`s dem Unternehmen die
Bonitätsspitzennote AAA verliehen hat - ein Privileg, das nur eine
Hand voll europäische Gesellschaften für sich beanspruchen
können.
Dass das Geschäft der niederländisch-britischen Ölgesellschaft
jedoch nicht frei von den geopolitischen Risiken ist, offenbarte
sich gestern. Wenige Stunden vor dem Ablauf des
US-Ultimatums an Saddam Hussein ordnete die Konzernleitung
an, alle Mitarbeiter auf den Ölplattformen im Persischen Golf zu
evakuieren. Sollte sich die militärische Konfrontation wider
Erwarten vom Irak auf andere Länder in der Region ausweiten,
müsste auch Royal Dutch mit Einnahmeausfällen rechnen, räumt
Sommer ein. Rund 15 Prozent seines Öls fördert Royal Dutch im
Nahen Osten. dde
Öl fällt. Wie am Anfang des Threads schon prognostiziert. Danke für deine guten + interessanten Beiträge.
Gruß Kosto
Gruß Kosto
drei aufschlußreicht Artikel aus der WELT vom Samstag:
Auf dem Ölmarkt überwiegen die Entlastungssignale
http://www.welt.de/data/2003/03/22/55985.html
Ölpreis sinkt trotz brennender Quellen
http://www.welt.de/data/2003/03/22/55958.html
Das Ende des endlosen Wachstums
http://www.welt.de/data/2003/03/22/55920.html
Auf dem Ölmarkt überwiegen die Entlastungssignale
http://www.welt.de/data/2003/03/22/55985.html
Ölpreis sinkt trotz brennender Quellen
http://www.welt.de/data/2003/03/22/55958.html
Das Ende des endlosen Wachstums
http://www.welt.de/data/2003/03/22/55920.html
Total & Royal Dutch - Warum ausgerechnet jetzt in Ölwerte investieren?
Anlageurteil für beide Aktien: "Long Term Buy"
Bericht kann heruntergeladen werden unter http://www.boerse-am-sonntag.de/
Anlageurteil für beide Aktien: "Long Term Buy"
Bericht kann heruntergeladen werden unter http://www.boerse-am-sonntag.de/
Was sagt Dir dein Bauch? Was dein Verstand?
Strong Buy od. abwarten bis wir 15-20$ sehen?
Meine Erfahrung sagt: Abwarten!
->Trotz günstiger Bewertung!
Gruß Kosto
Strong Buy od. abwarten bis wir 15-20$ sehen?
Meine Erfahrung sagt: Abwarten!
->Trotz günstiger Bewertung!
Gruß Kosto
Irakischer Vizepräsident fordert zu Ölboykott gegen USA auf
... die arabische liga hat gestern ne klare stellung zum thema irak abgegeben. sollte es zu einem ölboykott kommen. na dann mahlzeit.
IRAK-KRIEG/Irakischer Vizepräsident fordert zu Ölboykott gegen USA auf
London (awp 25/vwd) - Der irakische Vizepräsident Taha Jassin Ramadan hat die arabischen Nationen am Dienstag zu einem Ölboykott gegen die USA und Grossbritannien aufgefordert. Damit solle den Aggressoren das Rückgrat gebrochen werden.
... die arabische liga hat gestern ne klare stellung zum thema irak abgegeben. sollte es zu einem ölboykott kommen. na dann mahlzeit.
IRAK-KRIEG/Irakischer Vizepräsident fordert zu Ölboykott gegen USA auf
London (awp 25/vwd) - Der irakische Vizepräsident Taha Jassin Ramadan hat die arabischen Nationen am Dienstag zu einem Ölboykott gegen die USA und Grossbritannien aufgefordert. Damit solle den Aggressoren das Rückgrat gebrochen werden.
Hintergrund: Nigeria - weltweit sechstgrößte Ölproduzent ..
Unruhen im Öl-Land Nigeria
Wegen sozialer und ethnischer Unruhen im Süden Nigerias haben die Ölkonzerne Shell, Chevron-Texaco und Total-Fina-Elf große Teile ihrer Ölförderung in der Region eingestellt. Etwa ein Drittel der nigerianischen Ölproduktion ist blockiert. Normalerweise fördert das Land etwas mehr als zwei Millionen Barrel pro Tag. Nigeria ist der weltweit sechstgrößte Ölproduzent. Mit rund 1000 Soldaten versucht Nigerias Militär, für Ruhe zu sorgen.
