Trader-Club-Gaudeamus-Düsseldorf-Bochum - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 06.10.02 07:59:08 von
neuester Beitrag 16.03.03 19:55:09 von
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Also gut wie gestern besprcohen ist hier nun unser Thread für News und Tradingmöglichkeiten. Mögen die Spiele starten.
Interesant fand ich folgenden Artikel aus der FTD vom 4.10.2002:
Der Stuttgarter Bauspar- und Versicherungskonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat seine Erwartungen für das laufende Jahr drastisch nach unten korrigiert und hält nun sogar einen Verlust für möglich. W&W werde angesichts der eingebrochenen Kapitalmärkte 2002 möglicherweise nur einen geringfügigen Gewinn ausweisen können teile der Finazndienstleister mit. "Wir wissen nicht, wo wir landen" sagte ein Sprecher. "Sollte sich die negative Aktienmarktsituation fortsetzen, kann auch ein Verlust nicht föllig ausgeschlossen werden.Die Ausschüttung einer Dividende müsse "zu gegebener Zeit" noch geprüft werdenIm ersten Halbjahr hatte W&W noch einen Gewinn von 70 Mio Euro erzielt.
Tja man sollte sich mal BHW ansehen meine ich
Der Stuttgarter Bauspar- und Versicherungskonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat seine Erwartungen für das laufende Jahr drastisch nach unten korrigiert und hält nun sogar einen Verlust für möglich. W&W werde angesichts der eingebrochenen Kapitalmärkte 2002 möglicherweise nur einen geringfügigen Gewinn ausweisen können teile der Finazndienstleister mit. "Wir wissen nicht, wo wir landen" sagte ein Sprecher. "Sollte sich die negative Aktienmarktsituation fortsetzen, kann auch ein Verlust nicht föllig ausgeschlossen werden.Die Ausschüttung einer Dividende müsse "zu gegebener Zeit" noch geprüft werdenIm ersten Halbjahr hatte W&W noch einen Gewinn von 70 Mio Euro erzielt.
Tja man sollte sich mal BHW ansehen meine ich
Vola der Dax-Werte
Adidas 35,84
Allianz 72,98
BASF 56,37
Bayer 50,58
BMW 70,81
Commerzbank 66,93
DaimlerChrysler 46,02
Degussa 61,79
DeutscheBank 60,16
DeutschePost 32,16
Deutsche Telekom 70,26
EON 57,45
Epcos 69,71
Fresenius 57,90
Henkel 38,33
Hypho 35,15
Infineon 83,92
Linde 31,32
Lufthansa 50,13
Man 60,90
Metro 52,50
MLP 81,41
MünchenerRück 76,45
RWE 45,85
SAP 48,75
Schering 46,21
ThyssenKrupp 49,02
TUI 60,30
VW 60,57
30 Tage Vola Quelle Reuters bzw aus der akt. Euro am Sonntag
Adidas 35,84
Allianz 72,98
BASF 56,37
Bayer 50,58
BMW 70,81
Commerzbank 66,93
DaimlerChrysler 46,02
Degussa 61,79
DeutscheBank 60,16
DeutschePost 32,16
Deutsche Telekom 70,26
EON 57,45
Epcos 69,71
Fresenius 57,90
Henkel 38,33
Hypho 35,15
Infineon 83,92
Linde 31,32
Lufthansa 50,13
Man 60,90
Metro 52,50
MLP 81,41
MünchenerRück 76,45
RWE 45,85
SAP 48,75
Schering 46,21
ThyssenKrupp 49,02
TUI 60,30
VW 60,57
30 Tage Vola Quelle Reuters bzw aus der akt. Euro am Sonntag
Wenn ich sphere These von gestern aufgreife so sehe ich einen Aufschwung in Brasilien, Mexico, Thailand und Russland das sind lt. der Euro am Sonntag im Ländervergleich die einzigen Wochengewinner maybe sollten wir das mal im Auge behalten und warten was passiert.
Von Dr. Kurt Richebächer
US-Wirtschaft. Dr. Kurt Richebächer ist Herausgeber des in den Vereinigten
Staaten erscheinenden Wirtschaftsbriefes "Richebaecher Letter". In den 70er
Jahren war er Generalbevollmächtigter der Dresdner Bank. Den folgenden
Redetext legte er einer Konferenz des Zayed-Zentrums für Koordination und
Abverfolgung vom 19.-20. August in Abu Dhabi vor, die unter dem Thema "Neuer
Wirtschaftsliberalismus" stand.
Zum ersten Mal in den 50 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die
ganze Welt zeitgleich von einem wirtschaftlichen Niedergang erfaßt. Dafür
gibt es in der Geschichte nur einen Präzedenzfall: die Weltdepression der
30er Jahre. Die auffälligste Gemeinsamkeit beider Perioden ist die
vorherrschende Rolle der Vereinigten Staaten. Nachdem die USA an der Spitze
eines synchronen weltweiten Booms gestanden hatten, stehen sie nun
entsprechend an der Spitze des synchronen Abschwungs.
Zwischen den beiden Fällen amerikanischer wirtschaftlicher Vorherrschaft
existieren jedoch auffällige Unterschiede. In den 20er Jahren überschüttete
Amerika als "Kreditgeber der letzten Instanz" die Welt mit exzessivem Kredit,
in den 90er Jahren hingegen wurde es zum "Verbraucher der letzten Instanz"
und überschüttete den Rest der Welt mit einem ungekannten Übermaß an
Konsumausgaben. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre lag der Anteil der
Verbraucherausgaben am Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den USA
bei 82%, während es normalerweise zwei Drittel sind.
Tatsächlich handelte es sich bei dem Wirtschaftsboom der 20er Jahre in ganz
ähnlicher Weise hauptsächlich um einen Kredit- und Kaufrausch der
Verbraucher, ausgelöst durch die Erfindung der Teilzahlung. Aber verbliebene
Sparguthaben und schwache Investitionen sorgten für einen chronischen
Überschuß der Leistungsbilanz. Die jüngsten Exzesse überstiegen die der 20er
Jahre um ein Vielfaches und trieben die Leistungsbilanz in ein massives
Defizit.
Die Frage, wann die [amerikanische Notenbank] Federal Reserve ihre
entscheidenden politischen Fehler beging, die eine lange Depression
auslösten, ist ein alter Zankapfel zwischen amerikanischen und europäischen
Ökonomen. War es die übermäßige monetäre Lockerung Ende der 20er Jahre, vor
dem Aktienkrach? Diese Meinung herrscht in Europa vor und ist stark von der
österreichischen Theorie beeinflußt. Oder war es die übermäßige
Geldverknappung nach dem Crash, Anfang der 30er Jahre? Das ist die
vorherrschende amerikanische Meinung, wie sie seit den 60er Jahren von Prof.
Milton Friedman gelehrt wird.
Ich bin ein großer Anhänger der Logik der österreichischen Theorie. Sie
besagt, daß die Schwere und Dauer jeder Depression oder Rezession
entscheidend von zwei Bedingungen abhängt: erstens dem Ausmaß der
strukturellen Fehlanpassung, die sich in der Wirtschaft während des Booms
entwickelt hat, und zweitens der Anspannung und Belastung des Finanzsystems.
Das erscheint mir eine geradlinige Logik. Darüber hinaus spricht die
historische Erfahrung für sie. Meiner Auffassung nach ist der Schlüssel zur
Beurteilung der amerikanischen Wirtschaft darin zu sehen, daß sie Jahre des
maßlosesten Kreditexzesses der Geschichte hinter sich hat. Und wichtig ist,
daß dieser Kreditexzeß sich lange genug auswirken konnte, um bei der
Verteilung der Mittel schwere Störungen hervorzurufen.
Widerspruch zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit
Das Schicksal der amerikanischen Wirtschaft ist definitiv die Schlüsselfrage
für die Weltwirtschaft und für die Aussichten auf den globalen Aktienmärkten.
Früher in diesem Jahr herrschte die Konsensmeinung, die US-Wirtschaft habe
die Flaute des vorangegangenen Jahres gut gemeistert, und sie werde in diesem
Jahr mit einer Wachstumsrate von weit über 3% einen Aufschwung der
Weltwirtschaft anführen und entsprechend starke Gewinne an den weltweiten
Aktienmärkten anstoßen.
Die große Überraschung der letzten Monate war das Gemetzel an der Wall
Street, von dem alle Nationen der Welt betroffen waren, welches in einem
unheilvollen Gegensatz zu den optimistischen wirtschaftlichen Prognosen und
Erwartungen stand. Diese dramatische Diskrepanz zwischen dem kläglichen
Verhalten der Börsen und der optimistischen Wahrnehmung der
Wirtschaftsaussichten erklärte man allgemein wegwerfend mit einer
irrationalen Verschlechterung der Marktpsychologie wegen der verbreiteten
betrügerischen Praktiken bei den Unternehmensbilanzen. Diese Sicht schloß die
tröstliche Schlußfolgerung ein, alles werde bald wieder gut werden, sobald
die Regierungen ausreichenden Reformwillen beweisen.
Das ist barer Unsinn. Mein eigener Eindruck der Beziehung zwischen
wirtschaftlicher Wahrnehmung und wirtschaftlicher Realität in den USA ist das
genaue Gegenteil. Die immer noch vorherrschende Wahrnehmung, die Wirtschaft
sei im Kern stark und gesund, ist viel besser als die sehr häßliche
Wirklichkeit. Der maßlose Kreditexzeß der vergangenen Jahre hat die ganze
Struktur schwer geschädigt und veformt.
Der Versuch einer Einschätzung der Aussichten der US-Wirtschaft muß mit der
Erkenntnis beginnen, daß der gegenwärtige Niedergang radikal anders ist als
jeder andere, den man in der Nachkriegszeit erfahren hat. Diese hatten alle
ein und denselben Auslöser oder Grund: Alle früheren Rezessionen wurden durch
Geldverknappung ausgelöst, mit der die Federal Reserve auf steigende
Inflation reagierte. Sobald die Fed die Geldschraube wieder lockerte, lief
die Wirtschaft prompt wieder.
Der derzeitige Niedergang der amerikanischen Wirtschaft ist in der Geschichte
insofern einzigartig, als er sich vor dem Hintergrund einer zügellosen Geld-
und Kreditschöpfung vollzog. Als im Jahr 2000 der Wirtschaftsboom und die
Wirtschaft plötzlich einbrachen, wuchs das Kreditvolumen um 1700 Mrd. Dollar,
gegenüber einem realen Wachstum des BIP um 332 Mrd. Dollar. Doch dies stand
für eine ziemlich ausgeprägte Schwächung.
2001 war es noch seltsamer. Während die US-Notenbank ihre Zinsen im
beispiellosen Tempo senkte, ging es mit der Wirtschaft und den Börsen weiter
dramatisch abwärts. Die Fed konnte zwar das bereits hemmungslose Geld- und
Kreditwachstum noch erfolgreich beschleunigen, aber dieser monetäre Effekt
half der Wirtschaft und den Aktienmärkten überhaupt nicht.
Noch bis vor recht kurzer Zeit schien es, als sei die amerikanische
Wirtschaft nur von einer milden Rezession betroffen. Das war aber, bevor das
US-Handelsministerium kürzlich eine drastische Abwärtsrevidierung seiner
Wirtschaftsdaten für die vergangenen drei Jahre bekanntgab. Die neuen Zahlen
zeigten, daß die Wirtschaft im vergangenen Jahr nicht nur in einem Quartal,
sondern in allen drei letzten Quartalen geschrumpft war. Die Rezession war
nicht nur schwerer als früher angenommen, auch die erwartete Erholung fiel
deutlich schwächer aus, als man erhofft hatte.
Eine ähnlich drastische Abwärtskorrektur für frühere Jahre hatte es bereits
im Juli des Vorjahres gegeben. Den ursprünglichen Berechnungen zufolge hatte
das reale jährliche Wachstum des amerikanischen BIP seit 1995 im Durchnitt
bei 4% gelegen. Mit der letzten Berichtigung war dieser Durchschnitt auf 2,4%
gefallen. Im Vergleich dazu gab es in den 80er Jahren ein
Durchschnittswachstum von 2,7%, in den 70er Jahren 3,2% und in den 60er
Jahren 4,9%. Das Wachstumswunder der 90er Jahre hat nie stattgefunden.
"Gewinnwunder" wird zur Gewinnkatastrophe
Die schlimmsten Abwärtskorrekturen gab es jedoch bei den
Unternehmensgewinnen. Das ehemalige Gewinnwunder des neuen Paradigmas erwies
sich am Ende als eine für eine boomende Wirtschaft beispiellose
Gewinnkatastrophe. Bei der Beurteilung von Unternehmensgewinnen in den USA
mußte und muß man immer zwischen zwei Maßen unterscheiden. Das eine sind die
von den Unternehmen berichteten Gewinne, und das andere sind die Gewinne,
welche die Regierungsstatistiker aus ihren makroökonomischen Berechnungen
herauslesen.
Das angebliche Gewinnwunder, das von der Wall Street mit astronomisch
steigenden Aktienkursen gefeiert wurde, fand ausschließlich in den massiv
manipulierten Profitzahlen der Unternehmen statt. Im krassen Gegensatz zu
diesen Zahlen zeigen die offiziellen Statistiken seit Jahren Gewinne, die
gegenüber früheren Geschäftszyklen sehr schlecht aussehen. Diesen Zahlen
zufolge sind die Unternehmensgewinne schon seit 1997 nicht mehr angestiegen.
Ich habe auf diesen Zusammenhang in meinem Nachrichtenbrief seitdem immer
wieder hingewiesen. Aber was noch schlimmer ist, auch diese bereits
schlechten Zahlen mußten inzwischen noch weiter nach unten korrigiert werden.
Das Endergebnis ist, daß das Gewinnverhalten in den letzten Jahren das
schlechteste der gesamten Nachkriegszeit war. Die Gewinne fielen bereits, als
die Wirtschaft noch boomte. So etwas hat es niemals zuvor gegeben.
Den ursprünglichen Zahlen zufolge stiegen die Unternehmensgewinne im
Nichtfinanz-Bereich zwischen 1977-2000 von 504 Mrd. Dollar auf 578 Mrd.
Dollar oder um 4,5% jährlich. Die jüngsten revidierten Zahlen zeigen hingegen
einen Rückgang von 504 Mrd. Dollar auf 423 Mrd. Dollar. 2001 sanken sie noch
weiter auf 333 Mrd. Dollar.
Dies ist in zweierlei Hinsicht eine miserable Gewinnentwicklung: Erstens
begann der Rückgang bereits auf dem Höhepunkt des Booms, und zweitens ist der
Niedergang nach dem Boom ungewöhnlich steil.
Von 1997 bis zum ersten Quartal dieses Jahres brachen die Gewinne um 42% ein.
Da das BIP in dieser Zeit um 23% wuchs, sind die Gewinne im Verhältnis zum
BIP und zum Nationaleinkommen buchstäblich kollabiert.
Was diese Zahlen aber noch nicht enthüllen, ist der katastrophalste Aspekt
dieser Gewinnkrankheit, nämlich die extrem ungleiche Verteilung auf
verschiedene Wirtschaftssektoren. Am schlimmsten wurde der produzierende
Sektor getroffen: Hier brachen die Gewinne seit 1997 um 67% ein. Der
Einzelhandel dagegen erlebte aus offensichtlichen Gründen einen Anstieg der
Gewinne um 27%.
1997 betrugen die Einnahmen des produzierenden Gewerbes 195,5 Mrd. Dollar,
gegenüber 63,9 Mrd. Dollar im Einzelhandel. Anfang 2002, kaum fünf Jahre
später, waren die Gewinne in der Industrie auf 68,9 Mrd. Dollar geschrumpft
und im Einzelhandel auf 81,4 Mrd. Dollar gestiegen (beide Zahlen auf
Jahresbasis).
Es sollte offensichtlich sein, daß diese dramatische Umkehrung der
Rentabilität beider Sektoren weitreichende Auswirkungen auf die
Investitionspolitik hatte. Während der rentable Einzelhandel im Verhältnis
zum längerfristig aufrechterhaltbaren Wachstum der Verbraucherausgaben stark
überinvestierte und überexpandierte, investierte der weniger rentable
Industriesektor viel zu wenig in Fabrikation und Anlagen. Genauer gesagt, er
investierte zuviel in die Herstellung von Hochtechnologie-Ausrüstung, aber
zuwenig in die Produktion traditioneller Industrieanlagen.
Einbruch der Investitionen
Was bleibt von der paradigmatischen amerikanischen "Neuen Wirtschaft" nach
den diversen statistischen Bereinigungen noch übrig? Wie bereits erwähnt, war
das durchschnittliche BIP-Jahreswachstum das niedrigste in der gesamten
Nachkriegszeit. Das schlimmste ist aber die verheerende Gewinnentwicklung.
Sie ist schlicht der Hauptgrund für den verheerenden Einbruch der
Unternehmensinvestitionen.
Tatsächlich spiegelte der amerikanische "Wirtschaftsboom" der vergangenen
Jahre im Gegensatz zu einer verbreiteten Auffassung keinen Investitionsboom
wider. Er war hauptsächlich angetrieben vom größten Verbraucherkredit- und
Kaufrausch aller Zeiten. Dies zeigt sich am auffälligsten bei dem Anstieg des
Anteils der Konsumausgaben am BIP von normalerweise 67% auf 82%.
Ebenfalls entgegen einer verbreiteten Auffassung ist der Anteil der
Unternehmensinvestitionen am BIP gesunken. Hinsichtlich langfristigen
Wirtschaftswachstums und Gewinnschöpfung zählen vor allem die
Nettoinvestitionen, d.h. Bruttoinvestitionen abzüglich Abschreibungen. Da
Investitionen in Hochtechnologie allgemein kurzlebig sind, implizierten diese
rasch ansteigende Abschreibungen zulasten der Gewinne. Die Nettoinvestitionen
waren schon lange eher gering. Aber im vergangenen Jahr erreichten sie ein
Rekordtief von kaum noch 2,5% des BIP.
Nur wenige erkannten, daß der Verbraucherkredit- und Kaufrausch eine schwere
Gewinn- und Investitionskrise verhüllte. Angesichts der entscheidenden
Bedeutung von Gewinnen und Kapitalbildung für das langfristige
Wirtschaftswachstum sind die tieferen Ursachen mit Sicherheit für die
amerikanische Wirtschaft die wichtigste Frage überhaupt.
Die Beantwortung dieser Frage beginnt meiner Ansicht nach am besten mit der
Wiederholung einer Binsenweisheit über Gewinne. Betrachtet man die
Privatwirtschaft im ganzen, sind sie, allgemein gesprochen, die Differenz
zwischen Unternehmenseinnahmen und -ausgaben.
Wenn man an Profitschöpfung denkt, machen viele Menschen den Fehler, diese
nur aus der Sicht eines einzelnen Unternehmens zu beurteilen. Sicherlich kann
ein Unternehmen seinen Gewinn durch Kostensenkung steigern. Aber wenn viele
oder sogar alle Unternehmen diesem Rezept folgen, ist der Gesamteffekt genau
das Gegenteil, weil die Ausgaben des einen Unternehmens die Einnahmen eines
anderen Unternehmens sind. Für die Wirtschaft insgesamt sind
Ausgabensenkungen im Endeffekt auch Einnahmeausfälle.
Kostensenkungsmaßnahmen aller Art wurden in den letzten Jahren zur
bevorzugten Strategie amerikanischer Unternehmen auf der Jagd nach schneller
Gewinnsteigerung. Dies ist kläglich gescheitert, weil es aus den genannten
Gründen in der Summe keinen Sinn machte.
Ebenso fehlgeleitet war aus dem gleichen Grund auch die Manie der Fusionen
und Übernahmen. Für das einzelne Unternehmen mag dies ein wunderbares Mittel
erscheinen, kurzfristig den Gewinn zu steigern, verglichen mit der quälend
langsamen Gewinnschöpfung durch Neuinvestitionen. Aber in der Summe hat es
wiederum völlig versagt. Das mußte es, weil es dem gleichen logischen
Trugschluß aufsaß, daß das, was für ein einzelnes Unternehmen vorteilhaft
aussieht, auch für das Ganze vorteilhaft sein müsse.
Bei der Fusions- und Übernahmemanie ging es um astronomische Summen, welche
die Aktienkurse nach oben trieben, aber der Nachteil dieser Geldströme ist,
daß sie nichts zu den Unternehmenseinnahmen und dementsprechend auch nichts
zu den Unternehmensgewinnen beitragen. In dem Maße, wie die Fusions- und
Übernahmestrategien zulasten neuer Investitionen gingen - was mit Sicherheit
der Fall war - , schmälerten sie mit Sicherheit die Gewinne.
Dollar-Sturz steht bevor
Immer noch gesamtwirtschaftlich betrachtet, bilden in der kapitalistischen
Wirtschaft regelmäßige Investitionen die größte und wichtigste Profitquelle.
Der hauptsächliche Grund dafür ist die Tatsache, daß steigende Investitionen
die Gesamtheit der Unternehmenseinnahmen steigert, während Ausgaben erst
getätigt werden, wenn die erste Abschreibung erfolgt.
Volkswirtschaften mit hohen Investitionen sind in der Regel hochprofitabel,
Volkswirtschaften mit hohem Verbrauch dagegen in der Regel weniger
profitabel.
Seit den 20er Jahren ist die amerikanische Volkswirtschaft im Kern eine
konsumorientierte Wirtschaft, in der Verbraucherkredit eine Schlüsselrolle
bei der Nachfrage spielt. Aber dies hat sich in den letzten Jahren noch
dramatisch verschlechtert - mit verheerenden Folgen für die Gewinne. Der
Hauptgrund dafür ist, daß sich ein rasch wachsender Anteil der
Binnennachfrage an ausländische Produzenten richtete und deren Gewinne
erhöhte, wie das explodierende Handelsdefizit der USA zeigt.
Damit die Gewinne wieder steigen, ist eine Kombination aus höheren
Investitionen und höherem Verbrauch nötig. Keines von beiden ist jetzt in
Sicht oder machbar. Angesichts eskalierender Verluste und extrem niedriger
Einkommenszuwächse ist die wahrscheinlichste Veränderung auf der
Nachfrageseite eine Schwächung der Verbrauchernachfrage. Die Immobilienwerte
haben sich besser gehalten, was es den Verbrauchern ermöglichte, ihre
Wertpapieranlagen in Immobilien zu verlagern. Aber es gibt gute Gründe für
die Annahme, daß auch der Eigentumszyklus vor einer Wende steht.
Aus meiner Sicht bewegt sich die amerikanische Wirtschaft unvermeidlich auf
eine anhaltende Rezession im japanischen Stil zu. Aber es gibt einen
wesentlichen Unterschied zwischen beiden Ländern: Japan ist ein
Überschußland, während die USA ein Defizitland mit einem immensen
Zahlungsbilanzdefizit und einer astronomischen Auslandsverschuldung sind. Da
die amerikanische Wirtschaft weiter schrumpft, wird es über kurz oder lang
eine Flucht aus dem Dollar geben.
Ein kommender wahrscheinlicher Dollar-Kollaps ist zweifellos die größte
Gefahr für die amerikanischen Finanzmärkte und für die bedauernswerten
ausländischen Dollarinvestoren, die insgesamt Dollaranleihen in der Höhe von
mehr als neun Billionen Dollar halten. Das einzige, was den Dollar noch von
seinem "jüngsten Tag" trennt, ist die falsche Hoffnung auf einen
bevorstehenden Aufschwung.
Gruß Krava
US-Wirtschaft. Dr. Kurt Richebächer ist Herausgeber des in den Vereinigten
Staaten erscheinenden Wirtschaftsbriefes "Richebaecher Letter". In den 70er
Jahren war er Generalbevollmächtigter der Dresdner Bank. Den folgenden
Redetext legte er einer Konferenz des Zayed-Zentrums für Koordination und
Abverfolgung vom 19.-20. August in Abu Dhabi vor, die unter dem Thema "Neuer
Wirtschaftsliberalismus" stand.
Zum ersten Mal in den 50 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die
ganze Welt zeitgleich von einem wirtschaftlichen Niedergang erfaßt. Dafür
gibt es in der Geschichte nur einen Präzedenzfall: die Weltdepression der
30er Jahre. Die auffälligste Gemeinsamkeit beider Perioden ist die
vorherrschende Rolle der Vereinigten Staaten. Nachdem die USA an der Spitze
eines synchronen weltweiten Booms gestanden hatten, stehen sie nun
entsprechend an der Spitze des synchronen Abschwungs.
Zwischen den beiden Fällen amerikanischer wirtschaftlicher Vorherrschaft
existieren jedoch auffällige Unterschiede. In den 20er Jahren überschüttete
Amerika als "Kreditgeber der letzten Instanz" die Welt mit exzessivem Kredit,
in den 90er Jahren hingegen wurde es zum "Verbraucher der letzten Instanz"
und überschüttete den Rest der Welt mit einem ungekannten Übermaß an
Konsumausgaben. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre lag der Anteil der
Verbraucherausgaben am Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den USA
bei 82%, während es normalerweise zwei Drittel sind.
Tatsächlich handelte es sich bei dem Wirtschaftsboom der 20er Jahre in ganz
ähnlicher Weise hauptsächlich um einen Kredit- und Kaufrausch der
Verbraucher, ausgelöst durch die Erfindung der Teilzahlung. Aber verbliebene
Sparguthaben und schwache Investitionen sorgten für einen chronischen
Überschuß der Leistungsbilanz. Die jüngsten Exzesse überstiegen die der 20er
Jahre um ein Vielfaches und trieben die Leistungsbilanz in ein massives
Defizit.
Die Frage, wann die [amerikanische Notenbank] Federal Reserve ihre
entscheidenden politischen Fehler beging, die eine lange Depression
auslösten, ist ein alter Zankapfel zwischen amerikanischen und europäischen
Ökonomen. War es die übermäßige monetäre Lockerung Ende der 20er Jahre, vor
dem Aktienkrach? Diese Meinung herrscht in Europa vor und ist stark von der
österreichischen Theorie beeinflußt. Oder war es die übermäßige
Geldverknappung nach dem Crash, Anfang der 30er Jahre? Das ist die
vorherrschende amerikanische Meinung, wie sie seit den 60er Jahren von Prof.
Milton Friedman gelehrt wird.
Ich bin ein großer Anhänger der Logik der österreichischen Theorie. Sie
besagt, daß die Schwere und Dauer jeder Depression oder Rezession
entscheidend von zwei Bedingungen abhängt: erstens dem Ausmaß der
strukturellen Fehlanpassung, die sich in der Wirtschaft während des Booms
entwickelt hat, und zweitens der Anspannung und Belastung des Finanzsystems.
Das erscheint mir eine geradlinige Logik. Darüber hinaus spricht die
historische Erfahrung für sie. Meiner Auffassung nach ist der Schlüssel zur
Beurteilung der amerikanischen Wirtschaft darin zu sehen, daß sie Jahre des
maßlosesten Kreditexzesses der Geschichte hinter sich hat. Und wichtig ist,
daß dieser Kreditexzeß sich lange genug auswirken konnte, um bei der
Verteilung der Mittel schwere Störungen hervorzurufen.
Widerspruch zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit
Das Schicksal der amerikanischen Wirtschaft ist definitiv die Schlüsselfrage
für die Weltwirtschaft und für die Aussichten auf den globalen Aktienmärkten.
Früher in diesem Jahr herrschte die Konsensmeinung, die US-Wirtschaft habe
die Flaute des vorangegangenen Jahres gut gemeistert, und sie werde in diesem
Jahr mit einer Wachstumsrate von weit über 3% einen Aufschwung der
Weltwirtschaft anführen und entsprechend starke Gewinne an den weltweiten
Aktienmärkten anstoßen.
Die große Überraschung der letzten Monate war das Gemetzel an der Wall
Street, von dem alle Nationen der Welt betroffen waren, welches in einem
unheilvollen Gegensatz zu den optimistischen wirtschaftlichen Prognosen und
Erwartungen stand. Diese dramatische Diskrepanz zwischen dem kläglichen
Verhalten der Börsen und der optimistischen Wahrnehmung der
Wirtschaftsaussichten erklärte man allgemein wegwerfend mit einer
irrationalen Verschlechterung der Marktpsychologie wegen der verbreiteten
betrügerischen Praktiken bei den Unternehmensbilanzen. Diese Sicht schloß die
tröstliche Schlußfolgerung ein, alles werde bald wieder gut werden, sobald
die Regierungen ausreichenden Reformwillen beweisen.
Das ist barer Unsinn. Mein eigener Eindruck der Beziehung zwischen
wirtschaftlicher Wahrnehmung und wirtschaftlicher Realität in den USA ist das
genaue Gegenteil. Die immer noch vorherrschende Wahrnehmung, die Wirtschaft
sei im Kern stark und gesund, ist viel besser als die sehr häßliche
Wirklichkeit. Der maßlose Kreditexzeß der vergangenen Jahre hat die ganze
Struktur schwer geschädigt und veformt.
Der Versuch einer Einschätzung der Aussichten der US-Wirtschaft muß mit der
Erkenntnis beginnen, daß der gegenwärtige Niedergang radikal anders ist als
jeder andere, den man in der Nachkriegszeit erfahren hat. Diese hatten alle
ein und denselben Auslöser oder Grund: Alle früheren Rezessionen wurden durch
Geldverknappung ausgelöst, mit der die Federal Reserve auf steigende
Inflation reagierte. Sobald die Fed die Geldschraube wieder lockerte, lief
die Wirtschaft prompt wieder.
Der derzeitige Niedergang der amerikanischen Wirtschaft ist in der Geschichte
insofern einzigartig, als er sich vor dem Hintergrund einer zügellosen Geld-
und Kreditschöpfung vollzog. Als im Jahr 2000 der Wirtschaftsboom und die
Wirtschaft plötzlich einbrachen, wuchs das Kreditvolumen um 1700 Mrd. Dollar,
gegenüber einem realen Wachstum des BIP um 332 Mrd. Dollar. Doch dies stand
für eine ziemlich ausgeprägte Schwächung.
2001 war es noch seltsamer. Während die US-Notenbank ihre Zinsen im
beispiellosen Tempo senkte, ging es mit der Wirtschaft und den Börsen weiter
dramatisch abwärts. Die Fed konnte zwar das bereits hemmungslose Geld- und
Kreditwachstum noch erfolgreich beschleunigen, aber dieser monetäre Effekt
half der Wirtschaft und den Aktienmärkten überhaupt nicht.
Noch bis vor recht kurzer Zeit schien es, als sei die amerikanische
Wirtschaft nur von einer milden Rezession betroffen. Das war aber, bevor das
US-Handelsministerium kürzlich eine drastische Abwärtsrevidierung seiner
Wirtschaftsdaten für die vergangenen drei Jahre bekanntgab. Die neuen Zahlen
zeigten, daß die Wirtschaft im vergangenen Jahr nicht nur in einem Quartal,
sondern in allen drei letzten Quartalen geschrumpft war. Die Rezession war
nicht nur schwerer als früher angenommen, auch die erwartete Erholung fiel
deutlich schwächer aus, als man erhofft hatte.
Eine ähnlich drastische Abwärtskorrektur für frühere Jahre hatte es bereits
im Juli des Vorjahres gegeben. Den ursprünglichen Berechnungen zufolge hatte
das reale jährliche Wachstum des amerikanischen BIP seit 1995 im Durchnitt
bei 4% gelegen. Mit der letzten Berichtigung war dieser Durchschnitt auf 2,4%
gefallen. Im Vergleich dazu gab es in den 80er Jahren ein
Durchschnittswachstum von 2,7%, in den 70er Jahren 3,2% und in den 60er
Jahren 4,9%. Das Wachstumswunder der 90er Jahre hat nie stattgefunden.
"Gewinnwunder" wird zur Gewinnkatastrophe
Die schlimmsten Abwärtskorrekturen gab es jedoch bei den
Unternehmensgewinnen. Das ehemalige Gewinnwunder des neuen Paradigmas erwies
sich am Ende als eine für eine boomende Wirtschaft beispiellose
Gewinnkatastrophe. Bei der Beurteilung von Unternehmensgewinnen in den USA
mußte und muß man immer zwischen zwei Maßen unterscheiden. Das eine sind die
von den Unternehmen berichteten Gewinne, und das andere sind die Gewinne,
welche die Regierungsstatistiker aus ihren makroökonomischen Berechnungen
herauslesen.
