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    Ehegatten-Splitting sofort abschaffen! Kindergeld stärken! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.09.02 12:15:34 von
    neuester Beitrag 05.10.02 20:14:55 von
    Beiträge: 67
    ID: 639.609
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      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:15:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Völlig unverständlicherweise existiert das Ehegattensplittung noch!

      Diese MASSIVE Bevorzugung verheirateter kinderloser Paare ist völlig unverständlich.

      Das Gesetz stammt aus einer Zeit, in der die Gesellschaftsordnung ein ganz andere war! Heutzutage bei vollerGleichberechtigung und Lebensverwirklichung-Möglichkeiten beider Geschlechter gehört dieses Steuergeschenkt abgeschafft!

      Die Privilegien müssen ersatzlos gestrichen werden und dafür Kindergeld erhöht/verbessert werden! Dabei bleibt unter dem Strich dennoch der eine oder andere Euro für den Schuldenabbau übrig

      Wir haben nämlich zu wenig Nachwuchs in unseren Land, aber zu viele Menschen, die aus Steuerspargründen heiraten!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:18:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1:
      Stimme voll zu! Ich denke sogar, dass dieser Vorschlag eher eine Mehrheit der Koalition finden wird als die Überlegung, die Erbschaftssteuer zu erhöhen bzw. die Vermögensteuer wieder einzuführen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:21:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Erst denken, dann schreiben!

      Erklär mir mal den Steuervorteil eines kinderlosen Ehepaares, bei dem beide Ehegatten berufstätig sind. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der Absenkung des Spitzensteuersatzes!

      Das Splitting gilt zwar auch bei Kinderlosen, wirkt sich aber praktisch nur bei Ehepaaren mit Kindern aus.

      Und die Aussage, dass wir zuwenig Nachwuchs haben, halte ich geradezu für schwachsinnig angesichts unserer Bevölkerungsdichte, die mehr als doppelt so hoch ist wie bspw. in Frankreich.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:22:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wo lebt ihr denn, wenn ihr meint, heute würde noch jemand aus Steuerspargründen heiraten. Der Trend geht doch zum Single. Armes Deutschland
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:26:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      Rainer6767, wir sprechen uns wenn die Immobilienpreise crashen, die Rente (auch die private!) sich halbiert und ganze Branchen dahinsiechen weil Deutschland unter massiven Nachfrage-Einbruch durch Bevölkerungsschwund leidet!

      Es kommt in ein paar Jahren eine Generation in das Alter, wo es ans Kinderkriegen geht die nur halb so stark ist wie noch einige Jahrgänge über ihr!

      Guck Geburtenquoten - 50% durchPillenknick!!

      Hauptverlierer werden aber die Rentner sein! Wenn dir das egal ist - nun gut!

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      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:28:33
      Beitrag Nr. 6 ()
      Stimme dir voll und ganz zu Rainer.

      Wenn ich (2 Kinder) das Ehegattensplitting verlieren würde, könnte meine Frau nicht mehr unsere Kinder (1 + 4) erziehen sondern müsste wieder arbeiten gehen.

      1. Wir bräuchten 2 Betreuungsplätze ganztägig.
      2. Wir hätten deutlich weniger Einfluß auf die Erziehung unserer Kinder.
      3. Wieder einer mehr auf dem Arbeitsmarkt.

      Meine Idee von Familienleben und Erziehung ist das nicht auch wenn ich da vielleicht altmodisch bin.

      So long...
      Frechdax
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:30:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hansifix, heiraten ist doch völlig egal.

      Es geht darum, ob die Deutschen mehr Kinder kriegen - egal ob verheiratet oder nicht.

      Daher muss die finanzielle Stabilität der Paare bei Nachwuchs garantiert und verbessert werden -- das Jawort nach einem alten Religionsritual ist Privatvergnügen!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:31:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      #1
      richtig so, Splitting abschaffen und Kindergeld erhoehen.

      #3
      falsch !!!
      wenn beide berufstätig sind und beide die 4 haben gebe ich dir recht, aber: wenn du die 3 und Deine frau die 5 hat aufgrud wenigen Gehaltes, bleibt immer noch mehr im Töpfchen.
      Wenn Deine Frau ggf einen 380 Euro Job hat sowieso.

      FAZIT: FAMILIEN MIT KINDERN STÄRKEN !!
      ABSCHAFFUNG DES EHEGATTENSPLITTINGS.
      Das ist am meisten sowiso für "Grossverdiener" gemacht, deren Ehefrauen sich vormittags in teuren Geschäften rumtreiben.
      Dann sollen diese TUSSIS auch mal wieder arbeiten gehen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:32:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      Frank.Frechdax, und genau deshalb sollen auch Paare mit Kindern wie bei dir von einem deutlich erhöhten Kindergeld profitieren!

      Der "Unterstützungs-Unterschied" zwischen Euch und einem kinderlosen Paar muss größer werden! Auch meinetwegen so, dass deine Frau nicht arbeiten braucht!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:33:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      #4 Ich weiss ja nicht wo Sie leben, aber natürlich werden Ehen auch aus steuerlichen Gründen geschlossen.
      #3 Bevölkerungsdichte, Schwachsinn ??? Erst denken, dann schreiben trifft ja wohl mehr auf Sie zu. Die Versorgungssysteme sind auf dem Solidaritäts- und Generationsprinzip aufgebaut. Aus diesem Grund ist es dringend erforderlich, Kinder z.B. durch Kindergeld zu fördern.

      Gruss, Wilhelm
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:36:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      #6

      das ist so vollkommen richtig!

      Wer bezahlt denn letztlich die Betreuungsplätze (zB Kinderhort)? Doch nicht die Leute selbst von den mickrigen Beiträgen. Das wird doch alles suventioniert durch uns Steuerzahler.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:37:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      #5
      Bei einem Staatsbankrott (vielleicht doch nicht soweit hergeholt) hatten immer diejenigen die niedrigsten Verluste zu beklagen, die ihr Vermögen vorher in Sachwerte umschichteten!
      Andere Guthaben wurden praktisch vernichtet.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:40:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      Kioskmann, wer soll dir denn deine ganzen Sachwerte abkaufen, wenn sich die Nachfrage *bevölkerungsbedingt* HALBIERT??

      Staatsbankrott ist aber nicht das Thema, sondern dass wir von unserem Nachwuchs finanziell abhängig sind, wenn wir bis dahin nicht die Pille für ein unendliches Leben erfunden haben!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:41:50
      Beitrag Nr. 14 ()
      #9 Tja das wäre schön, aber was sagte der Blinde: "Ich wünschte ich sähe es schon!".

      Meine Befürchtung geht dahin, Ehegattensplitting entfällt und Kindergeld wird minimal erhöht, so daß ich z.B. einen dreistelligen € Betrag weniger am Monatsersten hab. Oder es kommt wieder so ne SPD Regelung das das Kindergeld nur für diejenigen erhöht wird die gewisse Einkommensgrenzen (die in der Regel bei ROT/GRÜN eigentlich nur Sozialhilfeempfänger unterschreiten) nicht überschreiten.

      Also ich bleibe skeptisch... lasse mich aber auch gerne mal positiv überraschen.

