Staatsverschuldung: Vergleich BRD ./. USA - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 05.11.02 22:43:14 von
neuester Beitrag 07.11.02 13:00:34 von
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8. | 17. | 7,3000 | -0,07 | 36 |
BRDeutschland:
Welche Höhe hat die Staatsverschuldung gegenwärtig?
Auch im Jahre 2001 haben die Staatsausgaben die Staatseinnahmen bei weitem überstiegen. Es wurden neue Schulden
aufgenommen, und es war ein wesentlicher Anteil der Staatsausgaben, der auf diese Weise finanziert wurde.
Endabrechnung für 2001 laut Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts:
Staatseinnahmen 922 Mrd. EUR
Staatsausgaben -971 Mrd. EUR
------------------------------
Fehlbetrag -49 Mrd. EUR (=Neuverschuldung)
Die Finanzpolitik strebt an, in einigen Jahren die Einnahmen und Ausgaben eines Jahres ins Gleichgewicht zu bringen
("ausgeglichener Haushalt", "Neuverschuldung Null"). Die obigen Zahlen machen deutlich, wie gewaltig die
Steuererhöhungen und/oder Sparmaßnahmen sein müssen, um dieses Ziel zu erreichen.
Ende 2001 hat die Gesamtverschuldung der öffentlichen Haushalte in Deutschland eine Höhe von 1195 Milliarden EUR
erreicht (knapp 1,2 Billionen EUR). Das sind etwa 15.000 EUR pro Kopf der Bevölkerung, vom Säugling bis zum Greis.
Diese Gesamtverschuldung zieht eine gewaltige Zinslast nach sich. Unser Staat gab 2001 jeden siebten Steuer-Euro für
Zinsen aus! Ohne diese Last könnten also Lohnsteuer, Umsatzsteuer, Mineralölsteuer usw. jeweils um 1/7 niedriger sein.
.
Ist die Staatsverschuldung heute höher als früher?
Die Zeitreihen des Statistischen Bundesamts zur Verschuldung reichen bis 1955 zurück. In sämtlichen Jahren ist
die Verschuldung immer nur gestiegen, und zwar von damals 11 Mrd. EUR auf heute 1195 Mrd. EUR (siehe
Grafik). Nie wurde getilgt, immer nur umgeschuldet und neue Schuld aufgenommen! Insbesondere nach der Ölkrise
und nach der Wiedervereinigung stiegen die Schulden auf bis dahin nicht gekannte Weise.
Anmerkungen zur UMTS-Versteigerung
Die Staatsverschuldung läuft dem Wirtschaftswachstum davon. Das Bruttoinlandsprodukt ist ab 1968
dokumentiert. Wie sich aus der Grafik ergibt, ist es seit 1968 auf das 7-Fache gestiegen, die Gesamtverschuldung
aber auf das 19-Fache!
Früher wurde investiert. Heute werden Zinsen gezahlt. Die Qualität der Neuverschuldung hat sich völlig
verändert. Bis in die 80er Jahre hinein machte der Staat neue Schulden, um Straßen, Krankenhäuser, Altersheime
zu bauen. Heute macht er neue Schulden, um die Zinsen von den alten Schulden zu bezahlen! Das zeigt
anschaulich ein Bild der Jahre 1980 und 2000.
.
Spiralwirkung
Auffällig oft werden im Zusammenhang mit der Staatsverschuldung bildhafte Ausdrücke gebraucht: Es ist die Rede von der
Schuldenfalle, einem Schneeballsystem, einer Schuldenlawine, dem alles verschlingenden Moloch Schulden, von einer
Spirale, die sich immer schneller dreht usw. Selbst die Deutsche Bundesbank greift in ihrem Monatsbericht März 1997 zu
einer Metapher: "Die Verschuldung nährt sich aus sich selbst heraus."
Damit ist eine Entwicklung gemeint, die seit den 80er Jahren bei uns in Gang ist: Jahr für Jahr sind die Zinsen höher als
die gesamte Neuverschuldung ("Primärüberschuss"). Sehr deutlich wird das beim Vergleich der Jahre 1980 und 2000. Das
bedeutet: Es werden neue Schulden nicht gemacht, um Straßen zu bauen. Vielmehr werden neue Schulden
aufgenommen, um die Zinsen der alten Schulden zu bezahlen. Das führt dazu, dass die Gesamtverschuldung und damit
die Zinsen des nächsten Jahres noch höher sind als im laufenden Jahr. Dann werden für die Zinsen wieder neue Schulden
gemacht und so weiter und so weiter...
Es trifft also zu: Die Schulden sind zum Selbstzweck entartet.
Unsere Staatsfinanzen stecken in einem Teufelskreis!
USA:
In Deutschland steigt die Gesamtverschuldung, in den USA sinkt sie: Nach 30 Jahren Neuverschuldung ist
den USA die Trendwende gelungen. In den letzten Jahren wurden Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet: Grafik
Dafür gibt es zwei Ursachen: Ein ungewöhnlich lang anhaltender Boom der Wirtschaft und der Kampf um das
Balanced Budget.
Für die Zukunft ist in den USA gesetzlich festgeschrieben, dass der Haushalt ausgeglichen sein muss. In Europa
genehmigen sich die Länder nach den Maastricht-Kriterien Jahr für Jahr 3% Schuldenwachstum (gemessen am
Bruttoinlandsprodukt).
Die Sünden der Vergangenheit: Auch in den USA haben die Schulden eine ungeheuere Höhe erreicht: Allein die
Bundesschuld machte am 30.09.2000 3859 Mrd. EUR aus, das entspricht 35% des Bruttosozialprodukts
(Deutschland: 60,3% des Bruttoinlandsprodukts; ALLE öffentlichen Haushalte Ende 2000). Aber anders als in
Deutschland gibt es in den USA den konkreten Plan, die Schulden zu tilgen, und zwar bis zum Jahre 2012!
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
DAS SIND DIE FAKTEN, UM DIE DIEJENIGEN NICHT UMHINKOMMEN, DIE DIE USA SCHON IN DER GOSSE SEHEN !
In der BRDeutschland besteht, dank aufgeblähtem öffentlichen Dienst, engmaschigem Sozialnetz, etc. nicht mal die Spur einer Chance, aus der Schuldenspirale auszubrechen!!
