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    21.09.1972 Rentenreformgesetz in der Fassung CDU/CSU - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.11.02 13:24:15 von
    neuester Beitrag 02.12.02 08:20:07 von
    Beiträge: 15
    ID: 667.354
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      schrieb am 30.11.02 13:24:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      In einer Kampfabstimmung gelang es der CDU/CSU in Abwesenheit von Schiller in 4 wesentlichen Bereichen jeweils mit 248 zu 247 Stimmen ihre Vorstellungen durchzusetzen:
      1) Die zum 1. Januar 1973 fällige Erhöhung der Renten um 9,5% wird auf den 1. Juli 1972 vorgezogen !
      2) Die bislang starre Altersgrenze in der RV wird gelockert. Die Altersrente kann von allen Versicherten, die 35 anrechnungsfähige Versicherungsjahre nachweisen, bereits vom 63 Lebenjahr an bezogen werden. Wer über das 63. Lebenjaht hinaus arbeitet und Beiträge entrichtet, kann seinen Rentenanspruch aufgrund der geleisteten sowie eines besonderen Zuschlages jährlich bis zum 67. Lebenjahr um 7,5% steigern. Damit soll ein Anreiz zum weiterarbeiten gegeben werden .
      Ein Babyjahr wird abgelehnt, da hierdurch die finanzielle Stabilität der Rentenreform gefährdet wird !:laugh: .........usw.
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      schrieb am 30.11.02 13:27:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      Willkommen im nächsten Jahrtausend, Odlo!

      Es ist 2002. 13:29 MEZ, 9 ° Celsius, leicht bewölkt
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      schrieb am 30.11.02 13:37:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      Es geht auch darum, wer welche Fehler gemacht hat. Die Systeme einfach an die Wand fahren und dann fadenscheinige Argumente vorbringen reicht eben nicht. Du verzockst ja auch nicht das Geld "Deiner Frau" und sagst dann-ok das war vor 10 Jahren, die Sonne hat geschienen, 32°C und ich hatte eine Eingebung !
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      schrieb am 30.11.02 14:04:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      odlo, die CDU hat damals geirrt (in die Zeit fällt auch die Ablehnung der Ostverträge), die SPD hatte auch geirrt, als sie gewaltige Schulden aufbaute, die sich bis heute auf gut eine Billion DM aufgezinst haben. Die Union hat inzwischen übrigens eingesehen, daß die Ablehnung der Ostverträge falsch war und hat schon 1982 keinen Versuch mehr gemacht, die neue Mehrheit für eine Revision einzusetzen. Auch bezüglich der Rente dürfte die Union inzwischen aus ihren Fehlern gelernt haben. Bei der SPD würde man sich wünschen, daß der Lernprozeß schneller geht...:mad:
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      schrieb am 30.11.02 14:13:29
      Beitrag Nr. 5 ()
      1972 war diese Politik nicht falsch. Sicherlich hätte man damals schon ein anderes System einführen können. Der dramatische Bevölkerungsrückgang in den nächsten 30 Jahren in Deutschland war damals noch nicht absehbar.

      Außerdem: Die Vergangenheit kan man nicht mehr revidieren, die Zukunft aber gestalten!

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      schrieb am 30.11.02 14:35:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      macaroni, ich denke, schon 1972 war absehbar, daß das Sozialversicherungssystem nicht mehr nachhaltig war. Vielleicht hat man da noch auf ein ungebrochenes Wirtschaftswachstum gehofft und daß vielleicht der "Pillenknick" teilweise zurückgeht. Aber in der Öffentlichkeit wären natürlich Warnungen vor einer Überlastung der Sozialsysteme auf Unverständnis gestoßen. Damals hatten sich ja auch noch alle sehr gefreut, daß die Renten so kräftig stiegen. Und die höheren Beiträge merkte man bei den damaligen Lohnerhöhungen kaum.
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      schrieb am 30.11.02 14:38:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      vertust Du Dich da nicht bewusst ein Bißchen for4-zim, in der Feststellung, wer den heutigen Schuldenberg angehäuft hatte???
      Waren es nicht so gegen 300 Milliarden DM, welche die Helmut Schmidt geführte SPD/FDP Regierung nach einer 5 Jahre währenden Weltwirtschaftskrise hinterliess, welche die Bundesrepublik dank anerkannt guter Wirtschaftspolitik Schmidts weitaus besser überstand als alle anderen Nachbarstaaten?
      Hatten nicht die CDU/CSU und FDP "Wirtschaftsweisen" in den darauf folgenden eineinhalb Jahrzehnte währenden boomenden Jahren 1500 Milliarden, und damit einen lähmenden Staatsbankrott ohne jeglicher Reserven für die jetzt anstehenden Rezessionszeiten hinterlassen???

