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    Chartanalyse Weekly - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.10.02 21:29:28 von
    neuester Beitrag 25.10.02 15:00:46 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 24.10.02 21:29:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://www.goingpublic.de/news/chartanalyse/index.hbs

      Chartanalyse Weekly 22.10.2002, 16:30
      Erlebnis mit dem Fuchs - Staubsauger-Effekt
      Keine Frage! Was derzeit an den Märkten abläuft, ist nicht normal und muß daher mit dem Begriff „Ausnahmeerscheinung“ beschrieben werden. Dies ändert jedoch nichts an unserer positiven Einschätzung, daß diese Ausnahme noch länger andauern wird.

      Wieder viele eMails

      Die CW-Leser schreiben mir weiterhin überdurchschnittlich viele eMails. Hatten diese vor zwei Wochen noch einen eher aggressiven Tenor, so zeichneten sich die zuletzt eintreffenden eMails im wesentlichen fast immer durch zwei Bausteine aus. Erstens gratulierten mir diese Leser zum guten Timing des Tiefpunktes und sprachen mir ein Kompliment für die per Saldo guten Prognosen der vergangenen Zeit aus. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken und nehme dies als Ansporn, mich weiter „reinzuhängen“. Der zweite Teil der Leserbriefe kann im wesentlichen durch folgendes Statement wiedergegeben werden, welches ich hier – hoffentlich im Sinne dieses Schreibers – wörtlich zitieren möchte:

      “Bisher wurde ich immer letztendlich eines besseren belehrt, wenn ich einige Wochen Ihre Einschätzung für falsch hielt, aber dieses Mal reicht, denke ich, nur ein kleiner Windstoß und das Kartenhaus bricht oberfies zusammen.“

      Bulle und Bär

      Dieses Zitat gibt das wieder, was die meisten eMail-Schreiber und damit vermutlich auch die meisten Investoren denken. Allgemein wird die jetzige Aufwärtsbewegung als eine Bearmarket-Rallye betrachtet, der zwar durchaus noch weiteres Potential eingeräumt wird (bis zu 4.000 Dax-Punkten reicht in der Regel die Phantasie), aber insgeheim wird befürchtet, daß die Märkte genauso schnell wieder in sich zusammenfallen werden, sobald die ökonomischen und fundamentalen Realitäten wieder in den Vordergrund rücken. Ich kann diese Ängste verstehen, wurden wir alle doch während der vergangenen 2 ½ Jahre mit der „Brechstange“ dahingehend konditioniert, daß nach heftigen Rallyes, in denen der Bulle quiek-fidel erschien, der Bär schon um die Ecke lauerte und mit einem einzigen Prankenschlag alles wieder zunichte machte. Allerdings könnte es diesmal anders kommen, und mit der folgenden Beschreibung eines sich jüngst zugetragenen Erlebnisses möchte ich andeuten, was damit gemeint ist:

      Erlebnis mit dem Fuchs

      Kürzlich fuhr ich mit dem Auto auf meinem Nachhauseweg über eine mir in- und auswendig vertraute Landstraße. Es war stockdunkel (woran Sie ersehen können, wie lange ich arbeite ;-)). Meine Geschwindigkeit betrug etwa 70 km/h, und zumal ich der Einzige auf dieser Straße war, sinnierte ich vor mich hin und fühlte mich recht wohl dabei, so dahin zu fahren. Plötzlich sah ich nur wenige Meter vor meinem Auto am rechten Seitenstreifen einen Fuchs, wie er zum Sprung auf die Straße ansetzte. Reflexartig stand sofort ich mit meinem vollen Gewicht auf der Bremse. Als ich nach etwa 30 Metern unter heftigstem Rattern des ABS zum Stehen kam, blieb ich geschockt erst einmal einige Sekunden in meinem Auto sitzen – mein Kopf glühte in Anbetracht des Adrenalinstoßes von 0 auf 100 – und ich atmete tief den ekelhaften Gestank von verbranntem Bremsbelag ein. Nach einer Weile kam mir in den Sinn, daß der Fuchs vielleicht schwerverletzt am Straßenrand lag, und so stieg ich mit schlotternden Knien aus und ging die Straße zurück, um ihn gegebenenfalls von seinen Leiden zu erlösen. Zwar kam mir nach ein paar Schritten in den Sinn, daß ich gar nichts dabei hatte, um den Fuchs zu erschlagen, dennoch ging ich weiter. Wahrscheinlich ging ich doppelt so weit zurück wie mein Bremsweg betrug, und irgendwann war mir klar, der Fuchs und ich hatten in „einvernehmlichem Zusammenspiel“ diese brenzlige Situation gemeistert. Der Fuchs hatte wohl noch frühzeitig seinen Sprung abgebrochen oder aber konnte noch im Sprung eine Rechtsdrehung vollziehen und sich so vor dem „Zugriff“ meines Kühlergrills entziehen, und das Ganze vermutlich auch Dank meiner beherzten Bremsaktion. Soweit mein Erlebnis.

