Ein neues Forum; "Nanotechnologie" - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 03.12.02 12:47:01 von
neuester Beitrag 12.02.03 10:44:27 von
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Herzlich Willkommen
im neuen Nanotechnologie-Forum.
Aufgrund von diversen Useranfragen & um diesem Themengebiet, das sicher noch nicht den Stellenwert hat, den es vielleicht verdient hätte, gerecht zu werden, freue ich mich, euch heute das neue Nano-Forum vorzustellen.
Natürlich hab nicht ich das Ding hier gebastelt, sondern die Jungs von wallstreet:online, die sich sicher unter http://www.wallstreet-online.de/ws/go.php?to=kontakt auch mal über etwas Lob freuen würden .
Ich hoffe, dieses jetzt noch recht leere Forum wird sich schnell mit Threads und v.a. auch Menschen füllen. Ich freue mich schon auf spannende Diskussionen, hohe Kursgewinne oder einfach nur auf ein gutes, respektvolles Miteinander.
Natürlich gilt es auch hier, wie in allen anderen bestehenden Boards, sich an die geltenden Boardregeln zu halten und sich immer vor Augen zu führen, dass hinter einem Usernamen immer auch ein "echter" Mensch dahinter verbirgt.
Sollte es dennoch einmal zu Problemen oder Ärger kommen , dann könnt ihr euch auch einfach an einen Moderator wenden, denn "hier werden Sie geholfen"
So, und nun genug der Worte, haut rein
Viele Grüße
Milamar
im neuen Nanotechnologie-Forum.
Aufgrund von diversen Useranfragen & um diesem Themengebiet, das sicher noch nicht den Stellenwert hat, den es vielleicht verdient hätte, gerecht zu werden, freue ich mich, euch heute das neue Nano-Forum vorzustellen.
Natürlich hab nicht ich das Ding hier gebastelt, sondern die Jungs von wallstreet:online, die sich sicher unter http://www.wallstreet-online.de/ws/go.php?to=kontakt auch mal über etwas Lob freuen würden .
Ich hoffe, dieses jetzt noch recht leere Forum wird sich schnell mit Threads und v.a. auch Menschen füllen. Ich freue mich schon auf spannende Diskussionen, hohe Kursgewinne oder einfach nur auf ein gutes, respektvolles Miteinander.
Natürlich gilt es auch hier, wie in allen anderen bestehenden Boards, sich an die geltenden Boardregeln zu halten und sich immer vor Augen zu führen, dass hinter einem Usernamen immer auch ein "echter" Mensch dahinter verbirgt.
Sollte es dennoch einmal zu Problemen oder Ärger kommen , dann könnt ihr euch auch einfach an einen Moderator wenden, denn "hier werden Sie geholfen"
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Viele Grüße
Milamar
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ach ja, um den Start zu erleichtern, hier noch ein paar Firmen (Liste ist natürlich nicht vollständig), die u.a. mit Nanotechnologie zu tun haben.
Veeco Instruments (USA)
Jeol Ltd. (J)
Varian (USA)
Agilent Technologies (USA)
Sharp (J)
Coherent (USA)
ASM International (NL)
Rudolph Technologies (USA)
Headwaters (USA)
Veeco Instruments (USA)
Jeol Ltd. (J)
Varian (USA)
Agilent Technologies (USA)
Sharp (J)
Coherent (USA)
ASM International (NL)
Rudolph Technologies (USA)
Headwaters (USA)
Der Begriff geistert seit einigen Jahren
geheimnisumwoben quer durch alle Gazetten.
Was heist NT und welche Perspektiven sind mit NT zu erwarten ?
gespannte Grüsse
Gilly
geheimnisumwoben quer durch alle Gazetten.
Was heist NT und welche Perspektiven sind mit NT zu erwarten ?
gespannte Grüsse
Gilly
Soweit ich weiß, ist Nanotechnologie (zumindest ein Zweig davon) damit beschäftigt, die Oberflächen von Materialien so zu verändern, daß diese Oberflächen genau das tun, was die Hersteller/Nutzer von ihnen wollen... (mal ganz einfach erklärt)
das hört sich erstmal einigermaßen unspektakulär an, ist aber verdammt spannend; der Markt für sowas ist, wenn man seine Phantasie spielen läßt, extrem weitläufig...
ist eine echt spannende Sache.
das hört sich erstmal einigermaßen unspektakulär an, ist aber verdammt spannend; der Markt für sowas ist, wenn man seine Phantasie spielen läßt, extrem weitläufig...
ist eine echt spannende Sache.
Ich habe mal eine erste kleine Auswahl der Bereiche Micromachines, MEMS und NanoScopy zusammengestellt:
Micromachines
Asulab
Dresser Industries
Hitachi
Honeywell
IBM
Robert Bosch AG
Surface Technology Systems
XSensor Integration
MEMS
Advanced Micromachines
Jenoptik Mikrotechnik
Standard Microsystems Inc.
Virginia Semiconductor
Nanoscopy
Digital Instruments
Molecular Devices
Nanometrics
Omecron
Philips
Topometrix
Veeco
Zygo Corp.
Das war es für das erste. Die Bereiche Nanoscale Materials und Software das nächste Mal.
Viele Grüße NanoWorld
Micromachines
Asulab
Dresser Industries
Hitachi
Honeywell
IBM
Robert Bosch AG
Surface Technology Systems
XSensor Integration
MEMS
Advanced Micromachines
Jenoptik Mikrotechnik
Standard Microsystems Inc.
Virginia Semiconductor
Nanoscopy
Digital Instruments
Molecular Devices
Nanometrics
Omecron
Philips
Topometrix
Veeco
Zygo Corp.
Das war es für das erste. Die Bereiche Nanoscale Materials und Software das nächste Mal.
Viele Grüße NanoWorld
Prima !
Jetzt fehlt bei WO nur noch ein Forum : PC/Internet Probleme.
Viele Grüsse
Mysti
Jetzt fehlt bei WO nur noch ein Forum : PC/Internet Probleme.
Viele Grüsse
Mysti
Yepee!!! Ihr seid die BESTEN!!!
Ich freue mich riesig über das neue Board und werde auch fleißig hier posten.
Ganz vielen Dank!!!
Liebe Grüße
nanogirl
Ich freue mich riesig über das neue Board und werde auch fleißig hier posten.
Ganz vielen Dank!!!
Liebe Grüße
nanogirl
Na endlich
proFEiT
proFEiT
Zum w.o-Entschluss, einen eigenen Nanotechbereich einzurichten, Glückwunsch ;-) Die Nanotechnologie wird aus meiner Sicht nicht den dot.com-hype wiederholen - von einigen Ausrutschern mal abgesehen -, da diese Technologie erst am Anfang ihrer Entwicklungs- und Wertschöpfungskette steht. Den Hype in 2000/01 war blos dem allgemeinen Trend folgend und nun sind die Werte wieder zu ihrer eigentlichen Grösse zurückgekehrt - tiny halt ;-).
Da von Seiten w.o-Usern immer wieder auf http://www.nano-invests.de verwiesen wird - was wir natürlich sehr gerne sehen :-) , können wir uns vielleicht bei dem ein- oder anderen gegenseitig helfen, z.B. bei Unternehmen oder auch Infos über Nanotec allgemein. Es wird in Zukunft noch viel zu tun geben.
Ich wünsche Euch noch viel Erfolg bei der Researcharbeit.
Schöne Grüsse
baca
Da von Seiten w.o-Usern immer wieder auf http://www.nano-invests.de verwiesen wird - was wir natürlich sehr gerne sehen :-) , können wir uns vielleicht bei dem ein- oder anderen gegenseitig helfen, z.B. bei Unternehmen oder auch Infos über Nanotec allgemein. Es wird in Zukunft noch viel zu tun geben.
Ich wünsche Euch noch viel Erfolg bei der Researcharbeit.
Schöne Grüsse
baca
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...und, welche shares kannste warum empfehlen?
