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    Lasst uns wie 1989 auf die Strasse gehen! Wir sind das Volk! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.11.02 15:04:35 von
    neuester Beitrag 20.11.02 13:58:01 von
    Beiträge: 50
    ID: 662.134
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      schrieb am 19.11.02 15:04:35
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Boardler,
      lasst uns auf die Strasse gehen um unsren Unmut über die Regierung und deren Wahlbetrug zu äußern!!!!! Ziel ist die Neuwahl des Bundestags.!!!! und somit die Abwahl der unfähigen Regierung Schröder.
      Ich wäre bereit die DEMO in Karlsruhe zu organisieren.
      Wer wäre bereit dies in andren Stätten zu tun?
      Lasst uns für unser Deutschland kämpfen.!!!!!!
      Mein Nick könnte leider im Moment auch der Bundeskanzler haben, der weiß nämlich auch von nix!!!!!!!!!!!
      :-)
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:06:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich geh jetz auf die Straße!
      Bis später!
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:08:57
      Beitrag Nr. 3 ()
      ich geh auch mal vor die tür. mal sehn ob die massen schon protestieren.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:09:30
      Beitrag Nr. 4 ()
      Würde sofort demonstrieren, es wird wirklich Zeit, dass jemand den Widerstand gegen diese Staatsbrut einleitet!!
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:10:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      .Wir werden die "Karlsruher Republik" ausrufen!:laugh:

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      schrieb am 19.11.02 15:10:10
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich habe diese Regierung gewählt und das ist gut so!

      Man muß auch verlieren können.

      Bzw. wenn die CDU alles so toll weiß, dann soll sie doch mal klare Vorschläge machen, konstruktiv und nicht nur rumjammern und zu Mama Gericht rennen, weil sie verloren hat.


      Ich habe bisher keinen einzigen, konstruktiven Vorschlag der Opposition gehört (damit meine ich nicht die Spaß-Partei), sondern nur Gemeckere.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:10:27
      Beitrag Nr. 7 ()
      ich bin dabei
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:10:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      Was willste denn fordern?

      Mach mal ein paar Vorschläge, Aktivist!!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:11:07
      Beitrag Nr. 9 ()
      So, bin wider da!
      War doch gar keiner draußen!
      Son Mist!
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:16:21
      Beitrag Nr. 10 ()
      ich bin ösi aber lange darf ich auch nimmer lachen weil am sonntag ist bei uns wahl und es droht rot-grün.
      wir werden noch viel freude mit unseren rot-grünen regierungen haben :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:17:27
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich glaube bei http://www.kanzlerklage.de wird schon eine Demo organisiert.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:18:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      @heinzilein: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:19:54
      Beitrag Nr. 13 ()
      So Unrecht hat "meinnameisthase" doch garnicht. Die Regierung hat nur Glück dass der Bundesbürger so leidensfähig und geduldig ist. Was meint Ihr was in Südeuropa oder Südamerika schon los wäre. Im schlimmsten Falle Revolution und im einfachsten Falle Generalstreik. Nur der deutsch Michel ist brav und schluckt alles. Es ist Betrug, da hilft auch kein schönreden. Und nicht nur das, es ist Konkursverschleppung. Was würde einem Unternehmer drohen, wenn er so handeln würde??????
      Bundeskanzler ist ein Job und Minister ist auch ein Job. Wenn ich mich in einem Unternehmen beworben hätte und solche falschen Zusagen und Versprechen gemacht hätte, wäre ich jetzt schon entlassen und arbeitslos. Eigentlich sind wir doch die Arbeitgeber dieser Herren und somit sollten wir entsprechend handeln
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:23:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      Bei mir regnets draußen!
      Ich bleibe drin!!!

      Lipser :cool:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:24:28
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hannemann geh Du voran !
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:27:03
      Beitrag Nr. 16 ()
      du hast die größeren Stiefel an!
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:27:21
      Beitrag Nr. 17 ()
      Deutschland auf dem Weg zu einer westlichen DDR / Von Arnulf Baring

      Dem deutungsmächtigen Harald Schmidt entschlüpfte dieser Tage eine hübsche Pointe. Wenn das mit der Entspannung zwischen Berlin und Washington so weitergehe, sagte er, dann habe die Bundesregierung bald zu Amerika ein besseres Verhältnis als zu Deutschland.

      Damit traf er treffsicher gleich zwei Nägel auf den Kopf. Schmidt weiß natürlich, daß das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten schwer beschädigt ist - und zwar auf unabsehbare Zeit. Insofern gilt der eine Nagel dem Sarg einer jahrzehntelang vertrauensvollen, ja freundschaftlichen Beziehung zu den Vereinigten Staaten, ohne die, wie jedes Schulkind weiß oder wissen sollte, das wiedervereinigte Deutschland keine stabile Position in Europa halten kann. Weil der Kanzler das Ausmaß des Debakels, das er in Amerika angerichtet hat, immer noch nicht begriffen zu haben scheint, bemüht sich die Regierung krampfhaft um den Anschein, die atmosphärische Störung ziehe ab, man befinde sich längst auf dem Wege der Normalisierung. Jedes beiläufige Lächeln, ein Händedruck hier, ein förmliches Ferngespräch dort, werden zum Beweis dieser These unters Volk gestreut, obwohl jeder Kenner ahnt, daß Schröder auf Jahre hinaus keine Chance hat, eine ordentliche Beziehung zum amerikanischen Präsidenten wiederherzustellen. Schröder hat aus rein wahltaktischen, also lediglich innenpolitischen Überlegungen ohne konkreten Anlaß gegenüber George W. Bush sein Wort gebrochen. Er hatte ihm bei dessen Berlin-Besuch im Mai zugesichert, Deutschland habe Verständnis, wenn die Vereinigten Staaten Aktionen gegen Saddam Hussein für notwendig hielten, es werde nichts dagegen sagen.