      Und die Moral von der Geschicht’

      Als ich – immer noch unter leichtem Schock stehend – meine Fahrt fortsetzte, begann ich über das Erlebnis nachzudenken: Beide, Fuchs und ich, hatten ein festes Vorhaben, er wollte springen und ich wollte gemächlich dahinfahren, so wie wir es beide schon Tausende Male getan haben. Als aber beide Vorhaben zu kollidieren drohten, befreiten wir uns beide erstens von unseren Konditionierungen und reagierten zweitens blitzschnell und konnten damit die ansonsten unausweichliche Katastrophe verhindern. Und nun schlagen wir den Haken zur Börse: Die Märkte haben uns durch immer weiter fallende Kurse – begleitet durch Horror-Meldungen aus Wirtschaft und Unternehmen – dazu konditioniert, uns von Aktien fernzuhalten oder aber auf fallende Kurse zu spekulieren. Auch ich hatte während des Septembers den Mut verloren und das „Kernschmelze“-Szenario zumindest für nicht unwahrscheinlich gehalten. Aber irgendwann kam eine Situation, in der diese Konditionierungen mit der Realität kollidierten. Nicht, daß sich ab dem 9. Oktober die Welt plötzlich besser darstellte, nein. Aber die Kurse waren inzwischen so weit gefallen, daß das, was zumindest auf Sicht eines absehbaren Zeitraums an Ungemach hätte passieren können, weit über die Maßen in den Kursen eskomptiert war. So kam es zu dieser atemberaubenden Wende an den Märkten. Und als sich letztere abzeichnete, konnte die Devise nur lauten: Konditionierung sofort beiseite schieben und schnellstmöglich reagieren. Zwar zeigt die Wirtschaft weiterhin keine ernstzunehmenden Erholungstendenzen und auch ein Krieg könnte in Bälde beginnen. Genau das sind doch die Faktoren, die die Anleger vom Investieren abhielten und abhalten. Aber wenn nun einmal der letzte der Ängstlichen verkauft hat, dann haben die Märkte gar keine andere Wahl mehr, als zu steigen.







      Intermarket

      Im aktuellen GoingPublic Magazin werden in der Rubrik „Markets & Sectors“ eine ganze Reihe von Indizien dafür genannt, daß das Tief vom 9. Oktober vermutlich eine zumindest mittelfristige Aufwärtsbewegung eingeläutet hat. Dort werden sowohl zyklische, sentimenttechnische, charttechnische und fundamentale Gründe für diese These gegeben. Ein weiterer bisher noch nicht angesprochener Grund ist auch aus Intermarket-Überlegungen heraus zu sehen. So verdeutlicht obenstehender Chart, daß seit März dieses Jahres (in dem die letzte große Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten einsetzte), der Bund-Future und der Dax-Index (blaue Linie) einen weitestgehend konträren Verlauf nahmen. Die Angst vor Krisen, Skandalen und Pleiten trieb die Anleger heraus aus Aktien und hinein in die Anleihen. Ab etwa August, ab dem die heftigste und finale Abwärtsbewegung im Dax einsetzte, stieg der Bund-Future zwar weiter, aber mit deutlich abgebremsten Momentum. Charttechnisch gesprochen vollzog er einen aufwärtsgerichteten Keil. Gemäß Lehrbuch folgt nach solchen Keilen, sobald sie unterschritten werden, eine schnelle Abwärtsbewegung. Obendrein läßt sich erkennen, daß das letzte Top des „Bund“ fast genau an das Niveau von November des letzten Jahres heranführte, also eine Marke, die von vornherein schon dazu angebracht ist, einen massiven Widerstand darzustellen. Da solche Keile für gewöhnlich größere Trends beenden, kann aus Intermarket-Überlegungen heraus geschlossen werden, daß die Bund-Aufwärtsbewegung seit März 2002 beendet ist und nun eine längere Abwärtsbewegung ansteht. Entsprechend positiv sieht die Lage bei den Aktien aus. Also auch aus dieser Sicht ergibt sich ein Indiz dafür, daß die jetzige Aktien-Rallye nur der Beginn von „etwas Größerem“ ist. Unabhängig davon ist natürlich jederzeit eine scharfe Korrektur an den Aktienmärkten möglich. Um aber hier nicht zu sehr unter Streß zu kommen, war es eben notwendig, möglichst schnell zu reagieren (man denke an mein Erlebnis mit dem Fuchs), um so über genügend „emotionalen Puffer“ zu verfügen. Nach wie vor bleibt es bei der hier bereits geäußerten Prognose, daß der Dax innerhalb der nächsten 6 bis 7 Monate die Marke von 5.000 Punkten überwinden wird.

