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    Wieso begreift hier keiner, dass es uns SO ODER SO schlechter gehen wird? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.11.02 16:29:09 von
    neuester Beitrag 06.12.02 23:58:43 von
    Beiträge: 30
    ID: 661.019
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      schrieb am 16.11.02 16:29:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Als Steuererhöhung zählt auch eine Neuverschuldung, denn sie wirkt wie eine Steuererhöhung für künftige Generationen."

      (Zitat aus Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.11.2002, Nr. 267 / Seite 13)

      (0) Der staatliche Schuldenaufbau wurde von allen Regierungen, egal ob SPD- oder CDU-geführt betrieben. Er hatte unterschiedlichste Gründe. Momentan sind wir bei weit über 30000 Euro (~60000 DM!) pro Erwerbstätigem bzw. 1200 Milliarden Euro (~2,4 Billionen DM!) gesamt.

      (1) Unser Staat hat völlig überzogene Renditen versprochen, weil er von den Schulden mehr BIP-Wachstum erwartete als rauskam! Und zwar während der letzten Jahrzehnte, insbesondere ab 1980 - als er Staatsanleihen ausgab, die hochverzinst waren. Die ernorme Schuldenaufnahme nach 1990 verstärkte dies eklatant. Hohe Nachfrage des Staates trieb die Renditen. Folge waren hohe Zinsszahlungen, die unsere heutige Rezession entscheidend verschärfen.

      (2) Deutschland ist nahe an der Pleite. Wir können die Zinszahlungen nicht mehr aus laufenden Ausgaben denken. Das ist normalerweise der Todesstoß für jedes Unternehmen. Der Staat als vertrauenswürdige Instanz erhält aber von den Banken gerne einfach neue Kredite, da er quasi unbegrenzt haftbar ist

      (3) Um die Zinszahlungen zu gewährleisten, werden natürlich die Staatspapiere, die den Schulden gegenüberstehen und einen entsprechenden Wert haben, bedient. Der Staat wird und "darf" keinen Insolvenzantrag stellen. Statt dessen werden über Abgaben (zB Ökosteuer) die maroden Finanzen über Wasser gehalten.

      (4) JEDER Deutsche muss für die immensen Zins- und Zinseszinszahlungen aufkommen, um die Gesamtschulden Deutschlands in Billionen-Euro-Höhe zu bedienen. In allen Steuern und Abgaben steckt ein Teil dieser Zinszahlungen! Allein die Netto-Profiteure können sich freuen: Sie bleiben unter dem Strich im Plus und können ihr Vermögen stets weiter in die gut bezahlten Staatspapiere gewinnbringend anlegen anstatt unsichere Investitionen in die Realwirtschaft zu riskieren. Was sie wohl zweifelfrei besser täten als es der Staat über sein ineffizientes Verteilungssystem je schaffen könnte.

      Mehr in Thread: Was unser Land von einer Berliner Tragödie lernen kann
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 17:09:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1 mbspowersystems,

      genauso ist es. Was sich aber wesentlich schlimmer darstellt ist die Tatsache, das es keinen Politiker gibt, der diese Probleme auch nur im Ansatz lösen kann oder will - egal welcher Partei!

      mfg
      Ronald
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 17:10:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hoffendlich haben es die Deppen auch bald begriffen,die alle hier im Board,die sich nicht als Schwarzkonserativ oder antisemitistischliberal outen als rote Deppen,Sozis,Kommunisten beschimpfen,und die blossen RotGrün Hasser,nur weil die gerade an der Regierung sind,und sie sich keine 10-20 Jahre zurückerinnern können.

      PS:War kein RotGrünWähler.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 17:22:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die CDU/CSU hat es vorher besser gemacht und sie wird es hinterher auch wieder besser machen!
      Die roten Kappen können einfach nicht mit Geld umgehen,
      das beweisen sie in den Ländern und seit 4 Jahren auch im Bund.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 17:28:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :mad:

      Gott sei dank hat ja die liebe CDU-Regierung in 16 Jahren sehr tapfer Alles getan, um die Schulden zu reduzieren.
      Oder etwa nicht ?? :confused: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:


      Die ham die Schulden mehr als verzehnfacht.
      Welcher Zauberer soll denn diesen Schuldenberg abbauen ?

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      Avatar
      schrieb am 16.11.02 17:32:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das ist nun mal so mit der hohen Verschuldung von Bund , Länder und Kommunen, wenn man Turnhallen,Schwimmbäder,Krankenhäuser, Straßen usw. schneller haben will, wie Steuergelder reinkommen. Glaubt jemand das mit diesem Tempo z.B. die Ossis einverstanden gewesen wären?Jetzt ist die Infrastruktur vorhanden und statt Bauten müssen nun die Schulden verzinst und zurückgezahlt werden.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 17:36:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      ...schon mal was von Deutscher Einheit gehört?
      Die hat leider saumässig viel Kohle gekostet.
      Und die SPD hätte die Einheit nie und nimmer über die Bühne
      gebracht, die wollten ja 1987 die DDR noch offiziell als
      eigenen Deutschen Staat anerkennen, die haben nix gerafft,
      und das hat sich bis heute nicht geändert.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 17:38:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      Bernd Senf:
      Zinssystem und Staatsbankrott
      Um es gleich vorwegzunehmen: Der folgende Beitrag rührt an einem Tabu, das sich auf erstaunliche Weise in einer ansonsten doch recht aufgeklärten Gesellschaft hat halten können. Gemeint ist das Zins-Tabu, die Tabuisierung der Zinsproblematik, d.h. des Zusammenhangs zwischen Zinssystem und vielfältigen Krisensymptomen. Dazu gehören Krisen der Wirtschaft, der Umwelt, der Gesellschaft, des Staates und der Dritten Welt. Hier soll es vor allem um die Krise des Staates - genauer: des Staatshaushalts - gehen, um die Eskalation der Staatsverschuldung und deren Finale, den Staatsbankrott.

      Zweimal Staatsbankrott in Deutschland
      In Deutschland hatten wir ihn in diesem Jahrhundert schon zweimal, und jedesmal verbunden mit sozialen Katastrophen: Im Gefolge des Ersten Weltkriegs die Inflation von 1923, und nach dem Zweiten Weltkrieg der Zusammenbruch der Währung 1948. Beide Male hatte die Währung den an sie gestellten Anspruch - nämlich zu währen, d. h. ihre Kaufkraft zu bewahren - eingebüßt.
      Auf dem Höhepunkt der Inflation 1923 konnte man für 1 Billion Mark gerade mal noch ein Brot kaufen, in so astronomische Höhen waren die Preise gestiegen. Bis im November 1923 eine Währungsreform stattfand und die alte Währung im Verhältnis 1 Billion : 1 in die neue »Rentenmark« umgerechnet und umgewechselt wurde. Von dieser Umrechnung waren alle Geldgrößen betroffen, Geldvermögen ebenso wie Schulden, auch Staatsschulden, die der Staat u. a. zur Finanzierung des Ersten Weltkriegs aufgenommen hatte. Durch die große Inflation und anschließende Währungsreform hat sich demnach der Staat auf "elegante" Art, aber mit dramatischen Folgen, seiner gigantischen Staatsschulden entledigt, im wahren Sinne des Wortes »für`n Appel und `n Ei« ;)- denn mehr waren die Staatsschulden und ihre Rückzahlung nicht mehr wert.

      Die Inflation hatte die Forderungen derjenigen, die dem Staat freiwillig oder per Zwangsanleihe Geld geliehen hatten, aufgefressen. Die Leidtragenden waren die Inhalber von Sparguthaben, von Lebensversicherungen und anderen Geldvermögen, deren Kaufkraft praktisch auf Null zusammengeschrumpft waren; und die Gewinner waren die Schuldner und die Eigentümer von Realvermögen (Boden, Mietshäuser, Fabriken oder andere Wertgegenstände), die all dies unbeschadet über die Inflation hinüberretten konnten. Und wer vor der Inflation über große Geldvermögen verfügte, war früh genug in Sachwerte umgestiegen, im Unterschied zu den kleinen Sparern und Lebensversicherten, denen derartige Möglichkeiten verbaut waren.

      Der verdeckte Staatsbankrott, abgewickelt über die galoppierende Inflation, ging mit einer dramatischen Umverteilung einher, deren Opfer insbesondere das Kleinbürgertum war. Seine Existenzgrundlagen wurden in einer Welle von faktischen Enteignungen zerstört, während das große Kapital davon profitierte. Daß zunächst vor allem das Kleinbürgertum in der Weimarer Republik anfällig für faschistische Ideologie war, lag auch in dessen ökonomischem Absturz und in seiner dadurch verursachten Identitätskrise begründet.

      Unter der Herrschaft des Nationalsozialismus wurde der sich erneut anbahnende Staatsbankrott auf andere Weise verschleiert. Die über Geldschöpfung »finanzierten« gigantischen Rüstungsprogramme trugen zunächst zu einer »Belebung der Wirtschaft« bei (welche Sprachverwirrung!). Unter marktwirtschaftlichen Bedingungen wäre die Folge eines wachsenden Nachfrageüberhangs - nach Auslastung der Produktionskapazitäten - eine Inflation gewesen; und unter demokratischen Verhältnissen hätten die Gewerkschaften um einen Inflationsausgleich gekämpft. Beides fand unter der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus nicht statt: Die Gewerkschaften wurden zerschlagen, und der Wirtschaft wurde ein Lohn- und Preisstop aufgezwungen. Dadurch kam die Inflation nicht an die Oberfläche, sondern- blieb "zurückgestaut« und brach erst durch, nachdem die nationalsozialistische Gewaltherrschaft zusammengebrochen war - nach dem Zweiten Weltkrieg.

      Hier erst wurde mit einiger Verzögerung offensichtlich, daß die Währung nichts mehr wert war. Die Konsequenz davon war die Währungsreform 1948, bei der eine Umstellung der alten Reichsmark auf die neue D-Mark in den drei westlichen Besatzungszonen im Verhältnis 10: 1 (zum Teil 6,5: 1) erfolgte. Und wiederum waren Geldvermögen und Schulden gleichermaßen entwertet, zum Nachteil der Inhaber von Geldvermögen und zum Vorteil der Schuldner. Der Staat hatte sich zum zweiten Mal durch Bankrott aus seinen Schulden herausgestohlen, hatte sich durch den Zusammenbruch der Währung entschuldet - aber mit keinem Wort bei den Geschädigten dafür entschuldigt, geschweige denn sie dafür entschädigt.

