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    Wechsel zu Privatkassen soll schwerer werden - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.10.02 23:38:15 von
    neuester Beitrag 13.10.02 22:21:07 von
    Beiträge: 23
    ID: 644.226
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      schrieb am 09.10.02 23:38:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nach einem Zeitungsbericht soll die Pflichtversicherungsgrenze auf 4.500 Euro steigen

      SPD und Grüne wollen nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" den Wechsel zur privaten Krankenversicherung massiv erschweren, um mehr Gutverdienende bei den gesetzlichen Kassen zu halten. So soll die so genannte Versicherungspflichtgrenze von heute 3375 auf 4500 Euro im Monat angehoben werden
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 23:47:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Haste irgendeinen Link zu dieser haarsträubenden Idee? Da ackert man sich an die Grenze ran....
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 23:50:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      zum glück bin ich nicht mehr Teil dieses bürokratischen KK-Systems. Mich können sie nicht mehr schröpfen - jedenfalls nicht mehr bei den KV-Beiträgen. :D

      Und ich hoffe, dass noch sehr viele in die PKV überwechseln nach dieser Nachricht, die übrigens alles andere als neu ist.

      Die GKV wird in dieser Form eh nicht mehr lange zu halten sein. Die stetig zunehmenden Wechsler werden ihr übriges tun. :D

      Die Regierung beschleunigt das Ausbluten der GKV nur noch durch solche Massnahmen. Daher ist es sogar begrüssenswert. :D
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 23:53:12
      Beitrag Nr. 4 ()
      Avatar
      schrieb am 09.10.02 23:53:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      ...nur die Hürde sitzt jetzt wieder ziemlich hoch!

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      Avatar
      schrieb am 09.10.02 23:56:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      Es wird weiterhin alles getan werden, um die bereits ab Beginn verschuldeten und niemals vernünftig wirtschaftenden Systeme und deren Wasserköpfe am Leben zu halten. Wir leben in einer sozialistischen Gesellschaft.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 00:18:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Dieser Vorschlag ist schon vor Monaten zum x-tausendsten Mal gemacht worden. Guten Morgen.
      Davon abgesehen sollte man sich den Wechsel in die private eh zweimal überlegen - kenne genug Leute, die am Anfang sehr wenig bezahlt haben, aber mittlerweile bei vierstelligen Monatsbeiträgen liegen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 00:21:42
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hey Aldibroker, danke für den Link! So schlimm scheint es dann ja doch nicht zu sein. Die PKV haben auch ne ziemlich mächtige Lobby, da zu ca. 95% die großen Versicherungen und Banken die Besitze sind... und das kann selbst Polo-Schröder nicht ignorieren!
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 00:22:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      #7: Na und,

      1. Bekommt man da jedenfalls auch eine entsprechende Leistung.
      2. Wenn man arbeitslos werden sollte, was ja heute bei diesen wirtschaftlichen Rahmenbedingugen sehr schnell mal passieren kann, dann wechselt man eben wieder in die GKV, also halb so wild. :D
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 00:25:55
      Beitrag Nr. 10 ()
      #7....ein kurzer Sprung in die Arbeitslosigkeit (ein Tag reicht) und das Thema ist gegessen. Back to the GKV...
      Und, wer als Unternehmer abgezogen wird, sollte auch einen Weg mit Geschäftspartnern finden, um das Problem schnell zu lösen. Da sehe ich nicht wirklich ein Problem. Es gibt in allen Gesetz genug Lücken.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 01:12:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich könnt abkotzen wenn ich das so lese. Alle jammern sie hier das das Sozialsystem zusammenbricht, obwohl Leute mit eurer Einstellung nicht ganz unschuldig sind. Zwar ist zu einem großen Teil die Verwaltung der Systeme Schuld an dieser Miesere, jedoch nicht der Hauptgrund. Ich finde das komplette Krankenversicherungswesen müsste in gesetzliche Hände. Das jetzige System wiederspricht doch dem Grundgedanken des Versicherungswesens, das jeder einen kleinen Beitrag in einen großen Topf zahlt um im Falle eines Falles Hilfe aus diesem Topf zu bekommen. Man könnte sagen im Moment gibt es zu viele Töpfe.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 08:11:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Lassie-Man

      Die "solidarischen" Volksvertreter/Beamten und gutverdienenden Gewerkschaftler singen ein Loblied auf die GKV und sind zum Großteil selbst in einer privten KV. Das ist völlig krank.

