Unser Bundeskanzler / Fundsache - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 08.01.03 10:34:18 von
neuester Beitrag 13.07.03 10:24:05 von
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Schon etwas älter:
in taz-Berlin: S.18
taz Nr. 6295 vom 13.11.2000 Seite 19 Die Wahrheit 150 Zeilen
TAZ-Bericht CHRISTIAN Y. SCHMIDT
Der Bundeskanzler vertilgt angeblich Wellensittiche und verliert Körperteile, behaupten
Bielefelder Schüler
Seit einer Woche hat die Theodor-Heuß-Gesamtschule in Bielefeld-Stieghorst ihren Skandal. Der
Anlass: eine schlichte Hausaufgabe. "Beschreibe einen Tag aus dem Leben unseres
Bundeskanzlers Gerhard Schröder", hatte der Deutschlehrer Thomas P. von den Schülern der
Klasse 5b gefordert. Ein auf den ersten Blick unverdächtiges Aufsatzthema. Doch was P.s
Schüler am nächsten Tag ablieferten, lässt selbst hartgesottenen Naturen die Haare zu Berge
stehen.
Melanie* (10) beispielsweise. Sie malt detailliert des Kanzlers Essgewohnheiten aus. Das
Ergebnis liest sich allerdings weniger wie ein Schulaufsatz als wie die Regieanweisungen zu
einem Horrorfilm: "Wenn Schröder abends nach dem Regieren nach Hause kommt, schreit er
sofort los. Weil er will dann was zu essen haben. Seine Frau Doris zittert vor ihm wie
Erbsenlaub. Schröder geht gleich zum Wellensittichkäfig, wo der Lieblingswellensittich von Doris
drin ist. Er macht die Türe auf und packt sich das Vögelchen.
Dann stopft er es sich lebendig in den Mund und zerkaut es zu Matsche." Wer glaubt, die
zweifellos fantasiebegabte Autorin ließe es hiermit bewenden, irrt. Melanie zufolge vertilgt der
Bundeskanzler im weiteren Verlauf des Abends: fünf Katzen, eine Schüssel voll Maden, einen
Salat aus lebenden Regenwürmern und Nacktschnecken, verfaulte Eier, Froschlaich, Kohlrabi,
Jauche, Erbrochenes und Eiter. Während dessen steht Doris Köpf daneben und heult ohne
Unterlass.
Ähnlich rüde geht Melanies Klassenkamerad Marc (9) zur Sache. Er lässt den Bundeskanzler als
Zombie in der Berliner Kanalisation leben. Schröder ernährt sich dort von Kindern, die er durch
die Gitter der Gullideckel zieht. Ab und zu begibt sich der Kanzler aber auch in die Oberwelt.
"Dann regiert das Monster unser Land. Dabei verliert er immer wieder irgendwelche Körperteile,
zum Beispiel wenn er eine Rede hält und fuchtelt, eine Hand. Die Bundestagsputzfrauen müssen
die Teile dann sofort aufsammeln, damit keiner was merkt. Manche frieren sich auch Sachen von
Schröder ein. Später belegen sie Tiefkühlpizza mit ganz klitzekleinen Schröderteilen. Wenn dann
einer fragt, was das ist, sagen sie einfach: Tintenfischringe."
Den Vogel schießt jedoch Mirko (10) mit seinen "Betrachtungen" ab. Er kapriziert sich darauf,
Gerhard Schröders Körper zu beschreiben. Des Kanzlers Hände seien behaarte Klauen, die gern
in Exkrementen wühlten, seine Beine aus stinkendem Harzer Käse, und seine Gesichtshaut
gleiche einer verschimmelten Quarkspeise, die fünf Wochen im Kühlschrank gestanden hat.
Grundsätzlich herrscht in Mirkos Aufsatz das Olfaktorische vor. Schröder, behauptet der junge
"Schriftsteller", habe in seinem Leben nicht einmal geduscht. Er rieche "wie der alte
Cockerspaniel von unserer Nachbarin, wenn es geregnet hat". Am ekelhaftesten seien aber seine
Augen: "Schröders Augen stinken nach Kotze."
Was die drei Pennäler zu Papier gebracht haben, kam ans Licht, als sich eine Mutter beim
Direktor der Schule beschwerte. Die weitere Prüfung ergab, dass sich auch die Aufsätze der
anderen Schüler kaum von den drei zitierten unterscheiden, wenn sie auch nicht ihre
diffamatorische Intensität erreichen. Schnell geriet deshalb Lehrer P. in Verdacht, er habe seine
Schüler im schröderfeindlichen Sinn agitiert.
P. weist das weit von sich: "Ich habe die Schüler lediglich über den amtierenden Bundeskanzler
aufgeklärt. Vollkommen wahrheitsgemäß. Ich hielt das für meine pädagogische Pflicht." Was P.
allerdings unter "wahrheitsgemäß" versteht, kann nur vermutet werden. Immerhin hat der
"Pädagoge" die drei übelsten Aufsätze durchweg mit "sehr gut" bewertet. Zudem räumt er ein:
"Wie jeder normale Mensch empfinde ich beim Anblick dieses Bundeskanzlers einen gewissen
Ekel."