Das angebliche Gewinnwunder, das von der Wall Street mit astronomisch
steigenden Aktienkursen gefeiert wurde, fand ausschließlich in den massiv
manipulierten Profitzahlen der Unternehmen statt. Im krassen Gegensatz zu
diesen Zahlen zeigen die offiziellen Statistiken seit Jahren Gewinne, die
gegenüber früheren Geschäftszyklen sehr schlecht aussehen. Diesen Zahlen
zufolge sind die Unternehmensgewinne schon seit 1997 nicht mehr angestiegen.
Ich habe auf diesen Zusammenhang in meinem Nachrichtenbrief seitdem immer
wieder hingewiesen. Aber was noch schlimmer ist, auch diese bereits
schlechten Zahlen mußten inzwischen noch weiter nach unten korrigiert werden.
Das Endergebnis ist, daß das Gewinnverhalten in den letzten Jahren das
schlechteste der gesamten Nachkriegszeit war. Die Gewinne fielen bereits, als
die Wirtschaft noch boomte. So etwas hat es niemals zuvor gegeben.
Den ursprünglichen Zahlen zufolge stiegen die Unternehmensgewinne im
Nichtfinanz-Bereich zwischen 1977-2000 von 504 Mrd. Dollar auf 578 Mrd.
Dollar oder um 4,5% jährlich. Die jüngsten revidierten Zahlen zeigen hingegen
einen Rückgang von 504 Mrd. Dollar auf 423 Mrd. Dollar. 2001 sanken sie noch
weiter auf 333 Mrd. Dollar.
Dies ist in zweierlei Hinsicht eine miserable Gewinnentwicklung: Erstens
begann der Rückgang bereits auf dem Höhepunkt des Booms, und zweitens ist der
Niedergang nach dem Boom ungewöhnlich steil.
Von 1997 bis zum ersten Quartal dieses Jahres brachen die Gewinne um 42% ein.
Da das BIP in dieser Zeit um 23% wuchs, sind die Gewinne im Verhältnis zum
BIP und zum Nationaleinkommen buchstäblich kollabiert.
Was diese Zahlen aber noch nicht enthüllen, ist der katastrophalste Aspekt
dieser Gewinnkrankheit, nämlich die extrem ungleiche Verteilung auf
verschiedene Wirtschaftssektoren. Am schlimmsten wurde der produzierende
Sektor getroffen: Hier brachen die Gewinne seit 1997 um 67% ein. Der
Einzelhandel dagegen erlebte aus offensichtlichen Gründen einen Anstieg der
Gewinne um 27%.
1997 betrugen die Einnahmen des produzierenden Gewerbes 195,5 Mrd. Dollar,
gegenüber 63,9 Mrd. Dollar im Einzelhandel. Anfang 2002, kaum fünf Jahre
später, waren die Gewinne in der Industrie auf 68,9 Mrd. Dollar geschrumpft
und im Einzelhandel auf 81,4 Mrd. Dollar gestiegen (beide Zahlen auf
Jahresbasis).
Es sollte offensichtlich sein, daß diese dramatische Umkehrung der
Rentabilität beider Sektoren weitreichende Auswirkungen auf die
Investitionspolitik hatte. Während der rentable Einzelhandel im Verhältnis
zum längerfristig aufrechterhaltbaren Wachstum der Verbraucherausgaben stark
überinvestierte und überexpandierte, investierte der weniger rentable
Industriesektor viel zu wenig in Fabrikation und Anlagen. Genauer gesagt, er
investierte zuviel in die Herstellung von Hochtechnologie-Ausrüstung, aber
zuwenig in die Produktion traditioneller Industrieanlagen.
Einbruch der Investitionen
Was bleibt von der paradigmatischen amerikanischen "Neuen Wirtschaft" nach
den diversen statistischen Bereinigungen noch übrig? Wie bereits erwähnt, war
das durchschnittliche BIP-Jahreswachstum das niedrigste in der gesamten
Nachkriegszeit. Das schlimmste ist aber die verheerende Gewinnentwicklung.
Sie ist schlicht der Hauptgrund für den verheerenden Einbruch der
Unternehmensinvestitionen.
Tatsächlich spiegelte der amerikanische "Wirtschaftsboom" der vergangenen
Jahre im Gegensatz zu einer verbreiteten Auffassung keinen Investitionsboom
wider. Er war hauptsächlich angetrieben vom größten Verbraucherkredit- und
Kaufrausch aller Zeiten. Dies zeigt sich am auffälligsten bei dem Anstieg des
Anteils der Konsumausgaben am BIP von normalerweise 67% auf 82%.
Ebenfalls entgegen einer verbreiteten Auffassung ist der Anteil der
Unternehmensinvestitionen am BIP gesunken. Hinsichtlich langfristigen
Wirtschaftswachstums und Gewinnschöpfung zählen vor allem die
Nettoinvestitionen, d.h. Bruttoinvestitionen abzüglich Abschreibungen. Da
Investitionen in Hochtechnologie allgemein kurzlebig sind, implizierten diese
rasch ansteigende Abschreibungen zulasten der Gewinne. Die Nettoinvestitionen
waren schon lange eher gering. Aber im vergangenen Jahr erreichten sie ein
Rekordtief von kaum noch 2,5% des BIP.
Nur wenige erkannten, daß der Verbraucherkredit- und Kaufrausch eine schwere
Gewinn- und Investitionskrise verhüllte. Angesichts der entscheidenden
Bedeutung von Gewinnen und Kapitalbildung für das langfristige
Wirtschaftswachstum sind die tieferen Ursachen mit Sicherheit für die
amerikanische Wirtschaft die wichtigste Frage überhaupt.
Die Beantwortung dieser Frage beginnt meiner Ansicht nach am besten mit der
Wiederholung einer Binsenweisheit über Gewinne. Betrachtet man die
Privatwirtschaft im ganzen, sind sie, allgemein gesprochen, die Differenz
zwischen Unternehmenseinnahmen und -ausgaben.
Wenn man an Profitschöpfung denkt, machen viele Menschen den Fehler, diese
nur aus der Sicht eines einzelnen Unternehmens zu beurteilen. Sicherlich kann
ein Unternehmen seinen Gewinn durch Kostensenkung steigern. Aber wenn viele
oder sogar alle Unternehmen diesem Rezept folgen, ist der Gesamteffekt genau
das Gegenteil, weil die Ausgaben des einen Unternehmens die Einnahmen eines
anderen Unternehmens sind. Für die Wirtschaft insgesamt sind
Ausgabensenkungen im Endeffekt auch Einnahmeausfälle.
Kostensenkungsmaßnahmen aller Art wurden in den letzten Jahren zur
bevorzugten Strategie amerikanischer Unternehmen auf der Jagd nach schneller
Gewinnsteigerung. Dies ist kläglich gescheitert, weil es aus den genannten
Gründen in der Summe keinen Sinn machte.
Ebenso fehlgeleitet war aus dem gleichen Grund auch die Manie der Fusionen
und Übernahmen. Für das einzelne Unternehmen mag dies ein wunderbares Mittel
erscheinen, kurzfristig den Gewinn zu steigern, verglichen mit der quälend
langsamen Gewinnschöpfung durch Neuinvestitionen. Aber in der Summe hat es
wiederum völlig versagt. Das mußte es, weil es dem gleichen logischen
Trugschluß aufsaß, daß das, was für ein einzelnes Unternehmen vorteilhaft
aussieht, auch für das Ganze vorteilhaft sein müsse.
Bei der Fusions- und Übernahmemanie ging es um astronomische Summen, welche
die Aktienkurse nach oben trieben, aber der Nachteil dieser Geldströme ist,
daß sie nichts zu den Unternehmenseinnahmen und dementsprechend auch nichts
zu den Unternehmensgewinnen beitragen. In dem Maße, wie die Fusions- und
Übernahmestrategien zulasten neuer Investitionen gingen - was mit Sicherheit
der Fall war - , schmälerten sie mit Sicherheit die Gewinne.
Dollar-Sturz steht bevor
Immer noch gesamtwirtschaftlich betrachtet, bilden in der kapitalistischen
Wirtschaft regelmäßige Investitionen die größte und wichtigste Profitquelle.
Der hauptsächliche Grund dafür ist die Tatsache, daß steigende Investitionen
die Gesamtheit der Unternehmenseinnahmen steigert, während Ausgaben erst
getätigt werden, wenn die erste Abschreibung erfolgt.
Volkswirtschaften mit hohen Investitionen sind in der Regel hochprofitabel,
Volkswirtschaften mit hohem Verbrauch dagegen in der Regel weniger
profitabel.
Seit den 20er Jahren ist die amerikanische Volkswirtschaft im Kern eine
konsumorientierte Wirtschaft, in der Verbraucherkredit eine Schlüsselrolle
bei der Nachfrage spielt. Aber dies hat sich in den letzten Jahren noch
dramatisch verschlechtert - mit verheerenden Folgen für die Gewinne. Der
Hauptgrund dafür ist, daß sich ein rasch wachsender Anteil der
Binnennachfrage an ausländische Produzenten richtete und deren Gewinne
erhöhte, wie das explodierende Handelsdefizit der USA zeigt.
Damit die Gewinne wieder steigen, ist eine Kombination aus höheren
Investitionen und höherem Verbrauch nötig. Keines von beiden ist jetzt in
Sicht oder machbar. Angesichts eskalierender Verluste und extrem niedriger
Einkommenszuwächse ist die wahrscheinlichste Veränderung auf der
Nachfrageseite eine Schwächung der Verbrauchernachfrage. Die Immobilienwerte
haben sich besser gehalten, was es den Verbrauchern ermöglichte, ihre
Wertpapieranlagen in Immobilien zu verlagern. Aber es gibt gute Gründe für
die Annahme, daß auch der Eigentumszyklus vor einer Wende steht.
Aus meiner Sicht bewegt sich die amerikanische Wirtschaft unvermeidlich auf
eine anhaltende Rezession im japanischen Stil zu. Aber es gibt einen
wesentlichen Unterschied zwischen beiden Ländern: Japan ist ein
Überschußland, während die USA ein Defizitland mit einem immensen
Zahlungsbilanzdefizit und einer astronomischen Auslandsverschuldung sind. Da
die amerikanische Wirtschaft weiter schrumpft, wird es über kurz oder lang
eine Flucht aus dem Dollar geben.
Ein kommender wahrscheinlicher Dollar-Kollaps ist zweifellos die größte
Gefahr für die amerikanischen Finanzmärkte und für die bedauernswerten
ausländischen Dollarinvestoren, die insgesamt Dollaranleihen in der Höhe von
mehr als neun Billionen Dollar halten. Das einzige, was den Dollar noch von
seinem "jüngsten Tag" trennt, ist die falsche Hoffnung auf einen
bevorstehenden Aufschwung.
Gruß Krava
Die unheimliche Großmacht
-Hinter den Kulissen der amerikanischen Weltpolitik-
Es ist nun fast ein halbes Jahr her, daß zwei Verkehrsflugzeuge in die New Yorker Zwillingstürme rasten, und noch immer liegen Vorgeschichte und Hintergründe des 11. September 2001 im dunkeln.
Schon kurz nach dem Attentat sprach der DeutschlandBrief von einer immensen Verschwörung, deren Zusammenhänge wohl nie vollständig aufgeklärt würden – eine Einschätzung, an der wir nach wie vor festhalten.
Zu einer ähnlichen Wertung kam Andreas von Bülow in einem Interview mit der Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit vom 8. Februar. Von Bülow (SPD) war von 1976 bis 1980 Staatssekretär im Verteidigungsministerium und danach Bundesforschungsminister, arbeitet jetzt als Rechtsanwalt in Bonn und hat sich einen Namen gemacht als ein intimer Kenner verdeckter Operationen, die sich im Dreieck von Geheimdiensten, Terroristen und Organisierter Kriminalität auf internationaler Ebene abspielen.
Von Bülow ist kein Verschwörungstheoretiker vom linken oder rechten Rand des politischen Spektrums. Er muß ernst genommen werden. In seinem Interview vom 8. Februar findet sich folgender Satz: "Der Terroranschlag vom 11. September war vermutlich nicht das Werk von Muslimen."
Auf die Frage, wer denn sonst der Urheber gewesen sei, antwortete von Bülow: "Das kann ich Ihnen auch nicht sagen." Man darf annehmen, daß der Bonner Anwalt damit etwas artikulierte, was auch manche Verantwortlichen in Berlin denken, aber nicht zu sagen wagen.
Von Bülow wies darauf hin, daß von den 19 angeblichen Selbstmordattentätern sieben nachweislich noch leben und daß sich auf den veröffentlichten Passagierlisten der vier gekaperten Flugzeuge kein einziger arabischer Name befindet.
Auch wenn wir uns nur auf die gesicherten Erkenntnisse beschränken, dann steht fest:
(1) daß die USA noch 2001 intensive Kontakte mit dem Talibanregime hatten, daß durchaus Chancen für eine Verhandlungslösung des Afghanistan-Problems bestanden, daß die militärische Option bewußt gewählt wurde;
(2) daß die USA schon vor dem 11. September beschlossen hatten, sich in Zentralasien militärisch festzusetzen;
(3) daß schon vor dem 11. September amerikanische und britische Truppen zusammengezogen wurden;
(4) daß Washington mehrmals und von verschiedenen Seiten vor einem verheerenden Anschlag gewarnt wurde;
(5) daß Ben Laden ein langjähriger CIA-Protegé war und daß die Kontakte auch 2001 nicht beendet waren;
(6) daß die Vorbereitungen für das Attentat nachweisbar auf dem Boden der USA stattfanden und daß die Anschuldigungen gegen arabische Regierungen als Drahtzieher nie belegt werden konnten;
(7) daß vor und nach dem 11. September bis zu 200 Israelis in den USA verhaftet wurden.
Wenn man das alles berücksichtigt, dann wird die Geschäftsgrundlage des internationalen Krieges gegen den Terror fraglich, dann benutzen die USA den 11. September als Vorwand für eine eigene Agenda, dann war die Ausrufung des Nato-Bündnisfalles durch Bundeskanzler Schröder voreilig und unbegründet, dann wird die Bundeswehr als Hilfstruppe in einem Konflikt mißbraucht, der nichts mit dem Nato-Vertrag und nichts mit deutschen Interessen zu tun hat. Dann stellt sich auch die Frage nach den Parallelen zum Golfkrieg von 1990, auf die wir später eingehen werden.
So oder so bleibt der 11. September samt Vor- und Nachgeschichte ein hochkompliziertes Puzzle, von dem nur wenige Einzelteile bisher zusammenpassen:
Ad 1) Noch im Mai 2001 gab das US-Außenministerium Hilfsgelder in Höhe von $ 43 Millionen an die Taliban frei – zur Belohnung dafür, daß Kabul den Mohnanbau und die Opiumproduktion eingestellt hatte (Los Angeles Times, 22. Mai 2001). Im Juni 2001 trafen drei prominente amerikanische Diplomaten, darunter der frühere US-Botschafter in Pakistan, Taliban-Vertreter in Berlin und drohten mit Militärschlägen gegen das Land im Oktober 2001 (The Guardian, 22. September 2001). Insgesamt kam es bis zum Sommer 2001 zu 20 Treffen zwischen CIA-Vertretern und den Taliban, bei denen über die Auslieferung Ben Ladens verhandelt wurde. Die Taliban stellten Bedingungen, lehnten aber die Auslieferung nicht rundweg ab. Entgegenkommend zeigte sich besonders der Außenminister (Financial Times, 31. Oktober 2001).
Ad 2) Im Januar 2001 besuchte ein Vertreter des Pentagon, Dr. Jeffrey Starr, Tadschikistan. Schon vor dem 11. September hielten sich US-Spezialeinheiten in Kirgistan auf (The Guardian, 26. September 2001). Im Mai 2001 reiste der CIA-Direktor George Tenet nach Pakistan und führte dort "eine außergewöhnlich lange Unterredung" mit Staatschef Musharraf (die indische Nachrichtenagentur SAPRA, 22. Mai 2001). Am 7. Oktober 2001 unterzeichneten die USA einen Militärvertrag mit Usbekistan, dessen Details nie veröffentlicht wurden (Neue Zürcher Zeitung, 12. November 2001). Offen bleibt, wie lange der Vertrag in Vorbereitung war.
Ad 3) Bereits im August und Anfang September meldete der regierungsunabhängige US-Nachrichtendienst Stratfor, daß sich die USA auf einen Militärschlag im Mittleren Osten vorbereiteten (und Sharon auf eine neue Kampagne gegen die Palästinenser). Anfang September wurde die britische Militärpräsenz in Oman auf 25 000 Mann erhöht. Zur selben Zeit, also noch vor dem 11. September, trafen zwei US-Flugzeugträger im arabischen Golf vor der pakistanischen Küste ein.
Ad 4) Am 12. Juli 2001 verkündete die russische Prawda, die USA seien als Ziel eines Angriffs ausgewählt worden, der am 11. August stattfinden werde (vgl. DeutschlandBrief, November 2001). Im August 2001 beauftragte Präsident Putin seinen Geheimdienst, die USA vor bevorstehenden Angriffen auf Flughäfen und Regierungsgebäude zu warnen (der US-Sender MS-NBC, 15. September 2001).
Ad 5) Im Juli 2001 ließ sich Ben Laden im Amerikanischen Hospital in Dubai behandeln und wurde bei dieser Gelegenheit vom örtlichen CIA-Vertreter besucht (Le Figaro, 31. Oktober 2001). Der Kontakt in Dubai wurde später von amerikanischen Seite dementiert, das Dementi wurde von der FAZ übernommen – allerdings ohne zu erwähnen, daß der Figaro vor Ort recherchiert und Augenzeugen aufgeboten hatte. Zur langjährigen Zusammenarbeit zwischen Ben Laden und CIA vgl. DeutschlandBrief Oktober 2001.
(Interessant in diesem Zusammenhang: Unmittelbar nach dem 11. September durften die in den USA wohnhaften elf Angehörigen des Ben Laden-Clans mit einem gecharterten Flugzeug, das in Boston startete, ungehindert nach Saudiarabien ausreisen. Ebenfalls nach dem 11. September verkaufte die Ben Laden-Familie ihren Anteil am amerikanischen Rüstungskonzern Carlyle Group, für dessen Tochterunternehmen der jetzige US-Präsident Bush als Direktor gearbeitet hatte. Einzelheiten dazu brachte BBC am 6. November 2001.)
Ad 6) Selbst in der offiziellen amerikanischen Version wird nicht bestritten, daß der 11. September von amerikanischem Boden aus organisiert wurde. Auch die amerikanische Bundespolizei FBI bestätigte, daß sie keine Verbindungen zum Staatsterrorismus feststellen konnte und keine Hinweise darauf habe, daß Staaten zu dem Attentat vom 11. September beigetragen hätten (NZZ, 15. November 2001). Am 3. Dezember 2001 berichtete die New York Times, daß die in den USA verschickten Milzbranderreger vermutlich aus einem B-Waffen-Programm der US-Regierung stammen.
Ad 7) Am 12. Dezember 2001 meldete der US-Sender Fox News, daß seit dem 11. September etwa 60 Israelis in den USA verhaftet worden seien: "Es gibt keine Hinweise darauf, daß die Israelis in die Angriffe vom 11. September verwickelt waren, aber die Untersuchungsbeamten haben den Verdacht, daß sie über die Angriffe Vorausinformationen gesammelt und diese (den US-Behörden) nicht mitgeteilt haben." Auf Anfrage von Fox News verweigerten Regierungsstellen nähere Auskünfte über die Verhaftungen mit der Begründung: It ist classified information. Die Zeitungen in Deutschland berichteten nicht über die Verhaftungen. Ebenfalls am 12. Dezember meldete Fox News, daß bereits vor dem 11. September "bis zu 140 andere Israelis" wegen Spionageverdacht verhaftet worden seien. In einem Regierungsdokument werde Israel als country A eingestuft, als Land also, das von allen US-Verbündeten die aggressivsten Spionageoperationen gegen die USA durchführe. (Fox News steht der Republikanischen Partei nahe und hat neuerdings mehr Zuschauer als der konkurrierende Nachrichtensender CNN.)
Das außenpolitisch sehr enge und zugleich von Mißtrauen geprägte Verhältnis zwischen den USA und Israel ist freilich nur ein Aspekt des Krieges gegen den Terror, der mit dem 11. September ausgerufen wurde, der die Weltpolitik auf Jahre hinaus prägen wird und in den längst auch Deutschland mit unabsehbaren Konsequenzen hineingezogen wurde.
Manches erinnert an den Golfkrieg 1990, als die USA schon einmal ein doppeltes Spiel spielten und ihre ureigensten Hegemonial- und Rohstoffinteressen zu einer Angelegenheit des ganzen Bündnisses machten.
Damals war es die Regierung Kohl, die von Washington brutal unter Druck gesetzt wurde – mit einem Schreiben des amerikanischen Verteidigungsministers Richard Cheney vom 20. August 1990, in dem dieser eine massive deutsche Unterstützung für den US-Militäraufmarsch am Golf verlangte. Cheney ist heute Vizepräsident der Vereinigten Staaten.
Damals ging es gegen Saddam Hussein, jetzt – nach Abwicklung der Afghanistan-Operation – möglicherweise ein zweites Mal.
Der Preis, den die Kohl-Regierung 1990/1991 zu zahlen hatte, lag am Ende bei 17,2 Milliarden Mark – ein Drittel des deutschen Verteidigungshaushaltes. Geld, das damals in einer entscheidenden Phase bei der Finanzierung der deutschen Einheit fehlte.
Ähnlich wie der Afghanistan-Konflikt wäre der Golfkrieg wahrscheinlich vermeidbar gewesen, aber er bot den USA die lange ersehnte Chance, sich militärisch in der Region festzusetzen und Stützpunkte auf der arabischen Halbinsel zu errichten. Das hatten die Saudis bis dahin abgelehnt.
Vieles deutet darauf hin, daß die USA Saddam eine Falle stellten – eine Version, die auch von Scholl-Latour in seinem Buch "Lügen im Heiligen Land" vertreten wird.
Von 1980 bis 1988 hatte Saddam Hussein bekanntlich mit amerikanischer und westlicher Unterstützung und unter immensen eigenen Verlusten Krieg gegen den damaligen Erzfeind der USA geführt, gegen den Iran. Saddam glaubte, ihm stünde eine finanzielle Entschädigung zu, schließlich waren seine Kassen leer.
Am 25. Juli 1990 empfing er die amerikanische Botschafterin April Glaspie, um zu sondieren, wie sich die USA bei einem irakischen Zugriff auf Kuwait verhalten würden. Antwort der Botschafterin: "Wir haben keine Meinung zu arabisch-arabischen Konflikten, wie Ihre Grenzstreitigkeiten mit Kuwait. Das Thema hat nichts mit Amerika zu tun."
Am 2. August 1990 marschierte die irakische Armee in Kuwait ein, am 6. August verhängte die UNO Sanktionen, am 29. November verlangte der UN-Sicherheitsrat den irakischen Rückzug bis zum 15. Januar 1991. Am 16. Januar begann die Operation Desert Storm mit der Bombardierung Bagdads. Vorher war in Nato-Kreisen von einem Alptraum-Szenario die Rede gewesen. Damit gemeint war ein Teil-Rückzug des Irak aus Kuwait vor dem 15. Januar, wodurch der Zwang für Washington gewachsen wäre, eine Verhandlungslösung zu akzeptieren.
Eine besonders zynisches Kapitel des Golfkriegs bestand darin, daß Washington und London die Irakis zum Aufstand gegen den Diktator aufriefen, dann aber im März 1991 ungerührt zusahen, wie sich die Schiiten im Süden des Landes (und die Kurden im Norden) gegen Saddam Hussein erhoben und massakriert wurden. Die US-Luftwaffe hätte den Einsatz irakischer Kampfhubschrauber gegen die Schiiten jederzeit unterbinden können – sie blieb untätig. Hintergrund: Ein Sieg der Schiiten hätte Persien gestärkt, und ein solches Resultat des Golfkrieges war unerwünscht.
Die USA wollten den Irak nur schwächen, nicht aber zerschlagen. Wenn sie jetzt einen neuen Krieg gegen Saddam Hussein planen, muß man sich fragen, warum sie damals auf seinen Sturz verzichtet haben.
Schon der Golfkrieg von 1990/91 stand im Zeichen der amerikanischen Hyper-Moral, des Kampfes gegen das Böse – als ob es jemals in der Geschichte gute Großmächte gegeben hätte.
Für Deutschland stellt sich heute weitaus stärker als 1990 die Frage, ob es sich in amerikanische Kriege hineinziehen lassen soll – möglicherweise in eine Serie von Kriegen mit open end. Afghanistan, Kuwait, Dschibuti, Somalia, Kenia – die Liste der Einsatzplätze der Bundeswehr wird immer länger und exotischer. Dies ist die Armee, die einst zur Landesverteidigung aufgestellt wurde!
Aber Deutschland muß doch, so heißt es immer, den Amerikanern für die Wiedervereinigung dankbar sein. Richtig: die Deutschen haben keinen Grund, sich antiamerikanisch zu gebärden, auch wenn die Wiedervereinigung nur das Abfallprodukt einer langfristigen amerikanischen Strategie war, die seit Ronald Reagan darauf abzielte, den großen Konkurrenten Sowjetunion auszuschalten.
Aber Deutschland muß doch, so heißt es immer, den Amerikanern für die Wiedervereinigung dankbar sein. Richtig: die Deutschen haben keinen Grund, sich antiamerikanisch zu gebärden, auch wenn die Wiedervereinigung nur das Abfallprodukt einer langfristigen amerikanischen Strategie war, die seit Ronald Reagan darauf abzielte, den großen Konkurrenten Sowjetunion auszuschalten. Was die USA in den achtziger Jahren inszenierten, war ein brillanter Zangenangriff auf die Sowjetunion, den das provinzielle Deutschland bis zum Schluß nicht durchschaute. Die Politiker in Bonn, auch Helmut Kohl selbst, hatten die deutsche Einheit abgeschrieben und waren völlig unvorbereitet, als die Sowjetunion den Kalten Krieg verlor und das DDR-Regime zusammenbrach.
Die Amerikaner gingen folgendermaßen vor: Während der Geheimdienst CIA den Kollaps der Öl- und Goldpreise orchestrierte und damit die Exporteinnahmen der Sowjetunion dezimierte, rüstete Reagan massiv auf. Er zwang die Sowjets zu einem Wettrüsten, das sie an den Rand des Bankrotts trieb. Gleichzeitig investierte die CIA schätzungsweise drei Milliarden Dollar in den afghanischen Widerstand gegen die Russen, bis die Rote Armee schließlich abziehen mußte.
Außerdem wurde der Partisanenkrieg mit Wissen und Billigung der CIA durch afghanische Drogenexporte finanziert, die die westlichen Absatzmärkte überfluteten. Der Drogenanbau wurde schließlich von den Taliban unterbunden, wird aber nach dem Machtwechsel in Afghanistan jetzt wieder aufgenommen.
Zu den dunklen Seiten der amerikanischen Weltmacht gehört auch, daß der internationale Drogenhandel mehr als einmal politisch instrumentalisiert wurde; daß der Drogenumsatz in den USA auf 150 Milliarden Dollar geschätzt wird; daß in keinem Land mehr Drogengelder gewaschen werden als in den USA; daß ein Abzug dieser Gelder aus dem US-Finanzmarkt den größten Börsencrash aller Zeiten auslösen würde. Nicht von ungefähr flog Richard Grasso, Chairman der New York Stock Exchange, Ende Juni 1999 nach Kolumbien und traf sich dort mit einem Vertreter der Narco-Terroristen.
Ronald Reagan gelang es, die Sowjetunion militärisch, finanziell und politisch entscheidend zu schwächen. Aber Gorbatschow hätte die Großmacht Sowjetunion durchaus erhalten können. Nie zuvor in der Geschichte war ein mächtiger Staat ohne akute Bedrohung von innen oder außen so schnell und nahezu widerstandslos zusammengebrochen. Daß Moskau dann auch noch der deutschen Einheit zustimmte, ohne daß das Land aus der Nato austreten mußte, grenzt an ein Wunder.
In einer hochinteressanten Studie (Gorbatschow als Partner des Westens) kommt der österreichische Psychologe Wolfgang Caspart zu dem Ergebnis, daß Gorbatschow im Dezember 1984 von Margaret Thatcher als indirekter Agent rekrutiert wurde, 1987 oder 1988 an die Amerikaner übergeben, von diesen 1989 und 1990 subtil gepflegt und eiskalt benutzt und, nachdem er seine Rolle gespielt hatte, 1991 fallengelassen wurde. (Eine andere Geschichte, die Caspart nicht erzählt, ist die Ausplünderung Rußlands in jenen Jahren, an der New York nicht ganz unbeteiligt war).
Die internen Bemerkungen der amerikanischen Führung über Gorbatschow, die Caspart ausgegraben hat, sind oft brutal und zynisch. Wer sie liest, verliert die letzten Illusionen, die er sich über Großmachtpolitik gemacht haben mag. Moral und Hyper-Moral bilden immer nur die Verpackung, nie den Inhalt der amerikanischen Weltpolitik.
Der Grand Design Amerikas für das neue Jahrhundert ist kein Geheimnis, man kann ihn bei Autoren wie Samuel P. Huntington und Zbigniew Brzezinski nachlesen.
Huntington predigt den Kampf der Kulturen – nur gäbe es diesen wahrscheinlich nicht, wenn die USA die Araber in Ruhe ließen. Es waren die westlichen Geheimdienste, inklusive des Mossad, die uns den Islamismus eingebrockt haben, meint dazu Andreas von Bülow.
Professor Brzezinski, Sicherheitsberater von Präsident Carter, Mitglied der Trilateralen Kommission und aller wichtigen Machtzirkel und Denkfabriken an der Ostküste, hat den Masterplan schon 1997 in seinem Buch The Grand Chessboard (Das große Schachbrett) ausgearbeitet. Auszüge:
- Der Zusammenbruch der Sowjetunion besiegelte den Aufstieg der USA zur alleinigen Weltmacht.
- In Eurasien liegt das Zentrum der Weltmacht. "Amerikas globale Vorherrschaft hängt direkt davon ab, wie lange und wie effektiv das amerikanische Übergewicht auf dem eurasischen Kontinent aufrecht erhalten werden kann."
- "Die drei großen Gebote einer imperialen Geostrategie lauten: ein Zusammenspiel der Vasallen zu verhindern und ihre sicherheitspolitische Abhängigkeit aufrechtzuerhalten; die Tributpflichtigen gefügig zu halten und sie zu schützen; die Barbaren daran zu hindern, daß sie sich zusammenschließen."
- Der Kampf um die Weltherrschaft entscheidet sich in Zentralasien. Brzezinski nennt unter anderen Kasachstan, Turkmenistan und besonders Usbekistan und verweist auf die enorme Konzentration von Gas- und Ölreserven und auf den Plan einer Pipeline durch Afghanistan und Pakistan.
- "Da Amerika eine zunehmend multikulturelle Gesellschaft wird, könnte es schwieriger werden, einen Konsensus zur Außenpolitik herzustellen – außer im Falle einer wirklich massiven direkten äußeren Bedrohung, die allgemein als solche begriffen wird."
Exakt darin besteht die Funktion des 11. September: er mobilisiert Amerika wie einst Pearl Harbour, er ist wie Kitt für eine gespaltene multikulturelle Gesellschaft, er kaschiert die bedrohliche Krise des amerikanischen Finanzsystems, er signalisiert den Beginn eines Feldzuges, der darauf abzielt, weltweit die letzten Widerstände gegen die Weltherrschaft zu brechen.
Dies ist ein Krieg, sagte Vizepräsident Cheney, "der vielleicht nicht endet, solange wir leben."
Einen solchen Konflikt den Dritten Weltkrieg zu nennen, ist nicht ganz abwegig. Da wird sich wohl auch Deutschland und Europa der internationalen Verantwortung stellen müssen. Aber welcher?
-Hinter den Kulissen der amerikanischen Weltpolitik-
Es ist nun fast ein halbes Jahr her, daß zwei Verkehrsflugzeuge in die New Yorker Zwillingstürme rasten, und noch immer liegen Vorgeschichte und Hintergründe des 11. September 2001 im dunkeln.
Schon kurz nach dem Attentat sprach der DeutschlandBrief von einer immensen Verschwörung, deren Zusammenhänge wohl nie vollständig aufgeklärt würden – eine Einschätzung, an der wir nach wie vor festhalten.
Zu einer ähnlichen Wertung kam Andreas von Bülow in einem Interview mit der Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit vom 8. Februar. Von Bülow (SPD) war von 1976 bis 1980 Staatssekretär im Verteidigungsministerium und danach Bundesforschungsminister, arbeitet jetzt als Rechtsanwalt in Bonn und hat sich einen Namen gemacht als ein intimer Kenner verdeckter Operationen, die sich im Dreieck von Geheimdiensten, Terroristen und Organisierter Kriminalität auf internationaler Ebene abspielen.