Die Angst des Lesers vor der Nanotechnologie
Andrea Naica-Loebell 04.01.2003
Winzige Maschinen, die aus einem Labor entkommen, sich selbst reproduzieren und Menschen angreifen: das ist der Stoff, aus dem Albträume oder Bestseller gemacht sind
Noch bevor der neue Thriller von Michael Crichton (vgl. Der Autor, der die Fakten liebt) auf den Buchmarkt kam, brach den Forschern schon der kalte Angstschweiß aus. Bislang können sich viele Bundesbürger unter Nanotechnologie kaum etwas vorstellen. Wenn sie mit dem Begriff überhaupt etwas anfangen können, dann wissen sie, dass es um winzigste Maschinen geht, mit denen in Zukunft ganze Branchen wie die Medizin und die Computertechnik revolutioniert werden könnten.
weiter:
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/buch/13897/1.html
Andrea Naica-Loebell 04.01.2003
Winzige Maschinen, die aus einem Labor entkommen, sich selbst reproduzieren und Menschen angreifen: das ist der Stoff, aus dem Albträume oder Bestseller gemacht sind
Noch bevor der neue Thriller von Michael Crichton (vgl. Der Autor, der die Fakten liebt) auf den Buchmarkt kam, brach den Forschern schon der kalte Angstschweiß aus. Bislang können sich viele Bundesbürger unter Nanotechnologie kaum etwas vorstellen. Wenn sie mit dem Begriff überhaupt etwas anfangen können, dann wissen sie, dass es um winzigste Maschinen geht, mit denen in Zukunft ganze Branchen wie die Medizin und die Computertechnik revolutioniert werden könnten.
weiter:
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/buch/13897/1.html
http://www.berlinews.de/archiv/824.shtml
Die Nanotechnologien werden die Möglichkeiten der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik noch übertreffen. Das Fachgebiet, das schlechthin als ein Innovationsmotor des 21. Jahrhunderts gilt, befaßt sich mit allerkleinsten Strukturen in der Größenordnung von einem Milliardstel Meter (10-9 m) beziehungsweise einem Millionstel Millimeter. Ziel der Nanotechnologie ist es, chemische, molekularbiologische und physikalische Verfahren so zu kombinieren, daß sie kleinste Maschinen herstellen können. Diese sind dann in der Lage, natürliche Vorgänge, wie sie beispielsweise in Körperzellen ablaufen, technologisch nutzbar zu machen. Der Übergang zwischen Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie ist dabei gleitend. Der VDE hat sich zum Ziel gesetzt, zum technisch-wissenschaftlichen Kompetenzzentrum für diese Schlüsseltechnologie � wie bisher schon für die Mikrotechnologien - zu werden. Mit seinem Positionspapier zur Nanotechnologie will er zunächst Politik, Wissenschaft und Unternehmen für ein intensives Engagement auf diesem Gebiet gewinnen.
Der Nanotechnologie wird besonders für Anwendungen in den Gebieten Feinmechanik/ Optik/ Analytik, Chemie, Materialwirtschaft, Elektronik/ Informationstechnik, Automobil- und Maschinenbau sowie Medizin/ Pharmazie/ Biologie eine glänzende Zukunft prognostiziert. Weil es hier viele Schnittstellen zu den Fachbereichen Mikrosystemtechnik sowie Halbleitertechnologie und -fertigung gibt, hat die VDE/VDI-Gesellschaft Mikroelektronik, Mikro- und Feinwerktechnik GMM die strategische Einbettung der Nanotechnologie in ihre Arbeit beschlossen.
In der Mikrosystemtechnik wie auch in der Mikroelektronik gibt es schon jetzt zahlreiche Produkte, deren Funktionstüchtigkeit entscheidend auf den Nanoeigenschaften einzelner ihrer Komponenten beruht. Beispielsweise liegen die aktiven Dimensionen von Halbleiterübergängen in dieser Größenordnung. Die immer weiter fortschreitende Verkleinerung aller Strukturen treibt die Forschung und Entwicklung auf beiden Gebieten voran und führt zu neuen Aspekten bei der Herstellung von Nanostrukturen.
Der VDE geht derzeit davon aus, daß es fünf große Entwicklungslinien der Nanotechnologie geben wird, die sich auch in den Fachbereichen der GMM wiederfinden werden. Hierbei handelt es sich zum einen um Nanoskalige Werkstoffe, die für den Einsatz in der Mikrosystemtechnik prädestiniert sind, sowie ultradünne Schichten und laterale Nanostrukturen als Kerntechnologien in der Halbleiterfertigung. Zum anderen geht es um die ultrapräzise Bearbeitung für die Herstellung dreidimensionaler Körper mit extrem hohen Anforderungen an Formtoleranz und Glattheit sowie um das Gebiet der Analytik, wo das Rastersondenmikroskop als wichtigstes Werkzeug im Nanometerbereich Einsatz findet.
Die Marktforschung spricht inzwischen von einem Milliardenmarkt der Nanotechnologie. Der VDE sieht für die deutsche Forschung und Wissenschaft gute Chancen, im internationalen Wettbewerb ganz vorn dabei zu sein. Er fördert daher das intensive Engagement für diese Schlüsseltechnolgie über seine Fachgesellschaften. Von besonderer Bedeutung für Experten der Nanotechnologie ist der Weltkongreß für Mikrotechnologien MICRO.tec 2000, den der VDE im September des nächsten Jahres im Rahmen der Expo 2000 in Hannover veranstaltet.
VDE Positionspapier zur Nanotechnologie
19. Mai 1999
Sie wird in den kommenden Jahrzehnten die Industrie in allen wichtigen Branchen revolutionieren: die Nanotechnologie. Das Fachgebiet, das schlechthin als der Innovations-Pool des 21. Jahrhunderts gilt, befaßt sich mit allerkleinsten Strukturen von einem Milliardstel Meter (10-9 m) beziehungsweise einem Millionstel Millimeter. Ziel der Nanotechnologie ist es, chemische, molekularbiologische und physikalische Verfahren so zu kombinieren, daß sie kleinste künstliche Objekte und Maschinen herstellen können. Diese sollen der Informationsspeicherung und -verarbeitung, der Sensorik und der lokalen Manipulation physikalischer, chemischer und biologischer Vorgänge dienen. Damit sind sie in der Lage, natürliche Vorgänge, wie sie beispielsweise in Körperzellen ablaufen, technologisch nutzbar zu machen. Der VDE hat sich zum Ziel gesetzt, zum technisch-wissenschaftlichen Kompetenzzentrum für diese Schlüsseltechnologie zu werden.
Produkte und Systeme mit neuen Leistungsmerkmalen
Die Arbeit mit kleinsten Strukturen ist seit Jahren eine besondere Herausforderung für Forscher und Wissenschaftler. Die Nanotechnologie wird nach Einschätzung des VDE Anwendungen in der Medizin, Pharmazie, Biologie, Chemie, Feinmechanik, Optik, Materialwirtschaft, Elektronik, Automobilindustrie, Informationstechnik und im Maschinenbau deutlich voranbringen. Wir gehen davon aus, daß bei diesen Anwendungen besondere Fortschritte bei der Vermessung, Charakterisierung und Analyse von Nanostrukturen erreicht werden. So wird bei unterschiedlichsten Aufgaben bald mit Meßergebnissen auf der Nanoskala zu rechnen sein: zum Beispiel bei der Bestimmung der Rauheit von Oberflächen in der Geometrie, bei der Bestimmung der Härte und Zusammensetzung von Material in der Physik und Chemie oder der Bestimmung der Wirksamkeit eines Medikaments nach Ort und Zeit in der Biologie und Pharmazie.
Das Messen in Größenordnungen wie dem Millionstel Teil eines Millimeters wird durch den Einsatz neuester physikalischer Instrumente und Verfahren wie Rastersondentechniken ermöglicht. Diese sogenannten Nano-Werkzeuge - vergleichbar mit dem Abtastsystem eines Schallplattenspielers - erlauben das atomare und molekulare Abtasten und Strukturieren von Oberflächen. Sie liefern Informationen über die Verteilung von Atomen, Magnetfeldern, Lichtfeldern, Temperaturen oder elektrischen Oberflächenpotentialen.
Ziel aller Entwicklungen ist, die Zugriffsmöglichkeiten auf die einzelnen Bausteine dieser winzigen Materialdimensionen sicher zu beherrschen. Es eröffnen sich völlig neue Wege zur Herstellung von Produkten und Systemen mit deutlich verbesserten Eigenschaften und Leistungsmerkmalen, wenn dieses Ziel erreicht wird. So werden zum Beispiel in der Energietechnik neue Generationen von Brennstoffzellen, Batterien, Solarzellen und Gasspeichern entstehen, in der Umwelttechnik können stark verbesserte Entsorgungs- und Reinigungsverfahren entwickelt werden und in der Informationstechnik sind bereits heute hochdichte, atomare Speicher und Mikroprozessoren der Superlative in greifbare Nähe gerückt.
