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    Rot-Grün,Krankenversicherung-Kommt die Revoltion zuerst von oben oder von unten? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.09.02 11:53:39 von
    neuester Beitrag 13.05.03 18:44:51 von
    Beiträge: 406
    ID: 639.595
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      Avatar
      schrieb am 27.09.02 11:53:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      ?
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:05:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wie immer: von links...
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:47:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ne,ernsthaft!

      Zuerst von den Kumpeln,die Rot-Grün schneller verrecken
      lässt,nur weil sie GKV-versichert sind oder
      von oben ,weil ein Höchstbeitragszahlender eh schon jeden
      Monat 3 Schmarotzer mit finanziert?!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:51:59
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das Einzige was diese Deppen können,sind Steuern und
      Abgaben zu erhöhen.
      Zum 1.1. drohen 10 Beitrags-und Steuererhöhungen.
      Damit wird der Binnenmarkt endgültig begraben.Als Folge
      Minimum 500 000 Arbeitslose mehr.
      Und in einem halben Jahr ist dadurch die Situation noch schlechter.

      Und was dann?

      Steuern erhöhen!Diese Dummeheit ist grenzenlos!
      Avatar
      schrieb am 01.10.02 13:00:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      neemann,
      3 ist hart formuliert,entspricht aber der
      Wahrheit,www.mdr.fakt/Zweiklassenmedizin.

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      schrieb am 17.10.02 00:14:40
      Beitrag Nr. 6 ()
      Deutscher Ärztetag,
      Gefahr der Amerikanisierung im Gesundheitswesen.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 07:29:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      Höhere Versicherungsgrenze soll ab nächster Woche gelten

      Hamburg (dpa) - Die Bundesregierung will offenbar die Erhöhung der Versicherungspflichtgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung im Eiltempo durchsetzen. Wie die «Bild»-Zeitung berichtet, soll die neue Grenze bereits ab Donnerstag nächster Woche, dem Termin der 1. Lesung im Bundestag, gelten. Die zuständige Ministerin Ulla Schmidt dürfte heute im Bundestag auch Stellung zu den aktuellen Eil-Gesetzen bei Gesundheit und Rente nehmen. Schmidt will mit ihnen den drohenden Anstieg von Renten- und Kassenbeiträgen bremsen.

      ----------------------------------------------------------

      ... nach den eingeschlafenen Händen der letzten Legislaturperiode sowie Pleiten, Pech und Pannen während und nach den Koalitionsverhandlungen, scheint nun hektische Betriebsamkeit im Regierungslager ausgebrochen zu sein. Böse Zungen könnten diese als "blinden Aktionismus" oder gar als "Management by Chaos" interpretieren. :D
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 07:43:58
      Beitrag Nr. 8 ()
      na ja,die denken.sie können sich so wieder ein Jahr
      durchwurschteln.Dazu passt die Nullrunde für Ärzte und
      Krankenhäuser.

      Die Löcher werden in einem Jahr trotzdem noch größer sein,
      was dann?Na klar,beiträge und Steuern rauf.

      Die medizinische Versorgung wird schlechter(s.3),mehr
      Beitrag,weniger Leistung.

      Ohne die im Abgrund-thread genannten Reformen,ist die
      GKV samt Staat spätestens 2010 am Ende.

      Rechnen wir mal die anderen politischen Felder dazu und
      mixen die all gegenwärtige Korruption bei,was kommt dann?
      Anarchie,Diktatur oder Islamisierung oder alles davon?
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 09:13:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      Eckpfeile der Reform:

      -Herausnahme der privaten Unfälle aus der GKV,Abschluss einer privaten KT-Versicherung,Verursacherprinzip=Beitrag
      nach Gefahr

      -Einführung von 5 Karenztagen,daran geht keiner zu Grunde

      -Jeder Arztbesuch kostet 10 Euro,Verursacherprinzip

      -Generationenvertrag nicht mehr haltbar,Übergang zur PKV,
      als ersten Schritt,Zusammenlegung GKV,BKK,Ersatzkassen zu
      einer Kasse,7mrd.Ersparnis in der Verwaltung

      -Optimierung der Behandlung nach schweizerischem Vorbild
      (z.B.Doppeluntersuchung ausgeschlossen)
      -Senkung der Arzneikosten=offener Wettbewerb der Apotheken
      und Pharmafirmen
      -.....
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 09:33:44
      Beitrag Nr. 10 ()
      Gut finde ich den Eckpunkt: Jeder Arztbesuch kostet 10 Euro

      Somit werden sich die Ommas und Türkenmuttis mit ihren Kindern (bin nicht rechts, sag nur die Wahrheit) doppelt überlegen, wegen jedem kleinen Wewechen zum Onkel Doktor zu rennen.

      Ähnliches fordern Freunde und Bekannte aus dem Gesundheitswesen schon lange. Hoffe nur, dass Sozialhilfeemfänger nicht wieder von den Mehrkosten ausgenommen werden. :mad:

      Die Optimierung der Behandlung nach schweizerischem Vorbild
      (z.B.Doppeluntersuchung ausgeschlossen) finde ich auch sehr gut.

      MM
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 12:15:59
      Beitrag Nr. 11 ()
      ... hier hab` ich auch noch eine aktuelle Meldung entdeckt, die sich zumindest mit einem Aspekt der "Mittelstandsförderung" der Regierungskoalition beschäftigt, und zwar speziell dem Ärzteabbau "Ost". :(

      ---------------------------------------------------

      Bundesärztekammer kritisiert Sparpaket als konfus und katastrophal

      Berlin (dpa) - Die Bundesärztekammer hat der Bundesregierung vorgeworfen, sie gefährde mit konfusen Sparbemühungen massiv die Versorgung der Patienten. Die von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt angekündigte «Nullrunde» für Ärzte und Krankenhäuser im Jahr 2003 führe zum Ausverkauf des Gesundheitswesens, sagte Bundesärztekammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe. Katastrophale Folgen seien vor allem im Osten Deutschlands zu befürchten. Dort stünden schon jetzt viele Arztpraxen am wirtschaftlichen Abgrund.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 12:47:36
      Beitrag Nr. 12 ()
      :laugh:

      Donnerstag 31. Oktober 2002, 11:34 Uhr
      SoVD begrüßt Vorschaltgesetz im Gesundheitswesen / Ärzte dürfen nicht zu Lasten der Patienten sparen
      Berlin (ots) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat das geplante Vorschaltgesetz als sozial ausgewogen begrüßt und gleichzeitig Ärzte und Kliniken gewarnt, die geplante "Nullrunde" zum Vorwand für eine schlechtere medizinische Versorgung der Patienten zu nehmen.

      "Wenn Ärztepräsident Hoppe heute schon eine drastische Verschlechterung der Patientenversorgung und lange Wartezeiten an die Wand malt, dann beweist das nur, dass es den Ärzten offenbar nur um ihre eigenen Pfründe geht", kritisierte SoVD-Präsident Peter Vetter am Donnerstag in Berlin. Offenbar planten sie bereits jetzt, Einsparungen auf die Patienten abzuwälzen.

      Die Mediziner in Praxen und Kliniken sollten die Nullrunde vielmehr nutzen, um die überall vorhandenen Unwirtschaftlichkeiten energisch zu beseitigen - sei es bei der Medikamentenversorgung, den Doppeluntersuchungen, überflüssigem Röntgen oder bei oft unnötigen Operationen, mahnte Peter Vetter. Dann bliebe immer noch genug Geld übrig, um die Patienten vollwertig zu versorgen und Kliniken und Ärzte angemessen zu bezahlen. Die ebenfalls geplante gesetzliche Festschreibung der Krankenkassenbeiträge und der Verwaltungsausgaben der Kassen sei ein weiterer "heilsamer Zwang zum sinnvollen Sparen".

      Damit das gelinge, müsse der offenbar ausufernde Abrechnungsbetrug gestoppt und das ungezügelte Gewinnstreben der Pharmaindustrie eingedämmt werden, verlangte Peter Vetter. Die geplante Positivliste sowie die vorgesehenen Rabatte und geringeren Handelsspannen für Arzneimittelhersteller, Großhandel und Apotheker sowie die Preissenkung für Zahnersatz wiesen hier den richtigen Weg. Allerdings fehlten Regelungen, die ein Ausweichen in Preiserhöhungen und in Mengenausweitungen verhinderten. Hier müsse die Koalition noch nachbessern, um das angestrebte Sparziel tatsächlich zu erreichen.

      Enttäuschend sei auch, dass die Versicherungspflichtgrenze entgegen ursprünglichen Plänen der Koalition nur auf 3.825 Euro angehoben werden solle, meinte Peter Vetter. Damit werde das Ziel, nämlich eine soziale Krankenversicherung für alle Erwerbstätigen als eine wichtige Voraussetzung für die langfristige Stabilisierung der Kassenfinanzen, in weite Ferne verschoben. Der SoVD erwarte, dass hier eine weitergehende Regelung im Rahmen der geplanten Gesundheitsreform getroffen werde.

      ots Originaltext: Sozialverband Deutschland (SoVD) Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de

      V.i.S.d.P.: Hans-Jürgen Leutloff

      SoVD-Bundesverband Abteilung Sozialpolitik Kurfürstenstr. 131 10785 Berlin
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 13:31:56
      Beitrag Nr. 13 ()
      Viele Hintergrundinfos zu dem Thema befinden sich seit über einem JAhr in diesem Thread:

      Thread: Rot-Grün hat versagt: Die gesetzliche Krankenversicherung kollabiert


      Gruß

      D.T.


      P.S.:

      Mit diesen MAßnahmen wird RotGrün das Gesundheitssystem NOCH schneller als unter Kohl in die Pleite treiben.

      WArum, z.B. wird ein nicht-arbeitender Ehepartner, der KEINE Kinder erzieht, von der Solidargemeinschaft in der GKV mitfinanziert anstatt vom Ehepartner?

      DAS ist Schmarotzertum.


      Die Heraufsetzung der bemessungsgrenze ist der Versuch, die PKV (die allen anderen KV überlegen ist) kaputtzumachen, ansztatt sie endlich als einzige Möglichkeit, die Zukunft hat, alen zu öffnen.

      DAs ist ein politischer Offenbarungseid.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 18:34:51
      Beitrag Nr. 14 ()
      Deep,Bingo!

      12,bist du GKV-versichert?Ja?Dann wird dir das Lachen
      noch vergehen.
      2Kostproben:1Klientin will sich an der Hüfte operieren
      lassen,Krankenhaus,ok in 6 Monaten ist Termin frei,ach,
      privat versichert,dann können Sie am Dienstag kommen.

      Diagnose Brustkrebs,Arzt,sofortige Behandlung notwendig,
      telefoniert mit Uni-Klinik,in 4 Wochen ist die Antwort,
      ach privat versichert,10 min später in Klinik,Mann bringt
      abends Koffer nach.

      Über solche Beispiele könnte ich Bücher schreiben.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 18:43:54
      Beitrag Nr. 15 ()
      Es gibt Personengruppen ,die private Zusatzversicherungen
      ohne Nachfragen abschliessen,Krankenschwestern der Intensivstation,in der Altenpflege,Apothekenhelferinnen,
      Arzthelferinnen,..,warum nur?:confused:
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 18:45:11
      Beitrag Nr. 16 ()
      @optimalist: Deine Beispiele geben die wahren Verhältnisse gut wieder.
      Was würde passieren, wenn alle privat versichert wären?

      Oder: Was kann, soll die Politik tun, um das von Dir beschriebene eklatante Fehlverhalten der Ärzte zu ändern?
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 19:51:12
      Beitrag Nr. 17 ()
      Es handelt sich nicht nur um Fehlverhalten der Ärzte.
      Ohne Privatpatienten wären viele Ärzte pleite!

      Nun,was ist zu tun?
      Ich habe ja Beispiele genannt(Reform),ich kann es auch
      anders ausdrücken,bei Leistung gibt es Leistung,wer nichts
      leistet,erhält keine Leistung(ausgenommen Alte und Kranke).

      Leute,der Sozialstaat hat fertig!
      Es geht nicht um Wollen,es geht künftig um Können.
      Die Eigenverantwortung wird jährlich zunehmen.

      Paradoxerweise sind es auch hier gerade die Linken,die
      den Kleinen das Grab schauffeln.
      Dies lässt sich auf andere Politikfelder,wie den Arbeitsmarkt,ohne wenn und aber übertragen.
      Der Wille der Sozis mag ehrenwert sein,erreichen tun sie
      genau das Gegenteil.

      Im übrigen sollten Alle privat versichert sein,s.Deep),
      die Populationsentwicklung lässt,wie bei der Rente,keine
      anderen Rückschlüsse zu.

      Auch hierzu ein Beispiel:Riesterrente,soll 3%(70 auf67%)
      abdecken=Volksverdummung im Quadrat!!!

      Chef des Institus für Altenpflege:IN Wahrheit werden die
      Renten schon bald halbiert sein.Die Politiker sagen aus Angst
      nicht gewählt zu werden,nicht die Wahrheit.
      So die Aussagen im ARD-Frühstücksfernsehen.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 20:03:56
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ist mir selbst schon passiert: Knöchelbruch, Einlieferung ins Krankenhaus - kein Zimmer frei, soll im Flur übernachten! Nach langem Hin und Her sage ich zum Arzt: Habe eine private Zusatzversicherung und kann deshalb 2. Klasse mit Chefarztbehandlung nehmen. Ergebnis: innerhalb 5 Minuten liege ich in einem 2-Bett-Zimmer!!!!
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 20:06:11
      Beitrag Nr. 19 ()
      Die Generationenverträge haben ausgedient.
      Wie auch an anderer Stelle bereits beschrieben,Fakten:
      -D wird 2050 noch 50 Mio Einwohner haben,vor allem Alte
      2100 noch 20 Mio

      -1985 haben 2 Beitragszahler 1 Rentner versorgt
      -1970 hatten wir 2,5 Geburten pro Frau,heute 1,3
      Geht der 1970 Geborene 2030 in Rente,heisst dies,
      1 Beitragszahler ernährt 2 Rentner.
      Rechnet mal nun euren Rentenanspruch aus,ich komme auf
      rund 18%!

      Ergo,ohne Kinder keine Zukunft!Ohne gesunde Kinder keine
      Zukunft,mit Horten für unter 3-Jährige haben wir kranke
      Kinder,sämtliche psychischen Erkrankungen werden in den
      ersten 5 Lebensjahren gelegt.
      Also brauchen wir mehr Eltern und weniger Horte.
      Finanziell ausgestattet mit einer Sondersteuer für Kinderlose.
      Dies ist keine Philosophie,anders wird es nicht gehen,
      wenn es überhaupt noch anders geht.
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 20:09:10
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ihr habt da ein Kommunikationsproblem !!
      Gestern Abend hat doch der "Möchtegern Müntefering" bei Friedman mind. 5 Mal erklärt, dass die Steuern und Abgaben gesenkt werden. Nur die dummen Bürger begreifen das wohl nicht.
      Zum Glück bin ich PKV versichert. :D
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 20:10:17
      Beitrag Nr. 21 ()
      Schaut euch mal an,wer überwiegend Kinder bekommt:laugh:
      Die nächste Pisa-Studie wird uns zum Entwicklungsland
      degradieren!
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 20:22:44
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hallo Optimalist,

      es liegt an unser Gesellschaft selber! Solange jeder lieber den anderen vorschiebt wird es sich nicht ändern! Und den Preis dafür zahlen wir bereits! Selbst ich werde davon nicht ausgenommen trotz vier Kinder!

      Vielleicht hat sogar Schröder recht mit seinen Plan die Gesellschaft langsam in die Armut zu treiben!:D
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 20:48:52
      Beitrag Nr. 23 ()
      @ Heidekam: klar, weil du ein vertragliches Recht hast und dafür ein anderer nach UMLAGEVERFAHREN Versicherter auf den Flur musste.
      Das ist nun mal in ALLEN Bereichen der Gesellschaft so: Wer bezahlt bekommt. Und da hat keine Schwester oder Arzt Schuld sondern zig gescheiterte Gesundheitsminister!

      Und wer behauptet wir hätten keine 2 Klassen Medizin der ist debil!
      Oder aber anders gesagt: Warum stört es keinen, dass es zig KLASSEN Autofahrer gibt?? Obwohl auch die billigsten Autos mehr Kosten als alle Kassenbeiträge!

      Bsp:
      3000 Euro Gehalt 14% = 210 Euro für den Arbeitnehmer (oft für mehrere Mitversicherte!)
      Dafür gibt nicht mal einen Corsa pro Monat (siehe ADAC!)
      Avatar
      schrieb am 31.10.02 22:10:50
      Beitrag Nr. 24 ()
      @freetibet

      sei froh, dass du in einer pkv bist. ich hoffe nur du mußt für immer in einer pkv bleiben. normalerweise kommen alle pkv-versicherte später alle wieder zur gkv gekrochen. mit allen tricks wird versucht wieder unter dem mantel der allgemeinheit zu krichen.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 00:15:09
      Beitrag Nr. 25 ()
      In der GKV werden die Probleme, die die PKV bekommen werden, vorweggenommen.
      Denn die Versicherten in der PKV werden im Durchschnitt auch älter, denn für die Jungen wird es immer schwieriger in die PKV hineinzukommen, auch ohne die geplante zusätzliche Erhöhung der Bemessungsgrenze.
      Denn die Einstiegsgehälter für den jungen, dynamischen Einsteiger in das mittlere Managment werden immer niedriger.
      Obwohl die PKV keine sozialen Verpflichtungen hat, wie z. B., die kinderlose, nichtarbeitende Ehefrau eines Versicherten kostenlos mitzuversichern, werden die Tarife überproportional steigen.
      Die Möglichkeit alte Tarife der PKV, voll von älteren Mitgliedern, zu schliessen und diese im eigenen Saft köcheln zu lassen, ist begrenzt.
      Dann dem jungen, gesunden 30jährigen ein günstigen Beitrag in einem neuen Tarif anzubieten, ist mangels Masse begrenzt.
      J.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 01:00:28
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Joerver

      eine PKV wird nie diese probleme bekommen. eine PKV muß gewinn erwirtschaften und wird daher versuchen problemfälle los zu werden. nehme mal an, ein 30 jähriger PKV-versichter kommt nach ein paar jahren in die notlage einer schweren krankheit, nicht unfall. die rücklagen, die aus seinen beiträgen gemacht wurden, sind aufgebraucht. wenn kein ende absehbar ist, wird die versicherung doch jede möglichkeit suchen, so einen kostenverursacher los zu werden. und wenn im aufnahmeantrag auch nur ein haar gefunden wird, ist die versicherung weg.
      so etwas passiert dann aus rücksicht auf die restlichen versicherungsnehmer.
      eine pkv ist gut für junge (gesunde) leute. im alter (wenns teuer wird) wird nach tricks gesucht, um wieder in die GKV zu kommen.
      alles schon selbst erlebt.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 01:29:43
      Beitrag Nr. 27 ()
      @leo6
      Bin mit Deiner Analyse einverstanden. Nur wenn der Antrag damals sauber bei Dir aufgenommen worden wäre, hätte die PKV keine Chance gehabt.
      Bin selbst seit über 20 Jahren PKV versichert, hatte noch nie Probleme mit der Kasse.
      Eins darf man nicht vergessen, die Blüm`sche Pflegekasse hat die ganze Sache sehr verteuert, wenn ich einen Vergleich anstelle, zu wieviel günstigeren Tarifen ich mich hätte privat gegen den Pflegefall versichern können, stehen mir meine wenigen Haare zu Berge.
      Die andere Geschichte ist die 2/3 Regelung, nach der Du nicht in die gesetzliche zurückkannst,wenn Du ab einem gewissen Alter nur in einer PKV versichert warst.
      Das kam auch von Blüm. Früher wurden die PKV ihre alten Mitglieder los, indem diese im Alter zurück in die GKV gingen.
      Das ist heute nur noch mit Trick zu erreichen. Dadurch werden die Beiträge in der PKV auch immer weiter und stärker steigen.
      J.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 01:40:33
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo Jungens - Ihr habt doch alle kommunistisch gewählt !
      Wer A sagt, muß auch B sagen; im Sozialismus (ist für mich gleichbeteudent mit Kommunismus) ist die Gesundheitsfürsorge doch AUTOMATISCH frei, oder ?
      Man, Jungens, Ihr müsst auch zum Ende denken fangen !
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 01:56:30
      Beitrag Nr. 29 ()
      #28
      Ich beklag mich nicht über die 400 €, die monatlich abdrücken muß. Aber ein bißchen Geschichte und Erläuterungen zu dieser unendlichen Geschichte sind doch angebracht.
      Das Gejammere ist doch bei Deiner Fraktion i.A.riesig groß.
      Da soll es auch nur um Gerechtigkeit gehen.
      J.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 07:11:33
      Beitrag Nr. 30 ()
      Selbstverständlich wird die Private auch immer teurer
      werden.Die Rücklagen werden bei der dramatischen Populations-
      entwicklung auch nicht reichen.

      Ou est la difference?
      Bei der GKV zahlst du immer höhere Beiträge ohne Gegenleistung.
      Bei der PKV bekommst du für dein Geld wenigstens Leistung.

      Geld ist nicht das einzige Kriterium!
      GKV-Versicherte sterben früher,sagte schon Vilmar vor
      15 Jahren in einem HörZU-Interview.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 07:43:25
      Beitrag Nr. 31 ()
      @Optimalist,

      Zustimmung, und die Ursachen sind auch leicht zu erklären, denn am Schreibtisch geschehen nun mal statistisch gesehen weniger Arbeitsunfälle, als auf den Baustellen oder in den Fabrikhallen. Auch kostenintensive Berufserkrankungen dürften wohl bei der Klientel privater Krankenversicherungen unstreitig nicht so häufig auftreten. Darüber hinaus sind soziale Randgruppen mit ihren spezifischen Lebensbiographien und Risiken, wie Alkohol und Drogen etc., eher seltener privat krankenversichert. Selbst die Familienplanung, also die Anzahl der Kinder, ist beitragstechnisch von Relevanz und damit ein nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor. Deshalb wird es auch zukünftig immer ein entsprechendes Preisgefälle geben und zwar völlig unabhängig von der Alterstruktur, von einem vergleichbaren Preis-Leistungs-Verhältnis ganz zu schweigen.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 08:34:14
      Beitrag Nr. 32 ()
      Die Kinder und Frauen müßen separat versichert werden.
      Und Schreibtischjob führen oft zu Herzinfakten. Es sind auch viele selbstständige Handwerker bei der PKV versichert, sodaß ich das Krankheitsrisiko nur für geringfügig niedriger einschätze. Das Einzige, was fehlt sind die Sozialfälle.
      J.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 08:53:08
      Beitrag Nr. 33 ()
      Die Kinder und Frauen müßen separat versichert werden.

      ... das ist mir schon klar, und du kannst mir ruhig glauben, dass ich weiß, wovon ich hier poste. Tatsache ist aber auch, dass ein Verheirateter mit z. B. zwei Kindern, entsprechendes Einkommen vorausgesetzt, bei den privaten KVs mit seiner Familie (Ehegatte inklusive) immer noch preisgünstiger (preiswerter ohnehin) „untergebracht“ ist, als in der GKV. Und kinderreiche Familien erfüllen auch nur in den seltensten Fällen die einkommensmäßigen Zugangsvoraussetzungen, sodass sie in ihrer überwiegenden Mehrzahl wohl eher in der gesetzlich Krankenkasse versichert sein dürften.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 09:31:46
      Beitrag Nr. 34 ()
      @Joerver,

      nur um deine Glaubwürdigkeit zu untermauern, solltest du vielleicht auch mal erklären, wie es angehen kann, dass du zwar privat krankenversichert, aber dem gegenüber, wie du in #27 der alten Regierung kritisch in die Schuhe zu schieben versuchst, anscheinend in einer Ersatzkasse pflegepflichtversichert zu sein scheinst. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 10:24:44
      Beitrag Nr. 35 ()
      Grüne Fraktionschefin Sager unterstützt Sparansatz von Ulla Schmidt

      Berlin (dpa) - Trotz inhaltlicher Differenzen hat sich Grünen- Fraktionschefin Christa Sager für das Sparpaket von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ausgesprochen. Sager sagte im ZDF, angesichts sinkender Einnahmen sei der zu verteilende Kuchen im Gesundheitsbereich kleiner geworden sei. Gestern hatte sie die Festschreibung von Kassenbeiträgen als dirigistisch kritisiert. Schmidt will Krankenkassen verbieten, 2003 ihre Beiträge anzuheben. Dafür will sie die Kassen um 3 bis 3,5 Milliarden Euro entlasten.

      -------------------------------------------------

      Gestern dirigistisch - heute Unterstützung! :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 11:11:17
      Beitrag Nr. 36 ()
      Können wir uns sicher sein, daß Partner ohne eigenes Einkommen und unterhaltspflichtige Kinder (das ist die richtige Definition) in der GKV in Zukunft auch noch mitversichert sind?
      Wieviel Zuzahlung muß ein ab 55jähriger GKV-Versicherter wohl jährlich für Heil- und Hilfsmittel aufbringen? Das ist doch in den Rechnungen im Vergleich oft gar nicht berücksichtigt, und das wird in den nächsten Jahren sicher auch nicht weniger...
      Mal sehen, was Schmidt und auch folgenden "Krankheitsministern" noch so einfällt...
      fondast
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 11:27:23
      Beitrag Nr. 37 ()
      GKV mit Jahresendgeschäft :laugh:

      Krankenkassen wollen Verbot von
      Beitragserhöhungen zuvorkommen

      01. Nov 07:34, ergänzt 09:27

      Die Krankenkassen beraten über höhere Beitrage noch in diesem Jahr. Noch am Wochenende wollen sie darüber entscheiden. Die Gesundheitsministerin sagt, sie kann dies nicht verhindern.

      Die großen Krankenkassen planen nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung für das Wochenende Krisensitzungen ihrer Verwaltungsräte. Dabei werde geprüft, ob zum Jahreswechsel geplante Beitragserhöhungen noch «durchgeführt werden können und müssen», schreibt das Blatt.

      Die Kassen könnten so versuchen, dem von der Bundesregierung geplanten Verbot von Beitragserhöhungen zuvor zu kommen. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) plant, im Vorschaltgesetz für das Gesundheitwesen eine Nullrunde für Ärzte und Krankenhaus-Ausgaben festzuschreiben. Die Ausgaben für 2003 dürften dann die des laufenden Jahres nicht übersteigen. Auch die Beiträge der Krankenkassen sollen eingefroren werden.

      Doch eine schnelle Erhöhung noch in diesem Jahr kann Schmidt nicht verhindern. Das gab sie auch am Morgen im Deutschlandfunk zu. Sie könne nur per Gesetz Einsparvorgaben machen. Das Bundesversicherungsamt oder die jeweilige Länderaufsicht seien für die Kassen zuständig. «Da kann ich nicht einschreiten.»

      Sparen muss sein

      Kritik an ihren Sparplänen wies Schmidt zurück. Das Vorschaltgesetz wolle «nirgendwo einen Dirigismus» installieren, sondern die Beiträge der Krankenkassen zu stabilisieren. Erhöhungen solle es nur dann geben, wenn die Leistungsfähigkeit der Kassen bedroht ist oder «unerwartete zu finanzierende Dinge» kommen.

      Schmidt sagte im Deutschlandfunk, sie habe kein Verständnis dafür, dass jetzt ein Geschrei anhebe, als bräche die Welt zusammen. Sie habe die Pflicht, die Leistungsfähigkeit der sozialen Systeme zu erhalten und Reformen auf den Weg zu bringen. Sparen sei bei der schwierigen Konjunkturlage unerlässlich. Von den Krankenkassen könne man erwarten, dass sie im kommenden Jahr mit der gleichen Menge Geld auskommen, wie in diesem.

      Zu den Krankenkassen, die nach dem Zeitungsbericht am Wochenende über höhere Beiträge beraten, gehören unter anderem die beiden größten Ersatzkassen, Barmer und DAK, sowie mehrere Betriebskrankenkassen. (nz)


      Quelle: http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=2&item=213533

      Von einer Regierung sollte man eigentlich doch auch erwarten können, daß sie mit dem gleichen Geld wie letztes Jahr auskommt... :laugh: Der rot/grüne Haufen ist so lächerlich konfus!
      fondast
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 11:28:00
      Beitrag Nr. 38 ()
      #36 Du kannst davon ausgehen, dass die GKV in spätestens 8 Jahren, egal welche Regierung dran ist, alle einzeln mit Beiträgen berechnet und nur noch eine Grundversorgung anbietet. Alles andere privat. Siehe gescheitertes "Riester" Experiment!
      Ps.: Natürlich bekommen "Bedürftige" dann irgend welche Zuschüsse.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 11:34:36
      Beitrag Nr. 39 ()
      Leute, bald werdet Ihr kaum noch qualifizierte Ärzte in deutschland finden!

      MAssenweise verlassen die besten Ärzte Deutschland und arbeiten unter menschenwürdigen Bedingungen (mit Gesundheit vereinbare Arbeitszeiten, doppeltes gehalt, bessere Rahmenbedingungen, keine Hierarchien nach Gutsherrenart wie in deutschland ) in anderen Ländern der EU.

      Sie verlassen Deutschland nicht, weil sie geldgierig sind, sondern weil sie z.B. 20 Jahre lang nur von der Politik und dem perversen Gesundheitssystem verarscht wurden und einfach so nicht mehr Tag und NAcht weiterarbeiten und sozialkontaktmäßig vegetieren wollen.

      Nicht zufällig ist die selbstmordrate unter Ärzten die höchste und die Lebenserwartung die NIEDRIGSTE aller Berufsgruppen (derzeit ca. 68 Jahre!! )

      Zur verdeutlichung ein paar Fakten:

      1) Die Studentenzahlen in der Medizin nehmen immer mehr ab, es steigen also immer weniger überhaupt in das Studium ein.

      2) Immer Mehr (ca. 20% der Studienabsolventen) steigen nicht einmal mehr in die ärztliche Phase, die zur freien Berufsausübung nötig ist, ein. Sie gehen bereits primär in andere bereiche der Wirtschaft.

      3) Von denjenigen, die sich sicherheitshalber im AIP die Vollapprobation erarbeiten, steigen wiederum ca. 10% für immer aus.

      4) Massenweise steigen Ärzte aus den Klinischen gebieten aus und wenden sich anderen bereichen zu, die mit der unmittelbaren Krankenversorgung nichts zu tun haben.

      Das führt innerhalb von 5 Jahren zu Zuständen wie in England.

      Und das bei einem Berufsbild, was

      mindestens 6 Jahre Studium,
      1,5 JAhre "Arzt im Praktikum" mit Gehältern unter denen einer Pflegekraft!!!!
      sowie je nach Fachgebiet 3-6 Jahre Facharztausbildung

      mithin mindestens

      9, u.U. 12 Jahre Ausbildung beinhaltet und dann zu lächerlichen Gehältern führt.

      Hier eine erschütternde Statistik, die aufzeigt, daß die Welt der Arztfilme, aus denen so mancher seine Vorurteile gegenüber dem Arztberuf bezieht, mit der Realität nichts zu tun hat, wobei sogar noch niedergelassene Ärzte befragt wurden, die im Vergleich zu den Krankenhausärzten noch die deutlich besseren Arbeitsbedingungen haben.



      Überlastung und Burnout


      Gebuhr hat im Auftrag des NAV-Virchow-Bundes 5 750 niedergelassene Ärzte verschiedener Fachgruppen in Deutschland befragt (4). Durchschnittlich arbeiten die Ärzte 55 Stunden in der Woche und versorgen 255 Patienten. Es sei daran erinnert, dass die 40-Stunden-Woche einen unbestrittenen sozialen Besitzstand in Deutschland darstellt
      und die Gewerkschaften bestrebt sind, die 35-Stunden-Woche flächendeckend zu installieren. Die Arbeitsorganisation und die Unterstützung durch die Arzthelferinnen werden von drei Vierteln der Ärzte als gut gewertet. Das heißt, die extensive Ausdehnung des Arbeitstages ist nicht Folge einer schlechten Arbeitsorganisation.


      Die körperliche Leistungsfähigkeit ist stark beeinträchtigt:
      59 Prozent der Ärzte geben an, ausgelaugt zu sein, 49 Prozent haben Schlafdefizite, und 57 Prozent essen nicht regelmäßig.

      Subjektive Einschätzung: 20 Prozent sind oft sehr verzweifelt, und 26 Prozent würden am liebsten alles hinwerfen.

      Das Privatleben wird bei 69 Prozent
      der niedergelassenen Ärzte als unbefriedigend beschrieben, und nur 21 Prozent haben genügend Zeit zur Wahrnehmung persönlicher Interessen.

      Viele Niedergelassene fühlen sich durch fordernde Patienten bedrückt (83 Prozent), das Verhältnis zu den Kollegen wird durch fehlende Geschlossenheit, Konkurrenz und Mangel an Kollegialität charakterisiert.

      Entscheidend ist für die niedergelassenen Ärzte die Unsicherheit der wirtschaftlichen Entwicklung insgesamt und für sich selbst – bis hin zu Sorgen und Zweifeln, was den Verkauf der eigenen Praxis im Alter anbelangt. [Anm: Ist bei Ärzten für die Altersversorgung und wegen der hohen Investitionen (zumeist über 1 Mio) nötig] Für 63 Prozent sind die finanziellen Verpflichtungen bedrückend, und es ist kein Wunder, dass die Ärzte die wirtschaftliche Zukunft pessimistisch einschätzen.

      Bezüglich der politischen Verhältnisse erleben mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Ärzte das Ausmaß der Gesetzgebung im Gesundheitswesen und die Einflussnahme der Politik beziehungsweise der Kassen auf die Grundversorgung als belastend.


      Burnout gilt als symptomatisch für alle helfenden Berufe und ist üblicherweise durch folgende Merkmale
      charakterisiert:

      1) Kombination aus körperlichem Stress beziehungsweise Zeitdruck und negativen Belastungen durch Enttäuschungen; 2) Depersonalisation: Der Betroffene zieht sich mehr und
      mehr in die innere Emigration zurück; und
      3) Leistungseinbuße, die nicht selten durch Alkohol oder Pharmaka kompensiert wird, bis der totale Zusammenbruch erfolgt.

      Im stationären Bereich sind Arbeitszeiten [anm: OHNE Bereitschaftsdienste!! Die kommen noch dazu! ] bis zu 60 Stunden/Woche keine Seltenheit.
      In Hessen arbeiten 39 Prozent der AiPler 55 Stunden oder mehr, bei den Assistenten immerhin noch mehr als 22 Prozent.
      Eine Untersuchung in Berlin hat noch den besonderen Aspekt der Information der Chefärzte herausgearbeitet: Diese wissen zumeist nicht (oder wollen nicht wissen), wie die tatsächliche Belastung ihrer „Unterärzte“ aussieht.

      Fazit: Mindestens 86,1 Prozent aller in Berliner Krankenhäusern beschäftigten jungen Ärzte werden unter gravierender Verletzung des Arbeits- und Tarifrechts beschäftigt. Circa ein Drittel der betroffenen jungen Ärzte würde den Beruf nicht noch einmal wählen (1, 5).
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 12:01:49
      Beitrag Nr. 40 ()
      @LIftrader#35
      Dir ist wohl entgangen, daß Privatversicherte bei Einführung der Pflegekasse genauso behandelt wurden wie GKVler. Sie mußten abschließen und die Bedingungen waren genauso beschissen,wie bei den gesetzlichen. Du wurdest zwangssozialisiert und das von einer CDU/FDP-Regierung.
      J.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 12:03:44
      Beitrag Nr. 41 ()
      DA RotGrün anstatt einer grundlegenden Erneuerung der Gesetzlichen Krankenkassen leider nur der vermehrte Griff in die Taschen der besser Organisierten einfällt, kann ich nur jedem, der die Möglichkeit besitzt, zu einer Beratung raten und er/sie sollte sich einen Wechsel in die PKV überlegen.

      Wir werden in Deutschland aufgrund des weiteren Dilletierens der jetzigen regierung bereits in wenigen Jahren ein völlig ruiniertes Gesetzliches Versorgungssystem haben.

      Es gibt also m.E. nur noch die Wahl zwischen GKV PLUS ZUSATZVERSICHERUNG oder gleich der vernünftigeren Lösung einer PKV.

      Die GKV wird m.E. bereits in enigen Jahren eh´nur noch BAsismedizin anbieten.

      Vielleicht kann der eine oder andere einen Deal mit seinem Arbeitgeber machen, bei dem ja anstatt eines 13. Monatsgehaltes eine Verteilung des 13. Monatsgehaltes auf die 6 oder 12 Monate des folgenden Jahres erfolgt... manchem könnte das über die Hürde helfen... ;)

      Es gibt da sicherlich viele Möglichkeiten...

      Ich möchte darauf hinweisen, daß nicht nur die bemessungsgrenze erhöht wird, um den Umstieg zu erschweren, sondern auch damit automatisch die GKV-Beiträge der Besserverdiener ordentlich steigen werden!


      SPIEGEL ONLINE - 31. Oktober 2002, 6:28
      URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,220606,00.h…
      Regierungspläne

      Kassenwechsel soll schon nächste Woche schwieriger werden

      Wer noch von der gesetzlichen in eine private Krankenkasse wechseln möchte, sollte sich beeilen. Die Bundesregierung will die geplante Erhöhung der Versicherungspflichtgrenze angeblich schon ab kommender Woche veranlassen.

      Hamburg - Die Anhebung der Versicherungspflichtgrenze um 450 Euro auf 3825 Euro solle schon mit der ersten Lesung des Gesetzes am Donnerstag kommender Woche gültig werden, berichtet die "Bild"-Zeitung. Damit bliebe gesetzlichen Krankenversicherten, die mehr als 3375 Euro, aber weniger als 3825 Euro im Monat verdienen, nur noch eine Woche Zeit, um ihrer Krankenkasse zu kündigen und in eine private Krankenkasse zu wechseln.

      In den rot-grünen Koalitionsvereinbarungen hatte es zur Versicherungspflichtgrenze noch geheißen, diese nur für Berufsanfänger auf 5100 von derzeit 3375 Euro anzuheben. Erst bei einem Einkommen, das die Versicherungspflichtgrenze überschreitet, kann ein Versicherter von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln. Die kurzfristige Sparwirkung der Anhebung nur für Berufsanfänger war von Experten als gering eingeschätzt worden.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 14:46:47
      Beitrag Nr. 42 ()
      In dieser Frage schwarz/weiß zu diskutieren ist gefährlich, denn fast alle Änderungen auf diesem Gebiet sind einstimmig gefallen.
      Und die etwas einseitige Sicht eines Versicherungsverkäufers bringt uns nicht weiter.
      Der Herz-Jesu-Sozialismus eines Nobby Blühm hat über Jahre verhindert, daß es im Rentensystem zu Änderungen gekommen ist(Die Renten sind sicher).
      Genauso hat die Ärzte- und Pharmalobby seit 20 Jahren verhindert, daß es überhaupt zu einem Ansatz einer Änderung gekommen ist.
      Mit den eingezahlten Beiträgen, würde in anderen Ländern eine Luxusversorgung der Kranken erfolgen. Bei uns ist der Laden ein SB-Kaufhaus für die Lobbyisten.
      J.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 17:19:23
      Beitrag Nr. 43 ()
      @ Joerver

      Leider stimmt deine Äusserung hinsichtlich der anderen Länder nicht.

      Aber zu Nobby Blüm hast Du sicherlich das Richtige bemerkt.

      Er hat übrigens das legendäre AIP eingeführt, welches das gesundheitssystem jährlich auf Kosten der jungen Ärzte mit einigen Hundert Mio entlastete.

      Die bekamen nämlich als fertige Ärzte anstatt eines Gehaltes nur noch einen Hungerlohn und subventionierten so das gesundheitssystem.

      Erst als man feststellte, daß die 1.800 DM brutto für einen fertigen Arzt zur Berechtigung von Sozialhilfe führen würde, hat man es auf eine Höhe gebracht, die knapp darüber liegt.

      Das war der Beginn einer Entwicklung hin zu deutlich niedrigeren Studentenzahlen und einer Abkehr vom Arztberuf.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 17:37:13
      Beitrag Nr. 44 ()
      Die Probleme im Gesundheitswesen sind im Wesentlichen hausgemacht!
      Wir haben es hier mit verkrusteten, kartellartigen Strukturen zu tun, die rigoros abgeschafft gehören.

      1. ### Unzureichende Kontrolle von Ärzten und Kassen ###
      Warum bekomme ich als Privatpatient die Rechnung, die ich dann kontrollieren kann, und als GKV-Patient nicht?
      Stimmt da was nicht kläre ich das persönlich mit dem Arzt ab.
      Wir hätten Mio. Kontrolleure, die der Ärzteschaft auf die Finger schauen würde.
      2. ### Zu viele Ärzte und Apotheker ###
      Wenn viele sich beklagen, sie könnten unter diesen Bedingungen nicht mehr wirtschaftlich arbeiten, ist der Markt übersättigt.
      Dann muß sich der Markt gesundschrumpfen, sprich: weniger Apotheken und Arztpraxen!
      3. ### Zu teure Medikamente ###
      Laßt den freien Handel im Internet zu, brecht das Kartell von Apothekern und Pharmaherstellern, und ihr werdet sehen, wie plötzlich die Preise in den Keller rauschen!
      Sowohl die Apothekerschaft als auch die Pharmaindustrie hat sich mit unverschämten Gewinnmargen am deutschen Gesundheitswesen bereichert!!!
      4. ### Mehr Eigenverantwortung beim Patienten ###
      Auch in der GKV sollten Anreizsysteme ähnlich denen der PKV geschaffen werden.
      Laßt den Patienten entscheiden, ob er die Rechnung einreicht oder selbst bezahlt.
      Zahlt er selbst winkt am Jahresende die Belohnung in Form einer Beitragserstattung!

      Daß bisher keine Regierung es geschafft hat, dieses Kartell aufzubrechen liegt zum Einen an mangelnder Entschlossenheit und
      zum Anderen an dessen Machtfülle.

      Schluß damit!

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 17:52:22
      Beitrag Nr. 45 ()
      @D.T. #13:

      "WArum, z.B. wird ein nicht-arbeitender Ehepartner, der KEINE Kinder erzieht, von der Solidargemeinschaft in der GKV mitfinanziert anstatt vom Ehepartner?"

      Geht in die richtige Richtung, aber nicht weit genug. Es sollte m.E. ein gesellschaftlicher Konsens darüber hergestellt werden, in welcher Höhe eine Förderung pro Kind erforderlich bzw. gewünscht ist. Im Sinne einer direkten Zahlung an die Eltern bzw. eines Steuerfreibetrags. Wie hoch diese Förderung sein sollte, darüber lässt sich trefflich streiten. (Meine eigene Position zu diesem Thema kennst du. Ich lehne jegliche direkte Förderung ab und bevorzuge dafür entsprechende Investitionen in die Infrastruktur. Wegen der perversen Lenkungswirkung direkter Zahlungen. Du weißt schon, von wegen Alkoholiker mit 8 Kindern. :D )

      Und das sollte es dann gewesen sein. Kostenlose Mitversicherung von Ehefrauen und Kindern hätte in einem solchen System keinen Platz. Da kommt es zu irrsinnigsten Verteilungswirkungen. Mein Vorstand bspw. ist, da er 3 Kinder hat, in der GKV versichert. Seine Ehefrau (Hausfrau) und die drei Kinder sind somit kostenlos mitversichert.
      Also ist eine 5-Köpfige Familie zu einem Betrag versichert wie ein alleinstehender Single. Ist das fair?
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 18:17:00
      Beitrag Nr. 46 ()
      #43
      zu den anderen Ländern hast Du natürlich Recht. Die Übertreibung war beabsichtigt, weil wir einigen positiven Beispielen wir lernen könnten. Z.B. Warum unsere Arzneimittelpreise weit über dem europäischen Durchschnitt liegen?
      J.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 18:23:25
      Beitrag Nr. 47 ()
      @Aldy: Bei Punkt 2 - 4 stimme ich mit Dir überein. Pt. 1 ist zwar auch zweckmäßig, wird aber keinen so großen Effekt haben, denn für den normalen Versicherten sind die Bezeichnungen der verschiedenen ärztlichen Leistungen zu undurchsichtig. Es wird auch zu vielen unbegründeten Beanstandungen kommen. Aufgrund des geltenden Punktsystems erscheinen in der Rechnung auch keine Geldbeträge. Inwiefern die Kenntnis der Arztrechnung eine "Kontrolle der Kassen" ermöglichen soll, verstehe ich nicht. Was soll bezüglich der Kassen kontrolliert werden?
      Insgesamt gesehen, sollten aber die Vorschläge verwirklicht werden. Zur Zähmung der Pharmaindustrie müsste man sich zusätzlich etwas einfallen lassen.
      Avatar
      schrieb am 01.11.02 21:03:01
      Beitrag Nr. 48 ()
      @ rainer6767

      Schön, daß wir wieder mal bzgl. einiger nsichten gemeinsame Basis finden.
      Ich kann mic an einen Thraed erinnern, wo ich sehr viel gelernt habe.. leider verschwand er irgendwann in der versenkung.
      Ich weiß nicht mal mehr den titel... :cry:

      Nun zum Thema:
      Jeder einigermaßen vernünftig denkende Mensch wird sich die gleiche Frage stellen bzw. meine Frage zueigen machen.

      Warum macht die RotGrüne Koalition, angeblich doch "Erneuerer" :laugh: nicht endlich diesen Schritt?

      Antwort: weil sie Gerechtigkeit so verstehen, Unrecht gleichmäßig zu verteilen: lieber einem teil ihrer Klientel per registrierter PArtnerschaft in den Verteilungswahnsinn einbeziehen, als einmal konsequent sein.

      Ich habe im Gesundheitssystem-Thread von Aktienkrieger auf eine Antwort auf GillyBAer´s Frage, was ich denn verändern würde, mal ein, zwei stunden nachgedacht und was zusammengstellt.

      Ich bitte um NAchsicht für Tippfehler und gramatikalische NAchlässigkeiten im Text, es kam mir nur auf den Inhalt an...



      Oh.......

      Soeben wollte ich das hier reinkopieren ... aber:


      ich sehe gerade, meine damaligen postings sind alle gelöscht.... :mad:


      Allmählich kotzt es mich an. *wutschnaub*

      Jetzt muss man sich offensichtlich immer zeitnah Sicherungskopien von SAchthemen-Beiträgen machen, weil auch die schon weggelöscht werden.

      Mittlerweile kann man wohl hochfrequentierte Thraeds daran erkennen, daß im Gegensatz zu anderen die Zahl der postings nicht jeden tag ABNIMMT, sondern zunimmt.

      Naj, gut, hätte eine schöne Diskussion hier werden können.

      jetzt schalte ich erstmal ab.

      es hat bei Wo wirklich keine sinn mehr.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 00:14:29
      Beitrag Nr. 49 ()
      So, jetzt habe ich nach einigen recherchen festgestellt:

      Ich muss mich entschuldigen! :O :rolleyes:

      Ich habe im falschen Thraed gesucht.

      mein posting steht im RICHTIGEN Thread völlig unangetastet... peinlich..... :O

      Also hietr die damaligen gedanken, geschrieben im Stakkatostil, daher bitte Nachsicht:
      ----------------------------------------------------

      #78 von GillyBaer 16.10.02 22:12:15 Beitrag Nr.: 7.609.181 7609181

      DT,
      wo siehst du konstruktive Ansätze für Verbesserungen
      in der Kette Patient - Krankheit - Arzt - Facharzt - Krankenhaus -......mit der Verzweigung

      Apotheke und/oder
      Pillenmafia ?

      --------------------------------------------------------
      #79 von Deep Thought 16.10.02 23:38:05 Beitrag Nr.: 7.609.900 7609900
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken
      @ GillyBaer

      da könnte ich tagelang drüber schreiben.

      einige gedanken sind im Thraed von Aktienkrieger drin.



      Einige gedanken in Kürze:

      Krankenhaus:

      Abschaffung der Lizenzen zum gelddrucken durch feste Vertragsgarantien in den KH-Versorungsplänen der Länder.

      Einzelverträge mit Kassen, qualität ist Trumpf.

      Schaffung von Kompetenzzentren

      Abschaffung der schwachsinnigen KOmbination von Patientenversorgung und Forschung und Lehre durch die (ausser für Lehrstuhlinhaber) Unprofitablen Unikliniken.

      An Unis soll nur geforscht und gelehrt werden, Patientenversorgung nur an anderen Häsuern.

      Entweder man ist ein brillianter Forscher ODER ein brillianter Arzt - die Kombination ist exotisch und überfordert mindestens 90% der Ordinarien.
      Das schafft auch zusätzlich eine Entzerrungund mehr Transparenz bei der "zufälligen" wahl von Pharmaka und Hilfsmitteln, für die die hersteller rein zufällig (Pseudo- ) Forschungsaufträge gesponsort haben...


      Abschaffung der Chefarztsysteme, skalierbare Interdisziplinäre, spezialisisrte, fachübergreifende ÄrzteGruppen ( besonders im operativen bereich: Echte Teams aus Operateur, Anästhesist, Intensivist),

      Prozeßoptimierung nach Qualitätsgesichtspunkten, viel ständige ECHTE weiterbildung, Endlich einführung von EDV zur ENTlastung der md.Mitarbeiter.
      EDV- Controlling der Ergebnisqualität, einbindung der Patientenwünsche, etc...

      Folge: Dramatisch bessere Ergebnisqualität, dramatisch bessere finazielle Effizienz = niedrigere Kosten wg. weniger Pfusch.

      Aufbrechen der Sektorengrenzen der bisher absurd völlig getrennten Bereiche niedergelassene Ärzte und KH-Ärzte:

      D.H. auch örtliche Nähe von kassenärztlichen Notfallräumen IN DEN KH,aber durch Niedergelassene besetzt, enge Zusammenarbeit mit den KH-Ärzten.

      Daher ausserhalb der Praxisöffnungszeiten bessere und effizientere versorgung der Patienten, weil enge verflechtung mit den apparativen Ressource des KH, Wegfall von unsinnigen Transportkosten der Patienten.

      ( 1 x RTW = 500 E !! 1 x Rettungsarzt mit RTW: 1100 € ! )

      Durch die enge Zusammenarbeit wegfallen der Schranken zwischen moderner medizin und älteren und jüngeren Kollegen: Beide Gruppen können voneinander lernen und sich unterstützen! Das führt zu dramatisch besserer Zusammenarbeit und wegfall unnötiger reibungsverlusten.

      Die Überhöhten Preise der Bunmdesrepublik kann man sich nicht leisten.

      Apotheker waren früher wichtig, weil sie ARZNEIEN HERSTELLTEN.

      Jetzt gibt es fast nur noch fertigarzneimittel, die wie im Supermarkt über die Theke gehen - nur: Im Supermatrkt haben wir eine Rohmarge vo 2%, im Handel zwischen Hersteller, vertrieb, Großhandel, APotheker und Endverbraucher insgesamt fast 100% !!!

      radikale Freigabe der PAtienten-behandlungsdaten zu epidemiologischen Studien ( wie in anderen Ländern) und Qualitätskontrollen der Ärzte und unterbindung von "Doktor-Hopping" führt dazu, daß gute Ärzte gut verdienen, schlechte nicht mehr.

      (dies wird vehement von den Kassenärztlichen Vereinigungen bekämpft, angeblich wegen Datenschutz, aber bei einem Privatpatienten weiß die Privatkasse ja auch über jede behandlung und Diagnose Bescheid - also nur ein billiger Vorwand der KVen. )

      Das führt dazu, die "Flächentarife" der KAssenärzte abzuschaffen - stat dessen einzelveträge: Gute leistung muss gut bezahlt werden.


      Endlich richtiger Wettbewerb zwischen den Kassen:

      Es werden 4 -5 Standardmodelle an versicherungsstandards staatlich formuliert, jeder Kasse MUSS die anbieten, kann jedoch bliebig viele Varianten zusätzlich anbieten.

      Das führt zu exakter Vergleichbarkeit der KAssenleistungen unnd damit endlich zu Kostendruck INTERN in den KAssen. bis zu 14% verwaltungskosten sind zu viel!!!

      Schließlich ein JAhrhundertwerk:

      Zusammenlegung der Sozialen versicherungssysteme.

      Die Effizienz der Berufgenossenschaftlichen versicherung ist bedeutend besser als die einzelkomponenten der Sozialversicherungssysteme.

      Wieso?

      Ganz einfach:

      Die Berufsgenoossenschaften sind zuständig für

      aktive Prävention
      Akutversorung
      rehabilitation
      Unfallrenten

      d.h. sie können einfach nicht einen Patienten wie eine GKV es macht, von der Krankenversicherung in die rentenversicherung abschieben.

      also MÜSSEN die Berufsgenossenschaften in allen 4 Punkten gute Qualität bieten.

      Folge im Vergleich zu den gesetzl. krankenversicherunegn (GKV) :

      Sie kümmern sich um gute Rundumversorgung.

      Trotz drastisch höherer Kosten und bis zum Platzen mit High-tech ausgestattenten Krabkenhäusern ist ihre Medizin deutlich besser.
      Weil sie nur die besten Ärzte an die Patienten heranlassen (selektion), weil sie vorab viele Risiken durch gute Prävention vermeiden ( Besichtigungen der betriebe durch harte Kommisssionen, nachverfolgung von Unfällen mit analyse)

      Nur ein System, auf welches die eigenen Schlampereien zurückfallen, bemüht sich nicht um abschieben der Hohen Risiken in andere Zuständigkeiten, sondern hat die Schubkraft, konsequent Qualität zu erzeugen.


      Nur ein paar Vorschläge -basierend auf ca. 20 JAhren Erfahrung in Klinischer medizin.
      ---------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 00:39:39
      Beitrag Nr. 50 ()
      @deep
      nicht schlecht, bringt m.E. alles auf den Punkt. Eins als Anmerkung, wenn Du die UNI-Kliniken von der Patientenversorgung abkoppeln willst, wo sollen die angehenden Mediziner lernen. Mir ist in der Uniklinik der jungr Arzt oft lieber, als der etwas vergreiste Professor.
      J.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 00:44:37
      Beitrag Nr. 51 ()
      hey DT:)
      ich habe im sräd von CM.....Ulla Schmidt...
      auf deine Vorschläge geantwortet..

      mehr Transparenz und mehr Wettbewerb auf allen Ebenen ist insgesamt ein guter Ansatz.......
      ebenso die strikte Trennung von Forschung/Lehre an den Unis vs. Patientenversorgung....leuchtet ein......

      kaum zu unterbinden sind:
      die Gutachterorgien..Chemiker, Physiker haben es von den Ärzten übernommen, die damit eingekauften externen Abhängigkeiten....:(
      (ohne Drittmittelgelder bräche das Hochschulsystem zusammen)

      die Veröffentlichungsmanie..:mad:

      Fast jede med. und andere math.-nat. Fakultät hat eine eigene Druckerei für diese gigantische Flut an Schriften.

      heller Wahnsinn !

      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 00:53:31
      Beitrag Nr. 52 ()
      @ Joerver

      diejenigen, die in einer Uniklinik von Patientenversorgung bei "üblichen" Erkrankungen etwas verstehen sind zumeist die, die von einer NICHtuniversitären Einrichtung kommen.

      Ausnahmen sind allerdings EXTREM SELTENE Erkrankungen. Dann sollte man allerdings zuvor recherchieren, wer darüber Publiziert hat und dann längere Wege in KAuf nehmen, um DIESE Uniklinik auszusuchen, an der der Publizierende tätig ist.... und gut recherchieren, ob er darüber nur publiziert oedr auch Behandelt hat.... ;)

      Und es gibt natürlich auch an Unis die wenigen, wirklich brillianten Überflieger, die brilliant forschen UND gut versorgen.

      aber: die sind exotisch.

      Nur die wenigsten Ärzte lernen ja auch im PJ an einer Uniklinik und nur die wenigsten machen dort ihren Facharzt.

      DAs geschieht zum ganz überwiegenden teil (gottseidank) an den vielen, fast 1800 ÜBRIGEN Kliniken des LAndes.

      DAs wissen nur die meisten Patienten nicht.

      DAs Studium an der Uni ist derart theoretisch, daß man an der Uni als Student (bis auf Herdecke) patienten nur von weitem im Hörsaal sieht.

      DAs Medizinstudium hat mit Praxis nix zu tun - die kommt erst im PJ, alsoim letzten der 6 Studienjahre, dafür aber ganztägig.