      Im Umverteilen von unten nach oben, einzig darin waren sie spitze!
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      schrieb am 30.11.02 14:48:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      Magor, nein, ich irre mich nicht. Es wird dauernd vergessen, daß der Schuldenberg der SPD aufgezinst werden muß. Die sozial-liberale Regierung hatte zeitweilig eine Primärschuld (also nach Abzug der Schuldzinsen) von über 5% des BIP - einen so hohen Wert hat es nie wieder gegeben. Unter der Union war zwischen 1983 und 1989 die Verschuldung meistens nahe oder sogar niedriger als der Schuldendienst. Das heißt, es wurden keine neuen Schulden gemacht, sondern es zinsten sich nur die Schulden der sozialliberalen Regierung auf. Ab 1990 kamen dann die Schulden und Investitionsrückstände und die Sozialtransfers an die Ex-DDR dazu. Die haben den Schuldenstand dann noch mal fast verdoppelt. Man kann nicht einfach den Schuldenstand 1998 nehmen, den von 1982 abziehen und dann sagen, das sind die Schulden der Union. Das sidn die Milchmädchenrecnungen, mit denen man politisch Stimmung macht. Aber korrekt ist es nur, die Altschulden aufzuzinsen, solange sie nicht abbezahlt wurden, die DDR-Lasten extra zu behandeln und die Inflation zu berücksichtigen. Wie gesagt, unter der Union hat es selbst in den schlechtesten Jahren nach der Wiedervereinigung gemessen am BIP keine so hohe Primärverschuldung (Schulden minus Schuldzinsen) gegeben, wie in den siebziger Jahren. 1998 bestand die Verschuldung bereits wieder vollständig aus den Schuldzinsen.
      Avatar
      schrieb am 30.11.02 15:45:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      verdrängst Du da nicht einen kleinen Unterschied?
      Die 300 Mrd wurden, zu schlechten Zeiten, bei einer Weltwirtschaftskrise "aufgenommen".
      In einer darauf folgenden, dreimal so langen Wirtschaftsboom-Periode, wurde dann nicht nur garnichts zurückgezahlt, sondern das Kunststück fertiggebracht, den Schuldenberg zu verfünffachen!
      Jeder, etwas vorausschauend denkende Unternehmer hätte das aus Vorsorge für sicher wieder mal anstehende schlechtere Zeiten anders gemacht, dazu braucht man keine "Wirtschaftsachverständige".
      Die Wege geebnet wurden in dieser Periode ausschliesslich dem Großkapital, das sich am Staat in diesen Zeiten ausgiebig sattsaugen durfte. Selbst am Aufkauf der DDR, was nach Kohl´schen Aussagen ja keinerlei Belastung bedeuten sollte, haben die mannigfaltigen Subventionen nur den Großen die Säckel gefüllt, und den Kleinen die Rechnung bezahlen lassen!
      Selbst "Unternehmerkanzler" Gerd hatte sich von denen einlullen lassen und den einzigen, der ihm die Kosten aufrechnete bereitwillig sausen lassen!
      Die Verantwortung für diese "weitsichtige" Handlungsweise der Kohl-Regierung musst Du schon dort lassen, wo sie hingehört, nämlich beim "Dicken aus Oggersheim"!
      Dem, mit den DM-Scheinen so sehr zugeklebten Augen, daß er sich selbst an all die Namen, von wem er was bekommen hatte garnicht mehr erinnern kann ... Ehrenwort!
      Avatar
      schrieb am 30.11.02 15:50:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      @magor: Wer die Schulden gemacht hat, kannst Du der folgenden Graphik entnehmen. Die stammt übrigens von der Friedrich-Ebert-Stiftung, und ist somit bestimmt nicht zugunsten von Kohl geschönt. ;)

      Avatar
      schrieb am 30.11.02 15:55:08
      Beitrag Nr. 11 ()
      Die jetzigen riesigen Staatsschulden wurden in der Kohlära
      in Zusammenhang mit der deutschen Einigung aufgehäuft.
      Aber alle waren sie in ihrer Euphorie dafür
      auch SPD, Grüne und FDP.
      Den schwarzen Peter allerdings schieben sie nur
      einem zu ...
      http://www.staatsverschuldung.de/
      Avatar
      schrieb am 30.11.02 16:56:15
      Beitrag Nr. 12 ()
      for4zim,

      das Wort vom "aufgezinsten Schuldenberg" ist eine merkwürdige Wortschöpfung Deinerseits. Die Zinsen für die Staatsschulden werden Jahr für Jahr pünktlich bezahlt, da "zinst sich nichts auf".
      Ende 1981 hatte der Bund gerade mal Schulden von 275,5 Mrd. DM, für die 1982 21,2 Mrd. DM Zinsen fällig ( und natürlich auch pünktlich bezahlt) wurden.