      So long...
      Frechdax
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:43:31
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Frank Feechdax:
      Genau Ihr Fall würde aber von der angedachten Regelung profitieren. Durch die massive Erhöhung des Kindergelds, würden Ihre steuerlichen Nachteile eher ausgeglichen.
      Nicht profitieren würde dagegen die Familie ohne Kinder, wo die Frau nicht aus Kindererziehungsgründen zuhause bleibt; diese Familie würde dann tatsächlich keinen Ausgleich für den Wegfall der Splittingvorteile erhalten.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:44:54
      Beitrag Nr. 16 ()
      Huta siehe #14
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:45:53
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo mbs,

      erklär mir doch mal folgendes:

      Familie A: 2 Erwachsene, 2 Kinder, 75.000 Euro Jahreseinkommen

      Familie B: 2 Erwachsene, 2 Kinder, 75.000 Euro Jahreseinkommen.

      Die finanzielle Leistungsfähigkeit (und das ist nach BVerfGericht die Besteuerungsgrundlage) ist für beide Haushalte identisch.

      Warum soll Haushalt B deutlich mehr Steuern zahlen als Haushalt A?

      Das wäre m.E. komplett ungerecht und die eindeutige, ideologische Bevorzugung einer bestimmten Lebensform.
      Mit "Ehegatten-Splitting" - also gemeinsamer Besteuerung von Geld, das in der Ehe beiden gemeinsam gehört - werden A und B gleich besteuert. Ohne "ehegattensplitting" zahlt B wesentlich mehr Steuern als A - wenn bei A beide Partner je 50% verdienen, bei B einer wesentlich mehr.

      Übrigens: es wird oft so dargestellt, als wäre das "Ehegattensplitting" vom alten Adenauer auf Grund verzopfter Vorstellungen von der GEsellschaft eingeführt worden. Das ist nicht richtig. Adenauer wollte das nicht, er saget "Heiraten und Kinder kriegen, das machen die Leute doch sowieso." Die Regierung Adenauer wurde vom Verfassungsgericht dazu gezwungen - die Begründung war unter anderem der Grundsatz der Gleichbehandlung - wenn ich mich richtig entsinne.

      Und dieser gilt wohl immer noch. Das Abschaffen des Ehegattensplittings wäre damit vermutlich verfassungswidrig.

      Gruss,

      Das Virus
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:46:32
      Beitrag Nr. 18 ()
      #13
      Du vergißt die Möglichkeit der "strikten Änderung" des Gesetzes über die Zuwanderung! ;)
      In D könnte mehr Menschen leben als manch einem lieb ist. :D
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:47:07
      Beitrag Nr. 19 ()
      #16, hat sich wohl überschnitten! Ich denke aber mal, dass, falls es zu einer derartigen Regelung kommt, der Ausgleich zumindestens so hoch ausfallen sollte, dass Ihre Frau nicht unbedingt arbeiten gehen muss. Zumindestens ist das die Idee!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:50:02
      Beitrag Nr. 20 ()
      Wenn ein Mann und eine Frau, die bislang je 30.000 Euro verdient haben, zusammen ziehen und die Partner nun Arbeitsteilung vereinbaren, einer macht den Haushalt, der andere konzentriert sich auf das Geldverdienen und daurch jetzt 60.000 Euro verdient, dann ist das Einkommen der beiden in Summe gleich. Die Splittingregel bewirkt, daß dann auch das Steueraufkommen aus diesen 60.000 Euro gleich bliebt. Wegfall des Splittings bewirkt, daß nun plötzlich die Steuerprogression voll zuschlägt und das arbeitsteilige Ehepaar höhere Steuern bezahlen muß. Das wäre ungerecht. So sieht es auch das Bundesverfassungsgericht. Aus diesem Grund darf das Splitting nicht abgeschafft werden.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:52:49
      Beitrag Nr. 21 ()
      dasvirus, sorry, hatte Dein Posting nicht gesehen - gleicher Inhalt bei mir.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 12:57:58
      Beitrag Nr. 22 ()
      @dasvirus

      Der Begriff Haushalt ist hier im Grunde genommen Unsinn, denn es geht darum, ob Kinder da sind oder nicht. Warum sollte man zwei Menschen, die in einer Wohnung wohnen in - welcher Beziehung auch immer! - bevorzugen? Sie profitieren doch sowieso schon von der geteilten Fixkosten etc.

      Der Deutung des Begriffes Haushalt ist also das Verfassungswidrige daran. Wenn der Staat Kinderkriegen fördern will, soll er es tun, aber an der Wurzel ansetzen!

      Heiraten ist heutzutage reines Privatvergnügen ohne gesellschaftlich Druck, nichts anderes als eine(real unverbindliches) Treueversprechen.

      Wenn die Frau zu Hause bleibt, weil sie faul zum Arbeiten ist, und nicht, weil sie Kinder hat, dann soll der Mann halt mehr Steuern zahlen!

      Es ist meiner Meinung nach verfassungswidrig, diese Verhaltensweise zu priviligieren.

      Und beim Kinderaufziehen wird die vermeintlich verfassungswidriger Behandlung durch die Zahlung des Kindergelds aufgehoben. Schließlich ist das nichts anderes als eine indirekte Steuersenkung für das Paar.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:03:24
      Beitrag Nr. 23 ()
      mbspowersystems, Du irrst, das Splitting ist kein Privileg, sondern nur die gerechte Behandlung von Einkommen unabhängig vom Privatleben eines Paars. Einer Regierung steht es nicht zu, darüber zu urteilen, wie ein Paar sich zu Hause die Arbeit aufteilt.

      Außerdem ist ein Paar auch weniger flexibel bei der Arbeitsplatzsuche. Wenn einer der beiden wegen einer guten Arbeit umzieht, kann das für den mitziehenden Partner zunächst Arbeitsplatzverlust bedeuten. Die Abschaffung des Splittings wäre hier ein Bestrafen der Partnerschaft.

      Auch wenn einer der Partner z.B. deshalb nicht arbeitet, weil er aus dem Ausland zugezogen ist und einige Zeit braucht, sich an den deutschen Arbeitsmarkt anzupassen, ist der zwar ohne Einkommen, aber nicht faul. Und diese Konstellation ist immer häufiger, auch aus demographischen Gründen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:10:35
      Beitrag Nr. 24 ()
      for4zim,
      Du argumentierst haarscharf an der Sache vorbei. Deine Partnerschaft bezieht sich ausschließlich auf die Ehe.
      Es ist aber nicht einzusehen, warum eine "Familie", bei der ein Ehepartner arbeiten geht und der andere zuhause bleibt steuerlich so viel besser gestellt werden soll, wie ein unverheiratetes Paar, bei dem sich ein Partner ebenfalls um die Kindererziehung kümmert.
      Die eigentliche Frage ist nämlich, was man unter "Familie" versteht. Ist eine "Familie" nur deshalb weniger schützens- und damit fördeungswert weil die"Beteiligten" nicht verheiratet sind?
      Im übrigen stellt eine Abschaffung des Ehegattensplittings nicht gleich ein Verbot dar, so zu leben, wie man will. Es wird dadurch nicht verboten, dass ein Ehepartner zuhause bleibt, es wird nur nicht mehr gefördert.
      Und zum Thema "gerechte Behandlung von Einkommen": Das Ehegattensplitting bringt mit dteigendem Einkommen deutlich höhere Vorteile. Ist das "gerecht" in Deinem Sinne???
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:17:09
      Beitrag Nr. 25 ()
      Huta, falsch, es wird nicht etwa "nicht mehr gefördert, wenn einer zuhause bleibt", es wird ganz spezifisch höher belastet, also bestraft, also das Privatleben zum Politikum gemacht.