      Mit seinem rabiaten Kurswechsel ein Vierteljahr später hat er es nicht nur mit Bush Jr. verdorben, sondern auch mit Bush Sen., dem Vater des vereinten Deutschland. Der damalige Präsident hat im Winter vor dreizehn Jahren mit dem ganzen Gewicht seines Amtes unsere Wiedervereinigung zustande gebracht, die weder in Paris noch gar in London, von Moskau ganz zu schweigen, gewollt wurde. Jetzt ist er mit Recht enttäuscht und gekränkt, wenn obendrein ein Mitglied des Berliner Bundeskabinetts seinen Sohn, übrigens historisch abwegig, sogar mit Hitler vergleicht. Bei alledem geht es natürlich nicht um eine Privatfehde zwischen Schröder und den Bushs. Auch in der breiten Öffentlichkeit der Vereinigten Staaten ist die Empörung über den treulosen Verbündeten groß. Das kann nicht überraschen. Schröder hätte sich vor seinen leichtfertigen Entgleisungen (von denen er vermutlich annahm, sie würden in Amerika als wahlkampfbedingt verstanden werden und damit bald vergessen sein) rechtzeitig an das Wort Winston Churchills erinnern lassen sollen, der im Juni 1946 im Unterhaus sagte: "There are no people in the world who are so slow to develop hostile feelings against a foreign country as the Americans, and there are no people, who, once estranged, are more difficult to win back" (Kein Volk in der Welt entwickelt so langsam feindselige Gefühle gegen ein anderes Land wie die Amerikaner, aber es gibt auch kein Volk, das man so schwer zurückgewinnen kann, wenn es einmal befremdet worden ist).

      In seiner außenpolitischen Unbekümmertheit ist dem Kanzler vermutlich bis heute verborgen, wie sehr er das Vertrauen in unsere Berechenbarkeit und Verläßlichkeit auch innerhalb Europas erschüttert hat. Die Folge ist eine drastische Minderung unseres Gewichts. Er isoliert uns - das Schlimmste, was uns international zustoßen kann. Während Chiracs Geschicklichkeit breites Lob findet und Blair mit Genugtuung sieht, daß die Deutschen ihm seinen Platz des bevorzugten Partners der Vereinigten Staaten nicht mehr streitig machen, hält es der Kanzler seinerseits für richtig, Putin nicht nur demonstrativ zu umarmen, sondern zugleich Verständnis für die Moskauer Tschetschenien-Politik zu äußern. Wer den Völkermord am Nordrand des Kaukasus kennt, ist verwundert über Gerhards naives Vertrauen in Wladimirs Worte.

      Aber Schmidts Hohn über Schröder angesichts des deutsch-amerikanischen Zerwürfnisses wird noch gesteigert durch seine Behauptung, Berlins Beziehungen zu Washington seien immer noch besser als das Verhältnis der Bundesregierung zu Deutschland. "Richtig", schrieb eine Berliner Tageszeitung. "Wir sind nämlich auch eingeschnappt, und zwar viel stärker und mit viel mehr guten Gründen als George Bush. Canossagang nach Washington? Nein, durch Deutschland!"

      Man hat den Eindruck, als habe die neu-alte Bundesregierung nach ihrem Wahlsieg, der sie selbst verblüfft zu haben scheint, nie wieder Fuß gefaßt, sie habe den Boden unter den Füßen verloren. Es war von vornherein bodenlos, und zwar auf beiden Seiten, bei Rot-Grün wie bei Schwarz-Gelb, den Wählern vor dem 22. September wider besseres Wissen weiszumachen, die Staatsfinanzen seien in Ordnung. Es ist deshalb schlechthin falsch, wenn man jetzt die Erhöhung der Steuern, Abgaben und Schulden mit Finanzlöchern ungeahnten Ausmaßes begründet. Keine Partei wollte vor dem 22. September die Wähler verunsichern.

      Dieser Umgang mit dem Staatsvolk erbost. Wofür halten uns die Leute, die uns repräsentieren? Selbst Unmündige darf man nicht hinters Licht führen. Fundamentale Weichenstellungen der Republik sind schon seit vielen Jahren himmelschreiend unsozial für die kommenden Generationen, unsere Kinder und Enkel, wegen des immensen Schuldenberges, den wir angehäuft haben. Was soll man von Parteien, was von Politikern halten, die trotz dieser astronomischen Staatsverschuldung mit zwölf (!) Nullen das offene Wort zu den Wählern scheuen, die wahre Lage verschweigen, krampfhaft den Anschein der Normalität zu wahren versuchen, obwohl man reihenweise Versprechungen bricht und freundliche Ankündigungen ins Gegenteil verkehrt. Flatterhaft sucht die Regierung nach immer neuen Finanzquellen, wohl wissend, daß sich damit die Wirtschaftskrise verschärfen wird.

      Selbst Kinder wissen inzwischen, daß Deutschland seit langem im steten Niedergang ist, der sich 2002 gewaltig beschleunigt hat und große Unruhe auslöst, weil keinerlei Aussicht besteht, unter den herrschenden Verhältnissen unserer Konsensgesellschaft die zunehmende Stagnation zu überwinden und die Situation des Landes zu stabilisieren. Für das Notwendige mag man den längst verschlissenen Begriff der "Reform" nicht mehr in den Mund nehmen. Es geht um etwas Selbstverständliches, Banales, nämlich endlich um die Einsicht, daß Deutschland schon lange chronisch krank ist, daß wir seit drei Jahrzehnten über unsere Verhältnisse gelebt haben und daher kräftig sparen, die Ansprüche aller Gruppen und Schichten eine Zeitlang reduzieren müssen.
      Es geht um die Konsolidierung der Verhältnisse, einen Stopp des ständigen Abrutschens, um ein Abschütteln der immer schwerer erträglichen Lasten, die den Deutschen auferlegt werden, es geht um eine Befreiung der mittlerweile bis zur Unkenntlichkeit deformierten Sozialen Marktwirtschaft im Sinne der vergessenen Worte Ludwig Erhards, daß "zu sozial unsozial" werde. Wir brauchen dringend mehr Wettbewerb, überall und allenthalben, an und zwischen Schulen, Universitäten, Ländern, Kommunen. Nur wenn uns diese Wiederbelebung der Selbständigkeit und Eigenverantwortung gelingt, hat Deutschland eine Chance der Erneuerung, um unsere Zukunft als führende, leistungsstarke Industrienation für unsere Kinder und Enkel zu sichern. Wir sind doch in unserer langen Geschichte mit ungleich größeren Herausforderungen fertig geworden!

