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    Die amerikanische Regierung ist außer Kontrolle ! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.10.02 21:59:08 von
    neuester Beitrag 15.10.02 19:35:10 von
    Beiträge: 17
    ID: 646.070
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      schrieb am 14.10.02 21:59:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Norman Finkelstein: "Die amerikanische Regierung ist außer Kontrolle"


      14. Okt. 2002 Der New Yorker Politikwissenschaftler Norman G. Finkelstein - Autor der umstrittenen "Holocaust-Industrie" - hat auf der Frankfurter Buchmesse sein gerade auf Deutsch erschienenes Buch "Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern" vorgestellt. Besonders in seinem aktuellen Vorwort zeigt sich Finkelstein als pointierter Kritiker des Zionismus, den er für die Dauer-Krise im Nahen Osten verantwortlich macht. FAZ.NET sprach mit Finkelstein, dessen Eltern zu den Überlebenden von Auschwitz gehören, über die Haltung der Deutschen zum Holocaust, das deutsch-amerikanische Verhältnis und den Friedensprozess in Nahost.

      Herr Finkelstein, der deutsche Bundestagswahlkampf war - zumindest für die FDP - sehr vom Thema Antisemitismus geprägt. Was halten Sie von der Art und Weise, in der die Deutschen mit dem Thema umgehen?

      Es gibt Probleme, über die man in Deutschland nicht vernünftig reden kann. Das eine ist der Holocaust der Nazis. Das andere ist der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Ich finde das sehr bedauerlich, weil die Deutschen bei der Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern eine bedeutende Rolle spielen könnten und es auch tun sollten. Leider führt jede ernsthafte Debatte hierüber immer und automatisch zu einer Debatte über Antisemitismus. Für die Deutschen ist es an der Zeit, einzusehen, dass sich die Welt auch außerhalb dieser Themen bewegt und dass es nicht immer nur um sie, den Antisemitismus und ihre eigene Nabelschau geht.

      Wie weit dürfen sich die Deutschen aus dem Fenster hängen?

      Es gibt deutsche Journalisten, die rufen ständig ihre Freunde in Amerika an und fragen, was sie schreiben dürfen. Sie kriechen geradezu im Staub vor den mächtigen jüdischen Organisationen. Dabei wissen sie genau, was in Israel passiert. Viele spielen sich als Helden auf, weil sie immer wieder den Holocaust und den Antisemitismus anprangern. Mit ist es geradezu peinlich, das zu lesen. Die Deutschen sollten wahren moralischen Mut zeigen und sagen: „Was im Zweiten Weltkrieg geschehen ist, war ein unbeschreibliches Verbrechen, wir haben keinerlei Absicht, es jemals zu vergessen, aber wir werden nicht mehr zulassen, dass man uns unter Hinweis darauf zum Schweigen bringt, wenn anderswo Verbrechen gegen die Menschenrechte begangen werden.“

      Eine offene Diskussion, über Themen, wie die von Ihnen unterstellten, quasi kriminellen, Machenschaften jüdischer Organisationen, ist eine heikle Sache. Wie wollen Sie verhindern, dass Rechtsextremisten dies für sich nutzen?

      Kommen Sie, das ist doch hier nicht die Weimarer Republik im Jahre 1928. Deutschland ist nach über 50 Jahren Demokratie kein vom Faschismus bedrohtes Land mehr, in dem hinter jeder Ecke Nazis lauern und nur darauf warten, die Macht zu ergreifen. Sie sollten eine offene Diskussion führen. Von mir aus spült die dann auch ein paar rechte Figuren an die Oberfläche. Das ist aber nicht das Ende Deutschlands.

      Entspricht das den Erfahrungen, die Sie selbst in Deutschland gemacht haben?

