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    Die Folgen einer Vermögenssteuer - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.12.02 14:21:13 von
    neuester Beitrag 05.12.02 00:22:53 von
    Beiträge: 60
    ID: 668.452
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      schrieb am 03.12.02 14:21:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Im folgenden Interview äusserst einer der reichsten Deutschen, der sich sein komplettes Vermögen selbst erarbeitet hat, seine Meinung zum Thema Vermögenssteuer:


      "Strafe für Erfolg"

      SAP-Mitbegründer und Milliardär Hasso Plattner, 58, über die möglichen Begleiterscheinungen einer Vermögensteuer.

      SPIEGEL: Führende SPD-Politiker setzen sich dafür ein, eine Vermögensteuer einzuführen. Was halten Sie von diesen Plänen?
      Plattner: Nichts. Damit kann man vielleicht Neidgefühle bei den Wählern kitzeln. Aber in Wahrheit disqualifizieren sich Politiker selber, wenn sie eine Verzehrsteuer auch auf rein theoretische Vermögenswerte fordern.

      SPIEGEL: Warum?

      Plattner: Aufstrebende Firmen, die noch keinen Gewinn machen, aber wegen ihrer Zukunftsaussichten an der Börse hoch bewertet werden, hätten dann keine Überlebenschance mehr. Woher sollten die Gründer das Geld nehmen, um die Steuer zu bezahlen? Zukunftsträchtige Firmen würden ganz schnell zu Übernahmekandidaten. Die Folge wäre, dass die US-Wirtschaft noch dominierender würde, als sie es ohnehin schon ist.

      SPIEGEL: Ist es nicht Schwarzmalerei, so gravierende Auswirkungen auf die Vermögensteuer zu schieben?

      Plattner: Natürlich ist es nicht die Vermögensteuer allein. Aber ein Staat, der die hohe Bewertung seiner Unternehmen besteuert, ist auf dem Holzweg. Das ist eine Strafe für erfolgreiche Unternehmer, die systematisch die wirtschaftliche Infrastruktur der Zukunft zerstört. Der ganze Bereich der Biotechnologie zum Beispiel wäre dann nicht mehr lebensfähig. Selbst ein Konzern wie Microsoft, der mehr wert ist als die neun größten Dax-Unternehmen zusammen, könnte in Deutschland trotz seiner hohen Gewinne nicht dauerhaft existieren.

      SPIEGEL: Die Befürworter der Vermögensteuer behaupten, eine Abgabe von einem Prozent mache keinen arm. Sehen Sie das anders?

      Plattner: Was ich bei einem Prozent Vermögensteuer zahlen müsste, lässt sich leicht ausrechnen. Momentan wird SAP an der Börse mit rund 28 Milliarden Euro bewertet. Da mein Aktienanteil von etwa 12 Prozent demnach 3,4 Milliarden wert wäre, würde ich mit jährlich 34 Millionen Euro Vermögensteuer veranschlagt.

      SPIEGEL: Selbst diese hohe Summe würde Sie doch nicht arm machen.

      Plattner: Aber dieses Vermögen habe ich doch gar nicht auf dem Konto, das steht ja nur auf dem Papier. Und das ist der entscheidende Konstruktionsfehler dieser Steuer. Alles, was ich mit meiner Arbeit bei SAP verdiene, alles, was ich als Aktionär an Dividende erhalte, reicht nicht aus, um diese Rechnung zu begleichen. Um die Steuer bezahlen zu können, müsste ich alles in allem jedes Jahr SAP-Aktien im Wert von rund 50 Millionen Euro verkaufen. Das ist so, als ob der Fiskus einem Bauern jedes Jahr zehn Quadratmeter von seinem Acker wegnimmt. Diese Art von Enteignung ist ja wohl ein Grund für eine Verfassungsklage.

      SPIEGEL: Kritiker rechnen damit, dass es zu einer gewaltigen Kapitalflucht kommt, wenn die Vermögensteuer eingeführt wird. Wäre das auch für Sie denkbar?

      Plattner: Kapitalflucht kommt für mich nicht in Frage. Wegen Geld gehe ich nirgendwo anders hin. Aber ich höre auf, das heißt: keine weiteren Investitionen, keine neuen Arbeitsplätze, keine weiteren Spenden mehr. Ich müsste mich von meinen SAP-Aktien trennen und würde mich ins Privatleben zurückziehen.

      SPIEGEL: Ist es angesichts leerer öffentlicher Kassen nicht verständlich, dass die Superreichen einen größeren Beitrag zur Sanierung leisten sollen als Normalverdiener?

      Plattner: Natürlich. Wenn ich Aktien verkaufe, soll der Fiskus zulangen und den Kapitalgewinn mit 25 Prozent besteuern. Das tut mir weh, aber ich kann es bezahlen. Meinetwegen könnte auch noch eine Steuer auf Luxusgüter eingeführt werden. In den USA zum Beispiel gibt es eine Property Tax, bei der Eigenheime mit einem geringen Prozentsatz vom Kaufpreis besteuert werden. Das ist ärgerlich für den Betroffenen, aber es bremst nicht die ganze Wirtschaft.

      SPIEGEL: Die Steuer soll nach den jetzigen Plänen nicht überall in Deutschland, sondern womöglich nur in einigen Bundesländern erhoben werden.

      Plattner: Das wird ein interessantes Experiment. Aber das Ergebnis kann ich Ihnen jetzt schon vorhersagen: In den Bundesländern, in denen es keine Vermögensteuer gibt, wird das Wirtschaftswachstum deutlich höher sein als im Rest der Republik.

      INTERVIEW: KLAUS-PETER KERBUSK

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,225342,00.html
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:28:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nichts gegen die Aussage des Interviews, aber haben nicht auch die SAP-Mitarbeiter zum Wohlstand dieses Herren beigetragen?
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:32:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      nichts gegen die Aussage von walwal, aber haben die SAP-Mitarbeiter nicht ganz ordentlich Kohle verdient :confused:
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:33:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wer soll eigentlich den Wert aller Häuser, Grundstücke etc. feststellen? Die Preise ändern sich doch ständig, es soll ja nicht mehr nach dem Einheitwert besteuert werden. Wie oft soll der aktuelle Wert bestimmt werden, einmal im Jahr?
      Wahrscheinlich werden viele gegen den vom Gutachter ermittelten Wert Einspruch erheben. Oh, Oh, da kommt eine Menge Arbeit auf die Finanzämter zu.
      Wenn sich das die Regierung man richtig überlegt hat.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:36:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      #2

      Und ohne ihn wären sie arbeitslos gewesen, es sei denn sie wären selbst Unternehmer geworden und hätten dann ihre Mitarbeiter ausgebeutet. Alles nur Klassenkampf.;)

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      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:37:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      @walwal: Natürlich haben die Mitarbeiter auch mit dazu beigetragen. Ist allerdings ne typische Win-Win-Situation. Unternehmenslenker und Mitarbeiter profitieren voneinander. Gäbe es den einen nicht, ginge es dem anderen schlechter.
      Wenn das die Betonköpfe in den Gewerkschaften nur auch mal kapieren würden. Ich kenne allerdings niemand bei SAP, der Mitglied einer Gewerkschaft ist.