      Aber halt NICHt an den Unis - das PJ ist nur an den anderen akademischen Lehrkrankenhäusern patientennah, in den Unis nicht.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 01:23:19
      Beitrag Nr. 53 ()
      @deep
      Klingt überzeugend, nur im Notfall weiss ich aus eigener Erfahrung, es war nichts Schlimmes, das mir hier in Kiel nur die Uniklinik weiterhift. Die weitere Behandlung beim Wiederkommen, machte der Professor, um Geld abzugreifen, den eigentlichen Schritt zum Erfolg machte dann der Arzt, der mich auch beim nächtlichen Besuch behandelt hat. Deshalb würde ich mich bei wirklicher Gefahr immer in die Uniklinik bringen lassen, weil von der Kompetenz her dort die größeren Möglichkeiten bestehen. Möglich daß Du Insider bist und dadurch eine bessere Übersicht hast.
      J.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 04:36:03
      Beitrag Nr. 54 ()
      Ich bin der Ansicht, das jeder für die medizinischen Leistungen die er in Anspruch nimmt auch eine Rechnung bekommen muß !

      Diese Rechnung muß er selbst begleichen, wie das schon bei den PKV so ist, er bekommt diese Rechnung von der GKV dann erstattet.

      Damit sieht jeder was die medizinische Betreuung kostet. Was viel wichtiger ist, Doppel- und Falschabrechnungen haben wenig Chancen, weil jeder Leistungsempfänger kontrollieren kann welche Leistungen bezahlt werden müssen.

      Es grenzt an Hohn, das eine solche Regelung in der Vergangenheit am Streit wer das Porto für die Rechnungen bezahlen soll gescheitert ist !!!!!

      Der medizinisch industrielle Komplex will sich mit aller Macht nicht in die Karten schauen lassen.

      Warum wohl ?

      HG
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 08:17:54
      Beitrag Nr. 55 ()
      Deep,vielen Dank für deine Beiträge!Kannst du mir einen
      Gefallen tun und die Schmidt ablösen?

      Rainer,deine Vorschläge fehlen.Es reicht nicht Singles gegen
      Kinder/Familien auszuspielen oder umgekehrt,bitte deine
      Konzept.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 08:32:38
      Beitrag Nr. 56 ()
      Joerver,
      Blüm muss mit Riester in eine Doppelzelle,Populismus.
      Wir müssen schwarzweisses Denken überwinden.
      Insgesamt war die schwarze Politik mangelhaft,die von
      Rot-Grün ist ungenügend.
      Gibt es in Zeiten der Glöbalisierung keine globalen
      Denker mehr?
      Warum werden keine Analysen mehr vorgenommen?
      Warum werden anschliessend keine Ziele formuliert?
      Warum werden dann nicht die notwendigen Maßnahmen eingeleitet?
      Flickschusterei,mehr gibt es nicht!
      Vielleicht kommen wir etwas näher zusammen,wenn du siehst,
      dass ich auch Forderungen habe,die links von Rot-grün
      liegen?!
      -Verdoppelung der Erbschaftssteuer für Gewerbeimmos,wenn
      die Betriebe nicht fortgeführt werden.
      -Einmalige Abgabe der Vermögenden,um den Schuldenberg
      zu reduzieren,die Zinslast lähmt den Staat,etc.
      Mir geht es nicht um Parteipolitik sondern um die Frage,
      wie Menschen menschlich leben können.

      Also unbedingt kontrovers weiter,daraus resultieren die
      besten Ergebnisse,aber ohne Parteibrille der Vergangenheit,
      die zählt nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 08:37:07
      Beitrag Nr. 57 ()
      Bei den Beiträgen von Deep kommt mir da so ein
      Gedanke.
      Warum werden din der Politik nicht alle Felder mit
      Menschen besetzt,die eine Ahnung davon haben,was sie machen?
      Beispiel:confused:so wie der Struck als Verteidigungsminister:laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 10:59:30
      Beitrag Nr. 58 ()
      Den Politikern aller Couleur liegen sicherlich die gleichen Erkenntnisse vor. Nur wenn Vorschläge kommen, wie Positivliste bei Arzneimitteln, auch Verkauf durch Internet, Arztzentren, weil Einzelpraxen allein durch die Einrichtung so teuer sind, daß dem Arzt nicht anders kann, als seine Patienten so zu behandeln, daß er möglichst viel Geld abgreift, und alle seine teuren Apparate sich rechnen und,und,und.
      Es geht um die Besitzstandswahrung der einzelnen Gruppen. Und der Patient sitz ängstlich in der Mitte, weil er fürchtet, keine Leistungen mehr zu bekommen.
      Und dann kommt die Bild-Zeitung und schreibt, wehr dich du wirst abgezockt.
      So haben wir mal wieder einen circulus vitiosus, also Kreis aus Angst der Patienten, der Politikern vor den Patienten (Wählern) und der Lobbyarbeit der Verbände, die dann auch mit Totschlagargumenten arbeiten. Und dieser Ringelpietz geht munter weiter, und wenn sie nicht gestorben sind ...
      So enden alle Horrorgeschichten (Märchen).
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 11:19:27
      Beitrag Nr. 59 ()
      Joerver,sehr richtig!
      Und dieser Teufelskreis muss j e t z t zerschlagen werden,
      die Zeit läuft!
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 11:42:55
      Beitrag Nr. 60 ()
      @optimalist
      So nun könnte ich zu einer der üblichen Bla-Bla-Aussage der Politiker ansetzen:Der einzelne sollte bei sich selbst anfangen, frage nicht, was der Staat...usw.
      Das sind alles Banalitäten. Aber wollen wir wirklich eine Änderung? Z.B. gestern hat Deep einige Vorschläge gemacht, wie ich meine gute Vorschläge. Einer passte mir nicht, weil ich aus eigener Erfahrung, was anderes erlebt habe. Aber kann ich meine Erfahrung verallgemeinern? gibt es nicht auch in dem Bereich bessere Lösungen. So hat jeder seine Erfahrungen, die wenn sie gut waren, keiner missen möchte. Damit argumentieren doch Ärzte, Apotheker, Pharmaverbände, Krankenhäuser. Es läuft doch bei uns alles gut, bei den anderen da ist Einsparpotential. Das nennt man "Schwarzer Peter" spielen.
      J.
      Wo kommt das Smilie her. Big Brother!
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 11:48:00
      Beitrag Nr. 61 ()
      Jörver,
      erlaubt uns die Regierung bei uns selbst anzufangen?
      Gibt man den Menschen eine Perspetive,wäre sicherlich
      die Majorität bereit dazu.
      Das Volk weiss v i e l mehr ,als die Politiker glauben.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 12:02:27
      Beitrag Nr. 62 ()
      Optimalist
      Wissen und Handeln sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich weiß auch, daß wenn ich abends 10 Bier trinke, hab ich nächsten Morgen einen dicken Kopf. Aber handle ich danach?
      "Das Volk" weiß viel, oder meint viel zu wissen. Aber das Handeln!
      J.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 12:09:27
      Beitrag Nr. 63 ()
      Das Volk kann nicht selbstverantwortlich handeln,weil es
      Alles vorgeschrieben bekommt.Die Reglementierungen waren
      noch nie so stark wie heute und dies muss sich schon die
      Regierung ankreiden lassen.
      wer,z.B.eine Leistung erbringt oder gar eine Besondere,
      na was ist mit dem?
      Bestrafung durch Abgaben,dass es sich nicht lohnt,sich
      anzustrengen,gepaart mit Sozialneid ist das besonders
      förderlich,Leistung zu verhindern.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 12:18:30
      Beitrag Nr. 64 ()
      Frag mal die unter 40-Jährigen,ob sie ihre Altersvorsorge,
      ihre Krankenversicherung,ihre,...,eigenverantwortlich
      gestalten möchten oder ob es so bleieben soll ,wie es ist.

      Du kennst die Antwort.jib es zu:laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 12:26:40
      Beitrag Nr. 65 ()
      opti
      Schreib die Regierungen, dann gehe ich mit Dir kondom.
      Ich hab noch gute Zeiten in diesem Land erlebt (wirtschaflich) 67 nach dem Studium suchte ich einen Job. Ich habe mich auf 5 Anzeigen aus der FAZ beworben. Ich bekam drei Telegramme und 2 briefliche Zusagen. Flugticket anbei, dabei war meine Note wirklich nicht gut. Ich hab in den Jahren gerne mal ne Auszeit genommen, um auf Reisen zu gehen. Man war im sozialen Netz gut aufgehoben. Es hat aber nicht den Neid gegeben, Man hat meinen Mut bewundert, das ich neu angefangen habe. Es gab natürlich auch damals diejenigen, die sich mit 20 ausgerechnet, was sie mit 65 an Rente bekommen werden. Übrigens damals waren Beamte noch ne richtige Lachnummer.
      J.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 12:28:22
      Beitrag Nr. 66 ()
      Regierungen:)
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 12:33:10
      Beitrag Nr. 67 ()
      Tschuldigung,hatte die vergessen:mad:

      die Regierungen:)
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 14:58:54
      Beitrag Nr. 68 ()
      #53 Joerver
      @DT

      Joerver ich würde genau wie du, rein verstandesmäßig
      eine Behandlung in einer Uni-Klink der in einer normalen Klinik vorziehen.
      Leider sind mir die Spezialitäten in der verschiedenen Uni-Klinken wenig bekannt. Nur über Mitteilungen in der Presse gelesen oder von Freunden habe ich erfahren:

      1. Uni-Klinikum Düsseldorf
      Deutsches Diabetes Forschungs Institut
      (Vermeidung von Amputationen an Zehen und Füssen
      bei schwerer Diabetes)

      2. Uni-Klinikum Hannover
      Organtransplantation von
      Herz, Niere, Lunge, Bauchspeicheldrüse

      3. Uni-Klinikum Göttingen
      Transplantationen von
      Stammzellen, Herz, Niere ,Leber

      DT, mich - und andere user - würde es schon interessieren,
      wie es mit den Spezialisierungen der Uni-Kliniken
      München, Heidelberg, Frankfurt,
      Gießen, Marburg, Aachen,
      Bonn, Münster, Hamburg, Kiel,
      Charité Berlin, und andere aussieht?

      Die Vorstellung einer kurzen Übersicht wäre sehr hilfreich!!

      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 15:05:02
      Beitrag Nr. 69 ()
      #68
      Ich bin mit dieser Frage überfordert.
      Hat nicht Focus mal einen Vergleich gebracht, oder ging es da um die Unis im Allgemeinen?
      J.
      Avatar
      schrieb am 02.11.02 15:14:30
      Beitrag Nr. 70 ()
      #69
      werde DT mal eine BM schicken,
      ich glaube,er könnte es wissen..


      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 13:51:24
      Beitrag Nr. 71 ()
      Vergleiche sind da schwierig.

      Aber man muss halt PR-Geklapper von echter Kompetenz trennen.

      So hat eines der größten dt. Herzzentren vor ein paar JAhren mächtig damit geworben, daß sie "breit" minimal-invasive OP´s ( MI-OP)anbieten.

      Daraufhin klingelten die KAssen, denn die PAtienten rannten denen die Bude ein.

      Was geschah hinter den Kulissen?

      Viel PAtienten hatten eine Erkrankungsausprägung, die eine MI-OP als extrem risikant oder unmöglich erscheinen ließen.

      Aber sie waren nun mal da und natürlich auch im Haus aufgenommen... ;)

      Also - wurden sie als PR-gelockte Patienten auch "versorgt" ... konventionell.

      Die "Künste" der dortigen minimalinvasiven Operateure standen bisweilen im umgekehrt proportionalen Verhältnis zu den Künsten der PR-Berater bzw. MArketing-FAchleute....

      Gleichzeitig hat in einem anderen Herzzentrum, nur wenige hundert km weiter ein brillianter Herzchirurg ein vielfaches an MI-OP´s und ohne die relativ hohe Konversionsrate (notfallmäßiges Umsteigen von MI auf konventionelle OP wegen bedrohlicher Komplikationen) durchgeführt, scheinbar mit dramatisch besseren Ergebnissen und auch bei Patienten, die die erste Klinik niemals operiert hätte.

      (ich will ich hier einfach einmal sehr vorsichtig ausdrücken)

      Aber der hat halt einfach jeden Tag 10, 12 h operiert, während der andere Oprateur einen guten teil seiner zeit mit schwärmerischen Interviews verbrachte.

      Alles klar?

      Ich bin natürlich nur kompetent auf bestimmten mediz. gebieten - würde ich das nicht so einschränken, wäre ich ein Dumm-Schwätzer.

      daher wäre es unmöglich (und übrigens auch standeswidrig) Eure Fragen konkret öffentlich zu beantworten.

      Über einige der Focus-Listen-Topadressen habe ich übrigens was meinen Fachbereich anbelangt, wochenlang tränenreich gelacht.... und viele Kollegen in den Krankehäusern auch.

      Da spielte offensichtlich auch so etwas wie "Medienarbeit" eine Rolle.

      Aber der Ansatz war gut.

      Hier könnte man mehr Transparenz schaffen - zum Wohle der PAtienten.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:06:46
      Beitrag Nr. 72 ()
      DT,
      erst mal gut, dass du offen und ehrlich geantwortet hast..:)

      Es war ja die Frage von uns Laien aber dennoch potentiellen Patienten, joerver und mir, :
      Welches Schild soll ich mir z.B. bei einem schweren Unfall um den Hals hängen:

      Uni München oder Uni Hamburg, bitte schön ?!

      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:13:22
      Beitrag Nr. 73 ()
      Der systematische fehler der Focus-Studie war, daß sie zu sehr auf die Einschätzung der anderen Kollegen setzten.

      Das Prinzip der Frage war in etwa:

      "Wo würden sie sich.... "

      DA man jedoch natürlich nur wenige Kollegen wirklich konkret arbeiten sah, begab man sich hier erneut auf die Ebene, auf gute PR-Arbeit hereinzufallen.
      Dieses mal nicht auf der Ebene des "Goldenen Blattes" oder auch "seriöserer" Zeitschriften, sondern auf höherem Niveau.

      Aber auch da geht es im Kollegenkreis um Blender, geschickte Mythenbildung und handfeste Betrüger.

      selbst in dier sogenannten "freiwillige Qualitätssicherung" in der Herzchirurgie wird leider oftmals von bestimmten Leuten nur gelogen, daß sich die Balken biegen.
      PApier hat eben keine Lügendetektor-Funktion.

      Und wenn der Operateur selber seine Bögen ausfüllt, ist halt der überwiegende Teil ehrlich, aber eben genau die schwarzen Schafe NICHT....

      Habe ich "live und in Farbe" erlebt.


      Einen weiteren teil der Fosus-bewertung bestand im gewichten von medizinischen Publikationen der betreffenden Klinik.

      Von der Anzahl der Publikationen oder auch - wie ebenfalls geschehen - von Ämtern in Organisationen auf kompetenz zu schließen, ist wirklich abenteuerlich.

      Es gibt brilliante Forscher, die seit JAhren nicht mehr den OP gesehen haben oder nur ProForma kurz dort erscheinen.

      Ist ja auch gut, wenn sie sich auf ihre Stärken bschränken und gute Leute haben, die ihnen de Rücken frei halten.

      Aber ob das wirklich im Einzelnen der FAll sit -das zu verifizieren, ist extrem schwierig.

      Da braucht man tiefe Einblicke in die jeweiligen konkreten Strukturen - un dharte Statistische DAten, die nicht oder nur schwer zu manipulieren sind.

      Gruß
      D.T.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:23:53
      Beitrag Nr. 74 ()
      # 72


      "Bitte nur behandeln lassen von einem, der weiß, wie´s geht"

      Leider ist der PAtient im FAlle eines Unfalles einfach nur vom Zufall abhängig:

      Wer zufällig als NAW-Arzt gerade Dienst hat (alleine das kann schpon über Leben und Tod entscheiden) , ob er/sie übermüdet ist, wer zufällig gerade im Krankenhaus zur Versorgung verfügbar ist, ob es Urlaubszeit ist und die Leistungsträger alle schulpflichtige Kinder haben und im Uralub weilen, ob gerade ein sehr wichtiger Kongress läuft ( kann bei "Forscher-Kliniken " das leben retten, im umgekehrten Falle das Leben kosten)

      Ob gerade an dem betreffenden TAg eine wichtige Fete läuft un nur die Neuen, Unerfahreneren und/oder underdogs zum Dienst verdonnert wurden...

      Ob in irgendeinem OP z.B. gerade um das Leben eines anderen gekämpft wird (weil da etwas heikel ist oder der andere das Glück hatte, früher den Unfall zu haben - da komen klinische ressourcen schnell an ihre natürlichen Grenzen)

      Ob der (sich selbst überschätzende? vielleicht anber auch saugute?) Oberarzt (in spe) es seinem chef mal so richtig zeigen will, daß er zu höherem taugt...

      Kurz - es ist so wie im realen leben überall:

      z.B. vor gericht:

      Schlechter Anwalt, mieser Richter: Pech gehabt.Ruiniert.

      Guter Anwalt, Richter mmit klarem Kopf:
      Klasse gelaufen, da weißt Du vielleicht nicht mal, daß Du dankbar sein solltest..


      Auto mit guter passiver Sicherheit gefahren:

      Schramme am Fuß.

      Auto mit mieser Qualität:

      Lebenslanger Krüppel oder gleich tot.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:25:58
      Beitrag Nr. 75 ()
      gilt natürlich nicht nur für ungeplante Notfäle, sondern abgeschwächt auch für "elektive" behandlung.

      Aber da kann man sich zumindest durch iintensive recehrche vor dem allerschlimmsten bewahren.

      Die Krankenlkassen wissen da manchmal recht gut bescheid und kennen ihre PAppenheimer, dürfen aber offizielle nix sagen..... leider.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:30:04
      Beitrag Nr. 76 ()
      Konsequenterweise müßte demnach eine Zertifzierzng
      erfolgen,egal wie schwer sie ist,
      in der objektiven Festlegung von prüfbaren Kriterien.

      Für Labore gibt es schon lange die
      Analytische Qualitätssicherung, AQS genannt

      Ringversuche, Wiederholungsprüfung nach 2 Jahren,
      so eine Art TÜV.
      Nur die Ergebnisse dieser staatl. oder privatrechtlichen Labors werden juristisch anerkannt.

      (BSE, Schwermetalle, Pestizide, Organika, Dioxine, usw.)

      Übertragbarkeit - modifiziert - auf OPs et. al. möglich ??

      kleine bescheidene Nachfrage

      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:32:08
      Beitrag Nr. 77 ()
      @Gilly:

      Wozu Zertifizierung?

      Der Markt regelt das besser. Wenn man ihm nur endlich eine Chance dazu geben würde.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:44:53
      Beitrag Nr. 78 ()
      Die Zertifikate werden wieder von Ärzten erstellt. Und die Selbstheilungskräfte des Marktes, an die glaub ich nicht.
      Was DT sagt ist wohl wahr. Ich habe keine Möglichkeit es zu überprüfen. Und wenn wird`s zu spät sein.
      J.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:49:50
      Beitrag Nr. 79 ()
      Rainer 6767,
      ja stimme dir zur -ist leider auch eine bürokratische Überregulierung geworden :( - so eine Art kalte ABM-Maßnahme für TÜVs. :mad:
      bin immer für mehr Wettbewerb und Deregulierung;
      denn der Witz ist ja:
      sind erst mal Alle zertifiziert;
      ist der Vorteil oder die ursprüngliche Absicht dahin.....
      (leider mußten wir uns auch "Zerti" lassen;
      du bekommst sonst kaum noch Aufträge :mad:.)
      - nur unsinnige Kosten !!)

      nur bisher ist das Gesundheitswesen davon noch etwas weniger berührt !!
      ob es überhaupt geht.......
      wenn ich an die vielen Gütesiegel bei Lebensmittel denke,
      wird mir - ehrlich gesagt - schlecht !!
      andere fangen hier sofort an zu ko...)
      (alter w/o-Begriff, zu sehr abgenutzt :D)

      nur Kriterien für Erfolgskontrollen, Referenzen, Nachweise,
      Veröffentlichungen, usw.

      warum nicht - und nicht gleich alles nach deutscher Gründlichkeit mit einer Regulierungsorgie - in 16 Bundesländern - überziehen !

      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:50:23
      Beitrag Nr. 80 ()
      @ Gilly

      Ich muss rainer da recht geben.

      Eine Öffnung des MArktes wird zunächst Glücksritter anocken und für eine Weile werden - wie immer - Abzocker reich gemacht.

      Aberdas istder Obulus für einen dann immer mehr gereingten MArkt.

      Und Glücksritter gibt es ja jetzt schon . nur jetzt nimmt man den guten Ärzten die Möglichkeiten, durchj Qualität einen beruflichen UND geschäftliche Erfolg zu haben - es läuft genau anders herum: Wer gute Arbeit leistet, muss sich BEWUSST GEGEN geschäftlichen Erfolg entscheiden und sich existenziell gefährden.

      Ein einfacher Schritt in die richtige Richtung wäre z.B. die Erlaubnis für GKV-PAtienten, ihre karge GKV-Leistung mit zur Privat-Bejhandlung zu nehmen und je nach persönlicher gewichtung der behandlung in freier verhandlung mit dem Arzt aus der eigenen Tasche etwas draufzulegen.

      Diese sinvolle MAßnahme, die zudem sehr lehrreich für PAtienten wäre (sie erfahren zum ersten MAle eine eigene Entscheidungsmacht über die Güte der Behandlung) wird weiterhin von den Politikern blockiert.

      Sie wäre aber ein echter Meilenstein und psychologisch äusserst wichtiger Test auf dem sowieso zwangsläufigen Weg zur Grundversorgung mit Zusatzversicherung.

      Wr sich heute für eine bessere behandlung entscheidet,der wird von seiner Versicherung dazu gezwungen, auf sämtliches Entgelt aus der GKV zu verzichten.

      Mit welchem Recht?

      Fazit:

      Kopf-proKopf- PRämien und transferierbare Grundversorgungsleistungen bei gewollter "Luxus"-Behandlung würden nicht nur den Widerstand der unwissenden und ängstlichen Bevölkerung beseitigen, sie würden sogar dazu führen, daß der überwiegende teil der Bevölkerung eine private "Zusatzversicherung" oder einfach auchnur private Selbstzahlung SELBER FORDERT.

      denn die Vorteile der APtienten liegen auf der HAnd und werden unmittelbar fühlbar sein.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:51:25
      Beitrag Nr. 81 ()
      und dann wird sich Deutschland nicht mehr vor ausländisvchen Patientenrettenkönnen.

      gesundheit könnte unser Exportschlager sein.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 14:57:05
      Beitrag Nr. 82 ()
      #81 dürfte angesichts des durchschnittlichen Lohnniveaus in Deutschland eher nicht eintreten. Jedenfalls nicht massenhaft.

      Bei mehr Eigenverantwortung und größerer Entscheidungsfreiheit der Patienten tritt wohl eher der umgekehrte Effekt ein: Bestimmte Therapien werden im Ausland gemacht, weil dort Pflegepersonal billiger ist. Ist ja jetzt schon zu beobachten Richtung Osteuropa.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:04:51
      Beitrag Nr. 83 ()
      @rainer,
      @DT,

      bin nur einfacher, interessierter Leser.......

      sehr fundiert, eure Aussagen !
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:05:34
      Beitrag Nr. 84 ()
      rainer, ich bin aufgrund meiner persönlichen Einblicke der festen Überzeugung, daß netto ein enormer Zuwachs des inländischen Marktes erfolgen wird.
      Zumal ja auchhier noch erhebliches Potential bei der Produktivität im medizinischen Bereich existiert.

      Nur -um dieses Potential zu realisieren, muss der MArkt geöffnet werden.

      der Ruf der deutschen Medizin ist weltweit excellent.

      Nur - wir sind dabei, einen Arbeits-Binnenmarkt für sage und schreibe 4,2 Mio Menschen (!!! ) mit gigantischen Umsätzen ( Ca. 300 MRd €/Jahr) endgültig zu destabilisieren und dann zu vernichten.

      Diese Öffnung wird aufgrund der hohen Lohnquote von sage und schreibe 70% ! auch einen erheblichen Anteil an der Abschwächung, wahrscheinlich sogar an einem teil der beseitigung der Arbeitslosigkeit haben.
      Wenn es überhaupt noch einen weg für Deutschland gibt, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, dann ist m.E. DIESE Möglichkeit eine der ganz wenigen realistischen.

      Ansonsten - wird der Osten sicherlich gerne auch noch diesen MArkt erobern.

      dann haben wir ruck-zuck 6 mio Al.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:25:01
      Beitrag Nr. 85 ()
      @DT
      Eine freier Markt setzt doch vorraus, daß der Patient zwischen guten und schlechten Leistungen unterscheiden kann.
      Ich bin auf Hilfe angewiesen, wenn ich mich für eine Behandlungsmethode entscheiden muß.
      Können dann auch Ärtzte und Kliniken für sich werben?
      J.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:32:21
      Beitrag Nr. 86 ()
      @Joerver:

      Das Prinzip der Marktwirtschaft, sozusagen das "soziale" am freien Markt, ist, dass die Dummen durch die Mittelmäßigen geschützt werden. (sinngemäßes Zitat meines damaligen Profs).

      Du musst Dich nicht vollständig informieren. Kannst also in bestimmten Aspekten sozusagen "dumm" bleiben. Lauf einfach der Herde hinterher. Damit liegst Du in einem funktionierenden Markt selten falsch.

      Beispiel: Zwei Supermärkte nebeneinander. Du musst die Qualität der Waren und die Preise nicht vergleichen. Sie werden weitgehend identisch sein. Kannst also "dumm" einfach zugreifen. Warum? Weil die Klugen und Mittelmäßigen die Preise und die Qualität bereits verglichen haben und durch ihre Kaufentscheidung für eine Angleichung gesorgt haben.

      "Dumm" war jetzt hier in Bezug auf das Verhalten, nicht in Bezug auf die Intelligenz zu verstehen.

      In Ländern mit funktionierendem Markt gehen "schlechte" Ärzte einfach pleite. Geh also zu irgend einem Arzt, der seine Praxis schon ein paar Jahre betreibt. Kann nicht so schlecht sein, sonst würde es ihn nicht mehr geben.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:37:20
      Beitrag Nr. 87 ()
      @ Joerver wie soll einSupermarkt existieren, der seine tollen angebote nicht kommunizieren darf??

      Du kaufst doch auch ein neues Auto, ohne Dir über tiefgehende Konstruktionsdetails und LAngfrist-Qualität konkret auf dem Niveau eines Ingenieurs Gedanken zu machen, oder?

      Und - wie rainer es sehr plastisch ausführte:

      Wenn Du ein dt.Auto kaufst, weil alle welt dt. Autos kauft, dann liegst du garnicht mal so schlecht... ;)

      Und wenn Du einen taxifahrer fragst, dann wirst Du bzgl. Langfrist-HAltbarkeit bereits nach einem Produktionsjahr viel erfahren - also wirst Du zu einem "klugen" MArktteilnehmer.

      Alles Klar?
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:38:49
      Beitrag Nr. 88 ()
      @ rainer
      der Spruch deines Prof ist phantastisch.

      merke ich mir....
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:44:58
      Beitrag Nr. 89 ()
      @Rainer
      Bei Supermärkten mag es funktionieren, weil ein Kasten Bier ein Kasten Bier ist und notfalls finde ich die Angebotszettel im Briefkasten.
      Aber bei einer Klinik, denen hinterherzulaufen, die sich nach einem Prinzip, das ich nicht kenne eine Klinik ausgesucht haben, finde ich, das Beispiel ist gewagt.
      Gut ich vertraue meinem Arzt, aber wieviel weiß er wirklich?
      J.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:48:13
      Beitrag Nr. 90 ()
      @D.T.:

      Du musst den Taxifahrer nicht mal fragen. Wenn die Haltbarkeit der Autos nicht gut wäre, würden sie auf andere Modelle umsteigen. Und das würdest Du schon mitkriegen.

      mehr noch: Auf den Umstieg der Taxifahrer würde Mercedes wiederum reagieren, also wärst Du wieder geschützt.

      Ist natürlich etwas idealisiert. Man kann dabei leicht zur Gruppe der "Mittelmäßigen" gehören, die die schmerzhaften Erfahrungen machen muss, von denen dann die "Dummen" wieder profitieren.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:57:40
      Beitrag Nr. 91 ()
      das ist es ja, wie joerver, es sagt:
      du mußt deinem Arzt (und deinem Anwalt)
      vorher der folgenden Leistung vertrauen

      ohne die Qualität zu kennen oder irgendwo
      abrufen zu können !
      mangelnde Urteilskenntnis für mündige,
      aufgeklärte Bürger !

      Gilly
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 15:57:41
      Beitrag Nr. 92 ()
      @Joerver:

      Würde es diese Klinik in einem funktionierenden Markt noch geben, wenn sie schlecht und/oder teuer wäre?

      Ich sag ja nicht, dass Du unbedingt "dumm" durch die Gegend laufen musst. Ich sage nur, dass Dein Risiko begrenzt ist.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 16:04:46
      Beitrag Nr. 93 ()
      @ Joerver:

      In der definition der Qualität im Qualitätsmanagement istzugleich auch das Dilemma sichtbar:

      Qualität: "Istwert gleich Sollwert"

      Extrem Komplexe Dienstleistungen wie medizinische Behandlung sind nur sehr eingeschränkt mit MAßstäben wie bei einfacher Meßtechnik zu bewerten, aber die "objektivierbarn DAten" können bei einem Teil der Entscheidungfindung hilfreich sein.

      Bei wirklich sauguten Ärzten ist es so:

      SAelbst die Schüler der besten, die jahrelang mit ihnen zusammenarbeiten, werden nicht den vollen Wissenstransfer leisten erlangen können.

      Wieso soll dann ein "objektives" System mehr leisten können?
      Gut - es muss "nur" beurteilen, nicht selber leisten.
      Aber die zu berücksichtigenden faktoren sind immens.

      Trotzdem - der MArkt wird in den meisten Fällen den richtigenWeg weisen.
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 16:14:43
      Beitrag Nr. 94 ()
      Ein weiters beispiel für politische Dummheit:

      Monopolisierung statt Markt.

      Schlankere Kassen
      Bundesgesundheitsministerin Schmidt will die Zahl der Krankenkassen
      von 370 auf 50 verringern. Kontroverse um Gesundheitsreform hält an


      BERLIN ap/dpa Die Kontroverse um das Gesundheitssparpaket von Ministerin Ulla Schmidt reißt nicht ab. Während die AOK gestern Zustimmung signalisierte, erneuerte Grünen-Fraktionschefin Krista Sager ihre Kritik an einzelnen Maßnahmen. Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe kritisierte die Sparpläne als "Programm zur Vernichtung von Arbeitsplätzen im Gesundheitswesen". Unterstützung für Schmidts neue Pläne, die Zahl der Krankenkassen von knapp 400 auf rund 50 zu reduzieren, kam vom Patientenverband.

      In der ARD hatte Schmidt am Sonntag erklärt: "Wir haben mittlerweile ja auch noch ungefähr 370 Kassen. Die brauchen wir nicht … Das sind natürlich 300 verschiedene Vorstände, die aufgelöst werden müssen. Da kann man wirklich sparen", sagte sie. Ab 2003 solle eine Organisationsreform die Möglichkeit von Fusionen vereinfachen, "von Betriebskrankenkassen von mir aus mit AOKs oder anderen".

      AOK-Vorstandschef Hans-Jürgen Ahrens erklärte, die Gesundheitsreform gehe in die richtige Richtung. "Wir brauchen ein plötzliches und auch gleich greifendes Vorschaltgesetz, damit es ein bisschen Zeit gibt, dass die große Gesundheitsreform vorbereitet wird", sagte er. Eine Klage gegen das Einfrieren der Beitragssätze sei vom Tisch, nachdem Schmidt Ausnahmetatbestände verbindlich zugesagt habe. Die Festschreibung der Beitragssätze für ein Jahr könne "man durchaus machen". Dabei müsse die Leistungsfähigkeit einer Kasse jedoch sichergestellt bleiben. Es werde sich zeigen, ob die Beiträge stabil gehalten werden könnten.

      Unterdessen meldete der Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) Kritik an der Absicht von Schmidt an, die Zahl der Kassen drastisch zu reduzieren. "Fusionen an sich lösen keine Probleme", sagte ein BKK-Sprecher. "Wir wollen Vielfalt statt Einfalt bei den gesetzlichen Krankenkassen." Die Zahl der BKK habe sich in den letzten fünf Jahren sowieso schon halbiert. Auch die Rechnung "je größer, umso weniger Verwaltungskosten" gehe nicht auf. Die eher kleinen BKK hätten 2001 mit 98 Euro je Mitglied im Schnitt deutlich weniger für die Verwaltung ausgegeben als der Durchschnitt aller Kassen mit 150 Euro.

      taz Nr. 6896 vom 5.11.2002, Seite 2, 74 Zeilen (Agentur)
      Avatar
      schrieb am 05.11.02 16:44:03
      Beitrag Nr. 95 ()
      wenigstens beim GKV-system wäre ein beherzter Schritt möglich, weil hier kein Generationsvetrag wie bei der rentenversicherung vorliegt.


      ANFANG VOM ENDE

      Der unvermeidbare Kollaps des Rentensystems


      Von Vlad Georgescu

      Die Anhebung der Rentenbeiträge erweist sich als Schritt in die verkehrte Richtung und Tropfen auf den heißen Stein zugleich: Wissenschaftler rechnen mit einem kompletten Zusammenbruch der Rentenversicherung und prophezeien Beitragssätze von über 40 Prozent.

      "Die Alterung der Gesellschaft wird ablaufen wie ein Uhrwerk"


      Hamburg - Die Zahlen beschäftigen derzeit die Republik, doch wenn es nach den Berechnungen von Herwig Birg, Direktor am Institut für Bevölkerungsforschung und Sozialpolitik (IBS) der Universität Bielefeld geht, ist das erst die Spitze des Eisberges: Auf 19,5 Prozent soll der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung im nächsten Jahr steigen, damit die beschlossene Rentenanhebung 2003 Jahr stattfinden kann. Zugleich werde die Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 4500 auf 5100 Euro angehoben und die Schwankungsreserve weiter reduziert, verkündete die aus SPD und Grüne bestehende Koalitionsrunde am gestrigen Montagabend in Berlin. Zwar hätte der Beitrag gemessen am prognostizierten Wachstum "minimal darunter" liegen können, erklärte SPD-Fraktionschef Franz Müntefering heute im Deutschlandfunk - und verkannte damit wie Politiker aller Couleur die bittere Wahrheit: Das Rentensystem steht am Anfang vom Ende.
      Die Charts, die das belegen, basieren auf der demografischen Entwicklung in der Bundesrepublik. Seit Jahren legt Birg das Datenmaterial vor - ohne in der Politik Gehör zu finden. Die Vergreisung der Gesellschaft hierzulande, erklärt der Wissenschaftler unverblümt, werde das soziale System der Bundesrepublik in wenigen Jahrzehnten kollabieren lassen. "Die Alterung der Gesellschaft ist keine Option, die sich durch gesellschaftliches und politisches Handeln gestalten lässt", sagt Birg, der auch als Berater des Bundesverfassungsgerichts und der Vereinten Nationen tätig ist, "sie wird ablaufen wie ein Uhrwerk".


      IN SPIEGEL ONLINE

      · Renten-Krise: Warum Rot-Grün (noch) nicht die Wahrheit sagt (05.11.2002)

      · Sparbeschlüsse: Handwerk befürchtet Verlust tausender Jobs (05.11.2002)

      · Gesundheitssystem vor Finanz-Kollaps: Rot-Grün packt den Sparhammer aus (30.10.2002)




      Mit mathematischer Präzision sei demnach voraussagbar, dass bis 2080 der Anteil der Menschen über 60 weiter steigt. Der Grund: Jede Frau gebärt heute - statistisch betrachtet - lediglich 1,3 Kinder in ihrem Leben. Selbst wenn wieder mehr Kinder das Licht der Welt erblicken würden, könnte Birg keine Entwarnung geben. Grund für die programmierte Baby-Baisse ist die generationenbedingte Verzögerung des Bevölkerungswachstums, denn weniger Kinder zeugen weniger Nachkommen. Weil die Lebenserwartung des Einzelnen indes steigt, ist der Effekt für die Gesellschaft unausweichlich: Sie vergreist.

      So wird bis zum Jahr 2050 die Zahl der über 60-Jährigen in Deutschland um 9,9 Millionen zunehmen, der Anteil der 20- bis 60-Jährigen jedoch um 16 Millionen zurückgehen. Damit steht aber schon heute fest, dass die vor knapp 150 Jahren zu Bismarcks Zeiten eingeführte Rentenversicherung faktisch tot ist. Der Grundgedanke nämlich, die Rentenbeiträge im sogenannten Umlageverfahren direkt und ohne zeitliche Verzögerung für die Rentenauszahlungen an die heutigen Rentner zu verwenden, wird bereits 2050 nicht mehr umzusetzen sein. Während im Jahr 2000 auf 100 Menschen im Alter zwischen 20 und 60 Jahren noch 43 zu Versorgende über 60 fielen, werden es in fünfzig Jahren über 90 sein. Zu viel, um das System am Leben halten zu können. Genau drei Möglichkeiten stehen Birg zufolge Politikern zur Verfügung, um diesen gordischen Knoten zu lösen - und alle drei sind politisch nicht durchsetzbare Varianten. Nach einer ersten Berechnung müsste sich der Beitragssatz zur Rentenversicherung im Jahr 2050 auf knapp 42 Prozent verdoppeln, um das heutige gängige Rentenniveau von 64 Prozent halten zu können. Alternativ müssten Rentner in Zukunft mit Rentenniveaus von 30 Prozent leben müssen, wollte man den Beitragssatz, wie heute üblich, bei rund 20 Prozent konservieren. Korrekturen dieser Art werden indes gerne ignoriert. "Sozialpolitiker, die selbst für die demographisch schwierigen Jahre nach 2020 nur wenig steigende Beitragssätze versprechen, verkennen die Brisanz der weiter steigenden Lebenserwartung", meint auch Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank Gruppe, und urteilt: "Sie wird in vielen Bevölkerungsprognosen - auch in der offiziellen des Statistischen Bundesamtes - nur unzureichend erfasst."

      Auch die zweite Handlungsoption erscheint wenig charmant. Denn wollte Vater Staat den Rentnern auch in 20 Jahren noch ihr wohlverdientes Ruhegehalt auf heutigem Niveau zahlen, müssten die nachfolgenden Generationen einen Großteil ihres letzten Lebensdrittels in der Firma verbringen. Schon 2018 würden Berufstätige dann tatsächlich bis zum 65., im Jahr 2074 gar bis zum 73. Lebensjahr arbeiten.

      Die bereits heute oft nur auf dem Papier existierende Renteneintrittszeit von 65 Jahren wäre demnach in Zukunft die untere Latte des Renteneintrittsalters - darunter ginge nichts. Vorruhe mit 58, oder gar Austritt aus dem Arbeitsleben mit 55 Jahren bei entsprechender Abfindung und anschließender Vorruhestandsregelung, wie heute von Unternehmen und Staat vielfach praktiziert, wären dahin. Vor allem Personalmanager dürften auf die längere Lebensarbeitszeit verstimmt reagieren - zumal die Wirtschaft bereits heute viel Wert auf Jung-Dynamik und aktuelles Know-how legt.

      Die Ängste der Politiker, die Gunst ihrer Wählergemeinde zu verlieren, schürt auch Lösungsvorschlag Nummer drei. Weil sich das deutsche Volk bis 2080 keineswegs aus eigenem Antrieb heraus selbst verjüngen kann, müssten junge Einwanderer ins Land, um die Renten zu sichern. Die benötigte Zahl freilich dürfte jedem Kanzler den Schweiß auf die Stirn treiben: Insgesamt 188 Millionen Menschen müssten bis 2050 nach Deutschland einwandern, um den Anstieg des Altersquotienten zu stoppen. Sogar diese Menschenflut hätte jedoch nur einen vorübergehenden Effekt, weil die jungen Migranten eines Tages selbst vergreisen würden. Als flankierende Maßnahme müsste die Lebendgeburtenrate auf 3,8 Kinder je Frau steigen - sogar in den Entwicklungsländern liegt sie derzeit im Durchschnitt bei lediglich 3,0.

      Die aktuelle Beitragserhöhung sei trotz der erdrückenden Fakten der falsche Weg, sagt Walter: "Wir leben noch in einer demographischen Schönwetterperiode." Tatsächlich dürfte die unaufhaltsame Vergreisung erst ab 2020 auch für Laien erkennbar einsetzen. Bis dahin, rät der Deutsche Bank Chefvolkswirt der Politik, bliebe noch ausreichend Zeit für das Durchforsten des Rentensystems nach veralteten Leistungen.

      So könne beispielsweise die Frühverrentung ebenso wie die nahezu alljährliche Anhebung der Renten gestrichen werden. Auf letzteres zu verzichten indes hieße freilich, für jede Bundesregierung, rund 18 Millionen Wählerstimmen zu riskieren. Doch gravierender als der potenzielle Stimmenverlust sei es, die kommenden Generationen durch Ignorieren der Tatsachen bewusst zu betrügen, meint Walter: "Sie zahlen heute ein und bekommen am Ende nichts."
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 07:20:36
      Beitrag Nr. 96 ()
      @#94 von Deep Thought

      >> Ein weiters beispiel für politische Dummheit:

      Monopolisierung statt Markt. <<

      Das hat wohl weniger mit Dummheit zu tun - "Markt" gibt es für die Kassen , wohl aufgrund ihrer politischen Einflusnahme - ohnehin nicht.

      Paradebeispiel : Altersrückstellung.

      Diese bindet mich an die Kasse "meiner Wahl" , auch wenn diese Wahl 30 Jahre zurückliegt & sich das Preis - Leistungsverhältnis inzwischen drastisch verschlechtert hat.

      Oder, was mich im konkreten Fall sogar noch mehr stört, "meine" Kasse mir keinen Tarif anbietet, der mir mit einem hohen Selbstbehalt ( Wunsch: 5000 €ur ) & entsprechend niedriger Prämie erlaubt, aus meiner -vegleichsweise - gesunden Lebensführung finanziellen Honig zu saugen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 15:56:06
      Beitrag Nr. 97 ()
      5. November 2002 zurück · Druckversion

      --------------------------------------------------------------------------------

      Ä R Z T E S C H A F T
      In Brandenburg fehlen Ärzte

      COTTBUS. Brandenburgs Ärzten geht der Nachwuchs aus. Vor allem im ländlichen Raum machen sich der Landesärztekammer zufolge Defizite bemerkbar. Praxen stünden leer, es fehlten rund 180 Assistenz- und Fachärzte.

      Der Grund für diese Entwicklung: Der Arztberuf werde für Jungmediziner immer unattraktiver. Jeder Dritte suche sich nach dem Medizinstudium eine Tätigkeit außerhalb der Patientenversorgung. „Wenn jetzt nichts getan wird, dann dauert es 20 Jahre, bis das System wieder reibungslos arbeitet“, erklärte der Präsident der Landesärztekammer Brandenburg, Dr. med. Udo Wolter.

      Deshalb sei es nötig, die Arbeitsbedingungen für den Nachwuchs schnell zu verbessern. Dazu gehöre insbesondere, die Phase des „Arztes im Praktikum“ abzuschaffen. Ein „AiPler“ verdiene rund 800 Euro im Monat – bei voller Arbeitsbelastung.
      /hil
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 16:40:10
      Beitrag Nr. 98 ()
      @knallgas: Ich bin da völliger Laie. Was würde passieren, wenn Du Deinen Selbstbehalt von 5.000 Euro infolge dramatischer Verschlechterung Deiner finanziellen Lage nicht mehr aufbringen könntest?

      @D.T.: Wer ist eigentlich Vertragspartner des Arztes: Der Patient oder seine PKV?

      Gestern abend auf Phönix die Diskussionsrunde gesehen? Angeblich gehen 80% der Ausgaben in die Behandlung chronisch Kranker.
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 16:43:59
      Beitrag Nr. 99 ()
      #97

      reinstes lobbygeschrei. in der brd haben wir die höchste ärztediche in ganz europa. bei uns muß kein arzt verhungern. dafür sorgt schon die kassenärztliche vereinigung.
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 17:06:04
      Beitrag Nr. 100 ()
      @leo6:

      Lobbygeschrei wohl schon. Aber die Einkommenssituation der Ärzte hat sich wohl tatsächlich dramatisch verschlechtert. Wer heute eine Kassenpraxis aufmacht, wird nicht mehr reich. Das war früher anders. Auch Oberärzte in Krankenhäusern verdienen alles andere als toll.

      Das ist eben der Effekt des fehlenden Marktes: Über Jahrzehnte waren die Fleischtöpfe ordentlich voll. Die Vergrößerung des Angebots (Zahl der Praxen) hat sich auf den Gewinn des einzelnen Arztes praktisch nicht ausgewirkt. Früher war eben ein Medizinstudium die Garantie auf ein hohes Einkommen.

      Schlimm ist, dass die Kürzungen nun auch wieder alle betreffen. Würde hier Markt zugelassen, ginge wohl ein beträchtlicher Teil der Praxen pleite. Die verbliebenen könnten aber, sofern sie gut sind, wieder ordentlich verdienen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 17:59:31
      Beitrag Nr. 101 ()
      @rainer
      das ist unser problem. wir haben zuviele ärzte (zumind. in den ballungsbereichen). und da die kassenärztliche vereinigung dafür sorgt, daß jeder niedergelassene arzt sein auskommen hat, werden die kuchenstückchen immer kleiner und die qualität läßt nach. ein arzt der nicht großzügig mit den gelben urlausscheinen umgeht, hat bald ein leeres wartezimmer.
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 19:26:55
      Beitrag Nr. 102 ()
      @#98 von Rainer6767

      << Was würde passieren, wenn Du Deinen Selbstbehalt von 5.000 Euro infolge dramatischer Verschlechterung Deiner finanziellen Lage nicht mehr aufbringen könntest? >>


      Dann wäre das genauso schlecht, wie wenn mir sonstwo 5000 Mücken fehlen !!

      -Warum werden eigentlich Gesundheitsauwendungen so getrennt vom restlichen Wirtschaftsleben gesehen - meine Rechnung in der KFZ - Werkstatt für mein "krankes" Auto muss ich auch zahlen können.


      << Wer ist eigentlich Vertragspartner des Arztes: Der Patient oder seine PKV? >>

      Ich bin das, genauso wie bei der KFZ - Werkstatt.

      Und ich erlaube mir auch, Multiplikatoren der GOÄ zu hinterfragen, was dzt. einen Facharzt garnicht so besonders freut...

      .
      Avatar
      schrieb am 06.11.02 21:43:18
      Beitrag Nr. 103 ()
      in baden-württemberg gingen die fehltage wegen krankheit um 1/3 zurück. frage nun, schleppen sie die leute heute krank zur arbeit oder wird einfach auf den gelben urlaubsschein verzichtet. auch ein beitrag zur kostendämpfung.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 01:37:07
      Beitrag Nr. 104 ()
      Leo

      zuviele Ärzte? ach ja?

      Schon mal in eine Praxis reingeschaut?

      Schon mal mit einem Arzt im Krankenhaus 36 Std mitgelaufen?

      ES gibt eine endliche Zahl von GKV-Praxissitzen.

      Und wenn in Ostdeutschland die ärztliche Versorgung mangels niedergelassener Kollegen zusammenbricht - wie jetzt bereits in weiten Teilen, in Sachsen-Anhalt erwägt man sogar, die Ärzte der Gesundheitsämter abzukommandieren , so ist das natürlich ein deutliches Zeichen für Ärzteschwemme, verstehe... :rolleyes:

      800 €uro bruttoMonat sind für Dich ein Grund, davon zu faseln, die Ärzte würden schon dafür sorgen, daß keiner verhungert?

      Mann, so einen Schwachsinn habe ich wirklich selten gelesen... informiere Dich doch einmal wenigstens hinsichtlich des BAsiswissens zum Gesundheitssystem, Du Nichtwissender Stammtischbruder.


      Die LEISTUNGEN sind explodiert bei seit fast 15 JAhren bestehendem Deckel. und die Bezahlung ist implodiert.

      Ein Beispiel:

      Der Punktwert ist bei den GKV´s von ehemals 10 Pfennig/Punkt Mitte der achtziger Jahre auf mittlerweile (je nach Landes-KV) ca. 6-7 Pfennig gesunken.

      WAs meinst Du wohl, was mit den Praxis- Fixkosten in dieser Zeit geschah?



      @ rainer6767

      Der MArkt ist hinsichtlich der Leistungen explodiert.
      Eine verteilung der bestenden Leistungen und der bestehenden Entgelte auf "weniger Praxen" ist schon deswegen unmöglich, weil der TAg eines Arztes nur 24 Std. hat. Wir haben einen MArkt mit (ich hoffe, den Begriff jetzt richtig zu benutzen)einer zwangsweisen "quasi-dauerdeflationären Situation" .

      MArktöffnung wird natürlich eine Steigerung der Entgelte mit sich bringen, weil endlich marktpreise erzielt werden können. Aber dafür wird die Qualität steigen, den es wird endlich einen Qualitätswettbewerb geben.

      Wir müssen uns also den Golf zum Trabbi-Preis in Zukunft abschminken, denn die Arbeiter wollen nicht immer zu Fuß hungernd in die FAbrik.... also wird der Golf in Zukunft auch zum Golf-Preis gehandelt - und es wird schäbige Gebrauchtwagen für Anspruchslose und Rolls Royce für Anspruchsvolle nicht nur unter der LAdentheke, sondern offiziell geben.

      Aber es wird jeder endlich die WAhl haben.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 01:54:57
      Beitrag Nr. 105 ()
      @dt
      Bist Du denn mit der Behauptung einverstanden, daß viele Ärzte an falschen Stellen sich niedergelassen haben. Daß die Versorgung auf dem flachen Land teilweise nicht ausreichend ist, dafür in den Städten eine Überversorgung, weil Ärzt aus verständlichen Gründen lieber in der Stadt bleiben.
      Die andere Theorie mit Rainer zusammen, daß der Markt alles richten wird hat mich bis jetzt noch nicht überzeugt.
      Ich hab noch nicht erlebt. daß Du so naus der Haut gefahren bist.
      Gruß
      J.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 04:12:17
      Beitrag Nr. 106 ()
      #105 von Joerver re.: #104 von Deep Thought

      >> Ich hab noch nicht erlebt. daß Du so naus der Haut gefahren bist. <<

      -Ich auch nicht... :)

      Nun aber wieder zum Thema : schön, dass Du indirekt meinen KFZ -Vergleich aufgreifst.

      >> Wir müssen uns also den Golf zum Trabbi-Preis in Zukunft abschminken ..<< usw.

      Siehst Du irgendwo in deutschen Landen eine Unterversorgung mit KFZ-Werkstätten ??

      Und gibt es einen Gebietsschutz für etablierte Autohäuser ?

      Es kann also jeder KFZ - Meister seine eigene Bude dort aufmachen, wo er Bedarf sieht.

      Und seine "Patienten" für einen Stundensatz von €ur 60.- "behandeln."

      Warum so nicht auch für Ärzte ??

      -Vor allem für diejenigen, die sich momentan für 1800.- pro Monat in Krankenhäusern ausbeuten lassen müssen.


      Ich würde mich bei vielen Molesten viel lieber in eine kleine Praxis "um`s Eck" begeben, wo es jemanden gibt, der seinen Beruf als Berufung versteht, ausser einem Hörrohr & einem Blutdruckmesser keine "Apparatemedizin " betreibt....

      Sich aber mir & meinem Gesundheitsproblem für €ur 60.- eine Stunde lang widmet.

      - Und damit dann im Monat, bei einer 35 Stunden Woche €ur 8400.- verdient .

      So gesehen wäre diese "Trabbi -Medizin" doch gar so schlecht nicht - oder ??


      .
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 04:54:10
      Beitrag Nr. 107 ()
      - weil ich gerade so schön am Schreiben bin & die Nacht lang ist ......

      Folgendes Fallbeispiel :

      Ich hatte ein " Wimmerl am Hintern " - für Nicht - Bayern : einen sogen "Grützbeutel", also eine verstopfte Talgdrüse, an der rechten Arschbacke.

      Das war zwar lästig, aber nicht lebensbedrohend, wie man meinen sollte.

      Weit gefehlt, das Drecksding fing an , Staphylokokken ( Hautbakterien) zu streuen & eines Tages fasste ich mir an`s Herz & dachte " nu geht es dahin, mein Alter".

      Grund genug also, einen Heilkundigen aufzusuchen, meinen Hausarzt.

      Der erkannte sofort den Ernst der Lage, machte ein EKG, zog mir Blut ab & seine Stirn in Falten.

      Auf meinen Hinweis mit dem Wimmerl am Arsch wollte er aber nicht eingehen, das könne er sich nciht vorstellen, dass es da einen Zusammenhang gäbe....

      Da aber EKGs nicht sein Spezialfach sind, andererseits mein Pfeifen auf dem letzten Loch, plus komischer Zacken auf diesem Schrieb doch nichts Gutes bedeuten konnten, wurde ich zum Kardiologen überwiesen.

      Der macht natürlich sein eigenes EKG, obwohl ich den Schrieb vom Hausarzt dabei habe ..

      Und er schmiert mich mit Kontaktgel ein, findet aufgrund seiner Facharztausbildung auch sofort mein Herz & sagt : "Schauen Sie her, da haben Sie ein Mordstrumm Erguss im Herzbeutel".

      Tatsächlich - ein dicker schwarzer Rand um meine zuckende Pumpe - beeindruckend & nichts Gutes verheissend - auch für mich als Laien !

      Und er tut vor allem eins & rettet mir damit vermutlich das Leben : Er schenkt der Sache mit dem Wimmerl am Arsch Glauben, macht einen Abstrich & verschreibt schon mal vorab Amoxicillin.

      Eine Woch später ist dann der Laborbefund da, das Amoxicillin wird mit Clavolensäure verordnet, damit den Kokken der Garaus gemacht & darum kann ich das hier schreiben..

      Nun der finanzielle Part :

      Mein Hausarzt liqudiert für ca. 30 Minuten, davon 10 seiner Helferin, für das Anlegen der Elektroden,
      €ur 350.-

      Der Facharzt will, für oben beschrieben Ablauf, zweimal ca. 15 Minuten netto, also SEINER Arbeitszeit,
      €ur.- 750.- haben ...- Will haben wohlgemerkt :)

      -Wg. Multiplikatoren 2,3-2,8 zur GOÄ, s.o. weil es ja so schwierig war, meinem Hnweis auf das Wimmerl Beachtung zu schenken...


      .
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 05:05:50
      Beitrag Nr. 108 ()
      -und hier noch ein kleiner Nachtrag :

      Der Grützbeutel musste mir ja aus dem Hintern geschnitten werden, sowas macht keiner der bisher in dieser Sache bemühten Ärzte, sondern dafür gibt es die Chirurgische Ambulanz im Krankenhaus.

      Da wartet man dann zwei Stunden, ein bleicher Jungarzt hetzt hin & her, schneidet das Ding dann endlich raus, meint " Öha, da haben wir einen Bluter - setzen Sie sich doch mal zehn Minuten fest auf die Wunde ".

      Was aber nicht verhindert, dass es mir in der Folge dann doch die Hose samt Autositz versaut..

      Aber schön billig war`s, so um die €ur 60.-

      Allerdings näht mir das Rindvieh die Wunde zu, statt sie zu tamponieren, zwei Wochen später fliegt mir auf Fuerteventura dann der ganze granulierte Scheiss im Hohen Bogen aus einem inzwischen arg grossen, zweiten Arschloch & der Zirkus geht von vorne los...

      In Fuerte gibt`s aber auch Ärzte, die können sowas für zweimal €ur 15.- fachgerecht tamponieren & damit war`s dann endlich gut !

      Gute Nacht, Herrschaften..
      .
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 10:39:35
      Beitrag Nr. 109 ()
      @ knallgas

      Ich werde halt mittlerweile etwas schnell unduldsam, weil ich mir seit über 20 Jahren anhören musste, was für ein Schweine geld man als Arzt angeblich verdient.... und vor allem - wie leicht.... :mad:
      NAch der 243.964ten geduldigen Erklärung der Rahmenbedingungen an Wiederkäuer von wohlfeilen Vorurteilen wird man möglicherweise etwas dünnhäutiger... :D

      Die freie Berufsausübung der "freienBerufes" Arzt ist in Deutschland eine reine Farce.

      limitierte Anzahl an KAssensitzen, inadäquate Bezahlung, Qualitätsfeindliche Honorarstruktur.