Wenn also ein Land vor dem Abgrund steht, so sind das jedenfalls eher wir, als die USA!
Welche Höhe hat die Staatsverschuldung gegenwärtig?
Auch im Jahre 2001 haben die Staatsausgaben die Staatseinnahmen bei weitem überstiegen. Es wurden neue Schulden
aufgenommen, und es war ein wesentlicher Anteil der Staatsausgaben, der auf diese Weise finanziert wurde.
Endabrechnung für 2001 laut Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts:
Staatseinnahmen 922 Mrd. EUR
Staatsausgaben -971 Mrd. EUR
------------------------------
Fehlbetrag -49 Mrd. EUR (=Neuverschuldung)
Die Finanzpolitik strebt an, in einigen Jahren die Einnahmen und Ausgaben eines Jahres ins Gleichgewicht zu bringen
("ausgeglichener Haushalt", "Neuverschuldung Null"). Die obigen Zahlen machen deutlich, wie gewaltig die
Steuererhöhungen und/oder Sparmaßnahmen sein müssen, um dieses Ziel zu erreichen.
Ende 2001 hat die Gesamtverschuldung der öffentlichen Haushalte in Deutschland eine Höhe von 1195 Milliarden EUR
erreicht (knapp 1,2 Billionen EUR). Das sind etwa 15.000 EUR pro Kopf der Bevölkerung, vom Säugling bis zum Greis.
Diese Gesamtverschuldung zieht eine gewaltige Zinslast nach sich. Unser Staat gab 2001 jeden siebten Steuer-Euro für
Zinsen aus! Ohne diese Last könnten also Lohnsteuer, Umsatzsteuer, Mineralölsteuer usw. jeweils um 1/7 niedriger sein.
.
Ist die Staatsverschuldung heute höher als früher?
Die Zeitreihen des Statistischen Bundesamts zur Verschuldung reichen bis 1955 zurück. In sämtlichen Jahren ist
die Verschuldung immer nur gestiegen, und zwar von damals 11 Mrd. EUR auf heute 1195 Mrd. EUR (siehe
Grafik). Nie wurde getilgt, immer nur umgeschuldet und neue Schuld aufgenommen! Insbesondere nach der Ölkrise
und nach der Wiedervereinigung stiegen die Schulden auf bis dahin nicht gekannte Weise.
Anmerkungen zur UMTS-Versteigerung
Die Staatsverschuldung läuft dem Wirtschaftswachstum davon. Das Bruttoinlandsprodukt ist ab 1968
dokumentiert. Wie sich aus der Grafik ergibt, ist es seit 1968 auf das 7-Fache gestiegen, die Gesamtverschuldung
aber auf das 19-Fache!
Früher wurde investiert. Heute werden Zinsen gezahlt. Die Qualität der Neuverschuldung hat sich völlig
verändert. Bis in die 80er Jahre hinein machte der Staat neue Schulden, um Straßen, Krankenhäuser, Altersheime
zu bauen. Heute macht er neue Schulden, um die Zinsen von den alten Schulden zu bezahlen! Das zeigt
anschaulich ein Bild der Jahre 1980 und 2000.
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Spiralwirkung
Auffällig oft werden im Zusammenhang mit der Staatsverschuldung bildhafte Ausdrücke gebraucht: Es ist die Rede von der
Schuldenfalle, einem Schneeballsystem, einer Schuldenlawine, dem alles verschlingenden Moloch Schulden, von einer
Spirale, die sich immer schneller dreht usw. Selbst die Deutsche Bundesbank greift in ihrem Monatsbericht März 1997 zu
einer Metapher: "Die Verschuldung nährt sich aus sich selbst heraus."
Damit ist eine Entwicklung gemeint, die seit den 80er Jahren bei uns in Gang ist: Jahr für Jahr sind die Zinsen höher als
die gesamte Neuverschuldung ("Primärüberschuss"). Sehr deutlich wird das beim Vergleich der Jahre 1980 und 2000. Das
bedeutet: Es werden neue Schulden nicht gemacht, um Straßen zu bauen. Vielmehr werden neue Schulden
aufgenommen, um die Zinsen der alten Schulden zu bezahlen. Das führt dazu, dass die Gesamtverschuldung und damit
die Zinsen des nächsten Jahres noch höher sind als im laufenden Jahr. Dann werden für die Zinsen wieder neue Schulden
gemacht und so weiter und so weiter...
Es trifft also zu: Die Schulden sind zum Selbstzweck entartet.
Unsere Staatsfinanzen stecken in einem Teufelskreis!
USA:
In Deutschland steigt die Gesamtverschuldung, in den USA sinkt sie: Nach 30 Jahren Neuverschuldung ist
den USA die Trendwende gelungen. In den letzten Jahren wurden Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet: Grafik
Dafür gibt es zwei Ursachen: Ein ungewöhnlich lang anhaltender Boom der Wirtschaft und der Kampf um das
Balanced Budget.
Für die Zukunft ist in den USA gesetzlich festgeschrieben, dass der Haushalt ausgeglichen sein muss. In Europa
genehmigen sich die Länder nach den Maastricht-Kriterien Jahr für Jahr 3% Schuldenwachstum (gemessen am
Bruttoinlandsprodukt).
Die Sünden der Vergangenheit: Auch in den USA haben die Schulden eine ungeheuere Höhe erreicht: Allein die
Bundesschuld machte am 30.09.2000 3859 Mrd. EUR aus, das entspricht 35% des Bruttosozialprodukts
(Deutschland: 60,3% des Bruttoinlandsprodukts; ALLE öffentlichen Haushalte Ende 2000). Aber anders als in
Deutschland gibt es in den USA den konkreten Plan, die Schulden zu tilgen, und zwar bis zum Jahre 2012!
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DAS SIND DIE FAKTEN, UM DIE DIEJENIGEN NICHT UMHINKOMMEN, DIE DIE USA SCHON IN DER GOSSE SEHEN !
In der BRDeutschland besteht, dank aufgeblähtem öffentlichen Dienst, engmaschigem Sozialnetz, etc. nicht mal die Spur einer Chance, aus der Schuldenspirale auszubrechen!!
Wenn also ein Land vor dem Abgrund steht, so sind das jedenfalls eher wir, als die USA!