      Was geschehen müßte, ist längst allgemein bekannt. Immer neue Kommissionen sind überflüssig. Sie bringen allenfalls Zeitgewinn für eine ertrinkende Regierung, sichern nur vorübergehend ihr Überleben. Vergessen wir Hartz. Seine neuen Instrumente wollen das System gar nicht verändern, die Mitspracherechte der Gewerkschaften bleiben unberührt. Seit Jahrzehnten stapeln sich Gutachten, Denkschriften, wissenschaftliche Stellungnahmen, stecken in Schubladen, sind längst in Papierkörben gelandet. Bekanntlich haben wir nur Umsetzungs-, keine Erkenntnisprobleme!

      Weiten Teilen der Bevölkerung ist inzwischen völlig klar (obwohl das unsere Parlamentarier, denen ihr Volk fremd ist, nicht wahrhaben wollen), daß wir uns unvermeidlich auf ein System zubewegen, in dem der Staat nur noch eine Grundsicherung für Gesundheit wie Rente garantiert und es den Bürgern überlassen bleibt, zusätzliche Sicherungen durch eigene Vorsorge bereitzustellen, was natürlich entsprechende Steuersenkungen voraussetzt. Ebenso offenkundig ist, daß der Staat angesichts der vermutlich anhaltenden Finanzkalamitäten seine Ausgaben drastisch drosseln muß, statt die Einnahmen hochzuschrauben. Die Sozialausgaben sind bekanntlich der bei weitem größte Posten im Etat des Bundes (übrigens direkt gefolgt vom Schuldendienst der öffentlichen Hand). Es hilft nichts: Sie müssen angesichts des nahen Staatsbankrotts Punkt für Punkt überprüft und auf echte Probleme, unverschuldete Notlagen beschränkt werden. Wenn Renten und Sozialausgaben runter müssen, selbstverständlich auch Subventionen. Unsere Bürgergesellschaft, die in Festreden so gern gerühmt wurde, muß sich in der Stunde der Not bewähren, auf einfache, aber wichtige Grundsätze besinnen, neu verständigen. Nur ein Beispiel: Wer sich aus öffentlichen Mitteln unterstützen läßt, muß künftig natürlich eine entsprechende Gegenleistung für die Gesellschaft erbringen.

      Man darf sich nichts vormachen: Nicht nur die Regierung ist, wenige Wochen nach ihrer Wiederwahl, innerlich bereits am Ende - auch wenn sie sich mit Flickschusterei, mit Minimallösungen, die das Debakel aufschieben, eine Weile noch durchhelfen kann. Deutschland ist auf dem Weg in eine westliche "DDR light". Ein Symptom dieser Entartung ist die Tatsache, daß rund achtzig Prozent unserer Abgeordneten aus dem öffentlichen Dienst, aus den Gewerkschaften kommen. Im Bundestag sitzen unter sechshundert Abgeordneten bestenfalls ein Dutzend, die wirklich etwas von Wirtschaft verstehen. Ein bürokratischer Apparat lenkt seinen Staat ohne klare ordnungspolitische Vorstellungen, ohne je die Welt gesehen, ohne je eigene Erfahrungen im Wirtschaftsleben machen zu müssen: eine drohnenhafte Herrschaftskaste. Der mittlerweile immer raschere Verfall wird, wenn sich die Bürger nicht aufrappeln, schon deshalb fortschreiten, weil nicht nur RotGrün, sondern auch Schwarz-Gelb mehr und mehr energielos in sich zusammensacken. Die beiden Oppositionsparteien, die man früher bürgerlich nannte, lassen keine grundsätzlich andere, größere Handlungsbereitschaft erkennen. Daher sind wir heute nicht bedroht durch radikale Flügelparteien auf der Rechten oder Linken, sondern uns lähmt die Leisetreterei und Verantwortungsscheu der beiden Großparteien der Mitte. Sie, die zwischen siebzig und achtzig Prozent der Wähler vertreten, haben weder den Mut noch die Kraft, der Lage nüchtern ins Auge zu blicken, entsprechend zu reden, zu handeln. "Was gegenwärtig passiert", sagte ganz kürzlich Lothar Späth, "ist nichts anderes als eine riesige Verdrängung der Realität.

      Es geht bei ihr beileibe nicht nur um verschwiegene finanzielle Abgründe. Abgesehen von der Sexualität sind bei uns alle Themen tabuisiert, zum Beispiel die Probleme des Bevölkerungsrückgangs in Deutschland. So spricht der saarländische Ministerpräsident Peter Müller nicht öffentlich, sondern lediglich in einer internen Analyse der Bundestagswahl von unserer "demographischen Katastrophe".
      Warum ist das Parteiensystem so antriebsarm, weshalb wirkt es so gelähmt? Seit Jahrzehnten hat sich keine demokratische Partei zielstrebig um Führungsnachwuchs gekümmert. Entsprechend schlecht sieht es personell selbst in der Spitzengruppe aus. Die Demokratie braucht jedoch mehr, nicht weniger Führung als andere Regime. Es festigt sich im Lande die Überzeugung, daß unser Parteiensystem, in welcher Farbkombination auch immer, den heutigen Herausforderungen in keiner Weise gewachsen ist und daher von der Krise verschlungen werden wird, wenn es nicht die Kraft zur durchgreifenden Erneuerung findet. Wenn unsere Parteien weder programmatisch noch personell in der Lage sind, die Bevölkerung mit klaren Alternativen zu konfrontieren und damit Richtungsentscheidungen zu erzwingen, ist diese Republik am Ende.

