checkAd

    Die falsche Wirtschaft des Lothar Späth - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.11.02 09:28:31 von
    neuester Beitrag 16.11.02 12:18:57 von
    Beiträge: 8
    ID: 660.954
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 303
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 09:28:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die falsche Wirtschaft des Lothar Späth



      Der W.F.G.-Report vom 12.08.02

      (Quelle: Artikel entnommen; Klaus Weichhaus, Der Kanzlerwanderer)

      Lothar Späth / Jenoptik AG

      Bezüglich Lothar Späth und seinem "Erfolg" bei Jenoptik AG muss man einiges wissen, was üblicherweise nicht in den Medien berichtet wird.
      Wer kennt sie nicht, die täglichen Hiobsbotschaften für die kleinen Unternehmen in Deutschland, insbesondere in den Neuen Bundesländern? Im Jahre 1997 sind fast 34.000 Kleine und Mittlere Unternehmen in Konkurs gegangen und haben 500.000 Arbeitslose geschaffen.
      1998 wurde diese unvorstellbare Zahl noch übertroffen. Ein bitteres Erfolgserlebnis für den "Motor der deutschen Wirtschaft". Wie sehr haben diese Unternehmer unter ihrer dünnen Kapitaldecke zu leiden. Wie häufig prallen sie gegen betonharte Bürokratiewände, scheitern sie an undurchsichtigen Fördermittelrichtlinien? Stellen deswegen gar nicht erst die Anträge auf staatliche Unterstützung. Was sind das aber alles nur für Unternehmer? Haben diese noch nie etwas von moderner Unternehmensführung gehört? Noch nie etwas von dem "Cleverle" aus Baden-Württemberg, den vor der Bundestagswahl hoch gelobten Top Manager des Jahres; Den und Einzigen Lothar Späth.
      Seines Zeichens Vorstandvorsitzender der Jenoptik AG. Bekannter Fernseh- und Zeitungsstar. Dieser Lothar Späth hat es doch allen gezeigt und das ehemalige Zeiss-Kombinat gerettet! Wollt ihr ewig jammernden Kleinen denn nicht endlich von solchen Vorbildern lernen?
      Wohlweislich wurde über den gescheiterten Politiker in den Medien allerdings nur als väterlicher Chef, jovialer und kenntnisreicher Verhandlungsführer sowie redegewandter Strahlemann berichtet.