Seit dem Bush dran ist geht es dort nur noch bergab.
Unterschied zu uns, Busch hat noch mehr Geld zum ausgeben,
Dank Clinton.
Grüße
Andue
Unterschied zu uns, Busch hat noch mehr Geld zum ausgeben,
Dank Clinton.
Grüße
Andue
Aus der FTD vom 6.11.2002 www.ftd.de/us-wirtschaft
USA - Land der leeren Taschen
Von Mark Schieritz und Sebastian Dullien, Berlin
Bester Indikator für Zinssenkungen in den USA ist die Aktentasche von Alan Greenspan. Ist sie prall gefüllt, wenn er sich auf den Weg zu seinen Kollegen im Zentralbankrat macht, dann soll er jede Menge Unterlagen bei sich haben, die die Schwäche der amerikanischen Wirtschaft vergegenwärtigen soll.
Und so spicken die Beobachter vor jeder Fed-Sitzung auf die abgegriffene Tasche des mächtigen Währungshüters, um vorherzusagen, welche Entscheidung die Notenbank wohl trifft. Wenn Greenspan allerdings am Mittwoch das Eccles-Building des Federal Reserve Boards in der Constitution Avenue betritt, wird er nicht viel Papier brauchen, um darzustellen, wie schlimm es um die US-Ökonomie steht. Einige Tabellen genügen.
Alle volkswirtschaftlichen Indikatoren zeigen steil nach unten. Massenhaft werden Stellen gestrichen, die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern wird schlechter und schlechter, Umsätze brechen weg. Besonders pessimistisch stimmen die Experten die vielen Anzeichen, dass die wichtigste Stütze der US-Konjunktur ins Wanken gerät: der private Konsum. Das Verbrauchervertrauen ist auf den tiefsten Stand seit neun Jahren gefallen, Einzelhandelsumsatz und Automobilverkäufe waren im September rückläufig, die Konsumenten schränkten ihre Ausgaben erstmals seit Monaten ein.
Die Investmentbank Goldman Sachs rechnet für das vierte Quartal praktisch mit einer Stagnation der Wirtschaftsleistung. Auch einen Rückfall in die Rezession wollen die Experten nicht mehr ausschließen. "Die gesamte Weltwirtschaft ruht auf den Schultern der US-Verbraucher", sagt Matt King von JP Morgan.
Als Anfang 2001 die Konjunktur einsackte, hatten die Amerikaner weiter kräftig Geld ausgegeben. Damit stützten sie die Nachfrage, als die Unternehmen ihre Investitionen um Milliardenbeträge zurückfuhren. Alan Greenspan war daran nicht unbeteiligt. Mit aggressiven Leitzinssenkungen kurbelte er die Ausgaben der US-Bürger kräftig an.
Aus dem Segen wird ein Fluch
Was bislang als Segen für die US-Wirtschaft schien, droht sich nun in einen Fluch zu verwandeln. Gerne würde Greenspan abermals Amerika zum Kaufrausch anstacheln. Doch die Signale mehren sich, dass die Nation seit der Shoppingtour vom vorigen Jahr leere Taschen hat. "Normalerweise werden die Konsumenten im Abschwung vorsichtiger und schieben Anschaffungen auf", sagt Stephen Roach, Chefökonom von Morgan Stanley. Die aufgestaute Nachfrage nach Autos, Häusern und Gebrauchsgütern werde oft in der Erholungsphase nachgeholt. Dies sei heute anders. "Es gibt keine aufgestaute Nachfrage mehr - das Geld ist schon ausgegeben."
"In bestimmten Marktsegmenten gibt es Sättigungseffekte", sagt auch Marc Hendriks, Chefökonom der französischen Großbank Société Générale. Ein Beispiel dafür ist der Automobilsektor. Nachdem über Monate die Konzerne den Absatz mit Rabattoffensiven ankurbelten, werden die US-Bürger langsam müde, neue Fahrzeuge zu kaufen. Der Umsatz brach im September um 4,8 Prozent gegenüber August ein.
Skeptisch stimmt die Ökonomen auch, dass viele Amerikaner im Vertrauen auf steigende Aktien- und Immobilienpreise über ihre Verhältnisse gelebt haben. Während der vergangenen Jahre ist der Anteil des Einkommens, den die US-Haushalte zur Bedienung ihrer Schulden ausgeben müssen, in Schwindel erregende Höhen gestiegen. Obwohl die Zinsen auf einem historischen Tiefststand verharren, stieg die Quote deutlich über den langjährigen Durchschnitt.
Rote Kontostände machen vorsichtig
Zwar hat es schon zuvor Phasen gegeben, in denen die Haushalte mehr als die heutigen 14 Prozent ihrer Einnahmen zum Schuldendienst verwenden mussten - aber das waren vor allem Zeiten mit unerwartet hohen Zinsen. Nach Aussage vieler Experten würden höhere Zinsen heute die Verbraucher schnell zum Konkursrichter treiben. Doch schon bevor es soweit kommt, könnte die Nachfrage einbrechen. Einfach, weil die Leute angesichts ihrer roten Kontostände vorsichtig werden. "Die exzessive Verschuldung wird den Konsum drosseln", sagt Ökonom Roach.
Am meisten Sorgen bereitet den Experten derzeit jedoch die schwierige Lage am Immobilienmarkt. Bislang galt Gemauertes als sicherer Rückhalt für die US-Wirtschaft. Haben die Aktienkurse seit 2000 etwa 47 Prozent an Wert verloren, so sind die Hauspreise im gleichen Zeitraum nach Berechnung der Fed um 23 Prozent gestiegen - was dem Konsum über die schwere Zeit half. Ein Grund für die hohen Häuserpreise waren Greenspans Zinssenkungen: Je geringer die Belastung durch eine Hypothek, desto größer das Haus, dass sich ein Immobilieninteressent leisten kann. Mit steigender Nachfrage nach besseren Häusern sind auch die Preise in die Höhe geschossen. Wer aber schon zuvor ein Haus erworben hatte, konnte auf billigere Hypotheken umschulden - und groß einkaufen gehen.