Von Bülow ist kein Verschwörungstheoretiker vom linken oder rechten Rand des politischen Spektrums. Er muß ernst genommen werden. In seinem Interview vom 8. Februar findet sich folgender Satz: "Der Terroranschlag vom 11. September war vermutlich nicht das Werk von Muslimen."
Auf die Frage, wer denn sonst der Urheber gewesen sei, antwortete von Bülow: "Das kann ich Ihnen auch nicht sagen." Man darf annehmen, daß der Bonner Anwalt damit etwas artikulierte, was auch manche Verantwortlichen in Berlin denken, aber nicht zu sagen wagen.
Von Bülow wies darauf hin, daß von den 19 angeblichen Selbstmordattentätern sieben nachweislich noch leben und daß sich auf den veröffentlichten Passagierlisten der vier gekaperten Flugzeuge kein einziger arabischer Name befindet.
Auch wenn wir uns nur auf die gesicherten Erkenntnisse beschränken, dann steht fest:
(1) daß die USA noch 2001 intensive Kontakte mit dem Talibanregime hatten, daß durchaus Chancen für eine Verhandlungslösung des Afghanistan-Problems bestanden, daß die militärische Option bewußt gewählt wurde;
(2) daß die USA schon vor dem 11. September beschlossen hatten, sich in Zentralasien militärisch festzusetzen;
(3) daß schon vor dem 11. September amerikanische und britische Truppen zusammengezogen wurden;
(4) daß Washington mehrmals und von verschiedenen Seiten vor einem verheerenden Anschlag gewarnt wurde;
(5) daß Ben Laden ein langjähriger CIA-Protegé war und daß die Kontakte auch 2001 nicht beendet waren;
(6) daß die Vorbereitungen für das Attentat nachweisbar auf dem Boden der USA stattfanden und daß die Anschuldigungen gegen arabische Regierungen als Drahtzieher nie belegt werden konnten;
(7) daß vor und nach dem 11. September bis zu 200 Israelis in den USA verhaftet wurden.
Wenn man das alles berücksichtigt, dann wird die Geschäftsgrundlage des internationalen Krieges gegen den Terror fraglich, dann benutzen die USA den 11. September als Vorwand für eine eigene Agenda, dann war die Ausrufung des Nato-Bündnisfalles durch Bundeskanzler Schröder voreilig und unbegründet, dann wird die Bundeswehr als Hilfstruppe in einem Konflikt mißbraucht, der nichts mit dem Nato-Vertrag und nichts mit deutschen Interessen zu tun hat. Dann stellt sich auch die Frage nach den Parallelen zum Golfkrieg von 1990, auf die wir später eingehen werden.
So oder so bleibt der 11. September samt Vor- und Nachgeschichte ein hochkompliziertes Puzzle, von dem nur wenige Einzelteile bisher zusammenpassen:
Ad 1) Noch im Mai 2001 gab das US-Außenministerium Hilfsgelder in Höhe von $ 43 Millionen an die Taliban frei – zur Belohnung dafür, daß Kabul den Mohnanbau und die Opiumproduktion eingestellt hatte (Los Angeles Times, 22. Mai 2001). Im Juni 2001 trafen drei prominente amerikanische Diplomaten, darunter der frühere US-Botschafter in Pakistan, Taliban-Vertreter in Berlin und drohten mit Militärschlägen gegen das Land im Oktober 2001 (The Guardian, 22. September 2001). Insgesamt kam es bis zum Sommer 2001 zu 20 Treffen zwischen CIA-Vertretern und den Taliban, bei denen über die Auslieferung Ben Ladens verhandelt wurde. Die Taliban stellten Bedingungen, lehnten aber die Auslieferung nicht rundweg ab. Entgegenkommend zeigte sich besonders der Außenminister (Financial Times, 31. Oktober 2001).
Ad 2) Im Januar 2001 besuchte ein Vertreter des Pentagon, Dr. Jeffrey Starr, Tadschikistan. Schon vor dem 11. September hielten sich US-Spezialeinheiten in Kirgistan auf (The Guardian, 26. September 2001). Im Mai 2001 reiste der CIA-Direktor George Tenet nach Pakistan und führte dort "eine außergewöhnlich lange Unterredung" mit Staatschef Musharraf (die indische Nachrichtenagentur SAPRA, 22. Mai 2001). Am 7. Oktober 2001 unterzeichneten die USA einen Militärvertrag mit Usbekistan, dessen Details nie veröffentlicht wurden (Neue Zürcher Zeitung, 12. November 2001). Offen bleibt, wie lange der Vertrag in Vorbereitung war.
Ad 3) Bereits im August und Anfang September meldete der regierungsunabhängige US-Nachrichtendienst Stratfor, daß sich die USA auf einen Militärschlag im Mittleren Osten vorbereiteten (und Sharon auf eine neue Kampagne gegen die Palästinenser). Anfang September wurde die britische Militärpräsenz in Oman auf 25 000 Mann erhöht. Zur selben Zeit, also noch vor dem 11. September, trafen zwei US-Flugzeugträger im arabischen Golf vor der pakistanischen Küste ein.
Ad 4) Am 12. Juli 2001 verkündete die russische Prawda, die USA seien als Ziel eines Angriffs ausgewählt worden, der am 11. August stattfinden werde (vgl. DeutschlandBrief, November 2001). Im August 2001 beauftragte Präsident Putin seinen Geheimdienst, die USA vor bevorstehenden Angriffen auf Flughäfen und Regierungsgebäude zu warnen (der US-Sender MS-NBC, 15. September 2001).
Ad 5) Im Juli 2001 ließ sich Ben Laden im Amerikanischen Hospital in Dubai behandeln und wurde bei dieser Gelegenheit vom örtlichen CIA-Vertreter besucht (Le Figaro, 31. Oktober 2001). Der Kontakt in Dubai wurde später von amerikanischen Seite dementiert, das Dementi wurde von der FAZ übernommen – allerdings ohne zu erwähnen, daß der Figaro vor Ort recherchiert und Augenzeugen aufgeboten hatte. Zur langjährigen Zusammenarbeit zwischen Ben Laden und CIA vgl. DeutschlandBrief Oktober 2001.
(Interessant in diesem Zusammenhang: Unmittelbar nach dem 11. September durften die in den USA wohnhaften elf Angehörigen des Ben Laden-Clans mit einem gecharterten Flugzeug, das in Boston startete, ungehindert nach Saudiarabien ausreisen. Ebenfalls nach dem 11. September verkaufte die Ben Laden-Familie ihren Anteil am amerikanischen Rüstungskonzern Carlyle Group, für dessen Tochterunternehmen der jetzige US-Präsident Bush als Direktor gearbeitet hatte. Einzelheiten dazu brachte BBC am 6. November 2001.)
Ad 6) Selbst in der offiziellen amerikanischen Version wird nicht bestritten, daß der 11. September von amerikanischem Boden aus organisiert wurde. Auch die amerikanische Bundespolizei FBI bestätigte, daß sie keine Verbindungen zum Staatsterrorismus feststellen konnte und keine Hinweise darauf habe, daß Staaten zu dem Attentat vom 11. September beigetragen hätten (NZZ, 15. November 2001). Am 3. Dezember 2001 berichtete die New York Times, daß die in den USA verschickten Milzbranderreger vermutlich aus einem B-Waffen-Programm der US-Regierung stammen.
Ad 7) Am 12. Dezember 2001 meldete der US-Sender Fox News, daß seit dem 11. September etwa 60 Israelis in den USA verhaftet worden seien: "Es gibt keine Hinweise darauf, daß die Israelis in die Angriffe vom 11. September verwickelt waren, aber die Untersuchungsbeamten haben den Verdacht, daß sie über die Angriffe Vorausinformationen gesammelt und diese (den US-Behörden) nicht mitgeteilt haben." Auf Anfrage von Fox News verweigerten Regierungsstellen nähere Auskünfte über die Verhaftungen mit der Begründung: It ist classified information. Die Zeitungen in Deutschland berichteten nicht über die Verhaftungen. Ebenfalls am 12. Dezember meldete Fox News, daß bereits vor dem 11. September "bis zu 140 andere Israelis" wegen Spionageverdacht verhaftet worden seien. In einem Regierungsdokument werde Israel als country A eingestuft, als Land also, das von allen US-Verbündeten die aggressivsten Spionageoperationen gegen die USA durchführe. (Fox News steht der Republikanischen Partei nahe und hat neuerdings mehr Zuschauer als der konkurrierende Nachrichtensender CNN.)
Das außenpolitisch sehr enge und zugleich von Mißtrauen geprägte Verhältnis zwischen den USA und Israel ist freilich nur ein Aspekt des Krieges gegen den Terror, der mit dem 11. September ausgerufen wurde, der die Weltpolitik auf Jahre hinaus prägen wird und in den längst auch Deutschland mit unabsehbaren Konsequenzen hineingezogen wurde.
Manches erinnert an den Golfkrieg 1990, als die USA schon einmal ein doppeltes Spiel spielten und ihre ureigensten Hegemonial- und Rohstoffinteressen zu einer Angelegenheit des ganzen Bündnisses machten.
Damals war es die Regierung Kohl, die von Washington brutal unter Druck gesetzt wurde – mit einem Schreiben des amerikanischen Verteidigungsministers Richard Cheney vom 20. August 1990, in dem dieser eine massive deutsche Unterstützung für den US-Militäraufmarsch am Golf verlangte. Cheney ist heute Vizepräsident der Vereinigten Staaten.
Damals ging es gegen Saddam Hussein, jetzt – nach Abwicklung der Afghanistan-Operation – möglicherweise ein zweites Mal.
Der Preis, den die Kohl-Regierung 1990/1991 zu zahlen hatte, lag am Ende bei 17,2 Milliarden Mark – ein Drittel des deutschen Verteidigungshaushaltes. Geld, das damals in einer entscheidenden Phase bei der Finanzierung der deutschen Einheit fehlte.
Ähnlich wie der Afghanistan-Konflikt wäre der Golfkrieg wahrscheinlich vermeidbar gewesen, aber er bot den USA die lange ersehnte Chance, sich militärisch in der Region festzusetzen und Stützpunkte auf der arabischen Halbinsel zu errichten. Das hatten die Saudis bis dahin abgelehnt.
Vieles deutet darauf hin, daß die USA Saddam eine Falle stellten – eine Version, die auch von Scholl-Latour in seinem Buch "Lügen im Heiligen Land" vertreten wird.
Von 1980 bis 1988 hatte Saddam Hussein bekanntlich mit amerikanischer und westlicher Unterstützung und unter immensen eigenen Verlusten Krieg gegen den damaligen Erzfeind der USA geführt, gegen den Iran. Saddam glaubte, ihm stünde eine finanzielle Entschädigung zu, schließlich waren seine Kassen leer.
Am 25. Juli 1990 empfing er die amerikanische Botschafterin April Glaspie, um zu sondieren, wie sich die USA bei einem irakischen Zugriff auf Kuwait verhalten würden. Antwort der Botschafterin: "Wir haben keine Meinung zu arabisch-arabischen Konflikten, wie Ihre Grenzstreitigkeiten mit Kuwait. Das Thema hat nichts mit Amerika zu tun."
Am 2. August 1990 marschierte die irakische Armee in Kuwait ein, am 6. August verhängte die UNO Sanktionen, am 29. November verlangte der UN-Sicherheitsrat den irakischen Rückzug bis zum 15. Januar 1991. Am 16. Januar begann die Operation Desert Storm mit der Bombardierung Bagdads. Vorher war in Nato-Kreisen von einem Alptraum-Szenario die Rede gewesen. Damit gemeint war ein Teil-Rückzug des Irak aus Kuwait vor dem 15. Januar, wodurch der Zwang für Washington gewachsen wäre, eine Verhandlungslösung zu akzeptieren.
Eine besonders zynisches Kapitel des Golfkriegs bestand darin, daß Washington und London die Irakis zum Aufstand gegen den Diktator aufriefen, dann aber im März 1991 ungerührt zusahen, wie sich die Schiiten im Süden des Landes (und die Kurden im Norden) gegen Saddam Hussein erhoben und massakriert wurden. Die US-Luftwaffe hätte den Einsatz irakischer Kampfhubschrauber gegen die Schiiten jederzeit unterbinden können – sie blieb untätig. Hintergrund: Ein Sieg der Schiiten hätte Persien gestärkt, und ein solches Resultat des Golfkrieges war unerwünscht.
Die USA wollten den Irak nur schwächen, nicht aber zerschlagen. Wenn sie jetzt einen neuen Krieg gegen Saddam Hussein planen, muß man sich fragen, warum sie damals auf seinen Sturz verzichtet haben.
Schon der Golfkrieg von 1990/91 stand im Zeichen der amerikanischen Hyper-Moral, des Kampfes gegen das Böse – als ob es jemals in der Geschichte gute Großmächte gegeben hätte.
Für Deutschland stellt sich heute weitaus stärker als 1990 die Frage, ob es sich in amerikanische Kriege hineinziehen lassen soll – möglicherweise in eine Serie von Kriegen mit open end. Afghanistan, Kuwait, Dschibuti, Somalia, Kenia – die Liste der Einsatzplätze der Bundeswehr wird immer länger und exotischer. Dies ist die Armee, die einst zur Landesverteidigung aufgestellt wurde!
Aber Deutschland muß doch, so heißt es immer, den Amerikanern für die Wiedervereinigung dankbar sein. Richtig: die Deutschen haben keinen Grund, sich antiamerikanisch zu gebärden, auch wenn die Wiedervereinigung nur das Abfallprodukt einer langfristigen amerikanischen Strategie war, die seit Ronald Reagan darauf abzielte, den großen Konkurrenten Sowjetunion auszuschalten.
Aber Deutschland muß doch, so heißt es immer, den Amerikanern für die Wiedervereinigung dankbar sein. Richtig: die Deutschen haben keinen Grund, sich antiamerikanisch zu gebärden, auch wenn die Wiedervereinigung nur das Abfallprodukt einer langfristigen amerikanischen Strategie war, die seit Ronald Reagan darauf abzielte, den großen Konkurrenten Sowjetunion auszuschalten. Was die USA in den achtziger Jahren inszenierten, war ein brillanter Zangenangriff auf die Sowjetunion, den das provinzielle Deutschland bis zum Schluß nicht durchschaute. Die Politiker in Bonn, auch Helmut Kohl selbst, hatten die deutsche Einheit abgeschrieben und waren völlig unvorbereitet, als die Sowjetunion den Kalten Krieg verlor und das DDR-Regime zusammenbrach.
Die Amerikaner gingen folgendermaßen vor: Während der Geheimdienst CIA den Kollaps der Öl- und Goldpreise orchestrierte und damit die Exporteinnahmen der Sowjetunion dezimierte, rüstete Reagan massiv auf. Er zwang die Sowjets zu einem Wettrüsten, das sie an den Rand des Bankrotts trieb. Gleichzeitig investierte die CIA schätzungsweise drei Milliarden Dollar in den afghanischen Widerstand gegen die Russen, bis die Rote Armee schließlich abziehen mußte.
Außerdem wurde der Partisanenkrieg mit Wissen und Billigung der CIA durch afghanische Drogenexporte finanziert, die die westlichen Absatzmärkte überfluteten. Der Drogenanbau wurde schließlich von den Taliban unterbunden, wird aber nach dem Machtwechsel in Afghanistan jetzt wieder aufgenommen.
Zu den dunklen Seiten der amerikanischen Weltmacht gehört auch, daß der internationale Drogenhandel mehr als einmal politisch instrumentalisiert wurde; daß der Drogenumsatz in den USA auf 150 Milliarden Dollar geschätzt wird; daß in keinem Land mehr Drogengelder gewaschen werden als in den USA; daß ein Abzug dieser Gelder aus dem US-Finanzmarkt den größten Börsencrash aller Zeiten auslösen würde. Nicht von ungefähr flog Richard Grasso, Chairman der New York Stock Exchange, Ende Juni 1999 nach Kolumbien und traf sich dort mit einem Vertreter der Narco-Terroristen.
Ronald Reagan gelang es, die Sowjetunion militärisch, finanziell und politisch entscheidend zu schwächen. Aber Gorbatschow hätte die Großmacht Sowjetunion durchaus erhalten können. Nie zuvor in der Geschichte war ein mächtiger Staat ohne akute Bedrohung von innen oder außen so schnell und nahezu widerstandslos zusammengebrochen. Daß Moskau dann auch noch der deutschen Einheit zustimmte, ohne daß das Land aus der Nato austreten mußte, grenzt an ein Wunder.
In einer hochinteressanten Studie (Gorbatschow als Partner des Westens) kommt der österreichische Psychologe Wolfgang Caspart zu dem Ergebnis, daß Gorbatschow im Dezember 1984 von Margaret Thatcher als indirekter Agent rekrutiert wurde, 1987 oder 1988 an die Amerikaner übergeben, von diesen 1989 und 1990 subtil gepflegt und eiskalt benutzt und, nachdem er seine Rolle gespielt hatte, 1991 fallengelassen wurde. (Eine andere Geschichte, die Caspart nicht erzählt, ist die Ausplünderung Rußlands in jenen Jahren, an der New York nicht ganz unbeteiligt war).
Die internen Bemerkungen der amerikanischen Führung über Gorbatschow, die Caspart ausgegraben hat, sind oft brutal und zynisch. Wer sie liest, verliert die letzten Illusionen, die er sich über Großmachtpolitik gemacht haben mag. Moral und Hyper-Moral bilden immer nur die Verpackung, nie den Inhalt der amerikanischen Weltpolitik.
Der Grand Design Amerikas für das neue Jahrhundert ist kein Geheimnis, man kann ihn bei Autoren wie Samuel P. Huntington und Zbigniew Brzezinski nachlesen.
Huntington predigt den Kampf der Kulturen – nur gäbe es diesen wahrscheinlich nicht, wenn die USA die Araber in Ruhe ließen. Es waren die westlichen Geheimdienste, inklusive des Mossad, die uns den Islamismus eingebrockt haben, meint dazu Andreas von Bülow.
Professor Brzezinski, Sicherheitsberater von Präsident Carter, Mitglied der Trilateralen Kommission und aller wichtigen Machtzirkel und Denkfabriken an der Ostküste, hat den Masterplan schon 1997 in seinem Buch The Grand Chessboard (Das große Schachbrett) ausgearbeitet. Auszüge:
- Der Zusammenbruch der Sowjetunion besiegelte den Aufstieg der USA zur alleinigen Weltmacht.
- In Eurasien liegt das Zentrum der Weltmacht. "Amerikas globale Vorherrschaft hängt direkt davon ab, wie lange und wie effektiv das amerikanische Übergewicht auf dem eurasischen Kontinent aufrecht erhalten werden kann."
- "Die drei großen Gebote einer imperialen Geostrategie lauten: ein Zusammenspiel der Vasallen zu verhindern und ihre sicherheitspolitische Abhängigkeit aufrechtzuerhalten; die Tributpflichtigen gefügig zu halten und sie zu schützen; die Barbaren daran zu hindern, daß sie sich zusammenschließen."
- Der Kampf um die Weltherrschaft entscheidet sich in Zentralasien. Brzezinski nennt unter anderen Kasachstan, Turkmenistan und besonders Usbekistan und verweist auf die enorme Konzentration von Gas- und Ölreserven und auf den Plan einer Pipeline durch Afghanistan und Pakistan.
- "Da Amerika eine zunehmend multikulturelle Gesellschaft wird, könnte es schwieriger werden, einen Konsensus zur Außenpolitik herzustellen – außer im Falle einer wirklich massiven direkten äußeren Bedrohung, die allgemein als solche begriffen wird."
Exakt darin besteht die Funktion des 11. September: er mobilisiert Amerika wie einst Pearl Harbour, er ist wie Kitt für eine gespaltene multikulturelle Gesellschaft, er kaschiert die bedrohliche Krise des amerikanischen Finanzsystems, er signalisiert den Beginn eines Feldzuges, der darauf abzielt, weltweit die letzten Widerstände gegen die Weltherrschaft zu brechen.
Dies ist ein Krieg, sagte Vizepräsident Cheney, "der vielleicht nicht endet, solange wir leben."
Einen solchen Konflikt den Dritten Weltkrieg zu nennen, ist nicht ganz abwegig. Da wird sich wohl auch Deutschland und Europa der internationalen Verantwortung stellen müssen. Aber welcher?
Hier die passende Info zu as´ Darstellungen
Datum: 24.09. 09:21 Wieder Zunahme der US Insiderverkäufe
Die Verkäufe durch US Insider waren seit Mai diesen Jahres kontinuierlich abgefallen. Im August erreichte die Sell/Buy Ratio einen Wert von 3,4 und damit bei weitem den niedrigsten Stand in diesem Jahr. Je niedriger die Ratio desto bullisher ist sie zu werten. Im September ist nun jedoch wieder ein Anstieg der Ratio zu bemerken; und zwar von 4,8 im August auf 7,0 im September.
Die grafischen Darstellungen und Informationen stammen von thomsonFN.
Die Sell/Buy Ratio bei den Large Caps zeigt den größten Anstieg. Bei Micro und Small Caps belibt die Ratio auf niedrigem Niveau.
Sell/Buy Ratio bezogen auf die einzelnen Indizes. Ansteigende Ratio bezogen auf den S&P, fallende Ratio bezogen auf den DOW Jones und auf den Nasdaq100.
@lintorfer
Trader Club
Datum: 24.09. 09:21 Wieder Zunahme der US Insiderverkäufe
Die Verkäufe durch US Insider waren seit Mai diesen Jahres kontinuierlich abgefallen. Im August erreichte die Sell/Buy Ratio einen Wert von 3,4 und damit bei weitem den niedrigsten Stand in diesem Jahr. Je niedriger die Ratio desto bullisher ist sie zu werten. Im September ist nun jedoch wieder ein Anstieg der Ratio zu bemerken; und zwar von 4,8 im August auf 7,0 im September.
Die grafischen Darstellungen und Informationen stammen von thomsonFN.
Die Sell/Buy Ratio bei den Large Caps zeigt den größten Anstieg. Bei Micro und Small Caps belibt die Ratio auf niedrigem Niveau.
Sell/Buy Ratio bezogen auf die einzelnen Indizes. Ansteigende Ratio bezogen auf den S&P, fallende Ratio bezogen auf den DOW Jones und auf den Nasdaq100.
@lintorfer
Trader Club
Auch ein Thema gestern : DAX vor einer techn. Gegenbewegung?
Thread: EW - Dax: Langfristiger Trendwechsel steht bevor
Thread: EW - Dax: Langfristiger Trendwechsel steht bevor
was bedeutet das bochum denn in der überschrift?
Gesten waren Mitglieder aus D´dorf und Bochum vor Ort.
Wir haben uns übrigens auch gedacht, demnächst ein Treffen in Bochum zu legen. Allerdings nur, wenn du eine Bekannte Person aus Bochum mitbringst. You know ?
@lintorfer
Danke. Vom Chart her gefallen mir alle nicht. Nur Russaland würde ich in Erwägung ziehen. Ich werde weitersuchen
Brasilien Bovespa
Mexico ITC
Russia RTS
Taiwan Taipeh
Danke. Vom Chart her gefallen mir alle nicht. Nur Russaland würde ich in Erwägung ziehen. Ich werde weitersuchen
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Unser Liebling
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Also wie ich sehe wächst der Thread und gedeit Überlege morgen in Müncherner zu gehen haben am besten am Freitag im Dax verloren
@lintorfer
ich bin am Freitag neb. ALV auch in MUV2 long gegangen, bei 100,4 glaube ich.
Wenn schon, dann richtig
Kein Turbo-Zerti jedoch !
ich bin am Freitag neb. ALV auch in MUV2 long gegangen, bei 100,4 glaube ich.
Wenn schon, dann richtig
Kein Turbo-Zerti jedoch !
ich auch aber nur muv2 aber auch richtig mal sehn was geht...
Goooooooood Morning aus meiner Sicht ist Asien mehr als interesant und wie sphere auch bemerkt Australien aber darüber habe ich zu wenig Infos kennt einer von Euch sich mit Australien aus ? Ich hoffe mal das uns die Münchener nicht im Stich lassen Ach sphere schicke mir einfach ne SMS mit dem Unternehmen die du brauchst und denk an die Charts
hab die muv2 in allianz gewechselt
mein tip farmatic
Moin wenn ich ehute die Welt lese frage auch ich mich welches Unternehmen im Dax der erste Penny-stock wird Zwar schreibt das Handelsblatt das sich die wirtschaft auf Clemes freut aber man sollte bedenken das der "neue" Superminster selber genug Probleme in NRW hat und diese dort leider auch nicht gelöst hat. Ferner sagt das Handelsblatt daß lt. deren Indikatoren Deutschland in eine Rezession abstürzt also nice day
Ach ja ein Wert den man beachten sollte ist die Euwax. Den gehandelt wird ja immer und die Jungs haben Ihre Ergbnise gesteigert Selten in der heutigen Zeit Näheres dazu im akt. Handelsblatt Seite 23
Schöner Thread-Name, Lintec, sorry Linti. Doppel-Hut-ab!
Ciao,
aszweidrei
Ciao,
aszweidrei
ich sag nur farmatic 1 noch diese woche
Und wieder bin ich einen Tag reifer und weiß Turbozertis sollte man nur handeln wenn man die ganze Zeit online ist Tja ist ja nur Geld So wie es heute aussieht geht es wieder ab in den Süden
prior zu farmatic Kursziel 1,3
So komme gerade vom Seminar an der RWB und muß sagen es macht Spaß aber wirklich was neues bringen die Referenten nicht heute waren es 2 von Lang&Schwarz für die Chartanalyse, für den Anfänger gut wenn man was Grundwissen hat langweilig. Falls einer Interese an den Unterlagen hat kann ich Sie zum nächsten Treffen mitbringen. Was allerdings interesant war ist das wohl der durschschnittliche Zertifikatekäufer in den USA (S&P500) den einstand bei 750 Punkten hat also wenn die fallen geht es weiter to the south
Aus dem Nachrichtenwust folgende lesenswerte Meldung:
Brüssel (vwd) - In der Europäischen Kommission wird derzeit darüber nachgedacht, wie der Telekom-Sektor aus seiner anhaltenden Krise geführt werden kann. Frankreich, Schweden und Finnland hätten bereits ausdrücklich ein gemeinsames Vorgehen gefordert, sagte der Sprecher des zuständigen EU-Kommissars Erkki Liikanen am Mittwoch im Gespräch mit vwd. Auch in Deutschland sei dieser Wunsch offenbar da, aber noch nicht offiziell an die Kommission herangetragen worden. Der Ruf nach einem EU-Aktionsplan bestätige aber die Notwendigkeit, bei der Einführung der dritten Mobilfunkgeneration gemeinsam vorzugehen, sagte der Sprecher weiter.
In den kommenden Tagen werde entschieden, ob sich die Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen am 24. und 25. Oktober mit dem Thema befassen sollen. Auf staatliche Beihilfen kann die Telekom-Branche nach Angaben von Liikanens Sprecher allerdings nicht hoffen. Dies würde gegen die EU-Wettbewerbsregeln verstoßen. Die französische Wirtschaftszeitung "Les Echos" hatte am Mittwoch verbreitet, Paris wolle einen EU-Hilfsplan vorschlagen, in dessen Mittelpunkt die Subventionierung der Infrastruktur durch die Kommunen stehen solle. Dafür könnten auch EU-Strukturfondsmittel verwendet werden.
In der Zuständigkeit der Kommission liegt es lediglich, für ein günstiges Regulierungs-Umfeld zu sorgen. Nur Innovation und Wettbewerb könnten aus der Krise führen, sagte Liikanens Sprecher. Die Kommission sei darum bemüht, der Industrie jede ungerechtfertigte Bürde zu nehmen. Zunächst müsse die Lage des Sektors aber sorgfältig analysiert werden. Kommissar Liikanen hatte in den vergangenen Monaten wiederholt gesagt, der EU dürfe ein Debakel wie bei der Vergabe der UMTS-Lizenzen nicht noch einmal passieren. Sein Sprecher verwies auf eine ähnliche Debatte, die zur Zeit in den USA geführt werde. Auch dort werde über die Rolle der Regulierungsbehörden bei der Bewältigung der Krise nachgedacht.
Quelle: vwd/9.10.2002/ang/cv
Ciao, aszweidrei
Brüssel (vwd) - In der Europäischen Kommission wird derzeit darüber nachgedacht, wie der Telekom-Sektor aus seiner anhaltenden Krise geführt werden kann. Frankreich, Schweden und Finnland hätten bereits ausdrücklich ein gemeinsames Vorgehen gefordert, sagte der Sprecher des zuständigen EU-Kommissars Erkki Liikanen am Mittwoch im Gespräch mit vwd. Auch in Deutschland sei dieser Wunsch offenbar da, aber noch nicht offiziell an die Kommission herangetragen worden. Der Ruf nach einem EU-Aktionsplan bestätige aber die Notwendigkeit, bei der Einführung der dritten Mobilfunkgeneration gemeinsam vorzugehen, sagte der Sprecher weiter.
In den kommenden Tagen werde entschieden, ob sich die Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen am 24. und 25. Oktober mit dem Thema befassen sollen. Auf staatliche Beihilfen kann die Telekom-Branche nach Angaben von Liikanens Sprecher allerdings nicht hoffen. Dies würde gegen die EU-Wettbewerbsregeln verstoßen. Die französische Wirtschaftszeitung "Les Echos" hatte am Mittwoch verbreitet, Paris wolle einen EU-Hilfsplan vorschlagen, in dessen Mittelpunkt die Subventionierung der Infrastruktur durch die Kommunen stehen solle. Dafür könnten auch EU-Strukturfondsmittel verwendet werden.
In der Zuständigkeit der Kommission liegt es lediglich, für ein günstiges Regulierungs-Umfeld zu sorgen. Nur Innovation und Wettbewerb könnten aus der Krise führen, sagte Liikanens Sprecher. Die Kommission sei darum bemüht, der Industrie jede ungerechtfertigte Bürde zu nehmen. Zunächst müsse die Lage des Sektors aber sorgfältig analysiert werden. Kommissar Liikanen hatte in den vergangenen Monaten wiederholt gesagt, der EU dürfe ein Debakel wie bei der Vergabe der UMTS-Lizenzen nicht noch einmal passieren. Sein Sprecher verwies auf eine ähnliche Debatte, die zur Zeit in den USA geführt werde. Auch dort werde über die Rolle der Regulierungsbehörden bei der Bewältigung der Krise nachgedacht.
Quelle: vwd/9.10.2002/ang/cv
Ciao, aszweidrei
War das ein zeichen heute für die Ralley im Baermarkt Ich hoffe es
vwd: kreise: stundung der Mobilcom Kredite absehbar
Ist echt unterhaltsam hier zu lesen und all die typischen Anfängerfehler zu erkennen.
@marktneutral
Ich habe ausser tangas pusherei keine Tips hier gelesen
Ich habe ausser tangas pusherei keine Tips hier gelesen
Tja was sind den unsere Fehler marktneutral ?
Weiß aus eigener Erfahrung das es sehr schwer ist sowas anderen zu erklären, jeder das nur selbst aus der Praxis lernen kann (als einige vor ein paar Jahren vom Megacrash geredet haben hab ich gelacht). Es gibt einen Unterschied zwischen Lernen und Begreifen ("Erfahrung ist, den gleichen Fehler zweimal zu machen" ).
Kann nur empfehlen sich mit Behavioral Finance zu beschäftigen, der beste Einstieg hierein ist m.E. "Behavioral Finance" von Goldberg/von Nitzsch.
Daniel Kahnemann hat nicht ohne Grund dafür vorgestern den Wirtschaftsnobelpreis bekommen
Kann nur empfehlen sich mit Behavioral Finance zu beschäftigen, der beste Einstieg hierein ist m.E. "Behavioral Finance" von Goldberg/von Nitzsch.
Daniel Kahnemann hat nicht ohne Grund dafür vorgestern den Wirtschaftsnobelpreis bekommen
mobilcom nicht gepusht sondern als die noch bei 1,55 waren euch informiert leider war ich bei 1,8 wieder raus
Ich meinte nicht das "gepushe", ich meine u.a. folgende Dinge:
- über konkrete Anlageentscheidungen sollte man wirklich mit niemandem reden, weil man sich selbst sonst meint was beweisen zu müssen ("...und sie steigt doch!!!" )
- Man sollte immer im längerfristigen Zeitrahmen anfangen und dann mit wachsender Erfahrung sich in den kürzeren Zeitrahmen vorwagen. Nicht umgekehrt. Entscheidend ist nämlich was unterm Strich übrigbleibt, nicht bei den paar Gewinnertrades die man sich merkt.