Die Wiege der Nanotechnik
In den Fachbereichen Mikrosystemtechnik sowie Halbleitertechnologie und -fertigung der VDE/VDI-Gesellschaft Mikroelektronik, Mikro- und Feinwerktechnik (GMM) wird seit längerem auch an nanotechnologischen Fragestellungen gearbeitet. Sie sind praktisch die Wiege vieler Aspekte des Themenkomplexes, der heute unter dem Oberbegriff Nanotechnologie zusammengefaßt wird. Schon heute existieren viele Produkte in der Mikrosystemtechnik und der Mikroelektronik, deren Funktionstüchtigkeit entscheidend auf den Nanoeigenschaften einzelner ihrer Komponenten beruht. Zudem führt der Trend zur fortschreitenden Verkleinerung aller Strukturen dazu, daß sich die Fachbereiche mit Problemen der Herstellung und Eigenschaften von Nanostrukturen befassen.
...
Fünf Schwerpunkte
Das Interesse von Industrie und Wissenschaft an der Nanotechnik dreht sich im wesentlichen um fünf große Teilgebiete.
1. Nanoskalige Werkstoffe
Nanoskalige Werkstoffe finden aufgrund ihrer ultimativen Feinkörnigkeit vielfältige Verwendung in der Mikrosystemtechnik. Beispiel: Eines der wichtigsten Verfahren zur Herstellung metallischer Mikrostrukturen ist die galvanische Abscheidung, wie sie auch im Rahmen der Ligatechnik eingesetzt wird. Durch die Verwendung von Nanosuspensionen bei der Galvanik lassen sich während der Abscheidung Nanopartikel in das Metall einbauen, die die mechanischen Eigenschaften der Strukturen verbessern, ohne deren Formtreue zu beeinträchtigen. Ähnliches gilt für die Mikroabformung von Kunststoffen oder keramischen Materialien. Ein stark wachsendes Teilgebiet der Mikrosystemtechnik ist die Mikroreaktionstechnik. Dort werden effizient arbeitende katalytische Oberflächen benötigt. Mit nanoskaligen Materialien können hier extrem große innere Oberflächen auf kleinstem Raum erzeugt werden, wodurch sich der Wirkungsgrad solcher Mikroreaktoren erheblich steigern läßt.
2. Ultradünne Schichten
Die kontrollierte Herstellung ultradünner Schichten ist eine Kerntechnologie bei der Halbleiterfertigung. Beispiel: die Funktion von Feldeffekt-Transistoren hängt extrem von der Qualität der isolierenden Gate-Oxidschichten ab, die typische Dicken von 5-10 nm besitzen.
Auch für die Herstellung komplexer optoelektronischer Bauelemente, zum Beispiel Quantum Well-Laserdioden, werden definierte Schichtenstapel verschiedener Halbleitermaterialien benötigt. Für die Funktion des Bauelements ist die genaue Einhaltung der Schichtdicken mit Toleranzen im sub-nm-Bereich sowie die Erzeugung atomar abrupter Grenzflächen ausschlaggebend. Dazu wurden spezielle Wachstumsmethoden wie Molekularstrahlepitaxie (MBE) und Metallorganische-Gasphasenepitaxie (MOVPE) entwickelt.
Organische Schichten sind schon jetzt unverzichtbar für die Herstellung von Mikrosensoren für die Biotechnologie. Durch die Anbindung von Biomolekülen an Festkörperoberflächen wird dabei die extreme Selektivität chemischer Bindungen ausgenutzt, um bestimmte Moleküle nachzuweisen beziehungsweise zu identifizieren. Typischerweise sind die zu Analysezwecken zur Verfügung stehenden Probenmengen so gering, daß die Mikrosystemtechnik für die Entwicklung kompakter, hochfunktionaler Systeme (Lab-on-a-Chip) gefragt ist. Als Beschichtungstechnologie werden hier bevorzugt Verfahren eingesetzt, die sich die Selbstorganisation der Moleküle auf der Oberfläche zu Nutze machen. Weiterhin benutzt man zur Oberflächenfunktionalisierung Plasmaverfahren, die wiederum aus der Halbleitertechnologie gut bekannt sind.
Auch werden ultradünne Schichten in der Mikrosystemtechnik vielfältig eingesetzt, um das Benetzungsverhalten von Oberflächen einzustellen beziehungsweise die Adhäsionskräfte zwischen Oberflächen zu reduzieren. Die Flächen würden sonst aufgrund der geringen Strukturgrößen leicht zu einem unerwünschten Zusammenhaften von Mikroteilen führen.
3. Laterale Nanostrukturen
Die genaue laterale Strukturierung ist ebenfalls eine Kerntechnologie der Halbleiterfertigung, die mit der fortschreitenden Komplexität der Bauelemente immer weiter perfektioniert wird. Der derzeitige Standard in der Halbleiterindustrie sieht Strukturgrößen bis zu 180 nm vor. Weitere Reduktionen sind bereits absehbar. Daher beschäftigen sich die Experten der Halbleiterindustrie bereits heute intensiv mit der Entwicklung geeigneter Werkzeuge für die laterale Nanostrukturierung. Dabei werden neben der `klassischen` Photolithographie auch Verfahren eingesetzt, die mit Elektronen- beziehungsweise Ionenstrahlen arbeiten.
Darüber hinaus werden seit einigen Jahren auch Direktschreibverfahren für Nanostrukturen untersucht, die mittels Rastersonden arbeiten. Der experimentelle Beweis der Funktionstüchtigkeit derartiger Verfahren ist bereits erbracht worden. Jetzt liegt die Schwierigkeit darin, daß die Rastersonden nur lokal arbeiten und ein für die wirtschaftliche Umsetzung notwendiger hoher Durchsatz nur durch Parallelisierung vieler Sonden erreicht wird. An der Lösung dieses Problems arbeiten Mikrosystemtechniker weltweit.
Die Herstellung lateraler Nanostrukturen wird zum verstärkten Einsatz quantenelektronischer Strukturen bis hin zum Ein-Elektronen-Transistor führen, was eine Revolution in Bezug auf Packungsdichte und Energieverbrauch elektronischer Bauelemente bewirken wird. Das wirtschaftliche Interesse der Halbleiterindustrie an diesen Fragestellungen ist hoch. Ein erheblicher Anteil der Entwicklung lateraler Nanostrukturierung wird aus dieser Branche kommen.
4. Ultrapräzise Bearbeitung
Bei der Ultrapräzisionsbearbeitung kommt es darauf an, dreidimensionale Körper mit extrem hohen Anforderungen an Formtoleranz und Glattheit herzustellen. Dafür werden überwiegend mechanische Bearbeitungsverfahren eingesetzt wie etwa das Fräsen mit Diamantwerkzeugen. Mit ihnen läßt sich eine Oberflächenrauhigkeit bis zu 1 nm erreichen. Die Hauptanwendungsgebiete liegen in der Optik und Feinwerktechnik, wo es darauf ankommt, Oberflächen mit optischer Qualität herzustellen. Typische Anwendungen sind zum Beispiel reflektierende Oberflächen mit Mikroprismen oder optische Gitterstrukturen in Mikrospektrometern.
In der Halbleiterindustrie ist die Ultrapräzisionsbearbeitung von Linsen und Reflexionsoptiken interessant. Sie werden in der Photolithographie eingesetzt. Dabei bestimmen Formtreue und Oberflächengüte der optischen Komponenten die im Lithographieprozeß erreichbaren minimalen Strukturgrößen. In diesem Gebiet ergänzen beziehungsweise überlappen sich die Aktivitäten mit der Weiterentwicklung in der lateralen Nanostrukturierung.
Auch für die zuverlässige Durchführung vieler Prozeßschritte der Halbleiterfertigung ist das Vorliegen einer ultraglatten Substratoberfläche unverzichtbar. Dazu muß der Wafer vor Prozeßbeginn poliert werden und zwischen bestimmten Schritten im laufenden Prozeß planarisiert werden. Dazu wurden in der Halbleiterprozeßtechnologie Verfahren entwickelt, die die chemische und mechanische Bearbeitung (CMP Chemical/ Mechanical Polishing) miteinander verknüpfen. Dadurch lassen sich heute Oberflächenrauhigkeiten im sub-nm-Bereich erzielen.
5. Analytik
Das Rastersondenmikroskop ist das wichtigste Werkzeug der Analytik im Nanometerbereich. Unter geeigneten Bedingungen ist es in der Lage, eine Oberfläche mit atomarer Auflösung abzubilden. Kernstück eines solchen Systems ist die mikroskopische Sonde, deren ultrafeine Spitze über die Probe gerastert wird und so eine punktweise Abbildung ermöglicht. Die Qualität und Beschaffenheit der Sondenspitze bestimmen dabei, welche Probeneigenschaften analysiert werden können und welche Auflösung dabei erreicht wird. Die Herstellung der Rastersonden ist eine typische Aufgabe der Mikrotechnik. Sie verwendet dazu insbesondere die Dünnschichttechnologie.