Weil das Eigentum wertvoller wurde, mehrte sich das Vermögen, auch ohne, dass das Haus verkauft werden musste. Viele US-Bürger nahmen einfach neue Hypotheken auf ihre Immobilie auf, um neue Autos, Stereoanlagen oder Wohnzimmereinrichtungen zu bezahlen. Schätzungsweise 50 Mrd. $ an liquiden Mitteln je Quartal wurden durch dieses so genannte Cash-out-Refinancing nach Berechnungen der Investmentbank Goldman Sachs aus dem Wohnvermögen gewonnen. Die Experten von Goldman Sachs schätzen, dass rund die Hälfte des Konsumwachstums seit 2000 so finanziert wurde. Die steigenden Hauspreise konnten auf diese Weise die Vermögensverluste durch den Aktieneinbruch kompensieren. "Der Boom am Immobilienmarkts ist eine entscheidende Quelle der Finanzkraft der US-Konsumenten", sagt Stephen Gallagher, US-Chefökonom der Société Générale.
Kein Boom in Sicht
Doch diese Quelle droht zu versiegen. Zwar brachen die privaten Hausneubauten im September mit einem Plus von 13,3 Prozent zum Vormonat alle Rekorde. Doch ist der Boom vorbei. Die Zahl der Hausverkäufe ist seit März rückläufig. Dazu kommt, dass die Hypothekenzinsen nicht mehr kräftig sinken. Seit März 2000 gingen die Zinssätze zwar um etwa 215 Basispunkte zurück - nach einem großen Sprung im vergangenen Jahr passierte jedoch nicht mehr viel.
Auch bei den Preisen erwarten viele Experten bestenfalls eine geringere Dynamik. Die unsichere Lage am Arbeitsmarkt belastet die Einkommen und die Impulse der jüngsten Steuersenkungen der Bush-Regierung laufen aus. Den Amerikanern bleibt einfach weniger Geld für neue, größere Häuser. "Wenn der Arbeitsmarkt nicht an Dynamik gewinnt, gerät der Immobiliensektor unter Druck", sagt Asha Bangalore vom Northern Trust. Ähnlich sieht das sein Kollege Ed McKelvey von Goldman Sachs. "Der Preisanstieg wird sich deutlich verlangsamen", prognostiziert er. Schon weist der Trend bei den Anträgen auf neue Hypotheken nach unten. "Der Refinanzierungsboom ist vorbei", meint Celia Chen vom Beratungsdienst Economy.com. Dies werde den Konsum deutlich bremsen.
Die Folgen wären fatal. Denn andere Wachstumsquellen für die US-Wirtschaft sind nicht in Sicht. Die Exporte stagnieren, der Trend bei den Investitionen weist seit Monaten nach unten - und mit einem neuen Investitionsboom ist nicht zu rechnen. Die Kapazitätsauslastung liegt mit etwa 75 Prozent auf einem extrem niedrigen Niveau. "Das letzte, was Unternehmen jetzt brauchen, ist eine Ausweitung der Kapazitäten", sagt Volkswirt Roach.
Die Fed befindet sich angesichts dieser Aussichten in einem Dilemma. Die Haushalte sind überschuldet und eine neue Zinssenkung könnte sie dazu animieren, sich noch mehr Geld zu borgen. Versagt die Fed den geldpolitischen Stimulus, droht Experten zufolge jedoch ein konjunktureller Rückschlag - nach Aussage von Bill Dudley von Goldman Sachs ein höchst gefährliches Szenario. "Es besteht die Gefahr einer ausgewachsenen Deflation, in der die Geldpolitik ihre Wirkung verliert. Die Fed sollte die Zinsen senken, um dies zu verhindern."
© 2002 Financial Times Deutschland
URL des Artikels: http://www.ftd.de/pw/in/1036349134793.html
USA - Land der leeren Taschen
Von Mark Schieritz und Sebastian Dullien, Berlin
Bester Indikator für Zinssenkungen in den USA ist die Aktentasche von Alan Greenspan. Ist sie prall gefüllt, wenn er sich auf den Weg zu seinen Kollegen im Zentralbankrat macht, dann soll er jede Menge Unterlagen bei sich haben, die die Schwäche der amerikanischen Wirtschaft vergegenwärtigen soll.
Und so spicken die Beobachter vor jeder Fed-Sitzung auf die abgegriffene Tasche des mächtigen Währungshüters, um vorherzusagen, welche Entscheidung die Notenbank wohl trifft. Wenn Greenspan allerdings am Mittwoch das Eccles-Building des Federal Reserve Boards in der Constitution Avenue betritt, wird er nicht viel Papier brauchen, um darzustellen, wie schlimm es um die US-Ökonomie steht. Einige Tabellen genügen.
Alle volkswirtschaftlichen Indikatoren zeigen steil nach unten. Massenhaft werden Stellen gestrichen, die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern wird schlechter und schlechter, Umsätze brechen weg. Besonders pessimistisch stimmen die Experten die vielen Anzeichen, dass die wichtigste Stütze der US-Konjunktur ins Wanken gerät: der private Konsum. Das Verbrauchervertrauen ist auf den tiefsten Stand seit neun Jahren gefallen, Einzelhandelsumsatz und Automobilverkäufe waren im September rückläufig, die Konsumenten schränkten ihre Ausgaben erstmals seit Monaten ein.
Die Investmentbank Goldman Sachs rechnet für das vierte Quartal praktisch mit einer Stagnation der Wirtschaftsleistung. Auch einen Rückfall in die Rezession wollen die Experten nicht mehr ausschließen. "Die gesamte Weltwirtschaft ruht auf den Schultern der US-Verbraucher", sagt Matt King von JP Morgan.
Als Anfang 2001 die Konjunktur einsackte, hatten die Amerikaner weiter kräftig Geld ausgegeben. Damit stützten sie die Nachfrage, als die Unternehmen ihre Investitionen um Milliardenbeträge zurückfuhren. Alan Greenspan war daran nicht unbeteiligt. Mit aggressiven Leitzinssenkungen kurbelte er die Ausgaben der US-Bürger kräftig an.
