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    Juhu...!!! Grade bei WISO-ZDF--- Spekufrist von 12 Monaten fällt weg !!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.10.02 20:03:27 von
    neuester Beitrag 26.10.02 19:53:40 von
    Beiträge: 39
    ID: 646.023
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      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:03:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Endlich darf ich immer meinen solidarischen Betrag zum unserem Gemeinwesen mit meinen Aktiengewinnen leisten.


      Ein glücklicher Harry



      .......


      Disclaimer: Achtung Satire


      H_S :cry:
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:08:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nicht, daß die Aktionäre ja nicht schon genug ausgeblutet wären! Jetzt darf der kleine Mann auch noch gegen seine (meinetwegen) 75% Verlust + Steuer ankämpfen!

      Damit vergraulen die wohl die letzten Privatanleger aus den Märkten, was eine Erholung in noch weitere Ferne rückt!
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:10:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      spiegel schreibt, es gibt keine aenderung, was ist nun wahr?
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:15:48
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Janol

      Macht doch nichts.

      Die wenigsten SPD-Wähler haben Aktien.
      Deswegen macht der Gerhard das ja.

      Politik läuft halt so.
      War ja auch irgendwie unter Kohl so. In die Tasche hat man meistens immer nur die Wählern der anderen Parteien gegriffen.

      Der Machterhalt ist eben wichtiger als rationale, gemeinwohlförderliche Regierungsentscheidungen mit der man seine Wiederwahl gefährdet.


      H_S
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:20:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      ... also der Hans hat in einem n-tv-Interview heute Nachmittag diese spezielle Frage geschicht umschifft und weder konkret "ja" noch "nein" gesagt. Er ist ausgewichen auf eine jüngste Entscheidung des Bundesfinanzhofes, wonach dort die derzeitige Regelung als möglicherweise verfassungswidrig eingestuft wird, da der Staat bisher keine Anstalten unternommen hat, die Steuerunehrlichkeit zu bekämpfen, was in der Folge zu erheblicher Steuerungerechtigkeit führt. Diesem Umstand werde man mit einer Art Meldepflicht der Banken Rechnung tragen. Ich erwarte somit alsbald den gläsernen Spekulanten! :D

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      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:26:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      #5

      aber vorher hat er eindeutig gesagt, dass die Fristen wegfallen. Also muss doch wohl in jedem Fall die Spekusteuer gezahlt werden.
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:26:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die geldgierige Truppe übersieht, daß im Gegenzug Verluste auch nach 12 Monaten noch geltend gemacht werden können (wäre nur logisch).
      Also meine verluste, welche noch in den Depots schlummern, reichen, um sehr viele zukünftige Gewinne steuerfrei zu stellen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:29:35
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7 von otili 14.10.02 20:26:50 Beitrag Nr.: 7.587.225 7587225

      Die geldgierige Truppe übersieht, daß im Gegenzug Verluste auch nach 12 Monaten noch geltend gemacht werden können (wäre nur logisch).



      Richtig !!!!
      Diesen Einwand haben sie auch bei WISO angesprochen.


      H_S
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:30:21
      Beitrag Nr. 9 ()
      #7,

      und was ist, wenn diese Regelung nur für Neuinvestitionen ab einem betimmten Stichtag gilt? :look:
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:33:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9

      das wird mit Sicherheit so sein.
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:34:10
      Beitrag Nr. 11 ()
      QUELLE: www.spiegel.de


      AKTIENGEWINNE

      Der Staat will mitverdienen

      Rot-Grün erwägt die Spekulationssteuer zu erweitern. Künftig soll jeder, der Aktien verkauft und dabei Gewinn macht, zur Kasse gebeten werden - unabhängig von der Zeit, die zwischen Kauf und Verkauf der Papiere liegt.


      Berlin - SPD und Grüne planen nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung, Gewinne aus dem Verkauf von Aktien grundsätzlich steuerpflichtig zu machen. Bislang müssen solche Gewinne nur versteuert werden, wenn sie innerhalb eines Jahres realisiert werden. Rot-Grün hatte sich in einem Entwurf für den Koalitionsvertrag bereits für eine internationale Prüfung der Tobin-Steuer auf kurzfristige Finanztransaktionen ausgesprochen.
      Auch SPD-Fraktionschef Franz Müntefering bestätigte, dass die Koalition die Einführung einer erweiterten Spekulationssteuer verhandelt. Dies sei aber nur einer von 35 bis 40 Punkten in den Gesprächen. Noch sei aber die Entscheidung nicht definitiv, sagte Müntefering am Montag im Deutschlandradio Berlin.

      Weiter sagte Müntefering, die Verhandlungskommissionen strebten es an, die Stabilitätskriterien der Euro-Länder einzuhalten. "Bei dem, was wir jetzt machen, ist ganz klar die Unterschreitung der (Defizitgrenze von) drei Prozent das Ziel. Wir orientieren uns an den Stabilitätsvorschriften, die es in Europa vereinbarterweise gibt." Wenn sich aber andere Länder und Europa insgesamt anders verhielten, wäre Deutschland mit dabei.



      ...........................
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:35:12
      Beitrag Nr. 12 ()
      Darauf hoffe ich auch! Letztendlich kann ja keiner im Nachhinein durch Gesetzesänderungen bestraft werden! Alle "Vorstichtagskäufe müßten steuerfrei sein!
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:40:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12,

      nicht steuerfrei, sondern Besteuerung nach altem Recht. Nur mit dem "kleien" Pferdefuß, dass die derzeitigen Depotleichen trotzdem nach der einjährigen Spekufrist steuerunwirksam verfallen.
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:52:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich kann mir kaum vorstellen, dass das durchgehen kann.
      Ich sag nur private Altersvorsorge. Würde ja heissen, wenn ich heute 10.000€ langfristig in Aktien anlege, in 30 Jahren in Rente gehe und die Dinger für 200.000 € (Nur als Beispiel) verkaufe, dann soll ich auf die vom Staat geforderte "private Altersvorsorge" noch fett besteuern?

      Aber bei den Hirngespinsten unserer Regierung möchte ich vielleicht doch nicht die Hand ins Feuer werfen.

      Schönen Abend noch @all

      So long

      DagobertI
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 20:56:19
      Beitrag Nr. 15 ()
      #12

      Da irrst Du!!! Noch zu Kohls Zeiten hat mich eine rückwirkende Gesetzesänderung gut 10.000 Euro gekostet. Seitdem liebe ich die FDP und die CDU und kann mich gerade in diesen Tagen nur noch...

      tot:laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 21:08:16
      Beitrag Nr. 16 ()
      @14

      Na und ???