      Ein Blick nach Frankreich genügt und man sieht, daß es auch solidarisch zugehen kann. Dort zahlen ALLE von Chirac bis "Kleindoofi" in eine solidarische KV. Wer mehr will kann das dann privat absichern.

      Hier ist der Ansatz von BÜ90/Grünen ein ehrlicher Ansatz im Hinblick auf die Solidarität. Denn die wollen eine KV für ALLE vom Beamten bis zum Arbeistlosen. Was jetzt bei den Koalitionsverhandlungen rauskommt ist ein fauler Kompromiß, der dem System den Gnadenstoß versetzen wird.

      GKV = TA6 ;)
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 08:52:42
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die Frage muss eigentlich heißen:

      Was passiert mit denjenigen, die diese Grenze überschreiten.
      Zahlen diejenigen dann auch auf ihr Gesamtbrutto bis 4500 Euro prozentuale Beiträge ?

      Die nächste Frechheit wird sein, dass man diejenigen in die Krankenkassen stößt, die heute noch prächtig durch die Kommunen finanziert werden und somit keiner Budgetierung unterliegen (Sozialhilfeempfänger sowie Asylanten). Dann bezahlt die jeweilige Kommune Minimalbeiträge und die Dummen bezahlen die Komplettzeche.

      Wo leben wir eigentlich ?
      Manchmal wünsche ich mir den Zusammenbruch des Landes, vielleicht werden wir dann endlich wach und besinnen uns auf normale und gerechte Werte.

      Gruß WKY
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 09:53:00
      Beitrag Nr. 14 ()
      @HNH

      Die "solidarischen" Volksvertreter/Beamten und gutverdienenden Gewerkschaftler singen ein Loblied auf die GKV und sind zum Großteil selbst in einer privten KV. Das ist völlig krank.

      Tja, daran sieht man die Verlogenheit der Damen und Herrn Politiker. Ohne mich!

      Ganz im Gegenteil, die GKV ist nicht zu halten. Sie muss privatisiert werden. Nur noch eine Art Grundversicherung für schlimmste Fälle ist notwendig. :D

      GKV=NT :D
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 12:24:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Zwangsmitgliedschaft wird offenbar ausgeweitet

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,217529,00.html
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 15:24:46
      Beitrag Nr. 16 ()
      Das ist ja mal wieder echt klasse, was rot-grün da plant!

      Damit kann man den knapp 3 Millionen deutschen Arbeitnehmern, die zwischen 3375 und 4500 Euro im Monat verdienen, mal so nebenbei eine Beitragserhöhung von bis zu 30 % unterjubeln, und das dann noch als sozial verkaufen.

      Und alle, die über 4500 Euro verdienen, werden dann endgültig in die private Versicherung getrieben, denn von den wenigen, die da noch freiwillig in der gesetzlichen sind, wird garantiert keiner 30 % mehr Beitrag zahlen werden.

      Das dies einer gewaltigen Erhöhung der Beiträge für eine grosse Masse entspricht, das merken ja die meisten nicht, weil sie zu blöd dazu sind.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 17:30:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      @Lassemann,

      alle sollen solidarisch Opfer für den Aufschwung bringen und du bist froh, nicht dabei zu sein und wünscht den Systemzusammenbruch? Klingt fast wie: Zum Glück wohne ich nicht am Elbufer in Sachsen und wenn den Leuten das Wasser bis zum Halse steht, hoffe ich, dass es noch weiter steigt...

      Wie hoch war deine Flutopferspende?

      @EthanEdwards,
      wie sähen deine besseren Vorschläge aus?

      @Inzaire,
      auch das muss man bedenken, kurzfristig günstiger heißt nicht immer günstiger, denn wenn man alt und krank ist...