Mittlerweile hat auch das nordrhein-westfälische Kultusministerium auf den Vorfall reagiert. Seit
drei Tagen ist Thomas P. vom Dienst suspendiert. Der für das Schulwesen zuständige
Staatssekretär, Dr. Wolfgang Meyer-Hesemann, hält sich vorerst bedeckt: "Die Sache wird
untersucht", erklärte er auf Nachfrage. Ansonsten: kein Kommentar. Etwas redseliger gibt sich
ein Mitarbeiter des Ministeriums, der nicht genannt werden will: "Sicher haben die Schüler in
ihren Aufsätzen übertrieben. Aber mit den Augen, da haben sie recht. Schröders Augen stinken
wirklich nach Kotze. Ich habe es selbst mal gerochen."
CHRISTIAN Y. SCHMIDT
*Die Namen der Schüler und Schülerinnen wurden geändert
in taz-Berlin: S.18
taz Nr. 6295 vom 13.11.2000 Seite 19 Die Wahrheit 150 Zeilen
TAZ-Bericht CHRISTIAN Y. SCHMIDT
Der Bundeskanzler vertilgt angeblich Wellensittiche und verliert Körperteile, behaupten
Bielefelder Schüler
Seit einer Woche hat die Theodor-Heuß-Gesamtschule in Bielefeld-Stieghorst ihren Skandal. Der
Anlass: eine schlichte Hausaufgabe. "Beschreibe einen Tag aus dem Leben unseres
Bundeskanzlers Gerhard Schröder", hatte der Deutschlehrer Thomas P. von den Schülern der
Klasse 5b gefordert. Ein auf den ersten Blick unverdächtiges Aufsatzthema. Doch was P.s
Schüler am nächsten Tag ablieferten, lässt selbst hartgesottenen Naturen die Haare zu Berge
stehen.
Melanie* (10) beispielsweise. Sie malt detailliert des Kanzlers Essgewohnheiten aus. Das
Ergebnis liest sich allerdings weniger wie ein Schulaufsatz als wie die Regieanweisungen zu
einem Horrorfilm: "Wenn Schröder abends nach dem Regieren nach Hause kommt, schreit er
sofort los. Weil er will dann was zu essen haben. Seine Frau Doris zittert vor ihm wie
Erbsenlaub. Schröder geht gleich zum Wellensittichkäfig, wo der Lieblingswellensittich von Doris
drin ist. Er macht die Türe auf und packt sich das Vögelchen.
Dann stopft er es sich lebendig in den Mund und zerkaut es zu Matsche." Wer glaubt, die
zweifellos fantasiebegabte Autorin ließe es hiermit bewenden, irrt. Melanie zufolge vertilgt der
Bundeskanzler im weiteren Verlauf des Abends: fünf Katzen, eine Schüssel voll Maden, einen
Salat aus lebenden Regenwürmern und Nacktschnecken, verfaulte Eier, Froschlaich, Kohlrabi,
Jauche, Erbrochenes und Eiter. Während dessen steht Doris Köpf daneben und heult ohne
Unterlass.
Ähnlich rüde geht Melanies Klassenkamerad Marc (9) zur Sache. Er lässt den Bundeskanzler als
Zombie in der Berliner Kanalisation leben. Schröder ernährt sich dort von Kindern, die er durch
die Gitter der Gullideckel zieht. Ab und zu begibt sich der Kanzler aber auch in die Oberwelt.
"Dann regiert das Monster unser Land. Dabei verliert er immer wieder irgendwelche Körperteile,
zum Beispiel wenn er eine Rede hält und fuchtelt, eine Hand. Die Bundestagsputzfrauen müssen
die Teile dann sofort aufsammeln, damit keiner was merkt. Manche frieren sich auch Sachen von
Schröder ein. Später belegen sie Tiefkühlpizza mit ganz klitzekleinen Schröderteilen. Wenn dann
einer fragt, was das ist, sagen sie einfach: Tintenfischringe."
Den Vogel schießt jedoch Mirko (10) mit seinen "Betrachtungen" ab. Er kapriziert sich darauf,
Gerhard Schröders Körper zu beschreiben. Des Kanzlers Hände seien behaarte Klauen, die gern
in Exkrementen wühlten, seine Beine aus stinkendem Harzer Käse, und seine Gesichtshaut
gleiche einer verschimmelten Quarkspeise, die fünf Wochen im Kühlschrank gestanden hat.
Grundsätzlich herrscht in Mirkos Aufsatz das Olfaktorische vor. Schröder, behauptet der junge
"Schriftsteller", habe in seinem Leben nicht einmal geduscht. Er rieche "wie der alte
Cockerspaniel von unserer Nachbarin, wenn es geregnet hat". Am ekelhaftesten seien aber seine
Augen: "Schröders Augen stinken nach Kotze."