      Die Riesterrente wird ja bei Auszahlung auch noch im Nachhinein besteuert.
      Erspart würde uns diese Totur wohl doch nur, wenn auch Politiker ihre Renten auf dem Kapitalmarkt ersparen müssten.
      Aber die haben sich ja für ihre Pensionen nette Sonderregelungen ausgedacht.
      Sind halt nicht so dumm wie unsereins, die Joschka`s, Gerhard`s und Angela`s, gell ??? ;););)


      H_S:(
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 21:59:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      14.10.2002



      A K T I E N G E W I N N E

      Spekulationssteuer wäre ein "Todesstoß"


      Experten lehnen eine Ausdehnung der Steuer auf Aktiengewinne ab. Die bereits angeschlagene Aktienkultur in Deutschland würde weiter geschwächt.

      Frankfurt am Main - Als schädlich für die Aktienkultur und verfassungsrechtlich bedenklich haben Experten angebliche Pläne der rot-grünen Koalition zurückgewiesen, die Besteuerung von Gewinnen aus Aktiengeschäften auszuweiten. "Wenn man der Aktienkultur in Deutschland einen Todesstoß versetzen will, dann muss man nur so etwas machen", sagte Reinhild Keitel von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Reuters am Montag.

      SPD-Fraktionschef Franz Müntefering hatte zuvor im Deutschlandradio gesagt, es werde die Einführung einer Spekulationssteuer geprüft. In Kreisen der Finanzexperten von SPD und Grünen hieß es, auch sie hätten eine generelle Besteuerung von Erlösen aus Aktienverkäufen diskutiert. Derzeit wird die so genannte Spekulationssteuer nur erhoben, wenn zwischen Kauf und Verkauf der Papiere ein Jahr liegt.

      Die SdK fürchtet nach den Worten Keitels, dass die zuletzt auf Grund der fallenden Kurse und einer Reihe von Skandalen gesunkene Zahl von Aktionären in Deutschland nach Einführung einer generellen Spekulationssteuer weiter zurückgehen könnte. Nach den Daten des Deutschen Aktieninstituts (DAI), das sich die Förderung der Aktie zum Ziel gesetzt hat, ging der Anteil der Aktionäre an der Bevölkerung im ersten Halbjahr 2002 auf 18 Prozent nach 21 Prozent im Vorjahr zurück.

      Verfassungsrechtlich bedenklich

      Petra Kachel, Referentin für Steuerpolitik des DAI, nannte eine solche Steuer verfassungsrechtlich bedenklich und wenig praktikabel. "Nach unserem Steuerrecht müssten dann auch Verluste im Handel mit Aktien voll auf Einkünfte anrechenbar sein", sagte sie. Das begrenze die Einnahmemöglichkeiten und mache aus der Steuer ein prozyklisches Instrumente. Liefen Börse und Wirtschaft gut, würden die Einnahmen fließen, in finanziell schlechten Zeiten wie jetzt würde die Quelle nahezu versiegen. Wie schon die derzeitige Spekulationssteuer halte das DAI auch eine Ausweitung für verfassungswidrig. "Der Bundesfinanzhof sieht das auch so und hat den Sachverhalt dem Bundesverfassungsgericht zur Klärung vorgelegt", sagte Kachel. Dessen Entscheidung sollte die Regierung abwarten. Kachel verwies darauf, dass wegen des Verfahrens in Karlsruhe schon heute alle Steuerbescheide zur Spekulationssteuer unter Vorbehalt stünden.

      Ulrich Hocker von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hält eine Ausweitung der Besteuerung von Aktiengewinnen für ungerecht gegenüber Kleinanlegern und schädlich für den Finanzplatz Deutschland. "Das wäre das Schlimmste, was uns in dieser Lage passieren könnte", sagte der Rechtsanwalt und DSW-Geschäftsführer. Unfair wäre dies deshalb, weil Kursgewinne, die Vermögensverwalter für ihre Fonds erzielten, nicht besteuert würden. Wer genug Geld habe, organisiere dessen Verwaltung als Fonds und zahle viel weniger Steuern als ein Kleinanleger, der diese Möglichkeit nicht habe. Gänzlich contraproduktiv wäre es aus seiner Sicht, die Kursgewinne der Fonds auch zu besteuern. "Dann wandern die inklusive der Arbeitsplätze in Ausland ab", sagte Hocker.

      Rolf Benders, Reuters


      .................................................
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 07:37:36
      Beitrag Nr. 18 ()
      Von mir bekommen die Linksradikalen nie was. Ich habe noch sino-i.com, xin net, net2phone, mediaring, Satyam Infoways, Babcock Borsig. Das dürfte für einige Jahre reichen.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 11:33:42
      Beitrag Nr. 19 ()
      #13 (#15) Das ist es ja was so unfair wäre aber eigentlich nicht sein kann. Die Depotleichen sollen steuerunwirksam sein wenn das Spekujahr überschritten ist und die Gewinner die über einem Jahr liegen (vor Gesetzesänderung) nicht!? Das kann nicht sein. Es stellt sich nur die Frage ob es notwendig wird die Gewinner die über dem Spekujahr liegen noch vor der Gesetzesänderung rauszuhauen. Würde die Spekufrist nach alter Regelung (Altkäufe) aber auch darüber hianus noch Bestand haben, wäre es mehr als sinnvoll diese dann "bis zur Rente" mit hoffentlich hohen Gewinnen zu halten.