      Und daß ein Arzt lieber in einer Großstadt arbeitet anstatt in Kleinmisthaufendorf ist ja irgendwie verständlich, oder?

      Zum 60 €-Beispiel:

      DAs hinkt, denn Du hast die enormen Praxiskosten und die Lohnnebenkosten ( Helfer/in) und die Zinsen/Tilgung vermutlich nicht eingerechnet.
      Er hat die genannte Summe nicht verdient, er hat sie umgesetzt. Und wenn Du einmal schaust, was übrigbleibt vom Umsatz ( den geben Krankenkassen natürlich gerne an, damit der Sozialneid mit den Umsatzzahlen genutzt werden kann - die meisten wissen ja nicht, welch mickriger Bruchteil als Nettoverdienst übrig bleibt) , so wirst Du ernüchtert sein.


      Die als hoch erscheinenden Privatrechnungen sind ja die Kompensation für lächerliche Entgelte bei GKV-Patienten.
      Sowas nennt man Mischkalkulation.


      Wie ich bereits in mehreren Threads aufzeigte, ist die Menge der PKV-PAtienten in einer Praxis endlich und der Anteil liegt bei 10 - 20% .

      Und vergiß´bitte nicht: Du wirst von einem TEAM behandelt. Ein Freund von mir, niedergelassener Gynäkologe in einer gemeinschaftspraxis beschäftigt 6 ( ! ) Angestellte und bezahlt tapfer einen Mio-Kredit und höchste Mieten ab...
      Und muss sich z.B. alle 5-6 JAhre neue Ultraschallgeräte für 150.000,-- anschaffen, um auf optimalem Stand zu sein.

      Die PKV-Patienten müssen mittlerweile als Quersubventionierung herhalten und werden sicherlich inzwischen oftmals von einigen Kollegen bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt. DAher sollte auch jeder Patient - wie immer im Leben - seine Rechnung anschauen und ggf. korrigieren lassen, falls Positionen falsch sind.
      Jeder Arzt, der überhöhte Rechnungen schreibt, merkt das nach einer gewissen zeit am Schwund der zu Recht sauren PAtienten. Und so sollte das auch laufen: Wer abzockt, gehört abgestraft. Wie jeder andere Beruf auch, wird er Kunden verlieren.

      Mein ZAhnarzt hat einmal heftige Versuche gemacht, mich abzuzocken.
      Jetzt kommen regelmäßig Lockangebote per Post von ihm.
      Auch, wenn der MAnn fachlich gut ist: Ab einer gewissen Dreistigkeit nehme ich das persönlich. Und suche mir einen Arzt, der einen

      Aber wo wir bei angeblichen Lizenzen zum gelddrucken sind:
      Warum solche Fürstentümer wie Notariate oder Kaminfeger-Existenzen heute noch für teilweise bereits technisch nicht einmal mehr mögliche Leistungen ("Kaminfegen" bzw. Abgasmessung bei einer abgasfreien Heizungsanlage, z.B. ) vergleichsweise riesige Summen einstecken, ist mir wiederum unklar.

      Aber ich will ja nicht jammern.
      Und gebe natürlich zu, daß gerade diese beknackte Honorarstruktur in einem erstarrten Gesundheitssystem leider auch Menschen anlockt und für diese das Abzocken ermöglicht, für die mir nie im Leben der Begriff "Kollege" über die Lippen käme.....

      Und nochmal zum Auto bzw. zu anderen berufen zurück:

      Ich habe vor 14 TAgen für das Ab- und aufmontieren meiner 4 Räder in der Vertragswerkstatt 30 € bezahlt - im RAhmen einer reparatur für 1000 € . rechne mal den Stundenlohn für den Azubi aus - aber auch das hinkt eben wegen der Notwendigkeit der bezahlung von Fixkosten.

      Wer einen guten Anwalt braucht, wird locker 400 - 500 € pro Stunde bezahlen. Und eine KAnzlei ist deutlich preiswerter einzurichten als eine Arzt-Praxis.
      Trotzdem bin ich bereit, den Betrag des RA zu zahlen, weil ich weiß, daß ich dafür auch absolute Top-Qualität bekomme.


      P.S.:
      In den USA kostet z.B. eine Herzkatheteruntersuchung das zehnfache des deutschen Satzes.
      Nur so als Hinweis.
      Allerdings hat das viele Gründe. U.A. auch versicherungsgründe.

      Aber da gehören hart arbeitende Ärzte ebenfalls zu denen , die gut verdienen. Hierzulande eher nicht.

      @ rainer

      Nur zur Beruhigung: Trotzdem möchte ich da nicht leben und arbeiten ;) :D :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 10:49:49
      Beitrag Nr. 110 ()
      @D.T.: #104

      Sind wir uns darüber einig, dass die Ausgaben in stärkerem Umfang gestiegen sind als die (wie auch immer definierten) Leistungen im Sinne einer medizinischen Versorgung? Es dürfte nicht wegzudiskutieren sein, dass wir die höchte Ärztedichte in Europa haben, aber keinswegs ein in gleichem Umfang überlegenes Gesundheitssystem.

      Das Beispiel aus #107 hat wohl jeder von uns schon in der einen oder anderen Form erlebt.

      Von der Neiddiskussion (Ärzte verdienen zu viel) halte ich wenig, da dies einfach nicht zutrifft. In Summe verdienen sie viel zu viel, für den Einzelnen bleibt aber angesichts der zu hohen Anzahl im Schnitt nur wenig übrig. Meiner Einschätzung nach würde es bei Zulassung von Markt im Gesundheitswesen erheblich weniger Ärzte geben.

      Und zu den Arbeitszeiten: Bitte verallgemeinere nicht die (kriminell hohen) Arbeitszeiten von Krankenhausärzten auf die gesamte Ärzteschaft. Schau Dir mal die Öffnungszeiten einer durchschnittlichen Kassenpraxis an.

      Mein lustigstes Erlebnis mit Ärzten: Ich, als (noch) GKV-Versicherter, habe mir mal von einem Dermatologen ein Muttermal auf der Brust mittels Laser entfernen lassen. Kasse bezahlt das nicht. Auf seine Frage, ob ich eine Abrechnung brauche, sagte ich "Nein, kann ich ja eh nicht abrechnen". Daraufhin sagte er noch im Behandlungszimmer: Das macht dann 100 Mark. Der Schein verschwand in seiner Hosentasche. Ich konnte nur schmunzeln.

      Und von wegen Golf und Trabi: Ja, das wird so sein. Hoffentlich. Wenn die Leute aber für den Golf nicht mehr den Trabi-Preis bezahlen, sondern einen marktgerechten Preis, wird die Nachfrage abnehmen. Glaubst Du, ein Patient würde den (m.E. wirklich realistischen Fall aus #107) klaglos hinnehmen, wenn er die Behandlungskosten zu einem großen Teil selbst bezahlen müsste?
      Um im Bild zu bleiben: Es wird zwangsweise weniger Golf-Händler geben.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 11:51:18
      Beitrag Nr. 111 ()
      @ rainer

      Sind wir uns darüber einig, dass die Ausgaben in stärkerem Umfang gestiegen sind als die (wie auch immer definierten) Leistungen im Sinne einer medizinischen Versorgung? Es dürfte nicht wegzudiskutieren sein, dass wir die höchte Ärztedichte in Europa haben, aber keinswegs ein in gleichem Umfang überlegenes Gesundheitssystem.



      Das sind 3 Fragen in einer.

      1) Sind wir uns darüber einig, dass die Ausgaben in stärkerem Umfang gestiegen sind als die (wie auch immer definierten) Leistungen im Sinne einer medizinischen Versorgung?

      Nein, darüber kann es keinen Zweifel geben:
      Die leistungen sind gestiegen, die Kosten sind gedeckelt.
      Also sind die Honorare für die einzelnen Leistungen drastisch gesunken. Du hast immer noch den Mythos der "Kostenexplosion" für ärztliche Lesitungen, copyright für diese demagogische Aussage liegt übrigens bei Seehofer, im Kopf.

      Wie bereits mehrfach erläutert, haben wir eben KEINE Kostenexplosion, sondern eine Implosion der Beitragszahler, aber eine demographisch bedingte Leistungsexplosion.
      Und die wird bei der Umsetzung der Pläne von Clement (KEINE Weiterzahlung der GKV-Beiträge in der vor der Arbeitslosigkeit bestehenden Höhe bei Empfängern von Arbeitslosenhilfe) noch einmal mit einem lauten Knall erneut implodieren.


      2)Es dürfte nicht wegzudiskutieren sein, dass wir die höchste Ärztedichte in Europa haben, aber keinswegs ein in gleichem Umfang überlegenes Gesundheitssystem.


      a) Warum nur beneiden uns alle anderen Staaten um unser Gesundheitssystem? Wegen der hohen Leistungsfähigkeit bei staatlich verordneten Minimalhonoraren.

      Kein Französischer Arzt würde sich für unsere BAT-Hungergehälter und unendliche unbezahlte Überstunden und Dienstbereitschaften hergeben.

      Dort wird die Arztzahl weizter drastisch ansteigen, denn dort gilt jetzt die 35 Std Woche und eine Gesamtarbeitszeit von max. 50 Std/Woche. Wohlgemerkt, bei trotzdem deutlich höherem GRUNDgehalt und besser bezahlten Diensten.

      Und die saugen heftig gute Ärzte aus Deutschland ab. Ebenso wie die Schweiz, Holland, GB, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, ...

      Zur Versachlichung der Verdienstsituation habe ich im Thread von "Aktienkrieger" mal einige Gehälter offengelegt.

      Zum direkten Vergleich derdort genannten Gehälter mit realistischen Angeboten der Märkte im Ausland hier einmal ein Link zu einem aktuelen Angebot aus Norwegen, welches jedoch in 4 Wochen nicht mehr im Internet stehen wird und welches ich deswegen hier reinstelle, weil es offener als andere Stellenangebote an Dt. Ärzte die verdienstmöglichkeiten nennt (Erfahrungsgemäß sind dies nur Anfangsangebote, das ist um ca. 20-30% steigerbar) :

      http://www.aerzteblatt.de/v4/stellen/anzeige.asp?id=138149


      Die höchste Arztdichte wird also bald makulatur sein.
      Zudem beschweren sich einerseits die Patienten über "5-Minuten-Medizin" , andererseits gibt es angeblich zu viele Ärzte? Das passt nicht zusammen und inerhalb der nächsten 5-10 Jahre wird es einen nach 1950 nie gekannten Ärztemangel geben. Ihr werdet Euch noch wundern...

      Und: soll vielleicht eine 2-jährige WArtezeit auf eine Knie-OP wie z.B. in Großbritannien hier auch stattfinden, damit "die Ärztezahlen nicht mehr in der Spitze der Dichtetabelle sind" ??

      Und wollt ihr wie in Großbritannien als Nierenpatient mit 60 JAhren einfach keine Dialyse mehr haben - und dann kläglich verenden? Oder mit 65 keine Bypass-OP mehr?

      Es istm.E. absolut kein Zufall, daß vor 2 JAHREN VON DIESER KOALITION eine klar auf "finale Kostensenkung" ausgerichtete, aber natürlich nicht als soclhe kommunizierte Diskussion über aktive Sterbehilfe angezettelt wurde. Wohlgenutzter Anlaß waren die nicht unumstrittenen niederländischen Gesetze zur aktiven Sterbehilfe, die zu fatalen Fehlentwicklungen führen können, aber natürlich auch in so manchem Fall finaler Krebserkrankung einen würdigen Tod ermöglichen.

      Diskutiert wurde aber in Deutschland rasch in ökonomischen Zusammenhängen.

      Wollt Ihr also Verhältnisse wie in GB? Kein Problem - wir gehen mit Riesenschritten in diese Richtung, wenn es so weiter geht.

      b) Von Berufskritikern wird eine handwerklich äusserst mangelhafte UNESCO-Studie herumgereicht, in der diese Behauptung, das Dt. Gesundheitswesen würde nur Mittelmaß sein, in unzulässiger Schlussfolgerung aufgestellt wird.

      Ich bin der letzte, der behauptet, es könne nicht noch besserer Einsatz der Ressourcnen im gesundheitssystem erfolgen und besseere Qualität ist immer möglich.

      Aber im intern. MAßstab sind wir top.
      DAs beweisen große Patientenströme vom Ausland nach deutschland hin (der von Dir zurecht geliebte "MArkt" )

      Warum diese unsäglich schlechte UNESCO-Studie ohne Aussagekraft ist, habe ich bereits früher näher erläutert.

      Habe jetzt keine Zeit, das genau zu wiederholen.

      FAzit:

      Es werden bei Diskussionen immer noch Mythen verbreitet.

      Die können wir uns aber nicht mehr leisten.

      Wir benötigen ein von grund auf radikal anderes Gesundheitssystem.
      Nicht so sehr, was die Leistungen, sondern die Beteiligung der Menschen an einer Entscheidung anbelangt, die ihre eigene Gesundheit betrifft. Hier sollte weniger Bevormundung und mehr persönliche Verantwortung angestrebt werden.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 11:52:21
      Beitrag Nr. 112 ()
      Nachtrag:

      Ich nehme an, rainer, daß Du in deinem Beruf über das ärztliche Norwegen_gehalt nur lächeln kannst. ;)
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 12:00:51
      Beitrag Nr. 113 ()
      @Knallgas
      Jeder hat in dieser Hinsicht etwas zu erzählen. Übrigens ein Arzt hier aus dem Ort hat sich vor einigen Jahren in Fuerte niedergelassen
      Dein Loblied auf den alten Hausarzt, klingt zwar immer schön, aber wirst Du deinen neuen Golf zu dem Handwerkmeister bringen, der einen Schraubenschlüssel und ne Hebebühne hat. Apparatemedizin muß schon sein, aber muß jeder alles haben.
      Eine Einrichtung einer neuen Praxis kostet viel, und "hilfreiche" Hände erklären einem jungen Mediziner, was er schon alles braucht. Bei der Eröffnung sitzt dieser Mann dann auf einem Haufen Schulden. Und der idealistische junge Mann ist dann schnell ein in das System gefesseltes Mitglied der Standesorganisation.
      @Rainer
      Würde der Markt daran etwas ändern, höchstwahrscheinlich wird er die Syntome verstärken. Würde nicht das System den geschäftstüchtigen und nicht den Guten nach oben bringen. Deine Marktgläubigkeit ist mir unheimlich. Du hattest vor paar Tagen mal das Beispiel mit den nebeneinanderliegenden Supermärkten gebracht, die die gleichen Preise haben. Daran merkt man, daß Du nicht selbst einkaufst. Bei diesen Supermärkten liegt eine Mischkalkulation zu Grunde, deshalb ist wichtig genau aufzupassen, was was wo kostet. Es wird davon ausgegangen, daß der Kunde, erst mal im Laden alles dort kauft, was er braucht.
      Was heißt das für die Medizinbranche, der Arzt muß eine Kundenbindung aufbauen, dann nimmt ihm der Kunde schon alles ab, ohne Garantie und Geld Zurückversprechen.
      @DT
      Du sprichst von Ist- und Sollleistungen. Daß Ist=Soll sein müße. Ich als Kunde kenne weder das eine noch das andere. Rainer sagt, immer der Masse hinterher, OK dann macht die Bild den Qualitätstest. Deregulierung ja, aber eine absolute Freigabe, wird kontraproduktiv sein. Sonst wird der mit dem meisten Geschrei auch der erfolgreichste.
      J.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 12:04:25
      Beitrag Nr. 114 ()
      @ rainer

      die von Dir beschriebene "brutto-für-netto" - Methode habe ich bisher in JEDER Branche erlebt.

      Ärzte sind keine besseren Menschen als andere.
      Bei GKV-Patienten in der Praxis und im Krankenhaus geht´s aber nicht. DAs ist nun mal das "Schicksal" der GKV-Ärzte...

      Mir selber ist das auch schon früher bei RA´s passiert...
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 12:13:44
      Beitrag Nr. 115 ()
      @#109 von Deep Thought


      << Er hat die genannte Summe nicht verdient, er hat sie umgesetzt >>

      Völlig klar & dankenswerterweise richtiggestellt...

      Aber : mit dem Hausarzt seiner Gattin ist die meine befreundet, d`rum weiss ich, was da NETTO übrigbleibt.

      << Und muss sich z.B. alle 5-6 JAhre neue Ultraschallgeräte für 150.000,-- anschaffen, um auf optimalem Stand zu sein. >>

      Wer braucht den ganzen Scheiss & warum muss inzwischen jeder Orthopäde seinen eigenen Tomografen haben, Kernspin - wenn`s geht..??

      << DAher sollte auch jeder Patient - wie immer im Leben - seine Rechnung anschauen und ggf. korrigieren lassen, falls Positionen falsch sind. >>

      Eccolo!! - dafür muss aber der GKV`ler zuerst mal eine in der Hand haben - erste zögerliche Ansätze gibt es ja.

      Und er muss auch in die Lage versetzt werden, sich zu überlegen, wie er das Ganze - bei korrekter Abrechnung wohlgemerkt - in Zukunft billiger hinkriegt.

      Also Gesundheitsvorsorge usw. anstatt fixe Beiträge , & damit natürlich der Wunsch, wenigstens einen Teil dieses Geldes wieder aus der Kasse rauszuholen..

      Es wäre alles recht einfach & auch hier vom KFZ abzuschauen : Ein Bonus - Malus System bei den Versicherungen, kombiniert mit einer Basisabsicherung.

      So wie bei KFZ die unlimitierte Haftpflichtvers., für den unwahrscheinlichen Fall, dass wegen meines Verschuldens ein Tanklaster in`s Grundwasserschutzgebiet rödelt.

      - Und bei meiner Gesundheit, damit man mich nicht notschlachten muss, wenn der Krebs, die Dialyse, was Chronisches die Sache für meinen Geldbeutel zu teuer macht.

      Wobei ich allerdings gerne auch noch ein Sterbehilfegesetz nach niederländischem Muster hätte !

      Ich brauche die Segnungen des medizinisch Machbaren nicht ungebegrenzt, so wie mein Nachbar, dem sie für DM 150 tsd. ein regelrechtes Gerüst zur Abstützung seines krebszerfressenen Rückgrats eingebaut haben.

      Und der noch dazu das Glück hatte, dass ein barmherziger Arzt ihm Morphium an der Grenze zur Verhaftung als Rauschgiftdealer verschrieben hat ... bis er dann endlich gehen durfte.

      Aber wartet nur Freunde, all diese Dinge werden sich im Laufe der nächsten Dekade ganz von selber regeln :

      Da kommt eine Generation übergewichtiger Zuckerjunkies, die momentan mit staalicher Billigung KINDER - Produkte in sich hineinstopft & mit COLA `runterspült, in das Alter 30 = Diabetes plus kaputte Gelenke.

      Die sind dann gleichzeitig auch diejenigen, von denen jeder seine zwei Rentner schultern soll..... :)

      Da werden wir dann ein etwas schlankeres Gesundheitswesen sehen & auch ein wenig emotionsloser über ein sozialverträgliches Frühableben nachdenken...

      .
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 12:19:57
      Beitrag Nr. 116 ()
      Knallgas
      Es gibt keine unbegrenzte Haftpflicht in der Kfz-Versicherung.
      Die Versicherer müssen es jetzt auch reinschreiben. 50 Mio.
      J.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 13:25:24
      Beitrag Nr. 117 ()
      na gut, das reicht zur Not auch für eine Ganzkörper Transplantation ...:)
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 14:06:31
      Beitrag Nr. 118 ()
      Knallgas
      Es ging mir nicht um die Haftpflicht. Ich meinte Deine gesamten Behauptungen in#115. Nur bei der Haftpflicht kann die Behauptung konkret widerlegen.
      J.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 14:17:17
      Beitrag Nr. 119 ()
      << Ich meinte Deine gesamten Behauptungen in#115 >>


      -dann werd` konkreter, auch wenn Du es nicht "belegen" kannst.

      Kann ich auch nicht & Verallgemeinerung ist mein hauptsächliches Stilmittel, wie die leidgeprüften #Rainer, #Deep & #Co sicher wissen ... :)

      Aber irgendwo in diese Richtung muss der Hase wohl laufen, meine ich.

      .
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 14:51:39
      Beitrag Nr. 120 ()
      Knallgas
      Es ist wie mit einer Kamera, Du kannst sie richtig einstellen , dann bekommst Du scharfe Bilder. Du kannst sie falsch einstellen, dann bekommst Du schlechte Bilder. Es sind beides Bilder, aber bei den einen siehst Du das, was Du aufnehmen wolltes, besser. Ich habe mir heute morgen den Thread von Antigone" Wind in den Segeln des Todes" durchgelesen (passt gut zur depressiven Novemberstimmung).Sie zeichnet scharfe Bilder und fast alle anderen, sehen nicht gut aus. Ich kann Dich nicht widerlegen.
      J.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 15:18:12
      Beitrag Nr. 121 ()
      @ knallgas


      << Und muss sich z.B. alle 5-6 JAhre neue Ultraschallgeräte für 150.000,-- anschaffen, um auf optimalem Stand zu sein. >>

      Wer braucht den ganzen Scheiss & warum muss inzwischen jeder Orthopäde seinen eigenen Tomografen haben, Kernspin - wenn`s geht..?


      Ganz einfach:

      Erstens ist laut Standesrecht jeder Arzt verpflichtet, eine durchschnittliche fachliche Leistung eines FAcharztes abzuliefern.
      DAs ist sicherlich richtig so, zur sauberen Diagnostik gehören aber auch zeitgemäße Geräte (allerdings erst recht die Fähigkeit, die technischen Möglichkeiten auch mit entsprechendem faclichen Wissen ausnutzen zu können)

      Um beim Besipiel meines Freundes und Kollegen zu bleiben:

      Er hat mit diesem gerät (weil er halt fachlich spitze ist) so ganz nebenbei bereits bei einigen Schwangerschaften Mißbildungen festgestellt, die durch die frühe Diagnostik einen KAiserschnitt mit nach operativer Korrektur/Intensivbehandlung des auf diese Art "künstlich zu früh Geborenen" erst ermöglichten.

      Mütter und Kinder sind in diesem Falle wohlauf und verdammt dankbar.

      Unnütze "Apparatemedizin" ? Wohl kaum.

      Nächstes Beispiel aus dieser Praxis:

      Mit den Geräten der neuesten generation kannst Du krebsverdächtige Knoten bereits ab 0,5 mm Durchmesser detektieren. Ein klarer FAll für die Früherkennung von Brustkrebs durch Verlaufskontrollen.

      Unnütze Technik? Wohl kaum.

      Auch Frauen bekommen Arteriosklerose.

      Mit diesen geräten kannst Du aufgrund der phantastischen Auflösungsfähigkeit auch bereits Vorstufen einer Arteiosklerose , die Intimaverdickung der innnersten Gefäßschicht, erkennen und einen PAtienten frühzeitig durch die Diagnose auf eine entsprechende lebensführung (Gewichtabnahme, Hochdrucktherapie etc. ) hin motivieren.
      DAß Du damit natürlich bei "Schwindel" auch mal eben die Halsschlagader grob auf gefährliche Verengung untersuchen kannst, ist nur ein Nebeneffekt.

      Im Übrigen:

      Untersuchungen haben ergeben, daß Patienten, die der Aparatemedizin ausgeliefert sind, nur vor einem Angst haben:

      Der Verlegung auf die NOrmalstation.

      Dort ist eben keine Technologie, die beständig beschützt.
      Sondern ein geduldiger Ruf-Knopf und eine Schwester für alle PAtienten....

      "Apparatemedizin" wird wirklich nur von Leuten angeprangert, die sie weder kennen noch in Anspruch nehmen müssen. Die vervielfältigen auf diese Art und Weise ihre unfundierten Vorurteile, bestärkt durch die Gelbe-Seiten_Medien....

      DSA ist der gleiche Quatsch wie "Ich will auch nie im Erkrankungsfall diese schlimme Chemotherapie".

      Wer diese armen PAtienten kennt, der weiß,wie sie um jeden gewonnenen TAg kämpfen. Und dankbar sind, denn Chemotherapie lindert u.a. auch ansonsten unerträgliche SChmerzen. Am wirklichen Ende sieht das anders aus.
      Abergeh einmal in eine Onkologische Ambulanz und rede mit solchen Menschen.

      DAs wird alle Vorurteile ins Gegenteil verkehren.

      Nebenbei: Wegen dieser oberflächlichen Meinung der NICHT-Erkrankten halte ich sogenannte "PAtienten-Testamente" , die zumeist auf edr Grundlage eines soliden NICHT-Wissens über Intensivmedizin gemacht wurden oder wegen Verallgemeinerung eines einzelnen, tragischen Falles, für ethisch, auch juristisch nicht wirklich wirksam.

      MAn kann nämlich nur frei entscheiden, wenn man wirklich durch Sachkenntnis dazu fähig ist.

      Und "auf Vorrat" kann niemand auf dieser Erde einen eigenen Fall voraussehen.

      Wer wie ich intensivmedizinisch 2 JAhrzehnte im geschäft ist, der weiß, wie immer wieder mal einer, dem man keine Chance einräumte, überlebte. Ist zwar selten, aber ich persönlich würde wert auf Therapie legen.

      Diese PAtienten sind übrigens nicht nur besonders dankbar, die haben zumeist auch nachher eine andere Einstellung zum Leben.


      Mir ist zumindest ein FAll bekannt, wo im Nachhinein ein PAtient heilfroh war, daß das "PAtienten-Testament" nicht gefunden wurde.... Glück gehabt..... :D
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 15:52:28
      Beitrag Nr. 122 ()
      @d.T.: #121:

      Zunächst: mir ist klar, dass Du gar nicht anders argumentieren kannst, als Du es tust. Du wärst ein schlechter Arzt, wenn es anders wäre. Ist gar nicht böse gemeint. Du solltest Dir nur darüber im Klaren sein, dass Du hier nicht unvoreingenommen und objektiv sein kannst. So wenig wie ich es bin, wenn es um das angebliche Versagen von Wirtschaftsprüfern geht.

      Wer hat denn was gegen Apparatemedizin gesagt? Ich jedenfall nicht. Ich möchte natürlich mit dem neuesten Stand der Technik therapiert werden. Die Frage ist nur, ob diese Geräte bei jedem Arzt stehen müssen. Verursacht unnötige Fixkosten, und dann wird eben der Briefträger jedesmal geröntgt, wenn er die Post bringt :D

      Anderer Aspekt:
      Wir werden uns angesichts unserer demographischen Entwicklung auf Dauer vor einer Frage nicht drücken können, die mit erheblichem ethisch-moralischem Konfliktstoff behaftet ist: Wieviel darf die Rettung / Verlängerung eines Menschenlebens kosten? Sprüche wie "Leben ist unbezahlbar, unendlich wertvoll" sind leicht getan. Klar ist, dass es so nicht funktionieren kann (und bereits auch heute nicht so läuft).
      Ich bin ja medizinischer Laie, aber ich vermute, dass diese Frage an Brisanz gewinnt durch die steigende Lebenserwartung. Weil dadurch einerseits das Verhältnis von Beitragszahlern und reinen Empfängern medizinischer Leistungen sich verschlechtert, andererseits aber vermutlich auch die Behandlungskosten weiter steigen werden. Weil wohl durch steigende Lebenserwartung Krankheitsbilder auf uns zukommen, die wir heute so noch gar nicht kennen (weil vor Eintritt der "abnutzungsbedingten" Krankheiten und Leiden oft schon vorher Schluss ist). Ich könnte mir bspw. vorstellen, dass künstliche Hüftgelenke etc. in Zukunft viel häufiger sein werden als heute. Nur weil die Menschen länger leben, hält ja wohl die Hüfte nicht auch länger.

      Mir ist klar, dass Du als Arzt, der den "Todgeweihten" täglich ins Gesicht blickt und direkt mit dem Leid konfrontiert ist, hier wohl eher eine absolute Position einnehmen wirst. Wie gesagt: Wäre schlimm, wenn es anders wäre. Aber genau deswegen darf Gesundheitspolitik nicht durch Ärzte bestimmt werden.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 16:08:53
      Beitrag Nr. 123 ()
      @ rainer

      Mir kam nur in einem posting etwas zu oft der PAuschalbegriff "Apparatemedizin" vor, habe das ja auch nicht mit Dir in Verbindung gebracht.

      Aber:

      "Genau deswegen darf Gesundheitspolitik nicht von Ärzten bestimmt werden"

      Genau falsch.

      Wie das endet, sieht man ja seit vielen JAhren.

      DAß unser Gesundheitssystem noch relativ lange funktionierte, war den Umsetzungen der Körperschaften öffentlichen Rechts, genannt Ärztekammern, zu verdanken.
      Die haben aus den Vorgaben der Politik noch das Beste gemacht.

      Oder glaubst Du, eine rentenexpertin wie Fischer oder Schmidt soll weitermachen????

      Wenn die Gesundheitspolitik nur mit RAhmenvorschriften, Qualitätsorientierung durch die Politik abgesteckt wird und der Rest endlich in der HAnd der Kunden liegt, wird es mittelfristig besser sein.

      Bisher sind diejenigen deutschen Autokonzerne auch langfristig gut gefahren, die von Ingenieuren geführt wurden. DAs wird schon seinen Grund haben.

      Gut, gelegentlich dreht mal einer Durch und baut einen 16-Zylinder... :laugh:

      Aber die Qualität stimmt halt im Schnitt.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 16:10:53
      Beitrag Nr. 124 ()
      Im Übrigen habe ich ja bereits in anderen Threads auf die unsinnigen mangelhaften Nutzungszeiten und ähnliches hingewiesen.

      Wären Praxen konzentrierter bzw. enger mit Krankenhäusern verzahnt, die sektorengerenzen gesprengt,würden mehr Synergien entstehen. usw.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 16:35:21
      Beitrag Nr. 125 ()
      @d.T #123:

      Sehe ich anders. Wenn in einer Diskussionsrunde über Gesundheitspolitik im Fernsehen als "Fachleute" Ärzte eingeladen werden (schlimmer noch: deren Standesvertreter), schalte ich lieber um.

      Interessant finde ich hingegen Diskussionen mit Leuten, die das Thema aus wissenschaftlicher Sicht beleuchten. Und davon gibt es an den Hochschulen genug. Fachleute, die nicht selbst betroffen sind. Aus unterschiedlichsten Fachrichtungen.

      Zum Vergleich mit den Autokonzernen (die übrigens selten von Ingenieuren geleitet werden): Natürlich müssen da die Fachleute im Management sitzen. Und selbstverständlich muss der medizinische Leiter eines Krankenhauses ein Arzt sein.

      Aber: Sollen Manager von Autokonzernen in Deutschland wegen ihrer erwiesenen Fachkompetenz die Verkehrspolitik bestimmen? :D

      Soll ein Landwirt Agrarminister werden? Im Gegenteil: Die Nicht-Landwirtin Künast ist m.E. die beste Agrarministerin seit Jahrzehnten.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 16:38:09
      Beitrag Nr. 126 ()
      So, und jetzt verabschiede ich mich. Habe drei Wochen Urlaub, ab in die Sonne.

      Bis dann.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 16:53:09
      Beitrag Nr. 127 ()
      @#121 von Deep Thought

      Du hast schon Recht & ich habe leicht reden von meinem Wunsch nach Sterbehilfe...solange es nicht so weit ist.

      Aber mehr, als mir für den Fall der Fälle ein solches "rechtzeitiges" Abtreten vozunehmen, kann ich dzt. nicht tun.

      Zudem trägt das Fernsehprogramm auch seinen Teil dazu bei, nicht << um jeden gewonnenen TAg... (zu) kämpfen >> ;)

      Im Ernst - ich hatte vor einiger Zeit mal die Diagnose "Raumforderung", die sich dann als Doppelniere herausgestellt hat.

      Da hat man dann vor der Angioskopie eine Woche lang Zeit zum "Üben"...

      Global kann ich nach dieser Erfahrung sagen, dass ich froh bin, nix ausgelassen zu haben , mir die verbleibenden Alternativen nach obigem "Fernsehkriterium" überlegt habe & mich weniger denn je auf "mit 66 fängt das Leben erst an" einlassen werde...


      @Rainer : der mit dem Postboten ist gut !! :)

      .
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 17:01:13
      Beitrag Nr. 128 ()
      hi Rainer,

      voll d`accord zu #125 und trotz anflug eines fetten
      neidgefühles: schönen & erholsamen urlaub, checker;)

      @knallgas,

      servus - mein wimmerl nennt sich fistel und des mistvieh
      führt sich auf wia da aetna, ausbruch nach über 13jahren:cry:
      es ist ergo an der zeit für die mittlerweile 5. op.
      und von mal zu mal wird unsereiner sachkundiger und verhandelt (gottseidank PKV)
      dementsprechend mit ihro gnaden > hr.proktologe.
      was ich sagen will ist, dass ein beidseitiger dialog im sinne
      ärztlicher kunst inkl. wirtschaftlichen interessen,
      erst nach vollkrass intensiven infos erfolgen kann!

      @D.T. - Rüspektgruß!

      ciao
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 17:06:42
      Beitrag Nr. 129 ()
      @ rainer

      schönen und erholsamen urlaub.

      @ dolcetto

      Gruß zurück! ;)

      @ knallgas: ebenso.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 17:08:29
      Beitrag Nr. 130 ()
      rainer:

      Das Beispiel mit dem verkehrsministerium hinkt natürlich:

      Oder seit wann gibt es Auto-Ministerien... ? :D
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 18:17:36
      Beitrag Nr. 131 ()
      Die von euch angesprochene Aushändigung einer Kosten-
      rechnung an den PAtienten,sehe ich nur positiv.

      Ich möchte mal meinen Forderungskatalog vom Anfang erweitern
      und auf alle Bereiche übertragen.

      Wir brauchen eine Eigenbeteiligung pro Jahr in Höhe von
      1500Euro.
      Diese senkt die Verwaltungskosten ungemein(schaut euch die Beiträge
      der Privaten mit und ohne SB an).
      Darüber hinaus können dadurch die Beiträge zur GKV gesenkt werden.Hieraus folgen niedrigere Lohnnebenkosten,was zu
      mehr Beschäftigung führt.Gleichzeitig wird ein Beitrag
      zur Steigerung der Binnenkonjunktur geleistet,da auch dem
      An mehr Geld übrig bleibt.
      Mehr Beitragszahler bedeutet mehr Geld in der Kasse,es
      kann eine Rückvergütung gezahlt werden und somit bekommt
      man sogar die Eigenbeteiligung ganz oder teilweise zurück.
      Mfg
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 20:57:55
      Beitrag Nr. 132 ()
      #131 Optimalist

      Erklär mir mal, wie niedrigere Lohnnebenkosten Arbeitsplätze schaffen sollen. Man möchte diese absurde Theorie doch mal nachvollziehen!
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 23:07:32
      Beitrag Nr. 133 ()
      Im Augenblick schafft garnichts neue Arbeitsplätze, weder
      niedrige Steuern, noch niedrigere Nebenkosten.
      Es hat sich erwiesen, daß einzig und allein die Aussicht auf Gewinn dazu führt, daß mehr investiert wird und dann auch neue Arbeitsplätze entstehen.
      Ob aber hier oder in China ist zweifelhaft. Ein chinesischer Arbeiter verdient in den Sonderzonen bei 7 Tagewoche bei bis zu 16 Stunden Arbeit pro Tag gerade mal 60,-€ im Monat.
      Berufsgeossenschaft, Krankenkasse, Rentenversicherung gibt es nicht oder nur auf dem Papier.
      Hörte heute einen Bericht über China bei Info Radio.
      Wie soll hier Arbeit entstehen, wenn ein Großteil der Arbeitslosen, dank ihrer Qulifikation, mit diesen chinesischen Arbeitern konkurriert.
      Für diese Leute bleiben nur die staatlich geförderte Billigjobs.
      Ich weiß nicht, ob es überhaupt eine Studie gibt, die aussagt, wieviel Menschen, von den 4Mio. gezählten Arbeitslosen, überhaupt eine Chance hätten, auf Grund ihre Qualifikation, auch bei einem Anspringen der Konjunktur, einen Arbeitsplatz zu bekommen.
      Für die anderen bleibt die Aussicht auf einen staatlich geförderten Billigjob, der wieder dazu führen kann, daß in bestimmten Branchen reguläre Jobs wegfallen.
      Umschulung oder Sozialhife.
      Ich habe festgestellt auch durch die Diskussion in dem Thread, es gibt keine einfachen Lösungen.
      Denn irgedeine Lösung auf der einen Seite, schafft Probleme auf der anderen.
      Jetzt wollen die Mitarbeiter in den medizinischen Berufen erst einmal protestieren.
      Vielleicht sollte man die Montagsdemos wieder einführen, jede Woche eine andere Gruppe der Betroffenen.
      J.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 23:21:39
      Beitrag Nr. 134 ()
      Das Forum
      Die Roten Kapitalisten verraten ihre Basis 07.11.2002, 19:30 Uhr
      Die Kommunistischen Partei Chinas umwirbt die Privatunternehmer






      In unmittelbarer Nachbarschaft der "Ausbeuterbetriebe" von Shenzhen, in denen Arbeiter oft sieben Tage die Woche 16 Stunden täglich schuften müssen, lockt der größte Golfplatz Asiens, "Mission Hills". Auf dem Parkplatz stehen die teuersten Wagen: Mercedes, Bentley, Porsche und BMW.

      Die Sonderwirtschaftszone Shenzhen ist eine Oase für Chinas neue Millionäre und zugleich das Manchester für Millionen Wanderarbeiter. Es ist wieder chic, reich zu sein. "Wer ausgebeutet wird, hat eben Pech gehabt", so die lapidare Haltung derer, die es im Versuchslabor der Marktwirtschaft Shenzhen geschafft haben. - Was viele längst als traurige Realität kennen gelernt hatten, wird nun auch Programm:

      Anlässlich des 80. Geburtstags der Kommunistischen Partei gab Staats- und Parteichef Jiang Zemin die entscheidende ideologische Richtungsänderung bekannt:

      In Zukunft sollen auch Privatunternehmer der Partei beitreten dürfen, forderte er, wohl wissend, dass er damit kommunistische Ideale ad absurdum führt und sich der Kritik der "Hardliner" aussetzt. Auf dem 16. Parteitag der KPCh soll jetzt diese Kehrtwende schriftlich fixiert werden.

      Die KPCh und die chinesische Regierung versuchen, die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich zu überbrücken, um die eigene Haut zu retten. Die neue Allianz von Privatunternehmern und Machtbesessenen: beide Seiten wissen genau, dass sie nur gemeinsam bestehen können und deshalb ihre "guanxi", ihre Beziehungen, pflegen müssen.


      Feature von Kerstin Lohse
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 23:33:34
      Beitrag Nr. 135 ()
      Jörver,
      wir haben Probleme,es ist nicht leicht,keine einfachen
      Lösungen,so dein Tenor.
      Ergo,machen wir nix?!
      Ich behaupte,so schwer ist das gar nicht!Nur,wir müssen
      alles auf einmal anpacken,es reicht nicht mehr an
      irgendeiner Schraube zu drehen.

      Und zum Thema Lohnnebenkosten,da wird sich der Wilschmi
      noch wundern.Diese sind das Problem der Zukunft.
      Dagegen sind die Steuern nix!
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 23:37:58
      Beitrag Nr. 136 ()
      Jörver,Studie-Arbeitslose
      Ohne Billigjobs werden wir 6-7 Mio nie mehr in Arbeit
      bringen(Arbeitslose,Sozialhilfeempfänger zusammen gerechnet.
      Allein über 1 Mio Jugendliche haben keinerlei Abschluß,nicht
      einmal Hauptschule,noch Fragen dazu?
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 23:43:50
      Beitrag Nr. 137 ()
      optimalist
      Einverstanden. Aber die neusten Untersuchungen aus den Niederlanden zeigen, daß wir die Probleme nur verschieben, nicht lösen. Ich bin für jede Lösung offen, wenn sie sich nicht in Richtung Arbeitsdiendt bewegt.
      J.
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 23:50:04
      Beitrag Nr. 138 ()
      Jörver,der Bildung kommt ebenfalls zentrale Bedeutung zu.
      Wollen wir keine amerikanischen,chinesischen und sonstigen
      Verhältnisse,bleibt nur, besser als die Anderen zu sein.
      Dabei verdummt unser Volk immer mehr.Passt also auch
      irgendwie nicht zusammen.Und die so genannten Intellektuellen verweigern sich,Egoismus,Karriere sonst nichts.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 00:14:25
      Beitrag Nr. 139 ()
      Wir werden künftig nicht mehr, sondern weniger Zeitarbeit in Deutschland haben"
      Hans-Eberhard Schleyer, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des deutschen Handwerks und Mitglied der Hartz-Kommission






      Regierungssprecher Bela Anda nennt es die größte Arbeitsmarktreform in der Geschichte der Bundesregierung: Die Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission, mit der die Bundesregierung knapp sechs Milliarden Euro einsparen will. Nach dem Kabinett haben auch die Fraktionen von SPD und Grünen die Vorschläge abgesegnet. Heute sind sie in erster Lesung im Bundestag, und da dürfte es heftigere Debatten geben als hinter den Kulissen von Rot-Grün. Vor allem gegen die tarifliche Gleichstellung von Leiharbeitern mit den Stammbelegschaften protestiert die Wirtschaft. Und die Union sagt: Die Vorschläge zielen in die falsche Richtung, so Unionsfraktions-Vize Merz.

      NDR Info: Herr Schleyer, Sie haben an den Hartz-Vorschlägen selbst mitgearbeitet und müssten Friedrich Merz jetzt eigentlich vehement widersprechen.

      Schleyer: Nein, das müsste ich dann, wenn tatsächlich Hartz eins zu eins umgesetzt worden wäre. Die Kommission wollte auf der einen Seite eine Reihe von Barrieren, die Zeitarbeit behindern, abräumen, auf der anderen Seite die Möglichkeit geben, Zeitarbeit künftig tarifvertraglich zu ordnen. Das ist richtig. Das, was jetzt geschieht, ist sozusagen die gesetzliche Festlegung eines gleichen Lohnes, aber nicht nur eines gleichen Lohnes, sondern auch aller Arbeits- und Sozialbedingungen, die am Arbeitsplatz eines entleihenden Betriebes herrschen. Damit wird Zeitarbeit unter finanziellen Gesichtspunkten unattraktiv für viele Betriebe. Sie haben einen erheblichen bürokratischen Mehraufwand.

      NDR Info: Aus Arbeitnehmersicht argumentiert ist das doch nur gerecht. Die Bundesregierung sagt auch, sie will Zeitarbeit für Arbeitnehmer attraktiver machen.

      Schleyer: Ja. Aber wir reden hier über Arbeitslose, vor allem über schwerer vermittelbare.

      NDR Info: Wir reden nicht nur über schwer vermittelbare Arbeitslose, sondern das ist ein Spezialfall. Und dafür soll es auch Ausnahmeregelungen geben.

      Schleyer: Aber die Ausnahmeregelung, die sehe ich eben so nicht. Nein, wir reden schon hier jetzt zunächst einmal konkret über die Umsetzung des Hartz-Konzeptes. Denn mit dieser Umsetzung soll ein wichtiger Beitrag zur Lösung unserer Arbeitsmarktprobleme geleistet werden. Und das werde ich auf diesem Wege nicht schaffen, weil ich für aufnehmende Betriebe die Bedingungen so verschlechtere, dass sie eigentlich gar keinen Anlass haben, jemanden, der unter diesen Bedingungen angeboten wird, aufzunehmen und ihm dann vor allem auf Dauer einen festen Arbeitsplatz zu geben.

      NDR Info: Aber es werden doch Dinge auch für die Unternehmen erleichtert. Stichwort Arbeitnehmerüberlassungs-Gesetz, also einen Leiharbeiter sozusagen auch mehrfach ausleihen zu dürfen. Bei den Tarifen wird es auch so sein, dass die Leiharbeiter zum Beispiel kein Weihnachts-, kein Urlaubsgeld bekommen. Da sind niedrigere Einstiegstarife möglich, Öffnungsklauseln, wo auch die Gewerkschaften mitziehen.

      Schleyer: Das sehe ich eben nicht. Denn das Gesetz schreibt eben genau fest, dass für den verleihenden Arbeitnehmer genau dieselben Bedingungen gelten, wie sie am Arbeitsplatz des entleihenden Unternehmens gelten.

      NDR Info: Aber im Kleingedruckten nachgelesen, stimmen doch die Dinge, die ich eben gesagt habe. Dinge, die die Unternehmen beklagt haben, fallen künftig weg. Und noch einmal: Öffnungsklauseln sind in den Tarifverträgen möglich.

      Schleyer: Sie sind möglich. Aber warum sollten Gewerkschaften davon Gebrauch machen? Und für Tarifverträge brauchen sie zwei Unterschriften, wenn ihnen das Gesetz die völlige Gleichstellung schon vorgibt. Das, was jetzt in Angriff genommen wird, kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass wir künftig nicht mehr, sondern weniger Zeitarbeit in Deutschland haben. Und das kann nicht der Sinn des Ganzen sein.

      NDR Info: Sie gehen noch weiter, Herr Schleyer. Sie sagen, die rot-grüne Regelung zwinge zu mehr Überstunden. Damit sagen Sie doch im Umkehrschluss, Rot-Grün hat eigentlich immer Recht gehabt, wenn sie behauptet haben, im Abbau von Überstunden liegt Potential für Arbeitsplätze.

      Schleyer: Aber es muss doch auch im Interesse der Betriebe sein. Warum werden denn Überstunden gefahren? Aus unterschiedlichen Gründen. Einmal, um Spitzenauftragszeiten damit zu bewältigen, zum anderen um eben auch bestimmte Hemmnisse, die man hat, wenn Sie an den gesamten Bereich des Kündigungsschutzes und anderes denken, nicht überwinden zu müssen. Das ist ein wesentlicher Grund, warum Überstunden gefahren werden. Und wir wollten mit einer deregulierten Zeitarbeit, die zu attraktiven Konditionen angeboten wird, eben gerade erreichen, dass vor allem auch Arbeitslose, denn um die geht es jetzt vor allem, eine Chance haben, nicht nur in Zeitarbeit vermittelt zu werden, sondern dann zu einem späteren Zeitpunkt auch tatsächlich von dem Unternehmen, in dem sie tätig sind, auch fest übernommen zu werden. Und das, scheint mir, wird mit der jetzigen Regelung auf jeden Fall erheblich erschwert.


      Du hast Recht wir brauchen noch mehr qulifizierte Arbeitnehmer, aber das ist ein langer Weg. Was wir jetzt haben, sind ältere qualifizierte Arbeitnehmer, die keiner mehr haben will, und die sich auch teilweise mit ihrem Vorruhestand abgefunden haben. Auf der anderen Seite sind die schlecht ausgebildeten, die auch keiner haben will, weil deren Arbeiten im Ausland billiger gemacht wird.
      Also es bleibt ein Teil, der nicht zu vermitteln ist. Dieses böse Wort vom "Bodensatz".
      Aber in den letzten Jahren ist doch erstmalig versucht worden mehr Qualifikation zu bekommen.
      Ich kann mich noch erinnern in der Kohl-Ära wurde von einer Studentenschwemme gesprochen. Einzig was zählen sollte waren die Superbegabten, das war eine FDP-Idee.
      J.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 00:36:16
      Beitrag Nr. 140 ()
      Berlin (dpa) - Die Union will bei der Totalreform des Arbeitsmarktes unter bestimmten Bedingungen nun doch mitarbeiten. CDU und CSU pochten im Bundestag bei den rot-grünen Gesetzentwürfen auf eine Verlängerung des parlamentarischen Beratungsverfahrens und auf geänderte Regelungen für Leiharbeiter.

      Bei der ersten Lesung des Gesetzespaketes im Bundestag forderte Arbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) Zusammenarbeit über Gruppen und Lagerdenken hinweg. «Auf diesem Feld gewinnen wir keine parteipolitischen Schlachten.»

      Clement sagte, «die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland duldet keinen Aufschub der Aktivitäten». Rot-Grün plant deshalb, die Reform bereits am Freitag kommender Woche zu verabschieden, damit sie in Teilen bereits zum 1. Januar 2003 in Kraft treten kann. Clement ging in der überwiegend sehr sachlich geführten Parlamentsdebatte ausführlich auf die schon von CDU-Chefin Angela Merkel und Wirtschaftsvertretern vorgebrachte Kritik am Hartz-Konzept ein.

      Einwänden an der geplanten, umfassenden tariflichen Gleichstellung von Leiharbeitern mit Stammbelegschaften sagte er, die Möglichkeit sei vorgesehen, «durch Tarifverträge davon abzuweichen». Mit dem von der Union bemängelten Brückengeld für Arbeitslose über 55 solle kein Weg zu «massenhafter» Frühpensionierung eröffnet werden. Das Brückengeld, das halb so hoch wie das Arbeitslosengeld ist, soll älteren Erwerbslosen auf deren Wunsch für maximal fünf Jahre bezahlt werden. Die Regelung ist zeitlich befristet.


      Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Karl-Josef Laumann (CDU), forderte Rot-Grün auf, das Beratungsverfahren zu verlängern, da die vorgesehenen fünf Tage dafür nicht ausreichten. Laumann nannte drei Punkte, an denen SPD und Grüne ihre Pläne ändern müssten. Dazu gehöre die geplante tarifliche Gleichstellung von Leiharbeitern «vom ersten Tag» an. Die höheren Verdienstgrenzen für Minijobs müssten über den haushaltsnahen Bereich hinaus ausgedehnt werden. Änderungen forderte er auch an den niedrigeren Vermögensfreigrenzen bei Beziehern von Arbeitslosenhilfe. Laumann plädierte dafür, Leiharbeiter erst nach zwölf Monaten wie die Stammbelegschaften zu bezahlen.

      Clement hatte zuvor deutlich gemacht, dass er mit der Reform «eine neue Beschäftigungspolitik» anstrebt. Die von Rot-Grün vorgelegten Gesetzentwürfe seien ein wichtiger Impuls für «mehr Wachstum und mehr Arbeitsplätze». Sie sollen insgesamt etwa 6 Milliarden Euro im nächsten Jahr einsparen helfen. Klaus Brandner (SPD) versicherte, die Regierung wolle das Gesetz «nicht durchpeitschen». Die Koalition sei bereit, auf die Wünsche nach mehr Beratungszeit einzugehen.

      Für die Grünen sagte deren Sozialexpertin Thea Dückert, die Regierung sehe die Hartz-Vorschläge «nicht als eine Wunderwaffe im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit». Es gehe nicht nur um schnellere Vermittlung, sondern auch um mehr Eigeninitiative von Arbeitslosen. FDP-Parteivize Rainer Brüderle nannte den Reformentwurf verfehlt und gewerkschaftshörig und forderte «Zeitarbeit ohne Tarifzwang».
      Ist aus dem Thread von Aldibroker übernommen
      J.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 01:19:12
      Beitrag Nr. 141 ()
      Schmidt macht wieder einmal eine Milchmädchenrechnung auf.

      Nullrunde heißt ja nicht nur die angeblichen 158 € weniger Einkommen, sondern gleichzeitig ein vielfaches an MehrAUSGABEN.
      Oder gibt es einen generellen staatlichen Preisstopp?

      Einen Lohnstopp bei Arzthelfer/innen, Mieten, Heizungskosten,.... ??? Wohl kaum. Und die Steigerung der Lohnnebenkosten der Angestellten wird ja auch stattfinden.

      Wer so die Menschen verarschen will wie Schmidt, der gehört nicht auf diesen Posten.


      Ein Arbeitsmarkt für 4,2 Millionen Menschen wird gegen die WAnd gefahren.

      Es hat bereits einmal (1997) einen zwangsweisen Entlassungschub bei den Praxen gegeben.
      DAmals erklärte JAgoda den staunenden Journalisten auf der Pressekonferenz erläutert, weshalb im Frühjahr die Arbeitslosenzahlen nicht gesunken waren:

      "Die niedergelassenen Ärzte sparen durch ihre wirtschaftliche Lage bedingt massiv Personal ein."

      Dies wird in den nächsten Monaten erneut geschehen.

      Nur dieses Mal werden auch die Krankenhäuser entlassen müssen.

      Absurd: Durch die Verweigerung des Inflationsausgleiches werden zehntausende Menschen zusätzlich arbeitslos werden.

      Und allein dadurch werden NOCH weniger die GKV_Beiträge zahlen können und die Bundesanstalt für Arbeit wird ein mehrfaches der Einsparungen an Arbeitslosengeld und Sozialen Ersatzleistungen zahlen müssen.

      NAchdem man auf diese Art zehntausende Arbeitslos machte,die eigentlich einen notwendigen Job machen, werden diese oder andere Menschen über zweifelhafte, teure Lohnsubventionierungen in unsichere zeit-Arbeitsplätze einer anderen Branche gedrückt, in einen anderen Beruf, wo sie mit anderen um die wenigen Jobs konkurrieren.

      Wegen knapp 1-2% an Inflationsausgleich.....


      Echt klasse, das RotGrüne Konzept.... brilliant.

      Dafür zahlen wir den 44.000 verbleibenden Steinkohle-Kumpels 3,6 Mrd. Euro an Subventionen (für jeden das VIERFACHE des Lohnes! ) , damit diese gerade einmal 1,8% des Energiebedarfes der Bundesrepublik rezeugen können.

      Echt klasse, Hut ab, Herr Clemens! :D

      Vielleicht können ja einige Sprechstundenhilfen jetzt auf Bergarbeiter Umschulen?





      ---------------------------------------------------------

      Proteste gegen Sparvorhaben von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) angekündigt. Kassen stützen Pläne

      BERLIN dpa Ärzte, Krankenhäuser und Apotheker proben den Aufstand gegen das Sparpaket von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Parallel zur ersten Lesung des Notprogramms im Bundestag kündigten die im "Bündnis für Gesundheit" vereinten Verbände eine Protestwelle an. Zum Auftakt würden am Dienstag Beschäftigte vor das Brandenburger Tor ziehen.

      Als Folge der Sparpläne drohten Engpässe bei der Versorgung, Wartelisten bei Operationen und der Abbau von mehr als 60.000 Stellen, erklärten die Verbandsvertreter. Ärztepräsident Jörg Dietrich Hoppe forderte, lieber kurzfristig die Beiträge steigen zu lassen, als bei Ärzten und Kliniken zu sparen. Der Kostenstopp werde "unweigerlich auch ein Leistungsstopp".

      Schmidt warf den Verbänden dagegen Realitätsverlust vor. Ein Kassenarzt verliere durch die Sparpläne gerade 158 Euro monatlich an Honorarzuwachs. Auch Verbraucherverbände und Kassen stellten sich hinter Schmidts Sparpaket. Dieses sei sozial ausgewogen.

      Als Folge der Sparpläne müssen die Kassenärzte laut Ministerium 2003 auf 220 Millionen Euro an Honorarzuwachs verzichten, Zahnärzte auf 100 Millionen. Den Krankenhäusern gehe 340 Millionen an Zuwachs verloren. Zum Vergleich: Die Versicherten tragen durch die Halbierung des Sterbegelds rund 380 Millionen Euro zur Entlastung bei. Auch die gesetzlichen Kassen erwarten bis zu 300 Millionen Euro Mehreinnahmen, weil durch die höhere Versicherungspflichtgrenze mehr Gutverdiener bei ihnen bleiben müssen.

      taz Nr. 6899 vom 8.11.2002, Seite 2, 53 Zeilen (Agentur)
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 01:31:54
      Beitrag Nr. 142 ()
      @DT
      Du gehst weg von Deiner Rolle als unabhängiger Sachverständiger. Die Frage ist doch, was passiert ,wenn nichts passiert.
      Da gab auch die Position der Grünen die Krankenhäuser von der Nullrunde auszuschließen.
      Die ganzen Diskussionen auch hier im Thread haben sich doch immer im Kreis bewegt.
      Und einen gordischen Knoten zu durchschlagen braucht man sicherlich eine bessere als Frau Schmidt, aber finde erst jemand.
      In den letzten 20 Jahren wurde niemand gefunden, der diese Verflechtungen auflösen konnte.
      J.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 08:22:08
      Beitrag Nr. 143 ()
      Jörver,
      warum ignorierst du die Lösungen,die hier von verschiedener
      Seite gemacht werden?
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 08:35:23
      Beitrag Nr. 144 ()
      @#142 von Joerver

      zuerst : Auszug #141 von Deep Thought

      << Dafür zahlen wir den 44.000 verbleibenden Steinkohle-Kumpels 3,6 Mrd. Euro an Subventionen (für jeden das VIERFACHE des Lohnes! ) >>

      - Schau` Dir die "Mehrheiten" an, mit denen hierzulande Wahlen gewonnen werden.
      (Irgendwo um die 8000 Stimmen waren`s diesmal )

      Was also tun - die Kumpel heimschicken & Du hast automatisch verloren.