      Man muß gerecht sein, darf nicht übersehen, daß unsere Verfassung ihrerseits durchgreifende Lösungen erschwert. Die heutige Lage zeigt, bei einigen Verschiedenheiten, Ähnlichkeit mit der Krise am Anfang der dreißiger Jahre. Nicht von ungefähr wird Schröder in diesen Tagen immer wieder mit Brüning verglichen. Es gibt Parallelen: die Selbstentmachtung des Parlaments, die emotionale Distanz der Bevölkerung zur Republik. Aber anders als damals kennt das Grundgesetz keinen Artikel 48, der seinerzeit jahrelang die krisengeschüttelte Republik am Leben hielt. Es scheidet also heute die Möglichkeit aus, mit Hilfe präsidialer Notverordnungen erforderliche, schmerzliche Reformen ohne das Parlament in die Wege zu leiten.

      Das Grundgesetz hat vier Jahre nach dem Ende der braunen Diktatur aus damals verständlicher Angst vor der Wiederkehr eines Führerstaates keine praktikablen Regelungen für den innenpolitischen Ernstfall geschaffen. Niemand wird heute eine demokratische Diktatur fordern. Aber was wird, wenn die normalen Verfahren nicht mehr greifen? Wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, ob die Verfassung von 1949 mit ihrer vorsichtig ausgeklügelten Machtverteilung nicht jede energische Konsolidierung Deutschlands verhindert. Selbst eine handlungsbereite Bundesregierung könnte leicht an den permanenten Plebisziten von sechzehn Landtagswahlen scheitern. Es wäre das mindeste, die Bundestags- und alle Landtagswahlen auf das gleiche Datum zu legen, wenn man schon Bundestag und Bundesrat nicht grundsätzlich neu ordnen will. Nicht nur das Parteiensystem, auch die Verfassung muß jetzt endlich auf den Prüfstand.
      Goethe meinte ganz zu Recht, das größte Bedürfnis, die tiefste Sehnsucht der Mitmenschen sei eine mutige Regierung. Die Geduld der Deutschen ist, wenn nicht alles täuscht, am Ende. So wie bisher geht es auf keinen Fall weiter. Die Situation ist reif für einen Aufstand gegen das erstarrte Parteiensystem. Ein massenhafter Steuerboykott, passiver und aktiver Widerstand, empörte Revolten liegen in der Luft.

      Bürger, auf die Barrikaden! Wir dürfen nicht zulassen, daß alles weiter bergab geht, hilflose Politiker das Land verrotten lassen. Alle Deutschen sollten unsere Leipziger Landsleute als Vorbilder entdecken, sich ihre Parole des Herbstes vor dreizehn Jahren zu eigen machen: Wir sind das Volk!
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:29:31
      Beitrag Nr. 18 ()
      BOYKOTT DEM BOYKOTT:laugh: :yawn:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:29:57
      Beitrag Nr. 19 ()
      Heidi, nicht so viel Text!
      Du hast doch bessere Belege zu bieten, wenn du weißt,
      was ich meine! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:32:22
      Beitrag Nr. 20 ()
      na, denn viel Spaß! Demonstriert aber dort wo die "blühenden Wiesen" sind!
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:32:39
      Beitrag Nr. 21 ()
      Gerade auf n-tv gesehen: In Karlsruhe brennen bereits die Barrikaden! Bundesverfassungsgericht besetzt! Offene Straßenschlachten!
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:34:12
      Beitrag Nr. 22 ()
      @1
      bin immer wieder fassungslos über so viel unglaublichen
      Aktionismus. Wir gehen auf die Straße und zwingen die Regierung abzutreten. Gut. Neuwahl. Gut. Aber bitte wen
      willst Du denn dann wählen? Meineid Koch? Die Einheit kostest nichts- Altkanzler Kohl- Ich gebe euch allen viel Geld Stoiber? Ich möchte auch mal was sagen Merz- oder doch wohl nicht- du brutalst mögliche Aufklärerin ich weiß von nichts Merkel?
      Gruß
      :cry:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:37:59
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ich würde Po_be_reit wählen!
      Und das ist gut so! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:38:33
      Beitrag Nr. 24 ()
      blos nicht .daswar mal im osten aktuell.ohne ooossies ging
      es uns besser.(millardengrab)besser wäre der osten würde
      wieder ein eigener staat.
      im westen (bayern)
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:39:08
      Beitrag Nr. 25 ()
      @23:cool: :cool: :cool: :cool: :cool:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:39:58
      Beitrag Nr. 26 ()
      habe mir eben mal die seite kanzlerklage.de angesehen. selten so gelacht! :laugh:

      verfassungsbeschwerde gegen das wahlergebnis... :rolleyes:

      hoffentlich verhängt das BVerfG eine saftige missbrauchsgebühr oder wie das bei denen auch immer heißt
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:41:40
      Beitrag Nr. 27 ()
      .
      dpa/afNix, 19.11.2002:

      Aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, daß in Karlsruhe mehrtägige Demonstrationen mit dem Ziel einer Neuwahl des Bundestages geplant sind.

      Die Aufstände sollen nur während des Fußballspiels Deutschland-Niederlande unterbrochen werden, damit die Teilnehmer Anschauungsunterricht zum Thema "Gutes Benehmen in Konfliktsituationen" nehmen können.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:43:51
      Beitrag Nr. 28 ()
      #22
      ;)
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:46:32
      Beitrag Nr. 29 ()
      Hey das war der Größte Schock überhaupt...

      Um Gottes Willen;Nochmal 4 Jahre Rot-Gruen!!!!!!!

