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    Sollte man gelesen haben - Dr. Kurt Richebacher - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.12.02 00:41:13 von
    neuester Beitrag 06.01.03 17:34:05 von
    Beiträge: 70
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      Avatar
      schrieb am 29.12.02 00:41:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Damit nachher keiner sagt, er hat nichts gewußt.

      Warum wohl wollen die Amis einen (oder mehere) Krieg(e) auf "Teufel komm raus" ....


      http://www.hackemesser.de/InterviewKurtRichebacher.html

      Kommentar der Woche
      24. Dezember 2002

      Interview mit Dr. Kurt Richebacher
      Übersetzung von Kai Hackemesser
      Quelle: http://www.investmentrarities.com/weeklycommentary.html

      Vorwort
      Dr. Kurt Richebacher hat eine unheimliche Fähigkeit demonstriert, zukünftige wirtschaftliche Probleme zu identifizieren. Der frühere Chefvolkswirt der Dresdner Bank warnte vor der Rezession und dem NASDAQ-Crash Monate, bevor es geschah. Er sagte den Zusammenbruch der asiatischen Tiegerstaten 1998 voraus und lies lange vor Enron die Alarmsirenen ertönen, was die Tricks um die Unternehmensgewinne anging. Als beinahe jeder sich einer V-förmigen Erholung sicher war, behauptete er, daß dies unmöglich sei.

      Als Meister der klassischen Volkswirtschaft und vielleicht der beste analytische volkswirtschaftliche Denker der heutigen Welt schreibt Dr. Richebacher einen monatlichen Rundbrief, den "Richebacher-Brief". Bei seinem beeindruckenden Rekord genauer Warnungen und Voraussagen angesichts der meist einstimmigen Opposition aus Establishment-Volkswirtschaften denken wir, daß das folgende Interview mit voller Konzentration und Kombinationsfähigkeit gelesen werden sollte.

      Damals im März`97 warnten Sie, daß ernste Probleme die schwer verschuldete Wunderwirtschaft im Fernen Osten bedrohen. Warum hatten Sie dieses Problem ins Licht gerückt?

      Ihr Boom war kreditinduziert. Sie gerieten schwer in Schulden, um exzessiv zu bauen.

      Die gleiche alte Geschichte?

      Ja, Abgezogene Gelder und Kreditwachstum und die typischen Symptome von sich überhitzenden Volkswirtschaften - Inflation, Spekulation und finanzielle Exzesse.

      Dann, im Juni`98 sagten Sie, "Später dieses Jahr wird sich die US-Wirtschaft abrupt verlangsamen". Was hatten Sie wahrgenommen?

      Die Gewinne gaben nach und Unternehmen neigten zu selbstzerstörerischen Finanztricks und Buchhaltungsmanövern einschließlich schwerer Spekulationen und Leveraging. Ich schrieb, daß einige durch explodierende Papierwerte unglaublich reich wurden, aber Ersparnisse und Kapitalbildung erbärmlich seien.

      Dann sagten Sie den Zusammenbruch des Aktienmarktes und der Technologieblase voraus. Wie konnten Sie das?

      Die großen spekulativen Manien der Geschichte waren mit Neuerungen verbunden, die große öffentliche Begeisterung auslösten. Das war auch der Fall beim Internet, und damit einhergehend hatten wir die allgegenwärtige Überschwemmung mit Geld und Kredit. Ja, ich schrieb, ein Bärenmarkt sei unausweichlich.

      Ende 1999 nannten Sie es eine klassische spekulative Blase. Warum nur Sie, sonst niemand? Ich denke, Lawrence Kudlow sagte, das Internet sei wichtiger als die Fed und der Dow müsse auf 30.000, 50.000 oder höher steigen.

      Ja, die Art von Unsinn half, den Boom an der Wallstreet zu fördern. Wir erwarteten, daß ein scharfer Einbruch in Technologiewerten der Todesstoß für die größere US-Aktienmarktblase sein würde, wie es dann auch kam.

      Im Herbst 2000 war der Glaube weit verbreitet, daß die US-Volkswirtschaft eine weiche Landung haben würde. Was war Ihre Meinung hierzu?

      Nun, ich schrieb, daß Hoffnung auf eine weiche Landung in der US-Wirtschaft völlig fehl am Platze sei. Die Kreditexzesse der späten 90er waren viele male schlimmer als die der 80er oder gar der 20er. Ebenso die Unausgewogenheit in der Volkswirtschaft und dem Finanzsystem. Sie brauchten bloß die private 0%-Ersparnis-Quote und das erstaunliche Handelsbilanzdefizit betrachten. Angesichts dieser katastrophalen Tatsachen von exzellenten Fundamentaldaten der US-Volkswirtschaft zu sprechen erfordert schon eine ziemliche Dummheit.

      War es die schlimmste Kreditblase der Geschichte?

      Absolut richtig.

      Was sagten sie damals zu der V-förmigen Erholung, die alle diese Experten voraussagten?

      Ich schrieb, daß es eine große Überraschung geben würde, wie schnell die US-Volkswirtschaft in naher Zukunft schwächer würde.

      Worauf basierte Ihre Voraussage?

      Die Gewinne brachen ein, die schwerverschuldeten Unternehmen schränkten ihre Ausgaben ein und neue Investitionen in Kapitalgüter wurden zurückgestellt. Ernste Probleme überall.

      Das bringt uns in die Gegenwart. Werden wir wider in die Rezession geraten?

      Ja. Die drastische Schwäche der US-Volkswirtschaft wird wie ein großer Schock über die Welt hereinbrechen. Ein fallender Dollar wird daraus einen Alptraum machen.

      Was macht Sie so sicher? Die meisten Volkswirtschaftler sehen eine Erholung.

      Ich bin bestürzt über das niedrige Niveau von volkswirtschaftlichem Denken in den USA. Jahrhundertealte Grundlageneinsichten in volkswirtschaftliche Prozesse sind unbekannt, verworfen oder sogar auf den Kopf gestellt. Die Fakten sind, daß Sie ernsthafte strukturelle Probleme haben, die jegliche Möglichkeit einer längern wirtschaftlichen Erholung ausschließen.

      Welche wären?

      Der Gewinnrückgang, die Rekordknappheit an Ersparnissen, ein Zusammenbruch der Kapitalausgaben, ein nie dagewesenes Konsumenten-Kreditkaufgelage, ein gewaltiges Handelsbilanzdefizit, wüste Bilanzen und rekordhohe Schuldenstände.

      Klingt ja furchtbar. Sind sie alle gleich schlimm?

      Die schlimmsten sind die Depression bei den Gewinnen und den Kapitalausgaben. Sie treiben sie gegenseitig weiter abwärts im Teufelskreis.

      Warum hört man so was nicht von den Mainstream-Volkswirtschaftlern?

      Nicht nur die Volkswirtschaftler, sondern die Politikmacher der USA und die Öffentlichkeit leugnen die Schwere der volkswirtschaftlichen und finanziellen Situation.

      Aber warum?

      Das Hauptproblem ist das fehlende Verständnis und ein blindes Vertrauen in die Omnipotenz der Federal Reserve.

      Nun, die Fed hat die Zinssätze aggressiv gesenkt. Das hat in der Vergangenheit gewirkt, oder?

      Dieser Rückgang unterscheidet sich dramatisch von allen anderen Rezessionen nach dem zweiten Weltkrieg. Er wurde nicht durch ängstliches Geld, sondern durch unerträgliche Ausgabenexzesse ausgelöst, welche ein überdehntes Finanzsystem zurücklassen.

      Sie meinen, die niedrigen Zinssätze wirken nicht?

      Zum ersten mal seit dem Zweiten Weltkrieg sind die US-Volkswirtschaft und sogar der Aktienmarkt zusammengebrochen, und das vor dem Hintergrund der aggressivsten Zinssatzsenkungen durch die Federal Reserve und dem wuchernsten Geldmengen- und Kreditwachstum aller Zeiten. Die Kräfte, welche die US-Volkswirtschaft diesmal herabdrücken, unterscheiden sich radikal von denen der letzten Rezessionen.

      In welcher Hinsicht?

      Die Implosion der Gewinne ist der offensichtlichste und wichtigste Aspekt.

      Die Fed hat die Zinssätze gesenkt, um die Ausgaben zu erleichtern. Sie sagen, die niedrigen Zinssätze würden nicht wirken, aber das Volk nutzt doch den Vorteil der niedrigen Zinssätze, um weiter auszugeben, oder etwa nicht?

      Das stimmt. Amerika bekämpft die Rezession mit einfach noch mehr Konsumexzessen.

      Können die Konsumenten das Schiff über Wasser halten?

      Das Verbrauchervertrauen fällt bereits. Noch wichtiger, die Volkswirtschaftlichen Eckdaten für die letzten paar Monate lassen einen schlußfolgern, daß der Amerikanische Verbraucher sich bereits zurückzieht.

      Davon hört man nichts.

      Niemand will es wahrhaben. Ein Grund könnte sein, daß einfach nichts mehr in Sicht ist, um die US-Wirtschaft zu fördern.

      Aber das Einkommen der Verbraucher wächst doch, oder nicht?

      Nein, das Wachstum ist zum Stillstand gekommen, und ein Großteil des Wachstums kam durch die Steuersenkung.

      Also könnten die Konsumentenausgaben auch stagnieren?

      Vor allem wenn die Verbraucher fortfahren, ihre Ersparnisse neu aufzubauen, was seit kurzem erst mit drei bis vier Prozent des frei verfügbaren Einkommens geschieht. Dies wird in Zukunft möglicherweise zunehmen. Das ist die Art von Dingen, welche die Kreditkaufexzesse des Booms beenden werden.

      Warum?

      Jeder Zuwachs in den Ersparnissen übt eine Gegenkraft auf das Wirtschaftswachstum aus, drückt die Gewinne.

      Nun, bis jetzt hat der Verbraucher nicht spürbar nachgelassen.

      Er hat den Tag der Abrechnung verschoben, indem er sich mit mehr Schulden belädt. Viele dieser Schulden werden nicht zurückgezahlt werden können.

      Sie sagen, das Volk habe Vertrauen in seine Währungsbehörden. Das sei ein Grund für sie, weiter Geld auszugeben.

      Dieser Glaube ist äußerst verblüffend. Er verdrängt die Tatsachen. Er basiert darauf, daß die Federal Reserve ohne Sinn und Verstand Geld und Kredit erzeugt, und daß der Verbraucher ohne Sinn und Verstand Geld leiht und ausgibt. Niemand scheint die außergewöhnlichen Exzesse dieser beiden zu verstehen und wie sie für die jetzige volkswirtschaftliche und finanzielle Misere verantwortlich sind.

      Da stimme ich Ihnen zu. Die Leute sehen keine Vorboten dieser Entwicklung.

      Es wird Zeit, daß sie es tun. Die Wirtschaftsnachrichten werden schlimmer und schlimmer. Niemals zuvor hat die Welt solch eine massive Vernichtung von Aktienvermögen gesehen, und niemals zuvor haben die Unternehmensgewinne und Kapitalausgaben der Unternehmer solch scharfe Einbrüche erlebt.

      Sie sehen die Unternehmergewinne als einen Schlüssel der ganzen Krise, oder?

      Wir haben in den früheren Boom-Jahren fortwährend vor der unüblich schwachen Gewinnperformanz der Volkswirtschaft gewarnt. Als sie 2001 scharf verlangsamte, entwickelte sich daraus praktisch eine Gewinnimplosion. Die Gewinnmargen sind die niedrigsten seit der Depression in den 30ern. Zudem ist nichts in Sicht, was diese zunehmende Gewinnerosion umkehren könnte.

      Was sind die Konsequenzen?

      Generaldirektoren haben gegenüber dem Gewinndesaster kapituliert. Ihre Lösung ist eine radikale Kürzung ihrer Investitionsausgaben.

      Warum sind Investitionsausgaben und Kapitalbildung so wichtig?

      Im Grunde dreht sich alles um Kapitalinvestition. Sie ist die kritische Masse im Prozeß des volkswirtschaftlichen Wachstums, welcher all die Dinge erzeugt, die Wohlstand und Lebensstandard anheben. Kapitalinvestition bedeutet die Errichtung neuer Gebäude, Anlagen und Maschinen. Dies erzeugt Nachfrage, Beschäftigung, Einkommen, Gewinne und greifbares Vermögen. Die Installation dieser Kapitalgüter erzeugt wachsende Nachfrage, Produktivität, Beschäftigung, Einkommen und Gewinne, welche nebenbei auch die Kredite tilgen. Man merke sich, daß Kapitalbildung strategisch wichtig ist, um allgemeinen Wohlstand zu erzeugen.

      Verstehe. Was also verursacht den Gewinnrückgang, welcher die Kapitalinvestition ruiniert?

      Lassen Sie mich zunächst sagen, wenn Sie die Schlüsselrolle der Gewinne bei der Gestaltung der volkswirtschaftlichen Aktivität bedenken, ist es verwunderlich, wie wenig Aufmerksamkeit dieses außergewöhnliche Blutbad bei den Gewinnen erhält. Vor allem da nichts in Sicht ist, was die Profitabilität der US-Unternehmen verbessern und die kommerzielle Kapitalinvestitionen stimulieren könnte.

      Nennen Sie uns den Grund für das Gewinnproblem.

      Kostensenkungen der Unternehmen zum Beispiel. Die weitverbreiteten Maßnahmen, welche einzelne Firmen durchführen können, um ihre eigenen Gewinne zu verbessern, haben insgesamt den gegenteiligen Effekt auf die Gewinne anderer Firmen. Kommerzielle Ausgaben sind die Hauptquelle kommerzieller Einnahmen, nicht die Verbraucherausgaben. Eine Kürzung in kommerziellen Ausgaben kürzt kommerzielle Einnahmen. Höhere Gewinne und höherer Reichtum können nicht einfach aus der allgemeinen Kostensenkung entstehen.

      Was sonst beeinträchtigt die Gewinne?

      Steigende Wertminderung auf Anlagen und Ausstattung nagt an den Gewinnen.

      Und?

      Unternehmen nehmen gewaltige Summen an neuen Krediten auf, und die Zinslasten sind ein rekordhoher Aufwand. Beispielsweise schluckte Zinsaufwand 1997 23% der Gewinne in der Fertigung, 2001 waren es fast 100%.

      Aber die geliehenen Gelder flossen in produktive Anlagen, welche Gewinne steigerten, oder?

      Nur wenig floß in wirklich neue Investitionen. Das größte Batzen ging drauf für Fusionen, Übernahmen und Aktienrückkäufe, trug rein gar nichts zur Produktionskapazität bei. Gewaltige Summen lösten sich in wertlosem Goodwill auf, was die absurd hohen Zahlungen für Übernahmen reflektiert.

      Nichts von dieser Kreditaufnahme hat den Gewinnen genutzt?

      Nein. Als die Gewinne runtergingen, haben die Konzerne effektiv ihre Bilanzen und Kreditratings ruiniert. Der Verfall der Kreditqualität ist unglaublich.

      Zurück zur Diskussion über Gewinnprobleme. Was zehrt noch an den Gewinnen?

      Der wichtigste von allen. Das US-Handelsbilanzdefizit hat die US-Unternehmensgewinne vernichtet. In vier Jahren steigerte sich dieses von 128 Milliarden Dollar auf 450 Milliarden jährlich.

      Wie drückt das Handelsbilanzdefizit auf die Gewinne?

      Indem es regelmäßiges Einkommen und Ausgaben von inländischen Herstellern auf ausländische Hersteller umleitet. Das Handelsbilanzdefizit impliziert einen direkten Transfer der Gewinne der Vereinigten Staaten ins Ausland. Angesichts der monströsen Größe des Defizits muß es die US-Gewinne praktisch massakrieren.

      Was bewirkt dieser Gewinnrückgang für den Aktienmarkt?

      US-Aktien sind auch heute noch überbewertet. Der schlimmste Teil des Bärenmarktes wird noch kommen und wird ind einer vollständigen Zerstörung des finanziellen Reichtums enden, welcher aus der Blase gezogen wurde.

      Noch vor ein paar Jahren hörten wir Geschichten von einem endlosen Boom und einer neuen Ära. Was ging schief?

      Amerikas neues Markenzeichen des Kapitalismus funktionierte nicht. Konzernmanager konzentrierten sich darauf, Shareholder Value zu schaffen, indem sie Aktien zurückkauften, Kosten senkten, Fusionen und Akquisitionen durchführten. Diese Strategie half, Aktienpreise in absurde Höhen zu schrauben, jedoch waren die Auswirkungen für die Volkswirtschaft zerstörerisch.

      Warum?

      Mr. Cook, diese Strategien bauen keine Fabriken. Sie steigern nicht die kommerziellen Einkommen. Im selben Umfang wie sie neue Investitionen verhindern, was sie tun, so reduzieren sie auch die Gewinne.

      Können Sie das ausführlicher erläutern?

      Steigender Wohlstand und steigende Lebensstandards kommen nicht durch existierende Fabriken, sondern durch neue Fabriken. Es ist nicht Produktivität, welcher Reichtum erzeugt. Es sind allein die Investitionsausgaben, nicht die Verbraucherausgaben, welche wirtschaftlichen Wachstum antreiben. Die bereichernden Wirkungen des freien Unternehmertums sind immer durch den Bau von Fabriken entstanden, nicht durch den Aktienmarkt oder rücksichtslose Konsumenten-Kreditkäufe.

      Sie meinen, diese Unternehmen haben ihr Kapital für finanztechnische Zwecke und Spekulation statt zum Bau produktiver Anlagen genutzt?

      Absolut richtig. Beispielsweise sind die meisten Gewinne im Hightech-Sektor durch hohe Gewinne am Aktienmarkt entstanden.

      Sagen Sie damit, daß die neue Informationstechnologie keine Gewinne macht?

      Ja, und es ist pure Ironie, daß die schlechtesten Gewinnzahlen aus dem Hightech-Sektor kamen, für welchen die Wall Street nie dagewesene Wunder der Produktivität und Gewinnsteigerung herumposaunte. Diese schwachen Gewinne haben sich in der Folge in einen Gewinnzusammenbruch verwandelt.

      Was ist Ihre Erklärung für das Versagen?

      Die Wichtigkeit der Information und Informationstechnologie für Produktion und Wohlstandsbildung wurden lächerlich überschätzt.

      Hat nicht Hightech die höchsten Produktivitätsgewinne?

      Solcher Produktivitätswachstum ist statistische heiße Luft.

      So weit würde ich nicht gehen. Ich weiß, Sie halten hedonistische Preisermittlung für statistischen Unfug.

      Wenn sie diese statistische Frisierung sehen, sie läßt uns nachdenken, ob nicht etwa systematische Täuschung hinter diesen Praktiken liegt.

      Okay, fahren wir fort. Sie haben die Wirkung von Fusionen, Akquisitionen und Aktienrückkäufen auf Konzernbilanzen der neuen Ära nicht erwähnt.

      Konzernmanager haben ihre Bilanzen mit der Rücksichtslosigkeit von Desperados gehebelt, welche kurzfristig viel zu gewinnen und langfristig wenig zu verlieren haben. Sie haben ihre Bilanzen ruiniert, um die zunehmend unbefriedigende Gewinnleistung zu verbergen und auszugleichen.

      Klingt übel.

      Sie haben teurere Kredite gegen Aktien getauscht. Der Trick war, die Investoren zu täuschen, indem sie die Zahl der Aktien reduzierten.

      Ich möchte erwähnen, daß Sie lange vor allen anderen wegen dieser dubiosen Geschäftspraktiken die Alarmsirenen ertönen ließen.

      Der plötzliche Ausbruch der Gewinn-Täuschungsmanöver fußte auf dem allgemeinen Wunsch, die katastrophale Gewinnsituation zu verstecken. Das ist als der kritische Punkt zu identifizieren.

      Manche würden behaupten, daß es die Aktienpreise anhob?

      Bloß für eine gewisse Zeit. Bestenfalls haben sie sich mit Krediten belastet, welche die Gewinne schmälern, schlechtestenfalls haben sie ihre Ehre und ihre Zukunft zerstört.

      Was sind die Konsequenzen von so viel aufgenommenen Krediten?

      Nachlassende Kreditverfügbarkeit für Konzerne und die Möglichkeit einer Kredit-Krise. Schwer angeschlagene, schwache Bilanzen und schwache Gewinnleistung haben die Kreditwürdigkeit der Konzerne schwer reduziert. Ich kann mir bei dieser heiklen Lage kein gutes Endergebnis vorstellen.

      Lassen Sie uns einen Moment über Ersparnisse sprechen. Was sind Ihre Bedenken bei der geringen Sparquote?

      Ersparnisse sind die unentbehrliche Bedingung für Wirtschaftswachstum. Ohne Ersparnisse aus dem regelmäßigen Einkommen kann keine Zuname an produktiven Anlagen oder Aktienkapital entstehen.

      Wie kommt es, daß Volkswirtschaftler hier kein Problem erkennen können?

      Es gibt da eine allgemeine Weigerung, die Wirklichkeit zu betrachten. Die völlige Aufzehrung aller nationalen Ersparnisse ist für die US-Volkwirtschaft die heikelste Lage von allen. Diese sind die Kapitalquelle der Volkswirtschaft.

      Was ist aus den Ersparnissen geworden die wir schon hatten?

      Sie wurden verschleudert, um Ausgaben zu bezahlen, die der Verbraucher nicht von seinem regelmäßigen Einkommen bezahlen kann. Und Konzerne haben ihre Dividendenzahlungen aus ihren Nettogewinnen finanziert.

      Was passiert mit Ländern mit geringen Ersparnissen?

      Sie haben geringe Investitionen, geringe Löhne und geringe Gewinne.

      Aber die Regierungsvolkswirtschaftler und die Fed sagen, wir müßten das nicht mit Ersparnissen machen, wir könnten es kreditfinanziert machen. Was ist damit?

      Ha!, Ich glaube kaum, daß man die Sünde zur Tugend erklären kann. (Bessere Übersetzung für "turn vice into virtue"?)

      Warum nicht?

      Kredit schafft Kaufkraft aus dem Nichts. Kredit allein kann nicht dauerhaft eine Volkswirtschaft stützen. Die sich heute aufblähende Schuldenlast wird irgendwann zurückgezahlt werden müssen. Ich habe kaum Zweifel, daß eine Schuldenkrise bevorsteht. Wenn die meisten der Schulden für unproduktive Zwecke wie Konsum und Spekulation verwendet werden, muß es letzten Endes in eine Schuldenfalle führen. Die hemmungslose Verschulden ist volkswirtschaftlicher Wahnsinn.

      Ein Großteil davon ist Hypothekenrefinanzierung, nicht wahr?

      Man ist geneigt zu sagen, die amerikanische Öffentlichkeit mache ihr Zuhause zu Geld.

      Das beunruhigt Sie?

      Ich kann nur sagen, daß in Europa niemand, weder der Hausbesitzer noch der Bankier in Erwägung ziehen würde, jemandens Haus als Sicherheit zu nutzen, außer vielleicht im Falle eines Notfalls.

      Ich habe noch nie einen amerikanischen Volkswirtschaftler oder Sprecher der Wall Street sich dagegen aussprechen sehen. Tatsächlich ermutigen sie dazu.