      Entweder Du schickst sie auf`s Arbeitsamt & nimmst - soll heissen - willst die Subventionen für was Sinnvolleres hernehmen .... der Ruhrpott kocht über & weg bist Du.

      Oder du sagst den Kumpels "Ihr bekommt Brutto für Netto, aber bleibt in Herrgottsnamen Zuhause" ... dann tobt der Rest unserer Neidgesellschaft.

      No way also....


      Dann @ :
      << Die ganzen Diskussionen auch hier im Thread haben sich doch immer im Kreis bewegt. >>

      Genau da liegt das Problem : Wir wüssten`s schon, was anders werden muss & es gibt sicher massig Foren im web, wo es dzt. um das Gleiche geht.

      Wie aber erreicht man damit politischen Einfluss ??

      Um Vorschläge wird gebeten ......

      .
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 08:41:33
      Beitrag Nr. 145 ()
      Optimalist
      Der einzige Punkt, der mir Schwiegkeiten macht, ist das absolute Vertrauen auf den Markt. Von meiner Seite ist gegen die Vorschläge von DT und auch Rainer u.a.im Gesamten nichts einzuwenden.
      Nur eine vollständige Freigabe, die von Rainer gefordert wird, im Gegensatz zu DT der noch eine soziale Variante dazufügen will, wird nicht die Lösung sein.
      Also die Kontrolle der Leistungen durch den Markt und eine Verbilligung des Gesamtsystem durch den Markt, stelle ich in Frage.
      J.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 08:52:08
      Beitrag Nr. 146 ()
      Ich denke, die Furcht der SPD vor den Kohlekumpel ist weniger oder gar ausschließlich darin begründet, deren Wählerstimmen zu verlieren, obwohl, das Endergebnis am 22.09. hätte tatsächlich etwas anders aus gesehen, sondern es herrscht wahrscheinlich eine panische Angst davor, dass sich hier eine traditionelle Massenbewegung mit den Füßen konstituiert, denn die Mobilisierungsprofis der Gewerkschaften darf man nicht unterschätzen. Wenn dann die ersten organisierte Straßenblockaden stattfinden und Steine gegen Parteizentralen geschmissen werden, brennt mehr als nur der Kittel der Regierungskoalition.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 09:05:50
      Beitrag Nr. 147 ()
      Knallgas
      In den USA kann sogar Präsidentschafts-Wahlen gegen eine Mehrheit gewinnen.
      Die Furcht der Parteien vor den Wählern ist immer da.
      J.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 10:02:56
      Beitrag Nr. 148 ()
      Jörver,
      ich bin für eine soziale Marktwirtschaft unter Stärkung
      der Eigenverantwortung in allen Bereichen.
      Im Moment haben wir eine sozialistische Sozialwirtschaft!
      dIES KANN NUR IN DEN VÖLLIGEN Ruin münden.


      Kennt ihr den Robin Hood der Alten?Pflegesystem?Hoffentlich
      muß ich nie dorthin.Ich schäme mich täglich mehr,Deutscher zu sein!
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 10:06:16
      Beitrag Nr. 149 ()
      Meine Vorstellung von Führung (politisch wie auch betrieblich)

      sieht so aus, daß man

      1)die gesamtheit ( = das Gesamtunternehmen bspw. , die Bundesrepublik) als etwas nimmt, für das man sich engagiert und damit automatisch die eigenen selbstbezogenen Vorteile und Tagesziele aussen vor läßt

      (heißt neuhochdeutsch "Corporate Identity" )

      2) eine saubere "Soll"-Analyse gedanklich durchspielt und auf nachhaltigkeit abklopft (Schade - den Begriff der NAchhaltigkeit hatte ich vor den Wahlstrategen der Grünen im repertoire, leider haben die diesen guten Begriff jetzt übel beleumundet)


      3) Einen Vergleich mit dem Ist anstellt, Präferenzliste erstellt der wichtigsten erforderlichen Änderungen, samt Finanzierungsmodell.

      4) Diese (im Übrigen natürlich im Dialog mit .. , aber nicht seine persönlichen Erfolgsmöglichkeiten bei .. abklopfend) mit den Betroffenen nochmals durchspielt, das langfristige Ziel und nicht schnelle Veränderungen im Geldbeutel als wichtig in den Köpfen durchsetzt.

      5) Die Ewiggestrigen und Besitzstandswahrer durch motivierte Bürger ersetzt bzw. den "passiven Widerstand" im ZAum hält, da dies zumeist nur mitläufer sind, die nicht ewig durchhalten.



      So hat Brandt die Ostverträge durchfesetzt, hat Schmidt richtigerweise (wie wir heute wissen) die NAchrüstung gegen hoch schlagenede Wellen der Proteste durchgesetzt.

      Sie haben Meilensteine gesetzt.

      jetzt hat der vorauseilende gehorsam der demoskopisch orientierten dünnhäutigen Taktiererei namens "Politik" jedes gründliche NAchdenken verdrängt.

      Wir haben den peinlichsten KAnzler aller zeiten, gegen den war der Ausitzer Kohl sogar noch ein MAcher.

      Er ist schlimmer als Kohl in seiner Endphase.

      Denn Schröder glaubt nicht einmal mehr an sich selbst, das sieht man nach den Wahlen deutlich an seiner Körpersprache und an dem Mühsamen seiner hohlen Phrasen und Gesten.
      Er versteckt sich hinter den weniger "Starken" Figuren seines KAbinettes, wobei er leider hemmungslose MAchtpolitik leider aufgrund seiner eigenen Karriere fälschlich für "Durchsetzungs-und Konzeptionsstark" hält.

      Spätestens, wenn eine regierungserklärung wie die von Schröder derart hemmumgsloses und ehrliches, spontanes, aber gleichzeitig aufgrund des fühlbaren Realitätsverlustes auch bitteres LAchen im Bundestag auslöst, sollte man endlich den Job an den NAgel hängen und dem Vaterland zuliebe einer besseren Kanzlerin den Weg frei machen...

      der MAnn ist jetzt schon fertig und muss das unlösbare Problem lösen, daß ihm als extremem NArzisten niemals der Rücktritt in den Sinn käme - koste es sein Vaterland, was es wolle...


      @ Knallgas

      Politischer Einfluss?

      DAs geht nur über einen 10-15 JAhre langen Weg.
      Die Grünen sind ein tolles Beispiel dafür, leider haben sie in dem Moment versagt, als sie endlich am Ziel angekommen waren.
      Unterwegs haben die gleichen Stromlinienförmigen, opportunistischen Typen heimlich die MAcht übernommen, die gleichzeitig das Peter-Prinzip täglich bstätigen (Rezzo, Müller, Özdemir, Beck, ... ) während klardenkende MAcher verschiedenster Coleur ( Metzger, Ströbele, .. ) herausgemobbt werden sollen/wurden.

      Joschka kann froh sein, daß ihn keiner vor die WAhl stellt, seine eigene Mutter zu verraten oder als Aussenminister zurücktreten zu müssen.... ich befürchte, ich weiß, wie seine Entscheidung ausfallen würde... :(
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 10:14:06
      Beitrag Nr. 150 ()
      Jörver,zu deinem Problem mit dem einen Punkt,
      ein schlauer Mensch hat einmal gesagt:
      Willst du das Erreichte sichern,musst du ständige Veränderungen daran vornehmen.
      Ohne Reformen sind wir verloren,wer kann,wird auswandern.
      Die Regierung versteht unter Reformen Steuern rauf,Abgaben rauf,exakt der falsche Weg!
      Vielleicht hast du Lust mal in meinem Abgrund-thread zu blättern.Hier steht die Lösung,anders geht es nicht.
      Wir stehen heute am Abgrund,obwohl die eigentlichen
      Probleme noch gar nicht begonnen haben,Populationsentwicklung.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 10:20:30
      Beitrag Nr. 151 ()
      Deep.präzise!
      Die Planung muss bis ins Jahr 2050 reichen.
      Die Bestandsaufnahme wird von Rot-Grün verweigert,weil
      sie die Konsequenzen nicht ziehen wollen.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 10:26:03
      Beitrag Nr. 152 ()
      DAs allerschlimmste:

      JEDER BÜRGER weiß mittlerweile, was Phase ist.

      Es steht doch in jeder zeitung, was auf uns zukommt (wenigstens die "vierte gewalt" funktioniert in deutschland noch)

      Als LAfontaine 1990 ehrlich von Blut, Schweiß und Tränen bei der Aufbauarbeit ost sprach, da konnte Kohl mit "blühenden LAndschaften" leider noch eine verheerende Politik für die nächsten 8 JAhre dadurch in GAng setzen, daß er die Wähler verarschte.

      Aber die sind jetzt klüger.

      Sie hatten Schröder einzig deswegen gewählt, weil sie sich NICHT mehr verarschen lassen wollten.

      Und sie haben gemerkt, daß sie erneut verarscht wurden.

      Und sie haben es einzig den machtbesessenen Grünen zu verdanken, daß diese Pfeife erneut 4 JAhre lang auf unsere Kosten NICHT weiß, was zu tun ist.

      8.000 Stimmen !

      Wenn die im anderen Lager gelandet wären, hätten wir vermutlich die einzige Person, der ich noch ein sachorientiertes Lösungsbestreben zutraue: Angela Merkel.

      Im Übrigen bin ich der Meinung, daß sich Schröder mitte der legislaturperiode von Clement ablösen lässt.
      Schröder kann sich dann durch die Hintertür davon schleichen und Clement sich mit der Lüge herausreden, er habe ja nur 2 JAhre zeit gehabt.....
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 10:29:36
      Beitrag Nr. 153 ()
      Führungspersönlichkeiten wie Churchill, de GAulle und Brandt haben NAtionen bewegt, motiviert und GEFÜHRT.

      Die Leute sind bereit, Opfer auf sich zu nehmen, wenn sie den Sinn verstehen.

      Aber diese Nicht einmal mehr Cohibarauchende und mit Brioni angebende (erneut schlägt die demoskopie zu) Nullnummer aus HAnnover, dem die billige und verlogene Kennedy-Nummer so hochnotpeinlich verunglückte, kann nicht mal seine Ehefrauen für längere Zeit von sich überzeugen.....
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 10:30:26
      Beitrag Nr. 154 ()
      ICH HABE DIE SCHNAUZE AUCH VOLL

      Ich fordere hiermit alle Grünen-Wähler auf es mir gleich zu tun. Habe heut morgen ne Mail an Herrn Kuhn geschickt und Ihn darin aufgefordert seine Pensionen und die Macht mal zu vergessen und die Koalition mit diesen "Wahnsinnigen" zu beenden und Neuwahlen oder eine Koalition mit der CDU/CSU zum wohle unseres Landes und Volkes in Betracht zu ziehen. Bin mal gespannt was als Antwort kommt. :D:D

      Hier die E-Mail-Adresse: fritz.kuhn@gruene.de :):)
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 10:43:03
      Beitrag Nr. 155 ()
      Deep,Bingo:)eigentlich wie immer:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 12:00:05
      Beitrag Nr. 156 ()
      Performance,
      frag doch mal den Kuhn nach dem Sinn,junge Mütter und
      Väter direkt nach einer Geburt direkt wieder in den
      Arbeitsmarkt zu drängen und dies bei 9 Mio ohne Job:confused:
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 12:05:45
      Beitrag Nr. 157 ()
      #156

      tja, das ist vollkommener Blödsinn. Die Kohle welche dafür verbraten werden soll würde bestimmt ausreichen um das Kindergeld von 150 auf sagen wir mal 400 € je Kind zu erhöhen. Das wiederrum würde ausreichen um die Finanzsituation der meisten Familien so zu stärken, dass die Frau eben nicht arbeiten gehen muß, sondern zu Hause bleiben könnte. Somit würden die Kinder auch die beste Erziehung genießen die es gibt: Die Ihrer Eltern !!!! :mad:

      Aber dieses Konzept ist unseren Politikern wohl zu einfach, mal ganz abgesehen davon das du recht hast was die Jobs anbelangt :mad:
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 12:54:30
      Beitrag Nr. 158 ()
      TIP:

      14:00 auf Phoenix:

      "Der PAtient ist immer der Dumme" . ene Abrechnung mit dem gesundheitsystem.

      (wird bestimmt wie immer bei Phoenix abends/nachts wiederholt)

      Gruß

      d.T.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 15:03:24
      Beitrag Nr. 159 ()
      Eine wirklich schonungslose reportage, die gleoichzeitig den schweizerischen und den französischen Ausweg aus der Krise aufzeigt.

      Ein absolutes MUSS für jeden, der sich informieren will.

      Der ganze Abrechnungs- und Regulierungswahnsinn verständlich auf den Punkt gebracht. Perfekt recehrchiert.

      Das Ding sollte den Grimme-Preis bekommen!

      ----------------------------------------------------------
      Eine Abrechnung mit dem deutschen Gesundheitssystem
      Keine Frage: Das deutsche Gesundheitswesen ist krank. Die bisherigen Reformversuche gleichen Flickwerk, Gesundheitsminister preschen vor und rudern zurück. Kostendämpfung ist die Parole, Kostenexplosion die Realität. Die Zeche zahlt der Patient: Beiträge und Zuzahlungen steigen, die Leistungen sinken, und kein Ende ist in Sicht.

      Günter Ederer legt den Finger in die Wunde. Bei seiner Reise durch deutsche Wartezimmer und Kliniken legt er die Absurdität der gegenwärtigen Situation offen. Der Patient geht in die Praxis und wird behandelt. Er erfährt zwar, was alles mit ihm passiert, nicht aber, warum es passiert ? vor allem nicht, was es kostet. Der Arzt empfängt den Kranken, muss aber eine ganze Latte von Vorschriften beachten, damit seine Leistungen bezahlt werden. Und er wird erfinderisch, gleich mehrfach lässt er seinen Patienten antreten, auch Laboruntersuchungen bringen immer gutes Geld... Die Kassen wälzen die steigenden Kosten auf die Versicherten ab - ein Teufelskreis.

      Dieses System habe weite Teile unseres Gesundheitswesens kriminalisiert, so die provokante These des bekannten Wirtschaftsjournalisten. Die Zahl der wegen Unregelmäßigkeiten angeklagten Ärzte geht auf die 10.000 zu. Ederer sieht aus dem Dilemma nur einen Ausweg: Wettbewerb und Transparenz müssen auch im Gesundheitswesen gelten. Am Beispiel eines Schweizer Modells zeigt er, wie es anders geht. Ärzte erhalten Fallpauschalen. Je schneller sie ihre Patienten mit vernünftigem Aufwand heilen, desto höher der Gewinn. In Deutschland spricht von diesen erfolgversprechenden Ansätzen kaum einer.

      Film von Günter Ederer (2002)

      ----------------------------------------------------------
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 15:07:05
      Beitrag Nr. 160 ()
      Deep,Berichte über die schweizerische KV habe ich schon mehrere gesehen,ein gutes Modell.Warum schaun die Politiker nicht mal rein?
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 15:51:54
      Beitrag Nr. 161 ()
      @DT
      Du machst im Augenblich Deinem Namen keine Ehre.
      Deine Enttäuschung ist groß und daraus ergibt sich die Wut und Polemik.
      Ich bin seit 4 Jahren auch enttäuscht, ich hatte auf eine Aufbruchstimmung gehofft, wie sie Brandt gebracht hat, aber was haben wir bekommen: Bürokraten, die keinen Mut zum Handeln hatten.
      Du hälst Merkel für eine gute Wahl, ich konnte ihrer Rede, außer einiger kabarettischen Einlagen, nichts abgewinnen.
      Ob sie überhaupt die Chance bekommen wird, da sind Koch und andere vor.
      Wenn Koch die Hessenwahl gewinnen wird, wird er Ansprüche stellen.(Wenn ich ihm die Hand geben würde, würde ich anschließend nachschauen, ob noch alle Finger da wären).
      Der Hinweis auf Schröders 4.Ehe ist billig.
      Wenn ich Kennedy anspreche, der brauchte jeden Tag eine neue Frau, um bei Laune zu bleiben. Es ist bei vielen aktiven Männern so gewesen, daß sie aus ihrer Lust oder ihrem Versagen auf sexuellem Gebiet ihre Kraft gezogen haben.
      Napoleon war das Gegenteil, aus seiner anatomischen Unzulänglichkeit, hat er seine Karriere gestartet hat. Die Beispiele lassen sich vermehren.
      Schröder mit den vorgenannten zu vergleichen ist nicht statthaft.
      Was ist Schröder, er war nie der Macher, er war höchstens Moderator. Und alle , die mehr in ihm sahen, werden enttäuscht.
      Nicht umsonst ist er von dem Trio, Oskar, Scharping und ihm selbst, zuletzt drangekommen.
      Der Einzige, der sowas wie eine "Vision" hatte war La Fontaine, der ist aber im Einigungsrausch abgewatscht worden.
      Wenn wir die Kanzler vergleichen.
      Adenauer Pragmatiker hat mit Strauß zusammen der CDU den Pazifismus ausgetrieben, es kam zur Wiederbewaffnung.
      Erhard, Kiesinger Übergang.
      Dann Brandt, der wohl die Aufbruchstimmung in die Zeit gebracht hat, aber zu illusionär, sodaß er von Schmidt abgesägt wurde(Der Spiegel hat das dokumentiert)
      Schmidt der Macher, er hat der SPD den Pazifismus ausgetrieben, hat die Antiterrorkampagne durchgezogen, und viele der gewonnenen Freiheiten wieder einkassiert.
      Schlußendlich ist er an seiner Wirtschaftspolitik gescheitert.
      Kohl war der Kanzler, den die Zeit verdient hatte. Wohlstand wahren, also mit dem Ereichten zufrieden sein.
      Noch nicht einmal die Einheit hat er genutzt für eine neue Aufbruchstimmung.
      Ein Bild, unter anderen, von der Eiheit ist in mir hängen geblieben. Das war Männergesangsverein auf dem Balkon des Schöneberger Rathauses.
      Jedenfalls haben unter Kohl sich die Strukturen verhärtet.
      Und in diese Strukturen kam Schröder, ihm sind sowas wie Visionen fremd. Er hat versucht zwischen den Lagern zu moderieren.
      Die Erfolge waren gering.
      Wenn ich heute Koch im Bundesrat gehört habe, hat der Wahlkampf um Hessen schon begonnen.
      Noch ein paar Worte zu den Grünen und Fischer. Den Grünen hat Fischer den Pazifismus ausgetrieben. Er ist Realist kein Opportunist.
      Wenn er nicht gewesen wäre, hätte die Koalition keine 4 Jahre gehalten.
      Noch was zur Legendenbildung: Metzger und Ströbele.
      Metzger hatte die Chance auf einen Listenplatz, Platz 6-8 wäre ihm in BW sichergewesen, aber er hat nicht mehr kandidiert, er war beleidigt.
      Ströbele mußte Schulz weichen, dem einzigen Ossi bei den Grünen.
      Nun stehen wir wieder vor der Sisyphusarbeit Veränderung. Ich glaube augenblicklich würde jeder Vorschlag, vernünftig oder unvernünftig in der Luft zerissen und zerredet werden.
      Hier im Board sind doch auch viele Vorschläge gemacht worden, aber wenn diese umgesetzt werden sollten, würde es diesen nicht anders gehen.
      Also die Hauptfrage ist: Ist diese Land überhaupt veränderbar?
      J.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 16:18:09
      Beitrag Nr. 162 ()
      Jörver,darf ich dir eine Gegenfrage stellen?
      Was ist,wenn das Land nicht veränderbar ist?
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 16:21:56
      Beitrag Nr. 163 ()
      Meine Antwort lautet:Veränderung oder Bürgerkrieg,Anarchie,
      wie immer du es nennen willst,so geht es nicht mehr lange weiter.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 16:26:16
      Beitrag Nr. 164 ()
      Optimalist
      Die Antwort kennst Du selber.
      J.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 17:17:49
      Beitrag Nr. 165 ()
      Es geht uns in Wirklichkeit nicht schlecht, die Stimmung ist schlecht. Wenn es aber zu keinen Änderungen kommt, kann es dann zu den wirtschaftlichen Verschlechterungen kommen, die wir i.A. herbeireden. Dann ist die Frage wie stark die Demokratie in diesem Land verankert ist.
      Eine Umfrage hat abgefragt, wie hoch das rechte Potential in der Gesellschaft ist. Wenn alles zusammengenommen wird: Starker Mann, Deutsche Gesinnung, Ausländerfeindlichkeit, also alles Fragen, die auf eine rechte Tendenz hinweisen, kommt man auf ungefähr 30%.
      Mit ~30% ist Hitler im Nov. 32 in den Reichstag gekommen und konnte im Zusammenwirken mit dem senilen Hindenburg, Ludendorf,von Papen und der Pressemacht Hugenbergs zum Kanzler gewählt worden.
      Er ist gewählt worden, er hat nicht die Macht ergriffen. Das kam erst später.
      Ich sehe diese Gefahr i.A. nicht.
      Aber das Erscheinen eines starken Mannes(nicht Möllemann) a la Haider könnte zu großen Verwerfung in der Politik führen und uns im Endeffekt eine andere Republik bescheren.
      Manche Postings in diesem Board gehen doch auch in diese Richtung.
      Nochmals ich sehe die Gefahr i.A. nicht.
      J.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 17:43:53
      Beitrag Nr. 166 ()
      Jörver,kannst du die Aussage mit der anderen Republik
      präzisieren?
      Ich sehe hier Keinen,der eine andere Republik will,
      ohne wirkliche Reformen werden wir aber eine Andere bekommen.
      Warum regen sich Viele hier auf?
      Doch wohl nur aus Sorge um die Republik.
      Mir geht es um keinerlei Gesinnung sondern um Mathematik.
      Und wer mal über den Tellerrand hinaus schaut,sagen wir mal
      bis 2030, wird nur schwerlich zu anderen Ergebnissen als ich
      kommen.Wenn doch,gerne,dann mal her damit.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 17:46:34
      Beitrag Nr. 167 ()
      Zu deiner Aussage,es geht uns gut:
      -Faktisch sind die Kommunen pleite
      -Faktisch ist der Staat pleite
      -Faktisch ist die rente pleite
      -Faktisch ist die GKV pleite
      -.....
      Denk mal weiter,Beispiel,
      bis 2020 sollen sich die Pensionszahlungen mehr als
      verdoppeln,wer soll das bezahlen?
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 17:56:37
      Beitrag Nr. 168 ()
      #167

      ja da hast du recht,

      aber

      die wählerstimmen wiegen schwerer bzw.machtgeilheit der politiker.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 18:03:35
      Beitrag Nr. 169 ()
      Strukturen für die Zufallsmehrheit
      Vor vier Jahren sprachen viele von einer "Ausnahmewahl". Gemeint war meistens der deutliche Stimmenvorsprung der SPD gegenüber der "strukturellen Mehrheitspartei" CDU/CSU, ermöglicht durch ein singuläres Thema, die Abwahl von Helmut Kohl. In fünfzig Jahren Bundestagswahl hatten die Unionsparteien gegenüber der SPD einen durchschnittlichen Vorsprung von acht Prozent erzielt. Immer war die SPD zweitstärkste Partei, ausgenommen die Sondersituationen von 1972 und eben 1998. Die normalen Verhältnisse wirkten für die CDU/CSU, die Sozialdemokraten hätten allenfalls in besonderen Konstellationen und durch besondere Mobilisierungs- und Bündnisleistungen eine Chance. Insgesamt seien, so die Annahme, die Chancen etwa im Verhältnis zwei Drittel zu ein Drittel verteilt - dies entsprach der Verteilung der Kanzlerschaft auf CDU/CSU und SPD.

      Die längerfristige historische Evidenz sprach also dafür, die Unionsparteien als strukturelle Mehrheit zu sehen. 1998 wäre aus dieser Sicht nicht mehr als eine situationsbedingte Abweichung gewesen. Bei der Bundestagswahl 2002 aber scheiterte die Union daran, den Status einer strukturellen Mehrheitspartei zurückzuerobern, obwohl der größere Teil der vor vier Jahren an die SPD verlorenen Wähler zu ihr zurückfand. Was also lässt sich mit Begriffen von Ausnahme- und Normalwahl, was mit dem einer strukturellen Mehrheit noch anfangen? Einiges spricht dafür, einen neuen Zeitrahmen für die jüngere Parteientwicklung zu setzen. Mit den 90er-Jahren als Startpunkt.

      Schon 1989 schien ausgemacht, dass Kohl bei der nächsten Bundestagswahl abgewählt würde, durch Rot-Grün oder eine Ampelkoalition. Die Wiedervereinigung war ein Ereignis, das eine Entwicklung zum schnelleren Macht- bzw. Regierungswechsel kurzfristig bremste.

      Der Abstand zwischen schwarz-gelbem und rot-grünem Lager ist unter regulären Bedingungen in der neuen, der Gleichgewichtsphase seit den 90er-Jahren, nur noch knapp. Ein aktuelles Thema wie 1998 die Abwahl Kohls oder eine Ereigniswahl wie diesmal mit Flut und Irak können das Pendel kurzfristig zu einer Seite ausschlagen lassen oder gar eine schon verlorene Wahl noch einmal wenden.

      Die Verfestigung zweier gleich starker Lager bedeutet nicht Statik und Immobilismus. Sie geht einher mit gewachsener Wählerbeweglichkeit und mit "Zufallsmehrheiten". Die Zunahme an Beweglichkeit der Wähler bedeutet kein beliebiges Froschhüpfen, sie ist strukturierte Beweglichkeit. Die umfangreichsten Bewegungen finden innerhalb des jeweiligen politischen Lagers statt. Unzufriedenheit führt meist zu Stimmenthaltung oder zur Wahl der kleineren - gelegentlich auch der größeren - Partei, nicht zum Überschreiten der Lagergrenze.

      Normal, auch das gehört zu dieser in Lagern strukturierten Beweglichkeit, sind zufällige, das heißt situative Mehrheiten. Zufallsmehrheiten auf nicht zufälliger Grundlage. Es gibt beides: strukturierte Lager, was viele - nicht zuletzt journalistische Beobachter - für überlebt halten, und gleichzeitig viel Kontingenz, das heißt nicht vorhersehbare Zufälle, Ereignisse, Bewegungen. Nur die Doppelperspektive erschließt den doppeldeutigen Charakter des Parteiensystems: bleibende Struktur und wachsende Kontingenz.

      Die Wähler waren bei der Bundestagswahl gespalten. Es gab eine kulturelle und eine Gerechtigkeitsmehrheit, die in Richtung Rot-Grün wiesen, eine ökonomische Mehrheit, die Schwarz-Gelb favorisierte. Die Brutalität des Wahlmechanismus zwang zur Entscheidung zwischen diesen Orientierungen. Tatsächlich gibt es aber gemeinsame Schnittmengen, die durch diese drei Mehrheiten mit unterschiedlichen Trägergruppen hindurchgehen. In der Wählermehrheit vom 22. September waren viele Wähler, die eine Verbindung von kultureller Modernität, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Dynamik wollten. Das sind die Kerngruppen einer rot-grünen Strategie mit längerfristiger Perspektive. Bei ihnen am ehesten kann ein Verständnis für bewegliche Gleichgewichte zwischen diesen drei Polen vorausgesetzt werden. Schwieriger ist es mit denen, die eines der drei Ziele maximieren wollen, und mit jenen, die diese Ziele im Gegensatz zueinander sehen. Wer mit und für alle drei Mehrheiten regiert, hat längerfristig Erfolgschancen. Nur eine solche Formation hat Chancen, unter den veränderten Bedingungen strukturell mehrheitsfähig zu werden. Rot-Grün, das die Wirtschaftsprobleme nicht in den Griff bekommt, scheitert ebenso wie Schwarz-Gelb, das keine Antwort findet auf die kulturellen und Gerechtigkeitserwartungen der Wähler.

      Die kulturelle Mehrheit will Offenheit, Vielfalt, Toleranz, zivile Gesellschaft. Rot-Grün war kulturell nicht der "Spuk", von dem Stoiber sprach. Die Mehrheit will weder Staatsbürgerschafts- und Zuwanderungsgesetz noch den Atomausstieg noch die Homoehe rückgängig machen. In der abgeschwächten Form, die Schröder und Schily gegen die grünen Impulsgeber durchgesetzt haben, gehört dies nun zum modernen Deutschland.

      Soziale Gerechtigkeit bleibt ein starkes, mehrheitliches Motiv in Deutschland. Wenn auch viele Wähler auf diesem Feld mit der Regierungsleistung von Rot-Grün unzufrieden waren, fürchteten sie von Schwarz-Gelb Schlimmeres. Die Bundestagswahl war auch eine Gerechtigkeitswahl. Das Land ist nicht bereit für eine neoliberale Radikalreform.

      Die ökonomische Mehrheit erwartete wirtschaftliche Dynamik und die Verringerung von Arbeitslosigkeit - trotz verbreiteter Skepsis gegenüber allen Parteien - am ehesten von Schwarz-Gelb. Deshalb lagen Union und FDP vorne, als der Wahlkampf ausschließlich mit Wirtschaftsthemen beschäftigt war.

      Gescheitert ist die ökonomische Monothematik der bürgerlichen Parteien. Gewählt wurde eine Verbindung sozialer Gerechtigkeit und kultureller Modernisierung samt dem Versprechen ökonomischer Modernisierung.

      Die strategischen Optionen der Parteien müssen in diesem Feld von Modernisierung und Gerechtigkeit gefunden werden.


      Realistisch gesehen, gibt es bei ökonomischer Modernisierung und sozialer Gerechtigkeit Möglichkeiten der Abschwächung, nicht aber die einer wirklichen Antiposition. Nur gegen kulturelle Modernität wäre das Gegenpotenzial eines kulturellen Traditionalismus aktivierbar. Kultureller Traditionalismus agiert im Grenzbereich von Konservatismus und Rechtspopulismus, zum Beispiel bei Kampagnen gegen erweiterte Ausländer- oder Zuzugsrechte (die Koch-I-Kampagne in Hessen, die "Kinder statt Inder"-Kampagne in NRW), bei der Leitkultur-Debatte oder der Nationalismus-Kampagne ("Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein"). Auf Bundesebene war er bisher nicht erfolgreich.

      Heißt das, für kulturelle Modernität sei eine Mehrheit gesichert? Keineswegs!

      Der Postmaterialismus umfasste seit den 90er-Jahren bestenfalls ein Fünftel der Wählerschaft. Er war im Osten von vornherein schwach, hat sich im Westen abgeschwächt und stärker mit materialistischen Wertorientierungen gemischt. Er bildete also nur eine Kerngruppe des Wertwandels, allerdings mit Ausstrahlung und abgeschwächter Wirkung in der Breite.

      Die Mehrheit kultureller Modernität ist auch deshalb nicht gesichert, weil die rechtspopulistischen Potenziale bleiben und als Teile der sozialdemokratischen Wähler in der rot-grünen Wählerschaft selbst versteckt sind. Ob diese Potenziale realisiert werden, hängt mehr von der politischen Konstellation als von der kulturellen Verfassung der Republik ab. Die Schwäche des eigenen, personifizierten und organisierten Angebots des deutschen Rechtspopulismus ebenso wie die Klugheit der Linken, sich nicht selbst zu zerlegen (anders als die französische Linke, die Le Pen die Tür zum zweiten Wahlgang öffnete, oder die italienische Linke, die Berlusconi zur Macht verhalf), haben bislang in der Bundesrepublik die kulturelle Modernisierung vor einem wirklichen Revisionstest bewahrt. Dadurch bleibt der Kulturkampf zwischen kultureller Modernisierung und kulturellem Traditionalismus abgeschwächt. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass der kulturelle Traditionalismus, außer vielleicht bei der Ausländerfrage und bei Themen innerer Sicherheit, die Kraft zu einer erfolgreichen Gegenoffensive hätte. Zu sehr sind die tatsächlichen Lebensverhältnisse bereits durch Einflüsse kultureller Modernisierung geprägt, zum Beispiel im Feld von Frauen/Familien, Berufstätigkeit, Kindern. Allerdings können politische Fehler der Linken - wie Fundamentalismus oder gesellschaftsvergessene Selbstreferenz - zur Reaktivierung eines kulturellen Antimodernismus beitragen.

      Bedeutet der rot-grüne Sieg bei der Bundestagswahl, soziale Gerechtigkeit spiele immer für Rot-Grün? Auch dies wäre eine falsche Schlussfolgerung.

      Ein Warnzeichen für die SPD könnte die starke Abwanderung von Arbeitern und Arbeitslosen mit ökonomischen Motiven zu den Unionsparteien sein. Gerechtigkeit kann von dem in Deutschland vorherrschenden Verständnis der Verteilungsgerechtigkeit verlagert werden zu Gesichtspunkten von Marktgerechtigkeit. Außerdem kann sie der Erwartung wirtschaftlicher Dynamik nachgeordnet werden.

      Ökonomische Modernisierungen können sehr unterschiedlich verkraftet werden. Das rot-grüne Lager ist in sich sozial heterogen, mit einer Spannbreite von gering qualifizierten Arbeitslosen bis hin zu besser Gebildeten und besser Verdienenden, vor allem bei den Grünen, deren Sozialstruktur noch privilegierter ist als die der FDP-Anhängerschaft. Dies wäre ein Sprengstoff im rot-grünen Bündnis, wäre soziale Gerechtigkeit nicht im Wertsystem der postmaterialistischen Mittelschichten gut verankert. So kann - sicherlich in Grenzen, aber deutlich anders als bei der FDP - politisch auf die Solidaritätsbereitschaft grüner (und auch roter) besser Verdienender gebaut werden.

      Ob die soziale Wählermehrheit 2006 ein zweites Mal die neoliberale Öffentlichkeitsmehrheit besiegen kann, wird wesentlich von der ökonomischen Leistungsbilanz der zweiten rot-grünen Regierung abhängen.


      Welche strategischen Konsequenzen ergeben sich daraus für Rot-Grün?

      Ihre Protagonisten könnten das Wahlergebnis missverstehen: "Wenn es Ernst wird, haben wir immer die Mehrheit." Tatsächlich war es eine "Zufallsmehrheit", die Stoiber, der Flut und dem Irak alles verdankt. Sie hat drei offene Flanken:

      - Durch eine begrenzte kulturelle Modernisierung, symbolisiert zum Beispiel durch Angela Merkel, erschwert die Union eine gegen sie gerichtete Feindbild-Mobilisierung. Sie muss auf dem kulturellen Feld nicht gewinnen, sie muss den Gegner nur neutralisieren.

      - Eine negative ökonomische Leistungsbilanz lässt sich in einer zufälligen, ungünstigen Konstellation durch kulturelle und soziale Vorteile nicht kompensieren.

      - Ein Rechtspopulismus im Rücken von Rot-Grün könnte entscheidende Stimmen abziehen. Eine der wenigen als strategisch erkennbaren Entscheidungen Gerhard Schröders war die frühzeitige Verpflichtung Otto Schilys für den Wahlkampf und die neue Regierung. Schily und seine harte innenpolitische Linie allein haben das Einfallstor für die aggressiven ausländer- und sicherheitspolitischen Forderungen der CSU geschlossen. Eine Politik, die in solchem Maße von einer Person abhängt, ist das Gegenteil von strukturell gesichert.

      Mit welchen Strategien könnte Rot-Grün operieren?

      (a) Balance-Strategie. Das Wichtigste ist es, die Balance zwischen den drei Mehrheiten zu halten, offene Flanken zu schließen. Die SPD hat eine Führungsrolle bei der sozialen Gerechtigkeit, die Grünen bei der ökologisch-kulturellen Mehrheit. Dagegen ist die ökonomische Kompetenz beider Parteien nach Wähleransicht begrenzt.

      Das Dilemma einer Mitte-Links-Regierung liegt darin, aus ökonomischen Gründen die soziale Klientel der gegnerischen Partei ("Mittelstand", Unternehmer) begünstigen zu müssen. Das ist interessenpolitisch kontraproduktiv, wirtschaftspolitisch aber in einem bestimmten, nie objektiv bekannten Ausmaß notwendig. Am schwierigsten ist die Harmonisierung mit der eigenen Unterstützungsbasis, da die neoliberalen Doktrinen "Grausamkeiten" der verschiedensten Art verlangen, die immer gegen Arbeitnehmer, Arbeitslose und Sozialversicherungsempfänger gerichtet sind.

      (b) Verstetigungsstrategie. Ökologie, Verbraucherschutz, Sparhaushalte sind langfristige Umbauprojekte, bei denen erst nach einer Reihe von Jahren neue Pfade entstehen. Das spricht für Verstetigung, die mit Vertiefung einhergehen kann (beispielsweise Beseitigung von Ausnahmetatbeständen bei der Ökosteuer). So könnte eine doppelte Wirkung entstehen: Einerseits sind sie nur noch schwer revidierbar, andererseits machen sie die Protagonisten gerade in dem Maße, wie sie vom Gegner hingenommen werden, überflüssig.

      (c) Erweiterungsstrategie. Insbesondere für die Sozialdemokraten könnte dies bedeuten, die Gerechtigkeitsvorstellungen zu erweitern, um sich von Erwartungen an Verteilungsgerechtigkeit, soweit sie Wirtschaftswachstum behindern können, ein Stück weit frei zu machen. Zugangsgerechtigkeit, zum Beispiel für Einrichtungen vorschulischer Betreuung bzw. Ganztagsschulen, oder Vorstellungen von Generationengerechtigkeit, beispielsweise im Zusammenhang mit Sparpolitik, haben bei Rot und Grün schon an Boden gewonnen.

      Dass die Grünen das Frauen, Familien, Jugend-(und Senioren)-Ministerium nicht angesteuert und damit eine hervorragende Chance vergeben haben, ihren Einfluss auf die kulturelle Mehrheit auszubauen, lässt sich mit sachlich-strategischen Gesichtspunkten jedenfalls nicht begründen.

      So sieht eine neue strukturelle Mehrheit nicht aus: Rot-Grün lebt mehr von der Schwäche der schwarz-gelben Formation als von eigener Kraft. Das gilt nach der Wahl noch stärker als vorher. Vor den Unionsparteien liegt der Kampf zwischen der kulturellen Modernisierung der Nordlichter und den Tendenzen der Südstaaten zu kulturellem Traditionalismus. Solche Kulturkämpfe sind schwerer regulierbar als Brot-und-Butter-Fragen. Die Spaltung zwischen norddeutschem Protestantismus (inzwischen auch: Agnostizismus) und süddeutschem Katholizismus bildet den tieferen historischen Hintergrund und kulturellen Humus, der zusätzlich erschwert, dass solche Kulturfragen in neuer Form nur als taktisch-strategische behandelt werden können.


      Die zweite interne Konfliktfront der Union verläuft zwischen ihren Vorteilen bei der ökonomischen Mehrheit und ihren Schwächen bei der Gerechtigkeitsmehrheit. Das Anwachsen des Neoliberalismus innerhalb der Union und die zunehmende Schwäche der Sozialausschüsse haben seit der zweiten Hälfte der 90er-Jahre die Balance verschoben, die auch durch taktische Angebote der Stoiber-Kampagne nicht überspielt werden konnten.

      Nicht geringer sind die Strategieprobleme der FDP. Ihre Strategielektion muss die FDP neu lernen: Die Lager lassen nicht mit sich spielen, sie zwingen zur Entscheidung. Äquidistanz, Volkspartei, Projekt 18 - alles Traumprodukte für ein Parteiensystem, das bei uns nicht existiert. Inhaltlich wird es nicht leichter: Die Grenze eines harten Neoliberalismus liegt in Deutschland deutlich unter zehn Prozent. Ohne produktive Auseinandersetzung mit den Realitäten einer Mehrheit ökologisch-kultureller Modernisierung und tief verwurzelter Gerechtigkeitserwartungen, hat die FDP eine Zukunft als eine der beiden Kleinparteien - mehr aber nicht.

      Es erhöht die Erfolgschancen einer Partei, wenn sie an den drei Polen kultureller, sozialer und ökonomischer Mehrheit Profil zeigen kann. Das Betonen nur eines Pols auf Kosten der anderen, die nicht oder nur taktisch bedient werden, erschwert die Erfolgsaussichten. Das ist die Lehre der Union im Bundestagswahlkampf 2002.

      Ausschließen kann man bei Parteienentwicklungen fast gar nichts, obwohl - paradoxerweise - die realen Veränderungen, verglichen mit der Unruhe davor, dann doch meist ziemlich begrenzt sind. Rot-Grün hätte eine Chance zu einer neuen strukturellen Mehrheit zu werden, die Union nicht. Müsste ich - mit Einsatz - wetten, bliebe ich dabei: Es gibt mittelfristig keine strukturelle Mehrheit mehr. Auch bei der nächsten Bundestagswahl siegt eine "Zufallsmehrheit".

      taz Nr. 6895 vom 4.11.2002, Seite 4, 457 Zeilen (TAZ-Bericht), JOACHIM RASCHKE,
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 18:17:30
      Beitrag Nr. 170 ()
      Raschke=vergessen!
      -Löst Tolernaz unsere Probleme?
      -Löst die Befriedigung von Minoritäten Probleme?
      -Löst eine neue kulturelle(was immer das sein mag)Epoche unsere Probleme?

      Fakt ist,vor der Flut kam die SPD auf 30% im Westen,die Union
      auf 48%,fast die gleichen Ergebnisse,wie wir sie jetzt wieder haben.
      Flut,Irak-Lüge und die Ossis,das war wahlentscheidend.

      Die Lösung der Probleme erfolgt nur durch Änderung der
      Mentalität,Ärmel hoch krempeln.
      Doch dazu bedarf es eines Konzepts und man muss die Bürger
      auch frei handeln lassen.Beides sit unter Schröder nicht
      zu finden.
      Was hat der gegen Bayern?Top-Land,unterm Strich die Nr.1
      in D!
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 18:20:18
      Beitrag Nr. 171 ()
      Ich habe den Text einmal reingestellt, weil er mich von der Analyse her beeindruckt hat.
      Zu der Aussage es geht uns gut, damit meine ich den Großteil der Bevölkerung. Es ist immer noch ein wichtiges Thema Urlaub, Zweit-oder Drittwagen. In meinem Bekanntenkreis läuft die Diskussion, ob es günstiger ist einen Wohnwagenanhänger zu haben, oder ob man sich doch lieber gleich ein Wohnmobil kaufen soll. Viele haben einen Anhänger.
      Aber sonst geht es ihnen schlecht. Deshalb wird von vielen auch das Geld gespart, anstatt es auszugeben.
      Das andere sind die öffentlichentlichen Haushalte, da ist das Geld knapp, aber trotzdem wird noch sehr viel verschleudert.
      Renten,KK sind immer noch ZUkunftsprobleme, der jetzige Renter, jedenfalls der größere Teil, hat sein Auskommen.
      Und die Ansprüche gegenüber der GKV sind auch nicht weniger geworden.
      Die meisten wissen von den Problemen, wollen diese aber nicht wahrhaben, weil es ihren Geldbeutel betrifft.
      J.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 18:22:13
      Beitrag Nr. 172 ()
      Müsste Bayern nicht die höchste Kriminalitätsrate haben,
      wenn sie so intolerant und unfrei sind?
      Bayern hat die niedrigste Kriminalitätsrate verbunden mit der höchsten Aufklärungsrate.
      Zugegeben,gegen Kriminalität sind sie intolerant und das ist
      gut so.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 18:27:20
      Beitrag Nr. 173 ()
      Den Umfagen im Augenblick ist wenig Bedeutung beizumessen.
      Meist sind es doch Fortschreibungen alter Ergebnisse, unentschiedene werden nicht berücksichtigt.
      Interessant sind die Erklärungen zu Umfragen in Wahlrecht.de
      Wenn ich mich nicht täusche ist Hessen Nr. 1.
      J.
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 18:31:01
      Beitrag Nr. 174 ()
      Ich habe nichts gegen Bayern und auch nichts gegen die Bayern.
      J
      Avatar
      schrieb am 08.11.02 19:15:31
      Beitrag Nr. 175 ()
      Freut mich,ich wohne da und fühle mich wohl.
      Ein schönes Wochenende
      Opti
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 00:43:17
      Beitrag Nr. 176 ()
      Ich lebe seit Jahren in der Schweiz. Das Krankenkassensystem ist anders organisiert. Einige grundsätzlich andere Dinge:

      Alle Kosten unterhalb der sogenannten Jahresfranchise zahlt man selber
      Von jeder Rechnung zahlt man selber 10%
      Alle Rechnungen zahlt man meist erst selber und kriegt das Geld dann erstattet, d.h. man sieht die Kosten
      Je nach Wahl der Jahresfranchise (ca. 300 bis 1000 Euro) sind die Beiträge mehr oder weniger hoch
      Ich habe die niedrigste Franchise gewählt und zahle damit die höchsten Monatsbeiträge. Obwohl mein Einkommen so hoch ist, dass ich mich in D`land nicht mehr in die gesetzliche KK müsste, ist mein Monatsbeitrag nur ca. 170 Euro (ok, Zahnarzt ist nicht dabei, zugegeben).
      Ausser im ganz harten chronischen Krankheitsfall mit zahlreichen teuren Medikamenten und/oder Krankenhausbesuchen zahle ich so pro Jahr viel weniger als in Deutschland - und dass in einem Höchstlohnland. Wie kann es sein, dass D`land so viel teurer ist?

      Ein Beitrag aus dem Spiegel-Forum von einem Schweizer. Also es gibt auch andere Modelle.
      J.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 13:23:43
      Beitrag Nr. 177 ()
      Der Beweis, daß die Bürger erstens klüger soind als die Politik

      und
      zweitens

      der Politik nicht mehr glauben:



      http://www6.focus.de/G/GO/GOA/goa.htm?snr=235&streamsnr=7&ne…
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 14:48:38
      Beitrag Nr. 178 ()
      #131 Optimalist

      Erklär mir mal, wie niedrigere Lohnnebenkosten Arbeitsplätze schaffen sollen. Man möchte diese absurde Theorie doch mal nachvollziehen!
      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Optimalist: Leider habe ich von Dir immer noch keine Antwort auf meine Frage erhalten.
      Nach Angaben des Statischen Bundesamtes hat sich der Umsatz je Beschäftigten in der deutschen Industrie von 1995 bis 2001 von 156.400 € auf 210.600 € erhöht. Das bedeutet eine Steigerung um 34,65 %. Gleichzeitig ist der reale Einzelhandelsumsatz seit Jahren rückläufig.
      Der Privatkonsum hat jedoch einen Anteil am Bruttoinlandsprodukt von über 56 %.

      Der fortschreitende Anstieg der Produktivität verschärft somit den Widerspruch zwischen Produktion und Konsumtion immer mehr. Also warum sollte eine Unternehmen aufgrund niedriger Lohnnebenkosten Arbeitsplätze schaffen und die Produktion weiter ankurbeln?

      Außerdem, wie Dir sicher aufgefallen ist, ist zunehmende Arbeitslosigkeit ein internationales Problem. Auffallend ist dabei, dass Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung dort am höchsten ist, wo Hungerlöhne gezahlt werden. Da dort sicher keine oder nur minimale Lohnnebenkosten anfallen, müßte nach Deiner Theorie dort doch eigentlich Vollbeschäftigung herschen.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 15:12:30
      Beitrag Nr. 179 ()
      Wilschmi,ich habe den Zusammenhang doch schon an so vielen
      Beispielen erläutert.Hast du gestern die Tagesthemen gesehen?
      Parade-Beispiel an Hand eines schwäbischen Unternehmens,
      25 Arebeitsplätze entstehen nicht,Grund,die Abgabenerhöhungen
      der Regierung.Hierzu zählen auch die Lohnnebenkosten.
      Diese sind auch für die Schwarzarbeit sehr förderlich.
      Ohne Reformen liegen die Lohnnebenkosten in 10 Jahren bei
      50%.
      such mal meine Beispiele,wenn du nichts findest,gerne einige
      Beispiele,aber bitte informier dich erst einmal,spart Zeit,
      vor allem meine.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 15:14:29
      Beitrag Nr. 180 ()
      Once again,die LN-Kosten sind das Probelm der Zukunft,weit mehr als die Steuern und nun zum Fussball.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 17:25:18
      Beitrag Nr. 181 ()
      Optimalist:

      Du hast also keine Antwort! Nicht schlimm! Es wäre vielleicht aber ganz gut, wenn Du Dir vorher überlegen würdest, wie von Dir vertretene Positionen argumentativ zu vertreten sind. Was in diesem Fall aber ziemlich aussichtslos ist. Um diese zu widerlegen, genügen einige Grundkenntnisse hinsichtlich der Zusammenhänge und Abläufe in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem. Eine andere Möglichkeit wäre, Deinen Benutzernamen in "Minimalist" zu ändern.

      Aber mach Dir nichts daraus. Die steigende Arbeitslosigkeit ist nun mal eine gesetzmäßige Erscheinung des kapitalistischen Wirtschaftssystems in seinem nun erreichten Entwicklungsstadium. Dagegen ist kein systemgetreues Kraut gewachsen, auch wenn dass sozialdemokratische Defraudanten, Unionspolitflaschen und sonstige brügerliche Kaffeesatzleser nicht wahrhaben wollen.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 17:32:46
      Beitrag Nr. 182 ()
      Ach noch etwas Optimalist: Rege Dich nicht so auf, merkt man Deinen Beiträgen nämlich an. Das ist nicht gesund.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 17:52:36
      Beitrag Nr. 183 ()
      Erklär mir mal, wie niedrigere Lohnnebenkosten Arbeitsplätze schaffen sollen.

      @wilschmi,

      wenn niedrigere Lohnnebenkosten keine Arbeitsplätze schaffen, dann können höhere auch keine vernichten. Also rauf auf 90 %. Und auch bei 100 % müsste dann noch längst nicht Schluss sein. Wenn dich also einer stranguliert, indem er dir die Luft abdrückt, könnte man in analoger Auslegung deiner These fragen: "Warum - um alles in der Welt - willst du bloss nicht atmen?" :D
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 18:00:10
      Beitrag Nr. 184 ()
      @Lifetrader:

      Ich weiß, nachts ist es kälter als draußen, weil die Häuser im Freien stehen. Mit Deiner Logik hättest Du die besten Chancen ein sogenannten Politker zu werden.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 18:03:02
      Beitrag Nr. 185 ()
      An sich schaffen Arbeitgeber Arbeitsplätze. Und die richten sich nach vielen Kriterien, unter denen auch die Lohnnebenkosten sind. Aber sonst ist es alles etwas komplizierter, als ihr es darstellt.
      J.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 18:20:44
      Beitrag Nr. 186 ()
      @ Joerver:

      Die Sache ist doch gar nicht so kompliziert. Was glaubst Du warum ein normaler Unternehmer zusätzliches Personal einstellt?

      1. Um Arbeitslose einen Arbeitsplatz zu verschaffen.
      2. Um die Bevölkerung mit preisgünstigen Produkten für ihren Bedarf zu versorgen.
      3. Um durch den Einsatz zusätzliche Arbeitskräfte den Gewinn zu steigern.

      Ich würde sagen, die Antwort 3 trifft zu. Um den Gewinn aber zu realisieren müssen die produzierten Waren verkauft werden. Das wird bei stagnierender oder zurückgehender Massenkaufkraft aber immer schwieriger. Eine Senkung der Lohnnebenkosten würde das Problem sogar weiter verschärfen, da die betroffenen Arbeitnehmer privat immer mehr vorsorgen müssten. Die betreffenden Mittel ständen dann für den Konsum natürlich nicht mehr zur Verfügung.

      Der Glaube, durch niedrigere Lohnnebenkosten das Problem der steigenden Massenarbeitslosigkeit lösen zu können, gleicht dem Glauben, man könne sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 18:23:29
      Beitrag Nr. 187 ()
      @wilschmi,

      worin unterscheidet sich denn nach deiner Meinung ein so genannter von einem "echte" Politiker? Bring auch gleich mal Beispiele zur Verdeutlichung deiner Position! :p
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 18:25:32
      Beitrag Nr. 188 ()
      Wilschmi
      Warum gleich so polemisch. Dafür reicht ein einfaches Buch über BWL. Spätestens 3. Semester.
      J.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 18:30:50
      Beitrag Nr. 189 ()
      @Lifetrader:

      Im Prinzip hast Du Recht. Politiker sind Politiker.

      @Joerver:

      Ja, Ja, die bürgerliche Ökonomie. Haben bürgerliche Ökonomen nicht im Jahr 2001 für das Jahr 2002 ein Wachstum von 2,5 % vorhergesagt.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 19:00:43
      Beitrag Nr. 190 ()
      Wilschmi
      Du bist wie Lehmann von Dortmund, äußerst schwach in der Abwehr.
      J.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 19:38:05
      Beitrag Nr. 191 ()
      Eine nachhaltige Abwehr war doch bisher noch gar nicht nötig. Du konntest doch keines meiner Argumente bisher widerlegen.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 19:49:49
      Beitrag Nr. 192 ()
      Eine Annäherung des Systems der GKV an das der privaten KV oder der Schweiz wird kommem (Selbstbehalt, Arztrechnung an Patienten, Beitragsrückvergütung bei Nichtinanspruchnahme usw.). Andere Problemlösungen sind nicht erkennbar. Wenn Rot-Grün dies vorschlägt, wird das Geschrei von Seiten der Opposition, der Ärzteschaft und der Versicherten riesig sein.

      Ein wichtiger Faktor wird der Einfluß der Krankenkassen sein. Ziehen sie mit oder schließen sie sich den Reformgegnern an. Wer als Versicherter bzw. Bürger Einfluß nehmen möchte, sollte daran denken, daß die Kassen von gewählten Vertretern der Versicherten und der Arbeitgeber verwaltet werden. Die beitragszahlenden Versicherten und Arbeitgeber sollten ihre Vertreter in den Vertreterversammlungen und Verwaltungsräten der Krankenkassen angehen. Manchem wird dies utopisch erscheinen. Die Selbstverwaltung in der Sozialversicherung erhält aber nur dann ihren Sinn, wenn die Wähler (hier der Sozialwahlen) aktiv werden. Letztlich vertreten die Krankenkassen alle Beitragszahler, insbesondere die Versicherten, weil ihre Leitungsorgane von diesen gewählt worden sind. Solange allerdings die Arbeitgeber und die Gewerkschaften, die in der Regel die Versichertenvertreter stellen, nicht an einem Strang ziehen, können von den Kassen keine Reformimpulse ausgehen.
      Wichtig erscheint es somit, zunächst die Standpunkte der Arbeitgeberverbände, der Gewerkschaften und der Verbände der Krankenkassen zu etwaigen Reformvorhaben zu erkunden.
      Avatar
      schrieb am 09.11.02 20:18:41
      Beitrag Nr. 193 ()
      Franzei
      Das schweizer System hört sich sehr gut an, aber für jemanden, der ernsthaft krank wird, kann es sehr teuer werden.
      Wenn, müßte eine Decklung rauf, also eine Begrenzung nach oben. Aber eine Anregung ist es auf jeden Fall.
      J.
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 12:12:35
      Beitrag Nr. 194 ()
      Wilschmi,ne ich wilsch di net,Polemik,Dummheit,sonst nix!

      Natürlich sind die LN-Kosten nur ein Teil des Ganzen,aber sie sind
      eben auch ein Teil des Ganzen.
      Um es mal mit deinen Worten auszudrücken(Punkt3),die LN-Kosten verhindern Gewinne des Unternehmers ,deshalb stellt er Keinen ein.
      Andere User haben auch vergeblich versucht,dir den Zusammenhang zu erläutern,also wird es mir auch nicht gelingen.
      Macht nix,höhere Einsichten sind halt nicht für alle da,
      war so,ist so,wird so bleiben.
      Ansteig der LN-Kosten fördert Schwarzarbeit,schwächt die
      Binnenkonjunktur(auch die AN sind betroffen) ,
      führt zu höherer Arbeitslosigkeit und weniger Wachstum.
      Sorry,wer dies nicht erkennt,ist einfach dumm.
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 12:18:29
      Beitrag Nr. 195 ()
      Wilshmi,letzter Versuch,
      noch einmal das genannte Beispiel des schwäbischen Unternehmers,die neue Halle ist bereits gebaut,er wollte für
      500000Euro 25 neue Arbeitsplätze schaffen.Dies kann er nun
      nicht,da er um 500000 höhere Abgaben hat.
      Hierbei spielen die Erhöhungen der GRV und GKV eine erhebliche
      Rolle,also LN-Kosten.
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 12:21:55
      Beitrag Nr. 196 ()
      186,gerade erst gesehen,Senkung der LN-Kosten schwächt,...
      Ne mein Sozi,ich ärgere mich, dir überhaupt die vorherigen
      Sätze geschrieben zu haben,WO kannst löschen,das war vergebliche
      Arbeit:laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 12:54:59
      Beitrag Nr. 197 ()
      Miniamlist:

      Du hast Recht, mit Leuten, wie Dir zu diskutieren ist sinnlos! Zu einer sachlichen Diskussion bist Du leider nicht in der Lage.