      Ich war oft genug in Deutschland. Das Risiko, dass hier plötzlich wieder Vernichtungslager aus dem Erdboden wachsen, ist nicht sehr groß. Viele Politiker gebrauchen das als Ausrede für ihren Opportunismus und ihre Feigheit. Was wirklich zu Antisemitismus führt, ist die Tatsache, dass Ihr Deutschen die Diskussion darüber unterdrückt. Wenn man offen darüber spräche, hätten die ganzen Betrüger und Gangster keine Chance mehr, Ihr Geschäft mit dem Holocaust weiter zu betreiben.

      Beim Thema Irak sind die Deutschen mutiger. Wie beurteilen Sie die Weigerung des deutschen Bundeskanzlers, sich im Irak-Konflikt hinter George Bush zu stellen?

      Es gibt ja in Wirklichkeit gar keinen Irak-Konflikt. Die Vereinigten Staaten machen sich vielmehr der größten Aggression seit der Nazi-Zeit schuldig, in totaler Verachtung des internationalen Rechts und aller internationalen Normen. Wir haben in den Vereinigten Staaten ein Gangster-Regime, das außer Kontrolle geraten ist. Jeder außerhalb Amerikas weiß das.

      Und nur die Deutschen wagen es, dies offen auszusprechen?

      Was die Amerikaner jetzt ärgert, ist dass Deutschland in bemerkenswerter Weise seine Lektion aus dem Zweiten Weltkrieg gelernt hat. Die meisten Nationen, die einen Krieg verlieren, denken nur darüber nach, was sie machen müssen, um das nächste Mal zu gewinnen. Nicht so die Deutschen. Sie haben gelernt: Wir haben verloren und wir hatten es auch verdient, denn kriminelle Angriffskriege und gesetzlose Gangster-Regime sind falsch. Und sie haben danach gehandelt. Man kann es der Mehrheit hier, die sich gegen den Krieg gestellt hat, nicht hoch genug anrechnen, dass sie einem kriminellen Angriffskrieg eine Absage erteilt hat. Sie sind ein großes Vorbild für alle anderen: Sie hatten als erste den Mut, eine Regierung auf Grund ihrer Anti-Kriegs-Agenda zu wählen, die dem Washingtoner Regime Paroli bietet.

      Und wer soll dem Bagdader Regime Paroli bieten?

      Das kriminelle Bagdader Regime startet jedenfalls keinen Angriffskrieg auf die Vereinigten Staaten. Wie man damit umgehen soll? Es gibt eine Menge krimineller Regime auf der Welt. Die meisten werden doch von den USA an der Macht gehalten. Nichts kümmert die US-Regierung weniger, als die Frage, ob ein Regime kriminell ist. Die Frage ist doch nur, ob deren Verbrechen uns, oder jemand anderem dienen. So lange sie unseren Interessen dienen, ist die Regierung damit sehr zufrieden.

      Lesen Sie die Fortsetzung: Teil II: Norman Finkelstein - "Israel provoziert die Selbstmordanschläge"

      Das Gespräch führte Christian Kreutzer


      Quelle:
      FAZ.NET
      Text: @kre
      Bildmaterial: dpa
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 22:07:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      guter Beitrag!
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 22:41:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Respekt!!!

      sehr gut
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 22:50:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wann wird Finkelstein zu Friedmann eingeladen?

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 23:09:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ wasser,


      danke, sehr guter beitrag.


      hr. finkelstein darf das ja sagen, aber ein deutscher mußden mund halten. hr. friedmann als sprachrohr der "heiligen instanz" würde das dann schon richten.

      mit der aussage ist hr. finkelstein bestimmt nicht alleine in deutschland, aber wir "müssen" uns ja zurück halten.

      besonders gegenüber einem volk, das sich ja ständig nur wehrt, indem es in einem anderen land schnell einige häuser zerstört und sich dann natürlich wieder nur verteidigt hat.

      oder auch einmal einige kinder erschießt. dann war das nur vergeltung für einen anderen anschlag.