      Aber hoffentlich ändert sich das bald...
      Bei Demos bin ich dabei...
      hab auch alln Grund dazu_(Single Lohnsteuerklasse 1)
      :D
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:48:14
      Beitrag Nr. 30 ()
      dann dir fix was zum heiraten!:D
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:50:17
      Beitrag Nr. 31 ()
      oossies kosten uns genug geld.die sollten sich wierder
      ihren ddr-staat errichten.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:51:24
      Beitrag Nr. 32 ()
      Das ist nicht eine frage von Rot grün. Wer glaubt das rot/schwarz o. Schwarz/gelb es besser gemacht hätten der sollte sich vom weinachtsmann was wünschen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:54:52
      Beitrag Nr. 33 ()
      @32

      Also dann wünsche ich mir vom Weinachtsmann.....:

      -Geld
      -Autos
      -Villen
      -Haufenweise Schnecken zum Geigen
      -und nen privatjet...

      Wie stehen eigentlich meine Chancen das ich das wirklich kriege?:D :D :D
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:55:16
      Beitrag Nr. 34 ()
      @hdw42

      :kiss:

      Lipser:cool:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 15:56:51
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Heidi_Klum: Interessantes von A. Baring findest Du auch u.s.
      Gruß
      dickdiver
      http://www.br-online.de/kultur/literatur/daspolitischebuch/p…

      Arnulf Baring:
      "Es lebe die Republik, es lebe Deutschland!"

      In der jüngsten Vergangenheit war Berlin ja 40 Jahre lang Hauptstadt, Hauptstadt der ehemaligen DDR. Auch ein Stück deutscher Geschichte, die im vereinigten Berlin jetzt zu einem Neuanfang geführt hat.

      In diesen Tagen wird auch Bilanz gezogen über 50 Jahre Bundesrepublik, und der Historiker Arnulf Baring erinnert mit seinem Buch "Es lebe die Republik, es lebe Deutschland!" an wichtige Stationen.




      Interview von Michael Böttcher mit Arnulf Baring

      Michael Böttcher:
      Herr Professor Baring, Ihr Buch trägt den Titel "Es lebe die Republik, es lebe Deutschland!", warum so ein Jubeltitel?

      Arnulf Baring:
      Ach, Jubeltitel eigentlich gar nicht, Selbstverständlichkeit, würde ich sagen. Wissen Sie, da ich längere Zeit in Frankreich gelebt habe und da ein Sommerhaus hatte, und sozusagen Frankreich sehr verbunden fühle, habe ich mir das von den Franzosen abgeguckt. Da ist das ja gang und gäbe, und vor allem bei De Gaulle, den ich, als ich sehr junger Journalist war und er ein Präsident geworden war, als große, eindrucksvolle Figur erlebt habe, da hatte ich mir sozusagen als ein selbstverständliches Zugehörigkeitsgefühl, a, zu der Staatsform, die wir haben und b, zu dem Land in dem wir leben und das wir mehr lieben sollten als wir das, glaube ich, tun, abgeguckt. Und ich fand das jetzt eigentlich an der Zeit nach 50 Jahren zu sagen, mit dergleichen Selbstverständlichkeit wie die Franzosen das sagen, sollten auch wir uns zur Staatsform und zum eigenen Land unaufgeregt und ohne Übertreibung bekennen.

      Michael Böttcher:
      Ihr Buch ist sehr persönlich geschrieben. Gerade der Anfang, das handelt davon, wie Sie aus Dresden rausgebombt worden und geflohen sind, dann die Nachkriegszeit hier in Berlin. Inwieweit hat sich diese Prägung, inwieweit hat sich das durchgezogen bei Ihrer Bilanz 50 Jahre Bundesrepublik?

      Arnulf Baring:
      Ungeheuer, für meine Generation ist ja sozusagen das Ende des Krieges der wichtigste, das einschneidende, das prägende Erlebnis überhaupt. Übrigens, nur dann, wenn man im Osten des Landes lebte. Überall da, wo die Amerikaner, Engländer hingekommen sind, auch zum Teil die Franzosen, obwohl die ja härter waren, ist ja das Kriegsende gar nicht als der Einschnitt empfunden worden. Für jemanden, der in Ostpreußen, Schlesien oder eben auch in Berlin den Einmarsch der Russen erlebt hat, war vollkommen klar, das war ein grundstürzendes, ein das ganze Leben prägende Urereignis. Und das ist natürlich bis heute so, insofern hat man auf dem Hintergrund dieser Erfahrung auch immer das gesehen, was danach kam und das, da sind wir wieder beim Titel, als ein großes Glück empfunden wurde, was die Deutschen insgesamt aus diesen 50 Jahren positiv gemacht haben.

      Michael Böttcher:
      Was waren denn die entscheidenden Momente in diesen 50 Jahren aus Ihrer Sicht?

      Arnulf Baring:
      Na ja, daß es überhaupt so gelang, im Westen überhaupt so gelang. Denn nach dem Vorangegangenen und nach den moralischen Verheerungen, die wir ja jetzt im Bereich des Sozialismus, des Sowjetsozialismus, überall erleben, wie doch die Menschen durch die Regime verunstaltet worden sind, um ihr Selbstgefühl gebracht worden sind, um ihre Lebensantriebe betrogen wurden, diese Irreführung des Idealismus, die wir auch im Dritten Reich im großen Maße haben, hätte in Deutschland eine ganz andere Entwicklung zur Folge haben können als die, die wir gehabt haben.
      Ich würde sagen, daß es gelang innerhalb kurzer Zeit eine funktionierende Demokratie, einen leistungsfähigen Sozialstaat und als Grundlage des Ganzen eine außerordentlich tüchtige Wirtschaft auf die Beine zu stellen, ist eine ganz große Leistung - und wieder Vertrauen im westlichen Ausland zu gewinnen, allmählich auch im östlichen Ausland. Nur, ich rede darüber eben eigentlich so wie der Bundeskanzler Kohl immer redete, in der Vergangenheitsform.
      Ich glaube selber, daß diese ersten 50 Jahre ganz anders sein werden als die nächsten 50 Jahre und das Unangenehme an dieser Einsicht ist, daß die nächsten 50 Jahre uns mit viel härteren Prüfungen und Proben uns auf unsere Standfestigkeit und Zuverlässigkeit unsere Tatsachenkenntnis konfrontieren werden als das in den letzten 50 Jahren notwendig war. Ich will nicht sagen, daß die letzten 50 Jahre, weil ich sie ja gerade auch gelobt habe, ohne Realitätssinn gewesen seien, aber die Realitäten waren trotz der sowjetischen Bedrohung sehr viel angenehmer und bequemer als sie 50 oder 100 Jahren davor gewesen waren. Das Risiko, das wir eingegangen sind in diesen 50 Jahren war viel geringer als das, was wir vor `45 auf eigene Kappe übernehmen mußten und damals ohne jeden Erfolg im Grunde genommen erlebt haben. Die beiden Weltkriege waren ja doch eine Katastrophe auch insofern als sie zeigten, daß wir einen zuverlässigen, berechenbaren, einen eigenen, sicheren Platz in Europa nicht gefunden hatten.