      Deshalb gilt für mich nun auch:
      Aquila non captat muscas!
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 13:15:03
      Beitrag Nr. 198 ()
      Optimalist
      Da hättest Du früher das Tor machen müssen.
      Wenn jemand von bürgerlicher Ökonomie spricht, muss man sich fragen, welche anderen ökonomischen Grundlagen es sonst noch gibt.
      J.
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 13:38:52
      Beitrag Nr. 199 ()
      #186

      einfach unglaublich

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 13:58:29
      Beitrag Nr. 200 ()
      Vielleicht hilft bei der Diskussion eine Besinnung auf die Kernkompetenz:

      Hierzu müsssen Mythen beseitigt werden.

      Arbeitgeber schaffen Arbeitsplätze allenfalls als Nebeneffekt. Das ist auch nicht ihr Job.
      Daher sollte weder die Politik noch die verlogenen Arbeitgeberverbände diesen Mythos aufrechterhalten.

      In den letzten JAhren sind Abermilliarden an Steuerrückzahlungen an die Unternehmen geflossen, diese sind jedoch nicht in die Schaffung von Arbeitsplätzen, sondern in die Kompensation fataler unternehmerischer Fehlentscheidungen geflossen.


      Gewerkschaften halten sich bisher für die Besitzstandswahrer derjenigen, die fest im SAttel der Beschäftigung sitzen. Sind sie ja eigentlich auch. Erst allmählich - und nur durch den Mitgliederschwund - begreifen sie sich als etwas anderes. Sie lassen sich von den Arbeitgeberverbänden in die Klemme bringen, um der Politik in die Arbeit zu pfuschen. DAS hat zwar Vorteile, ist aber nicht ihre Job.

      Die Politik hat die Aufgabe, einen komplexen Organismus namens "Gesellschaft" am Leben zu halten und zu pflegen. Sie hat faire RAhmenbedingungen zu schaffen, in denen jeder den im zustehenden Anteil am Gemeinwohl auch bekommt und den im abzuverlangenden Anteil an Opfern auch abgibt. Sie hat weder unmittelbar Arbeitsplätze zu schaffen, noch sich für dei Arbeitgeber- oder Arbeitnehmerseite einseitig zu engagieren.

      Aber genau das tut sie schon seit vielen JAhren nicht mehr.

      Eine Besserung der Extremen Schieflage wird es erst geben, wenn sich diese Gruppierungen an ihre eigentliche Aufgabe machen:

      Die Unternehmer sollen gefälligst mit dem JAmmern aufhören (das glaubt ihr eh keiner) und ihre Unternehmen weiterhin fit für die Zukunft machen und ihren Anteil an der Aufrechterhaltung der Infrastruktur einer gesellschaft leisten, auf deren Ressourcen sie wie selbstverständlich zurückgreift.

      Die Gewerkschaften sollten verstehen, daß sie Lohndumping strikt unterbinden, alte Zöpfe jedoch abschneiden sollte.

      Und die Regierung sollte endlich verstehen, daß man als Gesellschaft nur überlebt, wenn man die Fähigkeit besitzt, weit über das TAgesgeschehen hinauszuschauen und den Staat einzig als Dienstleister sieht, der Sozialleistungen erbringt/strukturiert , den Sozialen Frieden als ganz wesentliche unternehmerische Vorraussetzung sichert, aber von keiner Seite aus erpressbar ist.
      Wenn endlich vernünftige RAhmenbedingungen geschaffen werden, wird es aufwärts gehen.

      Und das bedeutet nicht primär, die LN-Kosten für die Unternehmen zu senken, sondern selber schlank zu werden.
      Und die Kern-Aufgaben (Bildung, Sicherheit, soziale Sicherung ohne Vollkaskomentalität) auch wahrzunehmen.

      Und den Geldbeutel ihrer Bürger zu schonen und nicht hemmungslos zu plündern.

      DAnn entsteht auch wieder ein Markt durch Binnenländische KAufkraft .

      Dafür bedarf es aufgrund des jahrzehntelangen "Gegen-die-WAnd-fahrens" des Staates durch sämtliche Parteien mittlerweile endlich entschiedene und klare Neuausrichtung der RAhmenbedingungen.

      Im Übrigen sollten die PArteien endlich sich nicht als Besitzer des Staates, sondern als reservoir für Führungskräfte auf Zeit sehen.

      Um es etwas pointiert auszudrücken:

      Seit JAhren sind die PArteien eigentlich eine kriminelle Vereinigung, die verfassungsfeindlich handelt:

      einfachstes Beispiel ist der Bundesrat:

      Hier wird undes-Parteipolitik gemacht, obwohl hier einzig die Interessen der BUNDESLÄNDER vertreten werden dürfen.

      Eitle Interessen von Wirtschaftsführern haben oft ganze Unternehmen ruiniert.
      DAs darf bei Lenkern von Staaten nicht passieren!

      Leute wie LAfontaine, der ein JAhr lang 1997/1998 alle Steuerreformen aktiv blockierten und damit den Staat schädigten, aber auch Leute wie Koch, die es jetzt andersherum machen, gehören eigentlich ins Gefängnis.

      Denn sie schädigen BEWUSST den Staat, auf den sie einen Amtseid leisteten, um ein vordergründiges Ziel einer Gruppierung zu erreichen, welches einzig in totalitären Staaten als Phänomen " Die PArtei" tatsächliche Macht haben darf.
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 17:00:36
      Beitrag Nr. 201 ()
      D.T.: Die Aufgaben der Politik sind in # 200 sehr knapp und abstrakt dargestellt. Danach geht es nur darum "faire Rahmenbedingungen zu schaffen", die zu einer gerechten Verteilung des "Gemeinwohls" und der Belastungen führen.
      Mit dem "jedem zustehenden Anteil am Gemeinwohl" sind vermutlich die Sozialleistungen und andere staatliche Leistungen gemeint, mit dem "abzuverlangenden Anteil an Opfern" die Steuern und Sozialabgaben.
      Die Höhe der Leistungen und der "Opfer" wird ja größtenteils von der Politik, d.h. durch die Gesetzgebung bestimmt. Es handelt sich meines Erachtens somit nicht nur um Rahmenbedingungen.
      Wie groß die zustehenden und abzuverlangenden Anteile zu sein hätten, wird nicht nur von den Parteien, sondern auch von den verschiedenen Interessengruppen und den Betroffenen höchst unterschiedlich beurteilt.
      Die Sozialgesetzgebung hat sich bisher nach meiner Meinung um einen fairen Interessenausgleich bemüht, wenn er auch nicht durchweg gelungen ist. Ein völliges Versagen oder gar kriminelles Verhalten läßt sich daraus wohl nicht ableiten.
      Bitte, berichtige mich, wenn ich Dich falsch verstanden haben sollte.
      Bezüglich der Blockadepolitik in Sachen Steuerreform und Zuwanderung gebe ich Dir recht. Ob sie fortgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Es handelt sich aber - Gott sei Dank - um ein relativ neues Phänomen, das bisher nur einzelne Gesetzgebungsvorhaben betroffen hat.
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 17:17:11
      Beitrag Nr. 202 ()
      Zu den Lohnnebenkosten:
      Sie gehören zu den Rahmenbedingungen für die Beschäftigungsentwicklung. Wenn sie zu hoch sind - und das sind sie mit einem Gesamtsozialversicherungsbeitrag von mehr als 40 % - so ist es schon Aufgabe des Gesetzgebers, sie zu senken, evtl. durch stärkere Steuerfinanzierung von Sozialleistungen oder durch vertretbare Leistungs- oder Ausgabekürzungen der Sozialversicherungen.
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 19:04:16
      Beitrag Nr. 203 ()
      D.T.,endlich darf ich dir mal widersprechen,Unternehmer.
      Wenn ich es richtig im Kopf habe,haben dieses Jahr bereits
      40000 Geschäfte dicht gemacht,es lohnt sich nicht mehr.
      Die Veramerikanisierung ist bereits weit fort geschritten.

      klar kann keine Regierung Arbeitsplätze,etc.,schaffen,aber
      mit den Rahmenbedingungen setzt sie dennoch Signale in die
      eine oder andere Richtung.Die jetzigen Signale sind
      durchweg negativ,dies bestreitet übrigens niemand,höchstens
      ein Gewerkschafter.
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 20:18:33
      Beitrag Nr. 204 ()
      #197:
      Wilschmi, was bist Du nur für ein Depp. Sich mit auf eine ökonomische Diskussion mit so einem Dünnbrettbohrer wie diesem Optimalisten einzulassen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass so ein Agnostiker das überhaupt versteht und dann auch zugibt, dass er Deinen durchaus zutreffenden Argumenten nichts entgegenzusetzen hat. Vielleicht hättest Du vorher mal einen Blick auf dessen bisherige weitgehend schwachsinnige Postings werfen sollen.
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 22:04:41
      Beitrag Nr. 205 ()
      @Blümchen:
      Das war aber gar nicht nett von Dir! Lass das arme Schweinchen doch in dem Glauben, ein kapitalistisches Unternehmen würde aufgrund niedriger Lohnnebenkosten Leute einstellen und munter produzieren, obwohl für den Plunder immer weniger Absatz vorhanden ist. Nachher regt sich der arme Kerl so auf, dass er einen Herzkasper bekommt und verursacht noch mehr Lohnnebenkosten verursacht.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 09:10:47
      Beitrag Nr. 206 ()
      Wilschmi,vielen DAnk für deine Unterstützung.Deine Besorgnis
      um mich,zeigt,dass du doch sehr sensibel bist.
      ----------------------------------------------------------

      Werkennt den Stand bei den Leistungen für Kieferregulierungen?
      Hier wurden Mrd. zum Fenster hinaus geworfen,da es Mio
      gibt,die sich alles rein schieben,wenn es nichts kostet.
      Dies gilt übrigens auch für Medikamente.
      Gibt es hier bereits Einschnitte?
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 11:10:58
      Beitrag Nr. 207 ()
      .


      Zum Thema "Private Vorsorge" :

      VERSICHERUNGEN

      Kundengeld aufs Spiel gesetzt

      Viele Lebensversicherer haben sich an der Börse verzockt, ein Drittel der Branche gilt als angeschlagen. Welche Assekuranzen haben solide gewirtschaftet, welche gingen hohe Risiken ein? Ein Überblick über die Sicheren und die Wackelkandidaten.

      Kunden der Hannoverschen Lebensversicherung erhielten am 25. Oktober einen Brief des Vorstandsvorsitzenden Eckart Freiherr von Uckermann. Der pries darin vollmundig Produkte wie die Rentenversicherung "PrivatPlus" an, die "in einmaliger Weise Sicherheit, Flexibilität und Renditechance miteinander verbindet".

      DER SPIEGEL

      Ranking der Versicherer


      Der Mann hat Chuzpe. Zehn Tage vor dem Werbebrief hatte der Lebensversicherer mitgeteilt, dass der Freiherr und sein Finanzvorstand zum 31. Oktober zurücktreten würden. Wegen groben Missmanagements hatte die staatliche Finanzaufsicht die Absetzung der beiden Vorstände verlangt.

      Uckermann und Co. haben mit teilweise hanebüchenen Investitionsentscheidungen das Geld von 600 000 Kunden aufs Spiel gesetzt, die mit ihren Lebensversicherungen für das Alter vorsorgen wollten. Erst verzockten sie sich an der Börse. Dann stopften sie die Löcher in der Bilanz, indem sie Reserven auflösten und die gesamten Immobilien auf einen Schlag verkauften.

      Zuletzt konterkarierten die beiden Vorstände in Hannover die harten Auflagen des Aufsichtsamts, die Aktienquote zurückzufahren, indem sie mit hoch spekulativen Finanzprodukten auf steigende Kurse setzten. Nun versucht ein neuer Vorstand zu retten, was zu retten ist.

      Ein Vorstand, der sich verzockt, ein Unternehmen, das in Bedrängnis gerät - so was kommt in den seriösesten Branchen vor und wäre kaum der Rede wert, wäre der Fall nicht symptomatisch für die Schieflage einer ganzen Branche: Die deutschen Lebensversicherer stecken in der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Nicht alle werden sie überleben.

      Ab Ende November werden nahezu alle knapp 120 deutschen Versicherer deutlich sinkende Überschussbeteiligungen für nächstes Jahr bekannt geben. Im Jahr 2001 wurden den Kunden im Durchschnitt noch rund sieben Prozent gutgeschrieben, für 2003 erwartet die Investmentbank Goldman Sachs nur noch durchschnittlich fünf Prozent.

      Schlimmer noch: "Rund 30 Lebensversicherer haben aktuell Schwierigkeiten, die Solvenzkriterien zu erfüllen", sagt Dirk Popielas, der Frankfurter Versicherungsexperte der amerikanischen Investmentbank. Viele dieser Versicherer müssen frische Gelder auftreiben, sonst können sie nicht mehr den gesetzlich garantierten Zins von mindestens 3,25 Prozent auf den Sparanteil der Prämie zahlen.

      Der Börsencrash hat die Bewertungsreserven bei den Aktienbeständen vernichtet, auf die die Versicherer immer so stolz waren. Schon in den Bilanzen des Jahres 2001 verbargen sich statt stiller Reserven bei vielen Versicherern stille Lasten. Die meisten Versicherer schrieben ihren Kunden mehr Gewinnanteile gut, als sie selbst mit ihren Kapitalanlagen erwirtschaftet hatten.

      Als in diesem Jahr die Aktienkurse weiter fielen, wurde die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) nervös. Im Spätsommer verdonnerte sie die Versicherer zu so genannten Stresstests. Die Unternehmen müssen beispielsweise ermitteln, wie hoch ihre Reserven sind, wenn die Aktien um 35 Prozent fallen und gleichzeitig die festverzinslichen Wertpapiere 10 Prozent weniger wert sind, weil die Zinsen um 2 Prozent steigen.

      Wer außer der Hannoverschen Leben beim Stresstest durchfiel, will das BAFin nicht verraten. Doch eine bisher unveröffentlichte Studie der Rating-Agentur FitchRatings, die eine ähnliche Analyse anhand der Bilanzzahlen für 2001 bei 75 Lebensversicherern durchgeführt hat, gibt gute Hinweise auf die Problemkandidaten.

      Bei 18 Versicherern, so das Urteil des Londoner Analysten Marco Metzler, waren schon Ende 2001 die Reserven so stark abgeschmolzen, dass sie einen weiteren Crash an den Kapitalmärkten ohne Zufuhr frischen Kapitals von außen kaum bestehen können. Das Rating-Urteil "schwach" wurde vergeben, wenn die Sicherungsmittel nur mehr ausreichen, die aktuelle Gewinnbeteiligung maximal 18 Monate lang an die Kunden zu zahlen. Zusätzliche Annahme: Die Nettoverzinsung der Anlagen liegt seit Anfang dieses Jahres bei null. Mittlerweile haben sich die Annahmen des Krisenszenarios zumindest auf dem Aktienmarkt erfüllt. Seit Jahresanfang ist der Deutsche Aktienindex um fast 40 Prozent gefallen. Da gleichzeitig auch die Durchschnittsverzinsung festverzinslicher Wertpapiere im Bestand der Versicherer weiter sinkt, wird eine Nettoverzinsung der Kapitalanlagen von null für dieses Jahr bei manchen Versicherern bittere Realität.

      Bei der Mannheimer Lebensversicherung, dem schwächsten Anbieter in der Rating-Tabelle, reichten die Sicherungsmittel, so errechnete FitchRatings, Anfang des Jahres nur mehr für vier Monate Mindestverzinsung. Hans Schreiber, der Vorstandsvorsitzende der Mannheimer Versicherungsholding, musste seinen Lebensversicherer retten, indem er mit Hilfe von zwei Kapitalerhöhungen frische Gelder zuführte. Die Versicherten der Mannheimer werden wahrscheinlich vom kommenden Jahr an nur noch den Mindestzins bekommen. Aus dem Neugeschäft mit Kapitallebensversicherungen muss sich die Gesellschaft wohl zurückziehen, weil sie die Vertriebskosten nicht mehr aufbringen kann.

      Der zweitschwächste Versicherer, die Familienfürsorge, wurde von der BAFin unter Kuratel gestellt. Das Unternehmen, das vor allem Kirchenleute versichert, hatte sich an der Börse verspekuliert. Mittlerweile übernahm die HUK-Coburg das Unternehmen. Die Kunden können davon ausgehen, dass ihnen wenigstens der gesetzliche Mindestzins auf ihre Einlagen gezahlt wird.

      Auch die Öffentliche Versicherung Braunschweig braucht dringend Geld, noch im Jahr 2001 hatte sie mit einer Gewinnbeteiligung von sieben Prozent neue Kunden gelockt. Hier wird wohl der öffentlich-rechtliche Haupteigentümer zur Kasse gebeten.

      Unter den Gesellschaften, die bei FitchRatings als "schwach" bezeichnet werden, befinden sich auch etliche Anbieter, die bei Vergleichen in Wirtschaftsmagazinen glänzend abschnitten. Wieder fällt die Hannoversche Leben auf, die dank hoher Ausschüttungen in der Vergangenheit in der Ende Oktober publizierten Analyse der "Wirtschaftswoche" noch auf Platz sechs und bei "Focus Money" auf Platz neun unter den Versicherern lag.

      Die Unternehmensberater von McKinsey, die solche Ratings analysierten, stießen auf "große Lücken im Bereich der Sicherheitskennzahlen". Die darauf basierenden Hit-Listen in den Medien hätten ein deutlich aggressiveres Anlageverhalten der Lebensversicherer gefördert.

      Manche, so die Autoren, seien der Verlockung erlegen, "um günstigerer Beurteilungen willen Renditemaximierung nach dem Motto `Komme, was wolle` zu betreiben - ohne ausreichende Berücksichtigung von Risiken".

      Für die Zukunft sagt der für die Assekuranz zuständige McKinsey-Partner Oliver Bäte "eine Flucht in die Qualität" voraus. Die Versicherer müssten sich wieder auf ihre traditionellen Wettbewerbsvorteile besinnen, eine möglichst sichere Anlage anzubieten.

      Solide Anbieter wie die Hamburg-Mannheimer gehen neuerdings mit guten Einordnungen von sicherheitsorientierten Rating-Agenturen auf Kundenfang. Marktführer Allianz hat in den ersten acht Monaten 30 Prozent mehr Policen verkauft, obwohl auch hier die stillen Reserven auf den Aktienbesitz weggeschmolzen sind, aber immer noch hohe Reserven bei den anderen Kapitalanlagen existieren.

      Weniger solvente Anbieter müssen dagegen schleunigst neue Finanzquellen erschließen - oder sie landen beim Protector. So heißt der Sicherungspool, den die Versicherungskonzerne auf Druck des Aufsichtsamts gegründet haben, um Krisenfälle in der Branche aufzufangen. Rating-Spezialist Metzler rechnet damit, dass demnächst der erste Kandidat aufgefangen werden muss.

      Rund fünf Milliarden Euro Kapital wollen die Versicherer in den Protector einzahlen. Die Versicherungspolicen der Pleitefirmen werden auf den Pool übertragen, deren Kunden soll mindestens die gesetzlich garantierte Verzinsung ihrer Kapitalanlagen gezahlt werden.

      Die Milliarden können im Ernstfall schnell zusammenschmelzen. Völlig ungeklärt ist beispielsweise, ob der Pool auch Schadensersatz zahlt, wenn enttäuschte Anleger ihre Altgesellschaft verklagen.

      Über Jahre haben manche Versicherer ihre Kunden mit unrealistischen Beispielrechnungen über die Renditen der Zukunft geködert. Regelmäßig stiegen in den Werbeprospekten die Überschüsse mit über sieben Prozent im Jahr. Die Versprechen können sich nun als teure Altlast erweisen.

      Bereits zweimal hatten Kunden vor Oberlandesgerichten Erfolg, die sich gegen Kürzungen bei den Überschussbeteiligungen ihrer Rentenversicherung wehrten. Ihre Gesellschaften hatten Mitte der neunziger Jahre mit hohen Überschüssen geworben, obwohl feststand, dass die mathematischen Grundlagen ihrer Kalkulation nicht mehr aktuell waren.

      Viele Versicherer müssen wegen falscher Versprechungen mit einer Klagewelle rechnen.

      Das BAFin weist die Lebensversicherer unterdessen darauf hin, dass sie ihre zahlreichen Immobilienkunden schleunigst über sinkende Überschussbeteiligungen informieren müssen. Hunderttausende Deutsche haben eine Lebensversicherung abgeschlossen, um damit später die Hypothek für ihr Haus abzulösen. Versicherungsvertreter verkauften das Kombi-Produkt besonders gern, weil sie Provisionen für den Kreditvertrag wie für die Police erhielten.

      Wenn die Überschussbeteiligungen sinken, gerät das Finanzierungsmodell ins Wanken: Bei vielen Kunden sind die Kredite nicht mehr hinlänglich gedeckt. Die Versicherer sollten "Handlungsalternativen wie beispielsweise Summenerhöhungen, Sondertilgungen oder Vertragsverlängerungen" aufzeigen, rät die Aufsicht.

      Rating-Spezialist Metzler rechnet mit einer Klagewelle, die das Versicherungsgewerbe noch stärker in die Bredouille bringen würde. Auch Vermittler könnten Haftungsprobleme bekommen, wenn nachweisbar ist, dass sie mit falschen Versprechen hausieren gingen.

      Einige Versicherer sind schon dabei, die letzten Reserven zu mobilisieren. Sie wollen ihren gesamten Immobilienbestand verkaufen. Auch die eigenen Versicherungszentralen sind dabei kein Tabu mehr.

      CHRISTOPH PAULY
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 11:37:23
      Beitrag Nr. 208 ()
      D.T.,wenn wir auf japanische Verhältnisse zu steuern(Barclaya,London),wird auch die Banken-und Versicherungskrise verschärft.Dennoch,es wird in D keine
      Pleiten geben,wenn doch haben auch alle anderen Geldanlage-
      formen ihren Wert verloren(Immos bedingt ausgenommen),dann
      lässt 1929 grüßen.
      Es gibt keine Alternative zur Privatvorsorge.
      Es sollte auch erwähnt werden,dass es nach wie vor Versicherungen gibt,die auch aktuell Verzinsungen von 6-7%
      leisten und dies ist auf dem Kapitalmarkt durchaus hervorragend.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 11:41:47
      Beitrag Nr. 209 ()
      Das ist nichts Neues. Der Spiegel fast nur zusammen. was seit Monaten bekannt ist.
      Jeder LV-RV-Kunde muss wissen, dass alle Gewinnhochrechnungen nur für das Jahr des Abschluss gelten.
      Das steht in den Anträgen.
      Zahlen müssen die Versicherungen einen Garantiezins, der liegt, glaube ich, bei 3 %.
      J.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 11:42:05
      Beitrag Nr. 210 ()
      #200 hervorragend auf den Punkt gebracht, uneingeschränkte Zustimmung! Ich kann mich hier immer wieder über die parteipolitischen Diskussionen amüsieren - wie sinnlos die doch sind. Die Politiker sind durch die Bank nur noch Vertreter der eigenen Interessen ... in früheren Zeiten hätte man diese Leute als Vaterlandsverräter bezeichnet!
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 12:50:02
      Beitrag Nr. 211 ()
      Jörver,Garantiezins ist 3,25%.es gibt auch Versicherungen,
      die Schwierigkeiten haben dies zu erreichen.
      Deshalb lohnt ein Vergleich vor Abschluss
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 12:57:28
      Beitrag Nr. 212 ()
      opti
      ok. ich müsst nachschauen. vergleich lohnt sich immer. schade, dass der spiegel nur auszüge reingestellt hat.
      j.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 14:55:23
      Beitrag Nr. 213 ()
      @ Joerver

      Natürlich gibt es keine Alternativen zur Privatvorsorge.
      Angesichts der bescheidenen Förderung ( ca. 200 €/Jahr als Standard, bei vielen Kindern bis zu 1000 € )

      ist m.E, jedoch zu überlegen, ob man nicht eine Privatvorsorge AUSSERHALB der Riester-Rente nach eigenem Gusto unter Vernachlässigung der "Zuschüsse" anlegt und langfriostig mehr davon profitiert, in der richtigen Phase das richtige zu machen und vor allem:absolut flexibel bleibt!

      Im Übrigen ist klar, daß das keine grundsätzlich neue NAchricht ist, aber diese ZUsammenfassung zeigt die Brisanz, die darin besteht, sich langfristig auf den Staat/die Politik zu verlassen.

      Wer sich eine Immobilie als Alterssicherung ersparte, ist doch jetzt voll in den Arsch gekniffen.

      Von allen Vorsorgemodellen, die bereits zuvor existierten, wird doch alles einkassiert:

      Immobilien, Aktien, ...

      Woher sollen wir wissen, daß in einigen JAhren, wenn es erst richtig problematisch wird die Gewinne nicht immer mehr besteuert werden.

      Dieser jetzige Schritt ist doch nur der anfängliche TAbubruch. Wie dasweitergeht, kann sich jeder denken.

      Und unsere Kinder werden nach dem Neidprinzip vom Erbe auch nicht viel übrigbehalten, ja u.u. sogar durch das Erbe mit den sofort fälligen, heftigen Steuern in existenzielle Not gebracht.

      DAs schreibe ich unabhängig davon, daß ich durchaus der meinung bin, daß Einkommen aus KApitaleinkünften ZUKÜNFTIG besteuert werden sollte.

      Aber das, was man mit den Immobilien der kleinen Leute macht, ist einfach unglaublich.

      Es gibt einfach keine Zukunftssicherheit im Sinne eines Vertrauensschutzes mehr.

      Ich habe mich fast nie auf staatlichen Vertrauensschutz verlassen in meinem Leben.

      Sonst wäre ich NIE dort angekommen, wo ich jetzt bin.

      Und ich werde erneut bestätigt.

      Ergo:

      Wer es sich beruflich leisten kann, der sollte sich m.E. einmal den rest der EU anschauen - da gibt es Länder mit deutlich besseren Lebensbedingungen und klareren Langfristigen staatlichen Perspektiven. ;)


      Gruß
      d.T.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 17:08:13
      Beitrag Nr. 214 ()
      @#213 von Deep Thought


      >> den rest der EU anschauen - da gibt es Länder mit deutlich besseren Lebensbedingungen und klareren Langfristigen staatlichen Perspektiven. <<

      Wohl wahr !!

      z.B. Kanaren : Mwst. 4% , Sprit halber Preis, Besteuerung einer durchschnittlichen Touristenkneipe : €ur 150.- pauschal pro Vierteljahr.

      Der Kneipier hat also zwischen 17°° & 22°° bei schwachem Umsatz die Steuer herinnen, der Rest geht dann brutto für netto.

      -Allerdings werden die Strassen mit EU - Subvetionen gebaut, da braucht`s kein so hohes lokales Steueraufkommen.

      .
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 17:15:36
      Beitrag Nr. 215 ()
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 20:53:56
      Beitrag Nr. 216 ()
      @DT
      An dieser Tabelle sieht man die einfache Strickart des Focus, es werden nur die Abgaben des einzelnen Arbeitnehmers berücksichtigt von MWSt. udg. ist nicht die Rede. Wenn die Gesamtkosten berücksichtig werden, sieht es etwas anders aus.
      Auswandern in ein anderes Land, eine herrliche Idee, immer Sonne und Palmen, herrlich, nur das geht nach einer gewissen Zeit auch auf den Keks.
      Aus meiner Erfahrung, wenn ich in einem Land länger als ein Monat war, hatte ich immer wieder Sehnsucht nach Deutschland, trotz seiner ganzen Fehler.
      Man kann nicht alles an den Kosten festmachen.
      Für meine Preisvergleiche nehme ich immer die Bierwährung, ein Land mit günstigeren Bierpreisen, war auch sonst günstiger als D.
      Ein Einstieg in die Riesterrente rechnet sich nicht, für jemanden der gut verdient. Da gibt es betriebliche Altersversorgungen, die besser sind, und bei denen man entscheiden kann, zwischen Riesterförderung oder Steuerbegünstigung. Pensionsfonds sind auch nicht schlecht. Aber gerade in den Fällen ist Sachkenntnis nötig.
      Die Gewinnen aus Kapitalerträgen und Immobilien müssen gleichbesteuert werden, unterschiedliche Besteuerung ist auf Grund der Gleichbehandlungspflicht auf Dauer nicht möglich. Auch wegen verschiedener Gerichtsurteilen. Eine Überschußrechnung muß möglich sein.
      Gegenseitige Verrechnung von unterschiedlichen Einkunftsarte ist umstritten, muß aber entendlich erfolgen.
      Ob die Gleichbehandlungspflicht auch da gilt, sollen klügere entscheiden.
      Ausnahme, alle Anlagen zur Altersicherung haben steuerfrei zu bleiben, und sollen bei Anfallen besteuert werden mit ausreichend hohen Freibeträgen.
      Erbschaftssteuer ist kein Thema, wenn die Freibeträge hoch genug sind.
      J.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 21:04:29
      Beitrag Nr. 217 ()
      Folgendes ist für mich interessant:
      Alle reden davon, dass Deutschland das Schlusslicht in Europa ist.
      Wenn ich mir ansehe, dass Österreich 20% und Frankreich über 22% Mehrwertsteuer abdrücken läßt, dann frage ich mich, warum der Abstand zu diesen Ländern so gering ist.
      So sicher, wie das Amen in der Kirche ist die zukünftige Angleichung der Mehrwertsteuer in der EG.
      Wäre es nicht "sozial ausgewogen", anstelle der Flickschusterei der Sozi nun die Mehrwertsteuer auf etwa 19% anzuheben? Die mit weniger Geld zahlen dann weniger, die mit mehr Geld zahlen dann mehr Firmen sind neutral, solange sie Gewinn machen.
      Ich glaube, dann könnte man die E-Steuersenkung doch noch am 1.1. einführen.
      3% sind manchmal weniger als die Euroeinführung.
      Mal zum Nachdenken und Schimpfen.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 21:23:38
      Beitrag Nr. 218 ()
      Sendung vom 11.11.2002
      NDR 3, 23,00 Uhr

      Gäste:

      Dr. Lutz Dau,
      Initiative "Vermögende für die Vermögenssteuer"

      Oswald Metzger,
      Botschafter der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft"

      Heinz Putzhammer,
      DGB Vorstandsmitglied

      Markus Schneider,
      Vors. Bundesverband Junger Unternehmer

      Olaf Scholz,
      SPD-Generalsekretär







      Wohlfahrtsstaat ade

      Live-Diskussion mit Hans-Jürgen Börner und Gästen








      Der deutsche Sozialstaat lebt über seine Verhältnisse. Mehr als ein Drittel des Bruttoinlandproduktes gibt er für die Zuwendungen an hilfsbedürftige Bürger aus. Die Starken sollen die Schwachen stützen, das ist die Idee, die dahinter steckt. Doch mittlerweile ist dieses System in eine bedenkliche Schieflage geraten. Es gibt eine unüberschaubare Zahl von Beihilfen, etwa zur Erziehung, Altenbetreuung und Wohnungsmiete, so dass selbst Sozialpolitiker sich nicht mehr auskennen.



      Allein die Berechnung und Vergabe beschäftigt Hunderttausende. Doch ist unser Wohlfahrtsstaat wirklich auf die tatsächlich Bedürftigen zugeschnitten? Wie kann bei der Versorgung, Unterbringung und Höhe der Sozialhilfe gespart werden?
      Etwa drei Millionen Menschen in Deutschland bekommen "Stütze". Ein Drittel von ihnen ist erwerbsfähig, die Hälfte davon hat ABM-Stellen. Also viel Lärm um nichts? Sind die "Sozialschmarotzer" in der Minderheit? Was kosten uns die so genannten "Drückeberger"?



      Hartz ist das Zauberwort schlechthin und soll alle Probleme lösen. Vorrangiges Ziel der Arbeitsmarktreform ist die schnellere Vermittlung von Jobsuchenden und offenen Stellen. Schnellere Vermittlung scheint ein guter Ausweg zu sein, doch gibt es überhaupt die Arbeitsplätze dafür? Ein Großteil der Sozialhilfeempfänger sind allein erziehende Mütter. Mit einem Ausbau von Teilzeitstellen und Ganztagsschulen könnten viele wieder für sich selbst sorgen.



      Die Gewerkschaften fordern von den Arbeitgebern, endlich "die Klagemauer zu verlassen und zur Startrampe zu eilen". Denn Arbeitsplätze schaffen sei immer noch Aufgabe der Wirtschaft. Brauchen wir ein neues Bündnis für Arbeit? Nicht unumstritten ist die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe und die Reform der Leiharbeit. Welche von diesen Maßnahmen versprechen am meisten Erfolg? Was kann unser Sozialsystem retten? Oder müssen wir uns vom Wohlfahrtsstaat verabschieden?

      Also mit dem verlorenen Sohn der Grünen Metzger.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 21:31:58
      Beitrag Nr. 219 ()
      Kakoline
      Darfst als Beispiel Dänemark nicht vergessen. Als erstes trifft eine höhere MWSt. die kleine, da auch alle Dinge des täglichen Bedarfs sich verteuern.
      In Dänemark geht ein Großteil der Steuer in die sozialen Systeme, wodurch die Grundsicherung gewährleistet ist, und die Beiträge sinken. Ist ein Modell.
      J.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 21:39:29
      Beitrag Nr. 220 ()
      Ich höre immer von Dänemark, Finnland, Holland...
      Ist doch alles Peanuts gegen die Wirtschaftskraft von Deutschland.
      Warum holt sich denn jeder diese Klitschen als Benchmark.
      An der Börse würde sowas ausgelacht!
      Unser Benchmark sind die USA, Frankreich und England (vielleich einige Tigerstaaten incl. Japan). Da stehen wir doch gar nicht so schlecht da.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 21:50:35
      Beitrag Nr. 221 ()
      Modelle USA und Frankreich sind gescheitert, das Jobwunder NL ist out, GB kann ich nicht beurteilen. Es bleibt nicht viel.
      J.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 21:57:22
      Beitrag Nr. 222 ()
      @Joerver
      eben, Benchmarks sind out.
      Deutschland ich eine Wirtschaftsmacht, die keine Beispiele bekommen kann, ohne auf deren Gesamt-Nieveau herabzusinken.
      Weg mit der Grieskrämerei. Wir sind wer, egal, wen wir uns gewählt haben...
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 22:20:49
      Beitrag Nr. 223 ()
      Wir müssen es alleine schaffen, alle Modelle andereren Staaten können uns nur Hifestellung leisten. Was in den USA möglich ist, würde bei uns zu den schlimmsten Verwerfungen führen und kann auch nicht angestrebt werden.
      D ist wirtschaftlich und von seinen Strukturen her in der Lage es zu schaffen. Nur es muß gemacht werden, wenn es auch weh tut.
      J.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 01:40:53
      Beitrag Nr. 224 ()
      Ich denke, da sind wir alle einer meinung:

      Deutschland ist eine Wirtschaftsmacht.

      Und weil das so ist, ist genau dieses sinnlose verharren der politik in Untätigkeit so schlimm.

      Ich wollte auch nicht D schlechtmachen, sondern nur andeuten, daß manchmal die Situation derart verfahren ist, daß man an die eigene Mobilität denken muss. Denn Eigenschutz gilt nicht nur für Politiker (die seltsamerweise nicht der rentenversicherung unterliegen, Grundrente ist also für die keine Bedrohung) und Unternehmen (die bereits seit vielen Jahren gewinne in Steueroasen auslagern und Verluste nach Deutschland importieren, soweit das aufgrund der internationalen Aufstellung nur irgendwie möglich ist) sondern in einem gewissen MAß auch für uns.

      Ich war lange Zeit als Gutverdiener trotzdem in der GKV, weil ich von dem Solidarprinzip überzeigt war. Aber irgendwann war schluss, weil ich sah, wie die mein geld verschleudern.

      Jetzt ist bei mir der Punkt gekommen, wo ich überlege, ob ich hier in D. noch richtig aufgehoben bin.

      @ Joerver

      Ist schon klar, aber die MwST kann ich in gewisser Weise innerhalb der EG durch den KAuf hier und dort beeinflussen.

      Und vor allem: es ist neben der Energiesteuer (und Tabak- und Alkoholsteuer) eine der ganz wenigen, die ich wirklich inn ihrer Höhe beeinflussen kann, was ganz konkret meine Person beeinflusst. Soweit es sich um NICHT um lebensnotwendige Dinge handelt.

      @ kakoline

      DAs wird die nächste Ausrede der Koalition sein:

      Sie werden nicht von MwST -Steuererhöhungen, somdernm nur vo "HArmonisierung innerhalb der EU " reden....

      DAs wird bereits von vielen Voarausgesagt.

      Und es wird als nächster Betrug kommen.
      So sicher wie das Amen in der Kirche.


      Amen.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 02:00:34
      Beitrag Nr. 225 ()
      Keine Antwort mehr, jetzt gehen hier gleich die Lichter aus.
      j.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 02:33:57
      Beitrag Nr. 226 ()
      n8
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 06:35:53
      Beitrag Nr. 227 ()
      Ja, ja DeepThought

      >> Jetzt ist bei mir der Punkt gekommen, wo ich überlege, ob ich hier in D. noch richtig aufgehoben bin. <<

      Das ist schon ein recht interessanter Punkt - abhauen, nach Fuerte z.B. oder ....??

      Mir gefällt es hier, zumindest während der Biergartensaison, eigentlich zu gut, um "diemeiLa" = dieses, mein Land von Staatsdienern & Gewerkschaften zum Teufel jagen zu lassen.

      Was also ist zu tun ?

      Ich habe diese Frage schon weiter oben gestellt - um Vorschläge wird nach wie vor gebeten - von Rummotzern wie Dir, mir & dem Rest der hier Versammelten muss der Impuls ausgehen.

      Und das Internet ist ein Novum , fraglich ist nur, wie z.B. dieses board die Demos der Vergangenheit ersetzen kann ??

      Eine virtuelle Fuhre Mist vor dem Kanzleramt abkippen ??? !!!
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 06:54:46
      Beitrag Nr. 228 ()
      - warum soll ich eigentlich hier nicht (m)einen ersten eigenen thread aufmachen - molukken, wie sowas geht...

      Thema :
      Eine virtuelle Fuhre Mist vor dem Kanzleramt abkippen ??? !!!

      Visitors R welcome :)

      .
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 11:27:14
      Beitrag Nr. 229 ()
      @ knallgas

      Hier wurde bereits mehr geleistet als nur Mist abgeladen - es wurden in groben Zügen echte Gegenentwürfe aufgezeigt!

      Da sind wir der regierung ziemlich voraus!

      :( Leider...
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 11:29:49
      Beitrag Nr. 230 ()
      erstens - ich will natürlich dem Optimalist hier niemanden abspenstig machen ... ist wirklich eine andere Baustelle !

      und zweitens - wie krieg ich die ROUTINE GEREGELT ??

      - jedesmal, wenn ich in diesen, oder gar in meine ersten eigenen thread will, ist das eine elendslange Sucherei über die index -Seite !! :mad:

      -die smileys kann ich schon ...:):):):)
      .
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 11:47:50
      Beitrag Nr. 231 ()
      Oft hilft das anklicken von "Meine postings" - das stehen die "aktivsten" Thraeds oben.

      Ansonsten eben als Favoriten speichern( "In FAvoriten aufnehmen" ) ;)
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 12:24:24
      Beitrag Nr. 232 ()
      Danke, Deep - das hat bis vor Kurzem recht gut geklappt - ganz doof bin ich ja nun auch nicht ...:)

      Jetzt ist das aber seit Neuestem so, dass die Favoriten mich fragen, ob ich den board - link überschreiben will & egal ob ja oder nein, ich immer auf der - dynamischen - index.php lande...
      .
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 12:33:51
      Beitrag Nr. 233 ()
      Ich bitte mal um Klärung: Wo sind die Modelle USA und Holland gescheitert (Frankreich: Gabs die mal als Modellstaat???) ...

      Na klar, die haben keine Wachstumsraten von 5%+ mehr ... sondern "nur" von 3% + ... und darüber regen die sich auf ... Arbeitslosenquoten von 5,7% (Amiland) bzw. 2,9 (?) (Holland) ... Merkt Ihr noch was???

      Bin dankbar für jede Info! ;)

      Gruß!

      Hans
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 12:40:36
      Beitrag Nr. 234 ()
      Nachtrag Holland:

      Wirtschaftswachstum 2001: 1,1%
      Arbeitslosenquote: 1,9%
      Haushaltsdefizit: 0,4%

      Quelle: http://www.hollandtrade.com

      Amiland suche ich noch! ;)

      Hans
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 13:27:57
      Beitrag Nr. 235 ()
      HdM
      Brauchst nicht weiter zu suchen die Zahlen kenn ich.
      Ich hatte geschrieben in wieweit diese Länder als Sozialmodelle taugen. Bitte genau lesen.
      USA ist als soziales Modell gescheitert. Wenn Du andere Meinung bist: geh doch nach drüben.
      NL das Jobwunder, auch eine Grundlage für das Hartz-Papier,
      Hat sich der europ. alu Quote angepasst, wenn ich manchen Diskutanten glauben kann.
      Frankreich hatte den Versuch gemacht, sozialistisch und neoliberal gleichzeitig zu sein. Wurde von Oskar L. öfter als Beispiel angeführt. 3.Weg.
      England hat eine 2 Klassen Medizin eingeführt.
      J.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 14:47:17
      Beitrag Nr. 236 ()
      http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2000244,FF.html



      Das "Poldermodell" verliert seinen Glanz

      Laut Statistik sind die Niederlande im Kampf gegen Arbeitslosigkeit top

      Unter vielen Ökonomen und Politikern gelten die Niederlande als Vorbild in Europa. Hohe Wachstumswerte und sensationell niedrige Arbeitslosenquoten sind das Markenzeichen der kleinen Volkswirtschaft am Rande der EU. Doch zunehmend verliert auch das "Poldermodell" an Glanz. "Zu teuer und im Abschwung nicht zu finanzieren", urteilt Klaus Schrader vom Kieler Institut für Weltwirtschaft.

      von Andreas Rother, 07.02.2002

      Die monatliche Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen kann die Niederländer nicht schrecken. Unangefochten steht das Land in der europäischen Arbeitsmarktstatistik an der Spitze. Gerade mal 2,2 Prozent waren im November 2001 nach Angaben des Europäischen Statistikamtes Eurostat arbeitslos gemeldet. Zum Vergleich: In Deutschland betrug die Quote 8.0 Prozent, in Spanien gar 12,9 Prozent. Erklärungen für das seit Anfang der 90er Jahre anhaltend günstige Ergebnis haben Politiker schnell bei der Hand: Gemäßigte Lohnforderungen über viele Jahre und die "Flexibilisierung des Arbeitsmarktes".





      Poldermodell

      Das niederländische Poldermodell hat seinen Ursprung im Jahr 1982. Damals einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf niedrige Löhne und mehr Teilzeitarbeit. In den Folgejahren gelang es den Niederlandenihren Arbeitsmarkt weitgehend zu deregulieren – ohne dabei die Brechstange anzusetzen. Kenzeichnend für das Poldermodell sind Dialog und Konsens. Ursprünglich bezeichnet Polder "eingedeichtes Land".



      Flexibilisierung bedeutet in den Niederlanden vor allem die Ausweitung der Teilzeitarbeit. Arbeitgeber sind per Gesetz verpflichtet, dem Wunsch ihrer Mitarbeiter nach kürzeren Arbeitszeiten nachzukommen, sofern keine betrieblichen Gründe dagegen sprechen. Nach OECD-Angaben arbeiten heute etwa 30 Prozent aller Beschäftigten in den Niederlanden in Teilzeitjobs, in Deutschland nur halb so viel.


      Faktor Statistik
      Zudem werden starre Tarifverträge zunehmend durch ein Bündel von Beschäftigungsbedingungen ersetzt. Teile dieses Bündels sind austauschbar, können durch andere ersetzt werden. Im Wesentlichen lassen sich Arbeitszeit und Lohn unterschiedlich gewichten. Außerdem austauschbar sind zum Beispiel Arbeitgeberbeiträge in Pensionskassen, Gratifikationen oder Bildungsurlaub.



      Doch das allein kann die positiven Arbeitsmarktdaten der Niederlande nicht erklären. Ein wichtiger Faktor wird regelmäßig ausgeblendet: die Statistik. Die erfasst zum Beispiel all jene nicht, die nach der Gesetzgebung als "erwerbsunfähig" gelten. Und das wird offenbar sehr freizügig gehandhabt, ohne große ärztliche Auflagen. "Wer in den Niederlanden arbeitslos und über 50 ist, bekommt in der Regel ohne große Probleme eine Erwerbsunfähigen-Rente", sagt Klaus Schrader, Experte für Arbeitsmarktpolitik am Kieler Institut für Weltwirtschaft. Auf 700.000 schätzt er die Zahl jener, die wegen einer Krankheit aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind. Lange könne sich das Land mit einer Erwerbsbevölkerung von etwa sieben Millionen Menschen einen solch hohen Anteil nicht leisten.


      Teures Modell
      Die Vielzahl der Erwerbsunfähigen ist nach Ansicht Schraders nur ein Beispiel dafür, wie die Statistik aufpoliert wird. Zu einem großen Teil werde die Arbeitslosigkeit mit aufwendigen Beschäftigungsprogrammen bekämpft, von speziellen Maßnahmen für Jugendliche bis hin zur Frühverrentung. Das sei aus zwei Gründen problematisch: "Dem Arbeitsmarkt fehlen dadurch erfahrene Arbeitskräfte, was in einigen Branchen sogar dazu geführt hat, dass verstärkt Facharbeiter aus dem benachbarten Ausland angeworben wurden."




      Vor allem sei das Poldermodell aber sehr teuer: Sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes geben die Niederländer nach Angaben Schraders für ihre Arbeitsmarktpolitik aus, mehr Geld als die meisten anderen Staaten der Welt. Entsprechend hoch sei auch die Steuerquote: eine der höchsten innerhalb der OECD-Länder.


      Niedrige Lohnkosten
      Dennoch will auch Schrader den Niederländern nicht jeden arbeitsmarktpolitischen Erfolg absprechen. Die Gründe dafür sieht er jedoch weniger in den staatlich finanzierten Beschäftigungsprogrammen als vielmehr in der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Ähnlich dem deutschen Bündnis für Arbeit gibt es auch in den Niederlanden seit 1982 einen Zusammenschluss von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Unternehmen – die "Stiftung für Arbeit". Anders als in Deutschland werde bei der "Stiftung" allerdings auch ganz konkret über Tarifpolitik geredet, so Schrader. Mit der Folge, dass die Lohnkosten in den Niederlanden in den 80er und 90er Jahren hinter der Produktivität zurückgeblieben seien. Das mache die niederländische Wirtschaft konkurrenzfähig und schaffe Arbeitsplätze.


      Hat das Poldermodell also ausgedient? "In guten Zeiten kann man so ein teures Modell fahren, im Abschwung wird das aber nicht mehr zu finanzieren sein", resümiert Schrader. Und von der Konjunkturflaute in Europa bleiben offenbar auch die Niederlande nicht verschont. Im November vergangenen Jahres schraubte das Planungsbüro der Regierung (CPB) in Den Haag die Wachstumserwartungen auf nur noch 1,5 Prozent herunter.


      mit Material von dpa


      ------------------------------------------------------------


      Durch die künstliche Verbilligung der Arbeitskraft hat die niederländische Industrie in der Produktivität durch den fehlenden "Leidensdruck" den ANSCHLUSS VERPASST.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 14:49:20
      Beitrag Nr. 237 ()
      Was macht Deutschland falsch?

      Heute.online-Serie: Arbeitsmarktpolitk
      im internationalen Vergleich

      Deutschlands Nachbarn blicken mit Sorge auf den deutschen Arbeitsmarkt. Die Job-Maschine steht still. Bei den Arbeitslosenzahlen rangiert die Bundesrepublik innerhalb der Europäischen Union auf dem fünftletzten Platz. Was macht Deutschland falsch? Heute.online schaut über die Grenzen und stellt Arbeitsmarkt-Konzepte unserer Nachbarstaaten vor.


      von Andreas Rother, 04.02.2002 [Archiv]


      Ein Gespenst geistert durch die Welt: Massenarbeitslosigkeit. Allein in den Ländern der Europäischen Union sind derzeit knapp 14 Millionen Menschen ohne Job. Ein Alptraum für die Betroffenen – und für Politiker in Regierungsverantwortung. Auch Bundeskanzler Schröder wird sich im Wahlkampf an seinen Erfolgen im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit messen lassen müssen. Und da sieht die Bilanz seiner Amtszeit nicht rosig aus.

      Behält der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit (BfA), Bernhard Jagoda, mit seiner Prognose recht, steigen im Februar die Arbeitslosenzahlen in Deutschland auf 4,3 Millionen. Damit würde sich die Bundesrepublik im vierten Jahr unter Schröders Führung der Rekordmarke von 4,8 Millionen Jobsuchenden weiter nähern, die Amtsvorgänger Helmut Kohl hinterlassen hatte.

      Deutschland knapp über EU-
      Durchschnitt
      Im Dezember betrug die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nach Angaben der BfA knapp vier Millionen, das entsprach einer Quote von 9,6 Prozent. Anders als die Bundesanstalt berechnet das europäische Statistikamt die Arbeitslosenzahlen. Nach dessen Berechnungen kam die Bundesrepublik im Dezember 2001 auf eine Quote von 8,0 Prozent und lag damit leicht über dem EU-Durchschnitt (7,8).

      Gleichwohl bedeutet dies den fünftletzten Platz innerhalb der Euro-Länder. Höher ist die Arbeitslosenquote nur noch in Frankreich (9,3), Finnland (9,1), Spanien (12,9) und wohl auch Italien, für das keine abschließenden Zahlen vorlagen (Oktober-Quote: 9,3). Am niedrigsten war die Arbeitslosigkeit nach der Eurostat-Tabelle in den Niederlanden (November-Quote: 2,2).

      Stagnation auf EU-Arbeitsmarkt
      Die Halbierung der Arbeitslosigkeit in Europa bis zum Jahr 2010 wurde auf dem Lissaboner EU-Gipfel im Frühjahr 2000 als vorrangiges Politikziel benannt. Doch seit gut einem Jahr dümpelt der europäische Arbeitsmarkt vor sich hin. Und auch die aktuellen Kennziffern lassen kaum Veränderungen erkennen. Allerdings verbirgt sich hinter der Negativbilanz für die gesamte EU auch eine Reihe spektakulärer Erfolge im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit.

      Allen Ländern gemeinsam sind die Herausforderungen, denen sich moderne Industriestaaten stellen müssen: überalterte Gesellschaften, überschuldete Staatshaushalte, globaler Wettbewerb und ein rasanter technischer Fortschritt. Unterschiedlich sind dagegen die Konzepte - und vor allem die Ergebnisse, mit denen andere Länder auf diese Herausforderungen reagieren. In einer Artikel-Serie schaut heute.online über die Grenzen und dokumentiert erfolgreiche Modelle der Arbeitsmarktpolitik.


      Mit Material von dpa
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 14:52:01
      Beitrag Nr. 238 ()
      Ein ganz eigenes Rezept

      Frankreich setzt auf Verkürzung der Arbeitszeit

      Die Grande Nation kocht ihr eigenes Süppchen: Beim Kampf gegen die Arbeitslosigkeit unterscheidet sich Frankreich von anderen EU-Staaten. Es rationiert Arbeit durch generelle Arbeitszeitverkürzungen. Garniert wird das Rezept mit Schulungen und subventionierten Beschäftigungsanreizen. Weitere Zutaten sind das Dezentralisieren der Arbeitsvermittlung und Kürzungen beim Arbeitslosengeld.



      von Bernd Schmitt, 06.02.2002 [Archiv]


      Frankreich ist eines der wenigen Länder in der EU, das im Kampf für Jobs bei der Arbeitslosenhilfe ansetzt: Die Beitragssätze wurden schrittweise gesenkt. Voraussetzung für den Erhalt von Arbeitslosengeld sind mindestens vier Monate bezahlte Beschäftigung innerhalb der vergangenen 18 Monate (in Deutschland: mindestens 12 Monate innerhalb der vergangenen drei Jahre).

      Ein Interview mit dem Arbeitsamt ist Pflicht. Dort werden für alle neu gemeldeten Arbeitslosen in Frage kommende Berufe und Unterstützungsmöglichkeiten festgelegt. Werden die Vorschläge nicht akzeptiert, sind aber keine Sanktionen vorgesehen - ein zweiter Plan wird vereinbart. Führt das immer noch zu keiner Anstellung, kommen nach zwölf Monaten subventionierte Jobs ins Spiel: Firmen, die einen Langzeit-Arbeitslosen einstellen, erhalten einen Zuschuss zu den Lohnkosten.

      Lieblingskind: kürzere Arbeitszeit
      Das liebste Mittel der französischen Politik bleibt aber die Reduzierung der Arbeitszeit. Frankreich hat die wöchentliche Arbeitszeit auf 35 Stunden verkürzt. Der Übergang von der 39-Stunden-Woche "wird flexibel umgesetzt, weil auf Betriebsebene verhandelt wird", sagt Professor Günther Schmid vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Die Arbeitswoche muss zwar durchschnittlich 35 Stunden entsprechen; einzelne Arbeitstage dürfen aber höchstens zehn Stunden, einzelne Arbeitswochen höchstens 48 Stunden dauern. Zum Vergleich: In Deutschland sind das 60 Stunden.

      Wer es mit dem Fleiß übertreibt, wird gebremst: Höchtens 130 Überstunden pro Jahr darf ein Arbeitnehmer ansammeln. Darüber hinausgehende Überstunden müssen vom zuständigen Ministerium genehmigt werden. Von den Arbeitszeitregelungen ausgenommen sind Manager mit weit gehenden Entscheidungsbefugnissen."Beim Überstundenabbau ist in Deutschland noch Musik drin", meint Schmid. Für "attraktiv" hält er die französische Methode, die Kaufkraft von Geringverdienern durch Steuergutschriften zu verbessern. "Wer wenig verdient, bekommt Dienstleistungsschecks, wenn er Überstunden abbaut."


      Gute Aussichten für die Konjunktur
      Nicht nur Arbeitnehmer können von der Arbeitszeitverkürzung profitieren: Unternehmen, die durch die neue Regelung Arbeitsplätze geschaffen haben, erhalten Nachlässe auf die Sozialversicherungsbeiträge. Erstes Resultat: Die durchschnittliche Arbeitszeit für Vollzeitbeschäftigte ist auf 38 Stunden zurückgegangen. Allerdings: "Die Koppelung zwischen Arbeitszeit und Sozialbeiträgen ist relativ aufwändig umzusetzen", so Schmid. "Das kostet Zeit und Geld."

      Es dauert außerdem einige Zeit, bis daraus Einstellungen resultieren - je nach Konjunktur. Die Aussichten sind nicht schlecht: Nach rund 2 Prozent Wachstum in 2001 sind für dieses Jahr 1,6 Prozent vorausgesagt. Die Arbeitslosen-Rate, die laut Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) seit 1997 kontinuierlich von 12,2 auf 8,9 Prozent im Jahr 2001 gedrückt werden konnte, wird voraussichtlich im Jahr 2002 um 0,5 Prozent steigen.

      Ob das Konzentrieren auf kürzere Arbeitszeiten im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit Wirkung zeigt, ist fraglich. Vielleicht war die Regierung Jospin zu zögerlich, weitere Reformen anzugehen - denn auch in Frankreich ist das Jahr 2002 ein Wahljahr.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 14:53:43
      Beitrag Nr. 239 ()
      Mehr Druck auf der Insel
      der Glückseligen

      Großbritannien setzt auf flexiblen Arbeitsmarkt

      Auf Großbritannien kann Europa neidisch sein. Im Jahr 2001 wuchs die Wirtschaft dort so stark wie in keinem anderen Land der G7-Nationen: 2,4 Prozent im Jahresdurchschnitt. Deutschland liegt mit 0,6 Prozent weit hinten im europäischen Vergleich. Großbritannien scheint eine Insel der Glückseligkeit zu sein - aber was machen die Briten anders?



      von Bernd Schmitt, 05.02.2002 [Archiv]


      Ein Grund für die hohen britischen Wachstumszahlen ist die Flexibilität des Arbeitsmarktes. Das nutzt dem Dienstleistungssektor, der in Großbritannien einen Anteil von 65 Prozent am Bruttoinlandsprodukt hat. Die Regierung Blair setzt vor allem bei der hohen Jugend-Arbeitslosigkeit an. Lohnsubventionen für Langzeit-Arbeitslose kommen hinzu. Außerdem soll die Bereitschaft zur Arbeitsaufnahme forciert werden. Offensichtlich erfolgreich: Die Arbeitslosen-Rate in Großbritannien ist von 6,5 Prozent im Jahr 1997 auf 5,1 Prozent im Jahr 2001 gesunken.