Laut einem Armeesprecher haben die militanten Jugendlichen von der Bevölkerungsgruppe der Ijaw, mit denen es zu Kämpfen gekommen ist, ?hoch entwickelte Waffen?. Dem Sprecher zufolge sind in einer nächtlichen Einzelattacke 13 Menschen getötet worden. Die Ijaw fordern eine stärkere Beteiligung an den Öleinnahmen und eine Entschädigung für Verluste aus der Fischerei, die durch die Ölförderung gestört wird. Ijaw-Anführer Dan Ekpebide drohte: ?Wir blasen die Pumpstationen in die Luft. Wir lassen die Piplines explodieren.? Laut Armeeangaben sei bereits versucht worden, Ölförderanlagen und Schiffe zu besetzen.
Indes wird berichtet, dass die US-Regierung jegliche Militärhilfe für Nigeria eingestellt habe. Dies liege nicht an Nigerias kritischer Haltung gegenüber dem Irakkrieg der USA, betonte Pressesprecher Richard Boucher vom Außenministerium in Washington. Vielmehr verbiete das Gesetz die Zusammenarbeit mit einem Militär, das Menschenrechte schwer verletzt habe. Im Oktober 2001 habe Nigerias Armee bei einem Vergeltungsangriff auf das Dorf Zaki Biam im Bundesstaat Benue mehrere hundert Zivilisten getötet. chl
Unruhen im Öl-Land Nigeria
Wegen sozialer und ethnischer Unruhen im Süden Nigerias haben die Ölkonzerne Shell, Chevron-Texaco und Total-Fina-Elf große Teile ihrer Ölförderung in der Region eingestellt. Etwa ein Drittel der nigerianischen Ölproduktion ist blockiert. Normalerweise fördert das Land etwas mehr als zwei Millionen Barrel pro Tag. Nigeria ist der weltweit sechstgrößte Ölproduzent. Mit rund 1000 Soldaten versucht Nigerias Militär, für Ruhe zu sorgen.
Laut einem Armeesprecher haben die militanten Jugendlichen von der Bevölkerungsgruppe der Ijaw, mit denen es zu Kämpfen gekommen ist, ?hoch entwickelte Waffen?. Dem Sprecher zufolge sind in einer nächtlichen Einzelattacke 13 Menschen getötet worden. Die Ijaw fordern eine stärkere Beteiligung an den Öleinnahmen und eine Entschädigung für Verluste aus der Fischerei, die durch die Ölförderung gestört wird. Ijaw-Anführer Dan Ekpebide drohte: ?Wir blasen die Pumpstationen in die Luft. Wir lassen die Piplines explodieren.? Laut Armeeangaben sei bereits versucht worden, Ölförderanlagen und Schiffe zu besetzen.
Indes wird berichtet, dass die US-Regierung jegliche Militärhilfe für Nigeria eingestellt habe. Dies liege nicht an Nigerias kritischer Haltung gegenüber dem Irakkrieg der USA, betonte Pressesprecher Richard Boucher vom Außenministerium in Washington. Vielmehr verbiete das Gesetz die Zusammenarbeit mit einem Militär, das Menschenrechte schwer verletzt habe. Im Oktober 2001 habe Nigerias Armee bei einem Vergeltungsangriff auf das Dorf Zaki Biam im Bundesstaat Benue mehrere hundert Zivilisten getötet. chl
Barrel bei langem Krieg
Brüssel (vwd) - Eine Unterbrechung der irakischen Öllieferungen wird nach Einschätzung der Europäischen Kommission keine schwerwiegenden Folgen auf die Versorgungssicherheit in der EU haben. Die EU beziehe lediglich 3,5 Prozent ihrer gesamten Ölimporte aus dem Irak, heißt es in einem Dokument der Kommission, das vwd am Dienstag vorlag. Die Dienststellen von EU-Energiekommissarin Loyola de Palacio haben darin verschiedene Szenarien für den Ölpreis aufgezeichnet.
Bei einem kurzen Krieg gegen den Irak könnte der Ölpreis demnach kurzzeitig auf über 50 USD pro Barrel steigen, nach zwei bis drei Monaten aber wieder auf 25 bis 30 USD/Barrel fallen. Bei einem länger andauernden Konflikt rechnet die Kommission mit einem Ölpreis von 60 bis 80 USD/Barrel.
vwd/25.3.2003/ul/cv
Brüssel (vwd) - Eine Unterbrechung der irakischen Öllieferungen wird nach Einschätzung der Europäischen Kommission keine schwerwiegenden Folgen auf die Versorgungssicherheit in der EU haben. Die EU beziehe lediglich 3,5 Prozent ihrer gesamten Ölimporte aus dem Irak, heißt es in einem Dokument der Kommission, das vwd am Dienstag vorlag. Die Dienststellen von EU-Energiekommissarin Loyola de Palacio haben darin verschiedene Szenarien für den Ölpreis aufgezeichnet.