      Zweifellos. Hypothekenrefinanzierung und Eigenheimbeleihung standen im Epizentrum der Kreditexplosion. Ich muß zugeben, daß ich diese Komponente der amerikanischen Blase grob unterschätzt habe. Ich kann nur sagen, daß es die letzten Zweifel ausgeräumt hat, daß dies die bei weitem größte und schlimmste Kreditblase ist, welche die Welt je gesehen hat.

      Aber nur Sie und eine handvoll Kritiker erwähnen das. Die Öffentlichkeit mag es, und jeder im Hypothekengeschäft nickt zustimmend.

      Sollen sie es genießen solange sie es noch können. Das US-Finanzsystem von heute hängt in einer gefährlichen Lage. Es ist wie ein Kartenhaus, aus nichts anderem aufgebaut als aus finanziellen Hebeln, Kreditexzessen, Spekulation und Derivaten.

      Werden wir runterfallen und krachen?

      Ich würde sagen, bereiten Sie sich auf weit schlimmeres vor.

      Was ist die wahre Natur dieser Rezession, welche Sie vorhersagen?

      Sie wird sich als ungewöhnlich schwer und tief erweisen.

      Warum?

      Der Schlüssel zur Ergründung der Schwere der kommenden Krise liegt in der Schätzung der Verletzlichkeit einer Volkswirtschaft und ihrem Finanzsystem, welche seit Jahren der rücksichtslosesten Finanzexpansion und Spekulation in der Geschichte ausgesetzt war.

      Das ist die Österreichische Theorie vom Wirtschaftskreislauf, richtig?

      Ja, die Länge und Schwere von Rezessionen oder Depressionen hängt kritisch von der Größe der Beeinträchtigung und Unausgeglichenheit ab, die sich in der Volkswirtschaft während des vorhergehenden Booms aufgestaut hat.

      Und darum sagen Sie konsequent voraus, daß der US-Volkswirtschaft eine harte Landung bevorsteht?

      Ja. Lassen Sie mich es zusammenfassen. Die US-Wirtschaft der 90er rangiert als die schlimmste Blasenwirtschaft der Geschichte. Der Boom wurde auf nichts anderem als Hebeln über Hebeln errichtet. Eine schwindende Versorgung von Binnenersparnissen wurde durch grenzenlose Kreditschöpfung zur Hebelung von Immobilienanlagen mehr als subventioniert.

      Und die Fed ist schuld?

      Es ist sehr wichtig zu erkennen, daß die Federal Reserve jegliche Kontrolle des Geldes und der Kreditschöpfung aufgegeben hat. Die Macht der amerikanischen Kreditmaschinerie, Kredite aus dem Blauen heraus zu schöpfen ist einzigartig und nie dagewesen.

      Nun, manche würden sagen, es hätte die Wirtschaft gerettet.

      Diese exzessive monetäre Schlaffheit hat nur die unausweichliche Krise verschoben und verschlimmert.

      Lassen Sie uns über den Dollar sprechen. Sie haben gesagt, daß er schwächer werden wird, und zu einem gewissen Grad ist er das schon. Wird noch mehr Schwäche eintreten?

      Wir schätzen es als unentrinnbares Ereignis ein. Wachsende Desillusionierung mit der US-Volkswirtschaft werden der Auslöser sein.

      Aber mag die Welt nicht einen starken Dollar?

      Es gefiel dem Rest der Welt, weil es ihre Exporte ankurbelte, und es gefiel den USA da es ihre Finanzmärkte ankurbelte. Aber tatsächlich waren die gewaltigen Kapitalflüsse in die Staaten die einzige und wichtigste Säule der US-Finanzmärkte geworden. Nehmen sie diese Säule weg, und diese Märkte werden augenblicklich kollabieren, was verwüstende Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben wird, was sich schnell in einen wilden Kreditcrash verwandeln wird.

      So schnell könnte das gehen?

      Tatsache ist, daß die Aussetzung der US-Finanzmärkte gegenüber ausländischen Investoren und Kreditgebern über die letzten Jahre in solch einer grotesken Größenordnung zugenommen hat, daß eine kontrollierte, allmähliche Dollarentwertung nicht länger machbar erscheint. Unter den heutigen extremen Bedingungen gibt es nur die Alternativen starker oder kollabierender Dollar.

      Gibt es eine Medizin dagegen?

      Um das schlimmste zu vermeiden könnte die Fed gezwungen sein, die Zinssätze drastisch anzuheben.

      Oh mein Gott!

      Die Gefahren, die an der Währungsfront lauern, sind immens. Das schwerstens ausgehebelte US-Finanzsystem ist feindlich gegenüber einem starken Dollar und großen Kapitalzuflüssen. Das US-Handelsdefizit und die angestaute Verschuldung im Ausland haben ein Ausmaß erreicht, welche sich jeder möglichen Handlung durch Zentralbanken widersetzen. Das Schicksal des Dollars ist bar jeder Kontrolle.

      Vielen Dank.

      All Rights Reserved © 2002 Investment Rarities, Inc.
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 01:38:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      @Gringo1

      Wirklich ein weitsichtiger, und zum Handeln auffordernder Beitrag von Dr. Kurt Richebacher, der ja bereits in früheren Artikeln, auch höhere Goldpreise kommen sieht.

      Darum hier ein passender Beitrag aus dem Tagesspiegel vom 28. Dez. 2002


      Gruss

      ThaiGuru



      http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/28.12.2002/366357.asp

      28.12.2002

      Das Gold geht nach oben

      Der Preis für das Edelmetall ist wegen der Irak-Krise und der Börsen-Baisse gestiegen – Experten glauben, dass der Preis hoch bleibt


      Von Wolfgang Drechsler,

      Johannesburg

      Jahrelang war der Blick auf den Goldmarkt so aufregend wie der Versuch, Gras beim Wachsen zuzuschauen. Im Januar 1980 war Gold kurzzeitig auf das Allzeit-Hoch von 850 Dollar pro Unze geschnellt. Danach ging es 20 Jahre lang fast durchweg bergab.

      Nun aber scheint sich eine Trendwende anzudeuten: Sorgen vor einem Krieg im Nahen Osten, die Baisse an den Weltbörsen und ein schwacher Dollar haben Bewegung in den Goldmarkt gebracht und dem gelben Metall zu neuem Glanz verholfen. Ende letzter Woche kletterte der Unzenpreis kurzzeitig sogar auf 354 Dollar – so teuer war Gold zuletzt vor sechs Jahren. Paul Walker von der Researchgesellschaft Gold Fields Mineral Services (GFMS) in London rechnet in den nächsten Monaten mit weiteren Preisausschlägen.


      Die starken Schwankungen zeigen, dass am Goldmarkt eigene Gesetz gelten. Selbst Experten können die Übertreibungen nach oben wie unten oft nicht verstehen. „Häufig ist nicht ersichtlich, weshalb der Preis so wild in die eine oder andere Richtung ausschlägt“ meint Bernard Swanepoel, Chef des südafrikanischen Goldproduzenten Harmony. Sicher ist nur: Wer in Gold flüchtet, rechnet wirtschaftlich mit dem Schlimmsten. Mit Inflation, einer Dauerkrise des Aktienmarktes, mit Krieg, Terroranschlägen oder im äußersten Fall gar dem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems.

      Wer den Goldpreis voraussagen will, muss deshalb neben der Kenntnis wirtschaftlicher Abläufe auch etwas von Politik und Psychologie verstehen. Denn anders als bei den meisten anderen Rohstoffen, die, wie Kohle, Kupfer oder auch Platin, in einem engen Verhältnis von Angebot und Nachfrage stehen, ist für die Entwicklung des Goldpreises vor allem die geopolitische Großwetterlage von Bedeutung.

      Klar ist auch, dass der steigende Goldpreis das Verhalten vieler Investoren verändert hat. Nachdem vor allem Kleinanleger in den letzten beiden Jahren bittere Verluste am Aktienmarkt einstecken mussten, zählt nun vor allem ein sicheres Portfolio. Im abgelaufenen Jahr ist es denn auch zu einer weiteren Umschichtung von Aktien in Gold gekommen. Immer öfter wird das gelbe Metall auch von großen Fonds den Portfolios als Sicherheit beigemischt - für den Fall, dass die gegenwärtige Krise länger dauert.

      Für einen anhaltend höheren Goldpreis spricht auch das ausgewogenere Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Nachdem die Zentralbanken, die in ihren Tresoren rund 32000 Tonnen Gold gelagert haben, (Dass diese Zahlen, so nicht stimmen, sollte den Gold Bugs ja bereits bekannt sein, dem Author anscheinend noch nicht!TG) jahrelang jeden Anstieg des Preises zum Goldverkauf genutzt haben, ist der Markt durch das 1999 von 15 Zentralbanken beschlossene Moratorium auf Goldverkäufe berechenbarer geworden. Bis 2004 dürfen die 15 Zentralbanken als Teil der kollektiven Selbstbeschränkung zusammen maximal 400 t pro Jahr aus ihren Beständen veräußern. Viele Beobachter erwarten für den Zeitraum danach eine ähnliche Übereinkunft.

      Inzwischen hat der Preisanstieg eine Eigendynamik entwickelt. Ablesbar ist dies daran, dass nun auch fast alle Goldproduzenten an weiter steigende Preise glauben und ihre Terminverkäufe zurückfahren. Hatten viele Konzerne noch vor zwei Jahren einen Gutteil des noch im Boden befindlichen Goldes für einen festen Preis im voraus verkauft, nehmen sie jetzt zunehmend davon Abstand. Dies macht es erheblich schwerer, das Goldangebot im voraus zu bestimmen, was wiederum preistreibend wirkt. Ein Hinweis darauf ist, dass sich selbst die fallende Nachfrage der Schmuckindustrie nicht negativ auf den Goldpreis ausgewirkt hat.

      Die meisten Goldexperten tendieren wie Andrew Smith (Das war bis vor kurzer Zeit, der weltgrösste Goldkritiker überhaupt.TG) von Mitsui Global Precoius Metals zu der Einschätzung, dass im heutigen Umfeld weitere Sprünge des Goldpreises wahrscheinlich sind, auch wenn ein Krieg gegen den Irak inzwischen im Preis enthalten sei. Ingrid Sternby von Barclays Capital, sieht zwar nach den jüngsten Zugewinnen keine durchgreifenden Anzeichen für eine weitere Preiserholung. Allerdings glaubt auch sie, dass das Edelmetall schon wegen des möglichen Krieges im Irak und der Dollarschwäche kein größeres Rückschlagrisiko in sich birgt.
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 14:20:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      Grausam, dieser von Dr. Richebächer prognostizierte Niedergang der US-Ökonomie.:D
      Ausschliesslich die Weltdepression der 30er Jahre ist in diesem Zusammenhang lt. Richebächer der Präzedenzfall.

      Avatar
      schrieb am 29.12.02 14:24:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Thema:
      Die Stärke der USA ist vornehmlich die Stärke ihrer technologischen Entwicklung und Forschung
      .
      Zukunftstechnologien, die Erfindung und Herstellung innovativer Podukte sind der Motor und die Basis der wirtschaftlichen Entwicklung.

      Das Negativ-Beispiel ist Deutschland:
      So ist etwa der Untergang des Neuen Marktes ist wesentlich zurückzuführen auf die Unfähigkeit Deutschlands,
      vornehmlich gegen die USA in den Zukunftstechnologien (Software- und Computer-,
      Speicher-, Netzwerk-, Halbleiter-, Biotechnologien ETC.) konkurrieren zu können
      .

      Ich verweise auf die Dominanz der USA bei der Vergabe der Nobel-Preise gerade in der Grundlagenforschung (Physik, Chemie)
      und die Mittelklassigkeit deutscher Forschung auf diesem Gebiete.

      Deutsche Physik-Preisträger der letzten Jahre sind regelmässig in den USA tätig
      Horst Störmer
      http://www.lucent.de/Apps/Emea/Country/countrycenterde.nsf/W…

      http://www.phys.columbia.edu/faculty/stormer.htm
      Email: [email]horst@phys.columbia.edu[/email] [/B][/QUOTE]

      Wolfgang Ketterle
      http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/0,1367,MAG-0-1…)
      http://rleweb.mit.edu/rlestaff/p-kett.htm.

      Der doch etwas rückwärtsgewandte, altväterliche Dr. Richebächer, der jetzt so gerne bei den in Mode gekommenen US-bashern zitiert wird (ohne dass man ihn je richtig verstanden hat) sieht, "die vorherrschende Rolle der USA" sehr ungerne und prophezeit dessen "wirtschaftlichen Niedergang".

      Dieser Herr sieht "in der Geschichte nur einen Präzedenzfall: die Weltdepression der
      30er Jahre."

      Dass die Dominanz der USA nahezu einzig und alleine auf seiner Vorherrschaft
      im wissenschaftlich-technologischen Sektor begründet ist und war,
      wird von diesem doch etwas weltfremden Herrn nicht begriffen
      .

      Dies ist das Resultat davon,
      dass man sich mehr mit der Geschichte der Wirtschaftsphilosophie
      als mit der Historie der Technologie-Entwicklung befasst
      und vor allem seine ökonomischen Implikationen nicht begreift.

      Auch in den Zwanzigern dominierten die USA im Bereich der Technologie.
      Übertreibungen an der Börsen nach grundsätzlichen, hochinnovativen Schüben im technologischen Sektor sind nur schwer vermeidbar (Stichwort: Menschliche "Gier").

      Es soll auf die Zeit des Aufbaus des Eisenbahn-Netzwerke, des Beginns der Kolonialzeit (z.B.: http://www.oldest-share.com/) ETC. verwiesen werden.

      Die Fähigkeit der Amerikaner, diese Grundlagenforschung
      in marktreife, auf internationalen Märkten konkurrenzfähige Produkte umzusetzen, sollte nicht unerwähnt bleiben.

      Prof. Scheer, von der IDS Scheer AG, der seit November 1999 Beauftragter des Ministerpräsidenten des Saarlandes für Innovation, Technologie und Forschung ist, beschreibt das angesprochene Problem drastisch:

      ZITAT:

      Der Neue Markt ist mehr als ein Börsenproblem
      (...)
      Mit der Umbenennung des Neuen Marktes drückt man sich um die bittere Wahrheit herum: Das Ende des Neuen Marktes ist das Eingeständnis, dass Deutschland kein Innovationsland ist. Die Versprechungen und Erwartungen, aus Deutschland innovative Produktideen in Markterfolge umzusetzen, sind nicht erfüllt worden. Mit dem Neuen Markt ist mehr gescheitert als ein Börsensegment. Es rüttelt an den Grundpfeilern der Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und an der Effizienz der Forschungspolitik.

      Ein Blick zurück

      Der Start des Neuen Marktes im März 1997 war ein deutliches Signal, dass man in Deutschland endlich begriffen hatte, wie wichtig Wagniskapital und die Börse für junge Unternehmen sind. Er sollte Bedingungen schaffen, um in neuen Innovationsthemen vorne mit dabei zu sein und internationale Markterfolge finanzieren zu können .

      Aus den Fehlern der Computer-Ära wollte man lernen: In den 80er Jahren, als der Computermarkt international aufgeteilt wurde und die IT-Erfindungen weltweit Wirtschaft und Gesellschaft veränderten, hatte Deutschland viel von seiner einstigen Innovationskraft verloren. Die alten Unternehmen waren der Dynamik junger amerikanischer Hard- und Softwareanbieter nicht gewachsen. Bei jungen Deutschen war Unternehmertum „out“ und diejenigen, die eine Unternehmensgründung wagten, hatten es ungleich schwerer als ihre Mitbewerber in den USA.

      Drüben entstanden früh Campus-Unternehmen, die Risikokapital erhielten. Große Anbieter wie Dell, Microsoft, IBM, Oracle – um nur wenige zu nennen – dominieren heute die IT-Märkte und sind Zugpferde für amerikanische Jungunternehmen, deren Produkte sie mit vertreiben. Das deutsche Erfolgsbeispiel SAP kann die US-Übermacht im IT-Markt alleine nicht ausgleichen.
      (...)

      Neues Börsensegment sollte vieles in Schwung bringen

      Das vor allem für Technologiewerte gegründete Börsensegment sollte deshalb vieles in Schwung bringen und junge Menschen wieder ermutigen, Unternehmen zu gründen. Die Zufuhr von Wachstumskapital sollte die Entwicklung der Unternehmen ermöglichen. In neuen, noch unbesetzten Marktsegmenten mit teils großen Wachstumsperspektiven wie e-Commerce, e-learning, Biotechnologie, Multimedia, Logistik und Prozessoptimierung trat eine junge Generation an, die etwas „unternehmen“ wollte. Der Neue Markt trug der Erkenntnis Rechnung, dass Zukunftstechnologien der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung sind und Innovation durch junge Unternehmen gefördert wird. Die Gründungswelle um das Jahr 2000 zeigte die ersten Erfolge.

      Heute blicken wir auf einen Scherbenhaufen. Die Wachstumsbörse hat nur ganz wenige Produkte „made in Germany“ international erfolgreich platzieren können, die in Einzelfällen sogar eine führende Rolle in Teilmärkten einnehmen. Doch auf breiter Front hat es Deutschland nicht geschafft, in den neuen Hightech-Gebieten global vertreten zu sein. Das ist die eigentlich schlechte Botschaft. Wieder ist es trotz einer Grundlagenforschung von Weltruhm und Milliarden an Fördermitteln nicht gelungen, in großem Stil aus der Forschung marktreife Produkte zu entwickeln.

      Blick auf einen Scherbenhaufen

      Hier liegt das Versagen. Und das wird die Änderung des Labels nicht vertuschen oder gar ändern können. Internationale Investoren kommen nicht deshalb zurück, weil Unternehmen die Höhe der Vorstandsgehälter veröffentlichen. Für junge Menschen, die ein Unternehmen gründen wollen, ist es nicht sehr motivierend, wenn weniger ihre innovative Idee beurteilt wird als die Fähigkeit, komplizierte Zahlenwerke zu erstellen. Es ist sogar zu befürchten, dass sich Analysten aufgrund der formalen Kriterien weiterhin darin bestärkt sehen, Unternehmen nach Finanzzahlen anstatt nach ihrer Innovationskraft zu bewerten.

      Einmal mehr hat Deutschland als Innovationsstandort versagt. Es fehlt eine intakte Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung über die Prototypentwicklung und Produktentstehung bis zur Vermarktung, in welcher Risikokapital und Börsengänge ein wichtiges Glied bilden. Ohne finanzielle Schubkraft aber können sich Spinoff-Unternehmen aus der Forschung in einer zunehmend globalisierten Wirtschaft nicht erfolgreich etablieren.

      Einige Nemax-50-Unternehmen werden den Sprung ins Premiumsegment schaffen und bei besserem Börsenumfeld und weiter guten Ergebnissen davon auch profitieren. Die Mehrzahl wird es aber nicht retten.
      Das zarte Pflänzchen Neuer Markt ist verwelkt, bevor es Früchte tragen kann. Weil der Boden, aus dem es gepflanzt wurde, zu sauer ist.
      http://www.wiwo.de/wiwowwwangebot/fn/ww/SH/0/sfn/buildww/cn/…

      ZITAT-ENDE, 30.09.2002, wirtschaftswoche.de

      PS 1:
      Zukunftstechnologien sind also der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung.
      Ein Land, welches in der Entwicklung dieser Technologien versagt, hat keine oder lediglich reduzierte Zukunftsaussichten.

      Ein Land, welches die Entwicklung in diesen Bereichen bestimmt und auch weiterhin forciert, wird auch weiterhin dominieren

      Dies auf beiden Gebieten: dem der Technologie und halt auch dem der Ökonmie.

      So einfach ist das.

      Der "weltberühmte" Dr. Richebächer wird dies nie verstehen.

      PS 2:
      Der "stern" titelte heute mit "Generation Arbeitslos" - gemeint sind die
      Menschen um die 30, die jetzt ihre Jobs verlieren.

      PS 3:
      Herrlich und vielsagend, dass man gerade jetzt auf "hochinnovative und zukunftsorientierte" Mega-Investments wie GOLD und GOLDMinen rekurriert
      und sich dabei auch gerne auf diesen Propheten des wirtschaftlichen Niedergangs letztendlich der Weltökonmie beruft.
      ------------------------------------------------------------------------------------------------
      3.)
      Thema:
      Erschreckend - dieser Niedergang der US-amerikanischen Industrie.:D
      Erstaunlich - diese durchgehend überlegene Leistungsfähigkeit der Rest-Welt
      :hihi

      ftd.de, Mo, 23.12.02
      Kolumne: Weltwirtschaft in der Schieflage
      Von Martin Wolf

      Der Aufschwung 2003 soll wieder aus Amerika kommen, doch den USA droht eine Schuldenfalle. Europa muss endlich handeln.

      Im Jahr 2001 haben die Vereinigten Staaten 31 Prozent der Weltwirtschaftsleistung erwirtschaftet;
      die Europäische Union hat 26 Prozent beigetragen,
      die Japaner 15 Prozent.

      Mit einem Anteil von insgesamt 72 Prozent dominieren die drei Großen die gesamte Weltwirtschaft.


      Dennoch haben a l l e i n die USA einen merklichen Aufschwung zu Wege gebracht.


      Wenn die Prognosen der OECD sich bewahrheiten, werden die USA in diesem Jahr 52 Prozent des weltweiten Nachfrageanstiegs generieren.


      Die gesamte Inlandsnachfrage der Vereinigten Staaten wird den Schätzungen zufolge voraussichtlich um 2,8 Prozent wachsen,

      in der EU werden es nur 0,7 Prozent und in der Euro-Zone lediglich 0,4 Prozent sein.

      In J a p a n wird die Nachfrage sogar um 1,4 Prozent sinken
      .


      Dennoch ist George W. Bush mit der Leistung seines Landes nicht zufrieden. Mit der Absetzung seines Finanzministers Paul O’Neill und seines Wirtschaftsberaters Lawrence Lindsey hat der Präsident seinen Wunsch nach einem Neuanfang deutlich gemacht. Vom neuen Finanzminister John Snow und dem Chef des Nationalen Wirtschaftsrats, Stephen Friedman, erwartet er nun die Vorbereitung weiterer Maßnahmen, vor allem von Steuersenkungen. Bush erinnert sich gut an das Schicksal seines Vaters: der war ruhmreich im Krieg, aber unrühmlich in Sachen Wirtschaft - und wurde daher nicht wieder gewählt.

      Nachfrage muss zunehmen

      Da die Produktivität in den USA rasch wächst, muss die Nachfrage zunehmen: Um die Arbeitslosenrate, die heute bei sechs Prozent liegt, zu senken, müsste die Wirtschaft um mehr als 3,5 Prozent wachsen. Ein großer Nachfrageschub kann kurzfristig nur von den Privathaushalten und von der Regierung kommen. Die Fed tut, was sie kann, damit die Privathaushalte Kredite aufnehmen und konsumieren. Ausgerüstet mit ihren angebotsorientierten Wirtschaftstheorien werden die Republikaner - nachdem sie nun neben dem Weißen Haus auch den Kongress kontrollieren - mit Steuersenkungen nachhelfen. Um die Folgen abschätzen zu können, ist es hilfreich, das Verhältnis zwischen Einkommen und Ausgaben im Außenhandel, im öffentlichen und im privaten Sektor zu betrachten. Rechnet man sie gegeneinander auf, müsste am Ende null herauskommen.