      So ist es eben bei einem Bankrott: Der eine kommt seinen Verpflichtungen nicht mehr nach, und andere haben davon ihren Schaden und müssen auf die Einlösung ihrer Forderungen ganz oder teilweise verzichten. Und wenn es nicht ganz so schlimm kommt, können sie sich noch aus einem Teil der Konkursmasse bedienen. Aber was ist denn eigentlich die Konkursmasse des Staates, wenn er bankrott macht? Und wird der Laden danach wirklich dicht gemacht, wie beim Konkurs eine Privatunternehmens? Irgendwie scheint es doch Unterschiede zu geben zwischen dem Bankrott eines Privatunternehmens und einem Staatsbankrott. Aber worin liegen sie, und worin sind sie begründet? Und was zum Teufel hat die Staaten immer wieder in den Bankrott getrieben, und wird sie vielleicht auch künftig dahin treiben?

      Auf dem Weg in einen neuen Staatsbankrott?
      Oder sind wir gar schon mitten auf dem Weg dorthin? Die USA z. B., die Ende 95/Anfang 96 zeitweise nicht einmal in der Lage waren, ihre Staatsbediensteten zu bezahlen, und sie deshalb mehrmals vorübergehend in unbezahlten Zwangsurlaub schickten? War das schon der Anfang eines Staatsbankrotts? Oder bei uns die sich verschärfenden Auseinandersetzungen um die Sparpakete der öffentlichen Haushalte - auf Bundesebene, bei den Ländern und den Gemeinden, um die Gefährdung der Renten, um die Demontage des Sozialstaats? Sind das alles Vorboten eines neuerlichen Staatsbankrotts? Und wenn ja: Wie könnte er diesmal abgewickelt werden? Und mit welchen Folgen? Wir wollen diesen Fragen etwas systematischer nachgehen, und das erfordert zunächst einige etwas trockene Modellüberlegungen. Aber sie werden uns helfen, die wesentlichen Zusammenhänge besser zu verstehen und den Nebel zu durchdringen, der normalerweise über sie gelegt ist.
      Der Bankrott privater Unternehmen und seine Folgen
      Betrachten wir zunächst die Rolle des Bankrotts bei privaten Unternehmen. Der drohende Bankrott ist sozusagen die Peitsche, mit der das Unternehmen auf Trab gehalten wird. Das Zuckerbrot sind die Gewinne, über die das Unternehmen - nach Steuerabzug - frei verfügen kann. Aber so ganz frei auch wieder nicht: Denn wenn die Gewinne z. B. vollständig konsumiert oder ausgeschüttet werden und damit Nettoinvestitionen (die über die Ersatzinvestitionen hinausgehen) unterbleiben, fällt das Unternehmen im Konkurrenzkampf gegenüber anderen investierenden Unternehmen zurück. Weil es nicht - wie die anderen - z. B. mit modernen Produktionsmethoden die Stückkosten und damit die Preise senken kann und ihm die Käufer davonlaufen. Ihm ergeht es wie einer Figur auf einem abwärts laufenden Band: Wer stehenbleibt, dem droht der Abgrund, eben der Konkurs oder Bankrott. Die gesunkenen Erlöse reichen schließlich nicht mehr aus, um die Kosten zu decken, um den eingegangenen Verpflichtungen nachzukommen, um die Lieferanten und die Beschäftigten zu bezahlen und die Schulden zu bedienen.
      Was bleibt einem privaten Unternehmen angesichts des drohenden Konkurses? An zwei Seiten kann die Sanierung ansetzen, nämlich an der

      - Senkung der Kosten und/oder

      - Steigerung der Erlöse.

      Was die Kostenseite anlangt, läuft es vielfach auf Rationalisierung und entsprechende Senkung der Arbeitskosten hinaus, z. B. durch Kurzarbeit oder Entlassungen. Auch Material- und Maschinenkosten geraten unter Druck und erzwingen Material- (und Energie-) Einsparungen und die Erschließung billiger Bezugsquellen. Oder unrentable Teile des Unternehmens werden ganz stillgelegt. Nur bei den Finanzierungskosten läßt sich relativ wenig einsparen, weil sie sich aus den "Altlasten" des Schuldenbergs und dem über Jahre hinweg aufzubringenden Schuldendienst ergeben.

      Ein vom Konkurs bedrohtes Unternehmen könnte natürlich auch versuchen, anstelle der unangenehmen Sanierungsmaßnahmen neue Kredite aufzunehmen, um die Lücke zwischen Erlösen und Kosten zu schließen. Aber es wird dafür kaum Banken finden, die unter solchen Bedingungen bereit wären, ihm Kredit zu geben. Denn die Banken achten in der Regel sehr genau darauf, daß ihre Kredite auch mit Zinsen bedient und zurückgezahlt werden, und sie sichern sich ihre Kredite mit dinglichen Sicherungen wie Grundstücken, Häusern und Produktionsanlagen ab. Im Fall der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners wird auf solche Sicherheiten zurückgegriffen, sie werden versilbert, d. h. verkauft und in Geld verwandelt, und aus dem Erlös werden die Ansprüche der Banken bedient. Ihre Forderungen werden sozusagen mit Unbarmherzigkeit eingetrieben, und sei es denn, daß das Unternehmen selbst dabei auf der Strecke bleibt und sich die Banken aus dem Unternehmensleichnam noch ihre Teile herauspicken - natürlich auch im Interesse der Geldanleger, die ihnen ihr Geld gegen Sparzinsen überlassen haben.

      An die Rolle des Zinses - des Kreditzinses wie des Sparzinses - haben wir uns alle gewöhnt. Und dennoch verbindet sich mit ihm eine Dynamik, die in vieler Hinsicht langfristig verheerende Wirkungen hervortreibt und die eine wachsende Zahl privater Unternehmen und auch den Staat in Richtung Bankrott treibt wobei sich die Abwicklung des Staatsbankrotts allerdings grundsätzlich von der des Unternehmensbankrotts unterscheidet. Wir kommen später darauf zu sprechen.

      Zur Problematik des Zinssystems
      Betrachten wir zunächst einmal die Rolle des Zinses aus der Sicht der Geldanleger. Jede Bank oder Lebensversicherung rechnet einem vor und stellt es in entsprechenden Grafiken anschaulich dar, wie sich festverzinslich angelegtes Geld im Laufe der Zeit - scheinbar wie von selbst - vermehrt. »Geld wächst und wächst und wächst« oder »Lassen Sie Ihr Geld arbeiten« sind Werbeslogans, die jeder kennt. Werden die jährlichen Zinserträge nicht entnommen und für Konsumausgaben verwendet, sondern auf das angelegte Geldvermögen jeweils draufgepackt, dann ergibt sich gemäß der Zinseszinsformel ein exponentielles Wachstum des Geldvermögens, das sich von Jahr zu Jahr immer weiter beschleunigt.
      Zinssystem, Wachstumsdruck und monetärer Teufelskreis
      Wo aber kommt dieses Wachstum her, worin hat es seine Grundlage? Letztlich muß es irgendwo an anderer Stelle in der Produktion von Gütern und Dienstleistungen erwirtschaftet werden. Denn die angelegten Gelder fließen als Kredite z.B. an Unternehmen, die damit investieren. Um die aufgenommenen Kredite mit Zinsen zu bedienen und zurückzuzahlen, müssen die Unternehmen ihre Produktion, ihren Absatz und ihre Erlöse ausweiten. Gesamtwirtschaftlich bedeutet das: Das Zinssystem setzt die Produktion unter einen permanenten Wachstumsdruck. Dem exponentiellen Wachstum der Geldvermögen steht im übrigen ein entsprechendes exponentielles Wachstum der Schulden gegenüber. Helmut Creutz hat diesen Zusammenhang als »monetären Teufelskreis« bezeichnet.
      Indem das angelegte Geldvermögen als Kredit weiterverliehen wird, begründet es an anderer Stelle eine entsprechende Verschuldung. Deren Bedienung (Tilgung plus Zinsen) führt zu vergrößerten Rückflüssen, und die auf diese Weise vergrößerten Geldvermögen suchen sich neue Schuldner, usw. Als Schuldner kommen in Frage: private Unternehmen, private Haushalte und Staat im Inland sowie »das Ausland«.

      Betrachtet man die Entwicklung der Verschuldung im Verhältnis zur Entwicklung des Sozialprodukts in der Bundesrepublik von 1950 - 1993, so zeigt sich (ebenfalls nach Creutz) ein ungleich viel schnelleres Anwachsen der Schulden: Während sich das Sozialprodukt in diesem Zeitraum um das 8-fache erhöht hat, ist die Verschuldung (von Unternehmen, Haushalten und Staat zusammen) auf das 18-fache angestiegen.

      Der wachsende Schuldenberg fordert in wachsendem Maße seinen Tribut in Form von Zinslasten, die von den Schuldnern im Durchschnitt immer schwerer aufzubringen sind, die immer größere Teile des Sozialprodukts beanspruchen und an die Geldvermögensbesitzer bzw. an die Banken fließen.