Bei einem kurzen Krieg gegen den Irak könnte der Ölpreis demnach kurzzeitig auf über 50 USD pro Barrel steigen, nach zwei bis drei Monaten aber wieder auf 25 bis 30 USD/Barrel fallen. Bei einem länger andauernden Konflikt rechnet die Kommission mit einem Ölpreis von 60 bis 80 USD/Barrel.
vwd/25.3.2003/ul/cv
De Palacio: Ölpreis ... (zwei)
Mit einer ernsthaften Unterbrechung der Ölversorgung rechnet die Kommission auch bei einem längeren Konflikt nicht. Es könne aber damit gerechnet werden, dass Spekulationen die Ölpreise hochhalten würden, heißt es weiter in Kommissionsanalyse. Sollte jedoch der Krieg im Irak zu Konflikten in anderen Ländern der Region führen, könnten Engpässe bei den Öllieferungen auftreten und die Versorgungssicherheit gefährdet werden. Auch bei diesem Szenario prognostiziert die Kommission einen Ölpreis von 60 bis 80 USD je Barrel. +++ Ali Ulucay
vwd/25.3.2003/ul/cv
Mit einer ernsthaften Unterbrechung der Ölversorgung rechnet die Kommission auch bei einem längeren Konflikt nicht. Es könne aber damit gerechnet werden, dass Spekulationen die Ölpreise hochhalten würden, heißt es weiter in Kommissionsanalyse. Sollte jedoch der Krieg im Irak zu Konflikten in anderen Ländern der Region führen, könnten Engpässe bei den Öllieferungen auftreten und die Versorgungssicherheit gefährdet werden. Auch bei diesem Szenario prognostiziert die Kommission einen Ölpreis von 60 bis 80 USD je Barrel. +++ Ali Ulucay
vwd/25.3.2003/ul/cv
ML: OPEC kann Nachfrage bei langem Krieg nicht decken
London (vwd) - Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) wird nach Einschätzung der Analysten von Merrill Lynch die Ölnachfrage nicht decken können, sollte der Irak - "aus welchem Grund auch immer" - als Exporteur bis über das zweite Quartal hinaus ausfallen. Selbst in dem Fall, dass Venezuela die Förderung wieder auf bis zu 2,35 Mio Barrel pro Tag (bpd) steigern könne, und Saudi-Arabien weiter am Limit von 10,2 Mio bpd fördere, werde die OPEC den Bedarf nicht decken können, schreiben die Analysten.
Bislang seien die Märkte davon ausgegangen, dass der Irak spätestens zu Beginn des dritten Quartals wieder die Förderung aufnimmt. Ab diesem Zeitpunkt werde die Nachfrage nach OPEC-Ölprodukten in Folge der dann wieder anziehenden Konjunktur stark steigen, heißt es weiter.
vwd/AWP/28.3.2003/hab
London (vwd) - Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) wird nach Einschätzung der Analysten von Merrill Lynch die Ölnachfrage nicht decken können, sollte der Irak - "aus welchem Grund auch immer" - als Exporteur bis über das zweite Quartal hinaus ausfallen. Selbst in dem Fall, dass Venezuela die Förderung wieder auf bis zu 2,35 Mio Barrel pro Tag (bpd) steigern könne, und Saudi-Arabien weiter am Limit von 10,2 Mio bpd fördere, werde die OPEC den Bedarf nicht decken können, schreiben die Analysten.
Bislang seien die Märkte davon ausgegangen, dass der Irak spätestens zu Beginn des dritten Quartals wieder die Förderung aufnimmt. Ab diesem Zeitpunkt werde die Nachfrage nach OPEC-Ölprodukten in Folge der dann wieder anziehenden Konjunktur stark steigen, heißt es weiter.
vwd/AWP/28.3.2003/hab
Ölpreis erstmals wieder über 30 Dollar
Londoner Brent eröffnet auf höchstem Stand seit Kriegsbeginn
London/New York - Der sich hinziehende Krieg in Irak und zunehmende Besorgnis über die Förderausfälle in Nigeria haben den Öl-Preis zum Wochenschluss weiter nach oben getrieben. In London eröffnete die Nordsee-Sorte Brent am Freitagvormittag mit einem Preis von 27,50 Dollar (25,65 Euro) und damit dem höchsten Stand seit Kriegsbeginn vor gut einer Woche. In New York war der Preis für die traditionell teurere Sorte Light Sweet Crude zum Börsenschluss am Vortag auf 30,37 Dollar gestiegen. Dies waren 1,74 Dollar mehr als am Mittwoch. Damit wurde gleichzeitig erstmals seit dem 19. März - also kurz vor dem Beginn des Krieges - wieder über 30 Dollar gezahlt.