      hat den vorteil, daß man als zeitungsreporter keine neuen seiten erstellen muß. man nehme die alte titelstory her und ersetzte z.B. 3 durch 5, erschossen wird mit verwundet überschrieben. der rest passt!

      sorry, das datum muß der fritze noch ändern.

      die story bleibt die alte.

      ich sag nur, scheiße

      gruß

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      Avatar
      schrieb am 15.10.02 01:49:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      "Horst Mahler (NPD) ruft zur "weltweiten Indifada" gegen
      "Agenturen der jüdischen Macht" auf.
      "Wir zollen dem jüdischen Gelehrten Norman Finkelstein
      Respekt ......"

      Wie fühlt man sich mit Mahler so intim am selben Sofa?
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 02:18:52
      Beitrag Nr. 7 ()
      Respekt!
      Es müßte mehr Menschen geben, die das so offen aussprechen wie Herr Finkelstein.

      @makaflo
      Nur weil die falschen Leute versuchen solche Äußerungen für sich zu vereinnahmen und zu instrumentalisieren, werden die Äußerungen selber dadurch noch lange nicht falsch.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 10:40:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      # 7
      So wie Horst Mahler als Außenseiter im Spektrum der politischen
      Meinungen in der Bundesrepublik anzusehen ist, gilt Finkel-
      stein als Außenseiter in den USA und Israel.

      Den einen zählst du zu den "falschen Leuten", dem anderen zollst
      du "Respekt".

      Selektive Wahrnehmung zur Pflege der Vorurteile ist zwar be-
      quem aber nicht sehr überzeugend.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 10:45:48
      Beitrag Nr. 9 ()
      Seit wann ist Finkelstein ein Rechtsradikaler?

      Dieser Vergleich mit Mahler ist unpassend und verleumderisch. Aber für manche gilt ja jede Kritik an Israel bereits als rechtsradikal.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 10:50:17
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ stirner,
      erst lesen, dann loslegen!
      Der Vergleich bezieht sich auf die Außenseiterposition im
      Meinungsspektrum, nicht auf den politischen Standort.
      Oder ist dir das zu hoch?
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 11:07:31
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wem ich meinen Respekt zolle und wessen Grundhaltung ich als "falsch" beurteile hängt nicht davon ab, ob jemand Außenseiter ist. Das ist aber gerade das genaue Gegenteil von "selektiver Wahrnehmung".

      Wer unbequeme Wahrheiten ausspricht, macht sich eben nicht selten damit zum Außenseiter. Das heißt aber noch lange nicht, dass alle Außenseiter die Wahrheit sagen.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 11:25:00
      Beitrag Nr. 12 ()
      # 11
      Ja, Nemux,
      aber wer entscheidet, ob das, was jemand sagt, "die Wahrheit" ist?
      Ich halte Finkelsteins Aussagen nicht für "die Wahrheit"
      (wie übrigens eine große Mehrheit der Historiker), du dage-
      gen offenbar schon.

      Sind wir da nicht doch bei der "selektiven Wahrnehmung"?
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 12:35:59
      Beitrag Nr. 13 ()
      Bin mir nicht sicher, ob es Sinn macht, aber einen Versuch wage ich noch:

      @makaflo
      >(wie übrigens eine große Mehrheit der Historiker)
      Könntest du das mal belegen?

      >Sind wir da nicht doch bei der "selektiven Wahrnehmung"?
      Nein, sondern allenfalls bei Subjektivität. Auch wenn ich nicht "selektiv" wahrnehme, ist die Beurteilung meiner Wahrnehmung natürlich immer subjektiv.
      Wenn es dir besser gefällt, so ergänze ich meine obige Aussage gerne dahingehend, dass ich Finkelsteins Aussagen für subjektiv richtig halte und dass sie darüberhinaus einige objektiv nachprüfbare Wahrheiten enthalten, z. B. diese hier:
      "Es gibt eine Menge krimineller Regime auf der Welt. Die meisten werden doch von den USA an der Macht gehalten. Nichts kümmert die US-Regierung weniger, als die Frage, ob ein Regime kriminell ist. Die Frage ist doch nur, ob deren Verbrechen uns, oder jemand anderem dienen. So lange sie unseren Interessen dienen, ist die Regierung damit sehr zufrieden."
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 12:45:33
      Beitrag Nr. 14 ()
      ALIBI