Der wachsende Bedarf an Nanoanalytik hat zur Entwicklung zahlreicher Varianten der Rastersondenmikroskopie geführt, die auf unterschiedlichen Wechselwirkungsprinzipien zwischen Sonde und Probe beruhen. Der Fortschritt in diesem Gebiet hängt entscheidend von der Entwicklung der Technologie zur Herstellung der entsprechenden Rastersonden ab. Jüngstes Beispiel ist die optische Raster-Nahfeldmikroskopie, die Sondenspitzen mit einer optischen Apertur im Bereich unter 100nm benötigt. Obwohl das Prinzip seit langem bekannt ist, gelang die reproduzierbare und kostengünstige Fertigung multifunktionaler Sonden, die Topographie und optische Eigenschaften gleichzeitig abbilden können, erst durch den Einsatz der Dünnschichttechnologie.
In der Halbleiterfertigung werden die Rastersondentechniken zur Fehleranalyse beziehungsweise zur elektrischen und magnetischen Funktionskontrolle dringend benötigt, da die herkömmlichen Verfahren bald nicht mehr mit der fortschreitenden Verkleinerung der Strukturen mithalten können.
IP-4505
Die Nanotechnologien werden die Möglichkeiten der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik noch übertreffen. Das Fachgebiet, das schlechthin als ein Innovationsmotor des 21. Jahrhunderts gilt, befaßt sich mit allerkleinsten Strukturen in der Größenordnung von einem Milliardstel Meter (10-9 m) beziehungsweise einem Millionstel Millimeter. Ziel der Nanotechnologie ist es, chemische, molekularbiologische und physikalische Verfahren so zu kombinieren, daß sie kleinste Maschinen herstellen können. Diese sind dann in der Lage, natürliche Vorgänge, wie sie beispielsweise in Körperzellen ablaufen, technologisch nutzbar zu machen. Der Übergang zwischen Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie ist dabei gleitend. Der VDE hat sich zum Ziel gesetzt, zum technisch-wissenschaftlichen Kompetenzzentrum für diese Schlüsseltechnologie � wie bisher schon für die Mikrotechnologien - zu werden. Mit seinem Positionspapier zur Nanotechnologie will er zunächst Politik, Wissenschaft und Unternehmen für ein intensives Engagement auf diesem Gebiet gewinnen.
Der Nanotechnologie wird besonders für Anwendungen in den Gebieten Feinmechanik/ Optik/ Analytik, Chemie, Materialwirtschaft, Elektronik/ Informationstechnik, Automobil- und Maschinenbau sowie Medizin/ Pharmazie/ Biologie eine glänzende Zukunft prognostiziert. Weil es hier viele Schnittstellen zu den Fachbereichen Mikrosystemtechnik sowie Halbleitertechnologie und -fertigung gibt, hat die VDE/VDI-Gesellschaft Mikroelektronik, Mikro- und Feinwerktechnik GMM die strategische Einbettung der Nanotechnologie in ihre Arbeit beschlossen.
In der Mikrosystemtechnik wie auch in der Mikroelektronik gibt es schon jetzt zahlreiche Produkte, deren Funktionstüchtigkeit entscheidend auf den Nanoeigenschaften einzelner ihrer Komponenten beruht. Beispielsweise liegen die aktiven Dimensionen von Halbleiterübergängen in dieser Größenordnung. Die immer weiter fortschreitende Verkleinerung aller Strukturen treibt die Forschung und Entwicklung auf beiden Gebieten voran und führt zu neuen Aspekten bei der Herstellung von Nanostrukturen.
Der VDE geht derzeit davon aus, daß es fünf große Entwicklungslinien der Nanotechnologie geben wird, die sich auch in den Fachbereichen der GMM wiederfinden werden. Hierbei handelt es sich zum einen um Nanoskalige Werkstoffe, die für den Einsatz in der Mikrosystemtechnik prädestiniert sind, sowie ultradünne Schichten und laterale Nanostrukturen als Kerntechnologien in der Halbleiterfertigung. Zum anderen geht es um die ultrapräzise Bearbeitung für die Herstellung dreidimensionaler Körper mit extrem hohen Anforderungen an Formtoleranz und Glattheit sowie um das Gebiet der Analytik, wo das Rastersondenmikroskop als wichtigstes Werkzeug im Nanometerbereich Einsatz findet.
Die Marktforschung spricht inzwischen von einem Milliardenmarkt der Nanotechnologie. Der VDE sieht für die deutsche Forschung und Wissenschaft gute Chancen, im internationalen Wettbewerb ganz vorn dabei zu sein. Er fördert daher das intensive Engagement für diese Schlüsseltechnolgie über seine Fachgesellschaften. Von besonderer Bedeutung für Experten der Nanotechnologie ist der Weltkongreß für Mikrotechnologien MICRO.tec 2000, den der VDE im September des nächsten Jahres im Rahmen der Expo 2000 in Hannover veranstaltet.
VDE Positionspapier zur Nanotechnologie
19. Mai 1999
Sie wird in den kommenden Jahrzehnten die Industrie in allen wichtigen Branchen revolutionieren: die Nanotechnologie. Das Fachgebiet, das schlechthin als der Innovations-Pool des 21. Jahrhunderts gilt, befaßt sich mit allerkleinsten Strukturen von einem Milliardstel Meter (10-9 m) beziehungsweise einem Millionstel Millimeter. Ziel der Nanotechnologie ist es, chemische, molekularbiologische und physikalische Verfahren so zu kombinieren, daß sie kleinste künstliche Objekte und Maschinen herstellen können. Diese sollen der Informationsspeicherung und -verarbeitung, der Sensorik und der lokalen Manipulation physikalischer, chemischer und biologischer Vorgänge dienen. Damit sind sie in der Lage, natürliche Vorgänge, wie sie beispielsweise in Körperzellen ablaufen, technologisch nutzbar zu machen. Der VDE hat sich zum Ziel gesetzt, zum technisch-wissenschaftlichen Kompetenzzentrum für diese Schlüsseltechnologie zu werden.
Produkte und Systeme mit neuen Leistungsmerkmalen
Die Arbeit mit kleinsten Strukturen ist seit Jahren eine besondere Herausforderung für Forscher und Wissenschaftler. Die Nanotechnologie wird nach Einschätzung des VDE Anwendungen in der Medizin, Pharmazie, Biologie, Chemie, Feinmechanik, Optik, Materialwirtschaft, Elektronik, Automobilindustrie, Informationstechnik und im Maschinenbau deutlich voranbringen. Wir gehen davon aus, daß bei diesen Anwendungen besondere Fortschritte bei der Vermessung, Charakterisierung und Analyse von Nanostrukturen erreicht werden. So wird bei unterschiedlichsten Aufgaben bald mit Meßergebnissen auf der Nanoskala zu rechnen sein: zum Beispiel bei der Bestimmung der Rauheit von Oberflächen in der Geometrie, bei der Bestimmung der Härte und Zusammensetzung von Material in der Physik und Chemie oder der Bestimmung der Wirksamkeit eines Medikaments nach Ort und Zeit in der Biologie und Pharmazie.
Das Messen in Größenordnungen wie dem Millionstel Teil eines Millimeters wird durch den Einsatz neuester physikalischer Instrumente und Verfahren wie Rastersondentechniken ermöglicht. Diese sogenannten Nano-Werkzeuge - vergleichbar mit dem Abtastsystem eines Schallplattenspielers - erlauben das atomare und molekulare Abtasten und Strukturieren von Oberflächen. Sie liefern Informationen über die Verteilung von Atomen, Magnetfeldern, Lichtfeldern, Temperaturen oder elektrischen Oberflächenpotentialen.
Ziel aller Entwicklungen ist, die Zugriffsmöglichkeiten auf die einzelnen Bausteine dieser winzigen Materialdimensionen sicher zu beherrschen. Es eröffnen sich völlig neue Wege zur Herstellung von Produkten und Systemen mit deutlich verbesserten Eigenschaften und Leistungsmerkmalen, wenn dieses Ziel erreicht wird. So werden zum Beispiel in der Energietechnik neue Generationen von Brennstoffzellen, Batterien, Solarzellen und Gasspeichern entstehen, in der Umwelttechnik können stark verbesserte Entsorgungs- und Reinigungsverfahren entwickelt werden und in der Informationstechnik sind bereits heute hochdichte, atomare Speicher und Mikroprozessoren der Superlative in greifbare Nähe gerückt.