"Die Märkte befinden sich nun in der zweiten Kriegswoche und ihre Stimmung, die letzte Woche noch euphorisch war, ist nun in Verwirrung und Fassungslosigkeit umgeschlagen", analysierte die DBS Bank in London. Die Märkte fürchten demnach nun einen langen Irak-Krieg und sind durch die Probleme in Nigeria beunruhigt. Nigerias Öl-Exporte liegen derzeit mehr als ein Drittel oder 800.000 Barrel pro Tag unter normal. Das Land ist der größte afrikanische Öl-Förderer und der sechstgrößte Exporteur innerhalb der OPEC. Zusammen haben Irak und Nigeria im Februar 4,7 Mio. Barrel pro Tag gefördert, was rund sechs Prozent der Welt-Ölproduktion entspricht. (APA)
Londoner Brent eröffnet auf höchstem Stand seit Kriegsbeginn
London/New York - Der sich hinziehende Krieg in Irak und zunehmende Besorgnis über die Förderausfälle in Nigeria haben den Öl-Preis zum Wochenschluss weiter nach oben getrieben. In London eröffnete die Nordsee-Sorte Brent am Freitagvormittag mit einem Preis von 27,50 Dollar (25,65 Euro) und damit dem höchsten Stand seit Kriegsbeginn vor gut einer Woche. In New York war der Preis für die traditionell teurere Sorte Light Sweet Crude zum Börsenschluss am Vortag auf 30,37 Dollar gestiegen. Dies waren 1,74 Dollar mehr als am Mittwoch. Damit wurde gleichzeitig erstmals seit dem 19. März - also kurz vor dem Beginn des Krieges - wieder über 30 Dollar gezahlt.
"Die Märkte befinden sich nun in der zweiten Kriegswoche und ihre Stimmung, die letzte Woche noch euphorisch war, ist nun in Verwirrung und Fassungslosigkeit umgeschlagen", analysierte die DBS Bank in London. Die Märkte fürchten demnach nun einen langen Irak-Krieg und sind durch die Probleme in Nigeria beunruhigt. Nigerias Öl-Exporte liegen derzeit mehr als ein Drittel oder 800.000 Barrel pro Tag unter normal. Das Land ist der größte afrikanische Öl-Förderer und der sechstgrößte Exporteur innerhalb der OPEC. Zusammen haben Irak und Nigeria im Februar 4,7 Mio. Barrel pro Tag gefördert, was rund sechs Prozent der Welt-Ölproduktion entspricht. (APA)
Der finnische Ingenieur Vesa Mikkonen hat eine Treibstoff-Alternative entwickelt: In einem Edelstahlkocher auf dem Anhänger seines Autos wird Holz vergast. Seit gut sechs Jahren fährt Mikkonen täglich billig und abgasfrei zur Arbeit. Mehr als vierzigtausend Kilometer legte er schon zurück. Die explodierenden Spritpreise berühren ihn nicht. In einer Scheune befindet sich seine Tankstelle. Als Treibstoff dient meist kleingehacktes Geäst - gratis aus dem eigenen Wald. Wahlweise kann auch Torf verheizt werden. Mikkonens abgasfreie Holzvergaser-Anlage ist Marke Eigenbau. Fast ein Jahr lang bastelte der Ingenieur daran. Doch Mühe und Kosten haben sich in sechs Betriebsjahren längst amortisiert. Nur Geduld ist vor jedem Kaltstart angesagt - je nach Außentemperatur dauert es fünfzehn bis dreißig Minuten, bis der Motor anspringt.
In Finnland sind solche alternativ betriebene Autos sogar von der Kraftfahrzeug-Steuer befreit. Der Fahrer sollte jedoch stets auf der Hut sein. Beim Nachtanken versengten hochschlagende Flammen schon so manches Kopf- und Barthaar. Pro hundert Kilometer schluckt der Wagen etwa einhundert Liter Torf, das kostet in Finnland umgerechnet etwa vier DM. Man kann außer Holz auch andere zerkleinerte Biomasse verwenden. Eine solche Tankfüllung reicht dann für rund dreihundert Kilometer Fahrt. Sobald das im Kessel erzeugte Gasgemisch entzündbar ist, kann gestartet werden.