      "Meine besten Freunde sind Juden", pflegt der Antisemit zu sagen und will damit andeuten, dass er alle übrigen Juden nicht ausstehen kann.

      Ephraim Kishon
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 16:56:44
      Beitrag Nr. 15 ()
      # 13

      1. Wenn du bei google "Norman Finkelstein" eingibst, erhätst
      du ca 16 800 Angaben, in Deutsch noch ca. 9 000.
      Wenn du dir die Mühe machst, dich ein wenig reinzulesen,
      wirst du meine Aussage bestätigt finden.
      Klar ist, dass es sich bei Finkelsteins Buch nicht um eine
      wissenschaftliche Abhandlung, sondern um eine "Streitschrift" handelt, mit dem Ziel zu provozieren.

      2. Ob "selektive Wahrnehmung" oder "subjektive Wahrheit" macht im Endeffekt keinen großen Unterschied.
      Bei der Wahl deines Beispiels habe ich dagegen schon Zweifel, die ich durch Fragen zu verdeutlichen suche:

      a) Was ist ein "kriminelles Regime"?
      b) Welche Kriterien muss es erfüllen, dass wir es so nennen können?
      c) Sind du und ich oder andere in der Lage zu überprüfen,
      ob die USA solche Regimes "an der Macht halten"?
      d) Mit welchen Mitteln geschieht das ggf.?
      e) Ist es nicht im Sinne einer Staatsraison sogar geboten,
      die Regierungen in anderen Staaten zu begünstigen, die für den eigenen Staat vorteilhaft erscheinen? Darf Schröder z. B. im österreichischen Wahlkampf den SPÖ-Kanzlerkandidaten unterstützen? Darf er mit Blair einen Vertrag schließen, der ihm beim nächsten Wahlkampf Pluspunkte einbringt?
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 18:53:57
      Beitrag Nr. 16 ()
      @makaflo

      1. Ich habe nicht über das Buch von Finkelstein gesprochen sondern über seine Äusserungen in dem Interview (darum geht es in disem thread nämlich, gelle?) - Sein Buch kenne ich bisher nur vorm Hörensagen, hatte noch keine Gelegenheit es zu lesen. Daher sag ich dazu auch nichts.

      2. Ich weiß zwar nicht, ob Google da so das allerbeste Werkzeug ist (ich pflege hin und wieder ein Buch zu lesen - und regelmassig die Zeitung), aber versuchs halt: gib doch einmal "Irak" ein und recherchiere ein wenig die 70er und 80er Jahre mit besonderem Blick auf die Rolle der USA und das Verhältnis zu Saddam Hussein. (Ich mein: dass DER kriminell ist, darüber brauchen wir nicht streiten, oder? ;) )
      Dasselbe kannst du mit Afghanistan machen etc. etc.
      Avatar
      schrieb am 15.10.02 19:35:10
      Beitrag Nr. 17 ()
      nemux,
      Was Finkelstein in seinem Interview von sich gibt, findet
      sich bereits im wesentlichen in seinem Buch.
      Darum auch mein entsprechender Hinweis.
      Schade, dass du auf meine Fragen keine Antworten hast.

      Richtig ist aber schon, dass die Amerikaner auf den Irak
      gesetzt haben, weil sie damals im Iran unter den Ajatollas
      die größere Gefahr gesehen haben.

      Aber irren ist bekanntlich menschlich.
      Und dem Vernehmen nach sind auch amerikanische Politiker Menschen.


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