Aus dem Segen wird ein Fluch
Was bislang als Segen für die US-Wirtschaft schien, droht sich nun in einen Fluch zu verwandeln. Gerne würde Greenspan abermals Amerika zum Kaufrausch anstacheln. Doch die Signale mehren sich, dass die Nation seit der Shoppingtour vom vorigen Jahr leere Taschen hat. "Normalerweise werden die Konsumenten im Abschwung vorsichtiger und schieben Anschaffungen auf", sagt Stephen Roach, Chefökonom von Morgan Stanley. Die aufgestaute Nachfrage nach Autos, Häusern und Gebrauchsgütern werde oft in der Erholungsphase nachgeholt. Dies sei heute anders. "Es gibt keine aufgestaute Nachfrage mehr - das Geld ist schon ausgegeben."
"In bestimmten Marktsegmenten gibt es Sättigungseffekte", sagt auch Marc Hendriks, Chefökonom der französischen Großbank Société Générale. Ein Beispiel dafür ist der Automobilsektor. Nachdem über Monate die Konzerne den Absatz mit Rabattoffensiven ankurbelten, werden die US-Bürger langsam müde, neue Fahrzeuge zu kaufen. Der Umsatz brach im September um 4,8 Prozent gegenüber August ein.
Skeptisch stimmt die Ökonomen auch, dass viele Amerikaner im Vertrauen auf steigende Aktien- und Immobilienpreise über ihre Verhältnisse gelebt haben. Während der vergangenen Jahre ist der Anteil des Einkommens, den die US-Haushalte zur Bedienung ihrer Schulden ausgeben müssen, in Schwindel erregende Höhen gestiegen. Obwohl die Zinsen auf einem historischen Tiefststand verharren, stieg die Quote deutlich über den langjährigen Durchschnitt.
Rote Kontostände machen vorsichtig
Zwar hat es schon zuvor Phasen gegeben, in denen die Haushalte mehr als die heutigen 14 Prozent ihrer Einnahmen zum Schuldendienst verwenden mussten - aber das waren vor allem Zeiten mit unerwartet hohen Zinsen. Nach Aussage vieler Experten würden höhere Zinsen heute die Verbraucher schnell zum Konkursrichter treiben. Doch schon bevor es soweit kommt, könnte die Nachfrage einbrechen. Einfach, weil die Leute angesichts ihrer roten Kontostände vorsichtig werden. "Die exzessive Verschuldung wird den Konsum drosseln", sagt Ökonom Roach.
Am meisten Sorgen bereitet den Experten derzeit jedoch die schwierige Lage am Immobilienmarkt. Bislang galt Gemauertes als sicherer Rückhalt für die US-Wirtschaft. Haben die Aktienkurse seit 2000 etwa 47 Prozent an Wert verloren, so sind die Hauspreise im gleichen Zeitraum nach Berechnung der Fed um 23 Prozent gestiegen - was dem Konsum über die schwere Zeit half. Ein Grund für die hohen Häuserpreise waren Greenspans Zinssenkungen: Je geringer die Belastung durch eine Hypothek, desto größer das Haus, dass sich ein Immobilieninteressent leisten kann. Mit steigender Nachfrage nach besseren Häusern sind auch die Preise in die Höhe geschossen. Wer aber schon zuvor ein Haus erworben hatte, konnte auf billigere Hypotheken umschulden - und groß einkaufen gehen.
Weil das Eigentum wertvoller wurde, mehrte sich das Vermögen, auch ohne, dass das Haus verkauft werden musste. Viele US-Bürger nahmen einfach neue Hypotheken auf ihre Immobilie auf, um neue Autos, Stereoanlagen oder Wohnzimmereinrichtungen zu bezahlen. Schätzungsweise 50 Mrd. $ an liquiden Mitteln je Quartal wurden durch dieses so genannte Cash-out-Refinancing nach Berechnungen der Investmentbank Goldman Sachs aus dem Wohnvermögen gewonnen. Die Experten von Goldman Sachs schätzen, dass rund die Hälfte des Konsumwachstums seit 2000 so finanziert wurde. Die steigenden Hauspreise konnten auf diese Weise die Vermögensverluste durch den Aktieneinbruch kompensieren. "Der Boom am Immobilienmarkts ist eine entscheidende Quelle der Finanzkraft der US-Konsumenten", sagt Stephen Gallagher, US-Chefökonom der Société Générale.
Kein Boom in Sicht
Doch diese Quelle droht zu versiegen. Zwar brachen die privaten Hausneubauten im September mit einem Plus von 13,3 Prozent zum Vormonat alle Rekorde. Doch ist der Boom vorbei. Die Zahl der Hausverkäufe ist seit März rückläufig. Dazu kommt, dass die Hypothekenzinsen nicht mehr kräftig sinken. Seit März 2000 gingen die Zinssätze zwar um etwa 215 Basispunkte zurück - nach einem großen Sprung im vergangenen Jahr passierte jedoch nicht mehr viel.
Auch bei den Preisen erwarten viele Experten bestenfalls eine geringere Dynamik. Die unsichere Lage am Arbeitsmarkt belastet die Einkommen und die Impulse der jüngsten Steuersenkungen der Bush-Regierung laufen aus. Den Amerikanern bleibt einfach weniger Geld für neue, größere Häuser. "Wenn der Arbeitsmarkt nicht an Dynamik gewinnt, gerät der Immobiliensektor unter Druck", sagt Asha Bangalore vom Northern Trust. Ähnlich sieht das sein Kollege Ed McKelvey von Goldman Sachs. "Der Preisanstieg wird sich deutlich verlangsamen", prognostiziert er. Schon weist der Trend bei den Anträgen auf neue Hypotheken nach unten. "Der Refinanzierungsboom ist vorbei", meint Celia Chen vom Beratungsdienst Economy.com. Dies werde den Konsum deutlich bremsen.
Die Folgen wären fatal. Denn andere Wachstumsquellen für die US-Wirtschaft sind nicht in Sicht. Die Exporte stagnieren, der Trend bei den Investitionen weist seit Monaten nach unten - und mit einem neuen Investitionsboom ist nicht zu rechnen. Die Kapazitätsauslastung liegt mit etwa 75 Prozent auf einem extrem niedrigen Niveau. "Das letzte, was Unternehmen jetzt brauchen, ist eine Ausweitung der Kapazitäten", sagt Volkswirt Roach.