      Zinssystem und Wirtschaftskrise
      Solange das Sozialprodukt (SP) noch kräftig wuchs und die Zinslasten nur einen geringen Prozentsatz ausmachten (aufgrund der durch die Währungsreform 1948 zusammengeschrumpften Schulden), fiel das Wachstum der Zinslasten nicht weiter auf. Es blieb immer noch ein absolut wachsender Rest des Sozialprodukts zur Verteilung übrig. Aber in einer Welt begrenzter Ressourcen und Absatzmärkte kann die Produktion auf Dauer unmöglich mit dem vom Zins geforderten exponentiellen Wachstum mithalten. Wenn sich das Wirtschaftswachstum aber verlangsamt, drücken die weiter wachsenden Zinslasten immer mehr auf das Sozialprodukt - und drängen andere Ansprüche an das Sozialprodukt immer mehr in die Defensive. Die Schuldner geraten dadurch immer mehr in die Klemme. Bleiben die erforderlichen Erlössteigerungen aus, denn müssen die privaten Unternehmen andere Kosten senken - mit der Folge von Entlassungen, gesamtwirtschaftlichem Nachfragerückgang, einer steigenden Zahl von Konkursen usw., kurz: mit der Folge einer Wirtschaftskrise. Die Zinslasten wachsen demnach wie ein Tumor, zuerst ganz langsam und unauffällig, dann immer dramatischer, und entziehen dem »sozialen Organismus« immer mehr Lebenskräfte, bis er daran zusammenbricht. Das Erstaunliche ist, daß die Wirtschaftswissenschaftler diesen Zusammenhang bisher so gründlich übersehen haben. Für sie ist der Zins eine Grundlage für die »Optimale Allokation der Ressourcen« und für das »Gleichgewicht am Kapitalmarkt« zwischen Sparen und Investieren. Sie verstehen das Wesen dieser wuchernden Schulden ebenso wenig wie die Schulmedizin das Wesen der Krebskrankheit.
      Zinssystem und Staatsverschuldung
      lm Unterschied zu privaten Unternehmen muß der Staatshaushalt auf Dauer und im Durchschnitt keine Gewinne erzielen, sondern die Staatsausgaben durch entsprechende Einnahmen decken. Er erzielt diese Einnahmen nicht in erster Linie durch Verkauf von öffentlichen Gütern und Dienstleistungen, sondern vor allem durch Steuereinnahmen, die einen grundsätzlich anderen Charakter haben als die Erlöse der privaten Unternehmen. Sie entstehen kraft hoheitlicher Gewalt des Staates, der seinen Bürgern Steuern auferlegen kann. Wenn sich laufende Ausgaben und laufende Einnahmen die Waage halten, handelt es sich um ein ausgeglichenes Budget.
      Es gibt aber auch für den Staat gute Gründe, sich zu verschulden, insbesondere dann, wenn damit langfristige Zukunftsinvestitionen finanziert werden, deren Früchte auch noch von späteren »Generationen« von Steuerzahlern als öffentliche Leistung in Anspruch genommen werden (z. B. Verkehrssystem, Bildungssystem). Würden derartige Investitionen allein aus Steuermitteln finanziert, so müßten die jetzigen Steuerzahler für etwas aufkommen, was zum erheblichen Teil auch von späteren Generationen genutzt wird, und im übrigen ließe sich ein Großteil dieser Investitionen ohne Kredite gar nicht finanzieren und müßte entsprechend unterbleiben. Ohne Verschuldung könnte der Staat demnach einen wesentlichen Teil seiner Funktionen gar nicht erfüllen, und ob diese Funktionen hinreichend durch privatwirtschaftliche Aktivität erfüllt werden könnten, ist äußerst fraglich. Durch Kreditfinanzierung werden die Lasten auch auf spätere Steuerzahler verteilt. Denn zur Verzinsung und Tilgung der Staatsschulden bedarf es späterer Steuereinnahmen, die über die späteren laufenden Staatsausgaben hinausgehen.

      Das Aufbringen wachsender Steuereinnahmen und die Bedienung der Staatsschulden ist solange kein Problem, wie das Sozialprodukt entsprechend wächst - und mit ihm (selbst bei gleichbleibenden Steuern und konstanten Steuersätzen) das Steueraufkommen. Angesichts der Dynamik der Zinseszinses und der entsprechend exponentiell wachsenden Zinslasten müßte aber das Sozialprodukt auf Dauer ebenfalls exponentiell anwachsen, was aus besagten Gründen unmöglich ist. Mit nachlassendem Wirtschaftswachstum fallen aber die Steuereinnahmen geringer aus, als es für die Bedienung der Staatsschulden erforderlich wäre. Damit gerät auch der Staat in die Schuldenklemme.

      Unterschiede zwischen Privat und Staatsschulden
      Ähnlich wie bei privaten Unternehmen gibt es auch für den Staat zunächst einmal zwei Ansatzpunkte, auf die Schuldenklemme zu reagieren:
      - Steuererhöhung und/oder

      - Staatsausgabensenkung (Sparprogramme)

      Bezüglich der Einnahmenerhöhung befindet sich der Staat in einer prinzipiell anderen Situation als die privaten Unternehmen, denn er kann die Steuererhöhung hoheitlich durchsetzen. Aber es schafft politische Konflikte, und in demokratischen Gesellschaften ist die Regierung spätestens bei den nächsten Wahlen auf ausreichende Mehrheiten angewiesen - oder in laufenden Legislaturperioden auf das Mitziehen von Koalitionspartnern bzw. auf ausreichende Mehrheiten im Parlament. Was die Ausgabenkürzungen anlangt, sieht es ähnlich aus. Auch sie schaffen politische Konflikte, wenn auch an anderen Stellen, und auch hier geht es um die Angst vor dem Verlust an Wählerstimmen und Mehrheiten.

      Was also liegt für die Regierungen näher, als sich eines anderen Mittels zu bedienen, das den Privatunternehmen so nicht zur Verfügung steht: der wachsenden Neuverschuldung, diesmal aber nicht nur zur Finanzierung von Zukunftsinvestitionen, sondern zum Teil auch zur Bedienung der Altschulden. Früher aufgenommene Kredite werden teilweise mit neu aufgenommenen Krediten zurückgezahlt - eine scheinbar elegante Lösung. Die Politik vermeidet auf diese Weise das Austragen der sonst unvermeidlichen Konflikte an der Einnahmen- bzw. Ausgabenfront. Nur: das Problem der Staatsverschuldung und ihrer Bedienung wird dadurch nicht gelöst, sondern in die Zukunft verlagert - und vergrößert. Und wenn in den folgenden Jahren der gewachsene Schuldenberg einen wachsenden Schuldendienst fordert, der nun noch weniger aus den laufenden Steuereinnahmen gedeckt werden kann, dann wird die Neuverschuldung eben noch weiter erhöht. Und so fort.

      Keynesianismus: Geldschöpfung als Droge
      Aber wer wird denn einem solchen Staat noch weiterhin Kredite geben? Wenn die versprochenen Zinsen hinreichend attraktiv sind, finden sich vielleicht genügend private Geldanleger, die entsprechende Staatsanleihen kaufen und auf diese Weise dem Staat ihr Geld leihweise zur Verfügung stellen.
      Sie vertrauen darauf, daß der Staat zur Bedienung der Schulden - anders als Privatunternehmen - notfalls die Steuern erhöhen und/oder die Staatsausgaben senken kann. Und wenn sich nicht genügend private Geldanleger finden, bleibt immer noch die Zentralbank (von der bisher überhaupt noch nicht die Rede war). Sie braucht im Prinzip nur den Geldhahn aufzudrehen, zusätzliches Geld zu drucken und dieses Geld an den Staat fließen zu lassen, damit dieser zusätzliche Staatsausgaben tätigen oder alte Schulden bedienen kann. Vornehm ausgedruckt heißt das: »Der Staat hat sich bei der Zentralbank verschuldet«, oder: »Die Zentralbank hat im Zuge ihrer Offenmarktpolitik Staatspapiere angekauft«.

      Rein technisch bestehen seit Abkoppelung des Geldes vom Gold keinerlei Schwierigkeiten oder Grenzen für eine solche Art von zusätzlicher Geldschöpfung, der kein entsprechendes Sozialprodukt gegenübersteht. Und die Zentralbanken der westlichen Industrieländer haben nach dem Zweiten Weltkrieg auch mehr oder weniger davon Gebrauch gemacht - mit der Folge schleichender Inflation in den 60er und 70er Jahren. Das war die Blütezeit des Keynesianismus, einer auf Keynes zurückgehenden Wirtschaftspolitik, die mit geldschöpfungsfinanzierten Defiziten im Staatshaushalt (deficit spending) die Konjunktur ankurbeln wollte - und es anfangs auch geschafft hat.

      Nur: Über Risiken und Nebenwirkungen gab es damals keine Packungsbeilage, und auch keinen Arzt oder Apotheker, den man diesbezüglich hätte fragen können. Die Nebenwirkung des Keynesianismus, die schließlich immer mehr zum Hauptproblem wurde, war die schleichende Inflation. Das System war süchtig geworden nach Geldspritzen, die zur Überwindung oder Vermeidung wirtschaftlicher Depression von den Zentralbanken verabreicht wurden - und die anfänglich tatsächlich wie Wunder wirkten (z. B. in der Bundesrepublik bei der Überwindung der ersten Nachkriegsrezession 66/67). Allerdings, wie das bei Drogen so ist: Nach einer Weile läßt die Wirkung nach, und um erneut die gleiche Wirkung zu erzielen, muß die Dosis gesteigert werden; und dadurch werden die Nebenwirkungen immer bedrohlicher.

      Die Entziehungskur der Monetaristen
      Bezogen auf die immer schneller schleichende Inflation gab diese Entwicklung ab Mitte der 70er Jahre denjenigen Auftrieb, die dringend das Absetzen der Geldspritze, d.h. eine Antiinflationspolitik forderten: den Monetaristen. Sie schoben die ganze Schuld an der Inflation den Keynesianern zu, und in den Wirtschaftswissenschaften und später in der Wirtschaftspolitik entbrannte ein heftiger Streit zwischen Monetaristen und Keynesianern, wobei die Monetaristen mehr und mehr die Oberhand gewannen.
      Ausgerüstet mit monetaristischer Munition führte Ronald Reagan 1980 seinen Wahlkampf um die amerikanische Präsidentschaft, forderte drastische Sparmaßnahmen und einen Abbau von Staatsverschuldung und Haushaltsdefizit und wurde zweimal zum Präsidenten der USA gewählt. Das Resultat seiner 8-jährigen Amtszeit bestand darin, daß im sozialen Bereich rigorose Kürzungen durchgezogen wurden, während der Rüstungshaushalt ins Gigantische gesteigert wurde - und damit insgesamt das Haushaltsdefizit und die Staatsverschuldung sich nicht verminderten, sondern im Gegenteil dramatisch anwuchsen. Darüber hinaus wechselten die USA ihre Rolle vom bis dahin größten Auslandsgläubiger zum größten Auslandsschuldner.