Durch einen dicken Schlauch strömt das Treibgas zum Motor - der entsprechend modifiziert werden musste. Zum einen wurden Vergaser und Luftfilter entfernt und durch ein Reguliersystem für das Gas-/Luftgemisch ersetzt. Dort, wo die Gaszufuhr angebracht ist, werden auch Wasser und Kondensat abgeschieden. Dann strömt vorgewärmtes Gas zum Motor. Kurz vor dem Einströmen wird etwas Luft zugeführt, damit ein explosives Gemisch entsteht. Bei Holzgasbetrieb verringert sich die ursprüngliche Motorleistung um etwa die Hälfte. Die Höchstgeschwindigkeit liegt dann nur noch bei etwa neunzig Kilometern pro Stunde. Der Vorteil: Holzgas verunreinigt den Motor kaum. Das erkenne man deutlich, so Mikkonen, am stets fast sauberen Öl.
Vor Antritt jeder weiteren Fahrt ist es allerdings ratsam, entsprechenden Brennstoff-Vorrat an Bord zu nehmen. Ob jedoch Treibstoff aus dem Wald eine Alternative für die Zukunft ist, darf nach derzeitigem Stand der Dinge bezweifelt werden. Immerhin ist es recht umständlich, ständig einen großen Anhänger mit Brennstoff mitzuführen Trotz laufend steigender Ölpreise zeigt die Autoindustrie offenbar kein Interesse an Weiterentwicklung und Optimierung einer bereits jahrzehnte alten Technologie. Mikkonen zeigt Unverständnis. Die Entwicklung sei gar nicht so schwer. Man brauche nur die Anlage zu verkleinern und die Gaszufuhr zu optimieren und zu automatisieren. Dann, so seine Überzeugung, werde das System kompakter und benutzerfreundlicher. Vesa Mikkonen ist übrigens nicht der einzige Finne, der mit billigem Kraftstoff aus dem Wald fährt. Sieht die Autoindustrie den Wald vor lauter Bäumen nicht?
In Finnland sind solche alternativ betriebene Autos sogar von der Kraftfahrzeug-Steuer befreit. Der Fahrer sollte jedoch stets auf der Hut sein. Beim Nachtanken versengten hochschlagende Flammen schon so manches Kopf- und Barthaar. Pro hundert Kilometer schluckt der Wagen etwa einhundert Liter Torf, das kostet in Finnland umgerechnet etwa vier DM. Man kann außer Holz auch andere zerkleinerte Biomasse verwenden. Eine solche Tankfüllung reicht dann für rund dreihundert Kilometer Fahrt. Sobald das im Kessel erzeugte Gasgemisch entzündbar ist, kann gestartet werden.
Durch einen dicken Schlauch strömt das Treibgas zum Motor - der entsprechend modifiziert werden musste. Zum einen wurden Vergaser und Luftfilter entfernt und durch ein Reguliersystem für das Gas-/Luftgemisch ersetzt. Dort, wo die Gaszufuhr angebracht ist, werden auch Wasser und Kondensat abgeschieden. Dann strömt vorgewärmtes Gas zum Motor. Kurz vor dem Einströmen wird etwas Luft zugeführt, damit ein explosives Gemisch entsteht. Bei Holzgasbetrieb verringert sich die ursprüngliche Motorleistung um etwa die Hälfte. Die Höchstgeschwindigkeit liegt dann nur noch bei etwa neunzig Kilometern pro Stunde. Der Vorteil: Holzgas verunreinigt den Motor kaum. Das erkenne man deutlich, so Mikkonen, am stets fast sauberen Öl.
Vor Antritt jeder weiteren Fahrt ist es allerdings ratsam, entsprechenden Brennstoff-Vorrat an Bord zu nehmen. Ob jedoch Treibstoff aus dem Wald eine Alternative für die Zukunft ist, darf nach derzeitigem Stand der Dinge bezweifelt werden. Immerhin ist es recht umständlich, ständig einen großen Anhänger mit Brennstoff mitzuführen Trotz laufend steigender Ölpreise zeigt die Autoindustrie offenbar kein Interesse an Weiterentwicklung und Optimierung einer bereits jahrzehnte alten Technologie. Mikkonen zeigt Unverständnis. Die Entwicklung sei gar nicht so schwer. Man brauche nur die Anlage zu verkleinern und die Gaszufuhr zu optimieren und zu automatisieren. Dann, so seine Überzeugung, werde das System kompakter und benutzerfreundlicher. Vesa Mikkonen ist übrigens nicht der einzige Finne, der mit billigem Kraftstoff aus dem Wald fährt. Sieht die Autoindustrie den Wald vor lauter Bäumen nicht?
@kosto
Zu Deiner Frage aus #46:
Einen Rückgang des ÖP auf unter 20 USD kann ich mir nur bei einem best-case-Szenario vorstellen unter folgenden Voraussetzungen:
1. ein sehr schneller militärischer Sieg (innerhalb weniger Wochen) der Amerikaner im Irak
2. die Einsetzung einer pro-westlichen Regierung im Irak, die gleichzeitig die unter Saddam abgeschlossenen Lieferverträge und Kooperationen mit westlichen Ölfirmen einhält
3. keinerlei Unruhen in anderen arabischen Ländern
Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, und mittelfristig rechne ich mit einem ÖP von über 25 USD.