      Wie sieht es eigentlich mit der Spekufrist bei Immobilien aus? Sollte hier die 10-Jahresregelung aufgehoben werden, müßte dies auch für Unternehmen gelten. Dann wären Anpassungen auf stille Reserven erforderlich und die Umternehmensbewertungen müßten deutlich tiefer liegen. Das paßt doch alles nicht...?
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 18:20:54
      Beitrag Nr. 20 ()
      Für Unternehmen gibt es keine Spekulatiunsfrist. Es gilt nämlich der § 23 I Nr.1 (Immobilien) und Nr. 2 (Aktien)EStG nicht für Unternehmen.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 18:43:12
      Beitrag Nr. 21 ()
      So einfach dürfte das eigentlich nicht sein. Dann müßte man ja nur eine GmbH mit einem beliebigen Unternehmensgegenstand gründen und quasi nebenbei unbesteuert rumzocken!
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 19:14:25
      Beitrag Nr. 22 ()
      Nein, es ist alles steuerpflichtig, da Aktien im Unternehmen zum Betriebsvermögen gehören. Und Verluste mindern auch das zu versteuernde Einkommen, da sie direkt in das Betriebsergebnis einfließen. Sie können somit auch mit anderen Einkünften verrechnet werden (Sie werden aber zusammengefasst zu Einkünften aus Gewerbebetrieb, da Unternehmen ja keine 23er Einkünfte haben. Es gibt aber die Besonderheit bei Kapitalgesellschaften, dass Veräußerungsgewinne an Kapitalgesellschaften ohnehin steuerfrei sind.
      Mit der GmbH-Gründung, das kann man natürlich theoretisch machen. Aber du willst die erwirtschafteten Gewinne ja auch irgendwann durch Dividenden ausschütten. Und spätestens dann musst du die Gewinne besteuern.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 19:55:21
      Beitrag Nr. 23 ()
      Kompliment, Du kennst Dich ja richtig gut aus!
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 19:57:01
      Beitrag Nr. 24 ()
      Würde gerne noch ausführlicher antworten. Mehr als eine...
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 19:57:33
      Beitrag Nr. 25 ()
      ...Zeile posten läßt die Technik z.Z nicht zu. Schade!
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 20:07:50
      Beitrag Nr. 26 ()
      Für mich ist dies von Rot/Grün ein Geschenk an die Finanzinstitute da jetzt Spekulationsgewinne versteuert werden müssen hoffen die Banken das Anleger häufiger ihrer Aktienbestände umschichten das erhöht das Provisionsaufkommen. Im Gegenzug haben sich die Finanzinstitute bereit erklärt mit dem Finanzamt zusammen zu arbeiten, so sehe ich das.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 20:11:36
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hallo Leute,

      man kann auch Aktionär sein ohne das die Bank im Boot sitzt! Warum gibt es wohl ein Aktienbuch? Es wird auch dafür neue Wege gefunden werden!:D
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 19:24:33
      Beitrag Nr. 28 ()
      Volle Kraft zurück
      Kai Wiecking

      Es gab einmal so etwas wie einen Konsens in Deutschland, dass Aktien- und Fondssparen für den Privatanleger attraktiver gemacht werden müssen. Die Bundesregierung hat sich von diesem Ansinnen verabschiedet.

      Aus Sicht eines Fondsanlegers war und ist Deutschland in den Bereichen Qualität des Angebots, Transparenz, Anlegerschutz, Gebühren- und Vertriebsstrukturen von Investmentfonds zweitklassig, vor allem in Vergleich zu den USA und Großbritannien. Einen wichtigen Vorteil und Anreiz gab es jedoch: Die Steuerfreiheit von Kursgewinnen nach Ablauf der Spekulationsfrist von zuletzt einem Jahr.

      Während jedoch in den USA eine Senkung der Kapitalgewinnsteuern diskutiert wird, soll diese letzte Bastion nun nach dem Willen der Koalitionäre in Berlin entfallen. Damit werden augenscheinlich die Lebensversicherer belohnt (etwa für ihre verfehlte Anlagepolitik der vergangenen Jahre?), denn die Steuerfreiheit für deren Produkte nach zwölf Jahren wird - zumindest vorerst – nicht angetastet.

      Kontraproduktiv und undurchdacht

      Die voraussichtlichen Folgen dieser Entscheidung bezeichnet Steffen Uttich von der FAZ treffend als `absurd´. So könnte es zu einer Doppelbesteuerung von Erträgen kommen (einmal auf Fondsebene und zusätzlich beim Anleger). VL-Zuschüsse würden zum Teil an den Staat zurückfließen.

      Auch wenn zahlreiche Ausnahmen und Sonderregelungen im Gespräch sind, die Tendenz steht fest: Aktiensparen in Deutschland wird wieder benachteiligt. Die Millionen von Anlegern, die von Bonn/Berlin über die T-Aktie erstmals in die Kapitalmärkte gelockt wurden, müssen neben dem Hohn ob der massiven Verluste noch den Spott einer Besteuerung zukünftiger Gewinne ertragen. Gute Nacht, Aktienkultur in Deutschland.



      Kai Wiecking ist Fondsanalyst bei Morningstar Deutschland. Er würde gerne Ihre Anmerkungen hören, kann jedoch keine Anlageempfehlungen aussprechen. Sie erreichen ihn unter kai.wiecking@morningstarfonds.de
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 20:37:30
      Beitrag Nr. 29 ()
      Bankgeheimnis durchlöchert
      [ 15.10.02, 12:10 ]
      Von Volker Tietz


      Ab 2003 müssen Aktionäre umdenken. Rot-Grün plant, Gewinne auf Aktienverkäufe generell zu versteuern. Bisher waren Abgaben auf Spekulationserträge auf ein Jahr befristet. Wer seine Wertpapiere länger als zwölf Monate hielt und dann erst veräußerte, kam um Steuern herum.

      Das dürfte private Anleger kaum stören, die in der Börsenbaisse massiv Kapital verloren haben. Diese wird vielmehr interessieren, ob und wie Verluste gegengerechnet werden können. Doch in diesem Punkt halten sich SPD und Grüne bislang bedeckt.

      Innerhalb der Spekulationsfrist war es bislang so, dass eine Aufrechnung von Gewinnen und Verlusten nur innerhalb der Einkommensart Kapitalvermögen möglich war. Eine Verrechnung etwaiger Verluste mit anderen Einkommensarten (Gehalt, Sonstige Einkünfte etc.) war dagegen nicht gestattet.

      Einer der Gründe für diese Sonderregelung lag in der Spekulationsfrist. Wenn sie nun wegfällt: Wäre es dann nicht logisch, eine Verrechnung zu gestatten? Verluste aus Vermietung und Verpachtung können auch mit Lohn und Gehalt verrechnet werden.

      Finanz- und Sparminister Hans Eichel dürfte die Brisanz erkennen, denn es geht um Mehreinnahmen für den Staat. Die Steuer würde wie ein Optionsschein wirken. In wirtschaftlich guten Zeiten winken hohe Einnahmen, in schlechten massive Steuerausfälle.

      Damit sich die Bürger nicht der Erhebung widersetzen, soll es Kontrollmitteilungen der Banken geben. Das führt zu mehr Steuergerechtigkeit und ist zu begrüßen. In den Aktien-Boomjahren 1999 und 2000 hat nur ein Bruchteil der Aktionäre Gewinne versteuert, weshalb Klagen gegen die Ungerechtigkeit der Spekulationssteuer bei Gericht ansässig sind.