      @HTTP404,
      was kommt, kann ich nicht sagen, aber ohne Finanzierung dessen, was wir selbst verursachen werden wir nicht auskommen. Das wir bezieht sich aber nicht auf die Separierung ich bin gesund, jung und verdiene viel, zahle aber wenig...

      Es bezieht sich genauso auf ich bin alt und krank, habe nie viel verdient und bin nun auf die Solidargemeinschaft angewiesen...

      #9 von Lassemann 10.10.02 00:22:56 Beitrag Nr.: 7.553.590 7553590
      genau so funktioniert eine solidarische Finanzierung nicht. Hab ich wenig, gehe ich in die Solidargemeinschaft, hab ich viel behalte ich alles für mich. Ich gehe davon aus, diese Lücke wird nicht mehr bestehen, wenn du alt und krank bist!

      @Krauts,
      gut analysiert!

      @Herr_Nils_Holgersson,
      genau das ist der richtig Weg, aber dann fällt die Beitragsbemessungsgrenze ganz und wir nicht nur heraufgesetzt. Frankreich ist vorbildlich und hat sicher nicht die gleichen Probleme wie wir.

      @WKY,
      ich verstehe dein Posting nicht. Sollen nur noch Sozialhilfeempfänger Beiträge zahlen und du bekommst alles umsonst oder zum Superspezial- und Günstigtarif?

      @flitztass,
      finde ich auch klasse und solidarisch! Nur das französische Modell der Konservativen unter Chirac ist noch solidarischer und hört nicht bei 4500€ auf. Grün wirkt! Ich war mir dessen bewusst und habe dennoch eine solidarische Entscheidung getroffen.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 18:02:04
      Beitrag Nr. 18 ()
      @aldi:

      Das ganze Krankenversicherungssystem ist absurd.
      Die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze ändert absolut gar nichts am System, nämlich dass Gutverdienende sich privat versichern können, und weniger verdienende sich gesetzlich versichern müssen.

      Das perverseste am momentanen System ist übrigens, dass Beamte nur dann die Hälfte ihrer Krankheitskosten vom Staat ersetzen, wenn sie sich privat versichern (unabhängig vom Einkommen). Wer sich gesetzlich versichert, muss 100 % (also Arbeitgeber und Arbeitnehmeranteil) aus der eigenen Tasche bezahlen.

      Ganz toll ist übrigens auch die Regelung, dass Ärzte für Sozialhilfeempfänger ähnlich wie für Privatversicherte erhöhte Sätze abrechnen dürfen. Unser Staat hat ja zuviel Geld.

      Wie wäre es mal mit einer wirklichen Reform: Zum Beispiel, dass alle Krankenkassen privatisiert werden, um endlich mal vernünftige Konkurrenz zwischen ihnen zu erzeugen. Diese Kassen müssen dann jeden nehmen, und es wird ein vernünftiger Risikoausgleich zwischen allen Kassen durchgeführt, und gleichzeitig werden ALLE verpflichtet, sich in einer solchen Kasse zu versichern.

      Aber echte Reformen gibt es ja unter rot-grün nicht, höchstens solche, mit denen alles viel komplizierter wird, so wie mit der Riesterrente (die ja jetzt dann wohl durch eine Clementinen-Rente abgelöst werden wird).
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 19:44:01
      Beitrag Nr. 19 ()
      @flitzass:
      Fall` nicht auf jedes dumme Grücht rein, das du hörst. Ärzte können nicht für Sozialhilfeempfänger erhöhte Sätze abrechnen. Das ist Käse. Der Punkt ist, dass die ärztlichen Leistungen an Sozialhilfeempfängern nicht unter das ansonsten übliche Honorarbudget fallen, der Arzt also alle Leistungen, die er erbracht hat, auch bezahlt bekommt, was beim "normalen" Kassenpatienten nicht der Fall ist. Das ist aber keine Bevorzugung von Sozialhilfeempfängern, sondern eine Konsequenz der absurden Kappungsgrenzen, des Honorarbudgets.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 20:05:57
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Inzaire: Auch wenn mein Punkt nicht ganz hundertprozentig richtig gewesen sein mag, aber pervers finde ich das ganze System trotzdem.