      Wer nicht lernen will, muss fühlen
      "Welfare to Work" nennt die Labour-Regierung ihre Politik jetzt. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sind außer Mode, weil sie eher zum Kaschieren von Beschäftigungsproblemen benutzt wurden. Blair will die Abhängigkeit von staatlichen Sozialleistungen verringern, den Arbeitsmarkt flexibler gestalten und durch Schulungen den Anteil hoch qualifizierter Arbeitskräfte steigern. Langzeitarbeitslose müssen entweder einen subventionierten Arbeitsplatz im privaten Sektor annehmen, gemeinnützig oder im Umweltsektor arbeiten - oder ganztags eine Aus- oder Weiterbildung aufnehmen. Weigern sie sich, wird die staatliche Unterstützung eine Zeit lang gestrichen.






      Arbeitsmarktpolitik im internationalen Vergleich
      Was macht Deutschland falsch?
      Frankreich: Ein ganz eigenes Rezept




      Der Druck auf die Arbeitslosen - der schon in der Thatcher-Ära erhöht worden war - zeigt Erfolge: Die Beteiligung an Weiterbildungen stieg 2001 stark an, die Zahl an Übergängen aus der Arbeitslosigkeit in die Erwerbstätigkeit wuchs ebenfalls. Allerdings bewirkt dieses System nicht nur einen großen Wechsel von der Arbeitslosigkeit in die Beschäftigung, sondern auch zurück - eine Mobilität, die nicht zu dauerhafter Beschäftigung führt, wie Experten bemängeln. Dies wäre erst der Fall, wenn die kurzzeitigen Beschäftigungsverhältnisse gekoppelt würden an betriebsorientierte Qualifikation.

      Höhere Bereitschaft zur Arbeitsaufnahme
      Mehr behinderte Arbeitnehmer in Arbeit und Lohn bringen - und dabei Geld sparen - soll eine Reform der Invaliditätsleistungen. In den letzten Jahren wurde das "Incapacity benefit" - Geld, das Lebenshaltungskosten abdecken sollte für kranke oder behinderte Arbeitsunfähige - zunehmend und ohne Prüfung an Arbeitslose gezahlt; die Zahl der Antragsteller verdreifachte sich. Jetzt werden Bedürftigkeit und Rentenansprüche geprüft, die Leistungen beschränkt. Das Schwerbehindertengeld wird für über 20-Jährige abgeschafft und ersetzt durch Sozialhilfe.

      Sozialbeiträge für gering Qualifizierte sind niedrig und steigen erst mit höherem Einkommen - ein Anreiz für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Arbeit aufzunehmen beziehungsweise anzubieten. Experten glauben: Das ist ein Ansatz, der sich auch auf das deutsche System übertragen lassen könnte.

      Für Familien wird zu wenig getan
      Großbritannien hat 25 Prozent Teilzeitbeschäftigte. Damit liegt es mit ganz vorne in der EU. Oft bezogen diese allerdings einen niedrigeren Stundenlohn als vergleichbare Vollzeitbeschäftigte, hatten einen geringeren Beschäftigungsschutz und niedrigere Sozialleistungen. Wer weniger als 30 Stunden arbeitet, erhält jetzt den gleichen Stundenlohn wie vergleichbare Vollzeitbeschäftigte; dazu kommen bezahlte Überstunden, Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall und bei Schwangerschaften sowie Urlaubsansprüche.

      Große Mängel bestehen dagegen bei einem Punkt, der im Zusammenhang mit Teilzeitbeschäftigung für mehr Beschäftigung sorgen könnte: Die Gesetzgebung zum Erziehungsurlaub gehört mit zu den schwächsten in der EU. Erziehungsurlaub ist meist mangels finanzieller Unterstützung auf die bezahlten 18 Wochen Mutterschaftsurlaub beschränkt. Das wollte die Regierung Blair verbessern, verzichtete aber im Wahljahr 2001 unter dem Druck der Arbeitgeber auf eine gesetzliche Regelung für flexible Arbeitszeiten.

      Zuckerbrot und Peitsche
      Mit der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns will die Labour-Regierung den Druck durch den Arbeitsmarkt mildern - Prinzip "Zuckerbrot und Peitsche" für die Arbeitnehmer. Dadurch hat sich das Lohnniveau zwar in fünf Monaten um 0,5 Prozent erhöht, aber ohne negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.

      Ein weiteres Gesetz regelt die Anerkennung von Gewerkschaften durch den Arbeitgeber. Es verbietet Verzichtsklauseln, mit denen Beschäftigte in befristeten Arbeitsverhältnissen dazu gezwungen werden können, zum Beispiel auf ihren Kündigungsschutz zu verzichten. Für Lehrer wurde eingeführt, was hier zu Lande noch tabu ist: eine leistungsabhängige Bezahlung. Schon wird diskutiert, ob das Modell auf andere öffentliche Dienste ausgeweitet werden soll.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 14:55:01
      Beitrag Nr. 240 ()
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 14:56:56
      Beitrag Nr. 241 ()
      Danke D.T.
      Du musst eine gute Buchführung bei diesen THemen haben.
      J.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 15:22:05
      Beitrag Nr. 242 ()
      Bei allen Punkten ist was dran,einige sehe ich kritisch.
      Eine generelle Arbeitszeitverkürzung wäre fatal.Dies
      bedeutet für viele Menschen noch weniger Einkommen.Dabei
      leben heute bereits Millionen Arbeiter und Angestellte
      auf Sozialhilfe-Niveau oder knapp darüber.Ohne `Zuschustern`
      von Eltern wären Mio Familien pleite.Wir leben immer mehr
      aus der Vererbung,von der Arbeit können immer weniger leben.Im Bereich Handwerk und Dienstleistung brauchen wir
      längere Arbeitszeiten,dann wird Arbeit auch wieder bezahlbarer.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 15:30:15
      Beitrag Nr. 243 ()
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 16:41:24
      Beitrag Nr. 244 ()
      @Joerver und andere

      Danke für die Infos!! Hatte nur die groben Zahlen im Kopf! ;)

      Meine persönliche Meinung zu diesem Thema ist, daß es grundsätzlich langfristig NICHT möglich ist, einen Sozialstaat, so wie wir ihn im Moment haben, zu bezahlen! Der Grund: Irgendwann sind die Leute satt ... was wir allerdings brauchen, ist eine "dauerhafte" Aufbruchstimmung! ;) Grundlage dafür ist "Vertrauen" ... und das fehlt im Moment an allen Ecken und Kanten!

      Hans
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 19:49:11
      Beitrag Nr. 245 ()
      Wenn man über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, den Sozialstaat zu finanzieren, nachdenkt, muß man auch die güterwirtschaftliche Seite betrachten. Das Sozialprodukt wächst trotz eines hohen Anteils von Nichterwerbstätigen (Arbeitslosen, Erwerbsunfähigen, Altersrentnern, Kindern) von Jahr zu Jahr nach dem Motto: "Immer Weniger können immer mehr erzeugen". Trotz schlechter Wirtschaftslage rechnet man erneut mit einem Zuwachs von einem Prozent.
      Die Waren und Dienstleistungen, die die Wirtschaft anbietet, können ganz unmöglich allein von den Erwerbstätigen verbraucht werden; die Produktion ist auf die Gesamtbevölkerung abgestellt, auch auf die nicht Erwerbstätigen. Zum Teil werden Wirtschaftsgüter speziell für solche (Kinder, Kranke, Alte) erzeugt. Der Konsum dieser Produktion ist nur möglich, wenn auch die Nichterwerbstätigen über Kaufkraft verfügen oder die Waren und Dienstleistungen für sie von anderer Seite (Eltern, Staat, Sozialversicherungen, Unterhaltspflichtige) bezahlt werden. "Umverteilung" ist somit zwangsläufig erforderlich, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Eine Reduktion der Sozialleistungen und sonstigen Einkommenstransfers wirkt im wahrsten Sinne des Wortes kontraproduktiv. Entweder geht die mögliche Wirtschaftsleistung zurück oder sie verlagert sich zu noch mehr Luxuskonsum, der ja bereits in erheblichem Ausmaß vorhanden ist, bei gleichzeitiger Zunahme der Armut. Was güterwirtschaftlich möglich ist, ist grundsätzlich auch finanzierbar, denn Geld ist ja der Gegenwert für die erzeugten Wirtschaftsgüter.
      Unser Sozialstaat krankt daran, daß sich seine Finanzierung weit überwiegend auf die Arbeitseinkommen stützt, daß aber mit zunehmender Rationalisierung der Anteil der Kapitaleinkommen zunimmt und die Arbeitseinkommen relativ zurückgehen.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 20:43:55
      Beitrag Nr. 246 ()
      @ Franzei

      danke, gute zusammenfassung.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 21:11:43
      Beitrag Nr. 247 ()
      Eins kann ich bei der ganzen Diskussion nicht verstehen, der Regierung, den Parteien, den Verbänden usw stehen alle Informationen zur Verfügung. Sie können Gutachten in Auftrag geben.
      Und ich glaube, wenn keine absolute Verbohrtheit angenommen wird, müssen doch die gleichen Resultate herauskommen.
      Es kann doch nicht allein die Angst vor dem Machtverlust sein, die die Organisationen daran hindern die richtigen Schritte zu tun.
      J.

      D.T. Auch das gewusst, wo, zählt. Ich irre manchmal durch das Web, ohne das zu finden, was ich suche.
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 09:28:09
      Beitrag Nr. 248 ()
      245,Kompliment!

      Jörver,im Zeitalter der Spezialisierung,gibt es zu Wenige,
      die noch global denken können?:confused:
      Dies könnte noch irgendwie als Entschuldigung gelten,
      sonst müssten wir alle davon jagen,egal aus welchem Lager.
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 09:35:53
      Beitrag Nr. 249 ()
      Beispiel:
      Seit Jahren schickt man kerngesunde Beamte mit 50 in Pension,
      die diese teilweise länger beziehen,als sie gearbeitet haben.
      Gleichzeitig überlegt man,ob das Rentenalter auf 70 erhöht wird.
      Was ist das?Dummheit,Konfusion,Konzeptlosigkeit,nicht über den Tellerrand blicken können,...?
      Auf jeden Fall wird Perspektivlosigkeit vermittelt.
      Wir brauchen aber eine Aufbruchstimmung,die gerade den Jungen anzeigt,dass sie gebraucht werden.
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 09:51:28
      Beitrag Nr. 250 ()
      #245 von Franzei

      - das läuft also in der Konsequenz darauf hinaus, das man uns allen irgendwann Geld in die Hand drücken wird, um damit einkaufen zu gehen.

      Unsere gesellschaftliche / wirtschaftliche Funktion verschiebt sich vom aktiven Gestalten - vulgo : Arbeiten immer mehr in Richtung passives Konsumieren.

      Das ist keine Fiktion, die irgendwann einmal Realiät werden wird, wir stecken schon mitten in dieser Entwicklung !

      Entsprechend gross die Probleme z.B der Gewerkschaften : gegen Entlassungen / Werksschliessungen zu streiken ist nun mal nicht sehr sinnvoll.

      Spannend wird auch die "politische" Seite dieser Medaille : Wie werde ich mich in Zukunft als primus inter pares profilieren - indem ich mehr konsumiere, als alle anderen , also Kaviar fresse bis ich platze ?

      - Wohl kaum - auch "Luxusgüter" & deren Konsum sind da keine "nachhaltige" Lösung...
      .
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 09:56:03
      Beitrag Nr. 251 ()
      #250

      dieses Konzept geht aber nicht auf, denn es setzt voraus das sich unser Kapital "ungestört" vermehren kann. Da aber unserer Regierung auf der Suche nach neuen Einnahmequellen zunehmend diese Seite abschöpft, bleibt einem letztendlich gar nix mehr, Arbeit weg, Kapital weg = kein Konsum = Wirtschaft am Ende. :D:D
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 10:17:19
      Beitrag Nr. 252 ()
      @#251

      -das ist natürlich zu kurz gesprungen, was macht eine Regierung mit dem Kapital, das sie abschöpft ?

      Sie poduziert ja nichts!

      Schlimmer noch, sie konsumiert nicht einmal ;)

      Allerdings verteilt sie soziale "Wohltaten", sie << drückt uns Geld in die Hand >>.

      Let`s face it friends - der kapitalistischen Planwirtschaft:) gehört die Zukunft !!

      Wobei spätestens hier die Frage auftaucht, ob es Kapitalismus vs. Sozialismus überhapt gibt, oder nur richtige Konzepte zur falschen Zeit & umgekehrt ....

      .
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 10:28:07
      Beitrag Nr. 253 ()
      #252

      wieder falsch. Es wird wenige geben die immer mehr haben und die Masse die immer weniger zur Verfügung hat was zu Unruhen, Aufständen, etc. führen wird. Ergo, über kurz oder lang ist dieses System dem Untergang geweiht. ;) Diejenigen welche noch etwas haben werden sich immer mehr aus diesem System zurückziehen und dem Staat die Einnahmequellen entziehen und dann ist ENDE ! :D
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 11:32:40
      Beitrag Nr. 254 ()
      252,meine Meinung,die ich seit ich hier bin vertrete.
      Einen Punkt sehe ich anders.Kommt es so weit,müssen die Reichen auswandern,sonst sind diese als Erste von den
      inneren Unruhen betroffen.
      Wdlg.meines Fazits:
      -Alle müssen ihren Beitrag leisten,etwas hergeben
      oder Alle werden Alles verlieren.Um 2 Extreme zu nennen,
      die Faulenzer ihre Arbeitskraft,die Reichen einen Teil ihres
      Vermögens,weniger vermögen ist besser als gar keins.
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 16:27:31
      Beitrag Nr. 255 ()
      @#253 Performance

      es geht ja nicht um`s << immer mehr haben >> sondern darum, zu konsumieren.

      Natürlich wird es vorerst weiterhin welche geben, die " haben " , also die Produktionsmittel besitzen und diese & damit die Habenichtse - scheinbar - kontrollieren.

      Nur kann der Habenichts sich recht gut dieser Kontrolle entziehen, er geht mit seinem "Taschengeld" in den Laden nebenan & konsumiert dort.

      Oder er verweigert sich mal ein Weilchen komplett & entdeckt "das einfache Leben"....

      - Die Weber.. das hat sich erledigt .. man wird diesen Konsumenten mit allen möglichen Angeboten aus seinem Schmollwinkel hervorlocken, bevor er am Ende gar wegen zu konsequenter Verweigerung verhungert & damit als dominierender Wirtschaftsfaktor perdu ist.


      @#254 Optimalist

      <<..müssen die Reichen auswandern,sonst sind diese als Erste von den
      inneren Unruhen betroffen. >>

      Wohin denn ... ausser vielleicht in die Schweiz ?

      Wobei Du einen darauf lassen kannst, dass die Schweizer spätestens dann ihre Knarren aus dem Bettkasten holen, wenn Du als Einhunderttausenunderster da ankommst..

      .
      Avatar
      schrieb am 13.11.02 17:05:51
      Beitrag Nr. 256 ()
      Kanada:)
      Irland:)
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 17:31:19
      Beitrag Nr. 257 ()
      Am Ende des Wohlfahrtsstaats

      Wie die Regierung uns bestiehlt


      In Deutschland gibt es mehr Arbeitnehmer als Rentner. Noch. Auch in Hessen, auch in Niedersachsen, wo demnächst gewählt wird. Handelt es sich mithin um einen Akt politischen Selbstmords, wenn die rot-grüne Regierungsfraktion am Freitag entgegen allen Versprechen und Absprachen den Rentenbeitragssatz auf 19,5 Prozent des Bruttolohnes erhöht? Oder glaubt sie, der Begriff "Beitragsbemessungsgrenze" ist für Absolventen hessischer oder niedersächsischer Schulen viel zu lang, als daß ihnen auffallen würde, wenn diese Grenze nach oben verschoben wird?

      Zählt man zu den Arbeitnehmern die Arbeitslosen hinzu, dann steht den Rentnern, deren Sonderinteressen so zu Staatsinteressen gemacht werden, eine noch größere Gruppe gegenüber, die unter der Verteuerung von Arbeit - im Abschwung! - leiden wird. Zusätzlich zu den Abgaben werden die Steuern angehoben, allerorten die Gebühren für staatliche Leistungen erhöht, die Neuverschuldung wird ausgeweitet, was einer Steuererhöhung von morgen entspricht. Der Glaube jener geschröpften Alterskohorten an zukünftige Gegenleistungen entsprechenden Umfanges ist längst verdampft. "Generationenvertrag" bedeutet inzwischen ungefähr dasselbe wie "Lüge". Nichts von dem, was jetzt eingezahlt wird, um den Rentnern ja nichts zuzumuten, wird den Einzahlern jemals vergolten werden. Um 1980 Geborene werden für einen Euro im besten Fall achtzig Cent Rente erhalten; wer Jahrgang 1930 ist und regelmäßig eingezahlt hat, erhält für einen Euro zwei. Zum entsprechenden Verlust an Vertrauen ganzer Generationen in den Sozialstaat kommt schließlich das ebenso berechtigte Mißtrauen in die Finanzmärkte, die soeben noch als "zweite Säule" der Alterssicherung empfohlen worden waren. Bilanzfälschung, Konkursverschleppung, betrügerischer Bankrott - die gesamte Terminologie des Wirtschaftsstrafrechts empfiehlt sich als Vokabular für staatswissenschaftliche Seminare und Übungen in vergleichender Regierungslehre.

      Beispiellos ist diese Situation, weil in ihr Aufblähung und Ruin des Wohlfahrtsstaats zusammenfallen. Wie alle Staatsformen begründet sich auch seine Existenz nicht nur auf Zahlungsströmen und Machtverteilungen, sondern auf der Plausibilität der Programme, die sie steuern. Sie ist gerade dabei, zerstört zu werden. Denn wenn nur 1,4 Prozent aller mehr als Fünfundsechzigjährigen Sozialhilfe beanspruchen, wenn weder Beamte noch Selbständige in die Rentenkasse einzuzahlen haben, wenn für die jetzt Geschröpften ein Rentenzugangsalter von siebzig in den Blick genommen wird - dann ist das mit der Mär von der Altersarmut dekorierte Argument, es gehe hier um Gerechtigkeits- und Solidaritätsfragen, um die Abwehr sozialer Kälte und um einen Sozialstaat für die Schwachen, dann ist dies alles nur ein riesiger Intelligenztest, den die Regierung mit ihrem Volk veranstaltet.

      Und doch gibt es in diesem Land kein Anzeichen für Steuerunruhen, wie sie im Mittelalter und der frühen Neuzeit bei ähnlichen Zumutungen aufflammten. Aller möglichen Themen haben sich soziale Bewegungen angenommen, aber Steuerverweigerungsaktivisten, die sich auf den Dächern von Finanzämtern oder an den Pforten von Bundesversicherungsanstalten anketten, sind bislang nicht gemeldet worden. Wir haben streng beobachtete Maßzahlen für den zulässigen Lärm an Fließbändern, Höchstmengen für den Anteil von Farbstoff in unseren Marmeladen, und wenn irgendwo ein Geigerzähler ausschlägt, setzen sich Leute auf Eisenbahnschienen. Aber wenn der Rentenbeitragssatz von 19,1 auf 19,3 und 19,5 Prozent ansteigt und es gar keinen Grund zur Annahme gibt, damit sei schon Schluß, dann kommt das soziale Grenzwertbewußtsein selber an eine Grenze.

      Nach politökonomischer Lehre ist es am schwierigsten, den Widerstand gegen das zu organisieren, was alle schädigt. Kleine Gruppen bilden ihren Willen leichter, einigen sich auf die notwendigen Beiträge zu seiner Durchsetzung schneller als große. Darum sind die Belange der Konsumenten politisch so schwach vertreten und die der Bauern so gut, haben die Stromhersteller und die Zahnärzte eine so starke Lobby, die Steuerzahler aber eine so ohnmächtige. Doch im vorliegenden Fall erklärt diese Lehre zuwenig. Denn die Rentner obsiegen über die Arbeitnehmer wohl kaum aufgrund von Organisationsvorteilen älterer Bürger bei der Lobbyarbeit für ihre Sache. Auch die Rentner sind eine heterogene Großgruppe. Selbst der Hinweis, es seien ihre Sprachrohre in den Wohlfahrtsverwaltungen und den angeschlossenen Beratungs- und Betreuungsindustrien, die für den nötigen Druck sorgen, macht nicht einsichtig, weshalb Sozialdemokraten und die inzwischen vollends sozialdemokratisierten Grünen offenbar gewillt sind, den Leuten nur noch eine zynische Haltung zum Sozialstaat übrigzulassen.

      Vielleicht muß neben politökonomische Erklärungen eine sozialpsychologische treten. Der programmatische Erschöpfungszustand der deutschen Parteien ist offenkundig. Das Wort "Zukunft" ist seit langem schon nur mehr eine Phrase zur Durchsetzung von ganz gegenwärtigen Aneignungsinteressen. Ferne Ziele, die den bürgerlichen Charakter einst entsagungsbereit sein ließen, werden für unwählbar gehalten. Das politische Vorstellungsvermögen ist auf den Augenblick geschrumpft. Kann es sein, daß die Politik sich in dieser Lage am besten in Personenkreise einfühlen kann, für die objektiv mehr endet als neu beginnt? Die mehr Vergangenheit als Zukunft haben? In Abwandlung einer berühmten finalen Geste, die einst den "Verfall einer Familie" besiegelte kann man über die Sozialpolitik der Regierungsparteien sagen: Sie denken, es komme nichts mehr.

      JÜRGEN KAUBE

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.11.2002, Nr. 265 / Seite 39
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 18:12:06
      Beitrag Nr. 258 ()
      Deep,auch hierzu Zahlen:
      Uni Freiburg,wer 2020 in die GRV einen Euro einzahlt,bekommt
      weniger als einen Euro zurück,so viel zur Rendite der GRV.
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 18:23:05
      Beitrag Nr. 259 ()
      Die Geburtenrate hat sich seit 1970 halbiert,dafür leben
      die Menschen länger.
      Frau war 80 im Durchschnitt im Todesfall
      heute 60 wird 84(LVA,Unterfranken)
      heute 15 wird 100(FH für Pop.wiss.,Bamberg)
      2050 hat D 50 Mio Einwohner(2002-80Mio)
      2100 20
      Lohnt sich überhaupt noch eine Diskussion in Hinblick
      irgend welcher Sozialsysteme?Nein!Es kann nur um eine
      sozial-verträgliche Umgestaltung zur Privatvorsorge gehen.
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 18:26:29
      Beitrag Nr. 260 ()
      Deep,dein Spezialgebiet,KV,ein 60-Jähriger benötigt 5x
      so hohe Leistungen(KOsten)als ein 20 -Jähriger.
      Wie sieht dabei die Rechnung 2020 aus?
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 18:32:34
      Beitrag Nr. 261 ()
      Nach meinen Erfahrungen aus anderen threads,wird auch dieser
      jetzt sterben.
      Trotzdem auch hier:Ohne Erneuerung von Werten,ohne Kinder
      könnt ihr in 20 Jahren(spätstens)Koran.Unterricht nehmen.
      Auch Kinder können einen Lebenssinn vermitteln,das Fehlen
      von Zielen begünstigt den Gesamtverfall.
      Was zählt heute noch ausser Bedürfnisbefriedigung in einem
      Zeitrahmen der wenige Stunden beträgt?
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 19:37:47
      Beitrag Nr. 262 ()
      Optimalist[/B, Du bist leider kein Optimist :cry: .
      Deine postings - soweit ich sie lesen konnte (es sind zu viele) - sind wohl überwiegend pessimistisch.
      Ich glaube, daß - wie schon oft - auch auf diesen Wirtschaftsabschwung wieder eine Konjunktur folgen wird. Dann werden die Dinge schon viel besser aussehen. Das Problem der Überalterung ist sicher schwerwiegend. Aber Du hast ja schon einen Beitrag zur möglichen Lösung ("Koranschulen", d.h. wohl starke Zuwanderung aus dem Ausland) angedeutet. Auch hier bin ich Optimist: Die ausländischen Einwanderer bewundern Deutschland und streben nach Integration. Viele Türkenkinder sprechen schon besser deutsch, als so mancher primitive Einheimische. Die Produktionskraft der deutschen Wirtschaft ist immer noch sehr hoch (z.B. schon wieder ein Ausfuhrrekord). Ansonsten verweise ich auf mein posting #245. Ein vereinigtes und vergrößertes Europa wird auch eine bessere Altersstruktur haben als Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 14.11.02 20:49:10
      Beitrag Nr. 263 ()
      Franzei,ich bin Optimist(s.meinen Namen),aber such REalist.
      Und die Realität kann durchaus pessimistisch sein.
      Dies heisst nicht ,dass dies so bleiben muss.Durch
      Veränderung kann auch die Realität einen positiven Ausblick
      erlauben.Lass uns dafür kämpfen.
      Gruß
      Opti
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 00:42:23
      Beitrag Nr. 264 ()
      Wenn nicht alles täuscht ist dieses Krisenmanagement(der Politik) an seine Grenzen gestoßen. Das kündigte sich schon an in einem Bundestagswahlkampf, in dem die Zukunft praktisch nicht vorkam- es sei denn als zukünftige Staatsverschuldung.
      Wenn die großen politischen Blöcke, den Blick starr auf die Vergangenheit gerichtet, nur noch längst verjährte Fehler vorrechnen, dann liegt der Schluß nahe, sie hätten letzlich beide das Gefühl, die- konsequent verschwiegene- Zukunft dürfte in der Exekution von Sachzwängen bestehen, denen sich keine Regierung entziehen könne. Nichts führt zu übleren Polarisierung als gemeinsame Ratlosigkeit, zumal wenn man sie vor der Wahl- und wer wollte das vor der Wahl?-nicht eingestehen kann.
      Noch nie hat sich nach einer Regierungserklärung eine solche Atmosphäre geistiger Öde verbreitet wie nach der Regierungserklärung vom........Man hatte de Eindruck, eine ganze Gesellschaft sei nach einer emotionalen Scheinpolarisierung jäh in den Sog des politischen Nichts geraten; lähmende Langeweile drang in die letzten Ritzen des gesellschaftlichen Gefüges ein. Niemand, ganz zuletzt die Opposition, konnte das Vakuum füllen, das sich aufgetan hat.

      Opti Du liebst doch Rätsel oder sonstwerauch welche Regierugserklärung ist gemeint. Schröder, Kohl, Schmidt oder Brandt und das Jahr des Wahlkampfs.
      Auflösung, wenn Interesse heute abend.
      J.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 08:08:24
      Beitrag Nr. 265 ()
      Jörver,
      ich denke die letzte von Kohl und gleichzeitig auch die von
      Schröder,hoffentlich auch die Letzte:confused:
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 09:02:37
      Beitrag Nr. 266 ()
      Was pessimistisch stimmen muss, ist die absolute Erstarrung der Legislative in der Berücksichtigung von "Sachzwängen".

      - Die Tatsache, dass die Parlamente voller Beamter & Vertretern von Interessengruppen sitzen macht es nicht nur unwahrscheinlich, sondern völlig aussichtslos, dass von dort irgendwann " der grosse Wurf " , das " Signal zum Aufbruch " kommen wird.

      Leider ist es nun so, dass keinerlei Alternativen in Sicht sind, die eine andere Besetzung der Parlamente möglich machen würden, wenn man von der Spasspartei einmal absieht.

      Aber selbst die absolute Mehrheit einer Partei der " Besserverdiener " - ich meine damit um Gottes willen nicht die mit den Pünktchen, die sollen ruhig weiterhin ihren Spass haben , möglichst als Apo :) ... - selbst ein solcher politischer " Erdrutsch" den ich induLa ohnhin nicht erwarte, würde nichts ändern.

      Was ich damit meine, ist politischer Einfluss der Leistungsträger, der Mittelstand - Macher mit Hirn.

      - Ich höre die soziale Fraktion hier laut stöhnen - aber keine Sorge , das regelt sich ganz von alleine, welcher " Macher mit Hirn " wird seine Konsumenten verhungern lassen ??

      Bloss, wo sollen diese Macher herkommen ??? Wer setzt sich denn für ein besseres Abteilungsleitergehalt - das er in seinem eigenen Betrieb an " Verwalter " bezahlt - in ein Parlament, oder geht als Minister hin & rollt jeden Tag den Stein nach oben ?

      Ich bin weissgott kein Freund basisdemokratischer Prozesse (mehr).

      Trotzdem sehe ich die einzige Hoffnung im Internet - repräsentiert durch z.B. dieses board.

      Aber vor allem auch durch google, ebay & amazon , auch wenn ich da einige hier homerisch lachen höre.

      - Noch ist`s aber nicht soweit, siehe die Besucherzahl auf meinem "Fuhre Mist" - tread :)

      Vor allem das vorerst letzte posting dort, mit dem " Kanzler -link " wo man Dampf ablassen kann ... dafür ist gesorgt, auch hier, aber es wäre weitaus mehr möglich ...
      .
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 10:23:13
      Beitrag Nr. 267 ()
      Für Optimismus ist kein Grund vorhanden.

      JEDER sollte sich diesen erschütternden Artikel einmal in Ruhe durchlesen.



      Der Blindflug der Neulinge
      aus Berlin HEIKE HAARHOFF

      Die Worte wabern durch den Versammlungsraum im Reichstagsgebäude. Absenkung der monatlichen Schwankungsreserve. Rückkehr zum indikationsabhängigen Festzuschuss. Kapitaldeckungsverfahren der Zusatzversorgungskassen.

      Michael Hennrich sagt keinen Ton. Er versteht ja auch kaum einen Ton. Zu wenig jedenfalls, sagt der Bundestagsabgeordnete, "um mich zu Wort zu melden und mehr zu erreichen als eine Erwähnung im Protokoll". So schweigt er und verfolgt das Geschehen im Saal.

      Knapp 50 Experten aus Krankenhäusern, Krankenkassen, Arzneimittelhersteller- und Apothekerverbänden, Verbraucher- und Versicherungsgesellschaften, Gewerkschaften und Arbeitgeberorganisationen halten an diesem Dienstag ihre Vorträge. Das Publikum besteht aus 40 Abgeordneten, die dem "Ausschuss für Gesundheit und soziale Sicherung" des Bundestags angehören. Kurz vor der Abstimmung erhoffen sie sich noch einmal Argumentationshilfen von außerparlamentarischen Experten. Am heutigen Freitag wird abgestimmt. Es geht darum, dass Millionen Arbeitnehmer und ihre Unternehmen höhere Rentenbeiträge zahlen müssen und dass für die Gesundheitsversorgung der Menschen weniger Geld zur Verfügung steht. Zwei höchst umstrittene Gesetzentwürfe der rot-grünen Bundesregierung.

      Michael Hennrich sitzt für die CDU im Gesundheitsausschuss. 37 Jahre ist er alt, von Beruf Rechtsanwalt, spezialisiert auf Wirtschaftsverfahren. Die Wähler aus dem Kreis Nürtingen westlich von Stuttgart haben ihn Ende September in den Bundestag befördert, damit er ihre Interessen vertrete. Es sind seine ersten Wochen als Abgeordneter, der Ausschuss hat sich erst letzte Woche konstituiert. "Ich wollte wirklich gern in den Gesundheitsausschuss", sagt er, "und als unbefangener Mensch im Interesse des Allgemeinwohls entscheiden."


      Über Nacht 63 Seiten Protokoll

      Das hat er nun davon: Drinnen müht er sich, der Diskussion zu folgen, draußen demonstrieren 15.000 Menschen gegen die Gesundheitspolitik der Regierung, und am Freitag wird Michael Hennrich abstimmen. Er weiß, dass er opponieren wird. Er ist schließlich in der CDU. Aber er wird als inhaltlicher Laie entscheiden. Für eine gewissenhafte Auseinandersetzung mit den geplanten Gesetzen blieb keine Zeit, sagt Michael Hennrich. Nicht einmal den Mitgliedern des Gesundheitsausschusses, die sich mit den Gesetzentwürfen eingehender befassen sollen, bevor das ganze Parlament über sie berät und beschließt. Und die gelten innerhalb ihrer Fraktion immerhin als Experten.

      Experten. Er guckt aus großen Augen wie einer, der betrogen wurde und zur Gegenwehr noch zu überrascht ist. "In kürzester Zeit werden hier Gesetze durchgepeitscht", sagt er, "ohne Rücksicht auf Neulinge." Jeder kann selbst zusehen, wie er sich durch die sperrig formulierten Papiere kämpft.

      Der Anhörung im Bundestag folgt einen Tag später eine Ausschusssitzung. Es ist die zweite dieser Legislaturperiode, nicht mal alle Abgeordneten gleicher Parteizugehörigkeit hatten bislang Gelegenheit, sich mit Namen kennen zu lernen. "Den Herrn Hennrich suchen Sie? Ja, in welcher Partei soll der denn sein", fragt ein CDU-Abgeordneter am Eingang zum Sitzungsraum.

      Einen Tag nach der Anhörung geht es im Ausschuss wieder um die Spar- und Eilgesetze im Sozialbereich. Die Protokollanten waren fleißig: 63 Seiten stark ist über Nacht ihre Zusammenfassung der Expertenanhörung aus dem Reichstag geworden. Hennrich wünscht sich eine Woche Zeit, um die Ergebnisse bewerten zu können, Fachbegriffe noch einmal nachzuschlagen. Schon aber bringt die Hauspost sieben neue Änderungsanträge zu einem Gesetzentwurf, der zuletzt vor acht Tagen geändert wurde, und dessen Namen Hennrich schon wieder vergessen hat. Zur Kenntnisnahme. Für mehr reicht es ohnehin nicht.

      "Das Parlament muss aus eigener Kraft initiativ werden." Hennrich grinst ein bisschen, wie er, der Jurist, sich da selbst erzählt, was Gewaltenteilung ist, so als laufe er Gefahr, es zu vergessen. "Tatsächlich verlassen sich die Abgeordneten aus Zeitmangel zu stark auf die Regierung."

      Was bleibt ihnen auch? Von 40 Mitgliedern gehörten nur 15 bereits in der vergangenen Legislaturperiode dem Gesundheitsausschuss an. Sieben haben sich immerhin schon im früheren Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung mit dem Thema Rente beschäftigt. Die 18 anderen sind neu im Bundestag oder aus anderen Fachausschüssen hierher gewechselt. Die Wahl 2002 brachte den Generationenwechsel. Der Gesundheitsausschuss gilt als einer der thematisch komplexesten, einer, der seinen Mitgliedern ein hohes Maß an Fleiß, aber auch Misstrauen abverlangt: So viele widerstreitende Interessen und mächtige Lobbyisten gibt es anderswo selten. Umso schwerer wiegt der Verlust von Kontinuität und Fachwissen.

      Bei den Grünen ist nach dem Ausscheiden von Monika Knoche und Exministerin Andrea Fischer aus dem Bundestag sowie dem Aufstieg der Rentenexpertin Katrin Göring-Eckardt zur Fraktionschefin gesundheits- und rentenpolitisches Fachpersonal rar. Von den vier Grünen im Ausschuss hat nur eine bereits Bundestagserfahrung, jedoch nicht in der Gesundheitspolitik. Die anderen schlagen sich durch.

      Einmal und nie wieder

      Der Politikwissenschaftler Markus Kurth, 36, hatte auf Platz zwölf der Grünen-Landesliste von Nordhrein-Westfalen kaum mit einem Ruf nach Berlin gerechnet. Erst nach der Wahl fing er an, sich gezielt einzuarbeiten - in die Gebiete Wirtschaft und Arbeit. Es war das falsche Thema, denn er ließ sich von Parteifreunden in den Gesundheitsausschuss drängen. Zur Belohnung wurde er sozialpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion.

      Markus Kurth sagt, er könne nicht beschwören, alle Details des Sparpakets zu kennen, für das er heute stimmen wird. "Ich gehe aber davon aus, dass ein solcher Vorgang, vor allem die Geschwindigkeit, mit der er vorangetrieben wurde, die Ausnahme bleibt."

      Ein zweites Mal, da sind sich die Neuen im Bundestag über Parteigrenzen hinweg einig, wollen sie sich nicht vom politischen Aktionismus der Regierung überrumpeln lassen. Nicht etwa aus Wut über die eigene Unterlegenheit, sagt der CDU-Neuzugang Jens Spahn, o nein. "Es heißt, die Opposition soll konstruktiv mitarbeiten. Dann muss ihr dazu auch Gelegenheit gegeben werden."

      Aus Ahaus kommt er, dort, wo Atomkraftgegner regelmäßig die Straßen vor dem Castor blockieren. Mit 15 in die Junge Union, mit 17 in die CDU, mit 22 als Direktkandidat in den Bundestag. Jens Spahn, von Beruf Bankkaufmann, weiß, wie man sich durchsetzt. "Wir werden das System grundlegend ändern müssen", sagt er nach nicht mal zwei Monaten im Parlament. Krankenkassen sollten wie Hausratversicherungen funktionieren, "Leistung und Eigenbeteiligung legt jeder selbst fest", und von den Alten müsse endlich Gerechtigkeit, also Verzicht eingefordert werden, "die jetzige Rentenpolitik ist eine Katastrophe für unsere Generation". Jens Spahn findet, dass es dafür lohnt, sich mit der eigenen Fraktion anzulegen. Noch sei er dazu nicht ausreichend eingearbeitet. Wann hätte er das auch tun sollen? In den ersten Wochen musste er sich eine Wohnung in Berlin suchen, als Arbeitsraum wurde ihm ausgerechnet ein altes PDS-Büro zugeteilt, das zuerst nicht einmal einen Computer hatte. Das fand er nicht lustig. Die Visitenkarten sind bis heute nicht gedruckt.

      Normal, ganz normal sei dieses Aufmucken, wenn einer neu ist im Bundestag, sagt der SPD-Politiker Peter Dreßen. Mit acht Jahren Parlamentszugehörigkeit gehört der 59-jährige Gewerkschafter aus Südbaden schon zu den alten Hasen. "Du wirst ins kalte Wasser geworfen, kämpfst dich durch, ärgerst dich auch über die eigenen Leute, denkst, was die machen, dafür bist du nicht gewählt worden, diesen Dreck trägst du nicht mit." Für Dreßen hieß der Dreck Kosovokrieg. Er wehrte sich. Stimmte dagegen. "Sprecher oder Staatssekretär ist dann natürlich nicht mehr drin." Stattdessen: Einladungen zu Ranghöheren, vermeintlich verständnisvolle Gespräche, sanfter Druck. Wer die Mehrheit gefährdet, gefährdet sich selbst.

      Die Nullrunden für Krankenhäuser, die Erhöhung der Rentenbeiträge? "Wir müssen das jetzt machen", sagt Dreßen, "ich glaube, was da als Gesetzentwurf vorliegt, ist gut." Um Abweichler muss sich die SPD bei der Abstimmung jedenfalls keine Sorgen machen, nicht einmal bei denjenigen, die wissen, dass die Gesetze nicht der große Wurf sind.

      Der große Wurf kommt später

      Die Hautärztin Marlies Volkmer, 55 Jahre, hatte schon zwölf Jahre Gesundheitspolitik im sächsischen Landtag hinter sich, bevor sie vor wenigen Wochen nach Berlin wechselte - mit dieser Qualifikation ist sie eine Ausnahme unter den Neuen. "Wir in den neuen Ländern werden durch die Nullrunden stärker belastet", sagt die SPD-Politikerin, und macht zum Beweis eine Rechnung auf: Ursprünglich seien dem Osten 2,1 Prozent Budgetsteigerung zugesagt gewesen, dem Westen hingegen nur 0,8 Prozent. "Bei eingefrorenen Budgets ist der Verzicht im Osten also real größer." Trotzdem wird Marlies Volkmer zustimmen, sie hofft ja,dass die wirkliche Reform erst noch kommt.

      Darauf setzt auch die 48-jährige SPD-Abgeordnete Hilde Mattheis aus Ulm. "Natürlich konnte ich in der kurzen Zeit nicht Punkt für Punkt überprüfen, ob das Gesetz wirklich hält, was es verspricht", sagt die Lehrerin. Wichtig ist der Bundestagseinsteigerin, dass vor allem Pflegerinnen und Pfleger nicht noch mehr arbeiten müssen als bisher, wenn die Budgets eingefroren werden. Genau deswegen aber gingen diese in den vergangenen Tagen auf die Straße. Hilde Mattheis sagt: "Ich vertraue den Einschätzungen meiner Kollegen mit längerer Erfahrung."

      taz Nr. 6905 vom 15.11.2002, Seite 3, 267 TAZ-Bericht HEIKE HAARHOFF

      taz muss sein
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 10:43:45
      Beitrag Nr. 268 ()
      Das Zitat stammt von Erhard Eppler aus dem Buch "Wege aus der Gefahr" von 1981. Er meinte die Regierungserklärung von Helmut Schmidt vom 24.11.1980, also nach der BTW von 1980.
      Also man sieht es gibt nichts neues unter der Sonne. Die heutigen Probleme waren auch schon damals vorhanden und nicht gelöst worden.
      Als Beispiel für die Entwicklungsfähigkeit des Staates.
      J.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 11:05:05
      Beitrag Nr. 269 ()
      Deep,grauenvoll,überrascht mich nicht sondern ich wiederhole
      meine Forderung:
      Wir brauchen an der Spitze global denkende Persönlichkeiten,
      die die Problemstellungen an Fachkräfte zur Lösung delegieren.Die globale Sicht ist unabdingbar,noch so gute
      Lösungen in Einzelfeldern verfehlen ihre Wirkung,wenn sie
      sich nicht in das Ganze einbinden lassen.
      Die Vorgangsweise ist doch simpel:
      1.Was ist?
      2.Was wollen wir?
      3.Was also ist zu tun?
      4.Durchführung!
      Diese Deppen sind doch nicht in der Lage auch nur eine
      Frage zu beantworten!
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 13:11:09
      Beitrag Nr. 270 ()
      @#267 Deep

      guter Jornalismus - >> taz muss sein << ... & auch welche, die solche Artikel finden &hier einstellen.
      chapeau


      #268 Joe - für was steht eigentlich ..rver ?? :)

      >> Die heutigen Probleme waren auch schon damals vorhanden und nicht gelöst worden.<<

      -es gab auch einmal einen "Juliusturm" der Rentenkassen , den es vor lauter Überschuss fast zerrissen hat ...


      #269 Opti - was jetzt - mist oder - malist ?? ....:)

      >> wiederhole
      meine Forderung: <<

      mach Dich ran Alter - Forderungen wiederholen gilt nicht ... das ist Dein Thread ...lass` uns die Revolution von oben kommen machen....!!!

      Wie wäre es denn mit einem Beispiel für das, was Internet jenseits von ebay sein kann :

      Opensource - ein Novum in der Welt, wie sie wir kennen & mein Lieblingsbeispiel dafür, dass ich mit meinem Optimismus Recht habe.

      Beispiel Datenbanken .... vor zwei Jahren gab es bei ORACLE noch ein Lizenzmodell, da hätte die Datenbank, die hier auf meinem 450 MHZ - PC in der Entwicklungsumgebung läuft, ca. 960 tsd. US $ gekostet - mit Rabatt dann so um die 600 tsd. - ich habe vom finalen Anklicken der Bestellung abgesehen... :)

      Inzwischen speichert die NASA ihre Daten in einer opensource - Datenbank namens MySql zum Nulltarif...

      LINUX kennen die meisten von Euch sicher vom Namen her, ich schreibe das hier aber an einem WIN - PC, weil halt der Vorsprung von BigBilly bei den PC`s (noch) arg gross ist...

      Aber es gibt auch da Wege, von Big Brother nicht so sehr gewatcht zu werden , allerdings sollte man dann die Finger von XP & seine schönen features lassen ..

      Wie auch immer - was ist opensource - wie geht sowas ??

      Ganz einfach - eine entsprechend grosse, über`s Internet organisierte Schar von Idealisten, die sowas für Gottes Lohn & den Ruhm, einen patch für LINUX programmiert zu haben, in zahllosen schlaflosen Stunden leisten ... - weltweit, wohlgmerkt !!

      Warum also dieses Demokratiemodell der opensource - " Macher" nicht auf andere, " wichtigere " Bereiche unseres Lebens übertragen ???

      Auf einem LAMP - server, hier im WO - board :)

      .
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 14:11:24
      Beitrag Nr. 271 ()
      270.alles was mit Technik zu tun hat,sind für mich böhmische
      Dörfer,da musst du schon bei mir vorbei kommen und mit unter-
      weisen.:)

      Die dofoe Kuh der Grünen im Bundestag:Ohne Ökosteuer hätten
      wir 21,1% Beitragssatz in der GRV(63Mrd.).
      Deep,weisst du nun,warum ich die Ökosteuer zu den LN-Kosten
      dazu gerechnet habe?
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 14:21:06
      Beitrag Nr. 272 ()
      Ärzte schlagen Alarm,dramatische Zunahme von Krankheiten bei
      Kindern!!
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 14:22:48
      Beitrag Nr. 273 ()
      aber nicht bei Grippe und Kinderkrankheiten,nenene,

      sondern na,na ja ihr kennt die anderen 50% Probleme,
      die es zu lösen gilt.
      Ob ihr wollt oder nicht:laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 15:03:33
      Beitrag Nr. 274 ()
      Ergebnis des ZDF-Politbarometers:

      Noch nie in der geschichte der bundesrepublik hat eine regierung eine derartige Abstrafung im Ansehen der Bürger erhalten:
      Wenn diese Woche gewählt worden wäre, hätte es folgende Ergebnisse gegeben:

      SPD: 26 % ( !!! )
      CDU: 55 % (!!!)


      Grüne 9%
      FDP 5%
      PDS 3%
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 15:05:35
      Beitrag Nr. 275 ()
      Erschütternd:

      Ab 13:30 leerte sich bei noch laufender Debatte über das existenzielle Problem dieses Staates das Plenum.
      um 14:30 waren noch ca. 20% der MdB´s im Bundestag....

      Gehälter wie geschäftsführer, Arbeitsmoral und Engagement wie ein Pfoertner.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 15:17:42
      Beitrag Nr. 276 ()
      Empfehlenswert: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,1020935,00.html


      Ärztemangel bedroht Ostdeutschland

      Mediziner-Nachwuchs zieht es ins Ausland

      Kassenärztliche Vereinigungen und Ärzteschaft warnen vor einem medizinischen Versorgungsnotstand in Deutschland. Eine große Zahl von praktizierenden Ärzten erreicht in den nächsten Jahren das Rentenalter und der Nachwuchs bleibt aus. Immer mehr Praxen stehen heute schon leer.


      Immer weniger Absolventen
      Das Problem besteht schon seit längerer Zeit, doch erst jetzt droht es akut zu werden: In Deutschland gibt es zu wenig Nachwuchs bei den Medizinern. Um mehr als 23 Prozent ging die Zahl der Medizin-Absolventen in den letzten Jahren zurück. Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) brechen jährlich rund 2400 junge Menschen ihr Studium ab. Die Zahl der Ärzte im Praktikum, also die Zahl der Absolventen, die ihre Mediziner-Karriere fortführen, ist seit 1994 um ein Viertel gesunken.


      Erschwerend kommt hinzu, dass die ausgebildeten Mediziner verstärkt in fachfremde Berufe wechseln oder ins Ausland gehen. Gefragte Berufszweige sind nach Angaben der Bundesärztekammer Unternehmensberatungen und Pharmaunternehmen. Auch zieht es immer mehr junge Absolventen ins Ausland, vornehmlich in die USA. Dort haben sie bessere Arbeitsbedingungen als in Deutschland, vor allem, wenn sie in die Forschung wollen. "Die Besten gehen nach Amerika", sagt auch Professor Jürgen Meyer, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Dort könne man viel unbelasteter von täglichen Routineaufgaben seinen Interessen folgen. Mittlerweile wanderten 40 Prozent der Absolventen ab oder arbeiteten in anderen Berufszweigen. Ein Ärztemangel drohe nach seiner Ansicht nicht, sondern er sei schon längst Wirklichkeit.


      Immer schlechtere Bedingungen
      Ein Grund für die abnehmende Zahl neuer Ärzte seien nach Ansicht der Ärzteschaft die gewandelten Rahmenbedingungen: Arbeitszeiten von 70 Stunden seien keine Seltenheit, die Bezahlung sei schlecht und die Karriereaussichten in Deutschland ließen zu wünschen übrig. All dies dämpfe die Lust auf ein Medizinstudium und erhöhe die Zahl der Studienabbrecher, die mit dem anspruchsvollen und lernintensiven Studium ohnehin schwer zurecht kämen, berichten viele Mediziner.


      Zum Problem des mangelnden Nachwuchses kommt die Überalterung der Ärzteschaft hinzu.
      In den kommenden zehn Jahren werden nach Angaben des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, Axel Munte, rund ein Viertel aller Hausärzte in Pension gehen. "Da werden wir einen richtigen Ärztemangel haben". Der Anteil der Mediziner, die über 59 Jahre alt sind, ist in den letzten fünf Jahren um 45 Prozent angestiegen.


      In Ostdeutschland ist die Lage noch dramatischer: Dort erreichen 35 bis 40 Prozent aller Hausärzte in den nächsten zehn Jahren das Rentenalter. Und auch hier ist kein Nachwuchs in Sicht, denn im Osten sind die Bedingungen noch schwieriger. Ostdeutsche Mediziner erhalten immer noch nur 75 Prozent der West-Honorare, obwohl sie im Vergleich zu ihren Kollegen bis zu 20 Prozent mehr Patienten haben. Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen fordert bereits jetzt die Greencard für osteuropäische Mediziner, auch Sachsen-Anhalt spricht sich für die Anwerbung ausländischer Kräfte aus.


      Immer mehr leere Praxen
      Die Zeit drängt: In Brandenburg und Sachsen-Anhalt stehen zur Zeit mehr als 130 Hausarztpraxen leer, in Sachsen schlossen in den letzten beiden Jahren über 60 Praxen ohne Nachfolger. In Thüringen sind 50 Arztpraxen verwaist. Und das soll erst der Anfang sein: In Sachsen-Anhalt rechnen die Kassenärztlichen Vereinigungen in den nächsten fünf Jahren mit weiteren 450 Arztpraxen, die geschlossen werden In Sachsen gehen in den nächsten acht Jahren 1000 der knapp 2500 Hausärzte in Rente. Im Freistaat war im Jahr 2001 die Anzahl der Praxisschließungen mit 24 so hoch, wie im gesamten Zeitraum 1995 bis 1999. Ebenso hoch ist die Zahl der Facharztpraxen, die ohne Nachfolger sind und daher schließen müssen.



      Thüringens Gesundheitsminister Frank-Michael Pietzsch (CDU) fordert den Bund zum Handeln auf: "Wenn die Probleme von den Verantwortlichen nicht bereits jetzt schon aufgegriffen werden, ist insbesondere für die fünf neuen Länder ein akuter Ärztemangel vorprogrammiert". Kritik übte Pietzsch an Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Sie habe einen drohenden Ärztemangel bestritten.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 15:27:26
      Beitrag Nr. 277 ()
      #274,

      D.T. - Du hast Glück, dass Deine Diffamierung des Pfoertner-Berufes nicht justitiabel/justiziabel ist! :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 15:54:16
      Beitrag Nr. 278 ()
      sorry - #275
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 15:58:26
      Beitrag Nr. 279 ()
      Bundestag beschließt höheren Rentenbeitrag und Nullrunde für Ärzte

      Berlin (dpa) - Gegen die Stimmen von Union und FDP hat der Bundestag die umstrittenen Eilgesetze zu Rente und Gesundheit beschlossen. Danach steigt der Rentenbeitrag zum 1. Januar von 19,1 auf 19,5 Prozent. Im Gesundheitswesen sollen die Ausgaben für Ärzte auf dem Stand des laufenden Jahres eingefroren werden.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 16:33:45
      Beitrag Nr. 280 ()
      Deep,Politbarometer,da bekommen wir ja langsam bayerische
      Verhältnisse uuund das ist gut so:)

      Wohin wandern die Ärzte überwiegend aus?Also einem Bekannten,
      Forschung,gefällt es in VAncouver saumäßig gut.
      Mein Schwager;Facharzt,sagt:,Opti,wenn ich die Privaten nicht
      hätte,müsste ich morgen Konkurs anmelden.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 16:47:58
      Beitrag Nr. 281 ()
      ohoh,freuen wir uns nicht zu früh,es könnte wieder eine Flut
      kommen:laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 16:57:02
      Beitrag Nr. 282 ()
      @#274

      [b ]CDU: 55 % (!!!)[/b]

      @#279

      << Gegen die Stimmen von Union und FDP hat der Bundestag .... >> usw, usf.

      - so what ???
      glaubt denn einer von Euch im Ernst, dass es mit einer anderen "Regierung" anders wäre ??


      ausser, dass es schlichtweg DER Lacher ist, dass hier ( @#274 ) die FDP noch mit 5% vorkommt !!

      aber, wie oben schon gesagt, Erdrutsche kommen hierzulande nicht vor, auch nicht bei einer - fiktiven - Wahl, die morgen der CDU 55% bringen würde.

      Das Fragezeichen bei Plebisziten, solchen Probeabstimmungen bzw. "Sonntagsfragen": Im Ernstfall würden diese Voten wohl kaum so abgegeben werden.

      Darin liegt aber auch die Hoffnung ... vielleicht wäre es ja gar kein solches Hü & Hott, wenn vox populi tatsächlich auf täglicher Basis, per Internet mitregieren könnte ...???

      - ohne einen Deut von Technik zu verstehen, Pessimalist, Du hast die software für dieses board ja auch nicht programmiert & wir konferieren hier trotzdem recht munter.

      .
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 17:01:32
      Beitrag Nr. 283 ()
      software:confused:
      programmiert:confused:
      Sei so gut und schreib es mir mal ins Postfach:)
      Übrigens,ich tu nicht so blöd, ich bin so blöd:laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 17:47:07
      Beitrag Nr. 284 ()
      In den letzten Tagen habe ich die Diskussion meist nur als Zuschauer verfolgt.
      Auch hier im Thread gilt das gleich wie für die "große Politik". Im Grunde sind sich alle einig, dass etwas geschehen muß, aber wenn es um Einzelfagen geht, treten wieder parteipolitisch oder berufsbezogenen Präferenzen auf.
      Also wenn es hart auf gehen würde, keine Einigung.

      Wie ich schon öfter geschrieben hab, ist für mich das Ganze ein verfassungsrechtliches Problem, weil zwei Verfassungsorgane sich gegenseitig blockieren.
      Abschaffung des Bundesrates, dafür bekommen die Länder mehr eigenverantwortlichen Entscheidungsbefugnisse.
      Ersatz durch einen Senat(30-50 Senatoren), der direkt gewählt werden.(anzahl pro Land nach Landesgröße).
      Zwei Wahltermine pro Wahlperiode, 18 Wahlen verteilt auf 4 oder 5Jahre sind zu viel ~4 pro Jahr.
      Länderreform 10-12 Bundesländer.
      Dann hat eine Bundesregierung welcher Coleur auch immer die Möglichkeit mit Abstrichen ihr Programm durchzusetzen, und keine nachträglichen Ausredemöglichkeit.
      Der beste Zeitpunkt für diese Reform ist bei der Vereinigung verpasst worden.
      Die Vorschläge sind nicht neu, aber werden auch nicht umgesetzt.
      J.

      D.T.
      Den Taz Artikel gab in einer ähnlichen Form vor 4 Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, trotzdem immer wieder gut diese Darstellungen.

      Knallgas
      Ganz einfach meinen Vornamen(Jörg) zusammen mit dem Nachnamen. Kein Programm, ich wollte nur real time Kurse.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 18:17:15
      Beitrag Nr. 285 ()
      Jörver,ich kann deine Aussage nicht bestätigen,ich war
      immer einig mit mir,keinerlei Meinungsunterschiede:laugh:
      Ne,ernsthaft,ich sehe im thread keinerlei Punkte,die man
      nicht auf einen gemeinsamen Nenner bringen könnte.
      Welche Punkte meinst du?
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 18:20:43
      Beitrag Nr. 286 ()
      CDU/CSU SPD Grüne FDP PDS Sonstige Befragte Zeitraum
      15.11.2002 44 % 34 % 9 % 5 % 4 % 4 % 1.268 11.11.-14.11.