Die Fed befindet sich angesichts dieser Aussichten in einem Dilemma. Die Haushalte sind überschuldet und eine neue Zinssenkung könnte sie dazu animieren, sich noch mehr Geld zu borgen. Versagt die Fed den geldpolitischen Stimulus, droht Experten zufolge jedoch ein konjunktureller Rückschlag - nach Aussage von Bill Dudley von Goldman Sachs ein höchst gefährliches Szenario. "Es besteht die Gefahr einer ausgewachsenen Deflation, in der die Geldpolitik ihre Wirkung verliert. Die Fed sollte die Zinsen senken, um dies zu verhindern."
© 2002 Financial Times Deutschland
URL des Artikels: http://www.ftd.de/pw/in/1036349134793.html
Ausserdem wir könnten es schon schaffen.
Solange Geld ausgegeben werden darf,
ohne Kontrolle oder Haftung, bzw. Gesetzte gegen Mißbrauch.
Wird sich nicht viel ändern.
Ich denke vorallem an den Bund der Steuerzahler.
Grüße
Andue
Solange Geld ausgegeben werden darf,
ohne Kontrolle oder Haftung, bzw. Gesetzte gegen Mißbrauch.
Wird sich nicht viel ändern.
Ich denke vorallem an den Bund der Steuerzahler.
Grüße
Andue
Die Europäische Union in ihrer derzeitigen Gestalt schleppt auf die Dauer das kaum lösbare Problem mit sich, wer sie weiterhin finanziert und wer auf Dauer von ihr profitiert. Für den deutschen Steuerzahler ist es nicht länger hinnehmbar, dass er 25 Prozent des EU-Haushalts trägt. Warum soll er sein eigenes Land zum Armenhaus Europas verkommen lassen, während er Partnern zu Wohlstand verhilft? Die angekündigten Sparmaßnahmen einschließlich Erhöhungen von Abgaben und Steuern werden das Elend in einem Teil der neuen Länder und in weiten Bereichen Westdeutschlands wie etwa des Ruhrgebiets steigern. Die vorgesehene, in ihrem Ausmaß weit überzogene Osterweiterung, wonach 2004 zehn neue Mitgliedsstaaten und 2007 auch noch Rumänien und Bulgarien in die EU aufgenommen werden sollen, treibt die finanzielle Misere in Deutschland und Österreich auf die Spitze.
#4
Wir hätten es schaffen können.
Vor 10 Jahren!
Da war`s "5 vor 12", jetzt ist die Karre vollkommen im Dreck!
Der Zinseszinsspirale sei Dank, werden alle Maßnahmen, die den Input erhöhen (Steuern, Sparmaßnahmen)
NICHT ausreichen, mal mit der Tilgung der Schulden zu beginnen!
Wir hätten es schaffen können.
Vor 10 Jahren!
Da war`s "5 vor 12", jetzt ist die Karre vollkommen im Dreck!
Der Zinseszinsspirale sei Dank, werden alle Maßnahmen, die den Input erhöhen (Steuern, Sparmaßnahmen)
NICHT ausreichen, mal mit der Tilgung der Schulden zu beginnen!
Im Jahre 1990 betrugen die Zinsausgaben des öffentlichen Gesamthaushalts noch 33,1 Mrd. EUR. Im Jahre 2001 waren sie auf 66,5 Mrd.EUR angewachsen.
Das jährliche zinseszinsbedingte Haushaltsloch hat sich also nach 11 Jahren um 33,4 Mrd.EUR erhöht. Es wird weiter wachsen, solange es mit neuen
Schulden finanziert wird. Die staatliche Kreditfinanzierung wird faktisch nicht mehr für Investitionen eingesetzt. Sie dient nur noch der Finanzierung des
von ihr selbst verursachten wachsenden Schuldendienstes (Zins- und Tilgungsausgaben) und ist damit zum sinnlosen und gefährlichen Selbstzweck
entartet.
Das jährliche zinseszinsbedingte Haushaltsloch hat sich also nach 11 Jahren um 33,4 Mrd.EUR erhöht. Es wird weiter wachsen, solange es mit neuen
Schulden finanziert wird. Die staatliche Kreditfinanzierung wird faktisch nicht mehr für Investitionen eingesetzt. Sie dient nur noch der Finanzierung des
von ihr selbst verursachten wachsenden Schuldendienstes (Zins- und Tilgungsausgaben) und ist damit zum sinnlosen und gefährlichen Selbstzweck
entartet.
Ausland: Europa
Wenn man die deutsche Staatsverschuldung mit der anderer Länder vergleicht, muss man berücksichtigen, dass die
Volkswirtschaften verschieden groß sind. Deshalb wird die Gesamtverschuldung nicht in absoluten Geldbeträgen
ausgedrückt, sondern in Beziehung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesetzt. Nach den Maastricht-Kriterien für die
EURO-Währungsunion soll die Gesamtverschuldung 60% des BIP nicht übersteigen. - Für den 31.12.2001 nennt die
Europäische Union (EUROSTAT) folgende Zahlen:
Belgien
107,5%
Auf den ersten Blick erscheint es zwar so, als lägen zwischen den Ländern
gewaltige, entscheidende Unterschiede. Und tatsächlich ist die
Gesamtverschuldung in Italien und Belgien zweieinhalbmal so hoch so hoch wie
im Vereinigten Königreich.
Aber das verstellt den Blick darauf, dass alle europäischen Länder viel zu hohe
Schulden haben! Alle sind belastet durch in Jahrzehnten aufgehäufte Schulden,
die jetzt die Steuern erhöhen und das Aushandeln politischer Kompromisse
erschweren. Von den vier großen Staaten betreibt nur ein einziger eine
konsequente Politik des Schuldenabbaus: Großbritannien.
Weiter muss man daran zweifeln, ob die Maastricht-Kriterien ernst genommen
werden. Schon jetzt nehmen drei Länder (Belgien, Griechenland, Italien) an der
Währungsunion teil, bei denen die 60%-Grenze dramatisch überschritten ist. Und
es erscheint fraglich, ob bei einer neuerlichen Überschreitung der Grenzen
wirklich Sanktionen gegen das betreffende Land verhängt werden, wie
vorgesehen: Schließlich geht es dem Land dann gerade besonders schlecht.