      Alles in allem liegen die Ausgaben der Amerikaner gegenwärtig knapp fünf Prozent über ihrem Einkommen. Diese Differenz ist das Leistungsbilanzdefizit. Es entspricht zugleich dem Nettokapitalzufluss und dem Kaufkraftimpuls der USA für die Weltwirtschaft.

      Bis zum Jahr 2000 war das Pendant zum Leistungsbilanzdefizit allein die Verschuldung des Privatsektors. Sie überstieg das Leistungsbilanzdefizit von 5,5 Prozent des BIP sogar noch, da der öffentliche Sektor Überschüsse erwirtschaftete. Nach einer Studie der Ökonomin Wynne Godley erreichte das Defizit des Privatsektors 2000 einen historischen Rekordstand. Der Swing vom Überschuss zum Defizit in den 90er Jahren betrug 11,5 Prozent des BIP, ein Indiz dafür, wie rasant die Ausgaben den Einkommen voraneilten.

      Rezession befürchtet

      Dann platzte die Aktienblase. Im dritten Quartal dieses Jahres war das Defizit des Privatsektors auf magere 1,3 Prozent des BIP gesunken. Aber wegen der schwachen globalen Nachfrage und des starken Dollar wuchs das Leistungsbilanzdefizit statt zu schrumpfen. Der öffentliche Sektor sprang für die Privaten ein, indem er innerhalb von zwei Jahren von einem bescheidenen Überschuss zu einem enormen Defizit von fünf Prozent des BIP wechselte. Wäre das nicht passiert, wäre es zu einer tiefen Rezession gekommen.

      Kurzfristig ist der private Sektor das größere Problem. Bisher haben allein bei den Unternehmen Anpassungen stattgefunden. Unter dem Druck sinkender Rentabilität und fallender Aktienkurse haben sie ihre Ausgaben drastisch zurückgefahren. Seit dem Jahr 2000 ist der gleitende Durchschnitt ihres Finanzierungsdefizits von 3,6 Prozent des BIP auf nahe null gesunken. Dem standen natürlich Investitionskürzungen gegenüber.

      Die privaten Haushalte machen weiter wie bisher. Im historischen Durchschnitt hat dieser Sektor einen Überschuss von drei Prozent des BIP erwirtschaftet. In den vergangenen drei Jahren ergab sich dagegen ein Defizit von nahezu zwei Prozent. Diese Entwicklung stützte den Konsum, der 2002 voraussichtlich um mehr als drei Prozent anzieht. Damit die Privathaushalte ihre Ausgaben relativ zum Einkommen stabil halten können, müssen sie sich weiter stark verschulden.

      Schuldenfalle droht

      Damit die Nachfrage trotz schwacher Exporte und Investitionen weiterhin für ein US-Wachstum von vier Prozent reicht, müssen die Schulden der Regierung, der Privathaushalte und die Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland rapide steigen. Es droht eine dreifache Schuldenfalle.

      Erstens: Sollte sich das Leistungsbilanzdefizit tatsächlich bei fünf Prozent des BIP einpendeln, würden die US-Nettoauslandsverpflichtungen in weniger als fünf Jahren über 50 Prozent des BIP erreichen. Zweitens: Sollten der Haushaltssektor zu seinem ursprünglichen Überschuss zurückfinden und die Defizite der Unternehmen und der Leistungsbilanz auf dem jetzigen Niveau bleiben, wird das Defizit des öffentlichen Sektors notgedrungen acht Prozent des BIP erreichen. Ein Albtraum? In der Tat, der aus Japan bekannte Albtraum.

      Der einfachste Ausweg - ein drastischer Abbau des Leistungsbilanzdefizits - würde die Anpassungslasten schmerzlich auf den Rest der Welt verschieben.

      Schwierigkeiten

      Wie aber kann sich die Welt dieser dreifachen Falle entziehen? Auf jeden Fall nur unter größten Schwierigkeiten, solange die Nachfrage in den anderen großen Volkswirtschaften so schwach bleibt.

      Von J a p a n kann auch mittelfristig nichts erwartet werden. Auf Sicht ist es für seine Wirtschaft unmöglich, den Sparüberschuss der japanischen Privathaushalte aufzunehmen. Mit der richtigen Politik wird im besten Fall ein noch höherer Leistungsbilanzüberschuss an die Stelle des Staatsdefizits treten. Dazu bräuchte es eine expansivere Geldpolitik, was kurzfristig zu einem schwächeren Yen führen würde.

      Der Übeltäter ist die Euro-Zone, und vor allem D e u t s c h l a n d . Die jüngste Analyse der OECD zur deutschen Wirtschaft konstatiert, dass die Inlandsnachfrage im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent gesunken ist, und geht davon aus, dass sie in diesem Jahr um weitere 1,1 Prozent schrumpfen wird. Mit diesem Siechtum einer Volkswirtschaft, die für ein Drittel des BIP der Euro-Zone verantwortlich ist, ist die Schwäche der gesamten Zone unausweichlich. Die OECD prognostiziert, dass die Nachfrage in Deutschland im kommenden Jahr um 1,8 Prozent wachsen wird. Das ist nicht einmal genug, um der Schwäche im Inland entgegenzusteuern, geschweige denn um die Anpassung in den USA zu erleichtern.

      Schicksal hängt an Bush

      Derzeit hängt das Schicksal der Weltwirtschaft daher davon ab, inwieweit es Bush und der Fed gelingt, die US-Nachfrage zu steigern. Auf lange Sicht aber wird sich die Position der USA verändern. Schon allein deshalb muss Europa einen Weg finden, um die Inlandsnachfrage zu stärken. Wenn es dies nicht über den privaten Sektor schafft, dann wird es mit Hilfe des öffentlichen Sektors handeln müssen.

      Verzweifelte Versuche, die Etatdefizite in der Euro-Zone entsprechend dem Stabilitätspakt zu senken, werden derzeit mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit Rezessionen verstärken als private Aktivität anregen. Letzteres kann allenfalls geschehen, wenn die Europäische Zentralbank bereit wäre, zum Ausgleich eines vereinbarten Sparkurses eine weitaus aggressivere Geldpolitik à la Fed zu betreiben.

      Absehbar ist eine schwache weltweite Erholung, die durch eine immer unhaltbarere Position der USA getrieben wird. Selbst dieser ungleichgewichtige Aufschwung ist aber gefährdet, beispielsweise durch einen Krieg gegen Irak. Nach einer Analyse des "Centre of Strategic and International Studies" in Washington könnte der Ölpreis auf 40 $ pro Barrel hochspringen, wenn ein Krieg bis zu vier Monate dauert. Das würde die Weltwirtschaft an den Rand einer Rezession treiben. Hinzu kommen finanzielle Risiken: Der IWF hat jüngst auf Schwächen im japanischen und europäischen Finanzsektor hingewiesen. Weitere Einbrüche an den Aktienmärkten sind möglich. Eine andere Gefahr besteht in dem Zusammenbruch eines Schwellenlands, beispielsweise Brasilien.

      Aber diese Risiken sind nicht das Entscheidende. Wichtiger ist die Erkenntnis, dass die Welt von einer unhaltbaren Entwicklung in den USA abhängt. Je länger dies weitergeht, desto schmerzhafter wird am Ende die Anpassung.

      Die USA tun, was sie können.

      Japan ist weitgehend handlungsunfähig.:hihi

      Es ist Zeit für Europa, endlich Verantwortung zu übernehmen
      .
      http://www.ftd.de/pw/in/1040396556018.html?nv=cd-divnews
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 14:34:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Thema: Was treibt eigentlich die volkswirtschaftliche Entwicklung voran??
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Zwischen EU und USA wächst Abstand der Forschungsausgaben
      Der Vorsprung der Vereinigten Staaten bei den Forschungsausgaben gegenüber Europa hat sich weiter vergrößert


      Brüssel - Mit 164 Milliarden Euro wiesen die Investitionen in die Forschung in der EU einen Rückstand gegenüber den USA um 100 Milliarden Euro auf. Dies folgt aus einer Übersicht, die Forschungskommissar Philippe Busquin gestern in Brüssel vorlegte. Er sprach von einer bedenklichen Entwicklung und appellierte an die Wirtschaft, mehr zu forschen.

      Ohne stärkere Anstrengungen des Privatsektors werde das Ziel der Union, drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung aufzuwenden, verfehlt, so Busquin. Auf Grund rückläufiger Investitionen in Frankreich, Italien und Großbritannien stagniert der Anteil bei zwei Prozent. Gute Noten gab der EU-Kommissar aber Finnland und Schweden, die jeweils mehr als drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Forschung ausgeben. Unter den 15 EU-Staaten nimmt Deutschland mit einem Anteil von 2,5 Prozent Platz drei ein. In beiden skandinavischen Ländern, in der Bundesrepublik und in Belgien steuert der Privatsektor mehr als zwei Drittel zu den gesamten Forschungsausgaben bei. Schlusslichter sind Portugal und Griechenland, in denen weniger als ein Viertel der Forschungsmittel aus privaten Quellen stammen.

      Busquin erläuterte auch das sechste europäische Forschungsrahmenprogramm, für das bis 2006 rund 17,5 Milliarden Euro vorgesehen sind. Der Löwenanteil der Forschungsmittel ist mit 3,6 Milliarden Euro für Informations- und Kommunikationstechnologien reserviert. Es folgt die Biotechnologie mit 2,2 Milliarden Euro vor dem Forschungsfeld "nachhaltige Entwicklung", das Energie, Transport und Ökosysteme einschließt. Zur Biotechnologie stellte Busquin klar, dass hier bei der Förderung von Forschungsprojekten die jeweiligen nationalen rechtlichen Regelungen maßgeblich seien. epd

      http://www.welt.de/daten/2002/06/28/0628ws341004.htx?search=…

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      Avatar
      schrieb am 29.12.02 14:38:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Wie gesagt:

      ALLES AUF PUMP - mehr Schein als Sein
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 14:47:08
      Beitrag Nr. 7 ()
      Zu #1: der Mann heisst Richbächer.
      Wer nicht einmal den Namen seines Idols schreiben kann, diskreditiert sich selber.

      Im Rahmen jeder wissenschaftlichen Diskussion existieren
      die unterschiedlichsten Theorien, dominierende Theoreme, Aussenseiter-Theoreme, unterschiedlichste Schulen gibt.

      Herr Richebächer vertritt eine Aussenseiter-Position
      und tritt im Wissenschafts- und Forschungsbetrieb nicht in Erscheinung. Die letzten Buch-Publikationen liegen lange zurück.

      Leute wie Richebächer finden immer und gerade in Rezessionszeiten Gehör.

      Hinzu kommen haarsträubende Auffassungen, die durch ihr provokante Formulierungen nicht richtiger werden.

      Statt Richebächer nachzuschwadronieren,
      sollte man sich selbst einmal mit den Kerndaten der Betriebs- und Volkswirtschaft befassen.

      Ich gehe auf ein paar Dinge ein, weil es für mich selbst mal wieder überlegenswert ist und in #1 erwähnt werden.

      1.)
      Zum Thema Produktivität.

      Ohne die Fortschritte der Produktivität durch die modernen Technolgien würden die meisten noch 16 Stunden am Tag für einen Hungerlohn arbeiten.

      Produktivität ist ein KERN-Datum der Betriebs-und Volkwirtschaft.

      Der effektivste Antreiber der Entwicklung der Produktivität ist die technologische Weiterentwicklung:
      Ohne den technologischen Fortschritt von Produktivität
      gäbe es keinen Fortschritt des meschlichen Wohlstandes, keine Arbeitszeitverkürzungen, keine Lohnerhöhungen, keine Senkung der Lohnstückkosten, keine Abnahme von Unternehmenskosten, keine Erhöhung der Unternehmensgewinne ETC.

      Dies bedeutet wesentlich auch weiteres volkswirtschaftliches Wachstum.

      Motor dieser Entwicklung sind Investitionen in Technologie, in einen modernen Maschinen-Park, in das Wissen der Beschäftigten, Kostensenkungen, Effizienz-Steigerungen.
      Auch Entlassungen, Aufgabe ganzer Geschäftsbereiche können Produktivität und Gewinnwachstum erhöhen.

      ZITATE:
      23.10.02
      Greenspan: Produktivität weiterhin stark, boerse-go.de
      Das Produktivitätswachstum der vergangenen Jahre sollte auch in Zukunft Bestand haben, teilte der Chef der US-Zentralbank, Alan Greenspan, heute in Washington vor Repräsentanten des Department of Labor und American Enterprise Institute mit.

      Greenspan sagte, dass es schwer sei, wie groß der Anteil der jüngsten Anstiege von dem "Fettabbau" und der "Reorganisierung der Unternehmen" komme,
      sagte aber, dass bei dem Versuch, durch bloße Kostensenkungen Produktivitätszuwächse erreichen zu können, Beschränkungen gebe.

      "Unternehmer können nicht endlos Kosten senken, ohne einmal die Produktion zu kürzen oder neue Technologien durch Investitionen anzuerkennen und sie aufrecht zu erhalten," sagt Greenspan und spricht damit die starken Kostensenkungsmaßnahmen an, die Unternehmer aufgrund der schwachen Marktlage durchführen mussten.

      Alles in Allem wies Greenspan darauf hin, dass das Produktivitätswachstum in einer besseren Verfassung sei, als es viele erwartet hätten. Die jüngsten Erwartungen hinsichtlich des Produktivitätswachstums seien "nicht angebracht," allerdings sei das Wachstum der letzten Jahre auch weiter zu erwarten.
      --------------------------------------------------------
      Greenspan erstaunt über hohes Produktivitätswachstum

      Washington (vwd) - Der Chairman der Federal Reserve, Alan Greenspan, hat sich erstaunt darüber geäußert, dass die Produktivität der US-Wirtschaft trotz schwieriger Bedingungen weiter schnell gewachsen ist.
      In einer Rede vor dem American Enterprise Institute sagte Greenspan am Mittwoch, es sei trotzdem plausibel, für die nächsten acht bis zehn Jahre ein Produktivitätswachstum von jährlich 2,00 bis 2,75 Prozent anzunehmen, wie die Fed das tue. Das würde auch bedeuten, dass der größte Teil oder sogar 100 Prozent des seit 1995 verzeichneten Produktivitätszuwachses nachhaltig seien.

      Die Produktivität der US-Wirtschaft war im ersten Quartal dieses Jahres um 8,6 Prozent und im zweiten um 1,5 Prozent gewachsen,
      während sich das Wirtschaftswachstum in diesen Zeiträumen auf 5,0 bzw 1,3 Prozent belief.

      vwd/23.10.02
      --------------------------------------------------------
      Produktivität
      Amerikanische Bezeichnung: Productivity

      Indikator: Es wird die Veränderung der Produktivität gemessen. Dabei wird Produktivität als die von US-Amerikanern produzierten Mengen pro Stunde definiert. Zudem werden die Lohnstückkosten angegeben.

      Quelle: US-Arbeitsministerium

      Veröffentlichung: Quartalsweise, jeweils in den ersten zwei Wochen im Februar, Mai, August und November.
      Bedeutung für die Aktienmärkte: Mäßig, der Indikator bewegt nur manchmal die Märkte.
      http://www.sueddeutsche.de/index.php?url=wirtschaft/dossier/…

      http://www.markt-daten.de/Kalender/Indikatoren/prod-costs.ht…

      USA: Wachstum der Produktivität stützt Gewinne

      In den USA ist die Produktivität je Arbeitsstunde im Schnitt der letzten vier Quartale um 5,5 % gewachsen. Der Arbeitsmarkt hat davon allerdings nicht profitiert; vielmehr ist die Beschäftigtenzahl in dieser Zeit leicht gesunken.

      Grund dafür ist die vergleichsweise moderate Zunahme der Nachfrage. Sie hat die US-Unternehmen veranlaßt, durch aggressive Umstrukturierungen die vorhandenen Arbeitskräfte produktiver einzusetzen. Das dadurch angestoßene kräftige Produktivitätswachstum führte nicht zu höheren Löhnen, so daß die Lohnstückkosten in der US-Wirtschaft zurückgingen.

      Obwohl die Absatzpreise in den USA weitgehend stabil blieben, hat sich damit die Ertragslage der amerikanischen Unternehmen in den letzten vier Quartalen von der Lohnkostenseite her verbessert. Über steigende Reallöhne sollte dies mittelfristig auch zu wieder mehr Beschäftigung in den USA führen.
      http://www.faz.net/s/Rub1077764ADADC436D8B245BB273C0854B/Doc…

      USA: Starker Produktivitätsanstieg – kaum Besserung am Arbeitsmarkt

      • Der starke Anstieg der Produktivität, der sich in
      einem geringen Beschäftigungswachstum
      widerspiegelt, ist unseres Erachtens nicht für
      den derzeitigen Konjunkturrückschlag verantwortlich.

      • In den Aufschwungphasen der Vergangenheit
      gingen starke Produktivitätszuwächse in der
      Regel mit einer spürbar steigenden Nachfrage
      nach Arbeitskräften einher.
      In Erholungen ohne
      eine durchgreifende Besserung am Arbeitsmarkt
      fielen dagegen zumeist durch die Produktivitätsgewinne
      schwach aus.

      • Ursachen für die aktuelle Konjunkturabschwächung
      sind die Rückschläge an den Finanzmärkten
      (insb. die Aktienmarktverluste) sowie
      andere, die Nachfrage bremsende Faktoren.

      • Bemühungen zur Senkung der Kosten spiegeln
      sich in einem bislang nur sehr verhaltenen
      Wachstum der Beschäftigung.
      Die kräftigen Produktivitätsgewinne
      dürften sich künftig jedoch
      in höheren Löhnen und Gewinnen niederschlagen
      und positiv auf das Wachstum auswirken.
      http://www.faz.net/dynamic/microsites/deuba20021128175248/us…

      ZITAT-ENDE

      Nun soll also der Einsatz von Computer-Hardware, betriebswirtschaftlicher Software und Netzwerk-Technik in den 80ern und 90ern keinen Einfluss auf die Entwicklung der Produktivität gehabt haben?

      Man sollte sich mit der Gewinn- und Wachstumsentwicklung der grossen HiTec-Spieler (Microsoft, Dell, Cisco et.) doch bitte mal beschäftigen.

      Weitere Sätze zu diesem Thema erspare ich mir.
      -----------------------------------------------------------------------------------------------
      2.)
      Bevor man die Total-Kritik von Richebächer an den
      hedonische Messverfahren nachbetet,
      sollte man sich besser damit befassen, worum es denn eigentlich geht
      :

      Richebächer-ZITAT:
      Hedonischer Preisindex und andere Operationen

      Die Amerikaner haben in den 80er Jahren beschlossen, bei der Berechnung der Investitionsrate mehr und mehr Qualitätsverbesserungen zu berücksichtigen, und das nennen sie den hedonischen Preisindex.

      Beim Computer war das nun schon seit Jahren im Gang, aber ab 1995 begann eine förmliche Explosion in den Computerleistungen. Ich bin da ein totaler Laie:D, aber es geht wohl um Memory (Speicherkapazität) und um Geschwindigkeit und alle diese Dinge. Das explodierte. Und mit der Computerleistung explodierte die Berechnung der Investitions- und Produktionszahlen für Computer
      .
      Richebächer-ZITAT-ENDE

      Auch in diesem Falle ist Dr. Richebächer nicht auf der Höhe der Zeit:

      Hedonische Messverfahren werden seit längerem in der Wirtschaftsstatistik und Ökonometrie zur P r e i s index-Messung international diskutiert und eingesetzt.

      Was ist der Sinn der Sache?
      Die hedonische Methode ist ein spezielle Methode
      der Qualitätsbereinigung und "eignet sich vor allem für innovative technische Güter, die einem raschen Fortschritt unterliegen und die nicht über einen längeren Zeitraum mit identischer Qualität beobachtet werden können" - wie etwa Birnen oder Eier, Brot und Mehl.

      Welches Problem liegt zugrunde?
      Wie lässt sich in der statistischen Preismessung die Tatsache berücksichtigen, dass ein neues Auto oder ein neuer PC zwar erhebliche Qualitätsverbesserungen enthalten können, der Verkaufs p r e i s im Vergleich zum Vorgängermodell aber kaum gestiegen ist oder sogar niedriger liegt?


      Weitere ZITATE:

      "Wenn P r e i s änderungen auf den Märkten von der Statistik nicht richtig erfaßt werden, kann dies zu folgenschweren Fehleinschätzungen führen.

      In der deutschen amtlichen Statistik werden zur Berechnung z.B. von Geldwertstabilität, realen Veränderungsraten des Bruttoinlandproduktes oder der Investitionen Preisindizes verwendet, die reine Preisänderungen vor allem dann nicht genau abbilden können, wenn diese mit Qualitätsänderungen bei einem Produkt einhergehen.

      Besonders Güter, die einem raschen Wandel unterliegen, wie High-Tech-Produkte, Personal Computer oder Software, stellen für die Preisstatistik ein Problem dar. Eine Lösung können sogenannte hedonische Preisindizes bieten.

      In Deutschland ist sowohl das Problembewußtsein als auch die konkrete Arbeit an verbesserten Meßmethoden noch zu wenig entwickelt - im Gegensatz zu anderen Ländern, insbesondere den USA...
      http://www.zew.de/de/publikationen/publikation.php3?action=d…

      Statistisches Bundesamt.
      Erstmals hedonische Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik

      WIESBADEN – Mit der Einführung der so genannten "hedonischen Methode" hat das Statistische Bundesamt die deutsche Preisstatistik um ein zusätzliches Verfahren der Qualitätsbereinigung erweitert
      .(...):D
      In den USA werden hedonische Methoden zur Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik seit längerer Zeit eingesetzt. Das führte dort zu einem geringeren Anstieg der Preisindizes und einer höheren Zuwachsrate des realen Wirtschaftswachstums.(...)
      http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2002/p2450051.htm

      Siehe auch:

      Preismessung und technischer Fortschritt
      http://www.zew.de/de/publikationen/publikation.php3?action=d…

      ZEW-Konferenz zur Reform der Preismessung: Transparentere Statistik erhöht Treffsicherheit der Wirtschaftspolitik
      Ist das Wirtschaftswachstum der USA gar nicht so viel größer als das in Deutschland oder in der EU? Liegt die deutsche Inflationsrate möglicherweise niedriger als von der Statistik ausgewiesen?
      http://www.zew.de/de/presse/presse.php3?action=article_show&…

      Einsatzmöglichkeiten hedonischer Techniken in der amtlichen Verbraucherpreisstatistik
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…

      Informationstechnologie - Preisentwicklung und Produktivitätseffekte
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…

      European Hedonic Centre
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…

      Paneldatenmodelle für die Analyse differenzierter Produktmärkte
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…

      Das US-Arbeitsministerium stellt dies Daten regelmässig für die USA zur Verfügung:
      http://www.markt-daten.de/Kalender/.../prod-costs.htm
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 14:48:59
      Beitrag Nr. 8 ()
      Korrektur: Richebächer
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 15:04:40
      Beitrag Nr. 9 ()
      Richebacher, Richbächer, Richebächer

      Wieviele Variationen kommen denn da noch:cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 15:48:44
      Beitrag Nr. 10 ()
      ZITAT aus einem anderen board:
      ----------------------------------------------------------
      RIVA
      ursus basilensis
      Registriert seit: Jul 2002
      Beiträge: 6944
      367 erstellt am 28.12.2002 um 23:18 Uhr.
      --------------------------------------------------------------------------------
      (...)
      Die National Science Foundation der USA wird ihre Forschungsausgaben bis 2006 verdoppelt haben (Beginn des Programms 2001).
      In Deutschland wird für 2003 soeben die dritte Nullrunde im Etat für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung gefahren. (...)