      Michael Böttcher:
      Bis auf das letzte Kapitel wurden alle Kapitel früher schon einmal veröffentlicht und im Nachwort schreiben Sie, daß der Verlag und Sie der Meinung waren, sie deshalb noch einmal zu veröffentlichen, weil sie immer noch lesenswert sind. Diese Eischätzung teile ich, doch gibt es eigentlich auch Veröffentlichungen von Ihnen, wo Sie sagen, `die möchte ich lieber nicht noch mal gedruckt sehen`?

      Arnulf Baring:
      Also, der Gedanke dieses Buches war ja ein Gedanke des Verlages und da ich zunächstmal, glaube ich, mürrisch gewirkt habe oder jedenfalls abweisend, haben die eine Vorauswahl mir vorgeschlagen und ich nahm ähnlich wie Sie an, auch du lieber Gott, was wirst du da alles zu lesen kriegen, las das und war, muß ich zugeben, ganz angetan. Ich fand in der tat, daß kein Text wirklich daneben war, also wo man sagen würde, da hast du voll danebengehauen, ganz falsche Urteile, ganz falsche Einschätzungen zum besten gegeben, sondern insgesamt muß ich sagen, auch in den Teilen, die ich dann habe nicht in das Buch hinein fließen lassen, waren keine größeren Fehler drin. Das hat mich doch mit einem gewissen Stolz erfüllt, muß ich sagen.

      Michael Böttcher:
      Arnulf Baring hat 1971 zum Beispiel sehr provozierend über Konrad Adenauer geschrieben, den er als rheinischen Provinzler bezeichnet hat, der eigentlich nur das deutsch-französische Verhältnis sehen und vorwärtsbringen konnte, aber, so schreiben Sie, nicht die intellektuellen Fähigkeiten hatte, europäisch voraus zu denken.

      Arnulf Baring:
      Also da haben Sie offenbar etwas gelesen, was ich im Augenblick gar nicht im Kopfe habe. Er war ja beides, er war ein Provinzler auf der einen Seite und gleichzeitig eine große Figur, was man übrigens auch von Kohl sagen kann. Auch Kohl ist ja erstaunlich provinziell in seinem Gesamtzuschnitt und auf der anderen Seite natürlich weit mehr als das. Ich halte persönlich Adenauer für die bedeutendere der beiden Figuren, aber das schließt sich nicht aus, daß jemand, der fest in seinem regionalen Umkreis verankert ist, nicht gleichzeitig eine bedeutende Figur darstellt.

      Michael Böttcher:
      Weil Sie gerade Kohl erwähnen, die Regierung Kohl kommt in Ihrem Buch kaum vor. Sie loben Kohl als den Kanzler der Vereinigung und damit hatte es sich schon.

      Arnulf Baring:
      Ich fürchte auch, daß das so ist. Ich glaube, daß wir im Rückblick sagen werden, die Ära Kohl ist letzten Endes 16 Jahre vergeudete Zeit gewesen, insofern als die damalige Regierung es versäumt hat, vor der Wiedervereinigung und erst recht danach, das Land sozusagen zukunftsfähig zu machen. Da ist doch sehr vieles nicht geschehen, was die Politik hätte leisten sollen, was in der Wirtschaft anders ist. Die hat zwar auch ihre Verzögerungen gehabt und viel zu spät begriffen, daß das Informationszeitalter sie mit den neuen Herausforderungen konfrontieren würde, aber inzwischen hat die Industrie ja kräftig begriffen, was sich hinter dem Stichwort Globalisierung verbirgt an Herausforderung, auch an Krisen.


      Michael Böttcher:
      Der Machtwechsel 1969 nimmt sehr viel Raum in Ihrem Buch ein. Was war das Bedeutende daran, es war doch eigentlich ein ganz normaler demokratischer Vorgang?

      Arnulf Baring:
      Ja, er war ja insofern nicht normal, als wenn Sie mal die drei Achsenmächte nehmen, also Japan, Italien und uns, die drei neuen Demokratien der Nachkriegszeit, wenn sie so wollen, ist ja weder in Japan mit dieser liberaldemokratischen Partei und in Italien mit der Cristiana Democractia, den Christdemokraten in Italien dieser Machtwechsel gelungen. Und ich glaube, daß beide Regierungssysteme, das japanische wie das italienische, weil sie den Machtwechsel nicht bewerkstelligt haben, in schwere Krisen geraten sind. Italiens Christdemokratie hat sich ja praktisch in Luft aufgelöst und die Liberaldemokraten in Japan sind auch nicht in der besten aller Verfassungen, also insofern ist der Machtwechsel, glaube ich, doch der entscheidende - von 1969 - der entscheidende Test auf die Lebensfähigkeit, auf die Verankerung der Demokratie, eben auch in den linken Teilen der Politik gewesen und geblieben.
      Wir erleben das ja jetzt wieder, und zwar nicht wegen der rot-grünen Koalition und ihrer Programatik als solcher, sondern die Herausforderung, vor der sie jetzt gestellt ist durch den Kosovo-Krieg, zwingt sie zu einer Ernsthaftigkeit, zu einem Verantwortungsbewußtsein, das ja dazu führt, daß sich das Land im Grunde um die Regierung schart, auch diejenigen, die gegen die Regierung gestimmt haben. Mit anderen Worten, `69 wie `99 haben wir eine Situation, in der sich ein Umbruch im Lande vollzieht, der zur Stabilisierung des Ganzen beiträgt, weil auch Teile der Politik, die nicht für einen Kosovo-Einsatz gewesen wären, wenn Kohl noch am Ruder wäre, jetzt zu einer ganz anderen, wie ich glaube, realistischeren Einschätzung gezwungen sind und immer weiter gezwungen sein werden.


