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    Auf der Suche nach der GSG 9 der Buchhalter - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.11.02 20:04:56 von
    neuester Beitrag 22.11.02 20:10:12 von
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      schrieb am 22.11.02 20:04:56
      Beitrag Nr. 1 ()


      Nur wenige enden in Handschellen wie Ex-Enron-Finanzchef Fastow



      Wirtschaftskriminalität
      Auf der Suche nach der GSG 9 der Buchhalter
      Von Natascha Lenz


      21. November 2002 Kleiner Auslöser, große Wirkung. Das Missverhältnis ist eklatant. Nur 1,7 Prozent aller Straftaten im vergangenen Jahr in Deutschland waren Fälle im Bereich Wirtschaftskriminalität. Doch die 6,7 Milliarden Euro Schaden, die daraus entstanden, machen über 60 Prozent des registrierten Gesamtschadens für die Volkswirtschaft aus, heißt es im soeben vorgelegten „Jahresbericht Wirtschaftskriminalität 2001“. Dass Zusammenarbeit notwendig ist, um die oft komplexen Sachverhalte aufzudecken, sind sich die Experten einig. Doch über die richtigen Ansatzpunkte gehen die Meinungen von Wirtschaftsprüfern, Anlegern, Strafbehörden auseinander.

      Ein Blick in die USA zeigt, wohin die Entwicklung am Kapitalmarkt geht. Die Betrugsfälle bei Enron und Worldcom sind längst keine Einzelfälle. Es müssen zwar nicht immer kriminelle Energien dahinter stecken. Doch dass in den vergangenen Jahren immer mehr börsennotierte Firmen ihre Bilanzen im nachhinein korrigieren mussten - 270 allein im vergangenen Jahr, spiegelt den wachsenden Druck am Kapitalmarkt wider. Die Zahl der Fälle, in denen die amerikanische Börsenaufsicht SEC einschreitet, steigt ebenfalls. Fast 600 waren es im abgelaufenen Geschäftsjahr.

      Wirtschaftskriminalität nur schwer zu entdecken

      Auch wenn die SEC sich ständig weiterentwickelt und die Unternehmen sich mit dem Sarbanes-Oaxley-Act einer schärferen Gesetzgebung unterwerfen müssen, sind die Möglichkeiten der Kontroll- und Strafbehörden in den USA wie in Europa stets eingeschränkt. Noch bestehen erhebliche Defizit, wirtschaftskriminelles Handeln überhaupt zu erkennen, heißt es beim Bundeskriminalamt. „Das BKA braucht nicht nur polizeilichen Sachverstand, sondern Know-how aus verschiedenen Wissensgebieten“, fordert BKA-Präsident Ulrich Kersten. Den Behörden fehle es an finanziellen Mitteln und qualifiziertem Personal.

      Das Dilemma von Prüfung und Beratung

      Um kriminelles Vorgehen in den Unternehmen aufzudecken, wollen Wirtschaftsprüfer und Anleger an verschiedenen Stellen ansetzen. Die Mandate für Prüfung und Beratung zu trennen, was seit den Verwicklungen von Arthur Andersen in den Worldcom-Skandal immer lauter gefordert wird, ist für Rüdiger von Rosen vom Deutschen Aktieninstitut (DAI) längst fällig. Für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ist die Testierung der Jahresabschlüsse längst zum Nebenprodukt geworden, während die Beratung über 70 Prozent der Einnahmen bringt.

      Von einer Verquickung der Geschäftsinteressen wollen die Wirtschaftsprüfer nichts wissen. Es gebe keine empirischen Belege, dass sich die Beratung eines Unternehmens negativ auf die Prüfung desselben Unternehmens auswirke, argumentiert Burkhard Hense von der Wirtschaftsprüferkammer Frankfurt. Auch wenn ein Prüfer als Steuerberater eines Unternehmens tätig werde, könne er nützliche Schlüsse daraus für die spätere Prüfung ziehen. Stattdessen solle eine neu einzurichtende unabhängige Stelle Abhilfe bei den Bilanzbetrügerein schaffen, fordern die Wirtschaftsprüfer.

      Prüfer sollen rotieren

      Dass auch die persönlichen Beziehungen zwischen Prüfern und Firmenvertretern eine Rolle spielen, wenn Bilanzbetrügereien über Jahre unentdeckt bleiben, haben die großen Bilanzskandale ebenfalls gezeigt. Während in den USA die Prüfer in den Firmen nun alle fünf Jahre ausgetauscht werden sollen, sollen die deutschen Prüfer alle sieben Jahre rotieren. Den Anlegern, die an die Betrugsfälle am Neuen Markt denken, ist das nicht häufig genug.

      „Das ein oder andere müsste man erkennen“

      Aber auch auf den bestehenden Regelungen könnte sich die Kontrolle noch verbessern. „Eigentlich hätten viele Dinge am Neuen Markt nicht passieren können, wenn man die Vorschriften eingehalten hätte“, ist Lutz Cauers, bei Tui zuständig für die Konzern-Revision, überzeugt. Unterschiedlich sei auch die Qualität der Prüfer, sagt Cauers, der selbst drei Jahre in der Wirtschaftsprüfung gearbeitet hat. Zumal die Voraussetzung für das Wirtschaftsprüferexamen von fünf auf drei Jahre gesenkt worden sei. „Das ein oder andere müsste man erkennen.“

      Text: @nal
      Bildmaterial: dpa
      Avatar
      schrieb am 22.11.02 20:10:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der Gedankenfehler: haltet den Dieb!

      Da kann man dies und das tun und wird nie was verhindern.

      Der beste Halter ist der Dieb selbst.

      Man muß das Aktiengesetz so verändern, daß der kein Interesse daran hat.

      Schon mal an so etwas gedacht?

      Ich meine, z. B., wegen der Schwarzarbeit.

      Jeden ARbeiter mit einem Beamten überwachen? Das wäre eine Möglichkeit, aber keine sehr effektive.

      In dieser Richtung. Ist ein bißchen schwierig zu denken, da aber das Aktiengesetz ganz künstlich ist ... na ja. Wird nicht stattfinden. Sonst würde es ja keinen Spaß mehr machen.

      "Ich hätte selbst nicht gedacht, daß es so lange gut geht"

      "Dieser Satz hat mir am besten gefallen."

      Richter auf Einlassung von Bodo, dem Oberclown.


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