      Mit "selbst erarbeitet" wollte ich nur andeuten, dass er nicht mit einer dicken Erbschaft angefangen hat, sondern in jungen Jahren eine Firma gegründet hat und erst mal Schulden machen musste, um seine Idee zu finanzieren.

      Hätten diese 4 Herren nicht vor 30 Jahren diese Firma gegründet, dann gäbe es halt in Deutschland einfach 20.000 gut bezahlte Arbeitsplätze weniger.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:40:18
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die SPD/Grüne Regierung behauptet immer, durch die Vermögensteuer seien Einnahmeausfälle entstanden. Diese Behauptung ist offenbar falsch, richtig ist, dass zeitgleich ersatzweise die Grunderwerbsteuer und Erbschaftssteuer damals zum Ausgleich erhöht wurde.

      Ferner wird immer behauptet, unter diesen Einnahmeausfällen leiden besonders die ostdeutschen Bundesländer. Richtig ist, dass die Vermögensteuer in den östlichen Bundesländer überhaupt nicht eingeführt worden ist, und die neuen Bundesländer sogar Steuermehreinahmen durch die oben aufgeführten Erhöhungen hatten.

      Auch finde ich es wieder mal nicht ehrlich, eine Vermögensteuer einführen zu wollen, mit der Behauptung diese käme dem deutsc hen Bildungssystem zu Gute. Richtig ist, dass es sich hier nicht um eine Abgabe, die man gezielt einsetzen könnte, sondern um eine Steuer handelt, die erst einmal in den grossen Steuertopf kommt und dann, für was auch immer verteilt wird.

      Wenn schon steuerfinanzierte Ausgabe für die Bildung, dann bitte ehrlich: Wir brauchen einen Bildungszuschlag ähnlich Solidaritätszuschlag für z.B. fünf Jahre und dann wird sich kaum ein Bundesbürger dagegen wehren.

      Und wenn schon Vermögensteuer dann bitte gleiches Recht für alle und auch Wahrung des Gleichheitsgrundsatzes, dass heisst auch Vermögensteuer auf:

      1. Vermögen der Gewerkschaften
      2. Vermögen der Parteien
      3. Sonstiges Vermögen, wie z.B. Pensionsansprüche der Beamten etc.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:42:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      5000 neue finanzbeamte werden für die vemög.st. benötigt. da sag mal noch einer gerd schafft keine neuen arbeitsplätze.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:42:33
      Beitrag Nr. 9 ()
      hier ist es schon etwas anders, als mit der Henne und dem Ei. Man kann schon sehr deutlich feststellen, wer am ehesten von wem profitierte. Ohne die Idee und das unternehmerische Engagement wäre da nun mal nichts entstanden.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:44:20
      Beitrag Nr. 10 ()
      Was in der ganzen Diskussion übersehen wird:

      Für Immobilien gibt es bereits eine Steuer, nämlich die Haus- und Grundsteuer. Würde man Immobilien zu ihrem realen Wert mit Vermögenssteuer belegen, würde man sie bereits doppelt besteuern! Ich find das überhaupt nicht mehr lustig.

      Fast jeder, der eine Immobilie besitzt und ein bißchen Geld auf der Bank hat, würde die Freigrenze von 250000 Euro überschreiten. Das ist dann auch keine Steuer für die Reichen, sondern bereits für mittlere Einkommen.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:44:36
      Beitrag Nr. 11 ()
      Frage: Wie verwandelt man Deutschland am schnellsten in ein Armenhaus ?
      Antwort: Man vertreibt mit der Vermögenssteuer alle Reichen bzw. das Kapital !

      So simpel ist das !!!
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:46:20
      Beitrag Nr. 12 ()
      #6 flitztass

      Wahrscheinlich sind`s indirekt wesentlich mehr Beschäftigte, da weitere Dienstleister von der Installation und Pflege von SAP-Modulen "leben".

      Ansonsten: Zustimmung

      VC01
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:54:03
      Beitrag Nr. 13 ()
      @flitztass

      Schön, dass Du das auch so siehst, aber mit der Gewerkschaft hast Du wohl ein Problem?
      Übrigens sind es 29 000 Mitarbeiter, es waren 5 Firmengründer.
      Und wenn SAP nicht entstanden wäre, hätte es IBM gemacht oder ein anderer, arbeitslos wäre niemand geworden.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:54:20
      Beitrag Nr. 14 ()
      Diese Deppen in unserer Regierung machen echt einen auf Kommunismus. Man kann es kaum glauben, aber es ist tatsächlich so.Diese total konfuse Lügenregierung muß weg!! Und zwar möglichst schnell.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:54:43
      Beitrag Nr. 15 ()
      das witzige ist:

      herr plattner müsste eine steuer bezahlen (15% spekusteuer)
      um eine andere zu finanzieren (vermögenssteuer)

      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      ne kleine zwischensteuer für nebenbei:rolleyes:

      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:55:49
      Beitrag Nr. 16 ()
      Keine Aufregung bitte! Die Vermögenssteuer soll gar
      nicht eingeführt werden: Zu komplex, zu riskant!

      Hier soll nur Stimmenvieh angelockt werden, das seinem
      vermeintlich wohlhabenderen Nachbarn oder Kollegen
      klammheimlich in der Wahlkabine eins auswischen will.

      Der Trick hat mit einem anderen Köder bei der letzten
      Wahl zu gut funktioniert, als daß man ihn nicht nochmal
      probiert.

      Bleiben die "Versprecher" dann in ihren Sesseln, hat dieser
      alleinige Zweck ja wieder mal die Mittel gerechtfertigt.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 14:59:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo Adam Riese,

      genau richtig erkannt! Die Pensionansprüche von jeden Beamten übersteigt jeden Freibetrag und muß folglich auch als Vermögen bewertet wird. Wenn Steuer dann aber richtig und nicht nur bei ein paar außerwählte! Bei Herr Eichel wären die Pensionansprüche allein mit ca. 3 Mio. Euro anzusetzen und folglich müßte der Eichel jedes Jahr 30 000.-Vermögenssteuer zahlen!:laugh:

      Es wird Zeit die Substanzsteuer richtig und ohne handwerkliche Fehler und auch für alle Genossen, Beamten, Vereine, Parteien und Gewerkschafte eingeführt wird!Ohne jegliche Ausnahmen, ob es dann noch Fürsprecher gibt?

      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:01:25
      Beitrag Nr. 18 ()
      #7 In Deinem Posting stimmt jedes Wort! Auf den Punkt gebracht!
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:04:36
      Beitrag Nr. 19 ()
      #13 walwal: "Und wenn SAP nicht entstanden wäre, hätte es IBM gemacht oder ein anderer, arbeitslos wäre niemand geworden."

      :laugh:

      Die SAP gibt es ja nur, WEIL die IBM es NICHT gemacht hat :p

      DU hättest es bestimmt nicht gemacht :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:07:34
      Beitrag Nr. 20 ()
      #13, @wawal

      "Und wenn SAP nicht entstanden wäre, hätte es IBM gemacht oder ein anderer..."

      Wo diese Arbeitsplätze dann entstanden wäre
      ist dir natürlich egal.

      "...arbeitslos wäre niemand geworden."
      Hier wurden Arbeitsplätze geschaffen.
      Die waren vorher nicht da. Und die
      wären auch nicht vom Himmel gefallen.