      Michael Böttcher:
      Herr Baring, rückblickend auf die 50 Jahre Bundesrepublik, ist Deutschland erwachsen geworden?

      Arnulf Baring:
      Ich finde die ganze Formel bei einem Volk, das mehr oder weniger 1000 Jahre auf diesem Kontinent in der Mitte nun mehr schlecht als recht, aber doch insgesamt honorig durchschlägt, finde ich den Begriff des Erwachsenseins einfach albern. Ich glaube, das ist ein falsches Bild, und ich glaube, daß zum Beispiel die Bundesrepublik in der zweiten Hälfte dieser Jahre oder genauer gesagt nach 1969 letzten Endes viel infantiler wurde als sie das vorher gewesen war. Ich glaube ja selber, daß die besten Zeiten der Bundesrepublik (alt) die 50er Jahre gewesen sind. Das widerspricht sehr der allgemeinen Einschätzung, die wären so postfaschistisch vermurkst gewesen, ich finde das überhaupt nicht gerechtfertigt, ich glaube, daß die 50er Jahre die tüchtigste Phase war, übrigens in der wirtschaftlichen Aufbauleistung kann man ja das ablesen: Verdreifachung des Bruttosozialprodukts.
      Also ich glaube, daß insofern die verschiedenen Phasen der Bundesrepublik sehr unterschiedlich beurteilt werden müssen, die ersten 20 Jahre sehr positiv, die zweiten 20 Jahre doch mit erheblichen Fragezeichen, das gilt sowohl für die sozialliberale Ära sowie für die erste Hälfte der Ära Kohl und dann die Phase nach 1989 unter vollkommen anderen Kriterien, vollkommen anderen Gesichtspunkten, eine viel größere Herausforderung als die 40 Jahre davor, so daß die letzten 10 Jahre, meiner Ansicht nach, einerseits großen Anstrengungen der Wiedervereinigung eines Tages in den Geschichtsbüchern widerspiegeln wird, andererseits aber auch sagen wird, Donnerwetter hat das lange gedauert bis sie begriffen haben, daß sie in einem neuen Zustand angelangt waren, hatten die eine lange Leitung, und das lag dann sicher an den 40 Jahren vorher, die doch in vieler Hinsicht sehr viel risikoärmer, viel behaglicher, viel puppenstubenhafter, viel puppenheimhafter gewesen sind.

      Michael Böttcher:
      Es ist viel von der Berliner Republik die Rede. Was verstehen Sie darunter und glauben Sie, daß dieser Ortswechsel auch eine andere politische Sichtweise ergeben wird?

      Arnulf Baring:
      Da bin ich ziemlich sicher. Es ist ja in Kreisen der Union immer mit einer gewissen Reserve von diesem Begriff geredet worden, man sei nicht die Bonner Republik gewesen, man werde nicht die Berliner Republik sein, die Bundesrepublik sei und bleibe die Bundesrepublik. Na ja, das gilt ja auch, was die Institutionen angeht, was die Verfassung angeht, was die Parteien, und doch glaube ich, daß das veränderte Umfeld eine erhebliche Wirkung auf die Dauer haben wird. Man saß bis jetzt an der Westgrenze, demnächst sitzt man an der Ostgrenze, man kommt aus einer sehr behaglichen, fast idyllischen, sehr angenehmen Stadt in eine Umgebung, die ja doch sehr krisengeschüttelt ist, wirtschaftlich und sozial erhebliche Probleme hat und ohne den Umzug wahrscheinlich auch gar nicht lösen könnte, und man kommt vor allem erheblich näher an Osteuropa heran. Das gilt ja auch für viele Berliner bisher, daß sie zwar in Spanien, England, Frankreich, Amerika, Gott weiß wo waren, Italien, Griechenland, aber nicht im Osten. Das ist ja auch kein Reiseland in dem Sinne, wahrscheinlich nie gewesen. Aber daß die politischen Gruppen allmählich erkennen müssen, daß wir östlich erhebliche Problemfelder haben, Risiken, die unsere eigene Sicherheit und Stabilität bedrohen und zwar nicht nur in Polen, Tschechin, sondern auch, wie wir jetzt erleben auf dem Balkan, und daß wir innerhalb der westlichen Staatengemeinschaft diejenigen sind, die am nächsten an diesen Problemen sitzen und daher von Krisen dort am stärksten in Mitleidenschaft gezogen werden, das Gefühl wird sich, glaube ich, in Berlin ganz anders und sehr viel schneller ausbreiten. Also innenpolitisch wie außenpolitisch rechne ich doch mit einem anderen Realitätsgefühl, mit einem anderen Verantwortungsbewußtsein, mit einem Abschied, auf den ich selber sehr hoffe, von den billigen Redensarten.
      Wissen Sie, mich hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend gestört, diese oberflächliche Moralisierung der Politik, daß wir so taten, als daß ob wir nun wirklich durch das Dritte Reich zu besseren Menschen geworden seien, weil wir die Lehren der Geschichte begriffen hätten und daher uns sozusagen folgenlos in der Begründung edler Absichten genügen konnten. Allmählich werden wir merken, daß wir damit überhaupt nichts positives ausgerichtet haben, daß wir mehr als Heuchler gegolten haben, Leute, die selber, nachdem sie nun kräftig danebengehauen haben, andere moralisch belehren wollten, und daß wir künftig unsere eigenen Worte und unsere eigenen Taten viel ernsthafter aneinander messen müssen. Und ich glaube, das wird durch diesen Umzug stärker ins Bewußtsein kommen und die Politik prägen als das bisher der Fall war.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 16:05:48
      Beitrag Nr. 36 ()
      Wenn ich den Abschnitt über die 50er Jahre lese kommt mir das Kotzen.
      Das waren die tüchtigsten Jahre der BR: Verdreifachung des Bruttoinlandsproduktes etc. Man warum dürfen sich solche HAufen zu soetwas aüßern. Wenn man soviel Geld hinten rein geblasen bekommt, wenn man bei beinahe 0 anfängt, dann ist es immer einfach etwas zu verdreifachen......
      Mit der selben begründung sagen die Rentner heute:
      Ihr jungen habt ja garnichts geleistet, also muss unsere Rente steigen und ihr dürft immer weiter zahlen....:mad: :mad:
      Die Schulden die uns hinterlassen werden interessiert die alten Säcke nicht!
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 08:53:37
      Beitrag Nr. 37 ()
      Vorschlag: 1. Wir erstellen eine Liste mit email-Adressen von den Sozis-Ministern(evtl. einige Abgeordnete) und verbreiten die in allen Boards, die es gibt! Natürlich mit Start-Datum versehen. Dann legen wir los: Jeden Tag an einige oder alle Adressen einen vorbereiteten Text schicken, und das jeden Tag, solange, bis diese einlenken. Das wäre doch eine friedliche Demo! (Ziel: Jeder Minister bekommt dann täglich mehrere tausend emails - oder noch mehr, wenns gut läuft)