      Und noch was:
      Wenn die Europäer nicht demnächst ihre arroganten und besserwisserischen Aersche hochbekommen, wird Amerika in etwa 5 Jahren einen technologischen Vorsprung in IT, Microtechnologies und Life Sciences aufweisen, der die alte Welt als ein possierliches, da nicht so heruntergekommenes traditionalistisches Auslaufmodell erscheinen lassen wird.

      Und daran werden weder Eure verquasten Weltuntergangsszenarien noch Euer völlig hirnloses Amerika-Gebashe etwas ändern...


      (...)
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 15:49:54
      Beitrag Nr. 11 ()
      @nasdaq 10 Dausend

      "Zu #1: der Mann heisst Richbächer.
      Wer nicht einmal den Namen seines Idols schreiben kann, diskreditiert sich selber."

      "Korrektur: Richebächer"


      Tja, Spiegel schreibt man mit "ie", Herr Oberlehrer


      Aber ich glaube bei der Kernaussage ist die korrekte Schreibweise des Namens wohl nebensächlich.
      Ich nahms halt aus der Übersetzung, die so schlecht nicht ist.
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 16:11:43
      Beitrag Nr. 12 ()
      Quelle: http://www.christiansciencemonitor.com/2002/1227/p01s04-usec…

      Deepest state deficits in 50 years

      States are poised for another round of belt-tightening next month, but they`re rapidly running out of notches.

      By Linda Feldmann and Liz Marlantes | Staff writers of The Christian Science Monitor

      WASHINGTON – A visit to the website stateline.org, which tracks news from the states, can be a sobering experience. Here`s a sampling of recent headlines:
      From Oklahoma, "State plans for cuts up to 20 percent."

      From California, "More cuts face lawmakers."

      From Kansas, "Budget woes cut deep: Services for elderly, disabled will be reduced."

      When governors, many of them newly elected, and state legislators get down to business next month, they will face a sea of red ink in their budgets, and few pain-free solutions. Those on the front lines who will feel the cuts most are working poor families, children, and the elderly.

      Two Republican governors - Mike Huckabee of Arkansas and John Rowland of Connecticut, both fiscal conservatives - and one Democrat, Jim McGreevy of New Jersey, have already proposed major tax increases. Many states have already cut their budgets down to the bone and are draining their "rainy day" funds and money from the national tobacco settlement.

      These state deficits are the largest in more than 50 years, say budget-watchers. Already this year, states have grappled with nearly $50 billion in shortfalls and now face an additional $17.5 billion deficit before the fiscal year ends. In the next fiscal year, beginning July 1 in most states, the deficits will run between $60 billion and $85 billion - between 13 percent and 18 percent of state expenditures.

      "It`s a long-run structural problem, and it`s going to take states - [with] maybe even some help from the federal government - a number of years to work their way through it," says Raymond Sheppach, executive director of the National Governors Association. The situation is different from the last recession, in the early `90s, when the economic recovery solved the problem, he adds. "That`s just not going to happen this time."

      The problem, simply put, is that tax revenues are way down and costs are exploding, particularly in healthcare, which represents 30 percent of state budgets. Eleven states have cut or are considering cuts in their Medicaid programs, which provide healthcare to the poor. If they follow through with the reductions, a million low-income people will lose their health insurance, says the Washington-based Center on Budget and Policy Priorities. If additional states cut Medicaid, as expected, these numbers will swell.

      States may also end up cutting education spending, resulting in teacher layoffs and increased class sizes. Highway maintenance could halt. Kentucky has gone so far as to release some prisoners early. Other states are slowing down prosecutions, because there is no room in the courts or the prisons.

      Tax increases are another obvious measure, but there`s not a lot of enthusiasm for that. For new governors, there`s an advantage: You can blame your predecessor. "But the downside is you don`t want your first action as a new governor to be to raise people`s taxes," says Nicholas Jenny, state fiscal analyst at the Nelson Rockefeller Institute of Government in Albany, N.Y.

      "The philosophy has changed a lot among governors and legislators ... partly because of what happened to some of the people who raised taxes in the early `90s. [Former Gov.] Jim Florio of New Jersey is the great example of that - the backlash against him was very severe."

      What`s left is for governors to appeal to Washington, hat in hand. While 49 of the 50 states are barred from running deficits, the federal government faces no such prohibition. Besides, governors argue, the states owe at least part of this crisis to Washington, which has saddled them with unfunded mandates in education, healthcare, election reform, and homeland security. After 9/11, President Bush and the Congress promised $3.5 billion to the states to help train and equip "first responders" - police, firemen, rescue workers. Congress has yet to authorize the money.

      Bush`s 10-year tax cut has also cut into state revenues, because of the links between state and federal tax codes.

      To start, the governors want a one-time subsidy of $12 billion to cover the states` portion of Medicaid costs. So far, Washington has not been inclined to help. In the Congress that just ended, a bipartisan Senate plan to help the states died for lack of support from the White House and the House of Representatives.

      But when the 108th Congress convenes, just as governors and state legislatures sit down to start drawing up their 2004 budgets, the level of urgency will be a lot higher.

      Presidential politics could also intervene as the 2004 election approaches: If electoral-vote-rich states such as Pennsylvania and Michigan are perceived as being ignored by Washington, the Republicans could feel the heat.

      Some conservatives argue that a period of fiscal stringency would be good for the states, forcing them to act more like corporations. Stephen Moore, a proponent of supply-side economics, cites the case of Michigan in the early `90s, when Gov. John Engler (R) took office amid a recession and a budget deficit. Engler cut spending and taxes, and the state economy boomed.

      Experts on state budgets say the analogy doesn`t work. The magnitude of the current crisis is so large that retiring the next round of expected deficits just through budget cuts is impossible.
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 16:15:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      Only a disaster can save Japan and Germany

      By John Plender
      Published: December 26 2002 19:39 | Last Updated: December 26 2002 19:39



      Only a disaster can save Japan and GermanyOnly a disaster can save Japan and GermanyMuch has recently been made of the similar nature of the economic problems that afflict Germany and Japan. Both countries have weak banking systems and Germany now appears vulnerable to the deflationary disease that already plagues Japan. Both have made serious economic policy mistakes over the past decade. And both will have to struggle against a powerful demographic tide to generate economic growth in future decades, when a dwindling workforce will have to maintain a growing mass of retired people.


      No less important than this economic diagnosis is the broader political question. Why is it that these hitherto highly successful countries have found it so hard to confront their respective difficulties? For in both cases governments have signally failed to measure up to the challenges they face.

      Despite presenting a reformist agenda to the Japanese electorate, the government of Junichiro Koizumi has achieved precious little in its economic policies. Germany, meantime, suffers from what Thomas Mayer, Deutsche Bank`s chief European economist, calls a complacent electorate and weak political leadership. Under Gerhard Schröder, the chancellor, the ruling coalition has failed adequately to tackle a creaking tax and benefit system or to deregulate markets that are palpably sclerotic.

      Part of the problem is that these countries suffer from what might be termed the paralysis of the rich. In order to persuade electorates of the need for radical change it is necessary to generate a sense of crisis. In Japan, despite all the economic difficulties of the past decade, per capita gross domestic product stood at $37,600 in 2000, while the comparable figure for Germany, inevitably lower because of unification, was $22,530.

      These, then, are prosperous countries. And because their political processes are rooted in consensualism it can take large shocks to bring about change. Yet they also manage to be remarkably shock-resistant. In Germany, unemployment is high but the generous social security system reduces the incentive for the unemployed to look for work. A reduced participation rate in turn exacerbates the demographic problem. And demographic problems, of their nature, do not induce crises because they grow worse at a snail`s pace.

      In Japan the more obvious source of a shock is a debt crisis. Since the bursting of the stock market bubble, the government has sought to compensate for the decline in corporate investment by running ever larger fiscal deficits. So public sector debt has risen to unprecedented levels. Yet it is virtually impossible to have a fiscal crisis in Japan when short-term interest rates are near-zero and the yield on long term government bonds is a mere 1.5 per cent.

      So, too, in the private sector, where over-indebted "zombie" companies go on for ever because debt servicing costs are low. Deflation and bad policy have substantially removed the discipline of bankruptcy from Japanese capitalism.

      Meanwhile, the historical experience of very high or hyper-inflation in Germany and Japan means that policymakers are highly orthodox. At German behest the European Central Bank was given a constitution stricter than that of the Bundesbank. Its interest rates, even if suitable for the eurozone as a whole, are now too tight for the Germans.

      For their part, policymakers at the Bank of Japan have been reluctant to contemplate the unorthodox moves that may be needed in a period of deflation, when nominal short-term interest rates are zero but real rates are rising because of a falling price level. It could be sensible, for example, to increase money supply by having the central bank or the commercial banks finance the budget deficit. Conventional bankers demur.

      Many of these constraints on policy reflect the characteristic of consensually managed economies noted by the economist Mancur Olsen - namely, that they are often hostage to the stultifying influence of interest groups. In Germany and also Italy, which faces many similar problems, the unions have been particularly effective in slowing labour market and pensions reform. In Japan vested interests in the Liberal Democratic party, with their strong money links to sectors such as construction, have prevented much radical change.

      It is easier to cut through such vested interests in a predominantly two-party political system with a first-past-the-post electoral set-up than in countries where coalition government is the norm. The key to the Thatcherite reforms of the 1980s in the UK, for example, was that a government elected by a minority of the voters was able to impose its will on the reluctant majority, on the principle that Lord Hailsham dubbed elective dictatorship.

      New Zealand provides another recent example. Its 1980s experiment in liberal economics under David Lange and Roger Douglas was certainly non-consensual and the electorate`s distaste for such harsh (and not noticeably effective) medicine ensured an early change in the system to proportional representation.

      Part of the dilemma faced by consensually managed countries is that things often have to become a great deal worse before they start getting better. This poses a challenge for the capital markets, where the lion`s share of the money is managed by impatient Anglophones. Yet, interestingly, perceptions about Japan and Germany have been at odds.

      In the Japanese stock market foreigners have been the marginal buyers of stock as the market has fallen over the past 12 years. Foreign fund managers have continued to absorb equities as members of keiretsu, or loose-knit conglomerates, have sold their cross-holdings in response to financial pressure.

      With Germany, capital has been less forgiving. For a period before the introduction of the euro, it became excited about the prospects for restructuring in continental Europe generally and Germany in particular. Then, as the pace of change proved slow, disillusionment set in. Hence the euro`s weakness until recently.

      Why capital has been more kind to Japan, given that its problems are much deeper-seated than Germany`s, is moot. Maybe its economic performance until the 1990s had been so spectacular that it retained an additional residue of goodwill with fund managers. Maybe some of them were still buying into the world`s second largest economy on the basis of the weights in a global index.

      What is clear is that a succession of shocks has not been enough to turn round these two huge economies. History tells us that when a big enough shock comes along, these countries can change astonishingly fast. The question is whether the Germans and Japanese will have to become poor again, to be shocked out of their affluent paralysis and back into respectable economic growth.

      This column appears on alternate Fridays





      Only a disaster can save Japan and GermanyOnly a disaster can save Japan and GermanyMuch has recently been made of the similar nature of the economic problems that afflict Germany and Japan. Both countries have weak banking systems and Germany now appears vulnerable to the deflationary disease that already plagues Japan. Both have made serious economic policy mistakes over the past decade. And both will have to struggle against a powerful demographic tide to generate economic growth in future decades, when a dwindling workforce will have to maintain a growing mass of retired people.
      No less important than this economic diagnosis is the broader political question. Why is it that these hitherto highly successful countries have found it so hard to confront their respective difficulties? For in both cases governments have signally failed to measure up to the challenges they face.
      Despite presenting a reformist agenda to the Japanese electorate, the government of Junichiro Koizumi has achieved precious little in its economic policies. Germany, meantime, suffers from what Thomas Mayer, Deutsche Bank`s chief European economist, calls a complacent electorate and weak political leadership. Under Gerhard Schröder, the chancellor, the ruling coalition has failed adequately to tackle a creaking tax and benefit system or to deregulate markets that are palpably sclerotic.
      Part of the problem is that these countries suffer from what might be termed the paralysis of the rich. In order to persuade electorates of the need for radical change it is necessary to generate a sense of crisis. In Japan, despite all the economic difficulties of the past decade, per capita gross domestic product stood at $37,600 in 2000, while the comparable figure for Germany, inevitably lower because of unification, was $22,530.
      These, then, are prosperous countries. And because their political processes are rooted in consensualism it can take large shocks to bring about change. Yet they also manage to be remarkably shock-resistant. In Germany, unemployment is high but the generous social security system reduces the incentive for the unemployed to look for work. A reduced participation rate in turn exacerbates the demographic problem. And demographic problems, of their nature, do not induce crises because they grow worse at a snail`s pace.
      In Japan the more obvious source of a shock is a debt crisis. Since the bursting of the stock market bubble, the government has sought to compensate for the decline in corporate investment by running ever larger fiscal deficits. So public sector debt has risen to unprecedented levels. Yet it is virtually impossible to have a fiscal crisis in Japan when short-term interest rates are near-zero and the yield on long term government bonds is a mere 1.5 per cent.
      So, too, in the private sector, where over-indebted "zombie" companies go on for ever because debt servicing costs are low. Deflation and bad policy have substantially removed the discipline of bankruptcy from Japanese capitalism.
      Meanwhile, the historical experience of very high or hyper-inflation in Germany and Japan means that policymakers are highly orthodox. At German behest the European Central Bank was given a constitution stricter than that of the Bundesbank. Its interest rates, even if suitable for the eurozone as a whole, are now too tight for the Germans.
      For their part, policymakers at the Bank of Japan have been reluctant to contemplate the unorthodox moves that may be needed in a period of deflation, when nominal short-term interest rates are zero but real rates are rising because of a falling price level. It could be sensible, for example, to increase money supply by having the central bank or the commercial banks finance the budget deficit. Conventional bankers demur.
      Many of these constraints on policy reflect the characteristic of consensually managed economies noted by the economist Mancur Olsen - namely, that they are often hostage to the stultifying influence of interest groups. In Germany and also Italy, which faces many similar problems, the unions have been particularly effective in slowing labour market and pensions reform. In Japan vested interests in the Liberal Democratic party, with their strong money links to sectors such as construction, have prevented much radical change.
      It is easier to cut through such vested interests in a predominantly two-party political system with a first-past-the-post electoral set-up than in countries where coalition government is the norm. The key to the Thatcherite reforms of the 1980s in the UK, for example, was that a government elected by a minority of the voters was able to impose its will on the reluctant majority, on the principle that Lord Hailsham dubbed elective dictatorship.
      New Zealand provides another recent example. Its 1980s experiment in liberal economics under David Lange and Roger Douglas was certainly non-consensual and the electorate`s distaste for such harsh (and not noticeably effective) medicine ensured an early change in the system to proportional representation.
      Part of the dilemma faced by consensually managed countries is that things often have to become a great deal worse before they start getting better. This poses a challenge for the capital markets, where the lion`s share of the money is managed by impatient Anglophones. Yet, interestingly, perceptions about Japan and Germany have been at odds.
      In the Japanese stock market foreigners have been the marginal buyers of stock as the market has fallen over the past 12 years. Foreign fund managers have continued to absorb equities as members of keiretsu, or loose-knit conglomerates, have sold their cross-holdings in response to financial pressure.
      With Germany, capital has been less forgiving. For a period before the introduction of the euro, it became excited about the prospects for restructuring in continental Europe generally and Germany in particular. Then, as the pace of change proved slow, disillusionment set in. Hence the euro`s weakness until recently.
      Why capital has been more kind to Japan, given that its problems are much deeper-seated than Germany`s, is moot. Maybe its economic performance until the 1990s had been so spectacular that it retained an additional residue of goodwill with fund managers. Maybe some of them were still buying into the world`s second largest economy on the basis of the weights in a global index.
      What is clear is that a succession of shocks has not been enough to turn round these two huge economies. History tells us that when a big enough shock comes along, these countries can change astonishingly fast. The question is whether the Germans and Japanese will have to become poor again, to be shocked out of their affluent paralysis and back into respectable economic growth.

      This column appears on alternate Friday
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 17:34:36
      Beitrag Nr. 14 ()
      @nasdaq10000,Gringo

      Du ereiferst Dich ja ganz schön, aber finde ich auch gut. ;)

      Meine Meinung ist, dass es unbestritten ist, dass die USA gegenüber EUROPA und JAPAN Technologieführer sind.

      Das hast Du ja auch anhand von einigen Quellen belegt.

      Das eine Technologiefüherschaft auch sofern neue Technologien in den Unternehmen dann auch zum Einsatz kommen auch zu einer gesteigerten Produktivität führen, das wird auch niemand im Ernst bestreiten, sofern es sich um produkte handelt, die man bislang auch produziert hat.

      Bei neuen Produkten müssen neue Märkte gesucht werden und das wird mE immer schwieriger.

      Das Produktivitätssteigerungen mit einem wirtschaftlichen Wachstum einhergehen ist mE aber volkswirtschaftlich nur in den Anfangszeiten eines Technologieschubs richtig.

      Damit werden zwar wieder die Gewinne der Unternehmen gesteigert, aber die Arbeitslosigkeit wächst. Um die Wirtschaft weiter am Wachstum zu halten, müssen immer groessere Märkte her und immer mehr konsumiert werden - und das findet gerade sein Ende.

      Wir befinden uns durch diese Produktivitätssteigerungen in einer Wachstumskrise.
      Die Waren (technologischen, nicht die Rohstoffe) werden durch diese Produktivitätssteigerungen immer billiger und deshalb haben wir das Deflationsrisiko.

      Das ist zwangsläufig so! Und nur um dem entgegenzusteueren wird Geld gepumpt und das macht Geld gegenüber Gold wertloser.

      momentan ist das doch das grosse Problem, nämlich diese Produktivitätssteigerung, die nicht in grösseres Wachstum umgesetzt wird, weil nicht mehr konsumiert wird und die Verschuldung immens ist.

      In dem von @nasdaq1000 zitierten FAZ-Artikel:

      USA: Starker Produktivitätsanstieg – kaum Besserung am Arbeitsmarkt


      • Der starke Anstieg der Produktivität, der sich in
      einem geringen Beschäftigungswachstum
      widerspiegelt, ist unseres Erachtens nicht für
      den derzeitigen Konjunkturrückschlag verantwortlich.


      steht genau das, was ich bestreite:

      Der starke Anstieg der Produktivität, der sich in
      einem geringen Beschäftigungswachstum
      widerspiegelt, ist für
      den derzeitigen Konjunkturrückschlag verantwortlich.


      .. daz Verschuldung, etc...


      In den Aufschwungphasen der Vergangenheit
      gingen starke Produktivitätszuwächse in der
      Regel mit einer spürbar steigenden Nachfrage
      nach Arbeitskräften einher.



      Behauptung:

      In den Abschwungphasen gehen starke Produktivitätszuwächse in der
      Regel mit einer spürbar sinkenden Nachfrage
      nach Arbeitskräften einher.



      Habe mal wieder einen ganz guten Artikel zu den CISCO-Bilanzen aus dem Sommer herausgegraben, da analysiert auch ein hier bekannter Poster:


      Der CISCO-Schwindel
      http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=3ad0974e

      Ich frage mich nur, warum Bilanzmanipulationen notwendig sind, wenn es den Firmen so gut geht.

      Kein Frage CISCO ist Marktführer bei Routern, haben wir selbst. Nur sind das eben langlebige Güter und jetzt brauchen wir die eben nicht mehr so schnell wieder.

      Mein PC mit 800 MHz tuts auch ganz gut, habe noch Speicher und ne neue Festplatte gekauft. Ein neuer für 4Ghz. Muss das sein??

      Überleg Dir mal lieber, ob das nicht die Zeichen der Zeit sind.

      Auch wenn der 40 Ghz Prozessor entworfen ist, solange es keine leistungsfähigen neuronalen Netze gibt, werden wir diese Prozessorleistung nicht brauchen.

      Und wenn es dann diese gibt, was glaubst Du wieviel Arbeitsplätze das dann kostet??? :(

      Das können die Primärproduzenten gar nicht auffangen.
      Soviele Dienstleistungen kannst Du gar nicht erfinden.

      Das von einem unbedeutenden "Nicht Wirtschaftler", der aus den Naturwissenschaften kommt und nun im Computerbereich arbeitet.

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 18:06:50
      Beitrag Nr. 15 ()
      Richtig ist, dass die Amis einen riesigen Vorsprung
      vor den Europäern haben.

      Falsch ist allerdings der Glaube, dieser sei im
      Bereich der Technologie zu finden.

      Die Wahrheit ist, dass den Amis eigentlich der Mathematik-Nobelpreis zuerkannt werden müsste für
      ihre bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet
      des regierungsamtlichen Fälschens und Schönens von
      Statistiken, die unser Freund @nasdaq ja immer wieder
      gerne als Beleg heranzieht.


      Merke: Enron war allenfalls ein Skandal für Klosterschülerinnen ... Die grossen Lügen kommen erst
      noch.
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 18:55:56
      Beitrag Nr. 16 ()
      @ mickym:

      Die Wachstumraten des Tec-Sektors der 90er dürften so schnell nicht wieder erreichbar sein. Es sei denn, es würde eine neue bahnbrechende "killer-application" entwickelt, die sich allerdings durchaus im Umfeld nicht-drahtgebundener Kommunikation ergeben kann.

      Speziell zu den Cisco-Wachstumsraten: Langfristig rechnen Markforscher im Data-Networking-Bereich für Unternehmen mit einer Wachstumsrate zwischen 10% und 15% - ein Rückgang vom Wachstum von 20% und 30%, welches noch vor wenigen Jahren erwartet wurde.

      Zu den Bilanzen: Sicher ist dort vieles "Interprationssache" im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben des herrschenden Bilanzrechtes. Dies ist allerdings nicht mit simpler Fälschung gleichzusetzen. Die amerikanische Öffentlichkeit und Publizistik ist hier im Übrigen äusserst empfindlich geworden.

      Die US-Gesetze wurden drastisch verschärft. Eine Börsenaufsicht wie in den USA ist auch in Deutschland wünschenwert. Eine Lächerlichkeit wie der Fall "Comroad" (nahezu gar nicht vorhandene Geschäftsumsätze) wäre in den USA nicht möglich gewesen. Dies zumal Comroad über Monate in der öffentlichen und vor allem publizistischen Kritik stand. Aufgeklärt wurde dies im Endeffekt von der Wirtschaftspublizistik und nicht durch staatsanwaltliche Ermittlungen.