      Diese Einstellung offenbart wiedermal die
      gnadenlose wirtschaftspolitische Naivität
      der Sozi-Verteitiger.

      kraxl
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:13:37
      Beitrag Nr. 21 ()
      Sehr richtig Albatossa.

      Die Pensionsansprüche und auch die Rentenanwartschaften sind Werte. Und was für Werte. Man schau sich nur mal die in den Bilanzen zu bildneden Rückstellungen für solche Anwartschaften an. Diese Vermögenspositionen sind genauso zu erfassen. Und dann schaun wir mal.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:14:15
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ein kleines Rechenbeispiel für eine Unternehmensgründung z.B. im High-Tech-Segment:

      Ein unternehmerisch denkender Experte hat einige technische Ideen, die er zum Patent anmeldet.

      Die (Geschäfts)Idee wird weiter ausgebaut, ein Business Plan für ein neues Unternehmen entsteht.

      Ein Risikokapitalgeber stellt dem Unternehmen Geld zum Geschäftsaufbau zur Verfügung und erhält dafür Anteile am Unternehmen.

      Der Risikokapitalgeber erhält für 6 Mio. EUR 50% der Anteile, d.h. Firmenwert 12 Mio. EUR.

      Die restlichen Anteile liegen beim Firmengründer, also 50% oder 6 Mio. EUR.

      Hierauf wären (bei 1%) vom Unternehmensgründer 60.000 EUR Vermögenssteuer p.a. zu zahlen.

      Leider liegen aber die Bruttogehälter, die dem Jungunternehmer von Risikokapitalgeber zugestanden werden, ebenfalls im Bereich um 60.000 EUR.

      Einkommenssteuer und Sozialabgaben würden darüber hinaus noch anfallen.

      Hinzu kommt, dass der Firmenwert erst beim Verkauf des Unternehmens realisiert werden kann, d.h. nachdem das Unternehmen erfolgreich aufgebaut wurde. Also in einigen Jahren.


      Frage:
      Macht es für Unternehmensgründer Sinn, unter diesen Rahmenbedingungen Arbeitsplätze zu schaffen ?

      Wohl eher nicht.

      Aber kein Problem, nichts ist so mobil wie Kapital und Wissen.

      Angrenzende Staaten werben auf Messen, Kongressen, in speziellen Seminarveranstaltungen etc. um Unternehmensansiedlungen.

      Bedienstete aus österreichischen Bundesländern und schweizerischen Kantonen bieten sogar an, kostenlos zum (noch ?) deutschen Standort zu kommen und vor Ort Beratungen für Betriebsverlagerungen etc. durchzuführen.

      Ein guter Service von Staaten, die sich um Unternehmen und Unternehmer kümmern.

      VC01
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:19:30
      Beitrag Nr. 23 ()
      #13 walwal

      > Und wenn SAP nicht entstanden wäre, hätte es IBM gemacht oder ein anderer, arbeitslos wäre niemand geworden.

      AUTSCH :rolleyes:

      Genau, machen wir alle deutschen Firmen zu, da kommt ja bestimmt schon einer der es macht und Arbeitsplaetze gehen dadurch ja nicht verloren. Die versteuern dann zwar im Ausland, aber wir brauchen ja auch gar keine Steuereinnahmen.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:21:49
      Beitrag Nr. 24 ()
      @walwal: Dass es ursprünglich 5 Gründer waren, ist richtig. Dass es IBM gemacht hätte, wenn die es gemacht haben, ist leider eher peinlich. Plattner, Hopp und co. haben nämlich vorher bei IBM gearbeitet und wollten das bei IBM machen. Als die gesagt haben, dafür gibt es keinen Markt, haben sie sich selbstständig gemacht!

      Die Zahl von 20.000 Mitarbeitern war eine grobe Schätzung für die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland. Aber vc01 hat wahrscheinlich recht. Die vielen SAP-Dienstleister wie IDS Scheer, Novasoft, ... gäbe es ohne SAP in Deutschland wahrscheinlich auch nicht. Deshalb haben wir denen wohl viel mehr Arbeitsplätze zu verdanken.

      Irgendwo würde es diese Arbeitsplätze sicher geben, aber halt nicht in Deutschland, sondern in den USA oder in Indien.

      Gegen Gewerkschaften habe ich nicht grundsätzlich was, allerdings gegen deren aktuelle Politik und auch gegen ihre aktuellen Führer um Sommer, Bsirske und Engelen-Kefer. Die schaden Deutschland deutlich mehr als sie nutzen. Den einzigen vernünftigen Gewerkschafter, den ich im Moment kenne, ist Schmold.

      @adam_riese: 100 % korrekt!
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:24:45
      Beitrag Nr. 25 ()
      SAP-Mitbegründer und Milliardär Hasso Plattner tut Nachvollziehbares, wenn er sich über die Vermögenssteuer beklagt. Schließlich ist er Hauptopfer dieser Abgabe. Ein Nachteil der Vermögenssteuer ist ganz sicherlich

      1. die jährlich neu entstehende Belastung unabhängig von der unmittelbar eigenen Leistung
      2. dass die Einnahmen nach bisherigen Plänen nicht für die Rückführung der Staatsschulden, Rückführung ihrer Spiralwirkung und Rückführung ihrer negativen Wachstumseinflüsse genommen werden.
      3. dass nicht exakt die Hauptprofiteure der Staatssverschuldung belangt werden, sondern einfach "alle" besonders Reichen.

      Dazu muss aber wiederum gesagt werden, dass

      1. Kapital an sich schon etwas leistet, da es im Lauf der Jahre "von alleine" durch Zinsen oder Anlagegewinne wächst, vor allem es eine Sicherheit und Rendite bei Staatsanleihen genießt, die gerade bei großer Nachfrage des Staates nach Krediten höher ist als direkte Investitionen in die Wirtschaft! Nicht umsonst steht Plattner ja auch zu, dass die Superreichen mehr zur Sanierung leisten sollen als Ottonormalbürger
      2. der andauernde psychologisch negative Effekt der jährlichen Abgabe durch eine einmalige Sonderabgabe verhindert werden könnte.
      3. eine Luxussteuer unmittelbar konsumhemmend wirkt, während hingegen der Vorteil einer Vermögenssteuer ist, dass hier Kapital dem Wirtschaftskreislauf hinzugefügt wird, dass ansonsten "tot", nach Zinsen Ausschau halten uneffektiv im Hintergrund liegt.
      4. es eine Vermögenssteuer im kapitalistischen Urland, den USA, gibt.
      5. Alternativen fehlen. Der Staat hat sich nun mal so verschuldet, dass er bei Rezessionen fast handlungsunfähig wird. Wir müssen den Staat sanieren und danach für alle Zeiten verhindern, dass sich unser Staat jemals wieder so zukunftsblind Belastungen für die nächsten Generationen aufbürdet (das gilt auch für andere Bereiche wie Umwelt, Bildung)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:34:06
      Beitrag Nr. 26 ()
      Der Erfinder der Vermögenssteuer Herr Gabriel hat die Vermögensteuer im Wahlkampf eingeführt, um mit einer
      Neidsteuer auf billige Art und Weise Wählerstimmen
      zu fangen.

      Großverdiener wie Plattner zahlen doch keine Vermögensteuer, da lt. Bundesverfassungsgericht aus 1995
      Einkünfte aus Vermögen nicht über 50 % besteuert werden
      dürfen; so dass nur noch Leute mit kleinen und mittleren
      Einküften mit Vermögensteuer belastet werden dürfen !!