      Hier mal ein Bericht:


      Einfach Ederer - "Der Patient ist immer der Dumme"

      Warum wird ein und dieselbe Arzt-Leistung unterschiedlich honoriert? Wer wird da für dumm verkauft und warum?
      Günter Ederer liefert Antworten.




      Beitragstext

      Sascha muss zum Arzt. Er ist Sozialhilfeempfänger und in keiner gesetzlichen Krankenkasse. Daher bekommt er seinen Krankenschein vom Sozialamt und kann sich jetzt behandeln lassen wo er will. Das ist auch gut so. Doch so absurd es klingt: Sascha ist besser dran als jeder Kassenpatient.

      Dr. Andreas Bartels
      Kassenarzt Mainz
      ?Es ist so, dass der Kassenpatient, der Krankenkassenpatient der unterliegt ja der Kontrolle von Budgets, Reglementierungen vieler Art. Ich kann nicht jedes Medikament aufschreiben, ich kann ihm nicht jede Therapie verordnen. Das ist beim Sozialhilfepatient, beim Asylanten nicht so. Ich kann das teuerste Medikament verordnen und die teuerste Therapie. Das ist freigestellt.?

      Frage:
      ?Und was haben Sie davon??

      ?Profitieren können wir da in dieser Hinsicht nur insofern, dass wir medizinisch so arbeiten können, wie wir uns dass eigentlich vorstellen. Ich kann definitiv dem Patient mit meinem medizinischen Fachwissen zu der besten Therapie raten.?

      Frage:
      ?Finanziell keine Vorteile??

      ?Finanziell ist die Behandlung wesentlich besser bezahlt, als bei einem Kassenpatienten.?

      Wer dass verstehen will, muss sich durch solche schwerverständlichen Zahlenkolonnen fressen. Hier wird jeder einzelne ärztliche Handschlag in Punkten festgehalten. Aber Jede der 23 Kassenärztlichen Bezirke in Deutschland bekommt einen Festbetrag als Budget zugewiesen egal, wie viele Punkte der Arzt aufschreibt. Folge: Je mehr gearbeitet wird, je mehr Punkte aufgeschrieben werden, um so weniger sind sie wert.?

      Dies bedeutet für Dr. Bartels, dass er in seiner ambulanten Klinik so fleißig und effizient arbeiten kann, wie er will. Das Geld im gemeinsamen Topf aller Ärzte in seinem Bezirk wird nicht mehr: Aber es bedeutet auch: Je mehr Kassenpatienten er hat, desto weniger Geld gibt es pro Behandlung. Ausgenommen: Sozialhilfeempfänger und Asylanten.

      Und das erscheint uns verrückt und so haben wir in der zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber in Berlin umgeschaut.

      Fünf Tausend Ausländer kommen hier pro Jahr an- viele davon krank und natürlich ohne Krankenversicherung. Für sie übernimmt der Staat die Behandlungskosten. So weit, so gut: Aber wieso werden sie besser behandelt als der normale Kassenpatient:

      Wolfgang Erichson
      Zentrale Leistungsstelle für Asylbewerber
      "Sozialhilfeempfänger und Asylbewerber fallen nicht unter die Deckelung, das heißt, sie belasten nicht das ärztliche Budget. Auch die Medikamente, die ein Arzt aufgrund dieses Krankenscheins verschreibt, fallen nicht in das Budget, sondern der Punktwert, den der Arzt hier aufschreibt, wird ihm eins zu eins erstattet.?

      Niemand will den Asylbewerber die notwendige ärztliche Versorgung verweigern. Aber irgendetwas im Staate Deutschland scheint faul, wenn der Asylant und der Sozialhilfeempfänger für den Arzt finanziell mehr bringt, als ein Kassenpatient, der hohe Beiträge zahlen muss. Vielleicht ist das für die Bundesregierung kein dringendes Problem, da die Gelder von den Kommunen aufgebracht werden müssen.

      Dem Deutschen Städtetag ist es bisher nicht gelungen, diese Gesetzesregelungen zu ändern. Und das kommt die Kommunen teuer zu stehen.

      Ludwig Fuchs
      Deutscher Städtetag
      ?Zur Zeit werden für die Krankenhilfe rund 2,4 Milliarden DM aufgebracht.?

