checkAd

    Schuldenfalle - historischer Vergleich - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.10.02 13:05:36 von
    neuester Beitrag 12.11.02 13:33:38 von
    Beiträge: 10
    ID: 653.347
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 692
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 13:05:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Geschichtskenner gesucht.
      Ist es jemals einem Staat gelungen, aus einer vergleichbaren Schuldenfalle in der die BRD sich derzeit befindet, ohne Geldentwertung herauszukommen? Ich bezweifle, dass das möglich ist.
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 13:06:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ja, Argentinien! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 13:07:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Dann recherschier doch mal.
      Hast ja internet, gelle?
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 13:11:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      @vengo: Das haben schon viele geschafft. Es gibt eine ganze Menge von Ländern, die Mitte der 90er deutliche höhere Verschuldungsquoten hatten als Deutschland heute. Viele von denen haben in der Zwischenzeit die Schulden deutlich gesenkt, ohne dass es in den letzten Jahren eine Inflation gegeben hätte.

      Schau mal hier für einen Vergleich:


      http://www.wko.at/statistik/Extranet/Bench/schuld.pdf
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 13:16:31
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ja es wäre möglich aber nicht in so einem Beamten Land mit so einer Regierung

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4220EUR +2,93 %
      Die bessere Technologie im Pennystock-Kleid?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 13:36:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Niederlande England aus dem Kopf
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 13:48:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      Warum machst du kein Komma? ist doch eine Aufzählung und
      verwirrt den interessierten Leser total!
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 14:21:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      schweden...
      Avatar
      schrieb am 30.10.02 15:04:32
      Beitrag Nr. 9 ()
      , :p
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 13:33:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      Eine hohe Schuldenquote und damit hohe "Gläubigerquote" führt langfristig zu einer für das Wirtschafts-Wachstum negativen Vermögensverteilung.

      Ich will als Beispiel mal die Staatsschulden nehmen. Ein quasi risikoloses Investment, bei dem die Gläubiger die Anleger sind, die sich Staatsanleihen in ihr Depot legen.
      Erhöhen sich die Staatsschulden schneller als das BIP, so wird die Einnahmenseite des Staates immer mehr für die Zinszahlungen gefordert, wie ja auch in vielen Ländern aktuell geschehen. Wir arbeiten, um Steuern zu zahlen, die wiederum unsere Staatspapiere verzinsen.

      Das wäre im Endeffekt mit steigendem Steuersatz nichts weiter als ein Buchungsproblem, wenn jeder den gleichen Anteil der Staatsanleihen halten würde. Das ist aber nicht der Fall.

      Jeder Bürger hat zwar rechnerisch den gleichen Anteil der Staatsschulden auf seiner Soll-Seite zu verbuchen, und entsprechend Zinsen über Steuern zu zahlen. Aber die Gläubigerstruktur ist anders. Es profitieren diejenigen, die über große - überdurchschnittliche - Bestände der Staatsanleihen verfügen.

      Wer sorgt dann für Infrastruktur, Bildung, Investitionen, wenn der Staat immer mehr als Eintreiber der Zinszahlungen fungiert? Als Ausgleich müssten es eigentlich diejenigen tun, die Profiteure der Entwicklung sind. Das sind ja teilweise die Bürger selbst, und genau deshalb müssen wir schon jetzt immer mehr bezahlen, was früher vom Staat, den Ländern oder den Kommunen subventioniert wurde, aber das ist nur ein kleiner Teil, einige Ausgaben wie Verteidigung, Sozialsystem verlangen staatliche Finanzkraft. Also - wer zwingt die Profiteure dazu? Niemand. Und damit werden sie es auch nicht tun.

      Die zusätzlichen Kosten und reduzierten Staatsleistungen treffen also prinzipiell alle Bürger, aber nur ein Teil davon profitiert auch von der Verzinsung der Staatspapiere.

      Anders gesagt: Die Nettoausgaben eines jeden einzelnen an den Staat (Steuer-Zahlungen minus staatliche Leistungen), die reale Steuerlast, ist gegenüber dem Szenario ohne Staatsschulden zugunsten der Besitzer der Staatspapiere verschoben, sie sind Netto sogar teilweise im Plus.

      Die Ungleichverteilung innerhalb der Gläubigerstruktur hat also unmittelbar zu Folge, daß eine Minderheit die Mehrheit dieser Papiere hält. Diese Minderheit kann durch den Zinseszinseffekt ihr Vermögen immer weiter emporschrauben. Unternehmen und die meisten Privaten arbeiten immer mehr für die "großen" Gläubiger, die ihrerseits nicht produktiv werden müssen, da ihre weiteren Einnahmen ja längst gesichert sind. Wie gesagt unter der obigen Annahme, daß die Schulden schneller als das BIP steigen, sich also die Schuldenquote erhöht.

      Was ist die Folge? Die Realwirtschaft liegt brach, da die Unternehmen und Privatanleger immer weniger Geld zu Verfügung haben. Denkt man das extrem weiter, so würde irgendwann das Geld im wahrsten Sinne "weg" sein und auf den Konten der Anleihen-Besitzer ruhen. Was auch kein Problem wäre, wenn diese entsprechend alles verkonsumieren würden. Das tun sie aber nicht, sondern sie stecken der Logik der Rendite-Erwartungen gemäß alles über die Deckungs des Lebensunterhaltes hinausgehende in weitere Staatspapiere.

      Natürlich kommt es nur theoretisch so, vorher geht der Staat entweder pleite, oder druckt sich neues Geld über die Notenbank, oder senkt die Verzinsung der Papiere Richtung Null.

      Entsprechende Überlegungen kann man nun auch für die Unternehmens-Schuldenquote zu machen. Alle Unternehmen zusammen erfordern eine höhere Rendite der mit den Schulden getätigten Investition als die gesamte Zinslast. Eine steigende Insolvenzquote aufgrund einer nicht einzuhaltenden Rendite wäre dabei gar nicht mal das Problem, da gleichzeitig auch Forderungen der Unternehmen an andere Marktteilnehmer hinfällig werden. Ein steigende Verschuldung impliziert aber steigende Gewinne für die Gläubiger, welche ebenfalls Umverteilungsprozesse in Gang setzen wie sie für den Staatlicher beschrieben wurden.

      Man könnte also als Vereinfachung sagen, daß die Anleihen-Besitzer unter Umständen zu viele Zinsen erhalten. Fair ist langfristig eine BIP-orientierte Verzinsung. In der freien Wirtschaft sind Schulden kein Problem, wenn der eingesetzte Kredit eine höhere Rendite als die Zinslasten abwirft. Für den Staat keines, wenn der eingesetzte Kredit zu einem höheren BIP-Wachstum als die Zinsbelastung führt.

      Bei Übertreibungen sind die Bedingungen aber nicht zu erfüllen. Dann hat die oben besprochene Vermögens-Umverteilung (resultierend aus einer wachsenden Schuldenquote) eine Ausgabenreduzierung des Staates und Unternehmen für Investitionen sowie eine Konsum-Reduzierung der Bürger zur Folge, der daher negativ für die Gesamt-Wirtschaft ist. Damit wären wir bei meinem ersten Satz.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Schuldenfalle - historischer Vergleich