      Betriebe mit einer Substanzsteuer wie einer Vermögensteuer
      zu belasten, ist doch das Schlechteste , was man zur Zeit
      machen kann !!

      Im Bundesrat wird es nie eine Mehrheit für eine
      Vermögensteuer geben.

      Eine reine Phantomdiskussion, die nur von der SPD
      geführt wird, um mit einer Neidsteuer Wählerstimmen zu
      gewinnen
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:38:18
      Beitrag Nr. 27 ()
      @mbs: Kannst Du mir bitte mal erklären, wie man das macht, dass Kapital von alleine wächst?

      Ich habe noch nie gesehen, dass sich die Geldscheine in meinem Geldbeutel vermehren. :rolleyes:

      Ich kann mein Kapital (sofern ich welches haben) nur dadurch mehren, dass ich es anderen zur Verfügung stelle, die damit wirtschaften. Das gilt im Prinzip sogar für Staatsanleihen! (Es sei denn wir haben eine unfähige Regierung wie die jetzige, die keinen verfassungsgemässen Haushalt verfasst).
      Wenn es keine solchen Kapitalgeber mehr gibt, dann bricht unser Wirtschaftssystem zusammen.

      Zinsen auf Staatsanleihen muss man übrigens schon immer versteuern! Dadurch führten Geldanlagen in Staatsanleihen in der Regel zu Substanzverlust, weil im allgemeinen die Inflation höher ist als die Nettorendite.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 15:39:17
      Beitrag Nr. 28 ()
      @mbs

      Auch wenn Herr Plattner dies verneint hat (er macht sich ja noch nicht zum Buhmann), er kann ganz einfach auswandern und braucht dann gar nichts mehr versteuern. Weder Vermoegenssteuer, noch Veraeusserungsgewinne bei seinen Aktien.
      Das geht ganz einfach. Es gibt genuegend Laender ohne Kapitalertragssteuern.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 16:13:54
      Beitrag Nr. 29 ()
      @rocco: Ich glaube nicht, dass Plattner auswandern wird. Der passt nämlich ganz und gar nicht in das Klischee der ganzen Linken, dass jeder, der Geld hat, nur raffgierig ist, und man ihm deshalb sein Geld wegnehmen muss.

      Plattner hat beispielsweise durch seine Stiftungen an deutschen Universitäten bereits 5 Lehrstühle für Unternehmengründung gestiftet.

      So wie ich ihn kenne, nehme ich ihm ab, dass er wegen Geld nicht auswandern wird. Aber er wird sich eben aus der Wirtschaft zurückziehen, und auch nicht mehr soviel Geld spenden wie bisher.

      Mir ist allerdings viel lieber, wenn ein Herr Plattner, der mit Geld umgehen kann und der weiss wie man Arbeitsplätze schafft, entscheidet was mit seinem Vermögen passiert, als wenn dieses Geld von einer dilettantischen Regierung aus Volksschullehrern und Schulabbrechern konfiziert wird, die dann irgendwelchen Unsinn damit treiben.

      Das ist ja das verhehrende an den Sozialisten. Sie glauben allen ernstes, dass sie besser entscheiden können, was mit dem Volksvermögen passieren soll, als diejenigen, die sich dieses Vermögen verdient haben.
      Deshalb wollen sie möglichst viel in die Tasche des Staates (oder besser in ihre eigenen Taschen), um es dann in irgendwelche schwachsinnigen Projekte wie z.B. ein Job-Aqtiv-Gesetz zu investieren.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 16:28:54
      Beitrag Nr. 30 ()
      :rolleyes:

      komisch, dass SAP noch nicht pleite ist.

      ich kenne keinen Anwender, der das System nicht Scheisse findet.

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 16:33:39
      Beitrag Nr. 31 ()
      "Dadurch führten Geldanlagen in Staatsanleihen in der Regel zu Substanzverlust, weil im allgemeinen die Inflation höher ist als die Nettorendite."

      Sorry barer Unsinn! Die größten Staatsanleihen-Emissionen aller Zeiten in den 90er Jahren versprachen Zinssätze von bis zu 10% (und zwar über viele Jahre garantiert), die Inflation lag später im Schnitt bei 3%...

      Das Schlimmste ist aber, dass das Geld der Vermögenden gleichzeitig NICHT in Investitionen (Unternehmensgründungen, -Aufbau) gesteckt wird.

      Das können die nämlich besser als der Staat --- aber bei hoher Kreditnachfrage wird ein Großteil des Kapitals fehlgelenkt.

      Dieser wichtige Effekt wird gerne verdängt und vergessen!
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 16:47:40
      Beitrag Nr. 32 ()
      @flitzass

      Das kann sicherlich sein, leider aendert das nichts an der Tatsache, dass es eben viele machen werden, und sogar machen muessen, und dann guckt der Staat voll in die Roehre, darauf wollte ich hinweisen.

      Bei denen die soviel Geld haben wird das auch wohl noch etwas anders aussehen, diese Leute sind aber wohl eher die Ausnahme. Die breite Basis fuer eine Vermoegenssteuer nach jetzigen Plaenen soll von Anderen getragen werden und dies in Zeiten wo mit Standardkapitalanlagen gerade mal noch ein Inflationsausgleich erwirtschaftet werden kann. Ein hoeheres Risiko einzugehen, um fuer den Staat die Steuern reinzuholen, kann es ja wohl nicht sein.

      Meiner Meinung nach sollte versucht werden fair und vertraeglich zu besteuern. Mehrwertsteuer ist ein guter Ansatz, ich bin auch fest ueberzeugt dass diese im naechsten Jahr erhoeht werden wird.
      Das ist die einzig vernuenftige Massnahme in der jetzigen Situation.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 16:53:22
      Beitrag Nr. 33 ()
      @mbs: Ich habe geschrieben in der Regel. Das beinhaltet ja wohl, dass es Ausnahmen gibt, oder? :rolleyes:

      Und genau eine solche Ausnahme hast Du beschrieben, nämlich dass die durch die Wiedervereinigung Anfang der 90er Jahre verursachte Neuverschuldung die Zinsen auf bis zu 9 % hochtrieb, während die Inflationsrate danach wieder sank.
      Genauso gibt aber natürlich die extreme Gegenbeispiele, wo jemand in Niedrigzinsphasen Geld langfristig anlegte, und hinterher die Inflation hochging.

      Das lenkt aber nur vom Thema ab.

      Eine Substanzsteuer bei gleichzeitig hoher Besteuerung der Einkommen und Erträge halte ich für ziemlich daneben.

      Schau Dir doch mal an, wie es heute einem Freiberufler geht, der sich als Altersvorsorge eine Immobilie kauft.

      Zunächst muss er sein Einkommen, aus dem er die Immobilie kaufen will, mit ca. 50 % versteuern. Dann muss er beim Immobilienkauf 3,5 % Grunderwerbsteuer zahlen und viele andere Steuern und Gebühren. Die Einkünfte aus der Vermietung der Immobilie muss er selbstverständlich auch versteuern. Wenn er die Immobilie bei Eintritt in den Ruhestand dann verhökert, darf er Zukunft dann auf den Wertzuwachs auch noch fett Steuern zahlen, selbst wenn dieser Wertzuwachs nur die Inflation ausgleicht.
      Und da soll er jetzt dann wohl auch noch 30 Jahre lang jedes Jahr 1 % Vermögenssteuer zahlen.