      Was das unverheiratete Paar angeht: warum heiraten die denn nicht? Gerade wenn Kinder da sind, verstehe ich wirklich nicht, was dagegen spricht. Ach ja, vielleicht, daß sich hier der Mann schneller aus der Verantwortung stehlen kann, wenn es in der Beziehung kriselt? Verheiratete überlegen es sich immer nochmal, denn eine Scheidung ist teuer.

      Und nochmal, das Ehegattensplitting bringt keine Vorteile, sondern es behebt Nachteile, die eine arbeitsteilige Ehe hätte. Deshalb ist es auch Unfug, Kindergeld als Kompensation dagegen zu stellen, weil das Kindergeld ja nicht einkommensabhängig ist. Es wäre nur eine weitere Umverteilung zu Lasten der mittleren Einkommen zugunsten der geringen Einkommen. Und die sind bei Grundfreibetrag, progressiver Steuer, einkommensabhängiger Krankenversicherung, Subventionen und Sozialleistungen schon privilegiert genug.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:26:29
      Beitrag Nr. 26 ()
      for4zim #25 absolut korrekt. Die Umverteilung nimmt ausserirdische Formen an. Es geht weiter bei den Lehrmitteln in der Schule, bei der Gebühr für den Kindergartenplatz, demnächst muß man auch noch im Parkplatz einkommensabhängig bezahlen.

      Man kommt immer zu dem gleichen Schluß, es wird von den mittleren Einkommen zu den unteren verteilt bis diese gleich sind. Und dann gibst nur noch untere Einkommen und Superverdiener!

      So ist es leider und wird bei Rot/GRÜN immer schlimer werden.

      Frechdax
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:37:15
      Beitrag Nr. 27 ()
      PS: Ein Wort zur Umverteilung: Kindergeld-Umstellung könnte progressive Elemente berücksichtigen, insofern ist das überhaupt kein Argument pro Splitting.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:41:27
      Beitrag Nr. 28 ()
      Leider wurde mein Posting verschluckt. Noch mal in Kurzform:

      for4zim, du sagst: "Einer Regierung steht es nicht zu, darüber zu urteilen, wie ein Paar sich zu Hause die Arbeit aufteilt."

      Ich halte dagegen: Eine Regierung steht es nicht zu, in irgendeiner Weise über das Paarverhalten zweier Menschen zu urteilen!

      Singles habe auch Arbeit mit dem Haushalt. Wenn 2 Singles zusammenziehen, ebenfalls. Wenn sie ein Paar bilden, ändert sich wiederum nichts. Wenn sie heiraten, also ein religiöses Ritual vollziehen, sollen sie auf einmal Steuergeschenke kriegen?

      Wo ist der Sinn?

      Die Problem eines Paares, wenn der eine aus materiellen Gründen umzieht (Karriere) sind wohl auch kein Argument pro Splitting, da diese vorübergehend und ebenfalls rein privat und freiwillig sind!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:42:24
      Beitrag Nr. 29 ()
      for4zim,
      wieder haarscharf vorbei. Niemand will ein Ehepaar das heiratet und nach der Ehe genauso arbeiten geht, wie vorher, schlechter stellen als vorher. Es sollen lediglich die Vorteile aus dem Splitting abgeschafft werden (zu Posting 20).In der Praxis würde man dann für beide Ehegatten eine Einzelveranlagung durchführen, was dazu führen würde, dass jeder auch nur seine eigenen Einnahmen versteuern müsste (die "Progressionsfalle" also nicht zuschlägt!).
      Insofern ist auch Deine Aussage, dass das Paar, bei dem ein Partner zuhause bleibt, bestraft wird falsch. Derjenige, der das Geld verdient wird genauso besteuert als ob er nicht verheiratet wäre, also nicht höher und somit kommt es auch nicht zu einer Bestrafung im Vergleich zu unverheirateten Paaren.
      Wenn dieses Paar nun Kinder hat (und die Frau aus Erziehungsgründen zuhause bleibt) gibt es Kindergeld und wenn dieses erhöht wird, wird dadurch mindestens ein Teil des Splittingwegfallnachteils wieder aufgehoben! Sollte die Frau aber aus anderen Gründen zuhause bleiben, ist auch nicht einzusehen, warum diese Ehe gefördert werden soll!
      Was ist denn eher eine "Familie" zwei unverheiratete mit Kindern oder ein verheiratetes Paar ohne Kinder?
      Deine Frage, warum ein unverheiratetes Paar nicht heiratet, kann ich mit Deinem eigenen Hinweis, dass sich der Staat nicht in die Lebensweise seiner Bürger einmischen soll kontern (Posting 23).
      In Deinem letzten Absatz wirst Du dann unlogisch. Warum könnte nur eine einkommensabhängige Zahlung Kompensation sein?? Es ist doch gerade der Vorteil des Kindergelds, dass dieses eben nicht den Spitzenverdiener übermäßig entlastet während die steuerlichen Kinderfreibeträge sich mit steigendem Einkommen immer stärker auswirken. Kindererziehung und die damit verbundenen Kosten sind aber eben nicht einkommensabhängig. Platt gesagt, isst ein Kind einer Geringverdienerfamilie genausoviel wie das Kind einer Spitzenverdienerfamilie, es braucht genauso Kleidung und Bildung. Warum dann trotzdem das Kind einer Spitzenverdienerfamilie höher gefordert werden soll, ist mir schleierhaft.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:45:45
      Beitrag Nr. 30 ()
      mbspowersystems, :laugh:, die standesamtliche Trauung ist ein "religiöses Ritual"?

      Nee, da werden erhebliche rechtliche Bindungen ausgesprochen.

      Du sagst: "Eine Regierung steht es nicht zu, in irgendeiner Weise über das Paarverhalten zweier Menschen zu urteilen!" Genau das ist der Punkt. Man darf nicht Doppelverdiener bevorzugen, deshalb muß die Splittingregelung sein.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:51:17
      Beitrag Nr. 31 ()
      for4zim, von mir aus könnten wir die standesamtliche Trauung abschaffen! (Was mischt sich der Staat auch in Privatverträge ein, die Gesetze über Vaterschaftszahlungen bleiben ja gültig).

      Das hätte jedenfalls den gleichen Effekt wie eine Abschaffung des Ehegattensplittings.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 13:59:42
      Beitrag Nr. 32 ()
      Huta, Du redest darum herum, daß die Abreitsteilung in einer Ehe durch den Wegfall des Splittings bestraft wird. Mir hat auch noch nie jemand erklären können, was das eigentlich bringen soll, außer daß man Ehepartner dazu zwingt, daß beide arbeiten und gleich stark Karriere anstreben. Sobald einer mehr arbeitet als der andere, wird das steuerlich bestraft.

      Daß das Kindergeld das kompensieren soll, ist ein Witz. Das Kindergeld soll die Kosten der Kinder kompensieren (nur deshalb ist es einkommensunabhängig, obwohl Kinder von Eltern mit höherem Einkommen auch höhere Kosten verursachen), nicht den Steuertarif ausgleichen. Deshalb ist meine Bemerkung dazu auch gar nicht unlogisch, sondern im Gegenteil Deine Bemerkung dazu. Daß mbspowersystems dann sogar von einkommensabhängigem (also progressivem) Kindergeld redet, macht dann die Verwirrung über diesen Punkt deutlich.