Die Ölaktien haben sich ja seit einiger Zeit vom Ölpreis entkoppelt und haben sogar eine negative Korrelation zum ÖP.
Daher orientiere ich mich dort hauptsächlich am Chart. Und der liefert bei vielen Ölwerten mittlerweile glasklare Kaufsignale.
Für die bevorstehende starke Aufwärtsbewegung habe ich mich mit folgenden zwei OS in Werten positioniert, wo der Chart am aussichtsreichsten scheint:
Yukos-Call (Basis 150€, WKN 738 885)
Royal Dutch Call (Basis 50€, WKN 684 352)
Zu Deiner Frage aus #46:
Einen Rückgang des ÖP auf unter 20 USD kann ich mir nur bei einem best-case-Szenario vorstellen unter folgenden Voraussetzungen:
1. ein sehr schneller militärischer Sieg (innerhalb weniger Wochen) der Amerikaner im Irak
2. die Einsetzung einer pro-westlichen Regierung im Irak, die gleichzeitig die unter Saddam abgeschlossenen Lieferverträge und Kooperationen mit westlichen Ölfirmen einhält
3. keinerlei Unruhen in anderen arabischen Ländern
Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, und mittelfristig rechne ich mit einem ÖP von über 25 USD.
Die Ölaktien haben sich ja seit einiger Zeit vom Ölpreis entkoppelt und haben sogar eine negative Korrelation zum ÖP.
Daher orientiere ich mich dort hauptsächlich am Chart. Und der liefert bei vielen Ölwerten mittlerweile glasklare Kaufsignale.
Für die bevorstehende starke Aufwärtsbewegung habe ich mich mit folgenden zwei OS in Werten positioniert, wo der Chart am aussichtsreichsten scheint:
Yukos-Call (Basis 150€, WKN 738 885)
Royal Dutch Call (Basis 50€, WKN 684 352)
aus der WELT vom 2.5.03
Strohfeuer in Bilanzen der Öl-Multis
BP & Co. erzielen nach Ölpreis-Schub hohe Quartalsgewinne - Experten: Einmaliger Effekt - Russische Titel günstig bewertet
von Carsten Dierig und Michael Fabricius
Berlin - Die beständige Flamme des schwarzen Goldes
entpuppt sich als Strohfeuer. Die Ölfirmen können dieser Tage in
ihren Quartalsberichten zwar staatliche Gewinne vorweisen. Am
Donnerstag etwa glänzte Exxon-Mobil mit 7,04 Mrd. Dollar
Nettogewinn. Doch angesichts des sinkenden Ölpreises dürfte es
damit im zweiten Quartal schon wieder vor bei sein. An den
Aktienkursen war der Ölpreis-Schub der vergangenen Monate
ohnehin vorbei gegangen - die Anleger hatten schon damit
gerechnet, dass die außergewöhnlichen Einnahmen aus der
Ölförderung nur von kurzer Dauer sein würden. Und so blieb auch
der Rekordgewinn sowohl bei Exxon als auch bei BP ohne
Auswirkung. Die Briten hatten den Nettogewinn der ersten drei
Monate im Vorjahresvergleich um 136 Prozent auf 3,729 Mrd.
Dollar gesteigert. Doch die Aktie sackte daraufhin ins Minus.
Fallende Rohstoffpreise und schlechte Konjunkturaussichten
werden die Versorger in den kommenden Monaten weiterhin
unter Druck setzen, schätzen Experten. "Die Aussichten für den
Sektor sind schlecht", sagt Axel Breil von der Bankgesellschaft
Berlin. "Auch wenn nun keine kriegsbedingten Unsicherheit mehr
im Markt vorherrscht - die Konjunktur hat sich damit noch nicht
verbessert", ergänzt Harald Feldhoff, Analyst bei der WGZ-Bank.
So musste BP-Chef John Browne bei der Präsentation seiner
Zahlen einräumen, dass wegen des schwer einzuschätzenden
künftigen Verhaltens der Opec und offenen Fragen bei der
Wiederaufnahme der Produktion in Irak die Zukunftsaussichten
unklar seien.