      Sowas nennte unsere Regierung dann "Förderung der privaten Altersvorsorge" und "soziale Gerechtigkeit".

      Wie willst Du es eigentlich bei der von Dir gewünschten Vermögenssteuer mit Renten- und Pensionsansprüchen halten?
      Die müssten dann doch konsequenterweise auch der Vermögenssteuer unterliegen?
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 16:54:41
      Beitrag Nr. 34 ()
      vielleicht auch noch Folgendes passend zum Thread-Titel "Die Folgen einer Vermögenssteuer":
      (siehe fette Teile)

      "Die Vermögensteuer bringt dem Fiskus nichts"

      Offener Brief des Ökonomen Carl Christian von Weizsäcker an den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Peer Steinbrück


      Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,


      die von Ihnen vorgeschlagene Vermögensteuer bringt im Saldo dem Fiskus nichts. Sie wird den Gesamtstaatshaushalt zusätzlich belasten. Dies allerdings nicht sofort, sondern mit Verzögerung.

      Zuerst die folgende Rechnung. Eine risikolose zehnjährige Bundesanleihe erwirtschaftet heute jährlich rund 4,5 Prozent nominal. Die Inflation kann im Euro-Raum mit rund 2 Prozent im Jahr angesetzt werden. Die Einkommensteuer auf das Zinseinkommen eines vermögenden Steuerzahlers beträgt (inklusive Solidaritätszuschlag) ungefähr 50 Prozent, also 2,25 Prozent jährlich, bezogen auf das Kapital. Nun soll eine Vermögensteuer von 1 Prozent hinzukommen. Die reale Rendite für den vermögenden Gläubiger des deutschen Fiskus ist damit 4,5 - 2 - 2,25 = -0,75 Prozent, also negativ. Die Inflationsteuer, die Einkommensteuer und die Vermögensteuer zehren die Rendite voll auf und vermindern sogar das Kapital.

      Eine höhere Rendite ist immer mit Risiko verbunden. Sie ist also das, was man eine Risikoprämie nennt. Die Vermögensteuer bestraft gerade diejenigen, die bereit sind, das in der Marktwirtschaft nicht wegzudenkende unternehmerische Risiko zu übernehmen. Das wird nicht ohne Folgen bleiben. Zu ihrer Abschätzung mache ich eine sehr einfache und schematische Rechnung auf. Die durchschnittliche Rendite vor Steuern auf gewerbliches Eigenkapital liegt langfristig bei etwa 10 Prozent im Jahr. Bei einer mittleren Steuerbelastung aller Unternehmen von rund 40 Prozent verbleiben rund 6 Prozent im Jahr nach Steuern. Davon wird ein Teil ausgeschüttet, so daß für die Vermehrung des Eigenkapitals pro Jahr in der Volkswirtschaft etwa 4 Prozent jährlich verbleiben (im langfristigen Durchschnitt und saldiert mit Kapitalerhöhungen aus Mitteln der Gesellschafter). Bei 2 Prozent Inflation und 2 Prozent realem Wachstum entspricht das auch dem nominalen Wachstum des Bruttosozialprodukts.

      In einem mittelständischen Unternehmen, das einen kleinen Kreis von Inhabern hat, wird unter den Gesellschaftern beschlossen werden, die Ausschüttung so anzuheben, daß die Vermögensteuer der Gesellschafter aus dieser Anhebung bezahlt werden kann. Wird nun eine Vermögensteuer von 1 Prozent eingeführt, dann verbleiben bei sonst gleicher Besteuerung und entsprechend angehobener Ausschüttung nur noch 3 Prozent für das nominale und nur noch 1 Prozent jährlich für das reale Wachstum des Eigenkapitals. Angesichts der heutigen Risiken des Wirtschaftens und angesichts der schlechten Eigenkapitalausstattung der mittelständischen Wirtschaft ist das risikotragende Eigenkapital der "Bottleneck" für das Wachstum des Sozialprodukts. Also halbiert sich mit der Vermögensteuer auch das Wachstum des realen Sozialprodukts von 2 auf 1 Prozent, solange wir die Anpassungsreaktionen des Gesamtsystems erst einmal ausblenden, auf die ich unten zurückkomme.

      Bei gleichbleibenden Steuer- und Abgabesätzen der Sozialversicherung ist die Grenzergiebigkeit zusätzlichen Sozialprodukts für den Fiskus mindestens 50 Prozent. Wächst über fünf Jahre das Sozialprodukt pro Jahr um 1 Prozent weniger, dann ist es nach fünf Jahren um 5 Prozent geringer. Dann ist die Ergiebigkeit der Abgaben (ohne Vermögensteuer) um mindestens 2,5 Prozent des Sozialprodukts geringer als bei dem Wachstum ohne Vermögensteuer. Die Vermögensteuer erbringt aber gemäß Ihren Berechnungen maximal 0,5 Prozent des Sozialprodukts. Also sind die Einnahmen des Fiskus und der Sozialversicherung im Saldo nach fünf Jahren um 2 Prozent niedriger, als wenn auf die Erhebung der Vermögensteuer verzichtet wird.

      Diese schematische Rechnung müßte an eine ganze Anzahl von weiteren Wirkungsmechanismen angepaßt werden. Von denen verstärken einige den Bremseffekt der Vermögensteuer, andere schwächen ihn ab. Die Größenordnung der Wachstumsbremse wird durch diese Rechnung aber korrekt erfaßt. Die Anpassung der Volkswirtschaft an die Vermögensteuer ist folgende: Die Wachstumsbremse wirkt sich negativ auf die Beschäftigung aus. Damit aber wird die Verhandlungsstärke der Gewerkschaften bei Lohnverhandlungen vermindert. Also gibt es einen geringeren Lohnauftrieb, der seinerseits die Rentabilität der Unternehmen steigert. Auf diese Weise erhöht sich letztlich die durchschnittliche Rendite auf das Eigenkapital. Nach einiger Zeit wird sie - vor Steuern - auf 11 Prozent im Jahr gestiegen sein auf Kosten der Löhne der Arbeitnehmer. Jetzt stehen die Unternehmer nach Steuern wieder so da wie zuvor ohne Vermögensteuer. Der Überwälzungsprozeß der Vermögensteuer von den Vermögenden auf die Arbeitnehmer ist damit abgeschlossen. Jetzt kann die Wirtschaft wieder mit 2 Prozent wachsen.

      Nur fürchte ich für Ihre Partei, daß bis dahin das andere Lager in der Bundeshauptstadt regiert. Dieses kann dann die Vermögensteuer wieder abschaffen und damit den umgekehrten Anpassungsprozeß in Gang setzen, der vorübergehend zu mehr Wachstum und Beschäftigung führen wird. Den wird die Wählerschaft dann dieser Regierung zurechnen, was ihr ermöglicht, auch die übernächste Wahl zu gewinnen.