Wenn man alle 15 EU-Staaten gemeinsam betrachtet, haben sie im Jahre 2001
ihre Verschuldung wieder erhöht, während es im Vorjahr wegen guter Konjunktur
zu einem Abbau gekommen war. Einziger Lichtblick war 2001, dass die
Verschuldung langsamer wuchs als die EU-Volkswirtschaften. Das wird 2002
wohl anders.
Dänemark 44,5%
Deutschland 59,8%
Finnland 43,6%
Frankreich 57,2%
Griechenland 99,7%
Irland 36,6%
Italien 109,4%
Luxemburg 5,5%
Niederlande 53,2%
Österreich 61,7%
Portugal 55,6%
Schweden 56,0%
Spanien 57,2%
Vereinigtes Königreich 39,0%
Wenn man die deutsche Staatsverschuldung mit der anderer Länder vergleicht, muss man berücksichtigen, dass die
Volkswirtschaften verschieden groß sind. Deshalb wird die Gesamtverschuldung nicht in absoluten Geldbeträgen
ausgedrückt, sondern in Beziehung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesetzt. Nach den Maastricht-Kriterien für die
EURO-Währungsunion soll die Gesamtverschuldung 60% des BIP nicht übersteigen. - Für den 31.12.2001 nennt die
Europäische Union (EUROSTAT) folgende Zahlen:
Belgien
107,5%
Auf den ersten Blick erscheint es zwar so, als lägen zwischen den Ländern
gewaltige, entscheidende Unterschiede. Und tatsächlich ist die
Gesamtverschuldung in Italien und Belgien zweieinhalbmal so hoch so hoch wie
im Vereinigten Königreich.
Aber das verstellt den Blick darauf, dass alle europäischen Länder viel zu hohe
Schulden haben! Alle sind belastet durch in Jahrzehnten aufgehäufte Schulden,
die jetzt die Steuern erhöhen und das Aushandeln politischer Kompromisse
erschweren. Von den vier großen Staaten betreibt nur ein einziger eine
konsequente Politik des Schuldenabbaus: Großbritannien.
Weiter muss man daran zweifeln, ob die Maastricht-Kriterien ernst genommen
werden. Schon jetzt nehmen drei Länder (Belgien, Griechenland, Italien) an der
Währungsunion teil, bei denen die 60%-Grenze dramatisch überschritten ist. Und
es erscheint fraglich, ob bei einer neuerlichen Überschreitung der Grenzen
wirklich Sanktionen gegen das betreffende Land verhängt werden, wie
vorgesehen: Schließlich geht es dem Land dann gerade besonders schlecht.
Wenn man alle 15 EU-Staaten gemeinsam betrachtet, haben sie im Jahre 2001
ihre Verschuldung wieder erhöht, während es im Vorjahr wegen guter Konjunktur
zu einem Abbau gekommen war. Einziger Lichtblick war 2001, dass die
Verschuldung langsamer wuchs als die EU-Volkswirtschaften. Das wird 2002
wohl anders.
Dänemark 44,5%
Deutschland 59,8%
Finnland 43,6%
Frankreich 57,2%
Griechenland 99,7%
Irland 36,6%
Italien 109,4%
Luxemburg 5,5%
Niederlande 53,2%
Österreich 61,7%
Portugal 55,6%
Schweden 56,0%
Spanien 57,2%
Vereinigtes Königreich 39,0%
Bevölkerung BRD 82,3 Mill.
Bruttoinlandsprodukt 2001 BRD (BIP) 1.853.423 Mill.US-$
aktuelle Staatsverschuldung BRD 1,250 Billionen €
Bevölkerung USA 285,9 Mill.
Bruttoinlandsprodukt 2000 USA (BIP) 9.810.200 Mill.US-$
aktuelle Staatsverschuldung USA $6,262,497,892,544.30
Bruttoinlandsprodukt 2001 BRD (BIP) 1.853.423 Mill.US-$
aktuelle Staatsverschuldung BRD 1,250 Billionen €
Bevölkerung USA 285,9 Mill.
Bruttoinlandsprodukt 2000 USA (BIP) 9.810.200 Mill.US-$
aktuelle Staatsverschuldung USA $6,262,497,892,544.30
Cashlover,
dass Deutschland im Dreck liegt und noch viel tiefer fallen wird, bestreite ich nicht. Aber frag Dich mal, ob Du den Daten trauen kannst, wenn Du in den USA von einem Überschuss sprichst.
Kreative Buchhalter und falsche Theorien
Von Fredmund Malik
Seit 1998 präsentiert die US-Regierung Jahr für Jahr einen stetig wachsenden Haushaltsüberschuss. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich dieser jedoch als geschickt getarntes Defizit, meint Fredmund Malik.
http://www.manager-magazin.de/koepfe/mzsg/0,2828,177197,00.h…
Wenn Du noch mehr Quellen zu dem Thema willst, sag Bescheid.
dass Deutschland im Dreck liegt und noch viel tiefer fallen wird, bestreite ich nicht. Aber frag Dich mal, ob Du den Daten trauen kannst, wenn Du in den USA von einem Überschuss sprichst.
Kreative Buchhalter und falsche Theorien
Von Fredmund Malik
Seit 1998 präsentiert die US-Regierung Jahr für Jahr einen stetig wachsenden Haushaltsüberschuss. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich dieser jedoch als geschickt getarntes Defizit, meint Fredmund Malik.
http://www.manager-magazin.de/koepfe/mzsg/0,2828,177197,00.h…
Wenn Du noch mehr Quellen zu dem Thema willst, sag Bescheid.
#10
schön und gut, danach sind wir dann wohl alle pleite!
Wir (D-land) sowieso, Amerika (so der Vorwurf zutrifft) ebenfalls und die Japaner als Gläubiger dann wohl auch.
Was ist deine persönliche Konsequenz daraus Reikianer?
Gold?
Wie soll man sich persönlich verhalten, wenn man z.B noch valutierende Hypotekendarlehn hat.
Man sagt ja, es sei im worst case sinnvoller, komplett entschuldet zu sein um sich nicht dem Würgegriff der Banken auszusetzen?
Deine (Eure) Meinung würde mich interessieren, ggfls. Threadverweis!
mfg
schön und gut, danach sind wir dann wohl alle pleite!
Wir (D-land) sowieso, Amerika (so der Vorwurf zutrifft) ebenfalls und die Japaner als Gläubiger dann wohl auch.