      Weiter unten wurde das auch weiter ausgeführt: höhere Kosten kommen bei Kindern von Besserverdienenden aus Kindergartenbeitrag, Lernmitteln, gegebenenfalls Krankenversicherung, daraus, daß die Kinder Besserverdienender auch an der Lebensführung teilhaben, wie z.B. Urlaubsort, Wohnausstattung usw. Oder kann man sich vorstellen, wie ein Vater sagt: "Kindchen, Du kannst leider nicht mit in den Urlaubstrip kommen - die Postbotenfamilie nebenan kann sich das ja auch nicht leisten, und wir kriegen das gleiche Kindergeld. Also tschüß dann."
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:00:43
      Beitrag Nr. 33 ()
      #31, ja bestens, nur noch Pflichten für Väter, keine Rechte mehr...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:09:07
      Beitrag Nr. 34 ()
      mbspowersystems, Gesetze zu ihren Rechten (Besuche etc.) ebenfalls.

      Du gehst aber leider nicht auf den Kern des Problems ein: Private Beziehungen zwischen zwei Menschen ändern ihr Besteuerung - das darf im heutigen freien Gesellschaftssystem nicht sein.

      Fakt bleibt: Unsere Gesellschaft wird unter der Finanzkrise nicht mehr lange akzeptieren, dass jemand nicht arbeiten geht, ohne das Kinder dafür der Grund sind, und dafür irgendein "Partner" Steuervorteile bezieht.

      Dein Gerede von der Arbeitsteilung ist weitehrin nicht unmittelbar logisch. Wie wäre es dann mal, wenn ich 4 Frauen auf einmal heirate, so ein Haushalt müsste doch auch sein Privileg bekommen, oder nicht? Oder darf sich da der Staat aufeinmal einmischen, for4zim, well es unmoralisch ist?
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:09:37
      Beitrag Nr. 35 ()
      Meinte "@for4zim"
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:15:45
      Beitrag Nr. 36 ()
      mbs..., leider kapierst Du nicht, daß der Staat sich nur in das Privatleben von zwei Menschen einmischt, wenn das Splitting entfällt, weil es genau dann und nur dann steuerlich einen Unterschied macht, wie zwei Ehepartner die Arbeit unter sich aufteilen. Da es niemandem verwehrt ist, zu heiraten und da Alleinerziehende durch das Fehlen des Splittingvorteils nicht höher besteuert werden als eine Familie mit Ehepartnern bei gleichem Einkommen, sehe ich hier auch nirgendwo jemanden benachteiligt.

      Der Rest mit den vier Frauen ist reine Polemik.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:18:01
      Beitrag Nr. 37 ()
      for4zim,
      aha, jetzt kommen wir Deinem "Modell" schon näher.
      Du weist in #32 ausdrücklich darauf hin, dass das Kind einer Spitzenverdienerfamilie "teurer" ist als dass einer Geringverdienerfamilie, weil ja auch die Kosten z.B. einer Urlaubsreise teurer seien oder weil es besser gekleidet sein sollte usw..
      Da hast Du natürlich recht, nur kannst Du mir auch sagen, warum der Staat, letztlich also wir alle, sich in der Form eines Steuergeschenks (nochmal; der Kinderfreibetrag wirkt sich beim Spitzenverdiener deutlich höher entlastend aus als beim Durchschnitts- oder Geringverdiener) daran beteiligen soll?
      Wenn die Spitzenverdienerfamilie gerne exklusiv in Urlaub fährt-bitteschön! Aber nicht auch noch subventioniert vom Staat.
      Da haben wir wohl grundsätzlich verschiedene Auffassungen.
      Im übrigen wird die Behaupzung, dass die Arbeitsteilung in einer Ehe durch den Wegfall des Spittings "bestraft" werden würde auch durch mehrmalige Wiederholungen nicht richtiger.
      Nochmal: Durch den Wegfall des Splittings werden die Ehegatten steuerlich so behandelt als ob sie nicht verheiratet wären, also mitnichten schlechter als ein unverheiratetes Paar! Nur eben auch nicht besser!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:23:20
      Beitrag Nr. 38 ()
      for4zim, das Splitting ist doch etwas zusätzlich Eingeführtes, insofern kannst du wohl schlecht von Einmischung sprechen, wenn dieses wegfallen sollte! Hier verstehe ich deine Wortwahl wirklich nicht.

      Sag doch deutlich, was du steuerlich besserstellen willst: Der eine arbeitet auf einmal gar nicht und genießt sein Leben, der andere weiterhin & weniger besteuert, so dass er seinem Partner das süße Nichtstun finanzieren kann! Der Staat kassiert weniger und finanziert quasi die Faulheit auch noch! (Wie gesagt, alles unter der Voraussetzung keine Kinder). Das nennst du dann Arbeitsteilung.

      Die Sache mit den 4 Frauen zeigt auf, dass deine Argumentation schnell widersprüchlich wird. Ansonsten müsstest du da volles Mehrfachsplitting anerkennen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:26:22
      Beitrag Nr. 39 ()
      Huta,
      die Diskussion um den Kinderfreibetrag ist zimlich überflüssig, weil es nur noch geringe Unterschiede gibt selbst für Spitzenverdiener. Wenn in den nächsten Jahren zudem der Spitzensteuersatz abgesenkt wird und das Kindergeld erhöht wird, macht sich der freibetrag ohnehin überflüssig, da er keinerlei Vorteil mehr zum Kindergeld hat. Das wird schon bald so sein.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:32:47
      Beitrag Nr. 40 ()
      Huta, so ein Blödsinn, ich fordere ja kein einkommensabhänigges Kindergeld. Nur wer das Kindergeld als Ersatz für das Splitting einführt, der bringt so eine Diskussion auf.

      Und dankend zurück der Vorwurf der Wiederholung. Du wiederholst dauernd etwas, was ich wiederlegt habe. Der Staat hat nicht zu belohnen oder zu bestrafen, wie ein Ehepaar sich untereinander die Arbeit aufteilt. Die Abschaffung des Splittings hat überhaupt nur einen Sinn, wenn man die Ehe abschafft. Wenn Du das willst, dann sag das. Dann enthält das aber auch alle Konsequenzen daraus.

      Im übrigen sehe ich bei Dir eine reine Neidargumentation. Besserverdienende sollen über all höher belastet werden - Steuer, Sozialabgaben, soziale Leistungen, Gebühren, aber nirgendwo auc hmal entlastet werden. Fordere doch gleich die Enteignung von Vermögen und die Regulierung der Einkommenshöhe per Zuweisung durch den Staat. Genau darauf laufen Deine Überlegungen in der Konsequenz hinaus.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:34:08
      Beitrag Nr. 41 ()
      @mbs