Die Vorstände von Royal Dutch/Shell und Chevron-Texaco dürften
bei der Vorstellung ihrer Quartalsdaten am heutigen Freitag nur
wenig bessere Wachstumsaussichten präsentieren können. Zwar
dürfte vor allem bei Royal Dutch der Gewinn wegen des
Geschäftsschwerpunkts im Gasgeschäft auch relativ hoch
ausgefallen sein - während Öl um 50 Prozent über dem
Durchschnitt des Vorjahresquartals notierte, lag der Zuschlag
beim Erdgas bei 170 Prozent. Doch der wahre Wachstumsschub
wird ausbleiben. Analysten rechnen für 2003 nur mit einem
Umsatzplus von 4,2 Prozent. Lediglich beim US-Giganten
Exxon-Mobil, schätzen Experten von ABN Amro, dürften das
Irak-bedingt höhere Investitionsbudget eine tatsächliche
Produktionssteigerung nach sich ziehen. Chevron-Texaco hat
dagegen die Investitionen 2003 von neun auf acht Mrd. Dollar
gekürzt und "dürfte das Ziel einer Ausweitung der Öl- und
Gasproduktion um 2,5 bis drei Prozent bis 2006 nicht erreichen
können", schätzt die Hamburgische Landesbank.
Die Mehrzahl der Analysten sieht allenfalls auf Grund günstiger
Bewertungen noch Kurspotenzial bei dem einen oder anderen
Öl-Multi. Merrill Lynch etwa berechnete für Shell Transport &
Trading einen Kursabschlag von neun Prozent gegenüber BP und
sogar 38 Prozent gegenüber Exxon - gemessen an den
Gewinnschätzungen für 2004. Und Royal Dutch könnte aus
kurstechnischen Gründen noch bis auf 47 Euro zulegen, glaubt
ein Münchener Analyst.
Die wirklich günstigen Papiere finden sich indes an der Moskauer
Börse. Die Anleger-Lieblinge Lukoil und Yukos etwa weisen
immer noch ein niedriges einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis
auf. Und beide Titel haben eine Wachstumsstory: Nach der
Fusion zu Yukossibneft wird der neue russische Ölgigant das
Geschäft in der Region weitgehend mit bestimmen. Analysten
loben die strategische Ausrichtung nach China - gerade erst hat
die Regierung in Moskau den Bau einer Pipeline von Angarsk
nahe des Baikal-Sees in Richtung Harbin im Nordosten Chinas
beschlossen. Und Lukoil winken staatliche Produktionszuwächse
am Kaspischen Meer. Das Unternehmen hat mit der State Oil
Company of Azerbaijan eine Übereinkunft über die Erhöhung des
Lukoil-Anteils am Yalama-Projekt von 60 auf 80 Prozent
getroffen. Kurz darauf stufte die russische Investmentbank Alfa
Bank die Aktie auf "kaufen" herauf.
Strohfeuer in Bilanzen der Öl-Multis
BP & Co. erzielen nach Ölpreis-Schub hohe Quartalsgewinne - Experten: Einmaliger Effekt - Russische Titel günstig bewertet
von Carsten Dierig und Michael Fabricius
Berlin - Die beständige Flamme des schwarzen Goldes
entpuppt sich als Strohfeuer. Die Ölfirmen können dieser Tage in
ihren Quartalsberichten zwar staatliche Gewinne vorweisen. Am
Donnerstag etwa glänzte Exxon-Mobil mit 7,04 Mrd. Dollar
Nettogewinn. Doch angesichts des sinkenden Ölpreises dürfte es
damit im zweiten Quartal schon wieder vor bei sein. An den
Aktienkursen war der Ölpreis-Schub der vergangenen Monate
ohnehin vorbei gegangen - die Anleger hatten schon damit
gerechnet, dass die außergewöhnlichen Einnahmen aus der
Ölförderung nur von kurzer Dauer sein würden. Und so blieb auch
der Rekordgewinn sowohl bei Exxon als auch bei BP ohne
Auswirkung. Die Briten hatten den Nettogewinn der ersten drei
Monate im Vorjahresvergleich um 136 Prozent auf 3,729 Mrd.
Dollar gesteigert. Doch die Aktie sackte daraufhin ins Minus.
Fallende Rohstoffpreise und schlechte Konjunkturaussichten
werden die Versorger in den kommenden Monaten weiterhin
unter Druck setzen, schätzen Experten. "Die Aussichten für den
Sektor sind schlecht", sagt Axel Breil von der Bankgesellschaft
Berlin. "Auch wenn nun keine kriegsbedingten Unsicherheit mehr
im Markt vorherrscht - die Konjunktur hat sich damit noch nicht
verbessert", ergänzt Harald Feldhoff, Analyst bei der WGZ-Bank.
So musste BP-Chef John Browne bei der Präsentation seiner
Zahlen einräumen, dass wegen des schwer einzuschätzenden
künftigen Verhaltens der Opec und offenen Fragen bei der
Wiederaufnahme der Produktion in Irak die Zukunftsaussichten
unklar seien.