- Entweder handelt man um Profit zu machen, oder man lässt es besser bleiben. Wenn man es nötig hat andere zu beeindrucken, dann sollte man sich Statussymbole kaufen und nicht Aktien.
Alles Fehler die ich auch mal begangen habe
- über konkrete Anlageentscheidungen sollte man wirklich mit niemandem reden, weil man sich selbst sonst meint was beweisen zu müssen ("...und sie steigt doch!!!" )
- Man sollte immer im längerfristigen Zeitrahmen anfangen und dann mit wachsender Erfahrung sich in den kürzeren Zeitrahmen vorwagen. Nicht umgekehrt. Entscheidend ist nämlich was unterm Strich übrigbleibt, nicht bei den paar Gewinnertrades die man sich merkt.
- Entweder handelt man um Profit zu machen, oder man lässt es besser bleiben. Wenn man es nötig hat andere zu beeindrucken, dann sollte man sich Statussymbole kaufen und nicht Aktien.
Alles Fehler die ich auch mal begangen habe
Hier ein guter Überblick über die BF:
http://www.iew.unizh.ch/grp/hens/papers/vonGraffenried.pdf
Behavioral Finance allein ist auch nicht der absolute Profitgenerator, aber ein erster Schritt dahin.
http://www.iew.unizh.ch/grp/hens/papers/vonGraffenried.pdf
Behavioral Finance allein ist auch nicht der absolute Profitgenerator, aber ein erster Schritt dahin.
@tanga
ist nicht bös´ gemeint, wir kennen dich so wie du bist
@markt
danke für den Link. Wollte schon vor 2 Jahren eine Arbeit über Behavioral Finance schreiben, jedoch fand ich nur anglo-amerikanische Original-Literatur...
ist nicht bös´ gemeint, wir kennen dich so wie du bist
@markt
danke für den Link. Wollte schon vor 2 Jahren eine Arbeit über Behavioral Finance schreiben, jedoch fand ich nur anglo-amerikanische Original-Literatur...
Einen Wirtschaftsnobelpreis gibt es übrigens gar nicht.
http://www.futures-trader.de/cgi-bin/webbbs/index.pl?read=51…
.
http://www.futures-trader.de/cgi-bin/webbbs/index.pl?read=51…
.
Mahlzeit!
Wirtschaftsnobelpreis gibt es meines Wissens sehr wohl. Das aber nur nebenbei. ANbei ein Link zu einem lesenswerten Artikel über EMC als Übernahmekandidat.
http://www.boston.com/dailyglobe2/287/business/Slide_in_mark…
Ciao,
aszweidrei
Wirtschaftsnobelpreis gibt es meines Wissens sehr wohl. Das aber nur nebenbei. ANbei ein Link zu einem lesenswerten Artikel über EMC als Übernahmekandidat.
http://www.boston.com/dailyglobe2/287/business/Slide_in_mark…
Ciao,
aszweidrei
vwd gerade: Mobilcom bestätigt Schuldenerlass nicht
kam um 10:06 auf vwd
kam um 10:06 auf vwd
gontard
ja, GMB könnte was werden, war leider nicht zu Hause, als die Meldung kam...
Vorsicht mit Angebot von Fonds Shop (KG Beteiligung) !
Da steckt Berrin Lord mit drin und der Broker ist ADM !
Da steckt Berrin Lord mit drin und der Broker ist ADM !
letzte adhoc wapme:
Die liquiden Mittel inklusive kurzfristiger Wertpapiere betrugen am 30.06.2002 9,7 Mio. Euro. Dies bedeutet eine Cash Bewertung pro Aktie von 1.79 Euro und eine sichere finanzielle Grundlage für das Unternehmen.
kurs bei 77 c ist zu tief
wapme mein kz 1,2
Die liquiden Mittel inklusive kurzfristiger Wertpapiere betrugen am 30.06.2002 9,7 Mio. Euro. Dies bedeutet eine Cash Bewertung pro Aktie von 1.79 Euro und eine sichere finanzielle Grundlage für das Unternehmen.
kurs bei 77 c ist zu tief
wapme mein kz 1,2
letzte adhoc wapme:
Die liquiden Mittel inklusive kurzfristiger Wertpapiere betrugen am 30.06.2002 9,7 Mio. Euro. Dies bedeutet eine Cash Bewertung pro Aktie von 1.79 Euro und eine sichere finanzielle Grundlage für das Unternehmen.
kurs bei 77 c ist zu tief
wapme mein kz 1,2
Die liquiden Mittel inklusive kurzfristiger Wertpapiere betrugen am 30.06.2002 9,7 Mio. Euro. Dies bedeutet eine Cash Bewertung pro Aktie von 1.79 Euro und eine sichere finanzielle Grundlage für das Unternehmen.
kurs bei 77 c ist zu tief
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Potenzielle Käufer stehen Schlange
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Für die Direktbank bieten angeblich sechs Interessenten, darunter die Comdirect und die DiBa.
Nürnberg – Das italienische Kreditinstitut Capitalia hat angeblich sechs Interessenten für die Nürnberger Direktbank Entrium gefunden. Unter den Bietern befindet sich einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge auch die Commerzbank-Tochter Comdirect und die Allgemeine Deutsche Direktbank (DiBa). Das Blatt bezieht sich dabei auf einen Artikel der italienischen Zeitung "Il Sole 24".
Entrium war vor rund zwei Jahren von der italienischen Direktbank Bipop Caire für etwa zwei Milliarden Euro gekauft worden. Nachdem Bipop von der Banca di Roma übernommen wurde, firmieren beide Unternehmen unter dem Namen Capitalia. Neben Entrium stehen nun verschiedene Aktivitäten in Deutschland, Frankreich und Spanien zum Verkauf, denn das Unternehmen will sich von seinen Auslandsengagements trennen.
Abschied der Italiener
Die Nürnberger Direktbank Entrium soll veräußert werden. Als Käufer kommt die Citigroup in Frage. ...mehr
Größter Verlierer
Nach der Übernahme durch die italienische Bankengruppe Bipop-Carire wechselt die Nürnberger Direktbank Entrium vom Neuen in den Geregelten Markt. ...mehr [€]
Für Entrium soll sich dem Bericht zufolge auch schon die deutsche Tochter der amerikanischen Citigroup interessiert haben, doch seien die Verhandlungen an den hohen Preisvorstellungen von Capitalia gescheitert. Die Agentur Reuters meldete, die italienische Bank verlange 500 Millionen Euro für die deutsche Firma. Nun stünden neben Comdirect, der Internetbroker E-Trade, die Barclays Bank, die Großbank UBS sowie ABN Amro und ING auf der Interessentenlist.
In dem Artikel heißt es, am besten passe Entrium zur ING-Tochter DiBa. Doch deren Chef hatte vor kurzem gesagt, die die Direktbank wolle lieber organisch wachsen. Entrium zählt den Angaben zufolge 960.000 Kunden, die DiBa 1,5 Millionen.
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Für die Direktbank bieten angeblich sechs Interessenten, darunter die Comdirect und die DiBa.
Nürnberg – Das italienische Kreditinstitut Capitalia hat angeblich sechs Interessenten für die Nürnberger Direktbank Entrium gefunden. Unter den Bietern befindet sich einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge auch die Commerzbank-Tochter Comdirect und die Allgemeine Deutsche Direktbank (DiBa). Das Blatt bezieht sich dabei auf einen Artikel der italienischen Zeitung "Il Sole 24".
Entrium war vor rund zwei Jahren von der italienischen Direktbank Bipop Caire für etwa zwei Milliarden Euro gekauft worden. Nachdem Bipop von der Banca di Roma übernommen wurde, firmieren beide Unternehmen unter dem Namen Capitalia. Neben Entrium stehen nun verschiedene Aktivitäten in Deutschland, Frankreich und Spanien zum Verkauf, denn das Unternehmen will sich von seinen Auslandsengagements trennen.
Abschied der Italiener
Die Nürnberger Direktbank Entrium soll veräußert werden. Als Käufer kommt die Citigroup in Frage. ...mehr
Größter Verlierer
Nach der Übernahme durch die italienische Bankengruppe Bipop-Carire wechselt die Nürnberger Direktbank Entrium vom Neuen in den Geregelten Markt. ...mehr [€]
Für Entrium soll sich dem Bericht zufolge auch schon die deutsche Tochter der amerikanischen Citigroup interessiert haben, doch seien die Verhandlungen an den hohen Preisvorstellungen von Capitalia gescheitert. Die Agentur Reuters meldete, die italienische Bank verlange 500 Millionen Euro für die deutsche Firma. Nun stünden neben Comdirect, der Internetbroker E-Trade, die Barclays Bank, die Großbank UBS sowie ABN Amro und ING auf der Interessentenlist.
In dem Artikel heißt es, am besten passe Entrium zur ING-Tochter DiBa. Doch deren Chef hatte vor kurzem gesagt, die die Direktbank wolle lieber organisch wachsen. Entrium zählt den Angaben zufolge 960.000 Kunden, die DiBa 1,5 Millionen.
mobilcom viel zu hoch
da hat eben einer versucht die dinger hochtzpushen ist aber wohl fertig...
da hat eben einer versucht die dinger hochtzpushen ist aber wohl fertig...
Ein sehr interesanter Artikel steht heute in der FTD. Er handelt von Immobilen und die womögliche Blase. Ach ja was ich auch interesant finde ist das die DeutscheBank ihre Beteiligungen abbaut zb. bei der DeutschenBörse .
Die Amis preisen gerade die nächste Zinssenkung ein. In den letzten zwei Tagen ist der Eurodollar (3 Monatsgeld) bereits bis auf 1,55% vorausgelaufen.
Im Euroraum hingegen hat die Zinsstrukturkurve sich verschoben. Die kurzfristigen Zinsen sind in den letzten Tagen sogar gestiegen.
Im Euroraum hingegen hat die Zinsstrukturkurve sich verschoben. Die kurzfristigen Zinsen sind in den letzten Tagen sogar gestiegen.
Hi Dabah
Auswirkungen auf die Märkte?
Auswirkungen auf die Märkte?
Hallo zusammen,
hat einer von euch die Neuordnung der Indizes komplett verstanden?
Meine offen gebiebenen Fragen:
1) Sind im TecDax nur Werte des Neuen Marktes?
2) Laufen der TecDax und der Nemax 50 bis Ende 2004 parallel? (Gibt es also zwei Indizes?)
Beste Grüße
Daniel
hat einer von euch die Neuordnung der Indizes komplett verstanden?
Meine offen gebiebenen Fragen:
1) Sind im TecDax nur Werte des Neuen Marktes?
2) Laufen der TecDax und der Nemax 50 bis Ende 2004 parallel? (Gibt es also zwei Indizes?)
Beste Grüße
Daniel
@Sphere
Zinssenkungsphantasie hat jetzt auch den Euroraum erfasst. Alle Märkte deuten einen erneuten konjunkturellen Abschwung an. Zwar noch sehr zögerlich, aber geschlossen.
Ich kann mir derzeit kaum vorstellen, dass eine Zinssenkung mehr als nur kurzfristige Fantasie reinbringt. Dafür geht es schon viel zu lange bergab.
Gruß Thomas
Zinssenkungsphantasie hat jetzt auch den Euroraum erfasst. Alle Märkte deuten einen erneuten konjunkturellen Abschwung an. Zwar noch sehr zögerlich, aber geschlossen.
Ich kann mir derzeit kaum vorstellen, dass eine Zinssenkung mehr als nur kurzfristige Fantasie reinbringt. Dafür geht es schon viel zu lange bergab.
Gruß Thomas
Die Cash-Könige am NeuenMarkt:
Name Kurs Cash
IFAO 0,68 2,30
Poet 0,55 1,26
Gap 0,88 1,90
WapMe 1,02 1,90
Ad Pepper 1,48 2,20
Varetis 2,95 4,40
Heiler 1,21 1,73
Syzygy 3,65 4,55
Syskoplan 5,40 6,82
Cycos 3,70 3,42
Quelle Euro am Sonntag 45 Seite 12/13
Allerdings sehr Markteng!!!!!!!!!!!!!
Name Kurs Cash
IFAO 0,68 2,30
Poet 0,55 1,26
Gap 0,88 1,90
WapMe 1,02 1,90
Ad Pepper 1,48 2,20
Varetis 2,95 4,40
Heiler 1,21 1,73
Syzygy 3,65 4,55
Syskoplan 5,40 6,82
Cycos 3,70 3,42
Quelle Euro am Sonntag 45 Seite 12/13
Allerdings sehr Markteng!!!!!!!!!!!!!
wapme gap und ifao find ich gut
Interesant dürfte auch die Euwax Ag sein den wenn ich sehe was ich in letzter Zeit so Handel dürfte die Stuttgarter sich bald über einen schönen Gewinn freuen
Interesanter Artikel in der FTD vom 15.11.2002
Wohin das Geld der Deutschen fließt
Anlageform 2000 2001 2002*
Aktien 133,0 8,1 43,8
Anleihen 65,1 121,6 69,0
Geldmarkt. -2,2 12,4 2,6
Aktienf. 38,5 5,1 1,8
Renetnf. -7,9 2,8 2,0
Gemischt F. 6,2 1,3 1,2
Offene Imof. -2,8 10,2 11,5
Sichteinlagen 34,7 81,5 9,8
Termineinl. 78,3 44,00 -12,1
Spareinlagen -58,1 -1,8 -18,0
Quelle FTD und Deutsche Bundesbank
*Januar bis Juli
Wohin das Geld der Deutschen fließt
Anlageform 2000 2001 2002*
Aktien 133,0 8,1 43,8
Anleihen 65,1 121,6 69,0
Geldmarkt. -2,2 12,4 2,6
Aktienf. 38,5 5,1 1,8
Renetnf. -7,9 2,8 2,0
Gemischt F. 6,2 1,3 1,2
Offene Imof. -2,8 10,2 11,5
Sichteinlagen 34,7 81,5 9,8
Termineinl. 78,3 44,00 -12,1
Spareinlagen -58,1 -1,8 -18,0
Quelle FTD und Deutsche Bundesbank
*Januar bis Juli
Interesanter Arktiel in der Welt am Sonntag:
Wegen der Bewertung nach free float dürfte es eine Chance sein darauf zu spekulieren das VZ in STämme umgewandelt werden. Mir gefallen dabei besonders Biotest, BMW, FMC, MAN, Sartorius und VW
Wegen der Bewertung nach free float dürfte es eine Chance sein darauf zu spekulieren das VZ in STämme umgewandelt werden. Mir gefallen dabei besonders Biotest, BMW, FMC, MAN, Sartorius und VW
guter artickle
mein idee dazu:
sartorius man und b.u.s. und dyckerhoff
mein idee dazu:
sartorius man und b.u.s. und dyckerhoff
Hallo zusammen,
Die Ratio der US-Unternehmensinsider-Verkäufe /- Käufe hat im November wieder erschreckende Züge angenommen - siehe:
http://insider.thomsonfn.com/tfn/insider.asp?imodule=mktTear…
Beachtenswerte Aktien in der kommenden Woche:
- Vivendi (Zahlen am 26.11)
- Millennium
- SGL Carbon
- Plambeck (morgen Zahlen)
Möchte jemand die Liste ergänzen??
Ciao,
aszweidrei
Die Ratio der US-Unternehmensinsider-Verkäufe /- Käufe hat im November wieder erschreckende Züge angenommen - siehe:
http://insider.thomsonfn.com/tfn/insider.asp?imodule=mktTear…
Beachtenswerte Aktien in der kommenden Woche:
- Vivendi (Zahlen am 26.11)
- Millennium
- SGL Carbon
- Plambeck (morgen Zahlen)
Möchte jemand die Liste ergänzen??
Ciao,
aszweidrei
gap wg liquidations antrag
> BECHSTEIN - Der traditionsreiche Produzent hochwertiger
> Klaviere und Flügel
> steht vor einer Partnerschaft mit einem großen
> asiatischen
> Instrumentenhersteller. Die angestrebte strategische
> Allianz könnte dazu
> führen, dass Bechstein mehrheitlich von den Asiaten
> übernommen wird, sagte
> Finanzvorstand Karl-Heinz Geishecker. (FAZ S. 21)
> Klaviere und Flügel
> steht vor einer Partnerschaft mit einem großen
> asiatischen
> Instrumentenhersteller. Die angestrebte strategische
> Allianz könnte dazu
> führen, dass Bechstein mehrheitlich von den Asiaten
> übernommen wird, sagte
> Finanzvorstand Karl-Heinz Geishecker. (FAZ S. 21)
Hi Linti!
Freut mich für dich! 21%+ !!
Wenn jetzt noch die 6€ Hürde genommen wird, ist die nächste Hürde die 8€ Marke
Wenn nur die Umsätze nicht so bescheiden wären ...
Bis bald
K.
Freut mich für dich! 21%+ !!
Wenn jetzt noch die 6€ Hürde genommen wird, ist die nächste Hürde die 8€ Marke
Wenn nur die Umsätze nicht so bescheiden wären ...
Bis bald
K.
Interesanter Artikel bzgl Cash_kings Warp-Me hat nach eigenen Angaben 1,25 Cash je Aktie (Lt. Euro am Sonntag von heute Seite 23)
Ach ja am Montag kommen die Zahlen zur Deutschen Konjunktur mal sehen wie sie ausfallen. ach ja lt. der FTD vom Freitag erwarten die deutschen Volks und Raiffeisenbanken bis zu 50.000 Firmenpleiten dieses Jahr
wieviele waren denn letztes jahr? ich habe 48000 in erinnerung.
bei wapme wäre ich vorsichtig. habe schon soooo viele werte gekauft wg. dem cashbestand, (z.B. broadnet mediascape; seinerzeit 6€ cash, Kurs bei 2€, aktuell glaube ich bei 1€...)
bei wapme wäre ich vorsichtig. habe schon soooo viele werte gekauft wg. dem cashbestand, (z.B. broadnet mediascape; seinerzeit 6€ cash, Kurs bei 2€, aktuell glaube ich bei 1€...)
Hallo zusammen,
ich hätte Lust und Zeit auf ein vorweihnachtliches Treffen,
z.B. am nächsten Samstag.
Noch schnell meine Watch- bzw. Einkaufsliste für die kommende Woche:
- Heiler
- SGL Carbon
- Wavelight
-> alle in relativ unauffälligen Aufwärtstrends
- Kontron (Rücksetzer abwarten!?)
- Ciena, Adobe (jeweils Donnerstag Zahlen)
Ciao
aszweidrei
@sphere: Schau mal in den "Gangs of New York"-Thread - was sagst du als Filmexperte dazu?
ich hätte Lust und Zeit auf ein vorweihnachtliches Treffen,
z.B. am nächsten Samstag.
Noch schnell meine Watch- bzw. Einkaufsliste für die kommende Woche:
- Heiler
- SGL Carbon
- Wavelight
-> alle in relativ unauffälligen Aufwärtstrends
- Kontron (Rücksetzer abwarten!?)
- Ciena, Adobe (jeweils Donnerstag Zahlen)
Ciao
aszweidrei
@sphere: Schau mal in den "Gangs of New York"-Thread - was sagst du als Filmexperte dazu?
Hallo zusammen,
dem Vorschlag von unserem letzten Treffen folgend werde ich jetzt täglich die Signale meiner beiden Handelssysteme posten. Das ist vielleicht eine ganz gute Kontrolle über den Testzeitraum hinaus.
Das Daxsystem ist derzeit noch immer short. Allerdings hat sich das Signal deutlich abgeschwächt. Es ist derzeit schon fast im neutralen Bereich.
Das Bundsystem hat jetzt den dritten Tag in Folge ein sehr starkes Longsignal generiert. Dieses System hat jedoch eine deutlich geringere Trefferqoute. Interessant ist, dass das Signal im krassen Widerspruch zu der heute losgetretenen Diskussion über die Bonitätsherabstufung deutscher Staatsanleihen steht.
Gruß Thomas
dem Vorschlag von unserem letzten Treffen folgend werde ich jetzt täglich die Signale meiner beiden Handelssysteme posten. Das ist vielleicht eine ganz gute Kontrolle über den Testzeitraum hinaus.
Das Daxsystem ist derzeit noch immer short. Allerdings hat sich das Signal deutlich abgeschwächt. Es ist derzeit schon fast im neutralen Bereich.
Das Bundsystem hat jetzt den dritten Tag in Folge ein sehr starkes Longsignal generiert. Dieses System hat jedoch eine deutlich geringere Trefferqoute. Interessant ist, dass das Signal im krassen Widerspruch zu der heute losgetretenen Diskussion über die Bonitätsherabstufung deutscher Staatsanleihen steht.
Gruß Thomas
Hallo zusammen,
Das kann doch wohl nicht wahr sein: Während zwei Sentiment-Indikatoren laut godmode-trader einen bedenkliche Überzahl an Bullen anzeigen, zeigt ein anderer Indikator einen deutlichen Rückzug derselben.
Habt ihr Erfahrungen bzw. Hintergrundinformationen hinsichtlich der Zeitnähe und Validität von US-Sentiment-Indikatoren? Ich wollte dazu eigentlich einen Thread aufmachen (um die Thematik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen) konnte aber nicht herausfinden, wie das geht.
Beste Grüße
aszweidrei
Das kann doch wohl nicht wahr sein: Während zwei Sentiment-Indikatoren laut godmode-trader einen bedenkliche Überzahl an Bullen anzeigen, zeigt ein anderer Indikator einen deutlichen Rückzug derselben.
Habt ihr Erfahrungen bzw. Hintergrundinformationen hinsichtlich der Zeitnähe und Validität von US-Sentiment-Indikatoren? Ich wollte dazu eigentlich einen Thread aufmachen (um die Thematik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen) konnte aber nicht herausfinden, wie das geht.
Beste Grüße
aszweidrei
Aus meiner Sicht in momentan Selektion am wichtigsten mit guten Nebenwerten (Euwax, Bechstein) kann man noch Geld verdienen Also mal sehen was in der nächsten Woche so passiert bin weiter ein Bear aber bei so machen Nebenwerten ein Bulle
Hallo,
kurzer Kommentar beider HS für Montag:
Dax: weiterhin moderates Shortsignal
Bund: Signal hat von long auf short gedreht
kurzer Kommentar beider HS für Montag:
Dax: weiterhin moderates Shortsignal
Bund: Signal hat von long auf short gedreht
HS Kommentar für Dienstag:
Dax: im neutralen Bereich (kein Handlungsbedarf)
Bund: hat wieder auf long gedreht
Dax: im neutralen Bereich (kein Handlungsbedarf)
Bund: hat wieder auf long gedreht
Hi dabah
Danke für die Info´s, finde ich wichtig!
Sehen wir uns bald?
Danke für die Info´s, finde ich wichtig!
Sehen wir uns bald?
Hallo sphere,
wir können uns wie vorgeschlagen am Montag im Gaudeamus treffen.
Gruß Thomas
wir können uns wie vorgeschlagen am Montag im Gaudeamus treffen.
Gruß Thomas
Gaude wäre in Ordnung oderhat jemand eine andere Idee ? Oder Cafe Schepeler ?
HS Kommentar für Mittwoch:
Dax: neues longsignal
Bund: das System ist ausgestiegen, kein neues Handelssignal
@Lintorfer willst du denn auch am Montag kommen? Gaudeamus ist okay für mich. Wo ist denn das Cafe Schepeler?
Dax: neues longsignal
Bund: das System ist ausgestiegen, kein neues Handelssignal
@Lintorfer willst du denn auch am Montag kommen? Gaudeamus ist okay für mich. Wo ist denn das Cafe Schepeler?
HS Kommentar für Donnerstag:
Dax: long
Bund: neues Shortsignal
Dax: long
Bund: neues Shortsignal
Hi Dabah!
Ich habe es ausprobiert und bin long gegangen, gestern abend!
War zuerst heftig im minus, aber vorhin mit 15 Punkten plus verkauft
Was hälst du am Montag von "La Pasta", haben sehr leckeres Essen, ist am Fürstenplatz, 3 min. vom Domizil entfernt.
Ich habe es ausprobiert und bin long gegangen, gestern abend!
War zuerst heftig im minus, aber vorhin mit 15 Punkten plus verkauft
Was hälst du am Montag von "La Pasta", haben sehr leckeres Essen, ist am Fürstenplatz, 3 min. vom Domizil entfernt.
Hi Sphere,
ich finde die Idee mit dem "La Pasta" gar nicht schlecht. Habe eben schon mit Uwe darüber gesprochen. Als Zeit haben wir 19.00 Uhr ins Auge gefasst.
ich finde die Idee mit dem "La Pasta" gar nicht schlecht. Habe eben schon mit Uwe darüber gesprochen. Als Zeit haben wir 19.00 Uhr ins Auge gefasst.
@Sphere
freut mich, dass du einen kleinen Gewinn erzielen konntest. Den gestrigen Tag würde ich eigentlich als Fehlsignal des Handelssystems einstufen, da die Position beginnend vom Open deutlich ins Minus gelaufen ist.
Das Handelssystem macht eine Prognose für den Zeithorizont von einem Tag auf Basis des Vortagsschlußkurses. Getradet werden können solche Handelssignale dann normalerweise ab Open des Folgetages. Prognostiziert wird dann die Entwicklung bis zum Schlußkurs des Handelstages. Die Hochs oder Tiefs werden natürlich in der Regel eher (im Laufe des Handelstages) erreicht werden. Natürlich kann man auch zum Schlußkurs des Vortages einsteigen, das System ist dann auch profitabler. Da ich allerdings nicht sicherstellen kann, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon alle Kursdaten für die Signalbildung zur Verfügung habe poste ich die Signale immer erst nach Handelsschluß (ich hatte sogar schon den Fall, dass ich abends falsche Kursdaten geliefert bekommen habe und sich die Prognose nach morgendlicher Aktualisierung der Daten verändert hat).
Man kann auf dieser Basis sowohl kurfristige Trades machen (mit Ausstieg Intraday), was in Seitwärtsbewegungen sicherlich zu empfehlen wäre, als auch mehrere Tage im Markt bleiben, nämlich dann wenn das Handelssystem mehrere Tage in Folge Signale in dieselbe Richtung gibt (mit dieser Methode wird man wahrscheinlich in Trendmärkten besser abschneiden).
Wenn man Trades über mehrere Tage machen will würde ich nicht in einen bereits laufenden Trade einsteigen, sondern warten bis das Handelssystem einmal die Richtung wechselt.
Das Risiko ließe sich weiter minimieren, wenn man die schwachen Signale ignoriert (werde das dabei schreiben, wenn es sich um schwache Signale handelt). Außerdem solle man berücksichtigen, in wie weit der Eröffnungskurs die prognostizierte Kursentwicklung bereits vorweggenommen hat (durch die US Vorgaben nach Handelsschluß in Deutschland). Weicht der Eröffnungskurs in Prognoserichtung zu stark vom Vortagsschluß ab, dann ist das Potenzial von Anfang an begrenzt.
Gruß Thomas
freut mich, dass du einen kleinen Gewinn erzielen konntest. Den gestrigen Tag würde ich eigentlich als Fehlsignal des Handelssystems einstufen, da die Position beginnend vom Open deutlich ins Minus gelaufen ist.
Das Handelssystem macht eine Prognose für den Zeithorizont von einem Tag auf Basis des Vortagsschlußkurses. Getradet werden können solche Handelssignale dann normalerweise ab Open des Folgetages. Prognostiziert wird dann die Entwicklung bis zum Schlußkurs des Handelstages. Die Hochs oder Tiefs werden natürlich in der Regel eher (im Laufe des Handelstages) erreicht werden. Natürlich kann man auch zum Schlußkurs des Vortages einsteigen, das System ist dann auch profitabler. Da ich allerdings nicht sicherstellen kann, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon alle Kursdaten für die Signalbildung zur Verfügung habe poste ich die Signale immer erst nach Handelsschluß (ich hatte sogar schon den Fall, dass ich abends falsche Kursdaten geliefert bekommen habe und sich die Prognose nach morgendlicher Aktualisierung der Daten verändert hat).
Man kann auf dieser Basis sowohl kurfristige Trades machen (mit Ausstieg Intraday), was in Seitwärtsbewegungen sicherlich zu empfehlen wäre, als auch mehrere Tage im Markt bleiben, nämlich dann wenn das Handelssystem mehrere Tage in Folge Signale in dieselbe Richtung gibt (mit dieser Methode wird man wahrscheinlich in Trendmärkten besser abschneiden).
Wenn man Trades über mehrere Tage machen will würde ich nicht in einen bereits laufenden Trade einsteigen, sondern warten bis das Handelssystem einmal die Richtung wechselt.
Das Risiko ließe sich weiter minimieren, wenn man die schwachen Signale ignoriert (werde das dabei schreiben, wenn es sich um schwache Signale handelt). Außerdem solle man berücksichtigen, in wie weit der Eröffnungskurs die prognostizierte Kursentwicklung bereits vorweggenommen hat (durch die US Vorgaben nach Handelsschluß in Deutschland). Weicht der Eröffnungskurs in Prognoserichtung zu stark vom Vortagsschluß ab, dann ist das Potenzial von Anfang an begrenzt.
Gruß Thomas
HS Kommentar für Freitag:
Dax: long
Bund: System ist ausgestiegen, kein neues Signal
Anmerkung: in Anbetracht des heutigen Hexensabbats würde ich das Signal nicht handeln wollen. Die Umsätze fließen indirekt mit in die Signalbildung ein und sind im Vorfeld des dreifachen Verfallstages sicher nicht repräsentativ für ein System, das täglich handeln soll. Möglicherweise ist dies auch eine der Ursachen für die schlechte Prognosequalität der letzten Tage.
Dax: long
Bund: System ist ausgestiegen, kein neues Signal
Anmerkung: in Anbetracht des heutigen Hexensabbats würde ich das Signal nicht handeln wollen. Die Umsätze fließen indirekt mit in die Signalbildung ein und sind im Vorfeld des dreifachen Verfallstages sicher nicht repräsentativ für ein System, das täglich handeln soll. Möglicherweise ist dies auch eine der Ursachen für die schlechte Prognosequalität der letzten Tage.
Hallo,
Ich möchte mich gern im Daytrading auf den DAX un die in ihm enthaltenen Aktien versuchen und suche eine Informationsquelle um mich auszubilden.
Leider hat eine Nachsuche im Internet nichts gebracht, oder weiß jemand eine Quelle?
Bücher scheint es da ja mehrere zu geben. Kann jemand eines wirklich empfehlen?
Danke für jede Antwort
AH
Ich möchte mich gern im Daytrading auf den DAX un die in ihm enthaltenen Aktien versuchen und suche eine Informationsquelle um mich auszubilden.
Leider hat eine Nachsuche im Internet nichts gebracht, oder weiß jemand eine Quelle?
Bücher scheint es da ja mehrere zu geben. Kann jemand eines wirklich empfehlen?
Danke für jede Antwort
AH
@andreas gut das wir darüber gesprochen haben bist wohl im falschen thread was
@andreas gut das wir darüber gesprochen haben bist wohl im falschen thread was
Hallo Lintorfer,
Ich wusste nicht, daß das ein falscher Thread ist.
Gut, daß ich richtig bin!
Grüße aus Düsseldorf
AH
Ich wusste nicht, daß das ein falscher Thread ist.
Gut, daß ich richtig bin!
Grüße aus Düsseldorf
AH
Bo ey, hier ist ja was los, fast jeden Tag ein neuer Beitrag.
Ich ziehe meine Anfrage zurück, in anderen Threads wurde ich binnen Minuten bestens bedient.
AH, Düsseldorf
Ich ziehe meine Anfrage zurück, in anderen Threads wurde ich binnen Minuten bestens bedient.
AH, Düsseldorf
Sage dann mal bis Monat im El Pasta und Andreas gedult ist eine Tugend
@andreas
bei näherem Betracht der Postings wäre dir das auch vorher schon aufgefallen
Der Thread von moneywolf ist halt ein "echter" Daytrader-Thread, somit hast du dort auch sofort eine Antwort gekriegt
Nichts für Ungut
Schau doch mal bei unserem Stammtisch vorbei, wenn du Lust hast
bei näherem Betracht der Postings wäre dir das auch vorher schon aufgefallen
Der Thread von moneywolf ist halt ein "echter" Daytrader-Thread, somit hast du dort auch sofort eine Antwort gekriegt
Nichts für Ungut
Schau doch mal bei unserem Stammtisch vorbei, wenn du Lust hast
HS Kommentar für Montag:
Dax: schwaches shortsignal
Bund: System ist immer noch out, kein neues Signal
Wegen des Verfallstags wäre ich momentan eher skeptisch was die Signale für den Dax angeht.