      Eine Familie (mit oder ohne Kinder, oder erwachsenen Kindern) ist durch Grundgesetz, sowie andere Gesetze geschützt und soll es bleiben. Die Ehepartner haben Pflichten, die die Einzelgänger, oder Zusammenlebende nicht haben. Wieviele neue Wohnungen-Straßen-und ... müssten gebaut werden wenn es nur Einzelgänger gebe. Zusammenlebende die nicht arbeiten, kassieren sehr oft 2 x Soz.Hilfe, bei Ehepartnern gibt es kaum Arbeitslosenhilfe wenn der Partner arbeitet und, und ...
      Was soll dieser Schwachsinn.
      Sehr aktiv für den ersten Tag

      gruß
      rudi
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:38:36
      Beitrag Nr. 42 ()
      Eine Ehe bedeutet auch immer eine gemeinsame Übernahme von Lebensrisiken. Ist ein Single nicht in der Lage, seinen Lebensunterhalt zu bstreiten, hat er Anspruch auf Sozialhilfe. Ist er verheiratet, ist da noch der Ehepartner, der für seinen Lebensunterhalt mit aufzukommen hat, bevor der Staat für ihn sorgen müsste. Insofern ist ein Splittingvorteil durchaus auch rein ökonomisch zu rechtfertigen. Allenfalls könnte man (und tut man) über eine Begrenzung des Splittingvorteils nach oben hin nachdenken. Nur auch hier gitl: Mit Absenkung der Spitzensteuersätze, mit zunehmeder tendenz, dass ohnehin beide Lebenspartner erwerbstätig sind, ist dieser Aspekt auch zunehmend weniger bedeutend. In der augenblicklichen Situation sich über solche Detailfragen, die bzgl. des Aufkommens eher unbedeutend sind, sich die Köpfe heiss zu machen, steht m.E. in keinem Verhältnis zur Bedeutung.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:41:41
      Beitrag Nr. 43 ()
      @rudi&marion:

      Das Grundgesetz wurde unter völlig anderen gesellschaftlichen Voraussetzungen geschaffen als sie heute exisitieren! Im Grunde enthält es sehr viele christliche Elemente und dazu gehört auch der Schutz der Familie. Allerdings war dieser schon damals immer wichtig im Hinblick auf Kinder und darauf, dass Frauen ihren Job i.d.R. "wie gefordert" aufgaben. Heute ist das eine Ausnahme! Weiterhin warHeiraten damals noch viel früher und öfter mit Kinderkriegen verbunden.

      Insofern ist der Schutz für kinderlose Paare nicht mehr durch das Grundgesetzt gedeckt bzw. müsste abgeschafft werden!

      Man kann diese Entwicklung natürlich als Zerfall der Werte ansehen aber diese Beurteilung steht mir nicht zu!

      Ich sehe nur eine auf der Basis der aktuellen Gesellschaftsstruktur völlig ungerechte Steuerbevorzugung kinderloser Paare.

      Abgesehen von moralischen Ansprüchen können wir es einfach nicht mehr leisten, dieser Kinderarmut weiter zuzusehen! Und das Geld für die Förderung von Kindern unter Beibehaltung überholter Steuerprivilegien ist einfach nicht da!

      Da verzichte ich liebend gerne auf romantisierende Dinge wie die staatlich anerkannte Ehe, als dass ich die Zukunft unseres Landes aufs Spiel setze!
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:43:59
      Beitrag Nr. 44 ()
      #20

      "Du gehst aber leider nicht auf den Kern des Problems ein: Private Beziehungen zwischen zwei Menschen ändern ihr Besteuerung - das darf im heutigen freien
      Gesellschaftssystem nicht sein."

      Aha, da haben wir`s. Der standesamtliche Trauschein ist etwas gaaaanz anderes, als ein religiöses Ritual, und mit "private Beziehung" auch nicht zutreffend beschrieben: es gibt kaum einen anderen Vertrag (und das ist die Ehe, auch wenn Romantiker dies nicht hören wollen) der finanziell bindender ist als der Trauschein.

      Die Ehepartner sind - das scheint Dir nicht klar zu sein - unter anderem gegenseitig voll unterhaltspflichtig. Hat der eine keinen Job, der andere aber Einkommen/Vermögen, dann fällt das Sozialamt weg - basta. Daher ist das eben mehr als nur eine Studenten-WG, bei der jeder sein eigenes Budget hat. Die Ehepartner sind gemeinsam finanziell verantwortlich - und darum sind sie auch als eine Einheit zu betrachten und gemeinsam zu besteuern - klar?

      Was wäre die Konsequenz einer Abschaffung der gemeinsamen Besteuerung? Ganz klar: mehr Staat, vermutlich ist es das auch, worauf Du hinauswillst.
      Man sieht das heute schon sehr oft bei Partnern mit sehr geringem Einkommen - ich kenne etliche Beispiele persönlich.

      Da bringt die Ehe jetzt schon keine Vorteile, nur finanzielle Risiken. Viele heiraten dann auch (oder gerade?) wenn sie Kinder haben nicht. Was ist die Konsequenz: wenn die Mutter dann den Namen des Vaters nicht angibt (und das ist bei "unehelichen" Kindern sehr oft der Fall: Vater angeblich unbekannt) - dann zahlt das Sozialamt für alles.

      Die dummmen sind m.E. langfristig dabei übrigens die Frauen. Ich kenne ein lustiges Beispiel (tatsächlich):

      -unverheiratetes Paar, 2 Kinder, "Vater unbekannt". Für Unterhalt von Frau und Kindern kommt das Sozialamt auf -unter anderem in dem es Miete bezahlt für die Wohnung der drei in einer Wohnung die - (von den gesparten Unterhaltskosten) - der Herr Papa gezahlt hat.

      Willst Du dieses Gesellschaftssystem?
      Gruss,

      Das Virus
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:50:31
      Beitrag Nr. 45 ()
      @Huta:

      Um etwas geistige Hygiene in die Diskussion zu bringen:

      Warum profitiert denn ein Besserverdienender mehr vom Kinderfreibetrag? Na, kommst Du drauf?

      Kleine Hilfestellung: Weil er erheblich mehr Steuern zahlt als ein Normalverdiener.

      @all: Interessante Diskussion. Einerseits soll sich der Staat nicht in die privaten Entscheidungen der Bürger (heiraten oder nicht heiraten) einmischen, andererseits soll er die private Entscheidung des Kinderkriegens alimentieren. Ist das nicht etwas inkonsequent?

      Wie ist das eigentlich, wenn die Ehefrau beispielsweise behindert ist und deswegen nicht arbeiten kann. Soll in diesem Fall der Ehemann auch alleine veranlagt werden? Und damit die Steuern zahlen, die er als Single bezahlen würde?
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:51:44
      Beitrag Nr. 46 ()
      @ mbs

      es tut mir leid, aber mit der Romantik hat das nichts zu tun.
      Eine Ehe bringt Pflichten, die selbstverständlich sind oder sein sollen, bei anderen eben nicht. Neben anderen von mir vorgebrachten hast Du außer Romantik nichts gebracht.
      Was ist mit einer Altersversorgung - Rente.
      Ich vermute, Du bist nicht verheiratet und hast Dir keine gedanken gemacht.
      Ausleben, haben wollen und zwar sofort, sind nur einige von Merkmalen, die jetzt IN sind, die werden auch vorbei sein.

      gruß
      rudi
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:54:31
      Beitrag Nr. 47 ()
      Hey Rainer, gaaanz langsam - wann fängt denn das Alimentieren an? Nicht bei der ersten Zuwendung/Steuererleichterung, das wirst du ja zugeben müssen - wenn die Einkommensteuer nach dem grundsatz der Leistungsfähigkeit ausgestaltet sein sollte, bedeutet der tatbestand "Kind" verminderte Leistungsfähigkeit.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 14:58:14
      Beitrag Nr. 48 ()
      @Neemann:

      Kein Problem mit dieser Argumentation, von wegen geminderter Leistungsfähigkeit.
      Wir stimmen aber offensichtlich darin überein, dass die geminderte Leistungsfähigkeit auch vorliegt, wenn aus einem Einkommen zwei Personen unterhalten werden müssen (kinderloses Ehepaar). Richtig?