      Ihre Behauptung, das Aufkommen der Vermögensteuer ginge in Bildungs- und andere Zukunftsinvestitionen, widerspricht der Logik einer guten Haushaltsführung. Die vorhandenen Mittel im Staatshaushalt werden bei guter Politik, die ich unter Ihrer Führung voraussetze, jeweils dort eingesetzt, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Wenn behauptet wird, durch die Vermögensteuer werde mehr für die zukunftsorientierten Bildungs- und Kommunalinvestitionen getan, dann sagt man damit implizit, daß diese Bildungs- und Kommunalinvestitionen weniger dringlich sind als alle anderen Ausgaben im Landeshaushalt, der ja heute stark vergangenheitsorientiert ist. Das aber ist sicher nicht Ihre Auffassung. Als verantwortlicher Politiker werden Sie diese dringenden Zukunftsausgaben auch dann tätigen, wenn die Vermögensteuer nicht kommt. In diesem Fall werden sie eben dadurch finanziert, daß man andere, weniger dringliche Ausgaben kürzt. Mit der Vermögensteuer ersparen Sie sich einfach den politischen Ärger, diese weniger dringlichen Ausgaben zu kürzen. Genau diese Kürzungen wären aber Ihre eigentliche Aufgabe. Insofern werden Sie mittels der Vermögensteuer von Ihrer eigentlichen Aufgabe abgelenkt. Die behauptete Verwendung des Vermögensteueraufkommens ist reines "Window-Dressing".


      Bei den vergleichsweise gesunden Staatsfinanzen Bayerns und Baden-Württembergs werden die Ministerpräsidenten Stoiber und Teufel die Vermögensteuer den Gemeinden zur Verfügung stellen, und zwar in folgender Form: Für jede Senkung des Hebesatzes der Gewerbesteuer erhält die Gemeinde einen Ausgleich aus dem Landeshaushalt in entsprechender Höhe. Dann wird die Wachstumsbremse "Vermögensteuer" in Bayern und Baden-Württemberg durch den Wachstumsstimulus "Gewerbesteuersenkung" kompensiert, so daß der Performance-Unterschied zwischen Bayern und Baden-Württemberg einerseits und Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen andererseits sich weiter vergrößern wird. Ich sehe schon mit Spannung dem Wahlkampf 2006 entgegen.

      Carl Christian von Weizsäcker ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Köln und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit.

      "...die Einnahmen des Fiskus und der Sozialversicherung (sind) im Saldo nach fünf Jahren um 2 Prozent niedriger, als wenn auf die Erhebung der Vermögensteuer verzichtet wird."

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.11.2002, Nr. 278 / Seite 12
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 16:56:09
      Beitrag Nr. 35 ()
      Der Staat würde nicht in die Röhre gucken, wenn er nicht selbst die Rahmenbedingungen unattraktiv gestaltet haette. So schneidet sich der Staat ins eigene Fleisch. Statt die Ursachen hierzu auszumerzen, geht aber der Staat daher und versucht unattraktive Rahmenbedingungen durch weitere unattraktive vermeintlich knebelnde Massnahmen zu heilen.

      Weit gefehlt. Happy Recession 2003-2004. Nur ein sehr starkes Wachstum der Weltwirtschaft (=externe Faktoren) würde die sich anbahnende Mega-Rezession verhindern können. Wieder einmal wird nicht versucht, eigen Hausaufgaben zu machen und die Binnenwirtschaft anzukurbeln.

      Damit das auch endlich jeder versteht, wünsche ich mir, dass externe Faktoren nicht das Übel der Politik wettmachen. Dieses Mal bitte nicht! Durch das Tal der Tränen müssen wir jetzt. Denn erst, wenn auch jeder Beamte und jeder Kohlekumpel geschnallt hat, dass "Mehr Staat" der falsche Weg ist, erst dann wird mit der Einsicht die Ursachenbekämpfung politisch populär sein.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:08:40
      Beitrag Nr. 36 ()
      "Und genau eine solche Ausnahme hast Du beschrieben, "

      flitztass, nein!! Jetzt muss ich die eine Grafik doch noch mal rausholen!

      Dort siehst du, in welcher zeitlichen Phase der Staat am meisten nachgefragt hat und welche Zinssätze durch die hohe Nachfrage die REGEL waren - nämlich die Hochprozenter! Kannst ja mal recherchieren, wieviel du Anfang der 90er für Bundesschatzpapiere bekamst!



      Zum Thema Substanzsteuer:

      Ich stimme zu, dass die Freigrenzen höher liegen sollten. Nur wirklich reiche und nicht überdurchschnittlich finanziell Erfolgreiche sollten zahlen. Auch die jährliche Belastung in deinem Beispiel könnte zugunsten eine einmaligen Abgabe entfallen.

      Rentenansprüche: Sie werden in unserem System bisher bis auf die ersten Riesterprojekte nicht angespart, sondern durch das Generationenprinzip verwirklicht. Daher ist die Vermögenssteuer hier nicht unmittelbar anwendbar, ebenfalls haben wir hier keine direkten Profit-Mechanismen der Staatsverschuldung.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:22:41
      Beitrag Nr. 37 ()
      @mbs: Das mit den Rentenansprüchen ist mal wieder typische Sozi-Logik.

      Was macht es denn für den einzelnen für einen Unterschied, wem er während seinem Arbeitsleben Geld überweisst, und von wem er es im Rentenalter wieder bekommt?

      Wenn man als Arbeitnehmer das Geld an den Staat (in dem Fall die Rentenversicherung) bezahlt, und später dann wieder bekommt, muss man keine Vermögenssteuer zahlen.

      Wenn man als Freiberufler für seine Altersvorsorge selbst vorsorgt, und das beiseite gelegte Geld der produktiven Wirtschaft zur Verfügung stellt, und dann im Alter vom dadurch aufgebauten Vermögen zehren will, dann muss man dafür Vermögenssteuer zahlen (zusätzlich zu vielen anderen Steuern).

      Die Logik kapiere ich nicht.

      @leary: Der Artikel von Carl-Christian von Weizsäcker gefällt mir! Ist halt ein Mann mit Sachverstand!
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:28:27
      Beitrag Nr. 38 ()
      mbs,

      wie hoch solten denn die Freigrenzen liegen, dh. ab wann ist Deiner Meinung nach jemand wirklich reich?

      @flitzass,

      da kann man nur zustimmen. Pensions- und Rentenansprüche sind genauso Vermögen, deren Wert durch Abzinsung leicht festgestellt werden kann.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:31:07
      Beitrag Nr. 39 ()
      flitztass, wo ist das Problem? Selbständige können ihre Altervorsorge selbst bestimmen, profitieren damit allerdings auch ggf. von den Staatsschulden. Insofern sehe ich hier keinen Widerspruch. Und wie gesagt: nur die wirklich Vermögenden sollten zahlen.
      Man könnte allerdings anmerken, dass das Rentensteuer-Niveau durch die Staatsschulden künstlich niedrig gehalten wurde... Das ist ein Argument und wäre möglicherweise durch Verlängerung der Lebensarbeitszeit oder Absenkung der späteren Rentenzahlungen zu korrigieren (Umsetzung?), aber auch hier: wenn überhaupt, dann mit großzügigen Freigrenzen
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:38:53
      Beitrag Nr. 40 ()
      stirner, meine Vorschläge sind: Für Singles Freigrenze 1 Millionen Euro, pro Kind 250.000 Euro dazu.