      Der Staubsauger-Effekt

      Sollte unsere Prognose eintreffen, so würde dies natürlich damit einhergehen, daß der Großteil der Investorenschaft, der sich bislang noch mit Käufen am Aktienmarkt zurückhält, durch die starken Kurssteigerungen quasi wieder in den Markt gesogen wird. Ich hatte dieses Verhalten in einer früheren Ausgabe des GoingPublic Magazins schon einmal als „Staubsauger-Effekt“ bezeichnet. Mit dem Ablauf von Zeit und der Überwindung von Kurshöhe werden sich die Aktien wieder dermaßen „schmackhaft“ bei Anlegern präsentieren, daß vermutlich eine ganze Reihe derer diesen Verlockungen nicht widerstehen kann. Es bleibt zu befürchten, daß der Großteil aber erst in der Endphase der Aufwärtsbewegung „umfallen“ wird oder zwar schon vorher einsteigt, aber in den rabiaten Korrekturen „abgeschüttelt wird. Um dem „Staubsauger-Effekt“ zu entgehen, ist es also sehr hilfreich, wenn man den Markteintritt sehr früh wagt bzw. seine auf Baisse getrimmten Konditionierungen sehr früh ablegt.







      Neuer Markt

      Wie der Nemax-Chart in einer längerfristigen Einstellung (incl. der Höchstkurse) zeigt, notiert der Neue Markt derzeit knapp unter einem massiven Widerstand, übrigens ähnlich dem Dax. Es ist daher davon auszugehen, daß nun eine Korrektur, seitwärts oder abwärts, einsetzt, die die Aktien zum Kräftesammeln ziemlich notwenig hätten. Eine Garantie für eine solche Korrektur und damit eine neue Einstiegsmöglichkeit für Nachzügler gibt es jedoch nicht. Die Märkte sind momentan „wie vom Hafer gestochen“, weshalb man kurzfristig prinzipiell alles für möglich halten sollte. Das längerfristige Kursziel von mindestens 800 NASI-Punkten – im optimistischen Falle halte ich auch weit mehr für möglich – bleibt weiterhin bestehen.

      Zu den Empfehlungen

      Mit Ausnahme von LION bioscience notieren alle zuletzt empfohlenen Titel deutlich im Plus. Von den drei limitierten Kaufempfehlungen ist nur Teleplan aufgegangen, Kontron und Süss MicroTec sind „ohne uns“ davongezogen. Dabei wurde das Limit für Süss gerade mal um 5 Cent intraday verpaßt. Insgesamt ist unsere Strategie aber aufgegangen: Auf jeden Fall einen Fuß in die Tür setzen und im Falle eines Rückschlags nachlegen. Auch wenn eine Korrektur in den kommenden Tagen wahrscheinlich ist, halten wir an allen Titeln fest. Das Limit für Kontron wird auf 2,60 Euro (akt.: 3,35 Euro) heraufgesetzt, dasjenige für Süss mit 2,85 Euro (akt.: 3,75 Euro) bleibt bestehen.

      Fazit:

      Kurzfristig heißt die Devise: Alles kann, nichts muß!
      Mittelfristig stehen wir weiter zu unseren gewagten Prognosen.