      Die geminderte steuerliche Leistungsfähigkeit kann m.E. nur über Kinderfreibeträge gegriffen werden, nicht über ein einheitliches Kindergeld.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:00:06
      Beitrag Nr. 49 ()
      dasvirus, trotz der bisherigen Gesetze HABEN wir de fakto das Gesellschaftsystem, da du beschreibst.

      Allermindestens zeigt der Trend ungebrochen in diese Richtung!! Die Menschen sind heutzutage auf dem Egotrip, wollen sich 100% selbstverwirklichen, weniger Verantwortung tragen, mehr dem Staat überlassen, unabhängig bleiben!

      Das ist ein Beweis dafür, dass die bisherigen staatlichen Lenkungsversuche der Gesellschaft weitgehend wirkungslos waren!

      Und da sie sich immer weiter von der (von uns) geschaffenen Realität distanzieren, werden diese Mittel immer stumpfer bzw. teurer.

      Am Ende bleibt die Einsicht, dass unsere schwindenden Finanzmittel die Anpassung an die Realität nur noch beschleunigen werden.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:02:33
      Beitrag Nr. 50 ()
      @mbs:

      Richtig. Und es wäre doch schon mal ein guter Anfang, wenn die Menschen die Verantwortung für ihre Kinder selbst übernehmen würden, statt immer nur nach Hilfen durch den Staat zu rufen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:05:50
      Beitrag Nr. 51 ()
      "wenn aus einem Einkommen zwei Personen unterhalten werden müssen (kinderloses Ehepaar)." trifft natürlich nur bedingt. Wenn das reine Einkommen Ausdruck der Leistungsfähigkeit ist, sicherlich. Wenn man so argumentiert, dass da jemand zuhause rumsitzt und seine leistungsfähigkeit nicht anzapft, nun ja.... Aber im Grunde führt das schon zu weit, weil es in der Tat arg in die Lebensführung der Bürger eingreift. Ich hab weiter unten ja auch geschrieben, warum die gemeinsame Vernalagung sinnvoll ist.

      Was die Kinderfreibeträge angeht, hast du vollkommen recht - im grundsatz sind die nach dem Gedanken der Leistungsfähigkeit dem Kindergeld vorzuziehen, wobei wir zum teil erst einmal von Grundfreibeträgen ausgehen, wenn wir die steuerliche Freistellung des Existensminimums berücksichtigen. Eine Kombination von Freibetrag und Grundfreibetrag wäre also adäquat... wenn die Gesellschaft freilich damit beginnt, über diesen grundsatz hinaus Kinder zu alimentieren - was sie wohl auch tut - dann kommen wir ggf. in Regionen, wo diesr Unterschied ohnehin unerheblich wird bzgl. der größenordnung der Unterschiede.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:07:46
      Beitrag Nr. 52 ()
      Na, dann mußt Du aber viele Dinge für Leute teurer machen, die keine Kinder haben. Denn über den "Generationenvertrag" schaffen diejenigen,die Kinder haben ja erst die notwendigen sozialen Grundlagen für Dein Alter.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:09:38
      Beitrag Nr. 53 ()
      @Neemann:

      Natürlich kann nur die finanzielle Leistungsfähigkeit Grundlage der Besteuerung sein.
      Bezieht man nichtfinanzielle Nutzen mit ein, erscheint die Kinderförderung in einem ganz anderen Licht. Dann könnte man sich nämlich die Frage stellen, warum die Gesellschaft für die Selbstverwirklichung Einzelner durch Kinder auch noch bezahlen soll.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:12:10
      Beitrag Nr. 54 ()
      Kinder als Selbstverwirklichung? Ein wenig spinnert ist das schon, oder? :D
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:12:18
      Beitrag Nr. 55 ()
      @HM:

      Und wer bitteschön finanziert die heutigen Rentner, Arbeitslosen und Großfamilien?
      Sind es diejenigen, die über alle möglichen Töpfe Förderbeträge bekommen? Leute wie MBS, die zu Hause sitzen, mit ihren Kindern spielen und nie auch nur eine Mark / Euro in die Finanzierung des Gemeinwesens eingezahlt haben?

      Oder sind es vielleicht doch die ach so bösen Doppelverdiener, die unter ihrer Abgabenlast fast ersticken?
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:13:17
      Beitrag Nr. 56 ()
      @Rainer6767,
      das führt jetzt arg weit weg und ich muss auch los - aber hatten wir nicht im grunde diese Diskussion?

      Was ist der Tatbestand? Die deutschen sind ein aussterbendes Volk.

      Was bedeutet das für uns und unsere Zukunft? Wenn wir alt sind, haben wir kräftig Probleme, hier noch zu leben, wenn nicht mehr ausreichend junge Arbeitskräfte mehr vorhanden sind.

      Was ist zu tun? Mehr Zuwanderung ist zuzulassen und aktiv zu fördern oder der Nachwuchs muss aktiv gefördert werden.

      Letzteres geht über den gedanken der Leistungsfähigkeit hinaus und stellen finanzpolitische Eingriffe mit einem konkreten Lenkungswillen dar. Wer das nicht will, muss halt für die andere Alternative plädieren.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:17:12
      Beitrag Nr. 57 ()
      @Neemann:

      Du "musst" jetzt los??

      Klingt eher nach einem frühen Feierabend am Freitag Nachmittag. :D

      Schönes Wochenende!

      Ob man ein völlig missratenes Sozialsystem, das letztlich nur bei stetigem Bevölkerungswachstum funktionieren kann, weiter beibehält und dieses Wachstum dann induziert oder ob man grundlegende Reformen anpacken sollte, bleibt die offene Frage.

      Ganz zu schweigen von der aus Sicht der political correctness etwas diffizilen Frage, bei welchen Bevölkerungsgruppen finanzielle Anreize zur Fortpflanzung eigentlich wirken.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:20:05
      Beitrag Nr. 58 ()
      Neemann, da hast du die Ziele aber gut beschrieben! Für "aktive Förderung" des Nachwuchses, die ausreicht, die Bevölkerungsstruktur zumindest zu erhalten, ist schlicht kein Geld da!! Das verprassen die kinderlosen Paare, um es mal wieder "polemisch" zu formulieren.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:23:38
      Beitrag Nr. 59 ()
      "Ganz zu schweigen von der aus Sicht der political correctness etwas diffizilen Frage, bei welchen Bevölkerungsgruppen finanzielle Anreize zur Fortpflanzung eigentlich wirken."

      :D

      Rainer6767, die Antwort war aber arg vage - du glaubst doch nicht, dass wir mit Sozialreformen das demographische Problem in den Griff bekämen? Selbst wenn wir einmal die Finanzprobleme vollkommen beiseite lassen - wenn auf einen Ruheständler nicht mal eine Arbeitskraft in einem Land kommt, wird sich hier keiner mehr wohlfühlen - es funktioniert nicht, wenn nicht einmal die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung mehr arbeitsfähig ist, ganz jenseits ökonomischer Fragestellungen, weil dann der Renter stundenlang vor dem Friseurladen Schlange steht, 10 Kilometer zum nächsten Bäcker benötigt etc. - es geht reinweg darum, dass für die bestehende Nachfrage nicht mehr genug produziert werden kann.