      Kein Frage CISCO ist Marktführer bei Routern, haben wir selbst. Nur sind das eben langlebige Güter und jetzt brauchen wir die eben nicht mehr so schnell wieder.

      Mein PC mit 800 MHz tuts auch ganz gut, habe noch Speicher und ne neue Festplatte gekauft. Ein neuer für 4Ghz. Muss das sein??


      In nächster Zeit steht die Technologiebranche vor einem neuen Produktzyklus.
      "Weltweit wird in den kommenden Monaten mit einer anziehenden Nachfrage bei Chips und PC`s gerechnet[/b]. Vor allem die großen Zulieferer dürften profitieren.
      (...)
      Daraus wiederum ergibt sich die Erwartung eines höheren Bedarfs an Chips für Computer. Weltweit haben sich die Verkäufe von Chips in diesem Jahr langsam erholt. Für das nächste Jahr erwarten Experten aus der Branche einen Umsatzzuwachs von etwa 20 Prozent.

      Der Boom der 90er wirkt noch immer nach

      All das steht im starken Kontrast zur allgemeinen Meinung in den USA, dass insbesondere amerikanische Chiphersteller soviel technologische Ausrüstung in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre gekauft haben, dass sie heute gar nicht wissen was mit all der teuren Ausrüstung tun sollen.

      Der Widerspruch löst sich darin auf, dass vieles von dieser Ausstattung zur Chipproduktion und andere Investitionsgüter der Informationstechnologie allmählich veralten. Denn die höchsten Wachstumsraten für Computer und Peripheriegeräte wurden von Mitte 1997 bis 1998 verzeichnet. Das lag daran, dass viele Unternehmen neue PCs angeschafft haben, um vorsorglich das Jahr-2000-Problem zu lösen.

      Diese ganze Ausrüstung ist jetzt ungefähr fünf Jahre alt. Die Lebensdauer eines Computers hat sich zwar verlängert, aber es gibt dennoch eine Menge PCs, die allmählich das Ende Ihres Arbeitslebens erreichen. Aber auch alte Computer, die gut über die letzten Jahre gekommen sind, werden gelegentlich ausgetauscht.

      Software-Firmen geben den Anstoß

      Ab Juni nächsten Jahres wird Microsoft zudem nicht mehr bereit sein, technischen Kundendienst für ältere Software umsonst zu liefern. Das dürfte viele Unternehmen veranlassen, neue Hardware für neue Programme anzuschaffen.

      Andere Unternehmen wie Oracle und SAP haben ebenfalls zu verstehen gegeben, dass sie ältere Versionen ihrer Software in Zukunft nicht mehr unterstützen werden
      .

      Solange also die Wirtschaft in den USA nicht wieder in eine Rezession zurückfällt, wonach es zur Zeit nicht aussieht, ist es recht wahrscheinlich, dass viele Unternehmen gute Gründe haben, die alte Technologie durch modernere Geräte zu ersetzten. Dies wird kein kurzer und direkter Weg sein, sondern er wird viele Kurven haben.

      Neue Chancen für die Großen

      Auch mit vielen Kurven und Umwegen dürfte ein neuer Produktzyklus bei vielen Technologiegesellschaften Wunder wirken. Denn ebenso wie die Erträge ab dem Ende des Jahres 2000 stärker zurückgegangen sind als die Umsätze auf dem Weg nach unten, können sich die Erträge ebenso wesentlich stärker auf dem Weg nach oben erholen als die Umsätze.

      Auch wenn die Umsätze nur wenig steigen, schlägt sich ein Großteil der erhöhten Umsätze direkt in den Erträgen nieder, da die Kosten des Unternehmens nicht gleichzeitig steigen. Von diesem Trend dürften der PC-Hersteller Dell, die Chiphersteller Intel und Infineon sowie die Softwareproduzenten Microsoft, Oracle und SAP profitieren.

      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,228247,00.…
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 19:05:05
      Beitrag Nr. 17 ()
      Damit werden zwar wieder die Gewinne der Unternehmen gesteigert, aber die Arbeitslosigkeit wächst. Um die Wirtschaft weiter am Wachstum zu halten, müssen immer groessere Märkte her und immer mehr konsumiert werden - und das findet gerade sein Ende.

      @ mickym:
      Ja so einfach isses. "What goes up must come" down und wir haben die peaks gesehen, die valleys aber längst nicht. Das dauert mindestens eine Dekade oder länger!
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 19:31:21
      Beitrag Nr. 18 ()
      Da hat aber mal wieder ein vernünftiger Artikel unserer Nasdaq10.000 ( Luftschloßträumer100 ) so auf die Palme gebracht, daß er wie immer seitenlange Durchhalteparolen verzapft.

      Ich habe selten jemanden erlebt, der so oft falsch lag und so von sich überzeugt ist.

      Im Jahre 2001 pushte er Firmen die mit dem Zehnfachen des Umsatzes bewertet waren und jetzt wo dieselben Firmen eingebrochen sind, freut er sich, daß sie schon zum Buchwert zu haben sind. ( Wobei der Buchwert bei Chipies ungefähr dem Schrottwert entsprechen dürfte.

      Wenn es fällt dann heult er und wenn es steigt ist er der Nachwuchs-Ökonom des Jahrhunderts.

      :D

      Hoffentlich zieht mein Beitrag nicht wieder Dausend Seiten kopierten und fett unterlegten Analysten-Müll nach sich.

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 19:37:24
      Beitrag Nr. 19 ()
      weiter so! gute Beiträge.
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 19:40:17
      Beitrag Nr. 20 ()
      au weiha, harter Tobak:cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 19:44:17
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo nasdaq10000,

      Du bist bei Deiner Antwort weniger auf die Auswirkungen der Produktivitätssteigerungen eingegangen und das sich dadurch das Wachstum verlangsamt.

      Im Gegenteil Du spielst einfach die Spirale der 90er weiter, in dem Du postulierst, dass neue Produktzyklen die Wachstumsspirale weiter in Gang hält.

      Nichts wächst unendlich erst recht nicht das Wachstum.

      Dein Wachstumsschub bassiert des weiteren auf der Annahme, dass der Wachstumsschub der späten 90er auf das Jahr 2000-Problem und der jetzige Rückgang somit ein Einmaleffekt darstellt. - oder diese Experten.


      Diese von Dir fett dargestellten Zeilen:

      Software-Firmen geben den Anstoß

      Ab Juni nächsten Jahres wird Microsoft zudem nicht mehr bereit sein, technischen Kundendienst für ältere Software umsonst zu liefern. Das dürfte viele Unternehmen veranlassen, neue Hardware für neue Programme anzuschaffen.

      Andere Unternehmen wie Oracle und SAP haben ebenfalls zu verstehen gegeben, dass sie ältere Versionen ihrer Software in Zukunft nicht mehr unterstützen werden.



      .... können aber auch eine ganz andere Sprache sprechen.

      Da das Wachstum immer langsamer wird, versuchen diese Softwarefirmen den Kunden Ihre neuen Produktionszyklen im verstärkten Masse aufzuzwingen.

      Kaufen die Kunden nicht mehr freiwillig neue Produktupdates, so müssen wir ihnen halt Abonnements verkaufen. Das macht Microsoft mit Ihrer neuen Lízenzstrategie.

      Wenn die Firmen sich das noch leisten können ok, die Zahl derer die auf Linux umsteigen wächst jedoch.

      Es ist halt die Frage, ob sich die Kunden das gefallen lassen.
      Die frage, ob ich eine neue Softwareversion brauche, wenn ich keine neuen Funktionen benötige und dann brauche ich auch keine Wartung.

      Inwieweit also die "High-Techs" Ihre Produkte an den Mann bringen werden, hängt damit wesentlich davon ab, wie gut es der "Old-Economy" geht. (zu einem Teil auch dem Privatmann).

      Desweiteren ist ein Wachstum generell in der 1. Welt wohl auf dem Technologiessektor ohne bahnbrechende Neuerungen wohl nicht zu erwarten, sondern IMO ein Kampf um Marktanteile.

      Firmen wie Microsoft und Cisco ( hier zeichnen sich die neuen Produkte der Router durch Priorisierung und damit Geschwindigkeitssteigerungen von best. Kommunikationsarten aus (Video und Sprache)) wildern damit in klassischen Telekommunikationsbranchen.

      IP-Telephonie übers Internet ist billiger (für die Kunden), ermöglicht diesen Firmen kurzfrisitig weitere Gewinne zulasten der klassischen Telekommunikationsfirmen.

      Gut das Internet muss noch etwas aufgebohrt werden, aber auch hier ist das Wachstum begrenzt.

      Immer wichtiger werden deshalb als Absatzmärkte die Emerging Markets.

      Die High-Techs versuchen einen Absatz zu erzwingen!

      Nur wer lässt sich zwingen????

      Wer kann noch kaufen, wenn er hoch verschuldet ist??? - Egal wie schön die Technik ist?

      Wer braucht ein Handy mit Digitalkamera, wenn er nicht weiss, ob er morgen arbeitslos wird und ein altes Handy hat.

      Wer braucht diesen neuen Produktionszyklus, wenn nicht die Wirtschaft selbst.

      Ich sehe im technologiebereich noch keine bahnbrechenden Innovationen, sondern ein Kämpfen um bisherige Märkte.

      PCs, die in den Firmen nach 3 Jahren abgeschrieben sind, können - müssen aber nicht ersetzt werden, hängt von ROI ab und wie gut es dieser Firma geht.

      Inzwischen gehen die Firmen auch immer mehr dazu PC`s zu leasen, da angeblich billiger.
      Kauft der Kunde nicht mehr freiwillig, dann verkaufe ihm ein Abonnement.

      Mal schauen wie lange das noch gut geht.
      :rolleyes:

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 19:55:40
      Beitrag Nr. 22 ()
      schade ist das die Wirtschaft sowie die Politik auf Lügen basiert. so ist das aber.
      Die Menschen sind vergesslich und gierig. deshalb wird d. Aktienmarkt weiter steigen. Nicht weil alles gesund ist.

      denn: Wäre d. Markt "vernünftig", so gäbe es nie Blasen wie in 2000...

      wir hüpfen von eine Übertreibung in d. nächste.
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 20:02:51
      Beitrag Nr. 23 ()
      @humm

      Genau so ist es! Und als nächstes sollte die Manager Gehälter-Blase platzen (s. Beitrag in @ThaiGurus Thread). :D

      Gier frisst Hirn. Ich wusste gar nicht das Manager soviel Hirn haben.:p

      Immerhin gibt es ja anscheinend in England erste Anzeichen dem ein Riegel vorschieben zu wollen.

      Gruss Mic ;)
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 20:21:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      @mickym, #21,

      genau das ist der springende Punkt. Wenn meine Software in der Firma ( Buchhaltung, Vertrieb, Verkauf ) so gut ist, daß ich jede irgendwie relevante Information in einer Minute auf dem Schirm habe, dann ist der Nutzen einer Geschwindigkeits-Verdopplung eher von akademischer Natur.

      Und wenn jetzt unsere lieben Highblech-Monopolisten auf Biegen und Brechen ihre aufpolierte, aber nicht mehr benötigte Software an den Mann bzw. an die Firma bringen will, dann fahren die früher oder später gegen eine Wand.

      Es ist doch hanebüchener volkswirtschaftlicher Unsinn, Produkte zu verkaufen, die im Regelfall nur zu 5 oder 10% genutzt werden.

      Da wird z.B. in der Autoindustrie allerlei Klimbim installiert, der zu immer mehr Fehlern und Stillstand der Wunderkarossen führt, aber eine anständige Pinkel-Hilfe mit Board-Klosset fehlt immer noch!:laugh:

      Gruß paule2
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 20:41:05
      Beitrag Nr. 25 ()
      @paule

      Aber gerade die Pinkelhilfe wäre von äußerster Dringlichkeit. Wenn man z.B. in der Früh nach 3 Tassen Kaffee im Stau steckt kann´s manchmal sehhhhhr eng werden und der Ascher reicht da meist nicht.

      :laugh:

      Aber im Ernst: gerade die PCs inkl. Saftware laufen sich tot. Die meisten sind im Internet und da ist ein 1Ghz genauso schnell wie ein 4 Ghz Prozessor. Und die Standard-Gschichtln wie Word, Excel oder Access können auch in der XXXXXP Version nicht selber denken oder schreiben und sind für Otto-NV sinnlos. Die neuesten Gag´s heißen ja jetzt: welches Kistl ist coooooler und leiser.... brrrrrr
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 21:30:45
      Beitrag Nr. 26 ()
      @paule2/#18:
      Langfristig sollte man in marktdominierende Dividendentitel
      und mittelfristig in Branchen investieren, die vom nächsten Konjunktur-Aufschwung profitieren werden.
      Der Halbleitersektor ist hier die erste Wahl.
      Es gibt noch andere Branchen, die in einem turnaround gewinnen werden (Software, Netzwerksktor etc.).

      @mickym:
      Zum Thema: Schaffung von Produktivität und das Problem der Arbeitsplätze.

      Durch Produktivitätszuwächse dynmisiert sich das Ganze. Und dies seit Jahrzehnten. Dies wird auch in Jahrzenhnten nicht anders sein.

      Die Verläufe und Grade dieser Entwicklungen werden sich natürlich in Art und Weise unterscheiden.

      Durch den Zuwachs an Produktivität gewinnt das Unternehmen die Gewinnqualität zurück und das drückt sich in der Produktivität sofort aus: Sie mißt die Leistung pro Beschäftigten.

      Das Schaffen von Produktivität ist ein Automatismus, dem ein Unternehmen im Kapitalismus zwangsläufig unterliegt.

      Das bedeutet im Umkehrschluss ganz einfach: Wird keine Produktivät geschaffen, ist das Unternehmen pleite, weg vom Fenster eben.

      Dies war in der DDR anders: So war halt die ganze DDR mit ihrem planwirtschaftlichen Ansatz weg vom Fenster.
      Die DDR war mit ihren Unternehmen und den Produkten dieser Unternehmen auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig.
      Dies soll auch Anlass sein mal endlich wieder auf die Basis und das Fundament von Börse hinzuweisen: Das Wirtschaften/die Wirtschaft eben - die Produktion und das Vermarkten konkurrenzfähiger Produkte durch Unternehmungen.

      Zyklische, konjunkturelle Abläufe in den Wirtschaftsprozessen sind das Normalste, seit es Wirtschaften gibt.

      Demzufolge dienen Produktivitätssteigerung in Erholungsphasen konjunktureller Entwicklungen der Sanierung der Unternehmen:
      Man will Kosten reduzieren - dies durch die Senkung der Beschäftigtenzahl, aber auch durch den Lagerabbau, den Wegfall ganzer Produktionseinheiten, durch das Anschaffen neuer, produktivitätswirksamer Maschinen, Hardware, Software.

      Diese Kostenreduktionen erhöhen, dynamisieren die Gewinnsteigerungsfähigkeit, können den Umsatz forcieren.

      Diese Steigerung der Gewinne drückt sich - wie bereits formuliert - in Produktivität aus, definierbar als die von den Arbeitnehmern produzierte Menge pro Stunde.

      Dies wiederum erhöht die Überlebensfähigkeit von Unternehmungen:

      Nur sanierte, überlebensfähige Unternehmen können wieder Arbeitsplätze schaffen.

      Firmen dagegen, die pleite sind, sind dazu nicht mehr in der Lage.

      Tipp: http://www.faz.net/dynamic/microsites/deuba20021128175248/us…
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 22:03:42
      Beitrag Nr. 27 ()
      @nasdaq10000

      Das was Du unter #26 geschrieben hast, unterschreibe ich gerne bis auf 2 Sätze:

      Durch Produktivitätszuwächse dynmisiert sich das Ganze. Und dies seit Jahrzehnten. Dies wird auch in Jahrzenhnten nicht anders sein.


      Diese Schlussfolgerung postuliert unbegrenztes Wachstum und das gibt es nirgendwo:
      In keinem System, nicht in der Natur, nur in einer abstrakten Vorstellung.

      Die gesteigerte Produktivität führt zu einem Gewinnwachstum einzelner Unternehmen auf Kosten anderer, da der Markt nicht genügend wächst.

      Deswegen werden einige (die Besten, die Gerissensten, die Produktivsten) Unternehmen überleben und der Rest in Konkurs. - Das sehen wir mE jetzt!

      Diese Steigerung der Gewinne drückt sich - wie bereits formuliert - in Produktivität aus, definierbar als die von den Arbeitnehmern produzierte Menge pro Stunde.

      Dies wiederum erhöht die Überlebensfähigkeit von Unternehmungen:

      Nur sanierte, überlebensfähige Unternehmen können wieder Arbeitsplätze schaffen.


      Gerade dieser letzte Satz ist aber der entscheidende!!!
      Das Schaffung der Arbeitsplätze können zwar nur von gesunden Unternehmen geschaffen werden, ist aber nicht die Ursache für die Schaffung von Arbeitsplätzen.

      Die schaffung von Arbeitsplätzen von diesen Unternehmen wird nur dann erfolgen, wenn es Märkte (Wachstumsmärkte) gibt und sich das Unternehmen eine weitere Steigerung des Gewinns verspricht.

      Und das Verkaufen von Abonnements, Knebelung der Kunden durch Verträge oder erzwungene Absätze sprechen nicht für einen Wachstumsmarkt, sondern einer Marktkonsolidierung, in dem der Kuchen zwischen wenigen aufgeteilt werden soll.

      Gesteigerte Produktivität, erzwingt Konsolidierung und Deflation. Das wird Dir jeder Volkswirt sagen. Soviel habe ich als Nichtwirtschaftler gelernt.

      Nur ein neuer Wachstumsmarkt hilft aus dieser Klemme und IT ist out, sowie die Elektronikind. nach den 20er out war. Es ist eine Sättigung eingetreten.

      Und wireless LAN oder was weiss ich, ist nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, aber nicht mehr bahnbrechend.

      Ich schreibe das nicht gern, schliesslich sehe ich mich selber auf diesem Ast, an dem gesägt wird!

      Also bahnbrechende Neuigkeiten (Zukunftsbranchen) oder weitere Sättigung der Emerging Markets.

      Sonst weitere Konsolidierung und wenn IT, dann nur die ruchlosesten, produktivsten. :D
      Damit wird man zunächst keine Gewinne machen, aber beim Setzen aufs richtige Pferd vielleicht das Überleben garantiert, wenn nicht das ganze Finanzsystem kollabiert.

      Ich wiederhole mich:
      Es gibt nichts was exponentiell ins Unendliche steigt, ausser der Phantasie oder eine mathematische Exponentialfunktion. Alles andere sind Sättigungskurven.
      (Das Räuber-Beute Modell sollte jedem aus dem Bio-Unterricht vielleicht noch bekannt sein. :D )

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 22:37:44
      Beitrag Nr. 28 ()
      Was unser Freund @nasdaq auch übersieht ist, dass
      es bisher in der Börsengeschichte nie den Fall gab, dass
      ein neuer ( anhaltender ) Bullenmarkt von den Leithammeln
      des vorhergehenden angeführt wird.

      Amerikanische Technologie-Aktien kann man sich alleine schon aus
      diesem Grunde sonstwohin stecken.
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 22:47:23
      Beitrag Nr. 29 ()
      @nasdaq1000

      Wenn Du die Schlussfolgerungen der "Deutschen Bank"-Studie liest, sollten Dir auch hier einige Ungereimtheiten auffallen:

      ......
      Schlussfolgerungen
      Unsere Analyse vergangener Erholungsphasen hat
      ergeben, dass es keinen Zusammenhang zwischen
      hohem Produktivitätswachstum und einer rückläufigen
      Nachfrage nach Arbeitskräften gibt.


      Steht in krassen Gegensatz zu dem nächsten Satz!!!

      Wir sind vielmehr
      zu dem Schluss gekommen, dass die schwache
      Beschäftigungsentwicklung in der aktuellen Erholung
      das Ergebnis eines insgesamt verhaltenen Anstiegs der
      Nachfrage ist
      , der dafür sorgt, dass Produktion und
      Beschäftigung deutlich langsamer zunehmen als im
      Durchschnitt vergangener zyklischer Erholungsphasen.


      Woher dieser verhaltene Anstieg der Nachfrage wohl kommt.:rolleyes: - Vielleicht doch vom Produktivitätswachstum? ;)

      Daher sind die aggressiven Zinssenkungen der USNotenbank
      angemessen und zusätzliche, temporäre
      fiskalische Impulse würden nicht schaden.


      Entgegensteuern der Deflation!!!!

      Der
      Vergleich mit den Aufschwungphasen der
      Vergangenheit legt nahe, dass stärkere
      Nachfrageimpulse nötig sind
      , die sich teils in stärkeren
      Produktivitätsgewinnen, teils aber auch in der
      Schaffung von Arbeitsplätzen niederschlagen dürften.


      Ja, woher sollen denn nun die Nachfrageimpulse kommen. ;):confused:


      Die Anstrengungen der Unternehmen zur Senkung der
      Kosten haben bislang die Produktivität spürbar
      gesteigert und die Nachfrage nach Arbeitskräften
      gebremst.


      Und damit auch den Konsum gebremst!!!

      Sie haben den Unternehmen allerdings auch
      höhere Gewinne beschert.

      In erster Linie dem Management

      Wir gehen davon aus, dass
      ein weiterhin starkes Trendwachstum der Produktivität
      einen deutlicheren Anstieg der Reallöhne ermöglichen
      und damit die Erholung stützen wird.


      Für die dann noch Arbeit haben, sollte ein Anstieg der Reallöhne möglich sein, aber ich glaube kaum, dass sie den Konsum des gestiegenen Arbeitslosenheers der unprofitablen Firmen ausgleichen.


      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 22:51:50
      Beitrag Nr. 30 ()
      Noch so ein Weltuntergangsthread!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 23:09:30
      Beitrag Nr. 31 ()
      @benefactor

      Dann mach mir doch wieder Hoffnung.:kiss:

      Aber bitte nicht so, dass wenn der Pessimus am höchsten ist, dann kauuuuufffen.

      Das ist die Chance des 21. Jahrhunderts.

      Morgen verleiht .... Flügel. ;)

      Gibt es schon genügend Pessimisten:

      Kauuffen, alle sind bullisch, alle haben den Boden gesehen.



      Der pessimus zeigt sich an jeder Ecke hier im Board:

      THEORIE--Mit 1000 € Basiskapital => 1 Mio € in 74 Börsentage ( tägl. 10 % Gewinn )
      Thread: THEORIE--Mit 1000 € Basiskapital => 1 Mio € in 74 Börsentage ( tägl. 10 % Gewinn )

      Das ist doch viel erbaulicher.:laugh:

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 00:14:30
      Beitrag Nr. 32 ()
      nasdaq10.000 ist wirklich ein schöööner Nick.
      Macht die Beiträge richtig glaubwürdig!
      Kaufen, kaufen, kaufen...:laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 08:38:56
      Beitrag Nr. 33 ()
      Ich lese hier, weil es interessant ist zu wissen wie Andere denken.