      Ralf Flierl
      GoingPublic Media AG



      Diese Rubrik erscheint jeden Dienstag nachmittag.
      Haben Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Beitrag? Dann schreiben Sie an flierl@goingpublic.de.
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 22:18:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi Grena,

      guter Beitrag, aber die "wichtigen" Erkenntnisse muss wieder einmal jeder selbst erlangen, z.B.:

      Kürzlich fuhr ich mit dem Auto auf meinem Nachhauseweg über eine mir in- und auswendig vertraute Landstraße. Es war stockdunkel...
      --> woran Sie ersehen können, wie lange ich arbeite

      Meine Geschwindigkeit betrug etwa 70 km/h
      --> ich brauch` endlich ein neues Auto (armer, kleiner Clio)

      zumal ich der Einzige auf dieser Straße war
      --> und verfahren hab ich mich auch noch

      aber da ich nach 25% - Anstieg vom Low keine Gewinnmitnahmen erwarte, muss ich meinen Clio noch eine Weile fahren
      Avatar
      schrieb am 24.10.02 22:34:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      @smartmoney2

      Jeder sieht es mit seinen eigenen Augen und seiner Realität, ups......hab ich die Brieftasche vergessen ;)
      Avatar
      schrieb am 25.10.02 15:00:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      http://www.goingpublic.de/news/kolumne/detail.hbs?recnr=7770

      GoingPublic Kolumne 25.10.2002, 14:05  
      Lernen von den Großen - Neulich beim Anlagegipfel

      In diesen unseren schweren Börsenzeiten ist Geldverdienen wahrlich kein leichtes Unterfangen. Wie pack ich’s an? Kaufen, verkaufen oder doch besser abwarten? Wer könnte diese Frage besser beantworten als Fondsmanager und Strategen!

      Wenn sich die Elite trifft, dann nur standesgemäß. Vor kurzem war es wieder soweit. Eine große Fachzeitschrift lud zum Geldanlagegipfel – ins Berliner Hotel Adlon. Ein ausgewählter Kreis von Fondsmanagern und Anlagestrategen traf sich dort, um über das aktuelle Marktgeschehen, die Aussichten und natürlich über die richtigen Strategien zu diskutieren, mit denen trotz all der Widrigkeiten noch gutes Geld an der Börse zu verdienen ist.

      Neidvoll muß der Autor eingestehen, nicht zu dem erlauchten Kreis der Teilnehmer dieses Gipfels gehört zu haben. Ob das ein Nachteil ist, ist schwer zu sagen. Alle Informationen über das dort Gesagte stammen daher nicht aus erster Hand, sondern lediglich aus Medienberichten, reichen aber dennoch aus, um sich einen ersten, äußerst amüsierten Eindruck der dort verbreiteten Weisheiten zu machen.

      In welcher Situation sich die Börse aktuell befindet, darüber wurde heftig und kontrovers diskutiert. Einig aber war man sich darin – so ist zu lesen – daß angesichts der unsicheren Zukunft die richtige Investmentstrategie immer wichtiger werde. Eine tiefschürfende Erkenntnis, klar und einsichtig. Wahre Meister, die dort am Werke waren.

      Die Märkte dürften volatil bleiben, daher waren einige der Meinung, es reiche nicht, sich nur auf den Index zu verlassen. Aktives Portfoliomanagement sei deswegen notwendig. Angesichts der Tatsache, daß kaum ein Fondsmanager in der Lage ist, eine Benchmark (einen Index) längerfristig zu übertreffen, stellt sich dem aufmerksamen Zuhörer (respektive Leser) unwillkürlich die Frage, für wen denn das aktive Portfoliomanagement wichtiger ist. Für den Anleger oder doch eher die Bank?

      Und noch eine Erkenntnis wollten die Herren Geldverwalter ihrem Publikum nicht vorenthalten. Jetzt komme es darauf an, so postulierten sie, auf defensive Werte zu setzen. Unternehmen also, die kontinuierlich gutes und verläßliches Zahlenwerk präsentieren und noch dazu ein stetiges Wachstum aufweisen können. Und wieder sind wir sprachlos ob der Einsichten, die so bislang noch nicht in Worte gefaßt worden sind.

      Was lernen wir daraus? Auch die Experten haben ihn nicht, den Schlüssel zum sicheren Börsenerfolg. Oder aber, was viel sicherer ist, sie besitzen ihn, und haben ihn deshalb beharrlich verschwiegen.


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