      Die Verdrängung der Zinsproblematik
      Aber ganz gleich, wie die Handhabung der eskalierenden Staatsverschuldung und der krebsartig wuchernden Zinslasten der öffentlichen Haushalte in Zukunft erfolgen wird, über immer drastischere Sparmaßnahmen, Steuererhöhungen oder über weiter wachsende Neuverschuldung und inflationäre Geldschöpfung: die wesentliche zugrundeliegende Ursache wird weder auf die eine noch auf die andere Art thematisiert oder gar behoben, sondern verdrängt. Es ist die destruktive Dynamik des Zinssystems, von der - entgegen dem ersten Anschein - nur ein verschwindend kleiner Teil der Gesellschaft profitiert.

      Dazu gehören nicht etwa die kleinen und mittleren Sparer und Geldanleger, die sich über ihre jährlichen Zinserträge freuen und dabei gar nicht merken, daß ihnen - über unsichtbare Zinsanteile in den Preisen, Mieten und Steuern - pro Jahr eine viel größere Summe an Zinslasten auferlegt und aus der Tasche gezogen wird. Offizielle Zahlen darüber gibt es bezeichnenderweise nicht, und deshalb ist man bislang auf Schätzungen angewiesen. Helmut Creutz schätzt den Anteil der Zinskosten, den die Unternehmen auf die Preise überwälzen und in die Preise einkalkulieren, auf durchschnittlich ungefähr 1/3 der Konsumgüterpreise. Um zu den Gewinnern des Zinssystems zu gehören, müßte man also jährlich Zinserträge beziehen, die 1/3 der eigenen jährlichen Konsumausgaben übersteigen. Und das sind in der Bundesrepublik nur ganze 10 % der Einkommensbezieher. Bei weiteren 10% halten sich Zinserträge und unsichtbare Zinslasten in etwa die Waage, und 80% der Einkommensbezieher zahlen drauf, tagtäglich, unsichtbar, unbewußt - und tragen auf diese Weise mit dazu bei, daß sich die Geldvermögen in den Händen dieser 10% immer weiter vergrößern - während Teile der Wirtschaft, der privaten Haushalte und der Staat von der gleichermaßen wachsenden Schuldenlast immer mehr erdrückt werden. Der Vergleich mit einem wachsenden Tumor drängt sich immer mehr auf.

      Und irgendwann bleibt nur noch der Schnitt: Einschnitte ins soziale Netz oder - als Endstation einer galoppierenden Inflation - der Währungsschnitt, die Währungsreform. Oder der Staat erklärt offen seine Zahlungsunfähigkeit, aber nicht nur - wie in jüngerer Zeit mit drastischen Sparmaßnahmen - gegenüber den sozial Schwachen, sondern auch gegenüber denjenigen, von denen er sich das Geld für seine Staatsschulden geliehen hat: indem er die Schulden nicht mehr bedient und für sich einen teilweisen oder vollständigen Schuldenerlaß verkündet.

      Das Besondere um Staatsbankrott
      Wie war es doch gleich bei Privatunternehmen, wenn sie zahlungsunfähig werden? Die Gläubiger treiben das Unternehmen in den Konkurs und holen sich aus der Konkursmasse ihren Anteil, allen voran die Kreditgeber mit ihren dinglichen Sicherungen. Und beim Staatsbankrott? Die Gläubiger, d.h. die Inhaber von Staatspapieren, müßten gegenüber dem Staat das Konkursverfahren einleiten. Aber wo ist in diesem Fall die Konkursmasse, wo sind die dinglichen Sicherungen? Sollten etwa der Staat oder Teile seines Vermögens zwangsversteigert werden, und sollte der Staat dann ein für allemal von der Bildfläche verschwinden - wie ein Privatunternehmen im Falle des Konkurses? Nein! Es gibt in diesem Sinn kein öffentliches Konkursrecht, und es gibt keine dinglichen Sicherungen für Staatsanleihen, außer das Vertrauen auf die hoheitliche Gewalt des Staates und darauf, daß er das Geld für die Bedienung der Schulden schon irgenwie eintreiben wird.
      Und selbst wenn der Staat bankrott macht: Er wird als Staat nicht verschwinden, sondern nach dem Bankrott wie Phönix aus der Asche steigen - mit einer neuen Regierung, vielleicht sogar mit einer neuen Staatsform und Verfassung, vielleicht auch als mehrere neue Staatengebilde, in die der alte Staat zerfallen ist; aber in seiner Funktion als Staat bleibt er erhalten. Und von allen Schulden (wenn auch nicht von aller Schuld) befreit, kann er das makabre Staatstheater mit dem Finale »Staatsbankrott« von neuem beginnen - mit einer Spieldauer von einigen Jahrzehnten. Die ökonomischen und sozialen Spannungen, die sich im Gefolge dieses Prozesses immer weiter erhöhen, tendieren dahin, sich nach außen und/oder innen gewaltsam zu entladen. Optimale Allokation der Ressourcen? Nein - Destruktion! Die dazu notwendigen Objekte des Hasses sind bisher noch immer gefunden worden, und die dazu notwendigen Rechtfertigungen auch. Das Zinssystem schafft Pulverfässer, weltweit, und der Zinssatz wirkt wie ein sozialer Sprengsatz. Aber kaum einer schaut hin. Obwohl die Sprengsätze tagtäglich mitten unter uns, direkt vor unseren Augen, gelegt werden wie bei »Biedermann und die Brandstifter«.

      Die Befreiung des Geldes vom Zins
      Der Zusammenhang zwischen Zinssystem und Krise der öffentlichen Haushalte (sowie weiteren Krisensymptomen) wird bis heute in der Wirtschaftswissenschaft, in der Politik oder in der Öffentlichkeit kaum diskutiert. Und dies, obwohl die Grundlagen für diese Einsicht schon vor rund 100 Jahren gelegt wurden - von Silvio Gesell, dem Begründer der sogenannten Freiwirtschaftslehre. Ein wesentlicher Gedanke dieser Schule liegt in der Forderung nach Überwindung des Zinssystems - durch eine Befreiung des Geldes vom Zins. Aber nicht einfach durch Zinsverbot; denn das würde nur dazu führen, daß das nicht für Konsum verwendete, überschüssige Geld nicht mehr dem Kapitalmarkt zufließt, sondern stattdessen gehortet und dadurch dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird mit der Folge gesamtwirtschaftlicher Kreislaufstörungen und eines entsprechenden Kollapses der Wirtschaft.
      Vielmehr sollte das Geld auf andere Weise als mit dem destruktiven Zins in Umlauf gehalten werden: durch eine sogenannte konstruktive Umlaufsicherung des Geldes, durch eine Art Parkgebühr für gehortetes Geld. Diese Liquiditätsgebühr sollte etwas höher sein als die Liquiditätsvorteile des Hortens (die sich z. B. aus Spekulationsmöglichkeiten ergeben). je länger das Geld durch Horten dem Kreislauf entzogen und dadurch seiner öffentlichen Funktion als Tauschmittel beraubt wird, umso höher sollte die Gebühr werden. Unter solchen Bedingungen würde das überschüssige Geld nicht erst dann zum Kapitalmarkt weiterfließen, wenn es einen hinreichenden Zins bekommt, sondern allein schon deshalb, um der "Umlaufsicherungsgebühr" zu entgehen. Als Folge dieses wachsenden Geldangebots am Kapitalmarkt würde der Zins ganz von selbst immer weiter absinken - und mit ihm die vielfältigen destruktiven Tendenzen, die er langfristig hervortreibt.

      Angesichts der eskalierenden Staatsverschuldung, aber auch anderer Krisensymptome, die durch das Zinssystem hervorgetrieben bzw. verstärkt werden und sich derzeit in atemberaubendem Tempo immer weiter zuspitzen, scheint es mir dringend geboten, am bislang so wohl gehüteten Zins-Tabu zu rütteln und die Problematik des Zinssystems verstärkt in die öffentliche Diskussion zu rücken. Auch wenn die Grundlagen dafür schon vor 100 Jghren gelegt wurden, sind die entsprechenden Gedanken nicht veraltet, sondern werden im Gegenteil von Tag zu Tag aktueller. Es ist an der Zeit, sie wieder aufzugreifen und bezogen auf die heutigen Verhältnisse weiterzuentwickeln.

      Vertiefende Literatur
      Bernd Senf: Der Nebel um das Geld - Zinsproblematik, Währungssysteme, Wirtschaftskrisen - Ein Aufklärungsbuch, Gauke-Verlag, Lütjenburg 1996
      Helmut Creutz: Das Geldsyndrom - Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft, Ullstein-Taschenbuch 34556, Frankfurt/Main, Berlin 1995

      Margrit Kennedy: Geld ohne Zinsen und Inflation, Goldmann-Taschenbuch, Wilhelm-Goldmann-Verlag, München 1993

      Silvio Gesell: Die Natürliche Wirtschaftsordnung, Gesammelte Werke, Band 1 1, Gauke-Verlag, Lütjenburg 1991

      Der Dritte Weg - Zeitschrift für die natürliche Wirtschaftsordnung, Feldstr. 46, 20357 Hamburg


      Hier die Probleme:
      www.staatsverschuldung.de
      www.staatsverschuldung-online.de
      www.staatsverschuldung.de



      Und hier die Lösung:

      www.Kennedy.de
      www.Geldreform.de
      www.Geldcrash.de
      www.inwo.de
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 17:42:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      #4 lonesome loser,

      so so, die CDU/CSU hat also vorher alles besser gemacht. Na dann schau Dir mal folgende Grafik an:



      Quelle: www.staatsverschuldung.de




      #7,

      und ich dachte, die deutsche Einheit wurde aus der Portokasse bezahlt. :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:




      mfg
      Ronald
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 18:10:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      Und, was sieht man da ?