      Durch die Aushöhlung des Bankgeheimnisses erhalten die Finanzämter Zugriff auf die Daten der Anleger. Die Beträge, die versteuert werden müssen, erscheinen automatisch in den Steuerklärung. Bisher mussten Kreditinstitute nur Mitteilungen über Zinserträge verschicken, wenn die Ämter aufgrund eines Verdachts darum ersucht haben.

      Aufschreien werden in erster Linie die Sünder der Vergangenheit und Rot-Grün kann sich damit rühmen, einen wichtigen Schritt gegen die Hinterziehung von Steuern gemacht zu haben.

      Die Frage ist aber, ob die Überlegungen der Regierung ein probates Mittel sind, das Milliardendefizit abzubauen. Der Aufwand für die Finanzbehörden ist erheblich und zu viele Einnahmen sollte Eichel nicht erwarten. Ein Blick auf die Kurstafel der Börsen hilft, um das zu erkennen.


      .....................
      Avatar
      schrieb am 18.10.02 22:51:47
      Beitrag Nr. 30 ()
      Aufforderung zum Auswandern

      Rüdiger Dorn, Präsident des Zentralverbandes Haus & Grund Deutschland

      "Wir sind entsetzt über höhere Steuern, steigende Sozialabgaben und mehr Schulden. Der Koalitionsvertrag liest sich wie eine Aufforderung zum Auswandern. "Leistungsträger raus", scheint das Motto der rot-grünen Koalition zu sein. Wenn dieses Programm Wirklichkeit wird, ist Deutschland keine führende Wirtschaftsnation mehr.

      Auf Seite 18 des Koalitionsvertrages heißt es: "Die Eigenheimzulage werden wir auf diejenigen konzentrieren, die sie wirklich brauchen: Familien mit Kindern." Tatsächlich wird die bisherige Wohneigentumsförderung vollkommen beseitigt. Die Pläne gefährden auf einzigartige Weise die Bildung selbstgenutzten Wohneigentums und zerstören einen Eckpfeiler der privaten Vermögensbildung.

      Die tatsächlichen Wirkungen befinden sich im Widerspruch zu den schönen Worten der Regierung, Konjunktur und Beschäftigung zu stärken und die private Alterssicherung nachhaltig zu fördern. Bau- und Kaufwillige werden durch die Koalition davon abgehalten, Wohneigentum zu erwerben. Damit zerstört Rot-Grün den Lieblingstraum der Deutschen, von denen sich laut Umfragen 70 Prozent das eigene Heim oder die eigene Wohnung wünschen."

      .................
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 18:42:11
      Beitrag Nr. 31 ()
      Die Politik greift Anlegern in den Geldbeutel

      Von Horst Fugger

      Als vor wenigen Tagen Einzelheiten der neuen rot-gruenen
      Steuerplaene bekannt wurden, bekamen Deutschlands Aktionaere
      einiges zu schlucken. Um die Steuerfreiheit von
      Kursgewinnen nach Ablauf der zwoelfmonatigen Spekulationsfrist
      duerfte es geschehen sein. Gewinne aus Aktiengeschaeften
      sollen in Zukunft generell und unabhaengig von der Dauer des
      Engagements steuerpflichtig sein. Massgebend fuer die Hoehe
      der Steuer ist der persoenliche Einkommensteuersatz.

      Im internationalen Vergleich ist die bisherige deutsche
      Regelung der Steuerfreiheit von Kursgewinnen, wenn zwischen
      Kauf und Verkauf mindestens ein Jahr liegt, recht generoes.
      Nur in wenigen Laendern ist das Aktionaersleben noch
      angenehmer; etwa in Belgien, wo Kursgewinne grundsaetzlich
      steuerfrei sind und in den Niederlanden, wo nur solche
      Investoren betroffen sind, die mindestens fuenf Prozent
      des Kapitals einer AG halten - was fuer Kleinaktionaere in
      der Praxis Steuerfreiheit bedeutet. In den meisten Laendern
      aber ist schon Realitaet, was hier zu Lande Gesetz werden soll:
      Kapitalgewinne sind stets steuerpflichtig. Im Grundsatz laesst
      sich gegen die geplante Regelung also wenig sagen, aber
      einige Details sorgen mit Recht fuer Aufregung.

      So wuerde die Heranziehung des persoenlichen Einkommensteuersatzes
      als Bemessungsgrundlage zu einer deutlich hoeheren Besteuerung
      fuehren als in anderen Laendern. Erstens ist dieser
      Einkommensteuersatz in Deutschland mit maximal 48,5 Prozent
      im internationalen Vergleich hoch, und zweitens werden
      Kursgewinne im Ausland fast ausnahmslos geringer besteuert
      als andere Einkuenfte. In den USA gab es von 1988 bis 1991
      eine einheitliche Besteuerung von Kursgewinnen und anderen
      Einkuenften. Seither folgte in mehreren Schritten eine Anhebung
      des maximalen Einkommensteuersatzes, waehrend die
      Gewinnbesteuerung immer aktionaersfreundlicher wurde.
      Seit 1998 werden nur solche Gewinne voll besteuert, bei
      denen zwischen Kauf und Verkauf weniger als zwoelf Monate
      liegen. Bei laengerfristigen Engagements werden 20 Prozent
      Steuern faellig. Seit 2001 gilt zudem ein Steuersatz von
      18 Prozent, wenn die Aktien laenger als fuenf Jahre gehalten wurden.
      Die Verrechnung von Kursverlusten mit anderen Einkuenften
      ist bis zu einer Hoehe von 3000 Dollar moeglich.

      Diese Steuergesetzgebung hatte weitreichende Folgen;
      nicht nur fuer die Portemonnaies der Aktionaere, sondern auch
      fuer die Ausschuettungspolitik der amerikanischen Unternehmen.
      Jeremy Siegel, der als moeglicher Greenspan-Nachfolger
      gehandelte Professor an der Wharton School of Economics,
      hat das in seinem Buch "Stocks for the Long Run" sehr anschaulich
      gezeigt: Da Kursgewinne weit milder besteuert werden als
      Dividenden, ist in den USA der Anteil der Unternehmensgewinne,
      der als Dividende ausgeschuettet wird, stetig geringer geworden,
      waehrend Aktienrueckkaeufe der Unternehmen stark zugenommen
      haben. Es liegt im Interesse der Aktionaere, dass
      Unternehmensgewinne vermehrt fuer Rueckkaeufe und
      potentiell kurssteigernde Investitionen verwendet werden.
      Wenn die Zahl der Aktien eines Unternehmens sinkt, steigen
      tendenziell der Gewinn je Aktie und der Kurswert. Und davon
      hat der Aktionaer schon aus steuerlichen Gruenden mehr als von
      einer grosszuegigen Dividende. Der von vielen beklagte
      Rueckgang der Dividendenrendite amerikanischer Aktien hat
      also fuer die Anteilseigner durchaus auch eine Schokoladenseite.