      Ich lese aber auch hier:
      http://www.zeit.de/2002/02/Media/200202_interview_kurzwe.htm…

      Es geht immer weiter..., immer weiter...

      ...und irgenwann, ohne dass wir es zunächst bemerken, läuft eine Börsenhausse... auch ohne paule2.
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 09:42:16
      Beitrag Nr. 34 ()
      Nur von welchem Niveau aus!

      Irgendwann, irgendwann.....

      Bei DAX 1000?
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 10:13:55
      Beitrag Nr. 35 ()
      DAX ist uninteressant.

      Wir wandeln uns gerade vom Produzenten zum Dienstleister. Im DAX ist das noch nicht genügend berücksichtigt. Nach unten halte ich deshalb alles für möglich.

      Die Leitbörse aber steht in New York. Nur brauchen die Amerikaner für die richtige Wende in der Wirtschaft auch eine kompetente Regierung. Die sehe ich allerdings frühestens in der Nach-Bush Aera.
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 11:02:17
      Beitrag Nr. 36 ()
      Ob Weltbevölkerung,Konsum und Wachstum, Warenangebot, Freizeitmöglichkeiten, Verbeeserungsmöglichkeiten von techn. Geräten und Software, Fernsehprogramme, Neuerscheinungen im Musik- oder Buchmarkt oder Energieverbrauch. Wir sehen zur Zeit überall die peaks oder haben sie gerade überschritten.



      Dazu kommt noch, dass die Anspruchsmentalität der Menschen in den Industrie-Ländern ein Nivau erreicht hat, dass schon in der Endphase des römischen Reiches erreicht war.
      Nicht mehr anstrengen und sich kümmern sondern abzocken und prassen. Aber damit ist es bald vorbei - die Eliten haben sich längst vom Konsum verabschiedet - wer was auf sich hält kaut sich eine saubere Umgebung, Kultur und Zeit.
      Wenn die Massen erkennen wie dämlich der Massenkonsum wirklich ist, werden sie die jetzt (noch) vorherrschende Kaufwut aufgeben.

      Wir sind mitten in einem epochalem Wandel mit allen Gefahren und Chancen. Niemand kann diesen Wandel aufhalten- die durchgeknallten Zocker hier im board ebenso wenig wie ihr Guru Greenspan.

      In wenigen Jahren sieht die Welt anders aus!

      Gebt es zu, schaut euch all die exponentiellen Kurven an - ein großer Down-Move ist angesagt - der Übergang von der Erlebnis in die Survival-Gesellschaft.
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 13:27:32
      Beitrag Nr. 37 ()


      Das kannst du dir ja schon mal zulegen Stormy!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 13:34:12
      Beitrag Nr. 38 ()
      #33

      die Hausse( von der die wenigsten bisher Wind bekommen haben ) läuft nun schon seit 2 Jahren: Rohstoffe, allen voran Gold ) ...
      Aber das werden die ewiggestrigen Techno-Freaks wohl
      nie merken.
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 15:19:25
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hier eine kleine Auswahl meiner watchlist GOLD

      Performance des letzten halben Jahres

      Crystallex International +9%
      TVX + 14 %
      Wheaton River -30%
      IMA Exploration -56%
      Bema Gold -16%
      Coeure d`Alene -17%
      Gold Fields -12%

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 18:33:04
      Beitrag Nr. 40 ()
      #39

      haha, der Witz könnte von Abby Cohen sein ...
      schon mal was von HUI und CRB Indizes gehört( ausserdem
      war schrieb ich ZWEI Jahre und nicht 0,5!)


      wie gehabt, die Bullen stehen voll in der Brunft
      (und Forbes hatte letzte Woche einen gut gemästeten
      Bullen auf der Titelseite)

      http://www.vtoreport.com/sentiment/sentiment.htm


      Kann nur eines heissen: Omas Ersparnisse klauen und
      Tech kaufen, bis die Socken qualmen.
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 19:47:44
      Beitrag Nr. 41 ()
      @ Seza:

      In welchen Zeiten ist GOLD gefragt, finden Leute wie Richebächer Gehör,
      wird Technologie-Feindlichkeit gerade in Deutschland wieder salonfähig
      ?

      Dies gerade in Zeiten von Rezession und wirtschaftlichem Pessimisus.

      GOLD braucht keiner. Das "innovative Investment" GOLD ist nichts anderes als die reinste Spekulation auf und in Zeiten, in denen die Menschen um Arbeitsplätze fürchten, in denen Krieg, Terror, wirtschaftliche Krisen drohen sind.

      Es schafft weder Arbeitsplätze noch Wohlstand.

      Werden die Zeiten positiver, kannst Du diese Spekulationsblase GOLD vergessen.

      Klar, dass Du seit dem HUI-Tief in 2000 dabei bist.
      20 Jahre vorher fiel GOLD in Permanenz.



      Thema: Deutschland braucht Innovations- und Forschungsschübe um international konkurrenzfähig zu bleiben.
      Die USA dominieren die internationale Grundlagenforschung, die technologische Entwicklung.
      Asien kommt!!
      Wir gehen ab in die 3. Liga.
      Es lebe das GOLD:D

      ZITAT-Wiederholung:
      Prof. Scheer, von der IDS Scheer AG, der seit November 1999 Beauftragter des Ministerpräsidenten des Saarlandes für Innovation, Technologie und Forschung ist, beschreibt das angesprochene Problem drastisch:

      Der Neue Markt ist mehr als ein Börsenproblem
      (...)
      Mit der Umbenennung des Neuen Marktes drückt man sich um die bittere Wahrheit herum: Das Ende des Neuen Marktes ist das Eingeständnis, dass Deutschland kein Innovationsland ist. Die Versprechungen und Erwartungen, aus Deutschland innovative Produktideen in Markterfolge umzusetzen, sind nicht erfüllt worden. Mit dem Neuen Markt ist mehr gescheitert als ein Börsensegment. Es rüttelt an den Grundpfeilern der Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und an der Effizienz der Forschungspolitik.

      Ein Blick zurück

      Der Start des Neuen Marktes im März 1997 war ein deutliches Signal, dass man in Deutschland endlich begriffen hatte, wie wichtig Wagniskapital und die Börse für junge Unternehmen sind. Er sollte Bedingungen schaffen, um in neuen Innovationsthemen vorne mit dabei zu sein und internationale Markterfolge finanzieren zu können .

      Aus den Fehlern der Computer-Ära wollte man lernen: In den 80er Jahren, als der Computermarkt international aufgeteilt wurde und die IT-Erfindungen weltweit Wirtschaft und Gesellschaft veränderten, hatte Deutschland viel von seiner einstigen Innovationskraft verloren. Die alten Unternehmen waren der Dynamik junger amerikanischer Hard- und Softwareanbieter nicht gewachsen. Bei jungen Deutschen war Unternehmertum „out“ und diejenigen, die eine Unternehmensgründung wagten, hatten es ungleich schwerer als ihre Mitbewerber in den USA.

      Drüben entstanden früh Campus-Unternehmen, die Risikokapital erhielten. Große Anbieter wie Dell, Microsoft, IBM, Oracle – um nur wenige zu nennen – dominieren heute die IT-Märkte und sind Zugpferde für amerikanische Jungunternehmen, deren Produkte sie mit vertreiben. Das deutsche Erfolgsbeispiel SAP kann die US-Übermacht im IT-Markt alleine nicht ausgleichen.
      (...)

      Neues Börsensegment sollte vieles in Schwung bringen

      Das vor allem für Technologiewerte gegründete Börsensegment sollte deshalb vieles in Schwung bringen und junge Menschen wieder ermutigen, Unternehmen zu gründen. Die Zufuhr von Wachstumskapital sollte die Entwicklung der Unternehmen ermöglichen. In neuen, noch unbesetzten Marktsegmenten mit teils großen Wachstumsperspektiven wie e-Commerce, e-learning, Biotechnologie, Multimedia, Logistik und Prozessoptimierung trat eine junge Generation an, die etwas „unternehmen“ wollte. Der Neue Markt trug der Erkenntnis Rechnung, dass Zukunftstechnologien der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung sind und Innovation durch junge Unternehmen gefördert wird. Die Gründungswelle um das Jahr 2000 zeigte die ersten Erfolge.

      Heute blicken wir auf einen Scherbenhaufen. Die Wachstumsbörse hat nur ganz wenige Produkte „made in Germany“ international erfolgreich platzieren können, die in Einzelfällen sogar eine führende Rolle in Teilmärkten einnehmen. Doch auf breiter Front hat es Deutschland nicht geschafft, in den neuen Hightech-Gebieten global vertreten zu sein. Das ist die eigentlich schlechte Botschaft. Wieder ist es trotz einer Grundlagenforschung von Weltruhm und Milliarden an Fördermitteln nicht gelungen, in großem Stil aus der Forschung marktreife Produkte zu entwickeln.

      Blick auf einen Scherbenhaufen

      Hier liegt das Versagen. Und das wird die Änderung des Labels nicht vertuschen oder gar ändern können. Internationale Investoren kommen nicht deshalb zurück, weil Unternehmen die Höhe der Vorstandsgehälter veröffentlichen. Für junge Menschen, die ein Unternehmen gründen wollen, ist es nicht sehr motivierend, wenn weniger ihre innovative Idee beurteilt wird als die Fähigkeit, komplizierte Zahlenwerke zu erstellen. Es ist sogar zu befürchten, dass sich Analysten aufgrund der formalen Kriterien weiterhin darin bestärkt sehen, Unternehmen nach Finanzzahlen anstatt nach ihrer Innovationskraft zu bewerten.

      Einmal mehr hat Deutschland als Innovationsstandort versagt. Es fehlt eine intakte Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung über die Prototypentwicklung und Produktentstehung bis zur Vermarktung, in welcher Risikokapital und Börsengänge ein wichtiges Glied bilden. Ohne finanzielle Schubkraft aber können sich Spinoff-Unternehmen aus der Forschung in einer zunehmend globalisierten Wirtschaft nicht erfolgreich etablieren.

      Einige Nemax-50-Unternehmen werden den Sprung ins Premiumsegment schaffen und bei besserem Börsenumfeld und weiter guten Ergebnissen davon auch profitieren. Die Mehrzahl wird es aber nicht retten.
      Das zarte Pflänzchen Neuer Markt ist verwelkt, bevor es Früchte tragen kann. Weil der Boden, aus dem es gepflanzt wurde, zu sauer ist.
      http://www.wiwo.de/wiwowwwangebot/fn/ww/SH/0/sfn/buildww/cn/…

      ZITAT-ENDE, 30.09.2002, wirtschaftswoche.de

      PS:
      Zukunftstechnologien sind der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung.
      Ein Land, welches in der Entwicklung dieser Technologien versagt, hat keine oder lediglich reduzierte Zukunftsaussichten.
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 20:47:44
      Beitrag Nr. 42 ()
      Seza,

      aus Deinem Repliken dringt sehr viel Verbitterung.
      ... und ich fürchte, dass für Dich, insbesondere bei Deiner Haltung, auch künftig wenig Hoffnung auf Besserung besteht.

      Grüße:)
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 21:44:50
      Beitrag Nr. 43 ()
      wenn ich richebaech(k)er richtig verstanden habe, hat er die entwicklung des dollar hervorragend prognostiziert, wie man an der heutigen entwicklung und den kommentaren entdecken darf.

      der wiwo artikel ist alleine schon deshalb falsch, weil er den boden faelschlicherweise einseitig subjektiv als sauer bezeichnet, auf dem das pflaenzlein ach so innovationsfreudiger neuer markt- unternehmen nicht wachsen kann.

      ausgeblendet wird hier bewusst, die untauglichkeit bzw. nichtexistenz von geschaeftsmodellen, die in irgendwelchen zocker-hinterzimmern zusammengelogen wurden.

      geht es um staatsseitige anschubfinanzierung, so geht es fast zwangslaefig um gewerblich organisierte, von staatswegen legitimierte, bandenkriminalitaet und subventionsbetrug in einer bakschisch- und bananenrepublik deutschland.

      fehlallokation und vernichtung der vorhandenen privaten und oeffentlichen gelder, missbrauch und zerstoerung des unabdingbar notwendigen vertrauens.

      leider sind wir hier nicht in einem hauptseminar, in dem jeder ein bisschen denglish dozieren und sich produzieren darf.

      die wahrheit ist, es steht schlimmer, als es der besprochene prophezeit bzw. analysiert.

      horst a. baumbach
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 00:05:12
      Beitrag Nr. 44 ()
      #25

      Aber im Ernst: gerade die PCs inkl. Saftware laufen sich tot. Die meisten sind im Internet und da ist ein 1Ghz genauso schnell wie ein 4 Ghz Prozessor. Und die Standard-Gschichtln wie Word, Excel oder Access können auch in der XXXXXP Version nicht selber denken oder schreiben und sind für Otto-NV sinnlos. Die neuesten Gag´s heißen ja jetzt: welches Kistl ist coooooler und leiser.... brrrrrr

      Ich habe meinen Highblech-Mistkübel mit einem Papst-Lüfter und einem leiseren Netzteil ausgerüstet!

      Das war ein gewaltiger Produktivivitäts-Schub für mein akkustisches Wohlbefinden.


      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 08:10:53
      Beitrag Nr. 45 ()
      @ nasdaq10.000, zu #41:

      "Der Neue Markt ist mehr als ein Börsenproblem“

      nun, der NEMAX war von Anfang an nur betrug und Zockerei.

      zwei Systeme treffen aufeinander:

      1. Die richtige Überlegung von Risikokapital
      2. Die Finanzwelt (Fonds, Zockern usw...) die nur an max. Gewinn interessieren sind, ob mit oder ohne Substanze.

      Zocken und Betrug haben Deutschland wirtschaftlich zerstört.
      Verbesserung sehe ich nicht.

      solange Betrügern regieren, und Interessegruppen bedient werden, wird sich nichts verändern.

      Beispiel:

      Koch von Hessen... der hat zugegeben dass er gelogen hat, und ist mit 98% wieder gewählt worden, mit gute Chancen Kanzler zu werden...

      auf die Seite der SPD, FDP, CSU und Grünen ist es nicht besser...

      geschweige von den USA…

      und all das bedeutet nicht dass der dax, dow und co. nicht steigen werden.

      denn, vor Jahr 2000 waren die Menschen nicht ehrlicher als heute.

      wirklich traurig. Die Menschheit hat nichts gelernt. Wie in Mittelalter.

      (meine private Übung ist es das alles zu sehen, vernünftig zu handeln, und meine innere Freude nicht zu verlieren.)

      :) humm
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 10:24:06
      Beitrag Nr. 46 ()
      Ich kann mich noch gur an 1987 erinnern. Roland Leuschel war der absolute Star in der Börsenmanege. Die Börse war gekracht und die Crashpropheten hatten Hochkonjunktur.

      Nun ist der 87er Crash nicht mit dieser Baisse zu vergleichen. Das Jammertal, dass wir jetzt durchschreiten, wird möglicherweise länger dauern, als den meisten lieb ist. Aber... die nächste Hausse kommt bestimmt. Sicher haben die Deprimierten hier an Board ein fortgeschrittenes Lebensalter und glauben die nächste Hausse nicht mehr erleben zu können. An steigenden Kurse zu verdienen ist allemal die glücklichere Variante.

      Den Jüngeren kann ich nur raten am Ball zu bleiben, zu beobachten, versuchen zu verstehen und zum richtigen Zeitpunkt Position zu beziehen. Der richtige Zeitpunkt wird ein Zeitfenster von mehreren Jahren sein. Danach bleibt noch genügend Zeit bis zur nächsten Überhitzung in vielleicht 20 Jahren.

      Die meisten hier an Board sind Gambler, handeln mit Opionen, verdienen kräftig, verlieren noch kräftiger und geben immer vor auf der Gewinnerseite zu stehen. Mit einer düsteren Sichtweise kann man kein Geld verdienen. Wie gesagt, der letzte Absatz war speziell an die Jüngeren gerichtet.

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 12:39:27
      Beitrag Nr. 47 ()
      Liebe Perma-Bullen,

      nur damit wir uns recht verstehen: solange ihr mir eure
      Technos etc. weiter für Leerverkäufe leiht, bin
      ich dankbar für eure Weltsicht. Schliesslich gehören
      immer zwei gegensätzliche Meinungen zu einem Geschäft an der Börse.
      Zuviele hier vergessen diese Grundregel, wenn sie sich
      gegenseitig die Köpfe einschlagen.
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 13:52:21
      Beitrag Nr. 48 ()
      Aber... die nächste Hausse kommt bestimmt.


      Richtig, die näjchste Übertreibung nach oben dürfte allerdings erst in 20 bis 25 Jahren kommen. Das dauert in der Regel immer eine ganze Generation, bis die Nicht-Großanleger vergessen haben, wie sie abgezockt wurden!

      Von daher dürfte nach dem Ende der Baisse der DOW zwischen 3.500 und 6.000 Punkten pendeln. ( Vorausgesetzt, es wird alles einigermaßen ruhig auf dieser Erde bleiben. )

      Auf Sicht von 20 Jahren wird also das Sparbuch sicherlich besser laufen, als die großen Indizes!

      :D
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 13:52:21
      Beitrag Nr. 49 ()
      Aber... die nächste Hausse kommt bestimmt.


      Richtig, die näjchste Übertreibung nach oben dürfte allerdings erst in 20 bis 25 Jahren kommen. Das dauert in der Regel immer eine ganze Generation, bis die Nicht-Großanleger vergessen haben, wie sie abgezockt wurden!

      Von daher dürfte nach dem Ende der Baisse der DOW zwischen 3.500 und 6.000 Punkten pendeln. ( Vorausgesetzt, es wird alles einigermaßen ruhig auf dieser Erde bleiben. )

      Auf Sicht von 20 Jahren wird also das Sparbuch sicherlich besser laufen, als die großen Indizes!

      :D
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 16:39:04
      Beitrag Nr. 50 ()
      Es sind die leider die Zeiten
      verquaster Weltuntergangsszenarien
      tels hirnlosen Amerika-Gebashes,
      schier mittelalterliche Verteufelung Informations- und Kommunikationstechnologien,
      das Gepushe von "Rohstoffen" (GOLD)
      , welche für die Real-Wirtschaft, für unsere Wohlstandsentwicklung und die Arbeitsplatzentwicklung nicht die geringste Relevanz besitzen.

      Der Untergang der Aktienmärkte, der Ökonomien und das Ende modernen Technologien wird propagiert. Dies allerdings gerade mittels dieser Technologien, die zur Optimierung und zum Wachstum von Produktivität angeblich so wenig beisteuern.

      Die Wichtigkeit der Information und Informationstechnologie für Produktion und Wohlstandsbildung wurden lächerlich überschätzt.
      Hat nicht Hightech die höchsten Produktivitätsgewinne?
      Solcher Produktivitätswachstum ist statistische heiße Luft.
      .
      http://www.hackemesser.de/InterviewKurtRichebacher.html

      Die Forschungsabteilungen grosser Unternehmen und staalicher Institute interessieren die Börsenentwicklungen allerdings doch recht wenig.
      Man sollte doch mal ein wenig über den Tellerrand der Börsenentwicklung schauen
      und sich für die Realitäten der Produktentwicklung und -vermarktung interessieren. Dies definiert das Fundament von Börse.
      ---------------------------------------------------
      Wie stellen sich die Realitäten vor dem Hintergrund der Forschungstrends in der EU und den USA empirisch dar?

      ZITAT:
      USA haben EU wieder abgehängt
      Europa hat Aufholbedarf: Vor allem Forschung und Infrastruktur sind entwicklungsbedürftig


      Bis 1995 hat sich die Wirtschaft der EU kontinuierlich an die Vereinigten Staaten herangearbeitet, seither ziehen die USA wieder davon. In erster Linie sei dafür die geringere EU-Forschungsquote verantwortlich, sagt Wirtschaftsforscher Karl Aiginger.

      Wien - Mit markigen Ansagen hat die Europäische Union noch selten gegeizt. Bis 2010, so postulierten im März 2000 die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitglieder bei ihrem Gipfel in Lissabon, soll die EU die USA wirtschaftlich überflügeln und gar "zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt" werden.

      Aber knapp zwei Jahre nach Lissabon ist das Ziel nicht näher gerückt, sondern weiter weg. Zwar ist der Euro dank Dollarschwäche wieder über die Paritätsmarke geklettert.

      Aber bei allen wesentlichen Wirtschaftsdaten wie W a c h s t u m, Beschäftigtenzahl und P r o d u k t i v i t ä t , weisen die USA bessere Werte als die EU auf.

      Und dies ist nicht nur eine Bestandsaufnahme in der Wirtschaftsflaute, sondern ein langfristiger Trend seit Mitte der 90er-Jahre, wie der Wirtschaftsforscher Karl Aiginger vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) erhoben hat.

      USA zieht davon

      In einer umfangreichen Vergleichsstudie zwischen der EU und den USA, die Aiginger vor kurzem bei einem Studienaufenthalt in Stanford (Kalifornien) fertig stellte, rechnete der Wirtschaftsforscher penibel nach, dass Europa zwar seit 1945 einen großen Aufholprozess geschafft hat und den Abstand zur Wirtschaftsmacht Nummer eins in jedem Jahrzehnt um 20 bis 25 Prozent verringern konnte.

      Aber seit 1995, als die Lücke kurz geschlossen werden konnte , zogen die USA wieder nachhaltig davon.

      Aiginger sieht in den traditionell hohen US-Aufwendungen für Forschung und (Hochschul-)Bildung den Hauptgrund, warum in dieser von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) getriebenen Wirtschaftsphase die USA Europa wieder abhängten.

      "Amerika hat immer schon mehr in wirtschaftsrelevante Forschung investiert", erklärte Aiginger gegenüber dem STANDARD, "das ist in dieser Zeit der IKT besonders schlagend geworden", da das innovative System der USA "viel besser geeignet ist, neue Technik rascher zu installieren".

      Während IKT (Informations- und Kommunikationstechnologien) in den USA jährlich rund einen Prozentpunkt zum W a c h s t u m beitrugen, lag dieser Faktor in der EU nur bei einem halben Prozentpunkt - eine Art "Strafe", die aus späterer Adaption und weniger intensiver Nutzung der neuen Technologien resultiere, schreibt Aiginger in seinem Bericht.

      Vorsprung bei Handysektor

      Der Handysektor sei der einzige Bereich, in dem die EU einen technologischen Vorsprung entwickelt habe, hingegen seien "bei Software, Wertschöpfung und Diensten die USA technologisch führend"
      . Europa sei mit anderen Problemen beschäftigt gewesen - wie der hohen Arbeitslosigkeit in Frankreich, der deutschen Wiedervereinigung oder dem Nord-Süd-Gefälle in Italien.

      Aber "hoch entwickelte Wirtschaften wachsen nur mit neuer Technologie - nicht mit mehr Leuten (!!)".