      AL

      Bulle oder Bääär, det give ik never hääär. Ik köp mi väl väl määär, denn de mok mi tum Millionääärr

      Optis hi, Optis doar, die mokem fü mi olles Kloar
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 18:49:42
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ein System ohne Zinsen haette folgenden Nachteil: Der Anreiz Geld zu haben/verdienen wuerde drastisch kleiner. Das Streben nach materiellem Reichtum, das unser heutiges System kennzeichnet, wenn nicht gar ausmacht, waere unterminiert. Der Kommunismus war uebrigens ein nahezu zinsloses System. Das System lief bis auf ein paar Aspekte, die man moeglicherweise gar nicht dem Wirtschaftssystem anlasten kann, auch gar nicht so schlecht. Das Zinssystem des Kapitalismus birgt nur wesentlich mehr Anreize und fuehrt somit zu einer wesentlich dynamischeren Entwicklung. Man kann sicher nicht grundsaetzlich ein zinsloses System mit Planwirtschaft vergleichen, aber in der Planwirtschaft wie im zinslosen System verkuemmern Leistungsanreize, was zur wirtschaftlichen und somit auch technologischen Verlangsamung der Entwicklung und einem langsamen Wachstum des Lebensstandards fuehrt (wenn nicht gar zu einer Schrumpfung).
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 18:53:40
      Beitrag Nr. 12 ()
      Nett formuliert! Ein System ohne Zinsen ist purer Schwachsinn - ein System ohne Staatsschulden aber überlegenswert!
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 22:50:23
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12
      mbspowersystems


      Das Problem ist der durch den Ziseszinseffekt entstehende VerschuldungsZWANG. Die Überschuldung ist dabei nur eine FOLGE dieses Effektes.

      Geld wird heute nur dann investiert wenn ein genügend hoher Zins gezahlt wird. Damit wachsen die Geldvermögen jedes Jahr um den Zinssatz. Da dieses zusätzliche Geldvermögen wieder reinvestiert werden muß (anderenfalls fällt der Zins unter die Liquiditätsgrenze und es entsteht eine Deflation) MUSS die Verschuldung um den gleichen Betrag anwachsen. Wer dabei die wachsenden Kredite nimmt, ob Staat, Wirtschaft oder Privathaushalte ist nebensächlich. Bedeutsam ist nur dabei, daß es zu explodierenden Zinslasten für die große Bevölkerung kommt. Am Anfang unseres Finanzsystems konnte diese Zinslast noch durch ein kräfitges Wirtschaftswachstum ausgeglichen werden, da jedoch die Zinslasten exponentiell (also mit zunehmender Geschwindigkeit) wachsen, die Produktivität nur linear, ist der Bankrott vorprogrammiert.

      Volkswirtschaftlich sieht das Bild ganz klar düster aus:

      Lag die gesamte Unternehmensverschuldung noch 1980 bei knapp 1400 Mrd. DM, wurde diese bis 1990 mit fast 3000 Mrd. DM mehr als verdoppelt und erreichte 1998 mit 5600 Mrd. DM einen viermal so hohen Stand, wie noch 1980. Demgegenüber konnte sich die Wirtschaftsleistung, also das Bruttosozialprodukt, in diesem Zeitraum nicht einmal verdoppeln. Die Verschuldung der Wirtschaft steigt also mehr als doppelt so schnell, wie die Produktivität.

      Für die gesamte Verschuldung sieht es noch düsterer aus:

      War die Gesamtverschuldung (Kredite von Staat, Wirtschaft und Privathaushalten) in Deutschland noch 1960 bei nur 311 Mrd. DM steigerte sich die Last bis 1980 schon auf 2370 Mrd. DM. Letztes Jahr wurde bereits die Grenze von 10000 Mrd. Mark durchbrochen. Wie schnell deutlich wird, handelt es sich dabei um ein exponentielles, also explosives Wachstum, welches mit immer schnellerer Geschwindigkeit abläuft. Die Entwicklung bedeutet eine Verdopplung der Kredite alle 10 Jahre. Dadurch hat sich die Schuldenlast seit 1960 um das 33 fache gesteigert. Mit dieser Ausweitung der Verpflichtungen ist eine entsprechend steigende Zinslast verbunden. Demgegenüber wächst das Bruttoinlandsprodukt nur linear, also um annähernd gleiche Beträge pro Jahr: Seit 1960 hat sich hier die Wirtschaftsleistung nicht einmal vervierfacht - also mehr als achtmal langsamer als die Schuldenlast.

      Teilweise ist dieser Effekt auch an der Inflationsrate erkennbar, oder warum haben wir sonst seit 1950 im Schnitt 3% Inflation, und die D-Mark von damals ist heute keine 25 Pf. mehr wert.

      Das gerade ist das Problem: Die Zinslasten explodieren mathematisch genau durch den zinseszinseffekt, während es im endlichen Raum unmöglich ist auf Dauer ein unbegrenztes Wirtschaftswachstum sicherzustellen. Die Folgen sind für uns in jedem Fall fatal. Einmal steigert sich weltweit das Konfliktpotential weil die Nationen untereinander in einen ruinösen Wettkampf getrieben werden, um die Zinsen zu bezahlen, genauso wie es auch innerhalb der Staaten immer schwieriger wird, das Geld dafür aufzubringen. Das Ergebnis MUSS ein Zusammenbruch dieser angeblich "Besten aller Welten" sein.

      Unverantwortlich handelt dabei nicht der, der auf diese Zusammenhänge und Gefahren hinweist, sondern der, der Fakten bewußt oder unbewußt ignoriert.

      Machen sie sich EIGENE Gedanken darüber, ob ein System, welches auf einem exponentiellen Wachstum beruht überhaupt dauerhaft funktionieren kann.


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 03:16:12
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Wasser_fuer_Alle

      Es gibt nirgendwo in der Natur langfristiges exponentielles Wachstum, weil die Ressourcen der Erde begrenzt sind --- das ist trivial!

      Auch bei Zinsen nicht! Denn: Bei Unternehmen führt eine Überschuldung nicht ins Endlose, sondern die Unternehmen gehen irgendwann pleite aufgrund der nicht mehr bezahlbaren Kreditkosten. Sie melden Insolvenz an und enteignen am Ende ihre Gläubiger - die risikobereiten Nutznießer des Zinszinseffektes!

      Die verschuldetsten bzw. unprofitabelsten Unternehmen verschwinden daher langfristig vom Markt und machen Platz für neue. Aufstieg und Fall, Wachstum und Zusammenbruch sind - wie in der realen Natur auch - in der Summe gesund und halten das Ganze zusammen. Die Volkswirtschaft bleibt im Gleichgewicht.

      Betrachten Sie unseren Staat nun aber als sehr großes Unternehmen - dann stellen Sie einen wichtigen Unterschied fest: Er hat kein Insolvenzrecht! Und zu dem Zeipunkt, wo jedes gesunde Unternehmen sich längst zahlungsunfähig erklärt, quetscht er die breite Masse durch Steuererhöhungen bis aufs Letzte aus, bis es irgendwann zu spät ist und statt einer geregelten Insolvenz der Zusammenbruch kommt (historisch gesehen in der Regel verbunden mit Krieg, Armut, Revolutionen etc.)

      Daher bleibe ich bei meiner Meinung: Kredite einschließlich Zinsen sind ein probates Mittel zur renditeoptimalen Verteilung von Kapital - und damit auch ein Mittel zum höheren Wirtschaftswachstum. Der Staat jedoch sollte sich da möglichst raushalten bzw. ein offizielle Insolvenzmöglichkeit festschreiben.
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 11:35:23
      Beitrag Nr. 15 ()
      ich sehe Kreislauf etwas anders:

      Volkswirtschaft startet nach einem Krieg, Kapitalkosten gering, großes Aufbaupotential - Wirtschaftswunder, während sich die Verschuldung wie die Geldvermögen nach der Zinseszinsrechnung aufblähen, momentan noch kein Problem, da das Wirtschaftswachstum größer ist als der Zuwachs an Kapitalkosten - gesättigte Märkte entstehen zunehmend, Wettbewerb nimmt zu, Unternehmensrenditen fallen, Zuwachs der Kapitalkosten übertreffen Wirtschaftswachstum, Firmenbankrotte nehmen zu, Arbeitslosigkeit, fallende Zinssätze, Staat nimmt vermehrt Kredite um durch sinnlose Großprojekte wieder Geld in den Geldkreislauf zu pumpen - vermehrt geht Kapital wegen der fallenden Unternehmensrendite in den spekulativen Bereich, eine Spekulationsblase entsteht - durch die gewaltig angestiegenen zinslasten sinkt die Kaufkraft der Bevölkerung, auch weltweit kommt es zu einem ruinösen Wettbewerb um Marktanteile, Finanzkrisen bringen immer mehr Nationen an den Abgrund, militärische Spannungen entstehen - die Armut weltweit verschlimmert sich durch Zusammenbrüche im Finanzsystem und Massenarbeitslosigkeit zunehmend, ein Börsenkrach führt zu Unternehmens- und Bankenpleiten, ein Großteil der Bevölkerung verliert Hab und Gut -

      Militärische Spannungen nehmen weiter zu, weltweit brechen Kriege aus und in den Staaten selber entstehen Unruhen - durch die Kriege wird Realkapital vernichtet, nach einer "Währungsreform" startet das System zu einem neuen Zyklus.

      Die Aufgabe des Staates bestand bisher darin, durch Kreditaufnahme in rezessiven Phasen den Zinssatz wieder auf ein rentables Niveau zu bringen, damit der Geldkreislauf nicht durch mangelnde Rendite zusammenbricht. Es ging also immer nur darum, den unaufhaltsam kommenden Zusammenbruch wieder hinauszuschieben.


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 14:57:00
      Beitrag Nr. 16 ()
      #11 Genie32


      Effiziente Steuerung der Geldmenge heute?

      Heute kann die Notenbank zwar genau die ausgegebene Menge an Geld beziffern, sie hat jedoch nur geringen Einfluß auf die umlaufende Währung. Abhängig vom Zinssatz befindet sich, einmal mehr, ein andermal weniger Tauschmittel im Geldkreislauf. Die Bundesbank schätzt, daß sich zwischen 30 und 40% des Bargeldbestandes im Ausland befindet. In den USA ist die Situation noch extremer, dort sind zwei Drittel des ausgegebenen Bargeldes im Ausland. Es wird geschätzt, daß 75% der neugedruckten Dollarnoten aus den USA das Land sofort verlassen. Wie Geld tatsächlich gehortet wird, ist auch an der Ausgabe neuer Banknoten erkennbar.

      Der größte Anteil des Bargeldanstiegs fällt heute auf 1000 DM Noten, welche im Zahlungsverkehr wenig Verwendung finden. Über das gehortete oder im Ausland befindliche Geld hat die Bundesbank keinen Einfluß. Je nachdem wieviel Geld nun im Geldkreislauf umläuft, ändert sich auch das durchschnittliche Preisniveau, gibt es Inflation oder auch Deflation.

