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    Lohnt sich Leistung noch? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.01.03 20:40:14 von
    neuester Beitrag 22.01.03 07:34:25 von
    Beiträge: 10
    ID: 685.753
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      schrieb am 21.01.03 20:40:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Lohnt sich Leistung noch?

      Wer sich als gutverdienender Angestellter in diesem Monat seinen Gehaltszettel anschaut, dem müssen schon einige Fragezeichen erscheinen: Die Erhöhung der Rentenversicherungsbeiträge schlägt doppelt zu Buche und führt allein zu einer Minderung des Nettoeinkommens um rund 140 EUR, höhere Krankenversicherungsbeiträge tun da ihr übriges. Darüber hinaus steigt auch die Steuerbelastung weiter, da die erwartete Steuerreform verschoben worden ist.

      Sicherlich sollte man darüber nicht zu sehr meckern. Natürlich geht es einem noch ganz gut, wenn man "nur" solcherlei Probleme hat.

      Allerdings sind die oben genannten Abzüge vom "verdienten" Gehalt noch nicht komplett. Manager und Fachkräfte, die gerade oberhalb der Beitragsbemessungsgrenzen verdienen, sind diejenigen, die die höchste Abgabenlast im Lande tragen. Sie zahlen die maximalen Sozialabgaben, annähernd die höchsten Steuersätze und bewegen sich außerhalb jeglicher staatlicher Förderung. So wird diesem Personenkreis weder die Sparzulage noch die Wohnungsbauprämie und nicht einmal das Erziehungsgeld bei Geburt eines Kindes gewährt. Andererseits gilt es als normal, dass die auf dieser Ebenen angesiedelten Beschäftigten eben nicht 35 Stunden pro Woche, sondern im Durchschnitt mind. 50 Stunden pro Woche arbeiten. Überstunden gelten zumeist als mit dem normalen Gehalt abgegolten (Standardvertragsformulierungen).

      Ich habe mir ausgerechnet, dass ich, wenn ich einen Job mit mehr als 50 % geringerer Bezahlung wähle und nur noch 38 Stunden pro Woche arbeite, auf nur 20 % weniger verfügbares Einkommen komme als heute. Das ist doch geradezu eine Einladung an alle Leistungsträger, ihr Wissen und ihr Engagement nicht mehr einzubringen, sondern stattdessen gemütliche Ausruhjobs mit geringen Anforderungen und festen Arbeitszeiten (tariflich fixiert, jede Überstunde bezahlt) zu wählen. Letztlich kommt man schon ins Grübeln und man fragt sich dann schon, weshalb man sich den ganzen Stress noch antun soll ... ???
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      schrieb am 21.01.03 20:44:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1

      leider hast du Recht. Wir bewegen uns auf ein Schweden vor 15 Jahren zu - nur daß die Schweden längst begriffen haben und die Sozis (SPD-Wahlprogramm: wir wollen einen demokratischen Sozialismus) partu nicht von anderen ländern lernen wollen...
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 20:47:56
      Beitrag Nr. 3 ()
      frau antje:

      ...stimmt leider voll und ganz! aber unsere gegenwärtige regierung (und deren wähler) wollten es genau so... :mad:
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 20:54:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3

      falsch, viele dieser Wähler wurden getäuscht und sehen es heute ganz anderst ;):D
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 20:56:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      # 4:

      ...na immerhin... :rolleyes:

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      schrieb am 21.01.03 20:56:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      #4

      Hoffentlich, können sie ja bald beweisen. Aber Achtung: mindestens eine große Blendgranate wird der Kanzler noch vor der Wahl werfen...
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 21:04:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      #5 + 6

      leider steht aber keine Bundestagswahl an :cry: Ich hab die SPD auch nicht gewählt und von den Grünen hatte ich t mehr Character erwartet, hätten gleich nach der Wahl dem Blender Schröder den Bettel hinschmeissen sollen. :mad::D Wäre interessant gewesen ob Stoiber dann mit den Grünen ne Koalition eingegangen wäre :D
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 21:30:33
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich kann die genannten Probleme durchaus nachvollziehen. Ich hab selber damit zu kämpfen. Hab für mich persönlich aber andere Schlussfolgerungen gezogen:

      Ja, Leistung lohnt sich. Auch wenn ich von unserer Reagierung einen Knüppel nach dem anderen zwischen die Beine bekomme, ziehe ich weiter voll durch. Ich begründe das mit folgenden Argumenten:

      Erstens - und das ist der Hauptgrund - macht mir mein Job unheimlich viel Spass, und wenn man Leistung bringt, erhält man automatisch das entsprechende Feedback. Und da zählen Anerkennung und messbarer Erfolg genauso viel wie rein pekuniäre Anreize.

      Zweitens: Die demographische Entwicklung sagt mir zwar, dass wir in einigen Jahren einen Arbeitskräftemangel haben werden. Aber noch haben wir mit den - von unserer Reagierung zu verantwortenden - 4,3 Mio Arbeitslosen zu kämpfen. Und da bin ich mit entsprechender Leistung halt auf der sicheren Seite...

      Drittens bin ich in der glücklichen Lage, einen Teil meiner Einkünfte im Ausland zu versteuern. Ich hab zwar in gewisser Weise ein schlechtes Gewissen dabei, weil ich eigentlich lieber einen grösseren Teil zum deutschen Gemeinwesen beitragen würde. Auf der anderen Seite sehe ich in der aktuellen deutschen Politik keine sinnvolle Verwendung meiner Steuern, sondern nur ein in nie gekanntem Ausmass stattfindendes Aufblähen des Staates und seiner Profiteure. Was ich absolut nicht einsehen mag, deshalb hab ich ein relativ reines Gewissen.

      Ausserdem dürfte inzwischen klar sein, dass die Stimmung im Lande vollkommen gekippt ist. Ich habe Hoffnung, dass der Zeitpunkt nicht mehr fern ist, dass auch die Verblendeten in Berlin sich dem nicht mehr verschliessen können. Sie werden dann einsehen müssen, dass sie nur zwei Möglichkeiten haben: Entweder eine hundertprozentige Kehrtwende. Oder Neuwahlen.

      Und dann, da bin ich sicher, wird sich Leistung allemal wieder lohnen. Es ist zwar spät, aber hoffentlich noch nicht zu spät.
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 06:22:28
      Beitrag Nr. 9 ()
      @MurphysR
      Gehörst mit Deinem Optimismus wahrscheinlich im Moment zur Minderheit, aber das Land würde mehr von Deiner Sorte brauchen. Mit etwas Aufbruchstimmung - insbesonders in der Politik, aber auch in der Wirtschaft - würden wir mit Sicherheit schneller Licht am Horizont sehen.

      Dass sich Leistung lohnt, stimmt wirklich; was juckt mich z.B. wenn die Abgabenbeträge auf meinem Lohnzettel um 100 oder 200 EURO steigen, wenn ich dank guter Leistungen gerade in diesem Monat eine Gehaltserhöhung von 800 EURO durchsetzen konnte ;) Und diese konnte ich nur durchsetzen, weil es der Firma wirklich gut geht. Und weil durch höhere finanzielle Anreize die Mitarbeiter motivierter sind, wird das Geschäft mit Sicherheit auch in naher Zukunft wie geschmiert laufen. Hab in meinem Berufsleben mit vielen Leuten Kontakt und kann nur sagen, das durch Desinteresse den Unternehmen ein unkalkulierbarer wirtschaftlicher Schaden entstehen kann.

      Etwas positives Denken und das ganze Gejammere in diesem Land würde irgendwann verstummen.

      TB
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 07:34:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      8,
      zu Punkt 2,
      die Zahl der Arbeitslosen mag sich verringern,vielleicht,
      die Zahl derer die keine Arbeit haben nicht.

      Ich teile deinen Optimismus-noch-nicht,ich sehe keinerlei
      Reformfähigkeit und Reformwillen.Da gehört schon etwas mehr dazu,als täglich irgendeine Leistungskürzung in den Raum zu stellen.


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