Die Wiege der Nanotechnik
In den Fachbereichen Mikrosystemtechnik sowie Halbleitertechnologie und -fertigung der VDE/VDI-Gesellschaft Mikroelektronik, Mikro- und Feinwerktechnik (GMM) wird seit längerem auch an nanotechnologischen Fragestellungen gearbeitet. Sie sind praktisch die Wiege vieler Aspekte des Themenkomplexes, der heute unter dem Oberbegriff Nanotechnologie zusammengefaßt wird. Schon heute existieren viele Produkte in der Mikrosystemtechnik und der Mikroelektronik, deren Funktionstüchtigkeit entscheidend auf den Nanoeigenschaften einzelner ihrer Komponenten beruht. Zudem führt der Trend zur fortschreitenden Verkleinerung aller Strukturen dazu, daß sich die Fachbereiche mit Problemen der Herstellung und Eigenschaften von Nanostrukturen befassen.
...
Fünf Schwerpunkte
Das Interesse von Industrie und Wissenschaft an der Nanotechnik dreht sich im wesentlichen um fünf große Teilgebiete.
1. Nanoskalige Werkstoffe
Nanoskalige Werkstoffe finden aufgrund ihrer ultimativen Feinkörnigkeit vielfältige Verwendung in der Mikrosystemtechnik. Beispiel: Eines der wichtigsten Verfahren zur Herstellung metallischer Mikrostrukturen ist die galvanische Abscheidung, wie sie auch im Rahmen der Ligatechnik eingesetzt wird. Durch die Verwendung von Nanosuspensionen bei der Galvanik lassen sich während der Abscheidung Nanopartikel in das Metall einbauen, die die mechanischen Eigenschaften der Strukturen verbessern, ohne deren Formtreue zu beeinträchtigen. Ähnliches gilt für die Mikroabformung von Kunststoffen oder keramischen Materialien. Ein stark wachsendes Teilgebiet der Mikrosystemtechnik ist die Mikroreaktionstechnik. Dort werden effizient arbeitende katalytische Oberflächen benötigt. Mit nanoskaligen Materialien können hier extrem große innere Oberflächen auf kleinstem Raum erzeugt werden, wodurch sich der Wirkungsgrad solcher Mikroreaktoren erheblich steigern läßt.
2. Ultradünne Schichten
Die kontrollierte Herstellung ultradünner Schichten ist eine Kerntechnologie bei der Halbleiterfertigung. Beispiel: die Funktion von Feldeffekt-Transistoren hängt extrem von der Qualität der isolierenden Gate-Oxidschichten ab, die typische Dicken von 5-10 nm besitzen.
Auch für die Herstellung komplexer optoelektronischer Bauelemente, zum Beispiel Quantum Well-Laserdioden, werden definierte Schichtenstapel verschiedener Halbleitermaterialien benötigt. Für die Funktion des Bauelements ist die genaue Einhaltung der Schichtdicken mit Toleranzen im sub-nm-Bereich sowie die Erzeugung atomar abrupter Grenzflächen ausschlaggebend. Dazu wurden spezielle Wachstumsmethoden wie Molekularstrahlepitaxie (MBE) und Metallorganische-Gasphasenepitaxie (MOVPE) entwickelt.
Organische Schichten sind schon jetzt unverzichtbar für die Herstellung von Mikrosensoren für die Biotechnologie. Durch die Anbindung von Biomolekülen an Festkörperoberflächen wird dabei die extreme Selektivität chemischer Bindungen ausgenutzt, um bestimmte Moleküle nachzuweisen beziehungsweise zu identifizieren. Typischerweise sind die zu Analysezwecken zur Verfügung stehenden Probenmengen so gering, daß die Mikrosystemtechnik für die Entwicklung kompakter, hochfunktionaler Systeme (Lab-on-a-Chip) gefragt ist. Als Beschichtungstechnologie werden hier bevorzugt Verfahren eingesetzt, die sich die Selbstorganisation der Moleküle auf der Oberfläche zu Nutze machen. Weiterhin benutzt man zur Oberflächenfunktionalisierung Plasmaverfahren, die wiederum aus der Halbleitertechnologie gut bekannt sind.
Auch werden ultradünne Schichten in der Mikrosystemtechnik vielfältig eingesetzt, um das Benetzungsverhalten von Oberflächen einzustellen beziehungsweise die Adhäsionskräfte zwischen Oberflächen zu reduzieren. Die Flächen würden sonst aufgrund der geringen Strukturgrößen leicht zu einem unerwünschten Zusammenhaften von Mikroteilen führen.
3. Laterale Nanostrukturen
Die genaue laterale Strukturierung ist ebenfalls eine Kerntechnologie der Halbleiterfertigung, die mit der fortschreitenden Komplexität der Bauelemente immer weiter perfektioniert wird. Der derzeitige Standard in der Halbleiterindustrie sieht Strukturgrößen bis zu 180 nm vor. Weitere Reduktionen sind bereits absehbar. Daher beschäftigen sich die Experten der Halbleiterindustrie bereits heute intensiv mit der Entwicklung geeigneter Werkzeuge für die laterale Nanostrukturierung. Dabei werden neben der `klassischen` Photolithographie auch Verfahren eingesetzt, die mit Elektronen- beziehungsweise Ionenstrahlen arbeiten.
Darüber hinaus werden seit einigen Jahren auch Direktschreibverfahren für Nanostrukturen untersucht, die mittels Rastersonden arbeiten. Der experimentelle Beweis der Funktionstüchtigkeit derartiger Verfahren ist bereits erbracht worden. Jetzt liegt die Schwierigkeit darin, daß die Rastersonden nur lokal arbeiten und ein für die wirtschaftliche Umsetzung notwendiger hoher Durchsatz nur durch Parallelisierung vieler Sonden erreicht wird. An der Lösung dieses Problems arbeiten Mikrosystemtechniker weltweit.
Die Herstellung lateraler Nanostrukturen wird zum verstärkten Einsatz quantenelektronischer Strukturen bis hin zum Ein-Elektronen-Transistor führen, was eine Revolution in Bezug auf Packungsdichte und Energieverbrauch elektronischer Bauelemente bewirken wird. Das wirtschaftliche Interesse der Halbleiterindustrie an diesen Fragestellungen ist hoch. Ein erheblicher Anteil der Entwicklung lateraler Nanostrukturierung wird aus dieser Branche kommen.
4. Ultrapräzise Bearbeitung
Bei der Ultrapräzisionsbearbeitung kommt es darauf an, dreidimensionale Körper mit extrem hohen Anforderungen an Formtoleranz und Glattheit herzustellen. Dafür werden überwiegend mechanische Bearbeitungsverfahren eingesetzt wie etwa das Fräsen mit Diamantwerkzeugen. Mit ihnen läßt sich eine Oberflächenrauhigkeit bis zu 1 nm erreichen. Die Hauptanwendungsgebiete liegen in der Optik und Feinwerktechnik, wo es darauf ankommt, Oberflächen mit optischer Qualität herzustellen. Typische Anwendungen sind zum Beispiel reflektierende Oberflächen mit Mikroprismen oder optische Gitterstrukturen in Mikrospektrometern.
In der Halbleiterindustrie ist die Ultrapräzisionsbearbeitung von Linsen und Reflexionsoptiken interessant. Sie werden in der Photolithographie eingesetzt. Dabei bestimmen Formtreue und Oberflächengüte der optischen Komponenten die im Lithographieprozeß erreichbaren minimalen Strukturgrößen. In diesem Gebiet ergänzen beziehungsweise überlappen sich die Aktivitäten mit der Weiterentwicklung in der lateralen Nanostrukturierung.
Auch für die zuverlässige Durchführung vieler Prozeßschritte der Halbleiterfertigung ist das Vorliegen einer ultraglatten Substratoberfläche unverzichtbar. Dazu muß der Wafer vor Prozeßbeginn poliert werden und zwischen bestimmten Schritten im laufenden Prozeß planarisiert werden. Dazu wurden in der Halbleiterprozeßtechnologie Verfahren entwickelt, die die chemische und mechanische Bearbeitung (CMP Chemical/ Mechanical Polishing) miteinander verknüpfen. Dadurch lassen sich heute Oberflächenrauhigkeiten im sub-nm-Bereich erzielen.
5. Analytik
Das Rastersondenmikroskop ist das wichtigste Werkzeug der Analytik im Nanometerbereich. Unter geeigneten Bedingungen ist es in der Lage, eine Oberfläche mit atomarer Auflösung abzubilden. Kernstück eines solchen Systems ist die mikroskopische Sonde, deren ultrafeine Spitze über die Probe gerastert wird und so eine punktweise Abbildung ermöglicht. Die Qualität und Beschaffenheit der Sondenspitze bestimmen dabei, welche Probeneigenschaften analysiert werden können und welche Auflösung dabei erreicht wird. Die Herstellung der Rastersonden ist eine typische Aufgabe der Mikrotechnik. Sie verwendet dazu insbesondere die Dünnschichttechnologie.