Dax: schwaches shortsignal
Bund: System ist immer noch out, kein neues Signal
Wegen des Verfallstags wäre ich momentan eher skeptisch was die Signale für den Dax angeht.
Also ich muß sagen gutes Handelssystem Thomas
Für Morgen kann ich leider keine aktuellen Signale posten, da die Amis in der Zwischenzeit weitergehandelt haben, ich aber für die Berechnung auch Kursdaten der Deutschen Börse für den gleichen Handelszeitraum brauche. Die letzten Signale Montag nach Handelsschluß waren Dax short und Bund long, konnten aber leider nicht gehandelt werden.
HS Kommentar für Montag:
Dax: noch immer short
Bund: noch immer long
Habe spaßeshalber damit angefangen ein Neuronales Netz auf die erwartete Kursänderung für die nächsten zwei Tage zu trainieren. Die Ergebnisse sind ernüchternd, was die Kursziele angeht (sie werden regelmäßig übertroffen). Die Prognose ist aber vielleicht für die Trendrichtung von wert (habe noch kein Backtesting der Signale durchgeführt).
Für die nächsten zwei Handelstage würde das System dem Dax ein Aufwärtspotential von 0,8% und ein Abwärtspotential von 1,7% zutrauen.
Dax: noch immer short
Bund: noch immer long
Habe spaßeshalber damit angefangen ein Neuronales Netz auf die erwartete Kursänderung für die nächsten zwei Tage zu trainieren. Die Ergebnisse sind ernüchternd, was die Kursziele angeht (sie werden regelmäßig übertroffen). Die Prognose ist aber vielleicht für die Trendrichtung von wert (habe noch kein Backtesting der Signale durchgeführt).
Für die nächsten zwei Handelstage würde das System dem Dax ein Aufwärtspotential von 0,8% und ein Abwärtspotential von 1,7% zutrauen.
@Dabadooh Vielen Dank nochmal das du die Signal kostenlos hier reinstellst
Auch wenns eigentlich keinen Sinn macht, weil heute in den USA gehandelt wird die aktuelle Prognose für Donnerstag:
Dax: short
Bund: long
Wünsche allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Dax: short
Bund: long
Wünsche allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Hallo Trader-Club,
ich hätte auch Interesse an einem evtl. Treffen,da ich mich auch für die Meinungen anderer Marktteilnehmer in der aktuellen Situation interessiere.Ich komme aus der Nähe von Siegen und bin 23. Zur Zeit bereite ich mich auch auf die Eurex-Prüfung vor, die ich Ende Januar ablegen will.
Ist denn schon ein nächstes Treffen vereinbart?
Gruss, MACD
ich hätte auch Interesse an einem evtl. Treffen,da ich mich auch für die Meinungen anderer Marktteilnehmer in der aktuellen Situation interessiere.Ich komme aus der Nähe von Siegen und bin 23. Zur Zeit bereite ich mich auch auf die Eurex-Prüfung vor, die ich Ende Januar ablegen will.
Ist denn schon ein nächstes Treffen vereinbart?
Gruss, MACD
Hallo,
Mittwoch, 8.01 ist klargemacht, der genaue Ort wird wohl im Thread Boardtreffen -> Düsseldorf ausgemacht.
Ciao,
aszweidrei
Mittwoch, 8.01 ist klargemacht, der genaue Ort wird wohl im Thread Boardtreffen -> Düsseldorf ausgemacht.
Ciao,
aszweidrei
Hallo zusammen,
ich werde die nächste Zeit keine Signale mehr posten. Grund: Ich habe kein HS das unter den derzeitigen Marktverhältnissen brauchbare Signale generieren könnte.
Dass das HS die letzte grundlegende Marktwende nicht im voraus signalisiert hat ist mehr als ein ausreichendes Indiz dafür, dass man es in den nächsten Wochen nicht einsetzen sollte. Möglicherweise haben die Marktphasen mittlerweile gewechselt und man kann jetzt wieder mit gleitenden Durchschnitten Geld verdienen ;-)
ich werde die nächste Zeit keine Signale mehr posten. Grund: Ich habe kein HS das unter den derzeitigen Marktverhältnissen brauchbare Signale generieren könnte.
Dass das HS die letzte grundlegende Marktwende nicht im voraus signalisiert hat ist mehr als ein ausreichendes Indiz dafür, dass man es in den nächsten Wochen nicht einsetzen sollte. Möglicherweise haben die Marktphasen mittlerweile gewechselt und man kann jetzt wieder mit gleitenden Durchschnitten Geld verdienen ;-)
Auch mal auf Euro/$ achten. Ist nur so ein Gefühl.........
Eklat um Kölner
Wohnungsprivatisierung
Verkauf der städtischen GAG und Grubo erneut an
fehlender Mehrheit im Stadtrat gescheitert
von C. Graf Hoensbroech
Köln - „Alles, was in Köln zwei Mal stattgefunden hat, gehört zur
Tradition“, lautet eine der typischen Formeln, mit denen die
Einwohner der Domstadt ihre Geschichte beständig bereichern.
Seit Montag Abend gehört auch der Eklat zur politischen
Tradition der Stadt.
Denn bereits zum zweiten Mal binnen vier Wochen hat der
Stadtrat den Verkauf der städtischen Anteile an den
Wohnungsbaugesellschaften GAG und Grubo abgelehnt. Mit 48
gegen 47 Stimmen votierten die Stadtväter gegen den Verkauf
der insgesamt rund 41 000 Wohnungen – etwa acht Prozent des
Kölner Wohnungsbestandes – an die Nomura-Tochter Terra
Firma Capital Partners. Damit ist eines der umfangreichsten
Privatisierungsgeschäfte einer westdeutschen Kommune
gescheitert.
420 Mio. Euro hatte Terra Firma für die städtischen 68,8 Prozent
an GAG und Grubo geboten. Mit dem Geld wollte der Kämmerer
das Haushaltsloch aus 2002 in Höhe von 270 Mio. Euro
ausgleichen und die für 2003 prognostizierte Deckungslücke in
Höhe von 300 Mio. Euro abfedern. Doch wie bereits in der
turbulenten Sitzung vom 19. Dezember stimmten wieder
Mitglieder der Ratsmehrheit von CDU und FDP gegen die
schwarz-gelbe Koalition.
Dabei hatte sich die Stadtspitze alle Mühe gegeben, um nach
der für sie deprimierenden Abstimmungslage im Dezember
wankelmütige Ratsmitglieder in den eigenen Reihen auf Linie zu
bringen. Von einer „Jahrzehntentscheidung für die Stadt, die das
Überleben sichert“, schrieb Kölns Oberbürgermeister Fritz
Schramma (CDU) in einem persönlichen Brief an jedes einzelne
Ratsmitglied. Seiner Meinung nach gebe es keine Alternative
zum Verkauf an Terra Firma.
Alles half nichts. Nach einer dreistündigen hitzig geführten
Diskussion war der Immobiliendeal mit Terra Firma endgültig vom
Tisch. Die Argumente der Privatisierungsgegner, die erhebliche
Auswirkungen auf den Kölner Wohnungsmarkt und eine
Veränderung des sozialen Klimas in der Stadt befürchteten,
hatten obsiegt. David Pascall, Chef von Terra Firma Deutschland,
zeigte sich „sehr enttäuscht und überrascht, weil wir der Stadt
ein faires Angebot gemacht hatten“. Der WELT sagte er: „Wenn
Köln nicht will, gehen wir eben woanders hin.“ Pascall bekräftigte
die Absicht seines Unternehmens, drei Mrd. Euro bei Anlegern
einzuwerben und davon 50 Prozent in Deutschland zu
investieren.
Während Terra nun „in aller Ruhe“ andernorts investieren will,
geht in Köln die Suche nach Geldquellen fieberhaft weiter. Ein
Haushaltssicherungskonzept des Regierungspräsidenten und
den damit verbundenen weitgehenden Verlust kommunaler
Selbstverwaltung soll noch abgewendet werden. Für GAG und
Grubo ist die so genannte „Stadtwerke-Lösung“ mit einem Erlös
von rund 300 Mio. Euro im Gespräch. Ob es aber tatsächlich zu
einer Besitzgesellschaft unter Federführung der Stadtwerke
kommen wird, ist derzeit offen.
Die Entscheidung soll in der Ratssitzung Anfang Februar fallen.
Bis dahin wird fleißig gerechnet, um die exakte Wertermittlung
zu ermitteln. Hilfe beim Rechnen bekommt die CDU aller
Voraussicht nach von den Grünen, die sich für neue
Koalitionsgespräche offen zeigten. Mit einer schwarz-gelb-grünen
Mehrheit dürfte der nächste Eklat dann vermieden werden.
Artikel erschienen am 15. Jan 2003
Wohnungsprivatisierung
Verkauf der städtischen GAG und Grubo erneut an
fehlender Mehrheit im Stadtrat gescheitert
von C. Graf Hoensbroech
Köln - „Alles, was in Köln zwei Mal stattgefunden hat, gehört zur
Tradition“, lautet eine der typischen Formeln, mit denen die
Einwohner der Domstadt ihre Geschichte beständig bereichern.
Seit Montag Abend gehört auch der Eklat zur politischen
Tradition der Stadt.
Denn bereits zum zweiten Mal binnen vier Wochen hat der
Stadtrat den Verkauf der städtischen Anteile an den
Wohnungsbaugesellschaften GAG und Grubo abgelehnt. Mit 48
gegen 47 Stimmen votierten die Stadtväter gegen den Verkauf
der insgesamt rund 41 000 Wohnungen – etwa acht Prozent des
Kölner Wohnungsbestandes – an die Nomura-Tochter Terra
Firma Capital Partners. Damit ist eines der umfangreichsten
Privatisierungsgeschäfte einer westdeutschen Kommune
gescheitert.
420 Mio. Euro hatte Terra Firma für die städtischen 68,8 Prozent
an GAG und Grubo geboten. Mit dem Geld wollte der Kämmerer
das Haushaltsloch aus 2002 in Höhe von 270 Mio. Euro
ausgleichen und die für 2003 prognostizierte Deckungslücke in
Höhe von 300 Mio. Euro abfedern. Doch wie bereits in der
turbulenten Sitzung vom 19. Dezember stimmten wieder
Mitglieder der Ratsmehrheit von CDU und FDP gegen die
schwarz-gelbe Koalition.
Dabei hatte sich die Stadtspitze alle Mühe gegeben, um nach
der für sie deprimierenden Abstimmungslage im Dezember
wankelmütige Ratsmitglieder in den eigenen Reihen auf Linie zu
bringen. Von einer „Jahrzehntentscheidung für die Stadt, die das
Überleben sichert“, schrieb Kölns Oberbürgermeister Fritz
Schramma (CDU) in einem persönlichen Brief an jedes einzelne
Ratsmitglied. Seiner Meinung nach gebe es keine Alternative
zum Verkauf an Terra Firma.
Alles half nichts. Nach einer dreistündigen hitzig geführten
Diskussion war der Immobiliendeal mit Terra Firma endgültig vom
Tisch. Die Argumente der Privatisierungsgegner, die erhebliche
Auswirkungen auf den Kölner Wohnungsmarkt und eine
Veränderung des sozialen Klimas in der Stadt befürchteten,
hatten obsiegt. David Pascall, Chef von Terra Firma Deutschland,
zeigte sich „sehr enttäuscht und überrascht, weil wir der Stadt
ein faires Angebot gemacht hatten“. Der WELT sagte er: „Wenn
Köln nicht will, gehen wir eben woanders hin.“ Pascall bekräftigte
die Absicht seines Unternehmens, drei Mrd. Euro bei Anlegern
einzuwerben und davon 50 Prozent in Deutschland zu
investieren.
Während Terra nun „in aller Ruhe“ andernorts investieren will,
geht in Köln die Suche nach Geldquellen fieberhaft weiter. Ein
Haushaltssicherungskonzept des Regierungspräsidenten und
den damit verbundenen weitgehenden Verlust kommunaler
Selbstverwaltung soll noch abgewendet werden. Für GAG und
Grubo ist die so genannte „Stadtwerke-Lösung“ mit einem Erlös
von rund 300 Mio. Euro im Gespräch. Ob es aber tatsächlich zu
einer Besitzgesellschaft unter Federführung der Stadtwerke
kommen wird, ist derzeit offen.
Die Entscheidung soll in der Ratssitzung Anfang Februar fallen.
Bis dahin wird fleißig gerechnet, um die exakte Wertermittlung
zu ermitteln. Hilfe beim Rechnen bekommt die CDU aller
Voraussicht nach von den Grünen, die sich für neue
Koalitionsgespräche offen zeigten. Mit einer schwarz-gelb-grünen
Mehrheit dürfte der nächste Eklat dann vermieden werden.
Artikel erschienen am 15. Jan 2003
US-Börsenpolizei belegt Daytrader
mit Millionenstrafe
Betrüger darf nie wieder im Finanzgeschäft arbeiten
Jeffrey Citron (32), einst Chef des New Yorker Onlinebrokers
Datek Online, pflegte mit dem Helikopter nach Manhattan - wo
sein Büro war - zu fliegen. Waren die Strecken länger, benutzte
er seinen Gulfstream-Jet. Während des Booms der späten 90er
Jahre wurde der Manager als einer der „20 wichtigsten Spieler im
Online-Börsenhandel" gefeiert.
Doch im Finanzgeschäft wird Citron nie wieder arbeiten können.
Soeben schloss er mit der Börsenaufsicht SEC einen Vergleich,
der neben einer Strafe von 22,5 Mio. Dollar die lebenslange
Verbannung von Wall Street beinhaltet. Jahrelang soll Citron
sowie sechs weitere Händler und Manager illegale Geschäfte an
der Börse betrieben und dabei Millionengewinne eingestrichen
haben. Das jetzt erzielte Settlement ist eines der höchsten, das
in der Wertpapierindustrie je erzielt wurde. Insgesamt zahlen die
Beschuldigten 70 Mio. Dollar an Strafe.
Nach Auffassung der Ermittler haben die Händler fast zehn Jahre
lang ein Börsensystem der Nasdaq für private Zwecke genutzt,
das eigentlich für Kleinanleger eingerichtet worden war. Über das
so genannte „Small Order Execution System" wurden Makler
gezwungen, für ihre Kauf- und Verkaufaufträge gerade zu stehen,
wenn Anleger in geringen Stückzahlen darauf zugreifen wollten.
Doch die Daytrader hatten das System für ihren eigenen Vorteil
genutzt, Deals verschleiert, Strohmänner eingesetzt und dabei
Millionen verdient.
Neben Citron muss auch der einstige Chefhändler Dateks,
Sheldon Maschler (58), mit 29,2 Mio. Dollar eine hohe Strafe
zahlen. Maschler soll zusammen mit anderen Kollegen bis im
Juni 2001 seine Betrügereien fortgeführt haben. Citron und
Maschler hatten Datek von einer kleinen Daytrading-Firma mit
Sitz in Brooklyn zu einem der größten Onlinetrader der USA
gemacht. Erst kürzlich war Datek vom Brokerhaus Ameritrade
übernommen worden.
Citron wird Millionenstrafe und Ausschluss vom Finanzgeschäft
jedoch verkraften: Heute ist er Chef der Telekommunikationsfirma
Vonage. Im vergangenen Jahr bezeichnete ihn das Magazin
Fortune als einen der „40 Reichsten unter 40" - sein Vermögen
wird auf 189 Mio. Dollar geschätzt. usa.
Artikel erschienen am 16. Jan 2003
mit Millionenstrafe
Betrüger darf nie wieder im Finanzgeschäft arbeiten
Jeffrey Citron (32), einst Chef des New Yorker Onlinebrokers
Datek Online, pflegte mit dem Helikopter nach Manhattan - wo
sein Büro war - zu fliegen. Waren die Strecken länger, benutzte
er seinen Gulfstream-Jet. Während des Booms der späten 90er
Jahre wurde der Manager als einer der „20 wichtigsten Spieler im
Online-Börsenhandel" gefeiert.
Doch im Finanzgeschäft wird Citron nie wieder arbeiten können.
Soeben schloss er mit der Börsenaufsicht SEC einen Vergleich,
der neben einer Strafe von 22,5 Mio. Dollar die lebenslange
Verbannung von Wall Street beinhaltet. Jahrelang soll Citron
sowie sechs weitere Händler und Manager illegale Geschäfte an
der Börse betrieben und dabei Millionengewinne eingestrichen
haben. Das jetzt erzielte Settlement ist eines der höchsten, das
in der Wertpapierindustrie je erzielt wurde. Insgesamt zahlen die
Beschuldigten 70 Mio. Dollar an Strafe.
Nach Auffassung der Ermittler haben die Händler fast zehn Jahre
lang ein Börsensystem der Nasdaq für private Zwecke genutzt,
das eigentlich für Kleinanleger eingerichtet worden war. Über das
so genannte „Small Order Execution System" wurden Makler
gezwungen, für ihre Kauf- und Verkaufaufträge gerade zu stehen,
wenn Anleger in geringen Stückzahlen darauf zugreifen wollten.
Doch die Daytrader hatten das System für ihren eigenen Vorteil
genutzt, Deals verschleiert, Strohmänner eingesetzt und dabei
Millionen verdient.
Neben Citron muss auch der einstige Chefhändler Dateks,
Sheldon Maschler (58), mit 29,2 Mio. Dollar eine hohe Strafe
zahlen. Maschler soll zusammen mit anderen Kollegen bis im
Juni 2001 seine Betrügereien fortgeführt haben. Citron und
Maschler hatten Datek von einer kleinen Daytrading-Firma mit
Sitz in Brooklyn zu einem der größten Onlinetrader der USA
gemacht. Erst kürzlich war Datek vom Brokerhaus Ameritrade
übernommen worden.
Citron wird Millionenstrafe und Ausschluss vom Finanzgeschäft
jedoch verkraften: Heute ist er Chef der Telekommunikationsfirma
Vonage. Im vergangenen Jahr bezeichnete ihn das Magazin
Fortune als einen der „40 Reichsten unter 40" - sein Vermögen
wird auf 189 Mio. Dollar geschätzt. usa.
Artikel erschienen am 16. Jan 2003
Hallo Ihr Daytrader in NRW,
alternativ zum Düsseldorfer Stammtisch findet auch in Dortmund 1 mal im Monat ein Stammtisch statt. Wer Interesse hat, der nächste Termin ist Donnerstag, der 13.2.03 ab 19.30 Uhr.
Stammlokal: " Gaststätte Zeus, Eichlinghoferstr. 2, 44227 Dortmund"
Neuzugänge sind jederzeit herzlich willkommen - damit wir Dortmund als heimliche Finanzmetropele NRW´s ausbauen ;-)
alternativ zum Düsseldorfer Stammtisch findet auch in Dortmund 1 mal im Monat ein Stammtisch statt. Wer Interesse hat, der nächste Termin ist Donnerstag, der 13.2.03 ab 19.30 Uhr.
Stammlokal: " Gaststätte Zeus, Eichlinghoferstr. 2, 44227 Dortmund"
Neuzugänge sind jederzeit herzlich willkommen - damit wir Dortmund als heimliche Finanzmetropele NRW´s ausbauen ;-)
Geldanlage: Der unentdeckte Markt
Von Martin Diekmann
Mortgage Backed Securities führen hier zu Lande noch ein Schattendasein. Dabei sind sie nach den Staatsanleihen die
weltweit am häufigsten gehandelte Bondkategorie.
In den USA sind Mortgage Backed Securities (MBS) jedem Investor ein Begriff. Sie dienen zur
Refinanzierung von Hypothekenkrediten und sind durch die zu Grunde liegenden Immobilien besichert. Der
Anteil der hypothekenbesicherten Anleihen übersteigt sogar den von Staatsanleihen, den so genannten
Treasuries.
Nicht zuletzt auf Grund der großen Bedeutung in Übersee sind MBS auch an den internationalen
Finanzmärkten von Bedeutung. Mit einem Handelsanteil von knapp 20 Prozent liegen sie an zweiter Stelle
hinter den Treasuries, die weltweit rund die Hälfte des Anleihenaufkommens ausmachen.
In den USA werden MBS von speziellen Agenturen wie Fannie Mae und Freddie Mac emittiert. Für Papiere der Government National
Mortgage Association (Ginnie Mae) haftet sogar das US-Finanzministerium und verleiht ihnen damit die Bonität von Staatsanleihen.
Im Vergleich zu diesen sind bei MBS höhere Renditen drin, da andere Risikofaktoren zum Tragen kommen. Insbesondere sind das die
vorzeitige Tilgung durch den Hypothekar-Kreditnehmer und Gefahren, die aus der Komplexität der Zahlungsströme resultieren. Für diese
Risiken verlangt der Markt eine Prämie, die in der Regel zwischen 0,5 und 1,5 Prozent beträgt und den Immobilien-Pfandbriefen eine
Zusatzrendite gegenüber Staatsanleihen beschert.
Das verdeutlicht die Wertentwicklung der hier zu Lande erhältlichen Fonds, die in MBS investieren (siehe Tabelle). Zwar sind die Produkte
teilweise erst wenige Monate am Markt und lassen deshalb noch keine längerfristigen Aussagen zu, auf Sicht eines Jahres schneiden sie
jedoch im Durchschnitt besser ab als Euro-Rentenfonds.
Dänemark als europäischer Vorreiter
Trotzdem wissen in Europa viele Finanzexperten mit dem Begriff MBS wenig anzufangen. Abgesehen von Dänemark gibt es in keinem
europäischen Land einen effizienten Markt für die hypothekenbesicherten Anleihen. Hauptgrund ist die mangelnde Liquidität. Der Handel mit
vergleichbaren Pfandbriefen liegt vor allem in den Büchern der Banken. "Es fehlt eine zentrale Organisation mit entsprechenden staatlichen
Rahmenbedingungen", so Edwin Trieblnig, Experte für MBS und Manager für die Mortgage Bond Funds der österreichischen
Erste-Sparinvest und des Schweizer Bankhauses Julius Bär.
Dazu kommt, dass das Segment nicht gerade leicht zu verstehen ist. "Selbst Manager, die über umfangreiches Wissen im Anleihemarkt
verfügen, müssen sich ausführlich mit den Besonderheiten dieser Investments auseinander setzen", so Trieblnig. "Ohne spezielles
Know-how geht es nicht." Neben der Aussicht auf ein wenig mehr Rendite bieten Mortgage Backed Securities einen weiteren Vorteil: "Eine
Beimischung von MBS reduziert das Risiko eines Rentenportfolios, da die Korrelation von währungsgesicherten US-MBS und
Euro-Staatsanleihen zwischen 0,2 und 0,8 liegt und das Portfolio besser diversifiziert ist", sagt Trieblnig.
Kalkulierbares Kündigungsrisiko
Sinkende Hypothekenzinsen, die dazu führen, dass Kreditnehmer ihre alten Kredite durch günstigere ersetzen können, stellen laut Trieblnig
keine wesentliche Gefahr dar: "Das Kündigungsrisiko managen wir mit einer Spezialsoftware, die sich seit vielen Jahren bewährt hat.
Unser Modell für das Tilgungsverhalten der Kreditnehmer versetzt uns in die Lage, die Kündigungsgeschwindigkeit der jeweiligen Anleihe
genau zu prognostizieren."
Auch der Gefahr einer Immobilienblase in den USA sieht Trieblnig gelassen entgegen: "Die Auswirkungen wären für uns gering, denn wir
investieren ausschließlich in MBS, für die die Vereinigten Staaten eine Ausfallgarantie übernommen haben." Sollten die Zinssätze auf
Rentenpapiere gleich bleiben oder sogar steigen, haben Mortgage Bond Funds nach Ansicht von Trieblnig gute Chancen, die klassischen
Euro-Rentenfonds outzuperformen. Wer dagegen mit weiter sinkenden Sekundärmarkt-Renditen rechnet, sollte lang laufende Anleihen
favorisieren.
© 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: FTD
Von Martin Diekmann
Mortgage Backed Securities führen hier zu Lande noch ein Schattendasein. Dabei sind sie nach den Staatsanleihen die
weltweit am häufigsten gehandelte Bondkategorie.
In den USA sind Mortgage Backed Securities (MBS) jedem Investor ein Begriff. Sie dienen zur
Refinanzierung von Hypothekenkrediten und sind durch die zu Grunde liegenden Immobilien besichert. Der
Anteil der hypothekenbesicherten Anleihen übersteigt sogar den von Staatsanleihen, den so genannten
Treasuries.
Nicht zuletzt auf Grund der großen Bedeutung in Übersee sind MBS auch an den internationalen
Finanzmärkten von Bedeutung. Mit einem Handelsanteil von knapp 20 Prozent liegen sie an zweiter Stelle
hinter den Treasuries, die weltweit rund die Hälfte des Anleihenaufkommens ausmachen.
In den USA werden MBS von speziellen Agenturen wie Fannie Mae und Freddie Mac emittiert. Für Papiere der Government National
Mortgage Association (Ginnie Mae) haftet sogar das US-Finanzministerium und verleiht ihnen damit die Bonität von Staatsanleihen.
Im Vergleich zu diesen sind bei MBS höhere Renditen drin, da andere Risikofaktoren zum Tragen kommen. Insbesondere sind das die
vorzeitige Tilgung durch den Hypothekar-Kreditnehmer und Gefahren, die aus der Komplexität der Zahlungsströme resultieren. Für diese
Risiken verlangt der Markt eine Prämie, die in der Regel zwischen 0,5 und 1,5 Prozent beträgt und den Immobilien-Pfandbriefen eine
Zusatzrendite gegenüber Staatsanleihen beschert.
Das verdeutlicht die Wertentwicklung der hier zu Lande erhältlichen Fonds, die in MBS investieren (siehe Tabelle). Zwar sind die Produkte
teilweise erst wenige Monate am Markt und lassen deshalb noch keine längerfristigen Aussagen zu, auf Sicht eines Jahres schneiden sie
jedoch im Durchschnitt besser ab als Euro-Rentenfonds.
Dänemark als europäischer Vorreiter
Trotzdem wissen in Europa viele Finanzexperten mit dem Begriff MBS wenig anzufangen. Abgesehen von Dänemark gibt es in keinem
europäischen Land einen effizienten Markt für die hypothekenbesicherten Anleihen. Hauptgrund ist die mangelnde Liquidität. Der Handel mit
vergleichbaren Pfandbriefen liegt vor allem in den Büchern der Banken. "Es fehlt eine zentrale Organisation mit entsprechenden staatlichen
Rahmenbedingungen", so Edwin Trieblnig, Experte für MBS und Manager für die Mortgage Bond Funds der österreichischen
Erste-Sparinvest und des Schweizer Bankhauses Julius Bär.
Dazu kommt, dass das Segment nicht gerade leicht zu verstehen ist. "Selbst Manager, die über umfangreiches Wissen im Anleihemarkt
verfügen, müssen sich ausführlich mit den Besonderheiten dieser Investments auseinander setzen", so Trieblnig. "Ohne spezielles
Know-how geht es nicht." Neben der Aussicht auf ein wenig mehr Rendite bieten Mortgage Backed Securities einen weiteren Vorteil: "Eine
Beimischung von MBS reduziert das Risiko eines Rentenportfolios, da die Korrelation von währungsgesicherten US-MBS und
Euro-Staatsanleihen zwischen 0,2 und 0,8 liegt und das Portfolio besser diversifiziert ist", sagt Trieblnig.
Kalkulierbares Kündigungsrisiko
Sinkende Hypothekenzinsen, die dazu führen, dass Kreditnehmer ihre alten Kredite durch günstigere ersetzen können, stellen laut Trieblnig
keine wesentliche Gefahr dar: "Das Kündigungsrisiko managen wir mit einer Spezialsoftware, die sich seit vielen Jahren bewährt hat.
Unser Modell für das Tilgungsverhalten der Kreditnehmer versetzt uns in die Lage, die Kündigungsgeschwindigkeit der jeweiligen Anleihe
genau zu prognostizieren."
Auch der Gefahr einer Immobilienblase in den USA sieht Trieblnig gelassen entgegen: "Die Auswirkungen wären für uns gering, denn wir
investieren ausschließlich in MBS, für die die Vereinigten Staaten eine Ausfallgarantie übernommen haben." Sollten die Zinssätze auf
Rentenpapiere gleich bleiben oder sogar steigen, haben Mortgage Bond Funds nach Ansicht von Trieblnig gute Chancen, die klassischen
Euro-Rentenfonds outzuperformen. Wer dagegen mit weiter sinkenden Sekundärmarkt-Renditen rechnet, sollte lang laufende Anleihen
favorisieren.
© 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: FTD
Spargroschen unters Kopfkissen?
Die Zinsen für Sparbücher sind so niedrig wie seit Jahren
nicht mehr. Doch der Markt bietet brauchbare Alternativen
von Ulrich Machold
Berlin - Wer nach drei Katastrophenjahren an der Börse immer
noch voll investiert ist, kann sich zumindest in einer Hinsicht
glücklich schätzen: Er muss sich keine Gedanken darüber
machen, wie er sein Geld anlegt. Alle anderen sind schlechter
dran. Da die Aktienmärkte dank Kriegsangst und
Wirtschaftsflaute weiterhin wie im Fahrstuhl gen Süden
rauschen, ist ein Einstieg jetzt wohl nur hartgesottenen
Überzeugungstätern zu empfehlen. Bei Anleihen sieht es ähnlich
mager aus. Mini-Renditen stehen hohen Kursrisiken gegenüber,
bis auf weiteres dürfte die Luft aus den Bonds wohl heraus sein.
Und der klassische Familien-Sparstrumpf Sparbuch ist
unattraktiv wie eh und je: Laut Bundesbank-Statistik rangiert die
durchschnittliche Verzinsung mittlerweile unter ein Prozent,
Commerzbank und SEB zahlen sogar nur noch 0,75 Prozent pro
Jahr. Dazu kommt die normalerweise dreimonatige
Kündigungsfrist, die das Umsteigen auf eine andere Anlage
erschwert, sollte sich die Situation an den Märkten schnell
ändern.
Spargroschen unters Kopfkissen also? Keinesfalls. Auch in der
schlechtesten aller Anlage-Welten muss sich niemand mit derart
mickrigen Renditen zufrieden geben. Bei Tages- oder
Festgeldkonten beispielsweise sind immer noch mehr als drei
Prozent drin. Die Direktbanken 1822direkt und Allgemeine
Deutsche Direktbank (DiBa) zahlen derzeit 3,50 Prozent jährliche
Zinsen auf ihr Tagesgeld. Das kann dann allerdings auch nur per
Telefon, Fax oder Internet verwaltet werden. Ebenfalls interessant
ist die DaimlerChrysler Bank, die zwar nur 3,30 Prozent pro Jahr
bietet, diese aber monatlich auszahlt und durch den
Zinseszinseffekt auf Jahressicht bei 3,35 Prozent landet.
Mithalten können da nur die Demir Halk Bank sowie die Garanti
Bank International. Nachteil hier: Beide sind nicht dem
deutschen, sondern dem niederländischen
Einlagensicherungssystem angeschlossen. Im Insolvenzfall ist
damit die Haftungssumme für den Kunden auf 20.000 Euro
begrenzt. Darüber hinaus verlangt Demir Halk eine Mindestanlage
von 2500 Euro.
Wer ein bisschen mehr Zeit hat, kann sein Erspartes auch auf
einem Festgeldkonto parken. Die Laufzeiten betragen
normalerweise zwischen ein und zwölf Monate - je länger das
Geld festliegt, desto höher die Zinsen. In der Gruppe der
attraktivsten Angebote trifft man auf Bekannte: Demir Halk und
Garanti bieten 3,60 und 3,50 Prozent auf Dreimonatsgeld sowie
3,75 und 3,60 Prozent bei sechs Monaten Laufzeit. Bei einem
Jahr Anlage gibt`s vier Prozent und mehr. Drittplatzierter wird die
BFI-Bank aus Dresden, deren Zinsen für die gleichen Laufzeiten
zwischen 3,20 und 3,40 Prozent rangieren.
Eine weitere Möglichkeit sind Spar- und Bundesschatzbriefe.