Was die drei Pennäler zu Papier gebracht haben, kam ans Licht, als sich eine Mutter beim
Direktor der Schule beschwerte. Die weitere Prüfung ergab, dass sich auch die Aufsätze der
anderen Schüler kaum von den drei zitierten unterscheiden, wenn sie auch nicht ihre
diffamatorische Intensität erreichen. Schnell geriet deshalb Lehrer P. in Verdacht, er habe seine
Schüler im schröderfeindlichen Sinn agitiert.
P. weist das weit von sich: "Ich habe die Schüler lediglich über den amtierenden Bundeskanzler
aufgeklärt. Vollkommen wahrheitsgemäß. Ich hielt das für meine pädagogische Pflicht." Was P.
allerdings unter "wahrheitsgemäß" versteht, kann nur vermutet werden. Immerhin hat der
"Pädagoge" die drei übelsten Aufsätze durchweg mit "sehr gut" bewertet. Zudem räumt er ein:
"Wie jeder normale Mensch empfinde ich beim Anblick dieses Bundeskanzlers einen gewissen
Ekel."
Mittlerweile hat auch das nordrhein-westfälische Kultusministerium auf den Vorfall reagiert. Seit
drei Tagen ist Thomas P. vom Dienst suspendiert. Der für das Schulwesen zuständige
Staatssekretär, Dr. Wolfgang Meyer-Hesemann, hält sich vorerst bedeckt: "Die Sache wird
untersucht", erklärte er auf Nachfrage. Ansonsten: kein Kommentar. Etwas redseliger gibt sich
ein Mitarbeiter des Ministeriums, der nicht genannt werden will: "Sicher haben die Schüler in
ihren Aufsätzen übertrieben. Aber mit den Augen, da haben sie recht. Schröders Augen stinken
wirklich nach Kotze. Ich habe es selbst mal gerochen."
CHRISTIAN Y. SCHMIDT
*Die Namen der Schüler und Schülerinnen wurden geändert
Das erinnert mich an des Kanzlers neue Kleider!
Toll, einfach toll! Und nun, wie geht´s nun weiter?
Vielleicht als Nächstes die Behandlung des Themas in einer psychiatrischen Anstalt? Malaufgabe an die Insassen und Aufsatz für diejenigen, die das ABC noch beherrschen?
Wirst Du uns auf dem Laufenden halten?
Vielleicht als Nächstes die Behandlung des Themas in einer psychiatrischen Anstalt? Malaufgabe an die Insassen und Aufsatz für diejenigen, die das ABC noch beherrschen?
Wirst Du uns auf dem Laufenden halten?
Suuper! Erbsenlaub! Ich finde die drei Schüler haben die eins wirklich verdient. Ist es doch Ziel der 68er gewesen, die Kreativität der Kinder zu erhalten .
Die Pressezensur stimmt mich allerdings sehr bedenklich, Mirco sprach in seinem Aufsatz sicher nicht von: Exkrementen
Die Pressezensur stimmt mich allerdings sehr bedenklich, Mirco sprach in seinem Aufsatz sicher nicht von: Exkrementen
Wie heißt es doch so schön:
"Kindermund tut Wahrheit kund ..."
"Kindermund tut Wahrheit kund ..."
Mensch, die nächste PISA-Studie wird garantiert besser.
Zumindest die politische Wahrnehmung ist bei den Kids
sehr geschärft. Schröder darf sich jetzt keine Fehler
mehr leisten, sonst gibt es den Aufstand im Kindergarten
unter dem Motto "Rot ist Tot!".
Zumindest die politische Wahrnehmung ist bei den Kids
sehr geschärft. Schröder darf sich jetzt keine Fehler
mehr leisten, sonst gibt es den Aufstand im Kindergarten
unter dem Motto "Rot ist Tot!".
Das läßt mich optimistisch in die Zukunft unseres Landes blicken.
Der mittlerweile suspendierte Lehrer: "Wie jeder normale Mensch empfinde ich beim Anblick dieses Bundeskanzlers einen gewissen
Ekel."
Mitarbeiter des Ministeriums, der nicht genannt werden will: "Sicher haben die Schüler in
ihren Aufsätzen übertrieben. Aber mit den Augen, da haben sie recht. Schröders Augen stinken
wirklich nach Kotze. Ich habe es selbst mal gerochen."
Wo die Leute Recht haben, haben sie Recht.
Ekel."
Mitarbeiter des Ministeriums, der nicht genannt werden will: "Sicher haben die Schüler in
ihren Aufsätzen übertrieben. Aber mit den Augen, da haben sie recht. Schröders Augen stinken
wirklich nach Kotze. Ich habe es selbst mal gerochen."
Wo die Leute Recht haben, haben sie Recht.
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