      Die Neuverschuldung gegen den Zinsendienst aufzurechnen ist methodisch weder sinnvoll noch in der Finanzwissenschaft üblich, da sich eben "nichts aufzinst".

      Im Übrigen: Auch wenn Du es nicht gerne hörst, Kohl hat die Bundesschulden grob gerechnet versiebenfacht, und das hat nicht nur mit der "DDR" zu tun.

      Zur Erinnerung: im Mai 1997 wollte der damalige Finanzminister Waigel sogar die Goldreserven der Bundesbank verflüssigen, da die Neuverschuldung über der Investitionssumme lag. Dieses verhindert damals nur ein gewaltiger öffentlicher Proteststurm, an dessen Ende Waigel die "Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts" ausrufen mußte, um den Bundeshaushalt durch den Bundestag verabschieden lassen zu können.

      Von dieser ganzen Geschichte genervt gab Waigel dann im August ´97 dieses denkwürdige Interview "er müsse ja nicht immer Finanzminister bleiben". Die Presse hatte ihr Thema für das Sommerloch ´97 und in den Umfragen zog die SPD erstmals an der Union vorbei.

      Ist erst 5 Jahre her, aber manche scheinen es vergessen zu haben (zu wollen?).
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      schrieb am 30.11.02 17:02:04
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hallo Flitztass,
      was nützt eine Betrachtungsweise über das BSP gesehen, welches bei gut laufender Konjunktur, ergo hohem BSP den anwachsenden Schuldenberg in Prozenten optisch relativiert, faktisch aber anhäuft.
      Jede kaufmännische Regel besagt, daß ich in guten Zeiten Schuldenabbau betreiben sollte als Vorsorge für sicher mal wiederkehrende Schlechte!
      Und, was so sicher ist, wie das Amen in der Kirche:
      In weltwirtschaftlich schlechten Zeiten, in welche wir seit 3 Jahren sichtlich hineinschlittern, geht das BSP bei einem zu 80 % exportierendem Staat, wie die Bundesrepublik eine ist, zwangsläufig runter, und der in guten Zeiten noch weiter angehäufte Schuldenberg sieht schnell arg makaber aus ...
      Ist eine unverantwortliche Milchmädchenrechnung, meine ich ...
      Avatar
      schrieb am 30.11.02 17:11:37
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ Roscha
      ... aber alle waren sie dafür ...
      dafür vielleicht schon, aber, wenn ich mich so recht zurückentsinne, da gab es doch noch einen, den sie damals steinigen wollten, als er aufrechnete, was der Spaß tatsächlich kosten wird ...
      Recht hatte er gehabt, nur, wie so häufig, ist es nicht immer opportun den das große Geld Witternden im Wege zu stehen. Darüber zerbrechen sogar große Freundschaften, wenn sich der eine kaufen oder evtl. auch nur mit vielen leeren Versprechungen einspannen lässt, und der andere nicht ...
      Avatar
      schrieb am 02.12.02 08:20:07
      Beitrag Nr. 15 ()
      Das Wort der "Aufzinsung" der Schulden ist berechtigt, weil es klar macht, daß die Kohlregierung durch die Fehler der Schmidt- und Brandt-Regierungen (teilweise sogar Kiesinger-Regierung) vorbelastet war. Hätte es die Schulden der Vorregierungen nicht gegeben, wäre Deutschland 1989 schuldenfrei gewesen. Hätte es die Wiedervereinigung nicht gegeben, wäre Deutschland auch 1998 schuldenfrei gewesen. Es wäre sogar bis dato ein gewaltiger Haushaltsüberschuß aufgebaut worden. Deshalb ist es nur ein Beispiel für ökonomische Unkenntnis, wenn man der Kohlregierung das Schuldenmachen vorwirft, denn die Schulden wurden von anderen gemacht - die Kohlregierung hatte dann die Lasten zu tragen. Ich würde auch der Schröder-Regierung keine Schuldenmacherei vorwerfen, denn sie hat ja genauso diese Altlast der sich aufzinsenden Altschulden zu tragen. Ich werfe dieser Regierung nur vor, die Konjunktur zu erdrosseln und dadurch in eine Steuererhöhungs-Einnahmensenkungs-Spirale mit deflationärer Auswirlung zu geraten, statt durch Abgabensenkungen und Entbürokratisierung die Konjunktur zu beleben und dadurch wachsende Staatseinnahmen zu schaffen.


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