Was ist deine persönliche Konsequenz daraus Reikianer?
Gold?
Wie soll man sich persönlich verhalten, wenn man z.B noch valutierende Hypotekendarlehn hat.
Man sagt ja, es sei im worst case sinnvoller, komplett entschuldet zu sein um sich nicht dem Würgegriff der Banken auszusetzen?
Deine (Eure) Meinung würde mich interessieren, ggfls. Threadverweis!
mfg
Deutschland führt europäische Insolvenzstatistik an
Newssuche
WKN / Symbol / Stichwort
Griechenland als einziges EU-Land mit Insolvenzrückgang
Die Zahl der Insolvenzen hat im ersten Halbjahr 2002 allgemein weltweit zugenommen. Allein in den EU-Ländern stieg die
Zahl der Unternehmenspleiten um 21,4 Prozent auf 118.396. Mit einem Rekordzuwachs von 64 Prozent steht Deutschland
dabei an erster Stelle. Obwohl durch die Reform des Verbraucherinsolvenzverfahrens die statistische Erfassung derzeit
erschwert sei, sagen diese Zahlen deutlich aus, dass Deutschland am Rande einer Rezession steht und ein Aufschwung
nicht in Sicht ist, teilte der österreichische Kreditschutzverband (KSV) http://www.ksv.at heute, Mittwoch, mit. Als einziges
Land der EU hat Griechenland einen Insolvenzrückgang von 26% zu verzeichnen. In Osteuropa und Kanada waren die
Insolvenzzahlen rückläufig, Japan und die USA verzeichneten ein Plus an Insolvenzen.
Deutschland habe dabei vor allem an Großpleiten wie etwa Kinowelt oder Fairchild Dornier gelitten. Auch die offenen
Forderungen haben erheblich zugenommen. Mehr als 300.000 Beschäftigte verloren dadurch im 1. Halbjahr 2002 den
Arbeitsplatz. An zweiter Stelle innerhalb der EU steht Spanien mit einem Anstieg von 55,4%. Betroffen sind davon
insbesondere Handel und Industrie. An dritter Stelle stehen die Niederlande mit 34,7%, gefolgt von Dänemark mit 25,3%,
Portugal mit 20,7%, Irland mit 19,7% und Norwegen mit 14,5 %. Auch hier ist der Handel besonders betroffen. Frankreich
liegt mit 13,9% im Mittelfeld. Finnland verzeichnete einen Zuwachs von 8,4%, Österreich liegt mit plus 4,2% im unteren
Bereich. Ebenso Belgien mit 3,5 %, Schweden mit 2,9 % und ex aequo Großbritannien und die Schweiz mit 1,5%.
Oliver Scheiber, email: scheiber@pressetext.at, Tel. +43 1 811 40 314
Newssuche
WKN / Symbol / Stichwort
Griechenland als einziges EU-Land mit Insolvenzrückgang
Die Zahl der Insolvenzen hat im ersten Halbjahr 2002 allgemein weltweit zugenommen. Allein in den EU-Ländern stieg die
Zahl der Unternehmenspleiten um 21,4 Prozent auf 118.396. Mit einem Rekordzuwachs von 64 Prozent steht Deutschland
dabei an erster Stelle. Obwohl durch die Reform des Verbraucherinsolvenzverfahrens die statistische Erfassung derzeit
erschwert sei, sagen diese Zahlen deutlich aus, dass Deutschland am Rande einer Rezession steht und ein Aufschwung
nicht in Sicht ist, teilte der österreichische Kreditschutzverband (KSV) http://www.ksv.at heute, Mittwoch, mit. Als einziges
Land der EU hat Griechenland einen Insolvenzrückgang von 26% zu verzeichnen. In Osteuropa und Kanada waren die
Insolvenzzahlen rückläufig, Japan und die USA verzeichneten ein Plus an Insolvenzen.
Deutschland habe dabei vor allem an Großpleiten wie etwa Kinowelt oder Fairchild Dornier gelitten. Auch die offenen
Forderungen haben erheblich zugenommen. Mehr als 300.000 Beschäftigte verloren dadurch im 1. Halbjahr 2002 den
Arbeitsplatz. An zweiter Stelle innerhalb der EU steht Spanien mit einem Anstieg von 55,4%. Betroffen sind davon
insbesondere Handel und Industrie. An dritter Stelle stehen die Niederlande mit 34,7%, gefolgt von Dänemark mit 25,3%,
Portugal mit 20,7%, Irland mit 19,7% und Norwegen mit 14,5 %. Auch hier ist der Handel besonders betroffen. Frankreich
liegt mit 13,9% im Mittelfeld. Finnland verzeichnete einen Zuwachs von 8,4%, Österreich liegt mit plus 4,2% im unteren
Bereich. Ebenso Belgien mit 3,5 %, Schweden mit 2,9 % und ex aequo Großbritannien und die Schweiz mit 1,5%.
Oliver Scheiber, email: scheiber@pressetext.at, Tel. +43 1 811 40 314
Meine persönliche Konsequenz: Edelmetalle kaufen, Rohstoffe und Grundstücke oder Wohnungen in Teilen Asiens wären vielleicht auch interessant. Außerdem unnütze Luxusartikel verkaufen.
Als Schuldner würde ich zusehen, dass ich meine Schulden schnellstmöglich abbezahle und vielleicht den Kredit in einen Dollarkredit wandeln.
Als Schuldner würde ich zusehen, dass ich meine Schulden schnellstmöglich abbezahle und vielleicht den Kredit in einen Dollarkredit wandeln.
#1 ist völlig unqualifiziert.
D.2 Borrowing by Sector
Billions of dollars; quarterly figures are seasonally adjusted annual rates
Federal government State and local governments
2002 -- Q1 39.8 62.3
Q2 451.3 173.6
Ein Teil davon ist zwar "acrual", aber auch bereinigt liegt die
Neuverschuldung mittlerweile wieder über 5% des BIP.
D.2 Borrowing by Sector
Billions of dollars; quarterly figures are seasonally adjusted annual rates
Federal government State and local governments
2002 -- Q1 39.8 62.3
Q2 451.3 173.6
Ein Teil davon ist zwar "acrual", aber auch bereinigt liegt die
Neuverschuldung mittlerweile wieder über 5% des BIP.
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