Der wachsende Bedarf an Nanoanalytik hat zur Entwicklung zahlreicher Varianten der Rastersondenmikroskopie geführt, die auf unterschiedlichen Wechselwirkungsprinzipien zwischen Sonde und Probe beruhen. Der Fortschritt in diesem Gebiet hängt entscheidend von der Entwicklung der Technologie zur Herstellung der entsprechenden Rastersonden ab. Jüngstes Beispiel ist die optische Raster-Nahfeldmikroskopie, die Sondenspitzen mit einer optischen Apertur im Bereich unter 100nm benötigt. Obwohl das Prinzip seit langem bekannt ist, gelang die reproduzierbare und kostengünstige Fertigung multifunktionaler Sonden, die Topographie und optische Eigenschaften gleichzeitig abbilden können, erst durch den Einsatz der Dünnschichttechnologie.
In der Halbleiterfertigung werden die Rastersondentechniken zur Fehleranalyse beziehungsweise zur elektrischen und magnetischen Funktionskontrolle dringend benötigt, da die herkömmlichen Verfahren bald nicht mehr mit der fortschreitenden Verkleinerung der Strukturen mithalten können.
IP-4505
http://www.nanonet.de/index.php3
Mit Entdeckung der Zugriffsmöglichkeiten auf die einzelnen Bausteine der Materie sowie dem damit zunehmenden Verständnis der Selbstorganisation dieser Bausteine hat weltweit die industrielle Eroberung nanoskaliger Dimensionen eingesetzt.
Rein geometrisch bezeichnet die Vorsilbe "Nano" (griech: Zwerg) einen Größenbereich, der 1000fach kleiner als derjenige derzeitiger Bauelemente des Mikrometerbereiches ist (1nm entspricht dem millionsten Teil eines mm). Dieser Bereich wird sowohl durch Einsatz neuer physikalischer Instrumente und Verfahren auf dem Wege einer weitere Verkleinerung derzeitiger Mikrosysteme erreicht, als auch durch die Nutzung von Bauplänen der belebten und unbelebten Natur zum selbstorganisierenden Aufbau von Materie. Erst wenn es gelingt, diese atomare und molekulare Dimension sicher zu beherrschen, entstehen die Voraussetzungen für die langfristig belastbare Optimierung von Produkteigenschaften im Bereich Energietechnik (Brennstoffzellen, Batterien, Solarzellen, Gasspeicher, etc. ), Umwelttechnik (Materialkreisläufe, Entsorgung, Reinigung, etc. ) sowie der Informationstechnik (hochdichte Speicher, leistungsfähige Prozessoren, etc. ), aber auch der Gesundheit und des Alterns. Neben den Innovationsoptionen geht es auch darum, Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen und bestehende im globalen Wettbewerb zu sichern. In der Nanotechnologie geht es primär um die Nutzung neuer Funktionen, die einerseits auf der geometrischen Größe und andererseits auf den materialspezifischen Eigenheiten von Nanostrukturen basieren. Daher werden die Eigenschaften von Nanosystemen von den technologischen Möglichkeiten her diskutiert und nicht von z.B. speziellen Zielen der Informationstechnik und Biowissenschaften.
Bei der Eroberung dieser Nanometer-Dimension hat das inzwischen erreichte Innovationstempo dazu geführt, daß noch die physikalischen Grundlagen weiter erforscht werden, während schon erste Produktgruppen die Weltmärkte betreten, deren Verkaufserfolge ihre Ursachen in der Realisation nanoskaliger Architektur mit neuen makroskopischen Funktionen haben.
Zur Generierung von Nanosystemen wurden bisher zwei Wege der Forschung und Entwicklung eingeschlagen und innerhalb der jeweiligen Disziplin verfolgt:
* Einerseits versuchte man die in der belebten Natur ablaufenden Vorgänge zu verstehen und die gewonnenen Erkenntnisse für technische Fragestellungen zu nutzen. Das dabei wachsende Verständnis von sich selbst organisierenden Strukturen und Funktionseinheiten wurde speziell im Bereich der lebenswissenschaftlichen Forschung und bei der Entwicklung neuer Materialien angewendet.
* Andererseits wurde in der unbelebten Welt durch stetig kleiner hergestellte Strukturen und Grundelemente neuer Materialien der Weg in die Nanometerdimension eingeschlagen. Dadurch gewonnene Erkenntnisse lieferten i.w. Beiträge zur Elektronik, Optoelektronik und Sensorik.
Die industrielle Chance liegt in einer Verküpfung dieser zum einen mehr künstlich und zum anderen mehr evolutionär getriebenen Techniken, um sowohl einen hohen Durchsatz als auch eine ausreichende Reproduzierbarkeit zu sichern. Das bedeutendste Potential für Innovationen aus der Nanowelt wird von Experten deshalb in der Kombination dieser beiden Entwicklungswege gesehen. Daher ist jetzt ein neuer innovationsorientierter Ansatz notwendig, der dem interdisziplinären Charakter dieses Technologiefeldes entspricht. Da Technologien zur Aufklärung und gezielten Beeinflussung von Bauplänen der belebten und unbelebten Materie inzwischen als prinzipiell realisierbar erkannt sind, geht die Einschätzung international anerkannter Experten sogar soweit, daß zukünftigen innovativen Produkten schon jetzt eine mindestens ähnlich bedeutende Entwicklung zugewiesen wird, wie sie die Informationstechnik nach der Erfindung des Transistors und der Herstellung integrierter Schaltkreise durchgemacht hat. Teilweise wird der Nanotechnologie sogar eine epochale Bedeutung zugesprochen, da eine interdisziplinäre und branchenübergreifende Vorgehensweise nicht nur für die kontinuierliche Entwicklung der Mikroelektronik sondern auch für weitere High-Tech-Bereiche marktentscheidende Beiträge liefern kann. Die absehbar erreichbaren Kriterien einer im Idealzustand atomaren und molekularen Kontrolle makroskopischer Produkteigenschaften sind dabei sowohl für Hersteller als auch für die Kunden faszinierend, ihre Beherrschung im weltweiten Wettbewerb, der schon voll entbrannt ist, erfolgsentscheidend. Man erwartet daher einen bedeutenden Einfluß auf den Güter- und Arbeitsmarkt des 21. Jahrhunderts.
Mit Entdeckung der Zugriffsmöglichkeiten auf die einzelnen Bausteine der Materie sowie dem damit zunehmenden Verständnis der Selbstorganisation dieser Bausteine hat weltweit die industrielle Eroberung nanoskaliger Dimensionen eingesetzt.
Rein geometrisch bezeichnet die Vorsilbe "Nano" (griech: Zwerg) einen Größenbereich, der 1000fach kleiner als derjenige derzeitiger Bauelemente des Mikrometerbereiches ist (1nm entspricht dem millionsten Teil eines mm). Dieser Bereich wird sowohl durch Einsatz neuer physikalischer Instrumente und Verfahren auf dem Wege einer weitere Verkleinerung derzeitiger Mikrosysteme erreicht, als auch durch die Nutzung von Bauplänen der belebten und unbelebten Natur zum selbstorganisierenden Aufbau von Materie. Erst wenn es gelingt, diese atomare und molekulare Dimension sicher zu beherrschen, entstehen die Voraussetzungen für die langfristig belastbare Optimierung von Produkteigenschaften im Bereich Energietechnik (Brennstoffzellen, Batterien, Solarzellen, Gasspeicher, etc. ), Umwelttechnik (Materialkreisläufe, Entsorgung, Reinigung, etc. ) sowie der Informationstechnik (hochdichte Speicher, leistungsfähige Prozessoren, etc. ), aber auch der Gesundheit und des Alterns. Neben den Innovationsoptionen geht es auch darum, Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen und bestehende im globalen Wettbewerb zu sichern. In der Nanotechnologie geht es primär um die Nutzung neuer Funktionen, die einerseits auf der geometrischen Größe und andererseits auf den materialspezifischen Eigenheiten von Nanostrukturen basieren. Daher werden die Eigenschaften von Nanosystemen von den technologischen Möglichkeiten her diskutiert und nicht von z.B. speziellen Zielen der Informationstechnik und Biowissenschaften.
Bei der Eroberung dieser Nanometer-Dimension hat das inzwischen erreichte Innovationstempo dazu geführt, daß noch die physikalischen Grundlagen weiter erforscht werden, während schon erste Produktgruppen die Weltmärkte betreten, deren Verkaufserfolge ihre Ursachen in der Realisation nanoskaliger Architektur mit neuen makroskopischen Funktionen haben.