      In den europaeischen Laendern wird die Besteuerung von
      Kursgewinnen sehr unterschiedlich gehandhabt. So gilt
      etwa in Schweden ein pauschaler Steuersatz von 30 Prozent.
      In Spanien greift der Fiskus mit 18 Prozent zu, erhebt
      allerdings stolze 48 Prozent, wenn zwischen Kauf und
      Verkauf weniger als ein Jahr liegen. In Luxemburg gilt noch
      immer, was in Deutschland bis 1999 galt: Nach Ablauf einer
      sechsmonatigen Spekulationsfrist sind Kursgewinne steuerfrei.
      In Grossbritannien werden in der Regel zehn Prozent faellig,
      in Frankreich 26 Prozent, wobei es allerdings grosszuegige
      Freigrenzen und andere Moeglichkeiten gibt, die faelligen
      Steuern zu druecken.

      Zwar liefen in den vergangenen Tagen Aktionaersvertreter
      und grosse Teile der deutschen Finanzwelt gegen die Steuerplaene
      Sturm, aber bekanntlich wird nichts so heiss gegessen, wie es
      gekocht wird. Aenderungen des Einkommensteuerrechts
      beduerfen der Zustimmung des Bundesrats, und angesichts
      der dortigen Mehrheitsverhaeltnisse ist nicht zu erwarten,
      dass die vorgesehene Neuregelung in allen Details Gesetz
      wird. Zudem ist unter Juristen umstritten, wie mit Spekulationsverlusten
      umzugehen ist. Wenn Kursgewinne in jeder Hoehe steuerpflichtig
      sind, so eine verbreitete und fundierte Meinung, muessen
      Kursverluste auch in jeder Hoehe steuerlich geltend gemacht und
      gegen Einkuenfte aus anderen steuerrelevanten Bereichen
      aufgerechnet werden koennen. Etwa so, wie es heute bei Verlusten
      aus Vermietung und Verpachtung moeglich ist. In schlechten
      Boersenjahren koennten dem Fiskus dadurch erhebliche
      Steuereinbussen entstehen.



      ..............................
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 18:43:36
      Beitrag Nr. 32 ()
      ROT-GRÜNE STEUERPLÄNE

      Konzerne erwägen Flucht ins Ausland

      Führende deutsche Manager haben die Steuerpläne der rot-grünen Koalition heftig kritisiert und Standortnachteile beschworen. Siemens und Allianz drohen deswegen offenbar bereits mit der Verlagerung ihrer Konzernspitze ins Ausland.

      Frankfurt am Main - Siemens erwäge, ob es nicht sinnvoll und angebracht sei, auszuwandern und eine Firmenholding im Ausland anzusiedeln, wo bereits 80 Prozent des Umsatzes erzielt würden, schrieb die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" ohne genauere Quellenangaben. Statt München sei auch Salzburg denkbar, schreibt die Zeitung.
      "Diese Koalitionsvereinbarung wird dazu beitragen, den Ruf Deutschlands als Holdingstandort zunichte zu machen", sagte Allianz-Vorstand Helmut Perlet. "Die Unternehmen werden über alternative Plätze nachdenken und Deutschland meiden." Besonders verärgert sind die großen Unternehmen laut Zeitung über die von der Koalition geplante Mindeststeuer, nach der Unternehmen künftig nur die Hälfte ihres Gewinns durch frühere Verluste mindern können.

      "Die Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Grünen ist ein Dokument der Mutlosigkeit", sagte Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller. Die Regierung verweigere sich wirtschaftlichen Reformen. Von Konzeptionslosigkeit und Flickschusterei, spricht Kajo Neukirchen, Chef der MG-Technologies in Frankfurt und bemängelt den fehlenden Mut zu Reformen. "Wenn die Wirtschaft weiter so abgewürgt wird, besteht die Gefahr, dass aus dem Sanierungs- ein Konkursfall wird", wettert Neukirchen.

      Mit den neuen Steuerplänen droht Deutschland nach Ansicht des Chefs der größten deutschen Fondsgesellschaft DWS, Udo Behrenwaldt, eine Kapitalflucht ins Ausland. Die Flucht von Anlagekapital sei immer zu befürchten, wenn der Gesetzgeber in die Finanzmärkte eingreife. Nach den Plänen der Bundesregierung unterliegen Aktiengewinne künftig immer der Einkommensteuer. Derzeit werden Steuern nur fällig, wenn sie innerhalb eines Jahres anfallen.




      ...............................
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 19:13:19
      Beitrag Nr. 33 ()
      #32 Das ist das übliche Geschwafel von Firmenchefs, deren Firmen schon seit Jahren keine Steuern zahlen.
      Etwas anderes fand ich in der heutigen FaZaSonntag im Bezug Auf die Spekulationssteuer, bis jetzt gilt für Gewinne und Verluste die 1-jahresfrist:"Es kann sich durchaus lohnen entsprechende Kursgewinne noch im Depot zu behalten und sie mit Verlusten aus den zurückliegenden Jahren zu verrechnen."
      Das heißt auch bei den Verlusten keine Begrenzung mehr.:O
      Oder hat man sich nur verschrieben???
      Gruß
      Joerver
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 19:43:59
      Beitrag Nr. 34 ()
      @Joerver

      Schön, daß es noch althruistische Menschen wie dich gibt, die gerne Spekusteuer zahlen.
      Vielleicht formt sich in ein paar Jahren/Jahrzehnten/Jahrhunderten doch noch der einstmals allseits ersehnte "neue Mensch"........und du wirst der Samen sein, aus dem dann das herrliche Menschengeschlecht erwächst.