Während die Regierungsanleihe bei zwei Prozent beginnt und
nach sechs Jahren nur rund 3,10 Prozent durchschnittliche
Jahresrendite abwirft, gibt es solche Konditionen bei den Privaten
schon bei einjährigen Papieren. Die besten Anbieter sind auch
hier wieder Garanti, Demir Halk und BFI. Ein zweijähriger
Sparbrief bei Demir Halk bringt pro Jahr 4,50 Prozent Zinsen. Die
BFI zahlt dafür 3,80 Prozent. Ein einjähriger Sparbrief wirft bei
den Dresdnern 3,60 Prozent ab.
Last but not least kommen Geldmarktfonds in Betracht. Diese
Instrumente brachten es im vergangenen Jahr auf
durchschnittlich zwischen drei und 3,50 Prozent Rendite. Großer
Vorteil der Fonds ist die tägliche Verfügbarkeit des Geldes. Dafür
wird allerdings die Rendite durch Bankgebühren bei Kauf und
Verkauf sowie manchmal durch Ausgabeaufschläge von bis zu
2,50 Prozent geschmälert.
Wer auf absehbare Zeit mit steigenden Zinsen oder Aktienkursen
rechnet, scheint mit einem Tagesgeldkonto am besten beraten.
Festgeld bietet für den Mangel an Flexibilität keinen
ausreichenden Renditevorteil, länger laufende Spar- oder
Schatzbriefe verbieten sich: In Extremsituationen wie jetzt sollte
man sein Pulver trocken halten.
Artikel erschienen am 2. Feb 2003
Die Zinsen für Sparbücher sind so niedrig wie seit Jahren
nicht mehr. Doch der Markt bietet brauchbare Alternativen
von Ulrich Machold
Berlin - Wer nach drei Katastrophenjahren an der Börse immer
noch voll investiert ist, kann sich zumindest in einer Hinsicht
glücklich schätzen: Er muss sich keine Gedanken darüber
machen, wie er sein Geld anlegt. Alle anderen sind schlechter
dran. Da die Aktienmärkte dank Kriegsangst und
Wirtschaftsflaute weiterhin wie im Fahrstuhl gen Süden
rauschen, ist ein Einstieg jetzt wohl nur hartgesottenen
Überzeugungstätern zu empfehlen. Bei Anleihen sieht es ähnlich
mager aus. Mini-Renditen stehen hohen Kursrisiken gegenüber,
bis auf weiteres dürfte die Luft aus den Bonds wohl heraus sein.
Und der klassische Familien-Sparstrumpf Sparbuch ist
unattraktiv wie eh und je: Laut Bundesbank-Statistik rangiert die
durchschnittliche Verzinsung mittlerweile unter ein Prozent,
Commerzbank und SEB zahlen sogar nur noch 0,75 Prozent pro
Jahr. Dazu kommt die normalerweise dreimonatige
Kündigungsfrist, die das Umsteigen auf eine andere Anlage
erschwert, sollte sich die Situation an den Märkten schnell
ändern.
Spargroschen unters Kopfkissen also? Keinesfalls. Auch in der
schlechtesten aller Anlage-Welten muss sich niemand mit derart
mickrigen Renditen zufrieden geben. Bei Tages- oder
Festgeldkonten beispielsweise sind immer noch mehr als drei
Prozent drin. Die Direktbanken 1822direkt und Allgemeine
Deutsche Direktbank (DiBa) zahlen derzeit 3,50 Prozent jährliche
Zinsen auf ihr Tagesgeld. Das kann dann allerdings auch nur per
Telefon, Fax oder Internet verwaltet werden. Ebenfalls interessant
ist die DaimlerChrysler Bank, die zwar nur 3,30 Prozent pro Jahr
bietet, diese aber monatlich auszahlt und durch den
Zinseszinseffekt auf Jahressicht bei 3,35 Prozent landet.
Mithalten können da nur die Demir Halk Bank sowie die Garanti
Bank International. Nachteil hier: Beide sind nicht dem
deutschen, sondern dem niederländischen
Einlagensicherungssystem angeschlossen. Im Insolvenzfall ist
damit die Haftungssumme für den Kunden auf 20.000 Euro
begrenzt. Darüber hinaus verlangt Demir Halk eine Mindestanlage
von 2500 Euro.
Wer ein bisschen mehr Zeit hat, kann sein Erspartes auch auf
einem Festgeldkonto parken. Die Laufzeiten betragen
normalerweise zwischen ein und zwölf Monate - je länger das
Geld festliegt, desto höher die Zinsen. In der Gruppe der
attraktivsten Angebote trifft man auf Bekannte: Demir Halk und
Garanti bieten 3,60 und 3,50 Prozent auf Dreimonatsgeld sowie
3,75 und 3,60 Prozent bei sechs Monaten Laufzeit. Bei einem
Jahr Anlage gibt`s vier Prozent und mehr. Drittplatzierter wird die
BFI-Bank aus Dresden, deren Zinsen für die gleichen Laufzeiten
zwischen 3,20 und 3,40 Prozent rangieren.
Eine weitere Möglichkeit sind Spar- und Bundesschatzbriefe.
Während die Regierungsanleihe bei zwei Prozent beginnt und
nach sechs Jahren nur rund 3,10 Prozent durchschnittliche
Jahresrendite abwirft, gibt es solche Konditionen bei den Privaten
schon bei einjährigen Papieren. Die besten Anbieter sind auch
hier wieder Garanti, Demir Halk und BFI. Ein zweijähriger
Sparbrief bei Demir Halk bringt pro Jahr 4,50 Prozent Zinsen. Die
BFI zahlt dafür 3,80 Prozent. Ein einjähriger Sparbrief wirft bei
den Dresdnern 3,60 Prozent ab.
Last but not least kommen Geldmarktfonds in Betracht. Diese
Instrumente brachten es im vergangenen Jahr auf
durchschnittlich zwischen drei und 3,50 Prozent Rendite. Großer
Vorteil der Fonds ist die tägliche Verfügbarkeit des Geldes. Dafür
wird allerdings die Rendite durch Bankgebühren bei Kauf und
Verkauf sowie manchmal durch Ausgabeaufschläge von bis zu
2,50 Prozent geschmälert.
Wer auf absehbare Zeit mit steigenden Zinsen oder Aktienkursen
rechnet, scheint mit einem Tagesgeldkonto am besten beraten.
Festgeld bietet für den Mangel an Flexibilität keinen
ausreichenden Renditevorteil, länger laufende Spar- oder
Schatzbriefe verbieten sich: In Extremsituationen wie jetzt sollte
man sein Pulver trocken halten.
Artikel erschienen am 2. Feb 2003
Aktie des Tages: Hugo Boss
Analysten sehen keine rasche Erholung bei Hugo Boss
Bonn - Moden kommen und gehen. Das spüren auch die
Aktionäre von Hugo Boss (WKN 524 553). Die ehemals
begehrten Aktien des schwäbischen Edelschneiders sind schon
längst nicht mehr en vogue. Der im württembergischen
Metzingen beheimatete Modekonzern hat die Anleger im
vergangenen Jahr massiv enttäuscht. Gleich dreimal mussten die
Schwaben ihre Ertragsschätzungen enger schneidern. Am
heutigen Donnerstag wird Konzernchef Bruno Sälzer nun den
Schlussstrich ziehen und die vorläufigen Zahlen des Jahres 2002
präsentieren.
Analysten erwarten dabei keine Überraschungen, sondern die
Erfüllung der nach unten angepassten Erwartungen. Beim
Nachsteuergewinn dürften rund 70 Mio. Euro zu Buche stehen –
im Vorjahr waren es noch knapp 110 Mio. Euro gewesen. Beim
Umsatz wird im Schnitt mit einem Rückgang von 0,5 Prozent auf
1,089 Mrd. Euro gerechnet.
Hugo Boss leidet nicht nur unter der Kaufzurückhaltung der
deutschen, sondern auch seiner amerikanischer Kunden. Und
zur schwachen Konjunktur kommen auch noch hausgemachte
Probleme hinzu. So startete der Bereich „Boss Woman“ mit
roten Zahlen. „Weder Preis noch Qualität haben anfangs
gestimmt“, bemängeln Marktbeobachter. Gleichzeitig belasteten
hohe Investitionen die Kostenrechnung.
Doch wichtiger ist den Investoren der Ausblick auf das Jahr 2003.
Vorstandschef Sälzer will „Boss Woman“ in der zweiten
Jahreshälfte in die Gewinnzone bringen und den Konzernertrag
jährlich um mindestens zehn Prozent steigern. Das dürfte ihm
aber in diesem Jahr allerdings schwer fallen, befürchten die
Analysten. „Der Markt ist in den ersten Wochen weiter rückläufig
gewesen“, beobachtet etwa Thilo Kleibauer von M.M. Warburg.
„Eine Erholung des einstigen Börsenlieblings ist so nicht schnell
zu erwarten“, dämpft auch Independent Research die Hoffnungen.
Ein Verkauf der Aktie sei inzwischen aber nicht mehr
empfehlenswert, konstatiert Barbara Ambrus von der Landesbank
Baden-Württemberg. In der Hoffnung, dass die Nachfrage Ende
des Jahres wieder anspringen könnte, stuft sie wie die meisten
Analysten Hugo Boss derzeit als Halte-Position ein. mai
Analysten sehen keine rasche Erholung bei Hugo Boss
Bonn - Moden kommen und gehen. Das spüren auch die
Aktionäre von Hugo Boss (WKN 524 553). Die ehemals
begehrten Aktien des schwäbischen Edelschneiders sind schon
längst nicht mehr en vogue. Der im württembergischen
Metzingen beheimatete Modekonzern hat die Anleger im
vergangenen Jahr massiv enttäuscht. Gleich dreimal mussten die
Schwaben ihre Ertragsschätzungen enger schneidern. Am
heutigen Donnerstag wird Konzernchef Bruno Sälzer nun den
Schlussstrich ziehen und die vorläufigen Zahlen des Jahres 2002
präsentieren.
Analysten erwarten dabei keine Überraschungen, sondern die
Erfüllung der nach unten angepassten Erwartungen. Beim
Nachsteuergewinn dürften rund 70 Mio. Euro zu Buche stehen –
im Vorjahr waren es noch knapp 110 Mio. Euro gewesen. Beim
Umsatz wird im Schnitt mit einem Rückgang von 0,5 Prozent auf
1,089 Mrd. Euro gerechnet.
Hugo Boss leidet nicht nur unter der Kaufzurückhaltung der
deutschen, sondern auch seiner amerikanischer Kunden. Und
zur schwachen Konjunktur kommen auch noch hausgemachte
Probleme hinzu. So startete der Bereich „Boss Woman“ mit
roten Zahlen. „Weder Preis noch Qualität haben anfangs
gestimmt“, bemängeln Marktbeobachter. Gleichzeitig belasteten
hohe Investitionen die Kostenrechnung.
Doch wichtiger ist den Investoren der Ausblick auf das Jahr 2003.
Vorstandschef Sälzer will „Boss Woman“ in der zweiten
Jahreshälfte in die Gewinnzone bringen und den Konzernertrag
jährlich um mindestens zehn Prozent steigern. Das dürfte ihm
aber in diesem Jahr allerdings schwer fallen, befürchten die
Analysten. „Der Markt ist in den ersten Wochen weiter rückläufig
gewesen“, beobachtet etwa Thilo Kleibauer von M.M. Warburg.
„Eine Erholung des einstigen Börsenlieblings ist so nicht schnell
zu erwarten“, dämpft auch Independent Research die Hoffnungen.
Ein Verkauf der Aktie sei inzwischen aber nicht mehr
empfehlenswert, konstatiert Barbara Ambrus von der Landesbank
Baden-Württemberg. In der Hoffnung, dass die Nachfrage Ende
des Jahres wieder anspringen könnte, stuft sie wie die meisten
Analysten Hugo Boss derzeit als Halte-Position ein. mai
Empfehlung aus eigenem Hause
Broker raten am liebsten bei eigenen Investment-Kunden
zum Kauf
New York – Empfehlungslisten für Aktien bieten vielen Anlegern
eine willkommene Orientierung, gerade in einem komplizierten
Seitwärts-Markt. Fast alle Investmentbanken veröffentlichen
Listen. Die Sache hat allerdings einen Haken: Merrill Lynch &
Co. empfehlen auch Unternehmen, die gleichzeitig zum
Kundenstamm der Investmentbanken gehören.
Merrill etwa hat 26 Aktien auf seiner „Focus1“-Liste. Davon haben
mehr als drei Viertel in den letzten drei Jahren die
Dienstleistungen Merrills im Investmentbanking genutzt. Bei
Credit Suisse First Boston und Goldman Sachs liegt der
Kundenanteil bei etwa 70 Prozent, bei Salomon Smith Barney
sind es knapp 60 Prozent. Unter den Kaufempfehlungen der 16
größten Wall Street-Broker finden sich im Schnitt 37 Prozent
Kunden.
„Die Kunden werden dabei positiv ins Rampenlicht gestellt“,
kommentiert James McGlynn, Fondsmanager bei Summit
Investment Partners in Cincinnati/Ohio diese Empfehlungslisten.
Das deute darauf hin, dass die Liste „nicht so sehr ein Portfolio,
sondern eher eine Liste der besten Kunden ist“, fügt er hinzu.
Obwohl die Broker die Verbindungen zwischen
Investmentbanking und Analyse zu trennen versuchen,
befürchten Anleger wie McGlynn, dass sie immer noch vor allem
ihre Kunden empfehlen. Merrill, Credit Suisse, Goldman und
Salomon gehören zu elf Wertpapierhäusern, die sich im
Dezember bereit erklärten, 1,4 Mrd. Dollar zu zahlen, um
Vorwürfe beizulegen, sie hätten Investoren mit geschönten
Aktienanalysen, insbesondere über Kunden, in die Irre geführt.
Unter den besonders empfohlenen Unternehmen finden sich nicht
nur bestehende Kunden, sondern auch solche, mit denen die
Bank gerne eine Geschäftsbeziehung anbahnen würde. Merrill
gibt an, dass bis auf Coca Cola alle Unternehmen auf der
„Focus1“-Liste potentielle Kunden sind. Credit Suisse will von
allen 19 Unternehmen auf ihrer Focus-Liste in den nächsten drei
Monaten Aufträge im Investmentbanking erhalten. Auch Goldman
rechnet bei allen 17 vertretenen Unternehmen auf der „Current
Investment List – Americas“ mit Mandaten. Eine Ausnahme
macht Salomon, die nur von zwei der 26 besonders empfohlenen
Unternehmen Aufträge erhofft.
Einige Investoren führen den hohen Anteil der Kunden auf der
Empfehlungsliste darauf zurück, dass Analysten mit diesen
Unternehmen besser vertraut sind. „Bei der Arbeit mit Kunden im
Investmentbanking erhält ein Analyst Einblicke in die
Unternehmensführung. Er baut Vertrauen auf, das er bei anderen
Aktien, die er beobachtet, nicht aufbauen kann“, beschreibt
James Luke, Fondsmanager bei BB&T Asset Management in
Raleigh, North Carolina. Wenn dann ein Analyse-Direktor einen
Analysten auffordert, eine Aktie aus seinem Bereich zu
empfehlen, wird der Analyst sich eher auf die Kunden
konzentrieren. Bloomberg
Broker raten am liebsten bei eigenen Investment-Kunden
zum Kauf
New York – Empfehlungslisten für Aktien bieten vielen Anlegern
eine willkommene Orientierung, gerade in einem komplizierten
Seitwärts-Markt. Fast alle Investmentbanken veröffentlichen
Listen. Die Sache hat allerdings einen Haken: Merrill Lynch &
Co. empfehlen auch Unternehmen, die gleichzeitig zum
Kundenstamm der Investmentbanken gehören.
Merrill etwa hat 26 Aktien auf seiner „Focus1“-Liste. Davon haben
mehr als drei Viertel in den letzten drei Jahren die
Dienstleistungen Merrills im Investmentbanking genutzt. Bei
Credit Suisse First Boston und Goldman Sachs liegt der
Kundenanteil bei etwa 70 Prozent, bei Salomon Smith Barney
sind es knapp 60 Prozent. Unter den Kaufempfehlungen der 16
größten Wall Street-Broker finden sich im Schnitt 37 Prozent
Kunden.
„Die Kunden werden dabei positiv ins Rampenlicht gestellt“,
kommentiert James McGlynn, Fondsmanager bei Summit
Investment Partners in Cincinnati/Ohio diese Empfehlungslisten.
Das deute darauf hin, dass die Liste „nicht so sehr ein Portfolio,
sondern eher eine Liste der besten Kunden ist“, fügt er hinzu.
Obwohl die Broker die Verbindungen zwischen
Investmentbanking und Analyse zu trennen versuchen,
befürchten Anleger wie McGlynn, dass sie immer noch vor allem
ihre Kunden empfehlen. Merrill, Credit Suisse, Goldman und
Salomon gehören zu elf Wertpapierhäusern, die sich im
Dezember bereit erklärten, 1,4 Mrd. Dollar zu zahlen, um
Vorwürfe beizulegen, sie hätten Investoren mit geschönten
Aktienanalysen, insbesondere über Kunden, in die Irre geführt.
Unter den besonders empfohlenen Unternehmen finden sich nicht
nur bestehende Kunden, sondern auch solche, mit denen die
Bank gerne eine Geschäftsbeziehung anbahnen würde. Merrill
gibt an, dass bis auf Coca Cola alle Unternehmen auf der
„Focus1“-Liste potentielle Kunden sind. Credit Suisse will von
allen 19 Unternehmen auf ihrer Focus-Liste in den nächsten drei
Monaten Aufträge im Investmentbanking erhalten. Auch Goldman
rechnet bei allen 17 vertretenen Unternehmen auf der „Current
Investment List – Americas“ mit Mandaten. Eine Ausnahme
macht Salomon, die nur von zwei der 26 besonders empfohlenen
Unternehmen Aufträge erhofft.
Einige Investoren führen den hohen Anteil der Kunden auf der
Empfehlungsliste darauf zurück, dass Analysten mit diesen
Unternehmen besser vertraut sind. „Bei der Arbeit mit Kunden im
Investmentbanking erhält ein Analyst Einblicke in die
Unternehmensführung. Er baut Vertrauen auf, das er bei anderen
Aktien, die er beobachtet, nicht aufbauen kann“, beschreibt
James Luke, Fondsmanager bei BB&T Asset Management in
Raleigh, North Carolina. Wenn dann ein Analyse-Direktor einen
Analysten auffordert, eine Aktie aus seinem Bereich zu
empfehlen, wird der Analyst sich eher auf die Kunden
konzentrieren. Bloomberg
ftd.de, Sa, 22.2.2003, 14:26
Duisenberg signalisiert Zinssenkung
EZB-Präsident Wim Duisenberg hat auf dem Treffen der G7-Finanzminister ein deutliches Signal in Richtung Zinssenkung
gegeben. Die Wirtschaftsaussichten in der Euro-Zone scheint er eher düster zu beurteilen.
Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung habe nochmals stark zugenommen und belaste das Wirtschaftswachstum, dämpfe aber
auch die Inflationsaussichten, sagte Duisenberg am Samstag in Paris. Dort sind die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben größten
Industriestaaten (G7) zu einem informellen Meinungsaustausch zusammen gekommen. Obwohl das Thema nicht offiziell auf der
Tagesordnung steht, gehen Beobachter davon aus, dass die Folgen eines möglichen Irak-Krieges besprochen werden.
Duisenberg sagte dazu, die Europäische Zentralbank (EZB) sei auf alles eingestellt: "Die EZB ist bereit."
Viele Volkswirte rechnen bereits im April mit einer Zinssenkung. Das ergab in der vergangenen Woche die
monatliche Zinsumfrage der Financial Times Deutschland. Derzeit liegt der Leitzinssatz bei 2,75 Prozent.
Abgeschwächtes Wachstum
Wie Duisenberg weiter sagte, hat sich das Wachstum in der Euro-Zone zum Jahreswechsel
abgeschwächt, der Zeitpunkt einer Erholung sei gegenwärtig schwer auszumachen. Die Daten stützten
nicht die Annahme, dass die Wirtschaft 2003 das Potenzialwachstum erreichen werde. Auch sei es sehr
schwierig, die Inflationsentwicklung, insbesondere kurzfristig, vorauszusagen. Allerdings hätten weitere Ölpreis-Turbulenzen vermutlich
weltweit negative Auswirkungen.
Nach Worten Duisenbergs könnte die Teuerungsrate im laufenden Jahr sogar unter das von der EZB gesteckte Stabilitätsziel von zwei
Prozent fallen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) korrigierte am Samstag seine Wachstumsprognose für den Euro-Raum von 2,3 auf
1,3 Prozent nach unten.
Besorgt äußerte sich Duisenberg zu den wachsenden Defiziten der USA im Haushalt und in der Leistungsbilanz. Auf Fragen antwortete
er: "Es ist ein Grund zur Sorge für Europa und die Welt, dass die Situation der doppelten Defizite offensichtlich wiederkehrt". Höhere
Staatsausgaben sind nach seiner Ansicht keine Lösung bei der Ankurbelung der Wirtschaft. Für diesen Kurs warb der neue
US-Finanzminister John Snow auf dem Finanzgipfel.
© 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: AP
Duisenberg signalisiert Zinssenkung
EZB-Präsident Wim Duisenberg hat auf dem Treffen der G7-Finanzminister ein deutliches Signal in Richtung Zinssenkung
gegeben. Die Wirtschaftsaussichten in der Euro-Zone scheint er eher düster zu beurteilen.
Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung habe nochmals stark zugenommen und belaste das Wirtschaftswachstum, dämpfe aber
auch die Inflationsaussichten, sagte Duisenberg am Samstag in Paris. Dort sind die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben größten
Industriestaaten (G7) zu einem informellen Meinungsaustausch zusammen gekommen. Obwohl das Thema nicht offiziell auf der
Tagesordnung steht, gehen Beobachter davon aus, dass die Folgen eines möglichen Irak-Krieges besprochen werden.
Duisenberg sagte dazu, die Europäische Zentralbank (EZB) sei auf alles eingestellt: "Die EZB ist bereit."
Viele Volkswirte rechnen bereits im April mit einer Zinssenkung. Das ergab in der vergangenen Woche die
monatliche Zinsumfrage der Financial Times Deutschland. Derzeit liegt der Leitzinssatz bei 2,75 Prozent.
Abgeschwächtes Wachstum
Wie Duisenberg weiter sagte, hat sich das Wachstum in der Euro-Zone zum Jahreswechsel
abgeschwächt, der Zeitpunkt einer Erholung sei gegenwärtig schwer auszumachen. Die Daten stützten
nicht die Annahme, dass die Wirtschaft 2003 das Potenzialwachstum erreichen werde. Auch sei es sehr
schwierig, die Inflationsentwicklung, insbesondere kurzfristig, vorauszusagen. Allerdings hätten weitere Ölpreis-Turbulenzen vermutlich
weltweit negative Auswirkungen.
Nach Worten Duisenbergs könnte die Teuerungsrate im laufenden Jahr sogar unter das von der EZB gesteckte Stabilitätsziel von zwei
Prozent fallen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) korrigierte am Samstag seine Wachstumsprognose für den Euro-Raum von 2,3 auf
1,3 Prozent nach unten.
Besorgt äußerte sich Duisenberg zu den wachsenden Defiziten der USA im Haushalt und in der Leistungsbilanz. Auf Fragen antwortete
er: "Es ist ein Grund zur Sorge für Europa und die Welt, dass die Situation der doppelten Defizite offensichtlich wiederkehrt". Höhere
Staatsausgaben sind nach seiner Ansicht keine Lösung bei der Ankurbelung der Wirtschaft. Für diesen Kurs warb der neue
US-Finanzminister John Snow auf dem Finanzgipfel.
© 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: AP
ftd.de, Fr, 21.2.2003, 13:03, aktualisiert: Fr, 21.2.2003, 20:48
Pensionslasten bringen ThyssenKrupp in Bedrängnis
Die Ratingagentur Standard & Poor`s (S&P) hat die Kreditwürdigkeit von ThyssenKrupp herabgestuft. Obwohl der
Industriekonzern protestierte, erlitt die Aktie vom Freitag herbe Verluste.
S&P begründete die Herabstufung um zwei Stufen auf BB+, was in etwa der Note "ausreichend" entspricht, am Freitag mit den hohen
Zahlungsverpflichtungen des Konzerns. Ein Sprecher des Unternehmens bezeichnete die Entscheidung als "nicht nachvollziehbar".
Gegenüber der Erstaufnahme des Ratings im Sommer 2001 habe sich die finanzielle Situation nicht verschlechtert, teilte ThyssenKrupp bei
der Hauptversammlung in Essen mit. Das Gegenteil sei der Fall. Die Fakten zu ThyssenKrupp hätten sich nicht geändert, lediglich die
Meinung von S&P habe sich geändert, hieß es. Ein Unternehmenssprecher bezifferte die finanziellen Auswirkungen dieser Herabstufung
auf jährlich rund 20 Mio. Euro.
Kurseinbruch bei Anleihen
Nach bekannt werden der Herabstufung brach der Kurs der Aktie zeitweise um über sieben Prozent ein. Zum Börsenschluss notierten die
Papiere mit einem Minus von zwei Prozent bei 9,73 Euro und waren damit größter Verlierer im Dax, der fester tendierte.
Händlern zufolge verzeichneten auch die Anleihen von ThyssenKrupp deutliche Kurseinbrüche. Die im März 2009 fällige Anleihe mit einem
Nominalzins (Kupon) von sieben Prozent sei um rund 800 Basispunkte eingebrochen auf Kurse zwischen 96 und 98 Zähler, sagte ein
Händler von Unternehmensanleihen in Frankfurt. Am Donnerstag habe die ansonsten kaum liquide Anleihe noch bei Werten über 105
Punkten notiert.
Einem anderen Marktteilnehmer zufolge stieg die Rendite der ThyssenKrupp-Anleihe damit um mehr als 200 Basispunkte auf über acht
Prozent. Bond-Händler prognostizierten zum Teil einen weiteren Kursrückgang für die Bonds. "Auf Grund des nun erreichten
Ramsch-Status werden viele Fonds das Papier nicht mehr halten können und verkaufen müssen", hieß es. Zahlreichen Fondsmanagern ist
es untersagt, in ihren Portfolios "Junk-Bonds" zu halten.
Finanzschulden gesenkt
"Wir verstehen die Entscheidung überhaupt nicht", sagte Konzernchef Ekkehard Schulz. Der Konzern habe seine Finanzschulden von 8,7
Mrd. Euro auf 4,7 Mrd. Euro gesenkt und gleichzeitig das Ergebnis verbessert. Dies alles zähle aber offenbar nicht, weil S&P mitten im Spiel
die Regeln geändert und seine Beurteilung von Pensionsverpflichtungen geändert habe, sagte Schulz.
Die aktuellen Pensionszahlungen bezifferte Schulz auf gut 400 Mio. Euro pro Jahr. Die sich daraus ergebende Belastung werde sich
mittelfristig nicht wesentlich verändern. Ab 2007 sei sogar von einem stetigen Rückgang der Belastung auszugehen. Die zusätzliche
Belastung durch höhere Finanzierungskosten nach der Herabstufung bezifferte das Unternehmen auf 20 Mio. Euro jährlich. Ein
Liquiditätsproblem gebe es aber nicht.
Positive Ergebnisprognose
"ThyssenKrupp ist solide aufgestellt", sagte Schulz. Der Konzern sei auf dem richtigen Weg. Für das laufende Geschäftsjahr 2002/2003
(30.9.) rechnet der Konzern weiter mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung. Besonders im ersten Halbjahr erwarte das Unternehmen
einen deutlich höheren Gewinn als im schwachen ersten Halbjahr 2001/2002. Außerdem halte der Konzern an seinem Ziel fest, im
Geschäftsjahr 2003/2004 einen Vorsteuergewinn in Höhe von 1,5 Mrd. Euro zu erreichen.
Nach eigenen Angaben zahlt ThyssenKrupp derzeit rund 170.000 Rentnern und Hinterbliebenen Pensionen und hat dafür Rückstellungen in
Höhe von gut 7 Mrd. Euro gebildet. Ursache für diese Belastung - das Verhältnis von Beschäftigten zu Pensionsempfängern liegt fast bei
eins zu eins - ist im Wesentlichen die hohe Zahl von Mitarbeitern in den Stahlbereichen der Vorgängerkonzerne Thyssen, Krupp und
Hoesch.
© 2003 Financial Times Deutschland
Pensionslasten bringen ThyssenKrupp in Bedrängnis
Die Ratingagentur Standard & Poor`s (S&P) hat die Kreditwürdigkeit von ThyssenKrupp herabgestuft. Obwohl der
Industriekonzern protestierte, erlitt die Aktie vom Freitag herbe Verluste.
S&P begründete die Herabstufung um zwei Stufen auf BB+, was in etwa der Note "ausreichend" entspricht, am Freitag mit den hohen
Zahlungsverpflichtungen des Konzerns. Ein Sprecher des Unternehmens bezeichnete die Entscheidung als "nicht nachvollziehbar".
Gegenüber der Erstaufnahme des Ratings im Sommer 2001 habe sich die finanzielle Situation nicht verschlechtert, teilte ThyssenKrupp bei
der Hauptversammlung in Essen mit. Das Gegenteil sei der Fall. Die Fakten zu ThyssenKrupp hätten sich nicht geändert, lediglich die
Meinung von S&P habe sich geändert, hieß es. Ein Unternehmenssprecher bezifferte die finanziellen Auswirkungen dieser Herabstufung
auf jährlich rund 20 Mio. Euro.
Kurseinbruch bei Anleihen
Nach bekannt werden der Herabstufung brach der Kurs der Aktie zeitweise um über sieben Prozent ein. Zum Börsenschluss notierten die
Papiere mit einem Minus von zwei Prozent bei 9,73 Euro und waren damit größter Verlierer im Dax, der fester tendierte.
Händlern zufolge verzeichneten auch die Anleihen von ThyssenKrupp deutliche Kurseinbrüche. Die im März 2009 fällige Anleihe mit einem
Nominalzins (Kupon) von sieben Prozent sei um rund 800 Basispunkte eingebrochen auf Kurse zwischen 96 und 98 Zähler, sagte ein
Händler von Unternehmensanleihen in Frankfurt. Am Donnerstag habe die ansonsten kaum liquide Anleihe noch bei Werten über 105
Punkten notiert.
Einem anderen Marktteilnehmer zufolge stieg die Rendite der ThyssenKrupp-Anleihe damit um mehr als 200 Basispunkte auf über acht
Prozent. Bond-Händler prognostizierten zum Teil einen weiteren Kursrückgang für die Bonds. "Auf Grund des nun erreichten
Ramsch-Status werden viele Fonds das Papier nicht mehr halten können und verkaufen müssen", hieß es. Zahlreichen Fondsmanagern ist
es untersagt, in ihren Portfolios "Junk-Bonds" zu halten.
Finanzschulden gesenkt
"Wir verstehen die Entscheidung überhaupt nicht", sagte Konzernchef Ekkehard Schulz. Der Konzern habe seine Finanzschulden von 8,7
Mrd. Euro auf 4,7 Mrd. Euro gesenkt und gleichzeitig das Ergebnis verbessert. Dies alles zähle aber offenbar nicht, weil S&P mitten im Spiel
die Regeln geändert und seine Beurteilung von Pensionsverpflichtungen geändert habe, sagte Schulz.
Die aktuellen Pensionszahlungen bezifferte Schulz auf gut 400 Mio. Euro pro Jahr. Die sich daraus ergebende Belastung werde sich
mittelfristig nicht wesentlich verändern. Ab 2007 sei sogar von einem stetigen Rückgang der Belastung auszugehen. Die zusätzliche
Belastung durch höhere Finanzierungskosten nach der Herabstufung bezifferte das Unternehmen auf 20 Mio. Euro jährlich. Ein
Liquiditätsproblem gebe es aber nicht.
Positive Ergebnisprognose
"ThyssenKrupp ist solide aufgestellt", sagte Schulz. Der Konzern sei auf dem richtigen Weg. Für das laufende Geschäftsjahr 2002/2003
(30.9.) rechnet der Konzern weiter mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung. Besonders im ersten Halbjahr erwarte das Unternehmen
einen deutlich höheren Gewinn als im schwachen ersten Halbjahr 2001/2002. Außerdem halte der Konzern an seinem Ziel fest, im
Geschäftsjahr 2003/2004 einen Vorsteuergewinn in Höhe von 1,5 Mrd. Euro zu erreichen.