      Forschungsgruppe Wahlen.
      Wenn schon Zahlen bitte dann alle Zahlen.
      Wenn man mehr über Wahlprognosen wissen will, ist Prof.Ulmer zu empfehlen, auch über Wahlrecht.de zu erreichen.
      Wahlprognosen-info.de
      J.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 18:26:13
      Beitrag Nr. 287 ()
      Wie wäre es damit,bitte ergänzen,
      -Umgestaltung nach schweiz.Vorbild,vor allem der Ärzte willen
      -Patient erhält Rechnung
      -Eigenbeteiligung 1500Euro
      -Karenztage
      -Herausnahme Sportunfälle
      -Absenkung der Beiträge,Zukauf von Paketen möglich
      -Soz.empf.erhalten nur Notversorgung(Ausnahme Alte und Kranke)
      -Mehr Wettbewerb bei den Apotheken
      -Reduzierung der Kassen
      -wer das Geld hat und chronisch krank ist,kann mehr zu zahlen
      -Abschaffung der PKV für Beamte,eh nicht haltbar,da nur noch
      Empfänger in Kürze
      Na Jörver,?:)
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 18:33:03
      Beitrag Nr. 288 ()
      30% des Bundeshaushaltes fliessen bereits in die GRV+
      Soziales+Zinsen der Verschuldung=Bankrott.
      Frag doch mal bei Prognos nach,du bist doch in der Nähe,
      allein die Pensionszahlungen werden sich bis 2020 mehr
      als verdoppeln.
      Also dieses system analog der GKV:
      -sofortige begrenzung auf max.2000Euro
      etc.
      etc.kennst du bereits?
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 19:02:43
      Beitrag Nr. 289 ()
      opti
      Es ist alles richtig, was Du schreibst,
      aber!
      Warum keine Sportunfälle, wer Sport treibt, hält sich gesund, warum soll bebestraft werden.
      Keine Ersatz für Krankheiten durch Rauchen, Saufen usw.
      Begrenzung der Zuzahlung auf eine Höchstgrenze.
      Der Teufel sitzt im Detail, und auf diese Art wirst Du die Probleme nicht lösen, denn wenn die eine Seite Hü sagt, sagt die andere schon aus Prinzip Hot.
      Die Regierung soll dafür Verantwortung tragen, für das was sie tut ohne wenn und aber. Das ist in dem augenblicklichen System nicht möglich.
      J.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 19:32:37
      Beitrag Nr. 290 ()
      1
      Ruprecht – Karls – Universität Heidelberg 05.11.2001
      Institut für Politische Wissenschaft
      PS: Einführung in das Politische System der BRD
      Dozent: Dr. Aurel Croissant
      Referentinnen: Christine Axer, Donata von Hartrott, Andrea Lampe
      Verfassungsreform nach der Deutschen Einheit
      I Verfassungsdebatte Art. 146 n.a.F. vs. Art. 23 n.a.F.
      Nach der westdeutschen Verfassung, dem Grundgesetz, gab es zwei Möglichkeiten zur
      „Deutschen Einheit“:
      1. Art. 23 n.a.F.® Eingliederung des Staatsgebietes der DDR in den Geltungsbereich des
      GG der BRD. Herstellung der Einheit Deutschlands, indem die DDR der Verfassung der
      BRD beitritt.
      2. Art. 146 n.a.F.® Zusammenschluss beider Staatsgebiete als gleichberechtigte Partner in
      einen gesamtdeutschen Staat mit gemeinsamer Verfassung und durch Volksabstimmung
      legitimiert.
      zu 1.) Einigung nach Art. 23 n.a.F.
      pro
      - Verfassung der BRD bewährt
      - historisch gewachsen ® geprägt von der
      Weimarer Republik, Geschichte des 2.
      Weltkrieges und der Besetzung durch die
      Alliierten
      - schnelle Einigung möglich, d.h.
      Rechtssicherheit im Sinne der Wirtschaft,
      unsichere Situation in der UdSSR
      contra
      - Verfassung eignet sich nicht als
      „Wunsch- und Hoffnungskatalog“
      - keine Legitimation durch das Volk
      zu 2.) Einigung nach Art. 146 n.a.F.
      pro
      - Berücksichtung der Willen beider Völker
      - Grundgesetz galt als Provisorium
      contra
      - langwierige Lösung
      - künstliche chirurgische Verfassung
      II Verfassungspolitische Fragen im Einigungsvertrag (EV)
      - Unterzeichnung des Einigungsvertrages am 31.Aug. 1990
      - seit dem 3. Okt. 1990 gilt das Grundgesetz als Verfassung für das gesamte vereinigte
      Deutschland
      - Verfassungsänderungen:
      1. beitrittsbedingte Verfassungsänderungen, die unmittelbar in den Vertrag
      aufgenommen wurden (Art. 4 des EV)
      2. künftige Verfassungsänderungen, deren konkrete Inhalte vorerst aufgeschoben werden
      (Art. 5 des EV)
      o Art. 5 EV: gesetzgebende Organe sollen sich innerhalb von 2 Jahren insbesondere
      mit Fragen des Verhältnisses von Bund und Ländern, einer Länderneugliederung
      im Raum Berlin/Brandenburg, der Aufnahme von Staatszielen in das GG, sowie
      der Anwendung des Art 146 GG – einer möglichen Volksabstimmung über das
      GG beschäftigen
      o es gibt keinen rechtlich verpflichtenden Auftrag zur Verfassungsneugebung nach
      Art. 146 n.a.F.GG, sondern eine Empfehlung, das Grundgesetz „mit den im
      Zusammenhang der deutschen Einheit aufgeworfenen Fragen zur Änderung oder
      Ergänzung des Grundgesetztes zu befassen, [...]“ (Art. 5 EV)
      o keine inhaltliche aber prozessuale Bindung der gesetzgebenden Organe durch
      diese Regelung
      - überwältigende Annahme des EV durch die Konsensstrategie: DDR-Volkskammer – mehr
      als 80% der Stimmen, Bundestag – mehr als 90% im Bundesrat einstimmig
      III GVK (Gemeinsame Verfassungskommission von Bundestag und
      Bundesrat)
      - Beschluss des Bundestages über eine gemeinsame Verfassungskommission des
      Bundestages und Bundesrates am 28. Nov. 1991
      - konstituierende Sitzung am 16. Jan. 1992
      - lediglich beratende Funktion
      Zusammensetzung der GVK
      - Kommission bestand aus 64 Mitgliedern und 64 Stellvertretern; je nach
      Mehrheitsverhältnissen der Parteien paritätisch je 32 Mitglieder aus Bundesrat und
      Bundestag
      - jeweils 1 Mitglied des Bundestages und 1 Mitglied des Bundesrates übernahmen den
      Vorstand
      Konfliktlinien
      erste: „Reform“ vs. „Bewahrung des Grundgesetzes“ –
      parallel zur parteipolitisch- ideologischen Trennung zwischen SPD, Bündnis90/Die
      Grünen, PDS/LL und CDU/CSU, FDP
      zweite: „Föderalismus“ vs. „Zentralismus“ –
      unabhängig von der parteipolitischen Zugehörigkeit der Akteure; Vertreter des
      Bundestages vs. Vertreter des Bundesrates („Bund gegen Länder“)
      Konsensprinzip („Doppelte große Koalition“)
      - 2/3 Mehrheit für die Verabschiedung von Kommissionsempfehlungen
      - die 2/3 Mehrheit war nur durch die Zusammenarbeit der beiden großen Parteien
      gemeinsam und über die Grenzen von Bundestag und Bundesrat hinweg zu erreichen
      à föderale Kompromissfindung und parteipolitische Kompromissfindung
      - Zustimmung von Bundesrat und Bundestag aufgrund der 2/3 Mehrheit in der GVK (und
      deren Zusammensetzung) absehbar
      3
      IV Änderungen des Grundgesetzes
      Entwicklung
      - Maastricht: neue Qualität der europäischen Integration à Kompetenzübertragung auf der
      Basis von Art. 24 Abs. (1) GG an EU möglich?
      - Länder: durch Maastricht in ihrer Vollzugskompetenz betroffen à politische
      Notwendigkeit eines Mitbestimmungsrechts des Bundesrates (Kontroverse mit
      Bundesregierung)
      Art. 23 GG – Europaartikel
      à Absicht der Bundesländer: Mitwirkungsrechte zu erlangen
      - symbolträchtige Stellung des Artikels im GG
      - stärkt Rechtsklarheit: Mitbestimmungs- und Zustimmungsrechte der Länder an die
      spezielle Organisation der EU geknüpft à Art. 24 GG bleibt unverändert
      - enthält juristische Elemente des anzustrebenden Europagebildes, gleichzeitig Koppelung
      an Prinzipien der prozessualen und inhaltlichen Struktur bzw. der Identitätssicherung (z.B.
      Übertragung von Hoheitsrechten)
      - Abs. (4): den Bundesrat „an der Willensbildung des Bundes zu beteiligen“, wenn
      Interessen bzw. Kompetenzen der Länder berührt werden
      - Abs. (5) und (6): abgestufte Skala von Mitwirkungsrechten
      o „zu berücksichtigen“
      o „maßgeblich zu berücksichtigen“
      - Entwurf an Sonderausschuss weitergeleitet und am 2./18. Dez. 1992 gebilligt
      Art. 20a GG – Staatsziel Umweltschutz
      - kein absolutes Staatsziel (Konflikt in der GVK)
      - Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, auch für künftige Generationen
      - zunächst unmittelbar an den Staat gerichtet
      - aktuell rechtlicher Gehalt: kann Grundrechtseingriffe im Rahmen der gesetzlichen
      Voraussetzungen legitimieren
      Art. 71, 72, 74, 75 GG – Gesetzgebung Bund vs. Länder
      - seit 1949 „Entwicklung zu unitaristischem Bundesstaat“?
      o exzessive Nutzung der konkurrierenden Gesetzgebung durch Bund
      à Bundesländer fordern neue Kompetenzverteilung im Bereich der Gesetzgebung
      Art. 72 GG – Konkurrierende Gesetzgebung à Bedürfnisklausel verschärft
      - Bundestätigkeit im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung, nur bei
      o Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse oder
      o Wahrung der Rechts- oder Wirtschaftseinheit (gesamtstaatliches Interesse)
      à 1994: Präzisierung der Anforderungen, dennoch Ermessensspielraum des
      Bundesgesetzgebers
      o Verschiebung der Darstellungslast zu Gunsten der Länder
      - seit 1994: „Rückholklauseln“ Abs. (3)
      3
      IV Änderungen des Grundgesetzes
      Entwicklung
      - Maastricht: neue Qualität der europäischen Integration à Kompetenzübertragung auf der
      Basis von Art. 24 Abs. (1) GG an EU möglich?
      - Länder: durch Maastricht in ihrer Vollzugskompetenz betroffen à politische
      Notwendigkeit eines Mitbestimmungsrechts des Bundesrates (Kontroverse mit
      Bundesregierung)
      Art. 23 GG – Europaartikel
      à Absicht der Bundesländer: Mitwirkungsrechte zu erlangen
      - symbolträchtige Stellung des Artikels im GG
      - stärkt Rechtsklarheit: Mitbestimmungs- und Zustimmungsrechte der Länder an die
      spezielle Organisation der EU geknüpft à Art. 24 GG bleibt unverändert
      - enthält juristische Elemente des anzustrebenden Europagebildes, gleichzeitig Koppelung
      an Prinzipien der prozessualen und inhaltlichen Struktur bzw. der Identitätssicherung (z.B.
      Übertragung von Hoheitsrechten)
      - Abs. (4): den Bundesrat „an der Willensbildung des Bundes zu beteiligen“, wenn
      Interessen bzw. Kompetenzen der Länder berührt werden
      - Abs. (5) und (6): abgestufte Skala von Mitwirkungsrechten
      o „zu berücksichtigen“
      o „maßgeblich zu berücksichtigen“
      - Entwurf an Sonderausschuss weitergeleitet und am 2./18. Dez. 1992 gebilligt
      Art. 20a GG – Staatsziel Umweltschutz
      - kein absolutes Staatsziel (Konflikt in der GVK)
      - Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, auch für künftige Generationen
      - zunächst unmittelbar an den Staat gerichtet
      - aktuell rechtlicher Gehalt: kann Grundrechtseingriffe im Rahmen der gesetzlichen
      Voraussetzungen legitimieren
      Art. 71, 72, 74, 75 GG – Gesetzgebung Bund vs. Länder
      - seit 1949 „Entwicklung zu unitaristischem Bundesstaat“?
      o exzessive Nutzung der konkurrierenden Gesetzgebung durch Bund
      à Bundesländer fordern neue Kompetenzverteilung im Bereich der Gesetzgebung
      Art. 72 GG – Konkurrierende Gesetzgebung à Bedürfnisklausel verschärft
      - Bundestätigkeit im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung, nur bei
      o Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse oder
      o Wahrung der Rechts- oder Wirtschaftseinheit (gesamtstaatliches Interesse)
      à 1994: Präzisierung der Anforderungen, dennoch Ermessensspielraum des
      Bundesgesetzgebers
      o Verschiebung der Darstellungslast zu Gunsten der Länder
      - seit 1994: „Rückholklauseln“ Abs. (3)
      4
      Art. 75 GG – Rahmengesetzgebung des Bundes à Bedürfnisklausel verschärft
      - Voraussetzungen:
      o nur unter den Voraussetzungen des Art. 72 GG kann Bund tätig werden
      o Bundesgesetzgebung darf nur in Ausnahmefällen in Einzelheiten gehende
      Regelungen entwerfen
      - Abs. (3): Pflicht der Länder zur ausfüllenden Gesetzgebung
      Kompetenzgewinne
      - der Länder im Hochschulrecht
      - des Bundes im Bereich der Fortpflanzungsmedizin, Gentechnologie und
      Organtransplantation
      - eher Stärkung der Länderregierungen als Stärkung der Länderparlamente
      Literatur:
      Batt, Helge (1994): Verfassungspolitik im vereinigten Deutschland. Die gemeinsame
      Verfassungskommission von Bundestag und Bundesrat. In: Staatswissenschaften und
      Staatspraxis (5): 211 – 253.
      Batt, Helge (1996): Die Grundgesetzreform nach der deutschen Einheit. Akteure, politischer
      Prozess und Ergebnisse. Opladen.
      Borgmann, Klaus (Hrsg.) u.a. (1992): Verfassungsreform und Grundgesetz. 32. Tagung der
      wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachrichtung „Öffentliches Recht“.
      Regensburg.
      Degenhart, Christoph (2000): Staatsrecht I. Staatsorganisationsrecht. Heidelberg.
      Friauf, Karl Heinrich/ Scholz, Rupert (1990): Europarecht und Grundgesetz. Betrachtungen
      zu materiell- und formalrechtlichen Problemen bei Schaffung und Umsetzung sekundären
      Gemeinschaftsrechts. Berlin.
      Gerlach, Irene (1999): Deutsche Einigung und die Diskussion um eine Verfassungsreform.
      In: Gerlach, Irene: Bundesrepublik Deutschland. Opladen: 71 – 107.
      Hesse, Joachim Jens/ Ellwein, Thomas (1992): Das Regierungssystem der Bundesrepublik
      Deutschland. Band 1 Text. Opladen.
      Jarass, Hans/ Pieroth, Bodo (1989): Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland.
      Kommentar. München.
      Kammradt, Steffen (1992): Die Verfassungsdiskussion. Motive, Ziele, Perspektiven.
      Frankfurt/Main.
      Kilper, Heiderose/ Chotter, Roland (1996): Föderalismus in der Bundesrepublik
      Deutschland. Eine Einführung. Opladen.
      Kirchhof, Paul (1992): Brauchen wir ein erneuertes Grundgesetz? Heidelberg.
      Schmalenbach, Kirsten (1996): Der neue Europartikel 23 des Grundgesetzes im Lichte der
      Arbeit der Gemeinsamen Verfassungskommission. Motive einer Verfassungsänderung.
      Berlin.
      Staff, Ilse (1997): Grundgesetz für Bundesrepublik Deutschland. Textausgabe mit einer
      Einführung von Ilse Staff. Baden-Baden.
      Willoweit, Dietmar (1997): Deutsche Verfassungsgeschichte. Vom Frankenreich bis zur
      Wiedervereinigung Deutschlands. München.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 19:39:26
      Beitrag Nr. 291 ()
      Kein anderer hat den letzten Jaren das Subsidiaritätsprinzip so gefordert wie Edmund Stoiber und das ist einer der Punkte, in denen ich mit Stoiber übereinstimme. Nur seitdem er Kanzlerkandidat wurde, hat man von ihm in der Hinsicht nichts mehr gehört.
      Bei der Abschaffung oder Umgestaltung des Bundesrates wird Stoiber auch eine andere Meinung haben, obwohl mir Äußerungen in der Richtung von ihm nicht bekannt sind.
      J.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 20:58:05
      Beitrag Nr. 292 ()
      @ opti


      Arbeitsbedingungen für Ärzte:

      JEDES LAnd, an das wir (ausser im OSten) grenzen, bezahlt drastisch besser, wenn Du qualifiziert bist.

      In GB und F sowie CH kannst Du als erfahrener Facharzt - wie bereits beschrieben - bis zum DOPPELTEN verdienen - fast immer unter Berücksichtigung menschenwürdiger Arbeitszeiten und stets in einem durchschnittlich gesehen wesentlich angenehmeren Klima.

      Du must also einen erheblichen MAsochismus haben, wenn Du hier bleibst.

      Frau Schmidt verschweigt u.a. den Bürgern, daß in deutschland nur in wenigen Fällen das Europäische gerichtshofurteil ( NAchtdienste sind Arbeitszeit, nicht Ruhezeit, unfassbar, daß sich das Ärzte noch erstreiten müssen) umgesetzt wurde.

      Zudem müssen die Abermillionen von unbezahlten Überstunden (das sind die, die weiterhin abgeleistet werden, aber wegen der Strafbarkeit der Vorgesetzten jetzt erst recht geleugnet werden, weil das Arbeitszeitschutzgesetz strenge, hohe geldstrafen vorsieht) endlich durch andere Kollegen übernommen, zumindest jedoch auf ein Arbeitszeitkonto angerechnet werden.

      Wenn das dem gesetz entsprechend umgesetzt wird, dann bricht endgültig alles zusammen, weil die bezahlung in D berits seit vielen JAhren nicht mehr stimmt und - wie gesagt - keiner mehr für diesen Witz von Gehalt 70-100 Std/woche arbeiten will. Weder von der Höhe des gehaltes her noch von den Konsequenzen für die Gesundheit und das Privatleben.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 21:01:29
      Beitrag Nr. 293 ()
      Wer starke Nerven hat, der kann sich das Schuldenszenario ja einmal von offizieller Seite her anschauen:

      http://www.bwpv.de/dokumente/schulden_30_09_2002_d516c0721ba…
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 22:26:24
      Beitrag Nr. 294 ()
      also jetzt komm, Deep ...

      einerseits : << als erfahrener Facharzt - wie bereits beschrieben - bis zum DOPPELTEN verdienen - >>

      demnach also für mein oben breitgetretenes Wimmerl am Arsch & 2 x 15 Minuten ärztliche Zuwendung €ur 1500.- ??

      Andererseits : << Abermillionen von unbezahlten Überstunden >>, die "Weber" lassen grüssen...:)

      Als Erstes wäre es doch an der ärztlichen Standesvereinigung , für gleichmässig
      " moderate " Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder zu sorgen , alo auch einen finanziellen Ausgleich zu schaffen, nicht nur für die Arztlehrlinge, die in den Kliniken ochsen - das sind aber nicht die mit dem << erheblichen MAsochismus >> , den Du oben zitierst .... sondern auch für die Hiwis, Pflegepersonal u.dergl. dem keine goldene Zukunft in der Schweiz, nach den Lehrjahren winkt !



      Noch was - kennst Du sonst einen Berufstand, dessen vertragliche Haftung sich auf die
      " Erbringung einer Handlung " beschränkt ??


      Konkret : Fernsehbeitrag über verpfuschte Brustkorrekturen, z.Teil entsetzlich enstellte Brüste ... OK, die dummen Puten sind selber schuld, wenn sie an sich so rumschneiden lassen.

      Aber : "Erbringung einer Handlung" ist hinreichend - also, wenn Du einem Maurer den Auftrag für ein Haus gibst, ist es hinreichend, wenn er irgendwo & - wie Mauern aufmauert ...egal wie das Ergebnis ausschaut ??

      Zweitens wäre es demnach doch schön, wenn so Sauereien, wie sie dzt. im " kosmetischen " Bereich von geldgeilen Verbrechern abgezogen werden, standesrechtlich geahndet würden, anstatt sie durch Sonderrecht zu decken.

      .
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 22:34:34
      Beitrag Nr. 295 ()
      Nachtrag zu :

      << kennst Du sonst einen Berufstand, dessen vertragliche Haftung sich auf die
      " Erbringung einer Handlung " beschränkt ?? >>

      Die Antwort kann ich mir, glaub` ich selber geben : Ohne Schuss kein Jus ...:)
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 23:04:05
      Beitrag Nr. 296 ()
      knallgas

      auf der ebene machen Diskussionen keinen Sinn.

      Erstens ist es keine "Erbringung einer HAndlung", sondern im gegensatz zum Handwerker kein Werkvertrag, sondern Dienstvetrag, den Du als Patient abschließt. (BGB)

      Ein seriöser Arzt kann dir natürlich kein Heilungsversprechen geben - er wäre unseriös, wenn er das täte.

      Desweiteren sind bei Behandlungen die üblichen Facharzt-Standardqualitäten einzuhalten - wer gegen ärztliche Behandlungs-Standards verstößt, bekommt ziemliche Probleme, wird zur Rechenschaft gezogen. HAftungsrechtlich, Standesrechtlich, Strafrechtlich.


      Zweitens verbreitest Du hier LAtrinenparolen über Verdienste von Ärzten, die echt auf bildzeitungsniveau sind.

      Und schau bitte einfach einmal im Aktienkrieger-Thraed nach, was ein Assistenzarzt/FAcharzt (werden praktisch gelich bezahlt) und ein Oberarzt brutto verdienen ( BAT III oder beim FAcharzt bzw. länger als 5 Jahre Assi BAT Ib, wohlgemerkt nach 6 Jahren Mindeststudiumszeit zzgl. 5-6 JAhren Facharztausbildung) , bevor Du hier herumpubst.

      Diese Diskussion habe ich übrigens einmal am anfang meiner Karriere mit Pflegekräften gehabt, die mich als Großverdiener ansahen.

      Gottseidank hate ich zufällig die gehaltsabrechnung bekommen und wir haben einmal in aller Ruhe ausgerechnet, daß bezogen auf die Arbeitsstunde mein Gehalt netto nur ganz unwesenlich über dem ihren lag.

      war echt Klasse, danach herrschte die nächsten JAhre absolute Ruhe, was die dumpfbackigen Anspielungen von der Seite anbelangte... :D

      Und Chefärzte müssen in neueren Verträgen bis zu 90% ( ! ) ihrer Privateinnahmen an die Klinik abführen. Die Querfinanzieren damit nämlich ihren hochdefizitären GKV-Bereich. Die Meisten nehmen gerne das doppelte Oberarzt-Gehalt, weil die Abrechnung eh nur Ärger macht und man sowieso den Löwenanteil an Klinik abführen muss. Ausnahme sind nur die "Altvertragler" und die Spezialisten (Herzchirurgie, plastische Chirurgie, RAdiologen, etc.)

      Die zeiten des geldverdienens sind lange vorbei.

      Und beim Niedergelassenen solltest Du nicht irgendwelche Rechnungen, die der Kollege vermutlich höchstens 5 mal im Monat stellen kann, als Standardbehandlung auf alle PAtienten Extrapolieren. So ganz nebenbei beschäftigt der NOCH (das wird mit Sicherheit nach Inkrafttreten des "Gesundheitskostensicherungsgesetzes" anders werden) einige Sprechstundenhilfen, zahlt Miete und hat sich für die Praxis hoch verschuldet - trotz ungewisser Zukunft, wie die Gesundheitspolitik ja ständig zeigt.

      Wenn der Beruf noch atraktiv wäre, dann würde es wohl kaum Ärztemangel geben und alle Studienasolventen fünfmal überlegen, ob sie in den Beruf einsteigen.

      So, jetzt beschäftige ich mich mit sinnhaftigeren Dingen als dieser Diskussion über Stammtischmeinungen.

      im Übrigen haben die "Internet-Weber" oft nur deswegen so fleißig geschuftet, weil sie dachten, sie würden in der New Economy im Handumdrehen reich wie Bill Gates... üppige Gehälter und schubkarrenweise Optionen... sie hatten auch keine Mio-Investitionen wie ein Niedergelassener und haben nicht 11 JAhre eine Ausbildung absolviert. Und für BAT III hätten die zumindest damals nicht mal einen Furz neben das kostenlose Billiardtischchen gelassen.


      jetzt mag das anders sein. Realistischer.
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 23:10:19
      Beitrag Nr. 297 ()
      Im Übrigen:

      << kennst Du sonst einen Berufstand, dessen vertragliche Haftung sich auf die
      " Erbringung einer Handlung " beschränkt ?? >>

      Ja, jede Menge. Einen Dienstvertrag anstelle eines Werkvertrages haben....

      Zum Beispiel Rechtsanwälte. Lehrer. Polizisten. Feuerwehrleute, Politiker :laugh: , Unternehmensberater, Steuerberater, .... selbst ein HAndwerker mit einem Dienstvertrag muss nicht die maximal mögliche, sondern eine durchschnittliche Leistung erbringen.

      Übrigens auch "Weber" und Programmierer.... ;)
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 23:19:17
      Beitrag Nr. 298 ()
      Letztes posting für Knallgas:

      EINE GANZE REIHE ARZTPRAXEN sind nicht mehr im Besitz der dort arbeitenden Ärzte. Sondern der eines Insolvenzverwalters. Der Arzt schämt sich nur, zuzugeben, daß er in seiner ehemaligen Praxis angestellt ist - alles bis zur Sozialhilfe wird von der BAnk gepfändet.

      Soviel zum Mythos, Ärzte würden abends das Geld in Schubkarren aus den Praxen herausfahren......
      Avatar
      schrieb am 15.11.02 23:24:50
      Beitrag Nr. 299 ()
      sorry, habe mich vertippt:

      sollte heißen:

      selbst ein HAndwerker mit einem WERKSvertrag muss nicht die maximal mögliche, sondern lediglich eine durchschnittliche Leistung erbringen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 09:17:44
      Beitrag Nr. 300 ()
      - mein lieber Scholli, wenn man bei Dir auf den Geldknopf drückt, ist aber wirklich was los ....
      erlebt man sonst eigentlich nur an Stammtischen, wenn das Thema dran ist :)

      Bist aber nicht der Einzige & das fällt vielleicht nicht nur mir auf, dass ich sonst aus keiner Berufsgruppe derart lautes Wehklagen vernehme / vernommen habe.
      Bis vielleicht auf die Apotheker, wenn`s um`s Internet geht, da sind die auch alle kurz vor der Pleite.

      Ich frag` mich nur , warum tut Ihr Euch das denn unter diesen miesen Bedingungen noch an ??

      Und zum Thema Werksvertrag / durchschnittliche Leistung :
      ich möchte hier nicht näher auf die verstümmelten Brüste eingehen, obwohl natürlich auch ein eher drolliger Fehler dabei war - die Brustwarzen wurden so weit nach oben versetzt, das sie aus jedem BH rausschauten.

      War aber scheint`s durchschnittlich genug, dass die Betroffene die Korrektur selber zahlen musste.

      .
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:42:04
      Beitrag Nr. 301 ()
      Auf dem Niveau, Einzelfälle generalisiert auf eine ganze Branche zu übertragen, unterhalte ich mich nicht.

      Ich habe ja 2 Fälle von Patienten erlebt, wo diese durch halbgare Informationen mit einer gewissen kriminellen Energie bei Kollegen angebliche "Behandlungsfehler" geltend machen wolten.
      Ihr Pech war, daß sie z.B. "Schäden" reklamierten (Zahnschäden bei angeblich durchgeführten Intubationsnarkosen) , die wegen einer anderen angewandten Narkosetechnik (maskennarkose) garnicht auftreten konnten.

      Aber man kann ja mal versuchen, die ungepflegten Zähne auf Kosten der Haftpflichtversicherung des Arztes komplett sanieren zu lassen, nicht wahr?

      Diese Patienten sind NICHT wegen versuchten Betruges angezeigt worden. Aber es handelt sich um ganz offensichtliche Betrüger.

      Die teilweise leider berechtigte, oftmals aber sensationsgeile Berichterstattung der medien (selbst der "Spiegel" setzt unzulässig in Artikeln die Zahl der Überprüfung auf Behandlungsfehler durch Gutachteranträge mit TATSÄCHLICHEN behandlungsfehlern gleich) zieht magisch Betrügerische Patienten an.

      Mir ist auch ein Fall bekannt, in dem eine angebliche Rückenmarksschädigung behauptet wurde, die zu jahrelangen Prozessen führte, bis man den kriminellen PAtienten endlich einwandfrei überführen konnte. Er hatte halt nicht richtig die medizinische Literatur gelesen... :D

      TROTZDEM ist für mich ein Patient ein Patient, die von mir geschilderten Fälle Einzelfälle und ein PAtient ist nicht ein Betrüger.


      der Umkehrschluß (Ärzte sind Ärzte und nicht grundsätzlich Betrüger und keine Scharlatane)ist für viele Menschen anscheinend ungleich schwieriger.

      Gute Qualität kostet eben.
      Und wer möglicherweise meint, eine komplexe medizinische Behandlung sei sozu betrachten wie er KAuf von einer zeitung; wer meint, bei der Vertragsgestaltung mit einem Arzt müsse er/SIE nur auf den Preis und nicht auf die Erfahrung und die bisher abgelieferte Qualität achten, der hat es zumindest im bereich Schönheitschirurgie nicht anders verdient. Ein seriöser Chirurg wird im Falle eines wirklich unbefriedigenden, von ihm zu verantwortenden Ergebnisses eine NAchbesserung anbieten.

      Im FAlle der angeblich verunglückten OP hat möglicherweise ein Stümper gearbeitet. Vielleicht hat derjenige auch nur einen schlechten TAg gehabt. Aber der muss aktiv von jemandem aufgesucht worden sein.

      Rechtlich gesehen ist jede ärztliche Behandlung erst einmal eine KÖRERVERLETZUNG.Diese wird erst durch den Behandlungsvertrag zu einer vom Patienten genehmigten BEHANDLUNG. Daher sind alle nicht vertragsgemäßen Ergebnisse weiterhin Körperverletzung. So hammerhart ist das deutsche Strafrecht.

      Und zu deiner Frage, weshalb überhaupt noch Ärzte in Deutschland arbeiten...

      Seit ca. 100 postings in diesem Thraed, aber seit über einem jahr in z.B. dem Thread von Aktienkrieger, weisen ich und auch andere auf die Brisanz, die bereits in vollem Gange ist, hin.

      Seit vielen Jahren weisen die Ärzteverände darauf hin - ihnen wird stets nur Lobbyismus unterstellt.

      Ich wette, demnächst sind diese sogarin derÖfentlichkeit SCHULD an der Misere, obwohl solche Autisten wie Du täglich - wie auch in diesem Thraed davon lesen und dann blöd fragen, warum denn immer noch alle sfunktioniert.

      Ich kann Dir diese Frage beantworten:

      Weil es ein sozialer Beruf ist, wo die allermeisten Ärzte diesen ergriffen haben, um anderen Menschen zu helfen.

      Bereits seit ewigen zeiten wurden sozial eingestellte Menschen in solchen Berufen (Pflegeberufe und Arztberufe) ausgebeutet.

      Die Pflegeberufe sind gerade in den letzten 3 Jahrzehnten von all den unangenehmen Konsequenze verschont geblieben, einzig die Ärzte wurde immer mehr ausgebeutet.

      Und jetzt ist halt Schluß.

      Die Selbstausbeutung hat bei vielen ein Ausmaß angenommen, das inakzeptabel ist: es ist gesundheitliche Schädigung, soziale Isolation durch unmenschliche Arbeitszeiten und es sind unangemessene Anfeindungen durch scheinheilige Politiker aller PArteien und dumpfbackige Stammtischler wie Dich.

      Du brauchst bei der Unterversorgung der bevökerung nicht mehr fragen, WANN, nur noch WO.

      Und auch das kannste bald ändern:
      Dann brauchst Du nur noch fragen: WO NICHT?
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:45:51
      Beitrag Nr. 302 ()
      Jörver,deine Zustimmung freut mich,aber warum resignierst
      du so schnell?
      OK,Sportausschluss für gefährliche Sportarten,hier kann man
      doch eine Liste erstellen,Ski alpin grehört dazu,Langlauf nicht,etc.
      Solche Detailfragen lassen sich durch Experten klären.
      Ich bin Generalist,die Umsetzung in der GKV ist nur einer von 100 Punkten,die gleichzeitig umgesetzt werden.
      Da jeder betroffen ist,wird es nicht die Grabenkämpfe geben.
      Fragen wir mal Deep:Würdest du die Nullrunde nicht sogar
      befürworten,wenn diese einer wirklichen Perspektive dient?
      Die Perspektivlosigkeit ist das Hauptübel,deshalb hilft nur
      eine Generalerneuerung auf der ganzen Linie!
      Die Stümper der Regierung schröpfen uns und die Löcher sind
      in 1 Jahr noch größer,das ist das Problem!!!
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:52:58
      Beitrag Nr. 303 ()
      Deep,ich bin auf deiner Seite was die Arbeitszeiten und
      die Entlohnung angeht,umgekehrt haben wir aber auch tausendfach Ärztebetrug bei den Abrechnungen,tausende
      chirurgische Eingriffe sind unnötuig oder gar schädlich,
      sie dienen nur dem Chirurgen seinen Geldbeutel zu füllen.
      Auch dies ist Wahrheit.Und wie viele Röntgen-und Ultaschall-
      untersuchungen sind falsch?Jede 2.-3.,katastrophal.
      Durch das schweizerische Modell werden unsinnige Eingriffe
      vermieden,da die Ärzte niedrigere Kosten haben.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 13:18:29
      Beitrag Nr. 304 ()
      Deep,Halllloooooooo?!
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 13:34:10
      Beitrag Nr. 305 ()
      Maximale Verwirrung
      Wie schlimm muss man finden, was die Regierung gestern im Bundestag abgeliefert hat? Die Regelungen zu Rente und Gesundheit wurden nicht umsonst "Notgesetze" getauft. Es handelt sich um Notfälle und um Notdürftigkeit. Na gut. Aber gestern passierte auch das Gesetzespaket zum Thema Hartz in absoluter Rekordgeschwindigkeit den Bundestag. Warum um Himmels Willen dieses Tempo?


      Kommentar
      von HEIDE OESTREICH

      Dass es viel zu schnell ging, zeigte nicht nur die Leidensmiene des SPD-Gewerkschafters Ottmar Schreiner, der nicht fassen konnte, dass die Koalitionsfraktionen diskussionslos die Absenkung der Arbeitslosenhilfe beschlossen haben. Das belegt auch ein Entschließungsantrag zum Gesetz. Danach sollen die Gesetze in Zukunft da, wo sie leider noch völlig unausgegoren sind, durch weitere Gesetze präzisiert werden. Das tut weh.

      Was Arbeitsminister Clement und Kanzler Schröder mit diesem Hartz-Schnellschuss erreicht haben, ist maximale Verwirrung:
      Die Leiharbeitsbranche jammert nicht nur, sie hat tatsächlich keine Ahnung, ob die Gewerkschaften so freundliche Tarifverträge abschließen werden, wie Onkel Clement anmahnt. Solche Verunsicherungen wären vermeidbar gewesen. Mit etwas mehr Vorlauf hätte man klären können, welche Form von Leiharbeit man will. Ja, man hätte sich auf ohnehin vorhandene Grundlagen beziehen können: etwa die neue EU-Richtlinie zur Leiharbeit, die eine Diskriminierung von Leiharbeitern, also ihre Schlechterstellung gegenüber der Stammbelegschaft, verbietet.

      Stattdessen log Clement zur Beruhigung der Branche, es gebe nur Basislöhne für Leiharbeiter. Im Gesetzentwurf dagegen steht, dass viele Zulagen in die Entlohnung eingeschlossen sind. Was sinnvoll ist, denn es ist EU-konform. Hat Clement sich nicht mehr getraut, das zu sagen?

      Genauso wie bei Leiharbeit hätte man in Ruhe überlegen müssen, was haushaltsnahe Dienstleistungen eigentlich sind oder was eine Ich-AG tun darf. Doch: Handlungsfähigkeit sollte demonstriert werden, Dilettantismus ist herausgekommen. Diese Regierung liefert der Opposition eine Steilvorlage nach der anderen. Die Steilvorlage Notgesetze hätte sie sich mit mehr Ehrlichkeit vor der Wahl ersparen können. Dass ihr nicht danach war, ist nachvollziehbar, wenn auch nicht entschuldbar. Die Steilvorlage Hartz-Gesetze jedoch kickt Clement der Union völlig unnötig vor die Füße: Jetzt muss er sich nicht wundern, wenn die auch schießt.

      taz Nr. 6906 vom 16.11.2002, Seite 1, 85 Zeilen (Kommentar), HEIDE OESTREICH, Leitartikel
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 13:41:13
      Beitrag Nr. 306 ()
      Du alter Schlingel:laugh::)
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 14:03:13
      Beitrag Nr. 307 ()
      Opti
      In der Politik gibt es keine Generalisten mehr. In den Spezialgebieten hat der einzelne schon Schwierigkeiten durchzublicken.
      Dein Optimalismus in allen Ehren, aber alles scheitert immer wieder an den Detailfragen s.Hartz-Papier.
      J.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 14:17:31
      Beitrag Nr. 308 ()
      Opti
      #288 Ich bin kein Schweizer. Falls Du das aus #176 schließt, dann hast Du überlesen, dass das ein Beitrag aus dem Spiegel-Forum war.
      J.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 14:58:49
      Beitrag Nr. 309 ()
      @#301


      >> Autisten wie Du ..<<
      >> dumpfbackige Stammtischler wie Dich. <<

      na, na Herr Doktor DeepThought, vergreifen wir uns da nicht ein wenig im Ton ??
      .
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 18:54:35
      Beitrag Nr. 310 ()
      Hallo Jörver,Hartz,100%-Umsetzung scheitert an den Gewerkschaften,löst die Problematik eh nicht.
      Eine Unionsregierung würde dies durch setzen,vielleicht
      mit Zustimmung der Gewrkschaften,wenn die sehen,dass alle
      Beteiligten bluten müssen,wenn nciht ohne!
      ich setze auf die Bevölkerung,man muss den Leuten erklären
      warumwaswie gemacht wird und vor allem muss eine Perspektive
      damit verbunden sein.
      GRV,GKV habe ich ja bereits viel geschrieben,nun mal zur
      anderen Seite.Ich unterstütze Grüne beim Ausgleich der
      Generationen;Verdoppelung der Erbschaftssteur auf Gewerbeimmos,die nicht im Besitz der Familie bleiben und fort geführt werden=totes Kapital.
      Ferner,Einführung der Gewerbesteuer für Freiberufler!
      wie immer etc,etc.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 19:07:20
      Beitrag Nr. 311 ()
      Ein zentraler Punkt,6Mio Billig-Jobs,da diese Zahl sonst
      nie mehr arbeiten wird,Grund,0Qualifikation!
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 19:10:43
      Beitrag Nr. 312 ()
      So,nachdem die etwas Reicheren geschluckt haben,wieder eins
      in die andere Richtung:
      0Euro Sozialhife für faulenzer(ausgenommen Alte und kranke)
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 12:33:33
      Beitrag Nr. 313 ()
      Über 1 Mio Jugendliche haben keinerlei Abschluss

      30% der Kinder kommen bereits verhaltensgestört in den Kindergarten

      Über 1 Mio Kinder sind psychisch krank,neue Studie

      Jedes 10. Kind wird mit Asthma geboren

      Jedes 2-3.Kind leidet ab Geburt an Neurodermitis

      Zustand beschrieben,was wollen wir für Kinder?Lösung!
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 13:25:13
      Beitrag Nr. 314 ()
      Opti
      willst Du jetzt einen Umwelt- und Bildungsthread aufmachen.
      Umweltschutz kostet nur und setzt unsere Wettbewrbsfähigkeit herab.
      Die Kosten für ein paar 10000 Kinder, werden noch zu verkraften sein.
      J.
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 13:28:51
      Beitrag Nr. 315 ()
      Jörver,ein Generalist macht alles auf:laugh:
      Auf was willst du hinaus?
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 13:30:59
      Beitrag Nr. 316 ()
      Als Generalist müßtes Du die Antwort kennen.
      J.
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 13:33:17
      Beitrag Nr. 317 ()
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 13:37:30
      Beitrag Nr. 318 ()
      314,Bayern hat dank Rot-Grün 2Mrd Steuerausfälle,wie wird das
      Problem gelöst,durch Einsparungen,keine neuverschuldung.
      Ausgenommen von den Einsparungen bleiben Familie,Bildung
      und Innere Sicherheit,gut so!
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 14:19:14
      Beitrag Nr. 319 ()
      Opti
      Hier stossen wir auf Grenzen.
      Das ist eine langdisktierte Frage der Bildungspolitik.
      Wollen wir die Vermittlung einer Menge Einzelfakten(Spezialisten=Fachidioten) oder wollen wir den allgemein gebildeten mit dem nötigen Grundwissen versehenden denkenkönnenden Menschen(Generalisten =nicht fachspezifischen Gebildeten, der aber in der Lage ist Zusammenhänge zu erfassen)?
      J.
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 17:05:10
      Beitrag Nr. 320 ()
      Jörver,wir brauchen Beide in dieser Reihenfolge:
      Der Generalist gibt vor,der Spezialist löst.
      Eben das ist das Problem.Was nützt ein Superhirn auf seinem
      Gebiet,wenn die Lösung nicht zu den anderen Gebieten passt?
      Nix!
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 19:25:59
      Beitrag Nr. 321 ()
      Deep Thought vs. Knallgas

      Hallo Deep,

      ich bin auf der grüblerischen Suche nach der Ursache für Deine furiosen Repliken auf mein posting

      #294 v. knallgas,

      mit dem Kernsatz

      << Als Erstes wäre es doch an der ärztlichen Standesvereinigung , für gleichmässig
      " moderate " Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder zu sorgen , alo auch einen finanziellen Ausgleich zu schaffen, nicht nur für die Arztlehrlinge, die in den Kliniken ochsen - das sind aber nicht die mit dem << erheblichen MAsochismus >> , den Du oben zitierst .... sondern auch für die Hiwis, Pflegepersonal u.dergl. dem keine goldene Zukunft in der Schweiz, nach den Lehrjahren winkt ! >>

      dem Du in Deinem

      #301 << Seit vielen Jahren weisen die Ärzteverände darauf hin - ihnen wird stets nur Lobbyismus unterstellt. >>

      ja indirekt zustimmst !!??

      -Auch wenn Du dort meinst, dass der "Hinweis der Ärzteverbände"hinreichend sei, während ich meine, dass diese Verbände, ich nenne sie in #294 "Standesvereinigungen" eher auch aktiv dafür Sorge tragen sollten, dass die - von mir völlig unbestrittene - Kluft in der Entlohnung ärztlicher Dienstleistungen geschlossen wird.

      -Dass also die Inhaber von Pfründen, seien es nun die Belegbetten in Krankenhäusern, oder "gutgehende" Praxen ... einen Teil des Geldes, das sie wohl auch von Dir unbestritten "im Schubkarren nachhause fahren" mit denjenigen teilen, die dzt. die medizinische Kärrnerarbeit leisten ....

      Nach diesem Hinweis auf den m.E. wünschenswerten Ausgleich, auf eine Solidarität innerhalb der Ärzteschaft

      - die mit Verlaub gesagt nicht " mein Bier" ist..

      werde ich von Dir hier in coram publico abgewatscht mit Sätzen wie :

      #296

      >> Zweitens verbreitest Du hier LAtrinenparolen über Verdienste von Ärzten, die echt auf bildzeitungsniveau sind.<<

      >> bevor Du hier herumpubst. <<

      und

      #301

      << Ich wette, demnächst sind diese sogarin derÖfentlichkeit SCHULD an der Misere, obwohl solche Autisten wie Du täglich - wie auch in diesem Thraed davon lesen und dann blöd fragen, warum denn immer noch alle sfunktioniert. >>

      << unangemessene Anfeindungen durch scheinheilige Politiker aller PArteien und dumpfbackige Stammtischler wie Dich. >>


      Grundsätzlich kann ich sowas schon aushalten,

      als besonders störend empfinde ich aber den Gebrauch von "Autist " als Schmähwort.

      - Nicht nur, weil ich einen Enkel mit dieser Erkrankung habe & die Frage nach einer genetischen Prädisposition sich den Grosseltern in so einem Fall natürlich stellt ...

      Es täte einem künftigen Meinungsaustausch, der sich hier im WO wohl ab & zu noch ergeben wird, sicher gut, wenn Du Dir überlegen würdest - anhand der hier in vielfäliger Weise zum Ausdruck gebrachten " Grundüberzeugung " , WEM Du da eigentlich so über`s Maul fährst ... und WARUM.

      .
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 19:38:51
      Beitrag Nr. 322 ()
      P.S.

      nicht nur, was mich angeht ..

      - siehe Dein #109

      .
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 20:06:23
      Beitrag Nr. 323 ()
      Knallgas,wer austeilt,sollte auch einstecken können,you know
      what I mean?!
      Ich bitte um produktive Beiträge und wünsche einen
      schönen Abend:)
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 23:07:56
      Beitrag Nr. 324 ()
      @#323

      Ei NO what U mean !!

      Ich stell` dieses Lamento hier schon aus gutem Grund in so epischer Breite ein.

      Da es bei diesem Thread ja um DAS Grundthema

      " WAS passiert eigentlich mit dem Haufen Geld, den wir alle in GKV`s & PKV`s einzahlen "

      geht, halte ich es für sinnvoll, bei einem der Hauptreferenten Mässigung anzumahnen.

      Könnte ja sein, dass neben mir noch ein paar anderen
      " Fragestellern " die Lust vergeht, sich hier zum Affen zu machen, wenn jedesmal dem - von mir aufgrund seiner profunden Kenntnisse durchaus geschätzten - Deep gleich so der Gaul durchgeht, wenn das Thema Geld aufkommt.

      Um das es hier, s.o. im Kern geht ...

      .
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 01:20:50
      Beitrag Nr. 325 ()
      @ knallgas

      Du hast von dem, was ich mit wirklich großem ENGAGEMENT HIER UND IN ANDEREN Threads versucht habe, Leuten nahezubrigen, die nicht die Position derjenigen kennen, die sich tagtäglich im gesundheitssystem den Arsch aufreißen, NICHTS , aber auch wirklich GARNICHTS verstanden.

      Irgendwann reißt mir halt die Hutschnur - und ich meinte nicht Autismus, sondern "Wahl-Autismus" , eine Form des Ignorierens von FAkten und Zusammenhängen, die ich aus anderen Threads nur zu gut kenne.

      Ich gebe zu, daß Du dabei auch zum Teil das abbekommst, was eigentlich andere (Politiker, z.B. ) abbekommen sollten, aber dein Teil reicht auch schon alleine.

      Ich kann diese Fortschreibung altbekannter Vorurteile gegenüber Ärzten einfach nicht mehr ab.

      Und werde meine Beiträge hier jetzt beenden.

      Es ist einfach sinnlos.

      Und um auf Deine blöde Bemerkung zurückzukommen, warum so Leute wie ich denn überhaupt noch in diesem Gesundheitssystem für die paar Kröten arbeiten habe ich noch eine ganz persönliche Antwort:

      In genau 4 TAgen werde ich eine Auslandsreise antreten, und vermutlich werde ich den dort bereits vorliegenden Vertrag mit für deutsche Verhältnisse märchenhaften Bedingungen dort auch unterschreiben.

      Gruß

      und viel Spaß beim gebetsmühlenartigen Wiederholen deiner Weltabschauung wünscht

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 08:31:22
      Beitrag Nr. 326 ()
      Deep,ich wünsche dir,dass du die für dich richtige Entscheidung
      triffst:),legst du mir das Land ins Postfach,bitte?
      Es hat persönliche Gründe,warum ich mich dafür
      interessiere.
      Wird diese Politik weiter betrieben,wird sich mir und meiner
      Familie diese Frage auch immer dringlicher stellen.


      Warum wandern eigentlich schon heute 500000/Jahr aus?
      Nun gut,es ziehen auch 600000 direkt ins Sozialnetz ein:laugh:,womit wir wieder beim Kleinen Einmaleins wären.
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 08:59:26
      Beitrag Nr. 327 ()
      Wenn meine Olle nicht so unfelxibel wäre, wär ich auch schon längst weg. :D:D
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 09:24:21
      Beitrag Nr. 328 ()
      @#325

      na dann ... Glück auf den Weg.

      Da uns Dein << ENGAGEMENT HIER >> verloren geht, müssen wir andere Informationsquellen anzapfen :

      http://www.stern.de/wirtschaft/spezial/013/artikel/?id=34170…

      "Die Bluffs der Funktionäre"

      Du wirst verzeihen, wenn ich diesen eine gewisse Glaubwürdigkeit nicht von vorneherein absprechen mag, auch wenn sie sich mit dem << gebetsmühlenartigen Wiederholen >> Deines Lamento nicht in allen Punkten decken.

      .
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 09:54:19
      Beitrag Nr. 329 ()
      -die Kanaren kann ich "warm" :) empfehlen !

      http://www.afu-net.de/steuern/oase/kanaren.htm

      http://www.afu-net.de/steuern/oase/kanaren.htm

      und vieles mehr, was sich bei google dazu finden lässt.

      Meine persönliche Erfahrung, nach drei Jahren " Teilzeit " auf Fuerteventura : Für immer wär`s mir dort zu eng = Insel.

      Aber das Teilzeitmodell - Biergartensaison hier, im Winter dort - haut gut hin.

      Allerdings nur, wenn die Börse mitmacht , drum ist heuer "jingle bells angesagt"...:)

      Macht aber auch nichts, diejenigen, die jetzt einen Teil meines Geldes haben, können sich die Miete für mein Haus dort leisten...

      .
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 09:57:56
      Beitrag Nr. 330 ()
      Mist, das war jetzt zweimal der Gleiche link !
      der hier ist auch noch recht gut.

      http://www.kurtzsuccessors.com/html/kanaren.html

      -ich krieg` für die Bücher keine Provision..:)
      .
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 10:12:26
      Beitrag Nr. 331 ()
      @ knallgas

      Hier hat ein betriebswirtschftlicher Idiot oder ein Demagoge den Artikel geschrieben.
      Ein Artikel auf dem Niveau der Hitler-Tagebücher.

      Ein verständliches Beispiel:

      Ein KFZ-Betrieb macht im Monat 100.000 € Umsatz (Betriebsfixkosten incl. Löhne, Ersatzteile)bei einer Roh-Gewinnmarge von 10%.
      Im RAhmen von Knebelverträgen des HAuptkunden macht er jetzt
      150.000 € Umsatz - dafür muss er aber doppelt so viele reparaturen vornehmen, incl. Ersatzteile und mehr Personal.

      DAher liegt die MArge jetzt bei - 3.000 €/Monat.

      Der Inhaber der Werkstatt vergibt nun die termine nur noch längerfristig, weil er an jeder reparatur 100€ verliert. Er wendet sich den Privatkunden zu, weil er die verluste aus dem Großkundengeschäft kompensieren muss und riesige Fixkosten hat. Das Dumme ist nur, daß er ohne den Großkunden Personal entlassen muss und möglicherweise keine Vertragswerkstatt mehr sein wird.

      Dann kommen ein paar ganz schlaue Journalisten und rechnen der Öffentlickeit vor, daß der werkstattinhaber sich nicht beklagen solle, weil er schließlich mittlerweile 50% ( !! ) mehr UMSATZ mache und verschweigt einfach, daß damit auch ein mehr an Personalkosten, an Verbrauchsmaterialien, an Investitionen usw. verbunden ist, weil sie selber ihr Geld immer aus dem BAnkautomaten ziehen und solche Sachverhalte einfach zu hoch sind....

      und das liest natürlich ein Oberschlauer wie Du und verbreitet den Schwachsin an seinem Stammtisch.

      Wenn der Punktwert für die leitungen seit der Einführung vor ca. 15 JAhren um 45% gesunken ist, während die Betriebskosten im Galopp stiegen - ist das eine Einkommenszunahme???!??

      Der beknackte Schreiberling hat eine explosionsartige zunahme der LEISTUNGEN mit gleichzeitiger IMPLOSION DER ENTGELTE einfach unberücksichtigt gelassen.
      Betriebswirtschaftlich nennt man das ein Schwinden der Gewinnmarge Richtung Null.

      diese genannten Zahlen (die ich für geschönt halte) zeigen doch eindeutig, daß die Ärzte nur noch bei Privatpatienten gewinn erzielen, oder ?

      Was meinst Du, wo das bruttoeinkommen läge, wenn die PKV-Ausgaben (und damit auch die erbrachten PKV-LEISTUNGEN) NICHT so stark gestiegen wären?

      So - nehmen wir einmal den angeblichen Bruttoertrag von 83.000 €/jahr. Der Arzt hat also eine Investition für die Praxis getätigt und beschäftigt 1-2 Angestellte und zahlt Miete und Strom und Telefon und tilgt den Kredit für die Investition incl. Vorkasse für das 4- monatige Warten auf sein Entgelt ( ! ) am Quartalsende - für ganze 107.000 € im Jahr, ja?

      Wo lebt dieser Durchschnittsarzt?

      In Osteuropa? Timbuktu? Sind seine einzigen Investitionen ein Stethoskop?

      Aber nehmen wir einmal an, er würde tatsächlich durchschnittlich 83.000 € BRUTTO "verdienen" ...

      Das sind dann - ich will einen Vergleich mit Angestellten ermöglichen, daher nehme ich einfach 13 Monatsgehälter - nicht einmal 6.400 € BRUTTO/MOnat.

      DAvon gehen dann an Abgaben für Ärztekammerbeiträge und Altersversorgung (das sind ja keine Betriebskosten! ) ca. 1.700 €/Monat ab.
      Verbleiben 4.700 € BRUTTO/MOnat.

      Gehen wir von einer Besteuereung von 40% aus, so verbleiben noch 2.820 € netto.

      Wohlgemerkt: Für die Tätigkeit als "Selbständiger" , der sich vorwerfen lassen muss, er würde den Patienten den Hals abschneiden und ein Heidengeld verdienen - obwohl er doch nur 1-2 Angestellte zu bezahlen hat und einen lächerlichen Kredit von ca. 1 Mio für die Praxiseinrichtung abzuzahlen hat und Miete zahlen muss , und .....

      Warum im Osten bereits jetzt ein dramatischer Versorgungsnotstand herrscht, wo doch so traumhafte bedingungen für ca. 80 Std Schuften in der Praxis herrschen, weiß wohl einzig der so "kluge" Schreibeling beim Stern.... schön, wenn man mit Milchmädchenrechnungen und fragwürdigen Zahlen die vielgehassten Ärzte noch mal so richtig vorführen kann....

      Vielleicht sollte der Stern eine Rubrik

      "Traumberufe mit phantastischen Einkommensmöglichkeiten"

      oder

      "Berufs-geheimtipps"

      aufmachen. Einige werden darauf hereinfallen.
      Und diese NAivlinge werden Euch dann versorgen.

      Wer mobil ist und noch klar im Kopf, der wird mit den Füßen abstimmen.