      Ein wieder hoffender H_S :D;)
      Avatar
      schrieb am 20.10.02 20:21:29
      Beitrag Nr. 35 ()
      @H.S.
      Ich glaube Du verstehst mich falsch.Alle, die in den letzten Jahren Verluste gemacht haben, und das sind nicht wenige, können die (hoffendlich) künftigen Gewinne bei Aktien gegeneinander aufrechnen, vorher galt auch bei Verlusten die Jahresfrist. Danke für die Einschätzung, daß ich altruistisch bin. Dann solltest Du mal meine Leute fragen.:D
      Gruß
      Joerver
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 21:40:12
      Beitrag Nr. 36 ()
      Lebensversicherungen vor Eichel nicht mehr sicher

      HB/dpa BERLIN. Die Koalition werde 2003 prüfen, welche Lebensversicherungen wirklich der Altersvorsorge und welche als Geldanlagen dienen, sagte Eichel der "Wirtschaftswoche" (Donnerstag). Lebensversicherungen für die Altersvorsorge sollten steuerbefreit bleiben. "Wenn man alles als Altersvorsorge gelten ließe, gäbe es keine Steuereinnahmen mehr."

      Insgesamt kündigte Eichel die Streichung von rund 20 000 der 70 000 Steuervorschriften an. "In den vergangenen Jahren haben die Gestaltungsmöglichkeiten im Steuerrecht ein gigantisches Ausmaß erreicht, was die Bemessungsgrundlagen beispielsweise der Einkommen- und Umsatzsteuer ziemlich zerstört hat", betonte er. "Der Abbau solcher Ausnahmetatbestände ist ein Teil struktureller Reformen, die für viele hart und schmerzhaft werden."

      Eichel ist optimistisch, für das rot-grüne Konsolidierungspaket eine Mehrheit im Bundesrat zu finden. Dazu gehören Mindeststeuern für Großunternehmen ebenso wie die teilweise Erhöhung des ermäßigten Mehrwertsteuer-Satzes von 7 auf 16 % sowie eine verschärfte Erlös-Besteuerung bei Wertpapierverkäufen. "Immerhin profitieren die Bundesländer von den meisten Gesetzesänderungen", sagte der Bundesfinanzminister. "Angesichts der milliardenschweren Haushaltslöcher in den Länderkassen kann ich mir ernsthaft nicht vorstellen, dass die Union unser Finanzprogramm blockiert."


      HANDELSBLATT, Mittwoch, 23. Oktober 2002, 13:36 Uhr
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 22:23:07
      Beitrag Nr. 37 ()
      ".......................................................................................................................................Das jetzige, 14köpfige Bundeskabinett setzt sich wie folgt zusammen:

      7 Juristen
      4 Lehrer
      1 Informatikerin
      1 Diplomsozialwirt
      1 ohne Beruf (Deutschlands beliebtester Politiker!)

      Keiner unserer 14 führenden, verantwortlichen Politiker verfügt über eine fundierte ökonomische Ausbildung, die absolut erfolglose Gesundheitspolitikerin Schmidt, die für steigende Beiträge bei sinkender kassenärztlichen Leistung steht, bekommt nun auch noch das Ressort Soziales zugeschanzt; ein 66jähriger, Stasi-belasteter Ministerpräsident aus der ehemaligen DDR mutiert auf seine alten Tage noch zum "Infrastrukturminister" (wer hat im Wahlkampf noch gegen die angebliche "alte" Kohl-Mannschaft der CDU gewettert); ein selbsternannter Sparkommissar, genannt Bundesfinanzminister, behauptet bis zum letzten Wahltag, die Stabilitätskriterien der EU auf keinen Fall zu brechen, alles andere wäre mieser Wahlkampf der CDU - seit gestern wissen wir, daß er schamlos gelogen hat; ein Bundeskanzler, der den "deutschen Weg" wiedererfand und damit seine Wiederwahl sicherte, läßt nun seinen Außenminister via Medien in England (Interview im "Guardian" ) alles dementieren und spricht von unverbrüchlicher Freundschaft und Bündnistreue mit Amerika, im beschämenden Bewußtsein, daß ihn der amerikanische Präsident weder hören noch sehen will.

      "Wir lassen uns den Aufschwung nicht kaputtreden" hieß es im Wahlkampf und "Dranbleiben, Gerd!" - tja, woran eigentlich? Weiterhin Schlußlicht in Europa,
      dranbleiben am steigenden Heer der Arbeitslosen, dranbleiben an der Investitionsfeindlichkeit und systematischen Zerstörung des Mittelstandes (40.000 Insolvenzen in 2002 werden erwartet - ein trauriger Rekord in Deutschland), Kürzung der Leistungen bei sozial Schwachen ohne Lobby (Alleinstehende mit Kindern, einmalig
      abgefundene Arbeitnehmer, Häuslebauer (noch) ohne Kinder), nochmalige Herabsetzung des Steuerfreibetrages für Sparer, so daß bald schon Zinsen auf 15-20.000 EURO Sparguthaben steuerpflichtig werden, wahrlich keine Vermögen...

      Schröder und seine SPD ist von einem längst vergessenem Millieu unterstützt worden,
      staatlich subventionierte "Kulturschaffende", öffentlich-rechtliche Meinungsverwalter,
      gewerkschaftliche "Weiter-so-Ideologen". Die fordern jetzt ihren Tribut ein, die generationenübergreifende Umverteilung der Reichtümer der Gesellschaft, wo sich
      PDSPD ganz nahe sind...

      Die Konzeptlosigkeit regiert, gewählt für weitere 4 Jahre, ob so lange hält, Gerd?"


      --------------------------


      H_S :(
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 19:31:00
      Beitrag Nr. 38 ()
      STEUERN

      Griff ins Depot

      In ihrer Finanznot will die Bundesregierung das ohnehin löchrige Bankgeheimnis kippen und sämtliche Aktien- und Zinsgewinne besteuern. Hans Eichel erhofft sich davon Milliardeneinnahmen. Doch Experten befürchten eher eine gewaltige Kapitalflucht.