      Alternativ: Einmalige Sonder-Abgabe (ähnlich wie nach dem 2. WK) mit etwas niedrigeren Freigrenzen und progressiv steigender Steuer von 1% bis max. 5%. Dann aber ausschließlich zur Schuldentilgung sowie verknüpft mit strengen Gesetzen zur Vermeidung zukünftiger Staats-Überschuldungen (= Vermeidung der `Steuererhöhungen für die Zukunft`)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:43:24
      Beitrag Nr. 41 ()
      @walwal

      Klar wären Arbeitsplätze ohne SAP entstanden : etwa in USA oder England ... kleiner Unterschied !

      Oh man, wann gehen wir eigentlich gegen dieses sozialistische Rattenfängerpack von Rot/Grün auf die Straße ? So etwas Dilletantisches von Regierung hat Europa noch nicht gesehen. Unsere Nachbarn lachen sich doch schon schlapp über die Deutschen.

      Mir ist es ünbegreiflich, daß die SPD noch immer über 20% liegen soll. Verdient haben die es an der 5% Hürde zu scheitern, und dann dürfen die 20 Jahre darußen bleiben.

      stevee
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:44:56
      Beitrag Nr. 42 ()
      mbs,

      damit würde man sicher in einen Bereich kommen, der erträglich ist. Allerdings müßte man die andere Art von Altersversorgung von Selbständigen in Form von Immobilien oder Geldanlagen berücksichtigen, dh. dort einen gesonderten Freibetrag einführen.

      Ich glaube aber, daß bei diesen Freigrenzen sich die Sache nicht mehr tragen wird und vermutlich nichts mehr bringt.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 17:45:11
      Beitrag Nr. 43 ()
      stevee, gerade das Wort "dilettantisch" sollte man lieber richtig schreiben, sonst wirds unfreiwillig komisch!
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 18:49:27
      Beitrag Nr. 44 ()
      @mbs: Bei einer Freigrenze von 1 Million Euro und mehr sind für eine Vermögenssteuer mit Sicherheit alleine schon die Verwaltungskosten höher als der Ertrag, ganz zu Schweigen von den negativen Lenkungseffekten wie im Eingangsposting von Plattner angedeutet.

      Aber das ist eben genau der Punkt, der Sozis nie einleuchtet. Die sehen immer alles statisch. Dynamik ist für die ein unbekanntes Fremdwort.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 19:01:38
      Beitrag Nr. 45 ()
      flitztass, statisch ist höchstens deine Weigerung zu bezeichnen, die negativen Lenkungseffekte durch Kapitalabzug bei hoher Nachfrage des Staates nach Krediten zu erkennen! Vermögenssteuer kann sehr gut funktionieren, siehe USA.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 19:09:21
      Beitrag Nr. 46 ()
      @mbs: Bei Steuersätzen wie in den USA hätte niemand was gegen eine Vermögenssteuer. Wie das Bundesverfassungsgericht weise entschieden hat, sollte der Staat nie mehr als die Hälfte des Wertzuwachses kassieren. In den USA kassiert er deutlich weniger als die Hälfte.

      Du unterstellst mir ständig, in wolle keine Senkung der Staatsschulden. Das ist selbstverständlich barer Unfug und das weisst Du auch.
      Jeder vernünftige Mensch wünscht sich das. Die Frage ist nur, wie man das am besten erreicht, und da halte ich von den aktuellen rot-grünen Plänen gar nichts.

      Aber Du und deine rot-grünen Genossen wissen in Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik schon immer alles besser als alle Experten. Deshalb soll ja jetzt auch schon wieder Rürup in die Wüste geschickt werden, und Argumente wie die von C. C. von Weizsäcker in #34 werden einfach gar nicht zur Kenntnis genommen.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 19:16:31
      Beitrag Nr. 47 ()
      Weizsäcker argumentiert im Endeffekt nur gegen die jährliche Steuer. Alternative also einmalige Abgabe? ... und geht mit keinem Wort auf die positiven Effekte verringerter Staats-Schulden sowie Alternativen zur Haushaltssanierung ein! Schwacher Artikel! Einzig sein Verweis auf die Mittelverwendung der Vermögenssteuer ist erhellend. Warum ist eigentlich unter Kohl, der diese Steuer genießen durfte, unsere Republik nicht in den Abgrund gestürzt? Ach ja, vielleicht ist sie das ja sogar!
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 20:16:17
      Beitrag Nr. 48 ()
      Schade, mbs..., auf #22 hast Du bisher nicht geantwortet.

      Dabei hätte ich gerade von Dir konstruktive Vorschläge erwartet.

      Sehr viele der großen und mittlerweile global tätigen Unternehmen sind in ihrer Anfangsphase durch Risikokapital finanziert worden: Apple, Cisco, Microsoft, Intel, ... die "halbe Nasdaq".

      a) solche Unternehmen sind in Deutschland unerwünscht ?
      b) nur der Staat kann solche Unternehmen aufbauen ?
      c) mir egal, sollen die im Ausland machen, was sie wollen ?
      d) passende Rahmenbedingungen zur Gründung und Ansiedlung dieser Unternehmen schaffen ?

      Freue mich auf Deine Antwort.

      VC01
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 21:02:30
      Beitrag Nr. 49 ()
      vc01, sehr viele amerikanische Existenzgründer sind mit der USA-Vermögenssteuer zurechtgekommen, auch sehr viele unter Zeiten von Kohl, der die Vermögenssteuer lange Zeit kassiert hat. Dein Beispiel beweist nichts, nur deine Unfähigkeit, die Notwendigkeit für den Abbau der Staatsschulden zu erkennen, die ein weitaus größeres Übel alles alle angeblichen "Sozialromantikträumereien" zusammen sind. Des weiteren ist von mir aus gerne eine Vermögenssteuer befristet oder einmalig, bis die Schuldenspirale durchbrochen ist. Wir zahlen uns hier blöde für horrende Zinsen von Schulden, die keinem mehr was bringen, sie aber fortwährend finanziert werden müssen --- während alle anderen Fürsorgebereiche des Staates darunter zu leiden haben. DAS demotiviert die Deutschen zu Recht.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 23:49:35
      Beitrag Nr. 50 ()
      Staatsschulden sind in der deutschen Volkswirtschaft nur zu reduzieren durch massive Einsparungen des Staatskonsums, wohlgemerkt nicht unbedingt bei Investitionen, da wo sie dem Staat und den Bürgern dienen (gemeint sind nicht Autobahnen, Krankenhäuser, Unis etc., die können effizienter von privaten betrieben werden). Durch Abgabenerhöhungen wird sich die Abwärtsspirale c.p. nur beschleunigen. Dieser Mechanismus muss nicht zwangsläufig so sein, allerdings in D ist er mit dieser Politik nicht zu verhindern, denn hier haben wir bereits den Punkt erreicht, wo die Grenzrate der Steuereinnahmen bereits wieder fällt, die maximale Wallet-Ausschöpfung ist bereits weit überschritten.