Zur Generierung von Nanosystemen wurden bisher zwei Wege der Forschung und Entwicklung eingeschlagen und innerhalb der jeweiligen Disziplin verfolgt:
* Einerseits versuchte man die in der belebten Natur ablaufenden Vorgänge zu verstehen und die gewonnenen Erkenntnisse für technische Fragestellungen zu nutzen. Das dabei wachsende Verständnis von sich selbst organisierenden Strukturen und Funktionseinheiten wurde speziell im Bereich der lebenswissenschaftlichen Forschung und bei der Entwicklung neuer Materialien angewendet.
* Andererseits wurde in der unbelebten Welt durch stetig kleiner hergestellte Strukturen und Grundelemente neuer Materialien der Weg in die Nanometerdimension eingeschlagen. Dadurch gewonnene Erkenntnisse lieferten i.w. Beiträge zur Elektronik, Optoelektronik und Sensorik.
Die industrielle Chance liegt in einer Verküpfung dieser zum einen mehr künstlich und zum anderen mehr evolutionär getriebenen Techniken, um sowohl einen hohen Durchsatz als auch eine ausreichende Reproduzierbarkeit zu sichern. Das bedeutendste Potential für Innovationen aus der Nanowelt wird von Experten deshalb in der Kombination dieser beiden Entwicklungswege gesehen. Daher ist jetzt ein neuer innovationsorientierter Ansatz notwendig, der dem interdisziplinären Charakter dieses Technologiefeldes entspricht. Da Technologien zur Aufklärung und gezielten Beeinflussung von Bauplänen der belebten und unbelebten Materie inzwischen als prinzipiell realisierbar erkannt sind, geht die Einschätzung international anerkannter Experten sogar soweit, daß zukünftigen innovativen Produkten schon jetzt eine mindestens ähnlich bedeutende Entwicklung zugewiesen wird, wie sie die Informationstechnik nach der Erfindung des Transistors und der Herstellung integrierter Schaltkreise durchgemacht hat. Teilweise wird der Nanotechnologie sogar eine epochale Bedeutung zugesprochen, da eine interdisziplinäre und branchenübergreifende Vorgehensweise nicht nur für die kontinuierliche Entwicklung der Mikroelektronik sondern auch für weitere High-Tech-Bereiche marktentscheidende Beiträge liefern kann. Die absehbar erreichbaren Kriterien einer im Idealzustand atomaren und molekularen Kontrolle makroskopischer Produkteigenschaften sind dabei sowohl für Hersteller als auch für die Kunden faszinierend, ihre Beherrschung im weltweiten Wettbewerb, der schon voll entbrannt ist, erfolgsentscheidend. Man erwartet daher einen bedeutenden Einfluß auf den Güter- und Arbeitsmarkt des 21. Jahrhunderts.
Vielleicht Mal ein Hinweis auf den "ersten Nanotechnologie Fonds", der an der Börse gehandelt wird
Harris & Harris, (Kürzel TINY) # 911 428
und die Nachrichten der letzten 2 1/2 Monate:
Mon 9:36am TINY Harris & Harris Group Invests in NanoGram Devices Corporation - Business Wire
Thu Jan 30 TINY Coverage initiated on Harris & Harris by Punk, Ziegel & Co - Briefing.com
Thu Jan 16 TINY Harris & Harris Group Notes NanoGram Patent on Medical Power Sources - Business Wire
Tue Jan 7 TINY Harris & Harris Group Notes Optiva Investment - Business Wire
Tue Dec 31 TINY Harris & Harris Group Receives $5.7 Million Payment From PHZ - Business Wire
Tue Dec 24 TINY Harris & Harris Group Makes Tiny-Tech Follow-On Investment - Business Wire
Mon Dec 23 TINY Harris & Harris Group Invests in Experion Systems, Inc. - Business Wire
Mon Dec 23 TINY Harris & Harris Group Invests in NeuroMetrix, Inc. - Business Wire
Tue Dec 3 TINY Harris & Harris Group Notes Spinout of NeoPhotonics` Medical Component Business - Business Wire
Fri Nov 15 TINY Harris & Harris Group Voted Finalist for "Company of the Year" Award in "Best of Small Tech Awards" - Business Wire
Harris & Harris, (Kürzel TINY) # 911 428
und die Nachrichten der letzten 2 1/2 Monate:
Mon 9:36am TINY Harris & Harris Group Invests in NanoGram Devices Corporation - Business Wire
Thu Jan 30 TINY Coverage initiated on Harris & Harris by Punk, Ziegel & Co - Briefing.com
Thu Jan 16 TINY Harris & Harris Group Notes NanoGram Patent on Medical Power Sources - Business Wire
Tue Jan 7 TINY Harris & Harris Group Notes Optiva Investment - Business Wire
Tue Dec 31 TINY Harris & Harris Group Receives $5.7 Million Payment From PHZ - Business Wire
Tue Dec 24 TINY Harris & Harris Group Makes Tiny-Tech Follow-On Investment - Business Wire
Mon Dec 23 TINY Harris & Harris Group Invests in Experion Systems, Inc. - Business Wire
Mon Dec 23 TINY Harris & Harris Group Invests in NeuroMetrix, Inc. - Business Wire
Tue Dec 3 TINY Harris & Harris Group Notes Spinout of NeoPhotonics` Medical Component Business - Business Wire
Fri Nov 15 TINY Harris & Harris Group Voted Finalist for "Company of the Year" Award in "Best of Small Tech Awards" - Business Wire
Anschwellender Bocksgesang
Philipp Grätzel von Grätz 12.02.2003
Ein Bericht warnt vor den unkontrollierbaren Risiken der "Atomtechnologie", in der Bio- und Nanotechnologie, Informatik und Kognitionswissenschaft verschmelzen
Die Aufregung um Michael Crichtons aktuellen Nanotechnik-Thriller "Beute" hatte kaum Zeit sich zu legen, da bringt ein neues 80 Seiten starkes Anti-Nano-Pamphlet namhafter amerikanischer Technikkritiker schon wieder Unruhe in die Welt des Allerkleinsten. Wetzen die Mikro-Monster wirklich schon die Messer? Gemach, Gemach ...
Michael Crichton mag es bekanntlich drastisch. In seinem aktuellen Thriller "Beute", der Ende vergangenen Jahres dies- und jenseits des Atlantiks die Bestseller-Listen stürmte, läuft die Wissenschaftlerin Julia in einem bankrotten kalifornischen Start-up-Unternehmen mental Amok und kreiert sich selbst reproduzierende Nanomaschinchen. Sie sollen, so Julias Vision, im Körper auf und ab patrouillieren, um gemeine Tumorzellen oder andere Fieslinge rechtzeitig zu erkennen.
Blöderweise gerät die Sache außer Kontrolle. Die "Nanos" besiedeln Julias Körper und schließlich die Umwelt. Sie sind klug genug, die befallenen Organismen nicht zu töten, sondern richten sich in einer Art Symbiose ein, die leider das Gehirn des Trägers in Mitleidenschaft zieht. Jeglicher Versuch der von Julias Freund schließlich ziemlich gewalttätig unternommenen antibiotischen Behandlung endet mit dem Tod des Nano-Infizierten.
Vom Klempner zum Berserker?
In der Sprache der zahlreicher werdenden Nanotechnik-Kritiker heißt ein solches Szenario "gray goo" (grauer Schmalz). Beim "gray goo" geraten artifizielle Mikroroboter außer Kontrolle, vermehren sich wie wild und richten Unheil an. Der Alternativ-GAU dazu heißt "green goo" (grüner Schmalz). Der "green goo" entsteht in der Grauzone zwischen Nano- und Biotechnik, wenn nanotechnologisch veränderte Mikroorganismen entweder eine Eigendynamik entwickeln, oder den Organismus schädigen, in den sie zuvor mit guten Absichten eingesetzt wurden - etwa um Krebszellen zu finden oder verkalkte Blutgefäßsystem zu sanieren.
Ein Großteil der Nanotechnik-Kritik krankt an dem eklatanten Graben zwischen dem, was technisch möglich ist, und dem, was an Katastrophenszenarien a la Crichton phantasiert werden kann. Von sich selbst reproduzierenden Nano-Maschinen, im Fachjargon auch Assembler oder Selfassembler genannt, ist noch nichts zu sehen. Kein Wunder, es wäre nichts weniger als die Erschaffung künstlichen Lebens.
Aus Biotech wird Atomtech
Das bislang umfangreichste und wohl bestrecherchierte Werk zur Nano-Kritik wurde jetzt unter dem Namen The Big Down. Atomtech-Technologies converging at the nano-scale [1] von der ETC-group [2] (gesprochen: etcetera) veröffentlicht. "The Big Down" umgeht den geschilderten Graben, indem es vor allem auf die Gefahren des "green goo" aufmerksam macht, der, weil mit Mikroorganismen gearbeitet wird, auf die Erschaffung künstlichen Lebens nicht angewiesen ist.