      Es war nichts Großes, nichts Spektakuläres. Gerade mal 1752 Mark hatte der Kleinanleger Klaus Tipke, 76, im Jahr 1997 durch ein paar kleine Spekulationsgeschäfte an der Börse verdient. Schnell gekauft, schnell abgestoßen. Das war`s.
      Doch anschließend tat der rüstige Anleger aus Köln etwas, was sonst kaum ein Deutscher macht: Er gab seinen kleinen Nebengewinn korrekt beim Finanzamt an. Und kaum dass er den entsprechenden Steuerbescheid in Händen hielt, zog er damit vor Gericht.
      Warum, so empörte sich der emeritierte Steuerrechtsprofessor, soll er eigentlich die Spekulationsteuer bezahlen? Alle anderen, die weniger ehrlich sind, kämen doch ungeprüft davon. Die Abgabe auf Aktiengeschäfte, schimpft Tipke, "ist eine reine Dummensteuer". Sie verstoße in ihrer jetzigen Form sogar gegen das Grundgesetz.
      Alle Instanzen sahen den streitbaren Juristen im Recht. Nun brütet sogar das Bundesverfassungsgericht über dem Fall - und auch der Bundesfinanzminister macht sich so seine Gedanken. Denn die Richter in Karlsruhe, das ahnt Hans Eichel, werden wohl wieder so urteilen wie 1991. Da verdonnerten sie die Bundesregierung, alle Anleger und Sparer gleich zu behandeln. Geschehen ist seither wenig.
      Schwarzgeld en masse floss in die Steueroasen der Kanalinseln und nach Liechtenstein ab. Milliarden wurden auch in Deutschland durch Aktienspekulationen und Zinsgeschäfte erzielt, ohne dass der Finanzminister sie je zu fassen bekam.
      Nun aber bläst der klamme Kassenwart zum frontalen Angriff auf alle Steuertrickser. Getrieben von immer neuen Etatlöchern, will er eine der ehernen Regeln des deutschen Kreditgewerbes kippen: das Bankgeheimnis - und damit jene traditionsreiche Vorschrift, die den Bundesbürger seit 50 Jahren vor unangenehmen Nachforschungen des Fiskus schützt.
      Schon im August 1949, zwei Wochen vor der ersten Bundestagswahl, hatte der damalige Direktor für Finanzen des Vereinigten Wirtschaftsgebiets die Finanzämter auf das "besondere Vertrauensverhältnis" zwischen Kreditinstituten und ihren Kunden hingewiesen. 40 Jahre später wurde das Bankgeheimnis in Paragraf 30a der Abgabenordnung übernommen.
      Doch bereits in den letzten Jahren wurde diese "Magna Charta der Steuerhinterziehung", wie sie von Kritikern genannt wird, durch zahllose Urteile von Gerichten durchlöchert. Zehntausende Steuerflüchtlinge gerieten ins Visier der fiskalischen Rasterfahnder. Nun soll das Schutzschild endgültig fallen: Eichel will den gläsernen Bankkunden.
      Künftig sollen die Institute den Finanzämtern haargenau über sämtliche Aktienverkäufe ihrer Kunden berichten, alle Kapitalerträge aufführen und alle Sparzinsen offenbaren. Mit Hilfe der Kontrollmitteilungen sollen die Beamten bei jeder Steuererklärung überprüfen können, wer ehrlich ist - und wer nicht.
      Mehr noch: Die Steuerfahnder könnten auch die Sünden der Vergangenheit aufdecken und dafür Geld einfordern. In der Flut von rund 400 Millionen Konten dürften sie auf zahllose Geldbestände stoßen, für die nie Abgaben entrichtet wurden
      Die Attacke auf das Vermögen könnte zur wichtigsten Reizfrage der nächsten Monate werden: Müssen die Kreditinstitute Spitzeldienste fürs Finanzamt übernehmen, wie Banker befürchten? Droht den Börsen der "Todesstoß", wie Aktionärsschützer orakeln? Oder folgt Eichel bloß dem Gebot finanzpolitischer Gerechtigkeit?
      Das Bundesverfassungsgericht hat schon 1991 klargestellt, was es von der Regierung erwartet: Wenn nur wenige Ehrliche die verlangten Steuern entrichten, sei dies ein "Missstand, der in einem Rechtsstaat nicht hinnehmbar ist". Selbst "gesamtwirtschaftliche Gründe", etwa der Schutz der Kapitalmärkte, könnten nicht "einen Verzicht des Gesetzgebers auf eine hinreichende Kontrolle" rechtfertigen.
      Das Ende des Bankgeheimnisses sei "überfällig", freut sich denn auch Dieter Ondracek, Chef der Deutschen Steuer-Gewerkschaft und damit Vertreter von rund 75 000 Beschäftigten der Steuerverwaltungen: "Wer keine Angst vor Kontrollen haben muss, der hat auch keinen Grund, ehrlich zu sein."
      Allerdings: Wann, wie und auf welche Weise der Blick in die Konten und Depots erfolgen soll, ist noch offen. Die Aussagen im Koalitionsvertrag sind dürr, die Erklärungen des Finanzministeriums vage.
      "Wir arbeiten an den Details", sagen Eichels Experten. Frühestens in zwei Wochen werden sie das, was ihnen die Unterhändler von SPD und Grünen vorgegeben haben, in Gesetzesform gegossen haben.
      Milde und Nachsicht, so der jetzige Stand, dürften aber nicht die Leitlinie sein. Vorbei sind die Wahlkampfzeiten, in denen Kanzler und Finanzminister laut über eine Amnestie für reuige Steuersünder nachdachten. Nun ist Härte angesagt.
      So ist nach Angaben der Parlamentarischen Staatssekretärin Barbara Hendricks derzeit geplant, die Kapitalbesteuerung massiv auszuweiten:

      • Nicht nur Aktiengewinne, die innerhalb eines Jahres erzielt werden, wären demnach steuerpflichtig, sondern sämtliche Verkäufe. Auch für Immobilien soll keine Spekulationsfrist mehr gelten.

      • Selbst wenn Aktien vor Jahrzehnten gekauft wurden, will das Ministerium im Nachhinein mitverdienen. Das Gleiche gilt für Grundstücke und Häuser.

      • Verluste aus Wertpapier- oder Immobiliengeschäften dürfen dabei nur mit Gewinnen aus solchen Geschäften verrechnet werden, nicht aber mit dem normalen Einkommen. Steuersparen durch Kursverlust? Keine Chance!

      • Für sämtliche Kapitalerträge soll der normale Einkommensteuersatz gelten - im Extremfall also 48,5 Prozent plus Solidaritätszuschlag. Ein niedrigerer Abgeltungssatz, wie etwa in Österreich oder in den USA, ist nicht vorgesehen.