Die Vorstände von Royal Dutch/Shell und Chevron-Texaco dürften
bei der Vorstellung ihrer Quartalsdaten am heutigen Freitag nur
wenig bessere Wachstumsaussichten präsentieren können. Zwar
dürfte vor allem bei Royal Dutch der Gewinn wegen des
Geschäftsschwerpunkts im Gasgeschäft auch relativ hoch
ausgefallen sein - während Öl um 50 Prozent über dem
Durchschnitt des Vorjahresquartals notierte, lag der Zuschlag
beim Erdgas bei 170 Prozent. Doch der wahre Wachstumsschub
wird ausbleiben. Analysten rechnen für 2003 nur mit einem
Umsatzplus von 4,2 Prozent. Lediglich beim US-Giganten
Exxon-Mobil, schätzen Experten von ABN Amro, dürften das
Irak-bedingt höhere Investitionsbudget eine tatsächliche
Produktionssteigerung nach sich ziehen. Chevron-Texaco hat
dagegen die Investitionen 2003 von neun auf acht Mrd. Dollar
gekürzt und "dürfte das Ziel einer Ausweitung der Öl- und
Gasproduktion um 2,5 bis drei Prozent bis 2006 nicht erreichen
können", schätzt die Hamburgische Landesbank.
Die Mehrzahl der Analysten sieht allenfalls auf Grund günstiger
Bewertungen noch Kurspotenzial bei dem einen oder anderen
Öl-Multi. Merrill Lynch etwa berechnete für Shell Transport &
Trading einen Kursabschlag von neun Prozent gegenüber BP und
sogar 38 Prozent gegenüber Exxon - gemessen an den
Gewinnschätzungen für 2004. Und Royal Dutch könnte aus
kurstechnischen Gründen noch bis auf 47 Euro zulegen, glaubt
ein Münchener Analyst.
Die wirklich günstigen Papiere finden sich indes an der Moskauer
Börse. Die Anleger-Lieblinge Lukoil und Yukos etwa weisen
immer noch ein niedriges einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis
auf. Und beide Titel haben eine Wachstumsstory: Nach der
Fusion zu Yukossibneft wird der neue russische Ölgigant das
Geschäft in der Region weitgehend mit bestimmen. Analysten
loben die strategische Ausrichtung nach China - gerade erst hat
die Regierung in Moskau den Bau einer Pipeline von Angarsk
nahe des Baikal-Sees in Richtung Harbin im Nordosten Chinas
beschlossen. Und Lukoil winken staatliche Produktionszuwächse
am Kaspischen Meer. Das Unternehmen hat mit der State Oil
Company of Azerbaijan eine Übereinkunft über die Erhöhung des
Lukoil-Anteils am Yalama-Projekt von 60 auf 80 Prozent
getroffen. Kurz darauf stufte die russische Investmentbank Alfa
Bank die Aktie auf "kaufen" herauf.
Hier die in der WELT angegebenen KGV`s der besprochenen Werte:
Lukoil ---------- 6,84
Yukos --------- 7,38
Exxon Mobil -- 20,71
BP ------------- 14,6
Royal Dutch -- 12,83
Total Fina Elf --13,42
Chevron Texaco 14,92
Shell T&T ------ 14,48
Lukoil ---------- 6,84
Yukos --------- 7,38
Exxon Mobil -- 20,71
BP ------------- 14,6
Royal Dutch -- 12,83
Total Fina Elf --13,42
Chevron Texaco 14,92
Shell T&T ------ 14,48
@Kanzler
Russland ist spottbillig. Auch, wenn man die Unregelmäßigkeiten + die kriminelle Energie betrachtet. Ich hoffe ja schon die ganze Zeit auf eine Rücksetzer der Ölwerte, welcher einfach nicht so recht kommen will. Z.Zt. grassiert ja das Übernahmefieber (Mosenergo, Tatnaft und UES) sind da auch noch zu nennen. Bei 6,50 meine Gazprom...da würde ich nicht Nein sagen! Ich hoffe ja, dass der Ölpreis noch weiter sinkt und damit auch die Kurse.
Gruß Kosto
Russland ist spottbillig. Auch, wenn man die Unregelmäßigkeiten + die kriminelle Energie betrachtet. Ich hoffe ja schon die ganze Zeit auf eine Rücksetzer der Ölwerte, welcher einfach nicht so recht kommen will. Z.Zt. grassiert ja das Übernahmefieber (Mosenergo, Tatnaft und UES) sind da auch noch zu nennen. Bei 6,50 meine Gazprom...da würde ich nicht Nein sagen! Ich hoffe ja, dass der Ölpreis noch weiter sinkt und damit auch die Kurse.
Gruß Kosto
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