Nach eigenen Angaben zahlt ThyssenKrupp derzeit rund 170.000 Rentnern und Hinterbliebenen Pensionen und hat dafür Rückstellungen in
Höhe von gut 7 Mrd. Euro gebildet. Ursache für diese Belastung - das Verhältnis von Beschäftigten zu Pensionsempfängern liegt fast bei
eins zu eins - ist im Wesentlichen die hohe Zahl von Mitarbeitern in den Stahlbereichen der Vorgängerkonzerne Thyssen, Krupp und
Hoesch.
© 2003 Financial Times Deutschland
ftd.de, Fr, 21.2.2003, 16:19
US-Börsenschluss: Erleichterte Anleger treiben Kurse in die Höhe
Von Annette Entreß, Hamburg
Die New Yorker Börsen sind mit Gewinnen ins Wochenende gegangen. Im frühen Handel hatte ein Großbrand in New York
für Unruhe und Angstverkäufe gesorgt. Der Brand hatte die Furcht vor Attentaten geschürt und Erinnerungen an den 11.
September 2001 geweckt.
Der Dow Jones gewann 1,3 Prozent auf 8018,11 Punkte, der Technologie-Index Nasdaq Composite legte 1,3 Prozent auf 1348,99 Zähler
zu. Am Morgen hatte zunächst die Angst vor einem Irak-Krieg die Börsianer beunruhigt. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte
gesagt, die britischen und US-amerikanischen Militäreinheiten stünden für eine mögliche Invasion im Irak bereit.
Dann, kurz nach Börseneröffnung, ging ein mit Treibstoff beladener Frachter vor einem New Yorker Öllager in Flammen auf. Im Fernsehen
waren beängstigende Bilder von schwarzem Rauch zu sehen, der mehr als einhundert Meter in die Höhe stieg. Erinnerungen an die
Anschläge vom 11. September wurden wach. "Am Markt kam es anfänglich zu dramatischen Ausverkäufen", sagte Matthew Ruane von
Gerard Klauer Mattison & Co. An den Ölmärkten zogen die Preise vorübergehend deutlich an, wovon Ölwerte wie Exxon profitierten. Auf
die Nachricht, dass die Ursache der Explosion offenbar ein Unfall war und kein Anschlag, reagierten die Anleger mit Erleichterung.
Aktien der Telekom-Dienstleister auf Erholungskurs
Nach ihren Verlusten vom Vortag legten Telekomdienstleiter deutlich zu. Zu den Gewinnern am Markt zählten Verizon Communications. Die
Aktie des US-Elektronik-Konzerns Agilent Technologies verteuerte sich, nachdem der Konzern angekündigt hatte, weitere Stellen
abzubauen. Das Unternehmen will 4000 Arbeitsplätze streichen. Der Verlust im ersten Quartal habe sich angesichts der andauernden
Branchenkrise ausgeweitet, teilte das Unternehmen mit. Durch den Stellenabbau will der Konzern Kosten sparen.
Zweistellige Kursgewinne verbuchten die Papiere des Softwarekonzerns InterCept. Das Unternehmen wird eigenen Angaben zufolge mit
seinem Gewinn im laufenden Geschäftsjahr die Analystenerwartungen übertreffen.
Behörden-Entscheidung bringt Telefongesellschaften unter Druck
Zu den Verlierern gehörten die Aktien der zweitgrößten US-Telefongesellschaft SBC Communications, die auch die umsatzstärksten Werte
an der New York Stock Exchange waren. Bereits am Donnerstag hatten sich SBC und die Titel anderer Telefongesellschaften verbilligt.
Analysten begründeten dies mit einer Entscheidung der US-Bundesbehörden. Diese besagt, dass Telefonanbieter weiterhin ihren
Konkurrenten Zugang zu ihren Netzwerken zu geringen Kosten gewährleisten müssen.
Auch die Titel des Software-Unternehmens BEA Systems gaben nach. Aktionäre zeigten sich enttäuscht über den vorsichtigen Ausblick
auf das laufende Quartal.
Kaum Überraschungen von der Konjunktur
Kurz vor Handelsbeginn hatte das US-Arbeitsministerium Daten zu den Verbraucherpreisen veröffentlicht. Diese waren im Januar um 0,3
Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Weil die Zahlen damit im Rahmen der Erwartungen der Volkswirte lagen, wirkten sie sich
kaum auf das Börsengeschehen aus.
© 2003 Financial Times Deutschland
US-Börsenschluss: Erleichterte Anleger treiben Kurse in die Höhe
Von Annette Entreß, Hamburg
Die New Yorker Börsen sind mit Gewinnen ins Wochenende gegangen. Im frühen Handel hatte ein Großbrand in New York
für Unruhe und Angstverkäufe gesorgt. Der Brand hatte die Furcht vor Attentaten geschürt und Erinnerungen an den 11.
September 2001 geweckt.
Der Dow Jones gewann 1,3 Prozent auf 8018,11 Punkte, der Technologie-Index Nasdaq Composite legte 1,3 Prozent auf 1348,99 Zähler
zu. Am Morgen hatte zunächst die Angst vor einem Irak-Krieg die Börsianer beunruhigt. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte
gesagt, die britischen und US-amerikanischen Militäreinheiten stünden für eine mögliche Invasion im Irak bereit.
Dann, kurz nach Börseneröffnung, ging ein mit Treibstoff beladener Frachter vor einem New Yorker Öllager in Flammen auf. Im Fernsehen
waren beängstigende Bilder von schwarzem Rauch zu sehen, der mehr als einhundert Meter in die Höhe stieg. Erinnerungen an die
Anschläge vom 11. September wurden wach. "Am Markt kam es anfänglich zu dramatischen Ausverkäufen", sagte Matthew Ruane von
Gerard Klauer Mattison & Co. An den Ölmärkten zogen die Preise vorübergehend deutlich an, wovon Ölwerte wie Exxon profitierten. Auf
die Nachricht, dass die Ursache der Explosion offenbar ein Unfall war und kein Anschlag, reagierten die Anleger mit Erleichterung.
Aktien der Telekom-Dienstleister auf Erholungskurs
Nach ihren Verlusten vom Vortag legten Telekomdienstleiter deutlich zu. Zu den Gewinnern am Markt zählten Verizon Communications. Die
Aktie des US-Elektronik-Konzerns Agilent Technologies verteuerte sich, nachdem der Konzern angekündigt hatte, weitere Stellen
abzubauen. Das Unternehmen will 4000 Arbeitsplätze streichen. Der Verlust im ersten Quartal habe sich angesichts der andauernden
Branchenkrise ausgeweitet, teilte das Unternehmen mit. Durch den Stellenabbau will der Konzern Kosten sparen.
Zweistellige Kursgewinne verbuchten die Papiere des Softwarekonzerns InterCept. Das Unternehmen wird eigenen Angaben zufolge mit
seinem Gewinn im laufenden Geschäftsjahr die Analystenerwartungen übertreffen.
Behörden-Entscheidung bringt Telefongesellschaften unter Druck
Zu den Verlierern gehörten die Aktien der zweitgrößten US-Telefongesellschaft SBC Communications, die auch die umsatzstärksten Werte
an der New York Stock Exchange waren. Bereits am Donnerstag hatten sich SBC und die Titel anderer Telefongesellschaften verbilligt.
Analysten begründeten dies mit einer Entscheidung der US-Bundesbehörden. Diese besagt, dass Telefonanbieter weiterhin ihren
Konkurrenten Zugang zu ihren Netzwerken zu geringen Kosten gewährleisten müssen.
Auch die Titel des Software-Unternehmens BEA Systems gaben nach. Aktionäre zeigten sich enttäuscht über den vorsichtigen Ausblick
auf das laufende Quartal.
Kaum Überraschungen von der Konjunktur
Kurz vor Handelsbeginn hatte das US-Arbeitsministerium Daten zu den Verbraucherpreisen veröffentlicht. Diese waren im Januar um 0,3
Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Weil die Zahlen damit im Rahmen der Erwartungen der Volkswirte lagen, wirkten sie sich
kaum auf das Börsengeschehen aus.
© 2003 Financial Times Deutschland
Der Markt für Risikokapital ist
am Boden
Studie: Investitionen in Deutschland gehen um 70 Prozent
zurück – Experten rechnen mit einer Welle von
Zusammenschlüssen
von Carsten Dierig
Frankfurt/Main - Der deutsche Markt für Risikokapital ist in den
vergangenen Monaten regelrecht eingebrochen. Das ist das
Ergebnis einer Studie der Stuttgarter
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young und des
amerikanischen Forschungsinstituts Venture One.
Risikokapitalgeber investierten im vergangenen Jahr nur noch 575
Mio. Euro nach 1,9 Mrd. Euro im Jahr 2001 – ein Rückgang um
fast 70 Prozent. Damit fielen die Investitionen um gut zwölf
Prozent mehr als im europäischen Durchschnitt. „Deutschland
droht im Markt für Risikokapital den Anschluss zu verlieren“,
schreiben daher die Autoren der Studie. Die Gesellschaften
hätten als Reaktion auf die Flops der vergangenen Jahre die
Bremse zu stark angezogen. Der Branchenkrise folge nun eine
Konsolidierungsphase.
Ernst & Young rechnet mit mehreren Fusionen und Insolvenzen
bei den Risikokapitalgebern. „Durch Zusammenschlüsse können
die Unternehmen die Risiken und Verluste in ihren Portfolios
ausgleichen“, sagt Julie Teigland, bei Ernst & Young zuständig
für die Risikokapitalgesellschaften. Marktbeobachter bestätigen
diese Entwicklung. Betroffen seien vor allem Emittenten, die in
den Boomjahren von 1998 bis 2001 auf den Markt gedrängt sind.
Gleichzeitig ziehen sich die Großen der Branche aus dem
deutschen Markt zurück und gehen beispielsweise nach
Amerika, wo Risikobeteiligungen eine deutlich längere Tradition
haben und mit Krisen besser umgegangen werden könne.
Wird Risikokapital zur Mangelware, ist der deutsche Mittelstand
einmal mehr der Verlierer. Durch den Strukturwandel an den
Finanzmärkten und im Bankensektor bekommen
mittelständische Unternehmen nach eigenen Angaben ohnehin
nur schwerlich einen Bankkredit. Nun scheint auch die
Möglichkeit der außerbörslichen Beteiligung weitgehend
wegzubrechen. Denn nach Julie Teigland ist der Markt für
Venture Capital am Boden. Venture Capital sind Investitionen in
der Gründungs- oder sehr frühen Unternehmensphase.
Nach den Übertreibungen in der Boomzeit wird nun in
entgegengesetzter Richtung übertrieben. „Damals wurde jedes
Unternehmen finanziert, das ein dot.com im Namen hatte“, sagt
Thomas Etzel, Leiter Private Equity bei der ING-BHF-Bank. Das
gäbe es heute nicht mehr. Denn während im Jahr 2000 noch rund
1,4 Mrd. Euro in Unternehmen aus der Informationstechnologie
investiert wurden, waren es im vergangenen Jahr nur noch gut
180 Mio. Euro. Ähnlich sieht es bei Einzelhändlern und
Dienstleistern aus. Hier schrumpfte die Investitionssumme im
gleichen Zeitraum von 1,05 Mrd. Euro auf nur noch 47 Mio. Euro.
Grund sind die wegen der schlechten Erfahrungen gestiegenen
Anforderungen der Risikokapitalgeber. „Von den Unternehmen
wird erwartet, neben einem perfekten Businessplan auch ein
erstklassiges Management und eine schnellstmögliche
gewinnbringende Ausstiegsmöglichkeit zu haben“, sagt Julie
Teigland. Die beste Chance auf Risikokapital hätten daher solche
Unternehmen, die bereits die Anfangsphase erfolgreich
überstanden haben.
Der Markteinbruch hat aber nicht nur Folgen für die
kapitalsuchenden Unternehmen. Aufgrund des enger werdenden
Marktes wird es auch für private Anleger schwerer, ihr Kapital
außerbörslich gewinnbringend anzulegen. Denn einige
Gesellschaften bieten nicht nur institutionellen Anlegern, sondern
auch Privatanlegern derlei Investmentmöglichkeiten noch vor dem
Börsengang eines Unternehmens. Bei der ING-BHF-Bank liegt
die Mindestsumme allerdings bei rund 100000 Dollar.
Artikel erschienen am 22. Feb 2003
Alle Artikel vom 22. Feb 2003
am Boden
Studie: Investitionen in Deutschland gehen um 70 Prozent
zurück – Experten rechnen mit einer Welle von
Zusammenschlüssen
von Carsten Dierig
Frankfurt/Main - Der deutsche Markt für Risikokapital ist in den
vergangenen Monaten regelrecht eingebrochen. Das ist das
Ergebnis einer Studie der Stuttgarter
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young und des
amerikanischen Forschungsinstituts Venture One.
Risikokapitalgeber investierten im vergangenen Jahr nur noch 575
Mio. Euro nach 1,9 Mrd. Euro im Jahr 2001 – ein Rückgang um
fast 70 Prozent. Damit fielen die Investitionen um gut zwölf
Prozent mehr als im europäischen Durchschnitt. „Deutschland
droht im Markt für Risikokapital den Anschluss zu verlieren“,
schreiben daher die Autoren der Studie. Die Gesellschaften
hätten als Reaktion auf die Flops der vergangenen Jahre die
Bremse zu stark angezogen. Der Branchenkrise folge nun eine
Konsolidierungsphase.
Ernst & Young rechnet mit mehreren Fusionen und Insolvenzen
bei den Risikokapitalgebern. „Durch Zusammenschlüsse können
die Unternehmen die Risiken und Verluste in ihren Portfolios
ausgleichen“, sagt Julie Teigland, bei Ernst & Young zuständig
für die Risikokapitalgesellschaften. Marktbeobachter bestätigen
diese Entwicklung. Betroffen seien vor allem Emittenten, die in
den Boomjahren von 1998 bis 2001 auf den Markt gedrängt sind.
Gleichzeitig ziehen sich die Großen der Branche aus dem
deutschen Markt zurück und gehen beispielsweise nach
Amerika, wo Risikobeteiligungen eine deutlich längere Tradition
haben und mit Krisen besser umgegangen werden könne.
Wird Risikokapital zur Mangelware, ist der deutsche Mittelstand
einmal mehr der Verlierer. Durch den Strukturwandel an den
Finanzmärkten und im Bankensektor bekommen
mittelständische Unternehmen nach eigenen Angaben ohnehin
nur schwerlich einen Bankkredit. Nun scheint auch die
Möglichkeit der außerbörslichen Beteiligung weitgehend
wegzubrechen. Denn nach Julie Teigland ist der Markt für
Venture Capital am Boden. Venture Capital sind Investitionen in
der Gründungs- oder sehr frühen Unternehmensphase.
Nach den Übertreibungen in der Boomzeit wird nun in
entgegengesetzter Richtung übertrieben. „Damals wurde jedes
Unternehmen finanziert, das ein dot.com im Namen hatte“, sagt
Thomas Etzel, Leiter Private Equity bei der ING-BHF-Bank. Das
gäbe es heute nicht mehr. Denn während im Jahr 2000 noch rund
1,4 Mrd. Euro in Unternehmen aus der Informationstechnologie
investiert wurden, waren es im vergangenen Jahr nur noch gut
180 Mio. Euro. Ähnlich sieht es bei Einzelhändlern und
Dienstleistern aus. Hier schrumpfte die Investitionssumme im
gleichen Zeitraum von 1,05 Mrd. Euro auf nur noch 47 Mio. Euro.
Grund sind die wegen der schlechten Erfahrungen gestiegenen
Anforderungen der Risikokapitalgeber. „Von den Unternehmen
wird erwartet, neben einem perfekten Businessplan auch ein
erstklassiges Management und eine schnellstmögliche
gewinnbringende Ausstiegsmöglichkeit zu haben“, sagt Julie
Teigland. Die beste Chance auf Risikokapital hätten daher solche
Unternehmen, die bereits die Anfangsphase erfolgreich
überstanden haben.
Der Markteinbruch hat aber nicht nur Folgen für die
kapitalsuchenden Unternehmen. Aufgrund des enger werdenden
Marktes wird es auch für private Anleger schwerer, ihr Kapital
außerbörslich gewinnbringend anzulegen. Denn einige
Gesellschaften bieten nicht nur institutionellen Anlegern, sondern
auch Privatanlegern derlei Investmentmöglichkeiten noch vor dem
Börsengang eines Unternehmens. Bei der ING-BHF-Bank liegt
die Mindestsumme allerdings bei rund 100000 Dollar.
Artikel erschienen am 22. Feb 2003
Alle Artikel vom 22. Feb 2003
Deutsche Bank verkauft Teile
ihres Beteiligungsgeschäfts
Die Deutsche Bank hat sich von Teilen ihres
Beteiligungsgeschäfts getrennt
Frankfurt/Main - Das Management der Konzern-Tochter DB
Capital Partners übernimmt Engagements in etablierte nicht-
börsennotierte Unternehmen. Der Preis liege bei 1,5 Mrd. Euro,
teilte das Geldhaus mit. Für die Übernahme des Portfolios sei
von den Managern eine Gesellschaft gegründet worden, an der
unter anderem das niederländische Institut NIB Capital beteiligt
ist. Die Deutsche Bank behält aber einen Anteil von 20 Prozent
am Portfolio.
Der Verkauf hat nach Angaben der Bank jedoch keinen
nachhaltigen Effekt auf die Gewinn- und Verlustrechnung, denn
der Buchwert der Beteiligungen entsprach in etwa dem
Verkaufspreis. Zu den überwiegend britischen und
amerikanischen Direktbeteiligungen gehören unter anderem die
Anteile am Freizeitparkbetreiber Center Parcs und am
Kekshersteller United Biscuits.
Der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann,
bezeichnete den Verkauf des Portfolios als wichtigen Schritt bei
der Verringerung des Engagements der Bank bei
außerbörslichen Beteiligungen. Der „Herauskauf“ des Portfolios
durch die zwei Manager Ted Virtue und Graham Clempson hat
auch personelle Folgen. Clempson, Europa-Chef von DB Capital
Partners, und Virtue, ein Mitglied der zweiten Führungsebene,
verlassen den Branchenprimus. Sie übernehmen die Leitung der
neuen Gesellschaft. dpa
Artikel erschienen am 22. Feb 2003
Alle Artikel vom 22. Feb 2003
ihres Beteiligungsgeschäfts
Die Deutsche Bank hat sich von Teilen ihres
Beteiligungsgeschäfts getrennt
Frankfurt/Main - Das Management der Konzern-Tochter DB
Capital Partners übernimmt Engagements in etablierte nicht-
börsennotierte Unternehmen. Der Preis liege bei 1,5 Mrd. Euro,
teilte das Geldhaus mit. Für die Übernahme des Portfolios sei
von den Managern eine Gesellschaft gegründet worden, an der
unter anderem das niederländische Institut NIB Capital beteiligt
ist. Die Deutsche Bank behält aber einen Anteil von 20 Prozent
am Portfolio.
Der Verkauf hat nach Angaben der Bank jedoch keinen
nachhaltigen Effekt auf die Gewinn- und Verlustrechnung, denn
der Buchwert der Beteiligungen entsprach in etwa dem
Verkaufspreis. Zu den überwiegend britischen und
amerikanischen Direktbeteiligungen gehören unter anderem die
Anteile am Freizeitparkbetreiber Center Parcs und am
Kekshersteller United Biscuits.
Der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann,
bezeichnete den Verkauf des Portfolios als wichtigen Schritt bei
der Verringerung des Engagements der Bank bei
außerbörslichen Beteiligungen. Der „Herauskauf“ des Portfolios
durch die zwei Manager Ted Virtue und Graham Clempson hat
auch personelle Folgen. Clempson, Europa-Chef von DB Capital
Partners, und Virtue, ein Mitglied der zweiten Führungsebene,
verlassen den Branchenprimus. Sie übernehmen die Leitung der
neuen Gesellschaft. dpa
Artikel erschienen am 22. Feb 2003
Alle Artikel vom 22. Feb 2003
Rückfall in die Rezession
Der Irak-Konflikt ist nicht die Ursache der Börsenbaisse.
Jetzt wird immer deutlicher, dass auch nach einem Krieg
kein schneller Aufschwung folgt
Frankfurt - Gibt es etwas Langweiligeres als
Konjunkturindikatoren? In diesen Zeiten, da die Börsenhändler
jeden Laut und jeden Schritt von Hans Blix, George W. Bush und
Saddam Hussein mit jähen Kauf- und Verkaufsorders quittieren,
scheinen sich nur noch einige Unentwegte mit den Daten zur
Wirtschaft und der Gewinnsituation der Unternehmen zu
befassen. Doch irgendwann in den kommenden Wochen dürfte
die Krise am Golf gelöst sein - auf die ein oder andere Weise.
Und dann zählen wieder harte Fakten. Schlaue Investoren stellen
sich schon jetzt darauf ein und beobachten, was sich am
Konjunkturhimmel dies- und jenseits des Atlantiks tut.
In den USA ist am Donnerstag der Konjunkturindex der
Zentralbank von Philadelphia (PhiliFed) im Kriegsgeheul
untergegangen. Dabei hatte er mal wieder die optimistischen
Erwartungen nicht erfüllt. Das Barometer ist im Januar von 11,2
auf 2,3 Zähler gesunken. Positive Werte deuten auf ein
Wachstum des Verarbeitenden Gewerbes der Region um
Philadelphia im Westen der USA hin, Werte unter null auf eine
Abschwächung. 2,3 Punkte heißt: knapp am Nullwachstum
vorbeigeschrammt.
Der PhiliFed-Index gilt als Indikator für die
Einkaufsmanagerindices, die in den kommenden Wochen folgen.
Am Freitag werden die Daten für die Region Chicago bekannt
gegeben. Zuletzt lag der Wert bei 56 Punkten. Unter 50 bedeutet
auch hier Schrumpfung. Mal sehen, wie viel Zähler der Index
davon entfernt bleibt.
In Deutschland steht am Dienstag der Ifo-Geschäftsklimaindex
auf der Agenda. Die Analysten erwarten hier allenfalls eine
Stagnation, obwohl der verwandte ZEW-Index eine gute Vorlage
geliefert hatte. „Der jüngste Anstieg beim ZEW-Index zeigt
lediglich eine Stabilisierung auf einem sehr niedrigen Niveau an",
stellt jedoch Otmar Lang von der Deutschen Bank fest.
Das aktuelle Indexniveau lässt nach seinen Berechnungen
lediglich auf ein Wirtschaftswachstum von rund 0,25 Prozent
schließen. Das wäre noch ein guter Wert. Am Mittwoch wird das
deutsche Bruttoinlandsprodukt für Deutschland bekannt gegeben.
Annemarieke Christian von Morgan Stanley erwartet hier ein
Minus von 0,1 Prozent. Da auch die Aussichten für das laufende
Quartal schlecht sind, könnten in Deutschland glatt wieder
einmal zwei Quartale mit einem Minuswachstum aufeinander
folgen. Das nennen Volkswirte in ihrem Fachjargon dann
Rezession.
Und auch aus den Unternehmen gibt es wenig Ermutigendes. Die
Berichtssaison in den USA ist weitgehend abgeschlossen. Allzu
große negative Überraschungen blieben aus. Doch die Ausblicke
werden immer trüber. Das Verhältnis von Prognoseanpassungen
nach oben und nach unten liegt derzeit bei eins zu vier. Sprich:
80 Prozent der Unternehmen, die ihre Ausblicke korrigieren,
senken die Ziele. Inzwischen gehen daher auch die Analysten für
das laufende und das kommende Quartal nur noch von einem
Gewinnanstieg um durchschnittlich sieben Prozent aus. Wem
das immer noch viel erscheint: Vor sechs Monaten hatten
dieselben Experten noch mit einer Gewinnexplosion um 20
Prozent gerechnet.
All diese Zahlen sollten jenen zu denken geben, die den
Irak-Konflikt als Ursache für die derzeitige Flaute an den
Aktienmärkten sehen und nach dessen Ende auf einen
fulminanten Aufschwung hoffen. Die einzige Hoffnung, die sich
mit der „Zeit danach" verbindet, ist die Tatsache, dass dann
endlich mal wieder die Wirtschaftspolitik die Schlagzeilen
beherrschen wird. fhs
Artikel erschienen am 23. Feb 2003
Der Irak-Konflikt ist nicht die Ursache der Börsenbaisse.
Jetzt wird immer deutlicher, dass auch nach einem Krieg
kein schneller Aufschwung folgt
Frankfurt - Gibt es etwas Langweiligeres als
Konjunkturindikatoren? In diesen Zeiten, da die Börsenhändler
jeden Laut und jeden Schritt von Hans Blix, George W. Bush und
Saddam Hussein mit jähen Kauf- und Verkaufsorders quittieren,
scheinen sich nur noch einige Unentwegte mit den Daten zur
Wirtschaft und der Gewinnsituation der Unternehmen zu
befassen. Doch irgendwann in den kommenden Wochen dürfte
die Krise am Golf gelöst sein - auf die ein oder andere Weise.
Und dann zählen wieder harte Fakten. Schlaue Investoren stellen
sich schon jetzt darauf ein und beobachten, was sich am
Konjunkturhimmel dies- und jenseits des Atlantiks tut.
In den USA ist am Donnerstag der Konjunkturindex der
Zentralbank von Philadelphia (PhiliFed) im Kriegsgeheul
untergegangen. Dabei hatte er mal wieder die optimistischen
Erwartungen nicht erfüllt. Das Barometer ist im Januar von 11,2
auf 2,3 Zähler gesunken. Positive Werte deuten auf ein
Wachstum des Verarbeitenden Gewerbes der Region um
Philadelphia im Westen der USA hin, Werte unter null auf eine
Abschwächung. 2,3 Punkte heißt: knapp am Nullwachstum
vorbeigeschrammt.
Der PhiliFed-Index gilt als Indikator für die
Einkaufsmanagerindices, die in den kommenden Wochen folgen.
Am Freitag werden die Daten für die Region Chicago bekannt
gegeben. Zuletzt lag der Wert bei 56 Punkten. Unter 50 bedeutet
auch hier Schrumpfung. Mal sehen, wie viel Zähler der Index
davon entfernt bleibt.
In Deutschland steht am Dienstag der Ifo-Geschäftsklimaindex
auf der Agenda. Die Analysten erwarten hier allenfalls eine
Stagnation, obwohl der verwandte ZEW-Index eine gute Vorlage
geliefert hatte. „Der jüngste Anstieg beim ZEW-Index zeigt
lediglich eine Stabilisierung auf einem sehr niedrigen Niveau an",
stellt jedoch Otmar Lang von der Deutschen Bank fest.
Das aktuelle Indexniveau lässt nach seinen Berechnungen
lediglich auf ein Wirtschaftswachstum von rund 0,25 Prozent
schließen. Das wäre noch ein guter Wert. Am Mittwoch wird das
deutsche Bruttoinlandsprodukt für Deutschland bekannt gegeben.
Annemarieke Christian von Morgan Stanley erwartet hier ein
Minus von 0,1 Prozent. Da auch die Aussichten für das laufende
Quartal schlecht sind, könnten in Deutschland glatt wieder
einmal zwei Quartale mit einem Minuswachstum aufeinander
folgen. Das nennen Volkswirte in ihrem Fachjargon dann
Rezession.
Und auch aus den Unternehmen gibt es wenig Ermutigendes. Die
Berichtssaison in den USA ist weitgehend abgeschlossen. Allzu
große negative Überraschungen blieben aus. Doch die Ausblicke
werden immer trüber. Das Verhältnis von Prognoseanpassungen
nach oben und nach unten liegt derzeit bei eins zu vier. Sprich:
80 Prozent der Unternehmen, die ihre Ausblicke korrigieren,
senken die Ziele. Inzwischen gehen daher auch die Analysten für
das laufende und das kommende Quartal nur noch von einem
Gewinnanstieg um durchschnittlich sieben Prozent aus. Wem
das immer noch viel erscheint: Vor sechs Monaten hatten
dieselben Experten noch mit einer Gewinnexplosion um 20
Prozent gerechnet.
All diese Zahlen sollten jenen zu denken geben, die den
Irak-Konflikt als Ursache für die derzeitige Flaute an den
Aktienmärkten sehen und nach dessen Ende auf einen
fulminanten Aufschwung hoffen. Die einzige Hoffnung, die sich
mit der „Zeit danach" verbindet, ist die Tatsache, dass dann
endlich mal wieder die Wirtschaftspolitik die Schlagzeilen
beherrschen wird. fhs
Artikel erschienen am 23. Feb 2003
Junkies rücken im braven
deutschen Aktienindex vor
Tacheles - Kolumne
von Karl-Heinz Möller
Berlin - Nichts ist unmöglich, und nichts ist nicht irre genug, als
dass es nicht passiert: ThyssenKrupp fällt auf das Niveau von
Junkies. ThyssenKrupp! Kruppstahl weich wie BB+! Die
allmächtige Ratingagentur S & P hat den deutschen Stahlkocher
in etwa auf die Bonitätsstufe von Kasachstan gestellt -
Junkbonds made in NRW. Das wäre eine neue Zuspitzung der
Krise à la Germany. Kein Zufall, dass die Ohrfeige den Konzern
am Tag der Hauptversammlung trifft, perfektes und sicherlich
bewusstes Timing. Auch als Signal für die Börse, der Kurs stürzt
um teilweise 7,5 Prozent auf neun Euro, die Aktie geht als einer
der Tagesverlierer aus dem Markt. Lustig: An der finanziellen
Situation hat sich für die Essener seit der Erstaufnahme des
Ratings durch S & P im Jahre 2001 nichts verändert. Plötzlich
entdecken die Prüfer, surprise, surprise,
Pensionsverpflichtungen. Cool: An ausreichender Liquidität des
Unternehmens, das im Dax immerhin rund fünf Prozent Gewicht
hat, ist nach Expertenmeinung nicht zu zweifeln. Merkwürdig:
ThyssenKrupp hat gerade in der abgeschlossenen Periode
Schulden erfolgreich abgebaut. Locker: Vorstandschef Ekkehard
Schulz hat nicht die Absicht, hält es auch für alles andere als
nötig, sich per Anleihe Geld am Kapitalmarkt zu beschaffen.
Billig: BB+ hat an der Börse den Status von Ramsch. Also rein in
den Supermarkt Börse, die Lager müssen geräumt werden! Bis
der Sommer kommt und eine neue Mode.
Artikel erschienen am 23. Feb 2003
deutschen Aktienindex vor
Tacheles - Kolumne
von Karl-Heinz Möller
Berlin - Nichts ist unmöglich, und nichts ist nicht irre genug, als
dass es nicht passiert: ThyssenKrupp fällt auf das Niveau von
Junkies. ThyssenKrupp! Kruppstahl weich wie BB+! Die
allmächtige Ratingagentur S & P hat den deutschen Stahlkocher
in etwa auf die Bonitätsstufe von Kasachstan gestellt -
Junkbonds made in NRW. Das wäre eine neue Zuspitzung der
Krise à la Germany. Kein Zufall, dass die Ohrfeige den Konzern
am Tag der Hauptversammlung trifft, perfektes und sicherlich
bewusstes Timing. Auch als Signal für die Börse, der Kurs stürzt
um teilweise 7,5 Prozent auf neun Euro, die Aktie geht als einer
der Tagesverlierer aus dem Markt. Lustig: An der finanziellen
Situation hat sich für die Essener seit der Erstaufnahme des
Ratings durch S & P im Jahre 2001 nichts verändert. Plötzlich
entdecken die Prüfer, surprise, surprise,
Pensionsverpflichtungen. Cool: An ausreichender Liquidität des
Unternehmens, das im Dax immerhin rund fünf Prozent Gewicht
hat, ist nach Expertenmeinung nicht zu zweifeln. Merkwürdig:
ThyssenKrupp hat gerade in der abgeschlossenen Periode
Schulden erfolgreich abgebaut. Locker: Vorstandschef Ekkehard
Schulz hat nicht die Absicht, hält es auch für alles andere als
nötig, sich per Anleihe Geld am Kapitalmarkt zu beschaffen.
Billig: BB+ hat an der Börse den Status von Ramsch. Also rein in
den Supermarkt Börse, die Lager müssen geräumt werden! Bis
der Sommer kommt und eine neue Mode.
Artikel erschienen am 23. Feb 2003
Rentenmarkt: Flucht in Qualität
hält an
In der kommenden Woche wird das Thema Irak das
Marktgeschehen dominieren
von Lucas Overbeck
Hamburg - Die Staatsanleihen konnten in der zurückliegenden
Woche weiter steigende Kurse über alle Laufzeiten verzeichnen,
die Renditen rutschten auf neue Tiefstände. Verantwortlich war
dafür einmal mehr die Entwicklung im Irak-Konflikt. Der nach dem
Blix-Report in der Vorwoche aufgekommenen Hoffnung auf eine
mögliche friedliche Lösung wurde in dieser Woche kaum noch
Chancen gegeben. Daher bestimmte, wie so oft in den
vergangenen Monaten, Flucht in Qualität das Marktgeschehen.