      Grundsätzlich tendiert jedes nicht umlaufgesicherte Geldsystem hin zur Deflation, da Währung nach und nach aus dem Kreislauf entfernt und gehortet wird. Die Notenbank kann hier nur über die kurzfristigen Zinsen und die Geldausgabe versuchen gegenzusteuern. Deshalb bringt die Bundesbank jährlich durchschnittlich 10% mehr Bargeld in Umlauf und setzt ihren Zielkorridor für die Geldmengenentwicklung auf etwa 2-6%. Das heißt, daß bewußt Inflation erzeugt wird, um eine Deflation und damit eine Wirtschaftskatastrophe zu verhindern. Ähnlich sieht es mit der Zinssteuerung aus. Wenn der Zinssatz eine Mindesthöhe unterschreitet, wird bei nicht umlaufgesichertem Geld die Währung nicht mehr weiterverliehen und gehortet. Deshalb muß die Notenbank immer für eine genügende Höhe des Geldmarktsatzes sorgen. Wenn sich die Wirtschaft bei sinkenden Zinssätzen entwickelt, erhöht die Bundesbank die kurzfristigen Zinssätze. Damit werden die Zinsbelastungen der Unternehmen größer, die Pleitewelle steigt, Arbeitskräfte werden entlassen und die Wirtschaftsentwicklung abgewürgt. Mit zunehmender Zeit wird es immer schwieriger, die schnell wachsenden Geldvermögen unter Kontrolle zu halten. Letztlich läuft die Notenbank der Entwicklung nur mehr hinterher und verliert schließlich jeden Einfluß gänzlich.

      Ganz anders wäre die Situation bei einem umlaufgesichertem Geld, also einem Geld, bei dem Hortung, entweder durch regelmäßigen Verlust (Klebemarken) oder unregelmäßigen, gebührenpflichtigen Umtausch, unmöglich ist. Hier würde sich das gesamte herausgegebene Geld ständig in Umlauf befinden und der durchschnittliche Preisstand könnte über die Notenbank dem Bedarf angepaßt werden. Wir hätten also ständig, auch über lange Zeiträume hinweg, ein stabiles Preisniveau ohne Inflation und Deflation.

      Inflation und umlaufgesichertes Geld

      Häufig kommt bei der Diskussion eines nichthortbaren Geldes der Hinweis, daß eine Inflation bereits schon heute den gleichen Effekt habe. Leider wird hier übersehen, daß die Inflation den Zinssatz erhöht. Der Kreditzinssatz besteht aus mehreren Faktoren:

      - dem eigentlichen Zins (Faktor der aus der Überlegenheit des Geldes über Ware und Arbeit resultiert)

      - dem Inflationsanteil

      - Risikozuschlag (abhängig vom Risiko einer Anlage/Kredites)

      - Gewinnanteil

      Den Risiko- und Gewinnanteil finden wir bei jedem Unternehmen. So muß auch jede Bank das Risiko eines Teil- oder Totalverlustes bei Kreditausgabe kalkulieren, wie ebenfalls ein Gewinn erwirtschaftet werden muß. Um beim Geldverleih hinterher nicht weniger Kaufkraft zurückzuerhalten als ausgeliehen wurde, wird die Inflationsrate in den Zins eingerechnet.

      Das fatale an einer Erhöhung des Inflationsanteils im Kreditzins ist, daß effektiv höhere Summen an Zinslast gezahlt werden müssen. Nehmen wir einmal an, jemand hätte 300.000 DM Schulden für eine Immobilie zu jetzt 6%. Bei einer Erhöhung der Inflation um 3% steigt der Zinssatz auf 9%. Was bedeutet dies für die Zinszahlung?

      300000 DM Schulden

      9% Zins.27000 DM/Jahr2250 DM/Monat

      - 6% Zins18000 DM/Jahr1500 DM/Monat

      Mehrzahlung 9000 DM/Jahr 750 DM/Monat

      Lohn: 50,000 DM/Jahr4167 DM/Monat

      - Lohn (+ 3% Infl.)51,500 DM/Jahr4292 DM/Monat

      Lohnerhöhung 1,500 DM/Jahr 125 DM/Monat

      Während sich der Zinssatz nur um 3 Prozentpunkte vergrößert, erhöht sich die effektive Zinslast um 50%. Ein Schuldner, welcher gerade in der Lage ist, die Zinslast zu tragen, wird schon bei kleiner Erhöhung des Zinssatzes durch die Inflation zahlungsunfähig. Während sich in unserem Beispiel die Zinslast um 750 DM/Monat erhöht, macht sich ein Inflationsausgleich beim Lohn nur mit 125 DM/Monat bemerkbar. Noch schlimmer wird die Differenz, wenn man berücksichtigt, daß der Arbeitnehmer mit der inflationsbedingten Lohnerhöhung in eine höhere Steuerklasse kommt und damit mehr Einkommenssteuer bezahlen muß. Der Geldbesitzer dagegen hat, durch den Inflationsausgleich beim Zins, keinerlei Schaden. Eine Geldumlaufsicherung durch Inflation hat damit keinen effektiven Nutzen. Auch ist die weitverbreitete Auffassung falsch, daß man sich durch Inflation von Schulden befreien könnte, oder daß sich in inflationären Zeiten eine hohe Verschuldung lohne.

      Ablösung durch Naturaltauschmittel?

      Ist eine Ablösung der zinslosen Währung durch Naturaltauschmittel wie Gold oder Zigaretten zu befürchten? Dies ist nicht zu befürchten, da auch das Geld mit einem zeitlichen Verlust noch wesentlich größere Vorteile gegenüber z.B. einer "Zigarettenwährung" besitzt. So kann Geld sehr schnell transportiert werden, was mit Zigaretten sicher nicht so schnell möglich wäre. Außerdem stellen Zigaretten eine Ware dar, die ebenfalls einem zeitlichen Verlust bzw. Lagerkosten unterliegt, z.B. müssen diese vor Nässe geschützt werden. Auch würde sich diese "Währung" sehr schnell abnutzen. Was das Gold angeht, würde dieses aufgrund der menschlichen Sammelleidenschaft schnell seinen Dienst als Währung aufgeben - d.h. vom Markt verschwinden.

      Auch im goldenen Mittelalter liefen zeitweise Brakteaten (wurden zweimal im Jahr gebührenpflichtig ausgetauscht) und Dickpfennige nebeneinander her, wobei letztere immer mehr gehortet wurden und damit von selbst schnell aus dem Umlauf verschwanden. In der Nationalökonomie wird dies aufgrund des sogenannten Gresham Gesetzes erklärt. Dieses besagt, daß das besser hortbare Geld immer vom nicht so gut aufzubewahrenden verdrängt wird. Überdies ist das zinslose Geld nach der Einführung, wie das heutige Geld auch, das einzige gesetzliche Zahlungsmittel, für welches Annahmezwang besteht. Auch heute hat niemand die Möglichkeit, der geplanten Einführung des Euros zu entgehen, weil er ihn persönlich ablehnt.

      Unterwanderung des zinsfreien Geldes?

      Kann eine neue Währung durch ausländisches Geld verdrängt werden? Hier gilt ebenfalls wieder das Gresham Gesetz, daß die nicht hortbare Währung die ausländische verdrängt. Außerdem ist es nicht so einfach, wie man sich das zuerst vorstellt. Wenn jemand ausländische Währung erwerben will, was durchaus nicht verboten ist, muß er zuerst jemanden finden, der einheimisches Geld haben will. Da jedoch niemand im Ausland an der Lagerung umlaufgesicherten Geldes im Tresor interessiert ist, sondern diese nur erwirbt, wenn er sie braucht (Käufe, Urlaub) ist sichergestellt, daß das Geld auch wirklich nur im Land Verwendung findet. Das heißt, daß die Währung immer im eigenen Land bleibt und hier den Warenaustausch sicherstellt. Im übrigen hat derjenige, der sich ausländische Währung eintauscht, das volle Wechselkursrisiko zu tragen. Auch würde bei dem Austausch großer Kapitalmengen der Wechselkurs nach Angebot und Nachfrage sehr schnell steigen, was von sich aus dieses Vorhaben unterbinden würde. Entscheidend ist, daß die im Land umlaufende Geldmenge immer konstant bleibt und die Wirtschaft am Laufen hält.

      Sparen bei zinsfreiem Geld

      Wie kann der Bürger bei einer umlaufgesicherten Währung sparen? Im Prinzip genauso wie heute, nur ohne Verzinsung des Geldvermögens. Der Sparer bringt das Vermögen auf die Bank, welche das Geld wieder weiterverleiht. Da die Bank an langfristigen Einlagen interessiert ist, müßte in der Praxis für langfristige Anlageformen keine Umlaufgebühr entrichtet werden, während für kurze Geldanlagen (Girokonto) die Umlaufsicherungsgebühr berechnet würde. Dabei stellen die Banken Dienstleistungsunternehmen dar, welche Kredite vermitteln. Wichtig ist, daß hier der Geldkreislauf ohne Zinsen geschlossen bleibt und eine Geldhortung ausgeschlossen ist.

      Außenhandel bei umlaufgesicherter Währung

      Wie wird der Außenhandel, besonders die Rohstoffimporte bei umlaufgesichertem Geld abgewickelt? Es wird alles so weiterlaufen wie bisher. Wie auf dem inländischen Markt, so soll Geld auch für die ausländischen Aktivitäten nur Tauschvermittler beim Austausch von Waren sein. Das Verhältnis der eingenommenen und ausgegebenen Devisen drückt sich im Wechselkurs aus. Heute exportieren wir Waren und importieren Rohstoffe. Genauso wird es bei einer umlaufgesicherten Währung sein. Wenn man sich heute die Entwicklung der Exporte und Importe ansieht, so verläuft die Tendenz annähernd gleich (Abb. 36). Dabei weist Deutschland einen Exportüberschuß aus, der jedoch keinesfalls nur positiv gesehen werden kann, wie bereits im Kapitel über freie Wechselkurse diskutiert wurde. Wichtig ist hierbei, daß der internationale Handel bei funktionierender Inlandswirtschaft nicht von der Währungsart abhängt. Auch nach Einführung einer umlaufgesicherten Währung wird das Ausland deutsche Maschinen kaufen und Rohstoffe verkaufen. Wobei der Preis der Exportgüter, wegen Wegfall der Zinslasten, konkurrenzlos billig sein wird. So wird langfristig sogar das Ausland gezwungen, die zinsfreie Währung ebenfalls zu übernehmen.