      Ich schätze, daß die "Null"-Runde (die in Wirklichkeit ja eine reale Minusrunde ist) ca. 250.000 Arbeitsplätze im gesundheitssystem kosten wird.
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 10:23:21
      Beitrag Nr. 332 ()
      Na gut, knallgas, Du hst mir nun demonstriert, was Du unter Erneuerung des Sozialsystems verstehst.... :D


      "Niedrige Steuern hin, Wertzuwachs her, der Anlegerfuchs von heute spekuliert auch auf Subventionen. Die Kanaren haben diesbezüglich besonders viel zu bieten. Das Füllhorn der Zuwendungen wird gespeist von der Regionalregierung, dem spanischen Staat u. vor allem der EU. Mit EU-Geldern werden z.B. völlig intakte Straßen noch einmal asphaltiert, weil gerade keine anderen Verwendungszwecke zur Verfügung stehen. Doch: Statt sich als deutscher EU-Nettozahler darüber zu ärgern, sollten Sie einfach zum kanarischen Investor avancieren und selber die Hand aufhalten! Notfalls genügt es, zum Residenten zu mutieren und schon können Sie Flugzuschüsse für Reisen in den Rest der Welt kassieren. Der pfiffige Kurtzsche Ratgeber weist Ihnen Fachleute nach, die Ihnen helfen: beim Ausknobeln erfolgsträchtiger Unternehmenskonzepte, Beantragen u. Start privilegierter ZEC-Firmen sowie vor allem Aus-dem-Feuer-Holen knackiger Subventionskastanien. P.S. In der neuesten Auflage finden Sie sogar einen ZEC-spezialisierten Hamburger Steuerberater."
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 10:34:24
      Beitrag Nr. 333 ()
      Also, wer sich den letzten Link von knallgas einmal durchliest, der muss sich fragen wieso sich jemand auf eine Diskussion mit ihm einlässt, der noch klar denken kann.

      dieses geschreibsel dort ist ja billigster NAtur.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 10:59:05
      Beitrag Nr. 334 ()
      @#333

      schön, dass Du mir (uns) doch noch erhalten bleibst !!

      Wer dem "Geschreibsel", vor allem wg. ZEC mehr Glauben schenken mag, kann sich mal bei mir melden, ich kann da noch ein paar Infos nachschieben...

      Die aber unseren guten Doktor Deep wohl nicht betreffen, der muss sich sein Geld in der Ferne ja erst noch verdienen .... :)

      .
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 11:05:00
      Beitrag Nr. 335 ()
      331,Deep,da wären wir wieder bei Kosten,die Bruttolöhne sind
      zu hoch,die Nettolöhne zu niedrig.Wie das zu ändern ist,ist doch klar:
      -Runter mit den Lohnnebenkosten(beispiele gibt es hier genug)
      -D hat hat:
      -den höchsten Krankenstand(Karenztage)
      -Urlaubsgeld(einziges Land der Erde,Globalisierung=streichen)
      -wir studieren am längsten und gehen am frühesten in Rente
      (Verkürzung der Studienzeiten,2.Studium kostet=Selbstfinanzierung),Altersbegrenzung für kostenfreies
      Studim(Bekannte studiert(50Jahre alt,will Apothekerin werden,
      wie schon Vieles in ihrem Leben,wird den Job nie ausüben,
      ein 72 Pensionist macht seinen Dr. auf Kosten der Steuerzahler
      (der kann es machen,aber mit seinem geld nicht mit meinem)
      -in vielen Bereichen muss über Arbeitszeitverlängerung nach gedacht werden,senkt die Kosten,Arbeit wird billiger,neue
      Arbeitsplätze entstehen,Schwarzarbeit geht zurück,An hat
      mehr Geld,Binnenwirtschaft wird angekurbelt.
      -Und jetzt muss ich wieder was tun:)
      die Liste ist natürlich nur ein kleiner Auszug
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 11:09:03
      Beitrag Nr. 336 ()
      Knallgas,ich bitte dich nochmals wenigstens einmal einen
      konstruktiven Beitrag zu leisten.Zerstörer haben wir mit der
      Regierung bereits genug
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 11:11:59
      Beitrag Nr. 337 ()
      mit dem :cry: wg.

      << Mit EU-Geldern werden z.B. völlig intakte Straßen noch einmal asphaltiert, weil gerade keine anderen Verwendungszwecke zur Verfügung stehen. >>

      hat er übrigens recht, es haut einem wirklich den Vogel `raus, wenn da auf Fuerte z.B. eine Stichstrasse nach AJUY, einem kleinen Fischernest an der Westküste, mit vielleicht 100 Einwohnern, ausgebaut wird, wie hierzulande eine Autobahntrasse ... wenn auch "nur" zweispurig, aber mit Geländeabtragungen der gröberen Art!

      .
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 11:13:33
      Beitrag Nr. 338 ()
      is ja gut, OPTIMASLIST, ist Dein thread ..
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 11:19:43
      Beitrag Nr. 339 ()
      - aber ein kleiner sidekick zum Schluss vielleicht noch..
      wer den Doktor, der ja gerade seine Zukunft wo anders entdeckt hat, mir aber

      << Na gut, knallgas, Du hst mir nun demonstriert, was Du unter Erneuerung des Sozialsystems verstehst.... >>

      vorhält, auch für einen ziemlichen Pharisäer hält, der möge hier einstimmen..

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 11:36:25
      Beitrag Nr. 340 ()
      -um das zu verdeutlichen ... mir geht es da nicht mal so sehr um die Deep`schen Auswanderungspläne, er scheint ein wenig verdrängt zu haben, wer ihm hier das Studium, die Ausbildung zum weltweit gesuchten Spezialisten finanziert hat...

      -Und mit welchen "Bekannten" Du Dich umgibst, Optimalist

      <<(Bekannte studiert(50Jahre alt,will Apothekerin werden >>

      so besonders konstruktiv für unser Staatswesen ist das auch nicht gerade ...:)

      -Ich muss jetzt auch was sinnvolleres hacken, auch wenn`s hier gerade so richtig Spass macht, auf dem Gutmenschen -thread ...
      .
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 11:43:54
      Beitrag Nr. 341 ()
      lieber knallgas,
      ich habe mir mein Studium selbst finanziert.

      Und die Kosten für die bereitstellung der Infrastruktur des Studiums habe ich bereits vielfach zurückbezahlt - über abertausende von unbezahlten Überstunden.

      Und noch etwas:

      ich werde auch an meinem neuen Arbeitsort ganz ordentlich Steuern und Sozialabgaben zahlen. Wie jeder andere Bürger dort auch.

      Nur, das gehalt ist halt im gegensatz zum Standort deutschland einigermaßen meiner Qualifikation angemessen... :D

      deine "Infos" zum Gesundheitssystem kannste Dir sparen.
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 11:46:44
      Beitrag Nr. 342 ()
      Wenn die echten Studienkosten bei berufsantritt in rechnung gestellt würden und dafür angemessene gehälter gezahlt würden, wäre jeder Arzt in D sofort für Studiengebühren.

      Die Dankbarkeitsnummer kanste Dir sparen - die Schraube ist beiden sozialen Berufen bereits seit JAhrzehnten überdreht -zieht einfach nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 12:03:30
      Beitrag Nr. 343 ()
      Interview
      „Ungerechtigkeit im Gesundheitswesen ist aberwitzig“

      11. April 2002 Mehr Wettbewerb unter Krankenkassen, Krankenhäusern und Ärzten könnte dem deutschen Gesundheitswesen aus den Finanznöten helfen, sagt Eberhard Wille, Volkswirt an der Universität Mannheim. Wille ist stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrats für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Mit diesem Gespräch eröffnet FAZ.NET im Rahmen der FAZ.NET-Debatte „Zukunft Deutschland“ eine Diskussion um die Gesundheitspolitik.

      Herr Wille, seit zwanzig Jahren versuchen deutsche Gesundheitsminister, das kostenträchtige Gesundheitssystem zu reformieren. Braucht es einen Befreiungsschlag der Politik?

      Die Kostenanstieg im Gesundheitswesen ist ein internationales Problem. Nach den Daten der OECD sind die Gesundheitsausgaben in jedem Land dieser Erde stärker gewachsen als das Bruttoinlandsprodukt (BIP).

      Gibt es Unterschiede je nach den ordnungspolitischen Rahmenbedingungen der einzelnen Länder?

      Kaum. Sie finden den Kostenanstieg in Ländern mit marktwirtschaftlich organisiertem Gesundheitssystem wie den Vereinigten Staaten und der Schweiz genauso wie in steuerfinanzierenden Ländern wie Großbritannien und in beitragsfinanzierten Systemen wie in Frankreich und bei uns. Es gibt kein Land, dem es in den vergangenen dreißig Jahren gelungen wäre, die Gesundheitskosten auf einem Niveau mit dem BIP wachsen zu lassen. Im Gegenteil hat Deutschland das mit der gesetzlichen Krankenversicherung ab 1975 noch am ehesten geschafft. Seitdem steigen die Behandlungsausgaben etwa so wie das BIP.

      Worin liegt dann die Not des deutschen Gesundheitssystems?

      Die Finanzierungsbasis bricht weg. Die besteht ja nur noch aus Arbeitsentgelten und Renten. Die Wachstumsrate dieser beitragspflichtigen Einkommen ist wesentlich schwächer als das BIP. Von 1985 bis 1998 erreichte das beitragspflichtige Einkommen nach unseren Berechnungen etwa 55 bis 60 Prozent des Wachstums des BIP. Selbst wenn es uns also gelingt, die Wachstumsrate auf der Ausgabenseite auf der des BIP zu halten, müssen die Beitragssätze steigen, weil die Einnahmen nicht ausreichen.

      Warum haben sich die Ausgaben besser entwickelt als die Einnahmen?

      Auf der Ausgabenseite haben wir alle drei Jahre eingegriffen, um das System zu stabilisieren. Auf der Einnahmenseite haben wir sogar das Gegenteil getan, indem wir die Finanzen der Krankenversicherungen zugunsten der Arbeitslosenversicherung und der Rentenversicherung reduziert haben. Letztlich ereilt uns das Dilemma, die Beiträge erhöhen zu müssen, alle zwei bis drei Jahre, wenn wir nicht auf der Ausgabenseite extrem rationieren wollen - und da sind die Deutschen nicht so geduldig wie vielleicht die Engländer und die Schweden.

      Was ist also zu tun?

      Entweder lassen wir die Beitragssätze wachsen, was natürlich beschäftigungspolitisch nicht ideal ist. Oder wir erweitern die Finanzierungsbasis und schränken den Leistungskatalog ein. In jedem Fall müssen wir etwas grundsätzlich ändern. Da aber alle vorgeschlagenen Maßnahmen politisch nicht sehr gewinnträchtig sind, verschiebt die Politik das Problem lieber auf die Zeit nach der Bundestagswahl.

      Welche Änderungen schlagen Sie vor?

      Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun: zunächst muss man die Beitragsbemessungsgrenze um Zinsen, Mieten und Pachten auf das Gesamteinkommen erweitern. Denn wenn jemand 3000 Euro Lohn bekommt und sein Freund nur 1500 Euro, aber auch 1500 Euro Zinsen, dann bekommen die beiden zwar die gleiche Leistung, aber an Beiträgen zahlt der zweite nur die Hälfte vom ersten. Das ist aberwitzig.

      Zweitens sollte auch die nichtberufstätige Ehefrau, die keine Kinder erzieht und keine Pflegedienste verrichtet, wenigstens einen Mindestbeitrag zahlen. Denn wenn zwei Ehepartner jeweils 3000 Euro verdienen, in einer anderen Familie nur der Ehemann aber 6000 Euro, zahlt das erste Paar doppelt soviel Beiträge wie das zweite. Beide Beispiele verstoßen gegen die horizontale Gerechtigkeit.

      Dritten müssen die versicherungsfremden Leistungen ausgegliedert werden.


      Dann müssen diese Leistungen aber steuerfinanziert werden. Die Belastung für den einzelnen Versicherten bleibt.

      Global bleibt die Abgabenlast dieselbe. Aber der Faktor Arbeit würde von diesen Leistungen nicht mehr unmittelbar belastet. Man könnte die Kosten stattdessen über die Mehrwertssteuer finanzieren. So würde die Belastung von der Arbeit auf den Konsum verlagert.

      Was halten Sie von dem Vorschlag, die Beitragsbemessungsgrenze zu erhöhen?

      Das lehne ich ab. Denn die Menschen, die sich zwischen der gegenwärtigen und der vorgeschlagenen Grenze bewegen, haben schon einen sehr hohen Grenzsteuersatz bei der Einkommenssteuer.


      Diskutiert wird ebenfalls, ob man nur noch eine Reihe von Kernleistungen gesetzlich versichert und es dem Einzelnen überlässt, sich für mehr Leistung privat zu versichern.

      Das wird nicht ausreichen. Ich habe vorgeschlagen, als dritte Möglichkeit Satzungsleistungen einzuführen. Diese Leistungen sollen zwar auch solidarisch finanziert werden, allerdings nur innerhalb einer Krankenkasse. Diese könnte selbst entscheiden, ob sie beispielsweise eher Homöopathie finanzieren will oder Akupunktur. Der Vorschlag spart zwar kein Geld, aber er macht die Kassen flexibler und stärkt den Wettbewerb.

      Wie viel Wettbewerb braucht, wie viel Wettbewerb verträgt ein Gesundheitssystem überhaupt?

      Ich bin ein Befürworter des Kassenwettbewerbs, schon deshalb, weil der Versicherte dann eine echte Option hat. Zudem wäre eine so rigide Rationierung wie etwa in England bei einem Kassenwettbewerb gar nicht möglich. Es gäbe immer einzelne Kassen, die zusätzliche Leistungen anböten, und auch immer Kunden, die dafür mehr bezahlten. Noch ist der Beitragssatz statt des Angebots entscheidend für den Wettbewerb. Denn gleichgültig wo ich versichert bin: Der Arzt, zu dem ich gehe, bleibt immer der gleiche.

      Wettbewerb also nur unter den Krankenkassen?

      Ein Kassenwettbewerb macht nur Sinn, wenn es auch unter den Leistungserbringern einen Wettbewerb gibt. Man darf dabei natürlich nicht auf Qualität und Sicherheit verzichten. Aber Zertifizierungen könnten helfen. Die Krankenkassen sollten damit werben können, dass sie die besten Krankenhäuser und Ärzte unter Vertrag haben. So könnte der Wettbewerb die Qualität sogar noch steigern. Das beinhaltet aber auch das Recht der Kassen, mit Krankenhäusern, die die Leistungen nicht bringen, keine Verträge abzuschließen.

      Das Interview führte Karsten Polke-Majewski, FAZ
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 12:27:02
      Beitrag Nr. 344 ()
      Deep,nicht schlecht Herr Specht,
      aber:
      -sukzessiver Umbau auf Private KV ist unerlässlich,wie auch bei Rente(pop.entw.)
      -was ist,wenn einer 3000 E verdient und 1000 Euro Zinseinkünfte hat,der Andere verdient 1500 Euro und hat keine.Soll der mit den 3000 noch mehr zahlen?Ne!
      möglicherweise erbringt der mit dem höheren Verdienst auch mehr Leistung!
      Gut sind die Paketlösungen.Vom Geld unabhängig:Seit Jahren
      steigt der Beitrag bei gleichzeitiger jährlicher Verschlechterung
      der Leistungen.Der Verschiebebahnhof,KV für Rente oder umgekehrt zeigt doch den Aberwitz auf,wenn du 2 Pleiten hast,
      kannst du verschieben ,wie du willst,es kommen immer Pleiten raus.
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 12:29:28
      Beitrag Nr. 345 ()
      herrschaftseiten, ich muss nochmal .. :)

      WO nimmst DU eigentlich die Zeit her ?? - heut` ist MONTAG , da müssten Dir doch die Patienten keine Sekunde Luft zur Pflege dieses wertvollen Meinungsaustausches, samt Quellenrecherche lassen !! ???
      .
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 12:36:22
      Beitrag Nr. 346 ()
      Viele Forderungen sind ja mit dem identisch,was wir hier bisher zusammen getragen haben.
      Einen Punkt lehne ich noch ab;Steuerfinanzierung,nur als
      Übergangslösung,danach auf keinen Fall.
      Der Jungen Generation ist es wurscht,ob 80% Abzüge mit
      40% Steuer und 40 % sonstiger Abgaben zu entrichten sind oder 60 zu 20.Sonst entsteht hier der nächste verschiebebahnhof.Richtig ist,die Eigenverantwortung des Einzelnen zu stärken.Vilmar sagt übrigens schon vor 20 Jahren,in der Medizin ist immer mehr machbar,aber es wird
      immer weniger finanzierbar,auch das sollte man zur Kenntnis nehmen.Wer eine herausragende Leistung will,hat auch einen
      herausragenden Beitrag.
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 12:41:10
      Beitrag Nr. 347 ()
      Knallgas,wenn man sooo gut ist wie wir,kann man mehrere
      Tätigkeiten auf einmal tun:laugh:
      du etwas nicht?:confused:
      Hier dürfen aber nur diejenigen schreiben,die das können,
      Pech für Gas,das verflüchtigt sich doch ,hat mein chemielehrer
      immer gesagt,ob der wohl Recht hat?
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 12:57:12
      Beitrag Nr. 348 ()
      @ Deep, die Letzte :

      bin gerade nochmal zerknirscht in mich gegangen, so sollte unser Abschied ja nicht unbedingt aussehen, ich habe Deine Beiträge in anderen Threads durchaus goutiert & als Quellen schätzen gelernt.

      Dass Du Dich HIER als ein vom System frustriertes Arschloch präsentierst, wird also schon einen ehrlichen Grund haben, den ich nicht so einfach verspotten sollte...

      Hoffentlich wird`s in der Ferne wirklich besser .. distant grass is always greener ...!

      Es scheint als angestellter (Ober)arzt hierzulande wirklich nicht sehr viele Perspektiven zu geben..

      Ein Freund hat das, nach der klinischen "48 Stunden -Übung" per Aufbaustudium Medizininformatik gelöst, verdient inzwischen als freier Datenbankspezialist so um die €ur 200 tsd. p.a. ( brutto, aber als Solist ) & lacht natürlich auch einige seiner niedergelassenen Ex - Kommilitonen aus..

      Ist aber sicher nicht DER Königsweg für alle Frustrierten ...

      D`rum nochmal, mach`s gut & lass es hier gut sein...

      .
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 14:58:32
      Beitrag Nr. 349 ()
      Eichel erhöht die Neuverschuldung in 02um 13,5Mrd.Bisher hat man mirimmer erzählt,die machen wegen den Jungen keine Schulden:confused:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 17:24:42
      Beitrag Nr. 350 ()
      --------------------------------------------------------------------------------

      P O L I T I K
      Reformkommission: Rürup für radikale Änderungen im Gesundheitssystem

      BERLIN. Schon vor der offiziellen Berufung der neuen Sozialreformkommission der Bundesregierung sorgt ihr designierter Vorsitzender Bert Rürup mit detaillierten Vorschlägen für Aufsehen. Der Darmstädter Wissenschaftler sprach sich für eine radikale Gesundheitsreform aus. So plädierte er am 16./17. November dafür, den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung auf das medizinisch Notwendige zu beschränken.

      Leistungen wie Zahnersatz könnten „aus dem Grundleistungskatalog herausgenommen und gegebenenfalls einer privaten Versicherung anheim gestellt werden“.
      Bundessozialministerin Ulla Schmidt (SPD) kündigte derweil an, die Mitglieder der Kommission in den nächsten Tagen vorzustellen. Nach Ansicht Rürups könnten die Bürger künftig auch dazu verpflichtet werden, eine „obligatorische private Unfallversicherung“ abzuschließen.

      Ferner könne der Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung in Form eines „Barlohns“ ausgezahlt werden. Dadurch ließen sich die „Gesundheitskosten von den Arbeitskosten entkoppeln“ und die Sozialabgaben senken. Der Experte sagte weiter: „Warum in Deutschland der Internet-Handel mit Medikamenten und der Besitz mehrerer Apotheken verboten ist, warum es eine Preisbindung für Medikamente gibt – das können Sie einem Ökonomen nicht erklären.“

      Der Wirtschaftsweise hält es zudem für sinnvoll, über einkommensunabhängige Beiträge zur Krankenversicherung nachzudenken. Nach gegenwärtigem Stand müsste jeder Erwachsene unabhängig von seinem Lohn eine Prämie von 200 Euro zahlen. Schmidt kündigte im Zug weiterer Reformen die flächendeckende Einführung der Patientenquittung für 2004 an.

      Allerdings würden die Patienten „dann zunächst nur sehen können, was der Arzt unternommen hat“. Die Preisauskunft werde noch etwas auf sich warten lassen. Schmidt will außerdem das Honorarsystem der Ärzte verändern. Ein Arzt, der mehr leiste und bessere Qualität anbiete, müsse auch mehr Geld verdienen.
      Zugleich stellte die Ministerin klar, dass sie sich Rürup als Kommissionspräsidenten gewünscht habe. /ddp
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 17:35:35
      Beitrag Nr. 351 ()
      M E D I Z I N
      Demographen: Junge Patienten am teuersten :D

      ROSTOCK. Die zunehmende Zahl älterer Menschen in Deutschland muss nicht zwangsläufig zu einem Anstieg der Gesundheitskosten führen. Denn anders als weithin angenommen, steigen die Behandlungskosten nicht mit dem Alter der Patienten, wie eine Studie in Social Science & Medicine (2002; 55: 593–608) belegt.


      Eine frühere Studie aus den USA hatte gezeigt, dass ältere Patienten in Krankenhäusern weniger Kosten induzieren als jüngere. Im Jahr 1988 lagen die durchschnittlichen Kosten von Medicare für Patienten im Alter von 65 bis 69 Jahren bei 15 436 US-Dollar. Für die Patienten über 90 Jahre musste die staatliche Versicherung für Rentner dagegen nur 8 888 US-Dollar pro Patient ausgeben.

      Dr. Hilke Brockmann vom Max Planck Institut für Demographische Forschung in Rostock kommt jetzt für zwei AOKen in einem alten (Westfalen-Lippe) und einem neuen Bundesland (Thüringen) zu ähnlichen Ergebnissen. Die AOKen gaben 1997 fast 40 Prozent aller Kosten im Krankenhausbereich für zehn Prozent der Patienten aus. In Westfalen-Lippe waren jüngere Frauen im Alter von 20 bis 49 Jahren, die an Krebs starben, die teuersten Patienten.

      Durchschnittliche Behandlungskosten: 18 560 Euro. In Thüringen musste die AOK am meisten Geld für Brustkrebspatientinnen im Alter von 50 bis 59 Jahren bereitstellen, die innerhalb eines Jahres starben. Nach dem 60. Lebensjahr sinken die Ausgaben für die Patienten deutlich. Die Behandlungskosten der über 90-Jährigen seien nur halb so hoch wie die für die Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen, heißt es in der Studie. Ursache dafür ist nicht etwa ein im Alter verändertes Erkrankungs-Spektrum. Nein: Auch auf die gleiche ICD-Entität bezogen nehmen die Kosten im Alter ab.


      Eine mögliche Erklärung liegt in der höheren Komorbidität im Alter. Diese führe möglicherweise dazu, dass älteren Patienten einige Behandlungen nicht angeboten würden, entweder weil sie zu gefährlich für die älteren Patienten sind oder wie Brockmann sich ebenfalls vorstellen könnte, weil sie nicht genügend evaluiert sind und deshalb von den Ärzten sehr zurückhaltend eingesetzt würden.
      Was nicht unbedingt der medizinischen Evidenz entsprechen muss. Möglicherweise könnten viele Leben gerettet werden, wenn auf eine „Rationierung“ von medizinischen Behandlungen allein aufgrund des Alters verzichtet würde. /rme
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 17:39:03
      Beitrag Nr. 352 ()
      Die RotGrüne Koalition war die einzige regierung, die rigorose Maßnahmen der EU gegen die tabakindustrie durch masive Blockade verhinderte. Sie steht damit in der Tradition der Ära Kohl...

      Lancet ist übrigens eine der angesehensten medizinischen Zeitschriften der Erde..... :D


      --------------------------------------------------------

      Krebsgesellschaft fordert energisches Vorgehen gegen die Tabakindustrie

      FRANKFURT. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat von der Bundesregierung gefordert, ein unabhängiges Institut damit zu beauftragen, die Aktivitäten der in Deutschland tätigen Zigarettenindustrie zu untersuchen.


      „Mehr und mehr Erkenntnisse“ wiesen darauf hin, dass weltweit operierende multinationale Tabakkonzerne entscheidenden Einfluss auf den Tabakkonsum nähmen, erklärte die Gesellschaft in Frankfurt. Die Tabakwirtschaft versuche nach Angaben der Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, Gro Harlem Brundtland, die Gesundheitspolitik einzelner Staaten zu beeinflussen.

      In einem Artikel der Zeitschrift „The Lancet“ (Neumann M et al., Tobacco industry strategies for influencing European Community tobacco advertising legislation, The Lancet, Vol. 359, 1323–1330, April 13, 2002) wird in diesem Zusammenhang „Deutschland als zuverlässigster Partner der Zigarettenindustrie in Europa“ bezeichnet. /hil
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 19:12:49
      Beitrag Nr. 353 ()
      Liest der Rürup hier?Der hat ja schon einige Punkte aufgenommen,s.Zahnersatz(Schweiz lässt grüssen),private Unfallversicherung.Aber hier ist er nicht genügend Experte,
      Vorrang hat eine KT-Versicherung,die auch Krankheit abdeckt,
      dann erst die Unfallversicherung oder die gar nciht sondern BU-Versicherung,Details gerne auf Wunsch,
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 07:13:50
      Beitrag Nr. 354 ()
      Deep,jaja,die junge Generation zwischen 65 und 69:laugh:,wie nennt man das?Bauernfängerei?
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 07:38:03
      Beitrag Nr. 355 ()
      trotz sparpaket,2003 neues loch über 1,5mrd,allein 900000mio
      durch absenkung der beiträge der arbeitslosenhilfe
      dumm dümmer schröder
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 09:06:16
      Beitrag Nr. 356 ()
      Die armen, armen Ärzte :D:D

      Mittwoch, 20. November 2002
      Globudent steckt Millionen ein
      Betrug mit den "Dritten"

      In den Mund gelegt wurden die billigen "Ersatzstücke" aus China - berechnet wurden die "Dritten" nach den in Deutschland üblichen fünf Mal höheren Preisen: Die deutsche Ärzteschaft hat wieder ihren Skandal.

      Bei dem von der Staatsanwaltschaft Wuppertal aufgedeckten Fall gehe es um millionenschweren Betrug bei Zahnersatz zum Nachteil der Krankenkassen, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Im Laufe des Vormittages würden allein in Nordrhein-Westfalen 15 Objekte durchsucht. Der Verdacht richte sich zunächst gegen acht Mitarbeiter einer Dentalgesellschaft und ihrer Nebenfirmen.

      Die deutsche Firma Globudent/O-Dent-O-Dentalgesellschaft habe Zahnärzte dazu bewegt, Patienten billigen Zahnersatz aus China in den Mund zu legen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unterlagen der Staatsanwaltschaft. Den Krankenkassen und Patienten habe die Firma aus Mülheim an der Ruhr aber teure deutsche Preise für Brücken, Kronen und Gebisse berechnet. Der sei fünf Mal so hoch. AOK-Experten beziffern den Schaden auf mindestens 50 Millionen Euro.

      Die Firma soll die kassierten Erlöse diskret und in bar an die Ärzte geschickt haben. Nach den Worten eines Zahnarztes winkten den Medizinern, die sich auf das Geschäft mit Globudent einließen, zwischen einem Drittel und einem Fünftel der gefälschten Summe als Rückvergütung. Das Unternehmen habe mit dieser Masche "Jahr für Jahr Millionengewinne" gemacht, sagte Peter Scherler, Leiter der AOK-Task-Force für Abrechnungsbetrug in Niedersachsen, der Zeitung.

      Die Nullrunde tut denen mal ganz gut :D:D
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 10:20:50
      Beitrag Nr. 357 ()
      Bitte NICHT ZAHNärzte mit Ärzten gleichsetzen - das ist nicht mal das gleiche Studium, geschweige denn die gleiche Standesvereinigung.

      Sagenhafte 18 % der Ausgaben im gesundheitssystem werden nur für die Zähne ausgegeben!

      Das ist unfassbar !


      Also: Bitte etwas mehr Differenzierung, wenn ich bitten darf.

      Ich halte es für richtig, wenn Rürup und andere verlangen, daß die Zahnbehandlung aus der GKV ausgelagert wird und einer privaten Zusatzversicherung zugeführt wird.

      Hier handelt es sich nicht um lebenswichtige Behandlung und die Eigenverantwortung für das, was mit den Zähnen passiert, liegt bekanntermaßen zum allergrößten teil bei den PAtienten selbst.

      ACHTZEHN PROZENT! DAs muss man sich mal vorstellen....
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 10:24:02
      Beitrag Nr. 358 ()
      #357

      das gleiche hatten wir doch schon bei anderen Ärzten auch, Laborbetrug, etc.. Natürlich kann man nicht die schwarzen Schafe mit allen anderen Ärzten gleich setzen, dennoch hat sich hier wie auch in der Politik soetwas wie eine "Bedienermentalität" eingeschlichen. Dieses System lädt aber auch dazu ein, deshalb muß man allen Beteiligten hierbei einen Vorwurf machen. Lobby`s halt ;)
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 11:27:48
      Beitrag Nr. 359 ()
      ja, das ist Lobbyarbeit... der Krankenkassen.

      Diese betrügereien sind hart zu verfolgen - aber auch Mio-betrügereien sind angesichts des gesamtmarktes von über 230.000 Mio lächerliche Ablenkungsmanöver der AOK, bei der man anhand der veröffentlichungstermine solcher Pressemitteilungen das Herannahen der Budgetverhandlungen für das nächste jahr feststellen kann.

      Die Bigotterie der Bundesregierung kann man gut daran erkennen, daß sie einem Zuhälter gleich jährlich über 10 Mrd an tabaksteuern kassiert, die Maßnahmen der EU und der Ärzteverbände sowie der Patienten-selbsthilfeorganisationen gegen den tabak- und Alkoholmißbrauch jahrelang blockiert und die durch Alkohol- und tabaksteuern erreichten zweistelligen MRD-Beträge zu keinem einzigen cent in Prävention oder gar Kompensatiuon der mit dem Mißbrauch der genußmittel verbundenen Mrd-Verluste der GKV, der PKV oder auch nur der Wirtschaft kompensiert.

      Die Probleme der GKV sind nicht durch die Betrügereien einiger Krimineller in weißen Kitteln, sondern durch eine strukturelle NICHT-Anpassung und jahrzehntelanges wegsehen und Abtauchen der Politik verursacht.

      Nicht einmal jetzt ist irgendeine grundsätzliche Änderung zu erkennen - jetzt, nach 4 JAhren regierungstätigkeite wird eine Kommission eingesetzt - was hat RotGrün denn, bitte sehr, in der letzten Legislaturperiode gemacht?

      gepennt und schöngeredet.
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 11:50:50
      Beitrag Nr. 360 ()
      #359

      ich sagte doch Lobby, dazu zähle ich auch die AOK und Konsorten. ;) Z.B. könnte man aus den ca. 70 Kassen 1 oder 2 machen. Wofür 70 x Vorstände mit dicken Pensionen, wenn die Leistungen doch weitestgehend eh alle gleich sind ?
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 12:51:53
      Beitrag Nr. 361 ()
      357,ganz zu schweigen von den hinaus geworfenen Milliarden
      für Zahnspangen,etc.,die deutsche Mentalität,was nix kostet,
      wird ins Maul gesteckt,da schrecken nicht mal40-jährige zurück.
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 15:31:11
      Beitrag Nr. 362 ()
      Also, bei einem MArkt von sagen wir einmal 220 Mrd. für stationäre und ambulante Medizin und einer Lohnquote von über 70% geht es im gesundheitssystem also um insgesamt

      4,2 Millionen Arbeitsplätze

      und

      154 Mrd. an gehältern.

      Mal sehen, wieviele Hunderttausend Arbeitsplätze Frau "Superschlau" BMG Schmidt im Verlauf der nächsten 12 Monate vernichtet hat.

      Durchschnittlich entspricht das - sehr grob "über-alles" gerechnet - einem mittleren gehalt von 36.600 € pro Arbeitsplatz.

      Bei einem Gesamt-Lohneffekt für Lohnabschluss im öffentlichen Dienst plus bezahlung von bisher unbezahlten Überstunden zzgl. zusätzlicher Arztstellen für die umsetzung des EUGH-Urteils und der Abschafung der Verstöße gegen das Arbeitszeitschutzggesetz von INSGESAMT nur 2%

      wären das bereits 84.000 Arbeitsplätze bei "Nullrunde" .

      DA die nicht lohnabhängigen Kosten jedoch immerhin ca. 30% der 220 Mrd betragen, würde eine moderate Kostensteigerung der Sach- und Betriebskosten von nur 3% weitere 126 mio € ausmachen, so daß noch einmal ca. 5.000 Arbeitsplätze bei Kostenneutralität freigesetzt würden.

      diese äusserst grobe rechnung ist natürlich sehr optimistisch, denn erfahrungsgemäß werden ja die Schwächsten im Arbeitsmarkt freigesetzt.

      deren Jahreslohn liegt niedriger -und sie sind schwer vermittelbar.

      Also dürfen wir Frau Schmidt gratulieren, daß ihre Initiative vorraussichtlich über 100.000 Arbeitsplätze vernichten wird und ein gehöriger Anteil dieser menschen fortan Langzeitarbeitslos sein wird... Einige derer werden dann 2004 die Errungenschaften der der Sozialhilfe noch weiter angenäherten Arbeitslosenhilfe = "Arbeitslosengeld II" kennenlernen. Die Insolvenzverwalter und Gerichtsvollzieher haben dann halt mehr Arbeit.

      Diese 100.000 Menschen haben dann natürlich keine Gelegenheit mehr, Sozialabgaben in der früheren Höhe zu zahlen.

      Also wird es eine noch stärkere Schieflage der Sozialen Sicherungsysteme geben. Dies wird natürlich einschneidende Reaktionen erfordern: Neue Nullrunde, die in wirklichkeit ja eine Minusrunde ist.

      Die Sprechstundenhilfen haben übrigens einen Flächentarifvertrag. Da sind Mauscheleien beim Gehalt nicht drin bzw. untertarifliche Bezahlung einklagbar.

      Also keine Chance für freiwilligen Lohnverzicht.

      ich kenne einige NIedergelassene, die bereits, um nicht selber die BAnkkredite wegen unwirtschaftlichkeit zu gefährden, Überlegungen anstellen MÜSSEN, welche(n) Angestellten sie ein übles Weihnachtsfest und ein Böses neues Jahr bereiten werden.

      Wer meint, dies sei Schwarzmalerei:

      Alles bereits dagewesen - 1997 wurden bereits viele zehntausend Arbeitsplätze auf diese Art endgültig entsorgt.

      DAs ist Amtlich - hat JAgoda damals in der Frühjahrs-Pressekonferenz zugegeben.


      Aber dafür bezahlen wir halt ein vielfaches an Subventionen für 300 % überteuerte Steinkohle und die Ruhrkohle AG schafft damit defacto in den USA Arbeitsplätze.

      Ein wirklich überzeugendes Konzept.

      DAfür läßt sich Schröder halt feiern, wenn irgendwo ein Bruchteil der Menge an Arbeitsplätzen mit Subventionen erhalten werden.

      Motto: Lieber medienwirksam vor 1.000 mit Steuergeldern für nur 12 Monate subventionierten Arbeitnehmern feiern lassen, die dann trotzdem ihren Arbeitsplatz verlieren, als unspektakulär 100.000 Arbeitsplätze erhalten, die sonst unwiderruflich verloren sind.

      Alles eine Frage der Show.

      Und das ist ja das einzige, wovon Schröder bis vor der WAhl etwas verstanden hat.

      Aber selbst das ist vorbei.
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 16:45:44
      Beitrag Nr. 363 ()
      Würde man die Kumpel daheim lassen und ordentlicch dafür bezahlen,hätten wir mehr geld gespart,als wir in der GKV benötigen!
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 16:53:51
      Beitrag Nr. 364 ()
      Habt ihr eigentlich 355 so richtig zur kenntnis genommen?
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 17:06:42
      Beitrag Nr. 365 ()
      #363,

      kohlesubventionen sind m.w. 5 mrd. im jahr.

      verwaltungskosten im gesundheitssystem (offiziell, l.t. panorama alleine 21) mrd. (ich komm da auf weit mehr!)

      rechnest zahnersatz, brillen, kuren und den ganzen ideoligeschen hüpf- und prävantionsmist noch raus, kannst im ganzen gesundheistsystem locker 50 mrd. sparen, ohne einem ARBEITENDEN arzt, die arbeit wegzunehmen.

      im gegenteil, man könnte für 10 mrd. weiter einstellen (das wären dann produktive! arbeitsplätze), wo sie gebraucht werden und immer noch 40 mrd. sparen!

      die ganzen tipsen und sesselfurzer in krankenkassen, krankenhausverwaltungen, praxen und ständeorganisationen sind auch nichts anderes, als durch hirnrissige gesetzte staatlich subventionierte zwangsbeschäftigte, die nichts als sinnlose papierberge produzieren.

      ist bestimmt auch schon ewig her, dass lobbyist d.t. zum letzten mal nen patienten behandelt hat.
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 17:07:30
      Beitrag Nr. 366 ()
      all ihr oberschlauen kritiker und besserwisser. wenn das gesundheitssystem heute am boden liegt, dann hat doch jeder der am system beteiligten dazu beigetragen. die politik hat nur einen ganz kleinen beitrag dazu geleistet. so lange jeder das system auf seine weise ausnutzt, wird die beitraggrenze nach oben offen gehalten. heute verhandelt z.b. das verfassungsgericht folgenden fall:
      eine verheiratete in der gkv versicherte frau klagt gegen ihre versicherung um ihr kind beitragsfrei mit zu versichern. der ehemann, weil er mehr verdient, ist privatversichert. die bisherige regelung besagt, dass das/die kinder ebenfalls privatversichert werden müssen.
      man kann also sehen, jeder versucht sich seine scheibe vom großen beitragskuchen selbst abzuschneiden.
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 17:12:50
      Beitrag Nr. 367 ()
      Danke Leo für die Beförderung:)Aus deinem munde ehrt diese besonders:)
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 17:16:32
      Beitrag Nr. 368 ()
      #366,

      dank 30 bd. sozialgesetzbuch werden doch solche prozesse erst möglich und führen dazu, dass jede krankenkasse auch noch ne aufgeblasene rechtsabteilung hat!!
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 17:38:04
      Beitrag Nr. 369 ()
      @#365 ospower


      << ist bestimmt auch schon ewig her, dass lobbyist d.t. zum letzten mal nen patienten behandelt hat. >>

      - das ist eine Frage, die ich auch zunehmend spannend finde !


      Noch gehen wir ja davon aus, dass er übermorgen dort, wo für die hier vom System kaputtgemachten (Ober)ärzte noch Milch & Honig in Strömen fliessen, seine Lizenz zum Gelddrucken unterschreibt ....;)

      Da wär`s doch schön langsam an der Zeit, zu packen ??
      .
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 17:45:59
      Beitrag Nr. 370 ()
      #369,

      knallgas, vielleicht bewirbt er sich ja bei der who. die sorgen dafür, dass die "deutsche gründlickeit" weltweit schule macht.

      die klären dann mit millionenaufwand afrikaner, die mit einer lebenserwartung von 40, 50 jahren, hungern und an allen seuchen leiden über die "gefahren" des rauchens auf.

      die brauchen nichts dringender, als solche "spezialisten"!

      Avatar
      schrieb am 20.11.02 18:16:44
      Beitrag Nr. 371 ()
      @Ospower: Was meinst Du mit "30 bd Sozialgesetzbuch"?
      Das Sozialgesetzbuch besteht aus einem Band (vgl. z.B. Beck-Texte im dtv, DTV-Taschenbuch Nr. 5024), der allerdings inclusive diverser Zusatzgesetze, Einleitung, Inhalts- und Stichwortverzeichnis 1295 Seiten umfaßt.
      Die Materie ist umfangreich. Arbeitsförderung und Arbeitslosenversicherung, Kranken-, Renten- und Unfallversicherung, Kinder- und Jugendhilfe, Pflegeversicherung lassen sich nicht über einen Kamm scheren.
      Gesundheitsministerin und Arbeitsminister würden sich über sinnvolle Vereinfachungsvorschläge sicher freuen.:D
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 18:27:56
      Beitrag Nr. 372 ()
      #371,

      ich würd das ding auf 10 seiten reduzieren, ohne das einer dadurch ärmer oder kränker würde, verlass dich drauf!

      bloss für die, die den ganzen tag nix anderes zu haben, als darin zu blättern kämen harte zeiten!

      Avatar
      schrieb am 20.11.02 19:32:14
      Beitrag Nr. 373 ()
      :laugh: :laugh: Zehn Seiten!!?? Sind ja schnell geschrieben. Die Bundesrepublik wartet auf Deinen Vorschlag!:laugh: :mad:
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 12:55:42
      Beitrag Nr. 374 ()
      Weiteres Loch in 2002,800Mio,in 2003,1,5Mrd,bis jetzt!
      Beiträge steigen weiter,Leistungen werden gekürzt,
      Der Zusammenbruch rückt näher!
      Leistungskürzungen sind ok,wie hier beschreiben,dafür müssen aber die Beiträge runter.
      Höhere Beiträge bedeutet Arbeitslosenanstieg,Tod des Binnen-
      marktes,die nächste Spirale hat begonnen.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 16:48:16
      Beitrag Nr. 375 ()
      ist unser Doktorchen eigentlich schon ausgewandert?
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 14:32:04
      Beitrag Nr. 376 ()
      Donnerstag, 28. November 2002
      Noch höhere Beiträge
      Kassen machen 2 Mrd. Miese

      Das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen wird in diesem Jahr noch größer ausfallen als bisher erwartet. Die Bundesregierung rechne mit einem Minus von zwei Milliarden Euro zum Jahresende, bestätigte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Klaus Vater.

      Grund seien vor allem die gestiegenen Arzneimittel- und Klinikausgaben. Bisher hatte die Bundesregierung das Defizit auf etwa 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Nach Einschätzung von Vater besteht für die Krankenkassen im Herbst kommenden Jahres eine gute Chance, eine ausgeglichene Finanzsituation zu erreichen. Voraussetzung dafür sei das gute Wirken des Gesundheitssparpaketes und der Arzneimittel-Positivliste.

      Schmidt gelingt keine Eindämmung

      Die Regierung räumte erstmals ein, dass die Beitragssätze der gesetzlichen Krankenkassen im kommenden Jahr erneut auf breiter Front steigen werden. Damit steigen die Lohnnebenkosten nach Angaben aus Regierungskreisen auf knapp 42 Prozent. Ihnen zufolge wird der Kassenbeitrag 2003 von derzeit rund 14 auf durchschnittlich 14,2 Prozent steigen. Erst für 2004 rechnet die Bundesregierung wieder mit stabilen Krankenkassen-Sätzen.

      Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte einen Anstieg der Kassenbeiträge mit einem eilig verfassten Spargesetz verhindern wollen. Die Kassen hatten dieses Gesetz allerdings als nicht ausreichend und nicht schnell genug wirksam bezeichnet und schon frühzeitig einen Kassenbeitragssatz von durchschnittlich 14,4 Prozent für 2003 vorausgesagt.

      Beitragsstopp wirkungslos?

      Im Maßnahme-Paket zur Senkung der Gesundheitskosten wurde auch ein Beitragssatzstopp für 2003 festgeschrieben. Demnach sind Beitragssatzanhebungen nur noch unter ganz eng begrenzten Ausnahmen zugelassen: "Sie dürfen nur erfolgen, wenn andernfalls für die Kasse die Leistungsfähigkeit nicht mehr gegeben wäre oder wenn Beitragssatzerhöhungen aufgrund von Faktoren aus dem Risikostrukturausgleich unvermeidbar sind", betont das Ministerium. Doch diese Ausnahme-Voraussetzungen könnten angesichts der riesigen Finanzlöcher leicht gegeben sein.
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 15:05:03
      Beitrag Nr. 377 ()
      ARD,PlusMinus,Mrd. könnten eingespart werden,wenn Ärzte
      grössere Packungen verschreiben würden,speziell bei chronisch Kranken sinnvoll.Bei vielen Medikamenten gibt es fast keinen Preisunterschied bei doppelter Arzneimenge.
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 15:11:33
      Beitrag Nr. 378 ()
      An den Reaktionen von Deep hat man gesehen,dass die Revolution von Oben begonnen hat.Was gibt das für ein Gemisch,wenn die Unten registieren,dass je mehr Beitrag desto schlechtere medizinische Versorgung bedeutet.
      Die neuerlichen Löcher werden grösser werden,in 2003,in 2004,in 2005,...,bis es Reformen gibt oder der Laden
      zusammen kracht.
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 12:58:57
      Beitrag Nr. 379 ()
      Wer sachdienliche Hinweise und Hintergrundinfos zum Gesundheitswesen haben möchte, der sollte sich diesen Link zueigen machen:


      Thread: Rot-Grün hat versagt: Die gesetzliche Krankenversicherung kollabiert




      .
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 17:05:36
      Beitrag Nr. 380 ()
      Deep,soll das heissen,hier ginge es nicht sachdienlich zu?
      :confused:
      Ich mag sooooo lange threads nicht:mad:
      Ich habe den anderen thread überflogen und denke-wie meistens-
      in der Mitte liegt die Wahrheit.
      Du hast mit vielen Punkten Recht,ich mit meinen auch,sach ich mal.
      Noch nicht gesprochen haben wir von den Zusatzleistungen
      im öffentlichen Dienst,wie ZUsatzrente.Es ist eine
      Selbstverständlichkeit,dass diese sofort gestrichen werden,wie auch sämtliche Zuschläge.
      Dafür eine leistungsbezogene Bezahlung bei 40 Std.Arbeitszeit,Verständigung möglich?
      Der Rest steht hier wie dort:
      Herausnahme privater unfälle,karrenztage,sb,10Euro pro
      arztbesuch,let`s do it,commencer,endlisch:mad:
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 17:16:22
      Beitrag Nr. 381 ()
      Überschlägig liessen sich die KV-Beiträge mit den genannten
      Forderungen um rund 40% senken,mann o Mann:confused:
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 16:27:14
      Beitrag Nr. 382 ()
      Keine SB in der GKV!
      Begründung von Schmidt,da müssten wir ja die Beiträge senken,ja wo kommen wir denn da hin?!
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 19:30:19
      Beitrag Nr. 383 ()
      @#379 von Deep Thought

      da schau her ....

      auch in der Ferne noch dem deutschen Gesundheitswesen verpflichtet ??
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.12.02 00:15:14
      Beitrag Nr. 384 ()
      Schon mal über die bedeutung des wortes Internet nachgedacht, knalltüte?
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 22:01:12
      Beitrag Nr. 385 ()
      Die Titelfrage ist beantwortet,die Revolution hat von oben
      begonnen.Ehrlich gesagt,mich wundert das doch etwas.
      Die oben verlieren zwar möglicherweise etwas Geld,die von unten jedoch möglicherweise ihr Leben,s.1.
      Oder wissen die von unten noch nicht,was gespielt wird?
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 10:27:20
      Beitrag Nr. 386 ()
      GAnz oben beginnt die "Revolution" betimmt nicht...

      Die Konzeptionslose BMG/S Schmidt darf man heute um

      17:15

      und als Wiederholung
      20:15
      0:15
      3:15

      auf n-tv bei Maischberger "bewundern".

      Danach dürften alle Illusionen dahin sein.
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 10:29:15
      Beitrag Nr. 387 ()
      Och,die Schmidt ist doch nicht oben,höchstens bei Dummheit ganz ganz oben.Mit oben meinte ich schon Ärzte,....
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 19:39:14
      Beitrag Nr. 388 ()
      #1720 von SchwarzerLord 03.01.03 19:37:46 Beitrag Nr.: 8.219.490 8219490
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      Der Kanzler ohne Rückhalt

      Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) rutscht in der Wählergunst immer tiefer ab: Einer aktuellen Umfrage zufolge ist nur noch ein Drittel der Deutschen mit seiner Politik zufrieden. Auch der wirtschaftliche Pessimismus greift weiter um sich.

      Kanzler Gerhard Schröder: Schwindender Rückhalt in der Bevölkerung

      Berlin - Auf der Zufriedenheitsskala rutschte Schröder damit auf Platz sechs ab. Vor ihm rangieren etwa Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) und sogar Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne). Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage von infratest-dimap für die ARD hervor.
      Im September vergangenen Jahres stand Schröder noch auf Platz zwei hinter Außenminister Joschka Fischer (Grüne). Der Wert für Schröders Ansehen in der Bevölkerung hat sich seitdem laut infratest-dimap halbiert. Damals waren noch gut 65 Prozent der Befragten mit seiner Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden.

      Unverändert auf Platz eins der Zufriedenheitsskala rangiert Fischer (72 Prozent), gefolgt von CDU-Chefin Angela Merkel (49 Prozent) und CSU-Chef Edmund Stoiber (41 Prozent). Bei einer Kanzlerdirektwahl würde Schröder mit 40 Prozent der Stimmen wie schon im Dezember weiter hinter Merkel (46 Prozent) liegen.

      Die SPD konnte sich hingegen aus ihrem Stimmungstief leicht erholen. Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahlen wären, könnte sie auf 31 Prozent der Stimmen kommen. Im Dezember waren es nur 28 Prozent gewesen. CDU und CSU hätten weiterhin mit 47 Prozent (48 Prozent) die absolute Mehrheit im Bundestag. Die Grünen könnten mit zehn Prozent der Stimmen rechnen (Dezember: 12 Prozent). FDP und PDS lägen unverändert bei fünf bzw. vier Prozent.

      Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Emnid-Umfrage für n-tv. Danach kommt die SPD allerdings im Vergleich zu einer Erhebung von vor 14 Tagen auf unverändert 29 Prozent. CDU/CSU erhielten unverändert 48 Prozent, die Grünen zehn Prozent (minus ein Prozentpunkt). FDP und PDS kämen auf fünf Prozent, wobei die PDS sich um einen Zähler verbesserte.

      59 Prozent der Deutschen rechnen laut infratest-dimap damit, dass sich ihr persönlicher Lebensstandard 2003 verschlechtern wird. Nur 19 Prozent rechnen mit einer Verbesserung. Im Januar 2002 waren es noch 30 Prozent.

      Ähnlich pessimistisch sind die Deutschen nach der Emnid-Erhebung. Nur noch 22 Prozent rechnen mit einem besseren, 34 Prozent dagegen mit einem schlechteren Jahr als 2002. Im vergangenen Jahr war das Verhältnis noch umgekehrt. Etwa ein Viertel (26 Prozent) der Bundesbürger hat zudem Sorge um den Arbeitsplatz, in Ostdeutschland sind es sogar 58 Prozent.

      Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa rechnen 60 Prozent der Bundesbürger für dieses Jahr mit finanziellen Einbußen. 81 Prozent der Befragten wollen deswegen weniger Geld für Einkäufe, 62 Prozent weniger für Reisen ausgeben oder ganz darauf verzichten. An Altersvorsorge und Absicherung werde jedoch nicht gespart.

      Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,229333,00.h…
      :D
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 08:29:36
      Beitrag Nr. 389 ()
      Wie gefordert,
      -Herausnahme von privaten Unfällen aus der GKV soll 10Mrd bringen
      -unter 35-Jährige sollen kein Krankengeld erhalten,1,5Mrd

      -Alles richtig und dennoch sinnlos,wenn die LN nicht halbiert werden.oder,wie sollen die Jungen das bezahlen?
      Wo ist die Begrenzung der Pensionen auf max.2000 Euro usw?
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 15:54:09
      Beitrag Nr. 390 ()
      Hier wohl auch,Doktorchen
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 16:59:09
      Beitrag Nr. 391 ()
      Abrechnungsbetrug an Toten weitet sich aus,es wird gegen
      1168 Ärzte ermittelt.In welchem Saustall leben wir eigentlich?
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 18:37:10
      Beitrag Nr. 392 ()
      Du bist docch Arzt,oder?Was sagst du dazu?
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 07:14:21
      Beitrag Nr. 393 ()
      Kommunist Rürup plant ja die Abschaffung der Privat-Kassen, Zwangsriester für alle und vielerlei kommunistischen Kram mehr. Es wird Zeit, daß diese Regierung endlich gestürzt wird! :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 09:58:30
      Beitrag Nr. 394 ()
      SL,hast du gestern Oche Alaaf,Verleihung des Ordens `wider den tierischen Ernst`gesehen?

      Der Porsche-Chef wird zum Ritter geschlagen.In seiner Rede
      greift er die im Saal sitzende Schmidt an.
      Er trifft Ulla im Postamt und fragt sie,ob sie die Gelben Seiten suchen würde:laugh:ob sie nach denen suche,die etwas von ihrer Sache verstehen:laugh::laugh::laugh:

      Oche Alaaf_:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 12:41:35
      Beitrag Nr. 395 ()
      Rürup,ist schon lange kein Weiser mehr,ob er ein Waise ist,weiss ich nicht.
      Spätestens mit der ersten Einrichtung einer Kommission hat er den Verstand abgegeben,typischer Parteipolitiker:mad:
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 12:46:53
      Beitrag Nr. 396 ()
      Hallo optimalisty,

      #394
      dabei war ich immer der Meinung der Wiedeking wäre ein Freund von Schröders auch so tollen Politik!:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.02.03 13:09:44
      Beitrag Nr. 397 ()
      Alba,er kritisiert die Gelben und Schwarzen ja auch und dies mit Recht.Rot-Grün gibt er der Lächerlichkeit preis und auch dies mit REcht:)
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 13:06:29
      Beitrag Nr. 398 ()
      Beide Konzepte die die SPD in den Schubladen liegen hat,sind für die Katz,Totgeburten,da sie die Demographie vernachlässigen.

      Sollte sich die Strömung,Ausschluss von Sport und Freizeitunfällen,durchsetzen,wäre allerdings der erste von 10 Forderungspunkten erfüllt.
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 14:50:10
      Beitrag Nr. 399 ()
      Die Freiheit der Menschen nach Sozi-Vorstellung,

      die Leistungen die bei der GKV entfallen,müssen privat versichert werden:eek:

      Schizophrenie!?Die SPD-Grüne-Wähler nehmen für sich Freiheit,Toleranz als Gütezeichen in Anspruch und lassen sich entmündigen als lebten wir in einer Diktatur.
      aber was nicht ist,kann ja noch werden!
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 12:49:21
      Beitrag Nr. 400 ()
      Punk,wenn du die Gesamtlösung,die Beteiligung Aller,erfahren möchtest,solltest du den gesamten thread mal lesen und anschliessend Kritik üben;)
      Bin sehr gespannt darauf.
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 17:45:43
      Beitrag Nr. 401 ()
      Wir waren schon so dicht dran,dass viele hier gestellten Forderungen erfüllt werden,zumindest theoretisch.

      Heute,nach Schröder`sRede stehen wir wieder am Nullpunkt!
      Avatar
      schrieb am 10.04.03 07:31:32
      Beitrag Nr. 402 ()
      Wir werden uns nur wenig vom Nullpunkt entfernen.
      In den Beiträgen 9,287,335 und344 steht die Lösung und bitte nicht jammern,die private Absicherung der Risiken
      wird mehr im Geldbeutel belassen bei qualitativ höher
      stehender Versorgung:)
      Avatar
      schrieb am 13.05.03 17:12:13
      Beitrag Nr. 403 ()
      Einzelvorschläge:mad:
      Avatar
      schrieb am 13.05.03 17:15:34
      Beitrag Nr. 404 ()
      @optimalsty,
      Wer ist den der fette Optimalist,
      Dein dicker Bruder? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.05.03 18:33:49
      Beitrag Nr. 405 ()
      Du weisst ja nicht mal ,dass Optimalist und optimalisty eine Person ist:p
      In 9 und 287 habe ich exakte Vorschläge gemacht,die nahezu alle in der Rürup-Kommission diskutiert wurden,leider nicht alle umgesetzt werden.
      Genauso habe ich für die Rente ein Gesamtkonzept entwickelt und zwar mit genauem Umsetzungszeitplan.
      Man mag meine Ideen verwerfen,darstellen von Einzelpunkten lass ich mir nicht unterjubeln.
      Wenn man meine threads mal querliest,stellt man fest,dass ich alle relevanten Felder angesprochen habe,Ziele formuliert und Umsetzungsvorschläge gemacht habe.

      ich bin zutiefst schockiert,dass die Aussagen von einem user kommen,mit dem man sich täglich unterhält.Wenn man sich dabei so wenig gegenseitig kennenlernt,macht es mir keinen Spaß mehr:(
      Avatar
      schrieb am 13.05.03 18:44:51
      Beitrag Nr. 406 ()
      Ach opti,
      was muß ich tun, um Deine geknickte Seele wieder zu richten?

      Ich habe doch schon das unbedachte Wort "Einzelvorschläge" höchstselbst widerrufen.

      Wenn Canossa nicht so weit weg wäre, würde ich dies auch noch tun, nur um von diesem Bann befreit zu sein. :)


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