      Das Resultat sei ein dauerhaft anderes Wachstumsniveau zwischen den beiden Volkswirtschaften, sagt Aiginger: Die Normalität der USA liege bei einem jährlichen Wirtschaftswachstum von drei bis vier Prozent, das der EU hingegen bei zwei bis 2,5 Prozent; wenn es - wie im abgelaufenen Jahr - "schlechter wird, dann kommen die USA immer noch auf zwei Prozent Wachstum, die EU hingegen auf null". Das höhere Wachstum sei aber auch der Grund für ein geringeres Niveau der Arbeitslosigkeit in den USA im Vergleich zur EU.

      Doppelstrategie

      Um den Abstand wieder zu schließen, sieht Aiginger nur einen Weg: die Erhöhung der EU-Forschungsquote auf drei bis 3,5 Prozent durchzusetzen und in wirtschaftsnahe Ausbildung zu investieren. "In der Lissabon-Strategie ist alles drinnen, aber sie wird nicht durchgesetzt." Anstelle dessen gebe es eine Fixierung auf die Defizitkriterien, was zwar "Vorbedingung, aber nicht hinreichend ist".

      So wie beim Defizit müsse es auch beim Nichteinhalten von Forschungsquoten "blaue Briefe" geben, sagt Aiginger. "Wir brauchen eine Doppelstrategie: Kosten runter, aber gleichzeitig in die Zukunft investieren." Der Erfolg der vier wachstumsstärksten EU-Länder - Finnland, Schweden, Niederlande, Dänemark - zeige, dass beides gehe. "Schweden hat trotz der größten Krise seines Systems vor ein paar Jahren eine Forschungsquote von 3,8 Prozent." (Helmut Spudich, Der Standard, Printausgabe, 31.12.2002)



      http://derstandard.at/?id=1171514

      PS 1: Auch Vorsprung im Handy-Sektor steht auf wackeligen Füssen.

      PS 2: Thema: DOW 3.500:
      DOW (schwarz) vs. DAX (blau).

      Hier ist wohl eher der DAX das Problem.
      DOW 3500 - DAX bei unter 1.000???

      PS 3: Ausgesuchte US-Dividendenpapiere (Philip Morris, J.P. Morgan) performen allerdings das Sparbuch immer noch out.

      In der kommenden Konjunturerholung bestehen zusätzlich Kursgewinn-Chancen. Dies allerdings auch bei marktführenden Unternehmen im Tec-Sektor, der von einer Erholung profitieren wird.
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 16:45:59
      Beitrag Nr. 51 ()
      fisherman
      stock-channel.net starter

      Registriert seit: Dec 2002
      Beiträge: 20
      --------------------------------------------------------------------------------
      Optionsscheinhandel = legalisiertes Glücksspiel erstellt am 27.12.2002 um 12:52 Uhr.
      --------------------------------------------------------------------------------
      Ich dachte immer, privates Glücksspiel sei hierzulande verboten. Jeder, der im Hinterzimmer einer Kneipe um ein paar Kröten zockt, macht sich strafbar.

      Aber beim Optionsscheinhandel werden gigantischen Mengen an Geld einfach so mal verbrannt, und es ist legal. Komisch. Denn es ist nicht nur "wie" Glücksspiel ( hier wie dort hält sich jeder für schlauer als die anderen ) Es ist sogar schlimmer als Glücksspiel.

      Denn der Veranstalter (Emittent) hat die Möglichkeit der Manipulation. Er kann (in begrenztem Umfang jedenfalls) beeinflussen, dass das eingesetzte Kapital zu seinen Gunsten verfällt.

      Deshalb mein Rat: Geht lieber in die Spielbank! Setzt auf schwarz oder rot! Das ist eine reelle Sache. Die Gewinnchancen sind mindestens genauso hoch, das Verlustrisiko ist überschaubar, und Ihr werdet nicht verarscht.
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 18:19:14
      Beitrag Nr. 52 ()
      Korrektur zu #50:

      Es sind dies leider die Zeiten verquaster Weltuntergangsszenarien,
      teils hirnlosen Amerika-Gebashes,
      schier mittelalterlicher Verteufelung der Informations- und Kommunikationstechnologien,
      des Gepushes von "Rohstoffen" (GOLD), welches für die Real-Wirtschaft, für unsere Wohlstandsentwicklung und die Arbeitsplatzentwicklung nicht die geringste Relevanz besitzen.

      Prost Neujahr!
      Avatar
      schrieb am 01.01.03 02:02:12
      Beitrag Nr. 53 ()
      schier mittelalterlicher Verteufelung der Informations- und Kommunikationstechnologien,

      Da wurden doch höchstens überwiegend teuflisch schlechte Highblech-Schmiedenbesitzer durch Insolvenzverwalter ersetzt.

      Für so manchen verqueren Platinenanbeter war es ja vollkommen normal, daß Garagenfirmen mit ein wenig Umsatz und noch mehr Verlust mit Milliarden bewertet wurden.

      Und genau dieses sinnlose Verpulvern von Hunderten von Milliarden macht ja jetzt unsere Krise aus.

      Wenn das Geld weg ist, dann ist es halt mal weg. Wer in Luftschlößer investiert hat, der kann hinterher nicht mehr in reale Güter investieren.

      Das lernt unser NasdaqNullweg, wenn er mal selbst Geld verdienen muß, oder mal ins Gruftie-Alter jenseits der 30 kommt.

      Irgendwann wächst man mal aus dem Game-Boy- und Playstation-Alter raus.

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.01.03 14:25:49
      Beitrag Nr. 54 ()
      Ich muss ehrlich sagen, dass die Pessimisten ganz gute Argumente haben dafür, dass es in den USA zu einer negativen Entwicklung kommt und das Risiko eines historischen Absturzes ist sicherlich nicht abzustreiten. Trotzdem sollte man alternative Verlaufsszenarien diskutieren.

      Eine Alternative wäre eine kontrollierte Dollarabwertung. Dazu müsste man für recht massive zwischenzeitliche Erholungen sorgen, um den Eindruck zu vermeiden, es drohe der Fall ins Bodenlose. Welche Wirkung hätte eine solche deutliche Abwertung?
      Kapitalflucht aus den USA einerseits, die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Unternehmen auf dem eigenen und auf fremden Märkten andererseits. Den Ölpreis wird man versuchen, mit und nach dem anstehenden Krieg zu stabilisieren. Das Resultat könnte eine Verminderung oder Beseitigung des Handelsdefizites und die Erhöhung der Unternehmensgewinne sein! Eine Erhöhung der Konsumausgaben braucht es dazu in den USA nicht, sondern einfach nur den Ausbau der Marktanteile. Unangenehme Nebenwirkung: Es würde die Unternehmensgewinne in anderen Wirtschaftsräumen schmälern, die mit amerikanischen Produkten konkurrieren.
      Eine kontrollierte Dollarentwertung könnte dazu beitragen, die Verschuldungskrise zu entschärfen (beim Staat, bei Unternehmen und Verbrauchern) und in Phase II dieses Szenarios würden amrikanische Unternehmen aufgrund steigender Gewinne wieder interessant werden, was die Dollarentwertung beenden könnte!

      Ich glaube, ein Szenario, dass dem Anfang der 30er Jahre entspricht, kann sich niemand wünschen. Um so drängender ist dann die Frage, wie angesichts der Probleme ein Ausweg beschaffen sein könnte!
      Ist das oben eine realistisches Szenario oder gibt es da entscheidende Pferdefüße?
      Avatar
      schrieb am 01.01.03 14:55:47
      Beitrag Nr. 55 ()
      Zum Thema Informationstechnologien und Wachstum stelle mal ein paar Kernaussagen aus #50 heraus/gegenüber:

      Dr. Richebächer: http://www.hackemesser.de/InterviewKurtRichebacher.html

      Die Wichtigkeit der Information und Informationstechnologie für Produktion und Wohlstandsbildung wurden lächerlich überschätzt.

      Hat nicht Hightech die höchsten Produktivitätsgewinne?

      Solcher Produktivitätswachstum ist statistische heiße Luft...


      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      http://derstandard.at/?id=1171514

      Während IKT (Informations- und Kommunikationstechnologien) in den USA jährlich rund einen Prozentpunkt zum W a c h s t u m beitrugen,
      lag dieser Faktor in der EU nur bei einem halben Prozentpunkt...


      Aber bei allen wesentlichen Wirtschaftsdaten wie W a c h s t u m, Beschäftigtenzahl und P r o d u k t i v i t ä t , weisen die USA bessere Werte als die EU auf.

      Die Normalität der USA liege bei einem jährlichen Wirtschaftswachstum von drei bis vier Prozent,
      das der EU hingegen bei zwei bis 2,5 Prozent;
      wenn es - wie im abgelaufenen Jahr - "schlechter wird, dann kommen die USA immer noch auf zwei Prozent Wachstum, die EU hingegen auf null".


      ...hoch entwickelte Wirtschaften wachsen nur mit neuer Technologie - nicht mit mehr Leuten .
      Avatar
      schrieb am 01.01.03 15:56:25
      Beitrag Nr. 56 ()
      vollkommen normal, daß Garagenfirmen mit ein wenig Umsatz und noch mehr Verlust mit Milliarden bewertet wurden.

      Nun ja, aus einigen Garagenfirmen oder auch Kleinst-Unternehmen ist ja noch was geworden.
      Es sollte an Microsoft, Apple, SAP, Dell etc. erinnert werden.
      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Im Übrigen haben die meisten grossen Firmen klein angefangen.


      ZITAT:
      Mid 1800`s
      Philip Morris, Esq., a tobacconist and importer of fine cigars, opens a shop on Bond Street in London.

      http://www.philipmorris.com/about_pm/history/time_1800s.asp
      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Übertreibungen an der Börsen nach grundsätzlichen, hochinnovativen Schüben im technologischen Sektor sind nur schwer vermeidbar (Stichwort: Menschliche "Gier").

      Diese Exzesse sind bedauerlich - es liegt dies in der menschlichen Natur. Diese Exzesse werden in Zeiten technologischer Innovationsschübe allerdings immer wieder autreten.

      In Folge dessen sollte man sich in diesem Sektor immer an marktdominierende Unternehmen halten.

      Das Investment in Kleinst-Klitschen ist immer das Investment in Risiko-Kapital.

      Diese Börsen-Exzesse werden die technologischen Fortschritt nicht aufhalten:

      Denn - ich wiederhole - die Forschungsabteilungen grosser Unternehmen und staalicher Institute interessieren die Börsenentwicklungen allerdings doch recht wenig.
      Man sollte doch mal ein wenig über den Tellerrand der Börsenentwicklung schauen
      und sich für die Realitäten der Produktentwicklung und -vermarktung - Wirtschaft eben - interessieren.
      Dies definiert das Fundament von Börse.

      PS: Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass man gerade in Zeiten exzessiver Börsenexpansion und technologischer Schübe das meisten Geld an der Börse verdienen kann.
      Avatar
      schrieb am 01.01.03 16:48:32
      Beitrag Nr. 57 ()
      Aber bei allen wesentlichen Wirtschaftsdaten wie W a c h s t u m, Beschäftigtenzahl und P r o d u k t i v i t ä t , weisen die USA bessere Werte als die EU auf.

      Die Normalität der USA liege bei einem jährlichen Wirtschaftswachstum von drei bis vier Prozent,
      das der EU hingegen bei zwei bis 2,5 Prozent;
      wenn es - wie im abgelaufenen Jahr - "schlechter wird, dann kommen die USA immer noch auf zwei Prozent Wachstum, die EU hingegen auf null".


      Dies stimmt nur, weil die Amerikaner ihre Statistik mit hedonistischen Klimbim aufpolieren!

      Und da dies immer mehr Marktteilnehmer berücksichtigen, fällt seit dem Platzen der Luftschloßmania der Dollar!




      :D
      Avatar
      schrieb am 01.01.03 17:18:09
      Beitrag Nr. 58 ()
      Hier mal noch ein Malik zu diesem Thema. Für Highblech-Luftschloß-Jünglinge habe ich etwas Fettdruck verwendet und ein paar Smilies eingefügt.

      :laugh: :laugh: :laugh:


      DER SPIEGEL 36/2002 - 02. September 2002

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,211994,00.html


      Ökonomie


      "Meisterwerk der Desinformation"

      Der Ökonom Fredmund Malik über das amerikanische Wirtschaftswunder der neunziger Jahre als gigantischen Bluff, die Tricks der Statistiker, das falsche Vorbild USA und die neue Nüchternheit in deutschen Unternehmen




      SPIEGEL: Herr Professor Malik, Amerika wird von Bilanzskandalen überrollt, das Vertrauen der Anleger ist erschüttert, die Börsenkurse sind am Boden. Taugt die US-Wirtschaft noch als Vorbild?

      Malik: Amerika ist sicher kein Vorbild mehr und hätte es in den vergangenen Jahren auch nicht sein dürfen. Das Wirtschaftswunder in den Vereinigten Staaten war lediglich ein Medienereignis, ein Meisterwerk der Desinformation. In der ökonomischen Realität hat es nie stattgefunden.

      SPIEGEL: Aber die USA verzeichneten doch hohe Wachstumsraten und enorme Produktivitätszuwächse.

      Malik: Die meisten dieser Zahlen sind falsch. Die Amerikaner haben sich systematisch schöngerechnet.


      SPIEGEL: Meinen Sie damit, die Zahlen wurden gefälscht wie die Bilanzen der Konzerne Enron und Worldcom?

      Malik: Fest steht, dass die Amerikaner seit Mitte der neunziger Jahre ein neues statistisches Verfahren benutzen, das so genannte Hedonic Price Indexing. Es versucht zu berücksichtigen, dass sich die Qualität von Gütern verbessert und sie gleichzeitig billiger werden. So wurden die Zahlen um einen Faktor nach oben korrigiert, der diese Leistung ausdrücken soll. Die Computerinvestitionen in den USA stiegen zum Beispiel von 1995 bis 2000 von 23 auf 87 Milliarden Dollar. Durch den hedonischen Effekt wurden daraus 240 Milliarden Dollar - rein statistisch, nicht real.

      SPIEGEL: Statistiker halten das hedonische Verfahren aber gerade für realitätsnäher. Auch das Statistische Bundesamt wendet es neuerdings an.

      Malik: Ich hoffe, das Amt besinnt sich eines Besseren. Es mag gute Statistik sein, aber es ist miserable Ökonomie. Auf diese Weise zu rechnen ist beinahe so, als würden Autos in Deutschland nicht zu Verkaufspreisen ins Sozialprodukt eingerechnet, sondern mit der PS-Zahl multipliziert.:laugh: :laugh: :laugh: Die Zahlen, die den Boom in den USA belegen sollten, sind jedenfalls mit den deutschen in keiner Weise vergleichbar, sie wurden massiv aufgebläht. Das war ein gewaltiger Bluff.

      SPIEGEL: Wie stark ist denn die amerikanische Wirtschaft tatsächlich gewachsen?

      Malik: Es gab Wachstum im Finanzbereich, allerdings als Folge einer Spekulationsblase, und im Computersektor, wobei dieser Bereich längst nicht so wichtig ist, wie die Medien suggeriert haben. Wenn man diese Effekte ausklammert, dann ergibt sich für die neunziger Jahre realwirtschaftlich Nullwachstum.:laugh:

      SPIEGEL: Wieso ist dies keinem der renommierten US-Ökonomen aufgefallen?

      Malik: Die interessensneutrale, kritische Überprüfung der Wirtschaft ist, von Ausnahmen abgesehen, nicht gerade die Stärke Amerikas.:laugh::laugh::laugh: Die wirklichen Feinde des Kapitalismus sind seine lautesten Befürworter. Ein Teil der Ökonomen wurde sogar bezahlt von den Wall-Street-Firmen. Sie beflügelten einen Börsenboom, der nicht auf Wertschöpfung gestützt war, sondern auf Gier, auf Schulden, auf die Angst, die Chance seines Lebens zu verpassen, und auf systematische Fehlinformationen, wie die Zinkereien der Bilanzen von Unternehmen wie Enron oder Worldcom jetzt zeigen.

      SPIEGEL: Das klingt ja beinahe nach einer Verschwörung.

      Malik: Es bedurfte keiner Verschwörung, es genügte der Zeitgeist: der Glaube an stetig steigende Gewinne, wachsende Produktivität und praktisch ewiges Wachstum. Es war ein sich selbst verstärkender Prozess, der erst zu enormen Höhenflügen führt und dann zum Absturz. Diese Entwicklung ist vergleichbar mit der in den zwanziger Jahren. Damals wurde statt von einer "New Economy" von der "New Era" gesprochen.

      SPIEGEL: Wie konnte es erneut zu einer solchen Fehleinschätzung kommen?

      Malik: Ursache ist ein Neoliberalismus, der mit wirklichem Liberalismus nichts zu tun hat. Liberal zu denken bedeutet keinesfalls, bedingungslos dem Markt zu vertrauen, der angeblich alles zum Besten richtet und stets klüger ist. Tatsächlich läuft der Markt immer nur hinterher: Er sagt uns nicht, wie wir handeln müssen, sondern lediglich, wie wir damals hätten handeln sollen. Der Markt verhindert keine Fehler, er bestraft sie.

      SPIEGEL: Jetzt klingen Sie wie ein Kapitalismuskritiker.

      Malik: Schon große liberale Denker wie Friedrich von Hayek wussten, dass der Markt höchst unvollkommen ist - aber alle anderen Lösungen noch viel schlechter sind. Entscheidend ist vielmehr die Freiheit jedes Einzelnen, sein Wissen und seine Fähigkeiten für seine Ziele und Zwecke verwenden zu dürfen.

      SPIEGEL: Wie sind die Unzulänglichkeiten des Marktes in den Griff zu bekommen?

      Malik: Der Markt bedarf eines präzise durchdachten Regelwerks. Selbst so liberale Ökonomen wie der Nobelpreisträger Milton Friedman wissen, dass eine Rechtsordnung und eine Justiz nötig sind, damit der Markt funktioniert. Auch wer das Konzept des Shareholder-Value propagiert, der das Aktionärsinteresse über alles stellt, darf nicht glauben, dass er damit im Sinne des Liberalismus handelt. Ein Unternehmen hat nicht den Zweck, die Aktionäre reich zu machen.

      SPIEGEL: Sondern?

      Malik: Ein Unternehmen muss die Kunden zufrieden stellen und nicht die Aktionäre.

      SPIEGEL: Die Aktionäre sind immerhin die Eigentümer des Unternehmens. Wieso sollte der Vorstand nicht in ihrem Interesse handeln?

      Malik: Nur ein Unternehmen, das zufriedene Kunden hat, wird auch zufriedene Aktionäre haben - umgekehrt geht die Logik nicht auf. Das Problem ist: Es sind zwei Arten von Eigentum zu unterscheiden. Eigentlich ist der unternehmerisch denkende Eigentümer der Kern einer Aktiengesellschaft. Heute jedoch haben es die Unternehmen mit kurzfristig denkenden Anlegern zu tun, die nicht am Unternehmen, sondern an der Aktie interessiert sind. Sie können ihre Anteile mit einem Telefonanruf oder einem Mausklick verkaufen. Kein Unternehmer kann sich auf diese Weise von seinem Betrieb trennen.

      SPIEGEL: Wollen Sie die Rechte der Aktionäre beschränken?

      Malik: Man muss zumindest darüber nachdenken. Komplett ungeregelte Börsenoperationen sind auch falsch verstandener Liberalismus. Geld zu machen oder Geld zu bewegen ist nicht dasselbe wie eine unternehmerische Leistung zu erbringen. Die US-Firmen haben keine echten Gewinne produziert, sondern im Grunde das Gegenteil: lediglich Geldwerte an den Börsen. Mit dem Shareholder-Value haben die Manager die wahre Aufgabe der Unternehmensführung völlig aus den Augen verloren.

      SPIEGEL: Haben denn die Manager überhaupt eine andere Wahl? Sie werden doch von Fondsverwaltern fortwährend angetrieben, die Gewinne ihrer Unternehmen zu steigern.

      Malik: Ich glaube, der Terror der Finanzanalysten beginnt seine Wirkung zu verlieren.:laugh: Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Rockefeller oder ein Morgan unter den heutigen Bedingungen nicht an die Börse gegangen wäre. Sie hätten sich nicht jeden Tag schon im Frühstücksfernsehen von ziemlich unerfahrenen Kommentatoren sagen lassen wollen, wie sie ihre Firmen führen sollten.

      SPIEGEL: Wenn das amerikanische Modell ausgedient hat, worauf sollen die deutschen Unternehmer dann setzen?

      Malik: Auf die eigenen Stärken. Ich halte die deutsche Wirtschaft für deutlich leistungsfähiger als die amerikanische. Es ist relativ leicht, ein großes Unternehmen in Amerika zu führen bei einem solch riesigen Heimatmarkt von 275 Millionen Menschen. Amerika war nie auf den Export angewiesen. Von Deutschland aus ein Weltunternehmen zu führen, bedeutet eine ganz andere Anforderung an Führung.

      SPIEGEL: Das Vorbild heißt also Deutschland?

      Malik: Ich meine, ja. Tugenden, wie sie Deutschland immer besaß, spielen heute wieder eine wichtige Rolle. Die deutsche Wirtschaft versteht mehr von Kundennutzen und vor allem von Qualität als die meisten anderen Volkswirtschaften. Schauen Sie sich nur die deutsche Automobilindustrie an. Vor zehn Jahren befand sie sich in einem desolaten Zustand, heute ist sie Weltspitze. Es ist bemerkenswert, dass in dieser Branche keine Amerikanisierung des Managements stattgefunden hat.

      SPIEGEL: Mit Ausnahme von DaimlerChrysler.

      Malik: Richtig. Und da ist doch auffällig, dass besonders erfolgreiche Unternehmen wie BMW oder Porsche eigentümerdominiert sind, in diesen Fällen von Familien. Sie sind dem Druck der Börse längst nicht so stark ausgesetzt, sie können langfristiger planen. Es ist auch ein Märchen zu behaupten, jedes Unternehmen brauche die Börse, um an Geld zu kommen. Der Medienkonzern Bertelsmann kann von Glück reden, dass er in letzter Sekunde noch die richtige Entscheidung getroffen und seine gesamte Strategie geändert hat.

      SPIEGEL: Wenn dieser deutsche Weg die bessere Alternative darstellt, wie kommt es, dass die deutsche Volkswirtschaft in puncto Wachstum in Europa den letzten Platz belegt?

      Malik: Bedenken Sie die besonderen Belastungen, die Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten zu tragen hatte: den teuren Wohlfahrtsstaat, die oft ungünstigen Wechselkurse, die kämpferischen Gewerkschaften, die Integration Europas und vor allem die Wiedervereinigung. Darum sage ich: Deutschland ist eine Wirtschaft, die ein permanentes Fitnesstraining unter Sonderlasten hinter sich hat.

      SPIEGEL: Aber wieso wurden in Amerika in zehn Jahren mehr als 15 Millionen Arbeitsplätze geschaffen, während in Deutschland die Zahl stagnierte? Ist das auch nur ein Statistiktrick?

      Malik: Diese Zahlen zweifle ich nicht an, ich glaube allerdings, dass sich darunter viele Billigjobs verbergen.
      Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Die deutsche Wirtschaft --- S.135 hat Probleme, keine Frage, aber welches Land hat keine? Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher Bewunderung, ja fast Verklärtheit, hochrangige Manager von der US-Wirtschaft schwärmen und gleichzeitig Deutschland schlecht machen. Diese Volkswirtschaft kann einiges. Sie ist leistungsfähig, und sie kann Probleme besser lösen als jede andere.