      Hier sind die Tatsachen und die tatsächlichen Gründe für diesen angeblich überragenden und beispielhaften Erfolg. Denn: Auch bei dieser unternehmerischen Glanzleistung war - wie immer - "ohne Moos und den richtigen Beziehungen (aus alten Politikertagen) nichts los".
      Zur Erinnerung: Die Jenoptik AG ist aus dem Zeiss-Kombinat hervorgegangen und wird seit 1998 am neuen Markt der Frankfurter Börse gehandelt. Diese Aktiengesellschaft (Jenoptik AG) in Jena hat - lt. Auskunft des Bonner Finanzministeriums - von der ehemaligen Treuhandanstalt und vom Land Thüringen insgesamt 3,6 Milliarden Mark Subventionen erhalten. Was bislang wie ein Staatsgeheimnis gehütet wurde. Tatsächlich ist diese Summe nach unseren Erkenntnissen noch wesentlich höher. Allein in den Jahren 1992 bis 1995 hat die angebliche, thüringische Erfolgsgeschichte zehntausende von Menschen auf die Straße gesetzt, aber vom Staat dafür 4,3 Milliarden Mark Fördermittel kassiert. In der Gesamtsumme sind, lt. Finanzministerium, drei Milliarden Mark für Sozialpläne und Ablösung von Altkrediten enthalten. Eine völlig überzogene staatliche Hilfe für Jenoptik.
      Auch bei allem Verständnis für den Aufbau in den neuen Ländern ist dieser staatliche, finanzielle Kraftakt nur damit zu erklären, dass der alte Bundeskanzler händeringend erfolgreiche Vorzeigeprojekte für seine versprochenen blühenden Landschaften brauchte. Solch eine Alibifunktion sollte für den Altbundeskanzler Kohl zum Beispiel auch die Südmilch AG übernehmen, die bekannterweise sogar strafrechtlich berühmt wurde. Diese staatliche Unterstützung für Großbetriebe steht in keinem Verhältnis zu der vom Staat praktizierten Hilfe für die kleinen Betriebe, die - als größter Arbeitgeber in Deutschland - eine weitaus höhere Existenzsicherungsberechtigung haben. Zumindest wurde dies von jedem Politiker vor der Bundestagswahl wiederholt bestätigt. Wie oft ist auf Wahlveranstaltungen immer wieder von prominenten Politikern zu hören: "Die kleinen Unternehmen sind die Motoren der deutschen Wirtschaft."
      Mit diesen offiziellen 3,6 Milliarden Mark konnte sich somit unser Vorzeigemanager Späth die besten Pressespezialisten, die kreativsten Werbeleute und die willfährigsten Manager "kaufen", um den bekannt hochprofessionellen Börsengang langfristig vorzubereiten und erfolgreich durchzuführen. Dies aber auch, um sein Hochglanzimage als Topmanager aufzubauen und damit sein Scheitern als Politiker vergessen zu lassen.
      Weniger als ein Promill (= 3,6 Milliarden Mark) von diesem hohen Gesamtbetrag hätte Dutzende Kleinunternehmer vor dem Ruin und viele hundert Arbeitnehmer vor der Arbeitslosigkeit gerettet, sowie viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Übrigens und nur nebenbei: Im Jahr 1998 hat die Bundesanstalt für Arbeit mindestens 180 Milliarden Mark für die Verwaltung der Arbeitslosigkeit ausgegeben.
      Aber genau bei den niedrigen Fördermittelbeiträgen, die mithelfen würden, Tausenden von Kleinunternehmern nachhaltig die Existenz zu sichern, liegt ja das größte Hindernis. Dieses Existenzsicherungshindernis für kleine Unternehmer lässt sich wunderbar an diesem Beispiel der Jenoptik AG darstellen. Die Investitions- und Landesbank Brandenburg in Potsdam erhält - gleich allen anderen Investitions-Banken - 1% der beantragten Fördermittel als Bearbeitungsgebühr. Für einen Arbeitsaufwand, der, unabhängig von der Höhe des Fördermittelgeldbetrages, immer nahezu gleich ist.
      Beispiel: Fördermittelantrag in Höhe von 50.000,00 DM: 1% Bearbeitungsgebühr für die Investitionsbank = 500,00 DM;
      Fördermittelantrag in Höhe von 3.600.000.000,00 DM: 1% Bearbeitungsgebühr für die Investitionsbank = 36.000.000,00 DM
      Wer hat also die größeren Chancen, dass ein Fördermittelantrag überhaupt bearbeitet wird?
      Der Antrag der der Bank 500,00 Mark, oder der Antrag, der der Bank 36 Millionen Bearbeitungsgebühr bringt? Noch Fragen, warum so viele kleine Anträge von den Landes-Investitionsbanken häufig gar nicht erst bearbeitet werden?
      Ist dieses angebliche Musterbeispiel an so genanntem intelligenten und innovativen Management eines Lothar Späth wirklich der Nachahmung wert? Ist eine Nachahmung für einen Mittelständler überhaupt möglich? Ohne die politischen Seilschaften eines ehemaligen Ministerpräsidenten und immer - noch - Mitglieds der ehemaligen Regierungspartei; für einen Mittelständler ohne Vitamin B (B=Beziehungen)? Sicherlich Nein.