      Frage:
      ?Und wie entwickeln sich die Kosten.?

      Ludwig Fuchs
      Deutscher Städtetag
      ?Wir haben in diesem Bereich überproportionale Steigerungen. Seit Anfang der 90er Jahre, als das Struktur- das Gesundheitsstrukturgesetz erlassen wurde in dem das eben gesagte geregelt wurde, sind die Kosten um 40% gestiegen.?

      Im Sozialamt Düsseldorf können wir nachvollziehen, wie diese Kosten entstehen. Das sind die Kisten mit Abrechnungen von einem Vierteljahr, die Ärzte für Sozialhilfeempfänger in Rechnung gestellt haben. 12 800 Rezepte und Rechnungen sind das pro Monat - nur in Düsseldorf.

      Das hat zur Folge, dass sich das Sozialamt zum Teil in eine Krankenkasse verwandelt. Die Düsseldorfer haben sogar vier Mitarbeiter aus einer Betriebskrankenkasse übernommen, seither ist es möglich wenigstens stichprobenartig die Rezepte zu überprüfen. Aber bei diesen Massen bleibt die Entdeckung von Missbrauch dem Zufall überlassen. Die jetzige Regelung ist nicht nur extrem umständlich, sie ist auch extrem kostspielig- und das ärgert den Oberbürgermeister:

      Joachim Erwin, CDU
      Oberbürgermeister Düsseldorf
      ?Wir zahlen etwa 23 Millionen Euro Krankenversicherungskosten für Sozialhilfeempfänger, wenn wir das ganze Abwickeln könnten über eine Krankenkasse würden wir zwischen 5 und 6 Millionen Euro haben, das heißt 17 Millionen Euro pro Jahr, zahlen die Bürgerinnen und Bürger Düsseldorfs zu viel. Wenn ich die Summe mal rechne,17 Millionen Euro, die wir weniger bezahlen müssten, das sind mindestens 8 Kindergärten, einige Fußballplätze, es wäre ein wunderschöner Beitrag jeweils zu Schulsanierung und es würde ja keinem Sozialhilfeempfänger etwas abgehen, sondern er würde nur genauso behandelt, wie in der gesetzlichen Krankenversicherung.?

      Frage:
      ?Und warum wird das nicht geändert, was unternehmen die Städte??

      Joachim Erwin, CDU
      Oberbürgermeister Düsseldorf
      ?Es gibt zwar eine gesetzliche Aufforderung an die Bundesregierung ein Ausführungsgesetz vorzulegen, damit alle in die gesetzliche Krankenversicherung kommen, dass hat die Bundesregierung leider nicht getan und damit müssen wir zahlen. Wir sind im Prinzip auch damit Krankenkasse.?

      Doch der Gesetzgeber ist der Meinung alles getan zu haben für eine Gleichbehandlung, wiewohl beim zuständigen Bundesarbeitsministerium eingeräumt werden muss, dass die Verhandlungen für eine Neuregelung gescheitert sind. Und zwar an den Forderungen der Krankenkassen über die Bemessung der Beitragszahlung. Dafür zeigt das Ministerium sogar Verständnis.

      Ulrike Mascher, SPD
      MdB, Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium
      ?Die Krankenkassen fürchten, dass sie da erheblich belastet würden, dass ihre Beitragseinnahmen dem, was sie an Leistungen erbringen müssen, nicht entsprechen, und dass das zu Beitragssatzsteigerungen führt. Das ist ein legitimes Interesse der Kassen, das niedrig zu halten, aber wir müssen da einen guten Kompromiss finden."