      2. Liste erstellen mit Telefonnummern von Ministerien, besonders von H.Eichel! Dann ebenfalls verbreiten und jeden Tag anrufen. Die werden sich vor Telefonaten nicht mehr retten können, und wenn nur die Sekretärinnen und Referenten betroffen sind, macht nichts, die können dann halt nicht mehr arbeiten, schadet eh nichts, da sie jetzt eh nur Mist machen....
      :p

      Gibts Ideen dazu?
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 09:35:26
      Beitrag Nr. 38 ()
      :yawn:
      Hat keiner Zeit, keiner Lust??? Schade
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 09:37:25
      Beitrag Nr. 39 ()
      Fang doch schon mal an!
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 10:17:00
      Beitrag Nr. 40 ()
      Finanzminister Eichel:
      Poststelle@bmf.bund.de

      Tel.: 01888-682-0


      Kanzleramt: Internetpost@bundeskanzler.de


      Anfang ist gemacht!
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 10:35:56
      Beitrag Nr. 41 ()
      Jau, ich mach weiter! :laugh:

      Mustertext:

      Sehr geehter Herr Finanzminister Eichel,

      bitte treten Sie zurück, weil Sie versprochen haben,
      Schaden von der BRD fernzuhalten!
      Und gerade Sie wissen doch, versprochen ist versprochen
      und wird nicht gebrochen!
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 10:51:51
      Beitrag Nr. 42 ()
      Also: Startdatum ist der 25. November 2002. Dann senden wir alle jeden Tag mehrere Mails an den deutschen Baum: Die Eiche (Herrn Eichel).

      Es müssen aber alle mitmachen, sonst gehts nicht. Entweder alle oder es ist zwecklos!
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 10:58:52
      Beitrag Nr. 43 ()
      Wer sind alle?
      Du und ich oder alle Bundesbürger? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 11:30:31
      Beitrag Nr. 44 ()
      Ich mache mit !! So kann es in unserem Land nicht weitergehen ! Schröder muss weg. :eek:
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 11:41:51
      Beitrag Nr. 45 ()
      und um der Armut nachhaltigen Ausdruck zu verleihen, bitte alle barfüßig erscheinen
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 11:46:31
      Beitrag Nr. 46 ()
      jawull ich würde sogar mitmarschieren.. und das bei meiner chronischen Faulheit :D
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 12:16:18
      Beitrag Nr. 47 ()
      Info für die Schreihälse:
      Im von Schwarz/Gelb regierten Aachen hatte man versichert, wenn man Häuser aus städtischem Besitz verkauft, würden Steuern & Abgaben nicht erhöht.
      Nun wurde gegen breiten Widerstand das Tafelsilber verscherbelt und Schwarz/Gelb will dennoch erhöhen (u.a. die Gewerbesteuer).

      Also beruhigt euch mal.
      Die Situation ist ohne Frage mies, aber andere können auch weder zaubern noch Geld kacken.

      Und die Wahrheitsliebe hält sich bei Schwarz/Gelb auch in engen Grenzen. :(
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 12:23:35
      Beitrag Nr. 48 ()
      Also wenn es keinen stört, das Deutschland kaputt regiert wird, dann bitte schön. Nur gejammere, aber keiner will etwas machen. Alleine hat es keinen Sinn. Wenn dann müssen es schon einige zehntausend machen, die geben dem Eichel Gas :p

      Jeden Tag andere Steuergesetze und Änderungen vorschlagen, daß hat bisher noch keine Regierung gemacht, auch nicht die CSU,CDU! Es zeigt nur die totale Hilflosigkeit. Wir werden von Irren regiert, keiner merkt es. Jawohl, wir müssen auf das wirtsch. Niveau von Polen,Rumänien,Türkei usw. gebracht werden, daß alle gleich sind!!! Kommunismus pur!!Ade Deutschland :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 12:43:50
      Beitrag Nr. 49 ()
      Solange nur vorgeschlagen, aber nicht zugeschlagen wird, geht`s uns doch gut :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.11.02 13:58:01
      Beitrag Nr. 50 ()
      Ach,seid ihr Träumer. Wartet doch nur ab :D

      Bald gehts abwärts :mad:


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