      SPIEGEL: Aber ist sie auch fähig, sich zu erneuern? In den traditionellen Bereichen, in der Automobilindustrie oder im Maschinenbau, mag Deutschland Weltspitze sein. Aber wie sieht es in den neuen Industrien aus? In der Informationstechnologie dominieren weltweit doch klar die USA.

      Malik: Ich würde eine Branche wie den Maschinenbau nicht einfach unter "Old Economy" verbuchen. Da gibt es viele Unternehmen, die außerordentlich technologieorientiert sind. Ich gebe allerdings zu, dass Deutschland eine Spur innovativer sein könnte.

      SPIEGEL: Was die US-Wirtschaft ebenfalls auszeichnet, ist ihre Dynamik, ihre Risikobereitschaft, der Mut zu Visionen eben. Mangelt es nicht in Deutschland gerade daran?

      Malik: Bis Anfang der neunziger Jahre stand im Brockhaus unter dem Eintrag "Vision" "Gesichts- oder Sinnestäuschung". Und genau das war es. Der Begriff der Vision hat den Träumern doch nur die Möglichkeit gegeben, sich wichtig zu machen. Viel bedeutsamer wäre es, eine bodenständige Unternehmensstrategie zu entwickeln. Was wir brauchen, ist eine neue Nüchternheit.

      SPIEGEL: Es gibt die Theorie, wonach Phasen der Übertreibung auch ihr Gutes haben. Vor 150 Jahren wurde viel Geld für die Eisenbahn eingesammelt, danach gab es eine hervorragende Infrastruktur. Heute wäre die Ausbreitung des Internets nie so schnell vorangekommen, hätte es nicht diesen Technologie-Hype gegeben.

      Malik: Das mag sein. Aber das würde bedeuten, dass der Mensch nichts dazulernt. Wir dürfen nicht vergessen, dass dem Eisenbahnboom der Wirtschaftskollaps folgte und dass der Börsenboom der späten zwanziger Jahre ebenfalls im Debakel endete.

      SPIEGEL: Sehen Sie jetzt eine ähnliche Gefahr für die USA?

      Malik: Alle Bedingungen sind erfüllt, dass sich die Entwicklung der dreißiger Jahre in ähnlicher Form wiederholt. Es wird vermutlich schlimmer.

      SPIEGEL: Warum sind Sie so skeptisch?

      Malik: In Amerika stehen die Ersparnisse von zwei Generationen im Risiko, in den vergangenen zwei Jahren ist mit fünf Billionen Dollar so viel wie das halbe US-Sozialprodukt vernichtet worden. Noch hoffen die Rentner darauf, dass sich ihre Portefeuilles wieder füllen. Was aber, wenn sie merken, dass die Reserven weg sind? Es wird überall Verzicht geben. Nach der letzten großen Wirtschaftskrise sind den Amerikanern soziale Konflikte erspart geblieben. Ich fürchte, diesmal wird es nicht so glimpflich ausgehen.

      SPIEGEL: Herr Professor Malik, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.



      Das Gespräch führten die Redakteure Alexander Jung und Armin Mahler.
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 01:16:33
      Beitrag Nr. 59 ()
      Thema nochmals: Hedonic Price Indexing
      (...)
      SPIEGEL: Aber die USA verzeichneten doch hohe Wachstumsraten und enorme Produktivitätszuwächse.

      Malik: Die meisten dieser Zahlen sind falsch. Die Amerikaner haben sich systematisch schöngerechnet.

      SPIEGEL: Meinen Sie damit, die Zahlen wurden gefälscht wie die Bilanzen der Konzerne Enron und Worldcom?

      Malik: Fest steht, dass die Amerikaner seit Mitte der neunziger Jahre ein neues statistisches Verfahren benutzen, das so genannte Hedonic Price Indexing. Es versucht zu berücksichtigen, dass sich die Qualität von Gütern verbessert und sie gleichzeitig billiger werden. So wurden die Zahlen um einen Faktor nach oben korrigiert, der diese Leistung ausdrücken soll. Die Computerinvestitionen in den USA stiegen zum Beispiel von 1995 bis 2000 von 23 auf 87 Milliarden Dollar. Durch den hedonischen Effekt wurden daraus 240 Milliarden Dollar - rein statistisch, nicht real.

      SPIEGEL: Statistiker halten das hedonische Verfahren aber gerade für realitätsnäher.
      Auch das Statistische Bundesamt wendet es neuerdings an.

      (...)

      -----------------------------------------------------------
      In der Tat verwendet auch das Statistische Bundesamt in Deutschland diese Methode:
      ZITAT:
      Statistisches Bundesamt.
      Erstmals hedonische Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik


      WIESBADEN – Mit der Einführung der so genannten "hedonischen Methode" hat das Statistische Bundesamt die deutsche Preisstatistik um ein zusätzliches Verfahren der Qualitätsbereinigung erweitert.

      Als erste Stufe bei der Nutzung hedonischer Methoden wurde in den letzten Monaten der Teilindex für Personalcomputer hedonisch berechnet. Für das Juni-Ergebnis 2002 wurde er erstmals in den Preisindex für die Lebenshaltung einbezogen. Wegen des geringen Gewichts von Personalcomputern im Warenkorb der privaten Haushalte und der geringen zahlenmäßigen Abweichung des Ergebnisses von der herkömmlichen Qualitätsbereinigung bei Personalcomputern hat sich die Inflationsrate in diesem Monat durch den Methodenwechsel nicht verändert.

      In den USA werden hedonische Methoden zur Qualitätsbereinigung in der Preisstatistik seit längerer Zeit eingesetzt. Das führte dort zu einem geringeren Anstieg der Preisindizes und einer höheren Zuwachsrate des realen Wirtschaftswachstums.(...)
      http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2002/p2450051.htm
      ZITAT-Ende
      Malik ist weder Statistiker noch Ökonometriker.
      Er vertritt innerhalb der Betriebswirtschaftslehre Aussenseiterpositionen.
      Deshalb ist mit dem SPIEGEL die Frage legitim:

      Wieso ist dies keinem der renommierten US-Ökonomen aufgefallen? - Auch keinem aus dem Bereich der Hochschule und privaten, bankenunabhängigen US-Forschungsinstituten?
      http://www.markt-daten.de/Kalender/Indikatoren/gdp.htm

      Hedonische Messverfahren werden seit längerem in der Wirtschaftsstatistik und Ökonometrie zur P r e i s index-Messung international diskutiert und eingesetzt.

      Was ist der Sinn der Sache?
      Die hedonische Methode ist ein spezielle Methode
      der Qualitätsbereinigung und "eignet sich vor allem für innovative technische Güter, die einem raschen Fortschritt unterliegen und die nicht über einen längeren Zeitraum mit identischer Qualität beobachtet werden können" - wie etwa Birnen oder Eier, Brot und Mehl.

      Welches Problem liegt zugrunde?
      Wie lässt sich in der statistischen Preismessung die Tatsache berücksichtigen, dass ein neues Auto oder ein neuer PC zwar erhebliche Qualitätsverbesserungen enthalten können, der Verkaufs p r e i s im Vergleich zum Vorgängermodell aber kaum gestiegen ist oder sogar niedriger liegt?
      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Weitere Infos:

      Preismessung und technischer Fortschritt
      http://www.zew.de/de/publikationen/publikation.php3?action=d…

      ZEW-Konferenz zur Reform der Preismessung: Transparentere Statistik erhöht Treffsicherheit der Wirtschaftspolitik
      Ist das Wirtschaftswachstum der USA gar nicht so viel größer als das in Deutschland oder in der EU? Liegt die deutsche Inflationsrate möglicherweise niedriger als von der Statistik ausgewiesen?
      http://www.zew.de/de/presse/presse.php3?action=article_show&…

      Einsatzmöglichkeiten hedonischer Techniken in der amtlichen Verbraucherpreisstatistik
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…

      Informationstechnologie - Preisentwicklung und Produktivitätseffekte
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…

      European Hedonic Centre
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…

      Paneldatenmodelle für die Analyse differenzierter Produktmärkte
      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…
      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      PS:

      SPIEGEL: Aber ist sie auch fähig, sich zu erneuern? In den traditionellen Bereichen, in der Automobilindustrie oder im Maschinenbau, mag Deutschland Weltspitze sein. Aber wie sieht es in den neuen Industrien aus?
      In der Informationstechnologie dominieren weltweit doch klar die USA.

      Malik: Ich würde eine Branche wie den Maschinenbau nicht einfach unter "Old Economy" verbuchen. Da gibt es viele Unternehmen, die außerordentlich technologieorientiert sind.
      Ich gebe allerdings zu, dass Deutschland eine Spur innovativer sein könnte
      .

      Vgl. zu dieser Thematik #41, #50
      -----------------------------------------------------------
      Malik: Alle Bedingungen sind erfüllt, dass sich die Entwicklung der dreißiger Jahre in ähnlicher Form wiederholt.
      Es wird vermutlich schlimmer.


      Na denn Prost Neujahr.
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 08:19:50
      Beitrag Nr. 60 ()
      Zitat Richebächer:

      Steigender Wohlstand und steigende Lebensstandards kommen nicht durch existierende Fabriken, sondern durch neue Fabriken. Es ist nicht Produktivität, welcher Reichtum erzeugt. Es sind allein die Investitionsausgaben, nicht die Verbraucherausgaben, welche wirtschaftlichen Wachstum antreiben. Die bereichernden Wirkungen des freien Unternehmertums sind immer durch den Bau von Fabriken entstanden, nicht durch den Aktienmarkt oder rücksichtslose Konsumenten-Kreditkäufe.

      Ein wichtiger und richtiger Satz von Richebächer. Was mich aber interessieren würde ist, welche Fabriken sollen das sein? Was soll darin produziert werden? Weiss das Jemand?

      Ps: Gib Dir keine Mühe Nasdaq10000, gegen Dogmatiker, und devote Germanasti-Lemminge ist kein Kraut gewachsen.
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 09:16:56
      Beitrag Nr. 61 ()
      @Juan, die Antwort ist doch einfach genug.
      Wenn wir einen grösseren Teil der Güter des täglichen Bedarfs, der bei uns oder in Amerika verbraucht werden in Fabriken herstellen würden, die bei uns im Lande ansässig wären, dann würde der Wohlstand in unserem Lande doch wohl steigen.
      So steigt der Wohlstand der Länder in denen die Fabriken stehen, die Hemden nähen oder Fernseher zusammenschrauben.
      Wie sind denn wohl die hohen Devisenüberschüsse der Fernostländer zu erklären.
      J2
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 10:29:19
      Beitrag Nr. 62 ()
      Welcher Stundenlohn soll denn gezahlt werden und wie sähe die Preisgestaltung aus?
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 10:52:33
      Beitrag Nr. 63 ()
      ich tue diesen Thread schon mal in die Wiedervorlage
      für`s Jahresende 2003 :laugh:
      (in der stillen Hoffnung, dass w:o dann noch existiert)
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 21:24:05
      Beitrag Nr. 64 ()
      @juan, na klar habe ich mit dieser Antwort gerechnet. Ich weis nicht wie alt Du bist, aber ich kann mich noch an die Oelkrise 1 erinnern, die Ratlosigkeit der Politiker usw. dann kam von Helmut Schmidt die Superidee, die anderen machen die Arbeit und wir exportieren die "Blaupausen", hat er wirklich gesagt.
      Dass ich da begriffen haben, dass der Mann auch nur ein Quatschkopf ist musst Du mir glauben.
      J2
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 23:51:43
      Beitrag Nr. 65 ()
      Ps: Gib Dir keine Mühe Nasdaq10000, gegen Dogmatiker, und devote Germanasti-Lemminge ist kein Kraut gewachsen
      :confused:

      Ist unser JuanLesPins ein Förtsch-Lemming?

      oder gar ein Thieme-Lemming?

      oder ein verquerer Nemax-Anbeter?

      Oder doch nur einer, der KGV´s von 20, 30, 40 oder 50 für das Normalste der Welt hält?

      Schließlich sind anständige Firmen mindestens mit dem Fünffachen des Umsatzes bewertet.

      Sonst wird man doch glatt als Sparbuch-Lemming alt!



      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 11:16:25
      Beitrag Nr. 66 ()
      ZITAT Richebächer:

      Die Wichtigkeit der Information und Informationstechnologie für Produktion und Wohlstandsbildung wurden lächerlich überschätzt.
      Hat nicht Hightech die höchsten Produktivitätsgewinne?
      Solcher Produktivitätswachstum ist statistische heiße Luft..
      http://www.hackemesser.de/InterviewKurtRichebacher.html
      -----------------------------------------------------
      Thema: Informations- und Kommunikationstechnologien" (IKT) als Basistechnologie und die Produktivitätsentwicklung

      ZITAT
      In diesem Projekt steht die Frage im Mittelpunkt, wie tiefgreifend sich die technologischen Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) auf das Produktionspotenzial und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen auswirken. Von besonderem Interesse ist dabei, welche Unternehmenscharakteristika und -strategien die Produktivitätsbeiträge von IKT-Investitionen erhöhen.
      Vergleichbar mit der Elektrizität und der Dampfmaschine werden Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zunehmend als General Purpose Technology (GPT) verstanden, d.h. als Basistechnologie, die alle Sektoren durchdringt sowie ein hohes Potenzial für technologische Verbesserungen und innovative Komplementaritäten zur Folge hat.

      Die Diffusion von IKT als GPT ist von besonderer gesamtwirtschaftlicher Bedeutung, da sie zu einer Erhöhung der P r o d u k t i v i t ä t einer Vielzahl von Wirtschaftszweigen beitragen und auf diese Weise das volkswirtschaftliche W a c h s t u m spotenzial erhöhen kann.

      Diese Produktivitätswirkungen können sich insbesondere in dreierlei Hinsicht entfalten.

      Erstens führt der enorme technologische Fortschritt im IKT-produzierenden Sektor zu gesamtwirtschaftlichen Produktivitätssteigerungen, die umso höher sind, je größer das volkswirtschaftliche Gewicht dieses Sektors ist.

      Zweitens wird ein großer Teil der Produktivitätssteigerungen aufgrund des hohen internationalen Wettbewerbs an die Anwender von IKT-Gütern in Form geringerer Preise weitergegeben, die eine höhere Investitionsdynamik induzieren. Aus dem Anstieg der durchschnittlichen Kapitalausstattung je Arbeitsplatz ist wiederum eine Zunahme der Arbeitsproduktivität in den IKT-nutzenden Industrien zu erwarten.

      Drittens dient der Einsatz von IKT oftmals der Entwicklung und Einführung komplementärer Folgeinnovationen, die durch den technologischen Fortschritt im IKT-Sektor erst ermöglicht werden.
      Beispiele hierfür sind die Neugestaltung von unternehmensinternen Prozessen und Organisationsformen, aber auch das Angebot ganz neuer Güter und Dienstleistungen. Diese komplementären Innovationen, die durch IKT erst ermöglicht werden, leisten einen weiteren wichtigen Beitrag zur esamtwirtschaftlichen Produktivitätsentwicklung (positive Externalitäten bzw. Spillovers). So sind IKT für die Innovationstätigkeit im Dienstleistungssektor die mit Abstand wichtigste Technologie. Empirische Untersuchungen zeigen, dass auf IKT basierende Innovationen im Dienstleistungssektor insbesondere zu einer Verbesserung der Qualität der angebotenen Dienstleistungen führen. Sofern die so erzielten Qualitätsverbesserungen aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks nicht vollständig in Form höherer Preise weitergegeben werden, ergeben sich auch für die Kunden unternehmensnaher Dienstleister Produktivitätssteigerungen aus den verbesserten Zwischenprodukten. Diese Zusammenhänge verdeutlichen, dass IKT-Investitionen auf Grund der weitreichenden Wirkungskette auch umfassende indirekte Folgen auf die Gesamtwirtschaft haben. (...)

      http://www.zew.de/de/forschung/projekte.php3?action=detail&n…
      -----------------------------------------------
      Im Rahmen des 6. europäischen Forschungsrahmenprogramms der EU sind bis 2006 rund 17,5 Milliarden Euro vorgesehen sind.

      Der Löwenanteil der Forschungsmittel ist mit 3,6 Milliarden Euro für Informations- und Kommunikationstechnologien reserviert.

      Dies beweist die Relevanz des Sektors.

      Es folgt die Biotechnologie mit 2,2 Milliarden Euro vor dem Forschungsfeld "nachhaltige Entwicklung", das Energie, Transport und Ökosysteme einschließt.

      In welcher Welt lebt dieser Herr R.?

      Dies mal zum Überdenken.

      http://www.welt.de/daten/2002/06/28/0628ws341004.htx?search=…
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 11:48:15
      Beitrag Nr. 67 ()
      @nadaq10000

      Ich weiss nicht, was das soll??:confused:

      Es hat hier niemand etwas gegen IT-Technik oder Biotechnologie.

      Alle hier haben einen Computer, um mit Dir zu Dir diskutieren (Gringo, Seza, Paule, ich usw.) :D

      Es geht doch lediglich darum, ob man die Bewertungen dieser Branchen gerechtfertigt hält, ob man meint man muesste da jetzt investieren, etc.....

      Vor der Aktienbubble holten sich die Firmen grösstenteils (!) von der Bank Ihr Risikokapital, das sie noch nicht erwirtschaften, heute sollen sie es weiter vom Kleinaktionär holen?

      Der ist halt nicht mehr so spendabel, wie vor 3 Jahren.

      - warum nicht wieder das Geld von der Bank besorgen???
      oder ist die auch nicht mehr so spendabel wie früher und nun technologiefeindlich? :D

      Und Du reitest immer auf der Produktivität rum, genau das ist das Problem, weil gesteigerte Produktivität nicht zum Wachstum führt (!!!!), wenn die Märkte nicht mithalten können!!! - So einfach ist das!

      Gruss Mic :)
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 12:08:31
      Beitrag Nr. 68 ()
      @mickym, das Zweifeln an der hohen Börenbewertung und der Hinweis, daß die Amis ihre Konjunkturdaten hedonistisch etwas aufpeppen, ist für unseren Nasdaq schon Anti-Amerikanismus.

      So wie er allerdings in Deutschland alles niedermacht, ist das doch glatt Anti-Deutschlandismus, oder wie das Ding heißt!

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 15:40:33
      Beitrag Nr. 69 ()
      Dies war lediglich ein Hinweis
      auf den Zusammenhang zwischen Investitionen in Informationstechnologie
      und die Produktivitätsentwicklung,
      der von einem der neuen Gurus des weltökonomischen Pessimus` ignoriert wird.

      Die Durchdringung von Informations- und Kommunikationstechnologie als Basistechnologie "ist von besonderer gesamtwirtschaftlicher Bedeutung,
      da sie zu einer Erhöhung der P r o d u k t i v i t ä t einer Vielzahl von Wirtschaftszweigen beitragen
      und auf diese Weise das volkswirtschaftliche W a c h s t u m spotenzial erhöhen kann."
      (vgl. #66).

      Gesteigerte Produktivität ist für die Unternehmen der Weg um wieder profitabel arbeiten zu können.

      Diese Gewinnqualität erhöht die Chancen zu Unternehmensinvestitionen, Neu-Einstellungen und gesamt-gesellschaftlichem Wachstum.

      Bedauerlich ist freilich, dass die Wachstumsdynamik in unterschiedlichen Wirtschaftssystemen eine unterschiedliche Dynamik entfaltet.
      Dies allerdings hat mit der grund-unterschiedlichen Qualität und Kraft zu einer aktiven Wirtschaftspolitik zu tun.

      Nun ja, die Deutschen haben die Karre in den Dreck gefahren, warten auf die Amis und sind nicht einmal mehr in der Lage, einen finanzpolitischen Konsolidierungskurs zu fahren
      - geschweige denn wirtschaftspolitisch aktiv zu werden.

      Dagegen:

      ZITAT:
      Amerika macht den Anfang. Bush plant nach aktuellen Berichten eine Verdoppelung seines Konjunkturprogrammes, vor allem über Steuersenkungen.
      Das entspricht dem alten Reagan-Konzept (...).
      Es ist im übrigen das genaue Gegenteil dessen, was Europa praktiziert. Erschrecken Sie nicht über die Zahl von 600 Mrd $. Verteilt auf die Laufzeit sind dies nur etwa 0,8 – 0,9 % des BIP pro Jahr. Übertragen auf Deutschland würde dies übrigens bedeuten, daß Schröder und Genossen ca. 20 - 25 Mrd Euro Steuererleichterungen statt Steuererhöhungen auf den Weg bringen müßten.
      http://sonne02.bern-stein.de/webtext/webtext.cgi?topic=19936…
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 17:34:05
      Beitrag Nr. 70 ()
      Dies allerdings hat mit der grund-unterschiedlichen Qualität und Kraft zu einer aktiven Wirtschaftspolitik zu tun.

      Das ökonomische s t a n d i n g der USA - und nichts anderes - ermöglicht eine aktive Wirtschaftspolitik und sollte diese erfolgreich umsetzten[/b]:

      - Eine wesentlich geringere Staatsquote als in Deutschland;
      - niedrigere Lohnnebenkosten;
      - eine starke Ökonomie, technologisch führend, dynamisch, hochflexibel;
      - einen hochflexiblen, extrem anpassungsfähigen Arbeitsmarkt;
      - ein Wirtschaftswachstum, welches dem europäischen überlegen ist;
      - eine Grundlagenforschung, die weltführend, in grossen Teilen überlegend ist;
      - kein unbezahlbares Bürokratie-Parasitentum;
      - eine junge, konsumfreudige Bevölkerung, die sich zudem noch vermehrt;
      - man ist optimistisch, jammert nicht und handelt bei aufkommenden Problemen schnell und überzeugend.

      Deutschland vergreist still und leise:
      Hin zu einem unbezahlbaren Greisen- und Beamtenstaat. Japan lässt grüssen.
      -----------------------------------------------------------
      US-Regierung: Steuersenkungen werden Wachstum beschleunigen

      Washington (vwd) - Die für Dienstag angekündigten Pläne zu umfangreichen
      Steuersenkungen werden nach Einschätzung der US-Regierung das Wachstum der
      US-Wirtschaft beschleunigen. Der Sprecher von Präsident George W. Bush, Ari
      Fleischer, sagte am Montag, durch das höhere Wachstum werde sich zugleich
      das aktuell aufbauende Haushaltsdefizit wieder in einen Überschuss umkehren
      .
      Kritiker der Steuersenkungspläne befürchten dagegen wachsende
      Haushaltsdefizite. Fleischer sagte, die aktuellen Defizite seien vor allem
      durch das geringe Wachstum bedingt.

      Für Dienstag wird die Veröffentlichung eines neuen US-Konjunkturprogramms
      erwartet, das besonders über Steuersenkungen die Wirtschaft in den kommenden
      zehn Jahren um 600 Mrd USD entlasten will.
      vwd/DJ/6.1.2003/ptr


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      Sollte man gelesen haben - Dr. Kurt Richebacher