      Ergo - irgendwie muss der demographischen Entwicklung entgegengewirkt werden - über verstärkten eigenen Nachwuchs oder über verstärkte Zuwanderung von aussen. Das muss Grundlage der Diskussion sein. Und von dort aus können Vorschläge kommen, was wie zu erreichen wäre. Die Alimentierung von Kindern ist ein solcher Ansatz. Er muss dir nicht gefallen, aber seriöserweise liefere andere Vorschläge, anstatt die grundproblematik nicht zu akzeptieren. (falls ich das richtig herausgehört habe)

      Schönes Wochenende

      :)
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:24:05
      Beitrag Nr. 60 ()
      Rainer

      Ohne heutige Kinder wirst Du aber auch in Zukunft keinen zu Hause spielenden Papa finden. Dann führt Dein Modell zum Ende.

      Also bleibt ja wohl nichts übrig, als Kinderkriegen aus staatlicher Sicht zu fördern. Denn ohne die Kinder gäbs auch Deine Doppelverdiener bald nicht.

      Im übrigen: Wer sagt denn, dass Deine Doppelverdiener volkswirtschaftlich mehr nutzen als schaden? Glaubekaum, dass diese Berechnung positiv ausginge.

      Beispiel: EIn mitarbeitender Ehepartner nimmt einem seinen Job weg. Die Arbeitslosenkosten trägt die Gemeinschaft. Den nichtarbeitenden Ehepartner hätte dessen Ehepartner alleine versorgt.
      Ehefrau fährt täglich zur Arbeit, statt zu Fuss die Kinder in den Kindergarten zu bringen. Sie schädigt die Umwelt mehr. Solche Dinge könnte man wesentlich mehr bringen.
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 15:45:40
      Beitrag Nr. 61 ()
      volle Zustimmung zur Position von Huta
      (sind in sich logisch)

      kraxl
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 16:00:08
      Beitrag Nr. 62 ()
      #49

      MBS, nicht TROTZ, sonder WEGEN einer Vielzahl von Gesetzen, bewegen wir uns immer mehr in diese Richtung.

      Abschaffen der gemeinsamen Besteuerung wäre ein weiterer Schritt in diese Richtung.#

      Was das mit Freiheit zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Mancher merkt vielleicht gar nicht, dass das Übertagen von Verantwortung auf den Staat am Schluss immer Freiheiten nimmt - zum Beispiel die Freiheit der Wahl, in welchem Modell des Zusammenlebens man seine Kinder erziehen will.

      DasVirus
      Avatar
      schrieb am 27.09.02 20:12:32
      Beitrag Nr. 63 ()
      "VÄTER"

      Familienland ist abgebrannt

      Von Oliver Hüttmann

      Das Leid der Väter an den Nachwirkungen der weiblichen Emanzipation: Dani Levys filmische Adaption einer provozierenden Reportage des SPIEGEL-Autors Matthias Matussek geriet zur gelungenen und radikalen Abrechnung mit dem Ideal der heilen Kleinfamilie.

      Das Filmplakat täuscht auf dem ersten Blick. Es zeigt ein Motiv aus der Anfangssequenz von "Väter", ein Symbol der Romantik und Unschuld kurz vor dem Erwachen: In rote Bettlaken eingehüllt liegen Marco (Sebastian Blomberg) und Melanie (Maria Schrader) nebeneinander, zwischen ihnen ruht ihr sechsjähriger Sohn Benny (Ezra Valentin Lenz). Doch die Harmonie ist perspektivisch bereits verrutscht: Auf dem Bild hält Marco Benny in den Armen, während Melanie etwas abseits liegt und skeptisch auf ihre schlafenden Männer blickt. Im Film wird sie es dann sein, die den Jungen mitnimmt und ihn alleine zurück lässt. So manifestieren sich Sehnsucht und Wirklichkeit, Gegenwart und Zukunft in einem eingefrorenen Moment.
      Dass diese Kleinfamilie vor der Zerreißprobe steht, spürt man gleich bei den morgendlichen Szenen. Architekt Marco hat verpennt, ausgerechnet am Tag seiner ersten Präsentation eines wichtigen Projektes. Zwischen Bad und Küche wird hektisch der Alltagsablauf abgestimmt. Sie bittet ihn, Antibiotika für Benny bei der Apotheke abzuholen. Er steht dann im Stau und erhält vom Kunden doch noch begeisterte Zustimmung für das Bauvorhaben. Der Erfolg wird im Büro natürlich gefeiert. So vergisst Marco neben dem Medikament auch den Hochzeitstag.

      Wegen des Arbeitsstresses wird er sich noch öfter verspäten, Benny nicht vom Kindergarten abholen können, kaum noch Zeit für die Familie haben. Als er Melanie auf der Hochzeit von Bekannten mit einem witzig gemeinten Satz über seine partnerschaftliche Unzuverlässigkeit düpiert, kommt es zum Krach, folgt eine Ohrfeige, erscheint die Polizei. Melanie zieht aus, reicht die Scheidung ein und erwirkt vor Gericht das Sorgerecht.

      Der Weg in die Krise scheint vorgezeichneten, oft gezeigten Klischees zu folgen. Aber auch das trügt. Es ist eher eine Auswahl typischer Kleinigkeiten, an denen Beziehungen letztlich immer scheitern. Ebenso beiläufig wie stilisiert mit digitaler Videokamera gedreht, schildert Regisseur Dani Levy den exemplarischen Konflikt einer Familie, die überfordert ist von den eigenen Ansprüchen, beruflichen Anforderungen und gesellschaftlichen Auswüchsen unserer modernen Zeit.

      Das Drehbuch zu "Väter" basiert auf einer Reportage des SPIEGEL-Autors Matthias Matussek über Männer, die nach der geltenden Regelungen kaum Chancen auf das Sorgerecht für ihre Kinder haben, denen die Ex-Frau sogar die Besuchszeit verknappen oder verweigern kann. Sein Resümee: Die Rechte der Mütter, über Jahrzehnte in zähen Kämpfen gestärkt, haben eine Ungerechtigkeit gegenüber den Vätern zementiert.

      Davon erzählt auch Levy. "Väter" ist Marcos Film. Es gibt keine Einstellung ohne ihn. Man sieht ihn leiden, sich einsam betrinken, wie er vor Melanies neuer Wohnung herumlungert, seine Arbeit vernachlässigt und verzweifelt in den Kindergarten eindringt, um mal mit Benny sprechen zu können. Schließlich nimmt er ihn in einen Urlaub mit, juristisch gesehen eine Entführung.

      Es sind herzzerreißende Augenblicke, wenn sie zusammen Auto-Scooter fahren oder in einer Kiesgrube vor riesigen Lastwagen stehen. Männer unter sich, in kurzen Hosen. Doch dann läuft Benny verwirrt weg. Am Ende der Aktion steht Marco nur mit einer Unterhose bekleidet auf der Straße vor der Polizei. Er hat alles verloren, seine Ehe, den Job, Benny.

      Über Melanie dagegen erfährt man recht wenig. Sie arbeitet als Lehrerin, und dass sie Marco beim Prozess ums Sorgerecht des Alkoholismus und der Gewalttätigkeit bezichtigt, erscheint zunächst hartherzig. Allerdings bemüht sie sich auch um Versöhnung. Doch als sie spontan mit einer Flasche Wein vor der Tür steht, platzt sie prompt in die Verabredung mit seiner Kollegin Ilona (Christiane Paul). Eine solche Situation müsste jeder schon mal erlebt haben. Matusseks Totschlagbeispiele von sanften, verantwortungsvollen, feministisch herangezogenen Opfern, die Mahnwachen vor dem Amtsgericht abhalten, hat Levy dennoch nicht übernommen. Sein Film berichtet vielmehr von Gefühlen, Ängsten und der Unmöglichkeit, die Bedürfnisse jedes Einzelnen und der Geschlechter auf Dauer in einer Familienkonstellation zu bündeln.