      Unternehmerische Freiheit bei zinslosem Geld

      Erst durch zinsfreies "Kapital" steht der Unternehmer nicht mehr unter Wachstumszwang. Erst dann haben auch die kleinen Betriebe die Chance sich auf dem Markt zu etablieren. Dann kann der Unternehmer erfolgreich in die Zukunft planen, ohne Wirtschaftskrisen, Deflation und Inflation fürchten zu müssen. Außerdem bewirkt heute eine Erhöhung des Zinssatzes um 1 % eine 8 fach größere Belastung der Wirtschaft, wie eine Erhöhung der Löhne um 1 %. Bei der Einführung einer zinsfreien Währung in Deutschland würde sogar eine große Investitionswelle einsetzen. Einmal aus dem Inland selbst, als nun lukrative Alternative zur zinslosen Geldanlage und zum zweiten aus dem Ausland, wegen der günstigen Rahmenbedingungen durch Wegfall der Zinskosten.

      Übermäßige Kreditvergabe bei zinslosem Geld?

      Oftmals kommt der Hinweis, daß eine zinsfreie Währung dazu führen müßte, daß jeder Unmengen von Geld leiht. Doch warum sollte er? Immerhin müssen für die geliehenen Geldmengen weiterhin der Risiko- bzw. Gewinnanteil zusätzlich zurückgezahlt werden. Genauso wird sich heute niemand 10 Autos mieten die er nicht braucht, da er ebenfalls Risiko- und Gewinnanteil zahlen muß. Auch der häufig geäußerte Hinweis, daß bei zinsfreiem Geld ein Konsumrausch entstehen würde, ist völlig unberechtigt. Der Zins bewirkt eine Umverteilung von Geld zu immer weniger Besitzern. Bei Umkehrung des Prozesse wird die große Bevölkerung reicher und die heute profitierende Minderheit weniger wohlhabend. Am tatsächlichen Gesamtkonsum ändert sich nichts, lediglich an der Verteilung.

      Buchgeld und Bargeld

      Kann man die Umlaufsicherungsgebühr durch Sichtguthaben umgehen? Wenn das Bargeld unter Angebotszwang (= zeitlicher Verlust) steht, so steht auch das Buchgeld unter Angebotszwang. Aus dem gleichen Grund wie Buchgeld und Bargeld von der Inflation betroffen sind. Wie der Name schon sagt, hat Buchgeld etwas mit buchen zu tun. Buchgeld entsteht, wenn Bargeld auf der Bank eingezahlt wird und dieser Betrag dem Einzahler als Guthaben gebucht wird. Nun kann die Bank den eingezahlten Betrag weiterverleihen, bis er irgendwann einmal nochmals auf der Bank eingezahlt wird und ein zweites mal als Guthaben gebucht wird. So kann die Buchgeldmenge die Bargeldmenge übersteigen. Wichtig hierbei ist jedoch, daß sich gebuchte Einzahlungen und die ausgezahlten Kredite genau entsprechen. Wenn die gebuchten Guthaben und Kredite gegeneinander aufgerechnet würden, ergebe sich als Ergebnis 0 DM. Buchgeld hat deshalb keinen Einfluß auf das Preisniveau und stellt lediglich eine Vereinfachung des Zahlungsvorganges dar. Bei einer zinsfreien Währung würde Bargeld vermieden und mehr Giralgeld verwendet werden. Deshalb sammelt sich das Bargeld bei den Banken, welche den zeitlichen Verlust übernehmen müssen. Diese Kosten werden sie jedoch an den Kunden weitergeben.

      Die Bank würde nun je nach Anlagetyp die Ersparnisse mit unterschiedlicher Höhe des zeitlichen Verlustes belasten. Das heißt, daß langfristig angelegtes Geld nicht, jedoch kurzfristig angelegtes Geld (Girokonto) voll belastet wird, da hierauf jederzeit zurückgegriffen werden kann. Genauso werden auch heute langfristig angelegte Vermögen höher verzinst als kurzfristig angelegte. Somit steht das Buchgeld wie das Bargeld unter Angebotszwang. Einen Beweis dafür, daß tatsächlich die Bargeldmenge entscheidend dafür ist, die Preisentwicklung und damit die Wirtschaft zu stabilisieren, lieferte das Ergebnis einer empirischen Studie der Gesamthochschule Siegen: Darin wurde die Entwicklung der Bargeldmenge, der Sichtguthaben und der Preisentwicklung untersucht. Ergebnis war, daß sich eine große Korrelation zwischen Bargeldvolumen und Preisentwicklung zeigen ließ, jedoch die Größe der Sichtguthaben praktisch keinerlei Auswirkung auf die Preise hatte. Wenn es also gelingt, das Bargeld ständig im Umlauf zu halten, ist es möglich, sowohl Inflation, als auch Deflation auszuschließen, unabhängig von der Entwicklung des Buchgeldbestandes.

      Kriminalitätsbekämpfung durch zinsfreies Geld

      Die Großkriminalität könnte beispielsweise durch umlaufgesichertes Geld unmöglich gemacht werden. Heute werden die im Untergrund erwirtschafteten Gelder zuerst bar gehortet, dann langsam in den Geldkreislauf wieder investiert ("gewaschen"). Bei einem Geld, welches regel- oder unregelmäßig ausgetauscht wird, würde das Umtauschen großer Barbestände auffallen. Wenn man sich nur klarmacht, wie schon der letzte langsame Austausch der DM-Noten auf die Oetker- Entführer gewirkt hat, wird klar, wie stark die Kriminalität davon getroffen wird. Nicht umsonst erklärte der gegen die Mafia ermittelnde italienische Richter Falcone, daß nur wer an das Geldwesen herangehe, den Sumpf der organisierten Kriminalität trockenlegen könne. Falcone wurde später ermordet. Überhaupt bestehen heute die Hauptgewinne der organisierten Kriminalität aus legalen Spekulationsquellen. So besitzt die Mafia etwa 1/3 der italienischen Staatsanleihen oder investierte über 70 Mrd. DM in die neuen Bundesländer.

      Unterbindung von Bodenspekulation

      Bei Durchführung einer Geldreform muß mit zunehmender Zinsreduzierung der Druck auf die Bodenpreise zunehmen. Die Geldbesitzer würden im unvermehrbaren Boden eine Ausweichmöglichkeit sehen und den Grund aufkaufen. Um das zu verhindern, muß mit einer Geldreform, wie von Gesell vorgeschlagen, gleichzeitig eine Bodenreform durchgeführt werden. Dies könnte so aussehen, daß die Gemeinden und Städte ihr Vorkaufsrecht bei einem Grundstücksverkauf in Anspruch nehmen und den Boden aufkaufen. Bei gleichzeitiger kontinuierlicher Reduzierung der Zinslast wären sie auch zunehmend dazu in der Lage. Der Boden wird dann in Erbpacht an den Meistbietenden langfristig verpachtet. Die Pachteinnahmen könnten ebenfalls für den Rückkauf des Grundes eingesetzt werden. Wenn nach längerer Zeit der gesamte Boden in Händen des Staates wäre, würden die Erträge aus der Verpachtung pro Kopf der Bevölkerung rückverteilt werden. Dann müßte im Durchschnitt niemand Pachten zahlen. Lediglich, wer Flächen über dem Durchschnitt beansprucht hätte netto mehr zu zahlen als er zurückerhielte. Wie wichtig der Faktor Boden ist, hat sich zur Zeit der Deutschen Einheit gezeigt. Durch die Regel "Rückgabe vor Entschädigung" an enteignete Vorbesitzer, wurde der Boden für jede weiter Verwendung blockiert. Wer investiert schon in ein Unternehmen, wenn er später den Boden wieder abgeben muß? Die Verpachtung des Bodens in Erbpacht wäre hier die richtige Lösung gewesen, welche schnelle Investitionsentscheidungen ermöglicht hätte. Die Idee der Erbpacht, also dem Vertrag bei dem der Staat zwar Besitzer an Grund und Boden bleibt, ihn jedoch langfristig an Bauherren weiterverpachtet, geht in Deutschland bis in das Jahr 1919 zurück. Dabei ist das Erbpachtrecht handel-, vererb- und auch belehnbar. Prof. Wolfgang Kartte, ehemaliger Präsident des Bundeskartellamtes, schlug dieses System bereits in Rußland vor. Wobei Investoren günstige Bedingungen hätten, ohne die verständliche Angst vor dem Ausverkauf des Landes an Spekulanten zu schüren.


      Quelle:

      www.Geldcrash.de


      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 15:02:04
      Beitrag Nr. 17 ()
      Vielleicht sollte die Regierung einfach mal das Lügen beenden - den Wahlsieg hat sie doch schon:

      Maximale Verwirrung
      Wie schlimm muss man finden, was die Regierung gestern im Bundestag abgeliefert hat? Die Regelungen zu Rente und Gesundheit wurden nicht umsonst "Notgesetze" getauft. Es handelt sich um Notfälle und um Notdürftigkeit. Na gut. Aber gestern passierte auch das Gesetzespaket zum Thema Hartz in absoluter Rekordgeschwindigkeit den Bundestag. Warum um Himmels Willen dieses Tempo?


      Dass es viel zu schnell ging, zeigte nicht nur die Leidensmiene des SPD-Gewerkschafters Ottmar Schreiner, der nicht fassen konnte, dass die Koalitionsfraktionen diskussionslos die Absenkung der Arbeitslosenhilfe beschlossen haben. Das belegt auch ein Entschließungsantrag zum Gesetz. Danach sollen die Gesetze in Zukunft da, wo sie leider noch völlig unausgegoren sind, durch weitere Gesetze präzisiert werden. Das tut weh.