      Solche dicke Bücher voller Bestimmungen hat der Gesetzgeber kreiert, um die Einkommen der Kassenärzte möglichst genau zu regeln. Und die haben jetzt nur noch zwei Möglichkeiten ihr Honorar zu verbessern:

      Sie übernehmen eine Praxis in Villenvierteln mit viel Privatpatienten oder in sozialen Brennpunkten mit möglichst vielen Sozialhilfeempfängern.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 20:25:36
      Beitrag Nr. 21 ()
      @flitztass:
      Klar, als solches ist das System problematisch - das ganze Gesundheitswesen. Eine Reform desselben ist möglicherweise die größte Herkulesaufgabe unserer Zeit, kaum lösbar, und die letzten vier Gesundheitsminister sind allesamt daran gescheitert. Auch die Momentane ist zum Scheitern verurteilt, wenn es nicht gelingt, diese unsägliche Phalanx aus sich widersprechenden Gruppenintressen in Einklang zu bringen.
      Und das Problem wird weiter durch die Tatsache bewässert, dass einer immer kleineren Zahl von arbeitenden Beitragszahlern eine immer größere Gruppe von Leistungsempfängern - sprich Alten/Kranken - gegenübersteht.
      Avatar
      schrieb am 10.10.02 23:40:41
      Beitrag Nr. 22 ()
      Es muss mir mal jemand erklären, warum es über 500 verschiedene ges. Krankenversicherungen in Deutschland gibt.
      Die BKK´s sind günstiger in der Verwaltung und effektiver, da sollte sich die DAK, Barmer und TKK usw. eine Scheibe abschneiden. Hier ist ja auch eine Wahlfreiheit und Wettbewerb erlaubt. Und die billigen BKK´s müssen dann noch in den Ausgleichstopf einzahlen. Welche Logik. Entweder lässt der Staat die GKV sich selbst regeln, oder er schafft die Private ab, legt alle GKV´s zusammen (weil Kosten-günstiger)und bietet nur noch Grundleistungen an, aber nicht diese sinnlosen Flickversuche.
      Was mich erschreckt ist die Tatsache, dass es irgendwann einmal jemand in der Regierung erlaubt hat, dass sich Leute privat versichern dürfen und nun, da man merkt, dass das eigene ges. System nun nicht mehr funktioniert, dann hebt man einfach einmal die Grenze hoch, um die Wahlfreiheit weiter einzuschränken.
      Es ist sehr schade, dass ein funktionierendes, privates System damit langsam aber sicher hingerichtet wird, weil es die Regierung nicht schafft, das eigene System zu reformieren.
      Ohne die 2,3 fache oder höhere Abrechnung der privaten KV wird es dann bald keine Ärzte mehr geben, weil diese dann nicht mehr überlebensfähig sind.
      Ohne die PKV wird auch die GKV Probleme bekommen da diese von der PKV finaniert wird.

      Mal ne andere Frage:
      Wenn die Koalition in den Verhandlungen heute beschlossen hat, diese Grenze zu erhöhen, woran kann es dann noch scheitern.
      An der CDU-Mehrheit im Bundesrat?

      Gruß Naguli
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 22:21:07
      Beitrag Nr. 23 ()
      @aldi:

      "alle sollen solidarisch Opfer für den Aufschwung bringen und du bist froh, nicht dabei zu sein und wünscht den Systemzusammenbruch?"

      1. Werden diese angeblich solidarischen Opfer nicht den geringsten positiven Effekt für einen Aufschwung haben. Ganz im Gegenteil, sie erhöhen die Abgabenlast der besagten Zielgruppe und entziehen Kaufkraft.

      2. Natürlich bin ich froh am dem Versuch, das System der GKV künstlich am Leben zu erhalten, nicht dabei zu sein. Selbst wenn es die PKV nicht geben würde, würde das System über kurz oder lang nicht in dieser Form aufrecht erhalten werden können. Stichwort: Demographie! Daher wäre eine Flucht-nach-Vorn-Strategie das einzig richtige. Ich bin jedenfalls nicht bereit, meine Mittel für ein sterbendes System, das vermeintlich solidarich und nicht anderes als eine grosse Lobby der Verwalter ist, zu opfern. Daher wünsche ich mir sogar ein GKV-Systemzusammenbruch und den Ersatz durch private Leistungen sowei eine Existenz-Absicherung.

      " Klingt fast wie: Zum Glück wohne ich nicht am Elbufer in Sachsen und wenn den Leuten das Wasser bis zum Halse steht, hoffe ich, dass es noch weiter steigt..."

      Ein völlig absurder und polemischer Vergleich! :mad: Typisch Sozen!


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