      Fazit: Lothar Späth hat die finanziellen Probleme des ehemaligen Zeiss-Kombinats sozialisiert, sprich vom Steuerzahler bezahlen lassen. Zur Belohnung wird die neue AG kaum Steuern an den Staat abführen. Dies unter Ausnutzung aller, einer Aktiengesellschaft zur Verfügung stehenden Steuertricks. Natürlich dürfen wir darüber nicht böse sein. Wir sollten das auch nicht zu laut anprangern. Sonst verlegt Lothar Späth möglicherweise den Firmensitz ins Ausland.
      Was bedeuten die Elefantenhochzeiten der letzten Monate? Daimler und Chrysler; Mobil mit Exxon; Viag mit Alusuisse R-Lonza; Höchst mit Rhone-Poulenc; um nur einige, der bekannt gewordenen Fusionen zu nennen. Als das Jahr 1998 zu Ende ging, waren es insgesamt über 1500 solcher Elefantenhochzeiten - mit einen Gesamtbilanzwert in Höhe von über
      200 000 000 000 000,00 Mark (2,2 Billionen Deutsche Mark).
      Werden dadurch mehr Arbeitsplätze geschaffen? Nein! Die Zahl der Arbeitslosen wird dadurch erheblich und konstant steigen. Erhält dadurch der Staat mehr Steuern? Nein! Die Möglichkeiten, Steuerschlupflöcher zu nutzen, werden vervielfacht. Wird dadurch die Lebensqualität unserer Mitmenschen erhöht? Nein. Die Armen werden noch ärmer, können sich noch weniger erlauben.
      Was haben also wir, die Menschen davon, die mitgeholfen haben, dass diese Konzerne so erfolgreich wurden, um überhaupt erst einmal für andere Konzerne für eine Brautschau und darauf folgende Elefantenhochzeit interessant zu werden? Wir haben davon eine Neue, ständig wachsende Armut! Tatsache ist: 20% der Bevölkerung werden immer reicher, weil 80% immer ärmer werden.
      Offentsichtlich kein Grund für Handwerker, Bauunternehmer, Freiberufler, Handelsvertreter, Consultants, Dienstleister, Kleinunternehmer, Heil- und Pflegeberufler, Arbeitslose, Mitglieder der Neuen Armut ganz schnell ganz wach zu werden. Wann haben diese endlich die letzten Vermögenswerte verpfändet und wann ist es endlich so weit zu bekennen, dass es so nicht mehr weitergehen kann? Wann wird ein deutschlandweiter, überparteilicher Zusammenschluss dieser vorgenannten Gruppen vor den sinnlosen Eigeninteressen einzelner Gruppen gestellt? Soll wirklich so lange gewartet werden, bis die wirtschaftlichen und finanziellen Giganten anfangen, die Märkte untereinander aufzuteilen oder gar die Preise abzusprechen?
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 10:00:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      Warst Du jemals in Jena?
      Vor der der Wende und heute?????

      Lothar ist nicht der Schuldige!!!

      Ende
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 10:28:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      ...was für eine Aussage....
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:45:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      @gjauch

      Das Ding ist von Vorne bis Hinten erstunken und erlogen.
      Gleich der erste Satz ist falsch.

      Zur Erinnerung: Die Jenoptik AG ist aus dem Zeiss-Kombinat hervorgegangen und wird seit 1998 am neuen Markt der Frankfurter Börse gehandelt.

      Jenoptik ist im MDAX, nicht am NM.
      Wer nichtmal das mit den Segmenten nicht hinkriegt, der sollte keine wirtschaftspolitischen Artikel schreiben.

      In anderen Passagen sind ähnliche peinliche Fehler.
      Die will ich aus Zeitgründen nicht aufzählen.

      Nur soviel:
      Beschäftige Dich mal mit SKET (Schwermaschinenkombinat Ernst Thälmann), ein anderer DDR-Vorzeigebetrieb.
      Die hätten auch gut in die Deutschland AG gepaßt.
      Hatten aber ein ganz mißerables Management.
      Vergleich jetzt, im Jahr 2003, diese beiden Firmen.
      SKET hängt übrigens heute noch am Subventionstropf.

      MfG
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:49:13
      Beitrag Nr. 5 ()
      Was ist eigentlich ein WFG-Report?
      Wer steht denn hinter dieser Publikation?

      MfG

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1900EUR +2,98 %
      Aktie kollabiert! Hier der potentielle Nutznießer! mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:52:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      der hat nicht nur wenig Ahnung von den Zusammenhängen. Der kann als Journalist nicht mal mit der deutschen Sprache was anfangen. Nur mal so als Beispiel:

      "Bezüglich Lothar Späth und seinem "Erfolg" bei Jenoptik AG"
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:00:51
      Beitrag Nr. 7 ()
      @SchwarzZocker,

      Wahlkampf Für Gerd-Report, was sonst? :laugh:

      Ist auch schon etwas angestaubt, wenn man sich das Datum betrachtet. Günter möchte wahrscheinlich nur ein politisches Gegengewicht zu den Dutzenden regierungskritischen Threads setzen. ;)
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:18:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Lifetrader

      Das ist ein typisches rot-grünes Zeichen.
      Murks von Vorne bis Hinten.
      Nichts als Murks.:D

      MfG


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Die falsche Wirtschaft des Lothar Späth