      Was Arbeitsminister Clement und Kanzler Schröder mit diesem Hartz-Schnellschuss erreicht haben, ist maximale Verwirrung: Die Leiharbeitsbranche jammert nicht nur, sie hat tatsächlich keine Ahnung, ob die Gewerkschaften so freundliche Tarifverträge abschließen werden, wie Onkel Clement anmahnt. Solche Verunsicherungen wären vermeidbar gewesen. Mit etwas mehr Vorlauf hätte man klären können, welche Form von Leiharbeit man will. Ja, man hätte sich auf ohnehin vorhandene Grundlagen beziehen können: etwa die neue EU-Richtlinie zur Leiharbeit, die eine Diskriminierung von Leiharbeitern, also ihre Schlechterstellung gegenüber der Stammbelegschaft, verbietet.

      Stattdessen log Clement zur Beruhigung der Branche, es gebe nur Basislöhne für Leiharbeiter. Im Gesetzentwurf dagegen steht, dass viele Zulagen in die Entlohnung eingeschlossen sind. Was sinnvoll ist, denn es ist EU-konform. Hat Clement sich nicht mehr getraut, das zu sagen?

      Genauso wie bei Leiharbeit hätte man in Ruhe überlegen müssen, was haushaltsnahe Dienstleistungen eigentlich sind oder was eine Ich-AG tun darf. Doch: Handlungsfähigkeit sollte demonstriert werden, Dilettantismus ist herausgekommen. Diese Regierung liefert der Opposition eine Steilvorlage nach der anderen. Die Steilvorlage Notgesetze hätte sie sich mit mehr Ehrlichkeit vor der Wahl ersparen können. Dass ihr nicht danach war, ist nachvollziehbar, wenn auch nicht entschuldbar. Die Steilvorlage Hartz-Gesetze jedoch kickt Clement der Union völlig unnötig vor die Füße: Jetzt muss er sich nicht wundern, wenn die auch schießt.
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 15:34:44
      Beitrag Nr. 18 ()
      Seit ich denken kann hat es immer geheißen: Die öffentlichen Kassen sind leer. Dann liest man in der Zeitung, im kleinen 1000 Einwohnerdorf, durch das eine Landstraße erster Ordnung führt und eine andere Dorfstraße kreuzt, wird ein Kreisverkehr für rd. 1 Mio gebaút, obwohl nach allen 4 Seiten gute 100 m einzusehen waren. An allen möglichen Stellen werden unnötige Straßenverengungen gebaut, angeblich um den Verkehr zu beruhigen oder anders gesagt, die Raser zu stoppen.An solchen Stellen Blitzlichtkameras aufzuhängen wäre billiger und brächte sogar noch was ein.
      Also kein Wunder bei solch einer Geldverschwendung.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 15:04:45
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wilbi, Verschwendung wird es immer geben, und diese gibt es genau so zahlreich in Unternehmen!

      Das ist eine Konstante jeglicher Finanzplanung!

      Diese lässt sich durch geeignete Gesetze evtl. im Zaum halten, aber das ist GAR NICHTS im Gegensatz zu unserem Schuldenberg.

      Hängt euch nicht immer an Kleinigkeiten auf!

      Nachher kommt hier noch jemand, und versucht mit dem Hinweis irgendwelche Freiflüge zu erklären, warum es dem Staat schlecht geht...

      Aua!!
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 15:16:51
      Beitrag Nr. 20 ()
      Denkt mal an die ganzen öffentlichen Spass-, und Kurbäder die jetzt auch noch zu unterhalten sind...insges. Mrd Beträge, wer brauch alle 5 km ein derartiges Bad. Aber man wollte ja alles und das von den Lobbyisten sofort. Hallo Gemeinderäte bevor unnötige Kreisverkehre etc. gebaut werden. Hirn einschalten, ok.
      Avatar
      schrieb am 18.11.02 15:19:19
      Beitrag Nr. 21 ()
      Endlich mal interessante Beiträge hier ohne spd/cdu ist an allem schuld gelaber. Das traurige an der heutigen zeit ist, dass es keine Politiker gibt welche die krise richtig analysieren und gegenmassnahmen einleiten. was die spd macht wird uns nur früher vor die wand fahren lassen. Habt ihr nicht auch das gefühl dass es bald zum grossen zusammenbruch kommt? Mein problem ist nur: ich weiss nicht wie er aussehen wird.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 14:32:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Kosa, ich vermute mal, daß die gewaltigen Probleme die wir vor uns haben, nur von einer großen Koalition gelöst werden können. Diese dürfte aber nur für eine gewisse Zeit bestehen.Grundsätzliche große Reformen bei Rente, Arbeitsmarkt, Steuerwesen, Sozialstaat kann m.E. keine einzelne Partei lösen. Die Einschnitte, die gemacht werden müßten gehen tief ins Fleisch. Die Aufschreie der einzelnen Gruppen wären riesig, da zunächst erstmal allen etwas weggenommen würde um den Wildwuchs einzuschränken, was später aber der Gesundung dienen würde. So müßte es sein, nur ich glaube da traut sich keiner ran, es sei denn, es geht uns wesentlich schlechter als derzeit.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 14:44:56
      Beitrag Nr. 23 ()
      Update: Nach den neuesten Zahlen wird die Gesamtverschuldung (inkl. Länder, Gemeinden) auf ca. 1,3 Billionen Euro Ende 2002 ansteigen.
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 22:47:30
      Beitrag Nr. 24 ()
      @ M_B_S

      Alter Wein im neuen Schlauch !:D :D :D :D :D :D :D :D :D
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 22:51:10
      Beitrag Nr. 25 ()
      makaflo: Nein. Das solltest du - ein wenig Aufmerksamkeit und Analyse der Posting-Texte vorausgesetzt - allerdings auch selbst bemerkt haben.
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 22:55:29
      Beitrag Nr. 26 ()
      Es gibt kein Entrinnen aus dem "Sparterror"!

      -----
      28/11/2002 21:43
      Banken und Gewerkschaften begrüßen EU-Pläne zum Schuldenabbau~

      Brüssel, 28. Nov (Reuters) - Europäische Banken- und
      Gewerkschaftsvertreter haben die Pläne der EU-Kommission zur
      stärkeren Kontrolle des Schuldenabbaus der EU-Mitgliedsstaaten
      begrüßt. Dagegen äußerten sich Arbeitgebervertreter am
      Donnerstag in Brüssel jedoch vorsichtig zu den Plänen, die unter
      anderem Disziplinarverfahren auch bei zu hohen Staatsschulden
      vorsehen.
      Wohingegen sie Ländern mit niedrigen Schulden mehr
      Freiraum gewähren sollen.
      "Wir denken, dass es hilfreich ist, den Pakt als Anker für
      die neue Währung zu verbreitern, gleichzeitig aber flexibler
      anzuwenden und die derzeitigen zyklischen Schwierigkeiten in der
      Gemeinschaft in Betracht zu ziehen", sagte der Chairman des
      Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europäischen
      Bankenverbandes, Martin Huefner. Unterstützung signalisierte
      auch der Generalsekretär der Europäischen
      Gewerkschaftsvereinigung (ETUC), Emilio Gabaglio. "Wir
      unterstützen die neue Auslegung des Stabilitätspaktes durch die
      Kommission, weil wir künftig dem Wachstum eine Chance geben
      wollen", sagte er.
      Kommissionspräsident Romano Prodi und Währungskommissar
      Pedro Solbes hatten die Vorschläge am Mittwoch vorgestellt.
      Länder der Europäischen Union (EU) mit gesunden Staatsfinanzen
      sollen nach Auffassung der Kommission vorübergehend ihre
      Neuverschuldung zu Gunsten von Strukturreformen erhöhen können.
      Bei zu hohen Staatsschulden könnten jedoch im Gegenzug
      Disziplinarverfahren eingeleitet werden. Bislang hat die
      Kommission diese bereits im Maastrichter Vertrag vorgesehenen
      Verfahren nur bei zu hoher Neuverschuldung gestartet.
      Das Europäische Parlament sowie Deutschland und die
      Niederlande haben den Plan bereits befürwortet. Vorsichtig
      äußerten sich am Donnerstag jedoch die Arbeitgeber. Der
      Generalsekretär des Industrie- und Arbeitgeberverbandes (UNICE),
      Philippe de Buck, sagte: "Wir unterstützen den Wachstums- und
      Stabilitätspakt (zur Haushaltsdisziplin) so, wie er ist, und
      solange er nicht geändert wird."
      evs/lbo
      Avatar
      schrieb am 01.12.02 17:44:07
      Beitrag Nr. 27 ()
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 22:35:04
      Beitrag Nr. 28 ()
      Die ec-Karte



      Die ec-Karte, ursprünglich nur eine Legitimation zum ausstellen von ec-Schecks, ist inzwischen zum eigenständigen Zahlungsmittel gemausert. Auch bei fremden Geldinstituten kann der Kunde damit Bargeld am Automaten abheben. Meistens kostet das allerdings eine Gebühr – zwischen drei und fünf Euro. Also sollte man den Bankautomaten seiner Bank besser nur selten fremdgehen.



      Der ec-Scheck wird kaum noch genommen, besonders im Ausland. Im Inland heißt es immer wieder: "Sie können auch nur mit ec-Karte bezahlen." Mit Eingabe der Geheimzahl oder mit Unterschrift wird die ec-Karte so zum eCash – eine von Kunden gerne genutzte Zahlungsmöglichkeit. Mittlerweile kann man die ec-Karte sogar weltweit nutzen.



      Seit einigen Jahren ist die ec-Karte zudem mit einem Geldchip ausgestattet und macht sie damit zur sogenannten Geldkarte. Bis zu 400 DM kann man an speziellen Ladeterminals in seinem Geldinstitut vom Girokonto auf den Geldchip laden. Für Geldkarten ausgerüstete Kassenterminals in Geschäften, Parkhäusern oder an Parkscheinautomaten buchen dann – ähnlich wie bei der Telefonkarte – den Betrag vom Guthaben auf dem Chip runter. Wenn der Chip leer ist, muss ihn der Kunde in seiner Bank am Terminal nachladen.






      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 22:54:29
      Beitrag Nr. 29 ()
      Hätten wir noch die Kohl Regierung , würde es uns
      100 mal besser gehen; das ist wohl sicher !!!
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 23:58:43
      Beitrag Nr. 30 ()
      Die Wahl ist eröffnet...das Wahlbuero nimmt Stimmzettel entgegen:

      Thread: Wahl zum Board-Politiker des Jahres 2002!


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