      Damit ist seine Haltung radikaler und pessimistischer als Matusseks zugespitzte Provokation. Liebe hat hier ihre Magie verloren, die Ehe ist nur noch ein Kooperationsvertrag mit fristloser Ausstiegsklausel. Die Freiheiten, die wir gewonnen haben und genießen, gehen auch einher mit der uneingeschränkten Forderung nach ihnen. Dadurch funktioniert das alte System nicht mehr, das letztlich am Tropf von Gesetzen hängt, die alles noch komplizierter machen und neues Unrecht schaffen. Die meisten Menschen sind von sich aus halt nur bedingt kompromissfähig. Familienland ist abgebrannt und "Väter" neben Dominik Grafs "Der Felsen" der intensivste, bemerkenswerteste und aufrichtigste deutsche Film des Jahres.

      Dass Benny am Schluss mit einem simplen Rechenbeispiel doch noch etwas Hoffnung stiftet, sei gestattet.

      "Väter", BRD 2002. Regie: Dani Levy; Buch: Dani Levy, Rona Munro; Darsteller: Sebastian Blomberg, Maria Schrader, Ezra Valentin Lenz, Christiane Paul, Ulrich Noethen, Rolf Zacher, Marion Kracht; Produktion; X Filme Creative Pool; Verleih: X Verleih; Länge: 102 Minuten; Start: 26. September 2002
      Avatar
      schrieb am 03.10.02 00:46:17
      Beitrag Nr. 64 ()
      Bin mal gespannt, ob das was wird! In jedem Fall muss aber unbedingt ein Ausgleich erfolgen, um das Kinderkriegen attraktiver zu machen. Notfalls auch um den Preis der "Ehe" als Institution. Ein Volk, das um seinen Nachwuchs zittern muss, kann sich entsprechende Rührseligkeiten nicht mehr weiter leisten.

      -----

      Mittwoch 2. Oktober 2002, 07:22 Uhr

      SPD und Grüne verhandeln über Bildung und Familie

      Berlin (Reuters) - SPD und Grüne setzen ihre Koalitionsverhandlungen am Mittwoch mit dem ausgabenintensiven Bereich Bildungs-, Familien- und Jugendpolitik fort.

      Der Komplex gilt in der Koalition als relativ unproblematisch - wohl mit ein Grund, ihn an den Beginn der Koalitionsverhandlungen zu setzen. SPD und Grüne wollen die Ausgaben für Kinderbetreuung deutlich erhöhen. Vier Milliarden Euro hat die SPD für die nächsten vier Jahre versprochen. Diese Ausgabe soll vom Konsolidierungskurs von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) verschont bleiben. Unstrittig ist auch die Einrichtung eines eigenen Tarifvertrags für die Hochschulen. Auch eine Reform des Ehegatten-Splittings im Einkommensteuerrecht wollen sowohl SPD als auch die Grünen.

      Zur Sprache kommen könnte bei den Gesprächen über die Bildungspolitik erneut die Einführung einer Vermögensteuer und die Erhöhung der Erbschaftsteuer. In Kreisen der SPD-Länder heißt es, dies sei eine gute Möglichkeit die anstehenden Bildungsausgaben zu finanzieren.

      Einer der schwierigen Punkte wird nach Einschätzung in der Koalition die grüne Gentechnik sein, für die die SPD ein Förderprogramm vorgesehen hat. Die Grünen lehnen dies ab. Konkrete Festlegungen zur Änderung des Embryonenschutzgesetzes wird es voraussichtlich nicht geben.
      Avatar
      schrieb am 04.10.02 18:25:22
      Beitrag Nr. 65 ()
      mbspowersystems, interessante Diskussion hier, aber bitte erkläre doch mal die folgende Situation:

      Ehepartner sind gegenseitig zum Unterhalt verpflichtet. Ein verheiratetes Paar und ein unverheiratetes Paar ziehen jeweils zwei Kinder auf, nur ein Partner verdient. Im ersten Fall ist der Partner zum Unterhalt verpflichet, im zweiten Fall nicht, da kann der andere Partner Sozialhilfe für sich und "seine" beiden Kinder beantragen.

      Frage an Dich und nur bitte dieses Thema: Wie kann verhindert werden, falls das Ehegattensplitting gestrichen wird, daß das unverheiratete Paar BEVORTEILT wird?

      Pringle
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 18:51:55
      Beitrag Nr. 66 ()
      Ich sehe zwei Möglichkeiten:

      1. Ehegattensplitting fällt nur für Paare ohne Kinder weg. Dann würden beide Pärchen deines Beispiels gleichgestellt.

      2. Wie schon öfter im Thread angesprochen: Die staatlich anerkannte Ehe wird abgeschafft. Heiraten wird reines Privatvergnügen, keine gesetzlichen Verpflichtungen mehr, nur noch "moralische".

      Nachtrag zu 2.: Es geht mir in allererste Linie um den Nachwuchs der Deutschen. Daher ist das oberste Ziel jeder Änderung die Erhöhung der Anzahl von Paaren mit Kindern. Wer glaubt, dass nicht mehr staatlich geförderte Ehen das Kinderkriegen beeinflussen, könnte durch mehr Kinderbetreuungsplätze Ausgleich und mehr Anreize schaffen. Im Zeitalter der "Selbstverwirkung" müssen werdende Mütter/Väter von Erziehungsaufgaben entlastet werden, so "schade für die Kinder" das auch klingt.
      Avatar
      schrieb am 05.10.02 20:14:55
      Beitrag Nr. 67 ()
      #66
      Dein Vorschlag 2 gefällt mir.
      Ich bin Alleinverdiener mit 1 Frau und 1 Kind.
      Nach Deinem Vorschlag würden wir nicht mehr vom Splitting "profitieren". Da aber jegliche Unterhaltsverpflichtung meinerseits wegfallen würde, bräuchte ich meiner Frau keinerlei Mittel für ihren und des Kindes Unterhalt geben und könnte mein gesamtes Gehalt für mich selbst verbrauchen. Der Lebensunterhalt meiner Frau würde vom Sozialamt bestritten (oder sie würde Arbeitslosenhilfe beziehen, weil sie eine Halbtagsstelle sucht aber nicht findet), das dann auch wohl die halbe Miete unseres gemeinsamen Hauses übernehmen würde.
      So eine Lösung würde ich jederzeit akzeptieren, denn sie wäre wohl fair. Besteuerung wie ein Single, Verpflichtungen wie ein Single. Ob sie sinnvoll wäre, ist eine andere Frage.

      Nur leider ist davon in der ggw. politischen Diskussion nicht im geringsten die Rede.

      Die Rede ist lediglich davon, das Splitting abzuschaffen, die Verpflichtungen aber gleich zu lassen. Es geht lediglich darum, mehr Geld in die Staatskasse zu schaufeln.

      Die Abschaffung des Splittings kann man halt gut politisch "verkaufen", weil man es leicht wie einen ungerechtfertigten Vorteil erscheinen lassen kann, insbesondere wenn man auch noch das Wort "Besserverdienende" dazugibt.


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      Ehegatten-Splitting sofort abschaffen! Kindergeld stärken!