      Prompt formierte sich vorige Woche der Widerstand: "Das sind alles echte Hämmer", urteilte Martin Hüfner, Chefvolkswirt der HypoVereinsbank. Es sei "nicht die Aufgabe privater Unternehmen", im Auftrag des Staats die Bürger zu kontrollieren, schimpfte Manfred Weber, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken. Und Rolf Drees, Sprecher der Fondsgesellschaft Union Investment, sprach von einem "schweren Schlag für die Fondsindustrie". Die Anleger würden nun in steuerfreie Lebensversicherungen flüchten, Tausende Jobs in der Bankenbranche seien in Gefahr.
      Selbst innerhalb der Regierungsfraktionen setzte Nachdenklichkeit ein. Christine Scheel von den Grünen brachte Freibeträge ins Spiel, Jörg-Otto Spiller von der SPD sprach vieldeutig von "praktikablen Lösungen". Ausnahmen für Aktienfonds? Denkbar. Sonderregeln für Riester-Renten? Wahrscheinlich.
      In der jetzigen Form, sagt Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU), werde die Union den Plan auf keinen Fall durch den Bundesrat winken. "Was die Regierung da angekündigt hat, ist nichts anderes als eine neue, gewaltige Vermögensteuer." Quasi durch die Hintertür solle eine "generelle Abgabe auf Kapitalgewinne" eingeführt werden - nach amerikanischem Vorbild, nur mit wesentlich höheren Steuersätzen.
      So muss in den USA beim Verkauf von Aktien, die länger als zwölf Monate gehalten werden, nur ein Steuersatz von 20 Prozent bezahlt werden. Aktionäre mit geringen Einkommen müssen sogar nur mit 10 Prozent rechnen, wobei der Fiskus allerdings die Kontobewegungen verfolgen kann. Relativ sanft geht auch der britische Fiskus mit den Aktionären um: Um die Investitionen in Unternehmen anzukurbeln, hat Tony Blairs Regierung den Steuersatz für Aktiengewinne von 30 auf 10 Prozent gesenkt.
      Als "echten Hammer für die Banken" wertet Faltlhauser vor allem die generelle Steuer für Immobilienverkäufe. Der CSU-Mann fürchtet, dass dadurch fast alle Immobilienfonds in Schieflage geraten. Schließlich beruhten deren Kalkulationen darauf, Einkaufszentren, Wohnparks oder Bürokomplexe am Ende steuerfrei zu verkaufen. Faltlhauser: "Wenn das nicht mehr geht, würde das auf die finanzierenden Kreditinstitute voll durchschlagen." Auch die Bankenkrise in Japan, erinnert sich Faltlhauser, sei zum Teil durch eine Krise am Immobilienmarkt ausgelöst worden.
      Doch der ramponierte Sparkommissar Eichel hat scheinbar keine Wahl: Ihn treibt schiere Geldnot. Sollten seine Pläne Realität werden, könnte er - so seine Hoffnung - abkassieren. Womöglich sogar mehr, als er in seinen Tableaus bislang zugibt.
      Gerade mal 900 Millionen Euro hat er für 2004 veranschlagt, eine "vorläufige Schätzung!!!", wie es im Begleittext heißt. Später soll der Betrag dann auf 1,6 Milliarden Euro ansteigen - nicht gerade viel für so eine konfliktträchtige Operation.
      "Das ist eine politische Zahl", glaubt Steuer-Gewerkschafter Ondracek. "Hätte Eichel mehr angesetzt, würde das sofort zu einem gewaltigen Aufschrei führen." Ondracek meint, dass die Einnahmen des Fiskus im Idealfall "mindestens doppelt so hoch ausfallen könnten". Theoretisch zumindest. Tatsächlich kassieren die Deutschen Jahr für Jahr rund 150 Milliarden Euro Zinsen, den Großteil davon verschweigen sie dem Finanzamt.
      Ob sich daran allerdings durch den Angriff auf das Bankgeheimnis kurzfristig etwas ändern wird, ist nach Ansicht vieler Experten durchaus zweifelhaft: "Eichel wird von dem Geld auch künftig nicht viel sehen", prophezeit Jürgen Julius, Steuerberater und Fachautor aus Lüneburg.
      Denn bis der rot-grüne Maßnahmenkatalog in Kraft tritt, wird mindestens ein halbes Jahr vergehen, vielleicht sogar ein ganzes. Zeit genug für all jene, die über genügend Geld verfügen, es noch schnell zu verstecken. "Die Millionäre mit ihren großen Depots sind längst schon wieder ins Ausland unterwegs", glaubt Julius.
      Zudem will Eichel die Kontrollmitteilungen im Alleingang einführen - und nicht auf die anderen EU-Staaten warten, die ähnliche Pläne diskutieren, sie aber erst 2010 umsetzen wollen. Denn vor allem Luxemburg und Österreich, aber auch das Nicht-EU-Mitglied Schweiz stehen einem europaweiten System, das jenseits der Grenzen greift, immer noch im Wege.
      Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Finanzminister von hohen Einnahmen träumt - und anschließend den Alptraum einer massiven Kapitalflucht erlebt. Faltlhauser empfiehlt Eichel deshalb, den Angriff auf das Bankgeheimnis zu stoppen.
      In den nächsten Wochen, da ist der CSU-Mann sich sicher, werden alle Spielarten der Kapitalbesteuerung auf den Debattentisch kommen. Und vielleicht erlebt ja auch die Idee der Steueramnestie eine Renaissance. Ähnlich wie Italien habe auch Österreich "vorgemacht, wie das gehen kann", sagt Steuerexperte Julius. Durch eine Amnestie holte die dortige Regierung Milliarden ins Land zurück, zugleich wurden die Steuern für Kapitalgewinne kräftig gesenkt.
      Und das Bankgeheimnis? Hat in der Alpenrepublik Verfassungsrang.

      ULRICH SCHÄFER, WOLFGANG REUTER
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 19:53:40
      Beitrag Nr. 39 ()
      da sagt das liebe Geld Tschüß Deutschland,
      aus Quellensteuerankündigung nichts gelernt,
      ansonsten nur Dilletanten unterwegs,
      hehre Absichten, in Wirklichkeit aber nur das an das große Geld kommen wollen...
      mit platten sozialistischen Rahmengedanken...

      Tja, das ging noch nie lange gut, die Grenze bei den Leistungsträgern
      ist schon lange erreicht, wann werden Politikerköpfe duch die Berliner Straßen getragen??

      Wenn Eichel kein Geld hat, soll er welches drucken,
      macht man ja sonst auch...:D

      Sieht nicht gut aus für Anleihenbesitzer, denn diese sind die Gläubiger
      unseres insolventen Staates...

      Strong bye bye Deutschland!


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