      Willkommen in Happy longterm Recession Germany!
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 23:56:11
      Beitrag Nr. 51 ()
      # 50 letzter Satz
      Deutschland grüßt Japan. (mit gewissen Unterschieden)
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 10:38:04
      Beitrag Nr. 52 ()
      @mbs: Eine einmalige Vermögensabgabe von sagen wir mal 5 %, wie sie dir vorschwebt, wäre wohl der Untergang des deutschen Kapitalmarktes und damit auch der Zukunft der deutschen Wirtschaft.
      Stell Dir mal vor, was passiert, wenn auf einen Schlag alle Aktienbesitzer 5 % ihrer Aktien auf den Markt werfen müssen, damit sie die Abgabe bezahlen können.
      Der Vorschlag zeugt nicht gerade von wirtschaftlichem Sachverstand.
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 10:51:31
      Beitrag Nr. 53 ()
      Eine einmalige Vermögensabgabe von 5% käme einer offiziellen Bankrotterklärung des Staates gleich.

      Sie hätte verheerende wirtschaftliche Folgen: Einbrüche auf den Aktienmärkten, Zinssteigerungen, Vertrauensverlust in In- und Ausland.

      Auch organisatorisch liese sich eine solche Steuer nur schlecht in Griff bringen. Man würde für diesen einmaligen Vorgang viel Personal brauchen, das man anschließend wieder freisetzen müßte. Beamte könnte man dafür nicht verwenden.

      Aber so etwas ist auch politisch nicht durchsetzbar. Es ist daher kaum sinnvoll, darüber zu diskutieren.
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 11:21:15
      Beitrag Nr. 54 ()
      Wir sollten wirklich unsere Zeit mit sinnvolleren Diskussionen verbringen.
      mbspowersystems hält sich für klüger und gebildeter als alle Ökonomen, die praktisch unisono die Vermögenssteuer in der momentan geplanten Form für nutzlos und sogar schädlich halten.
      Vorgeschlagen wird die Vermögenssteuer von den Gewerkschaften, die ihre unternehmerische und wirtschaftliche Unfähigkeit wiederholt unter Beweis gestellt haben (Coop, Neue Heimat etc.).
      Lassen wir mbs und die Gewerkschaften im Glauben, es besser zu wissen als all diejenigen, die sich wissenschaftlich und intensiv mit diesen Themen befasst haben.
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 11:21:49
      Beitrag Nr. 55 ()
      Hab ich aus einem anderen WO Forum "geklaut"

      .....................................
      Es ist mit Sicherheit schlecht die Vermögenssteuer wieder einzuführen.
      Wenn die Verantwortlichen einen höheren Beitrag der Vermögenden wollen, gibt es
      ja Alternativen mit denen kein neues bürokratisches Monster geschaffen würde.
      Mit einer unterschiedlichen Steuerprogression bei den verschiedenen Einkunftsarten
      könnte man dieses Ziel viel effektiver erreichen.
      Wenn die Finanzverwaltung alle "Einkünfte aus Vermögen" progressiv höher besteuern würde,
      würden die Vermögenden ja auch stärker belastet werden, aber ohne das der
      Erhebungsaufwand so extrem hoch wäre.

      Das Problem ist aber genau das Gleiche wie bei der KFZ Steuer und der Mineralölsteuer.
      Wenn man die KFZ Steuer einfach auf die Mineralölsteuer umlegen würde, hätte man
      auch erheblichen Aufwand gespart.
      Weil die KFZ Steuer eine Ländersteuer und die Mineralölsteuer eine Bundessteuer ist, müssten
      sich die Länder und der Bund aber dann ja auf einen finanziellen Ausgleich für die Länder verständigen.
      Dazu sind die "Damen und Herren" aber offenbar einfach nicht in der Lage !
      Ich bin überzeugt es wäre richtiger diesen ganzen völlig unnötigen Verwaltungsaufwand
      einzusparen und diese Kapazitäten dann da einzusetzen wo es besser wäre !
      (Steuerverschwendung,Sozialmissbrauch,Steuerhinterziehung,Korruption etc.)
      .......................................
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 11:24:42
      Beitrag Nr. 56 ()
      Um die Gewerkschaften etwas in Schutz zu nehmen:
      Hubertus Schmoldt (IG Chemie) ist gegen die Vermögenssteuer, und schlägt in etwas das vor, was auch im Posting #55 vorgeschlagen wird.
      Es gibt doch auch Gewerkschafter ohne Scheuklappen und dem Sozialneidreflex
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 16:08:11
      Beitrag Nr. 57 ()
      Die Schlacht um die Vermögenssteuer scheint geschlagen - der Kanzler will sie nicht.
      aus Spiegel online von heute

      -----------------------

      FINANZPOLITIK

      Schröder lehnt Vermögensteuer ab

      Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich gegen die Pläne einiger SPD-Länder zur Wiedereinführung der Vermögensteuer gewandt.

      Berlin - Das Bundesverfassungsgericht habe die Steuer "aus guten Gründen" abgeschafft. "Dabei sollte es nach meiner Auffassung bleiben", sagte Schröder am Mittwoch in der Aufzeichnung der ZDF-Sendung "Was nun...?" in Berlin.
      Die Vermögensteuer sei "sehr arbeitsaufwendig" zu erheben. Es sei zudem falsch, sie auf Betriebsvermögen auszudehnen. Entsprechende Einwände von Unternehmen müssten sehr ernst genommen werden, betonte Schröder. Klammere man die Betriebe aus, lohne sich es aber kaum, die Steuer zu erheben. Schröder räumte allerdings ein, dass die Vermögensteuer in der Entscheidungskompetenz der Länder liege.

      Auch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer wird es nach den Worten des Kanzlers nicht geben: "Die Bundesregierung schließt eine Erhöhung der Mehrwertsteuer aus."

      Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, Sigmar Gabriel und Peer Steinbrück, hatten sich zuvor vehement für eine Wiedereinführung der Vermögensteuer eingesetzt. Auch SPD-Fraktionschef Franz Müntefering hatte seine Zustimmung signalisiert, sollten sich die Länder einigen können.
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 17:37:29
      Beitrag Nr. 58 ()
      kaum hat er den mund zu, sehen´s seine kakophoniker schon wieder anders:

      Mittwoch 4. Dezember 2002, 17:02 Uhr

      Gabriel bekräftigt Forderung nach neuer Vermögensteuer

      Hannover (dpa) - Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel hat die Forderung nach einer Wiedereinführung der Vermögensteuer verteidigt - ungeachtet der Kritik von Kanzler Gerhard Schröder. Dieser Schritt sei nötig, um vom Jahr 2004 an die finanziellen Ressourcen für Investitionen im Bildungsbereich zu haben, sagte er in Hannover. Schröder meinte dagegen im ZDF, die Vermögensteuer sei aus «guten Gründen» abgeschafft worden. Er räumte aber ein, dass die Vermögensteuer in der Entscheidungskompetenz der Länder liege.


      hirnloses gelalle.
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 22:21:31
      Beitrag Nr. 59 ()
      Das war leider auch zu erwarten:

      Rückenwind für Vermögensteuer


      Der deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will die Gesetzesinitiative der beiden SPD-geführten Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zur Wiedereinführung der Vermögensteuer durch eine eigene Kampagne unterstützten. Einen entsprechenden Beschluss fasste der DGB-Bundesvorstand am Dienstag ohne die Stimme des Vorsitzenden der IG BCE, Hubertus Schmoldt, in Berlin.
      Avatar
      schrieb am 05.12.02 00:22:53
      Beitrag Nr. 60 ()
      Pringle bekräftigt seine Forderung nach Ablösung der roten Nieten.


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      Die Folgen einer Vermögenssteuer