Industry and governments promise that the manipulation of matter on the scale of the nanometer (one-billionth of a meter) will deliver wondrous benefits. All matter-living and non-living-originates at the nano-scale. The impacts of technologies controlling this realm cannot be overestimated: control of nano-scale matter is the control of nature`s elements (the atoms and molecules that are the building blocks of everything). Biotech (the manipulation of genes), Informatics (the electronic management of information), Cognitive Sciences (the exploration and manipulation of the mind) and Nanotech (the manipulation of elements) will converge to transform both living and non-living matter. When gmos (genetically modified organisms) meet Atomically Modified Matter, life and living will never be the same.
Das ETC ist eine Art Institut für Technikfolgenabschätzung. Es wird u.a. von der Rockefeller-Foundation gesponsort und hatte vor einigen Jahren durch seine Publikationen maßgeblichen Anteil an den Imageproblemen des Konzerns Monsanto im Gefolge seiner Gen-Pflanzen-Politik.
Droht Olympia Nanodoping mit getuneten roten Blutkörperchen?
Das ETC sieht drei Problemfelder im Zusammenhang mit der Nanotechnologie:
In der aktuellen Ausgabe der New York Review of Books [3] antwortet Freeman Dyson auf derartige Katastrophenszenarien liberal-optimistisch. Ohne mögliche Gefahren zu verneinen, hält er es für durchaus denkbar [4], dass die Menschheit vernünftig genug sein wird, auch diese potenziell vernichtende Technik vernünftig und segenbringend einzusetzen.
Ein möglicher Kandidat für solchen Segen könnte eine Beobachtung [5] sein, die Forscher der Universität Ulm gerade veröffentlicht haben. Sie arbeiten mit sogenannten Polysteren-Nanosphären, die selbstorganisierende Eigenschaften besitzen. In Wasser gelöst können sie offenbar Fluorchlorkohlenwasserstoffe binden. Eines Tages, so spekulieren die Entdecker, könnten Nanosphären vielleicht in der Stratosphäre eingesetzt werden, um das Ozonloch zu flicken. Nanopartikel könnten dann die Hauptsünder in Sachen Ozonloch einfach absaugen.
Links
[1] http://www.etcgroup.org/documents/TheBigDown.pdf" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.etcgroup.org/documents/TheBigDown.pdf
[2] http://www.etcgroup.org
[3] http://www.nybooks.com
[4] http://www.nybooks.com/articles/16053
[5] http://nanotechweb.org/articles/news/2/1/16/1
Telepolis Artikel-URL:
http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/lis/14162/1.html
Philipp Grätzel von Grätz 12.02.2003
Ein Bericht warnt vor den unkontrollierbaren Risiken der "Atomtechnologie", in der Bio- und Nanotechnologie, Informatik und Kognitionswissenschaft verschmelzen
Die Aufregung um Michael Crichtons aktuellen Nanotechnik-Thriller "Beute" hatte kaum Zeit sich zu legen, da bringt ein neues 80 Seiten starkes Anti-Nano-Pamphlet namhafter amerikanischer Technikkritiker schon wieder Unruhe in die Welt des Allerkleinsten. Wetzen die Mikro-Monster wirklich schon die Messer? Gemach, Gemach ...
Michael Crichton mag es bekanntlich drastisch. In seinem aktuellen Thriller "Beute", der Ende vergangenen Jahres dies- und jenseits des Atlantiks die Bestseller-Listen stürmte, läuft die Wissenschaftlerin Julia in einem bankrotten kalifornischen Start-up-Unternehmen mental Amok und kreiert sich selbst reproduzierende Nanomaschinchen. Sie sollen, so Julias Vision, im Körper auf und ab patrouillieren, um gemeine Tumorzellen oder andere Fieslinge rechtzeitig zu erkennen.
Blöderweise gerät die Sache außer Kontrolle. Die "Nanos" besiedeln Julias Körper und schließlich die Umwelt. Sie sind klug genug, die befallenen Organismen nicht zu töten, sondern richten sich in einer Art Symbiose ein, die leider das Gehirn des Trägers in Mitleidenschaft zieht. Jeglicher Versuch der von Julias Freund schließlich ziemlich gewalttätig unternommenen antibiotischen Behandlung endet mit dem Tod des Nano-Infizierten.
Vom Klempner zum Berserker?
In der Sprache der zahlreicher werdenden Nanotechnik-Kritiker heißt ein solches Szenario "gray goo" (grauer Schmalz). Beim "gray goo" geraten artifizielle Mikroroboter außer Kontrolle, vermehren sich wie wild und richten Unheil an. Der Alternativ-GAU dazu heißt "green goo" (grüner Schmalz). Der "green goo" entsteht in der Grauzone zwischen Nano- und Biotechnik, wenn nanotechnologisch veränderte Mikroorganismen entweder eine Eigendynamik entwickeln, oder den Organismus schädigen, in den sie zuvor mit guten Absichten eingesetzt wurden - etwa um Krebszellen zu finden oder verkalkte Blutgefäßsystem zu sanieren.
Ein Großteil der Nanotechnik-Kritik krankt an dem eklatanten Graben zwischen dem, was technisch möglich ist, und dem, was an Katastrophenszenarien a la Crichton phantasiert werden kann. Von sich selbst reproduzierenden Nano-Maschinen, im Fachjargon auch Assembler oder Selfassembler genannt, ist noch nichts zu sehen. Kein Wunder, es wäre nichts weniger als die Erschaffung künstlichen Lebens.
Aus Biotech wird Atomtech
Das bislang umfangreichste und wohl bestrecherchierte Werk zur Nano-Kritik wurde jetzt unter dem Namen The Big Down. Atomtech-Technologies converging at the nano-scale [1] von der ETC-group [2] (gesprochen: etcetera) veröffentlicht. "The Big Down" umgeht den geschilderten Graben, indem es vor allem auf die Gefahren des "green goo" aufmerksam macht, der, weil mit Mikroorganismen gearbeitet wird, auf die Erschaffung künstlichen Lebens nicht angewiesen ist.
Industry and governments promise that the manipulation of matter on the scale of the nanometer (one-billionth of a meter) will deliver wondrous benefits. All matter-living and non-living-originates at the nano-scale. The impacts of technologies controlling this realm cannot be overestimated: control of nano-scale matter is the control of nature`s elements (the atoms and molecules that are the building blocks of everything). Biotech (the manipulation of genes), Informatics (the electronic management of information), Cognitive Sciences (the exploration and manipulation of the mind) and Nanotech (the manipulation of elements) will converge to transform both living and non-living matter. When gmos (genetically modified organisms) meet Atomically Modified Matter, life and living will never be the same.
Das ETC ist eine Art Institut für Technikfolgenabschätzung. Es wird u.a. von der Rockefeller-Foundation gesponsort und hatte vor einigen Jahren durch seine Publikationen maßgeblichen Anteil an den Imageproblemen des Konzerns Monsanto im Gefolge seiner Gen-Pflanzen-Politik.
Droht Olympia Nanodoping mit getuneten roten Blutkörperchen?
Das ETC sieht drei Problemfelder im Zusammenhang mit der Nanotechnologie:
In der aktuellen Ausgabe der New York Review of Books [3] antwortet Freeman Dyson auf derartige Katastrophenszenarien liberal-optimistisch. Ohne mögliche Gefahren zu verneinen, hält er es für durchaus denkbar [4], dass die Menschheit vernünftig genug sein wird, auch diese potenziell vernichtende Technik vernünftig und segenbringend einzusetzen.
Ein möglicher Kandidat für solchen Segen könnte eine Beobachtung [5] sein, die Forscher der Universität Ulm gerade veröffentlicht haben. Sie arbeiten mit sogenannten Polysteren-Nanosphären, die selbstorganisierende Eigenschaften besitzen. In Wasser gelöst können sie offenbar Fluorchlorkohlenwasserstoffe binden. Eines Tages, so spekulieren die Entdecker, könnten Nanosphären vielleicht in der Stratosphäre eingesetzt werden, um das Ozonloch zu flicken. Nanopartikel könnten dann die Hauptsünder in Sachen Ozonloch einfach absaugen.
Links
[1] http://www.etcgroup.org/documents/TheBigDown.pdf" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.etcgroup.org/documents/TheBigDown.pdf
[2] http://www.etcgroup.org
[3] http://www.nybooks.com
[4] http://www.nybooks.com/articles/16053
[5] http://nanotechweb.org/articles/news/2/1/16/1
Telepolis Artikel-URL:
http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/lis/14162/1.html
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