Obwohl die europäischen Aktienmärkte deutlich stärker als die
US-Pendants gelitten haben, konnten die Staatsanleihen hier zu
Lande nicht so stark zulegen wie in den USA. Zurückzuführen ist
das auf neue schwache US-Konjunkturdaten. Die
US-Handelsbilanz steuert auf immer neue Rekorddefizite zu. Das
belastet die Wachstumsperspektiven für die USA und stützte den
Euro.
In der kommenden Woche wird das Thema Irak das
Marktgeschehen dominieren. In Erwartung eines in Kürze
bevorstehenden Kriegsbeginns wird der Kapitalzustrom in
Staatsanleihen anhalten. Dazu werden voraussichtlich auch die
neuen Konjunkturindikatoren ein bondmarktfreundliches Umfeld
schaffen. Denn in Deutschland werden sowohl der
Ifo-Geschäftsklimaindex als auch das Bruttoinlandsprodukt für
das vierte Quartal keine Anzeichen einer Erholung aussenden.
Beim BIP wird bestenfalls mit einem Nullwachstum gerechnet.
Befürchtungen vor einem erneuten Abgleiten in die Rezession
mehren sich. Der Ifo-Index dürfte angesichts der aktuellen Lage
kaum steigen. Aus den USA werden ebenfalls schwächere Daten
zum Verbrauchervertrauen und bei der Einschätzung der
Einkaufsmanager erwartet. Zudem dürfte sich das
US-Budgetdefizit weiter vergrößert haben. Vor dem Hintergrund
dieses insgesamt freundlichen Marktumfeldes erwarten wir bei
Staatsanleihen trotz des bereits erreichten hohen Kursniveaus
auf Wochensicht weitere Kursgewinne.
Der Autor ist Rentenanalyst der Hamburgischen Landesbank.
Artikel erschienen am 23. Feb 2003
hält an
In der kommenden Woche wird das Thema Irak das
Marktgeschehen dominieren
von Lucas Overbeck
Hamburg - Die Staatsanleihen konnten in der zurückliegenden
Woche weiter steigende Kurse über alle Laufzeiten verzeichnen,
die Renditen rutschten auf neue Tiefstände. Verantwortlich war
dafür einmal mehr die Entwicklung im Irak-Konflikt. Der nach dem
Blix-Report in der Vorwoche aufgekommenen Hoffnung auf eine
mögliche friedliche Lösung wurde in dieser Woche kaum noch
Chancen gegeben. Daher bestimmte, wie so oft in den
vergangenen Monaten, Flucht in Qualität das Marktgeschehen.
Obwohl die europäischen Aktienmärkte deutlich stärker als die
US-Pendants gelitten haben, konnten die Staatsanleihen hier zu
Lande nicht so stark zulegen wie in den USA. Zurückzuführen ist
das auf neue schwache US-Konjunkturdaten. Die
US-Handelsbilanz steuert auf immer neue Rekorddefizite zu. Das
belastet die Wachstumsperspektiven für die USA und stützte den
Euro.
In der kommenden Woche wird das Thema Irak das
Marktgeschehen dominieren. In Erwartung eines in Kürze
bevorstehenden Kriegsbeginns wird der Kapitalzustrom in
Staatsanleihen anhalten. Dazu werden voraussichtlich auch die
neuen Konjunkturindikatoren ein bondmarktfreundliches Umfeld
schaffen. Denn in Deutschland werden sowohl der
Ifo-Geschäftsklimaindex als auch das Bruttoinlandsprodukt für
das vierte Quartal keine Anzeichen einer Erholung aussenden.
Beim BIP wird bestenfalls mit einem Nullwachstum gerechnet.
Befürchtungen vor einem erneuten Abgleiten in die Rezession
mehren sich. Der Ifo-Index dürfte angesichts der aktuellen Lage
kaum steigen. Aus den USA werden ebenfalls schwächere Daten
zum Verbrauchervertrauen und bei der Einschätzung der
Einkaufsmanager erwartet. Zudem dürfte sich das
US-Budgetdefizit weiter vergrößert haben. Vor dem Hintergrund
dieses insgesamt freundlichen Marktumfeldes erwarten wir bei
Staatsanleihen trotz des bereits erreichten hohen Kursniveaus
auf Wochensicht weitere Kursgewinne.
Der Autor ist Rentenanalyst der Hamburgischen Landesbank.
Artikel erschienen am 23. Feb 2003
Eine Woche voller
Überraschungen
News vom Neuen Markt
Berlin - Wann hat es das zum letzten Mal gegeben: Nach den
kräftigen Aufschlägen vom Donnerstag und Freitag warnten erste
Händler bereits vor zu viel Euphorie. Es seien schon wieder sehr
viele Optimisten und Zocker im Markt, hieß es. Auslöser des
Zwischenspurts waren neben günstigen US-Vorgaben
überraschend gute Nachrichten von einigen
Index-Schwergewichten.
Comdirect etwa präsentierte am Donnerstag einen unerwartet
niedrigen Verlust. Der Jahresfehlbetrag des Online-Brokers sank
auf 9,8 Millionen Euro (Vorjahr: 160,7 Millionen Euro). Für 2003
stellte Vorstandschef Achim Kassow schwarze Zahlen und eine
Dividende in Aussicht.
Durchweg gute Nachrichten auch von T-Online. Im vierten Quartal
gelang es dem Internetanbieter erneut, die Erwartungen des
Marktes zu toppen. Noch wichtiger aber war der blendende
Ausblick: Beim operativen Ergebnis rechnet T-Online in diesem
Jahr mit einer Verdoppelung, vor allem dank des großen
Interesses an schnellen Internetanschlüssen. Verdutzten
Analysten erklärte Finanzchef Rainer Beaujean, ihre bisherigen
Schätzungen seien „zu konservativ".
Kehrt bei Pixelpark doch noch Ruhe ein? Allein-Vorstand Jürgen
Richter kündigte am Dienstag seinen Rückzug von der Spitze der
Internet-Agentur an. Neuer Chef wird der IT-Manager Michael
Riese. Gründer und Großaktionär Paulus Neef sieht sich als
Sieger im Machtpoker - Antrag auf außerordentliche
Hauptversammlung zurückgezogen. mes
Artikel erschienen am 16. Mär 2003 in der WAMS
Überraschungen
News vom Neuen Markt
Berlin - Wann hat es das zum letzten Mal gegeben: Nach den
kräftigen Aufschlägen vom Donnerstag und Freitag warnten erste
Händler bereits vor zu viel Euphorie. Es seien schon wieder sehr
viele Optimisten und Zocker im Markt, hieß es. Auslöser des
Zwischenspurts waren neben günstigen US-Vorgaben
überraschend gute Nachrichten von einigen
Index-Schwergewichten.
Comdirect etwa präsentierte am Donnerstag einen unerwartet
niedrigen Verlust. Der Jahresfehlbetrag des Online-Brokers sank
auf 9,8 Millionen Euro (Vorjahr: 160,7 Millionen Euro). Für 2003
stellte Vorstandschef Achim Kassow schwarze Zahlen und eine
Dividende in Aussicht.
Durchweg gute Nachrichten auch von T-Online. Im vierten Quartal
gelang es dem Internetanbieter erneut, die Erwartungen des
Marktes zu toppen. Noch wichtiger aber war der blendende
Ausblick: Beim operativen Ergebnis rechnet T-Online in diesem
Jahr mit einer Verdoppelung, vor allem dank des großen
Interesses an schnellen Internetanschlüssen. Verdutzten
Analysten erklärte Finanzchef Rainer Beaujean, ihre bisherigen
Schätzungen seien „zu konservativ".
Kehrt bei Pixelpark doch noch Ruhe ein? Allein-Vorstand Jürgen
Richter kündigte am Dienstag seinen Rückzug von der Spitze der
Internet-Agentur an. Neuer Chef wird der IT-Manager Michael
Riese. Gründer und Großaktionär Paulus Neef sieht sich als
Sieger im Machtpoker - Antrag auf außerordentliche
Hauptversammlung zurückgezogen. mes
Artikel erschienen am 16. Mär 2003 in der WAMS
Deutschland ist Spitzenreiter bei
Nanotechnologie
Die Zukunft gehöre der Nanotechnologie, prophezeien
Experten auf der Cebit. Anleger können heute schon in
die Branche der Superlative investieren
von Torsten Schubert
Der kleine Robert hat eine große Leidenschaft: Legosteine. Nun
wollte es das Schicksal, dass der Junge eines Tages
ausgerechnet einen der transparenten Bausteine verschluckte
und böse Bauchschmerzen bekam. Problem aus Sicht des
Arztes: Dieser konnte den Legostein auf dem Röntgenbild nicht
orten. Das musste er aber, wollte er sicherstellen, dass die
weitere Behandlung seines kleinen Patienten ein gutes Ende
nahm.
Ein gutes Ende war zumindest vor einigen Jahrzehnten noch
nicht sicher. Heute dagegen müsste an sich niemand mehr über
mögliche Folgen nachsinnen. Selbst für das menschliche Auge
transparente und auf dem Röntgenbild unsichtbare Gegenstände
lassen sich heute nämlich sichtbar machen. Und zwar durch so
genannte Nano-Partikel. Das sind Elemente in der Größe eines
Atoms, die einfach der Kunststoffmasse beigemengt werden.
Wahrer Meister auf dem Gebiet spezieller Nano-Partikel ist
übrigens die Hamburger Firma Nanosolutions, ein Spin-off der
Hamburger Universität.
Nanotechnologie beschäftigt sich mit der Erzeugung,
Erforschung und Nutzung extrem kleiner Strukturen in der
Größenordnung von Atomen und Molekülen. Ziel ist dabei die
Entwicklung von Produkten mit stark verbesserten oder gänzlich
neuen Eigenschaften. Ob extrem kratzfeste Oberflächen in der
Industrie, Oberflächen mit antibakterieller Wirkung in der Medizin,
hocheffiziente Katalysatoren oder hochkompakte Datenspeicher:
Die kommerziellen Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und
erstrecken sich quer über alle Branchen. „Denjenigen
Unternehmen, die diese Technologie vorantreiben, wird künftig
eine Schlüsselstellung zukommen", meint Thiemo Lang,
Technologie-Experte beim Fondsanbieter Activest.
Lang kennt sich nicht nur im Kosmos der ultrakleinen Elemente
aus, die 1000fach kleiner als die des Mikrometerbereichs sind
(Haare, Bakterien, Blutkörperchen). Er ist auch Manager des
Activest Lux NanoTech, dem ersten Fonds in Deutschland, über
den Anleger von dieser zukunftsweisenden Technologie
profitieren können.
Kleiner Wermutstropfen: „Bei den meisten Unternehmen des
Fonds handelt es sich nicht um die richtig wahren und
puritanischen Nanotech-Tüftler", weiß Gerd Bachmann,
Nanoexperte beim Technologiezentrum des Vereins Deutscher
Ingenieure (VDI) in Düsseldorf. „Vielmehr geht es im
Wesentlichen darum, bestehende Produkte zu optimieren, vor
allem also zu verkleinern."
Beispiel Sonnenmilch: Bislang wurden Liposome (fettähnliche
Substanzen) und andere Materialien eingesetzt, um die
gefährlichen UV-Strahlen von der empfindlichen Haut fern zu
halten. Heute setzen Produzenten wie Beiersdorf (Nivea) vor
allem bei Sonnencremes mit hohem Sonnenschutzfaktor auf
Titanoxid in Nanogröße. „Mit herkömmlichen Stoffen lassen sich
solch hohe Sonnenschutzfaktoren gar nicht erreichen", verrät
Bachmann.
Wahre Nanotechnologie nach Definition der Puristen ist auf der
anderen Seite zum Beispiel die unsichtbare Mini-Insulinpumpe,
die ein Diabetiker „schluckt", die sich dann im Bereich des
Darms einnistet, dort laufend den Blutzuckerspiegel ermittelt und
die jeweils benötigte Menge Insulin ins Blut abgibt. Ein Traum,
der nach Ansicht vieler Fachleute schon Mitte dieses
Jahrhunderts Realität werden könnte.
Wenn denn ausreichend Kapital zur Verfügung steht, sich also
weitere Investmentbanker und Anleger von der Idee anstecken
lassen, wie Thiemo Lang bereits in einem so frühen Stadium auf
Zukunft zu setzen. Fakt ist: Öffentliche Mittel sind knapp.
Während in Japan im vergangenen Jahr rund 650 Millionen Dollar
und in den USA 600 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt
wurden, sind die Deutschen mit 200 Millionen eher Schlusslicht.
Dies allerdings nur bei der Finanzierung. „Mit um die 400 Firmen
und zahllosen Top-Produkten gehört Deutschland zu den
weltweiten Marktführern", ergänzt VDI-Ingenieur Bachmann.
Kaum jemand zweifelt indes daran, dass sich schon bald eine
Vielzahl neuer Geldquellen auftun wird. Hintergrund: Im Jahr 2001
war der Nanotech-Markt je nach Schätzung zwischen 45
Milliarden (NanoBusiness Alliance) und 55 Milliarden Dollar (VDI
und Bundesministerium für Bildung und Forschung) groß. Bereits
im Jahr 2008 werden in diesem Zukunftsmarkt
Expertenprognosen zufolge 700 Milliarden umgesetzt. Und die
US-amerikanische National Science Foundation geht bereits
zwischen 2010 und 2015 von einer Billion Dollar aus.
Da heißt es, zeitig auf den bereits rollenden Zug aufzuspringen.
Denn es dürfte klar sein, dass die heute noch verhältnismäßig
kleinen Tüftler wie Nanosolutions aus Hamburg, der Berliner
MagForce (Eisenoxid-Nanopartikel für die Bekämpfung von
Gehirntumoren) und Omicron Nanotechnology aus Taunusstein,
Weltmarktführer bei Oberflächenanalyse-Systemen für
F+E-Einrichtungen, irgendwann auf die (finanzielle) Unterstützung
privater Investoren werden zurückgreifen müssen.
Die - da dürfte es ebenfalls keinen Zweifel geben - werden
spätestens dann in das Blickfeld von Activest-Manager Lang
geraten. „Wir wollten aber bewusst in dieser aktuellen
Marktphase schon ein Zeichen durch antizyklische Produktpolitik
setzen", verrät Lang. Was auch immer. Glauben wir einfach
daran und setzen mit auf die Zukunft.
Artikel erschienen am 16. Mär 2003 in der Wams
Nanotechnologie
Die Zukunft gehöre der Nanotechnologie, prophezeien
Experten auf der Cebit. Anleger können heute schon in
die Branche der Superlative investieren
von Torsten Schubert
Der kleine Robert hat eine große Leidenschaft: Legosteine. Nun
wollte es das Schicksal, dass der Junge eines Tages
ausgerechnet einen der transparenten Bausteine verschluckte
und böse Bauchschmerzen bekam. Problem aus Sicht des
Arztes: Dieser konnte den Legostein auf dem Röntgenbild nicht
orten. Das musste er aber, wollte er sicherstellen, dass die
weitere Behandlung seines kleinen Patienten ein gutes Ende
nahm.
Ein gutes Ende war zumindest vor einigen Jahrzehnten noch
nicht sicher. Heute dagegen müsste an sich niemand mehr über
mögliche Folgen nachsinnen. Selbst für das menschliche Auge
transparente und auf dem Röntgenbild unsichtbare Gegenstände
lassen sich heute nämlich sichtbar machen. Und zwar durch so
genannte Nano-Partikel. Das sind Elemente in der Größe eines
Atoms, die einfach der Kunststoffmasse beigemengt werden.
Wahrer Meister auf dem Gebiet spezieller Nano-Partikel ist
übrigens die Hamburger Firma Nanosolutions, ein Spin-off der
Hamburger Universität.
Nanotechnologie beschäftigt sich mit der Erzeugung,
Erforschung und Nutzung extrem kleiner Strukturen in der
Größenordnung von Atomen und Molekülen. Ziel ist dabei die
Entwicklung von Produkten mit stark verbesserten oder gänzlich
neuen Eigenschaften. Ob extrem kratzfeste Oberflächen in der
Industrie, Oberflächen mit antibakterieller Wirkung in der Medizin,
hocheffiziente Katalysatoren oder hochkompakte Datenspeicher:
Die kommerziellen Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und
erstrecken sich quer über alle Branchen. „Denjenigen
Unternehmen, die diese Technologie vorantreiben, wird künftig
eine Schlüsselstellung zukommen", meint Thiemo Lang,
Technologie-Experte beim Fondsanbieter Activest.
Lang kennt sich nicht nur im Kosmos der ultrakleinen Elemente
aus, die 1000fach kleiner als die des Mikrometerbereichs sind
(Haare, Bakterien, Blutkörperchen). Er ist auch Manager des
Activest Lux NanoTech, dem ersten Fonds in Deutschland, über
den Anleger von dieser zukunftsweisenden Technologie
profitieren können.
Kleiner Wermutstropfen: „Bei den meisten Unternehmen des
Fonds handelt es sich nicht um die richtig wahren und
puritanischen Nanotech-Tüftler", weiß Gerd Bachmann,
Nanoexperte beim Technologiezentrum des Vereins Deutscher
Ingenieure (VDI) in Düsseldorf. „Vielmehr geht es im
Wesentlichen darum, bestehende Produkte zu optimieren, vor
allem also zu verkleinern."
Beispiel Sonnenmilch: Bislang wurden Liposome (fettähnliche
Substanzen) und andere Materialien eingesetzt, um die
gefährlichen UV-Strahlen von der empfindlichen Haut fern zu
halten. Heute setzen Produzenten wie Beiersdorf (Nivea) vor
allem bei Sonnencremes mit hohem Sonnenschutzfaktor auf
Titanoxid in Nanogröße. „Mit herkömmlichen Stoffen lassen sich
solch hohe Sonnenschutzfaktoren gar nicht erreichen", verrät
Bachmann.
Wahre Nanotechnologie nach Definition der Puristen ist auf der
anderen Seite zum Beispiel die unsichtbare Mini-Insulinpumpe,
die ein Diabetiker „schluckt", die sich dann im Bereich des
Darms einnistet, dort laufend den Blutzuckerspiegel ermittelt und
die jeweils benötigte Menge Insulin ins Blut abgibt. Ein Traum,
der nach Ansicht vieler Fachleute schon Mitte dieses
Jahrhunderts Realität werden könnte.
Wenn denn ausreichend Kapital zur Verfügung steht, sich also
weitere Investmentbanker und Anleger von der Idee anstecken
lassen, wie Thiemo Lang bereits in einem so frühen Stadium auf
Zukunft zu setzen. Fakt ist: Öffentliche Mittel sind knapp.
Während in Japan im vergangenen Jahr rund 650 Millionen Dollar
und in den USA 600 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt
wurden, sind die Deutschen mit 200 Millionen eher Schlusslicht.
Dies allerdings nur bei der Finanzierung. „Mit um die 400 Firmen
und zahllosen Top-Produkten gehört Deutschland zu den
weltweiten Marktführern", ergänzt VDI-Ingenieur Bachmann.
Kaum jemand zweifelt indes daran, dass sich schon bald eine
Vielzahl neuer Geldquellen auftun wird. Hintergrund: Im Jahr 2001
war der Nanotech-Markt je nach Schätzung zwischen 45
Milliarden (NanoBusiness Alliance) und 55 Milliarden Dollar (VDI
und Bundesministerium für Bildung und Forschung) groß. Bereits
im Jahr 2008 werden in diesem Zukunftsmarkt
Expertenprognosen zufolge 700 Milliarden umgesetzt. Und die
US-amerikanische National Science Foundation geht bereits
zwischen 2010 und 2015 von einer Billion Dollar aus.
Da heißt es, zeitig auf den bereits rollenden Zug aufzuspringen.
Denn es dürfte klar sein, dass die heute noch verhältnismäßig
kleinen Tüftler wie Nanosolutions aus Hamburg, der Berliner
MagForce (Eisenoxid-Nanopartikel für die Bekämpfung von
Gehirntumoren) und Omicron Nanotechnology aus Taunusstein,
Weltmarktführer bei Oberflächenanalyse-Systemen für
F+E-Einrichtungen, irgendwann auf die (finanzielle) Unterstützung
privater Investoren werden zurückgreifen müssen.
Die - da dürfte es ebenfalls keinen Zweifel geben - werden
spätestens dann in das Blickfeld von Activest-Manager Lang
geraten. „Wir wollten aber bewusst in dieser aktuellen
Marktphase schon ein Zeichen durch antizyklische Produktpolitik
setzen", verrät Lang. Was auch immer. Glauben wir einfach
daran und setzen mit auf die Zukunft.
Artikel erschienen am 16. Mär 2003 in der Wams
Aus der FTD vom 17.3.2003
www.ftd.de/deutsche-bank
Deutsche Bank plant Risikovorsorge unter 2 Mrd. Euro
Von Rolf Lebert
Die Deutsche Bank will ihre Risikovorsorge für faule Kredite im laufenden Jahr deutlich unter den Wert des Vorjahres von
rund 2 Mrd. Euro senken. "Das werden wir schaffen, selbst wenn die wirtschaftliche Lage noch schlechter wird", sagte
Vorstandssprecher Josef Ackermann der Financial Times Deutschland.
Die Prognose zahlreicher Analysten, die Risikovorsorge werde dieses Jahr 3 Mrd. Euro erreichen, bezeichnete Ackermann als "absolut
falsch". Die Deutsche Bank profitiere jetzt von dem, was sie im vergangenen Jahr in die Wege geleitet und umgesetzt habe: von einem
besseren Risikoprofil und den Kostensenkungen von rund 3 Mrd. Euro. Sowie von einer deutlich verbesserten Bilanzqualität, sagte
Ackermann. Noch sei das Sparprogramm nicht abgeschlossen. Es werde aber keine tiefen Einschnitte mehr geben. Vielmehr arbeite die
Bank ständig an der Verschlankung ihrer Prozesse und Strukturen. "Das ist ein permanenter Prozess", sagte Ackermann.
Dass sich der voriges Jahr eingeleitete Kraftakt, der mittlerweile zum Abbau bzw. Auslagerung von fast 20.000 Arbeitsplätzen weltweit
führte, noch nicht im Aktienkurs niedergeschlagen hat, führt Ackermann darauf zurück, "dass wir noch nicht die operative Stärke gezeigt
haben, die notwendig ist, um den Markt zu überzeugen. Wir hoffen aber, dass wir dieses Jahr liefern können", fügte er hinzu.
"Ich formuliere bewusst kein Kursziel für unsere Aktie, aber wir wollen unter die weltweit ersten zehn bestbewerteten Finanztitel
aufsteigen", sagte Ackermann. Derzeit pendelt sie um den 25. Rang. Nachdem die Deutsche Bank inzwischen ihr
Kostensenkungsprogramm, die Bereinigung ihres Kredit- und Beteiligungsportfolios und die Trennung von Nicht-Kerngeschäften
weitgehend umgesetzt habe, werde sie sich auf ihre Kunden und die Erträge konzentrieren, sagte Ackermann. Das im vergangenen Jahr
freigesetzte Kapital von mehreren Milliarden Euro werde verwendet, um das Kerngeschäft zu stärken. Investitionen werde es vor allem in
die Betreuung sehr vermögender Privatkunden (Private Wealth Management), die allgemeine Vermögensverwaltung, den Bereich Handel
und Vertrieb sowie das Retailbanking geben.
© 2003 Financial Times Deutschland
www.ftd.de/deutsche-bank
Deutsche Bank plant Risikovorsorge unter 2 Mrd. Euro
Von Rolf Lebert
Die Deutsche Bank will ihre Risikovorsorge für faule Kredite im laufenden Jahr deutlich unter den Wert des Vorjahres von
rund 2 Mrd. Euro senken. "Das werden wir schaffen, selbst wenn die wirtschaftliche Lage noch schlechter wird", sagte
Vorstandssprecher Josef Ackermann der Financial Times Deutschland.
Die Prognose zahlreicher Analysten, die Risikovorsorge werde dieses Jahr 3 Mrd. Euro erreichen, bezeichnete Ackermann als "absolut
falsch". Die Deutsche Bank profitiere jetzt von dem, was sie im vergangenen Jahr in die Wege geleitet und umgesetzt habe: von einem
besseren Risikoprofil und den Kostensenkungen von rund 3 Mrd. Euro. Sowie von einer deutlich verbesserten Bilanzqualität, sagte
Ackermann. Noch sei das Sparprogramm nicht abgeschlossen. Es werde aber keine tiefen Einschnitte mehr geben. Vielmehr arbeite die
Bank ständig an der Verschlankung ihrer Prozesse und Strukturen. "Das ist ein permanenter Prozess", sagte Ackermann.
Dass sich der voriges Jahr eingeleitete Kraftakt, der mittlerweile zum Abbau bzw. Auslagerung von fast 20.000 Arbeitsplätzen weltweit
führte, noch nicht im Aktienkurs niedergeschlagen hat, führt Ackermann darauf zurück, "dass wir noch nicht die operative Stärke gezeigt
haben, die notwendig ist, um den Markt zu überzeugen. Wir hoffen aber, dass wir dieses Jahr liefern können", fügte er hinzu.
"Ich formuliere bewusst kein Kursziel für unsere Aktie, aber wir wollen unter die weltweit ersten zehn bestbewerteten Finanztitel
aufsteigen", sagte Ackermann. Derzeit pendelt sie um den 25. Rang. Nachdem die Deutsche Bank inzwischen ihr
Kostensenkungsprogramm, die Bereinigung ihres Kredit- und Beteiligungsportfolios und die Trennung von Nicht-Kerngeschäften
weitgehend umgesetzt habe, werde sie sich auf ihre Kunden und die Erträge konzentrieren, sagte Ackermann. Das im vergangenen Jahr
freigesetzte Kapital von mehreren Milliarden Euro werde verwendet, um das Kerngeschäft zu stärken. Investitionen werde es vor allem in
die Betreuung sehr vermögender Privatkunden (Private Wealth Management), die allgemeine Vermögensverwaltung, den Bereich Handel
und Vertrieb sowie das Retailbanking geben.
© 2003 Financial Times Deutschland
Aus der FTD vom 17.3.2003
Optionsscheine: Anleger wetten bei Allianz auf gute Nachrichten
Von Jörg Leichinger
Im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz der Allianz an diesem Donnerstag haben sich Investoren mit Kauf-Optionsscheinen
(Calls) auf die Aktie des Münchener Allfinanzkonzerns eingedeckt. Dabei gehen sie sowohl kurz- als auch langfristige
Positionen ein.
Die Anleger rechnen anscheinend mit positiven Nachrichten, schließlich standen Calls mit Basispreisen von 50 bis 80 Euro und Laufzeiten
von April dieses Jahres bis Juni 2004 im Vordergrund. Am Freitag schloss die Aktie bei 59,71 Euro. Die große Bandbreite der Basispreise
zeigt die unterschiedliche Risikobereitschaft der Anleger. Ausübungspreise unter dem aktuellen Kurs bedeuten, dass der Schein bereits "im
Geld" ist. Damit hat sich der Erwerb der Kaufoption rentiert, der Anleger kann die zu Grunde liegende Aktie zu einem günstigeren Preis als
am Markt kaufen.
Basispreise über dem aktuellen Kurs zeigen, dass der Anleger mehr Risiko eingeht. Er wettet, dass in diesem Fall die Allianz-Aktie über die
Marke von 80 Euro klettert. Erst dann lohnt sich die Kaufoption.
Risikoreiche Kaufwetten
Bei der Deutschen Telekom gingen die Anleger keine risikoreichen Kaufwetten ein. Zwar nutzten sie die Kursverluste der Aktie zur
Wochenmitte, um bei Calls massiv einzusteigen. Allerdings kauften sie hauptsächlich Scheine mit Basispreisen zwischen 8 und 9 Euro mit
Laufzeiten von April bis Juni diesen Jahres. Damit lag der Ausübungspreis unter dem aktuellen Kurs, die Aktie schloss am Freitag mit 10,43
Euro. Ein Teil der Anleger trennte sich von seinen bestehenden Positionen in der T-Aktie und ging Kaufwetten zu günstigeren Konditionen
ein.
Gleichzeitig setzten die Investoren darauf, dass der Euro gegenüber dem Dollar wieder die Oberhand gewinnt. Die Investoren rechnen mit
einem Anstieg bis Juni auf 1,10 $. Sie nutzten die vorübergehende Euro-Schwäche der vergangenen Woche, um neue Positionen
einzugehen.
Gerüchte um SAP
Bei den Aktien gehörten auch Produkte auf die SAP-Aktie zu den Umsatzrennern. Gerüchte über eine mögliche Gewinnwarnung sorgten zu
Wochenbeginn für Kursabschläge in der Aktie des Softwareunternehmens. Anleger reagierten mit Käufen von Verkaufs-Optionsscheinen
(Puts).
Gewählt wurden Basispreise von 80 Euro und Laufzeiten bis Mai diesen Jahres. Die Aktie steht aktuell bei 76,01 Euro. Die Positionen
wurden aber nur kurz gehalten, da sich die Gerüchte nicht bestätigten. Oft betrug die Haltedauer nur wenige Stunden.
Jörg Leichinger ist Derivatehändler bei der Stuttgarter Euwax Broker AG.
© 2003 Financial Times Deutschland
Optionsscheine: Anleger wetten bei Allianz auf gute Nachrichten
Von Jörg Leichinger
Im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz der Allianz an diesem Donnerstag haben sich Investoren mit Kauf-Optionsscheinen
(Calls) auf die Aktie des Münchener Allfinanzkonzerns eingedeckt. Dabei gehen sie sowohl kurz- als auch langfristige
Positionen ein.
Die Anleger rechnen anscheinend mit positiven Nachrichten, schließlich standen Calls mit Basispreisen von 50 bis 80 Euro und Laufzeiten
von April dieses Jahres bis Juni 2004 im Vordergrund. Am Freitag schloss die Aktie bei 59,71 Euro. Die große Bandbreite der Basispreise
zeigt die unterschiedliche Risikobereitschaft der Anleger. Ausübungspreise unter dem aktuellen Kurs bedeuten, dass der Schein bereits "im
Geld" ist. Damit hat sich der Erwerb der Kaufoption rentiert, der Anleger kann die zu Grunde liegende Aktie zu einem günstigeren Preis als
am Markt kaufen.
Basispreise über dem aktuellen Kurs zeigen, dass der Anleger mehr Risiko eingeht. Er wettet, dass in diesem Fall die Allianz-Aktie über die
Marke von 80 Euro klettert. Erst dann lohnt sich die Kaufoption.
Risikoreiche Kaufwetten
Bei der Deutschen Telekom gingen die Anleger keine risikoreichen Kaufwetten ein. Zwar nutzten sie die Kursverluste der Aktie zur
Wochenmitte, um bei Calls massiv einzusteigen. Allerdings kauften sie hauptsächlich Scheine mit Basispreisen zwischen 8 und 9 Euro mit
Laufzeiten von April bis Juni diesen Jahres. Damit lag der Ausübungspreis unter dem aktuellen Kurs, die Aktie schloss am Freitag mit 10,43
Euro. Ein Teil der Anleger trennte sich von seinen bestehenden Positionen in der T-Aktie und ging Kaufwetten zu günstigeren Konditionen
ein.
Gleichzeitig setzten die Investoren darauf, dass der Euro gegenüber dem Dollar wieder die Oberhand gewinnt. Die Investoren rechnen mit
einem Anstieg bis Juni auf 1,10 $. Sie nutzten die vorübergehende Euro-Schwäche der vergangenen Woche, um neue Positionen
einzugehen.
Gerüchte um SAP
Bei den Aktien gehörten auch Produkte auf die SAP-Aktie zu den Umsatzrennern. Gerüchte über eine mögliche Gewinnwarnung sorgten zu
Wochenbeginn für Kursabschläge in der Aktie des Softwareunternehmens. Anleger reagierten mit Käufen von Verkaufs-Optionsscheinen
(Puts).
Gewählt wurden Basispreise von 80 Euro und Laufzeiten bis Mai diesen Jahres. Die Aktie steht aktuell bei 76,01 Euro. Die Positionen
wurden aber nur kurz gehalten, da sich die Gerüchte nicht bestätigten. Oft betrug die Haltedauer nur wenige Stunden.
Jörg Leichinger ist Derivatehändler bei der Stuttgarter Euwax Broker AG.
© 2003 Financial Times Deutschland
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